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Fr Okt 23, 2020 12:48 am
CO2-Abgabe auf Flugtickets
-
Grossteil der Bevölkerung könnte finanziell profitieren
Autor:
Daniel Glaus
Freitag, 05.06.2020, 21:21 Uhr

https://www.srf.ch/news/schweiz/co2-abgabe-auf-flugtickets-grossteil-der-bevoelkerung-koennte-finanziell-profitieren


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Sa Okt 24, 2020 11:38 pm
Das geht wirklich zu denken. Dabei liesse es sich ändenr:

Korrektur der Klimabilanz
Lonza-Lachgas verschlechtert die Schweizer Klimabilanz

Bei der Produktion des Vitamins Niacin der Firma Lonza entsteht Lachgas. Dies sorgt für eine Emission von rund 600'000 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr – und hat ernsthafte Konsequenzen für die hiesige Klimabilanz.

Autor: Katrin Becker

https://www.srf.ch/kultur/wissen/korrektur-der-klimabilanz-lonza-lachgas-verschlechtert-die-schweizer-klimabilanz

Korrektur der Klimabilanz
-
Lonza-Lachgas verschlechtert die Schweizer Klimabilanz

Bei der Produktion des Vitamins Niacin der Firma Lonza entsteht Lachgas. Dies sorgt für eine Emission von rund 600'000 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr – und hat ernsthafte Konsequenzen für die hiesige Klimabilanz.

Autor: Katrin Becker

_____
D29 stösst pro Jahr so viel Treibhausgas aus wie der gesamte Verkehr in der Schweiz (Autos, Lastwagen, Busse, Züge) während vierzehn Tagen.
D29 hat einen Klimaeffekt wie acht Passagierflugzeuge, die ein Jahr nonstop über dem Wallis kreisen.
D29 verursacht etwa denselben Klimaschaden wie die ganze Stadt Luzern mit allen Haushalten, dem ganzen Verkehr, der Industrie und der Landwirtschaft.
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So Okt 25, 2020 11:26 am
Palmen in der Antarktis - Es ist noch nicht so weit - Seite 2 1jdk0k
Immer mehr Menschen, immer mehr Beton
Umwelt Eine Studie zeigt, wie sehr der Mensch die Erde zuletzt beeinflusst hat. «Der Energieumsatz der letzten 70 Jahre veränderte den Planeten ähnlich wie der Meteoriteneinschlag vor 66 Millionen Jahren», sagt einer der Autoren. Im Bild : Tokios Stadtbezirk Shibuya. (red) Seite 29 Foto: Getty Image
__________

Die Erde «explodiert»
Raubbau an unserem Planeten Mobilität, Wirtschaft, Energiekonsum: Eine neue Studie zeigt, wie sehr der Mensch die Erde seit 1950 durch unbändiges Wachstum verändert hat. Forscher schlagen ein neues Zeitalter vor: das Anthropozän.

Palmen in der Antarktis - Es ist noch nicht so weit - Seite 2 9kik89
Der Druck auf Natur und Menschen wächst: Fischerboote im Süden Nigerias stecken im Ölschlick fest. Foto: Bloomberg via Getty Images

Martin Läubli, BaZ 25.10.2020


Der Mensch sei der letzte Dinosaurier auf Erden, wird oft gespottet. Doch dieser Vergleich ist nicht so weit hergeholt. Zu diesem Schluss muss kommen, wer die Zahlen einer neuen Studie in «Nature’s Communications Earth and Environment» studiert. «Der Energieumsatz in den vergangenen 70 Jahren veränderte unseren Planeten ähnlich wie der Meteoriteneinschlag am Ende der Kreidezeit vor 66 Millionen Jahren», erklärt Mitautor Michael Wagreich vom Institut für Geologie der Universität Wien. Die Naturkatastrophe brachte eine starke Abkühlung der Erde und war für das Aussterben der Dino saurier mitverantwortlich.

Im Gegensatz zum Meteoriteneinschlag führt jedoch unser Verbrauch an fossiler Energie zu einer Erderwärmung. Die Wissenschaftler schätzen, dass der Energieverbrauch der Menschheit seit Mitte des 20. Jahrhunderts höher ist als derjenige seit Ende der letzten Kaltzeit bis 1950. Diesen Vergleich bringen die Forscher bewusst: Denn vor rund 11’700 Jahren begann die geologische Epoche des Holozäns, die bis heute dauert. Eine Arbeitsgruppe der Internationalen Union für geologische Wissenschaften, der auch zahlreiche Autoren der neuen Studie angehören, hält nun eine Zäsur für angebracht.

Urbanisierung, intensive Landwirtschaft und die Energieproduktion haben die Erdoberfläche stark verändert. Das zeigt sich am Beispiel von Staudämmen: Heute gibt es weltweit etwa 58’519 grosse Dämme mit Staumauern, die höher als 15 Meter sind. Hinter diesen Bauwerken, so die Autoren, würden Sedimente zurückgehalten, deren Volumen so gross sei, dass man Spanien mit einer fünf Meter dicken Schicht zudecken könnte.

Die Wissenschaftler schlagen deshalb vor, die neue Epoche des Anthropozäns einzuführen. Sie legen anhand einer grossen Zahl an Datenquellen von Wissenschaft und Regierungen einen möglichen Startpunkt der Epoche fest: die Nachkriegszeit um 1950. Vor 70 Jahren begann der Mensch, das Ökosystem Erde auszubeuten. Die Weltbevölkerung «explodierte» und mit ihr die Produktivität und der Energiekonsum. Wir zeigen das in fünf Beispielen auf - die aber nur eine kleine Auswahl darstellen.

Bevölkerungswachstum
Die Weltbevölkerung wächst heute gemäss der neuen Studie im Durchschnitt jährlich um rund 70 Millionen Menschen. Mit dem Fortschritt in der Medizin und der Technologie hat sich weltweit nach dem Zweiten Weltkrieg die Lebenserwartung kontinuierlich verlängert. Heute leben knapp 7,8 Milliarden Menschen auf der Erde. «Mehr als die Hälfte der Menschen sind dank der Stickstoffdüngung am Leben», schreiben die Autoren. Ein Teil des Stickstoffs gelangt schliesslich in die Gewässer und die Atmosphäre. So entsteht zum Beispiel das Treibhausgas N2O, das auch als Ozonkiller wirkt.

Wirtschaftswachstum
Das technologische Wissen verbreitete sich weltweit nach 1950 rasant, was sich direkt auf das Wirtschaftswachstum auswirk-

Seit 1850 hacben
wir mehr Energie
konsumiert
als in den
12,000 Jahren
zuvor.

te. Die Forscher der neuen Untersuchung haben die Zitierungen in wissenschaftlichen Studien analysiert. Zwischen 1750 und 1927 wuchsen die Referenzen in der wissenschaftlichen Literatur schätzungsweise um 1,5 Prozent pro Jahr. Später, nach dem Zweiten Weltkrieg, sprang die Zitierungsrate zum Beispiel in den Naturwissenschaften auf etwa 8 Prozent pro Jahr. Mit dem Wissen stieg die Produktivität. Der Gesamtwert von Gütern, Waren und Dienstleistungen wird im Bruttoinlandprodukt ausgedrückt, das nach 1950 steil anstieg. Es beträgt heute etwa 12’500 Dollar pro Kopf. China ist im aktuellen Ranking der grössten Volkswirtschaften die Nummer eins, gefolgt von den USA und der Europäischen Union. In Afrika hingegen beträgt die Wirtschaftsleistung ein Bruchteil jener von Industriestaaten.

Energiekonsum
Bevölkerungswachstum und technologischer Fortschritt führten in den vergangenen 70 Jahren zu einem enormen Anstieg des Energieverbrauchs. Rund 80 Prozent der Wirtschaftsleistung sind gemäss Studie dem Zugang zu fossilen Energiequellen zu verdanken, sprich Kohle, Erdöl und Erdgas. Um den enormen Hunger nach Energie seit Mitte des 20. Jahrhunderts aufzuzeigen, versuchten die Forscher, den Energieverbrauch des Menschen im Holozän abzuschätzen. Auch wenn die Unsicherheit in den Berechnungen gross sind, ist das Resultat dennoch verblüffend: Rund 60 Prozent der gesamten Energie in dieser 12’000 Jahre dauernden Zeitepoche konsumierte der Mensch nach 1950.

Die Erderwärmung
Die Forderung der Klimaforscher nach erneuerbarer Energie ist nicht neu. Bereits vor gut 30 Jahren warnten Wissenschaftler vor dem enormen Konsum fossiler Energie. Die gigantische Nachfrage hat Konsequenzen für die Erde. Die CO2-Emissionen haben sich seit 1950 versechsfacht, eine Trendwende ist noch nicht erkennbar. Seither hat sich die Erdoberfläche im globalen Durchschnitt um 0,9 Grad Celsius erwärmt. Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist gemäss den Autoren so hoch wie noch nie in den letzten drei Millionen Jahren. Die Erde reagiert auf diese Erwärmung: Das Meereisvolumen in der Arktis und die alpinen Gletscher schmelzen dramatisch. Der Meeresspiegel steigt kontinuierlich. Zudem steigt das Risiko zum Beispiel für extrem heisse Sommer in unseren Breitengraden. Dürren werden weltweit keine Seltenheit mehr sein.

Der Verkehr
Allein in den vergangenen 15 Jahren hat sich die Zahl der Motorfahrzeuge fast verdreifacht. Heute sind weltweit mehr als 1,2 Milliarden Fahrzeuge unterwegs, um 1950 waren es 8 Millionen. Dass rund ein Drittel der globalen CO2-Emissionen auf den Verkehr zurückgehen, ist inzwischen bekannt. Weniger bewusst ist einem jedoch, wie viele Ressourcen dabei eingesetzt wurden. Zum Beispiel in den USA. 1904 gab es ausserhalb der Stadtgebiete etwa 225 Kilometer gepflasterte Strassen. Heute ist das Strassennetz 4,3 Millionen Kilometer lang. So seien 20,6 Milliarden Tonnen Sand und Kies verwendet worden. «Die Chinesische Mauer besteht aus etwa 400 Millionen Tonnen Stein», schreiben die Forscher.


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So Okt 25, 2020 1:30 pm
Lonza verursacht gewaltigen Klimaschaden - der Bund schaut zu
Umweltskandal Die Geschichte hinter der klimaschädlichsten Fabrik der Schweiz.

Christoph Lenz, BaZ 24.02.2020

1800 Tonnen Lachgas entweichen jedes Jahr aus einer Lonza-Fabrik in Visp, Kanton Wallis. Weil Lachgas ein sehr starkes Treibhausgas ist, entspricht der Klimaeffekt rund 550’000 bis 600’000 Tonnen CO2. Das ist über 1 Prozent des schweizerischen Treibhausgases. Exper ten gehen davon aus, dass das Lachgas seit 1971 austritt. Das Pharmaunternehmen mit Hauptsitz in Basel entdeckte die Emissionen erst vor rund drei Jahren. Das Lachgas liesse sich mit einem Katalysator fast vollständig neutralisieren. Recherchen zeigen, dass Lonza bereits 2018 plante, bis im Herbst 2019 einen Katalysator einzubauen. Doch der Konzern wollte die Kosten von 12 Millionen Franken nicht selbst bezahlen.

Auch das Bundesamt für Umwelt verschleppte das Problem. Nach langen Verhandlungen einigten sich der Bund und Lonza auf eine Sanierung bis «spätestens Ende 2021». Doch auch diese Frist dürfte die Firma verpassen. Der Katalysator wird gemäss Lonza erst 2022 in Betrieb genommen. Bis dann läuft die klimaschädlichste Fabrik der Schweiz weiter.

Lonza und der Bund hielten das Lachgasproblem bis Februar 2020 unter Verschluss. Der Bund duldete auch, dass Lonza 2018 statt 1800 Tonnen nur 25 Tonnen Lachgas im nationalen Schadstoffregister eintrug. Auch den Aktionären präsentierte Lonza falsche Zahlen: Im Geschäftsbericht 2018 wies der Konzern nur rund die Hälfte des effektiven direkten Treibhausgases aus - das Lachgas liess Lonza weg.

Vincent Kaufmann, Direktor der Anlagestiftung Ethos, kritisiert Lonza: Eine Verdoppelung der Emissionen stelle eine wichtige Information für den Markt dar. Lonza hätte dies so rasch wie möglich mitteilen müssen. Lonza-Präsident Albert M. Baehny verteidigt das Verhalten seiner Firma. Das Magazin

Artikel siehe als "Rohprodukt" oben.
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Mi Okt 28, 2020 12:24 pm
Diem

Der verdrängte Klimawandel

Noch bis im Januar dominierte der Klimawandel weitgehend die Schlagzeilen. Ausdruck davon ist der Global Risk Report des Weltwirtschaftsforums, der auf Umfragen unter der Weltelite basiert. Nichts anderes erachteten die Befragten als so gefährlich wie die Folgen der globalen Erwärmung.

