- Monika56
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Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Sep 24, 2021 12:03 pm
Teil: 337
Kapitel: 416
James: Wir werden unsere Zelte an der Waldlichtung aufbauen. Zwischen den Bäumen haben wir genügend Platz. Der Waldboden ist auch wunderbar trocken.
Polly: Uhrenvergleich, wir haben genau 19 Uhr 30 Uhr.
Heike: Um 20 Uhr 15 kommt im Fernsehen die Unterhaltungssendung mit Heinz Schenk „Zum Blauen Bock“.
Othilie: Das haben wir hier auch live im Programm. Nicht war Joggeli:
Joggeli: Zum Blauen Bock beim Appelwoi, da lass dich ruhig nieder…..
Heinz Schenk, Lia Wöhr & Reno Nonsens - Im Blauen Bock
Polly: Dann lasset uns endlich die Zelte aufbauen. Welches Team mit dieser Arbeit als erster fertig ist, bekommt von mir 8 nagelneu verpackte Feinstrumpfhosen. Also für jede Person 2 Stück.
ARWA "ja" - "international wie die große Mode" (1965)
Polly: Diese Strumpfhose ist ganz neu auf dem Markt bekommen, und ihr könnt sie dann mal testen, bzw. mir dann eure Erfahrungen mitteilen.
Die zweitplatzierten bekommen jeweils eine neue Strumpfhose.
Heike: Und die Drittplatzierten?
Polly: Die bekommen jeweils ein paar Socken.
Inge: Das ist ja ganz furchtbar. Und die platzierten Teams dahinter?
Polly: Die decken nachher den Abendtisch.
Inge: Das ist dann Motivation genug, die ersten beiden Plätze zu belegen.
Also:
Auf die Plätze
Fertig
Los
Zelt Nr.3, belegt mit Gaby, Thomas, Andreas, Ute (Zeltleitung: Heute ausnahmsweise mal Ute
Ute: (Freundin von Andreas) war als erstes mit der Arbeit fertig).
Und auch die anderen Teams waren kurz darauf mit der Arbeit fertig. Selbstverständlich sorgten die beschäftigungslosen Personen für den Aufbau der Tische und für die Zubereitung des Abendessens.
Polly: Das war absolute Rekordzeit. Wir werden immer besser. Alles geht Hand in Hand vonstatten.
Heike: Was gibt es denn heute zum Abendessen?
Othilie: Bohnengemüse mit Speck und Kartoffeln. Während ihr die Zelte aufgebaut habt, war eine ganze Brigade von uns beschäftigt Kartoffeln zu schälen, den Speck zu schneiden, und die Bohnen zu kochen usw.
Martina: Booooah super, man riecht es. Das ist doch was anderes als Eukalyptus-Kost. Der Duft ist herrlich.
Othilie: Das einfache Essen in der Natur ist schon etwas ganz besonderes. Nun denn, dann kommt zu Tisch und lasst es euch schmecken. Der Tag war schließlich lang genug.
Ute am Abendtisch: So einsam und abgelegen haben wir auf unserer Tour noch nicht gecampt. Man sieht keine Menschenseele, und irgendwelche bäuerliche Anwesen sind auch meilenweit nicht zu sehen. Ich komme mir vor wie im Yellowstone-Nationalpark. So oder so ähnlich könnte es dort auch aussehen.
Gaby: So lange es hell ist, sieht es sehr romantisch aus, und wenn es dunkel ist, werden wir nur die Sterne am Nachthimmel sehen.
Heike: Wo haben wir denn die Outdoor-Toiletten aufgebaut?
Othilie: Heike, wir sind am Essen. Davon abgesehen, die Chemo-Toiletten stehen am Waldrand. Außerdem ist im Wohnwagen von Martina eine kleine Toilette aufgebaut. Aber ich hoffe, dass sie nicht so stark frequentiert wird. Und das im Sinne von Martina.
Inge: Jetzt haben wie auch schon seit einigen Tagen kein Fernsehen mehr geschaut, kein Radio mehr gehört, und auch keine Zeitung mehr gelesen. Wir wissen nicht, was auf der Welt los ist. Wir wissen noch nicht mal, was hier in Bayern los ist. Wir sind von der Welt abgeschnitten.
Polly: Was für eine Wohltat. Ich hoffe, dass das noch einige Tage so bleibt.
22 Uhr
Polly: Kinder, es ist Zeit ins Bett zu gehen. Wir werden das auch tun. Tische und Stühle können wir für das Frühstück morgen früh so stehenlassen. Wecken ist um 7 Uhr angesagt.
Um 22 Uhr 15 waren die ersten Schnarch-Geräusche zu vernehmen.
Um 22 Uhr 20 waren große Schmatz-Geräusche zu vernehmen.
Martina zu Tina: Ich wette mit dir, dass Heike sich über unser Lebensmittelfahrzeug hermacht. Auf „Gut Bavaria“ ist sie am Wochenende auch manchmal mitten in der Nacht in der Küche anzutreffen.
Tina: Ich weiß, aber so laut wie jetzt war sie dabei noch nie.
Martina: Du hast Recht. Da ist absolut wahr.
Auch Joggeli ist von dem lauten Schmatzen wachgeworden. Er schaute aus dem Zelt, nachdem er festgestellt hatte, dass keiner in seinem Zelt eine nachträgliche Mahlzeit einnahm, und konnte kaum glauben, was er dort sah.
Im Zelt von Mara, Simba, Polly und Frank war Simba auch schon wachgeworden. Er sah vorsichtig aus dem Zelt heraus, sah einen großen Schatten und sagte mit ruhiger und normaler Stimme den Namen:
Butzi
Joggeli schlich sich auf der Hinterseite des Zeltes heraus und robbte vorsichtig sowie lautlos zum Zelt von Heinz Schultz, Frau Pfeiffer, Othilie, Birgit, und kroch unter die Plane hindurch ins Zeltinnere. Dort weckte er dann leise seine Schwester Othilie.
Joggeli: Draußen in unserem Gehege ist ein großes wildes Tier.
Othilie: Willst du mir etwas einen Bären aufbinden?
Joggeli: Genauso ist es, du hättest es nicht treffender formulieren können. Draußen ist tatsächlich ein Bär. Genauer gesagt ein Braun-Bär.
Othilie: Ich glaube ich höre nicht richtig. Kannst du das noch mal bitte wiederholen?
Joggeli: Ein B R A U N B Ä R macht sich über unsere Lebensmittel her.
Othilie: Das darf der gar nicht.
Joggeli: Das mache ihm das bitte mal klar.
Othilie: Dieses risikoreiche Unterfangen werde ich tunlichst unterbinden.
Joggeli: Da gehe ich mit dir absolut konform. Was können wir aber tun?
Heinz Schultz: Ich werde dem Tier, kraft meines Amtes als Hauptwachtmeisters, eine Strafanzeige wegen Diebstahls verpassen die sich gewaschen hat. Das Problem liegt nur darin, dass ich für diesen Landkreis keine polizeilichen Befugnisse habe.
Frau Pfeiffer: Das ist auch garantiert gesünder.
Othilie: Wie verhält sich der Bär im Moment?
Joggeli: Er grunzt im Moment vor Zufriedenheit vor sich hin. Bei der großen Essensration vor ihm sicherlich nicht verwunderlich.
Frau Pfeiffer: Dann müssen wir jetzt unbedingt die Polizei informieren.
Othilie sarkastisch: Frau Pfeiffer, wir haben auch hier in der Wildnis etliche Telefonzellen. So kommen wir hier nicht weiter, wir brauchen verdammt noch mal eine für uns alle befriedigende Lösung für das Problem.
Auch in den anderen Zelten waren mittlerweile alle Personen wach.
Tina: Martina, hast du evtl. eine Idee wie man das Problem lösen kann.
Martina: Bei einem Tier in dieser Größenordnung im Moment noch nicht. Es ist genauso unberechenbar wie Ex-SS Sturmbannführer Schulz, den wir im Januar dingfest machen konnten. Ich bin aber überzeugt davon, dass die Erwachsenen bereits darüber diskutieren, wie das Problem zu lösen ist.
Und so war es dann auch.
James: Ich werde mich mit dem Fahrrad leise von dannen schleichen, und den nächsten Ort mit einer Polizeistation anfahren. Dazu nehme ich dann das Rennrad von Martina. Laut der Karte dürfte das nächste Dorf ca. 10 km entfernt sein.
Othilie: Darüber wär ich sehr dankbar. Im Moment ist der Bär glücklicherweise nur damit beschäftigt unsere Lebensmittelvorräte zu plündern. Er scheint sehr hungrig zu sein.
Eddy: Wenn wir uns hier weiterhin ruhig verhalten, wird uns nichts geschehen.
Othilie: James, dann beeile dich bitte.
Info:
Einst lebten Braunbären überall dort, wo es Wald gab - und das war in fast ganz Europa. Durch die Rodung des Waldes wurden die Tiere immer weiter zurückgedrängt. Schon im Mittelalter war der Lebensraum der Bären auf die schwer zugänglichen und noch waldreichen Gebirge beschränkt. Die besten europäischen Bärengebiete sind steile, oft felsendurchsetzte großräumige Wälder; hierher verirren sich Menschen nur selten.
Im Dinarischen Gebirge und den Karpaten sind heute die höchsten Bestandsdichten in Europa zu finden. Auch in den Pyrenäen, den Alpen und dem Apennin gibt es noch kleinere Populationen. Im Kantabrischen Gebirge wächst die Zahl der Braunbären seit Ende der 1990er Jahre stetig an – ein Ergebnis der beharrlichen Arbeit von EuroNatur und seinem spanischen Projektpartner FAPAS.
Ein gutes Nahrungsangebot, genügend Möglichkeiten zur Deckung und eine ausreichende Anzahl schwer zugänglicher Höhlen sind die entscheidenden Voraussetzungen dafür, dass sich Bärenbestände in einem Gebiet langfristig etablieren können.
Körpermerkmale
Aufgerichtet erreichen europäische Braunbären eine Größe zwischen 1,70 und 2,20 Metern. Je nach Verbreitungsgebiet variiert das Gewicht zwischen 100 und 350 Kilogramm. In allen Populationen aber sind die Männchen deutlich schwerer als die Weibchen.
Nahrung
Braunbären decken – je nach Verbreitungsgebiet - bis zu drei Viertel ihres Bedarfs mit pflanzlicher Nahrung. Im Sommer und Herbst ernähren sie sich vor allem von Obst, Nüssen und Baumfrüchten wie Eicheln, Kastanien und Bucheckern. In dieser Zeit müssen sie täglich ca. 20.000 Kalorien zu sich nehmen (das entspricht etwa 30 Kilo Äpfeln), um sich genügend Winterspeck anzufressen. Wenn Bären im Frühling die Höhle verlassen, steht ihnen nur wenig Futter zur Verfügung. Ihren Bedarf decken sie zu dieser Zeit mit Wurzeln, Gräsern und Kräutern sowie Insekten. Auch Aas von Wild (wie z.B. Rehen) oder Weidetieren (wie z.B. Schafen), die Opfer des Winters geworden sind, ist jetzt eine wichtige Nahrungsquelle.
