Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Di Nov 15, 2022 3:08 pm
Nun es gab ja mal ne zeit wo es keine fsh für mädchen gab das war ja auch in deinem roman so,
Aber heute haben für mich söckchen höchstens noch im kindergarten oder bei sportlichen betätigungen platz.
Aber es geht auch anders wie man hier sieht.
Bei uns war es so ich möchte es einfach noch mal erwähnen mit der oberstufe nach der sechsten klasse das die fsh üblich war.
Man muss auch sagen wir hatten glück denn sie war noch gar nicht so lange auf dem markt.
Gut wenn es es sie nicht gegeben hätte hätten wir unsere ersten feinstrümpfe wei bei älteren mädels auch üblich zur firmung oder konfirmation bekommen.
Aber ich denke mal der übergang von der strick zur feinstrumpfhose war für unsere mütter moderater obwohl sie doch fanden wir seien mit 11 oder 12 noch zu klein dafür.
Ich konnte dieses jahr jubiläum feiern denn genau seit 50 jahren trage ich jeden tag mit sehr wenigen ausnahmen fsh.
Nun bin ich natürlich gespannt wie e s weiter geht und freue mich auf den freitag
Aber heute haben für mich söckchen höchstens noch im kindergarten oder bei sportlichen betätigungen platz.
Aber es geht auch anders wie man hier sieht.
Bei uns war es so ich möchte es einfach noch mal erwähnen mit der oberstufe nach der sechsten klasse das die fsh üblich war.
Man muss auch sagen wir hatten glück denn sie war noch gar nicht so lange auf dem markt.
Gut wenn es es sie nicht gegeben hätte hätten wir unsere ersten feinstrümpfe wei bei älteren mädels auch üblich zur firmung oder konfirmation bekommen.
Aber ich denke mal der übergang von der strick zur feinstrumpfhose war für unsere mütter moderater obwohl sie doch fanden wir seien mit 11 oder 12 noch zu klein dafür.
Ich konnte dieses jahr jubiläum feiern denn genau seit 50 jahren trage ich jeden tag mit sehr wenigen ausnahmen fsh.
Nun bin ich natürlich gespannt wie e s weiter geht und freue mich auf den freitag
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Di Nov 15, 2022 8:25 pm
Hi Polly,
danke für deinen informativen Beitrag.
Und Glückwunsch zum Tights-Jubiläum.
Die ersten Tights trug ich auch 1970. Damals war ich vierzehn Jahre alt.
Und fast alle Mädels trugen in der Schule Fsh..
Demonstrativ streckten sie die Beine unterhalb des Tisches im Klassenraum aus, um allen zu zeigen das sie Tights trugen.
Natürlich haben wir Jungens darauf geschaut. Ist ja logisch.
In den nächsten beiden Teilen am Freitagnachmittag geht es sehr humoristisch zu.
Ich musste beim Schreiben dieser Teile selbst lachen.
In diesen Teilen geht es um die Vorstellung der diversen Schuluniformen.
Das dabei nicht alles glatt verläuft, kann man sich sicherlich vorstellen.
Darüber hinaus werden auch in den Teilen danach diverse Schulen und Internate besucht.
Syl Moni
danke für deinen informativen Beitrag.
Und Glückwunsch zum Tights-Jubiläum.
Die ersten Tights trug ich auch 1970. Damals war ich vierzehn Jahre alt.
Und fast alle Mädels trugen in der Schule Fsh..
Demonstrativ streckten sie die Beine unterhalb des Tisches im Klassenraum aus, um allen zu zeigen das sie Tights trugen.
Natürlich haben wir Jungens darauf geschaut. Ist ja logisch.
In den nächsten beiden Teilen am Freitagnachmittag geht es sehr humoristisch zu.
Ich musste beim Schreiben dieser Teile selbst lachen.
In diesen Teilen geht es um die Vorstellung der diversen Schuluniformen.
Das dabei nicht alles glatt verläuft, kann man sich sicherlich vorstellen.
Darüber hinaus werden auch in den Teilen danach diverse Schulen und Internate besucht.
Syl Moni
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Nov 16, 2022 8:43 pm
Liebe Leser,
im Moment schreibe ich an der großen Discoparty,
die die Familie Hoffmann für die Jugend aus "Ups" und den angrenzenden Dörfern organisiert hat und durchführt.
Zum ersten Mal in der Geschichte dieses Ortes.
Sie fandet statt im großen Schwimm-und Leistumngszentrum (Stadion) von "Ups", wobei das Schwimmbecken natürlich komplett zugefahren wurde.
Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass bei dieser Disco "die Post abgeht".
DJ wird wieder unsere Gaby sein (Adoptivtochter der Familie Hoffmann)
Hier einmal der Aufbau der Musikanlage vor diesem Event.
Und hier die begeisterungsfähige Jugend von 1965.
Bei dem sogar Pfarrer Brown mittanzt
Und hier einmal ein Bild von der Stimmung in umgebauten Schwimmstadion.
Natürlich sind Polly und alle anderen der Hoffmann-Group auch anwesend.
Lange halten sie es aber nicht in ihren Logen auf der Tribüne aus. Denn es zieht sie auf die Tanzfläche.
Kein Wunder bei den tollen Songs die Gaby auf den Plattenteller legt.
Hier mal ein Beispiel der Songs aus dem Jahr 1965, bei dem das Stadion in seinen Grundfesten bebt.
Chris Andrews - Yesterday Man [1965]
Oh, Pretty Woman
206.468.107 Aufrufe 27.01.2017
Einfach toll diese Songs.
Ich könnte so mittanzen.
Oder was meint ihr?
Euer DJ Moni
PS: Ja, ja, ich weiß, ihr wollt noch eine Zugabe von eurem ehemaligen Hobby- DJ
(Die letzte war 2016 beim meinem 60. Geburtstag, wo ich ein ganzes Lokal angemietet hatte. Geschlossene Gesellschaft)
Paul Anka- Diana
im Moment schreibe ich an der großen Discoparty,
die die Familie Hoffmann für die Jugend aus "Ups" und den angrenzenden Dörfern organisiert hat und durchführt.
Zum ersten Mal in der Geschichte dieses Ortes.
Sie fandet statt im großen Schwimm-und Leistumngszentrum (Stadion) von "Ups", wobei das Schwimmbecken natürlich komplett zugefahren wurde.
Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass bei dieser Disco "die Post abgeht".
DJ wird wieder unsere Gaby sein (Adoptivtochter der Familie Hoffmann)
Hier einmal der Aufbau der Musikanlage vor diesem Event.
Und hier die begeisterungsfähige Jugend von 1965.
Bei dem sogar Pfarrer Brown mittanzt
Und hier einmal ein Bild von der Stimmung in umgebauten Schwimmstadion.
Natürlich sind Polly und alle anderen der Hoffmann-Group auch anwesend.
Lange halten sie es aber nicht in ihren Logen auf der Tribüne aus. Denn es zieht sie auf die Tanzfläche.
Kein Wunder bei den tollen Songs die Gaby auf den Plattenteller legt.
Hier mal ein Beispiel der Songs aus dem Jahr 1965, bei dem das Stadion in seinen Grundfesten bebt.
Chris Andrews - Yesterday Man [1965]
Oh, Pretty Woman
206.468.107 Aufrufe 27.01.2017
Einfach toll diese Songs.
Ich könnte so mittanzen.
Oder was meint ihr?
Euer DJ Moni
PS: Ja, ja, ich weiß, ihr wollt noch eine Zugabe von eurem ehemaligen Hobby- DJ
(Die letzte war 2016 beim meinem 60. Geburtstag, wo ich ein ganzes Lokal angemietet hatte. Geschlossene Gesellschaft)
Paul Anka- Diana
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Nov 17, 2022 10:30 pm
Liebe Leser,
die nächsten zwei Teile der
"Lehrjahre"
erscheinen aus terminlichen Gründen morgen Nachmittag.
Grüße
Monika
die nächsten zwei Teile der
"Lehrjahre"
erscheinen aus terminlichen Gründen morgen Nachmittag.
Grüße
Monika
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Nov 18, 2022 4:05 pm
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 455
Kapitel: 560
Dienstag, der 10.08.1965
Uniformen für die Klosterschüler in Blaubeuren(1)
Eine Frage von Miss Monika:
Wie war das Ergebnis der Präsentation?
Mirjana: Alea iacta est.*
* Gaius Julius Caesar
(Der Würfel ist gefallen.)
Alle Schüler werden mit dieser Schuluniform ausgestattet.
Miss Monika: Und wo sind die anderen von euch abgeblieben.
Mirjana: Sie müssen nachsitzen und 200 Mal schreiben:
Ich darf niemals zu spät zum Unterricht erscheinen.
45 Minuten später erschienen dann „Gott sei Dank“ wieder die restlichen Personen.
Mirjana: Na wie war es? Alles gut gelaufen?
Polly: Ich bete zu Gott, dass ich aus dieser Schule heraus bin.
Mirjana: Zum Beten hast du nachher noch reichlich Gelegenheit.
Polly: Wieso?
Mirjana: Laut der Aufschreibung von Joggeli, wird das nächste Ziel das Kloster Blaubeuren in Baden-Württemberg sein.
Polly:
Heike: Tante Polly, im Kloster darfst du aber nicht so schauderhaft fluchen.
Polly: Heike, ich verspreche dir, dass ich niemals mehr so fluchen werde. Mirjana, wieviel Kilometer sind es von hier nach Blaubeuren?
Mirjana: Auch das hat Joggeli ausgerechnet. Es sind 186 km
Polly:
Kräftiges Lachen auf den hinteren Sitzen des VW-Busses.
Polly: Joggeli wird von mir was zu hören bekommen. Wie kann er nur solche Touren an einem Tag einplanen. Wir sind ja mehr mit dem Auto unterwegs, als an unseren Bestimmungsorten. Wir haben jetzt 15 Uhr. Bis wir da sind ist es zirka 18 Uhr.
Heike: Wehre eure Strafarbeit bei der Direktorin Fräulein Stein nicht gewesen, hätten wir um 17 Uhr da sein können.
Polly:
Heike: Ich habe Hunger, und die anderen sicherlich auch, denn wir haben alle noch nichts gegessen.
Polly: Wir halten im nächsten Dorf an, und holen uns irgendwo eine Pizza.
Heike: Eine Pizza ist aber ein bisschen wenig für 9 Personen.
Polly: Ich meine natürlich für jeden eine Pizza.
Danach waren die Insassen im Bus alle am Singen.
Ola la, willst du eine Pizza
Die Laune der Reisegesellschaft stieg wieder an.
De Höhner - Pizza wunderbar 1989
Polly zu Mirjana: Zumindest haben wir heute schon einen tollen schriftlichen Auftrag über die Herstellung von 900 Schuluniformen erhalten. Das sind locker 90.000 DM. Und das schon bei unserer ersten Station.
Mirjana: Aber im Kloster haben wir noch eine härtere Nuss zu knacken.
Polly: Wie sieht es mit unserer Garderobe aus? Was haben wir anzubieten?
Mirjana: Wir haben mehrere Möglichkeiten zur Auswahl. Der Kofferraum ist bis oben hin voll mit Kleidung.
Polly: Wir werden aber ein Problem mit der Zeit haben. Wo sollen wir übernachten. Um zirka 21 Uhr möchte ich nicht unbedingt noch die 300 km zurück fahren, um dann wieder morgen früh 7 Uhr zu starten. Ich glaube auch kaum, dass wir in Blaubeuren um diese Urlaubszeit noch eine Übernachtungsmöglichkeit finden werden.
Heike: Dann schlafen wir eben im Kloster. Das haben wir doch schon zweimal gemacht.
Polly: Das wäre die einzige Alternative.
Mirjana: Wenn du müde wirst vom Fahren, sage mir bitte Bescheid, denn dann löse ich dich ab.
Polly: Im Moment geht es noch. Aber danke für deinen Vorschlag. Ich werde nachher darauf zurückkommen.
Polly: Kinder, wir haben den nächsten kleinen Kuh-Ort erreicht. Auf der rechten Seite sehe ich auch eine Pizzeria. Sie scheint gut zu sein, denn es herrscht dort großer Betrieb. Innen wie draußen.
Gregor: Bleibt alle sitzen, ich besorge sie schon. Wir können sie dann während der Weiterfahrt auf der Hand essen.
Polly: Ok, hier nimm das Geld, und sei nicht so sparsam bei den Zutaten der Pizza.
Das machte Gregor dann auch. Nur leider vergaß er bei der Bestellung seine Stimme einen anderen Tonfall zu geben. Statt einer glockenhellen Stimme kam eine Bassstimme aus seiner Kehle.
Schlagartig war es in der Pizzeria still, denn Gregor war komplett in seinem femininen Outfit gekleidet. Das hatte er ganz vergessen oder ignoriert.
Das ging dann soweit, dass er von einigen männlichen Jugendlichen attackiert wurde. Wir wissen zwar alle, dass Gregor schlank, aber kräftig gebaut war, der sich auch nichts gefallen ließ, aber gegen eine Übermacht von 7 Jungens konnte er natürlich auch nichts ausrichten.
So wurde er von einem zum anderen geschubst, und etliche anzügliche Bemerkungen prasselten auf ihn ein. Und damit nicht genug, denn die unsittlichen Berührungen unter der Gürtellinie kamen noch hinzu.
Mirjana bemerkte die Geschehnisse in der Pizzeria und wollte zusammen mit den anderen Kindern eingreifen, als sie hinter sich das aufheulen eines sehr kräftigen Motors sowie ein Kreischen von Bremsen vernahm.
Sie drehte sich um, und sah einen rassigen Sportwagen, der hinter dem VW-Bully anhielt.
Und das war ein Aston Martin DB 5.
Ich brauche nicht groß zu erwähnen wem der Wagen gehört. Ihr wisst es alle, denn ihm entstieg ein sportlich aussehender Typ, mit einem ebenso sportlichen Kurzarm-Hemd.
Und das war kein geringerer als Onkel Joggeli.
Aber noch zwei Personen entstiegen diesem Wagen. Und das wiederrum waren Petra und Martina.
Nicht genug der Auflistung, denn zwei mächtige tierische Lebewesen entstiegen ebenfalls dem Sportwagen. Auch hier werdet ihr richtig liegen, und die Tiergattungen erraten haben.
Und zum einen haben wir den Wolf (lat.name: Canis Lupos), mit dem gleichnamigen von Martina vergebenen Namen Lupo,
sowie den sehr schnellen Sprinter „Cheetah“ Gepard (Lat. Name: Acinonyx jubatus)
Das beide Tiere sehr gereizt waren, als sie ihren Freund Gregor am Boden liegen sahen, erkennt man an den Gesichtern der beiden Tiere sehr genau.
Die Drohgebärden beim Wolf (Männchen ca. 50 – 60 kg) unterscheiden sich erheblich von den freundlichen Gesten. Der drohende Wolf rümpft die Nase, öffnet das Maul, bleckt die Zähne und richtet die Ohren voll auf. Dies wird mit einem Knurren und Fauchen unterstrichen. Auf dem Bild gut zu erkennen. Er wird garantiert nicht spielen wollen.
Der bis zu 130 km/h sprintende Gepard (48 kg) Cheetah (Ebenfalls von Martina großgezogen), hat eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in sagenhaften 3 Sekunden. Damit ist er schneller als ein Ferrari. Demzufolge war er auch als erstes am Ort des Geschehens.
Und nun ging alles sehr schnell in der Pizzeria. Die beiden Tiere fackelten nicht lange, sondern kamen direkt zur Sache.
Kurze Zeit später erschallte dann auch der kurze aber befehlende Ton von Martina.
Lupo, Cheetah: Aus.
In den Augen Lupos war Martina der Alpha-Wolf dem man unbedingt gehorchen musste.
Sofort verharrten die beiden Tiere in ihren gegenwärtigen Positionen. Mit ihrem ganzen Gewicht lagen sie auf zwei Gegner, die kurz vorher noch Gregor schmerzhaft zu Boden brachten.
Gregor stand wieder auf, schüttelte sich kurz, packte den Jugendlichen am Kragen der vorher mit gerauft hatte, und schrie ihn mit seiner Bass-Stimme an.
Hey du Arschloch, du hast meine ausgeliehene neue und teure Feinstrumpfhose zerrissen. Die ist nicht von mir. Ich zieh dir die Ohren lang, das dir hören und sehen vergeht.
Danach lagen die beiden wieder am Boden und kämpften wieder miteinander.
Nur mit Mühe konnte Joggeli die beiden wieder auseinanderbringen. Eindeutiger Sieger gegenüber seinem um zirka zwei Jahre älteren Kontrahenten war aber Gregor. Was nicht verwunderlich war, denn auch bei den Highland-Games für Jugendliche in Schottland hatte er etliche Preise gewonnen. Also nicht verwunderlich, dass Beatrice stolz auf ihren Gregor war.
Spektakuläre Tradition: Die Highland Games in Schottland
Petra: Wie sieht es mit Verletzungen bei dir aus?
Gregor: Bis auf ein paar Schrammen ist alles ok. Du kannst deine Spritzen im Koffer lassen. Dann haben wir Geld gespart.
Petra grinsend: Ok, da soll ein Wort sein.
Polly: Joggeli, was mich verwundert ist die Tatsache warum du hierhin gefahren bist.
Joggeli: Mich plagen mein schlechtes Gewissen und die Zuneigung zu Mirjana.
Mirjana: Und welche Empfindung ist stärker?
Joggeli: Beides ist zu gleichen Teilen zutreffend. Ich habe nämlich telefonisch in der Schule erfahren, dass ihr dort längere Zeit anwesend ward.
Heike: Ja, Tante Polly und Mirjana wurden wegen ungebührlichen Verhaltens und stören des Unterrichts sowie unpünktlichem Erscheinen zu einer Strafarbeit verdonnert. Sie mussten also nachsitzen und 300 mal…….
Polly: 200 Mal
Heike: Na gut, dann eben 200 Mal, den Satz schreiben: „Ich darf niemals zu spät zum Unterricht erscheinen“.
Joggeli: Was muss ich da hören. Das ist ja der Gipfel.
Polly: Das finde ich auch.
Joggeli grinsend: Das ist ja der Gipfel, dass ihr euch nicht ordentlich benehmen könnt. Man kann doch wohl von zwei erwachsenen Frauen erwarten, dass sie keinen Unsinn anstellen. Ihr sollt doch Vorbild für unsere Jugend sein. Und nun das. Was sollen denn die Kinder von uns denken.
Heike: Ich war die ganze Zeit ganz brav.
Joggeli: Das glaube ich dir. Du bist immer die bravste unter uns.
(Prustendes Lachen aller beteiligten Personen).
Joggeli. Nun ja, wie dem auch sei. Jedenfalls habe ich bei der Zusammenstellung der Termine übersehen, dass die Entfernungen für einen Tag zu groß sind, und daher……
Heike:……..und daher musst du gleich im Kloster 200 Mal den Satz schreiben:
„Ich darf meinen lieben Frauen und Kindern nicht zu viel zumuten“.
Joggeli: Das nun nicht, aber ich werde euch demnächst alle zum Eis bei Romeo im Englischen Garten einladen.
Mirjana: Ich nehme an, dass Frau Hoffmann auch da sein wird.
Joggeli: Das glaube ich kaum. Noch gestern hat sie zu mir gesagt, dass sie kaum noch Zeit für irgendwelche Vergnügungen hat. Sie wäre schon seit 2 Wochen nirgendswo mehr gewesen.
Na jedenfalls habe ich vorhin mit der Äbtissin Schwester Kunigunde des Klosters gesprochen und nachgefragt ob sie evtl. ein paar Einzel-Zimmer, oder besser gesagt, Einzel-Zellen frei hat, wo ihr dann übernachten, und auch die Gebete verrichten könnt.
Mirjana: Und wo schläfst du?
Joggeli: Äbtissin Kunigunde hat mir angeboten, zusammen auf ihrem Zimmer bei romantischem Kerzenschein zu nächtigen.
Polly: Ich glaube dir ja schon sehr viel, aber das bestimmt nicht. Eher wird der Papst heiraten oder fünf uneheliche Kinder zeugen.
Joggeli: Na gut, du hast natürlich recht.
Polly: Wie immer.
Joggeli: Ich bin im Moment etwas schwerhörig. Ich werde also auf einer Luftmatratze in Mirjana Zelle schlafen. Das muss ich natürlich heimlich machen, weil die Äbtissin das sicherlich nicht dulden würde.
Nach dem ausgiebigen Abendessen werden wir aber erst einmal unsere Kollektion vorführen. Der Abend steht uns dann zur freien Verfügung.
Heike: Wo wir dann unsere Gebete sprechen können.
Joggeli: Und dazu auch singen. Zumindest stellen sie hier selbstgebrautes Bier und mehrere Aperitiv-Sorten her.
Mirjana: Dann müssen wir heute unbedingt noch Frau Hoffmann einladen.
Joggeli: Ich glaube nicht, dass sie hierhinkommen würde. Von Kloster hat sie die Nase voll. Spätestens seit dem Urlaub in Irland.
(Miss Monika: Ich habe in Teil 418 der Familien-Saga“ Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ ausführlich darüber berichtet).
Joggeli: Jedenfalls sollten wir jetzt losfahren. Wir haben 16 Uhr. Um 18 Uhr werden wir ungefähr da ein, und unsere Präsentation dort zeigen. Um 19 Uhr 30 gibt es dort gemeinsames Abendessen mit den Mönchen und den Nonnen. Noch einmal, ich bedaure es sehr euch so viel zugemutet zu haben. Die Wegstrecke ist für einen Tag eindeutig zu lang.
Hier der Weg dorthin. Wir fahren noch einige Kilometer über die B 300, und können dann auf die Autobahn A 8 direkt bis Blaubeuren fahren. (1965 gab es noch keine Navis).
Petra kann dann bei den Kindern mitfahren, und Mirjana dann in meinem Wagen. Wenn du Lust hast, kann du ja meinen Wagen fahren. Der hat auch ein normales Schaltgetriebe.
Mirjana: Ok, dann lass uns sofort losfahren, damit wir keine Zeit verlieren.
Joggeli: Polly und Petra, wir treffen uns direkt am Kloster. Wir sind etwas schneller da als mit dem VW-Bus.
Info:
Dieser Aston Martin DB 5 von Joggeli war jenes Fahrzeug, welches auch in vielen James Bond Filmen zu sehen war. Hier ein Foto mit Sean Connery. Kein Wunder also, dass Joggeli sich dieses Fahrzeug ebenfalls zulegte. Natürlich auch mit den vielen Gadgets dieses berühmtesten Fahrzeuges vom James Bond, der im Auftrag der Majestät die Lizenz zum Töten hatte. Die hatte Joggeli zwar nicht, aber dafür war er genauso energiegeladen wie der große Filmheld.
Aston Martin DB 5 (2020): James Bonds neuer alter Dienstwagen | ADAC
Nach einigen Kilometern auf der Landstraße hatte sich Mirjana an das Fahrzeug von Joggeli gewöhnt. Nur die Rechtslenkung war etwas ungewohnt für sie. Außerdem musste ja auch mit der linken Hand geschaltet werden.
Auf der Autobahn gab Mirjana dann Gas. Im Rückspiegel sah sie den VW-Bus, der diesmal von Petra gesteuert wurde, immer kleiner werden. Die 286 PS die der Motor aus einen 6 Zylinder, 4 Liter Hubraum schöpfte, waren allgegenwärtig. Und das wichtigste: Die Autobahn war fast vollkommen frei.
Jetzt geben wir mal Gas Mirjana, du kannst dir auch den Weg freischießen, wenn du willst.
Mirjana ließ dann die Pferdchen des Wagens galoppieren. Die Tachonadel zeigte fast 240 km/h an.
Schon um 17 Uhr 15 erreichten sie schließlich das Ziel, ohne dass sich Mirjana den Weg freischießen musste. Vor ihnen lag das Kloster in Blaubeuren, zirka 80 km süd-östlich von Stuttgart.
Mirjana: Ich glaube wir sondieren erst einmal die Gegend, bevor unser Trupp hier auftaucht.
Mirjana: Wunderschön, hier könnte man auch Urlaub machen.
Joggeli: In der Tat. Ich war auch noch nie hier.
Mirjana: Alles wunderbar gepflegt und schön restauriert.
Joggeli: Hier haben wir es mit einer Klosterschule für die Klassen 9 -12 zu tun. Also bis zum Abitur.
Mirjana: Fragt sich nur, was für Schulkleidung hier erwünscht ist. Nun ja, wir können von „Stockkonservativ“ bis „Hochmodern“ alles anbieten.
Joggeli: Näheres werden wir nachher von der Äbtissin Kunigunde und vom Pater Ambrosius erfahren.
Mirjana: Wie werden sie angesprochen, denn das sollten wir wissen, wenn wir mit ihnen reden.
Joggeli: Auch das habe ich in Erfahrung bringen können. Im deutschen Sprachgebrauch ist es üblich, nur Priester, die einem Orden angehören, als Patres zu bezeichnen und mit "Pater" anzureden. Man kann sie aber auch mit Hochwürden ansprechen. Eine Äbtissin wird mit Hochwürdige Mutter angesprochen.
Mirjana: Dann werden wir das gleich den Kindern verdeutlichen, bevor es evtl. peinlich werden könnte.
Joggeli: So ist es. Ach da kommen sie auch schon angefahren.
Joggeli: Kinder, wir müssen die ehrwürdige Gesellschaft hier mit äußerster Demut entgegentreten. Das fängt gleich schon bei der Begrüßung an.
Heike: Wie werden die Pinguine überhaupt angesprochen?
Joggeli: Genau das meinte ich auch damit. Psssst, da kommt auch schon die Hochwürdige Mutter. Ich mach das mal vor, und ihr macht mir das nach.
Und das allerwichtigste „immer schön ehrlich bleiben“.
Joggeli: Hochwürdige Mutter Äbtissin Kunigunde. Entschuldigen sie bitte unsere leichte Verspätung, wir sind mit einer Reifenpanne liegengeblieben. Die Gelben Engel (ADAC) konnten uns, und dank Gottes Beistand, zum Glück helfen.
Hier ein Bild von der Äbtissin Kunigunde
Oh pardon, natürlich das falsches Foto. Oh Gott, ist mir das peinlich. Hier die echte Äbtissin. Hier zusammen mit Pater Ambrosius.
Aber sicherlich wird sie zum Lachen im Keller gehen.
Joggeli: Vielen Dank auch Ehrwürdige Mutter Äbtissin Kunigunde für die freundliche Aufnahme in ihrem Kloster.
Äbtissin Kunigunde: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.
Polly: 11 Kapitel Lukas, Vers 11,9b
Äbtissin Kunigunde: Der Herr soll sie segnen für ihr Wissen aus der Bibel.
Polly: Kinder, dann stellt euch mal alle einzeln mit Namen vor, damit die Ehrwürdige Mutter euch besser kennenlernt.
Und das taten sie dann auch sehr vorbildlich und zur Freude der Erwachsenen. Die Mädchen mit einem Knicks und die Jungen mit einem tiefen Diener, der selbst der Königin Elizabeth von England sehr gefallen hätte.
Bis auf, nun ja, eben bis auf Gregor, dem bei seinen tiefen Diener die blonde Haarperücke vom Kopf gefallen ist. Er hatte natürlich nicht daran gedacht, dass er als Mädchen verkleidet, einen Knicks hätte machen müssen.
So hatte Schwester Petra dann einiges zu tun, um die Hochwürdige Mutter Äbtissin Kunigunde wieder aus der Ohnmacht zurückzuholen. Ein Gläschen Aperitiv half ihr dabei, welches dankbar honoriert wurde.
Danach war Ehrwürdige oder Hochwürdige Mutter, ich weiß nicht genau wie sie richtig angesprochen wird, etwas konsterniert und auch irritiert. So etwas ist ihr hier in den fast fünfzig Jahren ihrer Zugehörigkeit im Orden noch nie widerfahren. Ein Junge in Mädchenkleider. Das geht ja überhaupt nicht. Dieses ist völlig konträr zu ihren Wertevorstellungen.
Nachdem die hochwürdige Mutter wieder ganz die alte war, also einigermaßen fit, gab sie nun das restliche Tages-Programm zum Besten.
Äbtissin: Sie können natürlich erst ihr Gepäck auf die die Zimmer bringen, und dort etwas einrichten. Selbstverständlich liegt dort auch eine Bibel bereit.
Heike: Selbstverständlich.
Äbtissin: Und auch selbstverständlich ein Gesangsbuch.
Heike: Selbstverständlich auch ein Gesangsbuch.
Petra: Heike halte bitte deinen vorlauten Mund.
Heike: Selbstverständlich, den Mund halten.
Joggeli leise zu Mirjana: Das wird aber nicht lange anhalten.
Äbtissin: Aus dem Gesangsbuch können sie selbstverständlich auch einige Choräle auswendig lernen.
Heike: Selbstverst……….Alles gut, ich halte ja schon den Mund.
Äbtissin: Anschließend können sie uns ihre Vorschläge bezüglich Kleidung für die Klosterschüler präsentieren. Jetzt stelle ich ihnen erst einmal unsere Oberin Aquaviva vor, die ihnen ihre Unterkünfte zeigen wird.
Mirjana leise zu Joggeli: Sie hat hier irgendetwas mit Wasser im Sinn.
Joggeli: Wobei sich erst noch herausstellen wird, ob sie Medium oder Light ist. Zumindest lächelt sie.
Oberin Aquaviva: Sie werden feststellen, liebe Schwestern und Brüder, dass die Zimmer alle sehr zweckmäßig und hochmodern eingerichtet sind. Sie werden begeistert sein.
Wir haben hier alle nur Einzelzimmer.
Heike: Dann kann keiner auf dumme Gedanken kommen. Ich habe das schon geahnt, und habe meinen mobilen Verkaufsstand in weiser Voraussicht zu Hause gelassen.
Oberin Aquaviva: Und was bietest du alles auf deinem mobilen Verkaufsstand an?
Polly beeilte sich, Heike bei der Antwort zuvorzukommen: Seife, Haarshampoo, Micky-Maus Hefte, Gesangbücher usw.
Oberin Aquaviva: Das ist sehr lobenswert.
Natürlich haben wir auch einige feste Regeln in unserem Kloster.
Heike: Natürlich.
Oberin Aquaviva: Die da wären. Zum Austreten gibt es festgesetzte Zeiten. In der Regel morgens nach dem Aufstehen, vor dem Essen, nach der Mittagsruhe und abends. Außerhalb dieser Zeiten ist die Verrichtung der Notdurft nur mit Erlaubnis gestattet.
Uschi: Heike, du hast vergessen, dass Wort „Natürlich“ zu sagen.
Heike: Natürlich, ein Fauxpas ohne gleichen von mir.
Oberin Aquaviva: Alle Aborte sind selbstverständlich mit Kerzen bestückt. Außerdem gibt es hier Zirkatoren, die die klösterliche Disziplin kontrollieren.
Heike: Damit die Disziplin bei uns weiter aufrechterhalten wird, erkläre ich mich bereit, in dieser Nacht den Zirko….den Zirka…..den Zirkus hier zu übernehmen. Ita est*
Ende Teil 455
Da bin ich mal gespannt, was dabei in Teil 456 herauskommt, welches in einigen Minuten hier erscheinen wird. Aber vorher bin ich mal daran interessiert, wie die Mode-Präsentation aussehen wird
*So ist es
Geschrieben am 08.10.2021
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 455
Kapitel: 560
Dienstag, der 10.08.1965
Uniformen für die Klosterschüler in Blaubeuren(1)
Eine Frage von Miss Monika:
Wie war das Ergebnis der Präsentation?
Mirjana: Alea iacta est.*
* Gaius Julius Caesar
(Der Würfel ist gefallen.)
Alle Schüler werden mit dieser Schuluniform ausgestattet.
Miss Monika: Und wo sind die anderen von euch abgeblieben.
Mirjana: Sie müssen nachsitzen und 200 Mal schreiben:
Ich darf niemals zu spät zum Unterricht erscheinen.
45 Minuten später erschienen dann „Gott sei Dank“ wieder die restlichen Personen.
Mirjana: Na wie war es? Alles gut gelaufen?
Polly: Ich bete zu Gott, dass ich aus dieser Schule heraus bin.
Mirjana: Zum Beten hast du nachher noch reichlich Gelegenheit.
Polly: Wieso?
Mirjana: Laut der Aufschreibung von Joggeli, wird das nächste Ziel das Kloster Blaubeuren in Baden-Württemberg sein.
Polly:
Heike: Tante Polly, im Kloster darfst du aber nicht so schauderhaft fluchen.
Polly: Heike, ich verspreche dir, dass ich niemals mehr so fluchen werde. Mirjana, wieviel Kilometer sind es von hier nach Blaubeuren?
Mirjana: Auch das hat Joggeli ausgerechnet. Es sind 186 km
Polly:
Kräftiges Lachen auf den hinteren Sitzen des VW-Busses.
Polly: Joggeli wird von mir was zu hören bekommen. Wie kann er nur solche Touren an einem Tag einplanen. Wir sind ja mehr mit dem Auto unterwegs, als an unseren Bestimmungsorten. Wir haben jetzt 15 Uhr. Bis wir da sind ist es zirka 18 Uhr.
Heike: Wehre eure Strafarbeit bei der Direktorin Fräulein Stein nicht gewesen, hätten wir um 17 Uhr da sein können.
Polly:
Heike: Ich habe Hunger, und die anderen sicherlich auch, denn wir haben alle noch nichts gegessen.
Polly: Wir halten im nächsten Dorf an, und holen uns irgendwo eine Pizza.
Heike: Eine Pizza ist aber ein bisschen wenig für 9 Personen.
Polly: Ich meine natürlich für jeden eine Pizza.
Danach waren die Insassen im Bus alle am Singen.
Ola la, willst du eine Pizza
Die Laune der Reisegesellschaft stieg wieder an.
De Höhner - Pizza wunderbar 1989
Polly zu Mirjana: Zumindest haben wir heute schon einen tollen schriftlichen Auftrag über die Herstellung von 900 Schuluniformen erhalten. Das sind locker 90.000 DM. Und das schon bei unserer ersten Station.
Mirjana: Aber im Kloster haben wir noch eine härtere Nuss zu knacken.
Polly: Wie sieht es mit unserer Garderobe aus? Was haben wir anzubieten?
Mirjana: Wir haben mehrere Möglichkeiten zur Auswahl. Der Kofferraum ist bis oben hin voll mit Kleidung.
Polly: Wir werden aber ein Problem mit der Zeit haben. Wo sollen wir übernachten. Um zirka 21 Uhr möchte ich nicht unbedingt noch die 300 km zurück fahren, um dann wieder morgen früh 7 Uhr zu starten. Ich glaube auch kaum, dass wir in Blaubeuren um diese Urlaubszeit noch eine Übernachtungsmöglichkeit finden werden.
Heike: Dann schlafen wir eben im Kloster. Das haben wir doch schon zweimal gemacht.
Polly: Das wäre die einzige Alternative.
Mirjana: Wenn du müde wirst vom Fahren, sage mir bitte Bescheid, denn dann löse ich dich ab.
Polly: Im Moment geht es noch. Aber danke für deinen Vorschlag. Ich werde nachher darauf zurückkommen.
Polly: Kinder, wir haben den nächsten kleinen Kuh-Ort erreicht. Auf der rechten Seite sehe ich auch eine Pizzeria. Sie scheint gut zu sein, denn es herrscht dort großer Betrieb. Innen wie draußen.
Gregor: Bleibt alle sitzen, ich besorge sie schon. Wir können sie dann während der Weiterfahrt auf der Hand essen.
Polly: Ok, hier nimm das Geld, und sei nicht so sparsam bei den Zutaten der Pizza.
Das machte Gregor dann auch. Nur leider vergaß er bei der Bestellung seine Stimme einen anderen Tonfall zu geben. Statt einer glockenhellen Stimme kam eine Bassstimme aus seiner Kehle.
Schlagartig war es in der Pizzeria still, denn Gregor war komplett in seinem femininen Outfit gekleidet. Das hatte er ganz vergessen oder ignoriert.
Das ging dann soweit, dass er von einigen männlichen Jugendlichen attackiert wurde. Wir wissen zwar alle, dass Gregor schlank, aber kräftig gebaut war, der sich auch nichts gefallen ließ, aber gegen eine Übermacht von 7 Jungens konnte er natürlich auch nichts ausrichten.
So wurde er von einem zum anderen geschubst, und etliche anzügliche Bemerkungen prasselten auf ihn ein. Und damit nicht genug, denn die unsittlichen Berührungen unter der Gürtellinie kamen noch hinzu.
Mirjana bemerkte die Geschehnisse in der Pizzeria und wollte zusammen mit den anderen Kindern eingreifen, als sie hinter sich das aufheulen eines sehr kräftigen Motors sowie ein Kreischen von Bremsen vernahm.
Sie drehte sich um, und sah einen rassigen Sportwagen, der hinter dem VW-Bully anhielt.
Und das war ein Aston Martin DB 5.
Ich brauche nicht groß zu erwähnen wem der Wagen gehört. Ihr wisst es alle, denn ihm entstieg ein sportlich aussehender Typ, mit einem ebenso sportlichen Kurzarm-Hemd.
Und das war kein geringerer als Onkel Joggeli.
Aber noch zwei Personen entstiegen diesem Wagen. Und das wiederrum waren Petra und Martina.
Nicht genug der Auflistung, denn zwei mächtige tierische Lebewesen entstiegen ebenfalls dem Sportwagen. Auch hier werdet ihr richtig liegen, und die Tiergattungen erraten haben.
Und zum einen haben wir den Wolf (lat.name: Canis Lupos), mit dem gleichnamigen von Martina vergebenen Namen Lupo,
sowie den sehr schnellen Sprinter „Cheetah“ Gepard (Lat. Name: Acinonyx jubatus)
Das beide Tiere sehr gereizt waren, als sie ihren Freund Gregor am Boden liegen sahen, erkennt man an den Gesichtern der beiden Tiere sehr genau.
Die Drohgebärden beim Wolf (Männchen ca. 50 – 60 kg) unterscheiden sich erheblich von den freundlichen Gesten. Der drohende Wolf rümpft die Nase, öffnet das Maul, bleckt die Zähne und richtet die Ohren voll auf. Dies wird mit einem Knurren und Fauchen unterstrichen. Auf dem Bild gut zu erkennen. Er wird garantiert nicht spielen wollen.
Der bis zu 130 km/h sprintende Gepard (48 kg) Cheetah (Ebenfalls von Martina großgezogen), hat eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in sagenhaften 3 Sekunden. Damit ist er schneller als ein Ferrari. Demzufolge war er auch als erstes am Ort des Geschehens.
Und nun ging alles sehr schnell in der Pizzeria. Die beiden Tiere fackelten nicht lange, sondern kamen direkt zur Sache.
Kurze Zeit später erschallte dann auch der kurze aber befehlende Ton von Martina.
Lupo, Cheetah: Aus.
In den Augen Lupos war Martina der Alpha-Wolf dem man unbedingt gehorchen musste.
Sofort verharrten die beiden Tiere in ihren gegenwärtigen Positionen. Mit ihrem ganzen Gewicht lagen sie auf zwei Gegner, die kurz vorher noch Gregor schmerzhaft zu Boden brachten.
Gregor stand wieder auf, schüttelte sich kurz, packte den Jugendlichen am Kragen der vorher mit gerauft hatte, und schrie ihn mit seiner Bass-Stimme an.
Hey du Arschloch, du hast meine ausgeliehene neue und teure Feinstrumpfhose zerrissen. Die ist nicht von mir. Ich zieh dir die Ohren lang, das dir hören und sehen vergeht.
Danach lagen die beiden wieder am Boden und kämpften wieder miteinander.
Nur mit Mühe konnte Joggeli die beiden wieder auseinanderbringen. Eindeutiger Sieger gegenüber seinem um zirka zwei Jahre älteren Kontrahenten war aber Gregor. Was nicht verwunderlich war, denn auch bei den Highland-Games für Jugendliche in Schottland hatte er etliche Preise gewonnen. Also nicht verwunderlich, dass Beatrice stolz auf ihren Gregor war.
Spektakuläre Tradition: Die Highland Games in Schottland
Petra: Wie sieht es mit Verletzungen bei dir aus?
Gregor: Bis auf ein paar Schrammen ist alles ok. Du kannst deine Spritzen im Koffer lassen. Dann haben wir Geld gespart.
Petra grinsend: Ok, da soll ein Wort sein.
Polly: Joggeli, was mich verwundert ist die Tatsache warum du hierhin gefahren bist.
Joggeli: Mich plagen mein schlechtes Gewissen und die Zuneigung zu Mirjana.
Mirjana: Und welche Empfindung ist stärker?
Joggeli: Beides ist zu gleichen Teilen zutreffend. Ich habe nämlich telefonisch in der Schule erfahren, dass ihr dort längere Zeit anwesend ward.
Heike: Ja, Tante Polly und Mirjana wurden wegen ungebührlichen Verhaltens und stören des Unterrichts sowie unpünktlichem Erscheinen zu einer Strafarbeit verdonnert. Sie mussten also nachsitzen und 300 mal…….
Polly: 200 Mal
Heike: Na gut, dann eben 200 Mal, den Satz schreiben: „Ich darf niemals zu spät zum Unterricht erscheinen“.
Joggeli: Was muss ich da hören. Das ist ja der Gipfel.
Polly: Das finde ich auch.
Joggeli grinsend: Das ist ja der Gipfel, dass ihr euch nicht ordentlich benehmen könnt. Man kann doch wohl von zwei erwachsenen Frauen erwarten, dass sie keinen Unsinn anstellen. Ihr sollt doch Vorbild für unsere Jugend sein. Und nun das. Was sollen denn die Kinder von uns denken.
Heike: Ich war die ganze Zeit ganz brav.
Joggeli: Das glaube ich dir. Du bist immer die bravste unter uns.
(Prustendes Lachen aller beteiligten Personen).
Joggeli. Nun ja, wie dem auch sei. Jedenfalls habe ich bei der Zusammenstellung der Termine übersehen, dass die Entfernungen für einen Tag zu groß sind, und daher……
Heike:……..und daher musst du gleich im Kloster 200 Mal den Satz schreiben:
„Ich darf meinen lieben Frauen und Kindern nicht zu viel zumuten“.
Joggeli: Das nun nicht, aber ich werde euch demnächst alle zum Eis bei Romeo im Englischen Garten einladen.
Mirjana: Ich nehme an, dass Frau Hoffmann auch da sein wird.
Joggeli: Das glaube ich kaum. Noch gestern hat sie zu mir gesagt, dass sie kaum noch Zeit für irgendwelche Vergnügungen hat. Sie wäre schon seit 2 Wochen nirgendswo mehr gewesen.
Na jedenfalls habe ich vorhin mit der Äbtissin Schwester Kunigunde des Klosters gesprochen und nachgefragt ob sie evtl. ein paar Einzel-Zimmer, oder besser gesagt, Einzel-Zellen frei hat, wo ihr dann übernachten, und auch die Gebete verrichten könnt.
Mirjana: Und wo schläfst du?
Joggeli: Äbtissin Kunigunde hat mir angeboten, zusammen auf ihrem Zimmer bei romantischem Kerzenschein zu nächtigen.
Polly: Ich glaube dir ja schon sehr viel, aber das bestimmt nicht. Eher wird der Papst heiraten oder fünf uneheliche Kinder zeugen.
Joggeli: Na gut, du hast natürlich recht.
Polly: Wie immer.
Joggeli: Ich bin im Moment etwas schwerhörig. Ich werde also auf einer Luftmatratze in Mirjana Zelle schlafen. Das muss ich natürlich heimlich machen, weil die Äbtissin das sicherlich nicht dulden würde.
Nach dem ausgiebigen Abendessen werden wir aber erst einmal unsere Kollektion vorführen. Der Abend steht uns dann zur freien Verfügung.
Heike: Wo wir dann unsere Gebete sprechen können.
Joggeli: Und dazu auch singen. Zumindest stellen sie hier selbstgebrautes Bier und mehrere Aperitiv-Sorten her.
Mirjana: Dann müssen wir heute unbedingt noch Frau Hoffmann einladen.
Joggeli: Ich glaube nicht, dass sie hierhinkommen würde. Von Kloster hat sie die Nase voll. Spätestens seit dem Urlaub in Irland.
(Miss Monika: Ich habe in Teil 418 der Familien-Saga“ Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ ausführlich darüber berichtet).