Mittlerweile hat die Ausbreitung des Coronavirus das Umweltthema weitgehend aus den Schlagzeilen verdrängt. Die Herausforderungen des Klimawandels zu unterschätzen und zu wenig zu tun, wäre aber unverantwortlich. Die Corona-Krise werden wir früher oder später bewältigen. Wenn es uns aber nicht gelingt, die Erderwärmung aufzuhalten, dann drohen uns in Zukunft Entwicklungen und Katastrophen, die sich kaum mehr aufhalten lassen.

Wie der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem neuen Weltwirtschaftsbericht schreibt, sind die folgenden Massnahmen dringend: Umweltschädliche Produkte und Verfahren müssen verteuert werden, und es braucht Investitionen in umweltfreundliche Produkte und Verfahren. Höhere Preise für Kohlenstoffemissionen würden zwar Anreize zu einem nachhaltigeren Verbrauchs- und Investitionsverhalten schaffen, aber auch Subventionen des Staates und Regulierungen erachtet der IWF in einigen Fällen als nötig.

Doch solche Massnahmen drohen aktuell auf weniger Akzeptanz zu stossen: zum einen, weil die Staaten krisen bedingt enorme Ausgaben zu schultern haben und ihnen Steuereinnahmen wegbrechen, während viele schon jetzt stark verschuldet sind. Zum Zweiten dürften sich Branchen mit hohen Emissionen - wie etwa die Airlines - angesichts ihrer Existenznot erfolgreich gegen höhere Abgaben wehren können.
__________

Und schliesslich sind jene am unteren Ende der Einkommensverteilung besonders stark von höheren Emissionskosten betroffen. Denn solche Kosten haben einen grösseren Anteil an ihrem (geringen) Einkommen. Gleichzeitig gefährdet die Krise vor allem ihre Jobs und Einkommen. Wie der IWF zeigt, ist daher die Bereitschaft für Massnahmen zur Eindämmung des Klimawandels am oberen Ende der Einkommensverteilung sehr viel grösser als am unteren Ende.

Massnahmen gegen den Klimawandel auf unbestimmte Zeit zu verschieben, bleibt dennoch keine Option. Die Herausforderungen der Corona-Krise und des Klimawandels müssen beide gesamtheitlich angegangen werden. In diesem Sinn schlägt der IWF zum Beispiel vor, Menschen mit geringem Einkommen für die Kosten höherer Energiepreise in anderen Bereichen gezielt zu entlasten.

Markus Diem Meier Chefökonom und Autor, BaZ 27.10.2020

Ob die unteren Einkommen besondeers stark betroffen sind, wage ich - als Nicht-.Chefökonom ...Ich war halt ein Bänkler, kein Banker -, zu bezweifeln. Sie fahren weniger Auto, fliegen nicht, heizen kleine Wohnungen etc. Ergo erhalten sie mehr Kick-backs von der Klimaabgabe, als sie für diese aufwenden.



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Do Okt 29, 2020 9:36 am
Flugzeuge im Abgastest
Klimaschutz in der Luftfahrt Die Emissionen sind bei den Autos seit langem ein Thema, im Flugverkehr bisher viel weniger. Das ändert sich jetzt weltweit - unter anderem dank Initiativen der Schweiz.

Palmen in der Antarktis - Es ist noch nicht so weit - Seite 2 00a82f18_6a53f25b79b7bqj00
Kondensstreifen sind die gut sichtbaren Spuren von Flugzeugen, doch die Triebwerke stossen einen ganzen Cocktail von Schadstoffen aus. Foto: Getty Images

Walter Jäggi, BaZ 28.10.2020


Fluggesellschaften und Flugzeughersteller wollen sich in den kommenden Jahren der Zwangspause gut auf die «Nach-Covid-Phase» vorbereiten. Die Luftfahrtbranche will auf keinen Fall nach dem Covid-Desaster gleich in eine ökologische Krise geraten, weil die Umweltvorschriften ständig verschärft werden. Die Branche müsse den Neustart nutzen, um einen grossen Schritt zu einem CO2-armen Luftverkehr zu tun. Dazu müssten die Staaten mehr Einfluss nehmen, schliesslich hätten sie Airlines und Flughäfen unterstützt, sagte im September Salvatore Sciacchitano, Präsident der UNO-Fachorganisation für den Luftverkehr (Icao).

Die Industrie verspricht einen sauberen Luftverkehr durch eine radikale Umstellung auf neue Antriebe. Statt Kerosin könnten die Gasturbinen, wie die Triebwerke korrekt genannt werden, Wasserstoff verbrennen. Ein anderer Weg wäre Elektroantrieb. Wasserstoff könnte in Brennstoffzellen in Strom umgewandelt oder in Batterien mitgeführt werden. Machbar sind solche Lösungen, wie Experimentalflugzeuge, elektrische Motorsegler oder Drohnen beweisen.

Allerdings sind Verkehrsflugzeuge mit radikal neuer Technik noch weit von der Realisierung entfernt. Das zweisitzige leichte Sportflugzeug Pipistrel Velis Electro wurde kürzlich vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) als erstes Elektroflugzeug regulär zugelassen. Es hat eine Motorleistung von knapp 60 Kilowatt. Ein Verkehrsflugzeug mit 150 Plätzen benötigt 60 Megawatt, tausendmal so viel.

Schnelle Brückenlösungen
Das Klima kann nicht warten, bis die Technik so weit ist. Gefragt sind schnell realisierbare Brückenlösungen. Zunächst müssen die Abgasemissionen der Flugzeuge besser erforscht und der Ausstoss reglementiert werden. Wer nicht reduziert, soll kompensieren. Für die Kompensation der CO2-Emissionen wurden zwei internationale Abkommen geschlossen.

Bereits angelaufen ist das System Corsia, an dem auch die Schweiz beteiligt ist. Für eine freiwillige Pilotphase von 2021 bis 2023 mussten die Flugzeugbetreiber ermitteln, wie viel CO2 ihre Maschinen im Referenzjahr 2019 ausgestossen hatten. Die Zunahme in den kommenden Jahren muss dann kompensiert werden. Die Ausgangsdaten von 2019 mussten bis Ende August der Icao weitergeleitet werden. «Die Schweiz ist dieser Aufgabe fristgerecht nachgekommen», sagt Urs Holderegger, der Pressesprecher des Bazl.

Mit Corsia soll die CO2-Belastung des Luftverkehrs teilweise kompensiert werden. Das gleiche Ziel verfolgt das Emissionshandelssystem (EHS) der EU, an das die Schweiz angeschlossen ist. Eine doppelte Regulierung müsse vermieden werden, fand der Bundesrat und schrieb das auch ins CO2-Gesetz. Wie die EU die Luftfahrt in ihr Emissionshandelssystem einbauen werde und wie das Zusammenspiel von EHS und Corsia funktionieren könnte, sei noch offen, erklärt Raphael Bucher, stellvertretender Sektionschef Klimapolitik beim Bundesamt für Umwelt.

Luftfahrt als Vorbild
Erstmals hat die Icao einen CO2-Standard erarbeitet. Er gilt seit diesem Jahr für neue und ab 2028 für alle Flugzeugtypen. Die Luftfahrt sei die erste Branche mit einem weltweit geltenden Emissionsstandard, betont die Icao-Führung. Der CO2-Ausstoss sei nun Bestandteil der Zertifizierung genau wie die Sicherheitsmassnahmen oder der Lärm, dem bis jetzt die grössere Aufmerksamkeit galt. Betroffen von dem neuen Standard sind praktisch alle Verkehrs- und Geschäftsflugzeuge. Wie bei den Autotests ist auch hier das Mess- und Berechnungsverfahren kompliziert.

CO2 ist ebenso wie Wasserdampf ein natürlicher Bestandteil der Atmosphäre und gilt nicht als giftiger Schadstoff. Beide müssen aber wegen der Auswirkungen auf das Klima reduziert werden. Flugzeuge hinterlassen in der Atmosphäre aber auch schädliche Spuren wie Stickoxide, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe, Feinstaub und Russ. Die Schweiz konzentriert ihre Umweltmassnahmen auf die Reduktion von Stickoxiden. Für alle Flugzeuge, auch kleine Maschinen, wird für jede Landung eine Emissionstaxe erhoben, die sich nach dem Ausstoss von Stickoxiden richtet. Der Flughafen Zürich hat in den letzten Jahren jeweils zwei bis drei Millionen Franken an Emissionstaxen eingenommen, das Geld wird für Massnahmen zur Verbesserung der Luftqualität verwendet.

Eine führende Rolle spielten Schweizer Forschungsinstitute bei der Entwicklung des ersten Standards für Feinstaubemissionen, an den sich die Triebwerkhersteller jetzt halten müssen. Quellen von Feinstaub und Russ wie Heizungen, Industrie und Strassenverkehr sind gut erforscht, über die Abgase von Flugzeugen weiss man noch wenig. Ein multidisziplinäres Team unter der Leitung von Marianne Geiser von der Universität Bern, in dem auch Fachleute der Empa und der Fachhochschule Nordwestschweiz mitwirkten, führte auf dem Prüfstand des Unterhaltsbetriebs SR Technics am Flughafen Zürich neuartige Experimente durch.

Die Partikelemissionen einer echten Gasturbine wurden mit einer eigens entwickelten Messanlage bei unterschiedlichen Betriebszuständen und Treibstoffen erfasst. Dazu musste eine Sonde in den bis zu 700 Grad heissen Abgasstrom gebracht werden. Es geht um Partikel, die kleiner sind als 100 Nanometer - ein menschliches Haar hat einen Durchmesser von 100’000 Nanometern. Mit Zellkulturen wurde untersucht, wie sich diese Nanopartikel auf Menschen auswirken. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten dauerten mehrere Jahre und werden am Zentrum für Aviatik der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften fortgesetzt, finanziert aus der Spezialfinanzierung Luftverkehr, die vom Bazl eingesetzt werden kann.

Grosse Flugzeuge werden nicht so bald sauber mit Wasserstoff oder mit Strom betrieben. «Es dauert Jahrzehnte, bis neuartige Konzepte die Betriebssicherheit und die Dauerhaftigkeit nachgewiesen haben und zum Flugbetrieb zugelassen werden können», sagt Theo Rindlisbacher von der Sektion Umwelt des Bazl. Mindestens mittelfristig brauche es Kerosin, betont er. Statt Kerosin aus fossilen Rohstoffen sollen aber synthetische Treibstoffe aus biogenen Quellen verwendet werden. Das Schweizer Start-up-Unternehmen Climeworks und auch die ETH sind Pioniere mit Verfahren für die Herstellung kerosinähnlicher Treibstoffe.

Nachhaltige Treibstoffe
Kerosinersatz aus biologischen Quellen gibt es. Nachhaltiger Flugzeugtreibstoff (SAF) wurde 2008 erstmals eingesetzt, inzwischen sind sieben Herstellungsverfahren zugelassen. SAF soll die CO2-Emissionen um bis zu 80 Prozent reduzieren, biogene Treibstoffe enthalten, aber keinen Schwefel und keine Aromaten, zwei schädliche Kerosinbestandteile. Die Anpassungen an Triebwerken und an Tankanlagen seien kein Problem, heisst es. In den letzten zehn Jahren fanden mehr als 250’000 kommerzielle Flüge mit einem SAF-Anteil statt. An sechs grossen Hubs wird der Treibstoff angeboten, der Anteil am Verbrauch ist aber noch verschwindend gering. Bei der Ökobilanz gilt wie für alle biogenen Treibstoffe: Wirklich sinnvoll sind sie nur, wenn sie aus Abfällen hergestellt werden und keine anderen Nutzungen konkurrenzieren.

Bei den Bemühungen, Treibstoff einzusparen, gibt es noch einen anderen Weg. Wenn auch Starten mit Batterien oder mit Wasserstoff unmöglich ist, lassen sich doch viele kleinere Energieverbraucher damit betreiben. Die Klimaanlage, der Vereisungsschutz, die Beleuchtung, die Cockpitelektronik, die Steuerung von Klappen und Fahrwerken: An vielen Stellen liesse sich Strom einsetzen, für dessen Erzeugung nicht wie bisher das Triebwerk mitbenützt wird. Auch für Bewegungen am Boden wären Elektro motoren willkommen. Ein Verkehrsflugzeug stösst auf dem Rollweg bis zur Piste pro Sekunde so viel Feinstaubpartikel aus wie ein Diesel-PW auf 60 Kilometern, Partikelfilter für Flugzeuge sind jedoch nicht möglich.

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Palmen in der Antarktis - Es ist noch nicht so weit - Seite 2 Empty Re: Palmen in der Antarktis - Es ist noch nicht so weit

Do Okt 29, 2020 9:51 am
Rhätische Bahn fährt in Felssturz

Palmen in der Antarktis - Es ist noch nicht so weit - Seite 2 18kkbp
Drei RhB-Wagen entgleisten durch die Kollision. Foto: PD

Thusis Bei der Kollision mit mehreren Steinblöcken eines Felssturzes ist am Montagabend die Lokomotivführerin eines Zuges der Rhätischen Bahn (RhB) mittelschwer verletzt worden. Der Zug war am Montagabend von Tiefencastel nach Thusis unterwegs, als er vor dem Bahnhof Sils im Domleschg gegen die auf den Gleisen liegenden mehrere Hundert Kilo schweren Steine prallte. Der Steuerwagen sowie zwei Passagierwagen wurden aus den Schienen gehoben.