Wenn man einen Bären trifft, ist es vor allem wichtig, Ruhe zu bewahren und die Vorgangsweise an die jeweilige Situation anzupassen. Wenn der Bär einen Menschen entdeckt, kommt es in der Regel zu folgenden Reaktionen: Der Bär zieht sich unverzüglich zurück, meist schon, bevor wir ihn überhaupt bemerken. Der Bär richtet sich auf die Hinterbeine auf um einen besseren Überblick zu bekommen. Das ist kein Zeichen von Aggression. In diesem Fall sollte man mit ruhiger Stimme auf sich aufmerksam machen, damit einen der Bär leichter als Mensch erkennen und sich anschließend zurückziehen kann.
Das richtige Verhalten
Bären in Europa greifen nicht aus Angriffslust an, sondern wenn sie meinen, sich vor einer Gefahr schützen zu müssen. Wenn du einen Bären in größerer Entfernung siehst, zieh dich langsam wieder zurück. Gib dem Bären die Möglichkeit, seinen Weg fortzusetzen. Niemals weglaufen! Wenn ein Bär auf dich zukommt und dich noch nicht bemerkt hat, sprich mit ruhiger Stimme, um auf dich aufmerksam zu machen. Zieh dich zurück. Bären sehen schlecht, also gib ihnen die Möglichkeit, dich als Menschen zu erkennen. Achte auf sein Verhalten! Wenn du unmittelbar vor einem Bären stehst (auch wenn es sich um eine Bärin mit Jungen handelt): Zieh dich langsam zurück. Mach keine ruckartigen Bewegungen und schrei nicht. Wirf nicht mit Steinen oder sonstigen Gegenständen nach einem Bären. Ein Bär, der sich bedroht fühlt wird sich unter Umständen verteidigen wollen und die Gefahr für aggressives Verhalten steigt. In Ausnahmefällen kann der Bär einen “Scheinangriff” ausführen. Dabei kommt es zu keinem Körperkontakt. Scheinangriffe haben den Zweck, unerwünschte Eindringlinge zu vertreiben. Wenn ein Bär angreift, versuche nicht dich zu wehren. Bleib stehen oder lege dich mit dem Gesicht nach unten auf den Boden. Der Bär wird in den meisten Fällen vor dir stehen bleiben, ohne dich zu berühren. Es ist schwierig zu erkennen, ob es sich um einen Scheinangriff handelt oder nicht. Wenn du dich totstellst, bevor es zum Kontakt kommt, zeigt es dem Bären, dass von dir keine Gefahr ausgeht. Verhalte dich passiv. Versuche so ruhig wie möglich zu bleiben, bis der Angriff zu Ende ist. Bevor du dich aufrichtest, kontrolliere, ob der Bär sich noch in deiner Nähe befindet. Versuche niemals vor einem Bären davon zu laufen oder auf einen Baum zu flüchten. Bären sind geschickte Kletterer und können am Boden Geschwindigkeiten von über 50 km/h erreichen. Unabhängig vom Gelände wird ein Bär dich nach ein paar Metern eingeholt haben. Die einzige Ausnahme dieser Regel gilt, wenn du dich mit ein paar Schritten in Sicherheit bringen kannst (z.B. in ein Auto). Näher dich niemals einem Bärenjungen, auch dann nicht, wenn es sich neugierig verhält oder verwaist aussieht. Wenn du ein Bärenjunges siehst, zieh dich zurück. Quelle: euronatur.org
Und so war es dann auch.
James nahm das Rennrad von Martina, bahnte sich leise einen Weg durch das enge Gestrüpp des Waldes, und erreichte endlich einen kleinen schmalen Weg, der lt. Karte zur Landstraße führte. Erst hier schaltete er die Beleuchtung des Fahrrades ein. Hier gab er dann dem Renn-Rad die Sporen.
Mit bis zu 50 km/h auf dem Tacho, jagte er der nächsten Ortschaft entgegen.
Ja, James war durchtrainiert, wobei ihm das neue leichtgängige Renn-Rad von Martina sehr gut gefiel. Er nahm sich vor, wenn er wieder auf „Gut Bavaria“ war, ebenfalls so ein Rad zu erwerben. Aber hier ging es jetzt erstmal um die drohende Gefahr und die Gesundheit der Familie Hoffmann, sowie deren Freunde.
Um 0 Uhr 30 erreichte er schließlich in Rekordzeit eine kleine Ortschaft, deren Bewohner natürlich schon in ihren Betten lagen. Hektisch nahm er Ausschau nach einer kleinen Polizeistation, die er nach kurzer Suche auch fand.
Es war nicht verwunderlich, dass auf der Vorderfront des kleinen Haus kein Licht brannte. Ergo ging er erstmal um das Haus herum, um festzustellen, ob dieses Anwesen überhaupt in der Nacht besetzt war.
Auf Grund der Tatsache, dass auf dem Hinterhof eine BMW-Polizei-Isetta stand, konnte man davon ausgehen, dass die Station besetzt war.
Ergo ging er wieder um das Haus herum, drückte auf dem Klingelknopf und hämmerte mit der Faust gegen die Eingangstüre. Dieser Krach war bestimmt fast im ganzen Dorf zu hören.
Kurz darauf öffnete sich über ihm ein Fenster. Das erste was James zu hören bekam war folgendes:
Kreizkruzefix - Himmeherrgott - Sakramt - Mileckstamarsch, du Pfannakuacha, du windiga!
Ja das die bayrische Fluchen ist auf der ganzen Welt bekannt, auch wenn sie außerhalb Bayerns kaum zu verstehen ist.
James: Entschuldigen sie bitte die nächtliche Störung. Mir liegt es absolut fern ihren verdienten Schönheitsschlaf zu unterbrechen. Wir haben hier im Fichtenwald, ca. 10 km von hier einen Braunbär aufgespürt, der unsere Reisegruppe bedroht.
Hauptwachtmeister König (So heißt der aus dem Schönheitsschlaf auf übelste Weise herausgerissene Herr):
Wollen sie mir etwa einen Bären aufbinden.
Anschließend wurde das Fenster mit großem Knall wieder geschlossen.
Nun zog James seinen rechten Schuh aus, und hämmerte mit ihm gegen die Türe, was zur Folge hatte, dass die Fenster von etlichen Nebengebäuden geöffnet wurden, und sich viele schlaftrunkene Gesichter im Fensterrahmen zeigten. Diese von James gewollte Aufmerksamkeit machte er sich dann mit sehr lauter Stimme sofort zunutze.
James: Ein großer gefährlicher Braunbär befindet sich in der Nähe und bedroht viele Kinder. Sie fürchten um ihr Leben.
Lieschen Müller, die Nachbarin vom Nebenhaus:
Nun bewegen sie endlich mal ihren Arsch Wachtmeister König. Sonst komme ich mit dem Nudelholz zu ihnen rüber. Mein Mann hat schon öfters mit ihm Bekanntschaft machen dürfen.
Info:
Nudelholz
Zwei gute Nudelhölzer aus den Tagiatelle-Wäldern bei Cannelloni
Das Nudelholz wurde 1539 von einarmigen Börsianern in Basel erfunden. Es ist ein runder, konischer Holzklotz mit zwei Bleikugeln im Inneren. In früheren Zeiten wurden Nudelhölzer durch die Frau als Mitgift in die Familien gebracht, um ein häusliches Druckmittel gegen ihren Ehemann zu haben. Die zwei handlichen Griffe und die Walzenform erlaubten eine große Bandbreite von Einsatzmethoden zur häuslichen Gewalt, von Stechen bis zum frontalen Draufzimmern und dem schwungvollen Schlag von unten in den Schritt des wehrlosen Ehemannes (deswegen Nudelholz). Durch die drehbare Walze waren die Hölzer gut und schnell von Blut und Tränen zu reinigen. Wegen des Drangs vieler Frauen, mit dieser Waffe den Mann dazu zu zwingen, immer wieder über ihre schalen Pointen zu lachen ist das Nudelholz heute für einige der am meisten plattgewalzten Witze des internationalen Frauenhumors verantwortlich.
Ähnlich wie beim Dreschflegel kamen einige Hausfrauen mit der Zeit auch auf die Idee, ihre Nudelhölzer für die anfallenden Alltagsaufgaben zu verwenden. Die guten Eigenschaften, die Nudelhölzer beim Auswalzen von Broten und Teigen zeigten, machten den Bulldozer in der Küche nach und nach überflüssig und seit der Genfer Konvention ist das Holz als Ehewaffe offiziell verboten bzw. geächtet. Einige Versuche der Bundespolizei, die Hölzer als günstigere Schlagwaffe zu nutzen verliefen im Sand, nachdem die unteren Griffe beim Einsatz in den Verbrechern steckengeblieben sind. Bis auf einige Polizeistationen im Hinterland von Bayern sieht man selten noch Nudelhölzer im Außenbereich und in den meisten Küchen sind sie heute, ähnlich wie die Hausfrauen, serienmäßig angekettet. Quelle: Stupidedia.
Lieschen Müller, der Generalanzeiger des kleinen Ortes, erschien wenige Augenblicke im Nachthemd auf der Dorfstraße, und wedelte mit einer großen Kuhglocke, so dass auch die restlichen Bewohner des Ortes schließlich wach wurden.
Die junge 20 jährige Tochter von Lieschen Müller, auch Zenzi genannt, zeigte sich kurze Zeit später ein wenig offenherziger in dieser lauwarmen Nacht auf der Dorfstraße. Wobei es der jüngeren Dorfjugend bei diesem Anblick noch wärmer wurde.
Unbestätigten Aussagen zufolge soll sie keinen Slip unter dem Babydoll getragen haben.
Während sich James nun nach oben in die Dienstwohnung von Wachtmeister König machte (König warf ihm den Hausschlüssel aus dem Fenster), bewaffnete sich nun die männliche Dorfbevölkerung mit dem was der jeweilige Hof so hergab.
Und das waren z.B. etliche Mistgabeln.
Liebe Leser; dass ist nicht auf meinem Mist gewachsen, denn das war tatsächlich so.
Während James oben in der Dienstwohnung die gegenwärtige Lage erörterte, wurde die Menschenmenge vor der Polizeistation immer größer. Und wie das nun mal so ist, wenn so viele Menschen zusammenstehen, wurde aus dem jungen Braunbär nun schon ein riesiger Grizzlybär. Nein, zwei Grizzlybären.
