- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Di Okt 25, 2022 9:29 am
Liebe Leser,
die nächsten beiden Teile (449 + 450) der Familiensaga,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erfolgen aus medizinischen Gründen bei mir
am Donnerstag, den 27.10.2022
Herzliche Grüße
Monika
die nächsten beiden Teile (449 + 450) der Familiensaga,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erfolgen aus medizinischen Gründen bei mir
am Donnerstag, den 27.10.2022
Herzliche Grüße
Monika
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Okt 26, 2022 9:29 am
Liebe Leser,
ich fass es absolut nicht, was Erwin und Bixi dort in dem Video verzapfen.
Eine Alternative zum Viktoralienmarkt (Video) in München wäre doch garantiert ein Besuch im Kaufhaus der Hoffmann-Group in München.
Zumahl sie ab letzten Montag Strapse und Tights im Angebot haben.
Schaut doch mal rein.
Ihr findet es direkt neben dem Rathausplatz mit seinen vielen Cafes. Hier im Bild gut zu sehen.
Dort wo auch der FC Bayern seit einer gefühlten Ewigkeit die Salatschüssel in die Höhe stemmt. (Balkon Rathaus).
Erwin und Bixi: Was machen wir in München? | Grünwald Freitagscomedy | BR
Erwin und Bixi sind nach München gekommen. Doch was macht man hier so als typische Touristen? Sightseeing? Auf ein Konzert oder in ein Museum? Nein, Erwin hat eine viel bessere Idee, was man in der Großstadt München am besten machen kann.
ich fass es absolut nicht, was Erwin und Bixi dort in dem Video verzapfen.
Eine Alternative zum Viktoralienmarkt (Video) in München wäre doch garantiert ein Besuch im Kaufhaus der Hoffmann-Group in München.
Zumahl sie ab letzten Montag Strapse und Tights im Angebot haben.
Schaut doch mal rein.
Ihr findet es direkt neben dem Rathausplatz mit seinen vielen Cafes. Hier im Bild gut zu sehen.
Dort wo auch der FC Bayern seit einer gefühlten Ewigkeit die Salatschüssel in die Höhe stemmt. (Balkon Rathaus).
Erwin und Bixi: Was machen wir in München? | Grünwald Freitagscomedy | BR
Erwin und Bixi sind nach München gekommen. Doch was macht man hier so als typische Touristen? Sightseeing? Auf ein Konzert oder in ein Museum? Nein, Erwin hat eine viel bessere Idee, was man in der Großstadt München am besten machen kann.
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Okt 27, 2022 10:26 am
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 449
Kapitel: 552
Samstag, der 07.08.1965
Reitstunde auf Schloss Bavaria
Mein Besuch auf Immenhof
Die Mädels vom Immenhof Didlum-Didlda
In der Zwischenzeit wurden auf Schloss Bavaria die Pferde aus der Koppel geholt. Denn heute Vormittag sollte das Areal mit dem Zwei-und Vierbeinern erkundet werden, währenddessen Vreni ihre private Modenschau auf dem Krankenzimmer vorführte. Erst in blauem Outfit, und nun in weißem Outfit.
Petra konnte sich des Eindrucks nicht erwecken, dass Vreni ein Auge auf den gleichaltrigen Jungen geworfen hatte. Ob sie sich das Schauspiel noch lange anschauen würde, steht noch in den Sternen, da Dirk kein Auge zu machen konnte über das was er dort sah.
Aber zurück zu der Reiterequipe.
Wie wir alle wissen waren alle Personen, einschließlich der Kinder, auf Schloss Bavaria mittlerweile erfahrene Reiter.
Nun denn, dem wollte sich Mirjana natürlich keine Blöße geben, was man auch nachvollziehen kann.
Kurzerhand stellte man ihr auch ein Pferd zur Seite, welches man zu der sehr friedlichen Sorte zählte, auch wenn der Name „Tornado“ des weißen Schimmels vielleicht etwas irreführend war (Hinweis für alle Nichtreiter: Ein Schimmel ist immer „weiß“. Vielleicht werde ich euch mal bei Gelegenheit ein Pferd etwas näher erklären). Zumindest machte es einen friedlichen Eindruck, als Mirjana es an der Trense festhielt.
Nun sollte also der große Moment kommen, wo Mirjana zum ersten Mal in ihrem Leben ein Pferd besteigen wollte (sollte).
Dazu kam es erst mal nicht, weil Heike (11 Jahre alt), einen erste Hilfe Koffer mit sich führte, der auf ihrem Rücken geschnallt war. Ebenso zog sie eine Krankenliege hinter sich her, die sie sich von der Krankenstation ohne Wissen Petras einfach „ausgeliehen“ hatte.
Othilie: Heike, was hat das denn wieder zu bedeuten?
Heike: Ich dachte mir, da Mirjana heute ihre erste Reitstunde hat, sollten wir vorsorge bezüglich eines Unfalls treffen.
Othilie: Puuuuuuhhhhh.
Polly: Und wo ist dein Pferd“ Symphonie“? Diesbezüglich solltest du auch Vorsorge treffen, da wir jetzt losreiten wollen.
Heike: Ich hole es sofort.
Othilie: Aber zügig.
Heike: Bin schon wieder da.
Joggeli: Mirjana, bleibe ganz locker. ich halte das Pferd an der Trense fest, und dann du steigst mit dem linken Fuß in den Steigbügel, hältst dich oben am Knauf des Sattels fest, um dann mit Schwung oben in den Sattel zu gelangen. Ich mache dir das mal vor und……….. Heike, lasse bitte den Notfallkoffer zu…….und du siehst dann, dass das Ganze kein…… Heike, die Krankenliege kannst du auch zugeklappt lassen…….dass das Ganze kein großes Problem darstellen wird.
(Im dritten Versuch, saß Mirjana dann schließlich im Sattel).
Joggeli: Siehst du, hat doch noch gut geklappt. Es ist schließlich kein Meister vom Himmel gefallen.
Heike: Das nicht, aber Mirjana fast vom Pferd.
Joggeli: Mirjana, lass dich von der naseweisen Heike nicht aus der Ruhe bringen.
Ich werde das Pferd jetzt am Zügel festhalten und dann traben wir los.
Mirjana: Wo gebe ich Gas, beziehungsweise wie mache ich dem Pferd klar, dass ich losreiten möchte?
Joggeli: A mit den Zügeln, B mit einer gewissen Körpersprache, und C mit den Füßen.
Mirjana: Und wie bremse ich?
Heike: Brrrrrrrrrrrrrrr
Joggeli: Das auch, und mit dem anziehen der Zügel. Ich werde aber jetzt zu dir hochsteigen und mich vorne hinsetzen. Du setzt dich hinter mir. Und dann beobachtest du genau, wie ich das machen werde.
Mirjana: Das ist eine gute Idee. Dann mal los.
Joggeli: Ok, Othilie reitet vorne weg.
In der Tat saß Othilie schon auf ihrem Pferd „Morgenröte“.
Liebe Leser ihr werdet mir Recht geben wenn ich behaupte, dass man hier von Eleganz, majestätischem Anmut, Harmonie und ein Einklang zwischen Pferd und Reiterin sprechen kann. Das ist nicht verwunderlich, da Othilie die erfahrenste Reiterin von ganz Schloss Bavaria ist. Schon im jungen Lebensalter von 12 Jahren saß sie im Sattel diverser Pferde.
So langsam setzte sich also der Tross der Reiterinnen und Reiter in Bewegung.
Abgesichert wurde das Feld vorne von Polizei-Hauptwachtmeister Heinz Schulz mit seiner BMW-Isetta. Mit Blaulicht natürlich.
Hinter der Hoffmann-Group reihte sich die Schar der Gräfinnen und Grafen ein.
Und ganz zum Schluss fuhr zur Sicherheit noch dieses Fahrzeug mit.
Man kann also sagen, dass bei diesem Reit-Ausflug an alles gedacht wurde.
Da ich so langsam die Reiterschar aus meinem Blickfeld verschwinden sehe, schalte ich mal wieder zurück zu der Krankenstation von „Schloss Bavaria“ wo sich auch einiges tat.
Denn hier stand gegenwertig die Chefarztvisite an.
Vorab aber noch einige Arztwitze:
Arzt: "Tja, Herr Müller, ich habe festgestellt, dass bei Ihnen ein Hoden aus Holz und einer aus Metall ist." "Aber wie kann ich dann zwei gesunde Kinder haben?" Arzt: "Wie alt sind die beiden denn?" "Naja, Pinocchio ist fünf und Terminator acht."
Kommt Frau Meier zum Arzt: "Herr Doktor, ich habe einen Geldschein verschluckt, aber in der Toilette finde ich immer nur Kleingeld!" "In den Wechseljahren kann das vorkommen."
Mitten in der Nacht wird der Landarzt geweckt und muss an die Tür. "Was ist denn passiert?" "Wie viel nehmen Sie für einen Hausbesuch auf dem Hof, sind etwa 10 Kilometer Fahrt?" "15 Euro." "Gut, aber beeilen sie sich." Der Arzt packt sein Notfallset und stürzt zum Auto. Als sie den Hof erreicht haben, sagt der vermeintliche Patient: "Hier sind die 15 Euro." "Jaja, aber wo ist denn der Notfall?" "Es gibt gar keinen. Ich habe den Nachtbus verpasst und ein Taxi wäre teurer gewesen."
Eine Frau kommt zum Arzt und legt sich wie immer nackig auf die Liege. Der Mann in Weiß steht daneben und grinst. "Wollen Sie nicht mal mit der Untersuchung beginnen?" "Ich würde auf den Arzt warten, denn ich soll nur die Decke streichen!"
Nun aber zu der erwähnten Visite.
Sie findet meist vormittags statt und wird üblicherweise vom Stationsarzt, Assistenzärzten und Pflegepersonal durchgeführt. Jeder Patient wird persönlich besucht, die Untersuchungsergebnisse werden besprochen und der weitere Verlauf der Behandlung wird ebenfalls ein Thema sein.
Bei einer Visite ist besonders die Rangfolge wichtig, in der das Patientenzimmer betreten wird.
In unserem Fall sieht das so aus:
Professor Doktor Murks, Frau Doktor Bernds, Medizinstudentin Petra Hoffmann, Stationsschwester Ingrid Hoffmann, Technische Assistentin Polly Hoffmann, Hilfskrankenschwester Sylvia, Küchenleiterin Martha, Stellvertretende Küchenleiterin Luise.
Technische Assistentin Mirjana glänzte durch Abwesenheit (Reiten), welches aber durch ein Entschuldigungsschreiben vom Professor akzeptiert wurde.
Nun wurde es sehr voll in dem Patientenzimmer. Alle von mir erwähnten Personen stellten sich um das erste Bett herum auf, in welchem ganz brav unser Dirk lag.
Professor: Na wie geht’s unserem Patienten heute. Hast du die Eierstockentzündung mittlerweile gut verkraftet?
Petra: Hmmmmmmmrrrrr (Ein Räuspern von Petra). Entschuldigen sie Herr Professor, in diesem Bett hier liegt Dirk und nicht Vreni. Außerdem ist die Eierstockentzündung im nächsten Zimmer anzutreffen.
(Man muss wissen, dass Chef-und Oberärzte sich keine Namen merken können. Für sie ist ein Patent entweder die Eierstockentzündung, der Blinddarm, der Knochenbruch usw. Petra wusste das ganz genau, und handelte auch danach).
Prof.: Ach ja, man kann sich ja mal vertun. Dirk hat ja den Blinddarm herausbekommen.
Petra: Der Blinddarm liegt nebenan im Bett. Vor ihnen liegt der Leistenbruch.
Prof: Dann schauen wir uns mal den Leistenbruch an. Oh, gute Arbeit. Waren sie das, die ihn operiert hat?
Petra: Mit Verlaub Herr Professor, das war tatsächlich meine Wenigkeit.
Vreni, du kannst ruhig in deinem Bett bleiben. Du hast heute schon genug gesehen. Ich sehe übrigens wieder ein anderes Outfit bei dir.
Vreni: Ja, den Stoff habe ich von Tante Polly bekommen. Ich habe mir das selbst zusammengenäht.
Petra: Alle Achtung, du hast erstaunliche handwerkliche Fähigkeiten. Aber jetzt geh bitte wieder in deinem Bett. Wir kommen gleich auch zu dir.
Professor: Nun denn, Behandlung bei Dirk weiter fortsetzen. Ungefähr 8 Tage im Bett bleiben, anschließen können sie die Fäden ziehen. Und wiederrum danach so langsam mit den Übungen bezüglich des Knochenbruchs anfangen.
Petra: Bänderriss Herr Professor. Sie meinten bestimmt den Bänderriss. Der Knochenbruch befindet sich zwei Zimmer weiter.
Prof. Ach ja richtig. Ich meine das auch gesagt zu haben. Nun denn, was macht Vreni hier?
Petra: Sie haben ihr den Blinddarm herausgenommen. Ich meine das vorhin erwähnt zu haben.
Prof.: Kann sein, kann sein, man sich nicht alles merken. Wo befindet sich der Appendizitis jetzt?
Petra: Mit Verlaub Herr Professor, den Appendix vermiformis haben sie mit nach Hause genommen. Sie wollten ihn ihrer Frau als Geschenk mitnehmen, und auf das Nachttischchen hinstellen.
Professor: Ja genau. Das habe ich auch gemacht. Seitdem spricht meine Frau nicht mehr mit mir. Sie lernen sie heute Abend auf den Feierlichkeiten bezüglich Pollys Konfirmation kennen.
Petra in aller Seelenruhe, welches eines ihrer vielen vortrefflichen Eigenschaften ist:
Tante Polly wird keineswegs konfirmiert, sondern das sind die Feierlichkeiten mit dem fürstlichen Adel. Ich hoffe, dass sie ihnen und ihrer Frau gefallen werden.
Professor: Super, dann gehen wir jetzt mal zu der Eierstockentzündung.
Petra: Wie sie wünschen Herr Professor, diese ist direkt im nächsten Krankenzimmer.
Richtig surreal wurde es dann, wie sich die Karawane wieder aus dem Patientenzimmer begab, denn die Reihenfolge mit dem Chef (Professor) am Anfang des Zuges versuchen alle Beteiligten auch dann wieder einzuhalten.
Da pressen sich also alle Kollegen an die Zimmerwand und die Betten, um in der Mitte einen Gang zu bilden, durch den der Chef und sein Hofstaat wieder das Zimmer verlassen können.
Dieses Schauspiel wiederholt sich im nächsten Zimmer aufs Neue, so dass Du Dich auch hier wieder bis zur Spitze vorarbeiten darfst, um das Wort für Deine Patienten zu ergreifen.
Aber das ersparen wir uns nun, und wechseln wieder den Schauplatz. Und das ist die Reiterequipe, die sich mit Othilie an der Spitze dem Ort „Ups“ näherte.
Mittlerweile ist eine kleine Veränderung bei der Reiterequipe vorgenommen worden. Hinter Othilie fuhr nun eine Kutsche, die von zwei Pferden gezogen wurde. In ihr saßen Mirjana, Joggeli und Heike, während auf dem Kutschbock ein Stallknecht saß, der ebenfalls ein sehr ansprechendes Outfit trug. Hinter der Karosserie saßen zwei ebenfalls königlich ausstaffierte Männer, welche eigentlich die Stallburschen auf „Schloss Bavaria“ waren.
Nun, dass erlebte „Ups“ nun auch nicht alle Tage, das dieser Ort nun „königlichen“ Besuch bekam. Wenn Joggeli erahnt hätte, dass dieser „Aufzug“ mit der Kutsche so viel Aufsehen erregen würde, hätte er zumindest sicherlich eine etwas bescheidenere Kutsche genommen.
Jedenfalls herrschte in diesem Ort plötzlich eine helle Aufregung. Der Straßenrand war jedenfalls nach kurzer Zeit voller Menschen. Alle war auf den Beinen um einer Königin (Mirjana) die Aufwartung zu machen. Wobei man jetzt natürlich nicht wusste aus welchem Königshaus nun die Königin war, die in der Kutsche saß.
Die Gerüchteküche brodelte jedenfalls gewaltig, zumal es ja nicht außergewöhnlich war, dass ein Königshaus auf „Schloss Bavaria“ verweilte.
(Hofberichterstatterin Monika hatte ausführlich darüber berichtet).
Jedenfalls wurden am Straßenrand diese Personen gehandelt, die in dem königlichen Gefährt saßen:
Gustaf Adolf Bernadotte und Sibylla von Sachsen-Coburg und Gotha aus Schweden.
Juan Carlos de Borbón und Sofía de Grecia aus Spanien.
Albert Windsor und Elizabeth Bowes-Lyon aus England.
Frederik von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1899-1972) sowie seiner Gattin Ingrid von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg aus Dänemark.
Rainier Grimaldi und Grace Kelly aus Monaco.
Beatrix van Oranje-Nassau und Claus von Amsberg aus den Niederlanden.
Wachtmeister Müller dessen Dienstwohnung zugleich auch die Polizei-Wache von Ups war. Er war jedenfalls an diesem Samstag bisher damit beschäftigt die Teppiche der Wohnung auszuklopfen, während seine Gattin wieder einmal beim Friseur war. (Wir kennen das schon).
Ein Teppich hing bereits im Garten über die Teppichstange. Den zweiten Teppich legte er vor dem Haus auf dem vorher sorgfältig gereinigten Straßenboden, als das Gefährt mit dem „Königspaar“ ausgerechnet auf dem Teppich stehenbleiben musste, da die einzige Lichtsignalanlage, auch in Fachkreisen Ampel genannt, rotes Licht anzeigte. Diese Farbmuster kennen wir alle, denn es bedeutet, dass man stehen bleiben muss (So jetzt wisst ihr auch Bescheid).
Wachtmeister Müller machte jedenfalls in strammer Haltung und durchgedrücktem Rücken sein „Männchen“, und legte seine Hand zum Gruß an die Stirn. Man weiß ja schließlich nie, wen man da vor sich hat.
Heike grüßte weniger vorschriftsmäßig zurück, in dem sie ihm die Zunge herausstreckte.
Nun ist das nun mal so, dass auch Pferde ab und zu ein tierisches Bedürfnis haben. Diese Hinterlassenschaft, nach dem Namen des Tieres und dem Zusatz einer bekannten Baumfrucht genannt, landete schließlich auf dem vor kurzem fertig gereinigten Teppich.
Wachtmeister Müller nahm es gelassen hin, denn wer konnte schon von sich behaupten einen Teppich zu besitzen, welches von einem königlichen Gestüt zweckentfremdet wurde. Und außerdem brauchte er in Zukunft einen Teppich am Samstagnachmittag weniger zu reinigen.
Zum Glück schaltete dann die „Lichtzeichensignalanlage“ wieder auf „Grün“, so dass die königliche Prozession sich weiter ihren Weg durch die dichtgedrängte Menschenmenge bahnen konnte.
Vor der spanischen Taverne kam der nächste Zwischenstopp. Hier schalten ihnen die Worte vom Gastwirt und seiner Senorita entgegen:
Larga vida a la reina (Hoch lebe die Königin).
Vor der italinischen Pizzeria das selbe Spielchen:
Lunga vita alla Regina (Hoch lebe die Königin).
Vor dem Balkan-Restaurant diese liebreizenden Worte:
Çok yaşa kraliçe! (Es lebe die Königin)
Vor der deutschen Gaststätte lief es etwas anders ab. Denn das Land hatte keine Königin. (Welches bis heute sehr bedauert wird). Ergo sang man vor dem Bierlokal folgendes Lied:
Die Bayernhymne auf ANTENNE BAYERN
Joggeli: Na Mirjana, wie gefällt dir das alles?
Mirjana: Die Kutschfahrt ist sehr schön. Aber Königin möchte ich eigentlich nicht unbedingt sein. Das wäre mir persönlich ein zu großer Trubel. Ich weiß auch nicht warum die Bevölkerung hier im Dorf zu der Überzeugung gelangt, dass hier königlicher Besuch erschienen ist.
Joggeli: Hier im Dorf passiert nicht so viel. Und jede Abwechslung ist hier sehr willkommen. Ich habe aber auch nicht damit gerechnet, dass das so dermaßen ausarten würde. Zumindest hast du jetzt einmal unser Dorf kennengelernt.
Mirjana: Othilie wirkt aber sehr „angefressen“.
Joggeli: Ja bei Gelegenheit werde ich von ihr einiges zu hören bekommen. Diese Art von Humor mag sie nicht so besonders.
Mirjana: Heike aber schon. Sie hat einige Kusshändchen ins „Publikum“ geworfen. Ich habe darüber sehr geschmunzelt.
Joggeli: Ja die kleine mag diese Aufmerksamkeit, die ihr entgegengebracht wird. Sie wäre garantiert eine gute Königin.
Aber nun lasst uns wieder zurück zu dem Schloss fahren. Denn der heutige Abend wird garantiert auch aufregend, und auch anstrengend sein.
Und in der Tat wird das große pompöse Gala-Bankett auf Schloss Bavaria ein großes Ereignis sein.
Mit diesen Worten schließe ich Teil 449. Im Anschluss hieran folgt in wenigen Minuten Teil: 450
Monika
Geschrieben am 24.09.2021
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 449
Kapitel: 552
Samstag, der 07.08.1965
Reitstunde auf Schloss Bavaria
Mein Besuch auf Immenhof
Die Mädels vom Immenhof Didlum-Didlda
In der Zwischenzeit wurden auf Schloss Bavaria die Pferde aus der Koppel geholt. Denn heute Vormittag sollte das Areal mit dem Zwei-und Vierbeinern erkundet werden, währenddessen Vreni ihre private Modenschau auf dem Krankenzimmer vorführte. Erst in blauem Outfit, und nun in weißem Outfit.
Petra konnte sich des Eindrucks nicht erwecken, dass Vreni ein Auge auf den gleichaltrigen Jungen geworfen hatte. Ob sie sich das Schauspiel noch lange anschauen würde, steht noch in den Sternen, da Dirk kein Auge zu machen konnte über das was er dort sah.
Aber zurück zu der Reiterequipe.
Wie wir alle wissen waren alle Personen, einschließlich der Kinder, auf Schloss Bavaria mittlerweile erfahrene Reiter.
Nun denn, dem wollte sich Mirjana natürlich keine Blöße geben, was man auch nachvollziehen kann.
Kurzerhand stellte man ihr auch ein Pferd zur Seite, welches man zu der sehr friedlichen Sorte zählte, auch wenn der Name „Tornado“ des weißen Schimmels vielleicht etwas irreführend war (Hinweis für alle Nichtreiter: Ein Schimmel ist immer „weiß“. Vielleicht werde ich euch mal bei Gelegenheit ein Pferd etwas näher erklären). Zumindest machte es einen friedlichen Eindruck, als Mirjana es an der Trense festhielt.
Nun sollte also der große Moment kommen, wo Mirjana zum ersten Mal in ihrem Leben ein Pferd besteigen wollte (sollte).
Dazu kam es erst mal nicht, weil Heike (11 Jahre alt), einen erste Hilfe Koffer mit sich führte, der auf ihrem Rücken geschnallt war. Ebenso zog sie eine Krankenliege hinter sich her, die sie sich von der Krankenstation ohne Wissen Petras einfach „ausgeliehen“ hatte.
Othilie: Heike, was hat das denn wieder zu bedeuten?
Heike: Ich dachte mir, da Mirjana heute ihre erste Reitstunde hat, sollten wir vorsorge bezüglich eines Unfalls treffen.
Othilie: Puuuuuuhhhhh.
Polly: Und wo ist dein Pferd“ Symphonie“? Diesbezüglich solltest du auch Vorsorge treffen, da wir jetzt losreiten wollen.
Heike: Ich hole es sofort.
Othilie: Aber zügig.
Heike: Bin schon wieder da.
Joggeli: Mirjana, bleibe ganz locker. ich halte das Pferd an der Trense fest, und dann du steigst mit dem linken Fuß in den Steigbügel, hältst dich oben am Knauf des Sattels fest, um dann mit Schwung oben in den Sattel zu gelangen. Ich mache dir das mal vor und……….. Heike, lasse bitte den Notfallkoffer zu…….und du siehst dann, dass das Ganze kein…… Heike, die Krankenliege kannst du auch zugeklappt lassen…….dass das Ganze kein großes Problem darstellen wird.
(Im dritten Versuch, saß Mirjana dann schließlich im Sattel).
Joggeli: Siehst du, hat doch noch gut geklappt. Es ist schließlich kein Meister vom Himmel gefallen.
Heike: Das nicht, aber Mirjana fast vom Pferd.
Joggeli: Mirjana, lass dich von der naseweisen Heike nicht aus der Ruhe bringen.
Ich werde das Pferd jetzt am Zügel festhalten und dann traben wir los.
Mirjana: Wo gebe ich Gas, beziehungsweise wie mache ich dem Pferd klar, dass ich losreiten möchte?
Joggeli: A mit den Zügeln, B mit einer gewissen Körpersprache, und C mit den Füßen.
Mirjana: Und wie bremse ich?
Heike: Brrrrrrrrrrrrrrr
Joggeli: Das auch, und mit dem anziehen der Zügel. Ich werde aber jetzt zu dir hochsteigen und mich vorne hinsetzen. Du setzt dich hinter mir. Und dann beobachtest du genau, wie ich das machen werde.
Mirjana: Das ist eine gute Idee. Dann mal los.
Joggeli: Ok, Othilie reitet vorne weg.
In der Tat saß Othilie schon auf ihrem Pferd „Morgenröte“.
Liebe Leser ihr werdet mir Recht geben wenn ich behaupte, dass man hier von Eleganz, majestätischem Anmut, Harmonie und ein Einklang zwischen Pferd und Reiterin sprechen kann. Das ist nicht verwunderlich, da Othilie die erfahrenste Reiterin von ganz Schloss Bavaria ist. Schon im jungen Lebensalter von 12 Jahren saß sie im Sattel diverser Pferde.
So langsam setzte sich also der Tross der Reiterinnen und Reiter in Bewegung.
Abgesichert wurde das Feld vorne von Polizei-Hauptwachtmeister Heinz Schulz mit seiner BMW-Isetta. Mit Blaulicht natürlich.
Hinter der Hoffmann-Group reihte sich die Schar der Gräfinnen und Grafen ein.
Und ganz zum Schluss fuhr zur Sicherheit noch dieses Fahrzeug mit.
Man kann also sagen, dass bei diesem Reit-Ausflug an alles gedacht wurde.
Da ich so langsam die Reiterschar aus meinem Blickfeld verschwinden sehe, schalte ich mal wieder zurück zu der Krankenstation von „Schloss Bavaria“ wo sich auch einiges tat.
Denn hier stand gegenwertig die Chefarztvisite an.
Vorab aber noch einige Arztwitze:
Arzt: "Tja, Herr Müller, ich habe festgestellt, dass bei Ihnen ein Hoden aus Holz und einer aus Metall ist." "Aber wie kann ich dann zwei gesunde Kinder haben?" Arzt: "Wie alt sind die beiden denn?" "Naja, Pinocchio ist fünf und Terminator acht."
Kommt Frau Meier zum Arzt: "Herr Doktor, ich habe einen Geldschein verschluckt, aber in der Toilette finde ich immer nur Kleingeld!" "In den Wechseljahren kann das vorkommen."
Mitten in der Nacht wird der Landarzt geweckt und muss an die Tür. "Was ist denn passiert?" "Wie viel nehmen Sie für einen Hausbesuch auf dem Hof, sind etwa 10 Kilometer Fahrt?" "15 Euro." "Gut, aber beeilen sie sich." Der Arzt packt sein Notfallset und stürzt zum Auto. Als sie den Hof erreicht haben, sagt der vermeintliche Patient: "Hier sind die 15 Euro." "Jaja, aber wo ist denn der Notfall?" "Es gibt gar keinen. Ich habe den Nachtbus verpasst und ein Taxi wäre teurer gewesen."
Eine Frau kommt zum Arzt und legt sich wie immer nackig auf die Liege. Der Mann in Weiß steht daneben und grinst. "Wollen Sie nicht mal mit der Untersuchung beginnen?" "Ich würde auf den Arzt warten, denn ich soll nur die Decke streichen!"
Nun aber zu der erwähnten Visite.
Sie findet meist vormittags statt und wird üblicherweise vom Stationsarzt, Assistenzärzten und Pflegepersonal durchgeführt. Jeder Patient wird persönlich besucht, die Untersuchungsergebnisse werden besprochen und der weitere Verlauf der Behandlung wird ebenfalls ein Thema sein.
Bei einer Visite ist besonders die Rangfolge wichtig, in der das Patientenzimmer betreten wird.
In unserem Fall sieht das so aus:
Professor Doktor Murks, Frau Doktor Bernds, Medizinstudentin Petra Hoffmann, Stationsschwester Ingrid Hoffmann, Technische Assistentin Polly Hoffmann, Hilfskrankenschwester Sylvia, Küchenleiterin Martha, Stellvertretende Küchenleiterin Luise.
Technische Assistentin Mirjana glänzte durch Abwesenheit (Reiten), welches aber durch ein Entschuldigungsschreiben vom Professor akzeptiert wurde.
Nun wurde es sehr voll in dem Patientenzimmer. Alle von mir erwähnten Personen stellten sich um das erste Bett herum auf, in welchem ganz brav unser Dirk lag.
Professor: Na wie geht’s unserem Patienten heute. Hast du die Eierstockentzündung mittlerweile gut verkraftet?
Petra: Hmmmmmmmrrrrr (Ein Räuspern von Petra). Entschuldigen sie Herr Professor, in diesem Bett hier liegt Dirk und nicht Vreni. Außerdem ist die Eierstockentzündung im nächsten Zimmer anzutreffen.
(Man muss wissen, dass Chef-und Oberärzte sich keine Namen merken können. Für sie ist ein Patent entweder die Eierstockentzündung, der Blinddarm, der Knochenbruch usw. Petra wusste das ganz genau, und handelte auch danach).
Prof.: Ach ja, man kann sich ja mal vertun. Dirk hat ja den Blinddarm herausbekommen.
Petra: Der Blinddarm liegt nebenan im Bett. Vor ihnen liegt der Leistenbruch.
Prof: Dann schauen wir uns mal den Leistenbruch an. Oh, gute Arbeit. Waren sie das, die ihn operiert hat?
Petra: Mit Verlaub Herr Professor, das war tatsächlich meine Wenigkeit.
Vreni, du kannst ruhig in deinem Bett bleiben. Du hast heute schon genug gesehen. Ich sehe übrigens wieder ein anderes Outfit bei dir.
Vreni: Ja, den Stoff habe ich von Tante Polly bekommen. Ich habe mir das selbst zusammengenäht.
Petra: Alle Achtung, du hast erstaunliche handwerkliche Fähigkeiten. Aber jetzt geh bitte wieder in deinem Bett. Wir kommen gleich auch zu dir.
Professor: Nun denn, Behandlung bei Dirk weiter fortsetzen. Ungefähr 8 Tage im Bett bleiben, anschließen können sie die Fäden ziehen. Und wiederrum danach so langsam mit den Übungen bezüglich des Knochenbruchs anfangen.
Petra: Bänderriss Herr Professor. Sie meinten bestimmt den Bänderriss. Der Knochenbruch befindet sich zwei Zimmer weiter.
Prof. Ach ja richtig. Ich meine das auch gesagt zu haben. Nun denn, was macht Vreni hier?
Petra: Sie haben ihr den Blinddarm herausgenommen. Ich meine das vorhin erwähnt zu haben.
Prof.: Kann sein, kann sein, man sich nicht alles merken. Wo befindet sich der Appendizitis jetzt?
Petra: Mit Verlaub Herr Professor, den Appendix vermiformis haben sie mit nach Hause genommen. Sie wollten ihn ihrer Frau als Geschenk mitnehmen, und auf das Nachttischchen hinstellen.
Professor: Ja genau. Das habe ich auch gemacht. Seitdem spricht meine Frau nicht mehr mit mir. Sie lernen sie heute Abend auf den Feierlichkeiten bezüglich Pollys Konfirmation kennen.
Petra in aller Seelenruhe, welches eines ihrer vielen vortrefflichen Eigenschaften ist:
Tante Polly wird keineswegs konfirmiert, sondern das sind die Feierlichkeiten mit dem fürstlichen Adel. Ich hoffe, dass sie ihnen und ihrer Frau gefallen werden.
Professor: Super, dann gehen wir jetzt mal zu der Eierstockentzündung.
Petra: Wie sie wünschen Herr Professor, diese ist direkt im nächsten Krankenzimmer.
Richtig surreal wurde es dann, wie sich die Karawane wieder aus dem Patientenzimmer begab, denn die Reihenfolge mit dem Chef (Professor) am Anfang des Zuges versuchen alle Beteiligten auch dann wieder einzuhalten.
Da pressen sich also alle Kollegen an die Zimmerwand und die Betten, um in der Mitte einen Gang zu bilden, durch den der Chef und sein Hofstaat wieder das Zimmer verlassen können.
Dieses Schauspiel wiederholt sich im nächsten Zimmer aufs Neue, so dass Du Dich auch hier wieder bis zur Spitze vorarbeiten darfst, um das Wort für Deine Patienten zu ergreifen.
Aber das ersparen wir uns nun, und wechseln wieder den Schauplatz. Und das ist die Reiterequipe, die sich mit Othilie an der Spitze dem Ort „Ups“ näherte.
Mittlerweile ist eine kleine Veränderung bei der Reiterequipe vorgenommen worden. Hinter Othilie fuhr nun eine Kutsche, die von zwei Pferden gezogen wurde. In ihr saßen Mirjana, Joggeli und Heike, während auf dem Kutschbock ein Stallknecht saß, der ebenfalls ein sehr ansprechendes Outfit trug. Hinter der Karosserie saßen zwei ebenfalls königlich ausstaffierte Männer, welche eigentlich die Stallburschen auf „Schloss Bavaria“ waren.
Nun, dass erlebte „Ups“ nun auch nicht alle Tage, das dieser Ort nun „königlichen“ Besuch bekam. Wenn Joggeli erahnt hätte, dass dieser „Aufzug“ mit der Kutsche so viel Aufsehen erregen würde, hätte er zumindest sicherlich eine etwas bescheidenere Kutsche genommen.
Jedenfalls herrschte in diesem Ort plötzlich eine helle Aufregung. Der Straßenrand war jedenfalls nach kurzer Zeit voller Menschen. Alle war auf den Beinen um einer Königin (Mirjana) die Aufwartung zu machen. Wobei man jetzt natürlich nicht wusste aus welchem Königshaus nun die Königin war, die in der Kutsche saß.
Die Gerüchteküche brodelte jedenfalls gewaltig, zumal es ja nicht außergewöhnlich war, dass ein Königshaus auf „Schloss Bavaria“ verweilte.
(Hofberichterstatterin Monika hatte ausführlich darüber berichtet).
Jedenfalls wurden am Straßenrand diese Personen gehandelt, die in dem königlichen Gefährt saßen:
Gustaf Adolf Bernadotte und Sibylla von Sachsen-Coburg und Gotha aus Schweden.
Juan Carlos de Borbón und Sofía de Grecia aus Spanien.
Albert Windsor und Elizabeth Bowes-Lyon aus England.
Frederik von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1899-1972) sowie seiner Gattin Ingrid von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg aus Dänemark.
Rainier Grimaldi und Grace Kelly aus Monaco.
Beatrix van Oranje-Nassau und Claus von Amsberg aus den Niederlanden.
Wachtmeister Müller dessen Dienstwohnung zugleich auch die Polizei-Wache von Ups war. Er war jedenfalls an diesem Samstag bisher damit beschäftigt die Teppiche der Wohnung auszuklopfen, während seine Gattin wieder einmal beim Friseur war. (Wir kennen das schon).
Ein Teppich hing bereits im Garten über die Teppichstange. Den zweiten Teppich legte er vor dem Haus auf dem vorher sorgfältig gereinigten Straßenboden, als das Gefährt mit dem „Königspaar“ ausgerechnet auf dem Teppich stehenbleiben musste, da die einzige Lichtsignalanlage, auch in Fachkreisen Ampel genannt, rotes Licht anzeigte. Diese Farbmuster kennen wir alle, denn es bedeutet, dass man stehen bleiben muss (So jetzt wisst ihr auch Bescheid).
Wachtmeister Müller machte jedenfalls in strammer Haltung und durchgedrücktem Rücken sein „Männchen“, und legte seine Hand zum Gruß an die Stirn. Man weiß ja schließlich nie, wen man da vor sich hat.
Heike grüßte weniger vorschriftsmäßig zurück, in dem sie ihm die Zunge herausstreckte.
Nun ist das nun mal so, dass auch Pferde ab und zu ein tierisches Bedürfnis haben. Diese Hinterlassenschaft, nach dem Namen des Tieres und dem Zusatz einer bekannten Baumfrucht genannt, landete schließlich auf dem vor kurzem fertig gereinigten Teppich.
Wachtmeister Müller nahm es gelassen hin, denn wer konnte schon von sich behaupten einen Teppich zu besitzen, welches von einem königlichen Gestüt zweckentfremdet wurde. Und außerdem brauchte er in Zukunft einen Teppich am Samstagnachmittag weniger zu reinigen.
Zum Glück schaltete dann die „Lichtzeichensignalanlage“ wieder auf „Grün“, so dass die königliche Prozession sich weiter ihren Weg durch die dichtgedrängte Menschenmenge bahnen konnte.
Vor der spanischen Taverne kam der nächste Zwischenstopp. Hier schalten ihnen die Worte vom Gastwirt und seiner Senorita entgegen:
Larga vida a la reina (Hoch lebe die Königin).
Vor der italinischen Pizzeria das selbe Spielchen:
Lunga vita alla Regina (Hoch lebe die Königin).
Vor dem Balkan-Restaurant diese liebreizenden Worte:
Çok yaşa kraliçe! (Es lebe die Königin)
Vor der deutschen Gaststätte lief es etwas anders ab. Denn das Land hatte keine Königin. (Welches bis heute sehr bedauert wird). Ergo sang man vor dem Bierlokal folgendes Lied:
Die Bayernhymne auf ANTENNE BAYERN
Joggeli: Na Mirjana, wie gefällt dir das alles?
Mirjana: Die Kutschfahrt ist sehr schön. Aber Königin möchte ich eigentlich nicht unbedingt sein. Das wäre mir persönlich ein zu großer Trubel. Ich weiß auch nicht warum die Bevölkerung hier im Dorf zu der Überzeugung gelangt, dass hier königlicher Besuch erschienen ist.
Joggeli: Hier im Dorf passiert nicht so viel. Und jede Abwechslung ist hier sehr willkommen. Ich habe aber auch nicht damit gerechnet, dass das so dermaßen ausarten würde. Zumindest hast du jetzt einmal unser Dorf kennengelernt.
Mirjana: Othilie wirkt aber sehr „angefressen“.
Joggeli: Ja bei Gelegenheit werde ich von ihr einiges zu hören bekommen. Diese Art von Humor mag sie nicht so besonders.
Mirjana: Heike aber schon. Sie hat einige Kusshändchen ins „Publikum“ geworfen. Ich habe darüber sehr geschmunzelt.
Joggeli: Ja die kleine mag diese Aufmerksamkeit, die ihr entgegengebracht wird. Sie wäre garantiert eine gute Königin.
Aber nun lasst uns wieder zurück zu dem Schloss fahren. Denn der heutige Abend wird garantiert auch aufregend, und auch anstrengend sein.
Und in der Tat wird das große pompöse Gala-Bankett auf Schloss Bavaria ein großes Ereignis sein.
Mit diesen Worten schließe ich Teil 449. Im Anschluss hieran folgt in wenigen Minuten Teil: 450
Monika
Geschrieben am 24.09.2021
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Okt 27, 2022 11:46 am
Teil: 450
Kapitel: 553
Gräfliches Gala-Bankett auf „Schloss Bavaria“
Zuerst einmal, liebe Leser, möchte ich eine Erklärung darüber geben, was überhaupt ein Bankett ist. Diese Frage ist überhaupt nicht abwegig, denn wir müssen unterscheiden zwischen einer Gala, einem Ball oder einem Bankett.
Gala
Eine Gala wird – meist von Prominenten – mindestens einmal jährlich für einen guten Zweck veranstaltet. Charity soll aber nicht einfach als Spendensammlung stattfinden. Deshalb wird so ein Event mit vielen kulturellen Rahmenprogrammen durchgeführt. Sehen und Gesehen werden ist dabei wie bei ähnlichen Veranstaltungen ein angenehmer und erwünschter Nebeneffekt.