Die verletzte Lokomotivführerin wurde nach Thusis ins Spital gebracht. Ein Zugbegleiter, ein Gastronomiemitarbeiter sowie die 27 Passagiere und zwei Hunde konnten durch die Einsatzkräfte unverletzt evakuiert werden. Wann der Zugverkehr zwischen Thusis und Tiefencastel wieder aufgenommen wird, war gestern noch unklar. (sda)
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Do Okt 29, 2020 11:19 am
«Wir sind eben nicht China»

Palmen in der Antarktis - Es ist noch nicht so weit - Seite 2 13jkow
«Die Freiheit vor der eigenen Nase ist politisch nicht immer das höchste Gut», sagt Moritz Leuenberger. Foto: Adrian Moser
Interview mit Moritz Leuenberger Heute erhält die Schweiz neue Corona-Regeln. Der Alt-Bundesrat sagt, wie solche Entscheide zustande kommen und weshalb er sich selber mit 74 nicht zur Risikogruppe zählt.

Jacqueline Büchi, BaZ 28.10.2020


Herr Leuenberger, finden Sie diese Warterei gerade auch etwas merkwürdig?
Welche Warterei?

Schon letzte Woche schossen die Fallzahlen in die Höhe - und doch informiert der Bundesrat erst heute über die neuen Corona-Massnahmen. Ist dieses zögerliche Vorgehen für Sie nachvollziehbar?
Wir sind eben nicht China, das ist die Schweizer Demokratie! Wem es zu langsam geht, der kann ja eigenverantwortlich handeln. Erstens konnten die Kantone schon lange Massnahmen beschliessen. Zweitens ist jeder und jede über die steigenden Fallzahlen im Bild. Wer jetzt einfach noch die totale Freiheit auslebt, bis neue Befehle aus Bern kommen, hat nicht verstanden, dass er in unserer Demokratie selber eine aktive Aufgabe hat.

Sie machten sich 2001 als «Krisen-Präsident» einen Namen: im Jahr des Amoklaufs in Zug, der Anschläge vom 11. September, des Swissair-Groundings, des Grossbrands im Gotthardtunnel. Inwiefern sind diese Ereignisse mit der heutigen Krise vergleichbar?
Überhaupt nicht. Damals musste ich kommunikativ auf fürchterliche Ereignisse reagieren, auf Katastrophen und Verbrechen. Die moralische Betroffenheit stand im Vordergrund. Heute haben wir es mit einer Epidemie zu tun, die unser Gesundheitswesen an seine Grenzen bringt und die ein aktives Eingreifen erfordert. Wir sollten aber aufpassen, die Möglichkeiten der politischen Behörden nicht zu überschätzen.

Wie meinen Sie das?
Es geht um eine weltweite Epidemie mit erhöhter Sterblichkeit und dauernden Gesundheitsschäden. Der Bundesrat kann die Epidemie nicht einfach wegblasen! Der Anspruch, dass wir nun bitte schön wieder subito die alte Normalität zurückhaben wollen, hat etwas Infantiles. Die Regierung darf sich auch nicht in diese Rolle drängen lassen, sondern muss zu ihren Grenzen stehen. Wenn sie in einer Frage nichts ausrichten kann oder vor einem Dilemma steht, muss sie das offenlegen. Sonst flüchtet sie in moralische Beschwörungen, die die Bevölkerung erst recht ratlos zurücklassen.

In der Maskenfrage versäumte es der Bundesrat zu Beginn, transparent zu informieren.
Ja, dort hätte die ehrliche Botschaft gelautet: Wir haben zu wenig Masken, deshalb können wir noch keine generelle Maskenpflicht beschliessen. Dass sogar Virologen und Epidemiologen stattdessen behaupteten, Masken nützten nichts, beschädigte ihre Glaubwürdigkeit.

Auch innerhalb des Bundesrats gehen die Meinungen, wie der Krise beizukommen ist, weit auseinander. Wie laufen solche Debatten ab?
Die Verteidigungsministerin, deren Aufgabe die Analyse der Bedrohungslage ist, denkt zunächst vielleicht anders als der Kassenwart, dem es um die Finanzen geht. Dazu kommt die parteipolitische oder regionale Herkunft. Und das ist richtig so! Genau deswegen sind im Bundesrat ja alle grossen politischen Kräfte, aber auch alle Regionen vertreten. Schon vor der entscheidenden Sitzung wird versucht, die Gegensätze zu überwinden. Die letzten Differenzen werden dann in der Sitzung entschieden. Wichtig ist, dass nach der Sitzung der Entscheid von allen getragen wird.

Manche Massnahmen, die derzeit zur Debatte stehen werden, greifen tief in unsere Privatsphäre ein: Man diskutiert etwa über eine Maskenpflicht im Freien oder über das Verbot von Hobbys. Ist Ihnen dabei nicht auch manchmal unwohl?
Ja, die individuelle Freiheit wird eingeschränkt. Aber das geschieht zum Wohle der Allgemeinheit. Dieselben Diskussionen hatten wir bei der Gurtenpflicht oder der Promillegrenze am Steuer. Die Freiheit vor der eigenen Nase ist politisch nicht immer das höchste Gut; die Gesundheit der anderen hat zuweilen den höheren Wert.

Es gibt Menschen, die sich gegen jede Einschränkung wehren oder die Existenz des Virus gar leugnen. Wie kann und soll man mit Corona- Skeptikern diskutieren?
Das Gefährlichste an den Corona-Leugnern ist, dass sie ihre Theorien heute sehr effektiv weiterverbreiten können. Bundesrat und Wissenschaftler müssen Behauptungen, die falsch sind, rational begegnen - zum Beispiel, eine Ansteckung bewirke eine immerwährende Immunität. Auf keinen Fall dürfen sie sich selber auf einen Beschimpfungs- und Glaubenskrieg einlassen.

Sie sind 74 Jahre alt und gehören damit selber zur Risikogruppe. Wie stark schränken Sie sich ein?
Ich verhalte mich bundesratskonform. Obwohl ich mich nicht der Risikogruppe zuordne, nur weil ich über 65 bin. Diese Altersgrenze wurde ja nicht gesundheitspolitisch ermittelt. Aber ohne schematische Entscheide geht es kaum. Immer gibt es Ungerechtigkeiten im Einzelfall, auch bei den Sperrstunden. Ein Speiserestaurant ist mit einem Nachtclub nicht vergleichbar. Ebenso muss bei der Definition der Risikogruppen vielleicht noch ein Fine Tuning gemacht werden: Neben dem Alter zählt auch die gesundheitliche Konstitution.

Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie gut hat sich der Bundesrat in der Corona-Krise bisher geschlagen?
Ich bin doch nicht der Oberlehrer, der Noten verteilt! Es gibt schon genug Epidemiologen, Virologen, Philosophen, Schriftsteller, die ihre persönliche, aber nicht immer so fundierte Meinung herumposaunen, nur weil man ihren Namen kennt. In diesem Konzert muss ich jetzt nicht auch noch mitsingen.

Auch die Medien wurden für ihre Berichterstattung kritisiert. Wie beurteilen Sie als einstiger Medienminister die Leistung der Journalisten?
Ich lese jeden Artikel kritisch. Manches finde ich gut, anderes einen Blödsinn. Aber es gehört zur Eigenverantwortung aller Staatsbürger, Medienbeiträge nicht einfach unverdaut runterzuschlucken, sondern sie kritisch zu reflektieren. Alles in allem bin ich der Meinung, dass eine kontroverse Diskussion stattfindet.

Es gibt Optimisten, welche die Krise als Chance begreifen. Sie auch?
Ein etwas platter Optimismus! Wir haben es hier mit einer grossen Katastrophe zu tun, die wir nicht als Chance schönreden sollten. Natürlich: Vielleicht nehmen ja Mobilitätsexzesse oder der Massentourismus ab. Aber wenn es eine Pandemie braucht, um nachhaltige Veränderungen in Gang zu bringen, dann ist das nicht positiv, sondern eher ein Armutszeugnis.
_____________

15 Jahre lang Bundesrat
Der Rechtsanwalt Moritz Leuenberger (74) sass von 1995 bis 2010 im Bundesrat. 2001 und 2006 amtete der Sozialdemokrat als Bundespräsident. Leuenberger ist in Biel geboren und wohnt in Zürich. (jbu)

Moritz Leuenberger, der zeitweise auch in Basel zur Schule ging, war der andere Pol der beiden Pfarrerssöhne Blocher und Leuenberger im Bundesrat. Moritz Leuenbergers Vater Robert Leuenberger was Studentenselsorger in der Rheinstadthttps://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Leuenberger
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Do Okt 29, 2020 12:33 pm
Skandal-Fabrik: Jetzt macht die Politik Druck auf Lonza
Lachgas-Affäre Die verheimlichten Emissionen beim Pharmazulieferer erreichen das Bundeshaus. Die Umweltkommission will den Fall untersuchen. Politiker wollen klimaschädliche Gase besser regulieren.

Palmen in der Antarktis - Es ist noch nicht so weit - Seite 2 1dvjac
Blick über Visp und das Lonza-Gelände: Das grosse Gebäude in der Bildmitte ist das Werk D29, welches Lachgas ausstösst. Foto: Fabian Hugo

Christoph Lenz, BaZ 28.10.2020


Schockiert. Überrascht. Beunruhigt. So reagierten Umweltpolitiker von links bis rechts auf den Lachgas-Skandal des Chemiekonzerns Lonza.

Jetzt wollen sie handeln. Die Umweltkommission des Nationalrats hat an ihrer heutigen Sitzung entschieden, Vertreter der Lonza und des Bundesamts für Umwelt zu einer Aussprache einzuladen. Dies geht aus einer Mitteilung der Kommission und aus Gesprächen mit Umwelt politikern hervor. Doch für viele Politiker geht der Handlungsdruck über den Einzelfall hinaus. Sie fordern eine bessere Regu lierung von klimaschädlichen Stoffen wie Lachgas.

Sanierung wurde über Jahre verschleppt
Der Hintergrund: Am Wochenende berichtete diese Redaktion, dass die Fabrik D29 in Visp pro Jahr 1800 Tonnen Lachgas ausstösst. Weil Distickstoffmonoxid rund 300-mal klimaschädlicher ist als CO2, entspricht dies über einem Prozent der schweizerischen Treibhausgasemissionen. Von einer einzigen Fabrik.

Die Recherchen zeigten, wie Lonza und das Bundesamt für Umwelt die Sanierung der Fabrik über Jahre verschleppten. Frühestens Anfang 2022 wird Lonza einen Katalysator in Betrieb nehmen, der über 98 Prozent der Lachgas-Emissionen neutralisiert. Bis dann soll D29 einfach weiterlaufen.

Viele Umweltpolitiker finden das stossend. «Wichtig ist jetzt vor allem, dass der Schaden rasch behoben werden kann», sagt CVP-Nationalrat Nicolo Paganini. Wenn es einen Weg gebe, den Einbau des Katalysators zu beschleunigen, müsse das unbedingt angestrebt werden. «Es sind gewaltige Mengen an Treibhausgas, die diese Fabrik ausstösst. Da zählt jeder Monat.»

Andere Mitglieder der Umweltkommission denken weiter. FDP-Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher sagt: «Die Emissionen dieser Fabrik sind so gross, dass sie sich negativ auf die Erreichung der Klimaziele auswirken. Daher ist für mich klar, dass es einen Handlungsdruck gibt.» Ihr schwebt die Schaffung eines runden Tisches mit der Industrie zu Lachgas und anderen unregulierten Klimagasen vor.

Die SP-Umweltpolitikerin Martina Munz fordert Kontrollpflichten und Grenzwerte für klimaschädliche Gase. «Nur so können wir sicherstellen, dass es nicht noch viele weitere unbekannte Quellen gibt», sagt sie. Für den Walliser Grünen Chris tophe Clivaz wirft der Fall Lonza viele Fragen auf: «Gibt es ähnliche Fabriken? Gibt es weitere böse Überraschungen?» Dies könne nur beantwortet werden, wenn die Politik die Bestimmungen für klimaschädliche Stoffe verschärfe.

Unverständnis über das Bundesamt
Befassen wird sich die Umweltkommission aber auch mit dem Verhalten von Lonza und dem Bundesamt für Umwelt seit der Entdeckung des Lachgases vor rund drei Jahren. «Angesichts der Ausmasse dieses Falls bin ich überzeugt, dass die Kommission hier genau hinschauen muss», sagt der Grünliberale Martin Bäumle. Für ihn geht es zunächst darum, Fragen zu klären: «Warum dauert es so lange, bis die- se Lachgas-Emission gestoppt wird? Und gibt es vielleicht noch weitere Lachgas-Quellen in der Schweizer Industrie, von denen wir noch gar nichts wissen?» SP-Politikerin Munz möchte auch den Deal zwischen Lonza und dem Bundesamt für Umwelt nochmals aufbringen: «Lonza hat zugesagt, den Katalysator bis Ende 2021 einzubauen. Wenn Lonza diese Vereinbarung bricht, muss das Konsequenzen haben.»