Seien wir doch mal ganz ehrlich. Wann hat man schon einen großen Bär zuhause, verzeihung äh einen Bär quasi vor seiner Haustüre.
Die Menschenansammlung wurde immer dichter, und die Anzahl der Grizzlybären mit der Zeit auch immer größer.
Kurze Zeit später erschien auch wieder James auf der Bildfläche und Wachtmeister König in seiner kompletten Dienstuniform ohne Mistgabel, aber dafür mit Handschellen und einem Gummiknüppel.
Ich gehe anhand seiner Bewaffnung davon aus, dass er wenig Erfahrung mit mittlerweile 5 Grizzlybären und zwei Braunbären hatte.
Wachtmeister König zu der mit Mistgabeln versammelten Mannschaft:
Dann werden wir uns mal auf dem Weg machen. Als Transportfahrzeug in diesem unwegsamen Gelände nehmen wir einen Traktor mit Anhänger. Das Fahrrad von Mr. James (Martina) nehmen wir natürlich auch mit.
Hier ein Beispielfoto eines Lindner Traktors aus den frühen 60 Jahren mit denen die „Bärenfänger“ unterwegs waren.
Ende Teil: 337
Wie die Bärenjagt weitergehen wird, könnt ihr in Teil 338 erfahren.
Monika
Geschrieben am 23.07.2020
Kapitel: 416
James: Wir werden unsere Zelte an der Waldlichtung aufbauen. Zwischen den Bäumen haben wir genügend Platz. Der Waldboden ist auch wunderbar trocken.
Polly: Uhrenvergleich, wir haben genau 19 Uhr 30 Uhr.
Heike: Um 20 Uhr 15 kommt im Fernsehen die Unterhaltungssendung mit Heinz Schenk „Zum Blauen Bock“.
Othilie: Das haben wir hier auch live im Programm. Nicht war Joggeli:
Joggeli: Zum Blauen Bock beim Appelwoi, da lass dich ruhig nieder…..
Heinz Schenk, Lia Wöhr & Reno Nonsens - Im Blauen Bock
Polly: Dann lasset uns endlich die Zelte aufbauen. Welches Team mit dieser Arbeit als erster fertig ist, bekommt von mir 8 nagelneu verpackte Feinstrumpfhosen. Also für jede Person 2 Stück.
ARWA "ja" - "international wie die große Mode" (1965)
Polly: Diese Strumpfhose ist ganz neu auf dem Markt bekommen, und ihr könnt sie dann mal testen, bzw. mir dann eure Erfahrungen mitteilen.
Die zweitplatzierten bekommen jeweils eine neue Strumpfhose.
Heike: Und die Drittplatzierten?
Polly: Die bekommen jeweils ein paar Socken.
Inge: Das ist ja ganz furchtbar. Und die platzierten Teams dahinter?
Polly: Die decken nachher den Abendtisch.
Inge: Das ist dann Motivation genug, die ersten beiden Plätze zu belegen.
Also:
Auf die Plätze
Fertig
Los
Zelt Nr.3, belegt mit Gaby, Thomas, Andreas, Ute (Zeltleitung: Heute ausnahmsweise mal Ute
Ute: (Freundin von Andreas) war als erstes mit der Arbeit fertig).
Und auch die anderen Teams waren kurz darauf mit der Arbeit fertig. Selbstverständlich sorgten die beschäftigungslosen Personen für den Aufbau der Tische und für die Zubereitung des Abendessens.
Polly: Das war absolute Rekordzeit. Wir werden immer besser. Alles geht Hand in Hand vonstatten.
Heike: Was gibt es denn heute zum Abendessen?
Othilie: Bohnengemüse mit Speck und Kartoffeln. Während ihr die Zelte aufgebaut habt, war eine ganze Brigade von uns beschäftigt Kartoffeln zu schälen, den Speck zu schneiden, und die Bohnen zu kochen usw.
Martina: Booooah super, man riecht es. Das ist doch was anderes als Eukalyptus-Kost. Der Duft ist herrlich.
Othilie: Das einfache Essen in der Natur ist schon etwas ganz besonderes. Nun denn, dann kommt zu Tisch und lasst es euch schmecken. Der Tag war schließlich lang genug.
Ute am Abendtisch: So einsam und abgelegen haben wir auf unserer Tour noch nicht gecampt. Man sieht keine Menschenseele, und irgendwelche bäuerliche Anwesen sind auch meilenweit nicht zu sehen. Ich komme mir vor wie im Yellowstone-Nationalpark. So oder so ähnlich könnte es dort auch aussehen.
Gaby: So lange es hell ist, sieht es sehr romantisch aus, und wenn es dunkel ist, werden wir nur die Sterne am Nachthimmel sehen.
Heike: Wo haben wir denn die Outdoor-Toiletten aufgebaut?
Othilie: Heike, wir sind am Essen. Davon abgesehen, die Chemo-Toiletten stehen am Waldrand. Außerdem ist im Wohnwagen von Martina eine kleine Toilette aufgebaut. Aber ich hoffe, dass sie nicht so stark frequentiert wird. Und das im Sinne von Martina.
Inge: Jetzt haben wie auch schon seit einigen Tagen kein Fernsehen mehr geschaut, kein Radio mehr gehört, und auch keine Zeitung mehr gelesen. Wir wissen nicht, was auf der Welt los ist. Wir wissen noch nicht mal, was hier in Bayern los ist. Wir sind von der Welt abgeschnitten.
Polly: Was für eine Wohltat. Ich hoffe, dass das noch einige Tage so bleibt.
22 Uhr
Polly: Kinder, es ist Zeit ins Bett zu gehen. Wir werden das auch tun. Tische und Stühle können wir für das Frühstück morgen früh so stehenlassen. Wecken ist um 7 Uhr angesagt.
Um 22 Uhr 15 waren die ersten Schnarch-Geräusche zu vernehmen.
Um 22 Uhr 20 waren große Schmatz-Geräusche zu vernehmen.
Martina zu Tina: Ich wette mit dir, dass Heike sich über unser Lebensmittelfahrzeug hermacht. Auf „Gut Bavaria“ ist sie am Wochenende auch manchmal mitten in der Nacht in der Küche anzutreffen.
Tina: Ich weiß, aber so laut wie jetzt war sie dabei noch nie.
Martina: Du hast Recht. Da ist absolut wahr.
Auch Joggeli ist von dem lauten Schmatzen wachgeworden. Er schaute aus dem Zelt, nachdem er festgestellt hatte, dass keiner in seinem Zelt eine nachträgliche Mahlzeit einnahm, und konnte kaum glauben, was er dort sah.
Im Zelt von Mara, Simba, Polly und Frank war Simba auch schon wachgeworden. Er sah vorsichtig aus dem Zelt heraus, sah einen großen Schatten und sagte mit ruhiger und normaler Stimme den Namen:
Butzi
Joggeli schlich sich auf der Hinterseite des Zeltes heraus und robbte vorsichtig sowie lautlos zum Zelt von Heinz Schultz, Frau Pfeiffer, Othilie, Birgit, und kroch unter die Plane hindurch ins Zeltinnere. Dort weckte er dann leise seine Schwester Othilie.
Joggeli: Draußen in unserem Gehege ist ein großes wildes Tier.
Othilie: Willst du mir etwas einen Bären aufbinden?
Joggeli: Genauso ist es, du hättest es nicht treffender formulieren können. Draußen ist tatsächlich ein Bär. Genauer gesagt ein Braun-Bär.
Othilie: Ich glaube ich höre nicht richtig. Kannst du das noch mal bitte wiederholen?
Joggeli: Ein B R A U N B Ä R macht sich über unsere Lebensmittel her.
Othilie: Das darf der gar nicht.
Joggeli: Das mache ihm das bitte mal klar.
Othilie: Dieses risikoreiche Unterfangen werde ich tunlichst unterbinden.
Joggeli: Da gehe ich mit dir absolut konform. Was können wir aber tun?
Heinz Schultz: Ich werde dem Tier, kraft meines Amtes als Hauptwachtmeisters, eine Strafanzeige wegen Diebstahls verpassen die sich gewaschen hat. Das Problem liegt nur darin, dass ich für diesen Landkreis keine polizeilichen Befugnisse habe.
Frau Pfeiffer: Das ist auch garantiert gesünder.
Othilie: Wie verhält sich der Bär im Moment?
Joggeli: Er grunzt im Moment vor Zufriedenheit vor sich hin. Bei der großen Essensration vor ihm sicherlich nicht verwunderlich.
Frau Pfeiffer: Dann müssen wir jetzt unbedingt die Polizei informieren.
Othilie sarkastisch: Frau Pfeiffer, wir haben auch hier in der Wildnis etliche Telefonzellen. So kommen wir hier nicht weiter, wir brauchen verdammt noch mal eine für uns alle befriedigende Lösung für das Problem.
Auch in den anderen Zelten waren mittlerweile alle Personen wach.
Tina: Martina, hast du evtl. eine Idee wie man das Problem lösen kann.
Martina: Bei einem Tier in dieser Größenordnung im Moment noch nicht. Es ist genauso unberechenbar wie Ex-SS Sturmbannführer Schulz, den wir im Januar dingfest machen konnten. Ich bin aber überzeugt davon, dass die Erwachsenen bereits darüber diskutieren, wie das Problem zu lösen ist.
Und so war es dann auch.
James: Ich werde mich mit dem Fahrrad leise von dannen schleichen, und den nächsten Ort mit einer Polizeistation anfahren. Dazu nehme ich dann das Rennrad von Martina. Laut der Karte dürfte das nächste Dorf ca. 10 km entfernt sein.
Othilie: Darüber wär ich sehr dankbar. Im Moment ist der Bär glücklicherweise nur damit beschäftigt unsere Lebensmittelvorräte zu plündern. Er scheint sehr hungrig zu sein.
Eddy: Wenn wir uns hier weiterhin ruhig verhalten, wird uns nichts geschehen.
Othilie: James, dann beeile dich bitte.
Info:
Einst lebten Braunbären überall dort, wo es Wald gab - und das war in fast ganz Europa. Durch die Rodung des Waldes wurden die Tiere immer weiter zurückgedrängt. Schon im Mittelalter war der Lebensraum der Bären auf die schwer zugänglichen und noch waldreichen Gebirge beschränkt. Die besten europäischen Bärengebiete sind steile, oft felsendurchsetzte großräumige Wälder; hierher verirren sich Menschen nur selten.
Im Dinarischen Gebirge und den Karpaten sind heute die höchsten Bestandsdichten in Europa zu finden. Auch in den Pyrenäen, den Alpen und dem Apennin gibt es noch kleinere Populationen. Im Kantabrischen Gebirge wächst die Zahl der Braunbären seit Ende der 1990er Jahre stetig an – ein Ergebnis der beharrlichen Arbeit von EuroNatur und seinem spanischen Projektpartner FAPAS.