Joggeli: Jedenfalls sollten wir jetzt losfahren. Wir haben 16 Uhr. Um 18 Uhr werden wir ungefähr da ein, und unsere Präsentation dort zeigen. Um 19 Uhr 30 gibt es dort gemeinsames Abendessen mit den Mönchen und den Nonnen. Noch einmal, ich bedaure es sehr euch so viel zugemutet zu haben. Die Wegstrecke ist für einen Tag eindeutig zu lang.
Hier der Weg dorthin. Wir fahren noch einige Kilometer über die B 300, und können dann auf die Autobahn A 8 direkt bis Blaubeuren fahren. (1965 gab es noch keine Navis).
Petra kann dann bei den Kindern mitfahren, und Mirjana dann in meinem Wagen. Wenn du Lust hast, kann du ja meinen Wagen fahren. Der hat auch ein normales Schaltgetriebe.
Mirjana: Ok, dann lass uns sofort losfahren, damit wir keine Zeit verlieren.
Joggeli: Polly und Petra, wir treffen uns direkt am Kloster. Wir sind etwas schneller da als mit dem VW-Bus.
Info:
Dieser Aston Martin DB 5 von Joggeli war jenes Fahrzeug, welches auch in vielen James Bond Filmen zu sehen war. Hier ein Foto mit Sean Connery. Kein Wunder also, dass Joggeli sich dieses Fahrzeug ebenfalls zulegte. Natürlich auch mit den vielen Gadgets dieses berühmtesten Fahrzeuges vom James Bond, der im Auftrag der Majestät die Lizenz zum Töten hatte. Die hatte Joggeli zwar nicht, aber dafür war er genauso energiegeladen wie der große Filmheld.
Aston Martin DB 5 (2020): James Bonds neuer alter Dienstwagen | ADAC
Nach einigen Kilometern auf der Landstraße hatte sich Mirjana an das Fahrzeug von Joggeli gewöhnt. Nur die Rechtslenkung war etwas ungewohnt für sie. Außerdem musste ja auch mit der linken Hand geschaltet werden.
Auf der Autobahn gab Mirjana dann Gas. Im Rückspiegel sah sie den VW-Bus, der diesmal von Petra gesteuert wurde, immer kleiner werden. Die 286 PS die der Motor aus einen 6 Zylinder, 4 Liter Hubraum schöpfte, waren allgegenwärtig. Und das wichtigste: Die Autobahn war fast vollkommen frei.
Jetzt geben wir mal Gas Mirjana, du kannst dir auch den Weg freischießen, wenn du willst.
Mirjana ließ dann die Pferdchen des Wagens galoppieren. Die Tachonadel zeigte fast 240 km/h an.
Schon um 17 Uhr 15 erreichten sie schließlich das Ziel, ohne dass sich Mirjana den Weg freischießen musste. Vor ihnen lag das Kloster in Blaubeuren, zirka 80 km süd-östlich von Stuttgart.
Mirjana: Ich glaube wir sondieren erst einmal die Gegend, bevor unser Trupp hier auftaucht.
Mirjana: Wunderschön, hier könnte man auch Urlaub machen.
Joggeli: In der Tat. Ich war auch noch nie hier.
Mirjana: Alles wunderbar gepflegt und schön restauriert.
Joggeli: Hier haben wir es mit einer Klosterschule für die Klassen 9 -12 zu tun. Also bis zum Abitur.
Mirjana: Fragt sich nur, was für Schulkleidung hier erwünscht ist. Nun ja, wir können von „Stockkonservativ“ bis „Hochmodern“ alles anbieten.
Joggeli: Näheres werden wir nachher von der Äbtissin Kunigunde und vom Pater Ambrosius erfahren.
Mirjana: Wie werden sie angesprochen, denn das sollten wir wissen, wenn wir mit ihnen reden.
Joggeli: Auch das habe ich in Erfahrung bringen können. Im deutschen Sprachgebrauch ist es üblich, nur Priester, die einem Orden angehören, als Patres zu bezeichnen und mit "Pater" anzureden. Man kann sie aber auch mit Hochwürden ansprechen. Eine Äbtissin wird mit Hochwürdige Mutter angesprochen.
Mirjana: Dann werden wir das gleich den Kindern verdeutlichen, bevor es evtl. peinlich werden könnte.
Joggeli: So ist es. Ach da kommen sie auch schon angefahren.
Joggeli: Kinder, wir müssen die ehrwürdige Gesellschaft hier mit äußerster Demut entgegentreten. Das fängt gleich schon bei der Begrüßung an.
Heike: Wie werden die Pinguine überhaupt angesprochen?
Joggeli: Genau das meinte ich auch damit. Psssst, da kommt auch schon die Hochwürdige Mutter. Ich mach das mal vor, und ihr macht mir das nach.
Und das allerwichtigste „immer schön ehrlich bleiben“.
Joggeli: Hochwürdige Mutter Äbtissin Kunigunde. Entschuldigen sie bitte unsere leichte Verspätung, wir sind mit einer Reifenpanne liegengeblieben. Die Gelben Engel (ADAC) konnten uns, und dank Gottes Beistand, zum Glück helfen.
Hier ein Bild von der Äbtissin Kunigunde
Oh pardon, natürlich das falsches Foto. Oh Gott, ist mir das peinlich. Hier die echte Äbtissin. Hier zusammen mit Pater Ambrosius.
Aber sicherlich wird sie zum Lachen im Keller gehen.
Joggeli: Vielen Dank auch Ehrwürdige Mutter Äbtissin Kunigunde für die freundliche Aufnahme in ihrem Kloster.
Äbtissin Kunigunde: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.
Polly: 11 Kapitel Lukas, Vers 11,9b
Äbtissin Kunigunde: Der Herr soll sie segnen für ihr Wissen aus der Bibel.
Polly: Kinder, dann stellt euch mal alle einzeln mit Namen vor, damit die Ehrwürdige Mutter euch besser kennenlernt.
Und das taten sie dann auch sehr vorbildlich und zur Freude der Erwachsenen. Die Mädchen mit einem Knicks und die Jungen mit einem tiefen Diener, der selbst der Königin Elizabeth von England sehr gefallen hätte.
Bis auf, nun ja, eben bis auf Gregor, dem bei seinen tiefen Diener die blonde Haarperücke vom Kopf gefallen ist. Er hatte natürlich nicht daran gedacht, dass er als Mädchen verkleidet, einen Knicks hätte machen müssen.
So hatte Schwester Petra dann einiges zu tun, um die Hochwürdige Mutter Äbtissin Kunigunde wieder aus der Ohnmacht zurückzuholen. Ein Gläschen Aperitiv half ihr dabei, welches dankbar honoriert wurde.
Danach war Ehrwürdige oder Hochwürdige Mutter, ich weiß nicht genau wie sie richtig angesprochen wird, etwas konsterniert und auch irritiert. So etwas ist ihr hier in den fast fünfzig Jahren ihrer Zugehörigkeit im Orden noch nie widerfahren. Ein Junge in Mädchenkleider. Das geht ja überhaupt nicht. Dieses ist völlig konträr zu ihren Wertevorstellungen.
Nachdem die hochwürdige Mutter wieder ganz die alte war, also einigermaßen fit, gab sie nun das restliche Tages-Programm zum Besten.
Äbtissin: Sie können natürlich erst ihr Gepäck auf die die Zimmer bringen, und dort etwas einrichten. Selbstverständlich liegt dort auch eine Bibel bereit.
Heike: Selbstverständlich.
Äbtissin: Und auch selbstverständlich ein Gesangsbuch.
Heike: Selbstverständlich auch ein Gesangsbuch.
Petra: Heike halte bitte deinen vorlauten Mund.
Heike: Selbstverständlich, den Mund halten.
Joggeli leise zu Mirjana: Das wird aber nicht lange anhalten.
Äbtissin: Aus dem Gesangsbuch können sie selbstverständlich auch einige Choräle auswendig lernen.
Heike: Selbstverst……….Alles gut, ich halte ja schon den Mund.
Äbtissin: Anschließend können sie uns ihre Vorschläge bezüglich Kleidung für die Klosterschüler präsentieren. Jetzt stelle ich ihnen erst einmal unsere Oberin Aquaviva vor, die ihnen ihre Unterkünfte zeigen wird.
Mirjana leise zu Joggeli: Sie hat hier irgendetwas mit Wasser im Sinn.
Joggeli: Wobei sich erst noch herausstellen wird, ob sie Medium oder Light ist. Zumindest lächelt sie.
Oberin Aquaviva: Sie werden feststellen, liebe Schwestern und Brüder, dass die Zimmer alle sehr zweckmäßig und hochmodern eingerichtet sind. Sie werden begeistert sein.
Wir haben hier alle nur Einzelzimmer.
Heike: Dann kann keiner auf dumme Gedanken kommen. Ich habe das schon geahnt, und habe meinen mobilen Verkaufsstand in weiser Voraussicht zu Hause gelassen.
Oberin Aquaviva: Und was bietest du alles auf deinem mobilen Verkaufsstand an?
Polly beeilte sich, Heike bei der Antwort zuvorzukommen: Seife, Haarshampoo, Micky-Maus Hefte, Gesangbücher usw.
Oberin Aquaviva: Das ist sehr lobenswert.
Natürlich haben wir auch einige feste Regeln in unserem Kloster.
Heike: Natürlich.
Oberin Aquaviva: Die da wären. Zum Austreten gibt es festgesetzte Zeiten. In der Regel morgens nach dem Aufstehen, vor dem Essen, nach der Mittagsruhe und abends. Außerhalb dieser Zeiten ist die Verrichtung der Notdurft nur mit Erlaubnis gestattet.
Uschi: Heike, du hast vergessen, dass Wort „Natürlich“ zu sagen.
Heike: Natürlich, ein Fauxpas ohne gleichen von mir.
Oberin Aquaviva: Alle Aborte sind selbstverständlich mit Kerzen bestückt. Außerdem gibt es hier Zirkatoren, die die klösterliche Disziplin kontrollieren.
Heike: Damit die Disziplin bei uns weiter aufrechterhalten wird, erkläre ich mich bereit, in dieser Nacht den Zirko….den Zirka…..den Zirkus hier zu übernehmen. Ita est*
Ende Teil 455
Da bin ich mal gespannt, was dabei in Teil 456 herauskommt, welches in einigen Minuten hier erscheinen wird. Aber vorher bin ich mal daran interessiert, wie die Mode-Präsentation aussehen wird
*So ist es
Geschrieben am 08.10.2021
- Monika56
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Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Nov 18, 2022 4:50 pm
Teil: 456
Kapitel: 561
Uniformen für die Klosterschüler in Blaubeuren (2)
Heike: Damit die Disziplin bei uns weiter aufrechterhalten wird, erkläre ich mich bereit, in dieser Nacht den Zirko….den Zirka…..den Zirkus hier zu übernehmen. Ita est*
Außerdem wäre es nicht schlecht, wenn wir im Krematorium Refe…. Refo….Reflektorum, etwas essen könnten.
Polly: Refektorium Heike, nicht Reflektorium, und schon gar nicht Krematorium. Wir wollen doch erst einmal die Präsentation der Schulkleidung über die Bühne bringen.
Mirjana: Kinder, seid ihr alle bereit? Dann lasst uns in die Klosterschule gehen.
Dort angekommen, wurden sie auch schon von den Kindern erwartungsvoll begrüßt. Und auch ein Staunen war von den dortigen Schülern zu vernehmen, als sie die schicke und modische Kleidung der Hoffmann-Kinder sahen. Sie selbst waren in diesem Outfit anzutreffen:
Polly leise zu Mirjana: Die hiesige Kleiderordnung ist mir viel zu konservativ, zu steif, und zudem auch sehr Unpraktisch.
Mirjana: Die armen Kinder. Zugeknöpft bis oben hin und die Krawatten bis unter dem Kragen gezogen. Wohlfühlen werden sich die Kinder keineswegs.
Polly: Da ist Joggeli selbst bei wichtigen Geschäftsterminen viel modischer und salopper gekleidet. Und bei den gegenwärtigen Temperarturen lässt er die Krawatte sowieso weg. Ok, der Anzug den er im Moment trägt ist von Hugo Boss, aber es gibt auch günstigere Oberbekleidung für den Mann, die sehr kleidsam ist.
Mirjana: Wir sollten unbedingt versuchen die verantwortlichen Personen davon zu überzeugen, etwas Modisches für die Jugend anzuschaffen. Zum Glück haben unsere Mädels schon die passende Kleidung angezogen.
Wie nicht anders zu erwarten war, waren die Schülerinnen und die Schüler von der neuen Kleidung sehr angetan, wenn nicht sogar begeistert. Sie diskutierten lebhaft über die etliche Farbkombinationen die möglich waren.
Die Nonnen hingegen diskutierten hauptsächlich über die kurze Rocklänge, die ihnen wie eine „Todsünde“ vorkam.
Bei den Schulkindern des Klosters gab es das Problem, dass sie außerhalb des Klosters, z.B. im Ort Blaubeuren, auf Grund ihrer langen Gewände oftmals gemobbt werden.
Nicht nur einmal fiel der angebliche Spruch aus der Bibel:
„Sie trugen seltsame Gewänder und irrten ziellos daher“.
Kein Wunder also, dass viele Kinder den Ort mieden, und sich nur noch im Kloster aufhielten.
Joggeli, der das schon vor dem Besuch des Klosters erfahren hatte, und diese Information an die Fam. Hoffmann weitergab, war also bemüht diesem typischen „Kirchturmdenken“ entgegenzuwirken. Und dabei hatte er die Unterstützung der gesamten Hoffmann-Group.
Und zum wahrscheinlich ersten Mal in der Geschichte des Klosters wehrten sich die heranwachsenden Schüler der Diktatur der Kloster Verantwortlichen.
Nach endlos langen Diskussionen einigte man sich schließlich doch auf eine modische Variante des modernen 20. Jahrhunderts.
Mirjana: Das war wahrlich eine „schwere Geburt“. Sie haben wirklich um jeden Zentimeter bei der Rocklänge gekämpft. Sowohl die Mädchen als auch die Klosterverantwortlichen.
Polly: Ja die Jugend von heute beginnt so langsam zu rebellieren. Das ist besonders bei den Studenten festzustellen. Hier tut sich einiges. Wartet mal ein paar Jahre ab, was dann hier alles los ein wird.
Info:
Auch im Allgemeinen tat sich einiges in der BRD 1965:
In der Bundesrepublik lag die Zahl der Arbeitslosen nur noch bei 147.000. Das entsprach einer Arbeitslosenquote von 0,7 Prozent. Immerhin ein weiterer Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als die Arbeitslosenzahl noch bei 169.000 gelegen hatte. Die Anzahl der ausländischen Arbeiter hatte zugenommen. Es waren 1.164.364 Gastarbeiter, die nach Deutschland gekommen waren. Ebenfalls waren Zuwächse im Innen- und Außenhandel zu verzeichnen. Der Import lag bei 70.448 Millionen DM und der Export bei 71.651 Millionen DM.
Auf allen Ebenen hatte das Wirtschaftswunder für einen spürbaren Aufschwung gesorgt. Das zeigte sich auch in der Automobil-Industrie. Inzwischen waren in Deutschland 8.630.200 Pkw zugelassen. Der Produktionsrekord war im Vergleich zum Oktober 1964 um 7.000 Fahrzeuge übertroffen worden. Viele Deutsche fuhren mittlerweile mit dem eigenen Auto zur Arbeit, der Gebrauch von Straßenbahnen und Bussen wurde dadurch eingeschränkt. Das Verkehrsaufkommen auf den Straßen war dafür enorm angewachsen. Es schien für bereits unüberschaubar. Für den normalen Gebrauch konnte man sich bereits einen Fiat 600 für 4.500 DM leisten.
Exklusiver war der Preis für einen Porsche 911. Für den musste man 22.000 DM berappen. Und wer eine geräumige Großraum-Limousine sein eigen nennen wollte, zahlte 57.000 DM. Der ADAC konnte seinem 1-millionsten Mitglied gratulieren und avancierte damit zum drittgrößten Automobilclub der Welt.
Auch die moderaten Benzinpreise trugen dazu bei, dass die Menschen leichter ins eigene Auto stiegen. Die Preise waren relativ konstant geblieben. Für eine Liter Benzin mussten 0,58 DM und für einen Liter Diesel 0,45 DM gezahlt werden. Die Mobilität war zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Eingeschränkt wurde sie lediglich durch die Behinderungen auf den Straßen und Autobahnen durch Baustellen für die Fahrbahn-Erweiterungen.
Die Wochenarbeitszeit in der Industrie betrug durchschnittlich 40,2 Stunden und erbrachte einen Stundenlohn von 4,54 DM. Ein kleiner Anstieg zum Vorjahr.
Lebensmittelpreise
Butter/kg 7,81 DM
Eier/Stück 0,24 DM
Milch/L 0,68 DM
Rindfleisch/kg 6,57 DM
Schwein/kg 7,91 DM
Zucker/kg 1,23 DM
Kartoffeln/kg 0,37 DM
Mehl/kg 1,09 DM
Kaffee/kg 16,56 DM
August 1965
Die Tücken des Wassers hatten vor Sylt drei Kinder und ein Erwachsener mit dem Leben bezahlen müssen. Insgesamt hatte eine starke Unterströmung 30 Kinder mitgerissen, die arglos in knietiefem Wasser badeten. Ebenfalls Menschenleben forderte ein schweres Zugunglück im südhessischen Bahnhof Lampertheim. Drei Menschen kamen ums Leben, weitere 55 Personen erlitten Verletzungen. Keine höhere Gewalt, sondern strafbare Handlungen waren es, weswegen das Frankfurter Schwurgericht sechs Angeklagte im Auschwitz-Prozess zu lebenslangem Zuchthaus und elf Angeklagte zu Freiheitsstrafen bis zu 14 Jahren verurteilt hatte. Im In- und Ausland gab es heftige Proteste, weil die Strafen so mild ausgefallen waren.
Autopremieren 1965
Bei Opel gesellte sich zu seinen Oberklasse-Modellen Kapitän, Admiral und Diplomat noch das Diplomat Coupe. Das Coupe wurde bei Karmann gebaut und mit einem 5,4 Liter Chevy-V8-Motor ausgestattet. Ein Kassenschlager wurde das über 25.000 DM teure Diplomat Coupe nicht, was die gerade einmal 347 gebauten Einheiten beweisen. Wer noch einen sein Eigen nennt, wird dies schätzen. Einen Diplomat Coupe V8 zu kaufen ist denkbar schwierig.
Top 5 Kino-Charts
James Bond - Feuerball
Goldfinger
Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten
Winnetou 3
Angélique 2
Top 10 Charts 1965
Rolling Stones - Satisfaction
The Byrds - Mr. Tambourine Man
Petula Clark - Downtown
Sonny & Cher - I Got You Babe
Sam The Sham & The Pharaos - Wooly Bully
The Beatles - Help
Casey Jones - Don´t Ha Ha
The Beatles - Rock & Roll Music
The Rolling Stones - The Last Time
Shirley Bassey - Goldfinger
Nun aber wieder nach den so hoffentlich kurzweiligen Infos zurück zu der „Modeveranstaltung“ im Kloster.
Mirjana: In jedem Fall scheint hier etwas Unruhe aufgekommen zu sein. Was macht eigentlich Petra, ich sehe sie nicht?
Joggeli: Sie geht mit Lupo und Cheetah im Park spazieren. Sie brauchen Auslauf.
Heike: Wer, die Tiere oder Petra?
Polly: Alle drei.
Joggeli: Wir werden sie nachher hier hereinschmuggeln müssen.
Heike: Auch Petra?
Polly: Petra kommt auch so hier herein. Schwieriger wird es bei den Tieren.
Heike: Ja vor allen Dingen können Lupo und Cheetah bei der Zirkatoren schlecht anfragen, ob sie auf die Toilette können oder dürfen.
Polly: Da würde ich mir keine Sorgen machen. Den beiden Tieren würde sich keiner in den Weg stellen. Auch mit Gottes Hilfe nicht.
Heike: Was wird Tante Othilie jetzt zu Hause machen, wenn ich nicht da bin?
Joggeli: Sie wird drei Kreuze machen und fünf Mal das „Vater unser“ beten.
Polly: Dann last uns jetzt ins Refektorium gehen, also den Ort der Erquickung, um an der Speisung teilzunehmen. Das Refektorium gehört neben Kirche und Kapitelsaal zu den wichtigsten Räumen eines Klosters.
Heike: Das wird sich erst noch herausstellen. Kommt darauf an, was sie alles „auffahren“ werden.
Polly: Stell bitte keine allzu hohen Ansprüche, die Mönche leben hier in absoluter Bescheidenheit und Askese.
Und vor allen Dingen sollten wir uns nach deren Sitten und Ritualen im Refektorium richten. Normalerweise ziehen sie sich um diese Uhrzeit schon auf ihre Zimmer zurück. Sie sind uns also sehr entgegengekommen mit der Speisung des Abends.
Wie üblich wird eine Tischlesung gehalten. Während des Mahls wird kein Ton gesprochen.
Martina: Oh je, das ist für unsere Plaudertasche Heike ein Problem. Aber ich muss zugeben, dass dies auch für uns nicht einfach sein wird.
Polly: Mit Sicherheit, aber lasst uns trotzdem an ihren Gebräuchen festhalten. Wir sind hier zu Gast, und sehr liebevoll und zuvorkommend aufgenommen worden. Außerdem habe ich mir sagen lassen, dass uns ein herzhaftes Abendessen zubereitet wird.
Die Klosterküchen sind aber nicht nur wegen ihrer kulinarischen Entdeckungen hoch geschätzt. Den frommen Brüdern und Schwestern verdanken wir ebenso viele vollwertige Gerichte. Aus frischen Zutaten wie Getreide, Kräutern, Gemüse, Obst und Milchprodukten zauberten sie feinstes Gebäck, Dinkelsüppchen, Aufläufe, heilige Kräutertorte und vieles mehr. Gleichzeitig hat sich in vielen Klöstern bis heute eine Kreislaufwirtschaft im Sinne des ökologischen Anbaus erhalten können. In kleineren Mengen produzieren Mönche und Nonnen nach wie vor Brot, Käse, Wein und auch Bier. Genuss, Esskultur und gesundheitliche Aspekte stehen hier im Vordergrund. Somit könnte man die Klosterküchen als Festungen gegen Fastfood betrachten. Und das wäre bestimmt auch im Sinne des heiligen Benedikt gewesen. Quelle: ugb.de
Nun lasst uns aber pünktlich bei Tisch erscheinen. Aber vorher müssen wir noch ins Lavatorium (Brunnenhaus) begeben, um uns zu waschen.
Auch hinter deinen Ohren, liebe Heike.
Das Lavatorium liegt üblicherweise dem Refektorium (Speisesaal) gegenüber auf der Innenseite des Kreuzgangs und ragte in den Kreuzganghof. Das Brunnenhaus enthielt eine Brunnenschale, die mit fließendem Wasser gespeist wurde. Das Brunnenhaus diente den Mönchen zum Händewaschen vor den Mahlzeiten und auch zum wöchentlichen Schneiden der Tonsur. Gelegentlich wird daher auch das Brunnenhaus selbst als Tonsur bezeichnet.
Polly: Heike, sicherlich wird dich die Äbtissin dazu auffordern ein Gebet zu sprechen. Hast du evtl. ein Gebet, welches zu unserem Anlass passt?
Heike: Ja das habe ich.
Polly: Gut, dann verlasse ich mich darauf.
Kurze Zeit später in der „Betriebskantine“ des Klosters.
Äbtissin Kunigunde: Liebe Heike, wie ich mir hab sagen lassen, hast du in der Schule in dem Fach Religion eine „1“.
Heike: Das hat nicht viel zu sagen, weil ich in jedem Fach eine „1“ habe.
(Polly rutschte etwas auf ihrem Stuhl hin und her).
Heike: Unter jedem Zeugnis steht aber immer die Bemerkung, dass ich oftmals einen vorlauten Mund habe, was ich aber einfach nicht glauben kann.
(Polly wurde noch etwas unruhiger).
Heike: Ach ja, da steht auch noch der Satz: Das ich sehr redselig bin und andere kaum zu Wort kommen lasse…….Tante Polly, nun lass mich doch mal ausreden.
Tante Polly: Wir sollten sehen, dass du dein Tischgebet endlich aufsagen solltest.
Heike: Na gut, dann werde ich mal mein Tischgebet aufsagen. Auf eure Verantwortung.
Polly leise zu Mirjana: Unter Sprachlosigkeit hat Heike noch nie gelitten.
Heike:
Gott, durch Deine große Güte
und durch die Arbeit vieler Menschen
haben wir jeden Tag zu essen.
Dafür danken wir Dir von Herzen.
Gleichzeitig bitten wir Dich:
Gib, dass alle Menschen auf der Welt ihr tägliches Brot haben,
und keiner zu hungern braucht! Amen.
Die Erleichterung war bei allen Familienmitgliedern der Hoffmann-Group über das passende Gebet deutlich zu spüren. Ein wohlwollendes Nicken von Polly und Petra war zu vernehmenden.
Kurze Zeit später stand bei allen Personen eine wohl riechende Suppe vor der Nase.
Und war das Klostergartensüppchen
Martina: Schmeckt zwar gut, aber ich vermisse die Fleischzulage.
(Trotzdem liebe Leser gebe ich hier mal das Rezept aus „Monikas Kochstudio“ bekannt).
1 l Wasser
60 g Grünkern, fein gemahlen
2 Tl Kräutersalz
4 Tl Kräuter, fein gehackt, z. B. Estragon, Dill, Petersilie, Schnittlauch 2 El Butter oder süße Sahne
Wasser zum Kochen bringen, (Das schaffe ich persönlich noch. Ich muss nur aufpassen, dass mir das Wasser nicht anbrennt). Mehl mit einem Schneebesen in das kochende Wasser gut einrühren. Aufkochen lassen, die Hitzezufuhr abstellen und mit Salz und Kräutern abschmecken. Alles etwa 20 Minuten ausquellen lassen und vor dem Servieren mit Butter oder süßer Sahne verfeinern.
Das Hauptgericht was nun folgte versprach allein schon vom Namen her einiges.
Nonnenfürzle
250 ml Milch, Salz
60 g Butter
150 g Weizenvollkornmehl, fein gemahlen
2 Eier
1 El Vollrohrzucker
1 Tl Natron (Backpulver)
Butterschmalz (Kokosfett) zum Ausbacken
Milch in einen Topf geben und mit Salz und Butter zum Kochen bringen. Mehl zugeben und mit einem Holzlöffel kräftig umrühren, bis sich ein fester Kloß gebildet hat. Den Topf vom Herd nehmen und den Brandteig handwarm abkühlen lassen. Dann Eier einrühren, Vollrohrzucker und Backpulver hinzufügen. Alles sehr gut vermengen. Mit einem Teelöffel kleine Klößchen abstechen und in Kokosfett goldgelb ausbacken.
Kapitel 562
Unternehmen Cevapcici
Martina: Was sagtest du Mirjana, wie lange hat das Balkan-Restaurant auf, welches wir auf der Hinfahrt 100 Meter vor dem Kloster gesehen haben?
Mirjana: Ich habe nichts gesagt.
Martina: Ich dachte etwas von dir vernommen zu haben.
Mirjana: Problem erkannt. Ich lass eine Bestellliste mit mehreren Gerichten heimlich durch unsere Reihen gehen, wobei dann jeder sein Wunschgericht ankreuzen kann.
Hier die Liste:
Fleisch: GRILLTELLER kroatische Art
Rasnici (Ražnjići)
Cevapcici
Serbische Bohnensuppe
Paprikaeintopf: Kartoffeln, Fleisch, Speck und Paprika mit würzigen Debreciner Würste.
Martina: Booooaaaaah, mir läuft das Wasser im Mund zusammen.
Mirjana: Außer dem schreibe ich hier noch jeweils eine Flasche Pflaumenbranntwein Sliwowitz und dem Birnenlikör Kruškovac sowie 1 Flasche Julischka auf den Bestellzettel. Julischka ist eine Mischung aus dem Sliwowitz und Kruškovac.
Ich kenne den Wirt ganz gut, denn er hatte in Tuzla ein Restaurant. Außerdem war er Funker bei der jugoslawischen Armee. Aber das letzte hat natürlich nichts mit seinen Kochkünsten zu tun. So jetzt lass ich mal heimlich die Bestellliste herumgehen. Und wenn die Liste wieder bei mir angekommen ist, werde ich die „Heiße Ware“ per Telefon bestellen. Wir sind zwölf Personen.
Fünf Minuten später hatte jede Person auf dem Zettel angekreuzt, was er oder sie gerne essen würde.
5 x Cevapcici
3 x Grillteller
2 x Paprikaeintopf
2 x Rasnici
Mirjana: Martina, aus der telefonischen Bestellung wird leider nichts. Das Telefon ist abgeschaltet. Wir sind von der Außenwelt abgeschnitten.
Martina: Puuuuuuhhh. So ein Mist.
Aber warte mal, was hast du gesagt, der Restaurant-Chef wäre vorher beim Militär gewesen?
Mirjana: Er war Funker, aber der wird sich garantiert nicht den Weg hierhin freischießen.
Martina: Das nicht, aber ich werde ihn per Taschenlampe und dem Morsealphabet eine Mitteilung morsen. Diese Morse-Übermittlung habe ich im Januar, während unseres Urlaubs in der Nordsee durchgeführt, wodurch wir einige Schwerverbrecher dingfest machen konnten. Das wird diesmal auch funktionieren. Ich werde das von unserem Zimmer herausmachen. Dort kann man mich, da freies Sichtfeld herrscht, garantiert sehen.
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Kurze Zeit später erfolgte schon die Antwort vom Balkan-Restaurant.
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Mirjana: Und, was hat er gemorst?
Martina: Alles Paletti, ein Bote wird in ca. 30 Minuten hier unter unserem Fenster erscheinen. Wir lassen ein Seil mit einem Harken herunter, wo er das Essen einhängen kann, und wir es dann hochziehen können. Das Seil habe ich übrigens von unserem Scout Gregor. Wir sind also generalsstabsmäßig auf alles vorbereitet.
Mirjana: Ich freue mich schon auf das was da kommen wird. Das ist ja wie in einem Gangster-Film.
Bis das Essen da ist, kann ich euch liebe Leser, ein wenig über das Morsen erzählen.
Info:
Der Morsecode (auch Morsealphabet oder Morsezeichen genannt) ist ein gebräuchlicher Code zur telegrafischen Übermittlung von Buchstaben, Ziffern und weiterer Zeichen. Er bestimmt das Zeitschema, nach dem ein diskretes Signal ein- und ausgeschaltet wird.
Samuel Morse erfand 1837 einen einfachen elektromagnetischen Schreibtelegrafen. Der verwendete Code umfasste damals nur die zehn Ziffern; die übertragenen Zahlen mussten mit Hilfe einer Tabelle in Buchstaben und Wörter übersetzt werden.
Ein Seenotruf wurde erstmals 1909 über Funk gemorst. Dieses Ereignis führte zur breiten Einführung des Seefunks, nachdem die eher konservativen Reeder die neue Technik zuerst abgelehnt hatten.
Zur Visualisierung des Codes werden Punkt (·) für den kurzen Ton, Strich (−) für langen Ton und Leerraum für Pause in unterschiedlicher Breite (zum Teil auch Komma oder Schrägstrich zur Worttrennung) genutzt.
Das alles kann natürlich auch über eine Lichtquelle geschehen, wie in diesem Fall z. B. mit einer Taschenlampe die unsere Martina benutzte.
In jedem Fall war die Vorfreude bei der Reisegruppe bezüglich der Lieferung der heißen Ware (Essen) sehr groß. Auf die Schnelle wurde in Martinas Zimmer die Tische und die Stühle aus den anderen Zimmern herbeigeschafft, und das Geschirr bzw. Besteck in einer Nacht-und Nebelaktion aus der Küche besorgt. Das Ganze hatte die Anmutung eines großen Abenteuers.
Kurze Zeit später erfolgte unter dem Fenster von Martina ein kurzer Pfiff, welches bedeutete, dass die Lieferung eingetroffen war.
Martina ließ das Seil mit dem Harken herunter und Alenko, der Besitzer des Balkan-Restaurants hängte die erste Fuhre der Warenlieferung ein.
Bei der zweiten Fuhre kam es aber zu einem Zwischenfall, der später zu Schlagzeilen in der gesamten Weltpresse sorgen würde.
Denn in diesem Moment als die zweite Fuhre nach oben ging, erschien plötzlich und völlig überraschend für alle, die Nonne Christa (Gottes Geschenk) im provisorisch eingerichteten Speiseraum von Martina.
Mit Verlaub, die Anwesenheit der Nonne Christa alleine ist keine Schlagzeile in der Weltpresse wert, aber das kommende Geschehen schon.
Nonne Christa: Was in Herrgottsnamen geschieht hier. Das ist eine Unverschämtheit ohne gleichen. Als wenn es hier im Kloster nichts zu essen geben würde.
Sie ging an das Fenster, und nahm mit hochrotem Kopf die zweite Essensration in Empfang. Auch die nächsten Portionen wurden von ihr konfirmiert, Pardon, konfisziert.
In diesem Moment erstrahlten etliche Scheinwerfer, die die gesamte Vord
erfront des Klosters in gleißendem Licht tauchte. Es war alles taghell beleuchtet.
Nur Sekunden später erschallte eine laute Durchsage über Lautsprecher:
Achtung, Achtung, hier spricht die Polizei. Das Kloster ist umstellt. Kommen sie einzeln und mit erhobenen Händen heraus. Leisten sie keinen Widerstand. Jegliche Fluchtversuche sind zwecklos.
Die Nonne Christa, die immer noch am Fenster stand, riss sofort die Arme nach oben, als auch die Nonnen, die vor dem Haus die restliche heiße Ware einkassieren wollte.
Nun kamen auch die restlichen Nonnen mit erhobenen Händen aus dem Kloster heraus, wo sie schon von der Polizei in einem Mannschaftswagen „verfrachtet“ wurden.
Mirjana: Mein Gott, was ist denn hier los. Ein riesiger Polizeieinsatz. Kinder, ihr bleibt sitzen, bleibt vom Fenster weg, und esst erst einmal die Portionen, bevor sie kalt wird.
Polly: Mir kommt die Sache sehr suspekt vor. Martina zeige mir bitte einmal, was du überhaupt gemorst hast)
Martina: Ja gerne.
Wir benötigen fünf Portionen Cevapcici, drei Grillteller, 2 mal Paprikaeintopf, 2 Portionen Rasnici, jeweils eine Flasche Pflaumenbranntwein Sliwowitz und dem Birnenlikör Kruškovac sowie eine Flasche Julischka. Bringen sie bitte die heiße Ware zum Kloster. Heimliche und leise Übergabe dritte Zimmer von rechts, zweite Etage. Keine Informationen weitergeben. Streng geheim. Bezahlung erfolgt über den üblichen Weg.
Polly: Mir schwant Böses. Und wie lautete die Antwort vom Restaurant:
Die heiße Ware wird in zirka dreißig Minuten geliefert. Übergabe an der von ihnen angegebenen Stelle. Bezahlung bitte nur in kleinen Scheinen.
Polly: Puuuuuhhhhhh
Ja liebe Leser, was soll ich dazu sagen. Da liegt wohl ein riesiges Missverständnis vor. Martina hätte meines Erachtens diese Essensbestellung ein wenig anders formulieren müssen.
Jetzt ist die „Kacke“ aber ordentlich am Dampfen.
Ende Teil 456
Wie es weitergeht könnt ihr in Teil 457 erfahren.
Monika
Geschrieben am 11.10.2021
Kapitel: 561
Uniformen für die Klosterschüler in Blaubeuren (2)
Heike: Damit die Disziplin bei uns weiter aufrechterhalten wird, erkläre ich mich bereit, in dieser Nacht den Zirko….den Zirka…..den Zirkus hier zu übernehmen. Ita est*
Außerdem wäre es nicht schlecht, wenn wir im Krematorium Refe…. Refo….Reflektorum, etwas essen könnten.
Polly: Refektorium Heike, nicht Reflektorium, und schon gar nicht Krematorium. Wir wollen doch erst einmal die Präsentation der Schulkleidung über die Bühne bringen.
Mirjana: Kinder, seid ihr alle bereit? Dann lasst uns in die Klosterschule gehen.
Dort angekommen, wurden sie auch schon von den Kindern erwartungsvoll begrüßt. Und auch ein Staunen war von den dortigen Schülern zu vernehmen, als sie die schicke und modische Kleidung der Hoffmann-Kinder sahen. Sie selbst waren in diesem Outfit anzutreffen:
Polly leise zu Mirjana: Die hiesige Kleiderordnung ist mir viel zu konservativ, zu steif, und zudem auch sehr Unpraktisch.
Mirjana: Die armen Kinder. Zugeknöpft bis oben hin und die Krawatten bis unter dem Kragen gezogen. Wohlfühlen werden sich die Kinder keineswegs.
Polly: Da ist Joggeli selbst bei wichtigen Geschäftsterminen viel modischer und salopper gekleidet. Und bei den gegenwärtigen Temperarturen lässt er die Krawatte sowieso weg. Ok, der Anzug den er im Moment trägt ist von Hugo Boss, aber es gibt auch günstigere Oberbekleidung für den Mann, die sehr kleidsam ist.
Mirjana: Wir sollten unbedingt versuchen die verantwortlichen Personen davon zu überzeugen, etwas Modisches für die Jugend anzuschaffen. Zum Glück haben unsere Mädels schon die passende Kleidung angezogen.
Wie nicht anders zu erwarten war, waren die Schülerinnen und die Schüler von der neuen Kleidung sehr angetan, wenn nicht sogar begeistert. Sie diskutierten lebhaft über die etliche Farbkombinationen die möglich waren.
Die Nonnen hingegen diskutierten hauptsächlich über die kurze Rocklänge, die ihnen wie eine „Todsünde“ vorkam.
Bei den Schulkindern des Klosters gab es das Problem, dass sie außerhalb des Klosters, z.B. im Ort Blaubeuren, auf Grund ihrer langen Gewände oftmals gemobbt werden.
Nicht nur einmal fiel der angebliche Spruch aus der Bibel:
„Sie trugen seltsame Gewänder und irrten ziellos daher“.
Kein Wunder also, dass viele Kinder den Ort mieden, und sich nur noch im Kloster aufhielten.
Joggeli, der das schon vor dem Besuch des Klosters erfahren hatte, und diese Information an die Fam. Hoffmann weitergab, war also bemüht diesem typischen „Kirchturmdenken“ entgegenzuwirken. Und dabei hatte er die Unterstützung der gesamten Hoffmann-Group.
Und zum wahrscheinlich ersten Mal in der Geschichte des Klosters wehrten sich die heranwachsenden Schüler der Diktatur der Kloster Verantwortlichen.
Nach endlos langen Diskussionen einigte man sich schließlich doch auf eine modische Variante des modernen 20. Jahrhunderts.
Mirjana: Das war wahrlich eine „schwere Geburt“. Sie haben wirklich um jeden Zentimeter bei der Rocklänge gekämpft. Sowohl die Mädchen als auch die Klosterverantwortlichen.
Polly: Ja die Jugend von heute beginnt so langsam zu rebellieren. Das ist besonders bei den Studenten festzustellen. Hier tut sich einiges. Wartet mal ein paar Jahre ab, was dann hier alles los ein wird.
Info:
Auch im Allgemeinen tat sich einiges in der BRD 1965:
In der Bundesrepublik lag die Zahl der Arbeitslosen nur noch bei 147.000. Das entsprach einer Arbeitslosenquote von 0,7 Prozent. Immerhin ein weiterer Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als die Arbeitslosenzahl noch bei 169.000 gelegen hatte. Die Anzahl der ausländischen Arbeiter hatte zugenommen. Es waren 1.164.364 Gastarbeiter, die nach Deutschland gekommen waren. Ebenfalls waren Zuwächse im Innen- und Außenhandel zu verzeichnen. Der Import lag bei 70.448 Millionen DM und der Export bei 71.651 Millionen DM.
Auf allen Ebenen hatte das Wirtschaftswunder für einen spürbaren Aufschwung gesorgt. Das zeigte sich auch in der Automobil-Industrie. Inzwischen waren in Deutschland 8.630.200 Pkw zugelassen. Der Produktionsrekord war im Vergleich zum Oktober 1964 um 7.000 Fahrzeuge übertroffen worden. Viele Deutsche fuhren mittlerweile mit dem eigenen Auto zur Arbeit, der Gebrauch von Straßenbahnen und Bussen wurde dadurch eingeschränkt. Das Verkehrsaufkommen auf den Straßen war dafür enorm angewachsen. Es schien für bereits unüberschaubar. Für den normalen Gebrauch konnte man sich bereits einen Fiat 600 für 4.500 DM leisten.
Exklusiver war der Preis für einen Porsche 911. Für den musste man 22.000 DM berappen. Und wer eine geräumige Großraum-Limousine sein eigen nennen wollte, zahlte 57.000 DM. Der ADAC konnte seinem 1-millionsten Mitglied gratulieren und avancierte damit zum drittgrößten Automobilclub der Welt.
Auch die moderaten Benzinpreise trugen dazu bei, dass die Menschen leichter ins eigene Auto stiegen. Die Preise waren relativ konstant geblieben. Für eine Liter Benzin mussten 0,58 DM und für einen Liter Diesel 0,45 DM gezahlt werden. Die Mobilität war zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Eingeschränkt wurde sie lediglich durch die Behinderungen auf den Straßen und Autobahnen durch Baustellen für die Fahrbahn-Erweiterungen.
Die Wochenarbeitszeit in der Industrie betrug durchschnittlich 40,2 Stunden und erbrachte einen Stundenlohn von 4,54 DM. Ein kleiner Anstieg zum Vorjahr.
Lebensmittelpreise
Butter/kg 7,81 DM
Eier/Stück 0,24 DM
Milch/L 0,68 DM
Rindfleisch/kg 6,57 DM
Schwein/kg 7,91 DM
Zucker/kg 1,23 DM
Kartoffeln/kg 0,37 DM
Mehl/kg 1,09 DM
Kaffee/kg 16,56 DM
August 1965
Die Tücken des Wassers hatten vor Sylt drei Kinder und ein Erwachsener mit dem Leben bezahlen müssen. Insgesamt hatte eine starke Unterströmung 30 Kinder mitgerissen, die arglos in knietiefem Wasser badeten. Ebenfalls Menschenleben forderte ein schweres Zugunglück im südhessischen Bahnhof Lampertheim. Drei Menschen kamen ums Leben, weitere 55 Personen erlitten Verletzungen. Keine höhere Gewalt, sondern strafbare Handlungen waren es, weswegen das Frankfurter Schwurgericht sechs Angeklagte im Auschwitz-Prozess zu lebenslangem Zuchthaus und elf Angeklagte zu Freiheitsstrafen bis zu 14 Jahren verurteilt hatte. Im In- und Ausland gab es heftige Proteste, weil die Strafen so mild ausgefallen waren.
Autopremieren 1965
Bei Opel gesellte sich zu seinen Oberklasse-Modellen Kapitän, Admiral und Diplomat noch das Diplomat Coupe. Das Coupe wurde bei Karmann gebaut und mit einem 5,4 Liter Chevy-V8-Motor ausgestattet. Ein Kassenschlager wurde das über 25.000 DM teure Diplomat Coupe nicht, was die gerade einmal 347 gebauten Einheiten beweisen. Wer noch einen sein Eigen nennt, wird dies schätzen. Einen Diplomat Coupe V8 zu kaufen ist denkbar schwierig.
Top 5 Kino-Charts
James Bond - Feuerball
Goldfinger
Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten
Winnetou 3
Angélique 2
Top 10 Charts 1965
Rolling Stones - Satisfaction
The Byrds - Mr. Tambourine Man
Petula Clark - Downtown
Sonny & Cher - I Got You Babe
Sam The Sham & The Pharaos - Wooly Bully
The Beatles - Help
Casey Jones - Don´t Ha Ha
The Beatles - Rock & Roll Music
The Rolling Stones - The Last Time
Shirley Bassey - Goldfinger
Nun aber wieder nach den so hoffentlich kurzweiligen Infos zurück zu der „Modeveranstaltung“ im Kloster.
Mirjana: In jedem Fall scheint hier etwas Unruhe aufgekommen zu sein. Was macht eigentlich Petra, ich sehe sie nicht?