Die Location für ein solch großartiges Event wie eine Gala muss sich ebenfalls vom Durchschnitt abheben. Groß, mit viel Licht und Sound und mit viel Platz zum Flanieren, Begegnen und Tanzen, soll sie sein. Das Catering beinhaltet keine strengen Essenszeiten. Vielmehr ist die Organisation eines Buffets oder zeitlich etwas versetzter Menügänge besser für den lockeren Ablauf geeignet.
Eine Sitzordnung gibt es für eine Gala meist nicht. Ausnahme sind Charity Bälle mit einem ausgewählten Personenkreis. Hier kann die Prominenz über die Platzzuweisung nochmals betont werden. Reden sind nicht zu lang, Showacts auf jeden Fall keine Durchschnittsvorführungen. Angenehm geht eine Gala vom offiziellen Teil zu einigen Stunden mit ungezwungenem Tanzvergnügen über.
Ball
Historisch boten sich prunkvolle Ballnächte in den gehobenen Gesellschaftsschichten für Heiratsvermittlungen an. Heutzutage steht die Freude am Tanzen ohne besondere Zwänge im Vordergrund. Doch weiterhin ist diese Form der Veranstaltung eine willkommene Kontaktbörse, sei dies privat, geschäftlich oder gesellschaftlich.
Bankett
Wer zu einem Bankett geladen wird, gehört einem erlesenen Personenkreis an. Zum Beispiel findet diese Form der Veranstaltung zu Staatstreffen oder politischen Anlässen statt. Es handelt sich dabei um eine opulente Mahlzeit, die an großen Tafeln oder in Form eines lockeren Empfangs als Buffet stattfindet. Für die Kleidung zum Bankett gelten wie seit Jahrhunderten feste Regeln für die Kleidung. Herren tragen Anzug und Krawatte, Damen Abendkleider. Es kann auch das Tragen eines Fracks vom Gastgeber vorgeschrieben werden.
Zweck eines Banketts ist die Verbindung eines genüsslichen Zusammenseins mit einer zwanglosen, aber zielführenden Unterhaltung. Während der Menügänge oder zwischen Buffet und Empfangstisch werden neue Verabredungen getroffen, Meinungen ausgetauscht und das gesellschaftliche Geschehen – soweit im bestimmten Personenkreis relevant – diskutiert.
Die Sitzordnung beim Bankett ist wichtig für den angestrebten Erfolg der Veranstaltung. Menschen kommen sich näher, die bisher vielleicht nur geschäftlichen Umgang hatten. Auch zum ersten Kennenlernen, etwa bei der Aufnahme neuer Gesellschafter oder bei Amtseinführung in politischen Kreisen, eignet sich der offizielle Rahmen gut.
Bankettplanung nimmt mehrere Wochen bis Monate in Anspruch. Es muss genügend Servicepersonal geben, ein anspruchsvolles Catering vorbereitet werden und eine individuelle Betreuung jedes Gastes geplant werden.
Für ein Bankett wird ein Motto ausgegeben und die dafür vorgesehenen Personen eingeladen. In dieser Phase muss bereits durch den Veranstalter bestimmt werden, wie Kleider- und Sitzordnung aussehen sollen.
Die geladenen Gäste werden empfangen. Üblich ist eine Begrüßung mit Sekt oder ähnlichen Getränken zunächst an Stehtischen. Alternativ wird jeder Gast sofort zu seinem zugewiesenen Platz an der Banketttafel geleitet.
Die Dekoration der Tafel ist ansprechend gemäß dem Anlass, lässt aber genügend Raum für Gespräche über den Tisch hinweg.
Nach kurzen Reden durch Veranstalter und eventuell Ehrengäste beginnt die oft stundenlange Mahlzeit. Sie wird von Musik, eventuell Showeinlagen, jedoch vor allem von einem opulenten Menüwechsel begleitet.
Ist ein Buffet für das Bankett gewählt, bewegen sich die geladenen Gäste frei zwischen Tafel und Buffet oder nehmen Häppchen an Stehtischen zu sich. Wichtig ist dabei ein ständiges Gespräch mit Bekannten oder noch unbekannten Personen.
Fazit:
Gala, Bälle und Banketts haben eines gemeinsam: Es sind prächtige, hochrangige Veranstaltungen. Doch es gibt Unterschiede in der Kleiderordnung, dem Hauptinhalt und dem Ablauf. Auch privat werden zu besonderen Anlässen alle drei Eventformen ausgerichtet.
In der Familie Hoffmann hat man darüber diskutiert, wie dieser Empfang nun tatsächlich benannt werden sollte.
Nach reiflicher Überlegung kam man zu dem Entschluss dieses Event nun als Gala-Bankett zu bezeichnen. Es sollte aber keine Spenden-Gala stattfinden, denn dem verarmten Adel sollte nicht unbedingt der letzte Pfennig aus der Tasche gezogen werden. Denn wie man herausgefunden hatte, wurden etliche Abendkleider und Smokings bei dem Kostümverleih für diesen Abend ausgeliehen. Und dieser Kostümverleih war im Opernhaus München ansässig. Namen werde ich natürlich nicht hier präsentieren, dazu ist mein Vertrauensverhältnis zu der Hoffmann-Group einfach zu gut.
Man konnte trotz alledem davon ausgehen, dass etliche Spenden für die Waisenkinder auf „Schloss Bavaria“ eingehen würden. Mit dazu beitragen würde eine Tombola, die sicherlich die eine oder andere D-Mark hereinspielen würde.
Außerdem wurde eine Stiftung gegründet, die für das weitere Wohlergehen der Waisenkinder verantwortlich ist.
Diese Stiftung ist unter dem Namen „Waisenkinder von „Ups““ im Handelsregister eingetragen worden.
Info:
Auch Vereine und Stiftungen müssen ins Handelsregister eingetragen werden, wenn sie ein Handelsgewerbe betreiben. Die Verpflichtung zur Eintragung besteht, wenn Vereine oder Stiftungen zur Erreichung ihres ideellen Hauptzwecks einen umfangreichen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb unterhalten.
Außerdem wurde das im Bau befindliche Waisenheim zu 90 % von der Hoffmann-Group finanziert, um einen gewissen Einfluss zu behalten. Denn wir wissen das staatliche-und kirchliche Einrichtungen oftmals ein zwiespältiges Verhalten bei der Erziehung von minderjährigen Kindern hat. (Um es mal milde auszudrücken). Besonders kirchliche Organisationen sind durch Missbrauchsskandale in Verruf geraten.
Im Krankenzimmer von Vreni und Dirk gab es heutigen Nachmittag auch viele Tränen als Dirk erfahren musste, dass er aus gesundheitlichen Gründen leider nicht an dem Bankett teilnehmen durfte.
Othilie: Petra, können wir Dirk nicht doch für einen gewissen Zeitraum an der Feier teilnehmen lassen?
Petra: Tante Othilie, so gerne ich das auch erlauben würde, es geht absolut nicht.
Othilie: Wir könnten doch einen Rollstuhl für Dirk verwenden.
Petra: Der Junge ist heute am frühen Morgen erst operiert worden. Er hat solche Schmerzen im Fuß und auch Wundschmerzen in der Leiste, so dass ich schon Schwierigkeiten habe, ihn einigermaßen mit den Medikamenten ruhig zu stellen. Glaube mir bitte, der Junge tut mir so leid, aber das funktioniert einfach nicht. Es würde für ihn physisch eine Qual werden. Er muss einfach flach liegen. Denn das Risiko eines Narbenbruchs möchte ich ihm nicht aussetzen. Es würde die ganze Sache nur noch verschlimmern.
Othilie: Nun gut, du wirst sicherlich Recht haben. Was können wir alternativ machen?
Petra: Er ist ja nicht alleine auf dem Zimmer. Vreni ist ja bei ihm. Was wir zusätzlich machen können, ist dafür zu sorgender das er zusätzlich Besuch empfangen kann. Darüber habe ich schon mit den Kindern geredet, und auch mit den Pfadfindern. Sie werden regelmäßig bei ihm auf dem Zimmer auftauchen und für Unterhaltung sorgen.
Pfadfinder Peter Rubin sagte eben noch zu mir, dass die Pfadfinder eine Überraschung für ihn hätten. Du siehst also, dass wir dafür sorgen werden, dass Dirk genügend Unterhaltung haben wird, und er nicht auf dumme Gedanken kommt. Ich werde ihn natürlich auch regelmäßig aufsuchen.
Othilie: Ok, dann akzeptiere ich das so. Das hört sich ja ganz gut an.
Mittlerweile ging überall die Umkleidezeremonie über die Bühne.
Wenige Probleme gab es bei Polly. Sie entschied sich für ein schickes Kleid mit dezentem Farbmuster.
Auf dem Bild zusehen mit Graf von Padberg einem westfälischen Uradelsgeschlecht.
Hier mal ein Bild von einer gräflichen Gesellschaft vor dem Portrait von einem der Vorfahren der Familie Hoffmann.
Gräfin Bettina Bernadotte (Front L-R), Gräfin Sandra Bernadotte, Graf Bjoern Bernadotte und Kronprinzessin Victoria von Schweden und Philipp Haug (hinten L-R), Gräfin Diana Bernadotte, Graf Christian Bernadotte, Gräfin Catherina Bernadotte und ihr Mann Romuald Ruffing posieren für ein Familienfoto auf dem Gala-Bankett von Schloss Bavaria.
(Bild aus der Frauen Zeitschrift „Das silberne Blatt“ vom 09.08.1965).
Hier das Kleid von unserer Heike.
Hier der Partnerlook von Tina, Gaby und Ute, welches tiefe Einblicke gewähren lässt.
Das neue Abendkleid von Mirjana, welches sie selbst entworfen hatte.
Um 19 Uhr wurde das Gala-Bankett schließlich offiziell eröffnet.
Wie nicht anders zu erwarten war waren die Pfadfinder in ihrer unverwechselbaren Kluft-Kleidung erschienen, was ihnen aber keiner nach ihrer sehr wertvollen Unterstützung in der letzten Nacht übel nahm. Denn im Grunde genommen waren sie für viele die Helden überhaupt.
Ein Graf sagte z.B. zu seiner Gattin. Du kannst mir glauben, dass ich mich hier in ihrer Gegenwart absolut sicher fühle. Denn sie kennen auf evtl. Probleme die passende Antwort. Das hat mich schon sehr beeindruckt, wie sie die Suche nach dem Sohn von Graf Falkenberg organisiert haben. Aber auch die rasche medizinische Hilfe und dessen Organisation durch die Familie Hoffmann haben bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen.
Kurz darauf sprach Joggeli seine Eröffnungsrede die mit sehr freundlichem Beifall entgegengenommen wurde.
Währenddessen sorgte das Servicepersonal schon für das geistige Wohl für die über 200 geladenen Gäste.
Der Champagner der Marke „Moët & Chandon Brut oder Ice Imperial“ erfreute sich schon am frühen Abend allgemeiner Beliebtheit.
Der beste Champagner. Schon seit dem Mittelalter gilt Champagner als Prestigegetränk. Bei jeder feierlichen Gelegenheit lässt man die Korken des Champagners knallen.
Doch genau das so Charakteristische an ihm, seine Spritzigkeit, galt in seinen Anfängen noch als Makel. Denn wie so viele der genialen Erfindungen, entstand auch der Champagner durch einen Zufall. Noch bis um 1650 herum, wollte man stets stille Weine produzieren. Ein Wein, der dennoch Bläschen bildete, zählte nicht zu der guten Sorte.
Lediglich die Engländer, die mit Gerichten wie „Jellied eels“ (Aalsülze) oder „Bubble and squeak“ (Resteverwertung aus Kohl und Kartoffeln) sowieso immer schon einen eigentümlichen Geschmack aufwiesen, mochten den schaumigen Wein. Und, wer hätte das gedacht, die Briten setzten damit einen neuen Geschmacks-Trend. Die neue Geschäftsidee des Abfüllens dieser unfertigen Weine war geboren. Der Champagner kam in Mode und ist bis heute ein exquisites Getränk, das auf besonderen Anlässen nicht fehlen darf. Quelle: banneke.com
Auch beim Buffet wurde nicht gekleckert sondern geklotzt.
Liebe Leser, Finger weg. Es bleibt alles hier so liegen. Mein letztes Wort. Es sei denn, dass ihr die schriftliche Einladung der Hoffmann-Group vorweisen könnt.
Ich gebt sicherlich zu, dass dieses Buffet etwas anders aussieht, als die Tüten-und Dosensuppen für 0,99 € die ihr bei Aldi, Lidl und Co. käuflich erwerben könnt.
Jede Person wurde ein Platz zugewiesen, wobei am jeweiligen Tisch immer jeweils 1 oder 2 Sitze freiblieben. Das hatte schon seine Gründe, da dann dort bei Gelegenheit eine oder zwei Personen der Hoffmann-Group sich niedersetzen konnten, um geistreiche Gespräche zu führen.
Kurze Zeit später ging auch der große Vorhang an der Bühne auf, wodurch ein großes Orchester zu sehen war.
Ein Raunen ging durch das Publikum, weil die meisten Gäste sofort erkannten, um welche Musiker es sich dort handelte.
Und das war Count Basie und sein Swing-Orchester.
Das Count Basie Orchestra ist eine US-amerikanische Big Band, die von Count Basie geleitet wurde. Die Basie Band war neben dem Duke Ellington Orchestra und den Bands von Woody Herman, Lionel Hampton und Benny Goodman eine der berühmten Jazz-Formationen der Swingära.
Hervorgegangen aus dem Orchester von Bennie Moten, gehörte die Basie Band zusammen mit den Orchestern von Harlan Leonard, Jay McShann und Andy Kirks Twelve Clouds of Joy zu den bedeutenden Vertretern des Kansas-City-Jazz. Sie erzielte ihren Durchbruch im Jahr 1937 in New York City. Das Orchester überlebte das große Bigband-Sterben Ende der 1940er Jahre und arbeitete in den 1960er Jahren mit Frank Sinatra, Tony Bennett und Ella Fitzgerald.
One O'Clock Jump - Count Basie and his Orchestra (1965)
Im nu befanden sich etliche Paare auf der Tanzfläche um nach den Swing von Count Basie zu tanzen.
Ich meine auch bemerkt zu haben, dass Polly mit dem 1. Flugoffizier der Lufthansa „Frank Langer“, als auch Joggeli mit Mirjana als erstes auf der Tanzfläche waren. Joggeli als auch Frank führten ihre Tanzpartnerinnen gekonnt über das Tanz-Parkett.
Hier ein Bild von Frank Langer:
Diesmal natürlich nicht in seiner Flieger-Uniform sondern in einem eleganten Smoking.
Auch Joggeli in einem sehr ansprechenden Anzug.
Selbstverständlich waren auch Flugstewardess Birgit, sehr zur Freude von Sven, als auch Mary Quant anwesend.
Die Queen von England „Elizabeth die II“ konnte leider auf Grund eines Staatsbesuchs nicht erscheinen. Aber ich soll euch alle recht herzlichst von ihr grüßen.
Auf Grund der tragischen Vorfälle der letzten Nacht hatten die Pfadfinder einen Stand im Foyer aufgebaut (Mit Zustimmung der Hoffmann-Group), um Werbung in eigener Sache zu machen.
Es wurden dabei genügend Sammelbüchsen aufgestellt, (Selbstverständlich auch mit Zustimmung der Hoffmann-Group), die sich auch sehr schnell füllten (Kein Wunder nach der letzten Nacht). Etliche Aufnahmeanträge wurden von den Eltern der Kinder ausgefüllt.
(Miss Monika: Ich denke mal, dass der Hoffmann-Group mit diesem Schachzug ein guter Spagat gelungen ist).
Im Saal ging es mit den musikalischen Beiträgen weiter.
Der Hoffmann-Group ist es gelungen, einen absoluten Stargast für diesen Event zu engagieren, welches ein Raunen im Saal hervorbrachte.
Nach der Vorstellung von Joggeli öffnete sich der Vorhang, und Frank Sinatra erschien im grellen Scheinwerferlicht der Bühnenbeleuchtung.
Francis Albert „Frank“ Sinatra (* 12. Dezember 1915 in Hoboken, New Jersey; † 14. Mai 1998 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Sänger, Schauspieler und Entertainer. Seine Übernamen waren Ol’ Blue Eyes und, wegen seiner charakteristischen Stimme, The Voice. Sinatra galt lange als einflussreichster Künstler in Las Vegas und wurde deswegen unter seinen Kollegen halb scherzhaft, aber ebenso respektvoll als Chairman of the board (Vorstandsvorsitzender) bezeichnet. Er begann seine musikalische Karriere in der Swing-Ära als Sänger in den Orchestern von Harry James und Tommy Dorsey. Mit Künstlerkollegen wie Dean Martin und Sammy Davis Jr. gehörte er dem sogenannten Rat Pack an. Seine international erfolgreichen Hits, darunter Strangers in the Night, My Way und New York, New York, bescherten Sinatra Weltruhm; seine Alben wurden mehr als 150 Millionen Mal verkauft.
Frank Sinatra erhielt den Oscar als bester Nebendarsteller für den Film Verdammt in alle Ewigkeit sowie eine Nominierung als bester Hauptdarsteller für Der Mann mit dem goldenen Arm. Daneben spielte er in weiteren Filmen mit, unter anderem in dem Musical Die oberen Zehntausend mit Grace Kelly. Zu seinen Auszeichnungen gehören neben zahlreichen Grammys mit der Presidential Medal of Freedom (1985) und der Congressional Gold Medal bedeutende humanitäre Ehrungen.
Sinatra war mehrfach verheiratet und Vater von drei Kindern, Nancy, Frank jr. und Tina. Der vielseitige Künstler gilt als eine der einflussreichsten und bekanntesten Persönlichkeiten der Popmusik und herausragenden Größen des Show-Business im 20. Jahrhundert.
Das Publikum war völlig aus dem Häuschen als Frank als erstes Lied seinen großen Erfolgshit „New York, New York“ sang (Orchester Count Basie).
Frank Sinatra - New York, New York.
Die Tanzfläche vor dem Sänger war bis zum letzten Platz gefüllt.
Polly tanzte mit Frank Langer, Mirjana mit Joggeli, Frau Kohl mit ihrem neuen Schwarm Franz Schmidt (dem Sohn von Trautchen Schmidt) usw.
Mirjana: Ich hätte mir nie im Leben träumen lassen, einmal direkt vor Frank Sinatra zu tanzen. Kneif mich mal, damit ich nicht träume.
Joggeli lachend: Ich dachte eigentlich das du dir nie vorstellen konntest, mal mit mir tanzen zu dürfen.
Mirjana: Merkwürdig ist das alles. Vor einer Woche noch in einem kleinen Restaurant gearbeitet, und nun zu Gast bei der bekanntesten Unternehmerfamilie Europas, wenn nicht sogar der Welt.
Joggeli: Und ich hätte mir nie noch vor einer Woche vorstellen können, so eine bezaubernde Frau wie dich kennenzulernen.
Mirjana: Danke, du bist wahrhaft ein scharmanter Charmeur. Und du bist mir sogar noch nicht ein einziges mal auf dem Fuß getreten.
Ein Tanzpaar weiter:
Frank zu Polly: Ich hätte mir nie im Leben träumen lassen, einmal direkt vor Frank Sinatra zu tanzen. Kneif mich mal, damit ich nicht träume.
Polly: Danke, du bist wahrhaft ein scharmanter Charmeur. Und du bist mir sogar noch nicht ein einziges mal auf dem Fuß getreten.
Wiederum ein Tanzpaar weiter:
Inge (15 Jahre) zu Sven (15 Jahre): Pass doch mal auf, wo du hintrittst. Mein langes Kleid hast du mir fast von der Schulter gerissen.
Während einer kurzen Pause setzte sich Frank Sinatra an dem Tisch der Hoffmann-Group.
Sinatra: Ein wunderschönes Fest bei ihnen. Ich habe mein Kommen schon jetzt nicht bereut.
(Miss Monika: Mit Verlaub, die Familie Hoffmann hat sich das auch einiges kosten lassen).
Und noch eine Person gesellte sich an den Tisch der Hoffmanns. Das war keine geringere als die 25 jährige Nancy Sinatra, die Tochter von Frank Sinatra, die schon zum zweiten mal bei der Hoffmann-Group zu Gast war.
Nancy Sandra Sinatra (* 8. Juni 1940 in Jersey City, New Jersey) ist eine US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin. Ihre größten Erfolge hatte sie in den 1960er Jahren mit Songs wie These Boots Are Made for Walkin’ sowie den Duetten Summer Wine mit Lee Hazlewood und Somethin’ Stupid mit ihrem Vater Frank Sinatra.
Nancy Sinatra ist die Tochter des Sängers Frank Sinatra und dessen erster Ehefrau Nancy Barbato (1917–2018). Ihre Musikkarriere begann in den frühen 1960er Jahren, als sie bei der Plattenfirma ihres Vaters, Reprise Records, einen Vertrag unterschrieb. Ihre erste Single in den USA erschien 1961 mit dem Titel Cuff Links and a Tie Clip. Es folgten weitere wenig erfolgreiche Veröffentlichungen. Mehr Glück hatte Sinatra 1962 zum Beispiel in Italien – dort gelangte Like I Do auf Platz 2 der Charts.
In ihrer Heimat wendete sich das Blatt erst 1965. Die Bekanntschaft mit Singer-Songwriter Lee Hazlewood, der zuvor relativ erfolglos eigene Platten aufgenommen und für Dean Martin den Hit Houston geschrieben hatte, gab Sinatras Karriere die entscheidende Wendung. Er produzierte auch die Single So Long, Babe, die 1965 auf Platz 86 der US-Charts landete und somit der erste Achtungserfolg für sie war. Bereits die nächste Platte, These Boots Are Made for Walkin’, entwickelte sich zum Hit.
Am Tisch der Hoffmann-Group entstand nun eine gemütliche und lockere Plauderrunde, bei der auch kräftig geschwoft wurde.
Frank Sinatra: Wissen sie was Frau Hoffmann, ich würde gerne meinen nächsten Song mit ihnen gemeinsam auf der Bühne vortragen. Als charmante Gastgeberin würde ich mich sehr darüber freuen.
Othilie: Herr Sinatra, sie sind neben ihren außergewöhnlichen Gesangsqualitäten auch ein Charmeure. Dieses Angebot nehme ich gerne an. Aber erwarten sie bitte nicht von mir, dass ich sie gesanglich auf der Bühne unterstützen werde. Ansonsten würde ich wohl den Saal leer singen.
Heike: Das stimmt nicht, du hast eine ausgezeichnete Stimme. Ich habe dich schon öfters auf der Toilette singen hören.
(Die Stimmung am großen Tisch war ausgezeichnet).
Frank Sinatra schmunzelnd: Nein, nein, singen brauchen sie nicht. Sie brauchen nur ab und zu in meinen zu Armen liegen und mich tänzerisch unterstützen. Denn sie sind eine herausragende Tänzerin, wie ich vorhin beobachten konnte. Und ihre Ausstrahlung ist über jeden Zweifel erhaben.
Othilie: Herr Sinatra, dann lasst uns das gemeinsam versuchen.
Kurze Zeit später standen beide auf der Bühne. Das Licht im Saal ging aus, und der Vorhang wieder hoch.
Ein erstauntes Raunen im Publikum war deutlich zu vernehmen. Die große Chefin des ebenso großen Unternehmens mit einem der größten Sänger der Showbranche.
Wann hatte es so etwas schon gegeben. Aber macht euch selbst ein Bild davon.
Frank Sinatra – und Othilie Hoffann: Strangers In the Night (with Lyrics)
(Ähnlichkeiten mit Grace Kelly auf der Bühne sind rein zufällig)
Mirjana: Was für ein bezauberndes Abendkleid, welches Frau Hoffmann dort trägt. Sie ist eine hinreißende Person, mit einer beeindruckenden Ausstrahlung.
Nach dem großen Auftritt von Frank Sinatra und Othilie folgte im Anschluss daran der Auftritt von Nancy Sinatra mit ihrem Erfolgshit.
Und auch hier, genauso wie bei ihrem ersten Auftritt auf „Schloss Bavaria“, wurde sie tänzerisch von der Tanzgarde „Ups unterstützt. Die Kostüme wurden wie immer von den drei Omas auf dem Gutshof maßgeschneidert hergestellt.
Und noch etwas sehr erfreuliches konnte vermeldet werden. Martina konnte zum ersten mal nach dem Desaster ihres Schlüsselbeinbruchs im Januar dieses Jahres, und der Schussverletzung am 27.07.65 (Teil 437), infolge ihrer Rettungsversuche bezüglich Mirjanas im Baumhaus, mittanzen.
Petra gab grünes Licht für ihren Einsatz in der Garde. Was für ein großer Moment für Martina, zum ersten mal nach 8 Monaten wieder dabei zu können.
Demgemäß strahlte sie natürlich über das ganze Gesicht. Sie schien nichts verlernt zu haben.
Nancy Sinatra - These Boots Are Made for Walkin'
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Nach diesem Auftritt von Nancy und Martina in der Garde, wurde sie von allen Mädchen sowie von den Familienmitgliedern in den Arm genommen und geküsst. Die Tränen liefen ihr vor Freude die Wangen hinunter, und jede eingeweihte Person konnte nachvollziehen, wie es im Inneren von Martina aussah. Endlich wieder dabei. Endlich wieder tanzen.
Es wurde auch Zeit, da in diesem Monat nach der Sommerpause wieder das offizielle Training für die kommende Karnevalssaison beginnen würde.
Als Willkommensgruß wurden Martina etliche Blumensträuße und etliche Pralinen von der Garde und den Familienmitglieder überreicht. Eine wahrhaft tolle Geste.
Da wir schon bei den erfreulichen Dingen sind, möchte ich die kommenden Ereignisse natürlich nicht unterschlagen. Denn auf Wunsch von Petra und auch anderen Personen, erklärte sich Nancy Sinatra gerne bereit die Krankenstation auf „Schloss Bavaria“ zu besuchen.
So machte sich also eine regelreche Prozession auf dem Weg zur Krankenstation. Das erste Zimmer welches sie aufsuchten war das von Vreni und Dirk.
Petra war nicht sonderlich überrascht, dass Vreni nun die vierte Variante (wenn ich richtig gezählt habe) ihrer Unterkleidung „ihrem“ Dirk präsentierte.
Petra leise zu Mirjana und Polly: Der Junge kommt gar nicht zur Ruhe. Die Anwerbungsversuche von Vreni nehmen langsam groteske Züge an.
Mirjana: Sollen wir die beiden evtl. trennen?
Petra: Nicht so gerne. Ich habe auch keine andere Alternative. Die Mädels auf der Station sind alle zwischen 13 und 16 Jahre. Da würden wir vom Regen in die Traufe kommen. Und wir haben im Moment nur weibliche Geschöpfe auf der Station. Ergo belassen wir es alles beim alten, denn alleine will ich den Jungen in seiner physischen sowie psychischen Situation nicht belassen.
Kommen wir aber nun zu dem Besuch von Nancy Sinatra auf der Station.
Natürlich wurde sie von allen sofort erkannt, und natürlich wollte man sich mit ihr unterhalte. Das ging auch ganz gut, da Petra, Polly und Mirjana gute Dolmetscher vom Englischen ins Deutsche und umgekehrt waren.
Zirka eine Stunde verbrachte die prominente Sängerin auf der Kinder-Station nicht ohne ihr Versprechen zu geben, auch am nächsten Tag bei ihnen vorbeizuschauen.
Im Ballsaal spielte weiterhin das Orchester Count Basie, und auch Frank Sinatra sang weiterhin die Hits die ihn berühmt gemacht hatten.
Frank Sinatra Fly Me To The Moon
Gegen 3 Uhr 15 neigte sich die heutige Veranstaltung so langsam dem Ende zu.
Der krönende Abschluss dieses Gala-Banketts war das berühmte Lied von Frank Sinatra:
Frank Sinatra My Way German Lyrics
Die Hoffmann-Familie war mit dem reibungslosen Ablauf und der Organisation dieses Festes hoch zufrieden. Sie übertraf sogar noch deren Vorstellungen.
Erfreut war man auch über die finanziellen Zuwendungen bezüglich der Pfadfinder und der Waisenkinder. Auch sie übertraf alle Vorstellungen. Die Einnahmen dieser freiwilligen Spenden werden natürlich komplett den zwei erwähnten Gruppierungen zu Gute kommen.
Mit diesem erfreulichen Resümee beende ich diesen Teil 450.
Im nächsten Teil geht es erfrischend weiter. (Teil: 451)
Monika
Geschrieben am 27.09.2021
Kapitel: 553
Gräfliches Gala-Bankett auf „Schloss Bavaria“
Zuerst einmal, liebe Leser, möchte ich eine Erklärung darüber geben, was überhaupt ein Bankett ist. Diese Frage ist überhaupt nicht abwegig, denn wir müssen unterscheiden zwischen einer Gala, einem Ball oder einem Bankett.
Gala
Eine Gala wird – meist von Prominenten – mindestens einmal jährlich für einen guten Zweck veranstaltet. Charity soll aber nicht einfach als Spendensammlung stattfinden. Deshalb wird so ein Event mit vielen kulturellen Rahmenprogrammen durchgeführt. Sehen und Gesehen werden ist dabei wie bei ähnlichen Veranstaltungen ein angenehmer und erwünschter Nebeneffekt.
Die Location für ein solch großartiges Event wie eine Gala muss sich ebenfalls vom Durchschnitt abheben. Groß, mit viel Licht und Sound und mit viel Platz zum Flanieren, Begegnen und Tanzen, soll sie sein. Das Catering beinhaltet keine strengen Essenszeiten. Vielmehr ist die Organisation eines Buffets oder zeitlich etwas versetzter Menügänge besser für den lockeren Ablauf geeignet.
Eine Sitzordnung gibt es für eine Gala meist nicht. Ausnahme sind Charity Bälle mit einem ausgewählten Personenkreis. Hier kann die Prominenz über die Platzzuweisung nochmals betont werden. Reden sind nicht zu lang, Showacts auf jeden Fall keine Durchschnittsvorführungen. Angenehm geht eine Gala vom offiziellen Teil zu einigen Stunden mit ungezwungenem Tanzvergnügen über.
Ball
Historisch boten sich prunkvolle Ballnächte in den gehobenen Gesellschaftsschichten für Heiratsvermittlungen an. Heutzutage steht die Freude am Tanzen ohne besondere Zwänge im Vordergrund. Doch weiterhin ist diese Form der Veranstaltung eine willkommene Kontaktbörse, sei dies privat, geschäftlich oder gesellschaftlich.
Bankett
Wer zu einem Bankett geladen wird, gehört einem erlesenen Personenkreis an. Zum Beispiel findet diese Form der Veranstaltung zu Staatstreffen oder politischen Anlässen statt. Es handelt sich dabei um eine opulente Mahlzeit, die an großen Tafeln oder in Form eines lockeren Empfangs als Buffet stattfindet. Für die Kleidung zum Bankett gelten wie seit Jahrhunderten feste Regeln für die Kleidung. Herren tragen Anzug und Krawatte, Damen Abendkleider. Es kann auch das Tragen eines Fracks vom Gastgeber vorgeschrieben werden.
Zweck eines Banketts ist die Verbindung eines genüsslichen Zusammenseins mit einer zwanglosen, aber zielführenden Unterhaltung. Während der Menügänge oder zwischen Buffet und Empfangstisch werden neue Verabredungen getroffen, Meinungen ausgetauscht und das gesellschaftliche Geschehen – soweit im bestimmten Personenkreis relevant – diskutiert.
Die Sitzordnung beim Bankett ist wichtig für den angestrebten Erfolg der Veranstaltung. Menschen kommen sich näher, die bisher vielleicht nur geschäftlichen Umgang hatten. Auch zum ersten Kennenlernen, etwa bei der Aufnahme neuer Gesellschafter oder bei Amtseinführung in politischen Kreisen, eignet sich der offizielle Rahmen gut.
Bankettplanung nimmt mehrere Wochen bis Monate in Anspruch. Es muss genügend Servicepersonal geben, ein anspruchsvolles Catering vorbereitet werden und eine individuelle Betreuung jedes Gastes geplant werden.
Für ein Bankett wird ein Motto ausgegeben und die dafür vorgesehenen Personen eingeladen. In dieser Phase muss bereits durch den Veranstalter bestimmt werden, wie Kleider- und Sitzordnung aussehen sollen.
Die geladenen Gäste werden empfangen. Üblich ist eine Begrüßung mit Sekt oder ähnlichen Getränken zunächst an Stehtischen. Alternativ wird jeder Gast sofort zu seinem zugewiesenen Platz an der Banketttafel geleitet.
Die Dekoration der Tafel ist ansprechend gemäß dem Anlass, lässt aber genügend Raum für Gespräche über den Tisch hinweg.
Nach kurzen Reden durch Veranstalter und eventuell Ehrengäste beginnt die oft stundenlange Mahlzeit. Sie wird von Musik, eventuell Showeinlagen, jedoch vor allem von einem opulenten Menüwechsel begleitet.
Ist ein Buffet für das Bankett gewählt, bewegen sich die geladenen Gäste frei zwischen Tafel und Buffet oder nehmen Häppchen an Stehtischen zu sich. Wichtig ist dabei ein ständiges Gespräch mit Bekannten oder noch unbekannten Personen.
Fazit:
Gala, Bälle und Banketts haben eines gemeinsam: Es sind prächtige, hochrangige Veranstaltungen. Doch es gibt Unterschiede in der Kleiderordnung, dem Hauptinhalt und dem Ablauf. Auch privat werden zu besonderen Anlässen alle drei Eventformen ausgerichtet.
In der Familie Hoffmann hat man darüber diskutiert, wie dieser Empfang nun tatsächlich benannt werden sollte.
Nach reiflicher Überlegung kam man zu dem Entschluss dieses Event nun als Gala-Bankett zu bezeichnen. Es sollte aber keine Spenden-Gala stattfinden, denn dem verarmten Adel sollte nicht unbedingt der letzte Pfennig aus der Tasche gezogen werden. Denn wie man herausgefunden hatte, wurden etliche Abendkleider und Smokings bei dem Kostümverleih für diesen Abend ausgeliehen. Und dieser Kostümverleih war im Opernhaus München ansässig. Namen werde ich natürlich nicht hier präsentieren, dazu ist mein Vertrauensverhältnis zu der Hoffmann-Group einfach zu gut.
Man konnte trotz alledem davon ausgehen, dass etliche Spenden für die Waisenkinder auf „Schloss Bavaria“ eingehen würden. Mit dazu beitragen würde eine Tombola, die sicherlich die eine oder andere D-Mark hereinspielen würde.
Außerdem wurde eine Stiftung gegründet, die für das weitere Wohlergehen der Waisenkinder verantwortlich ist.
Diese Stiftung ist unter dem Namen „Waisenkinder von „Ups““ im Handelsregister eingetragen worden.
Info:
Auch Vereine und Stiftungen müssen ins Handelsregister eingetragen werden, wenn sie ein Handelsgewerbe betreiben. Die Verpflichtung zur Eintragung besteht, wenn Vereine oder Stiftungen zur Erreichung ihres ideellen Hauptzwecks einen umfangreichen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb unterhalten.
Außerdem wurde das im Bau befindliche Waisenheim zu 90 % von der Hoffmann-Group finanziert, um einen gewissen Einfluss zu behalten. Denn wir wissen das staatliche-und kirchliche Einrichtungen oftmals ein zwiespältiges Verhalten bei der Erziehung von minderjährigen Kindern hat. (Um es mal milde auszudrücken). Besonders kirchliche Organisationen sind durch Missbrauchsskandale in Verruf geraten.
Im Krankenzimmer von Vreni und Dirk gab es heutigen Nachmittag auch viele Tränen als Dirk erfahren musste, dass er aus gesundheitlichen Gründen leider nicht an dem Bankett teilnehmen durfte.
Othilie: Petra, können wir Dirk nicht doch für einen gewissen Zeitraum an der Feier teilnehmen lassen?
Petra: Tante Othilie, so gerne ich das auch erlauben würde, es geht absolut nicht.
Othilie: Wir könnten doch einen Rollstuhl für Dirk verwenden.
Petra: Der Junge ist heute am frühen Morgen erst operiert worden. Er hat solche Schmerzen im Fuß und auch Wundschmerzen in der Leiste, so dass ich schon Schwierigkeiten habe, ihn einigermaßen mit den Medikamenten ruhig zu stellen. Glaube mir bitte, der Junge tut mir so leid, aber das funktioniert einfach nicht. Es würde für ihn physisch eine Qual werden. Er muss einfach flach liegen. Denn das Risiko eines Narbenbruchs möchte ich ihm nicht aussetzen. Es würde die ganze Sache nur noch verschlimmern.
Othilie: Nun gut, du wirst sicherlich Recht haben. Was können wir alternativ machen?
Petra: Er ist ja nicht alleine auf dem Zimmer. Vreni ist ja bei ihm. Was wir zusätzlich machen können, ist dafür zu sorgender das er zusätzlich Besuch empfangen kann. Darüber habe ich schon mit den Kindern geredet, und auch mit den Pfadfindern. Sie werden regelmäßig bei ihm auf dem Zimmer auftauchen und für Unterhaltung sorgen.
Pfadfinder Peter Rubin sagte eben noch zu mir, dass die Pfadfinder eine Überraschung für ihn hätten. Du siehst also, dass wir dafür sorgen werden, dass Dirk genügend Unterhaltung haben wird, und er nicht auf dumme Gedanken kommt. Ich werde ihn natürlich auch regelmäßig aufsuchen.
Othilie: Ok, dann akzeptiere ich das so. Das hört sich ja ganz gut an.
Mittlerweile ging überall die Umkleidezeremonie über die Bühne.
Wenige Probleme gab es bei Polly. Sie entschied sich für ein schickes Kleid mit dezentem Farbmuster.
Auf dem Bild zusehen mit Graf von Padberg einem westfälischen Uradelsgeschlecht.
Hier mal ein Bild von einer gräflichen Gesellschaft vor dem Portrait von einem der Vorfahren der Familie Hoffmann.
Gräfin Bettina Bernadotte (Front L-R), Gräfin Sandra Bernadotte, Graf Bjoern Bernadotte und Kronprinzessin Victoria von Schweden und Philipp Haug (hinten L-R), Gräfin Diana Bernadotte, Graf Christian Bernadotte, Gräfin Catherina Bernadotte und ihr Mann Romuald Ruffing posieren für ein Familienfoto auf dem Gala-Bankett von Schloss Bavaria.
(Bild aus der Frauen Zeitschrift „Das silberne Blatt“ vom 09.08.1965).
Hier das Kleid von unserer Heike.
Hier der Partnerlook von Tina, Gaby und Ute, welches tiefe Einblicke gewähren lässt.
Das neue Abendkleid von Mirjana, welches sie selbst entworfen hatte.
Um 19 Uhr wurde das Gala-Bankett schließlich offiziell eröffnet.
Wie nicht anders zu erwarten war waren die Pfadfinder in ihrer unverwechselbaren Kluft-Kleidung erschienen, was ihnen aber keiner nach ihrer sehr wertvollen Unterstützung in der letzten Nacht übel nahm. Denn im Grunde genommen waren sie für viele die Helden überhaupt.
Ein Graf sagte z.B. zu seiner Gattin. Du kannst mir glauben, dass ich mich hier in ihrer Gegenwart absolut sicher fühle. Denn sie kennen auf evtl. Probleme die passende Antwort. Das hat mich schon sehr beeindruckt, wie sie die Suche nach dem Sohn von Graf Falkenberg organisiert haben. Aber auch die rasche medizinische Hilfe und dessen Organisation durch die Familie Hoffmann haben bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen.
Kurz darauf sprach Joggeli seine Eröffnungsrede die mit sehr freundlichem Beifall entgegengenommen wurde.
Währenddessen sorgte das Servicepersonal schon für das geistige Wohl für die über 200 geladenen Gäste.
Der Champagner der Marke „Moët & Chandon Brut oder Ice Imperial“ erfreute sich schon am frühen Abend allgemeiner Beliebtheit.
Der beste Champagner. Schon seit dem Mittelalter gilt Champagner als Prestigegetränk. Bei jeder feierlichen Gelegenheit lässt man die Korken des Champagners knallen.
Doch genau das so Charakteristische an ihm, seine Spritzigkeit, galt in seinen Anfängen noch als Makel. Denn wie so viele der genialen Erfindungen, entstand auch der Champagner durch einen Zufall. Noch bis um 1650 herum, wollte man stets stille Weine produzieren. Ein Wein, der dennoch Bläschen bildete, zählte nicht zu der guten Sorte.