Ein gutes Nahrungsangebot, genügend Möglichkeiten zur Deckung und eine ausreichende Anzahl schwer zugänglicher Höhlen sind die entscheidenden Voraussetzungen dafür, dass sich Bärenbestände in einem Gebiet langfristig etablieren können.
Körpermerkmale
Aufgerichtet erreichen europäische Braunbären eine Größe zwischen 1,70 und 2,20 Metern. Je nach Verbreitungsgebiet variiert das Gewicht zwischen 100 und 350 Kilogramm. In allen Populationen aber sind die Männchen deutlich schwerer als die Weibchen.
Nahrung
Braunbären decken – je nach Verbreitungsgebiet - bis zu drei Viertel ihres Bedarfs mit pflanzlicher Nahrung. Im Sommer und Herbst ernähren sie sich vor allem von Obst, Nüssen und Baumfrüchten wie Eicheln, Kastanien und Bucheckern. In dieser Zeit müssen sie täglich ca. 20.000 Kalorien zu sich nehmen (das entspricht etwa 30 Kilo Äpfeln), um sich genügend Winterspeck anzufressen. Wenn Bären im Frühling die Höhle verlassen, steht ihnen nur wenig Futter zur Verfügung. Ihren Bedarf decken sie zu dieser Zeit mit Wurzeln, Gräsern und Kräutern sowie Insekten. Auch Aas von Wild (wie z.B. Rehen) oder Weidetieren (wie z.B. Schafen), die Opfer des Winters geworden sind, ist jetzt eine wichtige Nahrungsquelle.
Wenn man einen Bären trifft, ist es vor allem wichtig, Ruhe zu bewahren und die Vorgangsweise an die jeweilige Situation anzupassen. Wenn der Bär einen Menschen entdeckt, kommt es in der Regel zu folgenden Reaktionen: Der Bär zieht sich unverzüglich zurück, meist schon, bevor wir ihn überhaupt bemerken. Der Bär richtet sich auf die Hinterbeine auf um einen besseren Überblick zu bekommen. Das ist kein Zeichen von Aggression. In diesem Fall sollte man mit ruhiger Stimme auf sich aufmerksam machen, damit einen der Bär leichter als Mensch erkennen und sich anschließend zurückziehen kann.
Das richtige Verhalten
Bären in Europa greifen nicht aus Angriffslust an, sondern wenn sie meinen, sich vor einer Gefahr schützen zu müssen. Wenn du einen Bären in größerer Entfernung siehst, zieh dich langsam wieder zurück. Gib dem Bären die Möglichkeit, seinen Weg fortzusetzen. Niemals weglaufen! Wenn ein Bär auf dich zukommt und dich noch nicht bemerkt hat, sprich mit ruhiger Stimme, um auf dich aufmerksam zu machen. Zieh dich zurück. Bären sehen schlecht, also gib ihnen die Möglichkeit, dich als Menschen zu erkennen. Achte auf sein Verhalten! Wenn du unmittelbar vor einem Bären stehst (auch wenn es sich um eine Bärin mit Jungen handelt): Zieh dich langsam zurück. Mach keine ruckartigen Bewegungen und schrei nicht. Wirf nicht mit Steinen oder sonstigen Gegenständen nach einem Bären. Ein Bär, der sich bedroht fühlt wird sich unter Umständen verteidigen wollen und die Gefahr für aggressives Verhalten steigt. In Ausnahmefällen kann der Bär einen “Scheinangriff” ausführen. Dabei kommt es zu keinem Körperkontakt. Scheinangriffe haben den Zweck, unerwünschte Eindringlinge zu vertreiben. Wenn ein Bär angreift, versuche nicht dich zu wehren. Bleib stehen oder lege dich mit dem Gesicht nach unten auf den Boden. Der Bär wird in den meisten Fällen vor dir stehen bleiben, ohne dich zu berühren. Es ist schwierig zu erkennen, ob es sich um einen Scheinangriff handelt oder nicht. Wenn du dich totstellst, bevor es zum Kontakt kommt, zeigt es dem Bären, dass von dir keine Gefahr ausgeht. Verhalte dich passiv. Versuche so ruhig wie möglich zu bleiben, bis der Angriff zu Ende ist. Bevor du dich aufrichtest, kontrolliere, ob der Bär sich noch in deiner Nähe befindet. Versuche niemals vor einem Bären davon zu laufen oder auf einen Baum zu flüchten. Bären sind geschickte Kletterer und können am Boden Geschwindigkeiten von über 50 km/h erreichen. Unabhängig vom Gelände wird ein Bär dich nach ein paar Metern eingeholt haben. Die einzige Ausnahme dieser Regel gilt, wenn du dich mit ein paar Schritten in Sicherheit bringen kannst (z.B. in ein Auto). Näher dich niemals einem Bärenjungen, auch dann nicht, wenn es sich neugierig verhält oder verwaist aussieht. Wenn du ein Bärenjunges siehst, zieh dich zurück. Quelle: euronatur.org
Und so war es dann auch.
James nahm das Rennrad von Martina, bahnte sich leise einen Weg durch das enge Gestrüpp des Waldes, und erreichte endlich einen kleinen schmalen Weg, der lt. Karte zur Landstraße führte. Erst hier schaltete er die Beleuchtung des Fahrrades ein. Hier gab er dann dem Renn-Rad die Sporen.
Mit bis zu 50 km/h auf dem Tacho, jagte er der nächsten Ortschaft entgegen.
Ja, James war durchtrainiert, wobei ihm das neue leichtgängige Renn-Rad von Martina sehr gut gefiel. Er nahm sich vor, wenn er wieder auf „Gut Bavaria“ war, ebenfalls so ein Rad zu erwerben. Aber hier ging es jetzt erstmal um die drohende Gefahr und die Gesundheit der Familie Hoffmann, sowie deren Freunde.
Um 0 Uhr 30 erreichte er schließlich in Rekordzeit eine kleine Ortschaft, deren Bewohner natürlich schon in ihren Betten lagen. Hektisch nahm er Ausschau nach einer kleinen Polizeistation, die er nach kurzer Suche auch fand.
Es war nicht verwunderlich, dass auf der Vorderfront des kleinen Haus kein Licht brannte. Ergo ging er erstmal um das Haus herum, um festzustellen, ob dieses Anwesen überhaupt in der Nacht besetzt war.
Auf Grund der Tatsache, dass auf dem Hinterhof eine BMW-Polizei-Isetta stand, konnte man davon ausgehen, dass die Station besetzt war.
Ergo ging er wieder um das Haus herum, drückte auf dem Klingelknopf und hämmerte mit der Faust gegen die Eingangstüre. Dieser Krach war bestimmt fast im ganzen Dorf zu hören.
Kurz darauf öffnete sich über ihm ein Fenster. Das erste was James zu hören bekam war folgendes:
Kreizkruzefix - Himmeherrgott - Sakramt - Mileckstamarsch, du Pfannakuacha, du windiga!
Ja das die bayrische Fluchen ist auf der ganzen Welt bekannt, auch wenn sie außerhalb Bayerns kaum zu verstehen ist.
James: Entschuldigen sie bitte die nächtliche Störung. Mir liegt es absolut fern ihren verdienten Schönheitsschlaf zu unterbrechen. Wir haben hier im Fichtenwald, ca. 10 km von hier einen Braunbär aufgespürt, der unsere Reisegruppe bedroht.
Hauptwachtmeister König (So heißt der aus dem Schönheitsschlaf auf übelste Weise herausgerissene Herr):
Wollen sie mir etwa einen Bären aufbinden.
Anschließend wurde das Fenster mit großem Knall wieder geschlossen.
Nun zog James seinen rechten Schuh aus, und hämmerte mit ihm gegen die Türe, was zur Folge hatte, dass die Fenster von etlichen Nebengebäuden geöffnet wurden, und sich viele schlaftrunkene Gesichter im Fensterrahmen zeigten. Diese von James gewollte Aufmerksamkeit machte er sich dann mit sehr lauter Stimme sofort zunutze.
James: Ein großer gefährlicher Braunbär befindet sich in der Nähe und bedroht viele Kinder. Sie fürchten um ihr Leben.
Lieschen Müller, die Nachbarin vom Nebenhaus:
Nun bewegen sie endlich mal ihren Arsch Wachtmeister König. Sonst komme ich mit dem Nudelholz zu ihnen rüber. Mein Mann hat schon öfters mit ihm Bekanntschaft machen dürfen.
Info:
Nudelholz
Zwei gute Nudelhölzer aus den Tagiatelle-Wäldern bei Cannelloni
Das Nudelholz wurde 1539 von einarmigen Börsianern in Basel erfunden. Es ist ein runder, konischer Holzklotz mit zwei Bleikugeln im Inneren. In früheren Zeiten wurden Nudelhölzer durch die Frau als Mitgift in die Familien gebracht, um ein häusliches Druckmittel gegen ihren Ehemann zu haben. Die zwei handlichen Griffe und die Walzenform erlaubten eine große Bandbreite von Einsatzmethoden zur häuslichen Gewalt, von Stechen bis zum frontalen Draufzimmern und dem schwungvollen Schlag von unten in den Schritt des wehrlosen Ehemannes (deswegen Nudelholz). Durch die drehbare Walze waren die Hölzer gut und schnell von Blut und Tränen zu reinigen. Wegen des Drangs vieler Frauen, mit dieser Waffe den Mann dazu zu zwingen, immer wieder über ihre schalen Pointen zu lachen ist das Nudelholz heute für einige der am meisten plattgewalzten Witze des internationalen Frauenhumors verantwortlich.
Ähnlich wie beim Dreschflegel kamen einige Hausfrauen mit der Zeit auch auf die Idee, ihre Nudelhölzer für die anfallenden Alltagsaufgaben zu verwenden. Die guten Eigenschaften, die Nudelhölzer beim Auswalzen von Broten und Teigen zeigten, machten den Bulldozer in der Küche nach und nach überflüssig und seit der Genfer Konvention ist das Holz als Ehewaffe offiziell verboten bzw. geächtet. Einige Versuche der Bundespolizei, die Hölzer als günstigere Schlagwaffe zu nutzen verliefen im Sand, nachdem die unteren Griffe beim Einsatz in den Verbrechern steckengeblieben sind. Bis auf einige Polizeistationen im Hinterland von Bayern sieht man selten noch Nudelhölzer im Außenbereich und in den meisten Küchen sind sie heute, ähnlich wie die Hausfrauen, serienmäßig angekettet. Quelle: Stupidedia.
Lieschen Müller, der Generalanzeiger des kleinen Ortes, erschien wenige Augenblicke im Nachthemd auf der Dorfstraße, und wedelte mit einer großen Kuhglocke, so dass auch die restlichen Bewohner des Ortes schließlich wach wurden.