Joggeli: Sie geht mit Lupo und Cheetah im Park spazieren. Sie brauchen Auslauf.
Heike: Wer, die Tiere oder Petra?
Polly: Alle drei.
Joggeli: Wir werden sie nachher hier hereinschmuggeln müssen.
Heike: Auch Petra?
Polly: Petra kommt auch so hier herein. Schwieriger wird es bei den Tieren.
Heike: Ja vor allen Dingen können Lupo und Cheetah bei der Zirkatoren schlecht anfragen, ob sie auf die Toilette können oder dürfen.
Polly: Da würde ich mir keine Sorgen machen. Den beiden Tieren würde sich keiner in den Weg stellen. Auch mit Gottes Hilfe nicht.
Heike: Was wird Tante Othilie jetzt zu Hause machen, wenn ich nicht da bin?
Joggeli: Sie wird drei Kreuze machen und fünf Mal das „Vater unser“ beten.
Polly: Dann last uns jetzt ins Refektorium gehen, also den Ort der Erquickung, um an der Speisung teilzunehmen. Das Refektorium gehört neben Kirche und Kapitelsaal zu den wichtigsten Räumen eines Klosters.
Heike: Das wird sich erst noch herausstellen. Kommt darauf an, was sie alles „auffahren“ werden.
Polly: Stell bitte keine allzu hohen Ansprüche, die Mönche leben hier in absoluter Bescheidenheit und Askese.
Und vor allen Dingen sollten wir uns nach deren Sitten und Ritualen im Refektorium richten. Normalerweise ziehen sie sich um diese Uhrzeit schon auf ihre Zimmer zurück. Sie sind uns also sehr entgegengekommen mit der Speisung des Abends.
Wie üblich wird eine Tischlesung gehalten. Während des Mahls wird kein Ton gesprochen.
Martina: Oh je, das ist für unsere Plaudertasche Heike ein Problem. Aber ich muss zugeben, dass dies auch für uns nicht einfach sein wird.
Polly: Mit Sicherheit, aber lasst uns trotzdem an ihren Gebräuchen festhalten. Wir sind hier zu Gast, und sehr liebevoll und zuvorkommend aufgenommen worden. Außerdem habe ich mir sagen lassen, dass uns ein herzhaftes Abendessen zubereitet wird.
Die Klosterküchen sind aber nicht nur wegen ihrer kulinarischen Entdeckungen hoch geschätzt. Den frommen Brüdern und Schwestern verdanken wir ebenso viele vollwertige Gerichte. Aus frischen Zutaten wie Getreide, Kräutern, Gemüse, Obst und Milchprodukten zauberten sie feinstes Gebäck, Dinkelsüppchen, Aufläufe, heilige Kräutertorte und vieles mehr. Gleichzeitig hat sich in vielen Klöstern bis heute eine Kreislaufwirtschaft im Sinne des ökologischen Anbaus erhalten können. In kleineren Mengen produzieren Mönche und Nonnen nach wie vor Brot, Käse, Wein und auch Bier. Genuss, Esskultur und gesundheitliche Aspekte stehen hier im Vordergrund. Somit könnte man die Klosterküchen als Festungen gegen Fastfood betrachten. Und das wäre bestimmt auch im Sinne des heiligen Benedikt gewesen. Quelle: ugb.de
Nun lasst uns aber pünktlich bei Tisch erscheinen. Aber vorher müssen wir noch ins Lavatorium (Brunnenhaus) begeben, um uns zu waschen.
Auch hinter deinen Ohren, liebe Heike.
Das Lavatorium liegt üblicherweise dem Refektorium (Speisesaal) gegenüber auf der Innenseite des Kreuzgangs und ragte in den Kreuzganghof. Das Brunnenhaus enthielt eine Brunnenschale, die mit fließendem Wasser gespeist wurde. Das Brunnenhaus diente den Mönchen zum Händewaschen vor den Mahlzeiten und auch zum wöchentlichen Schneiden der Tonsur. Gelegentlich wird daher auch das Brunnenhaus selbst als Tonsur bezeichnet.
Polly: Heike, sicherlich wird dich die Äbtissin dazu auffordern ein Gebet zu sprechen. Hast du evtl. ein Gebet, welches zu unserem Anlass passt?
Heike: Ja das habe ich.
Polly: Gut, dann verlasse ich mich darauf.
Kurze Zeit später in der „Betriebskantine“ des Klosters.
Äbtissin Kunigunde: Liebe Heike, wie ich mir hab sagen lassen, hast du in der Schule in dem Fach Religion eine „1“.
Heike: Das hat nicht viel zu sagen, weil ich in jedem Fach eine „1“ habe.
(Polly rutschte etwas auf ihrem Stuhl hin und her).
Heike: Unter jedem Zeugnis steht aber immer die Bemerkung, dass ich oftmals einen vorlauten Mund habe, was ich aber einfach nicht glauben kann.
(Polly wurde noch etwas unruhiger).
Heike: Ach ja, da steht auch noch der Satz: Das ich sehr redselig bin und andere kaum zu Wort kommen lasse…….Tante Polly, nun lass mich doch mal ausreden.
Tante Polly: Wir sollten sehen, dass du dein Tischgebet endlich aufsagen solltest.
Heike: Na gut, dann werde ich mal mein Tischgebet aufsagen. Auf eure Verantwortung.
Polly leise zu Mirjana: Unter Sprachlosigkeit hat Heike noch nie gelitten.
Heike:
Gott, durch Deine große Güte
und durch die Arbeit vieler Menschen
haben wir jeden Tag zu essen.
Dafür danken wir Dir von Herzen.
Gleichzeitig bitten wir Dich:
Gib, dass alle Menschen auf der Welt ihr tägliches Brot haben,
und keiner zu hungern braucht! Amen.
Die Erleichterung war bei allen Familienmitgliedern der Hoffmann-Group über das passende Gebet deutlich zu spüren. Ein wohlwollendes Nicken von Polly und Petra war zu vernehmenden.
Kurze Zeit später stand bei allen Personen eine wohl riechende Suppe vor der Nase.
Und war das Klostergartensüppchen
Martina: Schmeckt zwar gut, aber ich vermisse die Fleischzulage.
(Trotzdem liebe Leser gebe ich hier mal das Rezept aus „Monikas Kochstudio“ bekannt).
1 l Wasser
60 g Grünkern, fein gemahlen
2 Tl Kräutersalz
4 Tl Kräuter, fein gehackt, z. B. Estragon, Dill, Petersilie, Schnittlauch 2 El Butter oder süße Sahne
Wasser zum Kochen bringen, (Das schaffe ich persönlich noch. Ich muss nur aufpassen, dass mir das Wasser nicht anbrennt). Mehl mit einem Schneebesen in das kochende Wasser gut einrühren. Aufkochen lassen, die Hitzezufuhr abstellen und mit Salz und Kräutern abschmecken. Alles etwa 20 Minuten ausquellen lassen und vor dem Servieren mit Butter oder süßer Sahne verfeinern.
Das Hauptgericht was nun folgte versprach allein schon vom Namen her einiges.
Nonnenfürzle
250 ml Milch, Salz
60 g Butter
150 g Weizenvollkornmehl, fein gemahlen
2 Eier
1 El Vollrohrzucker
1 Tl Natron (Backpulver)
Butterschmalz (Kokosfett) zum Ausbacken
Milch in einen Topf geben und mit Salz und Butter zum Kochen bringen. Mehl zugeben und mit einem Holzlöffel kräftig umrühren, bis sich ein fester Kloß gebildet hat. Den Topf vom Herd nehmen und den Brandteig handwarm abkühlen lassen. Dann Eier einrühren, Vollrohrzucker und Backpulver hinzufügen. Alles sehr gut vermengen. Mit einem Teelöffel kleine Klößchen abstechen und in Kokosfett goldgelb ausbacken.
Kapitel 562
Unternehmen Cevapcici
Martina: Was sagtest du Mirjana, wie lange hat das Balkan-Restaurant auf, welches wir auf der Hinfahrt 100 Meter vor dem Kloster gesehen haben?
Mirjana: Ich habe nichts gesagt.
Martina: Ich dachte etwas von dir vernommen zu haben.
Mirjana: Problem erkannt. Ich lass eine Bestellliste mit mehreren Gerichten heimlich durch unsere Reihen gehen, wobei dann jeder sein Wunschgericht ankreuzen kann.
Hier die Liste:
Fleisch: GRILLTELLER kroatische Art
Rasnici (Ražnjići)
Cevapcici
Serbische Bohnensuppe
Paprikaeintopf: Kartoffeln, Fleisch, Speck und Paprika mit würzigen Debreciner Würste.
Martina: Booooaaaaah, mir läuft das Wasser im Mund zusammen.
Mirjana: Außer dem schreibe ich hier noch jeweils eine Flasche Pflaumenbranntwein Sliwowitz und dem Birnenlikör Kruškovac sowie 1 Flasche Julischka auf den Bestellzettel. Julischka ist eine Mischung aus dem Sliwowitz und Kruškovac.
Ich kenne den Wirt ganz gut, denn er hatte in Tuzla ein Restaurant. Außerdem war er Funker bei der jugoslawischen Armee. Aber das letzte hat natürlich nichts mit seinen Kochkünsten zu tun. So jetzt lass ich mal heimlich die Bestellliste herumgehen. Und wenn die Liste wieder bei mir angekommen ist, werde ich die „Heiße Ware“ per Telefon bestellen. Wir sind zwölf Personen.
Fünf Minuten später hatte jede Person auf dem Zettel angekreuzt, was er oder sie gerne essen würde.
5 x Cevapcici
3 x Grillteller
2 x Paprikaeintopf
2 x Rasnici
Mirjana: Martina, aus der telefonischen Bestellung wird leider nichts. Das Telefon ist abgeschaltet. Wir sind von der Außenwelt abgeschnitten.
Martina: Puuuuuuhhh. So ein Mist.
Aber warte mal, was hast du gesagt, der Restaurant-Chef wäre vorher beim Militär gewesen?
Mirjana: Er war Funker, aber der wird sich garantiert nicht den Weg hierhin freischießen.
Martina: Das nicht, aber ich werde ihn per Taschenlampe und dem Morsealphabet eine Mitteilung morsen. Diese Morse-Übermittlung habe ich im Januar, während unseres Urlaubs in der Nordsee durchgeführt, wodurch wir einige Schwerverbrecher dingfest machen konnten. Das wird diesmal auch funktionieren. Ich werde das von unserem Zimmer herausmachen. Dort kann man mich, da freies Sichtfeld herrscht, garantiert sehen.
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Mirjana: Und, was hat er gemorst?
Martina: Alles Paletti, ein Bote wird in ca. 30 Minuten hier unter unserem Fenster erscheinen. Wir lassen ein Seil mit einem Harken herunter, wo er das Essen einhängen kann, und wir es dann hochziehen können. Das Seil habe ich übrigens von unserem Scout Gregor. Wir sind also generalsstabsmäßig auf alles vorbereitet.
Mirjana: Ich freue mich schon auf das was da kommen wird. Das ist ja wie in einem Gangster-Film.
Bis das Essen da ist, kann ich euch liebe Leser, ein wenig über das Morsen erzählen.
Info:
Der Morsecode (auch Morsealphabet oder Morsezeichen genannt) ist ein gebräuchlicher Code zur telegrafischen Übermittlung von Buchstaben, Ziffern und weiterer Zeichen. Er bestimmt das Zeitschema, nach dem ein diskretes Signal ein- und ausgeschaltet wird.
Samuel Morse erfand 1837 einen einfachen elektromagnetischen Schreibtelegrafen. Der verwendete Code umfasste damals nur die zehn Ziffern; die übertragenen Zahlen mussten mit Hilfe einer Tabelle in Buchstaben und Wörter übersetzt werden.
Ein Seenotruf wurde erstmals 1909 über Funk gemorst. Dieses Ereignis führte zur breiten Einführung des Seefunks, nachdem die eher konservativen Reeder die neue Technik zuerst abgelehnt hatten.
Zur Visualisierung des Codes werden Punkt (·) für den kurzen Ton, Strich (−) für langen Ton und Leerraum für Pause in unterschiedlicher Breite (zum Teil auch Komma oder Schrägstrich zur Worttrennung) genutzt.
Das alles kann natürlich auch über eine Lichtquelle geschehen, wie in diesem Fall z. B. mit einer Taschenlampe die unsere Martina benutzte.
In jedem Fall war die Vorfreude bei der Reisegruppe bezüglich der Lieferung der heißen Ware (Essen) sehr groß. Auf die Schnelle wurde in Martinas Zimmer die Tische und die Stühle aus den anderen Zimmern herbeigeschafft, und das Geschirr bzw. Besteck in einer Nacht-und Nebelaktion aus der Küche besorgt. Das Ganze hatte die Anmutung eines großen Abenteuers.
Kurze Zeit später erfolgte unter dem Fenster von Martina ein kurzer Pfiff, welches bedeutete, dass die Lieferung eingetroffen war.
Martina ließ das Seil mit dem Harken herunter und Alenko, der Besitzer des Balkan-Restaurants hängte die erste Fuhre der Warenlieferung ein.
Bei der zweiten Fuhre kam es aber zu einem Zwischenfall, der später zu Schlagzeilen in der gesamten Weltpresse sorgen würde.
Denn in diesem Moment als die zweite Fuhre nach oben ging, erschien plötzlich und völlig überraschend für alle, die Nonne Christa (Gottes Geschenk) im provisorisch eingerichteten Speiseraum von Martina.
Mit Verlaub, die Anwesenheit der Nonne Christa alleine ist keine Schlagzeile in der Weltpresse wert, aber das kommende Geschehen schon.
Nonne Christa: Was in Herrgottsnamen geschieht hier. Das ist eine Unverschämtheit ohne gleichen. Als wenn es hier im Kloster nichts zu essen geben würde.
Sie ging an das Fenster, und nahm mit hochrotem Kopf die zweite Essensration in Empfang. Auch die nächsten Portionen wurden von ihr konfirmiert, Pardon, konfisziert.
In diesem Moment erstrahlten etliche Scheinwerfer, die die gesamte Vord
erfront des Klosters in gleißendem Licht tauchte. Es war alles taghell beleuchtet.
Nur Sekunden später erschallte eine laute Durchsage über Lautsprecher:
Achtung, Achtung, hier spricht die Polizei. Das Kloster ist umstellt. Kommen sie einzeln und mit erhobenen Händen heraus. Leisten sie keinen Widerstand. Jegliche Fluchtversuche sind zwecklos.
Die Nonne Christa, die immer noch am Fenster stand, riss sofort die Arme nach oben, als auch die Nonnen, die vor dem Haus die restliche heiße Ware einkassieren wollte.
Nun kamen auch die restlichen Nonnen mit erhobenen Händen aus dem Kloster heraus, wo sie schon von der Polizei in einem Mannschaftswagen „verfrachtet“ wurden.
Mirjana: Mein Gott, was ist denn hier los. Ein riesiger Polizeieinsatz. Kinder, ihr bleibt sitzen, bleibt vom Fenster weg, und esst erst einmal die Portionen, bevor sie kalt wird.
Polly: Mir kommt die Sache sehr suspekt vor. Martina zeige mir bitte einmal, was du überhaupt gemorst hast)
Martina: Ja gerne.
Wir benötigen fünf Portionen Cevapcici, drei Grillteller, 2 mal Paprikaeintopf, 2 Portionen Rasnici, jeweils eine Flasche Pflaumenbranntwein Sliwowitz und dem Birnenlikör Kruškovac sowie eine Flasche Julischka. Bringen sie bitte die heiße Ware zum Kloster. Heimliche und leise Übergabe dritte Zimmer von rechts, zweite Etage. Keine Informationen weitergeben. Streng geheim. Bezahlung erfolgt über den üblichen Weg.
Polly: Mir schwant Böses. Und wie lautete die Antwort vom Restaurant:
Die heiße Ware wird in zirka dreißig Minuten geliefert. Übergabe an der von ihnen angegebenen Stelle. Bezahlung bitte nur in kleinen Scheinen.
Polly: Puuuuuhhhhhh
Ja liebe Leser, was soll ich dazu sagen. Da liegt wohl ein riesiges Missverständnis vor. Martina hätte meines Erachtens diese Essensbestellung ein wenig anders formulieren müssen.
Jetzt ist die „Kacke“ aber ordentlich am Dampfen.
Ende Teil 456
Wie es weitergeht könnt ihr in Teil 457 erfahren.
Monika
Geschrieben am 11.10.2021
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Nov 19, 2022 11:58 pm
Liebe Leser,
ich hoffe, dass euch die Teile 455 + 456, wo es über das Thema "Schuluniformen" (Zumindest in einer Lustigen Art und Weise) ging,
gut gefallen haben.
Natürlich geht es am Freitag mit diesem Thema weiter. Denn es stehen noch einige Orte auf dem Programm der Hoffmann-Group, die noch bereist werden.
Herzliche Grüße
Monika
ich hoffe, dass euch die Teile 455 + 456, wo es über das Thema "Schuluniformen" (Zumindest in einer Lustigen Art und Weise) ging,
gut gefallen haben.
Natürlich geht es am Freitag mit diesem Thema weiter. Denn es stehen noch einige Orte auf dem Programm der Hoffmann-Group, die noch bereist werden.
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Monika
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Nov 20, 2022 8:16 pm
Liebe Leser,
ich schreibe gegenwärtig immer noch an der fantastischen von der Familie Hoffmann organisierten Oldy-Night, die im extra dafür umgebauten Schwimmstadion von "Ups" durchgeführt wird.
Dabei legte Gaby Hoffmann als DJ einen Song auf den Plattenteller, der Musikgeschichte geschrieben hat.
Haltet mich alle für verrückt, haltet mich für übergeschnappt, Licht aus, Spot an, hier kommen die Animals mit ihrem grandiosen Song aus dem Jahr 1964.
Da hat Polly vom Forum Pretty Fashion noch in die Windel geschissen, und ich mit Bauklötze gespielt.
The Animals - House of the Rising Sun (1964) HQ/Widescreen ♫ 58 YEARS AGO
18. MAI 1964 - VOR 58 JAHREN nahmen The Animals House of the Rising Sun in den De Lane Lea Studios in Kingsway, London auf. Alles Gute zum Jubiläum! und danke an The Animals für ihre großartige Version dieses Songs und ihre musikalischen Geschenke an die Welt.
174.255.630 Aufrufe 03.07.2009
ich schreibe gegenwärtig immer noch an der fantastischen von der Familie Hoffmann organisierten Oldy-Night, die im extra dafür umgebauten Schwimmstadion von "Ups" durchgeführt wird.
Dabei legte Gaby Hoffmann als DJ einen Song auf den Plattenteller, der Musikgeschichte geschrieben hat.
Haltet mich alle für verrückt, haltet mich für übergeschnappt, Licht aus, Spot an, hier kommen die Animals mit ihrem grandiosen Song aus dem Jahr 1964.
Da hat Polly vom Forum Pretty Fashion noch in die Windel geschissen, und ich mit Bauklötze gespielt.
The Animals - House of the Rising Sun (1964) HQ/Widescreen ♫ 58 YEARS AGO
18. MAI 1964 - VOR 58 JAHREN nahmen The Animals House of the Rising Sun in den De Lane Lea Studios in Kingsway, London auf. Alles Gute zum Jubiläum! und danke an The Animals für ihre großartige Version dieses Songs und ihre musikalischen Geschenke an die Welt.
174.255.630 Aufrufe 03.07.2009
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Di Nov 22, 2022 10:35 am
Liebe Leser,
wir kennen uns eigentlich schon sehr lange (ca. 2,5 Jahre),
aber im Grunde genommen, kennt ihr sehr wenig über meine Personen.
Das möchte ich jetzt unbedingt nachholen.
Daher werde ich euch meinen bewegten Lebenslauf einmal präsentieren.
Mein Lebenslauf
Als ich geboren wurde, war gerade niemand zu Hause. Eigentlich wollte ich gar nicht kommen. Meine Mutter war auf dem Felde und holte Kartoffeln.
Wir hatten selber keinen Acker, aber wir holten da immer unsere Kartoffeln. Sie war erstaunt, als ich plötzlich auf dem Sofa saß. Wegen Mangel an menschenähnlichem Aussehen wurde ich mit Bananen gefüttert.
Aber bald bemerkten sie den Irrtum und bezahlten die Hundesteuer. Ich hatte 19 andere Geschwister: 10 Buben, 8 Mädchen und einen Blindgänger.
Mein Vater war Lehrer. Er leerte Abfallkübel. Zwar ist er gerade im Gefängnis wegen seines Glaubens. Er glaubt nämlich, seine Miete nicht bezahlen zu müssen. Meine Mutter war eine geborene DB. Das wollte ich zuerst nicht glauben, dann aber las ich es auf allen Handtüchern. Wir waren eine sehr musikalische Familie. Meine Mutter nähte auf einer Singer-Nähmaschine. Mein Vater war Sänger. Er sang immer tiefer.
Jetzt brummt er schon einige Jahre. Am musikalischsten war meine Schwester, sie ging schon bei der Geburt flöten. Wir waren auch eine intelligente Familie. Einer meiner Brüder ist auf der Universität in Heidelberg. Er steht dort in Spiritus, weil er zwei Köpfe hat. Ein weiterer Bruder ist Verwandlungskünstler. Er geht mit einem alten Mantel ins Cafe und kommt mit einem neuen wieder heraus. Ein anderer Bruder ist Klempner, was am Tage geklemmt wird, wird am Abend verlötet.
Fritz ist Zureiter einer Schaukelpferdfabrik. Zudem habe ich noch eine ältere Schwester. Zuerst arbeitete sie als Mannequin im Feldschlösschen und dann war sie in einer Apotheke als Brechmittel tätig.
Wir Jungen hießen alle Hugo, außer Fritz, der hieß Henri. Meine Schwestern waren alle sehr dünn. Die Eine musste zweimal ins Zimmer kommen, bis man sie überhaupt sah.
Eine hat jetzt Zwillinge bekommen, sie sehen sich sehr ähnlich, besonders der eine. Dann wurde ich älter und die Leute sagten, dass ich meinem Vater sehr ähnlich sähe. Der Vater hat dann keine Hundesteuer mehr bezahlt.
Mit 6 Jahren geschah ein großes Ereignis: Ich kam in die Schule. Ich war sogar der Liebling des Lehrers. Verschiedene Klassen durfte ich sogar zweimal besuchen. Einmal wurde ich gefragt: " Wenn ihr beim Metzger 15 DM- Schulden und beim Bäcker 12 DM Schulden habt, wieviel habt ihr dann?" Ich sagte: " Ich weiß nicht, dann ziehen wir immer um. " Darauf durfte ich mit dem Lehrer vor die Tür. Ich war in allen Fächern der letzte, außer im Sackgumpen, Maikäferschütteln und Türenschletzen.
Nachdem ich 7 Jahre in die Schule gegangen war, verließ ich sie. Beim Abschied sagte der Lehrer noch etwas. Ich verstand nicht, was er meinte, er sagte etwas von Hopfen und Malz. Danach ging ich zu Haldengut. Ich war dann den Kinderschuhen entwachsen und brauchte größere. Als ich meine erste Lehre antrat, wurde ich auf der Stelle verhaftet, wegen Mangel an menschenähnlichem Aussehen. Zuerst wollte ich Fotograph werden, doch dazu war ich zu wenig entwickelt. Dann kam ich zu einem Metzger in die Lehre. Als ich sah, was in die Cervelats alles hinein kam, sagte ich zum Meister: " Wenn das auskommt, was da hineinkommt, so kommen Sie da hinein, wo Sie nicht mehr hinaus kommen." Anschließend kam ich zu einem Schmied. Wir schmiedeten ein Hufeisen. Er gab mir den Hammer in die Hände und sagte: " Wenn ich mit dem Kopf nicke, dann schlag zu... " und er nickte nie wieder. Darauf probierte ich es noch als Randsteinschmuggler, Devisenschieber, Heiratsschwindler und Falschmünzer.
Ich hatte auch eine Freundin. Mit der bin ich drei Jahre gegangen. Sie war nicht hübsch. Sie musste immer eine Brosche tragen, damit man wusste, was hinten und vorne war.
Monika
wir kennen uns eigentlich schon sehr lange (ca. 2,5 Jahre),
aber im Grunde genommen, kennt ihr sehr wenig über meine Personen.
Das möchte ich jetzt unbedingt nachholen.
Daher werde ich euch meinen bewegten Lebenslauf einmal präsentieren.
Mein Lebenslauf
Als ich geboren wurde, war gerade niemand zu Hause. Eigentlich wollte ich gar nicht kommen. Meine Mutter war auf dem Felde und holte Kartoffeln.
Wir hatten selber keinen Acker, aber wir holten da immer unsere Kartoffeln. Sie war erstaunt, als ich plötzlich auf dem Sofa saß. Wegen Mangel an menschenähnlichem Aussehen wurde ich mit Bananen gefüttert.
Aber bald bemerkten sie den Irrtum und bezahlten die Hundesteuer. Ich hatte 19 andere Geschwister: 10 Buben, 8 Mädchen und einen Blindgänger.
Mein Vater war Lehrer. Er leerte Abfallkübel. Zwar ist er gerade im Gefängnis wegen seines Glaubens. Er glaubt nämlich, seine Miete nicht bezahlen zu müssen. Meine Mutter war eine geborene DB. Das wollte ich zuerst nicht glauben, dann aber las ich es auf allen Handtüchern. Wir waren eine sehr musikalische Familie. Meine Mutter nähte auf einer Singer-Nähmaschine. Mein Vater war Sänger. Er sang immer tiefer.
Jetzt brummt er schon einige Jahre. Am musikalischsten war meine Schwester, sie ging schon bei der Geburt flöten. Wir waren auch eine intelligente Familie. Einer meiner Brüder ist auf der Universität in Heidelberg. Er steht dort in Spiritus, weil er zwei Köpfe hat. Ein weiterer Bruder ist Verwandlungskünstler. Er geht mit einem alten Mantel ins Cafe und kommt mit einem neuen wieder heraus. Ein anderer Bruder ist Klempner, was am Tage geklemmt wird, wird am Abend verlötet.
Fritz ist Zureiter einer Schaukelpferdfabrik. Zudem habe ich noch eine ältere Schwester. Zuerst arbeitete sie als Mannequin im Feldschlösschen und dann war sie in einer Apotheke als Brechmittel tätig.
Wir Jungen hießen alle Hugo, außer Fritz, der hieß Henri. Meine Schwestern waren alle sehr dünn. Die Eine musste zweimal ins Zimmer kommen, bis man sie überhaupt sah.
Eine hat jetzt Zwillinge bekommen, sie sehen sich sehr ähnlich, besonders der eine. Dann wurde ich älter und die Leute sagten, dass ich meinem Vater sehr ähnlich sähe. Der Vater hat dann keine Hundesteuer mehr bezahlt.
Mit 6 Jahren geschah ein großes Ereignis: Ich kam in die Schule. Ich war sogar der Liebling des Lehrers. Verschiedene Klassen durfte ich sogar zweimal besuchen. Einmal wurde ich gefragt: " Wenn ihr beim Metzger 15 DM- Schulden und beim Bäcker 12 DM Schulden habt, wieviel habt ihr dann?" Ich sagte: " Ich weiß nicht, dann ziehen wir immer um. " Darauf durfte ich mit dem Lehrer vor die Tür. Ich war in allen Fächern der letzte, außer im Sackgumpen, Maikäferschütteln und Türenschletzen.
Nachdem ich 7 Jahre in die Schule gegangen war, verließ ich sie. Beim Abschied sagte der Lehrer noch etwas. Ich verstand nicht, was er meinte, er sagte etwas von Hopfen und Malz. Danach ging ich zu Haldengut. Ich war dann den Kinderschuhen entwachsen und brauchte größere. Als ich meine erste Lehre antrat, wurde ich auf der Stelle verhaftet, wegen Mangel an menschenähnlichem Aussehen. Zuerst wollte ich Fotograph werden, doch dazu war ich zu wenig entwickelt. Dann kam ich zu einem Metzger in die Lehre. Als ich sah, was in die Cervelats alles hinein kam, sagte ich zum Meister: " Wenn das auskommt, was da hineinkommt, so kommen Sie da hinein, wo Sie nicht mehr hinaus kommen." Anschließend kam ich zu einem Schmied. Wir schmiedeten ein Hufeisen. Er gab mir den Hammer in die Hände und sagte: " Wenn ich mit dem Kopf nicke, dann schlag zu... " und er nickte nie wieder. Darauf probierte ich es noch als Randsteinschmuggler, Devisenschieber, Heiratsschwindler und Falschmünzer.
Ich hatte auch eine Freundin. Mit der bin ich drei Jahre gegangen. Sie war nicht hübsch. Sie musste immer eine Brosche tragen, damit man wusste, was hinten und vorne war.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Nov 23, 2022 12:10 pm
Liebe Leser, die nächsten zwei Teile (457 + 458) der
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erscheinen aus termintechnischen Gründen am Donnerstagabend und am Freitagnachmittag.
Grüße
Monika
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erscheinen aus termintechnischen Gründen am Donnerstagabend und am Freitagnachmittag.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Nov 24, 2022 4:43 pm
Liebe Leser,
gleich erscheint hier schon mal Teil: 457 der
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"
Viel Vergnügen
Monika
gleich erscheint hier schon mal Teil: 457 der
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"
Viel Vergnügen
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Nov 24, 2022 5:42 pm
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 457
Kapitel: 563
Mittwoch, der 11.08.1965
Fahrt vom Kloster Blaubeuren zur Schule Schloss Salem (Bodensee). Entfernung 101 km über B 311
Presse-Konferenz
Geburtstagskinder vom 11. August 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1926 Aaron Klug
wurde an diesem Tag 39 Jahre alt
1932 Peter Eisenman
wurde an diesem Tag 33 Jahre alt
1950 Steve Wozniak
wurde an diesem Tag 15 Jahre alt
1778 Friedrich Ludwig Jahn
wurde 187 Jahre zuvor geboren
1861 Albert Boehringer
wurde 104 Jahre zuvor geboren
– Quelle: https://geboren.am/11-august-1965
Welcher Wochentag war der 11.8.1965, der 11. August 1965 war ein Mittwoch
11.8.1965
In Watts, dem Schwarzenviertel von Los Angeles, kommen bei Rassenunruhen 35 Menschen ums Leben. Über 800 Personen werden verletzt.
11.8.1965
Die Sowjetunion beginnt im mittelasiatischen Kasachstan eine Erdbohrung, die bis in 7000 m Tiefe gehen soll.
11.8.1965
Die mehrfache Olympiasiegerin in Tokio 1964, Tamara Press aus der Sowjetunion, verbessert bei einem Leichtathletik-Sportfest in Moskau den Diskus-Weltrekord auf 59,70 m.
Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung.
So zumindest ein bekanntes Lied.
James Last-Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung
Bei der Hoffmann-Group war das weniger der Fall, da ihnen im Kloster auf Grund der Vorkommnisse am letzten Abend das Frühstück verwehrt wurde.
Polly: Was soll es Kinder, der Vertrag ist abgeschlossen, und die Schulkinder sind glücklich. Und wir auch, da wir insgesamt 160 Schuluniformen an den Mann, oder besser gesagt an die Mädels, bzw. Jungens, gebracht haben.
Martina: Was geschah dann noch mit den Nonnen und Mönchen, nachdem sie verhaftet worden sind. Mit tun sie ja wirklich leid.
Joggeli: Sie wurden gegen 5 Uhr morgens wieder aus der Arrestzelle freigelassen.
Heike: Na einen großen Unterschied zwischen einer Mönchszelle und einer Arrestzelle wird es wohl kaum geben. Sie haben sich bestimmt dort sehr heimisch gefühlt.
Polly: Ganz so wird es sicherlich nicht gewesen sein. Aber zum Glück wurde der Vorwurf wegen Drogenhandel sehr schnell von der Kripo fallengelassen, als sich herausstellte, dass hier nur mit Cevapcici gehandelt wurde.
Auch Alenko, der Besitzer des Balkan-Restaurants war schnell wieder auf freiem Fuß, nachdem er der Polizei versprochen hatte, sie in Zukunft mit den Genüssen von Balkan-Spezialitäten zu versorgen.
Halt, ich sehe gerade dass Mirjana hinter uns im Aston Martin mit der Lichthupe aufblinkt. Wir sollen wohl anhalten.
Kurze Zeit später:
Mirjana: Habt ihr im Autoradio gehört, was in der Weltpresse los ist.
Polly: Nein, wir haben ja kein Autoradio im Bus an Bord. Ich finde aber, dass dies eine notwendige Anschaffung wäre. Was gibt es denn interessantes?
Mirjana: Die Gefangennahme der Mönche und Nonnen ist heute Gesprächsthema in der Welt. Das Kloster ist mittlerweile von Journalisten umzingelt. Auch das Fernsehen ist da.
Polly: Dann lasst uns mal im nächsten Ort anhalten, und die aktuelle Tagespresse kaufen.
Schon im nächsten Ort sah man etliche Zeitungsfritzen denen die Exemplare fast aus der Hand gerissen wurden.
EXTRA-BLATT EXTRA-BLATT EXTRA-BLATT
Kloster geschlossen worden. Mönche und Nonnen verhaftet.
BILD-Zeitung: Wie unser Korrespondent aus zuverlässiger Quelle erfahren hat, müssen im Kloster umfangreiche Drogengeschäfte stattgefunden haben.
Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ): Skandalöse Ereignisse im Kloster.
Bayern-Kurier: Nach unseren Informationen muss auch „Geldwäsche“ im Spiel sein.
Joggeli: Othilie hat gerade über das Autotelefon angerufen. Sie ist am Toben. Ich konnte den Hörer einen halben Meter von mir weghalten. Sie hatte die Pressenachrichten und die Berichterstattung im Fernsehen natürlich vernommen. Mit Verlaub, sie ist keineswegs über uns verärgert, sondern über die irreführenden Pressenachrichten. Es wäre absolut ungerecht, dass so über die Klosterinsassen hergezogen wird, und schlichtweg irgendwelche fadenscheinigen Vermutungen geäußert werden.
Sie hat uns aufgefordert am Zielort eine Pressekonferenz abzuhalten, um klarzustellen das die Mönche nichts Ungesetzliches gemacht haben.
Diese Pressekonferenz wird live im Fernsehen übertragen. An ihr teilnehmen sollen Mirjana, Martina und Polly.
Mirjana: Mein Gott, jetzt bin ich sogar live im Fernsehen. Was soll ich nur anziehen? Ist mein Make-up passend? Wie lang soll der der Rock sein? Sollte ich vorher nicht noch zum Friseur?
Polly: Nur keine Panik. Du siehst absolut top aus.
Joggeli: Du könntest sogar nach einer Dusche, nur mit einem Bademantel bekleidet, an einer Pressekonferenz teilnehmen.
Mirjana: Du bist wirklich ein charmanter Schmeichler.
Liebe Leser, jetzt müssen wir erst einmal klären, wo die Pressekonferenz stattfinden wird. Denn diese wird auch der Ort sein, wo die nächste Einkleidungszeremonie bezüglich einer Schuluniform sein wird.[/b]
Schule Schloss Salem
Die Schule Schloss Salem ist ein Internat mit Hauptsitz in der ehemaligen Reichsabtei Salem in der Gemeinde Salem unweit des Bodensees. Gegründet wurde die heute an drei Standorten arbeitende Internatsschule im April 1920.
Von Anfang an war die Schule koedukativ. Die Gründer Kurt Hahn, Karl Reinhardt und Max von Baden standen der Reformpädagogik nahe und entwickelten trotz unterschiedlicher politischer Überzeugungen gemeinsam die bis heute verbindlichen pädagogischen Strukturen und Grundsätze für Salem.
Die Schülerzahl betrug bereits über 700, inzwischen hat die Schule je etwa 300 weibliche und männliche Schüler, etwa 10 % davon sind externe Schüler, die nicht im Internat wohnen. Rund 40 Prozent der Schüler haben einen internationalen Familienhintergrund, gut 20 Prozent der Schülerschaft erhalten derzeit ein Leistungsstipendium.
In der Zeit des Nationalsozialismus ging Salem, 1934–1943 unter der Leitung von Heinrich Blendinger (1881–1957) stehend, durch die „schwierigste Phase seiner Geschichte“. Zwischen Schule und NS-Bewegung bestand ein spannungsreiches Verhältnis und die Machtergreifung 1933 führte beinahe zu deren Auflösung. Da ihr Fortbestand aber für den NS-Staat von Bedeutung schien, konnte sie ihre Arbeit bis in die letzten Kriegsmonate fortsetzen. Entgegen anderslautender Angaben wurde Salem keine Nationalpolitische Erziehungsanstalt (Napola).
Die Behauptung, dass es Salem „im ganzen gelang, die Kontinuität der Schule zu erhalten“ und der Nationalsozialismus „den Kern Salems [nicht] treffen“ konnte, blieb lange ohne kritische Überprüfung. Die erste kritische Untersuchung zur Schulgeschichte im Nationalsozialismus zeigte, dass auch Salem gleichgeschaltet war und NS-affine Schulleiter hatte, die nach und nach alle jüdischen Schüler und Mitarbeiter entließen. Kurt Hahn, der selbst Jude war, wurde im März 1933 fünf Tage lang im Überlinger Gefängnis in „Schutzhaft“ genommen und musste die Schulleitung abgeben. Er konnte nach Intervention einflussreicher Kreise im Juli des Jahres nach Großbritannien emigrieren. Dort hatte er maßgeblichen Anteil an der Gründung des schottischen Internats Gordonstoun, das später prominente Schüler wie Charles, Prince of Wales hatte.
Der Claim Salems lautet seit 2008 „Persönlichkeiten bilden“. Die Formulierung ist bewusst doppeldeutig gewählt und meint, dass zum einen Lehrer-Persönlichkeiten den Schul- und Internatsalltag in Salem gestalten, zum anderen aber die Schüler über eine fundierte akademische Ausbildung hinaus ihre Talente und Begabungen nach besten Kräften entwickeln sollen. Es geht dabei vor allem um Charakterbildung im Rahmen der ganzheitlichen Erziehung an der Schule.
Erfahrungsgestützte Einheit von Erziehung und Unterricht, von Leben und Lernen, ob in sozialer, akademischer oder musisch-kreativer Perspektive, ist Leitvorstellung der Salemer Pädagogik. Dieses Konzept wurde bereits 1930 von Kurt Hahn für die von ihm gegründeten Schulen in seinen so genannten Sieben Salemer Gesetzen zusammengefasst. Die Salemer Dienste, Handwerk, Sport, Musik, Theater, Erlebnispädagogik, eine Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften und nicht zuletzt das Erfahrungsfeld Internat stehen zusammen mit dem schulischen Unterricht für den ganzheitlichen Erziehungs- und Bildungsanspruch Salems. Quelle: Wikipedia
Hier ein sehr interessantes und aktuelles Video über das Elite-Internat Salem.
[b]Eine besondere Führung durch die Schule Schloss Salem
All das bietet Salem
• Abitur-Abschluss vom Land Baden-Württemberg (G8) als staatlich anerkanntes Gymnasium
• International Baccalaureate Diploma als IB World School
• International Classes (Jahrgänge 8 - 10 komplett englischsprachig)
• Intensive internatliche Betreuung (95% der Schüler:innen sind intern)
• Kleine Klassen (im Durchschnitt 14 Schüler:innen)
• Hochqualifizierte Lehrkräfte aus Deutschland und anderen Nationen
• Breitgefächertes Angebot an Sprachunterricht
• Soziale Dienste und Handwerker- Innungen
• Outdoor-Education: Outward Bound und Duke of Edinburgh International Award
• Arbeitsstunde und andere Fördermaßnahmen
• Umfassendes Sportangebot: Hockey, Fußball, Segeln am schuleigenen Hafen, usw.
• Außergewöhnliche Lern- und Lehrumgebung am Bodensee
• Große Bibliotheken mit umfangreicher deutscher und internationaler Literatur
• Laufbahnberatung und Zugang zu renommierten Universitäten und Ausbildungseinrichtungen
• Weltoffenheit, Wissen, Kenntnisse, Denk,- und Urteilsfähigkeit
Quelle: schule-schloss-salem.de
Seit 100 Jahren steht die Schule Schloss Salem als renommiertestes Internat im deutschsprachigen Raum für den hohen Anspruch, Absolventinnen und Absolventen in die Welt zu entlassen, die als ganzheitlich gebildete Persönlichkeiten bereit und in der Lage sind, für sich und andere Menschen Verantwortung zu übernehmen.
Jetzt wissen wir also schon einmal, wo die Hoffmann-Group sich aufhalten wird.
Zurück zu der Hoffmann-Group.
Es war also nicht verwunderlich das sich Othilie ebenfalls auf dem Weg machte, der Pressekonferenz und auch der Präsentation beizuwohnen. Dadurch wurde die Pressekonferenz mit Zustimmung des Fernsehens um eine Stunde nach hinten verschoben.
Auf den Bildschirmen der Fernsehgeräte war die Laufschrift zu sehen:
Wir bitten die Zuschauer um etwas Geduld. Die Pressekonferenz bezüglich der Vorfälle im Kloster Blaubeuren wird um eine Stunde verschoben. Voraussichtlicher Sendebeginn 11 Uhr. Wir halten sie natürlich weiter auf dem Laufenden.
Um 10 Uhr 50 hielten dann schließlich unter dem Blitzlichtgewitter Othilie und Fahrer James, standesgemäß mit dem Mercedes, direkt vor dem Haupteingang der Schule Schloss Salem.
Mitgenommen hatte sie zur moralischen Unterstützung und zur Freude aller Personen Tina, die Freundin von Martina mitgebracht. Auch Sven war diesmal mit von der Partie. Ein taktischer und kluger Schachzug von ihr.
Sofort stürzte sich die Presse wie Aasgeier auf Othilie.
Sie hob die Hand, grüßte freundlich, und verwies die Presse auf die folgende Pressekonferenz, und ließ die Wartenden wie Schulkinder einfach stehen.
Wichtig auch für unsere modeinteressierten Leser das elegante Outfit von Othilie.
Im Hintergrund die Zuschauermenge, die Frau Hoffmann einmal aus nächster Nähe sehen wollten.
Die „Regenbogenpresse“ titelten am nächsten Tag in den diversen Zeitschriften:
Frau Othilie Hoffmann in einem sehr eleganten schmal taillierten Kleid in weißer Optik mit viel Spitze und eng anliegenden weißen Handschuhen und Hut. Der Schmuck wird garantiert auch nicht aus einer einfachen Modebotique stammen.
Die Zeitschrift „Frau im Glück“ schrieb folgendes:
Unsere Nachforschungen haben ergeben, dass Frau Hoffmann sehr dünne Nylonstrümpfe trug, die sie an einem sehr teuren Korselett der Firma XY befestigt hatte.
Ich frage mich tatsächlich allen Ernstes, woher um alles in der Welt will die Zeitschrift wissen, welche Unterwäsche Othilie trug. (Das weiß ich ja noch nicht mal, und das heißt schon etwas bei meinen engen Beziehungen zu Othilie). Diskretion ist natürlich Ehrensache.
Hier einmal die Unterwäsche von Polly und Mirjana.
Ich bitte euch dieses Foto diskret und vertraulich zu behandeln.
Und hier die Oberbekleidung von Polly und Mirjana.
Da wir nun aber bei einer Pressekonferenz sind, und nicht bei einer Modenschau, habt ihr sicherlich Verständnis dafür, dass wir nun direkt zu dem aktuellen Geschehen kommen.
Die Leitung lag in den vertrauensvollen Händen von Joggeli, der diese mit einem Glöckchen eröffnete. (Für euch bitte noch immer Herr Hoffmann).
Joggeli: Meine sehr geehrten Damen und Herren von der Presse, Rundfunk und dem Fernsehen, ich eröffne hiermit die Pressekonferenz auf Schloss Salem.
Wenn sie Fragen haben, wovon ich eigentlich ausgehe, können sie diese direkt an die neben mir sitzenden Personen richten.
Links von mir sehen sie Mirjana G……., Polly Hoffmann, Martina Hoffmann und Othilie Hoffmann.
(Ein Blitzlichtgewitter nahm die Protagonisten unter Beschuss).
Vor jeder Person der Hoffmann-Group stand auf dem Tisch ein Mikrophon, so dass alle Pressevertreter die Aussagen über die Lautersprecher laut und deutlich vernehmen können.