Lediglich die Engländer, die mit Gerichten wie „Jellied eels“ (Aalsülze) oder „Bubble and squeak“ (Resteverwertung aus Kohl und Kartoffeln) sowieso immer schon einen eigentümlichen Geschmack aufwiesen, mochten den schaumigen Wein. Und, wer hätte das gedacht, die Briten setzten damit einen neuen Geschmacks-Trend. Die neue Geschäftsidee des Abfüllens dieser unfertigen Weine war geboren. Der Champagner kam in Mode und ist bis heute ein exquisites Getränk, das auf besonderen Anlässen nicht fehlen darf. Quelle: banneke.com
Auch beim Buffet wurde nicht gekleckert sondern geklotzt.
Liebe Leser, Finger weg. Es bleibt alles hier so liegen. Mein letztes Wort. Es sei denn, dass ihr die schriftliche Einladung der Hoffmann-Group vorweisen könnt.
Ich gebt sicherlich zu, dass dieses Buffet etwas anders aussieht, als die Tüten-und Dosensuppen für 0,99 € die ihr bei Aldi, Lidl und Co. käuflich erwerben könnt.
Jede Person wurde ein Platz zugewiesen, wobei am jeweiligen Tisch immer jeweils 1 oder 2 Sitze freiblieben. Das hatte schon seine Gründe, da dann dort bei Gelegenheit eine oder zwei Personen der Hoffmann-Group sich niedersetzen konnten, um geistreiche Gespräche zu führen.
Kurze Zeit später ging auch der große Vorhang an der Bühne auf, wodurch ein großes Orchester zu sehen war.
Ein Raunen ging durch das Publikum, weil die meisten Gäste sofort erkannten, um welche Musiker es sich dort handelte.
Und das war Count Basie und sein Swing-Orchester.
Das Count Basie Orchestra ist eine US-amerikanische Big Band, die von Count Basie geleitet wurde. Die Basie Band war neben dem Duke Ellington Orchestra und den Bands von Woody Herman, Lionel Hampton und Benny Goodman eine der berühmten Jazz-Formationen der Swingära.
Hervorgegangen aus dem Orchester von Bennie Moten, gehörte die Basie Band zusammen mit den Orchestern von Harlan Leonard, Jay McShann und Andy Kirks Twelve Clouds of Joy zu den bedeutenden Vertretern des Kansas-City-Jazz. Sie erzielte ihren Durchbruch im Jahr 1937 in New York City. Das Orchester überlebte das große Bigband-Sterben Ende der 1940er Jahre und arbeitete in den 1960er Jahren mit Frank Sinatra, Tony Bennett und Ella Fitzgerald.
One O'Clock Jump - Count Basie and his Orchestra (1965)
Im nu befanden sich etliche Paare auf der Tanzfläche um nach den Swing von Count Basie zu tanzen.
Ich meine auch bemerkt zu haben, dass Polly mit dem 1. Flugoffizier der Lufthansa „Frank Langer“, als auch Joggeli mit Mirjana als erstes auf der Tanzfläche waren. Joggeli als auch Frank führten ihre Tanzpartnerinnen gekonnt über das Tanz-Parkett.
Hier ein Bild von Frank Langer:
Diesmal natürlich nicht in seiner Flieger-Uniform sondern in einem eleganten Smoking.
Auch Joggeli in einem sehr ansprechenden Anzug.
Selbstverständlich waren auch Flugstewardess Birgit, sehr zur Freude von Sven, als auch Mary Quant anwesend.
Die Queen von England „Elizabeth die II“ konnte leider auf Grund eines Staatsbesuchs nicht erscheinen. Aber ich soll euch alle recht herzlichst von ihr grüßen.
Auf Grund der tragischen Vorfälle der letzten Nacht hatten die Pfadfinder einen Stand im Foyer aufgebaut (Mit Zustimmung der Hoffmann-Group), um Werbung in eigener Sache zu machen.
Es wurden dabei genügend Sammelbüchsen aufgestellt, (Selbstverständlich auch mit Zustimmung der Hoffmann-Group), die sich auch sehr schnell füllten (Kein Wunder nach der letzten Nacht). Etliche Aufnahmeanträge wurden von den Eltern der Kinder ausgefüllt.
(Miss Monika: Ich denke mal, dass der Hoffmann-Group mit diesem Schachzug ein guter Spagat gelungen ist).
Im Saal ging es mit den musikalischen Beiträgen weiter.
Der Hoffmann-Group ist es gelungen, einen absoluten Stargast für diesen Event zu engagieren, welches ein Raunen im Saal hervorbrachte.
Nach der Vorstellung von Joggeli öffnete sich der Vorhang, und Frank Sinatra erschien im grellen Scheinwerferlicht der Bühnenbeleuchtung.
Francis Albert „Frank“ Sinatra (* 12. Dezember 1915 in Hoboken, New Jersey; † 14. Mai 1998 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Sänger, Schauspieler und Entertainer. Seine Übernamen waren Ol’ Blue Eyes und, wegen seiner charakteristischen Stimme, The Voice. Sinatra galt lange als einflussreichster Künstler in Las Vegas und wurde deswegen unter seinen Kollegen halb scherzhaft, aber ebenso respektvoll als Chairman of the board (Vorstandsvorsitzender) bezeichnet. Er begann seine musikalische Karriere in der Swing-Ära als Sänger in den Orchestern von Harry James und Tommy Dorsey. Mit Künstlerkollegen wie Dean Martin und Sammy Davis Jr. gehörte er dem sogenannten Rat Pack an. Seine international erfolgreichen Hits, darunter Strangers in the Night, My Way und New York, New York, bescherten Sinatra Weltruhm; seine Alben wurden mehr als 150 Millionen Mal verkauft.
Frank Sinatra erhielt den Oscar als bester Nebendarsteller für den Film Verdammt in alle Ewigkeit sowie eine Nominierung als bester Hauptdarsteller für Der Mann mit dem goldenen Arm. Daneben spielte er in weiteren Filmen mit, unter anderem in dem Musical Die oberen Zehntausend mit Grace Kelly. Zu seinen Auszeichnungen gehören neben zahlreichen Grammys mit der Presidential Medal of Freedom (1985) und der Congressional Gold Medal bedeutende humanitäre Ehrungen.
Sinatra war mehrfach verheiratet und Vater von drei Kindern, Nancy, Frank jr. und Tina. Der vielseitige Künstler gilt als eine der einflussreichsten und bekanntesten Persönlichkeiten der Popmusik und herausragenden Größen des Show-Business im 20. Jahrhundert.
Das Publikum war völlig aus dem Häuschen als Frank als erstes Lied seinen großen Erfolgshit „New York, New York“ sang (Orchester Count Basie).
Frank Sinatra - New York, New York.
Die Tanzfläche vor dem Sänger war bis zum letzten Platz gefüllt.
Polly tanzte mit Frank Langer, Mirjana mit Joggeli, Frau Kohl mit ihrem neuen Schwarm Franz Schmidt (dem Sohn von Trautchen Schmidt) usw.
Mirjana: Ich hätte mir nie im Leben träumen lassen, einmal direkt vor Frank Sinatra zu tanzen. Kneif mich mal, damit ich nicht träume.
Joggeli lachend: Ich dachte eigentlich das du dir nie vorstellen konntest, mal mit mir tanzen zu dürfen.
Mirjana: Merkwürdig ist das alles. Vor einer Woche noch in einem kleinen Restaurant gearbeitet, und nun zu Gast bei der bekanntesten Unternehmerfamilie Europas, wenn nicht sogar der Welt.
Joggeli: Und ich hätte mir nie noch vor einer Woche vorstellen können, so eine bezaubernde Frau wie dich kennenzulernen.
Mirjana: Danke, du bist wahrhaft ein scharmanter Charmeur. Und du bist mir sogar noch nicht ein einziges mal auf dem Fuß getreten.
Ein Tanzpaar weiter:
Frank zu Polly: Ich hätte mir nie im Leben träumen lassen, einmal direkt vor Frank Sinatra zu tanzen. Kneif mich mal, damit ich nicht träume.
Polly: Danke, du bist wahrhaft ein scharmanter Charmeur. Und du bist mir sogar noch nicht ein einziges mal auf dem Fuß getreten.
Wiederum ein Tanzpaar weiter:
Inge (15 Jahre) zu Sven (15 Jahre): Pass doch mal auf, wo du hintrittst. Mein langes Kleid hast du mir fast von der Schulter gerissen.
Während einer kurzen Pause setzte sich Frank Sinatra an dem Tisch der Hoffmann-Group.
Sinatra: Ein wunderschönes Fest bei ihnen. Ich habe mein Kommen schon jetzt nicht bereut.
(Miss Monika: Mit Verlaub, die Familie Hoffmann hat sich das auch einiges kosten lassen).
Und noch eine Person gesellte sich an den Tisch der Hoffmanns. Das war keine geringere als die 25 jährige Nancy Sinatra, die Tochter von Frank Sinatra, die schon zum zweiten mal bei der Hoffmann-Group zu Gast war.
Nancy Sandra Sinatra (* 8. Juni 1940 in Jersey City, New Jersey) ist eine US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin. Ihre größten Erfolge hatte sie in den 1960er Jahren mit Songs wie These Boots Are Made for Walkin’ sowie den Duetten Summer Wine mit Lee Hazlewood und Somethin’ Stupid mit ihrem Vater Frank Sinatra.
Nancy Sinatra ist die Tochter des Sängers Frank Sinatra und dessen erster Ehefrau Nancy Barbato (1917–2018). Ihre Musikkarriere begann in den frühen 1960er Jahren, als sie bei der Plattenfirma ihres Vaters, Reprise Records, einen Vertrag unterschrieb. Ihre erste Single in den USA erschien 1961 mit dem Titel Cuff Links and a Tie Clip. Es folgten weitere wenig erfolgreiche Veröffentlichungen. Mehr Glück hatte Sinatra 1962 zum Beispiel in Italien – dort gelangte Like I Do auf Platz 2 der Charts.
In ihrer Heimat wendete sich das Blatt erst 1965. Die Bekanntschaft mit Singer-Songwriter Lee Hazlewood, der zuvor relativ erfolglos eigene Platten aufgenommen und für Dean Martin den Hit Houston geschrieben hatte, gab Sinatras Karriere die entscheidende Wendung. Er produzierte auch die Single So Long, Babe, die 1965 auf Platz 86 der US-Charts landete und somit der erste Achtungserfolg für sie war. Bereits die nächste Platte, These Boots Are Made for Walkin’, entwickelte sich zum Hit.
Am Tisch der Hoffmann-Group entstand nun eine gemütliche und lockere Plauderrunde, bei der auch kräftig geschwoft wurde.
Frank Sinatra: Wissen sie was Frau Hoffmann, ich würde gerne meinen nächsten Song mit ihnen gemeinsam auf der Bühne vortragen. Als charmante Gastgeberin würde ich mich sehr darüber freuen.
Othilie: Herr Sinatra, sie sind neben ihren außergewöhnlichen Gesangsqualitäten auch ein Charmeure. Dieses Angebot nehme ich gerne an. Aber erwarten sie bitte nicht von mir, dass ich sie gesanglich auf der Bühne unterstützen werde. Ansonsten würde ich wohl den Saal leer singen.
Heike: Das stimmt nicht, du hast eine ausgezeichnete Stimme. Ich habe dich schon öfters auf der Toilette singen hören.
(Die Stimmung am großen Tisch war ausgezeichnet).
Frank Sinatra schmunzelnd: Nein, nein, singen brauchen sie nicht. Sie brauchen nur ab und zu in meinen zu Armen liegen und mich tänzerisch unterstützen. Denn sie sind eine herausragende Tänzerin, wie ich vorhin beobachten konnte. Und ihre Ausstrahlung ist über jeden Zweifel erhaben.
Othilie: Herr Sinatra, dann lasst uns das gemeinsam versuchen.
Kurze Zeit später standen beide auf der Bühne. Das Licht im Saal ging aus, und der Vorhang wieder hoch.
Ein erstauntes Raunen im Publikum war deutlich zu vernehmen. Die große Chefin des ebenso großen Unternehmens mit einem der größten Sänger der Showbranche.
Wann hatte es so etwas schon gegeben. Aber macht euch selbst ein Bild davon.
Frank Sinatra – und Othilie Hoffann: Strangers In the Night (with Lyrics)
(Ähnlichkeiten mit Grace Kelly auf der Bühne sind rein zufällig)
Mirjana: Was für ein bezauberndes Abendkleid, welches Frau Hoffmann dort trägt. Sie ist eine hinreißende Person, mit einer beeindruckenden Ausstrahlung.
Nach dem großen Auftritt von Frank Sinatra und Othilie folgte im Anschluss daran der Auftritt von Nancy Sinatra mit ihrem Erfolgshit.
Und auch hier, genauso wie bei ihrem ersten Auftritt auf „Schloss Bavaria“, wurde sie tänzerisch von der Tanzgarde „Ups unterstützt. Die Kostüme wurden wie immer von den drei Omas auf dem Gutshof maßgeschneidert hergestellt.
Und noch etwas sehr erfreuliches konnte vermeldet werden. Martina konnte zum ersten mal nach dem Desaster ihres Schlüsselbeinbruchs im Januar dieses Jahres, und der Schussverletzung am 27.07.65 (Teil 437), infolge ihrer Rettungsversuche bezüglich Mirjanas im Baumhaus, mittanzen.
Petra gab grünes Licht für ihren Einsatz in der Garde. Was für ein großer Moment für Martina, zum ersten mal nach 8 Monaten wieder dabei zu können.
Demgemäß strahlte sie natürlich über das ganze Gesicht. Sie schien nichts verlernt zu haben.
Nancy Sinatra - These Boots Are Made for Walkin'
155.237.291 Aufrufe auf Youtube !!!!!!!!!!!!!
Nach diesem Auftritt von Nancy und Martina in der Garde, wurde sie von allen Mädchen sowie von den Familienmitgliedern in den Arm genommen und geküsst. Die Tränen liefen ihr vor Freude die Wangen hinunter, und jede eingeweihte Person konnte nachvollziehen, wie es im Inneren von Martina aussah. Endlich wieder dabei. Endlich wieder tanzen.
Es wurde auch Zeit, da in diesem Monat nach der Sommerpause wieder das offizielle Training für die kommende Karnevalssaison beginnen würde.
Als Willkommensgruß wurden Martina etliche Blumensträuße und etliche Pralinen von der Garde und den Familienmitglieder überreicht. Eine wahrhaft tolle Geste.
Da wir schon bei den erfreulichen Dingen sind, möchte ich die kommenden Ereignisse natürlich nicht unterschlagen. Denn auf Wunsch von Petra und auch anderen Personen, erklärte sich Nancy Sinatra gerne bereit die Krankenstation auf „Schloss Bavaria“ zu besuchen.
So machte sich also eine regelreche Prozession auf dem Weg zur Krankenstation. Das erste Zimmer welches sie aufsuchten war das von Vreni und Dirk.
Petra war nicht sonderlich überrascht, dass Vreni nun die vierte Variante (wenn ich richtig gezählt habe) ihrer Unterkleidung „ihrem“ Dirk präsentierte.
Petra leise zu Mirjana und Polly: Der Junge kommt gar nicht zur Ruhe. Die Anwerbungsversuche von Vreni nehmen langsam groteske Züge an.
Mirjana: Sollen wir die beiden evtl. trennen?
Petra: Nicht so gerne. Ich habe auch keine andere Alternative. Die Mädels auf der Station sind alle zwischen 13 und 16 Jahre. Da würden wir vom Regen in die Traufe kommen. Und wir haben im Moment nur weibliche Geschöpfe auf der Station. Ergo belassen wir es alles beim alten, denn alleine will ich den Jungen in seiner physischen sowie psychischen Situation nicht belassen.
Kommen wir aber nun zu dem Besuch von Nancy Sinatra auf der Station.
Natürlich wurde sie von allen sofort erkannt, und natürlich wollte man sich mit ihr unterhalte. Das ging auch ganz gut, da Petra, Polly und Mirjana gute Dolmetscher vom Englischen ins Deutsche und umgekehrt waren.
Zirka eine Stunde verbrachte die prominente Sängerin auf der Kinder-Station nicht ohne ihr Versprechen zu geben, auch am nächsten Tag bei ihnen vorbeizuschauen.
Im Ballsaal spielte weiterhin das Orchester Count Basie, und auch Frank Sinatra sang weiterhin die Hits die ihn berühmt gemacht hatten.
Frank Sinatra Fly Me To The Moon
Gegen 3 Uhr 15 neigte sich die heutige Veranstaltung so langsam dem Ende zu.
Der krönende Abschluss dieses Gala-Banketts war das berühmte Lied von Frank Sinatra:
Frank Sinatra My Way German Lyrics
Die Hoffmann-Familie war mit dem reibungslosen Ablauf und der Organisation dieses Festes hoch zufrieden. Sie übertraf sogar noch deren Vorstellungen.
Erfreut war man auch über die finanziellen Zuwendungen bezüglich der Pfadfinder und der Waisenkinder. Auch sie übertraf alle Vorstellungen. Die Einnahmen dieser freiwilligen Spenden werden natürlich komplett den zwei erwähnten Gruppierungen zu Gute kommen.
Mit diesem erfreulichen Resümee beende ich diesen Teil 450.
Im nächsten Teil geht es erfrischend weiter. (Teil: 451)
Monika
Geschrieben am 27.09.2021
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Okt 30, 2022 8:06 pm
Liebe Leser,
ich hoffe, dass euch die beiden am Donnerstag präsentierten Teile gut gefallen haben.
Zumindest habe ich mir Mühe gegeben.
Die letzten drei Tage musste ich mich wegen gesundheitlicher Probleme zurückziehen.
Ich hoffe, dass ich morgen wieder durchstarten kann.
Grüße
Monika
ich hoffe, dass euch die beiden am Donnerstag präsentierten Teile gut gefallen haben.
Zumindest habe ich mir Mühe gegeben.
Die letzten drei Tage musste ich mich wegen gesundheitlicher Probleme zurückziehen.
Ich hoffe, dass ich morgen wieder durchstarten kann.
Grüße
Monika
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Okt 31, 2022 4:24 pm
Liebe Leser,
in den nächsten beiden Teilen geht es in den "Lehrjahren", Teilen 451 und 452 sehr emotional zu.
Polly wird zusammen mit Mirjana für das Modedesign verantwortlich sein.
Kreativität ist da gefragt.
Und das beherrschen beide Personen absolut perfekt.
Polly hat bekanntlich in Luzern Modedesign studiert
und
Mirjana in Sarajewo
Natürlich braucht, weil sie beruflich viel für die Hoffmann-Group unterwegs ist, natürlich einen fahrbaren Untersatz.
Wie hier im Bild zu sehen:
Pardon, da ist mir ein falsches Foto in die Quere gekommen.
Sie bekommt als Dienstfahrzeug dieses Modell:
Einen Mercedes-Benz 300 SE Cabrio (Baujahr 1965)
Woooooouuuuuhhhhh, das ist doch mal eine representative Kutsche.
Hier mal dieses Fahrzeug mit einer näheren Beschreibung:
Mercedes 300 SE Cabriolet, 1965,
Da fallen mir glatt die Knicker aus der Hose.
Moni
in den nächsten beiden Teilen geht es in den "Lehrjahren", Teilen 451 und 452 sehr emotional zu.
Polly wird zusammen mit Mirjana für das Modedesign verantwortlich sein.
Kreativität ist da gefragt.
Und das beherrschen beide Personen absolut perfekt.
Polly hat bekanntlich in Luzern Modedesign studiert
und
Mirjana in Sarajewo
Natürlich braucht, weil sie beruflich viel für die Hoffmann-Group unterwegs ist, natürlich einen fahrbaren Untersatz.
Wie hier im Bild zu sehen:
Pardon, da ist mir ein falsches Foto in die Quere gekommen.
Sie bekommt als Dienstfahrzeug dieses Modell:
Einen Mercedes-Benz 300 SE Cabrio (Baujahr 1965)
Woooooouuuuuhhhhh, das ist doch mal eine representative Kutsche.
Hier mal dieses Fahrzeug mit einer näheren Beschreibung:
Mercedes 300 SE Cabriolet, 1965,
Da fallen mir glatt die Knicker aus der Hose.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Di Nov 01, 2022 5:38 pm
Liebe Leser,
im Moment schreibe ich an einer weiteren emotionalen Begebenheit auf "Schloss Bavaria".
Auf dem Areal vom Schloss, ist nur 300 Meter entfernt, ein komplett neu erbautes Heim fertiggestellt worden.
Eigentlich sollten dort die Waisenkinder einziehen, die seit 5 Moaten auf dem Schloss wohnen.
Aber die gutherzige Familie Hoffmann (Othilie, Joggeli, Polly, Ingrid) brachten es nicht übers Herz ihre liebgewonnen Waisenkinder in das eigentlich für sie extra gebaute neue Haus überzusiedeln. Sie werden also auf dem Schloss bleiben.
Nun stand die Überlegung an, wie die Hoffmanns den Neubau nutzten könnten
Hier im Bild
Dann hatte die Hoffmann-Group die geniale Idee, dieses neue Heim einem ebenso guten Zweck zukommen zu lassen.
Es wird ein Heim werden, wo ab sofort körperlich und geistig behinderte Kinder gepflegt und therapiert werden können.
Es musste natürlich auch komplett mit neuen zusätzlichen neuen Krankenschwestern belegt werden
Chefärztin dieser neuen Klinik ist die erst 37 jährige aber erfahrene unverheiratete Marianne Bommer
Wie schön die Zimmer in dem ganz neuen Haus sind, ist hier zu ersehen.
Eine Mammutaufgabe, dass Haus an dem Eröffnungstag mit den schwerbehinderten Kindern aus ganz Deutschland und der Schweiz zu versehen.
Jeder packte mit an, um die Kinder mit ihren Rollstühlen in das große Gemeinschaftszimmer zur Begrüßung bei Kuchen und Kakao zu bringen.
Auch die Pfadfinder waren wieder "Allzeit bereit" die Familie Hoffmann unter die Arme zu greifen.
Hier studieren die Pfadis von der "dpsg" (deutsche pfadfinderschaft St. Georg) den Belegungsplan für die Zimmerverteilung bezüglich der behinderten Kinder.
Weitere Informationen werden folgen
Monika
im Moment schreibe ich an einer weiteren emotionalen Begebenheit auf "Schloss Bavaria".
Auf dem Areal vom Schloss, ist nur 300 Meter entfernt, ein komplett neu erbautes Heim fertiggestellt worden.
Eigentlich sollten dort die Waisenkinder einziehen, die seit 5 Moaten auf dem Schloss wohnen.
Aber die gutherzige Familie Hoffmann (Othilie, Joggeli, Polly, Ingrid) brachten es nicht übers Herz ihre liebgewonnen Waisenkinder in das eigentlich für sie extra gebaute neue Haus überzusiedeln. Sie werden also auf dem Schloss bleiben.
Nun stand die Überlegung an, wie die Hoffmanns den Neubau nutzten könnten
Hier im Bild
Dann hatte die Hoffmann-Group die geniale Idee, dieses neue Heim einem ebenso guten Zweck zukommen zu lassen.
Es wird ein Heim werden, wo ab sofort körperlich und geistig behinderte Kinder gepflegt und therapiert werden können.
Es musste natürlich auch komplett mit neuen zusätzlichen neuen Krankenschwestern belegt werden
Chefärztin dieser neuen Klinik ist die erst 37 jährige aber erfahrene unverheiratete Marianne Bommer
Wie schön die Zimmer in dem ganz neuen Haus sind, ist hier zu ersehen.
Eine Mammutaufgabe, dass Haus an dem Eröffnungstag mit den schwerbehinderten Kindern aus ganz Deutschland und der Schweiz zu versehen.
Jeder packte mit an, um die Kinder mit ihren Rollstühlen in das große Gemeinschaftszimmer zur Begrüßung bei Kuchen und Kakao zu bringen.
Auch die Pfadfinder waren wieder "Allzeit bereit" die Familie Hoffmann unter die Arme zu greifen.
Hier studieren die Pfadis von der "dpsg" (deutsche pfadfinderschaft St. Georg) den Belegungsplan für die Zimmerverteilung bezüglich der behinderten Kinder.
Weitere Informationen werden folgen
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Nov 02, 2022 10:35 am
Liebe Leser,
die nächsten beiden Teile (451 + 452) der
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"
erscheinen wieder am Freitag, den 04.11.2022 (so Gott will)
Mit freundlichen Grüßen
Monika
die nächsten beiden Teile (451 + 452) der
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"
erscheinen wieder am Freitag, den 04.11.2022 (so Gott will)
Mit freundlichen Grüßen
Monika
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Nov 02, 2022 6:20 pm
Hi Moni
Ich werde dein roman heute nacht geniessen auf meinem tablet da liest sichs leichter.
Das bild ist schon mal erste sahne
Ich werde dein roman heute nacht geniessen auf meinem tablet da liest sichs leichter.
Das bild ist schon mal erste sahne
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Nov 02, 2022 8:53 pm
Hi Polly,
tatsächlich ist das Foto original aus dem Jahre 1965.
Interessant zu lesen sind auch wieder die zwei zuletzt von mir eingefügten Teile.
Ich hoffe, dass dir auch die Kleidung gefällt, die ich euch anlässlich des Galaempfangs der Grafschaften und Lords "verpasst" habe.
Einige würden sich sicherlich sagen: Ganz schön mutig von Tina, Gaby und Ute.
Mirjana war noch mutiger.
Da ist mehr Haut als Stoff zu sehen. (Zumindest im oberen Teil)
Aber das Kleid steht ihr meineserachtens sehr gut.
Ich hoffe auch, das dir meine Auswahl für dich gefallen hat. Graf von Padberg einem westfälischen Uradelsgeschlecht hat es scheinbar gefallen (Foto im Bericht)
Syl Deine Moni
tatsächlich ist das Foto original aus dem Jahre 1965.
Interessant zu lesen sind auch wieder die zwei zuletzt von mir eingefügten Teile.
Ich hoffe, dass dir auch die Kleidung gefällt, die ich euch anlässlich des Galaempfangs der Grafschaften und Lords "verpasst" habe.
Einige würden sich sicherlich sagen: Ganz schön mutig von Tina, Gaby und Ute.
Mirjana war noch mutiger.
Da ist mehr Haut als Stoff zu sehen. (Zumindest im oberen Teil)
Aber das Kleid steht ihr meineserachtens sehr gut.
Ich hoffe auch, das dir meine Auswahl für dich gefallen hat. Graf von Padberg einem westfälischen Uradelsgeschlecht hat es scheinbar gefallen (Foto im Bericht)
Syl Deine Moni
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Nov 03, 2022 10:29 pm
Nun mode kann für mich nicht frech genug sein.
Mein outfit war heute in etwa in der art auch die shorts länge kam hin.
Meine fsh war auch schwarz aber etwas dicker.
Für mich nichts spezielles aber es ist immer interesannt wie man die blicke auf sich zieht.
Und komischer weise bei shorts viel mehr?
Mein outfit war heute in etwa in der art auch die shorts länge kam hin.
Meine fsh war auch schwarz aber etwas dicker.
Für mich nichts spezielles aber es ist immer interesannt wie man die blicke auf sich zieht.
Und komischer weise bei shorts viel mehr?
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Nov 03, 2022 11:14 pm
Und komischer weise bei shorts viel mehr?
Warum das so ist weiss ich auch nicht.
Vielleicht weil man da noch viel mehr Bein sieht.
In jedem Fall sind diese schwarzen dünnen Tights bei Sonnenlicht (Foto) eine Augenweide.
Hoffentlich ist es dieser Dame bei wohl frischen Temperaturen (man sieht es an der Jacke) an den Beinen nicht zu kalt.
Mirjana hatte heute Nachmittag ein relatuv kurzes Leopardenkleid mit schwarzer Strumpfhose an. Aber die Strumpfhose war etwas dicker, als die Fsh der Dame auf dem Foto.
Moni
Warum das so ist weiss ich auch nicht.
Vielleicht weil man da noch viel mehr Bein sieht.
In jedem Fall sind diese schwarzen dünnen Tights bei Sonnenlicht (Foto) eine Augenweide.
Hoffentlich ist es dieser Dame bei wohl frischen Temperaturen (man sieht es an der Jacke) an den Beinen nicht zu kalt.
Mirjana hatte heute Nachmittag ein relatuv kurzes Leopardenkleid mit schwarzer Strumpfhose an. Aber die Strumpfhose war etwas dicker, als die Fsh der Dame auf dem Foto.
Moni
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Nov 04, 2022 9:55 am
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 451
Kapitel: 554
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Sonntag, der 08.08.1965
Eine alles entscheidende Unterschrift
und
Besuch auf der Kinderstation
Geburtstagskinder vom 8. August 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1937 Dustin Hoffman
wurde an diesem Tag 28 Jahre alt
1952 Jostein Gaarder
wurde an diesem Tag 13 Jahre alt
1953 Nigel Mansell
wurde an diesem Tag zwölf Jahre alt
1955 Herbert Prohaska
feierte an diesem Tag seinen 10. Geburtstag
1964 Jan Josef Liefers
wurde an diesem Tag im Jahr zuvor geboren
– Quelle: https://geboren.am/8-august-1965
Was war am 08. August 1965
Welcher Wochentag war der 8.8.1965, der 08. August 1965 war ein Sonntag
8.8.1965
Mit einer scharfen Kampfansage an die Sozialdemokraten und der klaren Ablehnung einer großen Koalition eröffnet die CDU in der Dortmunder Westfalenhalle vor 15 000 Teilnehmern ihren Bundestagswahlkampf.
8.8.1965
In der päpstlichen Sommerresidenz in Castel Gondolfo spricht sich Papst Paul VI. vor etwa 10 000 Gläubigen für ein uneingeschränktes Verbot der Produktion, Lagerung und Anwendung von Atomwaffen aus.
8.8.1965
In Warschau läuft die Polin Irena Kirszenstein mit 22,7 sec Weltrekord über 200 m.
Gegen 2 Uhr 15 neigte sich die heutige Veranstaltung so langsam dem Ende zu.
Im Laufe dieses Sonntags verließ die adelige Gesellschaft so nach und nach das Anwesen von Schloss Bavaria. Die einen früher, und die anderen etwas später. Das lag an eindeutig an der Menge des Alkohols welches am gestrigen Abend getrunken wurde.
Von der Familie Hoffmann hatte keiner zu tief ins Glas geschaut, denn als Gastgeber konnte man es sich nicht erlauben, torkelnd auf der Tanzfläche zu verharren.
Das Frühstückbuffet war relativ schwach frequentiert. Zumindest von der Familie Hoffmann, die sich viel lieber um 9 Uhr am Sonntagmorgen noch einmal im Bett umdrehte. Ausnahme natürlich das Spitzentrio Othilie, Polly und Joggeli als Gastgeber. Auch Mirjana gönnte sich einen etwas längeren Schlaf. Denn die letzten Tage waren auch für sie relativ stressig.
Petra machte schon um 8 Uhr 30 ihre Visite auf der Krankenstation, welche im Moment mit 10 Personen belegt war. Also fünf Zimmer. Ausgelegt war der Krankentrakt zum gegenwärtigen Zeitpunkt für maximal 22 Personen. Nach meiner Rechnung also für 11 Zimmer. (Ich kann nachher bei Gelegenheit aber noch mal nachrechnen).
Das Frühstück wurde wochentags wie auch am Wochenende immer um 7 Uhr 30 serviert.
Besonders hilfreich war Vreni, die ihrem Dirk mit der ersten feste Nahrung fütterte. Und das war Joghurt aus dem eigenen Landwirtschaftsbetrieb von Schloss Bavaria.
Vreni: Dirk, schön brav den Mund aufmachen. Ein Löffel für die gute Schwester Petra, ein Löffel für die liebe Vreni, noch ein Löffel für die herzensgute Vreni, und noch ein Löffel für die allerliebste Vreni, und noch ein Löffel für die allerallerliebste Vreni.
Dirk: Das hast du schon einmal gesagt.
Vreni: Ich kann es nicht oft genug sagen. Und wenn du Pipi musst, dann………
Petra: ……..dann werde ich das wieder übernehmen.
Vreni: Ach, ich habe sie gar nicht gehört.
Petra: Du warst auch zu sehr mit deiner Fütterungsstunde beschäftigt. Ich bringe dir gleich mal Lupo vorbei. Mal schauen, ob er genauso fütterungswillig ist.
In dem Zimmer, welches sie im Moment noch mit Joggeli teilt, saß Mirjana mittlerweile am Schreibtisch und las das Papier welches vor ihr lag.
Und das war der unbefristete Arbeitsvertrag der Hoffmann-Group, der nun unterschriftsreif vor ihr lag.
Arbeitsvertrag
für Angestellte ohne Tarifbindung
Zwischen
International Fashion Hoffmann-Group Germany
Schlossstraße 1, 8512 Ups
Und
Mirjana G…….
Schlossstraße 1, 8512 Ups
§ 1 Beginn des Arbeitsverhältnisses
Das Arbeitsverhältnis beginnt am 09.08.1965
§ 2 Probezeit
Das Arbeitsverhältnis wird auf unbestimmte Zeit geschlossen. Die ersten drei Monate gelten als Probezeit. Während der Probezeit kann das Arbeitsverhältnis beiderseits mit einer Frist von zwei Wochen gekündigt werden.
§ 3 Tätigkeit
Der Arbeitnehmer wird als Mode-Designerin eingestellt.
Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit beträgt 40 Stunden. Beginn und Ende der täglichen Arbeitszeit richten sich nach der betrieblichen Einteilung.
Der Arbeitnehmer ist bei betrieblicher Notwendigkeit und unter Berücksichtigung seiner berechtigten Interessen auf Anordnung des Arbeitgebers zur Ableistung von Überstunden sowie im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften zu Mehrarbeit verpflichtet.
§ 4 Kurzarbeit
Der Arbeitgeber ist berechtigt, einseitig Kurzarbeit gegenüber dem Arbeitnehmer anzuordnen, wenn ein erheblicher Arbeitsausfall vorliegt, der auf wirtschaftlichen Gründen oder einem unabwendbaren Ereignis beruht und der Arbeitsausfall der Arbeitsverwaltung angezeigt ist (derzeit §§ 95 ff. SGB III). Er sollte dabei eine Ankündigungsfrist von … Wochen einhalten. Der Arbeitnehmer ist bei Einführung von Kurzarbeit damit einverstanden, dass die Arbeitszeit vorübergehend verkürzt und für die Dauer der Arbeitszeitverkürzung die Vergütung entsprechend reduziert wird. Anmerkung: Sollte ein Betriebsrat bestehen, müsste mit diesem eine Betriebsvereinbarung über die Kurzarbeit geschlossen werden
§ 5 Arbeitsvergütung
Der Arbeitnehmer erhält eine monatliche Bruttovergütung von ............. DM / einen Stundenlohn von................. DM.
Überstunden von bis zu 10% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit sind mit der Vergütung abgegolten; im Übrigen werden sie gesondert vergütet.
§ 6 Urlaub
Der Arbeitnehmer hat Anspruch auf einen gesetzlichen Mindesturlaub von derzeit 24 Arbeitstagen im Kalenderjahr – ausgehend von einer Fünf-Tage-Woche. Der Arbeitgeber gewährt zusätzlich einen vertraglichen Urlaub von weiteren 10 Arbeitstagen. Bei der Gewährung von Urlaub wird zuerst der gesetzliche Urlaub eingebracht.
Bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses sind verbleibende Urlaubsansprüche innerhalb der Kündigungsfrist abzubauen, soweit dies möglich ist. Der vertragliche Zusatzurlaub erlischt mit Beendigung des Arbeitsverhältnisses.
Die rechtliche Behandlung des Urlaubs richtet sich im Übrigen nach den gesetzlichen Bestimmungen.
§ 8 Krankheit
Die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall richtet sich nach den gesetzlichen Bestimmungen.
Die Arbeitsverhinderung ist dem Arbeitgeber unverzüglich mitzuteilen. Dauert die Arbeitsunfähigkeit länger als drei Kalendertage, hat der Arbeitnehmer eine ärztliche Bescheinigung über das Bestehen sowie deren voraussichtliche Dauer spätestens an dem auf den dritten Kalendertag folgenden Arbeitstag vorzulegen. Diese Nachweispflicht gilt auch nach Ablauf der sechs Wochen. Der Arbeitgeber ist berechtigt, die Vorlage der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung früher zu verlangen.
§ 9 Verschwiegenheitspflicht
Der Arbeitnehmer verpflichtet sich, während der Dauer des Arbeitsverhältnisses und auch nach dem Ausscheiden, über alle Geschäftsgeheimnisse sowie betriebliche Angelegenheiten vertraulicher Natur, die als solche von der Geschäftsleitung schriftlich oder mündlich bezeichnet werden bzw. offensichtlich als solche zu erkennen sind, Stillschweigen zu bewahren und ohne ausdrückliche Genehmigung der Geschäftsleitung keinen dritten Personen zugänglich zu machen. Der Arbeitnehmer hat die Anweisungen und Maßnahmen des Arbeitgebers zur Geheimhaltung zu beachten. Im Zweifelsfall wird der Arbeitnehmer eine Weisung des Arbeitgebers zur Vertraulichkeit bestimmter Tatsachen einholen.
Ort, Datum
……………………………………………………………………………...
Unterschrift Arbeitgeber Unterschrift Arbeitnehmer
Mit leicht zitternden Fingern unterschrieb Mirjana den Arbeitsvertrag.
Das war es also. Nach monatelanger Ungewissheit bezüglich ihrer Zukunft, würde nun ein neuer Lebensabschnitt beginnen, der ihr alle Möglichkeiten geben würde, ihre Kreativität als Mode-Designerin auszuschöpfen. Natürlich hatte sie diesbezüglich schon einige Vorstellungen, die sie vermutlich mit Polly und Mary Quant umsetzen konnte. Unterstützung würde sie wohl auch vom ebenso phantastischen Joggeli und der eigentlichen Chefin (auf Grund ihres Alters, und ihrer Erfahrung) dieses riesengroßen weltweit operierenden Unternehmens Othilie Hoffmann bekommen.
Nun waren also endlich die schrecklichen Geschehnisse in dem Restaurant mit den dortigen kriminellen Machenschaften der Mafia ad acta gelegt. Bewunderung empfand sie auch für das mutige Girl Martina, welches sie bei dem Versuch im Baumhaus zu retten, durch einen Schusswechsel verletzt wurde.
Jetzt hieß es also mit Elan den Blick nach vorne zu richten.
Im Krankenzimmer von Dirk spielte sich zur gleichen Zeit fast eine Tragödie ab, denn die Eltern von dem Jungen konnten ihn leider aus den geschilderten gesundheitlichen Gründen nicht nach Hause nehmen. Und da die Eltern auch noch ihren berufliche Pflichten nachkommen mussten, waren sie gezwungen eben die Heimreise ohne Dirk anzutreten.
Das war für Dirk eine Situation, in der er noch nie gewesen war. Zum ersten Mal wurde er von seinen Eltern getrennt. Nicht verwunderlich also, dass bei dem Jungen die Tränen flossen, als die Eltern ebenfalls mit Tränen in den Augen das Krankenzimmer verließen.
Dirk konnte von Vreni gerade noch daran gehindert werden zum Fenster zu eilen, um seine Eltern nachzuschauen, wie sie in das Auto stiegen.
Vreni drückte sofort auf den Klingelknopf, um Hilfe herbeizurufen, da sie Dirk stehend in den Armen hielt.
Im nu war auch Petra zur Stelle, und trug Dirk in ihren Armen zu seinem Bett. Auch Tante Polly erschien kurze Zeit später, da auch sie die berechtigte Befürchtung hatte, dass der Junge mit dieser Situation gänzlich überfordert war.
Polly nahm den Jungen in ihren Armen, strich ihm beruhigend über den Kopf, und versuchte ihn zu trösteten. Welches ihr aber kaum gelang.
Währenddessen untersuchte Petra den Unterlaub um sicherzugehen, dass Dirk keinen Narben-Durchbruch bei dem Versuch das Fenster zu erreichen, erlitten hat. Das war aber zum Glück nicht der Fall.
Jetzt hieß es also psychologisch vorzugehen, um den Jungen wieder aufzubauen.
Polly: Sieh mal Dirk, auch diese Zeit, die du hier verbringen wirst, wird es dir an kaum etwas fehlen. Wenn man mal von der Abwesenheit deiner Mama und deinem Papa absieht. Natürlich ist das für dich schwer, denn das kann hier absolut jeder nachvollziehen. Du wirst also nicht allein sein, und mit Vreni hast du eine Bettnachbarin, mit der keine Langeweile aufkommen wird.