Die junge 20 jährige Tochter von Lieschen Müller, auch Zenzi genannt, zeigte sich kurze Zeit später ein wenig offenherziger in dieser lauwarmen Nacht auf der Dorfstraße. Wobei es der jüngeren Dorfjugend bei diesem Anblick noch wärmer wurde.
Unbestätigten Aussagen zufolge soll sie keinen Slip unter dem Babydoll getragen haben.
Während sich James nun nach oben in die Dienstwohnung von Wachtmeister König machte (König warf ihm den Hausschlüssel aus dem Fenster), bewaffnete sich nun die männliche Dorfbevölkerung mit dem was der jeweilige Hof so hergab.
Und das waren z.B. etliche Mistgabeln.
Liebe Leser; dass ist nicht auf meinem Mist gewachsen, denn das war tatsächlich so.
Während James oben in der Dienstwohnung die gegenwärtige Lage erörterte, wurde die Menschenmenge vor der Polizeistation immer größer. Und wie das nun mal so ist, wenn so viele Menschen zusammenstehen, wurde aus dem jungen Braunbär nun schon ein riesiger Grizzlybär. Nein, zwei Grizzlybären.
Seien wir doch mal ganz ehrlich. Wann hat man schon einen großen Bär zuhause, verzeihung äh einen Bär quasi vor seiner Haustüre.
Die Menschenansammlung wurde immer dichter, und die Anzahl der Grizzlybären mit der Zeit auch immer größer.
Kurze Zeit später erschien auch wieder James auf der Bildfläche und Wachtmeister König in seiner kompletten Dienstuniform ohne Mistgabel, aber dafür mit Handschellen und einem Gummiknüppel.
Ich gehe anhand seiner Bewaffnung davon aus, dass er wenig Erfahrung mit mittlerweile 5 Grizzlybären und zwei Braunbären hatte.
Wachtmeister König zu der mit Mistgabeln versammelten Mannschaft:
Dann werden wir uns mal auf dem Weg machen. Als Transportfahrzeug in diesem unwegsamen Gelände nehmen wir einen Traktor mit Anhänger. Das Fahrrad von Mr. James (Martina) nehmen wir natürlich auch mit.
Hier ein Beispielfoto eines Lindner Traktors aus den frühen 60 Jahren mit denen die „Bärenfänger“ unterwegs waren.
Ende Teil: 337
Wie die Bärenjagt weitergehen wird, könnt ihr in Teil 338 erfahren.
Monika
Geschrieben am 23.07.2020
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Sep 25, 2021 9:15 pm
Liebe Leser,
im Moment schreibe ich kräftig an dem großen Event auf "Schloss Bavaria"
Dort findet ja, wie ich schon angekündigt habe, das große Gala-Bankett statt, an dem die bekanntesten Lordschaften und Fürsten der deutschsprachigen Länder statt
Nach dem Grillabend am Freitag (mit mithilfe der Pfadis aus der Schweiz und Deutschland) nun also am Samstag der Höhepunkt.
Ich kann euch versprechen, dass die Hoffmann-Group für dieses Event eines der berühmtesten Orchester der 30 er bis 70 Jahre angagiert hat. (Swing)
Ebenso erscheint dort einer der berühmtesten, wenn nicht sogar der berühmteste Entertainer überhaupt.
Vielleicht kommt einer von euch auf die Lösung, wer dort erscheinen wird. Darauf wäre ich mal wirklich gespannt.
In jedem Fall hat die Hoffmann-Group (Othilie, Polly, Joggeli) keine Kosten und Mühen gescheut, ein aufwendiges und abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen.
Übrigens: Abendgarderobe ist dort zwingend erwünscht.
Komme mir bitte also keiner dort mit Jeans, Turnschuhe und Pelzmantel an
Monika
im Moment schreibe ich kräftig an dem großen Event auf "Schloss Bavaria"
Dort findet ja, wie ich schon angekündigt habe, das große Gala-Bankett statt, an dem die bekanntesten Lordschaften und Fürsten der deutschsprachigen Länder statt
Nach dem Grillabend am Freitag (mit mithilfe der Pfadis aus der Schweiz und Deutschland) nun also am Samstag der Höhepunkt.
Ich kann euch versprechen, dass die Hoffmann-Group für dieses Event eines der berühmtesten Orchester der 30 er bis 70 Jahre angagiert hat. (Swing)
Ebenso erscheint dort einer der berühmtesten, wenn nicht sogar der berühmteste Entertainer überhaupt.
Vielleicht kommt einer von euch auf die Lösung, wer dort erscheinen wird. Darauf wäre ich mal wirklich gespannt.
In jedem Fall hat die Hoffmann-Group (Othilie, Polly, Joggeli) keine Kosten und Mühen gescheut, ein aufwendiges und abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen.
Übrigens: Abendgarderobe ist dort zwingend erwünscht.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Di Sep 28, 2021 10:25 am
Liebe Leser,
sehr herzlich in dieser Runde möchte ich "Gräfin Mirjana" begrüßen, die sich die Zeit genommen hat, hier in diesem formidablen Forum ab und zu aktiv mitzuwirken.
Vor allen Dingen ist sie jetzt schon bei der Hoffmann-Group auf "Schloss Bavaria" sehr herzlich aufgenommen worden.
"Gräfin Mirjana" hat in Sarajewo Modedesighn studiert, und wird ihre Erfahrungen bei der Hoffmann-Group einbringen.
Und das alles, liebe Leser, werdet ihr in der Story:
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"
in Zukunft mitverfolgen.
Wünschen wir Mirjana viel Glück auf ihren künftigen Lebensweg auf "Schloss Bavaria" wo sie heute in meiner Geschichte den unbefristeten Arbeitsvertrag bei der "International Hoffmann-Group-Germany" unterschreiben wird.
Mit lieben Grüßen
Monika
sehr herzlich in dieser Runde möchte ich "Gräfin Mirjana" begrüßen, die sich die Zeit genommen hat, hier in diesem formidablen Forum ab und zu aktiv mitzuwirken.
Vor allen Dingen ist sie jetzt schon bei der Hoffmann-Group auf "Schloss Bavaria" sehr herzlich aufgenommen worden.
"Gräfin Mirjana" hat in Sarajewo Modedesighn studiert, und wird ihre Erfahrungen bei der Hoffmann-Group einbringen.
Und das alles, liebe Leser, werdet ihr in der Story:
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"
in Zukunft mitverfolgen.
Wünschen wir Mirjana viel Glück auf ihren künftigen Lebensweg auf "Schloss Bavaria" wo sie heute in meiner Geschichte den unbefristeten Arbeitsvertrag bei der "International Hoffmann-Group-Germany" unterschreiben wird.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Sep 29, 2021 10:33 am
Liebe Leser,
wie wir erfahren haben befindet sich die Hoffmann in akuter Gefahr. Ein großer Braunbär bedroht das Leben der Campinggemeinschaft in einem einsamen Wald.
Ob und wie sich die Familie Hoffmann plus Anhang retten kann, könnt ihr in Teil 338 und Teil 339 erfahren.
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“
Diese beiden Teile erscheinen am Freitag, den 01.10.2021
Herzliche Grüße
Monika
wie wir erfahren haben befindet sich die Hoffmann in akuter Gefahr. Ein großer Braunbär bedroht das Leben der Campinggemeinschaft in einem einsamen Wald.
Ob und wie sich die Familie Hoffmann plus Anhang retten kann, könnt ihr in Teil 338 und Teil 339 erfahren.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Sep 29, 2021 1:39 pm
Liebe Leser,
da sich gegenwärtig auf „Schloss Bavaria“ während der Feierlichkeiten auch eine große Anzahl von Pfadfindern (Pfadis) aufhalten, und auch einige Neumitglieder der Pfadfinderbewegung das Pfadfinderversprechen ablegen, hier nun einmal ein interessanter Film über die Schweizer Pfadfinderbewegung, deren Unterschiede zu den Stämmen anderer Pfadfinder (Weltweit) sehr gering ist.
Allzeit bereit
Grüße: Monika
da sich gegenwärtig auf „Schloss Bavaria“ während der Feierlichkeiten auch eine große Anzahl von Pfadfindern (Pfadis) aufhalten, und auch einige Neumitglieder der Pfadfinderbewegung das Pfadfinderversprechen ablegen, hier nun einmal ein interessanter Film über die Schweizer Pfadfinderbewegung, deren Unterschiede zu den Stämmen anderer Pfadfinder (Weltweit) sehr gering ist.
Allzeit bereit
Grüße: Monika
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Sep 30, 2021 12:04 pm
Hallo Moni
Der roman hat mir wieder gut gefalllen und du hast bei den jungen damen richtig geraten.
Double Selfie 1 by booster again, auf Flickr
Wenn ich leggings sehe kommen mir die worte von Karl Lagerfeld über jogginghosen in den sinn.
Grand Slam Moscow 2012, Set 2 - 022
Aleksey Toritsyn, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons
Erfunden von den indianern mögen sie in gewissen sportarten sinn machen aber ausserhalb sind sie ein nogo.
Othilie: Wir waren bis vor kurzem noch zusammen Kegeln.
(Die Antwort von Othilie war gar nicht so abwegig, denn vor ihnen auf dem Tisch standen mehrere Kegelpokale)
Tischnachbar: Merkwürdig, unsere Schwiegermutter saß schon 30 Jahre im Rollstuhl. Sowie der Herr neben ihnen.
ich würde mal sagen da ist die gute Othi ganz schön ins fettnäpfchen getreten.
Und welchen Kuchen hätten sie gerne? Wir haben Apfelkuchen, Streuselkuchen, Erdbeerkuchen und Kirschkuchen zur Auswahl.
Othilie: Ja bitte, genau in der Reihenfolge
Also ich hätte es genau gleich gemacht wenn man mich schon fragt.
Heidewitzka, Herr Kapitän
Das war mir neu. Aber meines wissens darf man eine schtrofe des deutschlandliedes gar nicht mehr singen oder es ist wenigstens verpöhnt.
Und je weiter sie sich den Bergen näherten umso einsamer wurde auch die Gegend. Das eine oder andere kleine idyllische Dorf wurde durchfahren, und viele Wiesen und Felder taten sich vor ihnen auf. Es blieb auch nicht aus, dass in dieser Einsamkeit die Gefahr bestand, dass man sich verfahren würde, was dann auch tatsächlich geschah.
Polly: Stopp, ihr alle absitzen. Ich weiß nicht mehr, wo wir uns befinden. Lasst uns die Radwanderkarte zu Rate ziehen, bevor wir halbwegs blind immer tiefer in die Wildnis hineinkommen.
