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joggelich
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Israel / Zionismus Empty Israel / Zionismus

Sa Aug 22, 2020 11:59 pm
Gastbeitrag

Mazel Tov Stadtcasino Basel!
Am Tag der feierlichen Wiedereröffnung: Der israelische Botschafter zur Bedeutung des Stadtcasinos für sein Land.

Israel / Zionismus 00a4e638_2c31123005afyzjbpVom 29.–31. August 1897 fand im Basler Stadtcasino der erste Zionistenkongress statt, der später zur Gründung Israels führte. Foto: Keystone

Jacob Keidar; Baz 22.10.2020


Wenn man auf die Geschichte zurückblickt, ist es wenig überraschend, dass die Schweiz und Israel bis heute in vielen Gebieten - von Forschung über Kultur und Wirtschaft bis hin zu politischen Dialogen - enge Beziehungen unterhalten. Denn im Stadtcasino Basel entstand mein Heimatland, der moderne Staat Israel.

«Fasse ich den Baseler Congress in ein Wort zusammen - das ich mich hüten werde öffentlich auszusprechen - so ist es dieses: In Basel habe ich den Judenstaat gegründet. Wenn ich das heute laut sagte, würde mir ein universelles Gelächter antworten. Vielleicht in fünf Jahren, jedenfalls in fünfzig wird es jeder einsehen.» Diese berühmten Sätze notierte Theodor Herzl nach dem ersten Zionistenkongress, den er Ende August 1897 im Stadtcasino Basel einberief, in sein Tagebuch. Fünfzig Jahre und drei Monate später, am 29. November 1947, verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Resolution, welche zur Gründung eines jüdischen Staates in Israel aufrief.

Was im Stadtcasino vor 123 Jahren diskutiert wurde, prägt die Grundzüge des heutigen Israels. Die 204 Teilnehmer aus jüdischen Gemeinden aus aller Welt verabschiedeten damals das «Basler Programm». Die israelische Unabhängigkeitserklärung vom 14. Mai 1948 beschreibt den Entschluss des Kongresses so: «Er folgte dem Rufe Dr. Theodor Herzls, dem Visionär des jüdischen Staates, und verkündete das Recht des jüdischen Volkes auf nationale Erneuerung in seinem Lande.»

Das ist die Essenz des Zionismus: Die Selbstbestimmung des jüdischen Volkes in seinem Heimatland. Zur Erreichung dieses Ziels gründete der Kongress die Zionistische Welt organisation, welche bis zur Staatsgründung 22 Mal tagte. Insgesamt neun dieser Zionistenkongresse fanden im Stadtcasino statt oder wurden mindestens feierlich dort eröffnet. Zuletzt geschah dies im Dezember 1946 in der Gegenwart von Chaim Weizmann, dem ersten Präsidenten Israels, und von David Ben Gurion, dem ersten Premierminister. Im Stadtcasino wurden noch zu Zeiten Theodor Herzls viele israelische Institutionen und Symbole begründet: Unsere Flagge wurde hier entworfen, und auch unsere Nationalhymne «Hatikva» (Hoffnung) wurde in Basel festgelegt.

Ich möchte an dieser Stelle dem Kanton Basel-Stadt danken. Die Regierung und die Bevölkerung haben damals die Zionisten kongresse wohlwollend in ihrer Stadt begrüsst. Nach dem sechsten Kongress 1903 schrieb Herzl dem damaligen Regierungs präsidenten Dr. Richard Zutt in einem Brief: «Es tut mir leid, dass Ihr Urlaub mir nicht erlaubte, Ihnen die Ehre zu erweisen und Ihnen persönlich meinen herzlichen Dank für den guten Willen auszu - drücken, mit dem die Basler Regierung unseren Kongress behandelt hat.»

Unter den Teilnehmern des ersten Zionistenkongresses im Stadtcasino waren auch Schweizer Juden vertreten. So unterstützte etwa der spätere sozialdemokratische Nationalrat David Farbstein Theodor Herzl dabei, den Kongress nach Basel zu bringen. Und Arthur Cohn, der damalige Rabbiner der Israelitischen Gemeinde Basel, richtete ein Grusswort an den Kongress. Es ist wichtig zu bedenken, dass zu jener Zeit das jüdische Leben in der Schweiz weniger bedroht war als in Osteuropa - beispielsweise im weit entfernten Polen, wo meine Vorfahren damals in Angst vor Pogromen leben mussten. Zahlreiche junge Jüdinnen und Juden aus Polen und Russland verliessen damals wegen der Judenfeindschaft des Zarenreichs ihre Heimat und studierten in der Schweiz, darunter David Farbstein, aber auch Chaim Weizmann und seine Frau Vera.