Vreni: Das will ich doch mal meinen.
Polly schmunzelnd: Na siehst du, da hast du den Beweis. Und wenn du in einigen Tagen wieder aufstehen kannst, dann werden wir einiges mit dir und Vreni unternehmen. Es sollte mich wirklich sehr wundern, wenn dir dann sprichwörtlich „die Decke auf dem Kopf fallen wird“. Ich garantiere hiermit zu 100%, dass du begeistert sein wirst. Das ist dann wie Urlaub. Aber vorher musst du wieder gesund werden, um das alles erleben zu können.
Petra: Ich habe auch schon erfahren, dass du gleich hohen Besuch bekommen wirst. Mehr möchte ich noch nicht verraten, denn ich werde die Spannung bei dir ein wenig hochhalten.
Lange warten brauchte Dirk nun wirklich nicht, denn schon 30 Minuten später hörte er kräftigen Gesang auf dem Flur der Krankenstation. Alle Türen der Krankenstation waren auf, so dass jeder den Gesang vernehmen konnte.
Zu sehen war die Pfadfindergemeinschaft aus „Ups“ die etliche Lieder ihres Repertoires vorsangen. Teilweise auch mit Gitarrenbegleitung.
Es war auf den Gesichtern der Kinder auf der Krankenstation eindeutig zu sehen, dass sie allen damit eine große Freude bereitete.
Mittlerweile war alles auf der Station vertreten, was Beine hatte. Auch Othilie, Joggeli, Mirjana und viele andere beschäftigte des Hauses waren zugegen.
Unsere Heike als etwas jüngere Pfadfinderin war gesangstechnisch voll auf der Höhe, als sie dieses berühmte Lied sang:
"Heute hier, morgen dort" Cover (Hannah, 11) + Lyrics
Mirjana: Wunderschön, einfach wunderschön.
Othilie: Ja Mirjana, ich will zugeben das ich Tränen in den Augen hatte, mit welcher Herzlichkeit und Anteilnahme sie das Lied unseren kranken Kindern vorgetragen hat.
Jetzt singt auch die ganze Gruppe der Pfadfinder mit, und das sogar mit Gitarrenbegleitung.
Nordwärts, nordwärts • Pfadfinderlied
Worte & Weise: Silke Neumann
Nordwärts, nordwärts wolln wir ziehen zu den Bergen und den Seen, wollen neues Land erleben, wolln auf Fahrten gehn.
Wollen frei, so wie ein Vogel, wiegen uns im kalten Wind, wolln den Ruf der Wildnis hören, wenn wir glücklich sind.
Wolln durch Moor und Sümpfe waten, abends legen uns zur Ruh. Klampfen sollen leis erklingen, singen immerzu.
In der Kohte brennt ein Feuer, füllt uns alle mit Bedacht. Schlaf senkt sich auf uns hernieder, doch die Wildnis wacht.
Käuzchenschreie, Bäume rauschen bis zum frühen Morgengrau. Über ausgequalmtem Feuer strahlt der Himmel blau.
Wenn wir wieder heimwärts ziehen, sehnet jeder sich zurück, denkt an die vergangenen Fahrten, an vergangnes Glück.
Nordwärts, nordwärts wolln wir wieder, zu den Bergen und den Seen, dieses Land nochmal erleben, und auf Fahrten gehn.
Aber das blieb nicht die einzige Überraschung an diesem Tag.
Denn nach dem Ende der Liedvorträge gingen die Pfadfinder in das Krankenzimmer von Vreni und Dirk.
Pfadi Sylvia, die anstatt der Krankenschwestertracht nun die Kluft-Bluse mit dem Halstuch trug.
Lieber Dirk,
wie wir zu allen bedauern feststellen mussten, konntest du auf Grund deiner vergeblichen aber gutgemeinten Suche nach Brennholz, leider nicht mit uns zusammen feiern. Und da haben wir gedacht damit dir so etwas nicht noch einmal passiert, dass du noch einiges lernen solltest, um in Zukunft besser auf solche fatalen Begebenheiten gerüstet zu sein. Und wo Dirk, kann man so etwas lernen?
Dirk: Bei den Pfadfindern.
Sylvia: Genau richtig. Und was kann man noch bei den Pfadfindern lernen?
Dirk: Wie man sich nicht im Wald verläuft.
Sylvia: Auch richtig. Und vor allen Dingen, wie man dort wieder herauskommt. Und was lernt man noch?
Dirk: Wie man mit den einfachsten Mitteln in der Lage ist, in der Wildnis zu überleben.
Sylvia: Auch das ist absolut richtig. Vor allen Dingen lernt man auch, ohne große Verletzungen aus dem Wald wieder herauszukommen.
(Gelächter in der großen Runde).
Sylvia: Aber man lernt natürlich noch viel mehr. Die da zum Beispiel währen: Feuer machen, Knoten binden für die Jurten und Kothen, Singen und Zelten, Wandern, Basteln, Überleben, wie in deinem Fall zum Beispiel, und auch Spuren lesen. Ganz wichtig auch sich sozial zu engagieren. Mit der Gemeinschaft etwas zu unternehmen und anderen in der Not zu helfen. Das sind nur einige Punkte die ich jetzt erwähnt habe.
Und daher haben wir gemeinsam beschlossen, dich heute bei den Pfadfindern aufzunehmen.
Mir ist nämlich zu Ohren gekommen, dass dies ein ganz großer Wunsch von dir ist. Sehe ich das richtig Dirk?
Dirk: Ja……ja……richtig. Ich weiß nicht was ich sagen soll, ich bin total durcheinander. Natürlich möchte ich……bei den Pfadfindern ……dabei sein.
Sylvia sanft: Es ist alles gut Dirk. Ein paar Tränen kann man ruhig vergießen. Ja dann Dirk wirst du wohl nichts dagegen haben, wenn ich dir jetzt die Pfadfinderkluft überstreife.
Dirk: Nein, nein…….natürlich nicht.
Vreni: Aber Dirk ist unten ganz nackend. Er hat unter seinem OP-Hemd nichts drunter.
Sylvia: Das werden wir sicherlich alle überleben.
(Wieder großes Gelächter in der Runde).
Petra: Vreni, du bleibst bitte in deinem Bett liegen. Sylvia wird ihm die Kluft überstreifen.
Nachdem sich die Heiterkeit etwas gelegt hatte, zog Sylvia ihm das Kluft-Hemd über.
Sylvia: Viele Menschen fragen sich? Pfadfinder, das sind doch diese komischen Menschen in Hemden.
Dirk: Dann bin ich also ab sofort ein komischer Mensch?
(Ein lachendes prusten war bei allen Beteiligten im Zimmer zu hören).
(Mirjana leise zu Polly: Der Kleine ist einfach süß).
Sylvia: Ja, das stimmt Dirk. Aber warum ist das so? Ich erkläre dir warum das so ist. Schon dem Gründer der Pfadfinderbewegung, Baden-Powell, war es ein Dorn im Auge, dass die Menschen je nach ihrem sozialen Stand unterschiedlich behandelt wurden.
Da man den sozialen Stand und Reichtum vor allem am Äußeren, der Kleidung eines Menschen ablesen kann, war für ihn klar, dass in der Pfadfinderbewegung das nicht möglich sein sollte.
Als Pfadfinder sollen alle Menschen gleich behandelt werden, gleich ihres Aussehens, Alters oder Standes.
Die Konsequenz daraus war ein funktionstüchtiges Hemd, das alle Pfadfinder tragen sollten, und es so unmöglich machen würde, soziale Unterschiede zu sehen.
Daneben soll durch die Kluft die Einheit der Pfadfinder nach außen kenntlich gemacht, und die innere Gemeinschaft gestärkt werden. Mit der Kluft haben Pfadfinder in der Bevölkerung einen hohen Bekanntheitsgrad, was oft von Nutzen sein kann.
Dirk mit trockenem Mund: Und bekomme ich auch das Halstuch?
Sylvia: Das bekommst du natürlich auch. Wir machen selbstverständlich keine halben Sachen.
Ich binde dir mal das blaue Halstuch um. Also das Tuch, das dich als Jung-Pfadfinder bezeichnet. Das aufgerollt oder gefaltet um den Nacken gelegte Halstuch wird meist vorne mit einem überstülpbaren Knoten geschlossen. Alternativ kann das Tuch auch direkt vorne zusammengeknotet werden
Nun müssen wir aber noch den Pfadfindergruß lernen.
Der Pfadfinder-Gruß ist weltweit einheitlich, die rechte Hand wird mit der Handfläche nach vorne bis auf Schulterhöhe gehoben.
Der Daumen legt sich dabei auf den gebeugten kleinen Finger.
Diese symbolische Geste bedeutet: dass der Starke den Schwachen schützt
Die drei gestreckten Finger erinnern an die drei Punkte des Pfadfinder-Versprechens.
Diese sind:
Dem Glauben nach zu handeln.
Seinen Mitmenschen zu helfen.
Den Regeln entsprechend zu leben.
(Erklärung: Es gibt mehrere Pfadfinderversprechen innerhalb der einzelnen Stämme. Grundsätzlich sind sie sich aber sehr ähnlich. Die „DPSG“ also die „Deutsche Pfadfinderschaft St.Georg „ hat zum Beispiel 9 differenziertere Pfadfinderregeln wie zum Beispiel bei dem Pfadfinderversprechen von Mirjana, Teil 445 der Familiensaga „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“).
Pfadfinder auf der ganzen Welt reichen einander zum Gruß grundsätzlich die linke Hand.
Der Gruß mit der linken Hand ist ein Zeichen des Vertrauens. Robert Baden-Powell hatte in Afrika folgendes Erlebnis: Als er vor den Häuptling des besiegten Axskanti-Volkes trat, bot dieser ihm die linke Hand und sagte dabei: ,,In meinem Stamm begrüßen sich die Tapfersten der Tapferen und die Treuesten der Treuen auf diese Art, weil es bedeutet: Den Schild – und somit den Schutz – herunterzunehmen !“.
Petra: Das kann ich bestätigen, denn Dirk gehört zu den tapfersten Jungen, der mir bisher begegnet ist. Allein sein „Ausflug“ im Wald und sein Verhalten bei der Operation und danach lassen keinen Zweifel daran, dass er ein ganz mutiger Bub ist.
Sylvia: Dem gebe ich vollkommen Recht. Dirk, wenn du mir jetzt noch die drei Punkte des Pfadfinder-Versprechens aufsagst, bist du offiziell ab sofort ein Pfadfinder.
Dirk: Das…das werde, das werde ich…….machen.
Dirk: Dem….dem….Glauben nach….nach zu handeln. Seinen…..Mitmenschen….zu helfen, und den Regeln….entsprechend…..zu leben.
Sylvia: Du hast hiermit die Regeln der Pfadfinder anerkannt, und wir freuen uns sehr, dich hier in unserer großen Gemeinschaft begrüßen zu dürfen.
Pfadi Sylvia flüsterte ihm sanft ins Ohr: Deine Tränen sind kein Zeichen der Schwäche, sondern ein Beweis deiner Stärke und deinem ausgezeichneten Charakter. Du brauchst dich also bezüglich dieses Gefühlsausbruchs nicht zu schämen.
Sylvia: Nun Dirk, höre dir bitte einmal an, was wir mit unserem Worten: „Allzeit bereit“ ausdrücken wollen.
Allzeit bereit!
Sylvia: Und das unsere Mädels und Jungs auch gut singen können, wie zum Beispiel an unseren Lagerfeuern, werden sie hier alle auch auf der Krankenstation beweisen.
(Auf dem Flur baute sich die Gesangsgruppe der Pfadis wieder auf dem Flur der Krankenstation auf, und sang gemeinsam dieses Lied).
Santiago
Drei Freunde, die machten sich her zu mir, nach Santiago Denn wir hatten so manchen Plan Aber keiner, keiner kam hier an.
Der Erste braucht' ein wenig Geld für die Fahrt nach Santiago, sucht' ein Mädchen, die ihm was leihen kann, aber sie nahm ihn leider gleich zum Mann.
Der zweite Freund, ein Musikant, sang ein Lied von Santiago Ein schönes Mädchen hörte ihn, und er mußte für immer mit ihr zieh'n.
Die Stadt im roten Sonnenschein, heiaho, Santiago, wo Millionen lachten wie wir, Santiago erstrahlt wie ein Saphir.
*Instrumental
Der Dritte hätt' es fast geschafft her zu mir nach Santiago Doch dann kam ein Mädchen, das verschmähte ihn nicht, und nun sitzt er zuhaus' und ärgert sich.
Und fragen Sie mich, was such' ich hier heiaho, in Santiago, dann will ich mal ganz ehrlich sein: Auch ich bin schon lang nicht mehr allein.
Eine sehr bewegte Othilie sprach schließlich nach dem Auftritt die gesamte Gruppe der Pfadfinder an.
Othilie: Kinder, diesen Tag werde ich niemals vergessen. Was ihr hier auf der Krankenstation vorgebracht habt, ist ein Beispiel für eure Gutherzigkeit und der Anteilnahme für die ohne Eltern aufgewachsenen Waisenkinder. Auch unser Dirk kann das ebenso wie ich kaum in Worte fassen. Ich sehe hier nur glückliche Gesichter…….und das habe ich bisher……in meinem ganzen Leben, sowohl privat…….als auch beruflich……bisher nur sehr selten……gesehen.
(Man sah Othilie an, dass sie emotionell sehr beeindruckt war).
Ihr seid für mich wahre Pfadfinder, die in unserer Zeit….. nicht nur an sich denken, sondern auch an das Leid…… der vielen Personen, denen es zur Zeit nicht so gut geht, sowohl körperlich als auch seelisch.
Als kleine Aufmerksamkeit für eure tolle Idee, haben wir uns die Freiheit genommen euch in Form von Eisbomben ein wenig zu beglücken. Natürlich auch für unsere kleinen Patienten hier auf dieser Station. Wie ihr seht haben wir auf die Schnelle mehrere Tische und ausreichend Stühle aufgebaut. Die Küche hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um das alles rechtzeitig fertig zu bekommen. Was ihnen auch gelungen ist. Auch denen ein herzlicher Dank für ihre Bemühungen.
Nochmals gesagt: Ihr seid alle ohne Ausnahme eine großartige Gemeinschaft. Bitte nehmt alle an den Tischen Platz.
Soweit es gesundheitlich möglich war, nahmen die Kinder die Eis-Gerichte im Flur des Krankentrakts ein. Und natürlich auch die Pfadfinder.
Im Krankenzimmer von Dirk und Vreni wurde auch bombastisch aufgetischt. Auch sie hatten die ganze Zeit Besuch von etlichen Pfadfindern.
Dirk war schon wesentlich aufgeräumter als noch am frühen Morgen, als sich die Eltern verabschiedet hatten. Dieses wurde natürlich von allen mit Befriedigung zur Kenntnis genommen.
Othilie zu Petra: Wir werden dafür sorgen, dass den Kinder hier auf der Station in Zukunft ein gut durchdachtes Freizeitprogramm geboten wird. Wenn es dir möglich ist, kannst du mir in naher Zukunft gerne ein paar Vorschläge unterbreiten.
Petra: Das werden wir garantiert machen, denn der heutige Tag hat gezeigt, wie positiv die vorherigen Geschehnisse von den Kindern aufgenommen wurden. Ein Kasperletheater z. B. wäre eine Möglichkeit unter vielen.
Othilie: Du wirst das schon schaffen. Dessen bin ich mir vollkommen sicher.
Ende Teil 451
Auch im nächsten Teil (452) geht es interessant weiter. Und der erfolgt in einigen Minuten
Monika
Geschrieben am 29.09.2021
Teil: 451
Kapitel: 554
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Sonntag, der 08.08.1965
Eine alles entscheidende Unterschrift
und
Besuch auf der Kinderstation
Geburtstagskinder vom 8. August 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1937 Dustin Hoffman
wurde an diesem Tag 28 Jahre alt
1952 Jostein Gaarder
wurde an diesem Tag 13 Jahre alt
1953 Nigel Mansell
wurde an diesem Tag zwölf Jahre alt
1955 Herbert Prohaska
feierte an diesem Tag seinen 10. Geburtstag
1964 Jan Josef Liefers
wurde an diesem Tag im Jahr zuvor geboren
– Quelle: https://geboren.am/8-august-1965
Was war am 08. August 1965
Welcher Wochentag war der 8.8.1965, der 08. August 1965 war ein Sonntag
8.8.1965
Mit einer scharfen Kampfansage an die Sozialdemokraten und der klaren Ablehnung einer großen Koalition eröffnet die CDU in der Dortmunder Westfalenhalle vor 15 000 Teilnehmern ihren Bundestagswahlkampf.
8.8.1965
In der päpstlichen Sommerresidenz in Castel Gondolfo spricht sich Papst Paul VI. vor etwa 10 000 Gläubigen für ein uneingeschränktes Verbot der Produktion, Lagerung und Anwendung von Atomwaffen aus.
8.8.1965
In Warschau läuft die Polin Irena Kirszenstein mit 22,7 sec Weltrekord über 200 m.
Gegen 2 Uhr 15 neigte sich die heutige Veranstaltung so langsam dem Ende zu.
Im Laufe dieses Sonntags verließ die adelige Gesellschaft so nach und nach das Anwesen von Schloss Bavaria. Die einen früher, und die anderen etwas später. Das lag an eindeutig an der Menge des Alkohols welches am gestrigen Abend getrunken wurde.
Von der Familie Hoffmann hatte keiner zu tief ins Glas geschaut, denn als Gastgeber konnte man es sich nicht erlauben, torkelnd auf der Tanzfläche zu verharren.
Das Frühstückbuffet war relativ schwach frequentiert. Zumindest von der Familie Hoffmann, die sich viel lieber um 9 Uhr am Sonntagmorgen noch einmal im Bett umdrehte. Ausnahme natürlich das Spitzentrio Othilie, Polly und Joggeli als Gastgeber. Auch Mirjana gönnte sich einen etwas längeren Schlaf. Denn die letzten Tage waren auch für sie relativ stressig.
Petra machte schon um 8 Uhr 30 ihre Visite auf der Krankenstation, welche im Moment mit 10 Personen belegt war. Also fünf Zimmer. Ausgelegt war der Krankentrakt zum gegenwärtigen Zeitpunkt für maximal 22 Personen. Nach meiner Rechnung also für 11 Zimmer. (Ich kann nachher bei Gelegenheit aber noch mal nachrechnen).
Das Frühstück wurde wochentags wie auch am Wochenende immer um 7 Uhr 30 serviert.
Besonders hilfreich war Vreni, die ihrem Dirk mit der ersten feste Nahrung fütterte. Und das war Joghurt aus dem eigenen Landwirtschaftsbetrieb von Schloss Bavaria.
Vreni: Dirk, schön brav den Mund aufmachen. Ein Löffel für die gute Schwester Petra, ein Löffel für die liebe Vreni, noch ein Löffel für die herzensgute Vreni, und noch ein Löffel für die allerliebste Vreni, und noch ein Löffel für die allerallerliebste Vreni.
Dirk: Das hast du schon einmal gesagt.
Vreni: Ich kann es nicht oft genug sagen. Und wenn du Pipi musst, dann………
Petra: ……..dann werde ich das wieder übernehmen.
Vreni: Ach, ich habe sie gar nicht gehört.
Petra: Du warst auch zu sehr mit deiner Fütterungsstunde beschäftigt. Ich bringe dir gleich mal Lupo vorbei. Mal schauen, ob er genauso fütterungswillig ist.
In dem Zimmer, welches sie im Moment noch mit Joggeli teilt, saß Mirjana mittlerweile am Schreibtisch und las das Papier welches vor ihr lag.
Und das war der unbefristete Arbeitsvertrag der Hoffmann-Group, der nun unterschriftsreif vor ihr lag.
Arbeitsvertrag
für Angestellte ohne Tarifbindung
Zwischen
International Fashion Hoffmann-Group Germany
Schlossstraße 1, 8512 Ups
Und
Mirjana G…….
Schlossstraße 1, 8512 Ups
§ 1 Beginn des Arbeitsverhältnisses
Das Arbeitsverhältnis beginnt am 09.08.1965
§ 2 Probezeit
Das Arbeitsverhältnis wird auf unbestimmte Zeit geschlossen. Die ersten drei Monate gelten als Probezeit. Während der Probezeit kann das Arbeitsverhältnis beiderseits mit einer Frist von zwei Wochen gekündigt werden.
§ 3 Tätigkeit
Der Arbeitnehmer wird als Mode-Designerin eingestellt.
Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit beträgt 40 Stunden. Beginn und Ende der täglichen Arbeitszeit richten sich nach der betrieblichen Einteilung.
Der Arbeitnehmer ist bei betrieblicher Notwendigkeit und unter Berücksichtigung seiner berechtigten Interessen auf Anordnung des Arbeitgebers zur Ableistung von Überstunden sowie im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften zu Mehrarbeit verpflichtet.
§ 4 Kurzarbeit
Der Arbeitgeber ist berechtigt, einseitig Kurzarbeit gegenüber dem Arbeitnehmer anzuordnen, wenn ein erheblicher Arbeitsausfall vorliegt, der auf wirtschaftlichen Gründen oder einem unabwendbaren Ereignis beruht und der Arbeitsausfall der Arbeitsverwaltung angezeigt ist (derzeit §§ 95 ff. SGB III). Er sollte dabei eine Ankündigungsfrist von … Wochen einhalten. Der Arbeitnehmer ist bei Einführung von Kurzarbeit damit einverstanden, dass die Arbeitszeit vorübergehend verkürzt und für die Dauer der Arbeitszeitverkürzung die Vergütung entsprechend reduziert wird. Anmerkung: Sollte ein Betriebsrat bestehen, müsste mit diesem eine Betriebsvereinbarung über die Kurzarbeit geschlossen werden
§ 5 Arbeitsvergütung
Der Arbeitnehmer erhält eine monatliche Bruttovergütung von ............. DM / einen Stundenlohn von................. DM.
Überstunden von bis zu 10% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit sind mit der Vergütung abgegolten; im Übrigen werden sie gesondert vergütet.
§ 6 Urlaub
Der Arbeitnehmer hat Anspruch auf einen gesetzlichen Mindesturlaub von derzeit 24 Arbeitstagen im Kalenderjahr – ausgehend von einer Fünf-Tage-Woche. Der Arbeitgeber gewährt zusätzlich einen vertraglichen Urlaub von weiteren 10 Arbeitstagen. Bei der Gewährung von Urlaub wird zuerst der gesetzliche Urlaub eingebracht.
Bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses sind verbleibende Urlaubsansprüche innerhalb der Kündigungsfrist abzubauen, soweit dies möglich ist. Der vertragliche Zusatzurlaub erlischt mit Beendigung des Arbeitsverhältnisses.
Die rechtliche Behandlung des Urlaubs richtet sich im Übrigen nach den gesetzlichen Bestimmungen.
§ 8 Krankheit
Die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall richtet sich nach den gesetzlichen Bestimmungen.
Die Arbeitsverhinderung ist dem Arbeitgeber unverzüglich mitzuteilen. Dauert die Arbeitsunfähigkeit länger als drei Kalendertage, hat der Arbeitnehmer eine ärztliche Bescheinigung über das Bestehen sowie deren voraussichtliche Dauer spätestens an dem auf den dritten Kalendertag folgenden Arbeitstag vorzulegen. Diese Nachweispflicht gilt auch nach Ablauf der sechs Wochen. Der Arbeitgeber ist berechtigt, die Vorlage der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung früher zu verlangen.
§ 9 Verschwiegenheitspflicht
Der Arbeitnehmer verpflichtet sich, während der Dauer des Arbeitsverhältnisses und auch nach dem Ausscheiden, über alle Geschäftsgeheimnisse sowie betriebliche Angelegenheiten vertraulicher Natur, die als solche von der Geschäftsleitung schriftlich oder mündlich bezeichnet werden bzw. offensichtlich als solche zu erkennen sind, Stillschweigen zu bewahren und ohne ausdrückliche Genehmigung der Geschäftsleitung keinen dritten Personen zugänglich zu machen. Der Arbeitnehmer hat die Anweisungen und Maßnahmen des Arbeitgebers zur Geheimhaltung zu beachten. Im Zweifelsfall wird der Arbeitnehmer eine Weisung des Arbeitgebers zur Vertraulichkeit bestimmter Tatsachen einholen.
Ort, Datum
……………………………………………………………………………...
Unterschrift Arbeitgeber Unterschrift Arbeitnehmer
Mit leicht zitternden Fingern unterschrieb Mirjana den Arbeitsvertrag.
Das war es also. Nach monatelanger Ungewissheit bezüglich ihrer Zukunft, würde nun ein neuer Lebensabschnitt beginnen, der ihr alle Möglichkeiten geben würde, ihre Kreativität als Mode-Designerin auszuschöpfen. Natürlich hatte sie diesbezüglich schon einige Vorstellungen, die sie vermutlich mit Polly und Mary Quant umsetzen konnte. Unterstützung würde sie wohl auch vom ebenso phantastischen Joggeli und der eigentlichen Chefin (auf Grund ihres Alters, und ihrer Erfahrung) dieses riesengroßen weltweit operierenden Unternehmens Othilie Hoffmann bekommen.
Nun waren also endlich die schrecklichen Geschehnisse in dem Restaurant mit den dortigen kriminellen Machenschaften der Mafia ad acta gelegt. Bewunderung empfand sie auch für das mutige Girl Martina, welches sie bei dem Versuch im Baumhaus zu retten, durch einen Schusswechsel verletzt wurde.
Jetzt hieß es also mit Elan den Blick nach vorne zu richten.
Im Krankenzimmer von Dirk spielte sich zur gleichen Zeit fast eine Tragödie ab, denn die Eltern von dem Jungen konnten ihn leider aus den geschilderten gesundheitlichen Gründen nicht nach Hause nehmen. Und da die Eltern auch noch ihren berufliche Pflichten nachkommen mussten, waren sie gezwungen eben die Heimreise ohne Dirk anzutreten.
Das war für Dirk eine Situation, in der er noch nie gewesen war. Zum ersten Mal wurde er von seinen Eltern getrennt. Nicht verwunderlich also, dass bei dem Jungen die Tränen flossen, als die Eltern ebenfalls mit Tränen in den Augen das Krankenzimmer verließen.
Dirk konnte von Vreni gerade noch daran gehindert werden zum Fenster zu eilen, um seine Eltern nachzuschauen, wie sie in das Auto stiegen.
Vreni drückte sofort auf den Klingelknopf, um Hilfe herbeizurufen, da sie Dirk stehend in den Armen hielt.
Im nu war auch Petra zur Stelle, und trug Dirk in ihren Armen zu seinem Bett. Auch Tante Polly erschien kurze Zeit später, da auch sie die berechtigte Befürchtung hatte, dass der Junge mit dieser Situation gänzlich überfordert war.
Polly nahm den Jungen in ihren Armen, strich ihm beruhigend über den Kopf, und versuchte ihn zu trösteten. Welches ihr aber kaum gelang.
Währenddessen untersuchte Petra den Unterlaub um sicherzugehen, dass Dirk keinen Narben-Durchbruch bei dem Versuch das Fenster zu erreichen, erlitten hat. Das war aber zum Glück nicht der Fall.
Jetzt hieß es also psychologisch vorzugehen, um den Jungen wieder aufzubauen.
Polly: Sieh mal Dirk, auch diese Zeit, die du hier verbringen wirst, wird es dir an kaum etwas fehlen. Wenn man mal von der Abwesenheit deiner Mama und deinem Papa absieht. Natürlich ist das für dich schwer, denn das kann hier absolut jeder nachvollziehen. Du wirst also nicht allein sein, und mit Vreni hast du eine Bettnachbarin, mit der keine Langeweile aufkommen wird.
Vreni: Das will ich doch mal meinen.
Polly schmunzelnd: Na siehst du, da hast du den Beweis. Und wenn du in einigen Tagen wieder aufstehen kannst, dann werden wir einiges mit dir und Vreni unternehmen. Es sollte mich wirklich sehr wundern, wenn dir dann sprichwörtlich „die Decke auf dem Kopf fallen wird“. Ich garantiere hiermit zu 100%, dass du begeistert sein wirst. Das ist dann wie Urlaub. Aber vorher musst du wieder gesund werden, um das alles erleben zu können.
Petra: Ich habe auch schon erfahren, dass du gleich hohen Besuch bekommen wirst. Mehr möchte ich noch nicht verraten, denn ich werde die Spannung bei dir ein wenig hochhalten.
Lange warten brauchte Dirk nun wirklich nicht, denn schon 30 Minuten später hörte er kräftigen Gesang auf dem Flur der Krankenstation. Alle Türen der Krankenstation waren auf, so dass jeder den Gesang vernehmen konnte.
Zu sehen war die Pfadfindergemeinschaft aus „Ups“ die etliche Lieder ihres Repertoires vorsangen. Teilweise auch mit Gitarrenbegleitung.
Es war auf den Gesichtern der Kinder auf der Krankenstation eindeutig zu sehen, dass sie allen damit eine große Freude bereitete.
Mittlerweile war alles auf der Station vertreten, was Beine hatte. Auch Othilie, Joggeli, Mirjana und viele andere beschäftigte des Hauses waren zugegen.
Unsere Heike als etwas jüngere Pfadfinderin war gesangstechnisch voll auf der Höhe, als sie dieses berühmte Lied sang:
"Heute hier, morgen dort" Cover (Hannah, 11) + Lyrics
Mirjana: Wunderschön, einfach wunderschön.
Othilie: Ja Mirjana, ich will zugeben das ich Tränen in den Augen hatte, mit welcher Herzlichkeit und Anteilnahme sie das Lied unseren kranken Kindern vorgetragen hat.
Jetzt singt auch die ganze Gruppe der Pfadfinder mit, und das sogar mit Gitarrenbegleitung.
Nordwärts, nordwärts • Pfadfinderlied
Worte & Weise: Silke Neumann
Nordwärts, nordwärts wolln wir ziehen zu den Bergen und den Seen, wollen neues Land erleben, wolln auf Fahrten gehn.
Wollen frei, so wie ein Vogel, wiegen uns im kalten Wind, wolln den Ruf der Wildnis hören, wenn wir glücklich sind.
Wolln durch Moor und Sümpfe waten, abends legen uns zur Ruh. Klampfen sollen leis erklingen, singen immerzu.
In der Kohte brennt ein Feuer, füllt uns alle mit Bedacht. Schlaf senkt sich auf uns hernieder, doch die Wildnis wacht.
Käuzchenschreie, Bäume rauschen bis zum frühen Morgengrau. Über ausgequalmtem Feuer strahlt der Himmel blau.
Wenn wir wieder heimwärts ziehen, sehnet jeder sich zurück, denkt an die vergangenen Fahrten, an vergangnes Glück.
Nordwärts, nordwärts wolln wir wieder, zu den Bergen und den Seen, dieses Land nochmal erleben, und auf Fahrten gehn.
Aber das blieb nicht die einzige Überraschung an diesem Tag.
Denn nach dem Ende der Liedvorträge gingen die Pfadfinder in das Krankenzimmer von Vreni und Dirk.
Pfadi Sylvia, die anstatt der Krankenschwestertracht nun die Kluft-Bluse mit dem Halstuch trug.
Lieber Dirk,
wie wir zu allen bedauern feststellen mussten, konntest du auf Grund deiner vergeblichen aber gutgemeinten Suche nach Brennholz, leider nicht mit uns zusammen feiern. Und da haben wir gedacht damit dir so etwas nicht noch einmal passiert, dass du noch einiges lernen solltest, um in Zukunft besser auf solche fatalen Begebenheiten gerüstet zu sein. Und wo Dirk, kann man so etwas lernen?
Dirk: Bei den Pfadfindern.
Sylvia: Genau richtig. Und was kann man noch bei den Pfadfindern lernen?
Dirk: Wie man sich nicht im Wald verläuft.
Sylvia: Auch richtig. Und vor allen Dingen, wie man dort wieder herauskommt. Und was lernt man noch?
Dirk: Wie man mit den einfachsten Mitteln in der Lage ist, in der Wildnis zu überleben.
Sylvia: Auch das ist absolut richtig. Vor allen Dingen lernt man auch, ohne große Verletzungen aus dem Wald wieder herauszukommen.
(Gelächter in der großen Runde).
Sylvia: Aber man lernt natürlich noch viel mehr. Die da zum Beispiel währen: Feuer machen, Knoten binden für die Jurten und Kothen, Singen und Zelten, Wandern, Basteln, Überleben, wie in deinem Fall zum Beispiel, und auch Spuren lesen. Ganz wichtig auch sich sozial zu engagieren. Mit der Gemeinschaft etwas zu unternehmen und anderen in der Not zu helfen. Das sind nur einige Punkte die ich jetzt erwähnt habe.
Und daher haben wir gemeinsam beschlossen, dich heute bei den Pfadfindern aufzunehmen.
Mir ist nämlich zu Ohren gekommen, dass dies ein ganz großer Wunsch von dir ist. Sehe ich das richtig Dirk?
Dirk: Ja……ja……richtig. Ich weiß nicht was ich sagen soll, ich bin total durcheinander. Natürlich möchte ich……bei den Pfadfindern ……dabei sein.
Sylvia sanft: Es ist alles gut Dirk. Ein paar Tränen kann man ruhig vergießen. Ja dann Dirk wirst du wohl nichts dagegen haben, wenn ich dir jetzt die Pfadfinderkluft überstreife.
Dirk: Nein, nein…….natürlich nicht.
Vreni: Aber Dirk ist unten ganz nackend. Er hat unter seinem OP-Hemd nichts drunter.
Sylvia: Das werden wir sicherlich alle überleben.
(Wieder großes Gelächter in der Runde).
Petra: Vreni, du bleibst bitte in deinem Bett liegen. Sylvia wird ihm die Kluft überstreifen.
Nachdem sich die Heiterkeit etwas gelegt hatte, zog Sylvia ihm das Kluft-Hemd über.
Sylvia: Viele Menschen fragen sich? Pfadfinder, das sind doch diese komischen Menschen in Hemden.
Dirk: Dann bin ich also ab sofort ein komischer Mensch?
(Ein lachendes prusten war bei allen Beteiligten im Zimmer zu hören).
(Mirjana leise zu Polly: Der Kleine ist einfach süß).
Sylvia: Ja, das stimmt Dirk. Aber warum ist das so? Ich erkläre dir warum das so ist. Schon dem Gründer der Pfadfinderbewegung, Baden-Powell, war es ein Dorn im Auge, dass die Menschen je nach ihrem sozialen Stand unterschiedlich behandelt wurden.
Da man den sozialen Stand und Reichtum vor allem am Äußeren, der Kleidung eines Menschen ablesen kann, war für ihn klar, dass in der Pfadfinderbewegung das nicht möglich sein sollte.
Als Pfadfinder sollen alle Menschen gleich behandelt werden, gleich ihres Aussehens, Alters oder Standes.
Die Konsequenz daraus war ein funktionstüchtiges Hemd, das alle Pfadfinder tragen sollten, und es so unmöglich machen würde, soziale Unterschiede zu sehen.
Daneben soll durch die Kluft die Einheit der Pfadfinder nach außen kenntlich gemacht, und die innere Gemeinschaft gestärkt werden. Mit der Kluft haben Pfadfinder in der Bevölkerung einen hohen Bekanntheitsgrad, was oft von Nutzen sein kann.
Dirk mit trockenem Mund: Und bekomme ich auch das Halstuch?
Sylvia: Das bekommst du natürlich auch. Wir machen selbstverständlich keine halben Sachen.
Ich binde dir mal das blaue Halstuch um. Also das Tuch, das dich als Jung-Pfadfinder bezeichnet. Das aufgerollt oder gefaltet um den Nacken gelegte Halstuch wird meist vorne mit einem überstülpbaren Knoten geschlossen. Alternativ kann das Tuch auch direkt vorne zusammengeknotet werden
Nun müssen wir aber noch den Pfadfindergruß lernen.
Der Pfadfinder-Gruß ist weltweit einheitlich, die rechte Hand wird mit der Handfläche nach vorne bis auf Schulterhöhe gehoben.
Der Daumen legt sich dabei auf den gebeugten kleinen Finger.
Diese symbolische Geste bedeutet: dass der Starke den Schwachen schützt
Die drei gestreckten Finger erinnern an die drei Punkte des Pfadfinder-Versprechens.
Diese sind:
Dem Glauben nach zu handeln.
Seinen Mitmenschen zu helfen.
Den Regeln entsprechend zu leben.
(Erklärung: Es gibt mehrere Pfadfinderversprechen innerhalb der einzelnen Stämme. Grundsätzlich sind sie sich aber sehr ähnlich. Die „DPSG“ also die „Deutsche Pfadfinderschaft St.Georg „ hat zum Beispiel 9 differenziertere Pfadfinderregeln wie zum Beispiel bei dem Pfadfinderversprechen von Mirjana, Teil 445 der Familiensaga „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“).
Pfadfinder auf der ganzen Welt reichen einander zum Gruß grundsätzlich die linke Hand.
Der Gruß mit der linken Hand ist ein Zeichen des Vertrauens. Robert Baden-Powell hatte in Afrika folgendes Erlebnis: Als er vor den Häuptling des besiegten Axskanti-Volkes trat, bot dieser ihm die linke Hand und sagte dabei: ,,In meinem Stamm begrüßen sich die Tapfersten der Tapferen und die Treuesten der Treuen auf diese Art, weil es bedeutet: Den Schild – und somit den Schutz – herunterzunehmen !“.
Petra: Das kann ich bestätigen, denn Dirk gehört zu den tapfersten Jungen, der mir bisher begegnet ist. Allein sein „Ausflug“ im Wald und sein Verhalten bei der Operation und danach lassen keinen Zweifel daran, dass er ein ganz mutiger Bub ist.
Sylvia: Dem gebe ich vollkommen Recht. Dirk, wenn du mir jetzt noch die drei Punkte des Pfadfinder-Versprechens aufsagst, bist du offiziell ab sofort ein Pfadfinder.
Dirk: Das…das werde, das werde ich…….machen.
Dirk: Dem….dem….Glauben nach….nach zu handeln. Seinen…..Mitmenschen….zu helfen, und den Regeln….entsprechend…..zu leben.
Sylvia: Du hast hiermit die Regeln der Pfadfinder anerkannt, und wir freuen uns sehr, dich hier in unserer großen Gemeinschaft begrüßen zu dürfen.
Pfadi Sylvia flüsterte ihm sanft ins Ohr: Deine Tränen sind kein Zeichen der Schwäche, sondern ein Beweis deiner Stärke und deinem ausgezeichneten Charakter. Du brauchst dich also bezüglich dieses Gefühlsausbruchs nicht zu schämen.
Sylvia: Nun Dirk, höre dir bitte einmal an, was wir mit unserem Worten: „Allzeit bereit“ ausdrücken wollen.
Allzeit bereit!
Sylvia: Und das unsere Mädels und Jungs auch gut singen können, wie zum Beispiel an unseren Lagerfeuern, werden sie hier alle auch auf der Krankenstation beweisen.
(Auf dem Flur baute sich die Gesangsgruppe der Pfadis wieder auf dem Flur der Krankenstation auf, und sang gemeinsam dieses Lied).
Santiago
Drei Freunde, die machten sich her zu mir, nach Santiago Denn wir hatten so manchen Plan Aber keiner, keiner kam hier an.
Der Erste braucht' ein wenig Geld für die Fahrt nach Santiago, sucht' ein Mädchen, die ihm was leihen kann, aber sie nahm ihn leider gleich zum Mann.
Der zweite Freund, ein Musikant, sang ein Lied von Santiago Ein schönes Mädchen hörte ihn, und er mußte für immer mit ihr zieh'n.
Die Stadt im roten Sonnenschein, heiaho, Santiago, wo Millionen lachten wie wir, Santiago erstrahlt wie ein Saphir.
*Instrumental
Der Dritte hätt' es fast geschafft her zu mir nach Santiago Doch dann kam ein Mädchen, das verschmähte ihn nicht, und nun sitzt er zuhaus' und ärgert sich.
Und fragen Sie mich, was such' ich hier heiaho, in Santiago, dann will ich mal ganz ehrlich sein: Auch ich bin schon lang nicht mehr allein.
Eine sehr bewegte Othilie sprach schließlich nach dem Auftritt die gesamte Gruppe der Pfadfinder an.