Am Wochenende meldete sich auch Joël Rossier zu Wort. Er ist der ehemalige Chef der Walliser Umweltbehörde. 2019 verliess er seinen Posten und erklärte, dass der Kanton Wallis nicht in der Lage sei, das Umweltrecht durchzusetzen. Rossiers mittlerweile gelöschter Tweet zum Fall Lonza: «Business as usual.»

Wenn das alles wäre:
https://www.infosperber.ch/Umwelt/Leichen-im-Keller-Teil-2-Zeitbombe-Lonza-Deponie
https://www.infosperber.ch/Umwelt/Leichen-im-Keller-Teil-3
Diese Deponien müssen auf Kosten der Lonza geräumt werden. Weil jedoch eine neue Nationalstrasse im Bau ist, müssen die Steuerzahler von Bund und Kanon Wallis einen Grossteil der Kosten mittragen.
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Do Okt 29, 2020 4:32 pm
Wasserstoff-LKW
BYE-BYE DIESEL!
Mit drei neuen Wasserstoff-LKW im Fuhrpark treibt die Migros die CO2-Reduktion beim Güterverkehr weiter voran. Um noch mehr für den Umweltschutz zu tun, setzt die Migros ausserdem auf Biogas und Elektromotoren.

Text Pierre Wuthrich

https://www.migros.ch/de/Magazin/2020/wasserstoff-lkw.html

Ein Riesen-Mö
Palmen in der Antarktis - Es ist noch nicht so weit - Seite 2 Wasserstoff_lkw_dsc28v8j3j
Quelle: Prospekt von Miss Monikas Reisegagentur.


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Fr Okt 30, 2020 11:38 am
Wärmepumpe im Vorgarten verboten
Streit um das Ortsbild Die Basler Stadtbildkommission soll vom Grossen Rat entmachtet werden - in Riehen jedoch ist die Kompetenz der Ortsbildkommission nach wie vor uneingeschränkt. Das zeigt ein neuer Fall.

Palmen in der Antarktis - Es ist noch nicht so weit - Seite 2 1mfk8d
Eine solche Pumpe im Vorgarten geht auch in Zeiten der erneuerbaren Energien nicht, findet die Riehener Ortsbildkommission.

Mischa Hauswirth, BaZ 29.10.2020


Eine Hausbesitzerin (Name der Redaktion bekannt) muss in ihrem Haus in Riehen-Süd eine neue Heizung einbauen. Aus ökolo gischen Gründen und weil das Gesetz es so will, entscheidet sie sich für eine Wärmepumpe statt für eine mit Gas; die Möglichkeit eines Anschlusses an das Fernwärmenetz besteht nicht. Wichtig aber ist der Riehenerin, dass sie eine effiziente Wärmepumpe bekommt und eine, die kaum Geräusche macht, damit die Nachbarschaft nicht belastet wird. Die Hausbesitzerin wählt deshalb zusammen mit ihrem Heizungsspezialisten Martin Omlin ein Modell, das aussieht wie ein Zylinder und rund 2 Kubikmeter umfasst.

Omlin und die Hausbesitzerin planen, die Wärmepumpe in den Vorgarten zu stellen. «Wir haben in der Nachbarschaft gefragt, ob das stören würde. Niemand war dagegen», so die Hausbesitzerin. Nach der Eingabe des Baugesuches kam ein Schreiben: Die Ortsbildkommission (OBK) mit Präsident Thomas Osolin, entschied, dass nur eine kleinere Wärmepumpe in den Vorgarten gestellt werden dürfe. Das von der Hausbesitzerin gewünschte Modell müsse, wenn schon, hinters Haus.

«Widersinniger Entscheid»
Omlin kann über diesen Entscheid nur den Kopf schütteln. «Das kleinere Wärmepumpenmodell macht mehr Lärm, die OBK würde dieses aber bewilligen, obwohl er von der Geräuschkulisse her eine höhere Belastung für die Nachbarn darstellt», sagt der Heizungsspezialist. «Für mich ist dieser Entscheid widersinnig. Ich wünschte mir mehr Fachkenntnisse und Augenmass, damit in jedem Fall die beste Lösung getroffen werden kann.» Für Omlin geht es nicht um eine strikte Anwendung, was wohin kommt. Sondern dass die Installation flexibel gehandhabt wird. «Die bessere Lösung besteht durch eine Platzierung mal vor, mal hinter dem Haus.»

Omlin erzählt von einem fast identischen Fall im Baselbiet. In Oberwil sei ohne grosses Auf heben genau dieser Wärmepumpentyp vor dem Haus bewilligt worden. «Die Gemeinde hat das Ganze sogar vorzüglich behandelt, weil sie solche ökologischen Techniken unterstützt», sagt Omlin. Und in Zürich sei die Geräuschemission ein Kriterium, nicht die Ästhetik.

Rekurs wurde abgelehnt
Die Hausbesitzerin wollte den Entscheid der OBK nicht einfach so hinnehmen und machte einen Rekurs, der aber von der Gemeinde abgelehnt wurde. «Bei der Anhörung habe ich wahrgenommen, dass die Personen, die in der OBK sitzen, gar nicht wissen, um was es hier geht. Da eine niedrig dimensionierte Wärmepumpe ganz klar nicht dieselbe Leistung erbringt, wären wir gezwungen, das Ganze im Garten hinten zu verbauen», sagt die Hausbesitzerin.

Und Omlin ergänzt: «Bei einer Wärmepumpe handelt es sich um eine technische Einrichtung, welche gut in die Umgebung eingebettet sein und diese nicht in Mitleidenschaft ziehen sollte.» Die von der OBK geforderten Wärmepumpenkisten hätten den grossen Nachtteil, dass sie je nach Ausrichtung vorbeigehende Passanten kühl anblasen, was bei einer runden Wärmepumpe rein technisch gar nicht möglich sei, so Omlin.

Die Hausbesitzerin muss mit happigen Mehrkosten rechnen, wenn sie die Wärmepumpe doch hinters Haus stellen muss, rund 25’000 Franken. «Ich bin gern bereit, etwas für die Umwelt zu tun und auch etwas mehr zu bezahlen für den Ersatz der fossilen Heizung, aber es gibt ganz klar eine Schmerzgrenze.» Für sie nutzt die OBK

"Das kleinere Modell
macht mehr Lärm,
die Kommission
würde dies aber bewilligen"


Martin Omlin
Heizungsspezialist

ihre Machtposition ohne Kompromissbereitschaft aus.

Katrin Kézdi von der Gemeinde Riehen sagt auf Anfrage, es handle sich beim Ortsbild, bei erneuerbaren Energien und beim Lärmschutz um wichtige öffentliche Anliegen, und diese seien gesetzlich geregelt. «Nach unserer Einschätzung gibt es Wärmepumpenmodelle, die alle gesetzlichen Anforderungen erfüllen und im Vorgarten stehen können. Deshalb sind die erwähnten Mehrkosten nicht nachvollziehbar», so Kézdi. Für Omlin sind solche Stellungnahmen «ein absoluter Hohn gegenüber Fach firmen, die wissen, was zu tun ist, um eine Liegenschaft energieeffizient mit Wärmepumpentechnik genügend heizen zu können».

LDP-Grossrat André Auderset hat sich bereits in einem Vorstoss dem Thema angenommen. «Immerhin haben wir bisher erreicht, dass kleinere Wärmepumpen nun in Basel nur noch im Meldeverfahren den Behörden mitgeteilt werden müssen», sagt Auderset. «In Basel funktioniert das mehr oder weniger schon ziemlich gut.»

Kein Respekt für Fachfirmen
Die Gemeinde Riehen stützt den OBK-Entscheid und unterstreicht die gesetzlich verankerte Unabhängigkeit und Befugnis des Gremiums. Kézdi sagt, der Gemeinderat habe «von Gesetzes wegen keinen Einfluss auf die Entscheide der fachlich zusammengesetzten Ortsbildkommission» und «eine Gesetzesänderung bezüglich Ortsbild müsste vom Grossen Rat beschlossen werden». Zudem gebe es «kleine, effiziente Modelle, die alle gesetzlichen Anforderungen erfüllen und leistungsstark» seien.

Für Omlin ist das «einmal mehr der Beweis dafür, dass es am dringend notwendigen Respekt gegenüber Fachfirmen fehlt». Die Gemeinde Riehen stelle sich über die Fachfirma, welche anscheinend nicht weiss, was zu tun sei. «Am Ende muss aber die Fachfirma für das Projekt geradestehen und nicht die Ortsbildkommission», so Omlin.
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Di Nov 03, 2020 1:16 am
Lachgas-Affäre: Actares kritisiert Lonza

Abgas-Emissionen Ein Werk des Chemiekonzerns Lonza in Visp VS ist für mehr als ein Prozent der schweizerischen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Recherchen dieser Redaktion zeigten, dass Lonza und das Bundesamt für Umwelt die Sanierung über Jahre verschleppten. Der Stimmrechtsberater Actares kritisiert nun das unentschlossene Vor gehen. Es sei stossend, dass ein Konzern jahrelang das Klima schädige und, um das Problem zu lösen, auch noch von CO2-Kompensationsgeldern profitieren wolle. «Actares appelliert an den Konzern, nun alles daran zu setzen, den längst geplanten Katalysator unabhängig von möglichen finanziellen Hilfen in Betrieb zu setzen.»

Frühestens 2022 wird Lonza einen Katalysator in Betrieb nehmen, der die Lachgas-Emissionen beinahe vollständig neutralisiert. Mitglieder der Umweltkommission im Bundeshaus forderten bereits einen schnelleren Einbau des Katalysators. (red)
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Do Nov 12, 2020 5:52 pm

Grosser Rat heisst Vorstoss gut
Basel sagt SUVs den Kampf an – mit speziellen Parkgebühren
Linke und Grüne haben sich im Parlament mit der Idee von gestaffelten Parkkartenpreisen durchgesetzt. Bürgerliche Vertreter befürchten einen starken administrativen Mehraufwand.

Publiziert: 11.11.2020 BaZ

Palmen in der Antarktis - Es ist noch nicht so weit - Seite 2 161jkv
Autos werden breiter und länger, weshalb die Halter grosser Fahrzeuge nach Auffassung des Basler Grossen Rats auch mehr für die Nutzung von Parkfläche auf öffentlichem Grund bezahlen sollen.
Foto: Keystone


Der Basler Grosse Rat hat einen SP-Vorstoss für gestaffelte Parkkartengebühren nach Fahrzeuggrösse an seine Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission (Uvek) überwiesen. Dies soll auch als Anreiz für die Anschaffung und Gebrauch kleinerer Autos dienen.

Gegen die Überweisung sprachen sich Vertreter der bürgerlichen Fraktionen aus. Die Gebührenstaffelung bei der Anwohnerparkkarte nach Fahrzeuggrösse habe einen hohen administrativen Zusatzaufwand zur Folge, sagte ein SVP-Sprecher. Andere Fraktionssprecher warfen ein, dass damit Familien mit vielen Kindern, die auf grosse Fahrzeuge angewiesen seien, bestraft würden.

49 zu 42 Stimmen

Die Sprecher der SP, des Grünen Bündnisses und der Grünliberalen sagten, dass in der Stadt mit den begrenzten Platzverhältnissen ein Verursacherprinzip beim Flächenverbrauch angemessen sei. Es sei nicht nachvollziehbar, warum eine Parkkarte für ein Wohnmobil gleich teuer sein solle wie diejenige für einen Kleinwagen.

Dieses Argument überzeugte eine Mehrheit im Grossen Rat. Mit 49 gegen 42 Stimmen überwies er den Vorstoss an die Uvek. Diese wird diese Forderungen zusammen mit der ACS-Initiative für eine generelle Senkung der Parkkartengebühren behandeln.

SDA/bor

Jetzt jammern sie wieder. Dabei könnten sie ein Mö nehmen, wir brauchen keine Solisten die sich in einem 7 Tönner in die Stadt begeben, nicht wahr, Prinzessin Karneval?

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Do Nov 12, 2020 8:03 pm
Eure Tollität Prinz Joggeli der I von Ups

hier spricht, bzw. schreibt Prinzessin Karneval.

Linke und Grüne haben sich im Parlament mit der Idee von gestaffelten Parkkartenpreisen durchgesetzt. Bürgerliche Vertreter befürchten einen starken administrativen Mehraufwand.

Mal wieder eine Schapsidee der Linken und Grünen. Ich bin es ja nicht anders gewohnt. Wieder zwei Parteien mehr, neben der AfD, seine Stimme diesen Parteien nicht zu geben.
Deren Phantasie, mehr Geld in die Kassen zu bekommen, scheint grenzenlos zu sein. Und viele Bürger fallen darauf rein.