Für Othilie kein Problem, da sie diesen „Medien-Rummel“ gewohnt war. Aber für unsere Martina wurde dieses ganze Scenario ein großes Problem. Sie fühlte sich schuldig für alles, was in dem Kloster Blaubeuren geschehen ist.
Die Blitzlichtfotographen und die Fernsehkameras die auf sie gerichtet waren, nahmen ihr absolut jede Sicherheit, die sie ansonsten prägte.
Othilie, Polly und Mirjanas bemerkten das natürlich auch, wobei Mirjana nun auch nicht gerade diesen „Presse-Rummel“ gewohnt ist. Aber sie was einige Jährchen älter als die 16 jährige Martina, und somit auch etwas mehr Lebenserfahrung hatte.
Othilie leise zu Martina, die neben ihr saß: Ganz ruhig mein Schatz, ich bin bei dir, es wird dir nichts geschehen. Sollten irgendwelche unangenehmen Fragen an dich gerichtet werden, werde ich sofort einschreiten und das Kommando übernehmen. Du hast meine volle Unterstützung. Deine „alte“ Tante Othilie (mit Verlaub, sie ist 39 Jahre alt) wird dich nie im Stich lassen.
Und das kann man ihr durchaus glauben. Die mit allen Wassern gewaschene und gewiefte sowie weltgewandte Großunternehmerin nimmt es mit jedem auf. Kaum einer kann ihr das Wasser reichen.
Nun aber zu der Presse-Konferenz, bei der ihr live zugegen sein könnt.
Joggeli: Sie da vorne in der ersten Reihe von der Bild-Zeitung haben sich gemeldet. An wem wollen sie die Frage stellen?
Herr Moltke (Bild-Zeitung): Ich hätte eine Frage an Martina.
Othilie: Fräulein Martina bitte schön. Die Zeit muss sein.
Herr Moltke: Was bezwecktes du…..
Othilie: Was bezweckten „Sie“ Herr Moltke. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mit Martina jeweils im Sandkasten gespielt haben.
Herr Moltke: Na gut, dann soll es ebenso sein. Fräulein Martina, was bezweckten sie überhaupt mit den Morse-Zeichen per Taschenlampe.
Martina: Ich wollte eine Essenzbestellung aufgeben.
Herr Moltke: Kann man das nicht viel bequemer über ein Telefon machen? Soweit ich weiß, wurde es schon im Jahr 1858 von dem Elektriker Arthur Reis erfunden.
Othilie: Herr Moltke, sie waren garantiert nicht auf diesem Internat in Salem. Denn ansonsten wären sie in der Lage diese Frage unfallfrei zu stellen. (Gelächter im Saal und Herr Moltke bekam einen hochroten Kopf) Martina, du weist es bestimmt. Da bin ich mir vollkommen sicher.
(Die von Tante Othilie heimlich zugesteckten Infos brauchte Martina nicht).
Martina: Am 26. Oktober 1861 präsentierte der 27jährige Physiklehrer Philipp Reis (1834-1874) im Physikalischen Verein zu Frankfurt am Main erstmals einen Apparat, der Sprache mit Hilfe des elektrischen Stromes in die Ferne übertragen konnte - er nannte ihn "Telephon".
Herr Moltke: Nun ja Martina äh Fräulein Martina du äh sie, damit wäre aber noch nicht meine Frage beantwortet.
Martina: Da nun das Telefon ausgefallen war, habe ich praktischerweise das Morsealphabet zur Hilfe genommen, da das Restaurant in unmittelbarer Nähe lag.
Herr Moltke: Du äh Sie konnte doch gar nicht ahnen, dass der Restaurantbesitzer das Morsealphabet beherrscht.
Martina: Doch das wusste Fräulein Glisic, da sie den Besitzer des Restaurants schon von früher her kannte. Er war Funker bei der Armee.
Joggeli: Noch eine weitere Fragen von Herrn Moltke?
Ich sehe das ist nicht der Fall, und somit erteile ich der weiblichen Person vom Bayern-Kurier das Wort.
Heitkamp mein Name. Ich bin verantwortlich für die Gourmet-Seite in unserer Zeitung. Ich hätte gerne gewusst, was sie Fräulein Hoffmann überhaupt bestellt haben.
Martina: Das kann ich ihnen sagen. Fünf Portionen Cevapcici, drei Grillteller, zweimal Paprikaeintopf, und 2 Portionen Rasnici. Kann ich ihnen sehr empfehlen. Das Restaurant finden sie in Blaubeuren auf der Klosterstraße 25, direkt gegenüber der Polizeistation.
Frau Heitkamp: Aha, daher auch die vorschnelle Reaktion von der Polizei. Einer von denen muss ebenfalls in der Lage gewesen sein, die Morsezeichen zu entziffern.
Martina: So ist es.
Frau Heitkamp. Für mich stellt sich aber die Frage, wie das Essen gemundet hat, und vor allen Dingen auch die Zutaten bzw. das Rezept der Gerichte.
Martina: Das Essen war von bester Qualität und wir sind alle davon sattgeworden. Nach dem Rezept fragen sie am besten Fräulein Glisic.
Nun erfolgte die Erklärung von Mirjana, die annähernd eine halbe Stunde dauerte, welche aber von den Fernsehzuschauern in aller Welt fleißig mitgeschrieben wurden. Die Rezepte können aber auch noch bei Fräulein Glisic gegen eine kleine Unkostenpauschale nachgefragt werden. Oder eben das Restaurant in Blaubeuren besuchen.
Hier aber der Service Tipp von Miss Monikas Kochstudio bezüglich der Speisekarte vom Balkan-Restaurant in Blaubeuren.
Joggeli: Der Herr in der dritten Reihe von der „New York Times“. Stellen sie bitte ihre Frage.
Mr. Smith: Miss Martina, nun stellt sich aber die Frage, was noch in der Morse-Botschaft übermittelt wurde. Denn diverse Speisen werden nicht gerade so einen riesigen Polizeiapparat in Bewegung setzen. Ich hätte gern den weiteren Wortlaut dieser Morse-Nachricht. Das wird die Zuschauer in der Welt sicherlich sehr interessieren.
(Miss Monika: Ich gebe zu, eine gute Frage. Wie wird sich Martina darauf einstellen).
Nun wurde es für Martina etwas unangenehmer. Hier noch einmal zur Info der Verlauf der Nachrichtenübermittlung:
Wir benötigen fünf Portionen Cevapcici, drei Grillteller, 2 mal Paprikaeintopf, 2 Portionen Rasnici, jeweils eine Flasche Pflaumenbranntwein Sliwowitz und dem Birnenlikör Kruškovac sowie eine Flasche Julischka. Bringen sie bitte die heiße Ware zum Kloster. Heimliche und leise Übergabe dritte Zimmer von rechts, zweite Etage. Keine Informationen weitergeben. Streng geheim. Bezahlung erfolgt über den üblichen Weg.
Ein kurzes Tuscheln zwischen Othilie und Martina. Anschließend die Antwort von Martina.
Wir hatten noch zusätzlich eine Flasche Pflaumenbranntwein Sliwowitz und dem Birnenlikör Kruškovac sowie eine Flasche Julischka bestellt. Es ist sicherlich nachvollziehbar, dass wir diese Menge von hochprozentigem Alkohol im Kloster nicht an die große Glocke hängen wollten.
(Ein leichtes wohlwollendes Nicken von Othilie zu Martina, welches von den Presseleuten sicherlich kaum bemerkt wurde).
Othilie: Wenn ich mich da mal kurz einmische. Selbstverständlich wollten wir dieses kostbare Gut von alkoholischen Getränken mit nach Hause nehmen, welches in unserer Kellerbar auf Schloss Bavaria „auf lange Zeit“ einen ehrenvollen Platz einnehmen wird.
(Mit Verlaub, das glaube ich weniger).
Othilie: Jedenfalls wird diese Transaktion von geistigen Getränken der ausschlaggebende Punkt der Polizei gewesen sein einzuschreiten, weil eben die Mönche und Priester des Klosters dabei erwischt wurden, als sie die Flaschen aus Sicherheitsgründen aus dem Verkehr ziehen wollten. Das hatte die Polizei natürlich ganz anders aufgefasst. Sie gingen von einem großangelegten Schmuggel von unverzollten Getränken aus. Ich nehme an, dass diese Frage ausreichend beantwortet wurde.
Joggeli: Dann sehe ich hier, wie der Vertreter der „London Times“ eine weitere Frage hat. Sie haben das Wort.
Der weitere Verlauf der Pressekonferenz könne wir uns sparen, da keine neuen Erkenntnisse ans Tageslicht kamen, welches sicherlich ein Verdienst von Othilie war, die jede unangenehme Frage an Martina gekonnt überspielte.
So kommen wir zu der Erkenntnis, dass die Kochrezepte vom Balkan, das ergiebigste von der Pressekonferenz waren.
Jedenfalls war Martina danach „völlig fertig“. Der Druck auf ihr war gewaltig hoch. Aber in Othilie fand sie eine wahre Fürsprecherin, die ihr aus jeder brenzligen Situation gekonnt und sehr routiniert heraushalf.
Bravo Othilie.
Ende Teil 457
Im nächsten Teil (458) nun der weitere Tagesablauf auf der Schule Schloss Salem.
Auch dieses mit interessanten Begebenheiten.
Und der erfolgt morgen Nachmittag
Monika
Geschrieben am 12.10.2021
[/b]
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 457
Kapitel: 563
Mittwoch, der 11.08.1965
Fahrt vom Kloster Blaubeuren zur Schule Schloss Salem (Bodensee). Entfernung 101 km über B 311
Presse-Konferenz
Geburtstagskinder vom 11. August 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1926 Aaron Klug
wurde an diesem Tag 39 Jahre alt
1932 Peter Eisenman
wurde an diesem Tag 33 Jahre alt
1950 Steve Wozniak
wurde an diesem Tag 15 Jahre alt
1778 Friedrich Ludwig Jahn
wurde 187 Jahre zuvor geboren
1861 Albert Boehringer
wurde 104 Jahre zuvor geboren
– Quelle: https://geboren.am/11-august-1965
Welcher Wochentag war der 11.8.1965, der 11. August 1965 war ein Mittwoch
11.8.1965
In Watts, dem Schwarzenviertel von Los Angeles, kommen bei Rassenunruhen 35 Menschen ums Leben. Über 800 Personen werden verletzt.
11.8.1965
Die Sowjetunion beginnt im mittelasiatischen Kasachstan eine Erdbohrung, die bis in 7000 m Tiefe gehen soll.
11.8.1965
Die mehrfache Olympiasiegerin in Tokio 1964, Tamara Press aus der Sowjetunion, verbessert bei einem Leichtathletik-Sportfest in Moskau den Diskus-Weltrekord auf 59,70 m.
Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung.
So zumindest ein bekanntes Lied.
James Last-Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung
Bei der Hoffmann-Group war das weniger der Fall, da ihnen im Kloster auf Grund der Vorkommnisse am letzten Abend das Frühstück verwehrt wurde.
Polly: Was soll es Kinder, der Vertrag ist abgeschlossen, und die Schulkinder sind glücklich. Und wir auch, da wir insgesamt 160 Schuluniformen an den Mann, oder besser gesagt an die Mädels, bzw. Jungens, gebracht haben.
Martina: Was geschah dann noch mit den Nonnen und Mönchen, nachdem sie verhaftet worden sind. Mit tun sie ja wirklich leid.
Joggeli: Sie wurden gegen 5 Uhr morgens wieder aus der Arrestzelle freigelassen.
Heike: Na einen großen Unterschied zwischen einer Mönchszelle und einer Arrestzelle wird es wohl kaum geben. Sie haben sich bestimmt dort sehr heimisch gefühlt.
Polly: Ganz so wird es sicherlich nicht gewesen sein. Aber zum Glück wurde der Vorwurf wegen Drogenhandel sehr schnell von der Kripo fallengelassen, als sich herausstellte, dass hier nur mit Cevapcici gehandelt wurde.
Auch Alenko, der Besitzer des Balkan-Restaurants war schnell wieder auf freiem Fuß, nachdem er der Polizei versprochen hatte, sie in Zukunft mit den Genüssen von Balkan-Spezialitäten zu versorgen.
Halt, ich sehe gerade dass Mirjana hinter uns im Aston Martin mit der Lichthupe aufblinkt. Wir sollen wohl anhalten.
Kurze Zeit später:
Mirjana: Habt ihr im Autoradio gehört, was in der Weltpresse los ist.
Polly: Nein, wir haben ja kein Autoradio im Bus an Bord. Ich finde aber, dass dies eine notwendige Anschaffung wäre. Was gibt es denn interessantes?
Mirjana: Die Gefangennahme der Mönche und Nonnen ist heute Gesprächsthema in der Welt. Das Kloster ist mittlerweile von Journalisten umzingelt. Auch das Fernsehen ist da.
Polly: Dann lasst uns mal im nächsten Ort anhalten, und die aktuelle Tagespresse kaufen.
Schon im nächsten Ort sah man etliche Zeitungsfritzen denen die Exemplare fast aus der Hand gerissen wurden.
EXTRA-BLATT EXTRA-BLATT EXTRA-BLATT
Kloster geschlossen worden. Mönche und Nonnen verhaftet.
BILD-Zeitung: Wie unser Korrespondent aus zuverlässiger Quelle erfahren hat, müssen im Kloster umfangreiche Drogengeschäfte stattgefunden haben.
Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ): Skandalöse Ereignisse im Kloster.
Bayern-Kurier: Nach unseren Informationen muss auch „Geldwäsche“ im Spiel sein.
Joggeli: Othilie hat gerade über das Autotelefon angerufen. Sie ist am Toben. Ich konnte den Hörer einen halben Meter von mir weghalten. Sie hatte die Pressenachrichten und die Berichterstattung im Fernsehen natürlich vernommen. Mit Verlaub, sie ist keineswegs über uns verärgert, sondern über die irreführenden Pressenachrichten. Es wäre absolut ungerecht, dass so über die Klosterinsassen hergezogen wird, und schlichtweg irgendwelche fadenscheinigen Vermutungen geäußert werden.
Sie hat uns aufgefordert am Zielort eine Pressekonferenz abzuhalten, um klarzustellen das die Mönche nichts Ungesetzliches gemacht haben.
Diese Pressekonferenz wird live im Fernsehen übertragen. An ihr teilnehmen sollen Mirjana, Martina und Polly.
Mirjana: Mein Gott, jetzt bin ich sogar live im Fernsehen. Was soll ich nur anziehen? Ist mein Make-up passend? Wie lang soll der der Rock sein? Sollte ich vorher nicht noch zum Friseur?
Polly: Nur keine Panik. Du siehst absolut top aus.
Joggeli: Du könntest sogar nach einer Dusche, nur mit einem Bademantel bekleidet, an einer Pressekonferenz teilnehmen.
Mirjana: Du bist wirklich ein charmanter Schmeichler.
Liebe Leser, jetzt müssen wir erst einmal klären, wo die Pressekonferenz stattfinden wird. Denn diese wird auch der Ort sein, wo die nächste Einkleidungszeremonie bezüglich einer Schuluniform sein wird.[/b]
Schule Schloss Salem
Die Schule Schloss Salem ist ein Internat mit Hauptsitz in der ehemaligen Reichsabtei Salem in der Gemeinde Salem unweit des Bodensees. Gegründet wurde die heute an drei Standorten arbeitende Internatsschule im April 1920.
Von Anfang an war die Schule koedukativ. Die Gründer Kurt Hahn, Karl Reinhardt und Max von Baden standen der Reformpädagogik nahe und entwickelten trotz unterschiedlicher politischer Überzeugungen gemeinsam die bis heute verbindlichen pädagogischen Strukturen und Grundsätze für Salem.
Die Schülerzahl betrug bereits über 700, inzwischen hat die Schule je etwa 300 weibliche und männliche Schüler, etwa 10 % davon sind externe Schüler, die nicht im Internat wohnen. Rund 40 Prozent der Schüler haben einen internationalen Familienhintergrund, gut 20 Prozent der Schülerschaft erhalten derzeit ein Leistungsstipendium.
In der Zeit des Nationalsozialismus ging Salem, 1934–1943 unter der Leitung von Heinrich Blendinger (1881–1957) stehend, durch die „schwierigste Phase seiner Geschichte“. Zwischen Schule und NS-Bewegung bestand ein spannungsreiches Verhältnis und die Machtergreifung 1933 führte beinahe zu deren Auflösung. Da ihr Fortbestand aber für den NS-Staat von Bedeutung schien, konnte sie ihre Arbeit bis in die letzten Kriegsmonate fortsetzen. Entgegen anderslautender Angaben wurde Salem keine Nationalpolitische Erziehungsanstalt (Napola).
Die Behauptung, dass es Salem „im ganzen gelang, die Kontinuität der Schule zu erhalten“ und der Nationalsozialismus „den Kern Salems [nicht] treffen“ konnte, blieb lange ohne kritische Überprüfung. Die erste kritische Untersuchung zur Schulgeschichte im Nationalsozialismus zeigte, dass auch Salem gleichgeschaltet war und NS-affine Schulleiter hatte, die nach und nach alle jüdischen Schüler und Mitarbeiter entließen. Kurt Hahn, der selbst Jude war, wurde im März 1933 fünf Tage lang im Überlinger Gefängnis in „Schutzhaft“ genommen und musste die Schulleitung abgeben. Er konnte nach Intervention einflussreicher Kreise im Juli des Jahres nach Großbritannien emigrieren. Dort hatte er maßgeblichen Anteil an der Gründung des schottischen Internats Gordonstoun, das später prominente Schüler wie Charles, Prince of Wales hatte.
Der Claim Salems lautet seit 2008 „Persönlichkeiten bilden“. Die Formulierung ist bewusst doppeldeutig gewählt und meint, dass zum einen Lehrer-Persönlichkeiten den Schul- und Internatsalltag in Salem gestalten, zum anderen aber die Schüler über eine fundierte akademische Ausbildung hinaus ihre Talente und Begabungen nach besten Kräften entwickeln sollen. Es geht dabei vor allem um Charakterbildung im Rahmen der ganzheitlichen Erziehung an der Schule.
Erfahrungsgestützte Einheit von Erziehung und Unterricht, von Leben und Lernen, ob in sozialer, akademischer oder musisch-kreativer Perspektive, ist Leitvorstellung der Salemer Pädagogik. Dieses Konzept wurde bereits 1930 von Kurt Hahn für die von ihm gegründeten Schulen in seinen so genannten Sieben Salemer Gesetzen zusammengefasst. Die Salemer Dienste, Handwerk, Sport, Musik, Theater, Erlebnispädagogik, eine Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften und nicht zuletzt das Erfahrungsfeld Internat stehen zusammen mit dem schulischen Unterricht für den ganzheitlichen Erziehungs- und Bildungsanspruch Salems. Quelle: Wikipedia
Hier ein sehr interessantes und aktuelles Video über das Elite-Internat Salem.
[b]Eine besondere Führung durch die Schule Schloss Salem
All das bietet Salem
• Abitur-Abschluss vom Land Baden-Württemberg (G8) als staatlich anerkanntes Gymnasium
• International Baccalaureate Diploma als IB World School
• International Classes (Jahrgänge 8 - 10 komplett englischsprachig)
• Intensive internatliche Betreuung (95% der Schüler:innen sind intern)
• Kleine Klassen (im Durchschnitt 14 Schüler:innen)
• Hochqualifizierte Lehrkräfte aus Deutschland und anderen Nationen
• Breitgefächertes Angebot an Sprachunterricht
• Soziale Dienste und Handwerker- Innungen
• Outdoor-Education: Outward Bound und Duke of Edinburgh International Award
• Arbeitsstunde und andere Fördermaßnahmen
• Umfassendes Sportangebot: Hockey, Fußball, Segeln am schuleigenen Hafen, usw.
• Außergewöhnliche Lern- und Lehrumgebung am Bodensee
• Große Bibliotheken mit umfangreicher deutscher und internationaler Literatur
• Laufbahnberatung und Zugang zu renommierten Universitäten und Ausbildungseinrichtungen
• Weltoffenheit, Wissen, Kenntnisse, Denk,- und Urteilsfähigkeit
Quelle: schule-schloss-salem.de
Seit 100 Jahren steht die Schule Schloss Salem als renommiertestes Internat im deutschsprachigen Raum für den hohen Anspruch, Absolventinnen und Absolventen in die Welt zu entlassen, die als ganzheitlich gebildete Persönlichkeiten bereit und in der Lage sind, für sich und andere Menschen Verantwortung zu übernehmen.
Jetzt wissen wir also schon einmal, wo die Hoffmann-Group sich aufhalten wird.
Zurück zu der Hoffmann-Group.
Es war also nicht verwunderlich das sich Othilie ebenfalls auf dem Weg machte, der Pressekonferenz und auch der Präsentation beizuwohnen. Dadurch wurde die Pressekonferenz mit Zustimmung des Fernsehens um eine Stunde nach hinten verschoben.
Auf den Bildschirmen der Fernsehgeräte war die Laufschrift zu sehen:
Wir bitten die Zuschauer um etwas Geduld. Die Pressekonferenz bezüglich der Vorfälle im Kloster Blaubeuren wird um eine Stunde verschoben. Voraussichtlicher Sendebeginn 11 Uhr. Wir halten sie natürlich weiter auf dem Laufenden.
Um 10 Uhr 50 hielten dann schließlich unter dem Blitzlichtgewitter Othilie und Fahrer James, standesgemäß mit dem Mercedes, direkt vor dem Haupteingang der Schule Schloss Salem.
Mitgenommen hatte sie zur moralischen Unterstützung und zur Freude aller Personen Tina, die Freundin von Martina mitgebracht. Auch Sven war diesmal mit von der Partie. Ein taktischer und kluger Schachzug von ihr.
Sofort stürzte sich die Presse wie Aasgeier auf Othilie.
Sie hob die Hand, grüßte freundlich, und verwies die Presse auf die folgende Pressekonferenz, und ließ die Wartenden wie Schulkinder einfach stehen.
Wichtig auch für unsere modeinteressierten Leser das elegante Outfit von Othilie.
Im Hintergrund die Zuschauermenge, die Frau Hoffmann einmal aus nächster Nähe sehen wollten.
Die „Regenbogenpresse“ titelten am nächsten Tag in den diversen Zeitschriften:
Frau Othilie Hoffmann in einem sehr eleganten schmal taillierten Kleid in weißer Optik mit viel Spitze und eng anliegenden weißen Handschuhen und Hut. Der Schmuck wird garantiert auch nicht aus einer einfachen Modebotique stammen.
Die Zeitschrift „Frau im Glück“ schrieb folgendes:
Unsere Nachforschungen haben ergeben, dass Frau Hoffmann sehr dünne Nylonstrümpfe trug, die sie an einem sehr teuren Korselett der Firma XY befestigt hatte.
Ich frage mich tatsächlich allen Ernstes, woher um alles in der Welt will die Zeitschrift wissen, welche Unterwäsche Othilie trug. (Das weiß ich ja noch nicht mal, und das heißt schon etwas bei meinen engen Beziehungen zu Othilie). Diskretion ist natürlich Ehrensache.
Hier einmal die Unterwäsche von Polly und Mirjana.
Ich bitte euch dieses Foto diskret und vertraulich zu behandeln.
Und hier die Oberbekleidung von Polly und Mirjana.
Da wir nun aber bei einer Pressekonferenz sind, und nicht bei einer Modenschau, habt ihr sicherlich Verständnis dafür, dass wir nun direkt zu dem aktuellen Geschehen kommen.
Die Leitung lag in den vertrauensvollen Händen von Joggeli, der diese mit einem Glöckchen eröffnete. (Für euch bitte noch immer Herr Hoffmann).
Joggeli: Meine sehr geehrten Damen und Herren von der Presse, Rundfunk und dem Fernsehen, ich eröffne hiermit die Pressekonferenz auf Schloss Salem.
Wenn sie Fragen haben, wovon ich eigentlich ausgehe, können sie diese direkt an die neben mir sitzenden Personen richten.
Links von mir sehen sie Mirjana G……., Polly Hoffmann, Martina Hoffmann und Othilie Hoffmann.
(Ein Blitzlichtgewitter nahm die Protagonisten unter Beschuss).
Vor jeder Person der Hoffmann-Group stand auf dem Tisch ein Mikrophon, so dass alle Pressevertreter die Aussagen über die Lautersprecher laut und deutlich vernehmen können.
Für Othilie kein Problem, da sie diesen „Medien-Rummel“ gewohnt war. Aber für unsere Martina wurde dieses ganze Scenario ein großes Problem. Sie fühlte sich schuldig für alles, was in dem Kloster Blaubeuren geschehen ist.
Die Blitzlichtfotographen und die Fernsehkameras die auf sie gerichtet waren, nahmen ihr absolut jede Sicherheit, die sie ansonsten prägte.
Othilie, Polly und Mirjanas bemerkten das natürlich auch, wobei Mirjana nun auch nicht gerade diesen „Presse-Rummel“ gewohnt ist. Aber sie was einige Jährchen älter als die 16 jährige Martina, und somit auch etwas mehr Lebenserfahrung hatte.
Othilie leise zu Martina, die neben ihr saß: Ganz ruhig mein Schatz, ich bin bei dir, es wird dir nichts geschehen. Sollten irgendwelche unangenehmen Fragen an dich gerichtet werden, werde ich sofort einschreiten und das Kommando übernehmen. Du hast meine volle Unterstützung. Deine „alte“ Tante Othilie (mit Verlaub, sie ist 39 Jahre alt) wird dich nie im Stich lassen.
Und das kann man ihr durchaus glauben. Die mit allen Wassern gewaschene und gewiefte sowie weltgewandte Großunternehmerin nimmt es mit jedem auf. Kaum einer kann ihr das Wasser reichen.
Nun aber zu der Presse-Konferenz, bei der ihr live zugegen sein könnt.
Joggeli: Sie da vorne in der ersten Reihe von der Bild-Zeitung haben sich gemeldet. An wem wollen sie die Frage stellen?
Herr Moltke (Bild-Zeitung): Ich hätte eine Frage an Martina.
Othilie: Fräulein Martina bitte schön. Die Zeit muss sein.
Herr Moltke: Was bezwecktes du…..
Othilie: Was bezweckten „Sie“ Herr Moltke. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mit Martina jeweils im Sandkasten gespielt haben.
Herr Moltke: Na gut, dann soll es ebenso sein. Fräulein Martina, was bezweckten sie überhaupt mit den Morse-Zeichen per Taschenlampe.
Martina: Ich wollte eine Essenzbestellung aufgeben.
Herr Moltke: Kann man das nicht viel bequemer über ein Telefon machen? Soweit ich weiß, wurde es schon im Jahr 1858 von dem Elektriker Arthur Reis erfunden.
Othilie: Herr Moltke, sie waren garantiert nicht auf diesem Internat in Salem. Denn ansonsten wären sie in der Lage diese Frage unfallfrei zu stellen. (Gelächter im Saal und Herr Moltke bekam einen hochroten Kopf) Martina, du weist es bestimmt. Da bin ich mir vollkommen sicher.
(Die von Tante Othilie heimlich zugesteckten Infos brauchte Martina nicht).
Martina: Am 26. Oktober 1861 präsentierte der 27jährige Physiklehrer Philipp Reis (1834-1874) im Physikalischen Verein zu Frankfurt am Main erstmals einen Apparat, der Sprache mit Hilfe des elektrischen Stromes in die Ferne übertragen konnte - er nannte ihn "Telephon".
Herr Moltke: Nun ja Martina äh Fräulein Martina du äh sie, damit wäre aber noch nicht meine Frage beantwortet.
Martina: Da nun das Telefon ausgefallen war, habe ich praktischerweise das Morsealphabet zur Hilfe genommen, da das Restaurant in unmittelbarer Nähe lag.
Herr Moltke: Du äh Sie konnte doch gar nicht ahnen, dass der Restaurantbesitzer das Morsealphabet beherrscht.
Martina: Doch das wusste Fräulein Glisic, da sie den Besitzer des Restaurants schon von früher her kannte. Er war Funker bei der Armee.
Joggeli: Noch eine weitere Fragen von Herrn Moltke?
Ich sehe das ist nicht der Fall, und somit erteile ich der weiblichen Person vom Bayern-Kurier das Wort.
Heitkamp mein Name. Ich bin verantwortlich für die Gourmet-Seite in unserer Zeitung. Ich hätte gerne gewusst, was sie Fräulein Hoffmann überhaupt bestellt haben.
Martina: Das kann ich ihnen sagen. Fünf Portionen Cevapcici, drei Grillteller, zweimal Paprikaeintopf, und 2 Portionen Rasnici. Kann ich ihnen sehr empfehlen. Das Restaurant finden sie in Blaubeuren auf der Klosterstraße 25, direkt gegenüber der Polizeistation.
Frau Heitkamp: Aha, daher auch die vorschnelle Reaktion von der Polizei. Einer von denen muss ebenfalls in der Lage gewesen sein, die Morsezeichen zu entziffern.
Martina: So ist es.
Frau Heitkamp. Für mich stellt sich aber die Frage, wie das Essen gemundet hat, und vor allen Dingen auch die Zutaten bzw. das Rezept der Gerichte.
Martina: Das Essen war von bester Qualität und wir sind alle davon sattgeworden. Nach dem Rezept fragen sie am besten Fräulein Glisic.
Nun erfolgte die Erklärung von Mirjana, die annähernd eine halbe Stunde dauerte, welche aber von den Fernsehzuschauern in aller Welt fleißig mitgeschrieben wurden. Die Rezepte können aber auch noch bei Fräulein Glisic gegen eine kleine Unkostenpauschale nachgefragt werden. Oder eben das Restaurant in Blaubeuren besuchen.
Hier aber der Service Tipp von Miss Monikas Kochstudio bezüglich der Speisekarte vom Balkan-Restaurant in Blaubeuren.
Joggeli: Der Herr in der dritten Reihe von der „New York Times“. Stellen sie bitte ihre Frage.
Mr. Smith: Miss Martina, nun stellt sich aber die Frage, was noch in der Morse-Botschaft übermittelt wurde. Denn diverse Speisen werden nicht gerade so einen riesigen Polizeiapparat in Bewegung setzen. Ich hätte gern den weiteren Wortlaut dieser Morse-Nachricht. Das wird die Zuschauer in der Welt sicherlich sehr interessieren.
(Miss Monika: Ich gebe zu, eine gute Frage. Wie wird sich Martina darauf einstellen).
Nun wurde es für Martina etwas unangenehmer. Hier noch einmal zur Info der Verlauf der Nachrichtenübermittlung:
Wir benötigen fünf Portionen Cevapcici, drei Grillteller, 2 mal Paprikaeintopf, 2 Portionen Rasnici, jeweils eine Flasche Pflaumenbranntwein Sliwowitz und dem Birnenlikör Kruškovac sowie eine Flasche Julischka. Bringen sie bitte die heiße Ware zum Kloster. Heimliche und leise Übergabe dritte Zimmer von rechts, zweite Etage. Keine Informationen weitergeben. Streng geheim. Bezahlung erfolgt über den üblichen Weg.
Ein kurzes Tuscheln zwischen Othilie und Martina. Anschließend die Antwort von Martina.
Wir hatten noch zusätzlich eine Flasche Pflaumenbranntwein Sliwowitz und dem Birnenlikör Kruškovac sowie eine Flasche Julischka bestellt. Es ist sicherlich nachvollziehbar, dass wir diese Menge von hochprozentigem Alkohol im Kloster nicht an die große Glocke hängen wollten.
(Ein leichtes wohlwollendes Nicken von Othilie zu Martina, welches von den Presseleuten sicherlich kaum bemerkt wurde).
Othilie: Wenn ich mich da mal kurz einmische. Selbstverständlich wollten wir dieses kostbare Gut von alkoholischen Getränken mit nach Hause nehmen, welches in unserer Kellerbar auf Schloss Bavaria „auf lange Zeit“ einen ehrenvollen Platz einnehmen wird.
(Mit Verlaub, das glaube ich weniger).
Othilie: Jedenfalls wird diese Transaktion von geistigen Getränken der ausschlaggebende Punkt der Polizei gewesen sein einzuschreiten, weil eben die Mönche und Priester des Klosters dabei erwischt wurden, als sie die Flaschen aus Sicherheitsgründen aus dem Verkehr ziehen wollten. Das hatte die Polizei natürlich ganz anders aufgefasst. Sie gingen von einem großangelegten Schmuggel von unverzollten Getränken aus. Ich nehme an, dass diese Frage ausreichend beantwortet wurde.
Joggeli: Dann sehe ich hier, wie der Vertreter der „London Times“ eine weitere Frage hat. Sie haben das Wort.
Der weitere Verlauf der Pressekonferenz könne wir uns sparen, da keine neuen Erkenntnisse ans Tageslicht kamen, welches sicherlich ein Verdienst von Othilie war, die jede unangenehme Frage an Martina gekonnt überspielte.
So kommen wir zu der Erkenntnis, dass die Kochrezepte vom Balkan, das ergiebigste von der Pressekonferenz waren.
Jedenfalls war Martina danach „völlig fertig“. Der Druck auf ihr war gewaltig hoch. Aber in Othilie fand sie eine wahre Fürsprecherin, die ihr aus jeder brenzligen Situation gekonnt und sehr routiniert heraushalf.
Bravo Othilie.
Ende Teil 457
Im nächsten Teil (458) nun der weitere Tagesablauf auf der Schule Schloss Salem.
Auch dieses mit interessanten Begebenheiten.
Und der erfolgt morgen Nachmittag
Monika
Geschrieben am 12.10.2021
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Nov 24, 2022 9:37 pm
Teil: 458
Kapitel: 564
Elite-Schule Schloss Salem
Der weitere Verlauf der Pressekonferenz könne wir uns sparen, da keine neuen Erkenntnisse ans Tageslicht kamen, welches sicherlich ein Verdienst von Othilie war, die jede unangenehme Frage an Martina gekonnt überspielte.
So kommen wir zu der Erkenntnis, dass die Kochrezepte vom Balkan, das ergiebigste von der Pressekonferenz waren.
Jedenfalls war Martina danach „völlig fertig“. Der Druck auf ihr war gewaltig hoch. Aber in Othilie fand sie eine wahre Fürsprecherin, die ihr aus jeder brenzligen Situation gekonnt und sehr routiniert heraushalf.
Martina: Puuuhhhh, bin ich froh, dass die PK vorbei ist. Das ist nicht unbedingt mein Ding, so in der Mangel genommen zu werden, und dabei noch in der Weltöffentlichkeit zu stehen.
Othilie: Jetzt hast du es ja überstanden, und somit können wir gleich zum Mittagessen übergehen. Du brauchst also keine weiteren Morsezeichen zu senden. (Den letzten Satz sagte sie mit einem herzhaften Lachen).
Übrigens, dein Fauxpas beschenkt uns eine riesen Einnahme, denn unser Kaufhaus in München, und nicht nur dort, ist gerammelt voll. Jeder Kunde möchte natürlich wissen, was in Blaubeuren vorgefallen ist. Und das dabei auch viel von der Kundschaft eingekauft wurde, ist ein toller Nebeneffekt.
Heike: Nicht das die Kunden mir die Hygieneabteilung leer gekauft haben.
Martina: Ich bin mir sicher, dass Chantal vorher einiges beiseitegelegt hat.
Othilie: Nun denn, dann wäre auch das schon mal geklärt. Und es geht auch schon rasant weiter, denn die Besitzer des Schlosses Maximilian Markgraf von Baden und Valerie Markgräfin von Baden, sowie Bernhard Prinz von Baden, der mit seiner Familie im „Forsthaus” wohnt, haben uns alle zum Essen eingeladen.
(Maximilian Andreas Markgraf von Baden, auch genannt Max von Baden (* 3. Juli 1933 in Salem), ist ein deutscher Unternehmer und seit 1963 Chef des Hauses Baden).
Othilie: Da wir noch ein wenig Zeit haben, könnt ihr mittlerweile die umfangreichen Vornamen des Markgrafen auswendig lernen.
Als solcher nennt er sich vollständig Maximilian Andreas Friedrich Gustav Ernst August Bernhard Markgraf von Baden, Herzog von Zähringen.
Heike: Warum hast du eigentlich nicht so viele Vornamen?
Othilie: Da irrst du dich gewaltig. Mein vollständiger Name ist Othilie, Magdalena, Elfriede, Annalena, Josephine, Christine, Maria, Sophia, Gerlinde Margot, Mona-Lisa, Theresa, Hanna, Elisabeth, Brunhilde, Hertha, Markgräfin von Bayern.
Heike: Ach du meine Güte.
Othilie: Der von Onkel Joggeli ist sogar noch länger. Er heißt mit vollständigem Namen: Joggeli, Adalbert, Archibald, Diethard, Gustav, Volkwin, Reimut, Ottokar, Meinrat, Ortrun, Ludolf, Konrad, Gunnar, Engelbert, Archibald, Bodo, Ferdinand, Olaf, Markgraf von Bayern.
Heike: Hat Tante Polly auch so einen langen Namen?
Othilie: Ja selbstverständlich. Ihr vollständiger Name ist Polly…..aber das kann sie dir selbst sagen, bevor ich einen Namen vergesse oder sogar unterschlage.
Polly: Also dann fange ich mal an. Polly, Erdmuthe, Astrun, Bilhildris, Bothilde, Gudrun, Marada, Minnegard, Gotberta, Freya, Rosalinde, Waltraud Markgräfin von Bayern.
Heike: Und meine Mama?
Polly: Auch die kam nicht zu kurz. Sie heißt mit vollem Namen: Ingrid, Wunna, Tanka, Raskild, Helga, Astrun, Dagmar, Eghild, Fehilde, Frigga, Christine……
Heike: Den Namen hat auch schon Tante Othilie, Magdalena, Elfriede, Annalena, Josephine, Christine, Maria, Sophia, Gerlinde Margot, Mona-Lisa, Theresa, Hanna, Elisabeth, Brunhilde, Hertha, Markgräfin von Bayern, in ihrem Namen.
Othilie: Super, du hast gut aufgepasst.
Heike: Ich nehme an, dass auch wir etliche andere Vornamen haben.
Polly: So ist es. Ich fange mal an Heike…….
Miss Monika: Wenn ich mal kurz unterbrechen darf, das Mittagessen verschiebt sich um zirka 30 Minuten nach hinten. Ich danke für euer Verständnis.
Nach einer gefühlten Ewigkeit:
Joggeli: Ich nehme an Mirjana, dass du dir alle Namen merken konntest.
Mirjana: Selbstverständlich mein Schatz Joggeli, Adalbert, Archibald, Diethard, Gustav, Volkwin, Reimut, Ottokar………
Heike: Hoffentlich ist die Suppe beim Markgrafen Maximilian Andreas Friedrich Gustav Ernst August Bernhard Markgraf von Baden, Herzog von Zähringen, nicht kalt geworden.
Polly: Das werden wir ja gleich erfahren. Dann last uns mal in das Schloss gehen. Die entsprechenden Umgangsformen brauche ich euch sicherlich nicht zu erläutern, da ihr ja alle auf diesem Gebiet mittlerweile die entsprechende Erfahrung sammeln konntet. Wie zum Beispiel die Besuche der Königin von England (Elizabeth II) und auch Papst Paul dem VI auf Schloss Bavaria.
(Mit Monika: Ich habe darüber ausführlich berichtet).
Wie an einer Perlenkette aufgereiht standen die gräflichen Herrschaften zur Begrüßung bereit. (Hier eine Aufnahme aus jüngeren Jahren).
Info:
Die Familie Hoffmann hatte es hier also mit den Markgrafen von Baden zu tun. Nun stellen sich vielleicht einige die Frage, was für ein Unterschied zwischen einem Grafen und einem Markgrafen besteht.
Ein Markgraf war ein königlicher Amtsträger in den Grenzlanden; Befehlshaber einer Mark.
Die Markgrafen hatten früher gegenüber den normalen Grafen besondere Befugnisse. So hatten sie den Heerbann und die Hohe Gerichtsbarkeit inne. Weiterhin konnten sie Befestigungen anordnen und erhielten dafür eine größere Anzahl an fränkischen Vasallen zu ihrer Unterstützung zugewiesen. Quelle: Wikipedia
Die Begrüßung auf dem Schloss war sehr herzlich, und da beide Parteien einen ähnlichen Rang bekleideten, blieb es bei einem vertraulichen Händeschütteln. Leichte Verwunderung kam bei Heike, Uschi, und Martina auf, als sie ebenfalls mit Gräfin angesprochen wurden. Das hatte tatsächlich formell seine Richtigkeit. Denn die Ehefrau eines Grafen ist „Gräfin“, die Söhne von Grafen sind in der Regel ebenfalls Grafen. Die unverheiratete Tochter eines Grafen ist Gräfin, wurde jedoch seit dem 17. Jahrhundert auch als „Comtesse“ (frz. comtesse „Gräfin“, deutsch: Komtesse, auch Komtess) angesprochen, was bis ins späte 19. Jahrhundert gebräuchlich blieb.
Othilie leise zu Polly, ich habe es den Kindern nicht gesagt, dass sie Gräfinnen bzw. Komtessen sind, ansonsten würden sie die Nase evtl. ein wenig zu hoch tragen. Und das wollte ich in jedem Fall vermeiden. „Gräfin“ Petra wusste es, aber sie hatte bisher bewusst geschwiegen, eben aus dem Grund denn ich gerade erwähnt hatte.
In einer lockeren Gesprächsrunde nach dem Essen lernte man sich ein wenig näher kennen. Die Kinder benahmen sich absolut vorbildlich, welches von Othilie später auch lobend erwähnt wurde. Es war also nicht verwunderlich, dass man beschloss sich in absehbarer Zeit auf Schloss Bavaria wiederzusehen.
Othilie: So meine lieben, dann werden wir uns mal in das Schulgebäude hinüberbegeben, welches sich im Westflügel des Schlosses befindet. Sicherlich wird sich dort einiges verändert haben, als ich meine Kindheit hier verbrachte. Auch Onkel Joggeli war einige Jahre hier. Da wir ein Stipendium hatten, war unsere Ausbildung kostenlos.
Heike: Meine schulische Ausbildung in München ist umsonst.
Othilie mit einem deutlichen schmunzeln im Gesicht: Das will ich doch nicht hoffen.
Aber was mich interessieren würde, ob du evtl. hier gerne auf dieser Schule gehen würdest?
Plötzlich hatte Heike etliche Tränen im Gesicht. Tante Othilie ich….ich würde….viel lieber…..auf…. Schloss Bavaria bleiben wollen. Dort habe ich alle meine…..Freunde, meine liebe Mami, die vielen Spielkameraden….die vielen Möglichkeiten……das Kaufhaus in ……München. Ich möchte nicht hier bleiben. Bitte, bitte, bitte, nehmt mich……nachher wieder….mit.
Othilie: Natürlich mein Schatz. Die Frage war etwas unglücklich von mir. Sie war keineswegs ernst gemeint. Niemand von uns käme auf die Idee, dich hier zu lassen. Dazu lieben wir dich viel zu sehr und du würdest uns allen absolut fehlen. Auf Schloss Bavaria ist dein Zuhause, und wird es auch immer bleiben.
Alle nahmen zur Bestätigung Heike in den Armen, so dass die Tränen vor Kummer bald wieder einem fröhlichem Gesicht wichen. So sind Kinder nun einmal. Mit der Gewissheit geliebt zu werden, vergessen sie sehr schnell das vorherige Geschehen, welches von Othilie leichtfertig nur so daher gesagt war.
Nun ging es also in die Aula der Schule, wo schon viele Schüler saßen, die in den Sommerferien nicht nach Hause konnten, weil viele Eltern auf Geschäftsreisen waren. Auch die Kinder von Diplomaten und Botschaftern verbrachten oftmals ihre Ferien in der Schule, in der selbstverständlich zu dieser Jahreszeit kein Schulunterricht stattfand. Aber das Freizeitangebot war gigantisch, so dass garantiert keine Langeweile aufkam.
In der Aula hatte man zum Erstaunen der Hoffmann-Group einen Laufsteg aufgebaut.
Gregor: Ich komme mir vor wie auf einem Präsentierteller. Könnte ich nicht die Uniform der Jungen anziehen, da wir ja auch diese Kleidung präsentieren.
Mirjana: Im Prinzip schon, aber wenn die Schüler richtig durchgezählt haben, und das haben sie hier garantiert, würde es ihnen sofort auffallen, dass wir ein wenig geschummelt haben. Denn sie haben euch ja schon vorhin in euren Zivilkleidern gesehen. Und dann machen sie sich über dich lustig.