Othilie: Kinder, diesen Tag werde ich niemals vergessen. Was ihr hier auf der Krankenstation vorgebracht habt, ist ein Beispiel für eure Gutherzigkeit und der Anteilnahme für die ohne Eltern aufgewachsenen Waisenkinder. Auch unser Dirk kann das ebenso wie ich kaum in Worte fassen. Ich sehe hier nur glückliche Gesichter…….und das habe ich bisher……in meinem ganzen Leben, sowohl privat…….als auch beruflich……bisher nur sehr selten……gesehen.
(Man sah Othilie an, dass sie emotionell sehr beeindruckt war).
Ihr seid für mich wahre Pfadfinder, die in unserer Zeit….. nicht nur an sich denken, sondern auch an das Leid…… der vielen Personen, denen es zur Zeit nicht so gut geht, sowohl körperlich als auch seelisch.
Als kleine Aufmerksamkeit für eure tolle Idee, haben wir uns die Freiheit genommen euch in Form von Eisbomben ein wenig zu beglücken. Natürlich auch für unsere kleinen Patienten hier auf dieser Station. Wie ihr seht haben wir auf die Schnelle mehrere Tische und ausreichend Stühle aufgebaut. Die Küche hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um das alles rechtzeitig fertig zu bekommen. Was ihnen auch gelungen ist. Auch denen ein herzlicher Dank für ihre Bemühungen.
Nochmals gesagt: Ihr seid alle ohne Ausnahme eine großartige Gemeinschaft. Bitte nehmt alle an den Tischen Platz.
Soweit es gesundheitlich möglich war, nahmen die Kinder die Eis-Gerichte im Flur des Krankentrakts ein. Und natürlich auch die Pfadfinder.
Im Krankenzimmer von Dirk und Vreni wurde auch bombastisch aufgetischt. Auch sie hatten die ganze Zeit Besuch von etlichen Pfadfindern.
Dirk war schon wesentlich aufgeräumter als noch am frühen Morgen, als sich die Eltern verabschiedet hatten. Dieses wurde natürlich von allen mit Befriedigung zur Kenntnis genommen.
Othilie zu Petra: Wir werden dafür sorgen, dass den Kinder hier auf der Station in Zukunft ein gut durchdachtes Freizeitprogramm geboten wird. Wenn es dir möglich ist, kannst du mir in naher Zukunft gerne ein paar Vorschläge unterbreiten.
Petra: Das werden wir garantiert machen, denn der heutige Tag hat gezeigt, wie positiv die vorherigen Geschehnisse von den Kindern aufgenommen wurden. Ein Kasperletheater z. B. wäre eine Möglichkeit unter vielen.
Othilie: Du wirst das schon schaffen. Dessen bin ich mir vollkommen sicher.
Ende Teil 451
Auch im nächsten Teil (452) geht es interessant weiter. Und der erfolgt in einigen Minuten
Monika
Geschrieben am 29.09.2021
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Nov 04, 2022 10:57 am
Teil: 452
Kapitel: 555
Der erste Arbeitstag für Mirjana
Geburtstagskinder vom 9. August 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1896 Jean Piaget
wurde an diesem Tag 69 Jahre alt
1938 Otto Rehhagel
wurde an diesem Tag 27 Jahre alt
1940 Marie-Luise Marjan
feierte an diesem Tag ihren 25. Geburtstag
1962 Annegret Kramp-Karrenbauer
wurde an diesem Tag drei Jahre alt
1963 Whitney Houston
wurde an diesem Tag zwei Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/9-august-1965
Was war am 09. August 1965 (Montag)
Der Westberliner Senatsrat Horst Korber und der neuernannte Vertreter der DDR, Staatssekretär Michael Kohl, beginnen in Berlin (Ost) Gespräche über die Fortsetzung des am 24. September auslaufenden Passierscheinabkommens.
Die Friedenskommission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) legt den beiden Bürgerkriegsparteien der Dominikanischen Republik einen Friedensplan vor, nach dem eine provisorische Regierung unter der Führung des Diplomaten Héctor García-Godoy innerhalb von neun Monaten allgemeine Wahlen abhalten soll.
Singapur scheidet aus der seit dem 16. September 1963 bestehenden Föderation von Malaysia aus und wird unabhängiger Stadtstaat unter der Regierung Lee Kuan Yew.
Der deutsche Fahrradeinzelhandel teilt in Bielefeld mit, dass die Nachfrage nach den erst seit wenigen Wochen im Handel befindlichen führerscheinfreien Motorfahrrädern (Mofa) nicht befriedigt werden kann.
Die erste Börsennotierung der VEBA-Aktien im Nennwert von 100 DM liegt bei 226 DM und damit 16 Punkte über dem Ausgabekurs.
Bei der Explosion eines Dieselmotors in einem Silo für Langstreckenraketen des Typs “Titan II.” im US-Bundesstaat Arkansas ersticken 53 Menschen.
Dieser Montag, der 9. August war für viele Personen ein besonderer Tag. Das wäre einmal neues Personal für den Geschäftszweig der Verwaltung des Krankenhaustrakts mit eigenem Büro auf Schloss Bavaria. Es musste nämlich unbedingt eine Verwaltungsfach-Angestellte her, die den gesamten Schriftverkehr mit den Krankenkassen, sowie die Buchhaltung übernimmt, da diese arbeitstechnisch und aus zeitlichen Gründen nicht mehr von der Hoffmann-Group bewältigt werden konnte.
Dazu bot sich ausgezeichnet die Mutter von Tina an, die das erforderliche Fachwissen mitbrachte.
Neu eingestellt wurde auch der Vater von Inge der in sich in „Ups“ als „Pferdeflüsterer“ einen Namen gemacht hatte.
Info:
(Als Pferdeflüsterer bezeichnet man Menschen, die besonders gut mit Pferden umgehen können und dazu spezielle Methoden der Kommunikation verwenden. Voraussetzung dafür ist die Fähigkeit, das Verhalten und die Körpersprache von Pferden zu verstehen. Daher sind eine gute Beobachtungsgabe und Einfühlungsvermögen Grundvoraussetzungen. Das erlernte Wissen über die sogenannte „Pferdesprache“ wird genutzt, um mittels Gesten mit den Tieren in Kontakt zu treten (vgl. Natural Horsemaship). Quelle: Wikipedia
Martina: Also Heike, du musst dir für die Zukunft merken, dass man nicht nur im Flüsterton mit den Pferden kommuniziert, sondern auch bei deinen amourösen „Verkaufsveranstaltungen“ am Wochenende auf den Fluren unserer Zimmer. Ich habe dir deswegen ein Schild gemalt, welches du am Freitag-und Samstagabend neben deinem Verkaufsstand aufstellen kannst.
Heike flüsternd: Du meinst also das Tante Othilie…….
Martina hinter vorgehaltener Hand feixend: Ja, genau die meine ich.
Heike: Danke für deinen Tipp. Ich werde mich daran halten. Erst gestern Abend hat Onkel Joggeli bei mir angeklopft und wollte .......
Martina: Psssssssst, das braucht keiner zu wissen, Diskretion ist Ehrensache.
Heike wieder flüsternd: Ja, ich werde am nächsten Wochenende an meinen mobilen Verkaufsstand ganz besonders leise sein, und meine neuen Gummipuppen im Sortiment ganz leise aufblasen.
Kurze Zeit später machten sich alle Personen auf dem Weg zum Münchner Kaufhaus. Auch Martine, deren Schussverletzung schon gut ausgeheilt war, freute sich nach fast zwei Wochen wieder dabei sein zu können.
Ganz andere Gefühle hatte Mirjana. Denn heute sollte ihr erster Arbeitstag in ihrem neuen Job anstehen. Ihr kennt das sicherlich auch, wenn so ein einschneidender neuer Lebensabschnitt erfolgt.
Denn dann stelle ich mir die Frage was mich erwarten wird?
Wie werden mich die zukünftigen Arbeitskolleginnen aufnehmen?
Wie wird sich das Verhältnis zu ihnen entwickeln?
Werden sie mich als Führungskraft akzeptieren?
Viele Fragen also die sie fortwährend beschäftigte.
Kurz nach 8 Uhr betraten sie also das große Kaufhaus, welches schon von Frau Kohl aufgeschlossen worden war. Nur wenige Minuten später bat Othilie alle Angestellten in die Cafeteria, um den Mitarbeitern die „Neue“ vorzustellen.
Liebe Mitarbeiter,
ich darf ihnen heute unsere neue Mitarbeiterin Frau Mirjana G……..vorstellen, welche ab heute unser Team verstärkt. Eine Mitarbeiterin die für unsere Firma ein Meilenstein für unsere weitere erfolgreiche Zukunft sein wird. Sie kommt von der Universität Sarajewo und hat erfolgreich das Studium „Modedesign“ absolviert. Für sie wird heute der Tag sein, an dem sie heute das gelernte in die Tat umsetzen möchte. Daher bitte ich sie alle, sie Tatkräftig zu unterstützen, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, um mit ihr gemeinsam zum Wohl unseres Unternehmens beizutragen. Frau G……wird ihr fertiggestelltes Büro in der 5.Etage beziehen, wo sie alles vorfinden ist, welches sie für ihre Arbeit benötigt.
So denke und hoffe ich zumindest
(Ein Schmunzeln war in ihrem Gesicht zu erkennen).
Nun denn, dann lasst uns gemeinsam erfolgreich in die Woche starten.
Im Anschluss daran richtete auch Mirjana einige Worte an die neuen Arbeitskolleginnen.
Anschließend ging es weiter im Programm:
Martina: Ich werde dich jetzt erst einmal durch das Kaufhaus führen. Du warst zwar schon einmal hier, aber das beschränkte sich ja nur auf wenige Minuten. Wir fangen am besten im Erdgeschoss an. Was genau auf jeder Etage zu finden ist, siehst du auch auf den Hinweistafeln, die an jedem Aufzug, Treppenaufgang, als auch an den Rolltreppen angeschlagen sind.
Ich gebe dir auch einmal eine Skizze, wo alles aufgeführt ist.
Erdgeschoss: Damenoberbekleidung. Abteilungsleiterin Frau Kohlrabe
Etage 1: Strumpfwaren. Abtlg. Fr. Kohlscheid Wimmerfort
Miederwaren, Abtlg. Fr. Kohl zugleich Filialleiterin
Hygieneabteilung. Abtlg. Chantalle Wiebel
Etage 2: Damen und Herrenschuhe. Abtlg. Fr. Wimmerfort
Etage 3: Kosmetik und Schmuck. Abtlg. Frau Müller
Kundenkantine, Betriebskantine.
Etage 4: Büroräume
Insgesamt haben wir 22.000 m² Verkaufsfläche. Da kann man sich also schon mal verlaufen. Unsere Heike verläuft sich z. B. immer sehr gerne in der Hygieneabteilung, auch Herrenspielwarenabteilung benannt. Heike verkauft dann ihre hier erworbene Ware am Wochenende zu stark erhöhten Preisen, auf den Fluren von „Schloss Bavaria“ .
Mirjana: Das habe ich auch schon festgestellt.
Martina: Ach was! Na gut, lassen wir das. Du siehst übrigens sehr schick in unserem Dienstkostüm aus.
Mirjana: Danke, sehr schlicht und trotzdem kleidsam.
Martina: Wenn es dir zu warm wird, kannst du auch die Kostüm-Jacke ausziehen. Aber dann musst du deine „Hundemarke“, oder besser gesagt dein Namensschild mit dem Firmennamen an der Bluse befestigen. Denn jeder Kunde soll sehen, dass du ein Mitarbeiter dieses Hauses bist. Außerdem legt Tante Othilie großen Wert darauf, dass die Kostümjacken nicht mit irgendwelchen Gegenständen vollgestopft sind.
Mirjana: Danke für deinen Tipp, denn ich möchte ja nicht unbedingt direkt am ersten Tag negativ auffallen. Wo ist überhaupt Sven, ich habe ihn noch nicht gesehen?
Martina verschmitzt lächelnd: Er ist ganz in unserer Nähe. Wenn du ihn in den nächsten 5 Minuten entdeckst, gebe ich dir ein Stück Kuchen in unserer Cafeteria aus. Wenn nicht, dann bist du an der Reihe.
5 Minuten später.
Mirjana: Ich gebe es auf. Ich sehe ihn nicht.
Martina: Er trägt die gleiche Uniform wie ich. Er steht 5 Meter neben dir. Ganz links ist Melanie, in der Mitte ist Miriam, und rechts ist unser Sven bzw. Svenja.
Mirjana: Da wäre ich nie drauf gekommen. Ich hätte ihn niemals erkannt. Das Stück Kuchen hast du dir verdient. In der Tat hat er auch schöne Beine. Glatt rasiert und mit einer hautfarbenen Strumpfhose versehen. Absolut perfekt.
Martina: Und das Make-up beherrscht er mittlerweile auch. Das Haar ist natürlich eine Perücke. Heute Abend ist er aber dann wieder unser Sven.
Polly, die auch hinzugetreten ist. Na ihr beiden, wie ich sehe führt dich Martina richtigerweise durch das ganze Kaufhaus.
Mirjana: Ja, das macht Martina großartig.
Polly: Nehmt euch Zeit dafür. Wir wollen den ersten Tag von dir (Mirjana) etwas stressfreier gestalten.
Kurze Zeit später erschien auch Othilie auf der Bildfläche.
Martina lachend: Jetzt wird der Tag nicht mehr so stressfrei.
Othilie mit ebenfalls guter Laune: Mein nächster Auftrag ist aber absolut stressfrei. Frl. Mirjana, sie nehmen sich zusammen mit Martina ein Taxi, denn sie haben ja kein Auto, und……
Martina: ……..fahren in den Englischen Garten zum Mittagessen.
Othilie lachend: Nicht ganz. Und dann fahren sie zu dem Autohändler und dort werden sie ein Auto für sich kaufen. Denn sie müsse mobil sein in ihren Job. Das werden sie schon nach kurzer Zeit feststellen. Haben sie gewisse Vorstellungen, was sie für ein Auto haben möchten?
Mirjana: Wenn es unbedingt sein muss, würde ich gerne eine BMW-Isetta als Dienstwagen haben. Dieses Fahrzeug reicht mir vollkommen aus.
Othilie: Ich finde die „Knutschkugel“ ja wirklich entzückend, aber für ihre Bedürfnisse leider wohl nicht ganz passend. Sie müssen bedenken, dass sie etliche Kleiderentwürfe, vielleicht sogar in größerer Stückzahl, in einem Kofferraum transportieren werden. Und dafür ist die Isetta nicht geeignet.
Martina: Ich werde das schon managen Tante Othilie. Ich werde für Mirjana das passende Auto finden.
Othilie schmunzelnd: Daran zweifle ich in der Tat keinen Moment. Du hast da garantiert als Auto-Enthusiast mehr Ahnung als ich.
Martina: Kein Wunder, denn ich habe bisher alle Autos aus unserem Fuhrpark gefahren.
Othilie: So ist es leider.
Martina: Sogar unfallfrei.
Othilie: Gott sei gesegnet, und gepriesen.
Martina: Sogar ohne Führerschein.
Othilie: Ich gehe nächsten Sonntag wieder in die Kirche.
Martina: In welcher Preisklasse kann ich mich bewegen?
(Miss Monika: Ich sage nur: Über Geld spricht man nicht, Geld hat man. Insbesondere bei der Hoffmann-Group).
Martina: Soll ich evtl. Heike mitnehmen. Sie kann den Verkaufspreis garantiert herunterhandeln?
Othilie: Ist wahrscheinlich sogar besser, als wenn sie sich hier die ganze Zeit in der „Hygieneabteilung“ aufhält. Denn das Verkaufspersonal traut sich nicht, sie dort hinauszuschmeißen.
Martina: Nur noch eins Tante Othilie, wenn wir das passende Auto für Mirjana gefunden haben, wie wird das mit der Bezahlung und der Anmeldung geregelt?
Othilie: Dann rufst du Onkel Joggeli an, und bittest ihn mit dem Bargeld vorbeizukommen. Sie hat ja die Prokura und ist Handelsbevollmächtigte unserer Firma. Dann viel Glück, bis nachher. Ich habe jetzt wenig Zeit, ich habe gleich ein Gespräch im Rathaus mit dem Oberstadtdirektor bezüglich des Neubaus des Waisenheims auf unserem Areal. Keine Angst Martina, nichts wichtiges, nur formelle Dinge.
Martina: Komm Mirjana und Heike (die inzwischen eingetroffen ist), wir gehen direkt zum Marienplatz schräg gegenüber, dort stehen immer jede Menge Taxen.
Wir lassen natürlich unsere Kaufhausdienstuniform an, und wir belassen auch unsere Namensschilder an der Kostümjacke, dass macht mehr Eindruck.
Bei Heike sieht das etwas anders. Sie handelt nach dem Motto: Da wo ich bin herrscht Chaos, aber ich kann ja nicht überall zugleich sein.
Heike empört: Das stimmt ja gar nicht. Naja, meistens jedenfalls.
Martina: Taxi!
Info:
Taxis im Straßenverkehr
Vor allem Taxifahrer in deutschen Großstädten zeigen sich erfreut, auch einmal ungefragt dem Fahrgast ein paar Sehenswürdigkeiten zu zeigen oder einen privaten Einkauf zu tätigen. Selbstverständlich sollte trotzdem aus Loyalität dem Taxler gegenüber auf ein vorübergehendes Abschalten des Taxameters verzichtet werden. Taxifahrer haben laut der Straßenverkehrsordnung gleichwertige Straßenrechte wie die Polizei, müssen dazu allerdings keine blauen Rundumleuchten leuchten lassen. Es reicht, wenn ein gelbes TAXI-Schild auf dem Fahrzeugdach montiert ist. Ein Taxifahrer darf mit dem TAXI-Schild generell die doppelte Geschwindigkeit fahren, wie grundsätzlich erlaubt ist, ist dazu angehalten entweder bei Rot über die Ampel zu fahren oder aber, wenn die Ampel schon über eine Minute deutlich sichtbar Rot war erst 5 Meter vor dieser Ampel eine Vollbremsung hinzulegen. Taxi-Fahrer sind von sämtlichen vorfahrtsregelnden Vorschriften befreit.
Inzwischen sind die meisten Taxis aus den Mercedes-Werken. Die Wahl kommt daher, da die Taxifahrer aufgrund Ihrer besonderen Straßenbefugnisse (siehe oben) ein Fadenkreuz benötigen, welches bisher lediglich Mercedes für seine Fahrzeuge anbietet. Dank durchsichtigem Denken für den Fahrgast hat der Fahrgast bei der Achterbahn-ähnlichen Fahrt auch die Möglichkeit Gegner/Feinde (=andere Verkehrsteilnehmer) über das Fadenkreuz anzuvisieren. In den meisten Fällen beträgt der Abstand zwischen dem besagten Fadenkreuz und dem vorausfahrenden Fahrzeug bei einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 60km/h in der 30er Zone (bedingt durch den Vorrausfahrenden) 5-10cm. Quelle: Stupidedia
Taxifahrer: Wo darf ich die Damen hinbringen.
Martina: Zur Mercedes-Benz Niederlassung auf der Arnulfstraße.
Mirjana: Bist du wahnsinnig, was würde deine Tante dazu sagen.
Martina: Nicht viel. Sie hat im Moment zu viel um die Ohren.
Taxifahrer: Also nach Mercedes-Benz?
Martina: Richtig.
Mirjana: Puuuuuuuuuhh.
Martina: Das sagt Tante Othilie auch immer.
Kurze Zeit später:
Taxifahrer: Meine Damen, wir sind da. Das macht genau 5 Mark 80.
Martina: Hier sind 7 DM. Bitte geben sie mir eine Quittung.
Kurze Zeit später standen die drei im hochglanzpolierten Showroom der großen Mercedes-Benz Niederlassung München.
Info:
Wer das Geld hat, kauft sich so einen Wagen, denn wo sonst thront so ein glänzend-majestätischer Stern auf der Motorhaube? Diese Autos (oder besser ihre Spritkosten) sind ein Statussymbol und wenn jemand einen Mercedes fährt, wissen die anderen, dass es dieser jemand geschafft hat! Er hat es geschafft, seine letzte Benzinrechnung mit dem allerletzten Cent zu bezahlen!
Der Mercedes ist ein international sehr bekanntes Symbol für Deutschland, so ist es oft das einzige Auto in vielen Bananenrepubliken, wo nur der Präsident ein Auto hat, wie zum Beispiel Osttimor, Mikronesien, Indien, Afghanistan.
1997 konnte nach positiven Elchtests auch endlich die A-Klasse (auch R-Klasse für Rost-Klasse genannt) als Vorwarnung auf den Smart eingeführt werden. Die A-Klasse hatte vorher den Elchtest nicht bestanden, daher kommt auch der Name: In der Kurve, wenn das Auto in der Schräge lag, riefen alle Insassen "Ahh!" und als die Schrottlaube dann endlich umkippte, sagten sie "Klasse.". Inzwischen gibt es sogar auch schon eine B-Klasse als direkte Antwort auf den Fiat. Quelle: Stupidedia
Martina: Wie du siehst Mirjana, jegliches Verkaufspersonal im Anzug, Krawatte, und hochglanzpolierten Lederschuhen. Nur leider steckt Heike wieder ihre Zunge heraus, als sie gerade angeschaut wird.
Schon kam auch der erste Krawattenhengst angestiefelt.
Herr Breuer (so stand es zumindest auf dem Namensschild der Anzugjacke): Was kann ich für sie tun? Wie kann ich ihnen behilflich sein?
Heike: Wir suchen ein Auto.
Herr Breuer: Dann würde ich dazu raten, die Polizei einzuschalten. Wir haben hier alles nur Neufahrzeuge.
Martina: Wir benötigen tatsächlich ein Fahrzeug für unseren Fuhrpark der International-Fashion-Group-Germany. Ich bin die Nichte der Familie Hoffmann. Hier mein Personalausweis.
Jetzt hieß es für Herrn Breuer vorsichtig zu sein, obwohl Martinas Alter von 16 Jahren im Ausweis zu ersehen war.
Martina: Meine Tante Othilie Hoffmann hat im Frühjahr des letzten Jahres bei ihnen einen Mercedes 600 Pullman käuflich erworben.
Hier ein Foto von diesem Fahrzeug vor „Schloss Bavaria“
Herr Breuer: Jaaaaaa, ich kann mich daran erinnern.
Martina: Wenn sie mir gestatten, würde ich mich einmal unverbindlich bei ihnen umschauen.
Heike, lass bitte deine Zunge im Mund.
Herr Breuer vorsichtig: Vorweg, eine bescheidene Frage? Für wen soll ein eventuelles Neu-Fahrzeug sein?
Martina: Für unsere langjährige Mitarbeiterin unseres Hause Mirjana G…… die neben mir steht. Sie vertritt unsere Firma in repräsentativen Außenhandelsgeschäften hier in Europa und auch in Übersee. Sie haben sicherlich schon von ihr gehört.
Heike, deine Zunge bleibt im Mund. Mein letztes Wort.
Mirjana in Gedanken: Alle Achtung, ich bin erst seit wenigen Stunden bei der Hoffmann-Group tätig, und Martina behauptet todernst , dass ich schon lange bei der Firma tätig bin. Das sie dabei flunkert, ist ihr überhaupt nicht anzusehen. Für ihr junges Alter von 16 Jahren ein außergewöhnlich intelligentes Mädchen. Ich mag sie sehr. Kein Wunder dass sie die Hoffnung der Hoffmann-Familie ist, wie mir Polly vertrauensvoll erzählt hatte.
Herr Breuer: Ich denke mal, dass ich von Frau G……. schon mal gehört habe. Ach was, ich bin mir mittlerweile absolut sicher.
Martina: Mit Sicherheit wahrscheinlich auch wegen der Sendung am Samstagabend, bei dem großen Gala-Bankett auf „Schloss Bavaria“ zu Ehren der Lordschaften und der Grafen. Das wurde live europaweit im Fernsehen übertragen.
Herr Breuer: Ja richtig. Ich würde sagen, dass sie sich hier in aller Ruhe einmal umschauen sollten. Wenn sie irgendwelche Fragen haben, können sie sich gerne vertrauensvoll an mich wenden.
Martina: Ja danke, das werden wir machen.
Kurze Zeit später waren sie wieder alleine und gingen langsam und mit Bedacht durch das große Ausstellungsgebäude.
In Halle C blieb Martina abrupt stehen, als sie vor einem Fahrzeug standen, welches sie bisher sehr selten gesehen hatte.
Sie strich mit der Hand über den glänzenden Lack, und ging langsam um das Fahrzeug herum, Mirjana dabei verschüchtert im Schlepptau.
Auch den Innenraum sah sie sich sehr genau an. Sie öffnete die Türe, setzte sich hinter dem Volant (Lenkrad), und strich auch hier liebevoll über das weiche Leder.
Am liebsten würde sie für alle Zeiten hier sitzenbleiben.
Martina: Mirjana, dass ist es.
Wie gefällt er dir?
Mirjana: Bombastisch, aber nichts für mich. Mit so einem Fahrzeug fahre ich nicht vor dem Kaufhaus vor. Was würden deine Tanten und dein Onkel sagen. Ich kann es dir sagen: Sie sind verrückt.
Martina: Wir schauen uns das Fahrzeug mal genauer an. Schau dir mal die Vorderfront an. Verchromte Stoßstange, die bis zu den Reifen gehen. Sogar mit Nebelscheinwerfer.
Und schau die das Auto mal von hinten an.
Das ist ein 300 SE Cabriolet mit 4-Gang Automatik.
Ich hole jetzt mal den Verkäufer herbei, der uns sicherlich mehr über dieses Fahrzeug sagen kann.
Heike, nimm deine klebrigen Bonbonfinger vom Lack.
Herr Breuer: Ja meine Herrschaften, das ist das neuste Modell aus dem Hause von Mercedes-Benz. Baureihe W 111. Das ist ein 300 SE mit 6 Zylinder, er hat 3 Liter Hubraum und schöpft aus ihm satte 170 PS.
Martina: Wie schnell ist er?
(Diese Frage von ihr musste natürlich kommen).
Herr Breuer: 200 km/h und von 0 – 100 km/h in 10 Sekunden.
Martina: Erzählen sie mir bitte noch ein bisschen mehr.
Herr Breuer: Gerne. Er hat eine Luftfederung, Silberne Talbot-Spiegel links und rechts, Verchromte Scheibenwischer, hochwertiges original Wurzelholz im Innenraum, komplette Lederausstattung, majestätischer Hochkühler, Blaupunktradio Mexiko, Automatikgetriebe, 4 elektrische Fensterheber, Nebelleuchte vorne und hinten, Doppelrohrauspuffanlage, Weißblaues Verdeck, blaues Leder.
Liebe Leser, hier dieses Fahrzeug im Video. Das ist Faszination pur. Da bekomme ich ein feuchtes Höschen.
Mercedes 300 SE Cabriolet, 1966, 1. Hand, aus schwäbischer Unternehmerfamilie
Martina: Können sie mir etwas über den Preis sagen?
Herr Breuer: Selbstverständlich, angesichts dieses herausragenden Fahrzeuges ist der Preis von 35.355 DM noch ein Schnäppchen.
Mit Verlaub, da bekam Mirjana Schnappatmung. In der Tat war dieses Oberklasse-Fahrzeug das Teuerste was zur damaligen Zeit auf dem Auto-Markt angeboten wurde, wenn man von einen Mercedes-Benz 600 absieht.
Info: Das jährliche Bruttoeinkommen für einen Arbeitnehmer betrug 1965 8.467 DM. Der Monatsverdienst betrug 769 DM (ebenfalls Brutto). Ein VW-Käfer kostete damals dieser stolze Preis
Preise:
(August) 1965
1200 A DM 4485,-
1300 DM 4980,-
Cabrio DM 6490,-
Jetzt kann man sich gut vorstellen, wie lange ein „Lohnbrotempfänger“ für ein Auto sparen musste. Nun wissen wir also ungefähr in welchen Preis- Dimensionen so ein Mercedes Benz 300 SE Cabriolet angesiedelt war.
Mirjana: Nein Martina, da spiele ich nicht mit. Das sind etliche Hausnummern zu hoch. Was soll die Familie Hoffmann von mir denken, wenn ich mit so einer Luxuskarosse auf ihren Kosten unterwegs bin. Natürlich ist dieses Auto ein Traumwagen, keine Frage, aber für meine Bedürfnisse wo ich nur von A nach B fahre, absolut inakzeptabel.
Uschi noch ganz außer Atem.
Dann komme ich ja gerade richtig. Das Autohaus kann ja mein Altfahrzeug in Zahlung nehmen. Es ist aus erster Hand, und befindet sich in einem gut erhaltenen Originalzustand. Ebenfalls ein Cabrio, mit viel Frischluft. Benzinverbrauch tendiert gegen Null. Höher gelegtes Fahrwerk mit Rundumsicht nach allen Seiten. Zwei unabhängig voneinander funktionierende Bremsen für vorne und hinten. Na ja, zumindest haben sie mal funktioniert. Das Fahrzeug hat noch den ersten Lack. Zumindest was noch davon vorhanden ist. Kilometerstand ist unbekannt. Die Milchkanne ist natürlich Sonderzubehör. Sie wird nur zusammen mit dieser Luxuskarosse von 2-Rad in Zahlung gegeben.
Ich nehme mal an, dass der Preis von dem Cermedes dadurch erheblich günstiger sein wird.
Herr Breuer: Mit Verlaub, für die Michkanne hätte ich als Deko-Stück im Wohnzimmer nach aufwendiger Restaurierung noch Verwendung, aber für das Fahrrad hingegen sehe ich schwarz.
Auch Joggeli war mittlerweile eingetroffen.
Joggeli: Gut das ich mit James noch so eben dazu gestoßen bin. Über die Taxi-Zentrale habe ich herausgefunden, in welchem Autohaus sich der hier versammelte Personenkreis befindet.
Um mal auf den Punkt zu kommen. Wie nehmen den Cermedes äh Mercedes, so wie er hier steht. Ich habe auch noch soeben über Auto-Telefon Rücksprache mit Polly und Othilie gehalten, und deren Zustimmung eingeholt. Mirjana braucht sich also keineswegs Gedanken bezüglich dieses Fahrzeugs machen. Aber es zeugt von ihren über alle Maßen vorbildlichen Charakter, dass sie zu gewissen Hemmungen bei diesem Fahrzeug neigt.
Wie sie sehen Breuer, habe ich auch schon den Koffer mit dem Bargeld dabei. Daher auch zur Sicherheit die Anwesenheit von James.
Voraussetzung für diesen Kauf ist natürlich, und da hat Uschi Recht, die Inzahlungnahme des Gefährts von ihr. Einschließlich der Milchkanne. Ich denke mal, dass 200 DM für ihr Sparbuch ein angemessener Preis ist.
Herr Breuer zerknirscht: Ok, abgemacht. Ich bin mit dem Deal einverstanden. Wie machen auch eine glatte Summe bei dem neuen Mercedes. Also 35.000 DM.
Joggeli: Das ist ein Wort.
James zückte den Koffer, öffnete ihn, und legte das Geld auf dem Tisch des Büros. Der Kaufvertrag wurde von Joggeli unterschrieben, und somit war der Kauf in „trockene Tücher“.
Joggeli: Herr Breuer, können wir den Wagen sofort mitnehmen?
Herr Breuer: Das geht, wir installieren übergangsweise die roten Kennzeichen. Wir melden das Fahrzeug gleich direkt beim Straßenverkehrsamt an, und informieren auch sofort die Autoversicherung. Morgen werden sie schon die Versicherungspolice in der Hand halten.
Da Frau Mirjana hauptsächlich von ihnen gefahren wird, möchte ich ihnen auf Kosten des Hauses einen Blumenstrauß überreichen.
Wir wünschen ihnen allseits immer eine gute und unfallfreie Fahrt mit ihrem neuen Fahrzeug.
Diese Wünsche kommen natürlich auch von mir und selbstverständlich auch von der Hoffmann-Group.
Ende Teil 452
Monika
Geschrieben am 02.10.2021
Kapitel: 555
Der erste Arbeitstag für Mirjana
Geburtstagskinder vom 9. August 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1896 Jean Piaget
wurde an diesem Tag 69 Jahre alt
1938 Otto Rehhagel
wurde an diesem Tag 27 Jahre alt
1940 Marie-Luise Marjan
feierte an diesem Tag ihren 25. Geburtstag
1962 Annegret Kramp-Karrenbauer
wurde an diesem Tag drei Jahre alt
1963 Whitney Houston
wurde an diesem Tag zwei Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/9-august-1965
Was war am 09. August 1965 (Montag)
Der Westberliner Senatsrat Horst Korber und der neuernannte Vertreter der DDR, Staatssekretär Michael Kohl, beginnen in Berlin (Ost) Gespräche über die Fortsetzung des am 24. September auslaufenden Passierscheinabkommens.
Die Friedenskommission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) legt den beiden Bürgerkriegsparteien der Dominikanischen Republik einen Friedensplan vor, nach dem eine provisorische Regierung unter der Führung des Diplomaten Héctor García-Godoy innerhalb von neun Monaten allgemeine Wahlen abhalten soll.
Singapur scheidet aus der seit dem 16. September 1963 bestehenden Föderation von Malaysia aus und wird unabhängiger Stadtstaat unter der Regierung Lee Kuan Yew.
Der deutsche Fahrradeinzelhandel teilt in Bielefeld mit, dass die Nachfrage nach den erst seit wenigen Wochen im Handel befindlichen führerscheinfreien Motorfahrrädern (Mofa) nicht befriedigt werden kann.
Die erste Börsennotierung der VEBA-Aktien im Nennwert von 100 DM liegt bei 226 DM und damit 16 Punkte über dem Ausgabekurs.
Bei der Explosion eines Dieselmotors in einem Silo für Langstreckenraketen des Typs “Titan II.” im US-Bundesstaat Arkansas ersticken 53 Menschen.
Dieser Montag, der 9. August war für viele Personen ein besonderer Tag. Das wäre einmal neues Personal für den Geschäftszweig der Verwaltung des Krankenhaustrakts mit eigenem Büro auf Schloss Bavaria. Es musste nämlich unbedingt eine Verwaltungsfach-Angestellte her, die den gesamten Schriftverkehr mit den Krankenkassen, sowie die Buchhaltung übernimmt, da diese arbeitstechnisch und aus zeitlichen Gründen nicht mehr von der Hoffmann-Group bewältigt werden konnte.
Dazu bot sich ausgezeichnet die Mutter von Tina an, die das erforderliche Fachwissen mitbrachte.
Neu eingestellt wurde auch der Vater von Inge der in sich in „Ups“ als „Pferdeflüsterer“ einen Namen gemacht hatte.
Info:
(Als Pferdeflüsterer bezeichnet man Menschen, die besonders gut mit Pferden umgehen können und dazu spezielle Methoden der Kommunikation verwenden. Voraussetzung dafür ist die Fähigkeit, das Verhalten und die Körpersprache von Pferden zu verstehen. Daher sind eine gute Beobachtungsgabe und Einfühlungsvermögen Grundvoraussetzungen. Das erlernte Wissen über die sogenannte „Pferdesprache“ wird genutzt, um mittels Gesten mit den Tieren in Kontakt zu treten (vgl. Natural Horsemaship). Quelle: Wikipedia
Martina: Also Heike, du musst dir für die Zukunft merken, dass man nicht nur im Flüsterton mit den Pferden kommuniziert, sondern auch bei deinen amourösen „Verkaufsveranstaltungen“ am Wochenende auf den Fluren unserer Zimmer. Ich habe dir deswegen ein Schild gemalt, welches du am Freitag-und Samstagabend neben deinem Verkaufsstand aufstellen kannst.
Heike flüsternd: Du meinst also das Tante Othilie…….
Martina hinter vorgehaltener Hand feixend: Ja, genau die meine ich.
Heike: Danke für deinen Tipp. Ich werde mich daran halten. Erst gestern Abend hat Onkel Joggeli bei mir angeklopft und wollte .......
Martina: Psssssssst, das braucht keiner zu wissen, Diskretion ist Ehrensache.
Heike wieder flüsternd: Ja, ich werde am nächsten Wochenende an meinen mobilen Verkaufsstand ganz besonders leise sein, und meine neuen Gummipuppen im Sortiment ganz leise aufblasen.
Kurze Zeit später machten sich alle Personen auf dem Weg zum Münchner Kaufhaus. Auch Martine, deren Schussverletzung schon gut ausgeheilt war, freute sich nach fast zwei Wochen wieder dabei sein zu können.
Ganz andere Gefühle hatte Mirjana. Denn heute sollte ihr erster Arbeitstag in ihrem neuen Job anstehen. Ihr kennt das sicherlich auch, wenn so ein einschneidender neuer Lebensabschnitt erfolgt.
Denn dann stelle ich mir die Frage was mich erwarten wird?
Wie werden mich die zukünftigen Arbeitskolleginnen aufnehmen?
Wie wird sich das Verhältnis zu ihnen entwickeln?
Werden sie mich als Führungskraft akzeptieren?
Viele Fragen also die sie fortwährend beschäftigte.
Kurz nach 8 Uhr betraten sie also das große Kaufhaus, welches schon von Frau Kohl aufgeschlossen worden war. Nur wenige Minuten später bat Othilie alle Angestellten in die Cafeteria, um den Mitarbeitern die „Neue“ vorzustellen.
Liebe Mitarbeiter,
ich darf ihnen heute unsere neue Mitarbeiterin Frau Mirjana G……..vorstellen, welche ab heute unser Team verstärkt. Eine Mitarbeiterin die für unsere Firma ein Meilenstein für unsere weitere erfolgreiche Zukunft sein wird. Sie kommt von der Universität Sarajewo und hat erfolgreich das Studium „Modedesign“ absolviert. Für sie wird heute der Tag sein, an dem sie heute das gelernte in die Tat umsetzen möchte. Daher bitte ich sie alle, sie Tatkräftig zu unterstützen, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, um mit ihr gemeinsam zum Wohl unseres Unternehmens beizutragen. Frau G……wird ihr fertiggestelltes Büro in der 5.Etage beziehen, wo sie alles vorfinden ist, welches sie für ihre Arbeit benötigt.
So denke und hoffe ich zumindest
(Ein Schmunzeln war in ihrem Gesicht zu erkennen).
Nun denn, dann lasst uns gemeinsam erfolgreich in die Woche starten.
Im Anschluss daran richtete auch Mirjana einige Worte an die neuen Arbeitskolleginnen.
Anschließend ging es weiter im Programm:
Martina: Ich werde dich jetzt erst einmal durch das Kaufhaus führen. Du warst zwar schon einmal hier, aber das beschränkte sich ja nur auf wenige Minuten. Wir fangen am besten im Erdgeschoss an. Was genau auf jeder Etage zu finden ist, siehst du auch auf den Hinweistafeln, die an jedem Aufzug, Treppenaufgang, als auch an den Rolltreppen angeschlagen sind.
Ich gebe dir auch einmal eine Skizze, wo alles aufgeführt ist.
Erdgeschoss: Damenoberbekleidung. Abteilungsleiterin Frau Kohlrabe
Etage 1: Strumpfwaren. Abtlg. Fr. Kohlscheid Wimmerfort
Miederwaren, Abtlg. Fr. Kohl zugleich Filialleiterin
Hygieneabteilung. Abtlg. Chantalle Wiebel
Etage 2: Damen und Herrenschuhe. Abtlg. Fr. Wimmerfort
Etage 3: Kosmetik und Schmuck. Abtlg. Frau Müller
Kundenkantine, Betriebskantine.
Etage 4: Büroräume
Insgesamt haben wir 22.000 m² Verkaufsfläche. Da kann man sich also schon mal verlaufen. Unsere Heike verläuft sich z. B. immer sehr gerne in der Hygieneabteilung, auch Herrenspielwarenabteilung benannt. Heike verkauft dann ihre hier erworbene Ware am Wochenende zu stark erhöhten Preisen, auf den Fluren von „Schloss Bavaria“ .
Mirjana: Das habe ich auch schon festgestellt.
Martina: Ach was! Na gut, lassen wir das. Du siehst übrigens sehr schick in unserem Dienstkostüm aus.
Mirjana: Danke, sehr schlicht und trotzdem kleidsam.
Martina: Wenn es dir zu warm wird, kannst du auch die Kostüm-Jacke ausziehen. Aber dann musst du deine „Hundemarke“, oder besser gesagt dein Namensschild mit dem Firmennamen an der Bluse befestigen. Denn jeder Kunde soll sehen, dass du ein Mitarbeiter dieses Hauses bist. Außerdem legt Tante Othilie großen Wert darauf, dass die Kostümjacken nicht mit irgendwelchen Gegenständen vollgestopft sind.