Andere Fraktionssprecher warfen ein, dass damit Familien mit vielen Kindern, die auf grosse Fahrzeuge angewiesen seien, bestraft würden.

So sehe ich das auch.

Ich kenne so eine  Muttert mit acht Kindern, die alleinerziehend ist, weil der Vater nicht mehr da.
Sie fährt einen 10 jahre alten SUV mit drei Sitzreihen. Und für die Kinder ist es einen riesen Erlebnis wenn die Mutter mit allen Personen einen Ausflug unternimmt. Phanthasialand kann man natürlich knicken. Aber Picknick mit Kartoffelsalat und Würstchen ist drin. (schmeckt auch in der Tat sehr gut).

Hier würden also oftmals wieder die finanzarmen Bürger geschröpft.  
Dem betuchten Bürger ist das egal, wenn er einen SUV kauft. Denn er hat vielleicht noch einen Zweitwagen in der Garage, womit er seine Einkäufe in den Innenstädten erledigt.
Dann frage ich dich, wer ist sozialer eingestellt? Meine Person, oder Politikern die den Bürger schröpfen auf Teufel kommen raus.

Jetzt jammern sie wieder. Dabei könnten sie ein Mö nehmen, wir brauchen keine Solisten die sich in einem 7 Tönner in die Stadt begeben, nicht wahr, Prinzessin Karneval?


Ein normaler SUV wiegt 150 kg mehr wie ein Pkw derselben Leistungsstufe. Ein 7 Tonner wäre ein Möbelwagen.
Davon abgesehen, mit einem Mö (Fahrendes Handschuhfach) kannst du keine Einkäufe machen, erst recht nicht für eine große Familie. Da könntest du höchsten einige Packungen Nylons, oder meinetwegen Strumpfhosen, zwischen die Beine klemmen.  

Herzliche Grüße

Prinzessin Moni
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joggelich
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Fr Nov 13, 2020 6:02 pm
Meine herzensgute Monika

Ist es mir wiedereinmal gelungen, Dich aus der Reserve zu locken. Take it easy, rotglut schadet dem Herzen.

Immerhin, wenn die Besitzer von Off-Roader
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bei einem funktionierenden ÖV mit solchen Autos zur Arbeit fahren wollen, so sollen sie auch verursachergerecht zur Kasse gebenen werden.

Wenn der Kanton die Parkfelder verkleinert, was erlaubte, solche für normalgrosse anzahlmässig nicht abzubauen oder nur minimal zu verringern und  dafür die Parkplätze für grössere Autos zu rationieren, dann ist das sinnvoll. Die grössere Beanspruchung der Allmend soll auch mehr kosten. Das mit dem grösseren Auto wegen Kinderreichtum überzeugt mich. Es ist ja auch nicht recht, dass solche Familien, die eine grössere Wohnung benötigen, deshalb mehr Miete bezahlen müssen. ...

Die rechtswählenden Automobilisten fordern als Reaktion dieses Entscheids, die Fahrradfahrenden zu belasten.

Liebe GrüsseJ
Joggeli
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Monika56
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Fr Nov 13, 2020 6:34 pm
Lieber Joggeli,

in der Tat hast du mich wieder aus der Reserve gelockt.
Very Happy  

Die rechtswählenden Automobilisten fordern als Reaktion dieses Entscheids, die Fahrradfahrenden zu belasten.

Das ist doch bestimmt ein Scherz oder?
Wenn dem nicht so sein sollte, wäre das tatsächlich der Gipfel. Man wäre es auch von den "rechten" nicht anders gewohnt.

In der Tat braucht ein Bürger nicht so ein riessen SUV. Für ältere Bürger wäre ein kleinerer SUV aber eine Erleichterung beim ein-und aussteigen, weil sie nicht mehr so gelenkig sind.

Herzliche Grüße
Moni


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Fr Nov 13, 2020 11:03 pm
Liebe Monika

Ich habe nur die Forumbeiträge gelesen.

Aber von diesen Typen hört man dies immer wieder, nach dem Motto "Ich nicht aber die andern."

In der Strecke, wo der abtretende Baudirektor, Parkierungsmöglichkeiten aufheben will ist der Abstand zwischen einem Offliner und der Tramschiene noch ca. rund 80 cm. Wenn dann noch ein Drämmli kommt, wirds gefährlich. Gefährlich wirds auch , wenn eine Autotüre unvorsichtig geöffnet wird. Aber das Recht auf Parkplatz geht der Sicherheit von Velofahrerinnen und -fahrerern vor. ...

Schönen abend sonst schönen Sonntag
Joggeli
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Fr Nov 13, 2020 11:45 pm
Lieber Joggeli,

da hast du recht.
Wenn ein jeder Verkehrsteilnehmer mehr rücksicht im Straßenverkehr walten läßt, wäre schon viel gewonnen.

HG

Moni
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Do Nov 19, 2020 1:32 am
Nach dem Lachgas-Skandal
Simonetta Sommaruga will eine Lex Lonza
Lachgas-Skandal Eine Lonza-Fabrik in Visp stösst seit Jahren Tausende Tonnen klimaschädliches Lachgas aus. Nun hat die SP-Bundesrätin der Verwaltung den Auftrag erteilt, die Gesetzeslücke zu schliessen. Auch das Parlament macht Dampf.

Christoph Lanz 17.11.2020, BaZ

Palmen in der Antarktis - Es ist noch nicht so weit - Seite 2 Tsakrf
BaZKlimaschädliche Gesetzeslücke: 1800 Tonnen Lachgas entweichen jährlich aus dieser Lonza-Fabrik in Visp.
Foto: Fabian Hugo


Es ist einer der grössten Umweltskandale der jüngeren Schweizer Geschichte: Die Lonza-Fabrik D29 in Visp stösst Jahr für Jahr 1800 Tonnen Lachgas aus. Das Gas ist ungiftig, aber extrem klimaschädlich. Der Treibhauseffekt entspricht rund 550’000 bis 600’000 Tonnen CO₂ pro Jahr. Das ist gut 1 Prozent des gesamtschweizerischen Klimagasausstosses.

Lonza hat das Lachgas erst 2017 entdeckt und will den Katalysator, der über 98 Prozent der Emissionen neutralisiert, erst 2022 in Betrieb nehmen. Grund für die Verzögerung: Zum einen verschleppten die Lonza und das Bundesamt für Umwelt (Bafu) das Problem. Zum anderen gibt es für Lachgas in der Schweiz weder Grenzwerte noch Kontrollpflichten. Deshalb fehlte dem Bafu ein Hebel, um auf eine raschere Installation des Katalysators hinzuwirken.

Bafu entwickelt Lex Lonza

Letzteres will Simonetta Sommaruga jetzt ändern. Gut drei Wochen nachdem diese Zeitung den Fall Lonza publik gemacht hatte, hat die SP-Bundesrätin ihrer Verwaltung den Auftrag erteilt, die Lehren aus dem Fall zu ziehen. Das schreibt das Bafu in einer Stellungnahme.

Konkret muss die Umweltbehörde Vorschläge ausarbeiten, wie vergleichbare Fälle verhindert werden können. «Im Vordergrund steht eine Ergänzung der Chemikalien-Risiko-Reduktionsverordnung. Damit soll die Kompetenz des Bundes beim Vollzug gestärkt werden», heisst es seitens des Bundes.

Bis wann das Bafu die Vorschläge machen muss, ist offen. Fest steht aber, dass die Gesetzeslücke auf diesem Weg rasch geschlossen werden könnte. Der Bundesrat kann Verordnungen in Eigenregie verändern. Er muss also keine Mehrheiten in National- und Ständerat finden.

Ein Lachgas-Inventar für die Schweiz?

Allerdings hält auch das Parlament den Druck auf die Umweltbehörden und die Lonza hoch. Die nationalrätliche Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie hat am Dienstag den Lachgas-Skandal der Lonza schon zum zweiten Mal innert drei Wochen diskutiert. Die Kommission erteilte der Verwaltung ebenfalls Aufträge.

Neben einer besseren Regulierung von Klimagasen geht es für die Umweltpolitiker auch darum, herauszufinden, ob es in der Schweiz noch weitere Klimaleichen gibt. Die Kommission hat am Dienstag einstimmig Abklärungen des Bafu verlangt. «Die Verwaltung soll prüfen, wie punktuelle Quellen von Lachgas und anderen klimaschädlichen Gasen inventarisiert und mit Grenzwerten reguliert werden können», heisst es in einer Mitteilung der Kommission.

Runder Tisch mit Kommission

Gemäss verschiedenen Kommissionsmitgliedern wäre ein runder Tisch ein sinnvolles Instrument für die Erstellung eines Klimagas-Inventars. Wirtschaftsvertreter und Behörden könnten gemeinsam definieren, bei welchen industriellen Prozessen ein Risiko für unbekannte Treibhausgasemissionen besteht, und anschliessend Kontrollmessungen durchführen.

FDP-Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher hatte bereits Ende Oktober die Schaffung eines solchen Gremiums angeregt. Sie sei sehr erfreut über den Verlauf der Diskussion, sagt sie auf Anfrage. «Ich werde mir jetzt überlegen, wie man diesen Prozess anstossen könnte.» Wichtig sei, dass Politik und Wirtschaft gemeinsam ihre Schlüsse aus dem Fall Lonza zögen und ihr Verhalten überprüften, so Vincenz-Stauffacher.

Kritik für zögerliche Behörden

Grünen-Nationalrat Christophe Clivaz begrüsst die Idee eines runden Tisches grundsätzlich. Es sei eine grosse Herausforderung, bisher unbekannte Quellen von Treibhausgasen zu entdecken. Ein Gremium mit der betroffenen Industrie könne dafür ein interessanter Ausgangspunkt sein.


Umweltpolitikern
geht es auch darum
herauszufinden
ob es in der Schweiz
noch weitere
Klimaleichen gibt.


Für SP-Politikerin Martina Munz steht im Vordergrund, dass die Politik die lückenhafte Umweltgesetzgebung korrigiert. Munz kritisiert aber auch das Verhalten des Bafu im Fall Lonza. «Es kann nicht sein, dass die Behörde einen Fall mit so grossen Auswirkungen auf das Klima so zögerlich anpackt.»

Noch offen ist, wann Lonza die Lachgas-Emission in Visp stoppen kann. Im Oktober gab der Konzern an, dass der Katalysator frühestens 2022 in Betrieb genommen werden könnte. Bundespräsidentin Sommaruga erinnert den Konzern in einer Stellungnahme jedoch daran, dass er sich verpflichtet habe, das Problem bis Ende 2021 zu lösen. Auch eine Onlinepetition verlangt, dass der Lonza-Konzern die Vereinbarung mit dem Bund erfüllt. Die Petition wurde binnen zwei Tagen von über 2000 Personen unterzeichnet.

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Do Nov 19, 2020 11:51 pm
Gesundheitsschäden durch Feinstaub
Reifen- und Bremsabrieb erhöhen Risiko
Die Reduktion der Feinstaubmenge allein reicht vermutlich nicht, um das Gesundheitsrisiko zu senken. Das zeigt eine neue Untersuchung unter der Führung des Paul-Scherrer-Instituts.

Martin Läubli, 18.11.2020 BaZ

Palmen in der Antarktis - Es ist noch nicht so weit - Seite 2 1qevj21
Rosengartenstrasse und Hardbrücke in Zürich: Kleinste Partikel aus Brems- und Reifenabrieb sollen besonders gesundheitsschädlich sein.
Foto: Urs Jaudas23


Es ist eigentlich eine Erfolgsgeschichte im europäischen Umweltschutz. Die Konzentration des Feinstaubs in der Luft ist in Europa markant gesunken. Auch in der Schweiz ist die Menge der lungengängigen, kaum sichtbaren Kleinstteilchen in den letzten 20 Jahren deutlich reduziert worden – dank grossen Anstrengungen. Dazu gehören unter anderem die Einführung der Katalysatoren und Dieselpartikelfilter bei den Strassenfahrzeugen. Der Schwefelgehalt in Brenn- und Treibstoffen wurde reduziert. Zudem gibt es Emissionsgrenzwerte für Feinstaub für Maschinen und Heizungen. Trotzdem sind in der Schweiz heute noch Bewohner städtischer Regionen einer hohen Belastung durch Feinstaub ausgesetzt. Feinstaub kann nachweislich unter anderem die Atemwege angreifen, reizt Schleimhäute, kann aber auch das Risiko für Herz- und Krebserkrankungen erhöhen.

Was ist Feinstaub?