Gregor: Da hast du Recht.
Polly: Und zur Unterstützung hatte dir Othilie ja auch Beatrice mitgebracht. Man sieht es ja auch an den Lippenstift auf deinen Wangen.
Gregor: Ja das ist der erfreuliche Aspekt. Vielen Dank Frau Hoffmann.
Othilie: Gerne geschehen mein Junge.
Mirjana: Außerdem habe ich auch die Jungen hier im Internat vorhin im männlichen Outfit eingekleidet. Denn unsere Besatzung besteht ja tatsächlich in der Mehrheit aus weiblichen Personen.
Unsere Riege besteht jetzt aus Martina, Petra, Heike, Uschi, Tina, Sven/ja, Gregor, Beatrice, Mara und Simba. Also zehn Mannequins, von klein bis groß. Nun ja, Lupo und Cheetah sind auch dabei.
Martina: Wobei wir die beiden vierbeinigen Lebewesen eindeutig nicht in einer Schuluniform hineinbekommen. Zumindest sollte es keine fremde Person versuchen.
Othilie: Bevor es soweit kommt, sollte ihr jetzt die Bretter betreten, die die Welt bedeuten.
Joggeli zu Mirjana: Kneif mich, ich werde verrückt. Die Mädels werden mit dem Triumphmarsch aus der Oper „Aida“ empfangen. So etwas habe ich und die Kinder auch noch nicht erlebt. Und das zahlreiche Publikum singt mit. Sie machen ein richtiges Brimborium aus dieser Veranstaltung.
Info:
Für die Personen, die nicht auf dem Elite-Internat Salem waren:
Der Begriff Brimborium wird heute allgemein für Nebenumstände, Überflüssiges, unnützen Aufwand, Getue verwendet. Brimborium stammt von dem französischen Wort „brimborion“ ab, welches wiederum auf das mittelfranzösische Wort „breborion“, „briborion“ zurückgeht. Wikipedia
Triumphmarsch aus Aida
Hier das Original aus der Oper „Iduna Park“ gespielt vom Orchester BVB.
BVB Triumphmarsch (Aufwärmmusik)
Othilie: Eine etwas skurrile Idee den Triumphmarsch zu spielen. Aber ich kann dem ganzen viel Humor abgewinnen. Und den haben die Schüler hier garantiert auch.
Ich glaube es nicht, denn jetzt singt und spielt ein Chor der Schule aus der Oper von Giuseppe Verdis „Nabucco“ den Gefangenenchor.
Gefangenenchor aus der Oper "Nabucco" - Giuseppe Verdi
Mirjana: Und unsere Kinder und Jugendliche von Schloss Bavaria reagieren großartig. Sie tanzen paarweise einen langsamen Walzer dazu. Sie machen das genauso großartig. Mit welcher Eleganz und Anmut sie das auf dem Laufsteg zelebrieren.
Polly: Das wiederum ist nicht verwunderlich, denn alle Protagonisten sind in der Tanzgarde der 1. Großen Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß Ups. Ich wette mit dir, dass Tina als Anführerin der Garde sofort auf diese Musik reagiert hat, und das Kommando zum Tanzen gegeben hat.
Du wirst sie ja auch wieder live erleben, wenn die Karnevalssession am 11.11. des Jahres wieder beginnt. Ihre Auftritte sind immer der Highlight des Karnevalprogramms, und sie sind das Aushängeschild des Vereins. Ende des Monats beginnen sie wieder mit dem Training, welches von Martina herbeigesehnt wird, denn beim letzten Mal musste sie bei der großen Gala-Prunksitzung, wegen eines Schlüsselbeinbruchs passen. Das war ein absolutes Drama für sie.
(Miss Monika: Ich habe in den „Lehrjahren“ darüber ausführlich berichtet).
Othilie: Ich stelle auch erfreut fest dass die Schuluniformen, die wir hier präsentieren, bei den Schülern sehr gut ankommen.
Polly und Mirjana gleichzeitig: Viel kürzer konnten wir die Röcke leider nicht machen, da dies von der Schulleitung als auch von den Eltern nicht gerne gesehen wird. Aber zumindest haben wir uns bei der Strumpfware geeinigt. Die Mädels können entweder hautfarbene als auch dunkle Feinstrumpfhosen tragen.
Bei den Jungens hatten wir keinen großen Spielraum. Jacketts, Krawatte sowie Halbschuhe sind hier auf Salem vorgeschrieben.
Ich habe vorhin auch noch kurz mit dem Schuldirektor gesprochen, dass wir die neuen Uniformen bis zum offiziellen Schulstart nach den Sommerferien rechtzeitig liefern werden. Das ist in den nächsten fast 4 Wochen so sicher wie das Amen in der Kirche. Auch die feine Qualität stieß auf Zuspruch.
Ich habe ihm auch gesagt, dass wir auf exportierte Ware aus China komplett verzichten. Wir setzen auf Qualität und nicht auf Quantität. Das ist genauso wie der Lehrstoff an ihrer Schule. Auch von dieser Aussage war er sehr angetan.
Ich sehe gerade, dass er nickt, und somit ist der Auftrag an uns in trockene Tücher. Ich kann euch allen wieder gratulieren für eure großartige Arbeit.
Dann werde ich mich jetzt wieder auf die dreistündige Heimfahrt nach Ups machen. Denn schon morgen Vormittag habe ich zwei Termine. Einmal mit dem bayrischen Staatsminister für Kultur, Herr Theodor Maunz sowie den Polizeipräsidenten von München Manfred Schreiber. Es geht um das große Event am übernächsten Wochenende auf Schloss Bavaria. Polly kann nachher Frl. Glisic informieren, um was es da genau geht.
Wir treffen uns……….
Mirjana………im Englischen Garten.
Othilie: Genau richtig, dort tätige ich viele Geschäftsabschlüsse bei einem oder zwei Gläschen Aperitiv.
Joggeli: Das muss man wissen. Bei einem oder zwei Gläschen Aperitiv?
Othilie: Du bist aber neugierig. Na gut, eher bei einem Glas.
Joggeli: Und danach kommt das Geschäftsessen?
Othilie: Ja logisch.
Was werdet ihr jetzt genau unternehmen?
Polly: Wir werden uns gleich wieder auf dem Weg machen. Wir fahren in die Schweiz, genauer gesagt nach Pully, das ist ein südöstlicher Vorort von Lausanne, im Kanton Waadt.
Dort ist das Mädcheninternat Château Mont-Choisi. Château Mont-Choisi ist eines der ersten und international bekanntesten Mädchenpensionate in der Schweiz. Die Internatsschule besteht seit 1885.
Othilie: Da ist euer geplantes Tagesprogramm ja reichlich durcheinander gekommen.
Joggeli: Das kann man so sagen. Wir sind im Rückstand. Daher möchte ich ja heute noch losfahren, und dort auch übernachten. Das Einverständnis von der Schulleiterin habe ich.
Othilie: Ich würde sagen, dass ich dir auf Grund der vielen Personen den Mercedes überlasse, und ich mit deinem Aston-Martina wieder nach Hause fahren werde.
Joggeli: In der Tat, denn wir sind mit insgesamt 13 Personen und zwei Tieren.
Hier die Auflistung:
Heike, Uschi, Martina, Petra, Mara, Simba, Sven, Gregor, Beatrice, Tina.
Polly, Joggeli, Mirjana
Lupo, Cheetah.
Othilie: Dann wünsche ich euch weiterhin frohes schaffen, und eine gute Fahrt in die Schweiz.
Liebe Leser,
dass wünsche ich der erwähnten Truppe ebenfalls.
Ende Teil 458.
Bis zum nächsten Teil (459)
Monika
Geschrieben am 15.10.2021
Kapitel: 564
Elite-Schule Schloss Salem
Der weitere Verlauf der Pressekonferenz könne wir uns sparen, da keine neuen Erkenntnisse ans Tageslicht kamen, welches sicherlich ein Verdienst von Othilie war, die jede unangenehme Frage an Martina gekonnt überspielte.
So kommen wir zu der Erkenntnis, dass die Kochrezepte vom Balkan, das ergiebigste von der Pressekonferenz waren.
Jedenfalls war Martina danach „völlig fertig“. Der Druck auf ihr war gewaltig hoch. Aber in Othilie fand sie eine wahre Fürsprecherin, die ihr aus jeder brenzligen Situation gekonnt und sehr routiniert heraushalf.
Martina: Puuuhhhh, bin ich froh, dass die PK vorbei ist. Das ist nicht unbedingt mein Ding, so in der Mangel genommen zu werden, und dabei noch in der Weltöffentlichkeit zu stehen.
Othilie: Jetzt hast du es ja überstanden, und somit können wir gleich zum Mittagessen übergehen. Du brauchst also keine weiteren Morsezeichen zu senden. (Den letzten Satz sagte sie mit einem herzhaften Lachen).
Übrigens, dein Fauxpas beschenkt uns eine riesen Einnahme, denn unser Kaufhaus in München, und nicht nur dort, ist gerammelt voll. Jeder Kunde möchte natürlich wissen, was in Blaubeuren vorgefallen ist. Und das dabei auch viel von der Kundschaft eingekauft wurde, ist ein toller Nebeneffekt.
Heike: Nicht das die Kunden mir die Hygieneabteilung leer gekauft haben.
Martina: Ich bin mir sicher, dass Chantal vorher einiges beiseitegelegt hat.
Othilie: Nun denn, dann wäre auch das schon mal geklärt. Und es geht auch schon rasant weiter, denn die Besitzer des Schlosses Maximilian Markgraf von Baden und Valerie Markgräfin von Baden, sowie Bernhard Prinz von Baden, der mit seiner Familie im „Forsthaus” wohnt, haben uns alle zum Essen eingeladen.
(Maximilian Andreas Markgraf von Baden, auch genannt Max von Baden (* 3. Juli 1933 in Salem), ist ein deutscher Unternehmer und seit 1963 Chef des Hauses Baden).
Othilie: Da wir noch ein wenig Zeit haben, könnt ihr mittlerweile die umfangreichen Vornamen des Markgrafen auswendig lernen.
Als solcher nennt er sich vollständig Maximilian Andreas Friedrich Gustav Ernst August Bernhard Markgraf von Baden, Herzog von Zähringen.
Heike: Warum hast du eigentlich nicht so viele Vornamen?
Othilie: Da irrst du dich gewaltig. Mein vollständiger Name ist Othilie, Magdalena, Elfriede, Annalena, Josephine, Christine, Maria, Sophia, Gerlinde Margot, Mona-Lisa, Theresa, Hanna, Elisabeth, Brunhilde, Hertha, Markgräfin von Bayern.
Heike: Ach du meine Güte.
Othilie: Der von Onkel Joggeli ist sogar noch länger. Er heißt mit vollständigem Namen: Joggeli, Adalbert, Archibald, Diethard, Gustav, Volkwin, Reimut, Ottokar, Meinrat, Ortrun, Ludolf, Konrad, Gunnar, Engelbert, Archibald, Bodo, Ferdinand, Olaf, Markgraf von Bayern.
Heike: Hat Tante Polly auch so einen langen Namen?
Othilie: Ja selbstverständlich. Ihr vollständiger Name ist Polly…..aber das kann sie dir selbst sagen, bevor ich einen Namen vergesse oder sogar unterschlage.
Polly: Also dann fange ich mal an. Polly, Erdmuthe, Astrun, Bilhildris, Bothilde, Gudrun, Marada, Minnegard, Gotberta, Freya, Rosalinde, Waltraud Markgräfin von Bayern.
Heike: Und meine Mama?
Polly: Auch die kam nicht zu kurz. Sie heißt mit vollem Namen: Ingrid, Wunna, Tanka, Raskild, Helga, Astrun, Dagmar, Eghild, Fehilde, Frigga, Christine……
Heike: Den Namen hat auch schon Tante Othilie, Magdalena, Elfriede, Annalena, Josephine, Christine, Maria, Sophia, Gerlinde Margot, Mona-Lisa, Theresa, Hanna, Elisabeth, Brunhilde, Hertha, Markgräfin von Bayern, in ihrem Namen.
Othilie: Super, du hast gut aufgepasst.
Heike: Ich nehme an, dass auch wir etliche andere Vornamen haben.
Polly: So ist es. Ich fange mal an Heike…….
Miss Monika: Wenn ich mal kurz unterbrechen darf, das Mittagessen verschiebt sich um zirka 30 Minuten nach hinten. Ich danke für euer Verständnis.
Nach einer gefühlten Ewigkeit:
Joggeli: Ich nehme an Mirjana, dass du dir alle Namen merken konntest.
Mirjana: Selbstverständlich mein Schatz Joggeli, Adalbert, Archibald, Diethard, Gustav, Volkwin, Reimut, Ottokar………
Heike: Hoffentlich ist die Suppe beim Markgrafen Maximilian Andreas Friedrich Gustav Ernst August Bernhard Markgraf von Baden, Herzog von Zähringen, nicht kalt geworden.
Polly: Das werden wir ja gleich erfahren. Dann last uns mal in das Schloss gehen. Die entsprechenden Umgangsformen brauche ich euch sicherlich nicht zu erläutern, da ihr ja alle auf diesem Gebiet mittlerweile die entsprechende Erfahrung sammeln konntet. Wie zum Beispiel die Besuche der Königin von England (Elizabeth II) und auch Papst Paul dem VI auf Schloss Bavaria.
(Mit Monika: Ich habe darüber ausführlich berichtet).
Wie an einer Perlenkette aufgereiht standen die gräflichen Herrschaften zur Begrüßung bereit. (Hier eine Aufnahme aus jüngeren Jahren).
Info:
Die Familie Hoffmann hatte es hier also mit den Markgrafen von Baden zu tun. Nun stellen sich vielleicht einige die Frage, was für ein Unterschied zwischen einem Grafen und einem Markgrafen besteht.
Ein Markgraf war ein königlicher Amtsträger in den Grenzlanden; Befehlshaber einer Mark.
Die Markgrafen hatten früher gegenüber den normalen Grafen besondere Befugnisse. So hatten sie den Heerbann und die Hohe Gerichtsbarkeit inne. Weiterhin konnten sie Befestigungen anordnen und erhielten dafür eine größere Anzahl an fränkischen Vasallen zu ihrer Unterstützung zugewiesen. Quelle: Wikipedia
Die Begrüßung auf dem Schloss war sehr herzlich, und da beide Parteien einen ähnlichen Rang bekleideten, blieb es bei einem vertraulichen Händeschütteln. Leichte Verwunderung kam bei Heike, Uschi, und Martina auf, als sie ebenfalls mit Gräfin angesprochen wurden. Das hatte tatsächlich formell seine Richtigkeit. Denn die Ehefrau eines Grafen ist „Gräfin“, die Söhne von Grafen sind in der Regel ebenfalls Grafen. Die unverheiratete Tochter eines Grafen ist Gräfin, wurde jedoch seit dem 17. Jahrhundert auch als „Comtesse“ (frz. comtesse „Gräfin“, deutsch: Komtesse, auch Komtess) angesprochen, was bis ins späte 19. Jahrhundert gebräuchlich blieb.
Othilie leise zu Polly, ich habe es den Kindern nicht gesagt, dass sie Gräfinnen bzw. Komtessen sind, ansonsten würden sie die Nase evtl. ein wenig zu hoch tragen. Und das wollte ich in jedem Fall vermeiden. „Gräfin“ Petra wusste es, aber sie hatte bisher bewusst geschwiegen, eben aus dem Grund denn ich gerade erwähnt hatte.
In einer lockeren Gesprächsrunde nach dem Essen lernte man sich ein wenig näher kennen. Die Kinder benahmen sich absolut vorbildlich, welches von Othilie später auch lobend erwähnt wurde. Es war also nicht verwunderlich, dass man beschloss sich in absehbarer Zeit auf Schloss Bavaria wiederzusehen.
Othilie: So meine lieben, dann werden wir uns mal in das Schulgebäude hinüberbegeben, welches sich im Westflügel des Schlosses befindet. Sicherlich wird sich dort einiges verändert haben, als ich meine Kindheit hier verbrachte. Auch Onkel Joggeli war einige Jahre hier. Da wir ein Stipendium hatten, war unsere Ausbildung kostenlos.
Heike: Meine schulische Ausbildung in München ist umsonst.
Othilie mit einem deutlichen schmunzeln im Gesicht: Das will ich doch nicht hoffen.
Aber was mich interessieren würde, ob du evtl. hier gerne auf dieser Schule gehen würdest?
Plötzlich hatte Heike etliche Tränen im Gesicht. Tante Othilie ich….ich würde….viel lieber…..auf…. Schloss Bavaria bleiben wollen. Dort habe ich alle meine…..Freunde, meine liebe Mami, die vielen Spielkameraden….die vielen Möglichkeiten……das Kaufhaus in ……München. Ich möchte nicht hier bleiben. Bitte, bitte, bitte, nehmt mich……nachher wieder….mit.
Othilie: Natürlich mein Schatz. Die Frage war etwas unglücklich von mir. Sie war keineswegs ernst gemeint. Niemand von uns käme auf die Idee, dich hier zu lassen. Dazu lieben wir dich viel zu sehr und du würdest uns allen absolut fehlen. Auf Schloss Bavaria ist dein Zuhause, und wird es auch immer bleiben.
Alle nahmen zur Bestätigung Heike in den Armen, so dass die Tränen vor Kummer bald wieder einem fröhlichem Gesicht wichen. So sind Kinder nun einmal. Mit der Gewissheit geliebt zu werden, vergessen sie sehr schnell das vorherige Geschehen, welches von Othilie leichtfertig nur so daher gesagt war.
Nun ging es also in die Aula der Schule, wo schon viele Schüler saßen, die in den Sommerferien nicht nach Hause konnten, weil viele Eltern auf Geschäftsreisen waren. Auch die Kinder von Diplomaten und Botschaftern verbrachten oftmals ihre Ferien in der Schule, in der selbstverständlich zu dieser Jahreszeit kein Schulunterricht stattfand. Aber das Freizeitangebot war gigantisch, so dass garantiert keine Langeweile aufkam.
In der Aula hatte man zum Erstaunen der Hoffmann-Group einen Laufsteg aufgebaut.
Gregor: Ich komme mir vor wie auf einem Präsentierteller. Könnte ich nicht die Uniform der Jungen anziehen, da wir ja auch diese Kleidung präsentieren.
Mirjana: Im Prinzip schon, aber wenn die Schüler richtig durchgezählt haben, und das haben sie hier garantiert, würde es ihnen sofort auffallen, dass wir ein wenig geschummelt haben. Denn sie haben euch ja schon vorhin in euren Zivilkleidern gesehen. Und dann machen sie sich über dich lustig.
Gregor: Da hast du Recht.
Polly: Und zur Unterstützung hatte dir Othilie ja auch Beatrice mitgebracht. Man sieht es ja auch an den Lippenstift auf deinen Wangen.
Gregor: Ja das ist der erfreuliche Aspekt. Vielen Dank Frau Hoffmann.
Othilie: Gerne geschehen mein Junge.
Mirjana: Außerdem habe ich auch die Jungen hier im Internat vorhin im männlichen Outfit eingekleidet. Denn unsere Besatzung besteht ja tatsächlich in der Mehrheit aus weiblichen Personen.
Unsere Riege besteht jetzt aus Martina, Petra, Heike, Uschi, Tina, Sven/ja, Gregor, Beatrice, Mara und Simba. Also zehn Mannequins, von klein bis groß. Nun ja, Lupo und Cheetah sind auch dabei.
Martina: Wobei wir die beiden vierbeinigen Lebewesen eindeutig nicht in einer Schuluniform hineinbekommen. Zumindest sollte es keine fremde Person versuchen.
Othilie: Bevor es soweit kommt, sollte ihr jetzt die Bretter betreten, die die Welt bedeuten.
Joggeli zu Mirjana: Kneif mich, ich werde verrückt. Die Mädels werden mit dem Triumphmarsch aus der Oper „Aida“ empfangen. So etwas habe ich und die Kinder auch noch nicht erlebt. Und das zahlreiche Publikum singt mit. Sie machen ein richtiges Brimborium aus dieser Veranstaltung.
Info:
Für die Personen, die nicht auf dem Elite-Internat Salem waren:
Der Begriff Brimborium wird heute allgemein für Nebenumstände, Überflüssiges, unnützen Aufwand, Getue verwendet. Brimborium stammt von dem französischen Wort „brimborion“ ab, welches wiederum auf das mittelfranzösische Wort „breborion“, „briborion“ zurückgeht. Wikipedia
Triumphmarsch aus Aida
Hier das Original aus der Oper „Iduna Park“ gespielt vom Orchester BVB.
BVB Triumphmarsch (Aufwärmmusik)
Othilie: Eine etwas skurrile Idee den Triumphmarsch zu spielen. Aber ich kann dem ganzen viel Humor abgewinnen. Und den haben die Schüler hier garantiert auch.
Ich glaube es nicht, denn jetzt singt und spielt ein Chor der Schule aus der Oper von Giuseppe Verdis „Nabucco“ den Gefangenenchor.
Gefangenenchor aus der Oper "Nabucco" - Giuseppe Verdi
Mirjana: Und unsere Kinder und Jugendliche von Schloss Bavaria reagieren großartig. Sie tanzen paarweise einen langsamen Walzer dazu. Sie machen das genauso großartig. Mit welcher Eleganz und Anmut sie das auf dem Laufsteg zelebrieren.
Polly: Das wiederum ist nicht verwunderlich, denn alle Protagonisten sind in der Tanzgarde der 1. Großen Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß Ups. Ich wette mit dir, dass Tina als Anführerin der Garde sofort auf diese Musik reagiert hat, und das Kommando zum Tanzen gegeben hat.
Du wirst sie ja auch wieder live erleben, wenn die Karnevalssession am 11.11. des Jahres wieder beginnt. Ihre Auftritte sind immer der Highlight des Karnevalprogramms, und sie sind das Aushängeschild des Vereins. Ende des Monats beginnen sie wieder mit dem Training, welches von Martina herbeigesehnt wird, denn beim letzten Mal musste sie bei der großen Gala-Prunksitzung, wegen eines Schlüsselbeinbruchs passen. Das war ein absolutes Drama für sie.
(Miss Monika: Ich habe in den „Lehrjahren“ darüber ausführlich berichtet).
Othilie: Ich stelle auch erfreut fest dass die Schuluniformen, die wir hier präsentieren, bei den Schülern sehr gut ankommen.
Polly und Mirjana gleichzeitig: Viel kürzer konnten wir die Röcke leider nicht machen, da dies von der Schulleitung als auch von den Eltern nicht gerne gesehen wird. Aber zumindest haben wir uns bei der Strumpfware geeinigt. Die Mädels können entweder hautfarbene als auch dunkle Feinstrumpfhosen tragen.
Bei den Jungens hatten wir keinen großen Spielraum. Jacketts, Krawatte sowie Halbschuhe sind hier auf Salem vorgeschrieben.
Ich habe vorhin auch noch kurz mit dem Schuldirektor gesprochen, dass wir die neuen Uniformen bis zum offiziellen Schulstart nach den Sommerferien rechtzeitig liefern werden. Das ist in den nächsten fast 4 Wochen so sicher wie das Amen in der Kirche. Auch die feine Qualität stieß auf Zuspruch.
Ich habe ihm auch gesagt, dass wir auf exportierte Ware aus China komplett verzichten. Wir setzen auf Qualität und nicht auf Quantität. Das ist genauso wie der Lehrstoff an ihrer Schule. Auch von dieser Aussage war er sehr angetan.
Ich sehe gerade, dass er nickt, und somit ist der Auftrag an uns in trockene Tücher. Ich kann euch allen wieder gratulieren für eure großartige Arbeit.
Dann werde ich mich jetzt wieder auf die dreistündige Heimfahrt nach Ups machen. Denn schon morgen Vormittag habe ich zwei Termine. Einmal mit dem bayrischen Staatsminister für Kultur, Herr Theodor Maunz sowie den Polizeipräsidenten von München Manfred Schreiber. Es geht um das große Event am übernächsten Wochenende auf Schloss Bavaria. Polly kann nachher Frl. Glisic informieren, um was es da genau geht.
Wir treffen uns……….
Mirjana………im Englischen Garten.
Othilie: Genau richtig, dort tätige ich viele Geschäftsabschlüsse bei einem oder zwei Gläschen Aperitiv.
Joggeli: Das muss man wissen. Bei einem oder zwei Gläschen Aperitiv?
Othilie: Du bist aber neugierig. Na gut, eher bei einem Glas.
Joggeli: Und danach kommt das Geschäftsessen?
Othilie: Ja logisch.
Was werdet ihr jetzt genau unternehmen?
Polly: Wir werden uns gleich wieder auf dem Weg machen. Wir fahren in die Schweiz, genauer gesagt nach Pully, das ist ein südöstlicher Vorort von Lausanne, im Kanton Waadt.
Dort ist das Mädcheninternat Château Mont-Choisi. Château Mont-Choisi ist eines der ersten und international bekanntesten Mädchenpensionate in der Schweiz. Die Internatsschule besteht seit 1885.
Othilie: Da ist euer geplantes Tagesprogramm ja reichlich durcheinander gekommen.
Joggeli: Das kann man so sagen. Wir sind im Rückstand. Daher möchte ich ja heute noch losfahren, und dort auch übernachten. Das Einverständnis von der Schulleiterin habe ich.
Othilie: Ich würde sagen, dass ich dir auf Grund der vielen Personen den Mercedes überlasse, und ich mit deinem Aston-Martina wieder nach Hause fahren werde.
Joggeli: In der Tat, denn wir sind mit insgesamt 13 Personen und zwei Tieren.
Hier die Auflistung:
Heike, Uschi, Martina, Petra, Mara, Simba, Sven, Gregor, Beatrice, Tina.
Polly, Joggeli, Mirjana
Lupo, Cheetah.
Othilie: Dann wünsche ich euch weiterhin frohes schaffen, und eine gute Fahrt in die Schweiz.
Liebe Leser,
dass wünsche ich der erwähnten Truppe ebenfalls.
Ende Teil 458.
Bis zum nächsten Teil (459)
Monika
Geschrieben am 15.10.2021
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Nov 26, 2022 5:52 pm
Liebe Leser,
ich hoffe, dass euch die zwei präsentierten Teile gut gefallen haben.
Es lohnt sich drann zubleiben, denn diem nächsten Teile spielen in der Schweiz, und dort wird es unheimlich zugehen.
Monika
ich hoffe, dass euch die zwei präsentierten Teile gut gefallen haben.
Es lohnt sich drann zubleiben, denn diem nächsten Teile spielen in der Schweiz, und dort wird es unheimlich zugehen.
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Nov 28, 2022 3:56 pm
Liebe Leser,
weiter gehts es mit der Hoffmann-Group am Freitag in die Schweiz, wo sie ihre Schuluniformen anbieten werden.
Genau genommen nach Lausanne.
Dort ist das Mädcheninternat Château Mont-Choisi. Château Mont-Choisi ist eines der ersten und international bekanntesten Mädchenpensionate in der Schweiz. Die Internatsschule besteht seit 1885.
Dort werden sie in ein waghalsiges Abenteuer geraten, welches für die Hoffmann-Group sicherlich unvergeßlich sein wird.
Ich denke, dass das bei euch ebenfalls sein wird.
Grüße
Monika
weiter gehts es mit der Hoffmann-Group am Freitag in die Schweiz, wo sie ihre Schuluniformen anbieten werden.
Genau genommen nach Lausanne.
Dort ist das Mädcheninternat Château Mont-Choisi. Château Mont-Choisi ist eines der ersten und international bekanntesten Mädchenpensionate in der Schweiz. Die Internatsschule besteht seit 1885.
Dort werden sie in ein waghalsiges Abenteuer geraten, welches für die Hoffmann-Group sicherlich unvergeßlich sein wird.
Ich denke, dass das bei euch ebenfalls sein wird.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Nov 30, 2022 9:19 am
Liebe Leser,
die nächsten beiden Teile ( 459 + 460 ) der
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erscheinen wieder am am nächsten Freitag, den 02.12.2022
hier im Forum.
Monika
die nächsten beiden Teile ( 459 + 460 ) der
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erscheinen wieder am am nächsten Freitag, den 02.12.2022
hier im Forum.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Dez 02, 2022 2:11 pm
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 459
Kapitel: 565
Mittwoch, der 11.08.1965
Es geht nach Lausanne in die Schweiz (1)
Entfernung: 337 km.
Château Mont-Choisi
Um 16 Uhr, eigentlich viel zu spät für die vor ihnen liegenden 337 km, fuhr die Schul-Uniformtruppe Richtung Lausanne (CH).
Joggeli, Mirjana, Polly, Mara, Simba und Tina im langen Benz, und der Rest der Truppe, samt den Tieren in dem VW-Bus, der von Petra gesteuert wurde.
Sven: Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf…….
Tina: …….darfst du aber nicht.
Sven: Ich mache es aber trotzdem. Also nochmal, ich habe keine andere Kleidung dabei als die weibliche Schuluniform.
Martina: Das haben wir alle nicht. Wir konnten ja schließlich nicht ahnen, dass wir jeden Tag woanders sind, und wir uns immer mehr von Ups entfernen. Nächste Woche werden wir wahrscheinlich schon in Afrika sein. Die Planung ist total aus den Fugen geraten. Und es ist hier verdammt eng im Bus.
Lupo, nehme deinen Hintern aus meinem Gesicht.
Mara, Simba und Tina vergnügen sich sicherlich gegenwärtig an der Bar im langen Benz, und haben die Beine lang ausgestreckt.
Cheetah, wedle mir nicht laufend mit deiner langen Rute durch mein Gesicht.
Sven: Darf ich auch mal wieder zu Wort kommen?
Martina: Nein.
Sven: Und je weiter wir fahren, desto kürzer werden meine Röcke.
Martina: Das ist doch klar, denn im Kloster konntest du ja sicherlich nicht im kurzen Mini auftauchen. Da hätten die Mönche sicherlich etwas zu sehen gehabt, und wären gar nicht in den Schlaf gekommen.
Sven: Das waren sie sowieso nicht, weil sie in der Arrestzelle eingesperrt waren.
Martina: Beklage dich also nicht, und außerdem steht an beiden Seiten des Busses die große Aufschrift „Tanzgarde Blau/Weiß Ups“. Und eine Tanzgarde trägt garantiert keine langen Röcke oder gar Hosen.
Sven: Ich habe auch keine Unterwäsche mehr da zum Wechseln. Dafür haben wir gefühlte hunderte von Feinstrumpfhosen hier an Bord.
Heike: Dann drehe deinen Slip doch nach links.
Petra: Ich kann dir ein wasserdichtes Windelhöschen aus meinem Sanitätsbestand geben.
Heike: Ich habe allein 12 Slips: Januar, Februar, März, April, Mai…….
Sven: Reicht Heike. Ich kenne die diversen Monate im Jahr.
Petra: Wir kommen gleich an die Grenze zur Schweiz. Haltet eure Pässe bzw. Personalausweise bereit.
Kurze Zeit später standen sie am Grenzübergang Weil am Rhein. Es folgten die üblichen Formalitäten die heute am späten Nachmittag eigentlich recht zügig abgewickelt wurden. Ein freundliches Wort hier, ein freundliches Wort dort, ein kurzes Schwätzchen, alles so ging wie man sich das vorstellte.
Nur leider war das heute nicht so. Das lag in der Tatsache begründet, weil Sven seinen Ausweis nicht dabei hatte. Ausgerechnet Sven, der eigentlich der ordentlichste in der ganzen Kinderschaar war, musste dieses Missgeschick passieren. Sein Ausweis war auf Schloss Bavaria. Nun gut, oder besser gesagt weniger gut, er rechnete nicht damit, dass sie in ein anderes Land einreisen würden, und ließ dieses Dokument infolge dessen zu Hause.
Wir kennen die Familie Hoffmann und die Kinder. Keiner machte dem Jungen irgendwelche Vorwürfe. Genau das Gegenteil war der Fall. Polly und Mirjana nahmen den mit den Tränen kämpfenden Sven in die Arme.
Nun war guter Rat teuer, denn Sven hatte natürlich auch noch seine feminine Kleidung am Körper, die für etliche Verwirrung bei den Zöllnern sorgte. Kann man im Grunde genommen nachvollziehen. Einmal ohne Ausweispapiere, und dann noch in einem nicht artgerechten Outfit.
Erst einmal musste Sven im Zollgebäude seine wahre Identität zeigen, und dieses war für ihn schon peinlich genug, was man sich durchaus vorstellen konnte. Denn wer zieht sich schon gerne vor fremden Leuten aus.
Polly, die sich auch im Zollhäuschen befand, erklärte den Zollbeamten, welcher Hintergrund sich hinter der Maskerade von Sven befand. Und das war ja nun mal die Präsentation der Schuluniformen in diversen Schulen bzw. Internaten.
Derweil telefonierte Joggeli mit dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland, der deutschen Botschaft in Bern, dem Honorarkonsulat der BRD in Luzern, der maßgeblichen Passstelle in München, und natürlich auch mit Othilie die über das Autotelefon kontaktiert wurde, da sie selbst noch auf dem Heimweg nach Ups war.
Nach weiteren 35 Minuten bekam Sven einen Ersatzausweis, mit dem er sich in der Schweiz frei bewegen konnte. Nun konnte die Fahrt also fortgesetzt werden.
Nun setzte sich Polly hinter dem Steuer vom VW-Bus, während Petra sich um den völlig deprimierten und feinfühligen Sven kümmerte.
Gegen 20 Uhr waren sie endlich am Ziel angelangt.
Mirjana leise: Eine merkwürdige Atmosphäre umgibt das Hau. Während ringsherum strahlender Sonnenschein herrscht, steht über dem Anwesen eine dichte Nebelwolke, und du hörst keinen einzigen Vogel singen. Sind wir hier überhaupt richtig? Das Haus sieht aus wie in einem Märchen von den Gebrüdern Grimm. Selbst Lupo und Cheetah haben sich unter den Sitzen im VW-Bus verkrochen. Und das heißt schon etwas.
Heike: Gleich wird bestimmt eine Hexe aus dem Knusperhaus herauskommen.
Polly: Jetzt übertreibe mal nicht Heike. Aber richtig sind wir hier schon Mirjana. Die Adresse stimmt mit unseren Daten überein. Aber merkwürdig ist das schon. Es herrscht hier eine absolute Stille. Und obwohl wir Sommer haben, steigt Rauch aus dem Schornstein.
Mirjana: So etwas Unheimliches habe ich noch nie erlebt.
Polly: Kommt mit, wir gehen mal zum Haupteingang.
Joggeli: Hier ist ein Schild mit den Öffnungszeiten an der Türe.
Und darunter ist noch ein Schild, worauf folgendes geschrieben steht:
Erst 3 x leise klopfen,
dann 5 x räuspern,
dann 1 x im Kreis drehen,
dann 1 x leise „Hallo“ rufen
und zum Schluss noch 1 x leise klopfen
Mirjana: Wer traut sich von uns anzuklopfen?
Martina: Ich glaube wir gehen auf Nummer sicher, und schicken Lupo vor.
Gregor: Nein, nein, ich mache das schon.
Beatrice: Du bist mein Schatz und mein Held. Was würden wir nur ohne dich machen.
Gregor: Ich habe leise geklopft, es tut sich nichts. Und mein „Hallo“ wirkt auch nicht.
Ich bringe mich aber vorher in Sicherheit.
(Nun denn, wagemutig betätigte Gregor den volumenösen alten Türöffner).
Anschließend warfen sich fast alle Personen hinter ihm auf den Boden. Der Lärm war gigantisch hoch.
Kurz darauf öffnete sich mit lautem Kreischen langsam die Türe.
Im Türrahmen war dann diese Frau zu sehen:
Auf der rechten Schulter der älteren Dame, saß ein zerzauster anscheinend noch älterer Papagei. Unter der Zimmerdecke, dass konnte man von draußen erkennen, saßen zahlreiche Fledermäuse.
Mirjana leise zu Polly: Ich glaube wir sind irrtümlicherweise in Transsilvanien gelandet. Das ist garantiert die Frau von Dracula.
Joggeli: Entschuldigen sie bitte die nächtliche Störung (Mit Verlaub, es war erst 20 Uhr), wir sind die Delegation aus „Ups“ und sind bezüglich der neuen Schuluniformen hier.
Die Vogelscheuche: Herein kommen. Bitte ziehen sie auch Filzpantoffeln an, die hier bereitstehen. Und schlurfen sie mir bitte leise hinterher.
Im Raum angekommen:
Vogelscheuche: Platz nehmen.
Unsere Schülerinnen sind leider schon ins Bett geschickt worden. Sie müssen also hier übernachten. Meine Zofe wird ihnen ihre Zimmer zeigen. Bedenken sie, es herrscht ab sofort absolute Nachtruhe. Es darf kein Ton mehr gesprochen werden. Jegliche Verstöße werden mit unangenehmen Zwangsmaßnahmen geahndet. Wie zum Beispiel die Nacht in unser Strafzimmer.
Frühstück ist bei uns um 7 Uhr. Und keine Minute später.
Heike: Ansonsten Strafzimmer.
Vogelscheuche: Genauuuuu.
Kurze Zeit später zogen bezogen alle Personen ihre Schlafzimmer.
Polly zu Mirjana: Oh je, ich habe ja kein Luxuszimmer erwartet, aber das ist der absolute Hammer. In negativer Hinsicht natürlich. Ich hoffe inständig dass die hohen Töchter im Internat bessere Schlafzimmer haben.
Joggeli: Und Abendessen bekommen wir leider auch nicht mehr.
Martina: Ich habe da eine gute Idee. 100 Meter vor diesem Etablissement habe ich ein Balkan-Restaurant gesehen. Ich könnte ja wieder mit meiner Taschenlampe eine Bestellung aufgeben.
Polly: Puuuuuuuuh. Dein schwarzer Humor ist grandios. Der Kripobeamte bezeichnete uns, nach dem der Fall aufgeklärt war, scherzhaft als Cevapcici-Connection. Und die weltweite Presse auch. Ich kassiere gleich zur Prophylaxe sämtliche Taschenlampen ein.
Mirjana: Vielleicht können wir die Küche des Internats benutzen? Ich kann euch Gerichte zaubern, die euch garantiert munden würden.
Polly: Das glaube ich dir aufs Wort. Wenn wir aber erwischt werden sollten, wird man uns sofort rausschmeißen.
Martina: Was nicht das schlechteste wäre. Denn auf die Einnahmen bezüglich der Schul-Uniformen in dieser Etablissement kann können wir garantiert verzichten. Mit Verlaub, das sind nur Peanuts für uns.Polly: Im Grunde genommen schon, aber wir müssen auf unseren Ruf achten. Und denke an die Mädchen, sie haben große Erwartungen bezüglich unserer neuen Kollektion der Kleidung. Heike hat vorhin ein Bild an der Wand gesehen, welches zeigt wie altmodisch die Mädchen gekleidet sind. Sie hat das Bild aus der Diele einfach entfernt, damit wir es alle sehen können.
Martina: Das sieht fürchterlich aus. Da gebe ich dir Recht.
Dann muss ich mir bezüglich der Essensbeschaffung eben eine andere Möglichkeit ausdenken.
Polly: Lassen wir das mal lieber sein. Wir machen noch ein paar Gesellschaftsspiele und gehen dann frühzeitig ins Bett.
Martina: Ok, machen wir das so.
Mirjana: Ich habe hier mit Polly nach bestem Wissen und Gewissen die Zimmeraufteilung zusammengestellt. Wie müssen bedenken, dass die kleinsten und ängstlichsten Personen hier in diesem düsteren Haus in Panik geraten könnten. Und daher werden die ängstlichsten unter uns mit den erfahrensten zusammengelegt. Die da wären:
Gregor-Beatrice / Mirjana-Simba(mit Lupo) / Petra-Mara / Martina-Heike / Tina-Uschi(mit Cheetah) / Polly-Sven /Joggeli hat ein Einzelzimmer.
Um 22 Uhr erloschen dann die letzten Lichter auf der Etage der Reisegruppe. Aber das war unfreiwillig, denn die Zeitschaltuhr war unbarmherzig, und auch nicht aufzufinden.
Um 22 Uhr 15 waren die ersten schnarch Geräusche zu vernehmen.
Um 22 Uhr 45 ein Poltern im Haus, welches zur Folge hatte, dass die meisten Kinder sich unter die Bettdecke verkrochen.
Um 23 Uhr 35 machte sich Sven auf dem Weg um die Toilette aufzusuchen.
Um 24 Uhr wurde Polly wach und bemerkte, dass das Bett neben ihr leer war. Und das war das Bett von Sven.
Ende Teil 459
Nun stellt sich die Frage, was mit Sven geschehen ist.
In einigen Minuten geht es mit Teil 460 weiter
Monika
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 459
Kapitel: 565
Mittwoch, der 11.08.1965
Es geht nach Lausanne in die Schweiz (1)
Entfernung: 337 km.
Château Mont-Choisi
Um 16 Uhr, eigentlich viel zu spät für die vor ihnen liegenden 337 km, fuhr die Schul-Uniformtruppe Richtung Lausanne (CH).
Joggeli, Mirjana, Polly, Mara, Simba und Tina im langen Benz, und der Rest der Truppe, samt den Tieren in dem VW-Bus, der von Petra gesteuert wurde.
Sven: Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf…….
Tina: …….darfst du aber nicht.
Sven: Ich mache es aber trotzdem. Also nochmal, ich habe keine andere Kleidung dabei als die weibliche Schuluniform.
Martina: Das haben wir alle nicht. Wir konnten ja schließlich nicht ahnen, dass wir jeden Tag woanders sind, und wir uns immer mehr von Ups entfernen. Nächste Woche werden wir wahrscheinlich schon in Afrika sein. Die Planung ist total aus den Fugen geraten. Und es ist hier verdammt eng im Bus.
Lupo, nehme deinen Hintern aus meinem Gesicht.
Mara, Simba und Tina vergnügen sich sicherlich gegenwärtig an der Bar im langen Benz, und haben die Beine lang ausgestreckt.
Cheetah, wedle mir nicht laufend mit deiner langen Rute durch mein Gesicht.
Sven: Darf ich auch mal wieder zu Wort kommen?
Martina: Nein.
Sven: Und je weiter wir fahren, desto kürzer werden meine Röcke.
Martina: Das ist doch klar, denn im Kloster konntest du ja sicherlich nicht im kurzen Mini auftauchen. Da hätten die Mönche sicherlich etwas zu sehen gehabt, und wären gar nicht in den Schlaf gekommen.
Sven: Das waren sie sowieso nicht, weil sie in der Arrestzelle eingesperrt waren.
Martina: Beklage dich also nicht, und außerdem steht an beiden Seiten des Busses die große Aufschrift „Tanzgarde Blau/Weiß Ups“. Und eine Tanzgarde trägt garantiert keine langen Röcke oder gar Hosen.
Sven: Ich habe auch keine Unterwäsche mehr da zum Wechseln. Dafür haben wir gefühlte hunderte von Feinstrumpfhosen hier an Bord.
Heike: Dann drehe deinen Slip doch nach links.
Petra: Ich kann dir ein wasserdichtes Windelhöschen aus meinem Sanitätsbestand geben.
Heike: Ich habe allein 12 Slips: Januar, Februar, März, April, Mai…….
Sven: Reicht Heike. Ich kenne die diversen Monate im Jahr.
Petra: Wir kommen gleich an die Grenze zur Schweiz. Haltet eure Pässe bzw. Personalausweise bereit.
Kurze Zeit später standen sie am Grenzübergang Weil am Rhein. Es folgten die üblichen Formalitäten die heute am späten Nachmittag eigentlich recht zügig abgewickelt wurden. Ein freundliches Wort hier, ein freundliches Wort dort, ein kurzes Schwätzchen, alles so ging wie man sich das vorstellte.
Nur leider war das heute nicht so. Das lag in der Tatsache begründet, weil Sven seinen Ausweis nicht dabei hatte. Ausgerechnet Sven, der eigentlich der ordentlichste in der ganzen Kinderschaar war, musste dieses Missgeschick passieren. Sein Ausweis war auf Schloss Bavaria. Nun gut, oder besser gesagt weniger gut, er rechnete nicht damit, dass sie in ein anderes Land einreisen würden, und ließ dieses Dokument infolge dessen zu Hause.
Wir kennen die Familie Hoffmann und die Kinder. Keiner machte dem Jungen irgendwelche Vorwürfe. Genau das Gegenteil war der Fall. Polly und Mirjana nahmen den mit den Tränen kämpfenden Sven in die Arme.