Mirjana: Danke für deinen Tipp, denn ich möchte ja nicht unbedingt direkt am ersten Tag negativ auffallen. Wo ist überhaupt Sven, ich habe ihn noch nicht gesehen?
Martina verschmitzt lächelnd: Er ist ganz in unserer Nähe. Wenn du ihn in den nächsten 5 Minuten entdeckst, gebe ich dir ein Stück Kuchen in unserer Cafeteria aus. Wenn nicht, dann bist du an der Reihe.
5 Minuten später.
Mirjana: Ich gebe es auf. Ich sehe ihn nicht.
Martina: Er trägt die gleiche Uniform wie ich. Er steht 5 Meter neben dir. Ganz links ist Melanie, in der Mitte ist Miriam, und rechts ist unser Sven bzw. Svenja.
Mirjana: Da wäre ich nie drauf gekommen. Ich hätte ihn niemals erkannt. Das Stück Kuchen hast du dir verdient. In der Tat hat er auch schöne Beine. Glatt rasiert und mit einer hautfarbenen Strumpfhose versehen. Absolut perfekt.
Martina: Und das Make-up beherrscht er mittlerweile auch. Das Haar ist natürlich eine Perücke. Heute Abend ist er aber dann wieder unser Sven.
Polly, die auch hinzugetreten ist. Na ihr beiden, wie ich sehe führt dich Martina richtigerweise durch das ganze Kaufhaus.
Mirjana: Ja, das macht Martina großartig.
Polly: Nehmt euch Zeit dafür. Wir wollen den ersten Tag von dir (Mirjana) etwas stressfreier gestalten.
Kurze Zeit später erschien auch Othilie auf der Bildfläche.
Martina lachend: Jetzt wird der Tag nicht mehr so stressfrei.
Othilie mit ebenfalls guter Laune: Mein nächster Auftrag ist aber absolut stressfrei. Frl. Mirjana, sie nehmen sich zusammen mit Martina ein Taxi, denn sie haben ja kein Auto, und……
Martina: ……..fahren in den Englischen Garten zum Mittagessen.
Othilie lachend: Nicht ganz. Und dann fahren sie zu dem Autohändler und dort werden sie ein Auto für sich kaufen. Denn sie müsse mobil sein in ihren Job. Das werden sie schon nach kurzer Zeit feststellen. Haben sie gewisse Vorstellungen, was sie für ein Auto haben möchten?
Mirjana: Wenn es unbedingt sein muss, würde ich gerne eine BMW-Isetta als Dienstwagen haben. Dieses Fahrzeug reicht mir vollkommen aus.
Othilie: Ich finde die „Knutschkugel“ ja wirklich entzückend, aber für ihre Bedürfnisse leider wohl nicht ganz passend. Sie müssen bedenken, dass sie etliche Kleiderentwürfe, vielleicht sogar in größerer Stückzahl, in einem Kofferraum transportieren werden. Und dafür ist die Isetta nicht geeignet.
Martina: Ich werde das schon managen Tante Othilie. Ich werde für Mirjana das passende Auto finden.
Othilie schmunzelnd: Daran zweifle ich in der Tat keinen Moment. Du hast da garantiert als Auto-Enthusiast mehr Ahnung als ich.
Martina: Kein Wunder, denn ich habe bisher alle Autos aus unserem Fuhrpark gefahren.
Othilie: So ist es leider.
Martina: Sogar unfallfrei.
Othilie: Gott sei gesegnet, und gepriesen.
Martina: Sogar ohne Führerschein.
Othilie: Ich gehe nächsten Sonntag wieder in die Kirche.
Martina: In welcher Preisklasse kann ich mich bewegen?
(Miss Monika: Ich sage nur: Über Geld spricht man nicht, Geld hat man. Insbesondere bei der Hoffmann-Group).
Martina: Soll ich evtl. Heike mitnehmen. Sie kann den Verkaufspreis garantiert herunterhandeln?
Othilie: Ist wahrscheinlich sogar besser, als wenn sie sich hier die ganze Zeit in der „Hygieneabteilung“ aufhält. Denn das Verkaufspersonal traut sich nicht, sie dort hinauszuschmeißen.
Martina: Nur noch eins Tante Othilie, wenn wir das passende Auto für Mirjana gefunden haben, wie wird das mit der Bezahlung und der Anmeldung geregelt?
Othilie: Dann rufst du Onkel Joggeli an, und bittest ihn mit dem Bargeld vorbeizukommen. Sie hat ja die Prokura und ist Handelsbevollmächtigte unserer Firma. Dann viel Glück, bis nachher. Ich habe jetzt wenig Zeit, ich habe gleich ein Gespräch im Rathaus mit dem Oberstadtdirektor bezüglich des Neubaus des Waisenheims auf unserem Areal. Keine Angst Martina, nichts wichtiges, nur formelle Dinge.
Martina: Komm Mirjana und Heike (die inzwischen eingetroffen ist), wir gehen direkt zum Marienplatz schräg gegenüber, dort stehen immer jede Menge Taxen.
Wir lassen natürlich unsere Kaufhausdienstuniform an, und wir belassen auch unsere Namensschilder an der Kostümjacke, dass macht mehr Eindruck.
Bei Heike sieht das etwas anders. Sie handelt nach dem Motto: Da wo ich bin herrscht Chaos, aber ich kann ja nicht überall zugleich sein.
Heike empört: Das stimmt ja gar nicht. Naja, meistens jedenfalls.
Martina: Taxi!
Info:
Taxis im Straßenverkehr
Vor allem Taxifahrer in deutschen Großstädten zeigen sich erfreut, auch einmal ungefragt dem Fahrgast ein paar Sehenswürdigkeiten zu zeigen oder einen privaten Einkauf zu tätigen. Selbstverständlich sollte trotzdem aus Loyalität dem Taxler gegenüber auf ein vorübergehendes Abschalten des Taxameters verzichtet werden. Taxifahrer haben laut der Straßenverkehrsordnung gleichwertige Straßenrechte wie die Polizei, müssen dazu allerdings keine blauen Rundumleuchten leuchten lassen. Es reicht, wenn ein gelbes TAXI-Schild auf dem Fahrzeugdach montiert ist. Ein Taxifahrer darf mit dem TAXI-Schild generell die doppelte Geschwindigkeit fahren, wie grundsätzlich erlaubt ist, ist dazu angehalten entweder bei Rot über die Ampel zu fahren oder aber, wenn die Ampel schon über eine Minute deutlich sichtbar Rot war erst 5 Meter vor dieser Ampel eine Vollbremsung hinzulegen. Taxi-Fahrer sind von sämtlichen vorfahrtsregelnden Vorschriften befreit.
Inzwischen sind die meisten Taxis aus den Mercedes-Werken. Die Wahl kommt daher, da die Taxifahrer aufgrund Ihrer besonderen Straßenbefugnisse (siehe oben) ein Fadenkreuz benötigen, welches bisher lediglich Mercedes für seine Fahrzeuge anbietet. Dank durchsichtigem Denken für den Fahrgast hat der Fahrgast bei der Achterbahn-ähnlichen Fahrt auch die Möglichkeit Gegner/Feinde (=andere Verkehrsteilnehmer) über das Fadenkreuz anzuvisieren. In den meisten Fällen beträgt der Abstand zwischen dem besagten Fadenkreuz und dem vorausfahrenden Fahrzeug bei einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 60km/h in der 30er Zone (bedingt durch den Vorrausfahrenden) 5-10cm. Quelle: Stupidedia
Taxifahrer: Wo darf ich die Damen hinbringen.
Martina: Zur Mercedes-Benz Niederlassung auf der Arnulfstraße.
Mirjana: Bist du wahnsinnig, was würde deine Tante dazu sagen.
Martina: Nicht viel. Sie hat im Moment zu viel um die Ohren.
Taxifahrer: Also nach Mercedes-Benz?
Martina: Richtig.
Mirjana: Puuuuuuuuuhh.
Martina: Das sagt Tante Othilie auch immer.
Kurze Zeit später:
Taxifahrer: Meine Damen, wir sind da. Das macht genau 5 Mark 80.
Martina: Hier sind 7 DM. Bitte geben sie mir eine Quittung.
Kurze Zeit später standen die drei im hochglanzpolierten Showroom der großen Mercedes-Benz Niederlassung München.
Info:
Wer das Geld hat, kauft sich so einen Wagen, denn wo sonst thront so ein glänzend-majestätischer Stern auf der Motorhaube? Diese Autos (oder besser ihre Spritkosten) sind ein Statussymbol und wenn jemand einen Mercedes fährt, wissen die anderen, dass es dieser jemand geschafft hat! Er hat es geschafft, seine letzte Benzinrechnung mit dem allerletzten Cent zu bezahlen!
Der Mercedes ist ein international sehr bekanntes Symbol für Deutschland, so ist es oft das einzige Auto in vielen Bananenrepubliken, wo nur der Präsident ein Auto hat, wie zum Beispiel Osttimor, Mikronesien, Indien, Afghanistan.
1997 konnte nach positiven Elchtests auch endlich die A-Klasse (auch R-Klasse für Rost-Klasse genannt) als Vorwarnung auf den Smart eingeführt werden. Die A-Klasse hatte vorher den Elchtest nicht bestanden, daher kommt auch der Name: In der Kurve, wenn das Auto in der Schräge lag, riefen alle Insassen "Ahh!" und als die Schrottlaube dann endlich umkippte, sagten sie "Klasse.". Inzwischen gibt es sogar auch schon eine B-Klasse als direkte Antwort auf den Fiat. Quelle: Stupidedia
Martina: Wie du siehst Mirjana, jegliches Verkaufspersonal im Anzug, Krawatte, und hochglanzpolierten Lederschuhen. Nur leider steckt Heike wieder ihre Zunge heraus, als sie gerade angeschaut wird.
Schon kam auch der erste Krawattenhengst angestiefelt.
Herr Breuer (so stand es zumindest auf dem Namensschild der Anzugjacke): Was kann ich für sie tun? Wie kann ich ihnen behilflich sein?
Heike: Wir suchen ein Auto.
Herr Breuer: Dann würde ich dazu raten, die Polizei einzuschalten. Wir haben hier alles nur Neufahrzeuge.
Martina: Wir benötigen tatsächlich ein Fahrzeug für unseren Fuhrpark der International-Fashion-Group-Germany. Ich bin die Nichte der Familie Hoffmann. Hier mein Personalausweis.
Jetzt hieß es für Herrn Breuer vorsichtig zu sein, obwohl Martinas Alter von 16 Jahren im Ausweis zu ersehen war.
Martina: Meine Tante Othilie Hoffmann hat im Frühjahr des letzten Jahres bei ihnen einen Mercedes 600 Pullman käuflich erworben.
Hier ein Foto von diesem Fahrzeug vor „Schloss Bavaria“
Herr Breuer: Jaaaaaa, ich kann mich daran erinnern.
Martina: Wenn sie mir gestatten, würde ich mich einmal unverbindlich bei ihnen umschauen.
Heike, lass bitte deine Zunge im Mund.
Herr Breuer vorsichtig: Vorweg, eine bescheidene Frage? Für wen soll ein eventuelles Neu-Fahrzeug sein?
Martina: Für unsere langjährige Mitarbeiterin unseres Hause Mirjana G…… die neben mir steht. Sie vertritt unsere Firma in repräsentativen Außenhandelsgeschäften hier in Europa und auch in Übersee. Sie haben sicherlich schon von ihr gehört.
Heike, deine Zunge bleibt im Mund. Mein letztes Wort.
Mirjana in Gedanken: Alle Achtung, ich bin erst seit wenigen Stunden bei der Hoffmann-Group tätig, und Martina behauptet todernst , dass ich schon lange bei der Firma tätig bin. Das sie dabei flunkert, ist ihr überhaupt nicht anzusehen. Für ihr junges Alter von 16 Jahren ein außergewöhnlich intelligentes Mädchen. Ich mag sie sehr. Kein Wunder dass sie die Hoffnung der Hoffmann-Familie ist, wie mir Polly vertrauensvoll erzählt hatte.
Herr Breuer: Ich denke mal, dass ich von Frau G……. schon mal gehört habe. Ach was, ich bin mir mittlerweile absolut sicher.
Martina: Mit Sicherheit wahrscheinlich auch wegen der Sendung am Samstagabend, bei dem großen Gala-Bankett auf „Schloss Bavaria“ zu Ehren der Lordschaften und der Grafen. Das wurde live europaweit im Fernsehen übertragen.
Herr Breuer: Ja richtig. Ich würde sagen, dass sie sich hier in aller Ruhe einmal umschauen sollten. Wenn sie irgendwelche Fragen haben, können sie sich gerne vertrauensvoll an mich wenden.
Martina: Ja danke, das werden wir machen.
Kurze Zeit später waren sie wieder alleine und gingen langsam und mit Bedacht durch das große Ausstellungsgebäude.
In Halle C blieb Martina abrupt stehen, als sie vor einem Fahrzeug standen, welches sie bisher sehr selten gesehen hatte.
Sie strich mit der Hand über den glänzenden Lack, und ging langsam um das Fahrzeug herum, Mirjana dabei verschüchtert im Schlepptau.
Auch den Innenraum sah sie sich sehr genau an. Sie öffnete die Türe, setzte sich hinter dem Volant (Lenkrad), und strich auch hier liebevoll über das weiche Leder.
Am liebsten würde sie für alle Zeiten hier sitzenbleiben.
Martina: Mirjana, dass ist es.
Wie gefällt er dir?
Mirjana: Bombastisch, aber nichts für mich. Mit so einem Fahrzeug fahre ich nicht vor dem Kaufhaus vor. Was würden deine Tanten und dein Onkel sagen. Ich kann es dir sagen: Sie sind verrückt.
Martina: Wir schauen uns das Fahrzeug mal genauer an. Schau dir mal die Vorderfront an. Verchromte Stoßstange, die bis zu den Reifen gehen. Sogar mit Nebelscheinwerfer.
Und schau die das Auto mal von hinten an.
Das ist ein 300 SE Cabriolet mit 4-Gang Automatik.
Ich hole jetzt mal den Verkäufer herbei, der uns sicherlich mehr über dieses Fahrzeug sagen kann.
Heike, nimm deine klebrigen Bonbonfinger vom Lack.
Herr Breuer: Ja meine Herrschaften, das ist das neuste Modell aus dem Hause von Mercedes-Benz. Baureihe W 111. Das ist ein 300 SE mit 6 Zylinder, er hat 3 Liter Hubraum und schöpft aus ihm satte 170 PS.
Martina: Wie schnell ist er?
(Diese Frage von ihr musste natürlich kommen).
Herr Breuer: 200 km/h und von 0 – 100 km/h in 10 Sekunden.
Martina: Erzählen sie mir bitte noch ein bisschen mehr.
Herr Breuer: Gerne. Er hat eine Luftfederung, Silberne Talbot-Spiegel links und rechts, Verchromte Scheibenwischer, hochwertiges original Wurzelholz im Innenraum, komplette Lederausstattung, majestätischer Hochkühler, Blaupunktradio Mexiko, Automatikgetriebe, 4 elektrische Fensterheber, Nebelleuchte vorne und hinten, Doppelrohrauspuffanlage, Weißblaues Verdeck, blaues Leder.
Liebe Leser, hier dieses Fahrzeug im Video. Das ist Faszination pur. Da bekomme ich ein feuchtes Höschen.
Mercedes 300 SE Cabriolet, 1966, 1. Hand, aus schwäbischer Unternehmerfamilie
Martina: Können sie mir etwas über den Preis sagen?
Herr Breuer: Selbstverständlich, angesichts dieses herausragenden Fahrzeuges ist der Preis von 35.355 DM noch ein Schnäppchen.
Mit Verlaub, da bekam Mirjana Schnappatmung. In der Tat war dieses Oberklasse-Fahrzeug das Teuerste was zur damaligen Zeit auf dem Auto-Markt angeboten wurde, wenn man von einen Mercedes-Benz 600 absieht.
Info: Das jährliche Bruttoeinkommen für einen Arbeitnehmer betrug 1965 8.467 DM. Der Monatsverdienst betrug 769 DM (ebenfalls Brutto). Ein VW-Käfer kostete damals dieser stolze Preis
Preise:
(August) 1965
1200 A DM 4485,-
1300 DM 4980,-
Cabrio DM 6490,-
Jetzt kann man sich gut vorstellen, wie lange ein „Lohnbrotempfänger“ für ein Auto sparen musste. Nun wissen wir also ungefähr in welchen Preis- Dimensionen so ein Mercedes Benz 300 SE Cabriolet angesiedelt war.
Mirjana: Nein Martina, da spiele ich nicht mit. Das sind etliche Hausnummern zu hoch. Was soll die Familie Hoffmann von mir denken, wenn ich mit so einer Luxuskarosse auf ihren Kosten unterwegs bin. Natürlich ist dieses Auto ein Traumwagen, keine Frage, aber für meine Bedürfnisse wo ich nur von A nach B fahre, absolut inakzeptabel.
Uschi noch ganz außer Atem.
Dann komme ich ja gerade richtig. Das Autohaus kann ja mein Altfahrzeug in Zahlung nehmen. Es ist aus erster Hand, und befindet sich in einem gut erhaltenen Originalzustand. Ebenfalls ein Cabrio, mit viel Frischluft. Benzinverbrauch tendiert gegen Null. Höher gelegtes Fahrwerk mit Rundumsicht nach allen Seiten. Zwei unabhängig voneinander funktionierende Bremsen für vorne und hinten. Na ja, zumindest haben sie mal funktioniert. Das Fahrzeug hat noch den ersten Lack. Zumindest was noch davon vorhanden ist. Kilometerstand ist unbekannt. Die Milchkanne ist natürlich Sonderzubehör. Sie wird nur zusammen mit dieser Luxuskarosse von 2-Rad in Zahlung gegeben.
Ich nehme mal an, dass der Preis von dem Cermedes dadurch erheblich günstiger sein wird.
Herr Breuer: Mit Verlaub, für die Michkanne hätte ich als Deko-Stück im Wohnzimmer nach aufwendiger Restaurierung noch Verwendung, aber für das Fahrrad hingegen sehe ich schwarz.
Auch Joggeli war mittlerweile eingetroffen.
Joggeli: Gut das ich mit James noch so eben dazu gestoßen bin. Über die Taxi-Zentrale habe ich herausgefunden, in welchem Autohaus sich der hier versammelte Personenkreis befindet.
Um mal auf den Punkt zu kommen. Wie nehmen den Cermedes äh Mercedes, so wie er hier steht. Ich habe auch noch soeben über Auto-Telefon Rücksprache mit Polly und Othilie gehalten, und deren Zustimmung eingeholt. Mirjana braucht sich also keineswegs Gedanken bezüglich dieses Fahrzeugs machen. Aber es zeugt von ihren über alle Maßen vorbildlichen Charakter, dass sie zu gewissen Hemmungen bei diesem Fahrzeug neigt.
Wie sie sehen Breuer, habe ich auch schon den Koffer mit dem Bargeld dabei. Daher auch zur Sicherheit die Anwesenheit von James.
Voraussetzung für diesen Kauf ist natürlich, und da hat Uschi Recht, die Inzahlungnahme des Gefährts von ihr. Einschließlich der Milchkanne. Ich denke mal, dass 200 DM für ihr Sparbuch ein angemessener Preis ist.
Herr Breuer zerknirscht: Ok, abgemacht. Ich bin mit dem Deal einverstanden. Wie machen auch eine glatte Summe bei dem neuen Mercedes. Also 35.000 DM.
Joggeli: Das ist ein Wort.
James zückte den Koffer, öffnete ihn, und legte das Geld auf dem Tisch des Büros. Der Kaufvertrag wurde von Joggeli unterschrieben, und somit war der Kauf in „trockene Tücher“.
Joggeli: Herr Breuer, können wir den Wagen sofort mitnehmen?
Herr Breuer: Das geht, wir installieren übergangsweise die roten Kennzeichen. Wir melden das Fahrzeug gleich direkt beim Straßenverkehrsamt an, und informieren auch sofort die Autoversicherung. Morgen werden sie schon die Versicherungspolice in der Hand halten.
Da Frau Mirjana hauptsächlich von ihnen gefahren wird, möchte ich ihnen auf Kosten des Hauses einen Blumenstrauß überreichen.
Wir wünschen ihnen allseits immer eine gute und unfallfreie Fahrt mit ihrem neuen Fahrzeug.
Diese Wünsche kommen natürlich auch von mir und selbstverständlich auch von der Hoffmann-Group.
Ende Teil 452
Monika
Geschrieben am 02.10.2021
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Nov 05, 2022 8:16 pm
Liebe Leser,
ich hoffe, dass euch die beiden am gestrigen Tag eingefügten neuen Teile der Lehrjahre gut gefallen haben.
Auf eine Nachricht würde ich mich sehr freuen.
Monika
ich hoffe, dass euch die beiden am gestrigen Tag eingefügten neuen Teile der Lehrjahre gut gefallen haben.
Auf eine Nachricht würde ich mich sehr freuen.
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- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Nov 06, 2022 5:25 pm
Liebe Leser,
in den nächsten Teilen der "Lehrjahre" geht es sehr modetechnisch zu.
Sicherlich zur Freude auch von Gräfin von und zu Polly Hoffmann .
Sie und auch etliche andere Personen werden mehrere Internate in Deutschland, der Schweiz und Österreich aufsuchen, um dort ihre Schuluniformen auf Wunsch der hiesigen Internatsleitungen anzubieten.
Ich kann euch versprechen, dass es dabei hochgehen wird, denn bei einigen Jugendlichen stößt das nicht gerade auf große Begeisterung.
Aber auch der Humor wird garantiert nicht zu kurz kommen.
Hier zwei Schuluniformbeispiele, die angeboten werden.
Unterschiedlicher können sie sicherlich nicht sein
Monika
in den nächsten Teilen der "Lehrjahre" geht es sehr modetechnisch zu.
Sicherlich zur Freude auch von Gräfin von und zu Polly Hoffmann .
Sie und auch etliche andere Personen werden mehrere Internate in Deutschland, der Schweiz und Österreich aufsuchen, um dort ihre Schuluniformen auf Wunsch der hiesigen Internatsleitungen anzubieten.
Ich kann euch versprechen, dass es dabei hochgehen wird, denn bei einigen Jugendlichen stößt das nicht gerade auf große Begeisterung.
Aber auch der Humor wird garantiert nicht zu kurz kommen.
Hier zwei Schuluniformbeispiele, die angeboten werden.
Unterschiedlicher können sie sicherlich nicht sein
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Di Nov 08, 2022 5:00 pm
Liebe Leser,
hier die die aktuelle Situation auf Schloss Bavaria, an der ich gerade schreibe.
Nahe des Schlosses, 300 Meter entfernt, auf dem Areal der Hoffmann-Group,ist nach einer Bauzeit von 5 Monaten ein neues Pflege-bzw. Therapiezentrum unter der Trägerschaft der Fam. Hoffmann, für Kinder und Jugendliche fertiggestellt worden, wo Kinder und Jugendliche nach schweren Unfällen behandelt und therapiert werden können.
Pflegeleiterin des neuen Heims ist die neu eingestellte 39 jährige Ärztin, Frau Doktor Marianne Bommer
Ihr zur Seite stehen auch viele Pfadfinder, die am ankommenstag der vielen Kinder hilfreich zur Seite stehen
Und hier das neue Pflegeheim der Hoffmann-Group
Wie ihr seht, ein sehr ansprechendes Haus, welches die Heilung der kranken Kinder sicherlich beschleunigt.
Grüße
Monika
hier die die aktuelle Situation auf Schloss Bavaria, an der ich gerade schreibe.
Nahe des Schlosses, 300 Meter entfernt, auf dem Areal der Hoffmann-Group,ist nach einer Bauzeit von 5 Monaten ein neues Pflege-bzw. Therapiezentrum unter der Trägerschaft der Fam. Hoffmann, für Kinder und Jugendliche fertiggestellt worden, wo Kinder und Jugendliche nach schweren Unfällen behandelt und therapiert werden können.
Pflegeleiterin des neuen Heims ist die neu eingestellte 39 jährige Ärztin, Frau Doktor Marianne Bommer
Ihr zur Seite stehen auch viele Pfadfinder, die am ankommenstag der vielen Kinder hilfreich zur Seite stehen
Und hier das neue Pflegeheim der Hoffmann-Group
Wie ihr seht, ein sehr ansprechendes Haus, welches die Heilung der kranken Kinder sicherlich beschleunigt.
Grüße
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Nov 09, 2022 11:23 am
Liebe Leser,
die nächsten beiden Teile (453 + 454) der
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erscheinen am nächsten Freitag, den 11.11.2022,
hier in diesem Forum
Viel Vergnügen beim Lesen
Monika
die nächsten beiden Teile (453 + 454) der
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erscheinen am nächsten Freitag, den 11.11.2022,
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Viel Vergnügen beim Lesen
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- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Nov 09, 2022 5:28 pm
Liebe Leser,
wie ihr sicherlich schon bemerkt habt, spielen Pfadis und Pfadfinder eine nicht unbescheidene Rolle in meiner Familiensaga:
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre".
Das hat vielfältige Gründe, die einfach logisch sind
Allzeit Bereit
Hier mal auch etwas für unser Polly, die in der wunderschönen Schweiz lebt.
Kinder-News im BuLa 2022: Was passiert im Pfadi-Bundeslager? | SRF Kids – Kindervideos
Nach 14 Jahren ist es wieder soweit: Für das Pfadi-Bundeslager, kurz BuLa, reisen Pfadis aus der ganzen Schweiz an. 2022 geht’s ins Wallis nach Goms. Unter dem Motto «mova» dreht sich alles um Bewegung. Was in der Zeltstadt bewegendes passiert? Die «Kinder-News» berichten!
wie ihr sicherlich schon bemerkt habt, spielen Pfadis und Pfadfinder eine nicht unbescheidene Rolle in meiner Familiensaga:
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre".
Das hat vielfältige Gründe, die einfach logisch sind
Allzeit Bereit
Hier mal auch etwas für unser Polly, die in der wunderschönen Schweiz lebt.
Kinder-News im BuLa 2022: Was passiert im Pfadi-Bundeslager? | SRF Kids – Kindervideos
Nach 14 Jahren ist es wieder soweit: Für das Pfadi-Bundeslager, kurz BuLa, reisen Pfadis aus der ganzen Schweiz an. 2022 geht’s ins Wallis nach Goms. Unter dem Motto «mova» dreht sich alles um Bewegung. Was in der Zeltstadt bewegendes passiert? Die «Kinder-News» berichten!
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Nov 10, 2022 6:19 pm
Liebe Leser,
wie ich schon gestern angekündigt habe, beginnt morgen für die Abordnung der International tätigen Hoffmann-Group, unter der Leitung von Gräfin Polly Hoffmann, die Tour durch etliche Internate, um den Jugendlichen das Tragen einer Schuluniform schmackfaft zu machen.
Wie hier zum Beispiel das Internat:
Château Mont-Choisi in Lausanne
Ich persönlich kann nicht oft genug darauf hinweisen dass euch einiges bevorstehen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Miss Monika
wie ich schon gestern angekündigt habe, beginnt morgen für die Abordnung der International tätigen Hoffmann-Group, unter der Leitung von Gräfin Polly Hoffmann, die Tour durch etliche Internate, um den Jugendlichen das Tragen einer Schuluniform schmackfaft zu machen.
Wie hier zum Beispiel das Internat:
Château Mont-Choisi in Lausanne
Ich persönlich kann nicht oft genug darauf hinweisen dass euch einiges bevorstehen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Miss Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Nov 11, 2022 10:35 am
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 453
Kapitel: 556
Montag, der 09.08.1965
Schuluniformen
Herr Breuer: Wir wünschen ihnen allseits immer eine gute und unfallfreie Fahrt mit ihrem neuen Fahrzeug.
30 Minuten später stand der Mercedes abfahrbereit vor dem Haupteingang des Autohauses, während sich James und Joggeli schon auf dem Weg zum nächsten Geschäftstermin machten.
Martina: Gerade am Montag ist der Terminkalender unseres Führungstrio gerappelt voll. Erst gegen Mitte der Woche wird es etwas ruhiger.
Mirjana: Jetzt stehen wir hier mit unserem neuen Auto.
Martina: Das sollte aber nicht für immer sein. Ein Automobil ist ein Fortbewegungsmittel, und soll bzw. möchte bewegt werden. Daher würde ich sagen, dass wir nun losfahren sollten.
Mirjana: Ich bin noch nie ein Auto mit Automatik gefahren. Nur immer mit einem manuellen Schaltgetriebe.
Martina: Dann wird es eben heute zum ersten Mal sein. Soll ich fahren, ich kenne mich darin aus.
Mirjana: Das hat mir schon deine Tante Polly erzählt, was du dir alles schon geleistet hast, und da hast du diesbezüglich bisher immer Glück gehabt. Die Polizei hat es nicht bemerkt.
Martina: Bis auf unseren Dorfpolizisten Müller, aber er hat zum Glück seinen Schnabel gehalten. Auf unserem privaten Gelände kann ich aber fahren so viel ich will, das ist nicht verboten. Dann lasst uns jetzt aber losfahren. Am besten zu Romeos Eiscafé im Englischen Garten. Sie haben dort das beste Eis in der ganzen Stadt. Und dort sind wir auch ganz unter uns. Heike nickt auch schon zustimmend. Aber das war mir sowieso klar.
Mirjana: Ich muss aber auch mal arbeiten.
Martina: Aber nicht jetzt, Tante Othilie ist sowieso beim Oberbürgermeister im Rathaus. Erst der Oberstadtdirektor, und dann diese Person. Und dabei werden sie garantiert in gemütlicher Runde einen Aperitiv bechern (Trinken). Und danach wird der Oberbürgermeister von seiner Frau abgeholt, weil er nicht viel vertragen kann. Bei Tante Othilie sieht das anders aus, sie hat schon so manchen Mann unter dem Tisch getrunken, ohne das man ihr etwas angesehen hatte.
Heike: Können wir endlich losfahren, bevor das Eis schmilzt. Nur zur Info, ich nehme einen Amarena-Eisbecher mit Sahne. Können auch zwei Eisbecher sein. Selbstverständlich auch mit Sahne.
Mirjana: Nun ja, es bleibt mir ja nichts anderes übrig, als mich mit dem neuen Auto anzufreunden.
Heike: Das lass doch erst einmal mal das Verdeck herunter, schließlich hast du ja ein Cabrio.
Martina: Ich helfe dir dabei, denn auch Tante Polly hat als Zweitfahrzeug ein Cabrio. Und zwar einen Jaguar E-Type. (Hier ein Archivfoto von ihr, neben ihrem Fahrzeug). Den bin ich leider noch nicht gefahren.
Mirjana: Ist wahrscheinlich auch besser so. Vor allen Dingen gesünder.
Aber nun gut, dass Verdeck haben wir schon mal offen bekommen.
Heike: Jetzt brauchst du nur noch zu fahren. Ich sehe schon das Eis vor mir stehen.
Mirjana: Fahren ist gut, aber mir fehlt unten im Fußraum ein Pedal.
Martina schmunzelnd: Das ist einwandfrei bauartbedingt.
Mirjana: Nun ja, man kann nicht alles haben. Das sind wohl Sparmaßnahmen von Mercedes-Benz.
Martina: Nein Mirjana, vergesse einfach deinen linken Fuß. Ab sofort machst du alles mit rechts.
Mirjana: Da täuschst du dich, ansonsten mache ich alles mit links.
Martina lachend: Derartige Wortspielereinen liebe ich über alles.
Heike: Wann bekomme ich endlich mein Eis. Ich leide schon unter Entzugserscheinungen.
Martina: Heike, jetzt habe mal ein wenig Geduld. Mirjana, ich mache dir hier auf dem fast leeren Parkplatz mal vor, wie ich das Fahrzeug in Bewegung setze.
Heike: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“. Aus Lukas Kapitel 23, Vers 32. Und dazu noch dieser Vers: „Wahrlich, ich sage dir: heute wirst Du mit mir im Paradies sein“. Aus Lukas 23, Vers 43.
Martina: Halt die Klappe. Und das ist aus dem ersten Buch Martinas. Kapitel 2, Vers 35.
Martina: Also Fahrerwechsel. Schau mir auf die Füße kleines.
Heike: Das ist aus dem Film „Casablanca“ mit Humphrey Bogart. Das gilt nicht. Außerdem lautet der Spruch im Film: „Ich sehe dir in die Augen kleines“.
Casablanca: Ich seh dir in die Augen kleines
Martina: Was willst du eigentlich. Möchtest du endlich dein Eis, oder sollen wir hier bis zum Nimmerleinstag warten?
Heike: Dann fahr meinetwegen mit Gott, aber fahr.
5 Minuten kurvte Martina dann mit dem Wagen über das Verkaufsgelände von Mercedes, dessen Grundstück ironischerweise im Besitz der Hoffmann-Group war.
Martina: Genug gesehen. Jetzt bist du an der Reihe Mirjana.
Heike: Gott sei gepriesen.
Martina: Danke Heike.
Nach diesem christlichen Intermezzo ging es dann, mit Mirjana am Steuer, endlich los. Und das machte sie wirklich ganz gut. Zwar mit leichten Schweißperlen auf der Stirn, aber diese wurden im Laufe der Zeit immer weniger.
Endlich kam dann auch der „Englische Garten“ in Sichtweite, wo sie den Wagen parkte.
Martina: Schau mal, da ist sogar noch ein Tisch frei. Da werden wir uns hinsetzen.
Ich werde verrückt, neben unserem Tisch sitzt Tante Othilie mit unserem Oberbürgermeister der Stadt München. Sie hatten wohl die gleiche Idee wie ich.
Othilie: Hallo ihr drei, ihr feiert wohl das neue Autos. Ich habe euch schon von weitem kommen sehen.
Mirjana im Gedanken: Ach du meine Güte, ich bin den ersten Tag offiziell am Arbeiten, und Frau Hoffmann erwischt mich im Eiscafé im Englischen Garten.
Martina: Wie bist du denn hier hingekommen Tante Othilie. Dein Auto habe ich nirgendswo gesehen.
Othilie: Ganz einfach, mich hat der Oberbürgermeister zum Eis eingeladen. Und auch zu einem Aperitiv.
Heike: Dann kann er uns auch alle zum Eis einladen.
Oberbürgermeister Vogel: Ja natürlich, dass mache ich selbstverständlich.
Miss Monika: Jetzt muss ich mal einschreiten nachdem das Wort dieses geistigen Getränks schon Mal gefallen ist. (Aperitiv).
Ein Aperitif ist ein meist alkoholisches Getränk, das vor dem Essen konsumiert wird, um den Appetit anzuregen und auf die bevorstehende Mahlzeit einzustimmen. Er ist ein fester Bestandteil in den romanisch beeinflussten Kochtraditionen wie der französischen und italienischen Küche. Aber nun wieder zu den beiden Tischgesellschaften, welches man in weiten Sinne als Arbeitsessen bezeichnen kann. (Ganz Wichtig: Das ist von der Steuer absetzbar. Erst Recht wenn der Oberbürgermeister Hans-Jochen-Vogel von München dabei ist, der übrigens auch mit seiner Frau auf dem Gala-Bankett auf Schloss Bavaria dabei war).
Hans-Jochen Vogel (* 3. Februar 1926 in Göttingen; † 26. Juli 2020 in München) war ein deutscher Politiker (SPD).
Vogel (rechts) als OB von München mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Tage Erlander, 1964
Vogel war von 1960 bis 1972 Oberbürgermeister von München. Von 1972 bis 1981 und erneut von 1983 bis 1994 gehörte er dem Deutschen Bundestag an. Er war von 1972 bis 1974 Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, danach bis 1981 Bundesminister der Justiz. In West-Berlin war er von Januar bis Juni 1981 Regierender Bürgermeister und bis 1983 Mitglied des Abgeordnetenhauses.
Nach dem Ende der Kanzlerschaft Helmut Schmidts war er Kanzlerkandidat der SPD bei der Bundestagswahl 1983, scheiterte jedoch gegen die neu formierte Koalition aus CDU/CSU und FDP. Von 1983 bis 1991 war er in der Nachfolge Herbert Wehners Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und von 1987 bis 1991 als Nachfolger Willy Brandts Parteivorsitzender der SPD.
Oberbürgermeister Vogel: Leider habe ich schon etliche Aperitiv getrunken. Das Auto werde ich wohl gleich stehen lassen müssen.
Mirjana: Dann können wir ja von Glück reden, dass wir hier zufällig vorbeigekommen sind. Wir nehmen sie und Frau Hoffmann natürlich mit zum Marienplatz.
Othilie: Aber erst einmal werden wir hier gemütlich zusammen ein Eis essen, und danach auch eine Kleinigkeit fester Nahrung zu uns nehmen. Vorausgesetzt natürlich Fräulein Mirjana, dass das in ihrem Zeitrahmen passt.
Mirjana leicht schwitzend: Ich denke schon, dass sich das irgendwie bewerkstelligen lässt. Ich empfehle das Restaurant………..
(Mirjana wollte gerade sagen, dass sie das Restaurant „Seehaus“ im Englischen Garten empfehlen würde, aber dann würde sie Joggeli evtl. „in die Pfanne hauen“.
Mirjana: ……Also ich empfehle ihnen keineswegs das Restaurant wo ich bis vor kurzem gearbeitet habe.
Othilie: Das ist absolut logisch, nach den Vorkommnissen mit der Mafia. Dann würde ich sagen, gehen wir doch ins „Seehaus“, welches hier ganz in der Nähe ist. Kennen sie es vielleicht.
Mirjana: Nur flüchtig.
Othilie: Das macht nichts. Dann werden sie es gleich näher kennenlernen.
Mirjana: Ich richte mich ganz nach ihnen Frau Hoffmann.
Im „Seehaus“ angekommen wurden sie direkt vom Chef des Hauses Herrn Meißen begrüßt.
Herr Meißen: Was für eine Ehre Frau Hoffmann, sie wieder hier begrüßen zu dürfen.
(Galant wie er ist, gab er Fr. Hoffmann einen angedeuteten Handkuss).
Herr Meißen: Und es ist mir ebenfalls eine Ehre Frau G…… (Mirjana) sie nach dem vorletzten Montag auch wieder hier begrüßen zu dürfen. (Auch Mirjana bekam natürlich einen angedeuteten Handkuss).
Damals waren sie in Begleitung von Herrn Joggeli Hoffmann. Sie haben etliche Stunden hier verweilt.
(Othilie konnte zum Glück den roten Kopf von der vor ihr stehenden Mirjana nicht sehen).
Othilie dachte sich aber ihr Teil. Aha, also hier hat sich mein Bruder Joggeli aufgehalten. Ich hatte ihn den ganzen Mittag vergeblich gesucht.
Selbstverständlich wurde auch der Oberbürgermeister mit allen Würden empfangen.
Herr Meißen. Wenn sie bitte Platz nehmen würden, ich bringe ihnen sofort die Speisekarte. Darf ich ihnen vorab etwas zu trinken bringen? Ich empfehle ihnen einen hervorragenden Aperitiv.
Othilie: Sehr gerne, den habe ich schon lange nicht mehr getrunken.
(Mirjana nahm die Aussage von Othilie mit Befriedigung zur Kenntnis).
Nach einem sehr ausgiebigen Essen und einigen Aperitifs machte sich dann die Gesellschaft wieder auf dem Weg zum Marienplatz, wo Martina den etwas unsicher auf den Beinen stehenden Oberbürgermeister zu seinem Büro im Rathaus begleitete, wo er wenig später von seiner Ehefrau über den Hinterausgang abgeholt wurde.
Auch Othilie wirkte nicht mehr so ganz energiegeladen, wenn ich es mal als etwas untertrieben bezeichnen darf.
Aber das bleibt natürlich unter uns. Ich verlass mich auf euch.
Martina: Was machen wir nun mit dem angebrochenen Tag. Viel davon bleibt ja nicht mehr übrig.
Heike: Ich würde sagen, dass wir Mirjana nun die „Hygieneabteilung“ zeigen sollten. Onkel Joggeli hält sich im Moment auch dort auf.
Mirjana: Dann will ich ihn mal nicht stören, und lass mich überraschen was dabei herauskommt. Was macht übrigens Frau Hoffmann.
Martina: Sie liegt auf der Krankenstation.
Mirjana: Nein, ist es etwas Ernstes? Habt ihr Petra schon informiert?
Martina: Das brauchen wir nicht. Wir haben einen Eimer dort hineingestellt. Und Frau Kohl hält ihr den Kopf über den Eimer.
Mirjana: Das muss am Essen gelegen haben.