Lufthygieniker unterscheiden zwischen ultrafeinen und feinen Teilchen in der Luft, die kleiner als 2.5 Mikrometer oder kleiner als 10 Mikrometer sind. Ein Mikrometer entspricht einem Tausendstel Millimeter. Die Fachleute sprechen von PM10 bzw. PM2.5. Die Partikel sind natürlichen Ursprungs oder werden durch den Menschen produziert. Stammen Teilchen direkt aus einer Quelle, zum Beispiel durch die Verbrennung von Treibstoff, dann ist von primären Partikeln die Rede. Entstehen Teilchen jedoch in der Atmosphäre durch chemische Reaktionen aus gasförmigen Substanzen, wird von sekundären Teilchen gesprochen. Das ist zum Beispiel bei Gasen wie Ammoniak oder Kohlenwasserstoffen der Fall, die zum Beispiel in der Landwirtschaft bzw. bei der Verbrennung fossiler Treibstoffe entstehen. Wichtige vom Menschen verursachte Feinstaubquellen sind Autos, fossile Kraftwerke, Abfallverbrennungsanlagen, Öfen und Heizungen in Wohnhäusern, die Tierhaltung sowie bestimmte Industrieprozesse. Dabei gelangt Feinstaub nicht nur aus Motoren in die Luft, sondern auch durch Bremsen- und Reifenabrieb sowie durch die Aufwirbelung des Staubes auf der Strassenoberfläche. Natürliche Quellen für Feinstaub sind Emissionen aus Vulkanen und Meeren, die Bodenerosion, Wald- und Buschfeuer sowie bestimmte biogene Aerosole, zum Beispiel Viren, Sporen von Bakterien und Pilzen.


Nun lässt eine im Fachmagazin «Nature» publizierte Studie aufhorchen. Ein internationales Forscherteam unter der Federführung des Paul-Scherrer-Instituts (PSI) in Villigen relativiert die gesundheitswirkenden Feinstaubmassnahmen, die nur auf die Reduktion der Menge ausgelegt sind. «Wenn man nur die Masse reduziert, so kann es sein, dass dabei nicht jene Stoffe gesenkt werden, die tatsächlich ein hohes Gesundheitsrisiko haben», sagt der Hauptautor Kaspar Dällenbach vom PSI. Die Forscher stellen dabei nicht die getroffenen Massnahmen infrage. «Aber wir dürfen nicht die Hände in den Schoss legen, sondern müssen bei weiteren Reduktionen des Feinstaubs vermehrt unser Augenmerk auf die Zusammensetzung des Feinstaubs legen», sagt Dällenbach.

Experimente mit Zellkulturen

Im Zentrum der Untersuchungen steht das sogenannte oxidative Potenzial des Feinstaubs. Dieser besteht aus einem Cocktail diverser kleinster Teilchen, die aus verschiedenen Quellen stammen und unterschiedliche Eigenschaften haben. Das oxidative Potenzial steigt mit dem Anteil sekundärer organischer Aerosole aus Holzfeuerungen und Metallemissionen aus Bremsen- und Reifenabrieb des Strassenverkehrs. Diese Partikel können Antioxidantien zerstören, also Verbindungen, die Schäden in Körperzellen und -gewebe verhindern. Dazu untersuchten die Forscher Zellen aus menschlichen Atemwegen, die Feinstaub ausgesetzt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Partikel mit erhöhtem oxidativem Potenzial Entzündungsreaktionen in den Zellen verstärken.

Gleichzeitig mit der «Nature»-Studie kam eine Untersuchung der Universität Bern im Fachmagazin «PLOS One» heraus, die diese Beobachtungen unterstützt. Die Berner Forscher zeigen in Zellkulturen auf, dass Feinstaub das Abwehrsystem bei Patienten mit einer chronischen Erkrankung wie zystische Fibrose oder Asthma schwächt. Noch ist allerdings ein direkter Zusammenhang zwischen dem oxidativen Potenzial und Gesundheitsschäden nicht eindeutig belegt. «Diese Studien sind aber ein weiteres Indiz dafür», sagt Dällenbach.

Starker Strassenabrieb in Städten

Verdichten sich in den nächsten Jahren die Indizien weiter, so ist das gesundheitspolitisch brisant. Denn die Forscher gingen noch einen Schritt weiter und untersuchten anhand von Beobachtungsdaten aus der Schweiz und Ausbreitungsmodellen die Verbreitung einzelner Komponenten des Feinstaubs in Europa. Der grösste Teil des Feinstaub-Cocktails besteht aus natürlichen Mineralteilchen und anorganischen Aerosolen wie Ammoniumnitrat und -sulfat aus der Landwirtschaft und aus der Verbrennung von Treib- und Brennstoff. Hinzu kommen eben Partikel aus Heizungen sowie Reifen- und Bremsabrieb.

Palmen in der Antarktis - Es ist noch nicht so weit - Seite 2 2eujwb
Messstation für Feinstaub am Bollwerk in Bern.
Foto: Adrian Moser


«Das oxidative Potenzial wird durch die Emissionsquelle bestimmt», sagt PSI-Forscher Kaspar Dällenbach. Besonders betroffen sind demnach Menschen, die in Städten oder an stark befahrenen Strassen wohnen. Das zeigt sich zum Beispiel an den Messstationen in Bern beim Bollwerk und in Zürich bei der Kaserne. An beiden Orten stammt ein grosser Anteil des Feinstaubs während des ganzen Jahres aus Abrieb des Strassenverkehrs, gefolgt im Winter von Partikeln aus Holzfeuerungen.

Für Gerhard Lammel vom Max-Planck-Institut für Chemie geht die Studie sogar zu wenig weit. Es gebe auch Stoffe ohne Oxidationspotenzial, die sich aber chemisch in der Luft zu oxidierenden Substanzen verwandeln könnten. Die Studie unterstreiche aber einmal mehr, was seit langem bekannt sei: Verbrennungsprozesse von fossilen Brennstoffen, aber auch Holz, setzten besonders schädliche Stoffe frei.


Problem auch mit Elektroautos

Das kann sich in Zukunft ändern: Wenn auf den Strassen die Verbrennungsmotoren mehr und mehr durch Elektroautos ersetzt werden, wird der Feinstaub aus dem Strassenverkehr nochmals deutlich gesenkt. Die Krux dabei ist nur: Der Anteil des Feinstaubs mit oxidativen Stoffen aus dem Abrieb wird nicht kleiner, im Gegenteil – die Konzentration wird ansteigen. Die Zahl der Autos hat von 2010 bis 2015 in den EU-Staaten um 27 Prozent zugenommen, und auch in der Schweiz zeigt der Trend nach oben.

Ähnlich ist es bei den Feuerungen. Die EU will die Emissionen aus Haushalten bis 2030 halbieren. Das sei jedoch nur möglich, wenn die Verbrennungstechnologien bei Heizungen, sprich Holzfeuerungen, sauberer würden, schreiben die Autoren. Die Holzheizungen sind in den letzten Jahren auch im Zusammenhang mit den Anstrengungen im Klimaschutz attraktiver geworden. «Mit neuen Holzöfen lassen sich die gefährlichen Emissionen stark reduzieren», sagt Dällenbach. Schwieriger wird es im Strassenverkehr. Die Autoren verweisen auf die Möglichkeit, zum Beispiel den Kupfergehalt in Autobremsen zu reduzieren oder die Bremsbeläge besser zu isolieren.

Auch wenn die Schweiz enorme Fortschritte in der Lufthygiene gemacht hat, so schreibt das Bundesamt für Umwelt dennoch: «Damit die geltenden Grenzwerte für Feinstaub eingehalten werden können, müssen in der Schweiz gegenüber heute rund 50 Prozent der Feinstaubemissionen und etwa 50 Prozent der Vorläuferemissionen reduziert werden.» Ob dabei in Zukunft auch die oxidierenden Stoffe ein Thema werden, wird sich weisen.
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Mo Nov 23, 2020 4:27 pm
Wasserkraftkonzept Schachtkraftwerk
https://www.bgu.tum.de/wb/schachtkraftwerk/

Wer hats erfunden?
https://www.youtube.com/watch?v=tKgPr3LSxlQ
https://www.professoren.tum.de/rutschmann-peter

Der Link zum nano-Beitrag
Wissen
Schachtkraftwerk: Gut zu Fischen
Wasserkraftwerke liefern zum einen erneuerbare Energie ohne CO2-Ausstoss. Auf der anderen Seite sind sie mit ihren rotierenden Turbinen eine Gefahr für Fische. Ein neuer Typ Wasserkraftwerk soll weder Natur noch Tieren schaden.
https://www.3sat.de/wissen/nano/201120-fische-nano-102.html
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Mo Nov 23, 2020 6:11 pm
Nano – Konzernverantwortungsiniative
https://www.zdf.de/wissen/nano/201120-sendung-nano-102.html
Video aktivieren und auf 07:28 gehen.

Interessant für alle, die Elektromobilität verteufeln und den Vergleich zu den Verbrennungsmotoren scheuen.

Aber es gibt ja Alternativen für Verbrennungsmotoren:
Wasserstoff-LKW
BYE-BYE DIESEL!
Mit drei neuen Wasserstoff-LKW im Fuhrpark treibt die Migros die CO2-Reduktion beim Güterverkehr weiter voran. Um noch mehr für den Umweltschutz zu tun, setzt die Migros ausserdem auf Biogas und Elektromotoren.
https://www.migros.ch/de/Magazin/2020/wasserstoff-lkw.html
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Fr Nov 27, 2020 11:42 am
Energieversorgung 2050
GLP-Chef will die Formel für eine klimaneutrale Schweiz gefunden haben
Jürg Grossen präsentiert seine Roadmap für eine Energiepolitik bis 2050. Mit überschüssigem Solarstrom im Sommer will er die Lücke im Winter füllen. Und der Energieverbrauch soll erheblich sinken. Der Plan stösst auf Skepsis.


Dominik Feusi 25.11.2020 BaZ

Palmen in der Antarktis - Es ist noch nicht so weit - Seite 2 1ilkwwDer Plan von Jürg Grossen setzt vor allem auf Solarenergie.
Foto: Raisa Durandi


GLP-Präsident Jürg Grossen hat eine Roadmap für eine Energieversorgung der Schweiz erarbeitet, die komplett erneuerbar, CO2-neutral und trotzdem sicher sein soll, auch im Winter. Er lanciert diesen Debattenbeitrag bewusst vor dem Bundesrat. Dieser will seinen Vorschlag in den nächsten Wochen präsentieren. Und im Unterschied zur Klimajugend löst er das Versorgungsproblem mit Technologie statt mit einem «System Change». Doch nicht alle Energieexperten im Nationalrat halten seinen Plan für umsetzbar. FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen hält Grossens Berechnungen für ein «Luftschloss».

Wie sieht die Roadmap aus?

Effizientere Geräte: Einerseits will Grossen weniger Energie verbrauchen. Er rechnet mit einem Effizienzgewinn von 40 Prozent durch die Elektrifizierung des Verkehrs und der Heizungen, bessere Wärmedämmung von Gebäuden und bessere Geräte. Er stützt sich dabei auf Potenziale, die der Bund errechnet hat.

Solar-Offensive: Andererseits fordert er einen riesigen Ausbau der Sonnenenergie. Solarpanels sollen bis ins Jahr 2050 ganze 40 Terawattstunden Strom pro Jahr liefern. Das wäre fast doppelt so viel wie die heute in Betrieb stehenden vier Atomkraftwerke. Dazu würde es ungefähr 250 Quadratkilometer Solarzellen brauchen. Zum Vergleich: Das Bundesamt für Energie (BFE) geht gesamtschweizerisch von einem Potenzial von 67 Terawattstunden aus.

Nur noch E-Autos: Autos fahren gemäss Grossens Roadmap 2050 fast ausschliesslich mit Strom. Gebäude werden mehrheitlich durch mit Strom betriebene Wärmepumpen beheizt. Damit sollen fossile Brenn- und Treibstoffe für den Verkehr und die Gebäude ersetzt und das Ziel einer CO2-freien Energieversorgung erreicht werden.

Speichern mit Gas: Bleibt das Problem, dass der Solarstrom vor allem im Sommer anfällt und im Winter eine Lücke besteht. Grossen schlägt vor, den Überschuss im Sommer von rund 17 Terawattstunden an Sonnenstrom zur Herstellung von Wasserstoff, Methanol und anderen synthetischen Treibstoffen einzusetzen. Insbesondere synthetische Brennstoffe wie Methanol lassen sich im Gegensatz zu Strom gut speichern und im Winter wieder in Strom umwandeln.

Grossen rechnet dabei mit einem Wirkungsgrad von 35 Prozent. So könnte mit dem Überschuss im Sommer die Lücke im Winter von 6 Terawattstunden gedeckt werden. Der Wirkungsgrad wäre deutlich höher, wenn das so gewonnene Gas oder der Treibstoff direkt eingesetzt und nicht wieder in Strom umgewandelt werden müsste. Besonders Lastwagen, Busse oder Schiffe könnten damit betrieben werden. Das im Sommer hergestellte Methanol oder synthetische Benzin würde in den heute bestehenden Treibstofflagern aufbewahrt. Zusätzliche Lager wären allerdings nötig, da beispielsweise Methanol eine rund halb so grosse Energiedichte wie Benzin aufweist.