Nun war guter Rat teuer, denn Sven hatte natürlich auch noch seine feminine Kleidung am Körper, die für etliche Verwirrung bei den Zöllnern sorgte. Kann man im Grunde genommen nachvollziehen. Einmal ohne Ausweispapiere, und dann noch in einem nicht artgerechten Outfit.
Erst einmal musste Sven im Zollgebäude seine wahre Identität zeigen, und dieses war für ihn schon peinlich genug, was man sich durchaus vorstellen konnte. Denn wer zieht sich schon gerne vor fremden Leuten aus.
Polly, die sich auch im Zollhäuschen befand, erklärte den Zollbeamten, welcher Hintergrund sich hinter der Maskerade von Sven befand. Und das war ja nun mal die Präsentation der Schuluniformen in diversen Schulen bzw. Internaten.
Derweil telefonierte Joggeli mit dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland, der deutschen Botschaft in Bern, dem Honorarkonsulat der BRD in Luzern, der maßgeblichen Passstelle in München, und natürlich auch mit Othilie die über das Autotelefon kontaktiert wurde, da sie selbst noch auf dem Heimweg nach Ups war.
Nach weiteren 35 Minuten bekam Sven einen Ersatzausweis, mit dem er sich in der Schweiz frei bewegen konnte. Nun konnte die Fahrt also fortgesetzt werden.
Nun setzte sich Polly hinter dem Steuer vom VW-Bus, während Petra sich um den völlig deprimierten und feinfühligen Sven kümmerte.
Gegen 20 Uhr waren sie endlich am Ziel angelangt.
Mirjana leise: Eine merkwürdige Atmosphäre umgibt das Hau. Während ringsherum strahlender Sonnenschein herrscht, steht über dem Anwesen eine dichte Nebelwolke, und du hörst keinen einzigen Vogel singen. Sind wir hier überhaupt richtig? Das Haus sieht aus wie in einem Märchen von den Gebrüdern Grimm. Selbst Lupo und Cheetah haben sich unter den Sitzen im VW-Bus verkrochen. Und das heißt schon etwas.
Heike: Gleich wird bestimmt eine Hexe aus dem Knusperhaus herauskommen.
Polly: Jetzt übertreibe mal nicht Heike. Aber richtig sind wir hier schon Mirjana. Die Adresse stimmt mit unseren Daten überein. Aber merkwürdig ist das schon. Es herrscht hier eine absolute Stille. Und obwohl wir Sommer haben, steigt Rauch aus dem Schornstein.
Mirjana: So etwas Unheimliches habe ich noch nie erlebt.
Polly: Kommt mit, wir gehen mal zum Haupteingang.
Joggeli: Hier ist ein Schild mit den Öffnungszeiten an der Türe.
Und darunter ist noch ein Schild, worauf folgendes geschrieben steht:
Erst 3 x leise klopfen,
dann 5 x räuspern,
dann 1 x im Kreis drehen,
dann 1 x leise „Hallo“ rufen
und zum Schluss noch 1 x leise klopfen
Mirjana: Wer traut sich von uns anzuklopfen?
Martina: Ich glaube wir gehen auf Nummer sicher, und schicken Lupo vor.
Gregor: Nein, nein, ich mache das schon.
Beatrice: Du bist mein Schatz und mein Held. Was würden wir nur ohne dich machen.
Gregor: Ich habe leise geklopft, es tut sich nichts. Und mein „Hallo“ wirkt auch nicht.
Ich bringe mich aber vorher in Sicherheit.
(Nun denn, wagemutig betätigte Gregor den volumenösen alten Türöffner).
Anschließend warfen sich fast alle Personen hinter ihm auf den Boden. Der Lärm war gigantisch hoch.
Kurz darauf öffnete sich mit lautem Kreischen langsam die Türe.
Im Türrahmen war dann diese Frau zu sehen:
Auf der rechten Schulter der älteren Dame, saß ein zerzauster anscheinend noch älterer Papagei. Unter der Zimmerdecke, dass konnte man von draußen erkennen, saßen zahlreiche Fledermäuse.
Mirjana leise zu Polly: Ich glaube wir sind irrtümlicherweise in Transsilvanien gelandet. Das ist garantiert die Frau von Dracula.
Joggeli: Entschuldigen sie bitte die nächtliche Störung (Mit Verlaub, es war erst 20 Uhr), wir sind die Delegation aus „Ups“ und sind bezüglich der neuen Schuluniformen hier.
Die Vogelscheuche: Herein kommen. Bitte ziehen sie auch Filzpantoffeln an, die hier bereitstehen. Und schlurfen sie mir bitte leise hinterher.
Im Raum angekommen:
Vogelscheuche: Platz nehmen.
Unsere Schülerinnen sind leider schon ins Bett geschickt worden. Sie müssen also hier übernachten. Meine Zofe wird ihnen ihre Zimmer zeigen. Bedenken sie, es herrscht ab sofort absolute Nachtruhe. Es darf kein Ton mehr gesprochen werden. Jegliche Verstöße werden mit unangenehmen Zwangsmaßnahmen geahndet. Wie zum Beispiel die Nacht in unser Strafzimmer.
Frühstück ist bei uns um 7 Uhr. Und keine Minute später.
Heike: Ansonsten Strafzimmer.
Vogelscheuche: Genauuuuu.
Kurze Zeit später zogen bezogen alle Personen ihre Schlafzimmer.
Polly zu Mirjana: Oh je, ich habe ja kein Luxuszimmer erwartet, aber das ist der absolute Hammer. In negativer Hinsicht natürlich. Ich hoffe inständig dass die hohen Töchter im Internat bessere Schlafzimmer haben.
Joggeli: Und Abendessen bekommen wir leider auch nicht mehr.
Martina: Ich habe da eine gute Idee. 100 Meter vor diesem Etablissement habe ich ein Balkan-Restaurant gesehen. Ich könnte ja wieder mit meiner Taschenlampe eine Bestellung aufgeben.
Polly: Puuuuuuuuh. Dein schwarzer Humor ist grandios. Der Kripobeamte bezeichnete uns, nach dem der Fall aufgeklärt war, scherzhaft als Cevapcici-Connection. Und die weltweite Presse auch. Ich kassiere gleich zur Prophylaxe sämtliche Taschenlampen ein.
Mirjana: Vielleicht können wir die Küche des Internats benutzen? Ich kann euch Gerichte zaubern, die euch garantiert munden würden.
Polly: Das glaube ich dir aufs Wort. Wenn wir aber erwischt werden sollten, wird man uns sofort rausschmeißen.
Martina: Was nicht das schlechteste wäre. Denn auf die Einnahmen bezüglich der Schul-Uniformen in dieser Etablissement kann können wir garantiert verzichten. Mit Verlaub, das sind nur Peanuts für uns.Polly: Im Grunde genommen schon, aber wir müssen auf unseren Ruf achten. Und denke an die Mädchen, sie haben große Erwartungen bezüglich unserer neuen Kollektion der Kleidung. Heike hat vorhin ein Bild an der Wand gesehen, welches zeigt wie altmodisch die Mädchen gekleidet sind. Sie hat das Bild aus der Diele einfach entfernt, damit wir es alle sehen können.
Martina: Das sieht fürchterlich aus. Da gebe ich dir Recht.
Dann muss ich mir bezüglich der Essensbeschaffung eben eine andere Möglichkeit ausdenken.
Polly: Lassen wir das mal lieber sein. Wir machen noch ein paar Gesellschaftsspiele und gehen dann frühzeitig ins Bett.
Martina: Ok, machen wir das so.
Mirjana: Ich habe hier mit Polly nach bestem Wissen und Gewissen die Zimmeraufteilung zusammengestellt. Wie müssen bedenken, dass die kleinsten und ängstlichsten Personen hier in diesem düsteren Haus in Panik geraten könnten. Und daher werden die ängstlichsten unter uns mit den erfahrensten zusammengelegt. Die da wären:
Gregor-Beatrice / Mirjana-Simba(mit Lupo) / Petra-Mara / Martina-Heike / Tina-Uschi(mit Cheetah) / Polly-Sven /Joggeli hat ein Einzelzimmer.
Um 22 Uhr erloschen dann die letzten Lichter auf der Etage der Reisegruppe. Aber das war unfreiwillig, denn die Zeitschaltuhr war unbarmherzig, und auch nicht aufzufinden.
Um 22 Uhr 15 waren die ersten schnarch Geräusche zu vernehmen.
Um 22 Uhr 45 ein Poltern im Haus, welches zur Folge hatte, dass die meisten Kinder sich unter die Bettdecke verkrochen.
Um 23 Uhr 35 machte sich Sven auf dem Weg um die Toilette aufzusuchen.
Um 24 Uhr wurde Polly wach und bemerkte, dass das Bett neben ihr leer war. Und das war das Bett von Sven.
Ende Teil 459
Nun stellt sich die Frage, was mit Sven geschehen ist.
In einigen Minuten geht es mit Teil 460 weiter
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Dez 02, 2022 2:55 pm
Teil: 460
Kapitel: 566
Geisterstunde auf Château Mont-Choisi
Ghostbusters Music Video HD
Geburtstagskinder vom 12. August 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1930 Peter Weck
wurde an diesem Tag 35 Jahre alt
1949 Mark Knopfler
wurde an diesem Tag 16 Jahre alt
1950 Iris Berben
wurde an diesem Tag 15 Jahre alt
1954 François Hollande
wurde an diesem Tag elf Jahre alt
1955 Heintje
feierte an diesem Tag seinen 10. Geburtstag
– Quelle: https://geboren.am/12-august-1965
Welcher Wochentag war der 12.8.1965, der 12. August 1965 war ein Donnerstag
12.8.1965
Der Zentralbankrat der Deutschen Bundesbank erhöht sowohl den Diskontsatz von 3,5 auf 4% als auch den Lombardsatz von 4,5 auf 5%.
12.8.1965
Ein schweres Zugunglück im südhessischen Bahnhof Lampertheim fordert drei Tote und 55 Verletzte.
Château Mont-Choisi
Um 22 Uhr erloschen dann die letzten Lichter auf der Etage der Reisegruppe. Aber das war unfreiwillig, denn die Zeitschaltuhr war unbarmherzig, und auch nicht aufzufinden.
Um 22 Uhr 15 waren die ersten schnarch Geräusche zu vernehmen.
Um 22 Uhr 45 ein Poltern im Haus, welches zur Folge hatte, dass die meisten Kinder sich unter die Bettdecke verkrochen.
Um 23 Uhr 35 machte sich Sven auf dem Weg um die Toilette aufzusuchen.
Um 24 Uhr wurde Polly wach und bemerkte, dass das Bett neben ihr leer war. Und das war das Bett von Sven.
In etwa der gleichen Zeit wurde Beatrice von einer eigenen Unruhe wach, die durch Svens Abwesenheit verursacht wurde. Denn auf dem Flur versammelten sich immer mehr Personen, die eifrig diskutierten wo sich der Junge aufhalten konnte.
Beatrice: Mein Schatz werde endlich wach, draußen auf dem Flur scheint etwas los zu sein.
Gregor, Gregor, Gregor.
Beatrice rannte auf dem Flur, wo auch schon etliche andere Personen diskutierend zusammenstanden.
Beatrice: Gregor ist verschwunden.
Mirjana: Und Sven leider auch. Wir haben schon auf den Toiletten nachgeschaut. Keine Person zu sehen.
Heike: Dafür ist garantiert die Hexe verantwortlich.
Polly: Unsinn, aber die beiden können sich ja nicht in Luft auflösen.
Heike: Hier in diesem Haus ist alles möglich.
Martina: Ich schaue noch mal auf der Toilette unserer Etage, obwohl ich Spuren entdecken kann.
Uschi: Durch den Abfluss werden sie garantiert nicht das Weite gesucht haben.
Mirjana: Ob die beiden evtl. nicht doch auf der Suche nach Lebensmitteln sind?
Joggeli: Gänzlich auszuschließen ist es sicherlich nicht.
Martina: Kommt mit, ich schaue mir das mal genauer an.
Uschi: Du meinst, dass sie doch durch den Abfluss verschwunden sind.
Martina: Nein, ich tippe eher auf den Kamin. Geister verschwinden meistens durch den offenen Kamin. Und um 1 Uhr wenn die Geisterstunde vorbei ist, kommen sie dann als lebende Personen wieder zurück. Das haben meine Nachforschungen ergeben. Paranormale Aktivitäten schließe ich im jetzigen Moment aber noch aus.
Polly: Ein Glück.
Martina: Ich sagte: im jetzigen Moment zumindest. Wir sollten aber trotzdem mehrere Gruppen bilden. Typischerweise wird in kleinen Geisterjägergruppen versucht, Hinweise auf paranormale Aktivitäten zu sammeln. Geisterjäger sammeln Daten mit wissenschaftlichen Methoden, indem sie verschiedene Ausrüstungsgegenstände wie, Fotoapparate, Audiorekorder und diverse Messgeräte wie Magnetometer, einen Geigerzähler zur Messung von Strahlungsschwankungen, und Thermometer einsetzen.
Heike: Ein Thermometer besitze ich ebenso wie einen Geigerzähler.
Martina: Das ist kein Geigerzähler was du da hast, sondern ein Strommessgerät. Geister kannst du damit nicht erkennen. Ich würde vorschlagen dass wir gemeinsam einen Club gründen der sich Society for Psychical Research (Gesellschaft für psychische Forschung) nennt um Beweise für Erscheinungen, Spuk und ähnliche Phänomene zu finden.
Liebe Leser, willkommen zur Geisterstunde auf Château Mont-Choisi.
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Polly: Mister „Ghostbusters“, oder Mr. Parapsychologe (Damit war eindeutig Martina gemeint), ich würde eher vorschlagen, dass wir erst die anderen Etagen aufsuchen, bevor Heike mit einem Fieberthermometer hier herumläuft.
Petra: Welches sowieso defekt ist.
Heike: Dafür habe ich aber hier eine „Ghostbox“. Ein elektronisches Gerät, von dem ich und einige andere Geisterjäger behaupten, dass es mit Geistern kommunizieren kann.
Petra: Und was ist in dieser Box drin?
Heike: Kondome.
Petra: Sehr hilfreich für unsere Geisterjagd. Nun ja, zumindest verhindert es bei sachgemäßem Verbrauch die Vermehrung von Geistern. Sollte ich mal dem Professor Huber in der Uniklinik München zur Verfügung stellen.
Martina: Wieso?
Petra: Weil er schon sechs Kinder hat.
Martina: Na gut, dann werden wir versuchen, auf normalen Weg die Suche nach den beiden aufnehmen. Ich hole nur eben meine Lupe aus meinem Zimmer.
Polly: Die beiden kannst du auch ohne Lupe erkennen. So klein sind sie nicht.
Martina: Ich brauche die für meine kriminalistische Suche nach Spuren.
Joggeli: Mister Sherlock Holmes, sie sind der Beste. Ihre Referenzen sind über alle Zweifel erhaben.
Martina: Danke, als meine Gehilfin nehme ich Mirjana alias Dr. Watsen.
Mirjana: Danke für ihr Vertrauen Mister Holmes. Ich werde sie nicht enttäuschen.
Info:
Sherlock Holmes ist eine 1886 vom britischen Schriftsteller Arthur Conan Doyle geschaffene Kunstfigur, die in seinen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert spielenden Romanen als Detektiv tätig ist. Besondere Bedeutung für die Kriminalliteratur erlangten Doyles Werke durch die beschriebene forensische Arbeitsmethode, die auf detailgenauer Beobachtung und nüchterner Schlussfolgerung beruht. Dabei dient zumeist Holmes' Freund und Begleiter Dr. Watson als Chronist der Ermittlungen und Vermittler für die Leser. Holmes gilt bis heute weithin als Symbol des erfolgreichen, analytisch-rationalen Denkers und als Stereotyp des Privatdetektivs. Der Kanon um den Detektiv umfasst 56 Kurzgeschichten und vier Romane. Quelle: Wikipedia
Holmes (Martina): Watson (Mirjana), sind sie bereit für unsere Ermittlungen?
Watson (Mirjana): Für sie doch immer Mr. Holmes.
Holmes (Martina): Dann legen wir mal los. Gibt es irgendeinen Umstand, auf den Sie meine Aufmerksamkeit lenken möchten?
Watson: Auf das merkwürdige Ereignis mit dem Wolf in der Nacht. Der Wolf Lupo hat in der Nacht nichts getan, bzw. nicht gebellt.
Holmes: Kombiniere, kombiniere. Genau das war eben das merkwürdige Ereignis. Und was schließen wir daraus, Watson?
Watson: Das nichts Ungewöhnliches vorgefallen ist. Sven und Gregor müssen entweder die Toilette oder die Küche aufgesucht haben.
Holmes: Sehr gut kombiniert, Watson. Beide Möglichkeiten sind denkbar, aber nur eine ist realistisch.
Heike: Die Küche mit dem Speiseraum.
Holmes: Frl. Heike, stören sie nicht meine Ermittlungen.
Polly: Sei bitte still Heike, wenn beide Detektive ihre Nachforschungen anstellen.
Watson: Anhand der Tatsache, dass den Kindern vorher streng verboten wurde die Küche aufzusuchen, kann man davon ausgehen, dass Sven und Gregor sich an dieser Vorgabe gehalten haben.
Holmes: Vortrefflich kombiniert. Wir kommen der geheimnisvollen Sache schon näher. Und was machen wir jetzt Watson?
Watson: Wir suchen die Toiletten auf.
Holmes: Nein Watson, wir schließen die Küche auf. Mit leerem Magen kann man keine detektivischen Nachforschungen anstellen. Heike, mach dich mal nützlichen und hole meine zwei großen Schlüsselbunde, die ich immer und überall dabei habe. Sie liegen in der oberen Schublade meiner Nachtkonsole.
Holmes: Wunderbar Heike, mit dir kann man zusammenarbeiten. Eine Tabak-Pfeife hast du mir auch mitgebracht. Aus dir könnte mal ein ganz großer Detektiv werden. Wenn du mir den Tabak mitgebracht hättest, wärst du schon jetzt ein großer Detektiv. Dann lege ich mal los.
Holmes: Na bitte, der sechste Schlüssel passt schon. Was haben wir denn da schönes. Chappi, Frolic, für unseren Wolf und zweie große Dose Whiskas für unsere große Katze.
Ahhhhhhhh, zwei Flaschen Aperitiv für Tante Othilie. Die packen wir natürlich ein.
Was sehen meine entzückten Augen da noch? Ein Kasten Almdudler und ein Kasten Coca-Cola. So hätten wir schon einmal die geistige Nahrung zusammen. Ist auch besser so, wenn wir das beschlagnahmen. Die Heimleitung muss nüchtern bleiben. So habe ich als Pfadfinder wieder eine gute Tat vollbracht. Dr. Watson, wie heißt der Spruch der Pfadfinder?
Dr. Watson: Allzeit bereit.
Holmes: Vortrefflich, ich hätte es nicht besser formulieren können.
Dann kommen wir jetzt zu den kulinarischen Genüssen. Was sehen meine strahlend blauen Augen. Eine ganze Schüssel voll mit Bremsklötzen, also Frikadellen. Schon konfisziert. Auch die großen Wurstkringel sind beschlagnahmt.
Polly: Reicht, reicht, um Gottes willen, ansonsten verhaftet uns morgen noch die Polizei. Leg bitte einen 50 Mark-Schein von mir in den Kühlschrank sowie ein Blatt Papier mit der Unterschrift von Onkel Joggeli.
Holmes: Sollen wir jetzt erst essen, oder die beiden vermissten Personen suchen?
Polly: Natürlich erst Gregor und Sven suchen.
Holmes: Ok, dann beuge ich mich der Staatsgewalt.
Bevor wir jetzt alle weiteren Türen aufschließen……..Watson, welche Türen würden sie als erstes nehmen?
Watson: Die Toilettentüren natürlich.
Holmes: Watson, die müssten normalerweise offen sein. Sind sie aber nicht. Was schließen sie daraus?
Watson: Das sie mit Absicht verschlossen wurden. Hier sollte kein Unbefugter hineingehen.
Holmes: Glänzend kombiniert. Dann mache ich sie doch einfach mal auf. Heike, mein Schlüsselbund bitte.
So, die Türe ist schon einmal aufgeschlossen. Jetzt werden wir zur unserer Sicherheit unseren Kommissar Lupo vorschicken. Er soll sondieren, ob die Luft rein ist. Und die Nase vom Kommissar wird auch feststellen, ob unsere zwei vermissten Personen hier auf Toilette waren. Das dürfte für die Nase von Lupo kein großes Problem sein, da sie seit drei Tagen die Unterwäsche nicht gewechselt haben. Normalerweise müsste ich das schon durch die geschlossene Türe riechen können.
Und dann betraten die beiden Detektive die Toilette.
Holmes: Eines ist sicher, Gregor und Sven waren hier. Lupo hat sich auf den Boden gelegt und er will damit sagen, dass die Spur hier zu Ende ist. Diese Vorgehensweise habe ich ihm beigebracht.
Verblüffend ist aber die Tatsache, dass das Fenster von innen geschlossen ist. Also können die beiden nicht von hier verschwunden sein. Die Sache wird immer rätselhafter. Zum ersten Mal in meiner Laufbahn als Privatdetektiv stehe ich vor einem Rätsel, welches ich nicht lösen kann. Ich muss mich hinsetzen.
Privatdetektiv Holmes alias Martina setzte sich auf den Toilettendeckel und schaute verzweifelt nach oben. Kurze Zeit später verharrte sein Blick, senkte seinen Kopf wieder, und ein Lächeln war in seinen Gesicht zu erkennen.
Privatdetektiv Holmes: Meine Damen, meine Herren, der Fall ist gelöst.
Polly: Wie kommst du darauf?
Holmes: Schau mal zur Decke, was siehst du dort?
Polly: Ein rechtes Viereck, nur ganz undeutlich zu erkennen.
Holmes: Und zu welcher Erkenntnis kommst du?
Polly: Das in der Decke eine Fall-Türe eingebaut ist. Rechts an der Seite sieht man kleine Scharniere.
Holmes: Und durch diese Fall-Türe müssen unsere zwei vermissten zwei Personen verschwunden sein. Da die Decke aber in diesem Altbau über 3,80 Meter hoch ist, können sie wohl unmöglich ohne Leiter die Toilette nach oben verlassen haben. Und welchen Grund hätten sie dazu? Und was schließen wir daraus? Hier muss jemand nachgeholfen haben, und das von oben.
Meine Herrschaften: Das Rätsel des Verschwindens ist zwar gelöst, aber den Grund dafür kennen wir noch nicht.
Polly: Und ohne Leiter kommen wir auch nicht an die Decke heran.
Holmes: Doch kommen wir.
Polly: Holmes, du machst mich neugierig.
Holmes: Ganz einfach, wozu haben wir eine durchtrainierte Tanz-Garde.
Joggeli: Tanzend werden sie die Zimmerdecke aber nicht erreichen können.
Tina: Ich weiß worauf Martina, äh, Sir Sherlock Holmes eingehen will. Wir bilden eine Pyramide mit drei Etagen.
Beispielfoto:
Holmes: Genau das meinte ich. Ich werde dich in dem Kreis meiner Detektive aufnehmen.
Tina: Nein danke mein Schatz, für einen Detektiv bin ich nicht geschaffen. Das ist mir eindeutig zu aufregend. Die Situation hier reicht mir voll und ganz. Aber nun gut, dann werde ich die Pyramide erstmal zur Aufstellung sortieren. Eine gute Übung für unser neues Karnevalsprogramm, womit wir Ende August ja wieder anfangen werden.
Wir benötigen erst einmal unser Grundkorsett. Das heißt, die kräftigsten Personen ganz unten. Denn leider sind wir ja zahlenmäßig nur in kleiner Besetzung vertreten.
Heike: Wir können doch alle Personen unserer Tanzgarde anrufen. Wir haben doch ein Autotelefon im Mercedes.
Holmes: Bis die hier sind, sind auch noch die restlichen Personen unsere Truppe auf geheimnisvollerweise verschwunden.
Tina: Jetzt keine Zwischenbemerkungen mehr, sondern schreiten zur Tat.
Tante Polly, Onkel Joggeli, Mirjana, und meine Wenigkeit sind das Grundgerüst. In der nächsten Etage stehen dann Petra und Martina. Beatrice als geschickteste Akrobatin wird an uns hochsteigen und versuchen die Fall-Türe zu öffnen. Ich hoffe nur, dass sie nicht verriegelt ist. Ansonsten müssen wir uns etwas anderes überlegen.
Los geht’s.
Ohne Mühe kletterte unsere Akrobatin Beatrice den menschlichen Turm hoch.
Holmes schmunzelnd: Wenn Beatrice ihre Flügel bzw. Arme ausgebreitet hätte, wäre sie sogar hochgeflogen.
Beatrice: Super, ich kann die Klappe öffnen.
Holmes: Dann mache sie ganz vorsichtig auf, und lass die Klappe nicht auf die andere Seite fallen. Der Krach würde das ganze Haus wecken.
Heike: Und auch die Gespenster verscheuchen.
Holmes: Was siehst du dort?
Beatrice: Nichts, absolute Finsternis. Ich habe etwas Angst.
Holmes: Wenn du deinen Gregor wiedersehen willst, musst du aber durch das Loch kriechen. Wir schicken dir Lupo hinterher.
Beatrice: Das wäre mir auch sehr lieb.
Holmes: Lege dich flach auf dem Boden, und dann reichen wir dir Lupo an. Er ist zwar schwerer als du, aber wir werden es schon schaffen. An seinem Halsband habe ich eine Taschenlampe befestigt.
Beatrice: Das ist mir genauso lieb.
Drei Minuten später:
Beatrice: Geschafft, er leckt mir auch laufend über das Gesicht.
Holmes: Sie freut sich, dass er wieder bei dir ist. Was siehst du jetzt mit deiner Taschenlampe? Und das wichtigste, ist auch eine Leiter in der Nähe?
Beatrice: Eine Leiter liegt neben mir. Ansonsten sehe ich hier keinen Lichtschalter.
Holmes: Licht muss sowieso ausbleiben. Lass die Leiter hinunter, wir kommen dann alle zu dir.
5 Minuten später waren alle wohlbehalten bei Beatrice angekommen.
Holmes: Watson, die Leiter hier oben liegenlassen, und Klappe wieder schließen.
Watson alias Mirjana: Alles klar Chef.
Holmes: So dann können wir uns mit Hilfe Lupos und dem Slip Svens auf die Suche machen. Ich habe das Gefühl, dass wir auf der richtigen Spur sind.
Polly: Und ich habe das Gefühl, dass wir den Slip unten haben liegen lassen.
Holmes: Wenn man nicht alles selbst macht?
Joggeli: Ich hole den Slip von unten. Kein Problem.
Vier Minuten später:
Holmes: Alles in Ordnung, Onkel Joggeli?
Keine Antwort von unten.
Holmes: Ich werde verrückt. Onkel Joggeli ist im Raum unter uns nicht mehr zusehen.
Booooaaaah, einfach verschwunden. Wir werden immer weniger. Schon die dritte Person die auf mysteriöse Art und Weise verschwunden ist. Das ist hier ein richtiges Spukinternat. Langeweile sieht garantiert anders aus. Trotzdem bleiben wir hier oben. Den Slip holen wir aber natürlich noch. Und nachher vor allen Dingen dicht zusammenbleiben. Nehmt euch alle an der Hand. Keiner lässt den anderen los.
Heike: Wir haben Vollmond.
Holmes: Das soll uns nicht weiter stören. Ich habe die Vermutung, dass das Verschwinden von Gregor, Sven und Onkel Joggeli irgendwie zusammenhängt. Und alle sind männlichen Geschlechts. Bedenkt bitte, dass wir in einem Mädchenpensionat sind, und die Mädels hier Wochen oder monatelang kein männliches Wesen mehr gesehen haben.
Polly schmunzelnd: Unsere Martina als Polizei-Psychologin.
Heike: Also ich bin froh, dass ich meinen Klassenlehrer während meiner Ferien nicht zu sehen brauch.
Mirjana: Und das bei deinen sehr guten Schulnoten.
Holmes: Nun lasset uns aber wieder die Detektivarbeit weitermachen.
Heike: Hast du deine Tasche dabei, wo du die Indizien und Fingerabdrücke nehmen kannst.
Martina: Ich bin jetzt im Moment außerhalb meiner Dienstzeit hier, und mache Überstunden. Ihr könnt mich also wieder mit Martina anreden.
Uschi: Ein echter Privatdetektiv muss Tag und Nacht im Dienst sein. Auch um 1 Uhr morgens. Die Geisterstunde ist offiziell vorbei.
Martina: Die Geister machen auch ab und zu Überstunden. Und das ohne Bezahlung.
Polly: Dann last und jetzt weiter privat nach unseren vermissten Personen forschen. Hast du irgendeine Idee, was wir nun machen könnten?
Holmes (Martina): Ich muss leider mal wieder dienstlich aktiv werden. Ich weiß auch schon wie? Wozu haben wir Spürnase Kommissar Lupo dabei. Heike, reiche Kommissar Lupo doch bitte mal den Slip von Gregor.
Du brauchst dir dabei nicht die Nase zuhalten. Du übertreibst mal wieder maßlos.
Beatrice: Ich habe ihn persönlich bei 60° im Schongang in der Waschmaschine gewaschen.
Heike: Gregor?
Beatrice: Die Slips natürlich. Und das mit Persil. Da weiß man was man hat. Anschließend an der frischen Bergluft in Ups auf der Leine trocknen lassen. Und danach noch mit ein paar Tropfen von meinem Liebestropfen besprenkelt.
Polly hastig: Ich denke, dass wir nun endlich Lupo einsetzen sollten, bevor wir weiter ins Detail gehen.
Holmes: Lupo such.
Nach kurzer Zeit wurde Lupo schon fündig. Brav legte er sich wieder auf dem Boden, und wedelte mit seiner Rute.
Holmes: Wir müssen jetzt ganz vorsichtig sein. Ich rieche durch die Türe schon dem, lt. Aussage von Beatrice, mit Persil gereinigten Slip von Gregor. Der Fall steht vor der Aufklärung. Ich öffne leise die Türe, knipse das Licht an, und spreche meinen obligatorischen Satz.
Mirjana: Dann mal los, wir sind bereit.
Holmes öffnete leise den Raum, der in völliger Dunkelheit lag.
Hier spricht Detektiv Martina Hoffmann äh Sherlock Holmes. Der Raum ist umstellt. Jeder Widerstand ist zwecklos. Ergeben sie sich, und machen sie keine Mätzchen. Sonst gibt es einen Ärger der sich gewaschen hat.
Anschließend knipste Martina sofort das Licht an.
Mit großem Erstaunen des Detektivs Martina beende ich diesen Teil 460.
Ob es im nächsten Teil 461 genauso sauber weiter geht, werdet ihr bald erfahren.
Monika
Geschrieben am 19.10.2021
Kapitel: 566
Geisterstunde auf Château Mont-Choisi
Ghostbusters Music Video HD
Geburtstagskinder vom 12. August 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1930 Peter Weck
wurde an diesem Tag 35 Jahre alt
1949 Mark Knopfler
wurde an diesem Tag 16 Jahre alt
1950 Iris Berben
wurde an diesem Tag 15 Jahre alt
1954 François Hollande
wurde an diesem Tag elf Jahre alt
1955 Heintje
feierte an diesem Tag seinen 10. Geburtstag
– Quelle: https://geboren.am/12-august-1965
Welcher Wochentag war der 12.8.1965, der 12. August 1965 war ein Donnerstag
12.8.1965
Der Zentralbankrat der Deutschen Bundesbank erhöht sowohl den Diskontsatz von 3,5 auf 4% als auch den Lombardsatz von 4,5 auf 5%.
12.8.1965
Ein schweres Zugunglück im südhessischen Bahnhof Lampertheim fordert drei Tote und 55 Verletzte.
Château Mont-Choisi
Um 22 Uhr erloschen dann die letzten Lichter auf der Etage der Reisegruppe. Aber das war unfreiwillig, denn die Zeitschaltuhr war unbarmherzig, und auch nicht aufzufinden.
Um 22 Uhr 15 waren die ersten schnarch Geräusche zu vernehmen.
Um 22 Uhr 45 ein Poltern im Haus, welches zur Folge hatte, dass die meisten Kinder sich unter die Bettdecke verkrochen.
Um 23 Uhr 35 machte sich Sven auf dem Weg um die Toilette aufzusuchen.
Um 24 Uhr wurde Polly wach und bemerkte, dass das Bett neben ihr leer war. Und das war das Bett von Sven.
In etwa der gleichen Zeit wurde Beatrice von einer eigenen Unruhe wach, die durch Svens Abwesenheit verursacht wurde. Denn auf dem Flur versammelten sich immer mehr Personen, die eifrig diskutierten wo sich der Junge aufhalten konnte.
Beatrice: Mein Schatz werde endlich wach, draußen auf dem Flur scheint etwas los zu sein.
Gregor, Gregor, Gregor.
Beatrice rannte auf dem Flur, wo auch schon etliche andere Personen diskutierend zusammenstanden.
Beatrice: Gregor ist verschwunden.
Mirjana: Und Sven leider auch. Wir haben schon auf den Toiletten nachgeschaut. Keine Person zu sehen.
Heike: Dafür ist garantiert die Hexe verantwortlich.
Polly: Unsinn, aber die beiden können sich ja nicht in Luft auflösen.
Heike: Hier in diesem Haus ist alles möglich.
Martina: Ich schaue noch mal auf der Toilette unserer Etage, obwohl ich Spuren entdecken kann.
Uschi: Durch den Abfluss werden sie garantiert nicht das Weite gesucht haben.
Mirjana: Ob die beiden evtl. nicht doch auf der Suche nach Lebensmitteln sind?
Joggeli: Gänzlich auszuschließen ist es sicherlich nicht.
Martina: Kommt mit, ich schaue mir das mal genauer an.
Uschi: Du meinst, dass sie doch durch den Abfluss verschwunden sind.
Martina: Nein, ich tippe eher auf den Kamin. Geister verschwinden meistens durch den offenen Kamin. Und um 1 Uhr wenn die Geisterstunde vorbei ist, kommen sie dann als lebende Personen wieder zurück. Das haben meine Nachforschungen ergeben. Paranormale Aktivitäten schließe ich im jetzigen Moment aber noch aus.
Polly: Ein Glück.
Martina: Ich sagte: im jetzigen Moment zumindest. Wir sollten aber trotzdem mehrere Gruppen bilden. Typischerweise wird in kleinen Geisterjägergruppen versucht, Hinweise auf paranormale Aktivitäten zu sammeln. Geisterjäger sammeln Daten mit wissenschaftlichen Methoden, indem sie verschiedene Ausrüstungsgegenstände wie, Fotoapparate, Audiorekorder und diverse Messgeräte wie Magnetometer, einen Geigerzähler zur Messung von Strahlungsschwankungen, und Thermometer einsetzen.
Heike: Ein Thermometer besitze ich ebenso wie einen Geigerzähler.
Martina: Das ist kein Geigerzähler was du da hast, sondern ein Strommessgerät. Geister kannst du damit nicht erkennen. Ich würde vorschlagen dass wir gemeinsam einen Club gründen der sich Society for Psychical Research (Gesellschaft für psychische Forschung) nennt um Beweise für Erscheinungen, Spuk und ähnliche Phänomene zu finden.
Liebe Leser, willkommen zur Geisterstunde auf Château Mont-Choisi.
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Polly: Mister „Ghostbusters“, oder Mr. Parapsychologe (Damit war eindeutig Martina gemeint), ich würde eher vorschlagen, dass wir erst die anderen Etagen aufsuchen, bevor Heike mit einem Fieberthermometer hier herumläuft.
Petra: Welches sowieso defekt ist.
Heike: Dafür habe ich aber hier eine „Ghostbox“. Ein elektronisches Gerät, von dem ich und einige andere Geisterjäger behaupten, dass es mit Geistern kommunizieren kann.
Petra: Und was ist in dieser Box drin?
Heike: Kondome.
Petra: Sehr hilfreich für unsere Geisterjagd. Nun ja, zumindest verhindert es bei sachgemäßem Verbrauch die Vermehrung von Geistern. Sollte ich mal dem Professor Huber in der Uniklinik München zur Verfügung stellen.
Martina: Wieso?
Petra: Weil er schon sechs Kinder hat.
Martina: Na gut, dann werden wir versuchen, auf normalen Weg die Suche nach den beiden aufnehmen. Ich hole nur eben meine Lupe aus meinem Zimmer.
Polly: Die beiden kannst du auch ohne Lupe erkennen. So klein sind sie nicht.
Martina: Ich brauche die für meine kriminalistische Suche nach Spuren.
Joggeli: Mister Sherlock Holmes, sie sind der Beste. Ihre Referenzen sind über alle Zweifel erhaben.
Martina: Danke, als meine Gehilfin nehme ich Mirjana alias Dr. Watsen.
Mirjana: Danke für ihr Vertrauen Mister Holmes. Ich werde sie nicht enttäuschen.
Info:
Sherlock Holmes ist eine 1886 vom britischen Schriftsteller Arthur Conan Doyle geschaffene Kunstfigur, die in seinen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert spielenden Romanen als Detektiv tätig ist. Besondere Bedeutung für die Kriminalliteratur erlangten Doyles Werke durch die beschriebene forensische Arbeitsmethode, die auf detailgenauer Beobachtung und nüchterner Schlussfolgerung beruht. Dabei dient zumeist Holmes' Freund und Begleiter Dr. Watson als Chronist der Ermittlungen und Vermittler für die Leser. Holmes gilt bis heute weithin als Symbol des erfolgreichen, analytisch-rationalen Denkers und als Stereotyp des Privatdetektivs. Der Kanon um den Detektiv umfasst 56 Kurzgeschichten und vier Romane. Quelle: Wikipedia
Holmes (Martina): Watson (Mirjana), sind sie bereit für unsere Ermittlungen?
Watson (Mirjana): Für sie doch immer Mr. Holmes.
Holmes (Martina): Dann legen wir mal los. Gibt es irgendeinen Umstand, auf den Sie meine Aufmerksamkeit lenken möchten?
Watson: Auf das merkwürdige Ereignis mit dem Wolf in der Nacht. Der Wolf Lupo hat in der Nacht nichts getan, bzw. nicht gebellt.
Holmes: Kombiniere, kombiniere. Genau das war eben das merkwürdige Ereignis. Und was schließen wir daraus, Watson?
Watson: Das nichts Ungewöhnliches vorgefallen ist. Sven und Gregor müssen entweder die Toilette oder die Küche aufgesucht haben.
Holmes: Sehr gut kombiniert, Watson. Beide Möglichkeiten sind denkbar, aber nur eine ist realistisch.
Heike: Die Küche mit dem Speiseraum.
Holmes: Frl. Heike, stören sie nicht meine Ermittlungen.
Polly: Sei bitte still Heike, wenn beide Detektive ihre Nachforschungen anstellen.
Watson: Anhand der Tatsache, dass den Kindern vorher streng verboten wurde die Küche aufzusuchen, kann man davon ausgehen, dass Sven und Gregor sich an dieser Vorgabe gehalten haben.
Holmes: Vortrefflich kombiniert. Wir kommen der geheimnisvollen Sache schon näher. Und was machen wir jetzt Watson?
Watson: Wir suchen die Toiletten auf.
Holmes: Nein Watson, wir schließen die Küche auf. Mit leerem Magen kann man keine detektivischen Nachforschungen anstellen. Heike, mach dich mal nützlichen und hole meine zwei großen Schlüsselbunde, die ich immer und überall dabei habe. Sie liegen in der oberen Schublade meiner Nachtkonsole.
Holmes: Wunderbar Heike, mit dir kann man zusammenarbeiten. Eine Tabak-Pfeife hast du mir auch mitgebracht. Aus dir könnte mal ein ganz großer Detektiv werden. Wenn du mir den Tabak mitgebracht hättest, wärst du schon jetzt ein großer Detektiv. Dann lege ich mal los.
Holmes: Na bitte, der sechste Schlüssel passt schon. Was haben wir denn da schönes. Chappi, Frolic, für unseren Wolf und zweie große Dose Whiskas für unsere große Katze.
Ahhhhhhhh, zwei Flaschen Aperitiv für Tante Othilie. Die packen wir natürlich ein.
Was sehen meine entzückten Augen da noch? Ein Kasten Almdudler und ein Kasten Coca-Cola. So hätten wir schon einmal die geistige Nahrung zusammen. Ist auch besser so, wenn wir das beschlagnahmen. Die Heimleitung muss nüchtern bleiben. So habe ich als Pfadfinder wieder eine gute Tat vollbracht. Dr. Watson, wie heißt der Spruch der Pfadfinder?
Dr. Watson: Allzeit bereit.
Holmes: Vortrefflich, ich hätte es nicht besser formulieren können.
Dann kommen wir jetzt zu den kulinarischen Genüssen. Was sehen meine strahlend blauen Augen. Eine ganze Schüssel voll mit Bremsklötzen, also Frikadellen. Schon konfisziert. Auch die großen Wurstkringel sind beschlagnahmt.
Polly: Reicht, reicht, um Gottes willen, ansonsten verhaftet uns morgen noch die Polizei. Leg bitte einen 50 Mark-Schein von mir in den Kühlschrank sowie ein Blatt Papier mit der Unterschrift von Onkel Joggeli.
Holmes: Sollen wir jetzt erst essen, oder die beiden vermissten Personen suchen?
Polly: Natürlich erst Gregor und Sven suchen.
Holmes: Ok, dann beuge ich mich der Staatsgewalt.
Bevor wir jetzt alle weiteren Türen aufschließen……..Watson, welche Türen würden sie als erstes nehmen?
Watson: Die Toilettentüren natürlich.
Holmes: Watson, die müssten normalerweise offen sein. Sind sie aber nicht. Was schließen sie daraus?
Watson: Das sie mit Absicht verschlossen wurden. Hier sollte kein Unbefugter hineingehen.
Holmes: Glänzend kombiniert. Dann mache ich sie doch einfach mal auf. Heike, mein Schlüsselbund bitte.
So, die Türe ist schon einmal aufgeschlossen. Jetzt werden wir zur unserer Sicherheit unseren Kommissar Lupo vorschicken. Er soll sondieren, ob die Luft rein ist. Und die Nase vom Kommissar wird auch feststellen, ob unsere zwei vermissten Personen hier auf Toilette waren. Das dürfte für die Nase von Lupo kein großes Problem sein, da sie seit drei Tagen die Unterwäsche nicht gewechselt haben. Normalerweise müsste ich das schon durch die geschlossene Türe riechen können.
Und dann betraten die beiden Detektive die Toilette.
Holmes: Eines ist sicher, Gregor und Sven waren hier. Lupo hat sich auf den Boden gelegt und er will damit sagen, dass die Spur hier zu Ende ist. Diese Vorgehensweise habe ich ihm beigebracht.
Verblüffend ist aber die Tatsache, dass das Fenster von innen geschlossen ist. Also können die beiden nicht von hier verschwunden sein. Die Sache wird immer rätselhafter. Zum ersten Mal in meiner Laufbahn als Privatdetektiv stehe ich vor einem Rätsel, welches ich nicht lösen kann. Ich muss mich hinsetzen.
Privatdetektiv Holmes alias Martina setzte sich auf den Toilettendeckel und schaute verzweifelt nach oben. Kurze Zeit später verharrte sein Blick, senkte seinen Kopf wieder, und ein Lächeln war in seinen Gesicht zu erkennen.
Privatdetektiv Holmes: Meine Damen, meine Herren, der Fall ist gelöst.
Polly: Wie kommst du darauf?
Holmes: Schau mal zur Decke, was siehst du dort?
Polly: Ein rechtes Viereck, nur ganz undeutlich zu erkennen.
Holmes: Und zu welcher Erkenntnis kommst du?
Polly: Das in der Decke eine Fall-Türe eingebaut ist. Rechts an der Seite sieht man kleine Scharniere.
Holmes: Und durch diese Fall-Türe müssen unsere zwei vermissten zwei Personen verschwunden sein. Da die Decke aber in diesem Altbau über 3,80 Meter hoch ist, können sie wohl unmöglich ohne Leiter die Toilette nach oben verlassen haben. Und welchen Grund hätten sie dazu? Und was schließen wir daraus? Hier muss jemand nachgeholfen haben, und das von oben.