Martina: Die Ursache wird wohl eher am Aperitiv gelegen haben. Wie beim Oberbürgermeister auch.
Mirjana: Also liegt das doch an der Mixtur dieses Getränks.
Martina: Das lass ich mal leichtsinnigerweise so im Raum stehen.
Mirjana: Und was machen wir mit dem Rest des Tages?
Martina: Polly sagte vorhin zu mir, dass wir schon nach Hause fahren können. Sie bittet dich aber darum, dass du die fertigen Manuskripte bezüglich deiner Vorschläge für die Schulkleidung mitnehmen sollst. Da bahnt sich also etwas an.
Mirjana: Das ist prima. Darauf freue ich mich ganz besonders.
Kapitel 557
Dienstag, der 10.08.1965
Geburtstagskinder vom 10. August 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1909 Leo Fender
wurde an diesem Tag 56 Jahre alt
1912 Jorge Amado
wurde an diesem Tag 53 Jahre alt
1951 Juan Manuel Santos
wurde an diesem Tag 14 Jahre alt
1960 Antonio Banderas
wurde an diesem Tag fünf Jahre alt
1962 Suzanne Collins
wurde an diesem Tag drei Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/10-august-1965
10.8.1965
Im Rahmen einer Feierstunde anlässlich des 75. Jahrestages der Zugehörigkeit zu Deutschland lobt Bundeskanzler Ludwig Erhard die Insel Helgoland, von 1945 bis 1952 Übungsziel für die britische Luftwaffe, als Musterbeispiel des Aufbaus nach der totalen Zerstörung.
10.8.1965
Die militärischen Planungen der USA berücksichtigen bereits die Möglichkeit eines Austritts Frankreichs aus dem Nordatlantischen Bündnis (NATO). Entsprechende Kartenblätter, die das Nachrichtenmagazin “U. S. News and World Report” veröffentlicht, zeigen eine Aufteilung der NATO in eine Nord- und Südgruppe ohne Frankreich.
10.8.1965
Das zum Krupp-Konzern gehörende Hüttenwerk Rheinhausen nimmt eine der modernsten Stahlwalzstraßen in Europa nach zweijähriger Bauzeit in Betrieb. Die Walze hat eine Monatskapazität von 45 000 t Stab- und Formstahl und besitzt ein Walzprogramm mit 500 Profilen.
An diesem frühen Dienstagmorgen saßen alle frohgelaunt am Frühstückstisch. Othilie war auch wieder fit. Ebenso unsere Heike, die für alle Schandtaten bereit war. Sie hatte das Glück noch bis zum 06.09.1965 Sommerferien zu haben, so dass man zweifellos davon ausgehen konnte, dass ihr noch einiges in der Freizeit, zum Schrecken aller, einfallen würde. Sei es auf Schloss Bavaria, oder auch im Kaufhaus in München, wo sie sich in den Ferien ebenfalls sehr gerne aufhielt. Denn dort war immer etwas los. Also genau das richtige für das temperamentvolle 11 jährige Mädchen.
Auf der Krankenstation gab es ebenfalls positives zu vermelden. Dirk war weiter auf dem Weg zur Genesung, und konnte bereits am Montag leichte Kost zu sich nehmen. Auch kleine Spaziergänge auf dem Flur konnte er mit Hilfe Vrenis und Schwester Sylvia am Dienstagmorgen schon bewältigen. Das er dabei stolz immer seine Pfadfinderkluft trug, war auch nicht verwunderlich.
Physisch und psychisch war er also auf einem guten Weg, wozu auch Vreni beitrug, denn es war nicht zu übersehen das beide Personen zueinander viel Sympathien entwickelten, welches von Petra und den anderen erwachsenen Personen nicht als Nachteil gesehen wurde. Denn so sah man bei Dirk oftmals einen zufriedenen und glücklichen Gesichtsausdruck. Die schnellen und schüchternen Küsschen von Vreni zeigten bei ihm Wirkung.
So ist das nun mal wenn man seine ersten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht machte. Wer erinnert sich nicht selbst sehr gerne daran.
Auch bei Sylvia (17 Jahre) gab es positive Nachrichten. Sie entschloss sich endgültig auf Schloss Bavaria zu bleiben. Sie sollte hier ihre Ausbildung zur examinierten Krankenschwester machen. In Frau Doktor Bernds hat sie eine exzellente Lehrmeisterin, welches ja auch bei Petra absolut der Fall war.
Sicherlich musste sie dafür ihre Heimat in Luzern (Schweiz) verlassen, aber die Familie Hoffmann wird ihr immer die Möglichkeit geben ihre Eltern besuchen zu können. Auch Gegenbesuche der Eltern, z. B. ein verlängertes Wochenende oder Urlaub, sind jederzeit möglich und auch gern gesehen. So die Aussage von Polly und Othilie. Mit dieser Gewissheit ging Sylvia mit Elan an ihre Aufgabe bezüglich der Ausbildung heran. Sie hatte auf Schloss Bavaria ihr eigenen Räumlichkeiten mit Fernsehen, Stereoanlage, Telefon, aktueller Tageszeitung aus Luzern, ein kleines Schlafzimmer sowie ein großzügiges Bad mit Badewanne, Dusche und WC. Auch eine kleine aber gut ausgestattete Küche konnte sie ihr eigen nennen. Mit innerer Zufriedenheit konnte sie also der Zukunft entgegensehen.
Die nächste erfreuliche Mitteilung war die Tatsache, dass unser 15 jähriger schottische Scout Gregor McKenzie hier in „Ups“ bleiben konnte. Seine Eltern konnten das Häuschen in „Ups“ beziehen, welches im Besitz von Frau Schubert ist.
Frau Schubert liebevoll von den Kindern, als auch von den Erwachsenen, Omi Schubert genannt.
Omi Schubert war die Dame, die die Beweise über Wachtmeister Schulz erbracht hatte, um ihn endgültig auffliegen zu lassen, wo er in den letzten Kriegstagen den Eisenbahnwaggon mit den vielen unschuldigen Menschen angezündet hat.
Ich habe darüber berichtet. (Teil 109 der Familien-Saga „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“).
Nun jedenfalls blieb das „schnuckelige Häuschen“ von Frau Schubert nicht mehr leer, weil es von den Eltern Gregors angemietet wurde. Das war für ihn natürlich eine tolle Sache, da er nun bequem von zu Hause nach „Schloss Bavaria“ laufen konnte mit der Gewissheit , dass seine Eltern immer da waren. Sein Vater arbeitete dann auf der amerikanischen Air-Base in Rosenheim.
Außerdem hatte Gregor „sein“ Mädchen Beatrice immer in seiner Nähe, in der er sich unsterblich verliebt hatte. Und sie auch in ihm.
An diesem Dienstagmorgen war also alles in ausgelassener und fröhlicher Stimmung. Und das um 6 Uhr 30 in der Frühe.
Auch für Polly und Mirjana standen mehrere entscheidende Dinge an, die zwar sehr zeitaufwendig, aber interessant zu werden schienen.
Die Hoffmann-Group hatte schon seit mehreren Monaten die Vorstellung, alle Schulen in der Umgebung „Ups“ aufzusuchen, um über die Einführung einer Schuluniform zu diskutieren.
Info:
Was ist eigentlich eine Schuluniform?
Eine Schuluniform (auch Schul(be)kleidung) ist eine vorgeschriebene, einheitliche Kleidung für alle Schülerinnen und Schüler eines Staates oder einer Schule.
In Deutschland gibt es keine Tradition der Schuluniformen, abgesehen von früheren Schülermützen, die den Träger zwar auch als Schüler einer bestimmten Schule und Klassenstufe kennzeichneten, jedoch lediglich zur normalen Alltagskleidung getragen wurden. Letztere konnte von den Schülern und Schülerinnen frei gewählt werden, auch wenn es in der Vergangenheit darin oft gewisse Rahmenbedingungen gab, wenn etwa Mädchen das Tragen von Hosen oder kurzen Röcken untersagt wurde.
Politische Kleidungsstücke wie das Pionierhalstuch oder das FDJ-Hemd sowie Uniformen oder einheitliche Kleidung politischer Organisationen wie Jungvolk oder Hitlerjugend bzw. BDM können ebenfalls nicht als Schuluniformen angesehen werden, da sie gewissermaßen von außen, über politische Vorgaben, in den Schulalltag gelangten und auch nur von Schülern bzw. Schülerinnen getragen wurden, die Mitglied der entsprechenden Organisation waren. Allerdings haben sie zu einer gewissen Abneigung gegen Schuluniformen geführt, da damit, ähnlich wie in den genannten politischen Jugendorganisationen, eine Unterdrückung der Individualität und ein "auf Linie bringen" der Schüler durch übertriebene Autorität assoziiert wird.
Mit dieser Problematik bekam es dann auch die Hoffmann-Group zu spüren. Es standen wochenlange Verhandlungen an, die schließlich in dem Ergebnis mündeten, dass den Schulleitern nun in den Sommer-Ferien einige Vorschläge bezüglich mehrerer Uniformen unterbreitet werden sollte. Machen wir uns nichts vor. Natürlich stand auch ein gewisses Geschäftsinteresse der Hoffmann-Group dahinter. Denn je mehr Schulen eine Schuluniform einführen würden, umso mehr würde auch die Kassen der großen Modekette profitieren. Wir leben nun mal in einer kapitalistisch ausgerichteten Gesellschaft.
Aber das wiederrum war auch ein Grund für die Befürworter einer Schuluniform.
Befürworter der Schuluniformen führen an (Darunter natürlich auch die Hoffmann-Group), dass durch die einheitliche Kleidung die sozialen Unterschiede zwischen den Schülern weniger auffällig würden, da nicht mehr auf die Qualität der Kleidung (Teure Markenkleidung gegen Discounterware) geschaut würde. So könne Mobbing vorgebeugt werden (Das gab es 1965 auch schon, ich kann mich noch gut daran erinnern) auch werde übertriebener Konsum der Schüler dadurch zurückgedrängt, die Schule sei kein Laufsteg mehr, sondern gemeinsames Lernen rücke wieder in den Vordergrund.
Natürlich würden auch Gegenargumente kommen, wie zum Beispiel auch diese hier:
Es wurde vorgebracht, dass die Anschaffung von mehreren Garnituren der Schuluniform (zusätzlich zu der ja ohnehin benötigten Freizeitkleidung) für weniger wohlhabende Eltern finanziell schwierig sei und daher gerade das Gegenteil eines Ausgleichs sozialer Unterschiede erreicht werde, indem Schüler aus ärmeren Elternhäusern bevorzugt Schulen ohne Uniform besuchen würden. Auch Konsum werde dadurch nicht verhindert, sondern würde sich auf andere Dinge (z. B. teure Gebrauchsgegenstände, Schmuck) verlagern und in der Freizeit ohnehin stattfinden. Mobbing könne ebenfalls weiterhin stattfinden, zumal bestimmte körperliche Merkmale (etwa Übergewicht) durch die Schuluniform noch sichtbarer würden und es daher sogar zu verstärktem Mobbing aus solchen Gründen kommen könne. Letztlich würden Schuluniformen auch dazu führen, dass auf einen Blick erkennbar sei, welche Schule jemand besuche, so werde eine neue Möglichkeit des Mobbings zwischen den einzelnen Schulformen (etwa Hauptschüler / Gymnasiasten) geschaffen. Quellen: Teilweise Wikipedia
Aber auch darauf hatten sich Polly und Mirjana akribisch vorbereitet. Für die Präsentation der Schuluniformen in den verschiedensten Schulen waren erst einmal vier Tage vorgesehen.
Also vom heutigen Dienstag, den 10.8.65 bis zum Freitag, den 13.8.65.
Wollen wir mal hoffen, dass die Protagonisten bezüglich des Freitags den 13. nicht abergläubisch sind.
Mit diesen Worten beende ich Teil 453.
Wie es sehr interessant weiter gehen wird, könnt ihr in Teil 454 lesen, der in einigen Minuten hier erscheinen wird
Monika
Geschrieben am 04.10.2021
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 453
Kapitel: 556
Montag, der 09.08.1965
Schuluniformen
Herr Breuer: Wir wünschen ihnen allseits immer eine gute und unfallfreie Fahrt mit ihrem neuen Fahrzeug.
30 Minuten später stand der Mercedes abfahrbereit vor dem Haupteingang des Autohauses, während sich James und Joggeli schon auf dem Weg zum nächsten Geschäftstermin machten.
Martina: Gerade am Montag ist der Terminkalender unseres Führungstrio gerappelt voll. Erst gegen Mitte der Woche wird es etwas ruhiger.
Mirjana: Jetzt stehen wir hier mit unserem neuen Auto.
Martina: Das sollte aber nicht für immer sein. Ein Automobil ist ein Fortbewegungsmittel, und soll bzw. möchte bewegt werden. Daher würde ich sagen, dass wir nun losfahren sollten.
Mirjana: Ich bin noch nie ein Auto mit Automatik gefahren. Nur immer mit einem manuellen Schaltgetriebe.
Martina: Dann wird es eben heute zum ersten Mal sein. Soll ich fahren, ich kenne mich darin aus.
Mirjana: Das hat mir schon deine Tante Polly erzählt, was du dir alles schon geleistet hast, und da hast du diesbezüglich bisher immer Glück gehabt. Die Polizei hat es nicht bemerkt.
Martina: Bis auf unseren Dorfpolizisten Müller, aber er hat zum Glück seinen Schnabel gehalten. Auf unserem privaten Gelände kann ich aber fahren so viel ich will, das ist nicht verboten. Dann lasst uns jetzt aber losfahren. Am besten zu Romeos Eiscafé im Englischen Garten. Sie haben dort das beste Eis in der ganzen Stadt. Und dort sind wir auch ganz unter uns. Heike nickt auch schon zustimmend. Aber das war mir sowieso klar.
Mirjana: Ich muss aber auch mal arbeiten.
Martina: Aber nicht jetzt, Tante Othilie ist sowieso beim Oberbürgermeister im Rathaus. Erst der Oberstadtdirektor, und dann diese Person. Und dabei werden sie garantiert in gemütlicher Runde einen Aperitiv bechern (Trinken). Und danach wird der Oberbürgermeister von seiner Frau abgeholt, weil er nicht viel vertragen kann. Bei Tante Othilie sieht das anders aus, sie hat schon so manchen Mann unter dem Tisch getrunken, ohne das man ihr etwas angesehen hatte.
Heike: Können wir endlich losfahren, bevor das Eis schmilzt. Nur zur Info, ich nehme einen Amarena-Eisbecher mit Sahne. Können auch zwei Eisbecher sein. Selbstverständlich auch mit Sahne.
Mirjana: Nun ja, es bleibt mir ja nichts anderes übrig, als mich mit dem neuen Auto anzufreunden.
Heike: Das lass doch erst einmal mal das Verdeck herunter, schließlich hast du ja ein Cabrio.
Martina: Ich helfe dir dabei, denn auch Tante Polly hat als Zweitfahrzeug ein Cabrio. Und zwar einen Jaguar E-Type. (Hier ein Archivfoto von ihr, neben ihrem Fahrzeug). Den bin ich leider noch nicht gefahren.
Mirjana: Ist wahrscheinlich auch besser so. Vor allen Dingen gesünder.
Aber nun gut, dass Verdeck haben wir schon mal offen bekommen.
Heike: Jetzt brauchst du nur noch zu fahren. Ich sehe schon das Eis vor mir stehen.
Mirjana: Fahren ist gut, aber mir fehlt unten im Fußraum ein Pedal.
Martina schmunzelnd: Das ist einwandfrei bauartbedingt.
Mirjana: Nun ja, man kann nicht alles haben. Das sind wohl Sparmaßnahmen von Mercedes-Benz.
Martina: Nein Mirjana, vergesse einfach deinen linken Fuß. Ab sofort machst du alles mit rechts.
Mirjana: Da täuschst du dich, ansonsten mache ich alles mit links.
Martina lachend: Derartige Wortspielereinen liebe ich über alles.
Heike: Wann bekomme ich endlich mein Eis. Ich leide schon unter Entzugserscheinungen.
Martina: Heike, jetzt habe mal ein wenig Geduld. Mirjana, ich mache dir hier auf dem fast leeren Parkplatz mal vor, wie ich das Fahrzeug in Bewegung setze.
Heike: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“. Aus Lukas Kapitel 23, Vers 32. Und dazu noch dieser Vers: „Wahrlich, ich sage dir: heute wirst Du mit mir im Paradies sein“. Aus Lukas 23, Vers 43.
Martina: Halt die Klappe. Und das ist aus dem ersten Buch Martinas. Kapitel 2, Vers 35.
Martina: Also Fahrerwechsel. Schau mir auf die Füße kleines.
Heike: Das ist aus dem Film „Casablanca“ mit Humphrey Bogart. Das gilt nicht. Außerdem lautet der Spruch im Film: „Ich sehe dir in die Augen kleines“.
Casablanca: Ich seh dir in die Augen kleines
Martina: Was willst du eigentlich. Möchtest du endlich dein Eis, oder sollen wir hier bis zum Nimmerleinstag warten?
Heike: Dann fahr meinetwegen mit Gott, aber fahr.
5 Minuten kurvte Martina dann mit dem Wagen über das Verkaufsgelände von Mercedes, dessen Grundstück ironischerweise im Besitz der Hoffmann-Group war.
Martina: Genug gesehen. Jetzt bist du an der Reihe Mirjana.
Heike: Gott sei gepriesen.
Martina: Danke Heike.
Nach diesem christlichen Intermezzo ging es dann, mit Mirjana am Steuer, endlich los. Und das machte sie wirklich ganz gut. Zwar mit leichten Schweißperlen auf der Stirn, aber diese wurden im Laufe der Zeit immer weniger.
Endlich kam dann auch der „Englische Garten“ in Sichtweite, wo sie den Wagen parkte.
Martina: Schau mal, da ist sogar noch ein Tisch frei. Da werden wir uns hinsetzen.
Ich werde verrückt, neben unserem Tisch sitzt Tante Othilie mit unserem Oberbürgermeister der Stadt München. Sie hatten wohl die gleiche Idee wie ich.
Othilie: Hallo ihr drei, ihr feiert wohl das neue Autos. Ich habe euch schon von weitem kommen sehen.
Mirjana im Gedanken: Ach du meine Güte, ich bin den ersten Tag offiziell am Arbeiten, und Frau Hoffmann erwischt mich im Eiscafé im Englischen Garten.
Martina: Wie bist du denn hier hingekommen Tante Othilie. Dein Auto habe ich nirgendswo gesehen.
Othilie: Ganz einfach, mich hat der Oberbürgermeister zum Eis eingeladen. Und auch zu einem Aperitiv.
Heike: Dann kann er uns auch alle zum Eis einladen.
Oberbürgermeister Vogel: Ja natürlich, dass mache ich selbstverständlich.
Miss Monika: Jetzt muss ich mal einschreiten nachdem das Wort dieses geistigen Getränks schon Mal gefallen ist. (Aperitiv).
Ein Aperitif ist ein meist alkoholisches Getränk, das vor dem Essen konsumiert wird, um den Appetit anzuregen und auf die bevorstehende Mahlzeit einzustimmen. Er ist ein fester Bestandteil in den romanisch beeinflussten Kochtraditionen wie der französischen und italienischen Küche. Aber nun wieder zu den beiden Tischgesellschaften, welches man in weiten Sinne als Arbeitsessen bezeichnen kann. (Ganz Wichtig: Das ist von der Steuer absetzbar. Erst Recht wenn der Oberbürgermeister Hans-Jochen-Vogel von München dabei ist, der übrigens auch mit seiner Frau auf dem Gala-Bankett auf Schloss Bavaria dabei war).
Hans-Jochen Vogel (* 3. Februar 1926 in Göttingen; † 26. Juli 2020 in München) war ein deutscher Politiker (SPD).
Vogel (rechts) als OB von München mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Tage Erlander, 1964
Vogel war von 1960 bis 1972 Oberbürgermeister von München. Von 1972 bis 1981 und erneut von 1983 bis 1994 gehörte er dem Deutschen Bundestag an. Er war von 1972 bis 1974 Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, danach bis 1981 Bundesminister der Justiz. In West-Berlin war er von Januar bis Juni 1981 Regierender Bürgermeister und bis 1983 Mitglied des Abgeordnetenhauses.
Nach dem Ende der Kanzlerschaft Helmut Schmidts war er Kanzlerkandidat der SPD bei der Bundestagswahl 1983, scheiterte jedoch gegen die neu formierte Koalition aus CDU/CSU und FDP. Von 1983 bis 1991 war er in der Nachfolge Herbert Wehners Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und von 1987 bis 1991 als Nachfolger Willy Brandts Parteivorsitzender der SPD.
Oberbürgermeister Vogel: Leider habe ich schon etliche Aperitiv getrunken. Das Auto werde ich wohl gleich stehen lassen müssen.
Mirjana: Dann können wir ja von Glück reden, dass wir hier zufällig vorbeigekommen sind. Wir nehmen sie und Frau Hoffmann natürlich mit zum Marienplatz.
Othilie: Aber erst einmal werden wir hier gemütlich zusammen ein Eis essen, und danach auch eine Kleinigkeit fester Nahrung zu uns nehmen. Vorausgesetzt natürlich Fräulein Mirjana, dass das in ihrem Zeitrahmen passt.
Mirjana leicht schwitzend: Ich denke schon, dass sich das irgendwie bewerkstelligen lässt. Ich empfehle das Restaurant………..
(Mirjana wollte gerade sagen, dass sie das Restaurant „Seehaus“ im Englischen Garten empfehlen würde, aber dann würde sie Joggeli evtl. „in die Pfanne hauen“.
Mirjana: ……Also ich empfehle ihnen keineswegs das Restaurant wo ich bis vor kurzem gearbeitet habe.
Othilie: Das ist absolut logisch, nach den Vorkommnissen mit der Mafia. Dann würde ich sagen, gehen wir doch ins „Seehaus“, welches hier ganz in der Nähe ist. Kennen sie es vielleicht.
Mirjana: Nur flüchtig.
Othilie: Das macht nichts. Dann werden sie es gleich näher kennenlernen.
Mirjana: Ich richte mich ganz nach ihnen Frau Hoffmann.
Im „Seehaus“ angekommen wurden sie direkt vom Chef des Hauses Herrn Meißen begrüßt.
Herr Meißen: Was für eine Ehre Frau Hoffmann, sie wieder hier begrüßen zu dürfen.
(Galant wie er ist, gab er Fr. Hoffmann einen angedeuteten Handkuss).
Herr Meißen: Und es ist mir ebenfalls eine Ehre Frau G…… (Mirjana) sie nach dem vorletzten Montag auch wieder hier begrüßen zu dürfen. (Auch Mirjana bekam natürlich einen angedeuteten Handkuss).
Damals waren sie in Begleitung von Herrn Joggeli Hoffmann. Sie haben etliche Stunden hier verweilt.
(Othilie konnte zum Glück den roten Kopf von der vor ihr stehenden Mirjana nicht sehen).
Othilie dachte sich aber ihr Teil. Aha, also hier hat sich mein Bruder Joggeli aufgehalten. Ich hatte ihn den ganzen Mittag vergeblich gesucht.
Selbstverständlich wurde auch der Oberbürgermeister mit allen Würden empfangen.
Herr Meißen. Wenn sie bitte Platz nehmen würden, ich bringe ihnen sofort die Speisekarte. Darf ich ihnen vorab etwas zu trinken bringen? Ich empfehle ihnen einen hervorragenden Aperitiv.
Othilie: Sehr gerne, den habe ich schon lange nicht mehr getrunken.
(Mirjana nahm die Aussage von Othilie mit Befriedigung zur Kenntnis).
Nach einem sehr ausgiebigen Essen und einigen Aperitifs machte sich dann die Gesellschaft wieder auf dem Weg zum Marienplatz, wo Martina den etwas unsicher auf den Beinen stehenden Oberbürgermeister zu seinem Büro im Rathaus begleitete, wo er wenig später von seiner Ehefrau über den Hinterausgang abgeholt wurde.
Auch Othilie wirkte nicht mehr so ganz energiegeladen, wenn ich es mal als etwas untertrieben bezeichnen darf.
Aber das bleibt natürlich unter uns. Ich verlass mich auf euch.
Martina: Was machen wir nun mit dem angebrochenen Tag. Viel davon bleibt ja nicht mehr übrig.
Heike: Ich würde sagen, dass wir Mirjana nun die „Hygieneabteilung“ zeigen sollten. Onkel Joggeli hält sich im Moment auch dort auf.
Mirjana: Dann will ich ihn mal nicht stören, und lass mich überraschen was dabei herauskommt. Was macht übrigens Frau Hoffmann.
Martina: Sie liegt auf der Krankenstation.
Mirjana: Nein, ist es etwas Ernstes? Habt ihr Petra schon informiert?
Martina: Das brauchen wir nicht. Wir haben einen Eimer dort hineingestellt. Und Frau Kohl hält ihr den Kopf über den Eimer.
Mirjana: Das muss am Essen gelegen haben.
Martina: Die Ursache wird wohl eher am Aperitiv gelegen haben. Wie beim Oberbürgermeister auch.
Mirjana: Also liegt das doch an der Mixtur dieses Getränks.
Martina: Das lass ich mal leichtsinnigerweise so im Raum stehen.
Mirjana: Und was machen wir mit dem Rest des Tages?
Martina: Polly sagte vorhin zu mir, dass wir schon nach Hause fahren können. Sie bittet dich aber darum, dass du die fertigen Manuskripte bezüglich deiner Vorschläge für die Schulkleidung mitnehmen sollst. Da bahnt sich also etwas an.
Mirjana: Das ist prima. Darauf freue ich mich ganz besonders.
Kapitel 557
Dienstag, der 10.08.1965
Geburtstagskinder vom 10. August 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1909 Leo Fender
wurde an diesem Tag 56 Jahre alt
1912 Jorge Amado
wurde an diesem Tag 53 Jahre alt
1951 Juan Manuel Santos
wurde an diesem Tag 14 Jahre alt
1960 Antonio Banderas
wurde an diesem Tag fünf Jahre alt
1962 Suzanne Collins
wurde an diesem Tag drei Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/10-august-1965
10.8.1965
Im Rahmen einer Feierstunde anlässlich des 75. Jahrestages der Zugehörigkeit zu Deutschland lobt Bundeskanzler Ludwig Erhard die Insel Helgoland, von 1945 bis 1952 Übungsziel für die britische Luftwaffe, als Musterbeispiel des Aufbaus nach der totalen Zerstörung.
10.8.1965
Die militärischen Planungen der USA berücksichtigen bereits die Möglichkeit eines Austritts Frankreichs aus dem Nordatlantischen Bündnis (NATO). Entsprechende Kartenblätter, die das Nachrichtenmagazin “U. S. News and World Report” veröffentlicht, zeigen eine Aufteilung der NATO in eine Nord- und Südgruppe ohne Frankreich.
10.8.1965
Das zum Krupp-Konzern gehörende Hüttenwerk Rheinhausen nimmt eine der modernsten Stahlwalzstraßen in Europa nach zweijähriger Bauzeit in Betrieb. Die Walze hat eine Monatskapazität von 45 000 t Stab- und Formstahl und besitzt ein Walzprogramm mit 500 Profilen.
An diesem frühen Dienstagmorgen saßen alle frohgelaunt am Frühstückstisch. Othilie war auch wieder fit. Ebenso unsere Heike, die für alle Schandtaten bereit war. Sie hatte das Glück noch bis zum 06.09.1965 Sommerferien zu haben, so dass man zweifellos davon ausgehen konnte, dass ihr noch einiges in der Freizeit, zum Schrecken aller, einfallen würde. Sei es auf Schloss Bavaria, oder auch im Kaufhaus in München, wo sie sich in den Ferien ebenfalls sehr gerne aufhielt. Denn dort war immer etwas los. Also genau das richtige für das temperamentvolle 11 jährige Mädchen.
Auf der Krankenstation gab es ebenfalls positives zu vermelden. Dirk war weiter auf dem Weg zur Genesung, und konnte bereits am Montag leichte Kost zu sich nehmen. Auch kleine Spaziergänge auf dem Flur konnte er mit Hilfe Vrenis und Schwester Sylvia am Dienstagmorgen schon bewältigen. Das er dabei stolz immer seine Pfadfinderkluft trug, war auch nicht verwunderlich.
Physisch und psychisch war er also auf einem guten Weg, wozu auch Vreni beitrug, denn es war nicht zu übersehen das beide Personen zueinander viel Sympathien entwickelten, welches von Petra und den anderen erwachsenen Personen nicht als Nachteil gesehen wurde. Denn so sah man bei Dirk oftmals einen zufriedenen und glücklichen Gesichtsausdruck. Die schnellen und schüchternen Küsschen von Vreni zeigten bei ihm Wirkung.
So ist das nun mal wenn man seine ersten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht machte. Wer erinnert sich nicht selbst sehr gerne daran.
Auch bei Sylvia (17 Jahre) gab es positive Nachrichten. Sie entschloss sich endgültig auf Schloss Bavaria zu bleiben. Sie sollte hier ihre Ausbildung zur examinierten Krankenschwester machen. In Frau Doktor Bernds hat sie eine exzellente Lehrmeisterin, welches ja auch bei Petra absolut der Fall war.
Sicherlich musste sie dafür ihre Heimat in Luzern (Schweiz) verlassen, aber die Familie Hoffmann wird ihr immer die Möglichkeit geben ihre Eltern besuchen zu können. Auch Gegenbesuche der Eltern, z. B. ein verlängertes Wochenende oder Urlaub, sind jederzeit möglich und auch gern gesehen. So die Aussage von Polly und Othilie. Mit dieser Gewissheit ging Sylvia mit Elan an ihre Aufgabe bezüglich der Ausbildung heran. Sie hatte auf Schloss Bavaria ihr eigenen Räumlichkeiten mit Fernsehen, Stereoanlage, Telefon, aktueller Tageszeitung aus Luzern, ein kleines Schlafzimmer sowie ein großzügiges Bad mit Badewanne, Dusche und WC. Auch eine kleine aber gut ausgestattete Küche konnte sie ihr eigen nennen. Mit innerer Zufriedenheit konnte sie also der Zukunft entgegensehen.
Die nächste erfreuliche Mitteilung war die Tatsache, dass unser 15 jähriger schottische Scout Gregor McKenzie hier in „Ups“ bleiben konnte. Seine Eltern konnten das Häuschen in „Ups“ beziehen, welches im Besitz von Frau Schubert ist.
Frau Schubert liebevoll von den Kindern, als auch von den Erwachsenen, Omi Schubert genannt.
Omi Schubert war die Dame, die die Beweise über Wachtmeister Schulz erbracht hatte, um ihn endgültig auffliegen zu lassen, wo er in den letzten Kriegstagen den Eisenbahnwaggon mit den vielen unschuldigen Menschen angezündet hat.
Ich habe darüber berichtet. (Teil 109 der Familien-Saga „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“).
Nun jedenfalls blieb das „schnuckelige Häuschen“ von Frau Schubert nicht mehr leer, weil es von den Eltern Gregors angemietet wurde. Das war für ihn natürlich eine tolle Sache, da er nun bequem von zu Hause nach „Schloss Bavaria“ laufen konnte mit der Gewissheit , dass seine Eltern immer da waren. Sein Vater arbeitete dann auf der amerikanischen Air-Base in Rosenheim.
Außerdem hatte Gregor „sein“ Mädchen Beatrice immer in seiner Nähe, in der er sich unsterblich verliebt hatte. Und sie auch in ihm.
An diesem Dienstagmorgen war also alles in ausgelassener und fröhlicher Stimmung. Und das um 6 Uhr 30 in der Frühe.
Auch für Polly und Mirjana standen mehrere entscheidende Dinge an, die zwar sehr zeitaufwendig, aber interessant zu werden schienen.
Die Hoffmann-Group hatte schon seit mehreren Monaten die Vorstellung, alle Schulen in der Umgebung „Ups“ aufzusuchen, um über die Einführung einer Schuluniform zu diskutieren.
Info:
Was ist eigentlich eine Schuluniform?
Eine Schuluniform (auch Schul(be)kleidung) ist eine vorgeschriebene, einheitliche Kleidung für alle Schülerinnen und Schüler eines Staates oder einer Schule.
In Deutschland gibt es keine Tradition der Schuluniformen, abgesehen von früheren Schülermützen, die den Träger zwar auch als Schüler einer bestimmten Schule und Klassenstufe kennzeichneten, jedoch lediglich zur normalen Alltagskleidung getragen wurden. Letztere konnte von den Schülern und Schülerinnen frei gewählt werden, auch wenn es in der Vergangenheit darin oft gewisse Rahmenbedingungen gab, wenn etwa Mädchen das Tragen von Hosen oder kurzen Röcken untersagt wurde.
Politische Kleidungsstücke wie das Pionierhalstuch oder das FDJ-Hemd sowie Uniformen oder einheitliche Kleidung politischer Organisationen wie Jungvolk oder Hitlerjugend bzw. BDM können ebenfalls nicht als Schuluniformen angesehen werden, da sie gewissermaßen von außen, über politische Vorgaben, in den Schulalltag gelangten und auch nur von Schülern bzw. Schülerinnen getragen wurden, die Mitglied der entsprechenden Organisation waren. Allerdings haben sie zu einer gewissen Abneigung gegen Schuluniformen geführt, da damit, ähnlich wie in den genannten politischen Jugendorganisationen, eine Unterdrückung der Individualität und ein "auf Linie bringen" der Schüler durch übertriebene Autorität assoziiert wird.
Mit dieser Problematik bekam es dann auch die Hoffmann-Group zu spüren. Es standen wochenlange Verhandlungen an, die schließlich in dem Ergebnis mündeten, dass den Schulleitern nun in den Sommer-Ferien einige Vorschläge bezüglich mehrerer Uniformen unterbreitet werden sollte. Machen wir uns nichts vor. Natürlich stand auch ein gewisses Geschäftsinteresse der Hoffmann-Group dahinter. Denn je mehr Schulen eine Schuluniform einführen würden, umso mehr würde auch die Kassen der großen Modekette profitieren. Wir leben nun mal in einer kapitalistisch ausgerichteten Gesellschaft.
Aber das wiederrum war auch ein Grund für die Befürworter einer Schuluniform.
Befürworter der Schuluniformen führen an (Darunter natürlich auch die Hoffmann-Group), dass durch die einheitliche Kleidung die sozialen Unterschiede zwischen den Schülern weniger auffällig würden, da nicht mehr auf die Qualität der Kleidung (Teure Markenkleidung gegen Discounterware) geschaut würde. So könne Mobbing vorgebeugt werden (Das gab es 1965 auch schon, ich kann mich noch gut daran erinnern) auch werde übertriebener Konsum der Schüler dadurch zurückgedrängt, die Schule sei kein Laufsteg mehr, sondern gemeinsames Lernen rücke wieder in den Vordergrund.
Natürlich würden auch Gegenargumente kommen, wie zum Beispiel auch diese hier:
Es wurde vorgebracht, dass die Anschaffung von mehreren Garnituren der Schuluniform (zusätzlich zu der ja ohnehin benötigten Freizeitkleidung) für weniger wohlhabende Eltern finanziell schwierig sei und daher gerade das Gegenteil eines Ausgleichs sozialer Unterschiede erreicht werde, indem Schüler aus ärmeren Elternhäusern bevorzugt Schulen ohne Uniform besuchen würden. Auch Konsum werde dadurch nicht verhindert, sondern würde sich auf andere Dinge (z. B. teure Gebrauchsgegenstände, Schmuck) verlagern und in der Freizeit ohnehin stattfinden. Mobbing könne ebenfalls weiterhin stattfinden, zumal bestimmte körperliche Merkmale (etwa Übergewicht) durch die Schuluniform noch sichtbarer würden und es daher sogar zu verstärktem Mobbing aus solchen Gründen kommen könne. Letztlich würden Schuluniformen auch dazu führen, dass auf einen Blick erkennbar sei, welche Schule jemand besuche, so werde eine neue Möglichkeit des Mobbings zwischen den einzelnen Schulformen (etwa Hauptschüler / Gymnasiasten) geschaffen. Quellen: Teilweise Wikipedia
Aber auch darauf hatten sich Polly und Mirjana akribisch vorbereitet. Für die Präsentation der Schuluniformen in den verschiedensten Schulen waren erst einmal vier Tage vorgesehen.
Also vom heutigen Dienstag, den 10.8.65 bis zum Freitag, den 13.8.65.
Wollen wir mal hoffen, dass die Protagonisten bezüglich des Freitags den 13. nicht abergläubisch sind.
Mit diesen Worten beende ich Teil 453.
Wie es sehr interessant weiter gehen wird, könnt ihr in Teil 454 lesen, der in einigen Minuten hier erscheinen wird
Monika
Geschrieben am 04.10.2021
- Monika56
- Anzahl der Beiträge : 7106
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Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Nov 11, 2022 11:42 am
Teil: 454
Kapitel: 558
Schuluniformen
Fortsetzung von Teil 453:
Aber auch darauf hatten sich Polly und Mirjana akribisch vorbereitet. Für die Präsentation der Schuluniformen in den verschiedensten Schulen waren erst einmal vier Tage vorgesehen. Also vom heutigen Dienstag, den 10.8.65 bis zum Freitag, den 13.8.65.
Polly: Wir haben in den vier Tagen 8 Schulen für unsere Präsentation vorgesehen. Hier die Auflistung:
Echtendorf, Wilfratshausen, Rammelsdorf, Aschau, Ettlingen, Grotzheim, Attenhofen, Blaubeuren. Also zwei Schulen pro Tag. Wie das mit der Zeit hinhaut können wir noch nicht beurteilen. Es kommt darauf wahrscheinlich darauf an, wie groß unsere Überzeugungskraft ist.
(Programmänderungen bezüglich anderer Schulen in der Schweiz und Österreich kamen hinzu).
Othilie: Und natürlich auch, wie die Ideen bezüglich der Kleidung bei der Schulpflegschaft bzw. dem Elternrat ankommt. Denn sie werden natürlich in jeder Schule dabei sein. Jedenfalls haben wir das Ok vom Kultusministerium. Es ist also alles offiziell abgesegnet.
Mirjana: Und damit sich der dortige Personenkreis eine Vorstellung von den Uniformen machen kann, haben wir beschlossen nicht nur Skizzen vorzulegen, sondern auch tatsächlich lebende Objekt als Anschauungsmaterial mitzunehmen.
Othilie: Und die wären?
Polly: Heike, Uschi, Beatrice, Mara, Simba, Sven und Gregor. Wir nehmen dann für die Beförderung den VW-Bus von der Tanzgarde
Heike blieb das Essen fast im Hals stecken, als sie ihren Namen hörte: Nun gut, dann bin ich eben das jüngste lebende Objekt. Soll mir auch Recht sein. Und was sollen wir machen?
Polly: Jeder von euch zieht sich jetzt eine Schuluniform an. Das sind alles verschiedene Modelle. Sie sind alle auf eure Person maßgeschneidert. Sie liegen bereits im kleinen Wohnzimmer bereit.
Uschi: Das ist ja dann die reinste Modenschau.
Othilie: Genauso ist es. Wirklich eine ausgezeichnete Idee.
Mirjana: Und alles in verschiedenen Größen. Von der kleinen Heike angefangen, bis zu der etwas kräftigeren Statur von Gregor.
Othilie: Auch das eine tolle Idee.
Polly: Hier aufgereiht sehen sie dann wie Orgelpfeifen aus. Von klein bis groß.
Heike: Dann ist also Gregor die größte Pfeife.
(Die heitere Stimmung im Zimmer war groß).
Othilie lachend: Das möchte ich mal unkommentiert im Raum stehen lassen.
Gregor: Also zusammen sind wir vier Mädchen und drei Jungs.
Polly: Theoretisch ja, praktisch aber nicht.
Gregor: Das verstehe ich aber nicht ganz.
Polly: Ihr tretet zusammen als 6 Mädchen und einem Jungen auf.
Sven: Also werde ich den weiblichen Part spielen. Wie auch im Kaufhaus in München. Das ist ja kein Problem.
Polly: Falsch geraten. Von deiner Größe haben wir hier genug. Wir brauchen eine etwas kräftigere Person, zumindest von den Schultern her. Denn viele Mädchen sind ja auch etwas kräftiger gebaut. Und da bietet sich Gregor nahezu perfekt an.
Gregor: Schön wäre es, wenn ich auch mal dazu gefragt werde würde.
Heike: Es fragt dich aber keiner.
Gregor: Das bemerke ich auch gerade.
Uschi: Du wirst es überleben.
Gregor: Hoffentlich wird mich keiner erkennen.