Neues Ladekonzept: Für die Konsumenten würde sich einiges ändern. Damit ihre Elektroautos zum Ausgleich von Tag- und Nachtstrom funktionieren, müssten sie tagsüber und deshalb auch am Arbeitsplatz aufgeladen werden können. «Jedes Gebäude braucht in Zukunft Ladestationen», fordert Jürg Grossen. Und zu Hause würde die Gebäudesteuerung über ein intelligentes Stromnetz sicherstellen, dass der Wasserboiler sich dann aufheizt, wenn die Sonne scheint. Und auch die Wärmepumpe würde dann starten, wenn der erneuerbare Strom direkt vom Dach geliefert wird.

Palmen in der Antarktis - Es ist noch nicht so weit - Seite 2 2i0k7n
Alle geeigneten Hausdächer sollen in Zukunft Strom produzieren, fordert Jürg Grossen.
Foto: Franziska Rothenbühler


Und was unterscheidet Grossens Vorschlag von den Szenarien des Bundes zur Energiestrategie 2050? Im Unterschied zum Bund rechnet Grossen nicht mit bahnbrechenden Technologien, die es erst in Ansätzen gibt, sondern mit dem, was heute schon machbar ist. Er rechnet zum Beispiel weder mit einem weiteren Ausbau der Windkraft, wo landauf, landab Projekte am Widerstand vor Ort scheitern. Und er rechnet nicht mit Geothermie, bei der bis jetzt alle Projekte früher oder später gescheitert sind.

Unabhängig von Stromimporten

Doch auch Grossens Plan ist ambitioniert. Denn er geht davon aus, dass es gelingt, den Verkehr und die Gebäudeversorgung zu elektrifizieren, zusätzlich soll mit einer um 40 Prozent besseren Stromeffizienz der Gesamtenergieverbrauch um gut 40 Prozent sinken. Mit der Umwandlung von Strom in Methanol könnte der Überschuss im Sommer für die Lücke im Winter reichen. Gelingt dies, wäre die Schweiz nicht mehr auf den Import von Strom angewiesen. Die Schweiz müsse zwar Drehscheibe für Strom in Europa bleiben, findet Grossen, aber im Moment sei es riskant, im Winter von Lieferungen aus dem Ausland abhängig zu sein. Letztlich sei es jedoch ein politischer Entscheid, wie unabhängig die Schweiz ihre Energieversorgung sicherstelle.

Palmen in der Antarktis - Es ist noch nicht so weit - Seite 2 37bjls

Was kostet die Roadmap?

Die Kosten sind nicht klar beziffert: Grossen rechnet zwar für den nötigen Zubau mit Solarzellen mit 2 Milliarden Franken pro Jahr bis 2050. Auch nachher müssten Solarzellen am Ende ihrer Lebensdauer ersetzt werden, was koste. In der Roadmap nicht berechnet sind dagegen die Kosten für Power-to-Gas-Anlagen und die Umstellung des Fahrzeugparks, der Heizungen und der Haushaltgeräte in der ganzen Schweiz. Dies dürfte einen zweistelligen Milliardenbetrag kosten.

Grossen verweist im Gegenzug darauf, dass die Schweiz pro Jahr 15 Milliarden Franken für Importe von Öl und Benzin ausgibt. Daher sei seine Roadmap günstiger als ein «Weiter so». Die Investitionen müssten aber teilweise durch Gebäudebesitzer und teilweise durch Energieversorger oder Privatinvestoren getätigt werden. Dafür kämen diesen dann auch die Erträge zugute. Um die Energiewende zu erleichtern, fordert Grossen die Weiterentwicklung des Fördersystems und die Reduktion von administrativen Hürden bei der Gebäudesanierung und dem Bau von Solaranlagen.

«Reine Utopie»
Der Berner FDP-Politiker und Ingenieur Christian Wasserfallen hält nichts von Jürg Grossens Roadmap. «Dass 2050 kein Tropfen Benzin, Diesel oder Erdgas verbraucht werden wird, ist reine Utopie», findet er. Zudem funktioniere die Roadmap nur, wenn man in 29 Jahren 40 Prozent weniger Energie brauche – «ein Luftschloss». Und sogar falls dies gelänge: Die Berechnung Grossens für die Wintermonate findet er beschönigend. «Wo die riesigen Gasanlagen stehen sollen und was sie kosten, das sagt er nicht.» Die einseitige Ausrichtung auf Flatterstrom aus Solarzellen hält er für gefährlich. «Schon bei einem Wetterumschwung im Mittelland gibt es gigantische Lastverschiebungen im Netz, das massiv ausgebaut werden müsste»», befürchtet er. «In Deutschland muss man diese Schwankungen mit Kohle-, Gas- und sogar Ölkraftwerken auffangen.» Der Plan sei «nicht umsetzbar» und viel teurer, als Grossen angebe. Wasserfallen zweifelt auch an der Wirtschaftlichkeit: «Statt Wertschöpfung in der Schweiz schicken wir einfach Milliarden an die Hersteller von Solarpanels, mehrheitlich nach China, statt in die heimische Wasserkraft zu investieren.» (red)


Weit mehr potential als Hausdächer bieten Fassaden
https://www.solaragentur.ch/node/717
https://blog.allplan.com/de/solar-autobahn-in-china
Es gibt genügend, noch nicht ausgenutztes Potential, aber auch Speichertechniken:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hubspeicherkraftwerk
https://www.deutschlandfunk.de/energiespeicherung-strom-durch-gestapelte-betonfaesser.676.de.html?dram:article_id=433210
Was aus heutiger Sicht - ohne Berücksichtigung deer Umweltschäden -, unwirtschaftlich erscheint, kann sehr wohl in Zukunft lohnen werden, nicht zuletzt mit grösseren Serien.

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So Nov 29, 2020 9:54 am
Badran will Banken Grüngeld-Strategie verpassen
Neue Volksinitiative Der Schweizer Finanzplatz investiert kräftig in fossile Energien. Drei Politiker des SP-Präsidiums wollen das ändern. Ist die Volksinitiative auch eine Kampfansage an die grüne Konkurrenz?

Stefan Häne 27.11.2020, BaZ

Palmen in der Antarktis - Es ist noch nicht so weit - Seite 2 1l8k2p
«Die Weissgeldstrategie muss um eine Grüngeldstrategie ergänzt werden»: Jacqueline Badran.
Foto: Sabina Bobst[/size]

Die neue SP-Führung setzt erste Akzente. Aus ihrem Kreis werden jetzt Pläne publik für eine Volksinitiative, welche die helvetische Klimapolitik verschärfen will. Im Fokus steht der Finanzplatz Schweiz. Rund ein Viertel des Weltvermögens wird hier verwaltet, entsprechend mächtig ist der Hebel, mit einer Umlenkung der Finanzflüsse und Investitionen in grüne Innovationen Klimaschutz zu betreiben.

Der Impuls kommt von drei der fünf SP-Vizepräsidentinnen und -präsidenten: Jacqueline Badran, Jon Pult und Samuel Bendahan. Die drei Nationalräte haben den Entwurf für den Initiativtext, der dieser Zeitung vorliegt, am Mittwoch dem Präsidium um Mattea Meyer und Cédric Wermuth geschickt. Bereits am Montag finden im Führungszirkel der Partei erste Gespräche dazu statt.

Viermal mehr Investitionen in fossile Quellen

Die Weissgeldstrategie sei in den letzten Jahren endlich durchgesetzt worden, sagt Badran. «Nun muss sie um eine Grüngeldstrategie ergänzt werden.» Es brauche einen Finanzplatz, der sauber sei und sich am Gemeinwohl orientiere; nur so habe er eine Zukunft.

Heute investiert der Schweizer Finanzplatz viermal mehr Mittel in Firmen, die Strom aus fossilen Quellen wie Kohle und Gas erzeugen, als in Produzenten von erneuerbarem Strom; das zeigt der jüngst publizierte Klimaverträglichkeitstest des Bundes. 80 Prozent der teilnehmenden 179 Finanzinstitute halten Firmen in ihren Portfolios, die Kohle abbauen.

Hier hakt die Initiative ein: Der Bund soll Massnahmen treffen, um die Finanzflüsse über den Schweizer Finanzplatz «auf das Ziel auszurichten, die weltweiten Nettoemissionen von Treibhausgasen bis spätestens 2050 auf null zu begrenzen». Auch soll er Regeln erlassen, damit Finanzinstitute wie Banken

Die Initiative geht damit weiter
als das neue CO₂-Gesetz, über
das wohl noch das Stimmvolk
befinden muss.

und Versicherungen in Zukunft die Klima- und Biodiversitätsziele des Bundes «berücksichtigen». Das soll auch für die Schweizerische Nationalbank, Einrichtungen der staatlichen Vorsorge sowie weitere öffentlich-rechtliche Einrichtungen gelten. Diese sollen zwölf Monate nach Annahme des Volksbegehrens Wertpapiere all jener Unternehmen abgestossen haben, «die Umsätze mit der Förderung fossiler Brennstoffe oder der Stromproduktion mit fossilen Brennstoffen erzielen».

Die Initiative geht damit weiter als das neue CO₂-Gesetz, über das wohl noch das Stimmvolk befinden muss. Das Parlament will Finanzinstitute verpflichten, die Klimarisiken ihrer Geschäfte explizit auszuweisen, nicht aber, ihre Finanzflüsse klimaverträglich zu gestalten. Die Initiative fokussiert zudem nicht nur auf die ökologische Nachhaltigkeit. Neue Vorschriften sollen den Finanzplatz dazu bringen, auch soziale und wirtschaftliche Ziele des Bundes zu «unterstützen».

SP hat Wähler an Grüne verloren

Die Formulierungen im Initiativtext sind noch nicht fix, wie Badran sagt. Das SP-Trio will möglichst schon im ersten Quartal 2021 in einem «breiten partizipativen Prozess» den definitiven Text erarbeiten, zusammen mit Finanzmarktakteuren, Wissenschaftlern, Unternehmen, NGOs sowie politischen Parteien, im Mai soll die offizielle Lancierung erfolgen. «Das Thema ist zu wichtig, um damit Parteipolitik zu machen», sagt Badran.

Indes: Die Initiative könnte sich sehr wohl dazu eignen, sich als ökologischste Kraft in der Schweiz zu präsentieren – und Wähler zurückzugewinnen. Zur Erinnerung: Bei den eidgenössischen Wahlen vor einem Jahr hat die SP fast ein Viertel ihrer einstigen Wählerschaft an die Grünen verloren. Zudem liebäugeln auch die Jungen Grünen mit einem Volksbegehren. Am 14. November haben sie drei Projekte priorisiert, eines davon: ein Verbot von Investitionen in fossile Energien.

«Die Initiative ist ein
Frontalangriff auf die
Unabhängigkeit der
Nationalbank.»


Thomas Matter, Nationalrat SVP  

Sollte die Finanzplatzinitiative helfen, der SP einen Wählerzuwachs zu verschaffen, «haben wir sicher nichts dagegen», sagt Badran. Doch der entscheidende Treiber bei der Lancierung sei dieser Aspekt nicht gewesen. Auch die Grünen wollen von einem Konkurrenzkampf im rot-grünen Lager nichts wissen. «Wir freuen uns, wenn die SP mithilft, den Finanzplatz und seine klimapolitische Bedeutung ins Zentrum der Debatte zu stellen», sagt Präsident Balthasar Glättli.

Scharfe Kritik üben dagegen bürgerliche Finanzpolitiker. «Es geht nicht an, dass der Staat definiert, was Nachhaltigkeit bedeutet, und vorschreibt, wie die Finanzinstitute ihre Anlagepolitik gestalten sollen», sagt SVP-Nationalrat Thomas Matter. Die Initiative sei insbesondere ein Frontalangriff auf die Unabhängigkeit der Nationalbank. Solange jedoch Finanzinstitute aus freien Stücken handeln würden, so Matter, habe er nichts gegen eine Anlagepolitik, die fossile Energien ausschliesse.

Publiziert: 27.11.2020, 19:44
CO2-Gesetz: Referendum «auf Kurs»

Wird das Schweizer Stimmvolk über die Klimapolitik bis 2030 entscheiden? Ein Wirtschaftskomitee, dem unter anderen die Verbände Auto-Schweiz und Swissoil angehören, hat gegen das vom Parlament verabschiedete CO2-Gesetz das Referendum ergriffen. Die Unterschriftensammlung laufe nach Plan, sagt Kampagnenleiter Ueli Bamert. «Trotz der bekannten Einschränkungen durch die Corona-Situation sind wir auf Kurs, die Unterschriften rechtzeitig beisammen zu haben.» Wie viele der notwendigen 50000 gültigen Unterschriften bereits zusammengekommen sind, sagt Bamert nicht. Man kommuniziere «keine Zwischenstände». Die Sammelfrist endet am 14. Januar 2021.