Auch Theodor Herzl, der Begründer des politischen Zionismus, kam ursprünglich aus Osteuropa: Er wurde 1860 in Budapest geboren. Die antisemitische Atmosphäre im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts und insbesondere die Dreyfus- Affäre, welche Herzl als Jour nalist in Frankreich miterlebte, haben ihn geprägt. Ein jüdischer Offizier der französischen Armee, der im Übrigen als Jugendlicher zeitweise in Basel das Gymnasium besuchte, wurde 1894 zu Unrecht des Verrats beschuldigt. In den Strassen von Paris erschallte der Ruf «Tod den Juden!».

Herzls Erfahrungen zerstörten seinen Glauben daran, dass sich der seit Jahrhunderten vorherrschende Antisemitismus in Toleranz und gegenseitigen Respekt verwandeln konnte. Er kam zum Schluss, dass es nur eine Lösung gäbe: die Rückkehr der Juden in ihr Heimatland. Sein Volk, welches seit 2000 Jahren um den Globus verteilt in der Diaspora lebte und überall eine kleine Minderheit darstellte, sollte sich endlich wieder selbst regieren können und nicht mehr den wiederkehrenden Wellen von Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt sein.

Sein Pessimismus, was die Emanzipation der Juden in Europa anging, sollte sich leider bewahrheiten. Zwei Drittel der europäischen Juden wurden von den Nazis und ihren Helfern ermordet. Nach den Schrecken des Holocausts teilten die Juden aus der ganzen Welt und auch aus der Schweiz Herzls Überzeugung. Das jüdische Volk brauchte einen sicheren Hafen.

Die Vision des ersten zionistischen Kongresses von 1897 in Basel hat sich erfüllt. Viele Juden aus der Diaspora sind nach Israel zurückgekehrt - so auch meine Mutter und mein Vater, welche die Schoah überlebt hatten und am Tag der Unabhängigkeitserklärung am 14. Mai 1948 in Israel ankamen. Der junge Staat hat Wüsten zum Blühen gebracht, die hebräische Sprache wiederbelebt, eine pulsierende, vielfältige Kultur sowie eine innovative Volkswirtschaft entwickelt und eine demokratische Gemeinschaft geschaffen. Ich bin stolz darauf, was mein Land in nur 72 Jahren erreicht hat, und bin zuversichtlich, dass wir auch die verbleibenden Herausforderungen meistern werden.

All dies nahm seinen Anfang im Stadtcasino Basel und schafft eine tiefe historische Verbindung zwischen unseren Ländern. Basel wird im kollektiven Gedächtnis Israels immer als der Ort in Erinnerung bleiben, an dem der zweitausend Jahre alte Traum vom freien Volk im eigenen Land begann, Wirk lichkeit zu werden. Es ist mir deshalb eine grosse Freude, der Casino-Gesellschaft zur Wiedereröffnung dieses symbolträchtigen Gebäudes zu gratulieren. Mazel tov, oder wie Herzl einmal sagte, Basel tov!

Jacob Keidar ist Botschafter des Staates Israel in der Schweiz.

Eröffnungsabend
Nach vierjähriger Bauzeit öffnet das rundum erneuerte Stadtcasino heute Abend wieder seine Tore. Der Eröffnungsabend des Sinfonie orchesters Basel findet vor geladenen Gästen statt. Ab Sonntag laden diverse Orchester und Veranstalter zu weiteren Eröffnungskonzerten. (red) Infos unter: www.stadtcasino-basel.ch
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joggelich
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Israel / Zionismus Empty Re: Israel / Zionismus

Fr Mai 14, 2021 11:17 am
Das geht gar nicht

Was können die Juden in der Schweiz oder in Deutschland dafür, dass dem machtgierigen, korrupten Netanyahu wieder in die Hände gespielt wird?
https://www.kath.ch/newsd/hamas-attackiert-israel-schutz-von-schweizer-synagogen-schon-laenger-erhoeht/