Meine Herrschaften: Das Rätsel des Verschwindens ist zwar gelöst, aber den Grund dafür kennen wir noch nicht.
Polly: Und ohne Leiter kommen wir auch nicht an die Decke heran.
Holmes: Doch kommen wir.
Polly: Holmes, du machst mich neugierig.
Holmes: Ganz einfach, wozu haben wir eine durchtrainierte Tanz-Garde.
Joggeli: Tanzend werden sie die Zimmerdecke aber nicht erreichen können.
Tina: Ich weiß worauf Martina, äh, Sir Sherlock Holmes eingehen will. Wir bilden eine Pyramide mit drei Etagen.
Beispielfoto:
Holmes: Genau das meinte ich. Ich werde dich in dem Kreis meiner Detektive aufnehmen.
Tina: Nein danke mein Schatz, für einen Detektiv bin ich nicht geschaffen. Das ist mir eindeutig zu aufregend. Die Situation hier reicht mir voll und ganz. Aber nun gut, dann werde ich die Pyramide erstmal zur Aufstellung sortieren. Eine gute Übung für unser neues Karnevalsprogramm, womit wir Ende August ja wieder anfangen werden.
Wir benötigen erst einmal unser Grundkorsett. Das heißt, die kräftigsten Personen ganz unten. Denn leider sind wir ja zahlenmäßig nur in kleiner Besetzung vertreten.
Heike: Wir können doch alle Personen unserer Tanzgarde anrufen. Wir haben doch ein Autotelefon im Mercedes.
Holmes: Bis die hier sind, sind auch noch die restlichen Personen unsere Truppe auf geheimnisvollerweise verschwunden.
Tina: Jetzt keine Zwischenbemerkungen mehr, sondern schreiten zur Tat.
Tante Polly, Onkel Joggeli, Mirjana, und meine Wenigkeit sind das Grundgerüst. In der nächsten Etage stehen dann Petra und Martina. Beatrice als geschickteste Akrobatin wird an uns hochsteigen und versuchen die Fall-Türe zu öffnen. Ich hoffe nur, dass sie nicht verriegelt ist. Ansonsten müssen wir uns etwas anderes überlegen.
Los geht’s.
Ohne Mühe kletterte unsere Akrobatin Beatrice den menschlichen Turm hoch.
Holmes schmunzelnd: Wenn Beatrice ihre Flügel bzw. Arme ausgebreitet hätte, wäre sie sogar hochgeflogen.
Beatrice: Super, ich kann die Klappe öffnen.
Holmes: Dann mache sie ganz vorsichtig auf, und lass die Klappe nicht auf die andere Seite fallen. Der Krach würde das ganze Haus wecken.
Heike: Und auch die Gespenster verscheuchen.
Holmes: Was siehst du dort?
Beatrice: Nichts, absolute Finsternis. Ich habe etwas Angst.
Holmes: Wenn du deinen Gregor wiedersehen willst, musst du aber durch das Loch kriechen. Wir schicken dir Lupo hinterher.
Beatrice: Das wäre mir auch sehr lieb.
Holmes: Lege dich flach auf dem Boden, und dann reichen wir dir Lupo an. Er ist zwar schwerer als du, aber wir werden es schon schaffen. An seinem Halsband habe ich eine Taschenlampe befestigt.
Beatrice: Das ist mir genauso lieb.
Drei Minuten später:
Beatrice: Geschafft, er leckt mir auch laufend über das Gesicht.
Holmes: Sie freut sich, dass er wieder bei dir ist. Was siehst du jetzt mit deiner Taschenlampe? Und das wichtigste, ist auch eine Leiter in der Nähe?
Beatrice: Eine Leiter liegt neben mir. Ansonsten sehe ich hier keinen Lichtschalter.
Holmes: Licht muss sowieso ausbleiben. Lass die Leiter hinunter, wir kommen dann alle zu dir.
5 Minuten später waren alle wohlbehalten bei Beatrice angekommen.
Holmes: Watson, die Leiter hier oben liegenlassen, und Klappe wieder schließen.
Watson alias Mirjana: Alles klar Chef.
Holmes: So dann können wir uns mit Hilfe Lupos und dem Slip Svens auf die Suche machen. Ich habe das Gefühl, dass wir auf der richtigen Spur sind.
Polly: Und ich habe das Gefühl, dass wir den Slip unten haben liegen lassen.
Holmes: Wenn man nicht alles selbst macht?
Joggeli: Ich hole den Slip von unten. Kein Problem.
Vier Minuten später:
Holmes: Alles in Ordnung, Onkel Joggeli?
Keine Antwort von unten.
Holmes: Ich werde verrückt. Onkel Joggeli ist im Raum unter uns nicht mehr zusehen.
Booooaaaah, einfach verschwunden. Wir werden immer weniger. Schon die dritte Person die auf mysteriöse Art und Weise verschwunden ist. Das ist hier ein richtiges Spukinternat. Langeweile sieht garantiert anders aus. Trotzdem bleiben wir hier oben. Den Slip holen wir aber natürlich noch. Und nachher vor allen Dingen dicht zusammenbleiben. Nehmt euch alle an der Hand. Keiner lässt den anderen los.
Heike: Wir haben Vollmond.
Holmes: Das soll uns nicht weiter stören. Ich habe die Vermutung, dass das Verschwinden von Gregor, Sven und Onkel Joggeli irgendwie zusammenhängt. Und alle sind männlichen Geschlechts. Bedenkt bitte, dass wir in einem Mädchenpensionat sind, und die Mädels hier Wochen oder monatelang kein männliches Wesen mehr gesehen haben.
Polly schmunzelnd: Unsere Martina als Polizei-Psychologin.
Heike: Also ich bin froh, dass ich meinen Klassenlehrer während meiner Ferien nicht zu sehen brauch.
Mirjana: Und das bei deinen sehr guten Schulnoten.
Holmes: Nun lasset uns aber wieder die Detektivarbeit weitermachen.
Heike: Hast du deine Tasche dabei, wo du die Indizien und Fingerabdrücke nehmen kannst.
Martina: Ich bin jetzt im Moment außerhalb meiner Dienstzeit hier, und mache Überstunden. Ihr könnt mich also wieder mit Martina anreden.
Uschi: Ein echter Privatdetektiv muss Tag und Nacht im Dienst sein. Auch um 1 Uhr morgens. Die Geisterstunde ist offiziell vorbei.
Martina: Die Geister machen auch ab und zu Überstunden. Und das ohne Bezahlung.
Polly: Dann last und jetzt weiter privat nach unseren vermissten Personen forschen. Hast du irgendeine Idee, was wir nun machen könnten?
Holmes (Martina): Ich muss leider mal wieder dienstlich aktiv werden. Ich weiß auch schon wie? Wozu haben wir Spürnase Kommissar Lupo dabei. Heike, reiche Kommissar Lupo doch bitte mal den Slip von Gregor.
Du brauchst dir dabei nicht die Nase zuhalten. Du übertreibst mal wieder maßlos.
Beatrice: Ich habe ihn persönlich bei 60° im Schongang in der Waschmaschine gewaschen.
Heike: Gregor?
Beatrice: Die Slips natürlich. Und das mit Persil. Da weiß man was man hat. Anschließend an der frischen Bergluft in Ups auf der Leine trocknen lassen. Und danach noch mit ein paar Tropfen von meinem Liebestropfen besprenkelt.
Polly hastig: Ich denke, dass wir nun endlich Lupo einsetzen sollten, bevor wir weiter ins Detail gehen.
Holmes: Lupo such.
Nach kurzer Zeit wurde Lupo schon fündig. Brav legte er sich wieder auf dem Boden, und wedelte mit seiner Rute.
Holmes: Wir müssen jetzt ganz vorsichtig sein. Ich rieche durch die Türe schon dem, lt. Aussage von Beatrice, mit Persil gereinigten Slip von Gregor. Der Fall steht vor der Aufklärung. Ich öffne leise die Türe, knipse das Licht an, und spreche meinen obligatorischen Satz.
Mirjana: Dann mal los, wir sind bereit.
Holmes öffnete leise den Raum, der in völliger Dunkelheit lag.
Hier spricht Detektiv Martina Hoffmann äh Sherlock Holmes. Der Raum ist umstellt. Jeder Widerstand ist zwecklos. Ergeben sie sich, und machen sie keine Mätzchen. Sonst gibt es einen Ärger der sich gewaschen hat.
Anschließend knipste Martina sofort das Licht an.
Mit großem Erstaunen des Detektivs Martina beende ich diesen Teil 460.
Ob es im nächsten Teil 461 genauso sauber weiter geht, werdet ihr bald erfahren.
Monika
Geschrieben am 19.10.2021
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Dez 03, 2022 3:29 pm
Liebe Leser,
ich hoffe natürlich, dass euch die zwei Teile der "Lehrjahre" vom Freitag auf dem Château Mont-Choisi in Lausanne gefallen haben.
In den nächsten Teilen geht es rasant weiter. Und das zur Geisterstunde.
Der Humor darf natürlich auch nicht fehlen.
Grüße
Monika
ich hoffe natürlich, dass euch die zwei Teile der "Lehrjahre" vom Freitag auf dem Château Mont-Choisi in Lausanne gefallen haben.
In den nächsten Teilen geht es rasant weiter. Und das zur Geisterstunde.
Der Humor darf natürlich auch nicht fehlen.
Grüße
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Dez 04, 2022 6:58 pm
Liebe Leser,
auch auf Schloss Bavaria steht so langsam das Weihnachtsfest bevor.
Wir schreiben den 30. November 1965 (Teil: 602).
Mit Begeisterung fährt die Hoffmann-Group, samt dem großen Andrang, einschließlich vieler Waisenkinder, durch die schneebedeckte Landschaft mit Pferdeschlitten in das Dorf "Ups, wo es ebenfalls einen Weihnachtsmarkt mit Glühwein und Leckereinen für die Kinder gibt.
Hier einmal die Schlittengespanne mit dem sie unterwegs sind.
(Da könnte ich so dabei sein).
Aber vorher noch dieses Lied. Es passt ausgezeichnet füt eine Schlittenfahrt
[size=24]Die Westfälischen Nachtigallen - Petersburger Schlittenfahrt
Jetzt geht es aber endgültig los mit der Fahrt.
Und hier der Weihnachtsmarkt von "Ups"
Natürlich singen die Kinder auch während der romantischen Fahrt durch Oberbayern.
Und dabei darf natürlich dieses Lied nicht fehlen.
Jingle Bells
Einen schönen zweiten Advent
Monika[/size]
auch auf Schloss Bavaria steht so langsam das Weihnachtsfest bevor.
Wir schreiben den 30. November 1965 (Teil: 602).
Mit Begeisterung fährt die Hoffmann-Group, samt dem großen Andrang, einschließlich vieler Waisenkinder, durch die schneebedeckte Landschaft mit Pferdeschlitten in das Dorf "Ups, wo es ebenfalls einen Weihnachtsmarkt mit Glühwein und Leckereinen für die Kinder gibt.
Hier einmal die Schlittengespanne mit dem sie unterwegs sind.
(Da könnte ich so dabei sein).
Aber vorher noch dieses Lied. Es passt ausgezeichnet füt eine Schlittenfahrt
[size=24]Die Westfälischen Nachtigallen - Petersburger Schlittenfahrt
Jetzt geht es aber endgültig los mit der Fahrt.
Und hier der Weihnachtsmarkt von "Ups"
Natürlich singen die Kinder auch während der romantischen Fahrt durch Oberbayern.
Und dabei darf natürlich dieses Lied nicht fehlen.
Jingle Bells
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- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Dez 07, 2022 10:33 am
Liebe Leser,
die nächsten beiden Teile ( 461 - 462 ) der Familiensage,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erscheinen am nächsten Freitag den 09.12.2022 hier im Forum.
die nächsten beiden Teile ( 461 - 462 ) der Familiensage,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erscheinen am nächsten Freitag den 09.12.2022 hier im Forum.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Dez 09, 2022 10:17 am
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 461
Kapitel: 567
Donnerstag, der 12.08.1965
Geisterstunde auf Château Mont-Choisi (3)
Ghostbusters Music Video HD
Fortsetzung: Château Mont-Choisi (3)
Anschließend knipste Martina sofort das Licht an.
Martina: Ohhhhhhhhh, ihr könnt sagen was ihr wollt, Kommissar Lupo hat eine feine Nase. Er kann sogar Waschmittel unterscheiden. Aber leider hilft uns das im Moment nicht weiter.
Beatrice, hast du den Kompass von Gregor dabei. Denn das Haus ist so verwinkelt, dass man sich hier verlaufen kann.
Beatrice: Habe ich natürlich dabei.
Martina: Super, dann lasst uns ein Paket Persil mitnehmen.
Uschi: Du willst doch wohl jetzt keine Wäsche waschen?
Martina. Natürlich nicht kleines Fräulein, dieses brauchen wir für die Spürnase von Lupo. Er ist jetzt auf Waschmittel geeicht.
Mirjana: Besonders auf Persil.
Martina: Genau richtig. Kombiniere, kombiniere. Gregors Slip ist laut der Aussage von Beatrice mit diesem Waschmittel gewaschen worden. Ergo wird Lupo weiter dem Geruch des Waschmittels nachgehen.
Polly leise zu Mirjana: Martina ist weiterhin auf dem Trip von Detektiv Holmes.
Mirjana: Und das macht sie wirklich ganz gut.
Martina: Wer weiß von euch, wo die Schlafräume der Mädchen vom Internat sind.
Ok, dass weiß keiner. Aber nicht so schlimm, wir haben ja Lupo dabei.
Mirjana: Verzeihung, wenn ich mich da einmische. Du machst einen kleinen Denkfehler bezüglich des Waschmittels. Denn, wenn der komplette Vorratsraum mit Persil-Waschmittel vollsteht, dann kann man davon ausgehen, dass die gesamte Wäsche hier im Haus damit gewaschen wird.
Martina: Puuuuuuuuuh, du hast natürlich Recht. Lupo wird vor jeder Zimmertüre anschlagen. Das kann dauern, bis wir die richtigen Räume gefunden haben.
Wie sieht es mit Sven aus. Mit welchem Waschmittel wäscht er seine Unterwäsche?
Polly: Soweit ich informiert bin, wäscht er sie mit Ariel.
Info:
Laut einer Markenstudie von Reader’s Digest und Dialego aus dem Jahr 2020 ist Ariel mit 427 ungestützten Nennungen die vertrauenswürdigste Waschmittelmarke für Schweizer Konsumenten. Auf Platz zwei und drei folgen Persil mit 304 Stimmen und Omo mit 205 Stimmen.
Martina: Ohne Ariel sind wir bei Lupo aufgeschmissen. Er kann keine Witterung aufnehmen.
Polly: Dann werde ich in seinem Zimmer zurückgehen, und einen Slip besorgen. Keine Angst, mir wird nichts geschehen. Denn bisher sind nur männliche Personen verschwunden.
Martina: Das will ich stark hoffen, dass du gleich wieder hier zurück bist.
8 Minuten später war auch Polly tatsächlich wieder wohlbehalten zurück.
Polly: Habe ich ja gesagt, dass uns keine Gefahr droht.
Martina: Dann lasst uns weiter nach Gregor und Sven suchen. Wir horchen an jeder Türe, schauen durch die Schlüssellöcher, und öffnen bei Bedarf auch die Türen.
An der siebten Türe, in welcher Martina mit der Taschenlampe durch das Schlüsselloch schaute, prallte er entsetzt zurück.
Martina: Ein Gespenst liegt im Bett.
Mirjana: Nein, das ist die Vogelscheuche, also die Internatsleiterin.
Polly: Dann werden die Zimmer der Kinder auch nicht mehr weit entfernt sein. Lasst uns Lupo einsetzen.
Und tatsächlich wurde Lupo vier Türen weiter fündig. Er nahm wieder seine liegende Position ein.
Eine liegende Position nahmen auch Sven und Gregor ein. Und zwar auf Einzelbetten, welche von Mädchen umlagert war. So zumindest gab es der Blick durch das Schlüsselloch her.
Martina. Schlecht scheint es den beiden Jungs aber nicht zu gehen.
Beatrice frustriert: Ja, das begeisterte Kreischen der Mädels hört man durch die geschlossene Türe.
Oooooh, was für ein wunderschöner Körper.
Lasst mich auch mal ran.
Nix da, stell dich hinten an. Alter geht vor Schönheit.
Schau dir mal den Kilt-Minirock an, den Gregor trägt. Ich wollte schon immer mal wissen, was die Schotten darunter tragen. Oooooooooh, alle Achtung, das ist wahrlich nicht zu verachten.
Und dazu die strahlend blauen Augen.
Ein Körperbau wie Adonis. Schlank und trotzdem voller Kraft.
Martina leise zu Beatrice: Adonis – ursprünglich ein syro-phönizischer Vegetationsgott – war jung und wunderschön, weswegen er von vielen Göttinnen begehrt wurde. In der römischen Mythologie war er der Geliebte von Venus, in der griechischen Sagenwelt der Gefährte von Aphrodite. In beiden Kulturen war er der Gott der Schönheit und Vegetation.
Beatrice hauchend: Ja das ist er. Wenn er mich in den Armen nimmt, vergesse ich alles um mich herum. Aber wir müssen dem ganzen jetzt unbedingt ein Ende setzen. Adonis, äh, Gregor soll nur mir gehören.
Martina: Mal im Vertrauen, in seinen Augen bist du Venus und Aphrodite in einer Person. Das hat er zu mir gesagt. Und wenn das ein so in Worten sparsamer Schotte wie Gregor schon sagt, dann heißt das schon etwas.
Beatrice: Ach wie wunderschön er das zu dir gesagt hat. Dann sollten wir jetzt unbedingt dafür sorgen, dass er nicht zum Fruchtbarkeitskult der Internat-Mädchen wird.
Polly: Nun ja, so etwas bekommen die Internats-Mädchen nicht so oft zu sehen.
Heike: Lasst mich doch auch mal gucken.
Polly: Das ist hier doch keine Peep-Show.
Uschi: Aber ich darf doch gucken. Immerhin habe ich mit unserem Waisenknaben Jürgen schon einen Freund.
Beatrice: Warum wehrt sich Gregor nicht?
Mirjana: Was soll Gregor gegen diese Übermacht der Amazonen machen.
(Als Amazonen werden in griechischen Mythen und Sagen einige Völker bezeichnet, bei denen Frauen „männergleich“ in den Kampf zogen. Ihre typische Kleidung besteht aus einem kurzen Chiton, der oft die rechte Brust unbedeckt lässt). Quelle: Wikipedia
Mirjana: Und außerdem ist Gregor, genauso wie Sven, an Händen und Füßen an die Bettpfosten gefesselt.
Beatrice: Dann bin ich ja beruhigt. Dann machen sie das nicht freiwillig. Wie geht es Sven?
Polly: So geht es ihm ganz gut. Er bekommt jede Menge zu trinken, beide übrigens. Und beide werden mit Küssen auf den ganzen Körper verwöhnt.
Heike: Ach wie schrecklich.
Beatrice: So sehe ich das auch. Ich glaube, dass ich das in naher Zukunft bei Gregor auch machen werde.
Polly schmunzelnd: Jetzt sollten wir dem Ganzen aber ein Ende bereiten, damit den beiden nicht weitere Qualen ausgesetzt werden. (!!!!!!!)
(Ein prustendes Lachen von Tina war die Folge).
Polly: Martina, du als Detektiv was sagst du dazu?
Martina: Strafrechtlich gesehen könnten die Mädchen wegen Entführung und Freiheitsberaubung belangt werden. So steht es im StGB § 239. Die Anklage bezüglich einer sexuellen Belästigung nach § 184 i des StGB würde ich fallen lassen.
Beatrice empört: Und warum?
Martina: Nun ja, hm, äh, weil beiden Jungs kein Schaden zugefügt worden ist. Die von Küssen übersäten Körper von beiden sind unerheblich bei einer Strafzumessung. Das kann man nicht unbedingt als Quälerei bezeichnen. Tina, hast du nachher noch Zeit für ein kleines Tête-à-tête?
Tina: Immer mein Schatz.
Martina: Dann sollten wir die „grausamen“ Geschehnisse dort beenden.
Beatrice: Das gibt auch Zeit.
Polly schmunzelnd zu Mirjana: Ich habe das zarte und schüchterne Zuckerpüppchen Beatrice noch nie so wütend gesehen. Aber das gefällt mir nach den schrecklichen Vorkommnissen in der nahen Vergangenheit.
(Miss Monika: Ich habe darüber in den „Lehrjahren“, Teile 354-359 ausführlich berichtet).
Polly: Sie wird so langsam etwas offener, und ist nicht mehr so introvertiert, seit dem sie bei uns ist.
Mirjana: Das ist wunderbar. Jetzt fehlt aber nur noch Joggeli. Wo er wohl abgeblieben ist.
Holmes/Martina: Ich werde die Mädels in „Kreuzverhör“ nehmen. Es ist davon auszugehen, dass sie für die Entführung verantwortlich sind. Ein Detektiv muss eben auch mal unbezahlte Überstunden machen. Also los, auf drei stürmen wir den „Laden“ des Fruchtbarkeitskultes.
1-2-……….
Ehe Martina ausgesprochen hatte, stürmte Beatrice das Schlafzimmer und warf sich todesmutig in ihrer ganzen Länge auf ihren Adonis (Gregor) und versah ihn so ganz nebenbei mit zahlreichen Liebkosungen.
Und natürlich mit auch mit wunderschönen Worten.
In einem Zelt auf weitem Feld,
unter Sternen
möcht ich bei dir sein.
In jeder Lage, alle Tage
überall
möcht ich dich berühren.
Dich möchte ich spüren,
dein Lachen hören,
dir in die Augen seh‘n.
Sag nur ja, dann wird es gescheh‘n.
Heike zu Polly: Was wird dann geschehen?
Polly: Das erkläre ich dir bei passender Gelegenheit.
Gregor: Ich sage ja, ja, und immer wieder ja.
Sven: Es wäre wirklich auch ganz lieb, wenn ihr uns endlich mal losbindet.
Heike: Hast du schwer leiden müssen?
Sven: Ungemein, dass darfst du aber nicht meiner Inge erzählen. Soviel Mädels sind mir eindeutig zu viel. Da verliere ich leicht den Überblick.
Martina: Nun gut, ich sehe nun wirklich keine strafbaren Handlungen.
Mirjana: Und daher sollten wir sehen, dass wir auch Joggeli finden.
Internatsmädchen Margot: Den haben wir zur Strafe im Weinkeller eingesperrt.
Martina: Auch hier sehe ich keine strafbaren Handlungen.
Polly sarkastisch: Du sagst es.
Mirjana: Wo befindet sich der Weinkeller?
Margot: Im Keller.
Mirjana: Darauf wäre ich auch gekommen.
Margot: Ihr müsst die große Treppe im Flur hinuntergehen. Wir haben den Weinkeller auch nicht abgeschlossen.
Polly: Das wäre auch gar nicht notwendig gewesen.
10 Minuten später:
Heike: Ich hoffe, dass Onkel Joggeli nicht so leiden muss.
Polly: Da kannst du dir ganz sicher sein, dass es ihm gut geht. Im Moment zumindest noch.
Heike: Ich höre ihn schon schreien.
Mirjana: Das ist kein Schreien. Er singt gerade.
Griechischer Wein, ist so wie das Blut der Erde, kommt schenkt mir ein……...
Polly: Wir werden ihm jetzt garantiert ein Einschenken.
Udo Jürgens - Griechischer Wein (Disco 01.02.1975) (VOD)
Polly: Und wie schmeckt der Wein?
Joggeli: Vorzüglich, ich kann nur sagen absolut erstklassige Qualität. Wer aber die Wahrheit im Wein finden will, darf die Suche nicht gleich beim ersten Glas aufgeben. Hicks
Polly: Das sehe ich. Bei dir sind es aber nicht Gläser, sondern direkt ganze Flaschen.
Joggeli: Was du heute kannst entkorken, das verschiebe nicht auf morgen. Hicks.
Polly: Kinder, ihr tragt Onkel Joggeli in sein Bett. Und anschließend gehen wir ins Bett. Wieviel Uhr haben wir überhaupt?
Martina: 3 Uhr 20.
Polly: Ausschlafen bis 10 Uhr. Onkel Joggeli kann etwas länger schlafen.
Er hatte eine harte Nacht hinter sich.
Kapitel: 568
Ohne Frühstück begann auch dieser Vormittag, weil Joggeli etliche Flaschen aus dem Weinkeller leer gemacht hatte, welches von der Internatsleitung nicht so gerne gesehen wurde.
Sven: Ich habe hier schon 2 Pfund abgenommen.
Tina: Wie soll das denn funktionieren, du bist doch sowieso ein Strich in der Landschaft.
Martina: Ich glaube wir sollten den Pizza-Service kommen lassen. Hier bei hellem Sonnenschein wird man meine Morsezeichen per Taschenlampe kaum erkennen.
Polly: Ich habe vorhin telefoniert. Wir werden nicht verhungern, den Mary Quant ist gerade auf dem Airport in Lausanne gelandet. Sie bringt außer der neuen Bekleidung der hiesigen Schüler, auch noch Essen mit.
Fish and Chips.
Die Pommes können wir dann hier noch mal im Ofen stecken. Das wurde nach langwierigen Verhandlungen zumindest mit der Heimleitung vereinbart.
Info:
Barbara Mary Quant, DBE (* 11. Februar 1934 in Blackheath, Kent, England) ist eine britische Modedesignerin, die als Erfinderin des Minirocks gilt.
Als Quants bedeutendste Kreation gilt der Minirock, zu dessen Erfindern man aber auch John Bates und André Courrèges zählt. Die Erfindung der passenden gemusterten und farbigen Strumpfhosen (tights) machen ihr John Bates und Cristóbal Balenciaga streitig. Quant benannte den Mini angeblich nach dem Auto. Sie kreierte auch einen Regenmantel und flache Stiefel aus PVC, einem Material, das man bis dahin nur als Bodenbelag oder als Tischdecke verwendet hatte. Ihre PVC-Mode, die Wet Collection, wurde in ihrer ersten Pariser Show 1963 vorgestellt. Quant startete 1965 ihre erste zweiwöchige Amerika-Tournee, auf der ihre Modelle ihre Mode in zwölf Städten vorführten. 1966 wurde ihr von Königin Elisabeth II. der Order of the British Empire der Stufe Officer verliehen. Mit der Neujahrsliste der Königin wurde sie 2015 zur Dame Commander (DBE) ernannt.
Im Jahr 2000 zog Quant sich aus dem Modegeschäft zurück, die Firma Mary Quant Ltd. wurde von japanischen Eignern übernommen.
30 Minuten wurde Mary Quant wie eine alte Freundin empfangen. Und das war sie schließlich ja auch. Die Hoffmann-Group und Mara Quant arbeiteten seit über einem Jahr erfolgreich zusammen.
Mirjana war natürlich sehr darauf gespannt diese erfolgreiche Frau einmal persönlich kennenzulernen. Es entwickelte sich ein angeregtes Gespräch in englischer Sprache, wobei schon nach kurzer Zeit erfreut festgestellt werden konnte, dass die Chemie zwischen beiden Personen stimmte.
Heißhungrig machten sich danach alle beteiligten Personen über das Essen her. Auch Joggeli war wieder fit, was bei Mirjana und Polly mit Genugtuung registriert wurde. Denn ein CEO, welcher Joggeli nun mal war, war sehr wichtig für ein Unternehmen wie die Hoffmann-Group.
Info:
CEO steht für “Chief Executive Officer“ und ist die US-amerikanische Bezeichnung für den Geschäftsführer einer Firma oder einer Organisation, die mittlerweile auch im deutschsprachigen Raum sehr verbreitet ist. Um erfolgreich an der Spitze eines Unternehmens zu stehen, brauchst du einige wichtige Eigenschaften. Fleiß und Engagement stehen ganz oben auf der Liste, dabei sind Schul- und Studienerfolge der richtige Anfang. Viele CEOs haben Rechts- und Wirtschaftswissenschaften oder Technik-Studiengänge absolviert. Nebenbei solltest du dich auch bei Events und öffentlichen Veranstaltungen engagieren, um Kontakte zu anderen Managern und nach Möglichkeit auch in die Politik zu knüpfen, denn diese sind das Um und Auf der Karriere. Flexibilität und eine starke Persönlichkeit sind die nächsten beiden wichtigen Punkte. Man sollte immer offen für Neues und mit den aktuellen Trends und Technologien vertraut sein. Darüber hinaus ist Durchsetzungsvermögen entscheidend und damit deine Fähigkeiten zum Zuge kommen, solltest du dich erfolgreich präsentieren können. Quelle: watchado.com
Weitere Geschäftsführer (CEO) der Hoffmann-Group sind, wie wir alle wissen, Othilie und Polly. Wobei Othilie als älteste und erfahrenste Person (38) den größten Einfluss in diesem Unternehmen hat.
Natürlich wurden auch über die geschäftlichen Begebenheiten hier in diesem Château (französische Bezeichnung für: Schloss, Herrenhaus, Landgut, Weingut) gesprochen. Denn es ging ja um den Verkauf der Schuluniformen für die Mädchen des Internats.
Polly: Mary, wir haben hier tatsächlich eine harte Nuss zu knacken, denn die Heimleiterin ist nicht gerade kooperativ uns gegenüber. Aber andererseits wollen die weiblichen Schülerinnen natürlich kleidungstechnisch etwas moderner rüberkommen. Daher sind wir dir dankbar, dass du deine neuste Kreation aus London mitgebracht hast.
Mary: Ich würde sagen, dass sich vier Kinder eurer Truppe mal umziehen sollten. Ich habe verschiedene Größen dabei, so dass wir keine Probleme haben werden. Über das Design habe ich mich schon vor zwei Monaten mit Polly geeinigt. Die Kleidung haben wir in ähnlicher Form auch schon in London vorgeführt, und damit großen Erfolg bei den Schülerinnen gehabt.
Polly: Tina, Martina, Beatrice, Petra, zieht euch mal bitte hinter dem Paravent (Faltbarer Sichtschutz) um. Mary gibt euch die Kleidung an. Sven werden wir heute schonen, ansonsten müssen wir befürchten, dass er von den begeisterten Mädels von der Bühne gerissen wird. Zu seiner eigenen Sicherheit, nimmt er auf der Auswechselbank Platz.
Mirjana: Sven hat ja auch unter anderem sehr schöne Revuebeine. Und in einer Strumpfhose kommen sie erst Recht schön zur Geltung.
Polly: Erstaunlicherweise ja, wir können ihn universal einsetzen. Jetzt können sich in der Zwischenzeit die Schülerinnen so langsam in den Aufenthaltsraum der Schule begeben.
(Bild von Polly zur Verfügung gestellt).
Wie zu erwarten war, wurden die Mannequins der Hoffmann-Group mit tosendem Beifall überschüttet. Diese Kleidung war genau nach dem Geschmack der Internatsschülerinnen.
Und dem konnte sich die Heimleitung nicht widersetzen.
Kurze Zeit später wurden die Verträge im Büro von der Heimleitung von den dafür involvierten Personen unterschrieben. Insgesamt waren es diesmal 226 Schuluniformen für 113 Schülerinnen. Darüber hinaus galt dieser Vertrag auch für die nächsten 5 Jahre.
Joggeli: Ja Kinder, dass habt ihr wieder großartig gemacht.
Polly: Wir alle schließen uns der Meinung von Onkel Joggeli an. Dann würde ich sagen, dass wir alle unsere 7 Sachen wieder packen, und uns hier verabschieden.
Der Spruch: Wer rastet der rostet, können wir gut anwenden.
Petra: Ich schließe daraus, dass es nun wieder weitergeht.
Joggeli: So ist es. Unterwegs werden wir in unserem eigenen Bekleidungsgeschäft hier in Lausanne mit Unterwäsche eindecken. Denn ich habe gehört, dass dieser Artikel im Moment bei euch sehr gefragt ist. Außerdem werden wir in der Stadt ein zünftiges Mittagessen einnehmen. Auch das scheint ein Hauptthema bei uns allen zu sein.
Irgendwelche Gegenstimmen?
Ich sehe das ist erstaunlicherweise nicht der Fall.
Martina: Jetzt sind wir aber sehr neugierig zu erfahren, wie es weitergeht.
Mirjana: Sehr aufregend, das kann ich versprechen. Denn wir nehmen heute Abend hier in Lausanne den Nachtzug worauf auch unsere Autos verladen werden, und werden die ganze Nacht im Schlafwagen unterwegs sein.
Petra: Und wo geht es hin?
Polly: Das werdet ihr heute Abend am Bahnhof erfahren. Ich darf aber zumindest verraten, dass es sehr aufregend sein wird.
Heike: Das ist gut, so kommen wir nicht aus der Übung.
Joggeli lachend: So kann man es auch sehen.
Ende Teil 461
Was das nächste Ziel sein wird, könnt ihr liebe Leser in Teil 462 lesen, welches in einigen Minuten hier an dieser Stelle erfolgen wird
Monika
Geschrieben am 20.10.2021
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 461
Kapitel: 567
Donnerstag, der 12.08.1965
Geisterstunde auf Château Mont-Choisi (3)
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Fortsetzung: Château Mont-Choisi (3)
Anschließend knipste Martina sofort das Licht an.
Martina: Ohhhhhhhhh, ihr könnt sagen was ihr wollt, Kommissar Lupo hat eine feine Nase. Er kann sogar Waschmittel unterscheiden. Aber leider hilft uns das im Moment nicht weiter.
Beatrice, hast du den Kompass von Gregor dabei. Denn das Haus ist so verwinkelt, dass man sich hier verlaufen kann.
Beatrice: Habe ich natürlich dabei.
Martina: Super, dann lasst uns ein Paket Persil mitnehmen.
Uschi: Du willst doch wohl jetzt keine Wäsche waschen?
Martina. Natürlich nicht kleines Fräulein, dieses brauchen wir für die Spürnase von Lupo. Er ist jetzt auf Waschmittel geeicht.
Mirjana: Besonders auf Persil.
Martina: Genau richtig. Kombiniere, kombiniere. Gregors Slip ist laut der Aussage von Beatrice mit diesem Waschmittel gewaschen worden. Ergo wird Lupo weiter dem Geruch des Waschmittels nachgehen.
Polly leise zu Mirjana: Martina ist weiterhin auf dem Trip von Detektiv Holmes.
Mirjana: Und das macht sie wirklich ganz gut.
Martina: Wer weiß von euch, wo die Schlafräume der Mädchen vom Internat sind.
Ok, dass weiß keiner. Aber nicht so schlimm, wir haben ja Lupo dabei.
Mirjana: Verzeihung, wenn ich mich da einmische. Du machst einen kleinen Denkfehler bezüglich des Waschmittels. Denn, wenn der komplette Vorratsraum mit Persil-Waschmittel vollsteht, dann kann man davon ausgehen, dass die gesamte Wäsche hier im Haus damit gewaschen wird.
Martina: Puuuuuuuuuh, du hast natürlich Recht. Lupo wird vor jeder Zimmertüre anschlagen. Das kann dauern, bis wir die richtigen Räume gefunden haben.
Wie sieht es mit Sven aus. Mit welchem Waschmittel wäscht er seine Unterwäsche?
Polly: Soweit ich informiert bin, wäscht er sie mit Ariel.
Info:
Laut einer Markenstudie von Reader’s Digest und Dialego aus dem Jahr 2020 ist Ariel mit 427 ungestützten Nennungen die vertrauenswürdigste Waschmittelmarke für Schweizer Konsumenten. Auf Platz zwei und drei folgen Persil mit 304 Stimmen und Omo mit 205 Stimmen.
Martina: Ohne Ariel sind wir bei Lupo aufgeschmissen. Er kann keine Witterung aufnehmen.
Polly: Dann werde ich in seinem Zimmer zurückgehen, und einen Slip besorgen. Keine Angst, mir wird nichts geschehen. Denn bisher sind nur männliche Personen verschwunden.
Martina: Das will ich stark hoffen, dass du gleich wieder hier zurück bist.
8 Minuten später war auch Polly tatsächlich wieder wohlbehalten zurück.
Polly: Habe ich ja gesagt, dass uns keine Gefahr droht.
Martina: Dann lasst uns weiter nach Gregor und Sven suchen. Wir horchen an jeder Türe, schauen durch die Schlüssellöcher, und öffnen bei Bedarf auch die Türen.
An der siebten Türe, in welcher Martina mit der Taschenlampe durch das Schlüsselloch schaute, prallte er entsetzt zurück.
Martina: Ein Gespenst liegt im Bett.
Mirjana: Nein, das ist die Vogelscheuche, also die Internatsleiterin.
Polly: Dann werden die Zimmer der Kinder auch nicht mehr weit entfernt sein. Lasst uns Lupo einsetzen.
Und tatsächlich wurde Lupo vier Türen weiter fündig. Er nahm wieder seine liegende Position ein.
Eine liegende Position nahmen auch Sven und Gregor ein. Und zwar auf Einzelbetten, welche von Mädchen umlagert war. So zumindest gab es der Blick durch das Schlüsselloch her.
Martina. Schlecht scheint es den beiden Jungs aber nicht zu gehen.
Beatrice frustriert: Ja, das begeisterte Kreischen der Mädels hört man durch die geschlossene Türe.
Oooooh, was für ein wunderschöner Körper.
Lasst mich auch mal ran.
Nix da, stell dich hinten an. Alter geht vor Schönheit.
Schau dir mal den Kilt-Minirock an, den Gregor trägt. Ich wollte schon immer mal wissen, was die Schotten darunter tragen. Oooooooooh, alle Achtung, das ist wahrlich nicht zu verachten.
Und dazu die strahlend blauen Augen.
Ein Körperbau wie Adonis. Schlank und trotzdem voller Kraft.
Martina leise zu Beatrice: Adonis – ursprünglich ein syro-phönizischer Vegetationsgott – war jung und wunderschön, weswegen er von vielen Göttinnen begehrt wurde. In der römischen Mythologie war er der Geliebte von Venus, in der griechischen Sagenwelt der Gefährte von Aphrodite. In beiden Kulturen war er der Gott der Schönheit und Vegetation.
Beatrice hauchend: Ja das ist er. Wenn er mich in den Armen nimmt, vergesse ich alles um mich herum. Aber wir müssen dem ganzen jetzt unbedingt ein Ende setzen. Adonis, äh, Gregor soll nur mir gehören.
Martina: Mal im Vertrauen, in seinen Augen bist du Venus und Aphrodite in einer Person. Das hat er zu mir gesagt. Und wenn das ein so in Worten sparsamer Schotte wie Gregor schon sagt, dann heißt das schon etwas.
Beatrice: Ach wie wunderschön er das zu dir gesagt hat. Dann sollten wir jetzt unbedingt dafür sorgen, dass er nicht zum Fruchtbarkeitskult der Internat-Mädchen wird.
Polly: Nun ja, so etwas bekommen die Internats-Mädchen nicht so oft zu sehen.
Heike: Lasst mich doch auch mal gucken.
Polly: Das ist hier doch keine Peep-Show.
Uschi: Aber ich darf doch gucken. Immerhin habe ich mit unserem Waisenknaben Jürgen schon einen Freund.
Beatrice: Warum wehrt sich Gregor nicht?
Mirjana: Was soll Gregor gegen diese Übermacht der Amazonen machen.
(Als Amazonen werden in griechischen Mythen und Sagen einige Völker bezeichnet, bei denen Frauen „männergleich“ in den Kampf zogen. Ihre typische Kleidung besteht aus einem kurzen Chiton, der oft die rechte Brust unbedeckt lässt). Quelle: Wikipedia
Mirjana: Und außerdem ist Gregor, genauso wie Sven, an Händen und Füßen an die Bettpfosten gefesselt.
Beatrice: Dann bin ich ja beruhigt. Dann machen sie das nicht freiwillig. Wie geht es Sven?
Polly: So geht es ihm ganz gut. Er bekommt jede Menge zu trinken, beide übrigens. Und beide werden mit Küssen auf den ganzen Körper verwöhnt.
Heike: Ach wie schrecklich.
Beatrice: So sehe ich das auch. Ich glaube, dass ich das in naher Zukunft bei Gregor auch machen werde.
Polly schmunzelnd: Jetzt sollten wir dem Ganzen aber ein Ende bereiten, damit den beiden nicht weitere Qualen ausgesetzt werden. (!!!!!!!)
(Ein prustendes Lachen von Tina war die Folge).
Polly: Martina, du als Detektiv was sagst du dazu?
Martina: Strafrechtlich gesehen könnten die Mädchen wegen Entführung und Freiheitsberaubung belangt werden. So steht es im StGB § 239. Die Anklage bezüglich einer sexuellen Belästigung nach § 184 i des StGB würde ich fallen lassen.
Beatrice empört: Und warum?
Martina: Nun ja, hm, äh, weil beiden Jungs kein Schaden zugefügt worden ist. Die von Küssen übersäten Körper von beiden sind unerheblich bei einer Strafzumessung. Das kann man nicht unbedingt als Quälerei bezeichnen. Tina, hast du nachher noch Zeit für ein kleines Tête-à-tête?
Tina: Immer mein Schatz.
Martina: Dann sollten wir die „grausamen“ Geschehnisse dort beenden.
Beatrice: Das gibt auch Zeit.
Polly schmunzelnd zu Mirjana: Ich habe das zarte und schüchterne Zuckerpüppchen Beatrice noch nie so wütend gesehen. Aber das gefällt mir nach den schrecklichen Vorkommnissen in der nahen Vergangenheit.
(Miss Monika: Ich habe darüber in den „Lehrjahren“, Teile 354-359 ausführlich berichtet).
Polly: Sie wird so langsam etwas offener, und ist nicht mehr so introvertiert, seit dem sie bei uns ist.
Mirjana: Das ist wunderbar. Jetzt fehlt aber nur noch Joggeli. Wo er wohl abgeblieben ist.
Holmes/Martina: Ich werde die Mädels in „Kreuzverhör“ nehmen. Es ist davon auszugehen, dass sie für die Entführung verantwortlich sind. Ein Detektiv muss eben auch mal unbezahlte Überstunden machen. Also los, auf drei stürmen wir den „Laden“ des Fruchtbarkeitskultes.
1-2-……….
Ehe Martina ausgesprochen hatte, stürmte Beatrice das Schlafzimmer und warf sich todesmutig in ihrer ganzen Länge auf ihren Adonis (Gregor) und versah ihn so ganz nebenbei mit zahlreichen Liebkosungen.
Und natürlich mit auch mit wunderschönen Worten.
In einem Zelt auf weitem Feld,
unter Sternen
möcht ich bei dir sein.
In jeder Lage, alle Tage
überall
möcht ich dich berühren.
Dich möchte ich spüren,
dein Lachen hören,
dir in die Augen seh‘n.
Sag nur ja, dann wird es gescheh‘n.
Heike zu Polly: Was wird dann geschehen?
Polly: Das erkläre ich dir bei passender Gelegenheit.
Gregor: Ich sage ja, ja, und immer wieder ja.
Sven: Es wäre wirklich auch ganz lieb, wenn ihr uns endlich mal losbindet.
Heike: Hast du schwer leiden müssen?
Sven: Ungemein, dass darfst du aber nicht meiner Inge erzählen. Soviel Mädels sind mir eindeutig zu viel. Da verliere ich leicht den Überblick.
Martina: Nun gut, ich sehe nun wirklich keine strafbaren Handlungen.
Mirjana: Und daher sollten wir sehen, dass wir auch Joggeli finden.
Internatsmädchen Margot: Den haben wir zur Strafe im Weinkeller eingesperrt.
Martina: Auch hier sehe ich keine strafbaren Handlungen.
Polly sarkastisch: Du sagst es.
Mirjana: Wo befindet sich der Weinkeller?
Margot: Im Keller.
Mirjana: Darauf wäre ich auch gekommen.
Margot: Ihr müsst die große Treppe im Flur hinuntergehen. Wir haben den Weinkeller auch nicht abgeschlossen.
Polly: Das wäre auch gar nicht notwendig gewesen.
10 Minuten später:
Heike: Ich hoffe, dass Onkel Joggeli nicht so leiden muss.
Polly: Da kannst du dir ganz sicher sein, dass es ihm gut geht. Im Moment zumindest noch.
Heike: Ich höre ihn schon schreien.
Mirjana: Das ist kein Schreien. Er singt gerade.
Griechischer Wein, ist so wie das Blut der Erde, kommt schenkt mir ein……...