Ja jetzt kommt die sache mit karte und kompass da kann ich eine kleine auffrischung gebrauchen.
Ich habe das in der ausbildung zur leiterin noch richtig gelernt und konnte es dann später auf meinen bergtouren immer wieder mal gebrauchen.
Denn wenn im gebirge überraschend der nebel kommt bist du sofort ohne jede orientierung.
Die qalität muss stimmen wir haben uns immer auf die modelle von Recta verlassen.
Das ist zwar ein modell für orientierungsläufe aber ist natürlich auch bergtauglich.
Als einigermassen im zelten geübt finde ich den platz zwar schön.
Aber auf einer wurzel zu liegen macht nicht unbedingt spass.
Hier muss ich mir sogar selber widersprechen denn meines wissens ist das eine strumpfwerbung.
Denn als die strumpfhose aufkam wollte man eben zeigen das es eine strumpfhose ist wie hier aus dem jahr 1967.
Heinz Schultz: Ich werde dem Tier, kraft meines Amtes als Hauptwachtmeisters, eine Strafanzeige wegen Diebstahls verpassen die sich gewaschen hat. Das Problem liegt nur darin, dass ich für diesen Landkreis keine polizeilichen Befugnisse habe.
Frau Pfeiffer: Das ist auch garantiert gesünder.
Wo sie recht hat har sie recht.
Vielen dank für di tipps zum thema bären aber da hast du wohl eher ein sechser im lotto als das du einen triffst.
Nun zu den schönen sachen des lebens.
Also unter einem nachthemd wird kein slip getragen.
Nur beim babydoll sieht es wohl anders aus.
montgomery ward 1967 summer sale by CapricornOneVintage, auf Flickr
Der roman hat mir wieder gut gefalllen und du hast bei den jungen damen richtig geraten.
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Wenn ich leggings sehe kommen mir die worte von Karl Lagerfeld über jogginghosen in den sinn.
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Erfunden von den indianern mögen sie in gewissen sportarten sinn machen aber ausserhalb sind sie ein nogo.
Othilie: Wir waren bis vor kurzem noch zusammen Kegeln.
(Die Antwort von Othilie war gar nicht so abwegig, denn vor ihnen auf dem Tisch standen mehrere Kegelpokale)
Tischnachbar: Merkwürdig, unsere Schwiegermutter saß schon 30 Jahre im Rollstuhl. Sowie der Herr neben ihnen.
ich würde mal sagen da ist die gute Othi ganz schön ins fettnäpfchen getreten.
Und welchen Kuchen hätten sie gerne? Wir haben Apfelkuchen, Streuselkuchen, Erdbeerkuchen und Kirschkuchen zur Auswahl.
Othilie: Ja bitte, genau in der Reihenfolge
Also ich hätte es genau gleich gemacht wenn man mich schon fragt.
Heidewitzka, Herr Kapitän
Das war mir neu. Aber meines wissens darf man eine schtrofe des deutschlandliedes gar nicht mehr singen oder es ist wenigstens verpöhnt.
Und je weiter sie sich den Bergen näherten umso einsamer wurde auch die Gegend. Das eine oder andere kleine idyllische Dorf wurde durchfahren, und viele Wiesen und Felder taten sich vor ihnen auf. Es blieb auch nicht aus, dass in dieser Einsamkeit die Gefahr bestand, dass man sich verfahren würde, was dann auch tatsächlich geschah.
Polly: Stopp, ihr alle absitzen. Ich weiß nicht mehr, wo wir uns befinden. Lasst uns die Radwanderkarte zu Rate ziehen, bevor wir halbwegs blind immer tiefer in die Wildnis hineinkommen.
Ja jetzt kommt die sache mit karte und kompass da kann ich eine kleine auffrischung gebrauchen.
Ich habe das in der ausbildung zur leiterin noch richtig gelernt und konnte es dann später auf meinen bergtouren immer wieder mal gebrauchen.
Denn wenn im gebirge überraschend der nebel kommt bist du sofort ohne jede orientierung.
Die qalität muss stimmen wir haben uns immer auf die modelle von Recta verlassen.
Das ist zwar ein modell für orientierungsläufe aber ist natürlich auch bergtauglich.
Als einigermassen im zelten geübt finde ich den platz zwar schön.
Aber auf einer wurzel zu liegen macht nicht unbedingt spass.
Hier muss ich mir sogar selber widersprechen denn meines wissens ist das eine strumpfwerbung.
Denn als die strumpfhose aufkam wollte man eben zeigen das es eine strumpfhose ist wie hier aus dem jahr 1967.
Heinz Schultz: Ich werde dem Tier, kraft meines Amtes als Hauptwachtmeisters, eine Strafanzeige wegen Diebstahls verpassen die sich gewaschen hat. Das Problem liegt nur darin, dass ich für diesen Landkreis keine polizeilichen Befugnisse habe.
Frau Pfeiffer: Das ist auch garantiert gesünder.
Wo sie recht hat har sie recht.
Vielen dank für di tipps zum thema bären aber da hast du wohl eher ein sechser im lotto als das du einen triffst.
Nun zu den schönen sachen des lebens.
Also unter einem nachthemd wird kein slip getragen.
Nur beim babydoll sieht es wohl anders aus.
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- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Sep 30, 2021 3:48 pm
Hi Polly,
da hast du dir wirklich viel Arbeit gemacht, um so einen tollen Kommentar zu schreiben.
Das freut mich außerordentlich.
Bei der jungen Dame war es nicht allzu schwer, dass richtige Outfit zu wählen.
In der warmen Jahreszeit ist es, und das wissen wir beide, eine dünnere Strumpfhose vorteilhafter.
Über Jogginghosen haben wir keine zwei Meinungen. Outdoor ist das ein totales "No Go".
Leider sieht man so etwqas immer noch recht häfig. Dann frage ich mich tatsächlich was das soll. So etwas käme mir nie in den Sinn.
ich würde mal sagen da ist die gute Othi ganz schön ins fettnäpfchen getreten.
In der Tat, Othilie hatte die falsche Vermutung. Aber zumindest ist sie von dem Beerdigungskuchen satt geworden.
Die Idee von ihr, sich den Trauergästen anzuschließen, war ja schon nicht schlecht, denn auch ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht und mich dann gefragt, ob ich einige Personen evtl. kenne.
Daran habe ich mich erinnert, als ich den Text niedergeschrieben habe.
Das war mir neu. Aber meines wissens darf man eine schtrofe des deutschlandliedes gar nicht mehr singen oder es ist wenigstens verpöhnt.
Es ist in der Tat so. Diese eine Strophe wurde zur Zeit der NS-Zeit gesungen.
Darin enthalten war der Text: Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt
Nach dem 2. Weltkrieg wurde diese Strophe dann verboten.
Aber die ewig gestrigen, wie zu Beispiel das rechtsradikale Gesindel, singen sie heute immer noch. Für mich gehören sie hinter Schloss und Riegel, verbunden mit dem Besuch eines Vernichtungslagers im 3.Reich.
Ja jetzt kommt die sache mit karte und kompass da kann ich eine kleine auffrischung gebrauchen.
Ich habe das in der ausbildung zur leiterin noch richtig gelernt und konnte es dann später auf meinen bergtouren immer wieder mal gebrauchen.
Denn wenn im gebirge überraschend der nebel kommt bist du sofort ohne jede orientierung.
Die qalität muss stimmen wir haben uns immer auf die modelle von Recta verlassen.
Die Pfadfinder beherrschen das heutzutage fast alle.
Ich habe es im CVJM und später von meinem Arbeitskollegen auch noch mal gelernt.
Und das ist eine praktische Sache, da es mich auf dem Weg mit dem Rad in die Schweiz gute Dienste geleistet hat, als ich mich im Wald total verfahren habe.
In einigen Wochen kommen ja auch tausende Pfadfinder zu ihren treffen auf "Gut Bavaria (heute Schloss Bavaria")
Das wird gerade für dich sehr interessant werden. (Ich denke es zumindest).
Ich habe wochenlang daran geschrieben und jede Menge Infos über das WEB eingeholt. Es hat mir übrigens einen riesen Spass gemacht.
Das wird ein riesen Event werden, wenn die Pfadis aus vielen Lädern auf "Gut Bavaria" erscheinen.
Ich überlege mir immer noch, ob ich mich nicht auch noch bei den Pfadfindern anmelden sollte. Auch wenn ich nicht mehr diese Gewaltmärsche machen kann, könnte ich zumindest mit dem Auto die schweren Sachen transportieren und vieles beim Zeltaufbau noch erlernen. Und Lagerfeuerromantik finde ich einfach großartig.
Was meinst du dazu? Soll ich mich bei den Pfadfindern anmelden? Das ist eine ernstgemeinte Frage von mir, denn hier in Duisburg gibt es eine große Anzahl von verschiedenen Stämmen. Darunter auch die zahlenmäßig größte DPSG (Deutesche Pfadfinderschaft St. Georg).
Hier muss ich mir sogar selber widersprechen denn meines wissens ist das eine strumpfwerbung.
Das wirst du sicherlich besser wissen als ich. Ich muss tatsächlich mal googeln.
Vielen dank für di tipps zum thema bären aber da hast du wohl eher ein sechser im lotto als das du einen triffst.
Das wird in der Tat so ein. Abewr ich wollte unbedingt die Dramatik etwas anheben.
Es kommen noch weitere aufregende Teile hinzu.
Nun zu den schönen sachen des lebens.
Also unter einem nachthemd wird kein slip getragen.
Dieses wusste ich mal ausnahmsweise.
Und das mit dem Babydoll auch.
Deine bebilderten Nachthemden sind wunderschön.
Das sieht sehr sinnlich und romantisch aus.
Nochmals Danke für deinen tollen Kommentar
Syl Moni
da hast du dir wirklich viel Arbeit gemacht, um so einen tollen Kommentar zu schreiben.
Das freut mich außerordentlich.
Bei der jungen Dame war es nicht allzu schwer, dass richtige Outfit zu wählen.
In der warmen Jahreszeit ist es, und das wissen wir beide, eine dünnere Strumpfhose vorteilhafter.
Über Jogginghosen haben wir keine zwei Meinungen. Outdoor ist das ein totales "No Go".
Leider sieht man so etwqas immer noch recht häfig. Dann frage ich mich tatsächlich was das soll. So etwas käme mir nie in den Sinn.
ich würde mal sagen da ist die gute Othi ganz schön ins fettnäpfchen getreten.
In der Tat, Othilie hatte die falsche Vermutung. Aber zumindest ist sie von dem Beerdigungskuchen satt geworden.
Die Idee von ihr, sich den Trauergästen anzuschließen, war ja schon nicht schlecht, denn auch ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht und mich dann gefragt, ob ich einige Personen evtl. kenne.