Polly: Die Wahrscheinlichkeit wird wohl relativ gering sein.
Beatrice: Mein Gregor ist ein mutiger Schotte.
Martina: Ja, weil ihm das Herz dann bezüglich eines Röckchens nicht in die Hose rutscht. Und sparsam ist er auch. Vorhin habe ich ihn beobachtet, wie er die Tapete von der Wand kratzte. Ich habe ihn gefragt, ob er neu tapezieren würde. Daraufhin sagte er zu mir, dass er in ein anderes Zimmer umziehen würde.
Othilie: Was ja auch stimmt. Er bekommt ein größeres Zimmer. Du wolltest aber noch etwas sagen Mirjana?
Mirjana: Zur Sicherheit brauchen wir aber noch einen Mädchennamen für Gregor. Wenn wir ihn in der Verkleidung mit Gregor anreden, wäre das schon etwas merkwürdig.
Gregor: Mehr als merkwürdig, es käme einer Katastrophe gleich.
Mirjana: Hat jemand bezüglich des Namens einen Vorschlag?
Heike: Fanta
Uschi: Bluna
Beatrice: Schokominza.
Martina: Ok, den nehmen wir.
Jetzt müssen wir dich aber auch noch taufen. Setz dich mal bitte auf den Stuhl. Tragen kann Beatrice dich nicht. Die anderen Personen sollen sich auch bitte hinsetzen. Wir stehen ja schließlich nicht in einer Kneipe am Tresen. Jetzt macht doch mal bitte ein etwas feierlicheres Gesicht.
Schon besser.
Liebe Gemeinde,
wir sind hier versammelt, um einen neuen Erdenbürger in unsere Mitte aufzunehmen.
Ruhe im Saal.
Also, machen wir es kurz und schmerzlos.
Wir taufen dich hiermit auf den Namen „Schokominza“
Danach salbte Martina die Stirn des Kindes mit Chrisamöl und sprach die Worte:
"Dieses weiße Kleid soll dir ein Zeichen dafür sein, dass du in der Taufe neu geschaffen worden bist und, wie in der Schrift steht, Christus angezogen hast. Bewahre diese Würde für das ewige Leben."
Gregor: Um Gottes willen nein.
Heike: Du wirst hier nicht gefragt.
Martina: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.
Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. „Amen“
Martina: Ja wird das hier noch etwas? Ich habe „Amen“ gesagt.
Gemeinde Schloss Bavaria: Amen.
Martina: Na bitte geht doch.
Dann lasst uns jetzt gemeinsam das „Bier unser“ sprechen.
Bier unser. Das du bist im Glase
Gesegnet sei dein Erfinder
Mein Rausch komme
Mein Filmriss geschehe, wie im Bierzelt,
so auch in der Kneipe.
Und vergib uns unsere Schulden.
So auch wir vergeben unseren Wirten
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns vom alkoholfreien Bier.
Denn dein ist der Rausch, und die Bierseligkeit, in Ewigkeit
Prost
Heike: Eine Taufe hatten wir hier noch nie. Das ist ja richtig feierlich.
Gregor: Und wo sind die Geschenke? Ein neuer Erdenbürger muss auch belohnt bzw. beschenkt werden.
Heike: Ich werde dir ein paar Strampelhöschen kaufen.
Uschi: Auch ich werde nicht kleinlich sein, und dir ein paar Schnuller schenken.
Othilie: Ok, dann werdet jetzt mal wieder ernst, und zieht euch im Nebenzimmer um. Das dürfte genauso interessant werden wie die Taufe.
In der Tat war dein ein kreischen und kichern der Kinder und Jugendlichen bei der Einkleidung diverser Schulkleidung zu hören. Mit dabei bei der Anprobe waren natürlich Polly und Mirjana.
Polly: Man versteht ja sein eigenes Wort nicht mehr. Das könnte schon ein wenig leiser über die Bühne gehen.
Mirjana: Die Kinder haben eben einen großen Spaß bei dieser Verkleidung.
Polly: Sicherlich, das kommt ihnen in den Sommerferien sehr gelegen. Langeweile darf es da nicht geben. Aber das haben sie hier auf Schloss Bavaria eigentlich nie. Sie haben hier etliche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Aber das ist hier für sie etwas völlig neues. Komm mit, wir helfen den Rabauken mal bei der Anprobe.
Gregor: Verdammt ich bekomme die Bluse nicht zu. Die Knöpfe sind auf der falschen Seite.
Mirjana: Und außerdem hast du die falsche Größe erwischt.
Gregor: Ja mein „Vorbau“ ist auch zu groß. Mit Verlaub, wer hatte überhaupt die wahnsinnige Idee, mir solch einen Busen zu verpassen? Außerdem kneift so ein BH an allen möglichen Stellen.
Mirjana: Flach wie ein Brett soll ein 15 jähriges Mädchen, wie du Schokominza, nicht gerade herumlaufen. Das fällt erst recht auf.
Gregor: Der schwärzeste Tag meines bisherigen Lebens. Wenn das die Scouts meines Stammes sehen, kann ich einpacken. Ich sehe schon, wie sie mir einen Puppenwagen samt Inhalt schenken werden.
Und dazu muss ich noch eine schwarze Feinstrumpfhose tragen, als wenn ich nicht schon genug leiden müsste. Könnte ich nicht wenigsten ein paar Kniestrümpfe tragen?
Mirjana: Ein fünfzehnjähriges Mädchen trägt keine Kniestrümpfe mehr. In dem Alter wollen sie schon erwachsen sein. Aber die Kleidung steht dir wirklich ausgezeichnet.
Gregor: Darüber kann man geteilter Meinung sein. Wenn ich bedenke, dass ich das jetzt von morgens bis abends bis zum Ende der Woche tragen soll, bekomme ich einen psychischen Schock. Infolge dessen würde ich von Petra mit Spritzen vollgepumpt werden. Sie hat nämlich genug davon da.
Mirjana: Das zumindest würdest du als harter schottischer Scout, ohne mit der Wimper zu zucken, teilnahmslos hinnehmen.
Gregor: Mirjana, da hast du vollkommen Recht.
Mirjana: Dann nehme deine gegenwärtige Kleidung auch einfach so gelassen hin, und denke einfach nicht so genau darüber nach. Sehe es also ganz locker.
So wie ich gehört habe, wird sich Tante Othilie auch spendabel zeigen, wenn wir einige Aufträge an „Land ziehen“.
Schau mal, deine Beatrice ist auch schon fertig angezogen.
Gregor: Woooouuuuhhh, sie sieht Spitze in der Schuluniform aus.
Mirjana: Das finde ich auch.
Polly: wie ich sehe, sind nun alle fertig eingekleidet. Dann können wir ja losfahren. Die Koffer mit allen anderen Kleiderstücken sind schon im VW-Bus der Tanzgarde gepackt.
Mirjana, hast du alle deine Skizzen mit den Uniformzeichnungen dabei. Denn alle Uniformen haben wir ja zeitlich nicht rechtzeitig fertigstellen können.
Mirjana: Die hüte ich wie ein Augapfel in meiner Tasche. An denen habe ich eine ganze Zeit gearbeitet. Joggeli hat sich auch schon darüber beschwert, warum ich hier so manche Nacht durchgearbeitet habe.
Polly: Jetzt lasse es in Zukunft ein wenig ruhiger angehen. Dein Part in dieser Richtung ist erst einmal weitestgehend erledigt. Wir wollen nichts überstürzen.
Kinder, es geht los. Abmarsch.
Kapitel: 559
Erstes Ziel sollte der relativ kleine Ort Attenhofen mit ca. 1.400 Einwohnern sein, darunter 465 Schülern, die aus mehreren benachbarten Gemeinden jeden Morgen mit dem Schulbus anreisen. Der Ort ist ungefähr 130 km in entgegengesetzter Richtung von „Ups“ entfernt.
Weit kamen sie aber nicht da Polly melden musste, dass der Tank fast leer war. Bis zur nächsten Tankstelle waren es aber nur zum Glück wenige Kilometer.
Gregor: Ich mach das schon, bleibe ruhig sitzen Tante Polly.
Tankwart, wie teuer ist ein Tropfen Benzin bei Ihnen?
Tankwart: „Ein Tropfen ist gratis.“
Gregor: „Gut, dann bitte volltröpfeln.“
Im Bus krümmten sich die Insassen vor Lachen.
Beatrice: So kenne ich ihn.
Polly lachend zu Mirjana: Unser schottischer Scout ist einfach großartig. Jeder von uns mag ihn.
In der Zwischenzeit las Gregor die Nachrichten aus der aktuellen Tageszeitung des Dorfes.
Gregor: In der Zeitung steht „Alle ärztliche Hilfe war umsonst.“. „Die Adresse dieses Arztes muss ich unbedingt haben!“
Mirjana zu Polly: Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Fahrt langweilig wird.
Polly, die sich die Tränen aus den Augen wischte: In der Tat, wir müssen Gregor McKenzie unbedingt öfters mitnehmen. Der Junge ist unbezahlbar. Er meint das auch alles todernst, was er da sagt.
Um 10 Uhr 30 erreichten sie schließlich den Ort mit 30 minütiger Verspätung.
Ziel war das Gymnasium „Anne Frank-Schule“.
Die Elternpflegschaft sowie die sehr streng aussehende Direktorin warteten schon ungeduldig auf das Erscheinen der Hoffmann-Group.
Polly: Guten Morgen Frau Oberstudiendirektorin Stein.
Frau Stein nach einem Blick auf die Uhr: Sie kommen genau 32 Minuten zu spät. Und überhaupt bin ich Fräulein Oberstudiendirektorin Stein, und nicht Frau Oberstudiendirektorin Stein.
Wenn sie Schüler oder Schülerin meiner Klasse wären, dürften sie die zu spät gekommene Zeit nach Unterrichtsschluss nachholen. Außerdem……..
Heike:……..außerdem bekämen wir alle eine Eintragung in das Klassenbuch.
Fräulein Stein: Ita est. Junges Fräulein, was heißt das auf Latein?
Heike: So ist es.
Fräulein Stein: Absolut richtig. Das schulische Bildungswesen ist also nicht ganz umsonst an dir vorbeigegangen.
Polly flüsternd zu Mirjana: Wir werden hier die konservativste Schulkleidung präsentieren müssen, die wir dabei haben.
Fräulein Stein: Ruhe, hier wird nicht geflüstert. Wenn jemand was zu sagen hat, soll er oder sie das laut und deutlich mit Handzeichen bekunden.
Heike: Prorsus (genau), ansonsten gibt es noch eine Eintragung in das Klassenbuch Tante Polly.
Fräulein Stein: Gut, nachdem das also geklärt ist kommen wir zum wesentlichen, weswegen sie heute hier erschienen sind. Aber vorher möchte ich ihnen noch meine Kollegin vorstellen, die hier die stellvertretende Oberstudiendirektorin ist.
Mirjana leise zu Polly: Das kann nur die Schwester von der Direktorin sein.
Fräulein Stein: Ruhe hier. Was habe ich vorhin gesagt. Hier spricht nur einer, und das bin ich. Kommen sie mal nach vorne. Ja sie da, aber ganz plötzlich.
Mirjana ging danach nach vorne, postierte sich vor Fräulein Oberstudiendirektorin Stein, und legte verlegen vor Scham ihre Hände auf dem Rücken.
Fräulein Stein: Nun, ich höre.
Mirjana: Sie sagten, dass hier Ruhe herrschen soll.
Fräulein Stein: Und warum halten sie sich nicht daran? Sie schreiben nachher einhundertmal den Satz: Wenn meine Lehrerin um Ruhe bittet, habe ich den Mund zu halten. Also, ab in die Ecke, und das Gesicht zur Wand.
Fräulein Stein zu Polly: Sie sind also hier um die jüngeren Schüler die hinter ihnen stehen, hier bei uns in der höheren Töchterschule, also dem Gymnasium, bei uns anmelden.
Polly: Minime (Keineswegs)
(Für unsere leider nicht so lateinbegabten Leser unseres Forums werde ich die Übersetzung der lateinischen Wörter, also der einzigen wahren Sprache, direkt hinter der deutschen Bezeichnung anfügen. Um die Vorteile lateinischer Sprüche, Zitate und Phrasen zu nutzen, brauchst du kein Latinum. Du kannst ganz einfach ein paar Grundlagen auswendig lernen und immer wieder anwenden. Vermutlich kennst du sogar schon einige lateinische Begriffe. Vielleicht sind sie dir irgendwo begegnet oder du hast sie sogar schon selbst benutzt. Dabei war dir wahrscheinlich gar nicht bewusst, dass du gerade Latein sprichst).
Liebe Leser: Bis auf ein paar prägnante Worte beherrsche ich auch kein Latein
Zurück zu Frau Stein, pardon, Fräulein Stein natürlich, und auch zu Fräulein Polly.
Polly: Wir sind also hier, um ihnen die neue Kollektion der Schulkleidung, also der Schuluniformen, vorstellen zu dürfen. Dazu benötige ich aber meine Kollegin Mirjana G. die gerade in der Ecke steht. Wenn sie sie also von der Strafe entheben würden, wäre ich ihnen sehr dankbar.
Fräulein Stein: Aequis aequus. (Den Rechten recht. / Den Ge-Rechten gegenüber [bin ich] gerecht.)
Frl. Stein: Dieser Spruch ist übrigens von Kaiser Leopold von Habsburg. Na gut, dann kann und soll Frl. Mirjana wieder aus der Zimmerecke hervorkommen.
Heike: Ergo bibamus (Drum lasst uns trinken!) Der Spruch, Frl. Stein, ist übrigens von Papst Martin IV.
(Heike, hat übrigens auf dem Gymnasium in München eine „1“ in Latein). Aber nicht nur das. Ihr Notendurchschnitt liegt allgemein bei einer glatten „ 1“). Wohlgemerkt, die Kleine ist, wie ich schon mehrmals erwähnt habe, 11 Jahre alt. Abzüge bei ihr gab es nur in der „B“ Note. Und das war ihr loses und freches Mundwerk.
Polly: Frl. Stein, wenn es ihnen genehm ist, werden sich einige Personen unserer Gruppe hier umziehen, um ihnen dann kleidungstechnisch einige Vorschläge zu unterbreiten.
Frl. Stein: Machen sie das ruhig. Ich gebe ihnen, na sagen wir mal, 20 Minuten Zeit für die Umkleideaktion.
Kurze Zeit später:
Polly: Puuuuuhhhh, so eine schwierige Kundin habe ich noch nie gehabt. Haben wir überhaupt solche Kleidungsstücke an Bord, die ihren diffusen Vorstellungen entsprechen könnte?
Mirjana: Rein zufällig ja. Aber ich hätte nie vermutet, dass sie benötigt werden
Polly: Ich auch nicht. Dann nehmen wir also drei von den Kindern, die sich hier im Bus umziehen können. Mara, Uschi und Sven, ihr seid dabei. Zieht euch rasch um.
Heike: Ansonsten bekämt ihr eine Eintragung in das Klassenbuch.
Polly: Und die Gefahr möchten wir euch nicht aussetzen.
Kurze Zeit später erschienen die drei erwähnten Personen umgezogen in ihrer Schulkleidung.
Mirjana: Du meine Güte. Ich traue meinen Augen nicht. Ihr seht ja entsetzlich aus.
Gregor: Da kann ich mich ja noch glücklich schätzen den weiblichen Fummel zu tragen. Und das heißt schon was.
Beatrice: Da sieht jede Verkäuferin auf dem Hamburger Fischmarkt liebreizender aus.
Polly: Der Direktorin wird es aber sicher gefallen.
Heike: Ja, Errare humanum est. (Irren ist menschlich).
Mirjana: Ich fürchte nur, dass das Wort „Lynchjustiz“ bei den Kindern die das tragen müssen, eine völlig neue Definition bekommt.
Polly: Dann gehen wir jetzt mal wieder in das Schulgebäude hinein. Wir sind schon zwei Minuten über die Zeit. Da bahnt sich also der
nächste Ärger an. Ich fürchte um mein Leben.
Heike: Quem dei diligunt, adulescens moritur! – von Plautus
Polly: Was heißt das denn schon wieder?
Heike: Wen die Götter lieben, den lassen sie jung sterben!
Polly: Dann last mich die letzten Minuten noch genießen. Contra vim mortis non est medicamen in hortis. –Ist übrigens von Salerno.
Heike: Jetzt hast du mich auf dem falschen Fuß erwischt.
Polly: Gegen den Tod ist kein Kraut gewachsen. Setzen : 6
30 Minuten später kam Mirjana aus der Schule wieder heraus.
Eine Frage von Miss Monika:
Wie war das Ergebnis der Präsentation?
Mirjana: Alea iacta est.*
Alle Schüler werden mit dieser Schuluniform ausgestattet.
Miss Monika: Und wo sind die anderen von euch abgeblieben.
Mirjana: Sie müssen nachsitzen und 200 Mal schreiben:
Ich darf niemals zu spät zum Unterricht erscheinen.
* Gaius Julius Caesar
(Der Würfel ist gefallen.)
Ende Teil 454
Auch im nächsten Teil wird es interessant, denn der nächste Weg wird sie zum Kloster Blaubeuren in Baden-Württemberg sein. Denn auch die Klosterschüler sollen neu eingekleidet werden.
Monika
Geschrieben am 06.10.2021
Kapitel: 558
Schuluniformen
Fortsetzung von Teil 453:
Aber auch darauf hatten sich Polly und Mirjana akribisch vorbereitet. Für die Präsentation der Schuluniformen in den verschiedensten Schulen waren erst einmal vier Tage vorgesehen. Also vom heutigen Dienstag, den 10.8.65 bis zum Freitag, den 13.8.65.
Polly: Wir haben in den vier Tagen 8 Schulen für unsere Präsentation vorgesehen. Hier die Auflistung:
Echtendorf, Wilfratshausen, Rammelsdorf, Aschau, Ettlingen, Grotzheim, Attenhofen, Blaubeuren. Also zwei Schulen pro Tag. Wie das mit der Zeit hinhaut können wir noch nicht beurteilen. Es kommt darauf wahrscheinlich darauf an, wie groß unsere Überzeugungskraft ist.
(Programmänderungen bezüglich anderer Schulen in der Schweiz und Österreich kamen hinzu).
Othilie: Und natürlich auch, wie die Ideen bezüglich der Kleidung bei der Schulpflegschaft bzw. dem Elternrat ankommt. Denn sie werden natürlich in jeder Schule dabei sein. Jedenfalls haben wir das Ok vom Kultusministerium. Es ist also alles offiziell abgesegnet.
Mirjana: Und damit sich der dortige Personenkreis eine Vorstellung von den Uniformen machen kann, haben wir beschlossen nicht nur Skizzen vorzulegen, sondern auch tatsächlich lebende Objekt als Anschauungsmaterial mitzunehmen.
Othilie: Und die wären?
Polly: Heike, Uschi, Beatrice, Mara, Simba, Sven und Gregor. Wir nehmen dann für die Beförderung den VW-Bus von der Tanzgarde
Heike blieb das Essen fast im Hals stecken, als sie ihren Namen hörte: Nun gut, dann bin ich eben das jüngste lebende Objekt. Soll mir auch Recht sein. Und was sollen wir machen?
Polly: Jeder von euch zieht sich jetzt eine Schuluniform an. Das sind alles verschiedene Modelle. Sie sind alle auf eure Person maßgeschneidert. Sie liegen bereits im kleinen Wohnzimmer bereit.
Uschi: Das ist ja dann die reinste Modenschau.
Othilie: Genauso ist es. Wirklich eine ausgezeichnete Idee.
Mirjana: Und alles in verschiedenen Größen. Von der kleinen Heike angefangen, bis zu der etwas kräftigeren Statur von Gregor.
Othilie: Auch das eine tolle Idee.
Polly: Hier aufgereiht sehen sie dann wie Orgelpfeifen aus. Von klein bis groß.
Heike: Dann ist also Gregor die größte Pfeife.
(Die heitere Stimmung im Zimmer war groß).
Othilie lachend: Das möchte ich mal unkommentiert im Raum stehen lassen.
Gregor: Also zusammen sind wir vier Mädchen und drei Jungs.
Polly: Theoretisch ja, praktisch aber nicht.
Gregor: Das verstehe ich aber nicht ganz.
Polly: Ihr tretet zusammen als 6 Mädchen und einem Jungen auf.
Sven: Also werde ich den weiblichen Part spielen. Wie auch im Kaufhaus in München. Das ist ja kein Problem.
Polly: Falsch geraten. Von deiner Größe haben wir hier genug. Wir brauchen eine etwas kräftigere Person, zumindest von den Schultern her. Denn viele Mädchen sind ja auch etwas kräftiger gebaut. Und da bietet sich Gregor nahezu perfekt an.
Gregor: Schön wäre es, wenn ich auch mal dazu gefragt werde würde.
Heike: Es fragt dich aber keiner.
Gregor: Das bemerke ich auch gerade.
Uschi: Du wirst es überleben.
Gregor: Hoffentlich wird mich keiner erkennen.
Polly: Die Wahrscheinlichkeit wird wohl relativ gering sein.
Beatrice: Mein Gregor ist ein mutiger Schotte.
Martina: Ja, weil ihm das Herz dann bezüglich eines Röckchens nicht in die Hose rutscht. Und sparsam ist er auch. Vorhin habe ich ihn beobachtet, wie er die Tapete von der Wand kratzte. Ich habe ihn gefragt, ob er neu tapezieren würde. Daraufhin sagte er zu mir, dass er in ein anderes Zimmer umziehen würde.
Othilie: Was ja auch stimmt. Er bekommt ein größeres Zimmer. Du wolltest aber noch etwas sagen Mirjana?
Mirjana: Zur Sicherheit brauchen wir aber noch einen Mädchennamen für Gregor. Wenn wir ihn in der Verkleidung mit Gregor anreden, wäre das schon etwas merkwürdig.
Gregor: Mehr als merkwürdig, es käme einer Katastrophe gleich.
Mirjana: Hat jemand bezüglich des Namens einen Vorschlag?
Heike: Fanta
Uschi: Bluna
Beatrice: Schokominza.
Martina: Ok, den nehmen wir.
Jetzt müssen wir dich aber auch noch taufen. Setz dich mal bitte auf den Stuhl. Tragen kann Beatrice dich nicht. Die anderen Personen sollen sich auch bitte hinsetzen. Wir stehen ja schließlich nicht in einer Kneipe am Tresen. Jetzt macht doch mal bitte ein etwas feierlicheres Gesicht.
Schon besser.
Liebe Gemeinde,
wir sind hier versammelt, um einen neuen Erdenbürger in unsere Mitte aufzunehmen.
Ruhe im Saal.
Also, machen wir es kurz und schmerzlos.
Wir taufen dich hiermit auf den Namen „Schokominza“
Danach salbte Martina die Stirn des Kindes mit Chrisamöl und sprach die Worte:
"Dieses weiße Kleid soll dir ein Zeichen dafür sein, dass du in der Taufe neu geschaffen worden bist und, wie in der Schrift steht, Christus angezogen hast. Bewahre diese Würde für das ewige Leben."
Gregor: Um Gottes willen nein.
Heike: Du wirst hier nicht gefragt.
Martina: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.
Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. „Amen“
Martina: Ja wird das hier noch etwas? Ich habe „Amen“ gesagt.
Gemeinde Schloss Bavaria: Amen.
Martina: Na bitte geht doch.
Dann lasst uns jetzt gemeinsam das „Bier unser“ sprechen.
Bier unser. Das du bist im Glase
Gesegnet sei dein Erfinder
Mein Rausch komme
Mein Filmriss geschehe, wie im Bierzelt,
so auch in der Kneipe.
Und vergib uns unsere Schulden.
So auch wir vergeben unseren Wirten
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns vom alkoholfreien Bier.
Denn dein ist der Rausch, und die Bierseligkeit, in Ewigkeit
Prost
Heike: Eine Taufe hatten wir hier noch nie. Das ist ja richtig feierlich.
Gregor: Und wo sind die Geschenke? Ein neuer Erdenbürger muss auch belohnt bzw. beschenkt werden.
Heike: Ich werde dir ein paar Strampelhöschen kaufen.
Uschi: Auch ich werde nicht kleinlich sein, und dir ein paar Schnuller schenken.
Othilie: Ok, dann werdet jetzt mal wieder ernst, und zieht euch im Nebenzimmer um. Das dürfte genauso interessant werden wie die Taufe.
In der Tat war dein ein kreischen und kichern der Kinder und Jugendlichen bei der Einkleidung diverser Schulkleidung zu hören. Mit dabei bei der Anprobe waren natürlich Polly und Mirjana.
Polly: Man versteht ja sein eigenes Wort nicht mehr. Das könnte schon ein wenig leiser über die Bühne gehen.
Mirjana: Die Kinder haben eben einen großen Spaß bei dieser Verkleidung.
Polly: Sicherlich, das kommt ihnen in den Sommerferien sehr gelegen. Langeweile darf es da nicht geben. Aber das haben sie hier auf Schloss Bavaria eigentlich nie. Sie haben hier etliche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Aber das ist hier für sie etwas völlig neues. Komm mit, wir helfen den Rabauken mal bei der Anprobe.
Gregor: Verdammt ich bekomme die Bluse nicht zu. Die Knöpfe sind auf der falschen Seite.
Mirjana: Und außerdem hast du die falsche Größe erwischt.
Gregor: Ja mein „Vorbau“ ist auch zu groß. Mit Verlaub, wer hatte überhaupt die wahnsinnige Idee, mir solch einen Busen zu verpassen? Außerdem kneift so ein BH an allen möglichen Stellen.
Mirjana: Flach wie ein Brett soll ein 15 jähriges Mädchen, wie du Schokominza, nicht gerade herumlaufen. Das fällt erst recht auf.
Gregor: Der schwärzeste Tag meines bisherigen Lebens. Wenn das die Scouts meines Stammes sehen, kann ich einpacken. Ich sehe schon, wie sie mir einen Puppenwagen samt Inhalt schenken werden.
Und dazu muss ich noch eine schwarze Feinstrumpfhose tragen, als wenn ich nicht schon genug leiden müsste. Könnte ich nicht wenigsten ein paar Kniestrümpfe tragen?
Mirjana: Ein fünfzehnjähriges Mädchen trägt keine Kniestrümpfe mehr. In dem Alter wollen sie schon erwachsen sein. Aber die Kleidung steht dir wirklich ausgezeichnet.
Gregor: Darüber kann man geteilter Meinung sein. Wenn ich bedenke, dass ich das jetzt von morgens bis abends bis zum Ende der Woche tragen soll, bekomme ich einen psychischen Schock. Infolge dessen würde ich von Petra mit Spritzen vollgepumpt werden. Sie hat nämlich genug davon da.
Mirjana: Das zumindest würdest du als harter schottischer Scout, ohne mit der Wimper zu zucken, teilnahmslos hinnehmen.
Gregor: Mirjana, da hast du vollkommen Recht.
Mirjana: Dann nehme deine gegenwärtige Kleidung auch einfach so gelassen hin, und denke einfach nicht so genau darüber nach. Sehe es also ganz locker.
So wie ich gehört habe, wird sich Tante Othilie auch spendabel zeigen, wenn wir einige Aufträge an „Land ziehen“.
Schau mal, deine Beatrice ist auch schon fertig angezogen.
Gregor: Woooouuuuhhh, sie sieht Spitze in der Schuluniform aus.
Mirjana: Das finde ich auch.
Polly: wie ich sehe, sind nun alle fertig eingekleidet. Dann können wir ja losfahren. Die Koffer mit allen anderen Kleiderstücken sind schon im VW-Bus der Tanzgarde gepackt.
Mirjana, hast du alle deine Skizzen mit den Uniformzeichnungen dabei. Denn alle Uniformen haben wir ja zeitlich nicht rechtzeitig fertigstellen können.
Mirjana: Die hüte ich wie ein Augapfel in meiner Tasche. An denen habe ich eine ganze Zeit gearbeitet. Joggeli hat sich auch schon darüber beschwert, warum ich hier so manche Nacht durchgearbeitet habe.
Polly: Jetzt lasse es in Zukunft ein wenig ruhiger angehen. Dein Part in dieser Richtung ist erst einmal weitestgehend erledigt. Wir wollen nichts überstürzen.
Kinder, es geht los. Abmarsch.
Kapitel: 559
Erstes Ziel sollte der relativ kleine Ort Attenhofen mit ca. 1.400 Einwohnern sein, darunter 465 Schülern, die aus mehreren benachbarten Gemeinden jeden Morgen mit dem Schulbus anreisen. Der Ort ist ungefähr 130 km in entgegengesetzter Richtung von „Ups“ entfernt.
Weit kamen sie aber nicht da Polly melden musste, dass der Tank fast leer war. Bis zur nächsten Tankstelle waren es aber nur zum Glück wenige Kilometer.
Gregor: Ich mach das schon, bleibe ruhig sitzen Tante Polly.
Tankwart, wie teuer ist ein Tropfen Benzin bei Ihnen?
Tankwart: „Ein Tropfen ist gratis.“
Gregor: „Gut, dann bitte volltröpfeln.“
Im Bus krümmten sich die Insassen vor Lachen.
Beatrice: So kenne ich ihn.
Polly lachend zu Mirjana: Unser schottischer Scout ist einfach großartig. Jeder von uns mag ihn.
In der Zwischenzeit las Gregor die Nachrichten aus der aktuellen Tageszeitung des Dorfes.
Gregor: In der Zeitung steht „Alle ärztliche Hilfe war umsonst.“. „Die Adresse dieses Arztes muss ich unbedingt haben!“
Mirjana zu Polly: Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Fahrt langweilig wird.
Polly, die sich die Tränen aus den Augen wischte: In der Tat, wir müssen Gregor McKenzie unbedingt öfters mitnehmen. Der Junge ist unbezahlbar. Er meint das auch alles todernst, was er da sagt.
Um 10 Uhr 30 erreichten sie schließlich den Ort mit 30 minütiger Verspätung.
Ziel war das Gymnasium „Anne Frank-Schule“.
Die Elternpflegschaft sowie die sehr streng aussehende Direktorin warteten schon ungeduldig auf das Erscheinen der Hoffmann-Group.
Polly: Guten Morgen Frau Oberstudiendirektorin Stein.
Frau Stein nach einem Blick auf die Uhr: Sie kommen genau 32 Minuten zu spät. Und überhaupt bin ich Fräulein Oberstudiendirektorin Stein, und nicht Frau Oberstudiendirektorin Stein.
Wenn sie Schüler oder Schülerin meiner Klasse wären, dürften sie die zu spät gekommene Zeit nach Unterrichtsschluss nachholen. Außerdem……..
Heike:……..außerdem bekämen wir alle eine Eintragung in das Klassenbuch.
Fräulein Stein: Ita est. Junges Fräulein, was heißt das auf Latein?
Heike: So ist es.
Fräulein Stein: Absolut richtig. Das schulische Bildungswesen ist also nicht ganz umsonst an dir vorbeigegangen.
Polly flüsternd zu Mirjana: Wir werden hier die konservativste Schulkleidung präsentieren müssen, die wir dabei haben.
Fräulein Stein: Ruhe, hier wird nicht geflüstert. Wenn jemand was zu sagen hat, soll er oder sie das laut und deutlich mit Handzeichen bekunden.
Heike: Prorsus (genau), ansonsten gibt es noch eine Eintragung in das Klassenbuch Tante Polly.
Fräulein Stein: Gut, nachdem das also geklärt ist kommen wir zum wesentlichen, weswegen sie heute hier erschienen sind. Aber vorher möchte ich ihnen noch meine Kollegin vorstellen, die hier die stellvertretende Oberstudiendirektorin ist.
Mirjana leise zu Polly: Das kann nur die Schwester von der Direktorin sein.
Fräulein Stein: Ruhe hier. Was habe ich vorhin gesagt. Hier spricht nur einer, und das bin ich. Kommen sie mal nach vorne. Ja sie da, aber ganz plötzlich.
Mirjana ging danach nach vorne, postierte sich vor Fräulein Oberstudiendirektorin Stein, und legte verlegen vor Scham ihre Hände auf dem Rücken.
Fräulein Stein: Nun, ich höre.
Mirjana: Sie sagten, dass hier Ruhe herrschen soll.
Fräulein Stein: Und warum halten sie sich nicht daran? Sie schreiben nachher einhundertmal den Satz: Wenn meine Lehrerin um Ruhe bittet, habe ich den Mund zu halten. Also, ab in die Ecke, und das Gesicht zur Wand.
Fräulein Stein zu Polly: Sie sind also hier um die jüngeren Schüler die hinter ihnen stehen, hier bei uns in der höheren Töchterschule, also dem Gymnasium, bei uns anmelden.
Polly: Minime (Keineswegs)
(Für unsere leider nicht so lateinbegabten Leser unseres Forums werde ich die Übersetzung der lateinischen Wörter, also der einzigen wahren Sprache, direkt hinter der deutschen Bezeichnung anfügen. Um die Vorteile lateinischer Sprüche, Zitate und Phrasen zu nutzen, brauchst du kein Latinum. Du kannst ganz einfach ein paar Grundlagen auswendig lernen und immer wieder anwenden. Vermutlich kennst du sogar schon einige lateinische Begriffe. Vielleicht sind sie dir irgendwo begegnet oder du hast sie sogar schon selbst benutzt. Dabei war dir wahrscheinlich gar nicht bewusst, dass du gerade Latein sprichst).
Liebe Leser: Bis auf ein paar prägnante Worte beherrsche ich auch kein Latein
Zurück zu Frau Stein, pardon, Fräulein Stein natürlich, und auch zu Fräulein Polly.
Polly: Wir sind also hier, um ihnen die neue Kollektion der Schulkleidung, also der Schuluniformen, vorstellen zu dürfen. Dazu benötige ich aber meine Kollegin Mirjana G. die gerade in der Ecke steht. Wenn sie sie also von der Strafe entheben würden, wäre ich ihnen sehr dankbar.
Fräulein Stein: Aequis aequus. (Den Rechten recht. / Den Ge-Rechten gegenüber [bin ich] gerecht.)
Frl. Stein: Dieser Spruch ist übrigens von Kaiser Leopold von Habsburg. Na gut, dann kann und soll Frl. Mirjana wieder aus der Zimmerecke hervorkommen.
Heike: Ergo bibamus (Drum lasst uns trinken!) Der Spruch, Frl. Stein, ist übrigens von Papst Martin IV.
(Heike, hat übrigens auf dem Gymnasium in München eine „1“ in Latein). Aber nicht nur das. Ihr Notendurchschnitt liegt allgemein bei einer glatten „ 1“). Wohlgemerkt, die Kleine ist, wie ich schon mehrmals erwähnt habe, 11 Jahre alt. Abzüge bei ihr gab es nur in der „B“ Note. Und das war ihr loses und freches Mundwerk.
Polly: Frl. Stein, wenn es ihnen genehm ist, werden sich einige Personen unserer Gruppe hier umziehen, um ihnen dann kleidungstechnisch einige Vorschläge zu unterbreiten.
Frl. Stein: Machen sie das ruhig. Ich gebe ihnen, na sagen wir mal, 20 Minuten Zeit für die Umkleideaktion.
Kurze Zeit später:
Polly: Puuuuuhhhh, so eine schwierige Kundin habe ich noch nie gehabt. Haben wir überhaupt solche Kleidungsstücke an Bord, die ihren diffusen Vorstellungen entsprechen könnte?
Mirjana: Rein zufällig ja. Aber ich hätte nie vermutet, dass sie benötigt werden
Polly: Ich auch nicht. Dann nehmen wir also drei von den Kindern, die sich hier im Bus umziehen können. Mara, Uschi und Sven, ihr seid dabei. Zieht euch rasch um.
Heike: Ansonsten bekämt ihr eine Eintragung in das Klassenbuch.
Polly: Und die Gefahr möchten wir euch nicht aussetzen.
Kurze Zeit später erschienen die drei erwähnten Personen umgezogen in ihrer Schulkleidung.
Mirjana: Du meine Güte. Ich traue meinen Augen nicht. Ihr seht ja entsetzlich aus.
Gregor: Da kann ich mich ja noch glücklich schätzen den weiblichen Fummel zu tragen. Und das heißt schon was.
Beatrice: Da sieht jede Verkäuferin auf dem Hamburger Fischmarkt liebreizender aus.
Polly: Der Direktorin wird es aber sicher gefallen.
Heike: Ja, Errare humanum est. (Irren ist menschlich).
Mirjana: Ich fürchte nur, dass das Wort „Lynchjustiz“ bei den Kindern die das tragen müssen, eine völlig neue Definition bekommt.
Polly: Dann gehen wir jetzt mal wieder in das Schulgebäude hinein. Wir sind schon zwei Minuten über die Zeit. Da bahnt sich also der
nächste Ärger an. Ich fürchte um mein Leben.
Heike: Quem dei diligunt, adulescens moritur! – von Plautus
Polly: Was heißt das denn schon wieder?
Heike: Wen die Götter lieben, den lassen sie jung sterben!
Polly: Dann last mich die letzten Minuten noch genießen. Contra vim mortis non est medicamen in hortis. –Ist übrigens von Salerno.
Heike: Jetzt hast du mich auf dem falschen Fuß erwischt.
Polly: Gegen den Tod ist kein Kraut gewachsen. Setzen : 6
30 Minuten später kam Mirjana aus der Schule wieder heraus.
Eine Frage von Miss Monika:
Wie war das Ergebnis der Präsentation?
Mirjana: Alea iacta est.*
Alle Schüler werden mit dieser Schuluniform ausgestattet.
Miss Monika: Und wo sind die anderen von euch abgeblieben.
Mirjana: Sie müssen nachsitzen und 200 Mal schreiben:
Ich darf niemals zu spät zum Unterricht erscheinen.
* Gaius Julius Caesar
(Der Würfel ist gefallen.)
Ende Teil 454
Auch im nächsten Teil wird es interessant, denn der nächste Weg wird sie zum Kloster Blaubeuren in Baden-Württemberg sein. Denn auch die Klosterschüler sollen neu eingekleidet werden.
Monika
Geschrieben am 06.10.2021
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Nov 12, 2022 5:53 pm
Liebe Leser,
ich hoffe das euch der Anfang bzw. die am Freitagt hineingesetuzten der Lehrjahre über die Präsenzation
der Schuluniformen einigermaßen gefallen haben.
Es wird aufregend weitergehen.
Herzliche Grüße
Monika
ich hoffe das euch der Anfang bzw. die am Freitagt hineingesetuzten der Lehrjahre über die Präsenzation
der Schuluniformen einigermaßen gefallen haben.
Es wird aufregend weitergehen.
Herzliche Grüße
Monika
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Nov 13, 2022 5:27 pm
Liebe Leser,
weiter gehts Ende der Woche mit der Anpreisung der Schuluniformen, hergestellt von der Hoffmann-Group, für die Internatsschüler des Klosters in der kleinen Stadt Blaubeuren.
Das Ziel, zu sehen auf dem Foto, die Klosterschule in der oben erwähnten Stadt.
(Ich war übrigens 1985 ebernfalls dort, als ich im Rahmen meiner Deutschland-Tour mit dem Fahrrad diesen Ort besuchte.
Endziel war damals bei meiner Fahrt durch 5 Bundesländer der Ort Stein am Rhein in der der Schweiz, wo ich auch den in der Nähe liegenden Rheinfall von Schaffhausen besichtigt habe).
Hier die Fahrtroute von Attenhofen zum Ort von Blaubeuren (188 km)
Grüße
Monika
weiter gehts Ende der Woche mit der Anpreisung der Schuluniformen, hergestellt von der Hoffmann-Group, für die Internatsschüler des Klosters in der kleinen Stadt Blaubeuren.
Das Ziel, zu sehen auf dem Foto, die Klosterschule in der oben erwähnten Stadt.
(Ich war übrigens 1985 ebernfalls dort, als ich im Rahmen meiner Deutschland-Tour mit dem Fahrrad diesen Ort besuchte.
Endziel war damals bei meiner Fahrt durch 5 Bundesländer der Ort Stein am Rhein in der der Schweiz, wo ich auch den in der Nähe liegenden Rheinfall von Schaffhausen besichtigt habe).
Hier die Fahrtroute von Attenhofen zum Ort von Blaubeuren (188 km)
Grüße
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Di Nov 15, 2022 2:41 pm
Liebe Leser.
die nächsten beiden Teile (455 +456) der Familiensaga,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erscheinen wieder im laufe des Tages vom nächsten Freitag
den 18.11.2022
Monika
die nächsten beiden Teile (455 +456) der Familiensaga,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erscheinen wieder im laufe des Tages vom nächsten Freitag
den 18.11.2022
Monika
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