Polly: Wir werden ihm jetzt garantiert ein Einschenken.
Udo Jürgens - Griechischer Wein (Disco 01.02.1975) (VOD)
Polly: Und wie schmeckt der Wein?
Joggeli: Vorzüglich, ich kann nur sagen absolut erstklassige Qualität. Wer aber die Wahrheit im Wein finden will, darf die Suche nicht gleich beim ersten Glas aufgeben. Hicks
Polly: Das sehe ich. Bei dir sind es aber nicht Gläser, sondern direkt ganze Flaschen.
Joggeli: Was du heute kannst entkorken, das verschiebe nicht auf morgen. Hicks.
Polly: Kinder, ihr tragt Onkel Joggeli in sein Bett. Und anschließend gehen wir ins Bett. Wieviel Uhr haben wir überhaupt?
Martina: 3 Uhr 20.
Polly: Ausschlafen bis 10 Uhr. Onkel Joggeli kann etwas länger schlafen.
Er hatte eine harte Nacht hinter sich.
Kapitel: 568
Ohne Frühstück begann auch dieser Vormittag, weil Joggeli etliche Flaschen aus dem Weinkeller leer gemacht hatte, welches von der Internatsleitung nicht so gerne gesehen wurde.
Sven: Ich habe hier schon 2 Pfund abgenommen.
Tina: Wie soll das denn funktionieren, du bist doch sowieso ein Strich in der Landschaft.
Martina: Ich glaube wir sollten den Pizza-Service kommen lassen. Hier bei hellem Sonnenschein wird man meine Morsezeichen per Taschenlampe kaum erkennen.
Polly: Ich habe vorhin telefoniert. Wir werden nicht verhungern, den Mary Quant ist gerade auf dem Airport in Lausanne gelandet. Sie bringt außer der neuen Bekleidung der hiesigen Schüler, auch noch Essen mit.
Fish and Chips.
Die Pommes können wir dann hier noch mal im Ofen stecken. Das wurde nach langwierigen Verhandlungen zumindest mit der Heimleitung vereinbart.
Info:
Barbara Mary Quant, DBE (* 11. Februar 1934 in Blackheath, Kent, England) ist eine britische Modedesignerin, die als Erfinderin des Minirocks gilt.
Als Quants bedeutendste Kreation gilt der Minirock, zu dessen Erfindern man aber auch John Bates und André Courrèges zählt. Die Erfindung der passenden gemusterten und farbigen Strumpfhosen (tights) machen ihr John Bates und Cristóbal Balenciaga streitig. Quant benannte den Mini angeblich nach dem Auto. Sie kreierte auch einen Regenmantel und flache Stiefel aus PVC, einem Material, das man bis dahin nur als Bodenbelag oder als Tischdecke verwendet hatte. Ihre PVC-Mode, die Wet Collection, wurde in ihrer ersten Pariser Show 1963 vorgestellt. Quant startete 1965 ihre erste zweiwöchige Amerika-Tournee, auf der ihre Modelle ihre Mode in zwölf Städten vorführten. 1966 wurde ihr von Königin Elisabeth II. der Order of the British Empire der Stufe Officer verliehen. Mit der Neujahrsliste der Königin wurde sie 2015 zur Dame Commander (DBE) ernannt.
Im Jahr 2000 zog Quant sich aus dem Modegeschäft zurück, die Firma Mary Quant Ltd. wurde von japanischen Eignern übernommen.
30 Minuten wurde Mary Quant wie eine alte Freundin empfangen. Und das war sie schließlich ja auch. Die Hoffmann-Group und Mara Quant arbeiteten seit über einem Jahr erfolgreich zusammen.
Mirjana war natürlich sehr darauf gespannt diese erfolgreiche Frau einmal persönlich kennenzulernen. Es entwickelte sich ein angeregtes Gespräch in englischer Sprache, wobei schon nach kurzer Zeit erfreut festgestellt werden konnte, dass die Chemie zwischen beiden Personen stimmte.
Heißhungrig machten sich danach alle beteiligten Personen über das Essen her. Auch Joggeli war wieder fit, was bei Mirjana und Polly mit Genugtuung registriert wurde. Denn ein CEO, welcher Joggeli nun mal war, war sehr wichtig für ein Unternehmen wie die Hoffmann-Group.
Info:
CEO steht für “Chief Executive Officer“ und ist die US-amerikanische Bezeichnung für den Geschäftsführer einer Firma oder einer Organisation, die mittlerweile auch im deutschsprachigen Raum sehr verbreitet ist. Um erfolgreich an der Spitze eines Unternehmens zu stehen, brauchst du einige wichtige Eigenschaften. Fleiß und Engagement stehen ganz oben auf der Liste, dabei sind Schul- und Studienerfolge der richtige Anfang. Viele CEOs haben Rechts- und Wirtschaftswissenschaften oder Technik-Studiengänge absolviert. Nebenbei solltest du dich auch bei Events und öffentlichen Veranstaltungen engagieren, um Kontakte zu anderen Managern und nach Möglichkeit auch in die Politik zu knüpfen, denn diese sind das Um und Auf der Karriere. Flexibilität und eine starke Persönlichkeit sind die nächsten beiden wichtigen Punkte. Man sollte immer offen für Neues und mit den aktuellen Trends und Technologien vertraut sein. Darüber hinaus ist Durchsetzungsvermögen entscheidend und damit deine Fähigkeiten zum Zuge kommen, solltest du dich erfolgreich präsentieren können. Quelle: watchado.com
Weitere Geschäftsführer (CEO) der Hoffmann-Group sind, wie wir alle wissen, Othilie und Polly. Wobei Othilie als älteste und erfahrenste Person (38) den größten Einfluss in diesem Unternehmen hat.
Natürlich wurden auch über die geschäftlichen Begebenheiten hier in diesem Château (französische Bezeichnung für: Schloss, Herrenhaus, Landgut, Weingut) gesprochen. Denn es ging ja um den Verkauf der Schuluniformen für die Mädchen des Internats.
Polly: Mary, wir haben hier tatsächlich eine harte Nuss zu knacken, denn die Heimleiterin ist nicht gerade kooperativ uns gegenüber. Aber andererseits wollen die weiblichen Schülerinnen natürlich kleidungstechnisch etwas moderner rüberkommen. Daher sind wir dir dankbar, dass du deine neuste Kreation aus London mitgebracht hast.
Mary: Ich würde sagen, dass sich vier Kinder eurer Truppe mal umziehen sollten. Ich habe verschiedene Größen dabei, so dass wir keine Probleme haben werden. Über das Design habe ich mich schon vor zwei Monaten mit Polly geeinigt. Die Kleidung haben wir in ähnlicher Form auch schon in London vorgeführt, und damit großen Erfolg bei den Schülerinnen gehabt.
Polly: Tina, Martina, Beatrice, Petra, zieht euch mal bitte hinter dem Paravent (Faltbarer Sichtschutz) um. Mary gibt euch die Kleidung an. Sven werden wir heute schonen, ansonsten müssen wir befürchten, dass er von den begeisterten Mädels von der Bühne gerissen wird. Zu seiner eigenen Sicherheit, nimmt er auf der Auswechselbank Platz.
Mirjana: Sven hat ja auch unter anderem sehr schöne Revuebeine. Und in einer Strumpfhose kommen sie erst Recht schön zur Geltung.
Polly: Erstaunlicherweise ja, wir können ihn universal einsetzen. Jetzt können sich in der Zwischenzeit die Schülerinnen so langsam in den Aufenthaltsraum der Schule begeben.
(Bild von Polly zur Verfügung gestellt).
Wie zu erwarten war, wurden die Mannequins der Hoffmann-Group mit tosendem Beifall überschüttet. Diese Kleidung war genau nach dem Geschmack der Internatsschülerinnen.
Und dem konnte sich die Heimleitung nicht widersetzen.
Kurze Zeit später wurden die Verträge im Büro von der Heimleitung von den dafür involvierten Personen unterschrieben. Insgesamt waren es diesmal 226 Schuluniformen für 113 Schülerinnen. Darüber hinaus galt dieser Vertrag auch für die nächsten 5 Jahre.
Joggeli: Ja Kinder, dass habt ihr wieder großartig gemacht.
Polly: Wir alle schließen uns der Meinung von Onkel Joggeli an. Dann würde ich sagen, dass wir alle unsere 7 Sachen wieder packen, und uns hier verabschieden.
Der Spruch: Wer rastet der rostet, können wir gut anwenden.
Petra: Ich schließe daraus, dass es nun wieder weitergeht.
Joggeli: So ist es. Unterwegs werden wir in unserem eigenen Bekleidungsgeschäft hier in Lausanne mit Unterwäsche eindecken. Denn ich habe gehört, dass dieser Artikel im Moment bei euch sehr gefragt ist. Außerdem werden wir in der Stadt ein zünftiges Mittagessen einnehmen. Auch das scheint ein Hauptthema bei uns allen zu sein.
Irgendwelche Gegenstimmen?
Ich sehe das ist erstaunlicherweise nicht der Fall.
Martina: Jetzt sind wir aber sehr neugierig zu erfahren, wie es weitergeht.
Mirjana: Sehr aufregend, das kann ich versprechen. Denn wir nehmen heute Abend hier in Lausanne den Nachtzug worauf auch unsere Autos verladen werden, und werden die ganze Nacht im Schlafwagen unterwegs sein.
Petra: Und wo geht es hin?
Polly: Das werdet ihr heute Abend am Bahnhof erfahren. Ich darf aber zumindest verraten, dass es sehr aufregend sein wird.
Heike: Das ist gut, so kommen wir nicht aus der Übung.
Joggeli lachend: So kann man es auch sehen.
Ende Teil 461
Was das nächste Ziel sein wird, könnt ihr liebe Leser in Teil 462 lesen, welches in einigen Minuten hier an dieser Stelle erfolgen wird
Monika
Geschrieben am 20.10.2021
- Monika56
- Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Dez 09, 2022 10:46 am
Teil: 462
Kapitel: 569
Fahrt zur Festung Schloss Werfen in Österreich
Martina: Jetzt sind wir also schon einmal am Hauptbahnhof angelangt. Tante Polly, gehe ich Recht in der Vermutung, dass wir nun ein schnaubendes und zischendes Ungeheuer betreten werden, welches uns zu einem anderen Ort bringen wird.
Polly: Mr. Holmes, ihre Vermutung bezüglich eines Standortwechsels sind nicht von der Hand zu weisen. Ich bewundere wieder einmal ihren kriminalistischen Spürsinn, der über alle Zweifel erhaben ist.
Mr. Holmes (Martina): Leider konnte ich bisher nicht herausfinden, wo es uns jetzt hinführen wird. Ich habe mir die Abfahrtszeiten der Züge auf der großen Anzeigentafel angeschaut, und kann mir daraus keinen Reim machen. Und Lupo bzw. Cheetah sicherlich auch nicht. Auch deren hellseherischen Fähigkeiten sind eingeschränkt.
Polly: Dann steck dir doch mal deine Pfeife wieder ins Gesicht, auch wenn sie kalt ist. Vielleicht wird dein Denkapparat dadurch derart angeregt, dass du nach einem Blick auf die Anzeigentafel feststellst, wohin die Reise geht.
Martina: Danke für den Tipp. Ich merke schon, dass es funktioniert.
Also ich habe jetzt folgende Erkenntnisse gezogen. Kombiniere, kombiniere, da wir einen Nachtzug besteigen, werden wir garantiert nicht in einem Zug einsteigen, der nur bis Basel führt.
Polly: Siehst du Martina, die Pfeife hilft tatsächlich.
Mr. Holmes: Die Drähte in meinem Hirn arbeiten. Ich komme also zu der Erkenntnis, dass wir in den Nacht-Zug einsteigen werden, der uns nach Salzburg (Österreich) führt. Reine Fahrtzeit 9 Stunden und zehn Minuten mit längerem Aufenthalt in München. Vorausgesetzt das wir nicht auf Hercule Poirot treffen, einer meiner Kollegen also, der gerade im Begriff ist einen Mord im Zug aufzuklären. Da muss ich ihn natürlich unterstützen.
Mirjana: Mit dem kleinen Unterschied, dass dieser Mord, bzw. mehrere Morde im Orientexpress auf dem Weg von Istanbul nach Calais geschehen ist.
Info:
Hercule Poirot ist eine Romanfigur der britischen Schriftstellerin Agatha Christie (1890–1976), ein stark von sich und seinen Fähigkeiten überzeugter belgischer Privatdetektiv. Seine belletristisch abgefasste Biographie lässt ihn als pensionierten Polizeibeamten während des Ersten Weltkriegs als Flüchtling ins Exil nach Großbritannien gehen.
Seine kleine, dandyhafte Erscheinung, die ein Eierkopf abrundet, wird häufig auch als „lächerlich“ oder auch „Witzfigur“ beschrieben und führt ab und an dazu, dass er von Fremden nicht ernst genommen und mitunter für einen Friseur gehalten wird.
Miss Monika: Da ergeht es mir ähnlich. Auch ich werde mitunter für einen Schriftsteller gehalten. Und ernst genommen werde ich manchmal auch nicht.
Dies bringt ihm allerdings eher einen psychologischen Vorteil ein. Er selbst setzt die englische Sprache bewusst in diesem Sinne ein
Mord im Orient-Express (englisch Murder on the Orient Express) ist ein Kriminalroman von Agatha Christie mit Hercule Poirot als Ermittler, der einen Mord im Orient-Express, einem Zug von Istanbul nach Calais, aufklärt. Er erschien am 1. Januar 1934 in Großbritannien und im selben Jahr unter verändertem Titel in den USA (Murder in the Calais Coach) und in Deutschland (Die Frau im Kimono). Der Stoff wurde seit 1974 mehrfach verfilmt. Quelle: Wikipedia
Polly: Dann hätten wir das schon einmal geklärt. Wir fahren nach Salzburg
Martina: Das wäre Bahnsteig Nr. 3.
Polly: Von dort geht es dann mit einem Bus der öffentlichen Verkehrsbetriebe zur Festung Werfen, wo viele Internatsschüler beiderlei Geschlechts von uns eingekleidet werden müssen.
Martina: Müssen oder dürfen? Da besteht ein meilenweiter Unterschied.
Joggeli: Das wissen wir nicht so genau. Das werden wir spätestens bei der dortigen Ankunft erfahren. Übrigens, hat Tante Othilie für Sven den Reise-Pass per Expresszustellung am Info-Schalter der SBB (Schweizer Bundesbahn) hinterlegen lassen. Wir werden ihn gleich abholen.
Polly: Kinder, allemal herhören. Wir haben fast einen ganzen First-Class Schlafwagenwaggon für uns reservieren lassen. Auch das hat Tante Othilie arrangiert.
Joggeli: Das Abendessen sowie das Frühstück werden wir in einem Luxusspeisewagen einnehmen. Daher ist Tante Othilie darauf erpicht, dass wir in einem kleidungstechnisch angemessenen Zustand dort erscheinen. Wir vertreten alle die Hoffmann-Group. Das ist ihr ganz wichtig, und uns natürlich auch. Die einheitliche Kleidung ist ebenfalls in eurer maßgeschneiderten Größe am ÖBB-Schalter (Österreichische Bundesbahn) hinterlegt worden.
Mirjana: Eine großartige Frau. Sie denkt einfach an alles.
Polly: Sie ist die Beste, und hat auch die größte Erfahrung. Vor ihr ducken sogar die Politiker. Ihr Einfluss in Politik und Wirtschaft ist grandios. Und mit den Königshäusern in Europa steht sie in engem Kontakt. Und sogar mit dem Vatikan im Rom knüpft sie eine rege Beziehung.
Mirjana: Auch menschlich ist das eine bemerkenswerte Frau.
Polly: Das ist wahrlich eine ganz große Stärke von ihr. Ein aktuelles Beispiel sind die 84 Waisenkinder die sie in unserem Schloss aufgenommen hat, nach dem der Missbrauchsskandal im Nachbardorf von uns aufgedeckt wurde. Wenn das von ihr komplett finanzierte und völlig neue Haus der Waisenkinder fertig gestellt ist, werden die Kinder dort einziehen. Dieses neue Waisenheim ist dann nur 300 Meter von uns entfernt.
Ich denke auch an Gaby (16), die von ihren Stiefeltern und dem Stiefbruder schändlich behandelt wurde. Das haben wir im Urlaub im vorigen Jahr in Schottland am Loch Ness miterleben müssen. Othilie hat sie kurzerhand adoptiert.
Oder an unseren dunkelhäutigen Kindern Mara (14) und Simba (12) aus Ghana, die durch ein schreckliches Verbrechen ihre Eltern verloren haben. Martina hatte sie durch Zufall auf einem alten verlassenen Fischkutter in der Nordsee entdeckt, als die beiden erwähnten Kinder vom Schiff SOS per Taschenlampe gemorst hatten. Auch diese beiden hatte sie kurzerhand adoptiert.
Dann gibt es da auch noch Beatrice (14), die im Mai dieses Jahres von uns aus dem Zirkus gerettet wurde. Auch sie hat ihre Eltern verloren. Ihr Vater stürzte vom Trapez, und ihre Mutter starb vor einem Jahr mit 35 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Sie lebte dann mit ihrem grausamen Stiefvater in einem Wohnwagen des Zirkus. Martina, also wieder einmal Martina, hat sie dort entdeckt und kennengelernt. Martina kommt ganz auf ihre Mutter Ingrid und ihre Tante Othilie (38), also die Schwester von Ingrid (40). Ingrid ist die herzensgute Mutter von Heike, Uschi, Martina und Petra. Othilie hat daraufhin auch Beatrice adoptiert. Es ist wunderbar festzustellen, wie das kleine Zuckerpüppchen bei uns aufgeblüht ist. Othilie hat auf unserem Speicher des Schlosses eine komplette Turnanlage mit allen Geräten für sie installieren lassen, denn Beatrice ist eine begnadete und hochtalentierte Turnerin. Auch sie wird in naher Zukunft von uns gefördert.
Dann wäre dann noch das Erholungsheim für alleinerziehende Mütter, die in unserem Unternehmen der Hoffmann-Group beschäftigt sind. Dort können diese Mütter einmal im Jahr völlig kostenlos mit ihren Kindern Urlaub machen. Mit Kinderbetreuung durch geschultes Personal natürlich. Diese Mutter/Kind Erholungsheim ist nur drei Kilometer von unserem Anwesen entfernt.
Liebe Leser, alle diese aufregenden Geschehnisse könnt ihr in der Familiensaga „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ lesen und miterleben. Es lohnt sich.
Polly: Wie du jetzt gehört hast, ist Othilie eine Persönlichkeit, die über alle Zweifel erhaben ist. Ich warne aber alle davor, sie auf Grund ihrer Güte falsche Schlüsse zu ziehen. Sie ist eine knallharte Geschäftsfrau die man nie unterschätzen darf. Das haben schon viele Personen erfahren müssen. Wer meint, dass man sie übers Ohr hauen kann ist, steht auf verlorenen Posten. Denn keiner kann ihr das Wasser reichen.
Und ihr Gerechtigkeitssinn ist, wie du meinen Worten entnehmen konntest, beispielhaft. Jeder kann zu ihr hinkommen und über seine Probleme reden. Othilie hat immer ein offenes Ohr für alle. Sei es privat, oder geschäftlich.
Mirjana: Wooouuuh, das ist schon beeindruckend, was Othilie äh, Frau Hoffmann natürlich, verkörpert.
Polly: Das war nur in groben Zügen eine Schilderung über meine große Schwester. A pro po Züge.
Kinder, seid ihr alle bereit? Der Zug wird in wenigen Minuten auf Bahnsteig 3 einfahren.
Wie werden direkt in dem Schlafwagen gehen, wo ihr euch alle waschen und neu einkleiden könnt. Onkel Joggeli und Gregor haben alle Kleidungsstücke am Schalter der ÖBB abgeholt.
Kurze Zeit später die Bahnhofsdurchsage über die Lautsprecheranlage:
Achtung, in wenigen Minuten hat auf Bahnsteig 3 Einfahrt der Nachtzug ÖBB über Zürich, München, Salzburg. Bitte Vorsicht an der Bahnsteigkante.
Attention, in a few minutes the night train ÖBB via Zurich, Munich, Salzburg will arrive on platform 3. Please be careful at the platform edge.
Nicht verwunderlich, dass sich die aufgeregten Kinder an der Türe des Schlafwagenwaggons stauten. Jeder wollte zuerst hinein.
Polly: Kinder, der Zug fährt nicht ohne uns ab. Ihr habt doch alle eure Tickets mit der Kabinennummer in der Hand. Ihr könnt also ganz gelassen und einer nach dem anderen in dem Waggon einsteigen.
Polly: Jede Kabine hat zwei Betten. So, hier die Kabinenbesatzungen, die nach bestem Gewissen von uns zusammengestellt wurde:
Polly, Mary Quant / Joggeli, Mirjana / Mara, Simba, Chetaah / Gregor, Beatrice / Martina, Tina / Petra, Sven / Heike, Uschi, Lupo.
So jetzt habt ihr genügend Zeit euch frisch zu machen und sich einzukleiden. Wir haben 20 Uhr und um 2100, wie Martina sagen würde, treffen wir uns im Speisewagen. Auch dort sind die Plätze für uns reserviert. Martina: Oh, wir haben wieder eine neue Uniform. Sieht auch nicht schlecht aus. Und der Faltenrock ist auch sehr bequem.
Gregor wirkte aber etwas „angefressen“ weil er wieder ein weibliches Outfit trug. Dies war eigentlich gar nicht so gewollt, aber wie so oft steckte der Fehler im Detail, und war darauf zurückzuführen, dass die gesamte Kleidung auf „Schloss Bavaria“ von einer neuen Hausangestellten in die Koffer gepackt wurde. Um jetzt nicht als Bub im Speisewagen aufzufallen, wurde er von Mirjana im Gesicht mit Make-up dekoriert und die Haare auf die Schnelle etwas verändert.
Beatrice schmunzelnd: Auch die Tights stehen dir gut.
Gregor: Puuuuhhh. Hoffentlich erfahren das nicht die Scouts aus Old Scotland.
Mirjana: Wir halten alle dicht. Mach dir nichts draus, sondern labe dich gleich an dem köstlichen Abendessen. Hier gibt’s kein Dosenfisch wie in der Küche bei unserer letzten Übernachtung.
Um Punkt 21 Uhr, saß die Reisegruppe Hoffmann (so auch die Bezeichnung auf den Tickets), an den Tischen im Speisewagen.
Das der Speisewagen sehr exklusiv war, kann man an diesem Foto erkennen.
Polly: Kinder, sucht euch auf der Speisekarte heraus was ihr möchtet. Nach den letzten Tagen werdet ihr reichlich Nachholbedarf haben.
22 Uhr. Die Reisegesellschaft war bis oben hin abgefüllt. Auch das Dessert erfreute sich großer Beliebtheit.
Polly: Geht ruhig zu Bett. Ich werde euch um 7 Uhr wecken. Dann habt ihr immer noch genügend Zeit, um euch frisch zu machen, und das Frühstück einzunehmen.
Heike: Das ist wohl auch besser so, denn wer weiß was wir auf der Festung in Werfen erwarten werden. Vielleicht sollten wir zur Vorsicht morgen früh ein paar Care-Pakete vorbereiten.
Polly: Das wird wohl nicht nötig sein, denn Tante Othilie wir morgen auch auf der Burg erscheinen. Und wenn sie dort nichts Essbares vorfindet, wird sie Himmel und Hölle in Bewegung setzen. Und das wird sie ohne Morsezeichen machen.
Jetzt aber endgültig ab ins Bett.
Wie man anhand des Fotos in diesem Teil feststellen kann, sind die Betten wirklich nur für eine Person konzipiert worden.
Genau das aber störte einige Personen in dem ansonsten luxuriös eingerichteten Schlafabteil. Und das waren u. a. ängstlichen Kinder, die ansonsten ihren Partner nachts immer in ihren Armen hatte.
Kabine Nr. 3
Beatrice: Du Gregor, bist du eigentlich schon am Schlafen? (Eine Frage also, die man nie mit einem ehrlichen „Ja“ beantworten kann).
Nein.
Kannst du dann zu mir herunterkommen, und mich ein wenig aufwärmen?
Ich komme mein Schatz.
Das ist ganz süß von dir, danke.
Kabine Nr. 5
Mirjana: Du Joggeli, bist du eigentlich schon am Schlafen?
Nein.
Kannst du dann zu mir herunterkommen, und mich ein wenig aufwärmen?
Ich komme meine neunstöckige Konditortorte.
Kabine Nr.4
Tina: Du Martina, bist du eigentlich schon am Schlafen?
Nein.
Kannst du dann zu mir herunterkommen, und mich ein wenig aufwärmen?
Ich komme meine sechsstöckige Zuckertorte.
Kabine Nr. 7
Mara: Du Cheetah, bist du eigentlich schon am Schlafen?
Miauuuuuu
Kannst du dann vom Boden aufstehen und mich im Bett ein wenig wärmen.
Um 7 Uhr saßen alle pünktlich und aufgewärmt am Frühstückstisch.
Polly: So Kinder, in einer Stunde fährt unser Zug im Bahnhof Salzburg ein. Dort steigen wir dann in einen Linienbus, der uns zur Festung Werfen führt. Ich behaupte einmal, dass ihr absolut begeistert sein werdet. Dort wartet Tante Othilie auf uns, die es sich auch nicht nehmen lassen möchte, diese riesige Burg zu betrachten.
Tante Othilie ist garantiert erpicht darauf unser Unternehmen würdig zu vertreten. Und ihr seid es sicherlich auch, davon bin ich halbwegs überzeugt. Ich habe mir sagen lassen, dass das Essen dort ausgezeichnet sein soll. Ich habe extra nachgefragt, denn eine Pizzeria oder ein Balkan-Restaurant ist in unerreichbarer Ferne, und somit wird auch die Taschenlampe keinen großen Nutzen haben, nicht wahr Martina?
Martina: Habe alles verstanden. Aber so eine Burg wird garantiert einen Suchscheinwerfer haben welchen wir……….
Polly schmunzelnd: ……..welchen wir aber nicht gebrauchen werden. Und einen Weinkeller Joggeli, werden wir dort……..
Joggeli lachend: ………werden wir dort sicherlich finden.
Polly: Ok, lassen wir das Ganze auf uns zukommen.
Liebe Leser, der letzte Satz von Polly lass ich mir auf der Zunge zergehen. Ich glaube auch kaum, dass der Aufenthalt auf der Festung Werfen langweilig sein wird. Dafür werden zumindest die Kinder sicherlich sorgen.
Ende Teil: 462
Monika
Geschrieben am 22.10.2021
Kapitel: 569
Fahrt zur Festung Schloss Werfen in Österreich
Martina: Jetzt sind wir also schon einmal am Hauptbahnhof angelangt. Tante Polly, gehe ich Recht in der Vermutung, dass wir nun ein schnaubendes und zischendes Ungeheuer betreten werden, welches uns zu einem anderen Ort bringen wird.
Polly: Mr. Holmes, ihre Vermutung bezüglich eines Standortwechsels sind nicht von der Hand zu weisen. Ich bewundere wieder einmal ihren kriminalistischen Spürsinn, der über alle Zweifel erhaben ist.
Mr. Holmes (Martina): Leider konnte ich bisher nicht herausfinden, wo es uns jetzt hinführen wird. Ich habe mir die Abfahrtszeiten der Züge auf der großen Anzeigentafel angeschaut, und kann mir daraus keinen Reim machen. Und Lupo bzw. Cheetah sicherlich auch nicht. Auch deren hellseherischen Fähigkeiten sind eingeschränkt.
Polly: Dann steck dir doch mal deine Pfeife wieder ins Gesicht, auch wenn sie kalt ist. Vielleicht wird dein Denkapparat dadurch derart angeregt, dass du nach einem Blick auf die Anzeigentafel feststellst, wohin die Reise geht.
Martina: Danke für den Tipp. Ich merke schon, dass es funktioniert.
Also ich habe jetzt folgende Erkenntnisse gezogen. Kombiniere, kombiniere, da wir einen Nachtzug besteigen, werden wir garantiert nicht in einem Zug einsteigen, der nur bis Basel führt.
Polly: Siehst du Martina, die Pfeife hilft tatsächlich.
Mr. Holmes: Die Drähte in meinem Hirn arbeiten. Ich komme also zu der Erkenntnis, dass wir in den Nacht-Zug einsteigen werden, der uns nach Salzburg (Österreich) führt. Reine Fahrtzeit 9 Stunden und zehn Minuten mit längerem Aufenthalt in München. Vorausgesetzt das wir nicht auf Hercule Poirot treffen, einer meiner Kollegen also, der gerade im Begriff ist einen Mord im Zug aufzuklären. Da muss ich ihn natürlich unterstützen.
Mirjana: Mit dem kleinen Unterschied, dass dieser Mord, bzw. mehrere Morde im Orientexpress auf dem Weg von Istanbul nach Calais geschehen ist.
Info:
Hercule Poirot ist eine Romanfigur der britischen Schriftstellerin Agatha Christie (1890–1976), ein stark von sich und seinen Fähigkeiten überzeugter belgischer Privatdetektiv. Seine belletristisch abgefasste Biographie lässt ihn als pensionierten Polizeibeamten während des Ersten Weltkriegs als Flüchtling ins Exil nach Großbritannien gehen.
Seine kleine, dandyhafte Erscheinung, die ein Eierkopf abrundet, wird häufig auch als „lächerlich“ oder auch „Witzfigur“ beschrieben und führt ab und an dazu, dass er von Fremden nicht ernst genommen und mitunter für einen Friseur gehalten wird.
Miss Monika: Da ergeht es mir ähnlich. Auch ich werde mitunter für einen Schriftsteller gehalten. Und ernst genommen werde ich manchmal auch nicht.
Dies bringt ihm allerdings eher einen psychologischen Vorteil ein. Er selbst setzt die englische Sprache bewusst in diesem Sinne ein
Mord im Orient-Express (englisch Murder on the Orient Express) ist ein Kriminalroman von Agatha Christie mit Hercule Poirot als Ermittler, der einen Mord im Orient-Express, einem Zug von Istanbul nach Calais, aufklärt. Er erschien am 1. Januar 1934 in Großbritannien und im selben Jahr unter verändertem Titel in den USA (Murder in the Calais Coach) und in Deutschland (Die Frau im Kimono). Der Stoff wurde seit 1974 mehrfach verfilmt. Quelle: Wikipedia
Polly: Dann hätten wir das schon einmal geklärt. Wir fahren nach Salzburg
Martina: Das wäre Bahnsteig Nr. 3.
Polly: Von dort geht es dann mit einem Bus der öffentlichen Verkehrsbetriebe zur Festung Werfen, wo viele Internatsschüler beiderlei Geschlechts von uns eingekleidet werden müssen.
Martina: Müssen oder dürfen? Da besteht ein meilenweiter Unterschied.
Joggeli: Das wissen wir nicht so genau. Das werden wir spätestens bei der dortigen Ankunft erfahren. Übrigens, hat Tante Othilie für Sven den Reise-Pass per Expresszustellung am Info-Schalter der SBB (Schweizer Bundesbahn) hinterlegen lassen. Wir werden ihn gleich abholen.
Polly: Kinder, allemal herhören. Wir haben fast einen ganzen First-Class Schlafwagenwaggon für uns reservieren lassen. Auch das hat Tante Othilie arrangiert.
Joggeli: Das Abendessen sowie das Frühstück werden wir in einem Luxusspeisewagen einnehmen. Daher ist Tante Othilie darauf erpicht, dass wir in einem kleidungstechnisch angemessenen Zustand dort erscheinen. Wir vertreten alle die Hoffmann-Group. Das ist ihr ganz wichtig, und uns natürlich auch. Die einheitliche Kleidung ist ebenfalls in eurer maßgeschneiderten Größe am ÖBB-Schalter (Österreichische Bundesbahn) hinterlegt worden.
Mirjana: Eine großartige Frau. Sie denkt einfach an alles.
Polly: Sie ist die Beste, und hat auch die größte Erfahrung. Vor ihr ducken sogar die Politiker. Ihr Einfluss in Politik und Wirtschaft ist grandios. Und mit den Königshäusern in Europa steht sie in engem Kontakt. Und sogar mit dem Vatikan im Rom knüpft sie eine rege Beziehung.
Mirjana: Auch menschlich ist das eine bemerkenswerte Frau.
Polly: Das ist wahrlich eine ganz große Stärke von ihr. Ein aktuelles Beispiel sind die 84 Waisenkinder die sie in unserem Schloss aufgenommen hat, nach dem der Missbrauchsskandal im Nachbardorf von uns aufgedeckt wurde. Wenn das von ihr komplett finanzierte und völlig neue Haus der Waisenkinder fertig gestellt ist, werden die Kinder dort einziehen. Dieses neue Waisenheim ist dann nur 300 Meter von uns entfernt.
Ich denke auch an Gaby (16), die von ihren Stiefeltern und dem Stiefbruder schändlich behandelt wurde. Das haben wir im Urlaub im vorigen Jahr in Schottland am Loch Ness miterleben müssen. Othilie hat sie kurzerhand adoptiert.
Oder an unseren dunkelhäutigen Kindern Mara (14) und Simba (12) aus Ghana, die durch ein schreckliches Verbrechen ihre Eltern verloren haben. Martina hatte sie durch Zufall auf einem alten verlassenen Fischkutter in der Nordsee entdeckt, als die beiden erwähnten Kinder vom Schiff SOS per Taschenlampe gemorst hatten. Auch diese beiden hatte sie kurzerhand adoptiert.
Dann gibt es da auch noch Beatrice (14), die im Mai dieses Jahres von uns aus dem Zirkus gerettet wurde. Auch sie hat ihre Eltern verloren. Ihr Vater stürzte vom Trapez, und ihre Mutter starb vor einem Jahr mit 35 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Sie lebte dann mit ihrem grausamen Stiefvater in einem Wohnwagen des Zirkus. Martina, also wieder einmal Martina, hat sie dort entdeckt und kennengelernt. Martina kommt ganz auf ihre Mutter Ingrid und ihre Tante Othilie (38), also die Schwester von Ingrid (40). Ingrid ist die herzensgute Mutter von Heike, Uschi, Martina und Petra. Othilie hat daraufhin auch Beatrice adoptiert. Es ist wunderbar festzustellen, wie das kleine Zuckerpüppchen bei uns aufgeblüht ist. Othilie hat auf unserem Speicher des Schlosses eine komplette Turnanlage mit allen Geräten für sie installieren lassen, denn Beatrice ist eine begnadete und hochtalentierte Turnerin. Auch sie wird in naher Zukunft von uns gefördert.
Dann wäre dann noch das Erholungsheim für alleinerziehende Mütter, die in unserem Unternehmen der Hoffmann-Group beschäftigt sind. Dort können diese Mütter einmal im Jahr völlig kostenlos mit ihren Kindern Urlaub machen. Mit Kinderbetreuung durch geschultes Personal natürlich. Diese Mutter/Kind Erholungsheim ist nur drei Kilometer von unserem Anwesen entfernt.
Liebe Leser, alle diese aufregenden Geschehnisse könnt ihr in der Familiensaga „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ lesen und miterleben. Es lohnt sich.
Polly: Wie du jetzt gehört hast, ist Othilie eine Persönlichkeit, die über alle Zweifel erhaben ist. Ich warne aber alle davor, sie auf Grund ihrer Güte falsche Schlüsse zu ziehen. Sie ist eine knallharte Geschäftsfrau die man nie unterschätzen darf. Das haben schon viele Personen erfahren müssen. Wer meint, dass man sie übers Ohr hauen kann ist, steht auf verlorenen Posten. Denn keiner kann ihr das Wasser reichen.
Und ihr Gerechtigkeitssinn ist, wie du meinen Worten entnehmen konntest, beispielhaft. Jeder kann zu ihr hinkommen und über seine Probleme reden. Othilie hat immer ein offenes Ohr für alle. Sei es privat, oder geschäftlich.
Mirjana: Wooouuuh, das ist schon beeindruckend, was Othilie äh, Frau Hoffmann natürlich, verkörpert.
Polly: Das war nur in groben Zügen eine Schilderung über meine große Schwester. A pro po Züge.
Kinder, seid ihr alle bereit? Der Zug wird in wenigen Minuten auf Bahnsteig 3 einfahren.
Wie werden direkt in dem Schlafwagen gehen, wo ihr euch alle waschen und neu einkleiden könnt. Onkel Joggeli und Gregor haben alle Kleidungsstücke am Schalter der ÖBB abgeholt.
Kurze Zeit später die Bahnhofsdurchsage über die Lautsprecheranlage:
Achtung, in wenigen Minuten hat auf Bahnsteig 3 Einfahrt der Nachtzug ÖBB über Zürich, München, Salzburg. Bitte Vorsicht an der Bahnsteigkante.
Attention, in a few minutes the night train ÖBB via Zurich, Munich, Salzburg will arrive on platform 3. Please be careful at the platform edge.
Nicht verwunderlich, dass sich die aufgeregten Kinder an der Türe des Schlafwagenwaggons stauten. Jeder wollte zuerst hinein.
Polly: Kinder, der Zug fährt nicht ohne uns ab. Ihr habt doch alle eure Tickets mit der Kabinennummer in der Hand. Ihr könnt also ganz gelassen und einer nach dem anderen in dem Waggon einsteigen.
Polly: Jede Kabine hat zwei Betten. So, hier die Kabinenbesatzungen, die nach bestem Gewissen von uns zusammengestellt wurde:
Polly, Mary Quant / Joggeli, Mirjana / Mara, Simba, Chetaah / Gregor, Beatrice / Martina, Tina / Petra, Sven / Heike, Uschi, Lupo.
So jetzt habt ihr genügend Zeit euch frisch zu machen und sich einzukleiden. Wir haben 20 Uhr und um 2100, wie Martina sagen würde, treffen wir uns im Speisewagen. Auch dort sind die Plätze für uns reserviert. Martina: Oh, wir haben wieder eine neue Uniform. Sieht auch nicht schlecht aus. Und der Faltenrock ist auch sehr bequem.
Gregor wirkte aber etwas „angefressen“ weil er wieder ein weibliches Outfit trug. Dies war eigentlich gar nicht so gewollt, aber wie so oft steckte der Fehler im Detail, und war darauf zurückzuführen, dass die gesamte Kleidung auf „Schloss Bavaria“ von einer neuen Hausangestellten in die Koffer gepackt wurde. Um jetzt nicht als Bub im Speisewagen aufzufallen, wurde er von Mirjana im Gesicht mit Make-up dekoriert und die Haare auf die Schnelle etwas verändert.
Beatrice schmunzelnd: Auch die Tights stehen dir gut.
Gregor: Puuuuhhh. Hoffentlich erfahren das nicht die Scouts aus Old Scotland.
Mirjana: Wir halten alle dicht. Mach dir nichts draus, sondern labe dich gleich an dem köstlichen Abendessen. Hier gibt’s kein Dosenfisch wie in der Küche bei unserer letzten Übernachtung.
Um Punkt 21 Uhr, saß die Reisegruppe Hoffmann (so auch die Bezeichnung auf den Tickets), an den Tischen im Speisewagen.
Das der Speisewagen sehr exklusiv war, kann man an diesem Foto erkennen.
Polly: Kinder, sucht euch auf der Speisekarte heraus was ihr möchtet. Nach den letzten Tagen werdet ihr reichlich Nachholbedarf haben.
22 Uhr. Die Reisegesellschaft war bis oben hin abgefüllt. Auch das Dessert erfreute sich großer Beliebtheit.
Polly: Geht ruhig zu Bett. Ich werde euch um 7 Uhr wecken. Dann habt ihr immer noch genügend Zeit, um euch frisch zu machen, und das Frühstück einzunehmen.
Heike: Das ist wohl auch besser so, denn wer weiß was wir auf der Festung in Werfen erwarten werden. Vielleicht sollten wir zur Vorsicht morgen früh ein paar Care-Pakete vorbereiten.
Polly: Das wird wohl nicht nötig sein, denn Tante Othilie wir morgen auch auf der Burg erscheinen. Und wenn sie dort nichts Essbares vorfindet, wird sie Himmel und Hölle in Bewegung setzen. Und das wird sie ohne Morsezeichen machen.
Jetzt aber endgültig ab ins Bett.
Wie man anhand des Fotos in diesem Teil feststellen kann, sind die Betten wirklich nur für eine Person konzipiert worden.
Genau das aber störte einige Personen in dem ansonsten luxuriös eingerichteten Schlafabteil. Und das waren u. a. ängstlichen Kinder, die ansonsten ihren Partner nachts immer in ihren Armen hatte.
Kabine Nr. 3
Beatrice: Du Gregor, bist du eigentlich schon am Schlafen? (Eine Frage also, die man nie mit einem ehrlichen „Ja“ beantworten kann).
Nein.
Kannst du dann zu mir herunterkommen, und mich ein wenig aufwärmen?
Ich komme mein Schatz.
Das ist ganz süß von dir, danke.
Kabine Nr. 5
Mirjana: Du Joggeli, bist du eigentlich schon am Schlafen?
Nein.
Kannst du dann zu mir herunterkommen, und mich ein wenig aufwärmen?
Ich komme meine neunstöckige Konditortorte.
Kabine Nr.4
Tina: Du Martina, bist du eigentlich schon am Schlafen?
Nein.
Kannst du dann zu mir herunterkommen, und mich ein wenig aufwärmen?
Ich komme meine sechsstöckige Zuckertorte.
Kabine Nr. 7
Mara: Du Cheetah, bist du eigentlich schon am Schlafen?
Miauuuuuu
Kannst du dann vom Boden aufstehen und mich im Bett ein wenig wärmen.
Um 7 Uhr saßen alle pünktlich und aufgewärmt am Frühstückstisch.
Polly: So Kinder, in einer Stunde fährt unser Zug im Bahnhof Salzburg ein. Dort steigen wir dann in einen Linienbus, der uns zur Festung Werfen führt. Ich behaupte einmal, dass ihr absolut begeistert sein werdet. Dort wartet Tante Othilie auf uns, die es sich auch nicht nehmen lassen möchte, diese riesige Burg zu betrachten.
Tante Othilie ist garantiert erpicht darauf unser Unternehmen würdig zu vertreten. Und ihr seid es sicherlich auch, davon bin ich halbwegs überzeugt. Ich habe mir sagen lassen, dass das Essen dort ausgezeichnet sein soll. Ich habe extra nachgefragt, denn eine Pizzeria oder ein Balkan-Restaurant ist in unerreichbarer Ferne, und somit wird auch die Taschenlampe keinen großen Nutzen haben, nicht wahr Martina?
Martina: Habe alles verstanden. Aber so eine Burg wird garantiert einen Suchscheinwerfer haben welchen wir……….
Polly schmunzelnd: ……..welchen wir aber nicht gebrauchen werden. Und einen Weinkeller Joggeli, werden wir dort……..
Joggeli lachend: ………werden wir dort sicherlich finden.
Polly: Ok, lassen wir das Ganze auf uns zukommen.
Liebe Leser, der letzte Satz von Polly lass ich mir auf der Zunge zergehen. Ich glaube auch kaum, dass der Aufenthalt auf der Festung Werfen langweilig sein wird. Dafür werden zumindest die Kinder sicherlich sorgen.
Ende Teil: 462
Monika
Geschrieben am 22.10.2021
- Monika56
- Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Dez 11, 2022 10:23 am
Liebe Leser,
ich hoffe, dass Euch die beiden Teile der "Lehrjahre" am Freitag gut gefallen haben.
In diesem Sinne einen schönen 3. Advent.
Monika
ich hoffe, dass Euch die beiden Teile der "Lehrjahre" am Freitag gut gefallen haben.
In diesem Sinne einen schönen 3. Advent.
Monika
- Monika56
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Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Dez 12, 2022 5:22 pm
Liebe Leser,
seit fünf Tagen ist unsere Polly nicht mehr online.
Ich hoffe inständíg, dass ihr nichts passiert ist.
Ich habe sie mehrmals über eine PM zu erreichen versucht.
Leider habe ich bisher keine Antwort erhalten.
Hoffen wir also das Beste.
Monika
seit fünf Tagen ist unsere Polly nicht mehr online.
Ich hoffe inständíg, dass ihr nichts passiert ist.
Ich habe sie mehrmals über eine PM zu erreichen versucht.
Leider habe ich bisher keine Antwort erhalten.
Hoffen wir also das Beste.
Monika
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