Daran habe ich mich erinnert, als ich den Text niedergeschrieben habe.
Das war mir neu. Aber meines wissens darf man eine schtrofe des deutschlandliedes gar nicht mehr singen oder es ist wenigstens verpöhnt.
Es ist in der Tat so. Diese eine Strophe wurde zur Zeit der NS-Zeit gesungen.
Darin enthalten war der Text: Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt
Nach dem 2. Weltkrieg wurde diese Strophe dann verboten.
Aber die ewig gestrigen, wie zu Beispiel das rechtsradikale Gesindel, singen sie heute immer noch. Für mich gehören sie hinter Schloss und Riegel, verbunden mit dem Besuch eines Vernichtungslagers im 3.Reich.
Ja jetzt kommt die sache mit karte und kompass da kann ich eine kleine auffrischung gebrauchen.
Ich habe das in der ausbildung zur leiterin noch richtig gelernt und konnte es dann später auf meinen bergtouren immer wieder mal gebrauchen.
Denn wenn im gebirge überraschend der nebel kommt bist du sofort ohne jede orientierung.
Die qalität muss stimmen wir haben uns immer auf die modelle von Recta verlassen.
Die Pfadfinder beherrschen das heutzutage fast alle.
Ich habe es im CVJM und später von meinem Arbeitskollegen auch noch mal gelernt.
Und das ist eine praktische Sache, da es mich auf dem Weg mit dem Rad in die Schweiz gute Dienste geleistet hat, als ich mich im Wald total verfahren habe.
In einigen Wochen kommen ja auch tausende Pfadfinder zu ihren treffen auf "Gut Bavaria (heute Schloss Bavaria")
Das wird gerade für dich sehr interessant werden. (Ich denke es zumindest).
Ich habe wochenlang daran geschrieben und jede Menge Infos über das WEB eingeholt. Es hat mir übrigens einen riesen Spass gemacht.
Das wird ein riesen Event werden, wenn die Pfadis aus vielen Lädern auf "Gut Bavaria" erscheinen.
Ich überlege mir immer noch, ob ich mich nicht auch noch bei den Pfadfindern anmelden sollte. Auch wenn ich nicht mehr diese Gewaltmärsche machen kann, könnte ich zumindest mit dem Auto die schweren Sachen transportieren und vieles beim Zeltaufbau noch erlernen. Und Lagerfeuerromantik finde ich einfach großartig.
Was meinst du dazu? Soll ich mich bei den Pfadfindern anmelden? Das ist eine ernstgemeinte Frage von mir, denn hier in Duisburg gibt es eine große Anzahl von verschiedenen Stämmen. Darunter auch die zahlenmäßig größte DPSG (Deutesche Pfadfinderschaft St. Georg).
Hier muss ich mir sogar selber widersprechen denn meines wissens ist das eine strumpfwerbung.
Das wirst du sicherlich besser wissen als ich. Ich muss tatsächlich mal googeln.
Vielen dank für di tipps zum thema bären aber da hast du wohl eher ein sechser im lotto als das du einen triffst.
Das wird in der Tat so ein. Abewr ich wollte unbedingt die Dramatik etwas anheben.
Es kommen noch weitere aufregende Teile hinzu.
Nun zu den schönen sachen des lebens.
Also unter einem nachthemd wird kein slip getragen.
Dieses wusste ich mal ausnahmsweise.
Und das mit dem Babydoll auch.
Deine bebilderten Nachthemden sind wunderschön.
Das sieht sehr sinnlich und romantisch aus.
Nochmals Danke für deinen tollen Kommentar
Syl Moni
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Sep 30, 2021 4:16 pm
Was meinst du dazu? Soll ich mich bei den Pfadfindern anmelden? Das ist eine ernstgemeinte Frage von mir, denn hier in Duisburg gibt es eine große Anzahl von verschiedenen Stämmen. Darunter auch die zahlenmäßig größte DPSG (Deutesche Pfadfinderschaft St. Georg).
Also wenn du dich da einbringen könntest halte ich das für eine super idee!
Also wenn du dich da einbringen könntest halte ich das für eine super idee!
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Sep 30, 2021 4:42 pm
Hi Polly,
danke für deine schnelle Antwort.
Auch Mirjana sagte zu mir, dass ich mich doch bei den Pfadfindern anmelden sollte.
Und ihren Sohn (4 Jahre alt) will sie mit 6 Jahren bei den Pfadfindern anmelden.
Denn die Vorteile liegen doch klar auf der Hand.
Allzeit bereit!
Syl Moni
danke für deine schnelle Antwort.
Auch Mirjana sagte zu mir, dass ich mich doch bei den Pfadfindern anmelden sollte.
Und ihren Sohn (4 Jahre alt) will sie mit 6 Jahren bei den Pfadfindern anmelden.
Denn die Vorteile liegen doch klar auf der Hand.
Allzeit bereit!
Syl Moni
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Okt 01, 2021 8:07 am
Morgen Moni
Da bin ich mit Mirjana schon zu zweit.
Also auf was wartest du noch ich bin sehr gespannt.
Da bin ich mit Mirjana schon zu zweit.
Also auf was wartest du noch ich bin sehr gespannt.
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Okt 01, 2021 10:06 am
Hi Polly,
ich bin immer noch am überlegen, was sie mit einem alten Sack (betagter Beutel) anfangen sollen.
Nicht das ich einem zur Last falle.
Und sicherlich ist es mit Kindern zu arbeiten nicht ganz unproblematisch.
Du kennst das Problem mit "Mißbrauchsvorwürfen" die es leider mittlerweile überall gibt.
Da kommt man in der heutigen Zeit schnell in Verruf. Man braucht nur jemanden hinterherzugucken, schon ist man gebrandmarkt.
Das sind alles Dinge, die mir durch den Kopf gehen.
Ich muß mal Mirjana und ihren Mann Heiko fragen, ob sie sich mit mir zusammen bei den Pfadfindern anmelden. Sie kommt ja am Sonntag wieder zu mir.
Allzeit bereit
Moni
ich bin immer noch am überlegen, was sie mit einem alten Sack (betagter Beutel) anfangen sollen.
Nicht das ich einem zur Last falle.
Und sicherlich ist es mit Kindern zu arbeiten nicht ganz unproblematisch.
Du kennst das Problem mit "Mißbrauchsvorwürfen" die es leider mittlerweile überall gibt.
Da kommt man in der heutigen Zeit schnell in Verruf. Man braucht nur jemanden hinterherzugucken, schon ist man gebrandmarkt.
Das sind alles Dinge, die mir durch den Kopf gehen.
Ich muß mal Mirjana und ihren Mann Heiko fragen, ob sie sich mit mir zusammen bei den Pfadfindern anmelden. Sie kommt ja am Sonntag wieder zu mir.
Allzeit bereit
Moni
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Okt 01, 2021 10:08 am
Dann werde ich mich jetzt mal an die Arbeit machen, und die nächsten zwei Teile der "Herrenjahre" in das Forum hineinsetzen.
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Okt 01, 2021 11:24 am
Die phantastischen Abenteuer auf „Gut Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 338
Kapitel: 417
Große 9-tägige Camping-Radtour der Familie Hoffmann durch Oberbayern.
(14)
Tour-Leitung: Polly Hoffmann
Tag: 5
Dienstag, der 25.05.1965
Auf Bärenfang
Geburtstagskinder vom 25. Mai 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1913 Brownie Wise
wurde an diesem Tag 52 Jahre alt
1926 Max von der Grün
wurde an diesem Tag 39 Jahre alt
1939 Ian McKellen
wurde an diesem Tag 26 Jahre alt
1944 Frank Oz
wurde an diesem Tag 21 Jahre alt
1948 Klaus Meine
wurde an diesem Tag 17 Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/25-mai-1965
Was war am 25. Mai 1965
Welcher Wochentag war der 25.5.1965, der 25. Mai 1965 war ein Dienstag
Der Bundestag verabschiedet ein neues Aktiengesetz, das eine Stärkung der Rechte des Aufsichtsrats beinhaltet, als Grundkapital einer Aktiengesellschaft mindestens 100 000 DM vorschreibt und den Mindestnennbetrag einer Aktie auf 50 DM festlegt.
25.5.1965
Der Landtag von Nordrhein-Westfalen beschließt, dass künftig auch Volksschullehrer an wissenschaftlichen Hochschulen ausgebildet werden.
25.5.1965
Mit dem Experiment, junge Mädchen in einem “Kloster auf Zeit” in Straubing für das Leben als Nonne zu interessieren, will die katholische Kirche den Nachwuchsmangel bei Ordensschwestern beheben.
25.5.1965
In Lewiston (USA) verteidigt der US-amerikanische Profi-Boxer Cassius Clay seinen Weltmeistertitel im Schwergewichtsboxen durch einen K. o.-Sieg in der ersten Runde gegen den Herausforderer Sonny Liston.
Was geschah in der Zwischenzeit, auf dem selbst auserwählten Campingplatz der Hoffmann-Group.
Eddy schlich sich gegenwärtig auf der Rückseite der Zelte an die Behausungen der Kinder an, und besuchte dabei jede Unterkunft. Und in jedem Zelt mahnte er die Insassen, keineswegs das Zelt zu verlassen. Auch im Wohnwagen von Martina und Tina ließ er sich sehen.
Eddy: So lange wir uns nicht zeigen lassen, wird uns nichts geschehen.
Martina: Ich sehe gerade, dass du schwer bewaffnet bist. Eine Pistole im Halfter, und ein Langgewehr in der rechten Hand.
Eddy: Die beiden Waffen habe ich nur zur Vorsicht dabei.
Martina ängstlich: Ich hoffe, dass du dem Tier nichts antun wirst. Dieses Tier hat genauso eine Lebensberechtigung wie alle Tiere und Menschen auch.
Eddy: Ich weiß Martina, und es ehrt dich wieder einmal ganz besonders, dass du dich um den Bär einige Sorgen machst. Ich werde wirklich nur im äußersten Notfall, also wenn eure Gesundheit bedroht ist, von den Waffen Gebrauch machen, dass verspreche ich dir. Bleibt aber bitte im Wagen, und lasst auch das Licht aus. Bären können nicht so gut sehen wie Menschen. Sie wittern uns zwar, aber sie werden, wenn man sie in Ruhe lässt, kaum gefährlich für uns. Das gleiche werde ich auch den anderen Personen in den Zelten erklären. Und sorgt bitte auch dafür, dass sich Lupo weiterhin ruhig verhält. Beruhigt ihn etwas, und gebt ihm einen großen Knochen, damit er beschäftigt ist.
Martina: Das besser nicht, denn wenn er einen Knochen zerbeißt, macht das einen unheimlichen Krach bei seinem starken Gebiss.
Eddy lachend: Da hast du tatsächlich recht. Das hört sich wirklich martialisch an.