Wie so der Eiserne Lady der Falkland Krieg, den sie hätte vermeiden können, vor der Wahlniederlage rettete, tut die Narzisse Netanyahu alles um das Feuer am Brennen zu halten und der Plan scheint aufzugehen. Wenn Netanyahu weiter Ministerpräsident bleibt, muss er nicht wegen Korruption für Jahre in den Knast.

https://taz.de/Ausschreitungen-in-Israel/Palaestina/!5770722/

https://www.youtube.com/watch?v=QeTwNQSvpJs

Joggeli
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Israel / Zionismus Empty Re: Israel / Zionismus

Sa Jun 26, 2021 2:05 pm
International

Die Netanyahus wollen Premier-Residenz behalten

Israel Ein Umzugswagen ist vorgefahren, die Zügelmänner stehen mit riesigen Kisten bereit. In zwölf Jahren sammelt sich ja allerhand an. Aber sie werden nicht eingelassen, bewaffnete Sicherheitskräfte stellen sich in den Weg. Denn der Hausherr hat die Helfer nicht bestellt.

Ob in jenem Gebäude in der Balfourstrasse im Jerusalemer Stadtteil Rehavia überhaupt gepackt wird, darüber rätselt das ganze Land. Bisher hat sich Israels Langzeitpremier Benjamin Netanyahu schlicht geweigert, mit seiner Frau Sara und dem ältesten Sohn Jair, der auch mit 30 Jahren noch bei Mama und Papa wohnt, die offizielle Residenz zu verlassen.

An jenem Sonntag vor zwei Wochen, als die neue Regierung vereidigt wurde, traf bei einem Lieferservice eine Bestellung ein: Im Wert von 6000 Schekel, umgerechnet 1691 Franken, wurden Softdrinks geordert. Dass Netanyahu mit seiner Familie an diesem Tag nicht mit Champagner auf die neue Regierung anstossen würde, das konnte man erwarten. Aber

Israel / Zionismus 1e3jv3
Steht vor Gericht: Ex-Premier Netanyahu

Softdrinks? Zumal der exquisite Geschmack der First Lady Sara aktenkundig ist.

Rosé-Champagner soll sie bei einem Geschäftsmann im Gegenzug für politische Gefälligkeiten ihres Mannes bestellt haben, so steht es in Gerichtsakten. Wegen der Annahme solch teurer Geschenke wie eben Champagner, Zigarren und Schmuck - und wegen anderer Vorwürfe - muss sich Netanyahu vor Gericht verantworten.

Essen aus Luxusrestaurants, Sohn im Striplokal

Und der Lieferservice fuhr oft vor in der Balfourstrasse. Sara Netanyahu orderte binnen drei Jahren Speisen aus Luxusrestaurants im Wert von 94’000 Franken - auf Kosten der Steuerzahler. Auch Sohn Jair genoss das Leben. 2015 wurde bekannt, dass er mit zwei Freunden Striptease-Lokale in Tel Aviv besucht hatte - im Dienstwagen mit Chauffeur und Bodyguard.

Und auf all diese Annehmlichkeiten soll Familie Netanyahu nun verzichten? Als bekannt wurde, dass auch nach der Amtseinführung der neuen Regierung Netanyahu weiterhin offizielle Gäste empfängt, etwa die ehemalige amerikanische UNO-Botschafterin Nikki Haley, reichte es seinem Nachfolger. Bennett setzte der Familie Netanyahu für dieses Wochenende eine Frist für den Auszug. Der Umzugswagen - organisiert von «Bibi go home»-Aktivisten - steht ja schon bereit.

Immerhin haben die Netanyahus ihre Privatresidenz in Cesarea schon so ausgestattet, dass man dort gut leben können sollte - natürlich auf Kosten der Steuerzahler.

Alexandra Föderl-Schmid

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Israel / Zionismus Empty Re: Israel / Zionismus

Sa Jun 26, 2021 2:14 pm
Es geht auch so:

KIRCHENBOTE
Die Friedensschule von Neve Shalom
Ein Dorf kämpft seit 43 Jahren für den Frieden
25.06.2021
In Neve Shalom leben Juden und Palästinenser friedlich zusammen. Wie sie dies auch während des jüngsten Kriegs zwischen Israel und der Hamas schafften, schildert die Friedensaktivistin Evi Guggenheim Shbeta.
https://www.kirchenbote-online.ch/artikel/?id=30601&artikel=Ein-Dorf-kämpft-seit-43-Jahren-für-den-Frieden

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