Auch einige Sektionen der sogenannten Klimastreik-Bewegung wollen eine Volksabstimmung erwirken. Anders als dem Wirtschaftskomitee geht ihnen das CO2-Gesetz nicht zu weit, sondern zu wenig weit. Zahlen zum Stand der Unterschriftensammlung waren auch hier nicht in Erfahrung zu bringen. (sth)

Im Prinzip hat Matter recht. Wie das Argument allerdings verfängt, werden wir in ein paar Stunden sehen, wenn es um das Kriegsmaterial geht. Abgesehen davon, niemand wollte der SNB drein reden, als es ums Gold ging: Christoph Blocher.
Die SP ist in vielen Belangen grüner als die Grünen, von den Grünliberalen ganz zu schweigen. Aber die Farbe
grün kommt halt sympathischer rüber, als die Farbe rot.
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Sa Dez 05, 2020 4:19 pm
]Schweizer Städte sollen autofrei werden
Sachplan Verkehr Das Bundesamt für Raumentwicklung will Automobile und Parkplätze aus den Städten verbannen. Das Gewerbe befürchtet Konkurse, im Parlament regt sich Widerstand - vor allem gegen das Vorgehen der Verwaltung.

Dominik Feusi, 05.04.2020

Das Dokument heisst bescheiden «Sachplan Verkehr». Es enthält 181 eng beschriebene Seiten. Dabei ist der Sachplan nur ein Teil des übergeordneten Konzepts «Mobilität und Raum 2050».

Was darin steht, dürfte die Städte in den nächsten Jahren umkrempeln. Der Plan enthält im Detail, wie sich der Verkehr in den Ballungszentren entwickeln muss. Der «Fuss- und Veloverkehr», so heisst es im Papier, «ersetzt den motorisierten Individualverkehr wo immer möglich.» Der Bund tätige in Zukunft allfällige Investitionen «in erster Linie in den öffentlichen Verkehr». Dieser sei das «Rückgrat» der Mobilität. Die Infrastruktur werde nicht nachfrageorientiert ausgebaut, also bewusst nicht dort erweitert, wo der Verkehr und damit die Nachfrage gross sei.

«Dann stirbt die Stadt»

Damit diese Politik funktioniert, sollen Parkplätze in den Innenstädten «gezielt abgebaut werden.» Und deren Preis soll erhöht werden. «Durch konsequente Verknappung (Anzahl und Preis) der Parkplätze am Zielort (Arbeit, Freizeit, Einkauf) werden ÖV, Fuss- und Veloverkehr gefördert.» Der Autoverkehr soll verdrängt werden, obwohl der Sachplan selber damit rechnet, dass er bald «weitgehend CO2-frei betrieben und immissionsarm» sein werde.

Die Massnahmen sind keine unverbindlichen Vorschläge. Sollte der Bundesrat den Sachplan Verkehr dereinst beschliessen, ist er für den Bund, die Kantonsregierungen und die Gemeindeexekutiven rechts verbindlich. Richtpläne der Kantone, Nutzungspläne der Gemeinden, Entwicklungsprojekte, Konzessionserteilungen und Bewilligungen müssen ihn berücksichtigen. «Dann stirbt die Stadt», sagt Thomas Balmer, Präsident des Gewerbeverbandes der Stadt Bern. Balmer hat sich einst für den Berner Verkehrskompromiss starkgemacht, dass oberirdische Parkplätze zugunsten von unterirdischen Parkplätzen abgebaut werden. Dies würde dem Sachplan Verkehr nicht entsprechen.

Wenn man nicht mehr mit dem Auto in die Stadt zum Einkaufen fahren könne, dann blieben diese Kunden aus der Umgebung weg und gingen ins Shoppingzentrum am Stadtrand, befürchtet Balmer. «Ich zweifle, dass das verkehrspolitisch gut ist», sagt er. Das Gewerbe ziehe schon jetzt in Scharen weg, Grund seien die zunehmenden Einschränkungen für Lieferanten und Reglementierung ihrer Tätigkeit. «Es ist eine schöne Utopie, dass nur noch Trams und Velos durch die Gassen fahren - aber die Realität ist anders.» Wer eine vielfältige und lebendige Stadt wolle, müsse eine Vielfalt von Zugangsmöglichkeiten erhalten, statt ideologisch alles verbannen, was ihm nicht passe. «Ich staune, dass derart weitreichende und verbindliche Detailplanungen nicht von Politikern, sondern Beamten beschlossen werden sollen.»

Bei weitreichenden Planungen werden in der Regel mehrere Departemente zu den Vorbereitungen beigezogen. Das war hier nicht der Fall. Ausgearbeitet wurde das Papier alleine im Umweltdepartement von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga. Weder wurde das Staatssekretariat für Wirtschaft für die volkswirtschaftlichen Auswirkungen des Sachplans beigezogen, noch klärte das Bundesamt für Justiz ab, ob eine ausreichende Rechtsgrundlage besteht. Und weil der Sachplan nur in eine Anhörung statt in eine richtige Vernehmlassung muss, hat sich der Bundesrat ebenfalls noch nicht dazu geäussert.

24 Fragen an Sommaruga

Peter Hettich, Professor für Bau, Planungs- und Umweltrecht an der Universität St. Gallen, sagt, der Sachplan entspreche dem Trend, Kompetenzen von den Gemeinden zum Kanton zu verlagern und dem Bund mehr Einfluss in der Raumplanung zu geben. «Das Subsidiaritätsprinzip, wonach Entscheide möglichst bürgernah gefällt werden sollen, leidet natürlich darunter.» Die Kompetenzen des Bundes seien allerdings nicht umfassend und würden eine Verdrängung des mobilisierten Individualverkehrs nicht erlauben.

Im Parlament regt sich nun Widerstand. Nationalräte von CVP, SVP und FDP haben 24 Fragen an Simonetta Sommaruga eingereicht. Fabio Regazzi, Tessiner CVP-Nationalrat und Präsident des Gewerbeverbandes, findet, der Sachplan müsse die individuelle Mobilität in den Vordergrund stellen, weil sie 75 Prozent der Mobilität ausmache und für das Gewerbe besonders wichtig sei.

Auch mit dem Vorgehen ist Regazzi nicht einverstanden: «Das Bundesamt macht ideologische Verkehrspolitik am Parlament vorbei», findet er. Das Parlament, die Kantone und die Städte würden so entmachtet. Die Forderungen seien eine Gefahr für das lokale Gewerbe. «Deshalb müssen das auch die lokalen Behörden entscheiden.»

Das Bundesamt für Raumplanung schreibt auf Anfrage, die Städte und die Kantone seien bei der Erarbeitung miteinbezogen worden. Es handle sich um einen Entwurf. Der Sachplan enge den Handlungsspielraum des Parlaments nicht ein. Auf welche Parlamentsbeschlüsse sich die Aussagen im Sachplan Verkehr abstützen, lässt das Bundesamt offen. Doch es nimmt den Bericht teilweise zurück: Eine Reduktion von Parkplätzen werde nicht angestrebt.

Schweizer Städte sollen autofrei werden
Sachplan Verkehr Das Bundesamt für Raumentwicklung will Automobile und Parkplätze aus den Städten verbannen. Das Gewerbe befürchtet Konkurse, im Parlament regt sich Widerstand - vor allem gegen das Vorgehen der Verwaltung.

Dominik Feusi

Das Dokument heisst bescheiden «Sachplan Verkehr». Es enthält 181 eng beschriebene Seiten. Dabei ist der Sachplan nur ein Teil des übergeordneten Konzepts «Mobilität und Raum 2050».

Was darin steht, dürfte die Städte in den nächsten Jahren umkrempeln. Der Plan enthält im Detail, wie sich der Verkehr in den Ballungszentren entwickeln muss. Der «Fuss- und Veloverkehr», so heisst es im Papier, «ersetzt den motorisierten Individualverkehr wo immer möglich.» Der Bund tätige in Zukunft allfällige Investitionen «in erster Linie in den öffentlichen Verkehr». Dieser sei das «Rückgrat» der Mobilität. Die Infrastruktur werde nicht nachfrageorientiert ausgebaut, also bewusst nicht dort erweitert, wo der Verkehr und damit die Nachfrage gross sei.

«Dann stirbt die Stadt»

Damit diese Politik funktioniert, sollen Parkplätze in den Innenstädten «gezielt abgebaut werden.» Und deren Preis soll erhöht werden. «Durch konsequente Verknappung (Anzahl und Preis) der Parkplätze am Zielort (Arbeit, Freizeit, Einkauf) werden ÖV, Fuss- und Veloverkehr gefördert.» Der Autoverkehr soll verdrängt werden, obwohl der Sachplan selber damit rechnet, dass er bald «weitgehend CO2-frei betrieben und immissionsarm» sein werde.

Die Massnahmen sind keine unverbindlichen Vorschläge. Sollte der Bundesrat den Sachplan Verkehr dereinst beschliessen, ist er für den Bund, die Kantonsregierungen und die Gemeindeexekutiven rechts verbindlich. Richtpläne der Kantone, Nutzungspläne der Gemeinden, Entwicklungsprojekte, Konzessionserteilungen und Bewilligungen müssen ihn berücksichtigen. «Dann stirbt die Stadt», sagt Thomas Balmer, Präsident des Gewerbeverbandes der Stadt Bern. Balmer hat sich einst für den Berner Verkehrskompromiss starkgemacht, dass oberirdische Parkplätze zugunsten von unterirdischen Parkplätzen abgebaut werden. Dies würde dem Sachplan Verkehr nicht entsprechen.

Wenn man nicht mehr mit dem Auto in die Stadt zum Einkaufen fahren könne, dann blieben diese Kunden aus der Umgebung weg und gingen ins Shoppingzentrum am Stadtrand, befürchtet Balmer. «Ich zweifle, dass das verkehrspolitisch gut ist», sagt er. Das Gewerbe ziehe schon jetzt in Scharen weg, Grund seien die zunehmenden Einschränkungen für Lieferanten und Reglementierung ihrer Tätigkeit. «Es ist eine schöne Utopie, dass nur noch Trams und Velos durch die Gassen fahren - aber die Realität ist anders.» Wer eine vielfältige und lebendige Stadt wolle, müsse eine Vielfalt von Zugangsmöglichkeiten erhalten, statt ideologisch alles verbannen, was ihm nicht passe. «Ich staune, dass derart weitreichende und verbindliche Detailplanungen nicht von Politikern, sondern Beamten beschlossen werden sollen.»

Bei weitreichenden Planungen werden in der Regel mehrere Departemente zu den Vorbereitungen beigezogen. Das war hier nicht der Fall. Ausgearbeitet wurde das Papier alleine im Umweltdepartement von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga. Weder wurde das Staatssekretariat für Wirtschaft für die volkswirtschaftlichen Auswirkungen des Sachplans beigezogen, noch klärte das Bundesamt für Justiz ab, ob eine ausreichende Rechtsgrundlage besteht. Und weil der Sachplan nur in eine Anhörung statt in eine richtige Vernehmlassung muss, hat sich der Bundesrat ebenfalls noch nicht dazu geäussert.

24 Fragen an Sommaruga

Peter Hettich, Professor für Bau, Planungs- und Umweltrecht an der Universität St. Gallen, sagt, der Sachplan entspreche dem Trend, Kompetenzen von den Gemeinden zum Kanton zu verlagern und dem Bund mehr Einfluss in der Raumplanung zu geben. «Das Subsidiaritätsprinzip, wonach Entscheide möglichst bürgernah gefällt werden sollen, leidet natürlich darunter.» Die Kompetenzen des Bundes seien allerdings nicht umfassend und würden eine Verdrängung des mobilisierten Individualverkehrs nicht erlauben.

Im Parlament regt sich nun Widerstand. Nationalräte von CVP, SVP und FDP haben 24 Fragen an Simonetta Sommaruga eingereicht. Fabio Regazzi, Tessiner CVP-Nationalrat und Präsident des Gewerbeverbandes, findet, der Sachplan müsse die individuelle Mobilität in den Vordergrund stellen, weil sie 75 Prozent der Mobilität ausmache und für das Gewerbe besonders wichtig sei.

Auch mit dem Vorgehen ist Regazzi nicht einverstanden: «Das Bundesamt macht ideologische Verkehrspolitik am Parlament vorbei», findet er. Das Parlament, die Kantone und die Städte würden so entmachtet. Die Forderungen seien eine Gefahr für das lokale Gewerbe. «Deshalb müssen das auch die lokalen Behörden entscheiden.»

Das Bundesamt für Raumplanung schreibt auf Anfrage, die Städte und die Kantone seien bei der Erarbeitung miteinbezogen worden. Es handle sich um einen Entwurf. Der Sachplan enge den Handlungsspielraum des Parlaments nicht ein. Auf welche Parlamentsbeschlüsse sich die Aussagen im Sachplan Verkehr abstützen, lässt das Bundesamt offen. Doch es nimmt den Bericht teilweise zurück: Eine Reduktion von Parkplätzen werde nicht angestrebt.

Feusi gehört zum Nachlass den Tamedia von Blocher geerbt hat. Wenn die Städte sterben, dann wegen den Benzinern und Dieselfahrzeugen. Die Halter meinen wohl, sie könnten schön im grünen Speckgürtel wohnen und dann mit ihren Karossen die Stadtluft verpesten, die Anwohner mit Lärm belästigen und direkt vor den Ladengeschäften parkieren.
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