Wieder zurück zu den Bärenjägern.
James sah mit unglaublichem Erstaunen, wie naiv die Bärenjäger an die Sache herangingen.
James: Leute, so geht das nicht. Ihr könnt dieses Tier nicht mit Mistgabeln jagen. Da zieht ihr alle den kürzeren. Und mit Waffengewalt auch nicht. Ein Abschuss kommt nicht in Frage. Da mache ich nicht mit.
Der Bürgermeister der auch bei diesem Trupp dabei war: Wir haben auch ein Fischernetz aus dem Chiemsee dabei.
James: Das ist genauso irrsinnig. Ich möchte, dass ihr den nächstgelegen Veterinärmediziner telefonisch benachrichtigt. Denn werden sie ja, so glaube ich wenigstens, hier im Ort haben.
Bürgermeister: Wir haben den Doc selten nüchtern gesehen. Im Moment wird er wohl wieder seinen Rausch ausschlafen. Was halten sie von einem Betäubungsgewehr?
James: Wir dürfen in so einem Falle sowieso nicht mit einem Betäubungsgewehr arbeiten, das dürften nur Tierärzte mit einer speziellen Ausbildung. Es gibt nicht viele, die das können. Auch beim Einsatz eines Betäubungsgewehrs stecke der Teufel im Detail. Für dessen Einsatz dürfe man nicht mehr als 30 Meter vom Bären entfernt sein. Der Bär fällt auch nicht gleich um, sondern bleibt noch fünf Minuten auf den Beinen und kann sich zurückziehen. Wenn man das Tier dann im Dickicht suchen müsse und es noch nicht im Tiefschlaf sei, könne es böse Überraschungen geben. Beim Betäubungsmittel sei es auch extrem schwierig, dies vernünftig zu dosieren. Nimmt man zu viel, dann stirbt das Tier, nimmt man zu wenig, wird es erst recht gefährlich. Aber nun gut, oder besser gesagt so schlecht. Last uns schnell zum Veterinär fahren. Ich leihe mir dort sein Betäubungsgewehr aus, wir können nicht länger warten. Die Familie Hoffmann plus deren Freunde warten auf mich. Sie sind in Gefahr. Hätte ich mal ein Funkgerät mitgenommen, dann könnte ich mit meiner Gruppe kommunizieren, wie die Lage im Moment ist.
In der Tat war der Veterinär sternhagelvoll. Wankend öffnete er die Haustüre, wurde dort auf einem Stuhl gesetzt, und James plünderte den Medizinschrank in der Hoffnung, dass er sich die richtigen Medikamente aneignet hatte. Kopfschmerztabletten und Mittel gegen Menstruationsstörungen waren aber mit Sicherheit nicht dabei.
James zum Bürgermeister: Nach Durchsicht seiner Medizinschränke habe ich Vermutung, dass er den reinen Alkohol, welches zur Desinfektion benötigt wird, für andere Zwecke verwendet. Wie zum Beispiel für Obstbrandweine. Werfen sie mal in Zukunft ein Auge darauf.
Bürgermeister, der mittlerweile einen gehörigen Respekt gegenüber seiner vor ihm stehenden sehr entschlossenen Person hatte: Ja Mr. James, das werde ich machen.
James: Dann lass uns endlich losfahren. Den letzten Kilometer vor dem Wäldchen werden wir aber laufen. Ich möchte den Bär nicht durch den lauten Traktor in Angst und Schrecken versetzen. Und außerdem informieren sie telefonisch jetzt noch Zirkus Krone in München, sie sollen mit einem vergitterten Tieranhänger auf unserem Campinggelände vorbeikommen. Schließlich müssen wir das Tier ja irgendwie abtransportieren.
Bürgermeister: Ja Mr. James, das werde ich organisieren. Aber ob Zirkus Krone das machen wird?
James: Die Familie Hoffmann hat eine Familien-Jahreskarte in München.
Info:
Zirkus Krone in München
Der Circus Krone ist, nach eigenen Angaben, der größte Zirkus der Welt. Er ist ein Familienunternehmen, das 1905 von Carl Krone unter dem Namen Circus Charles im Harz als Tierschau gegründet wurde. Danach wurde der Circus von seiner Tochter Frieda Sembach-Krone und deren Ehemann Carl Sembach geführt. Heute steht das Unternehmen bezüglich seiner Tierhaltung in starker Kritik von Tierschutzorganisationen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Circus_Krone
Cirkus Krone: Hinter den Kulissen des größten Zirkus der Welt
Circus Krone 2020: Premiere 1. Winterspielzeit München 25.12.2019
Im Wäldchen spitzte sich die Situation zu, denn der Bär hatte seinen ersten Hunger gestillt, und begann nun neugierig seiner Umgebung einer näheren Inspektion zu unterziehen. Es war nicht unbedingt ein sehr großes Tier, aber Eddy schätzte ihn doch auf etwa 80 Kilogramm, also die Größe die in diesen Breiten Europas vorzufinden waren.
Absolut nachvollziehbar, dass sich nun eine größere Angst unter den Zeltbewohnern breit machte, denn der Bär untersuchte nun auch schnüffelnd die Zelte. Die Kinder rückten immer mehr zusammen und klammerten sich an die erwachsenen Personen, die eigentlich ebenfalls und verständlicherweise fast die Hosen gestrichen voll hatten. Etwas sicherer konnten sich nur Martina und Tina in ihrem Wohnanhänger fühlen.
Martina sah durch das Fenster, welches sie vorsichtig öffnete, dass der Bär sich neugierig dem Zelt näherte wo die kleinsten, also Heike und Uschi sich aufhielten.
Polly hielt die kleinsten ebenfalls fest in ihren Armen, wie in dem anderen Zelt Othilie, Mara und Simba.
Martina ahnte natürlich, dass die kleinsten der Familie Todesängste haben mussten. Fieberhaft durchsuchte sie nun den Vorratsschrank des Wohnwagens.
Tina: Wonach suchst du?
Martina: Nach Honig, soweit ich weiß haben wir einige Gläser Honig hier im Wagen, die wir noch nicht angebrochen haben.
Tina: Du denkst ans Essen, während die Kinder vor Angst sicherlich um die Wette zittern.
Martina: Das weiß ich doch, und deshalb werde ich versuchen, das Tier mit dem süßen Honig abzulenken.
Tina: Und wie willst du das machen?
Martina: Das wirst du gleich sehen. Ich werde jedenfalls nicht tatenlos zusehen, wie meine kleinen Geschwister Heike und Uschi, sowie Mara und Simba, vor Angst tausend Tode sterben.
Martina fand die Gläser mit dem Honig, und begann die zähe Flüssigkeit auf ihrem linken Arm gleichmäßig zu verteilen.
Tina ahnte nun was Martina vorhatte.
Tina fast hysterisch: Martina, bist du wahnsinnig, du setzt dein Leben aufs Spiel. Lass das sein. Damit ist keinem geholfen. Der Bär ist dir körperlich deutlich überlegen, und er kann dich mit seinen Krallen ohne weiteres töten.
Martina: Das wird er nicht machen.
Tina: Das wird er doch machen.
Tina stellte sich demonstrativ vor die Türe des Wohnwagens und versperrte Martina den Weg nach draußen. Nun liefen ihr etliche Tränen den Wangen herunter.
Mein Schatz, bitte bleib hier, ich liebe dich, und ich möchte dich nicht verlieren.
(Tina umklammerte nun Martina und küsste ihr leidenschaftlich über das ganze Gesicht).
Unter Tränen: Bitte bleib hier.
Martina: Hab keine Angst, ich werde dir immer und ewig erhalten bleiben. Es wird mir nichts geschehen.
Sie löste sich langsam und zärtlich aus der Umklammerung Tinas, öffnete die Türe, stieg aus dem Wohnwagen heraus, und näherte sich langsam dem Braunbär.
Dieser blieb abrupt stehen, drehte sich herum, und ging langsam sowie bedrohlich auf Martina zu.
Kapitel: 418
Als Martina den Bären auf sich zukommen sah, setzte sie sich auf dem Boden.
Der Bär mit gesenktem Kopf auf dem Boden umherschnüffelt, war schon ganz nahe bei Martina.
Eddy verharrte in einem Zelt, und hielt ein Gewehr im Anschlag. Er war darauf vorbereitet, wenn der Bär tatsächlich Martina angreifen sollte.
Martina steckte ihre rechte Hand in dem großen Honigglas und schwenkte sie langsam durch die Luft.
Da hob der Bär den Kopf. Er stieß ein ärgerliches Grunzen aus und ging ein paar Schritte zurück. Seine Augen funkelten böse.
Das war der Moment, wo Eddy sein Gewehr durchlud.
Aber nun fing Martina an zu sprechen. Dabei gebrauchte sie ihre „Sonderstimme für Tiere“, wie Tante Polly zu sagen pflegte.
Sie war leise und eintönig, sanft und freundlich, dabei aber doch ungemein eindringlich. Sie hatte etwas Zwingendes an sich, etwas betörendes. Kein Lebewesen konnte sich dem Einfluss dieser Stimme entziehen.
Der Bär neigte aufhorchend den Kopf zur Seite, brummte unentschlossen, und ging noch einen Schritt zurück. Martina sprach unbeirrt. Die anderen konnten nicht verstehen, was sie sagte. Wie schon so oft bewunderten sie wieder einmal Martinas Gabe, mit Tieren umzugehen.
Woher wusste sie, wie man mit diesen Bären sprechen musste? Warum hörten alle Tiere auf sie? Die Familie Hoffmann wusste wohl, dass Dompteure in einem ganz bestimmten Tonfall mit ihren Tieren sprachen, aber dieses Mädchen hatte es mit einem aufgeregten Bären zutun, der sie nicht kannte. Trotzdem hörte er ihr zu.
In der Zwischenzeit traf ein Gitterwagen des Krone Zirkus bei der Zeltgemeinschaft ein. Auch James mit seiner Truppe war mittlerweile eingetroffen. Keiner rührte sich von der Stelle, denn ein Pfleger des Zirkus ermahnte alle Personen, sich absolut ruhig zu verhalten, und nicht einzugreifen.
Nun kam der Bär schnüffelt näher. Er roch nicht nur den Honig, sondern auch das Mädchen. Martinas Geruch gefiel ihm. Für ihn bestanden die Menschen aus zwei Arten, die mit einem angenehmen Geruch und die mit einem unangenehmen.
Schwerfällig ging er auf Martina zu und beschnupperte ihn. Martina rührte sich nicht. Aus der Zeltgemeinschaft ertönte ein winziger Schrei, der das Tier nicht weiter beunruhigte.
Martina hatte nicht aufgehört zu sprechen. Jetzt wurde ihre Stimme so betörend, dass sogar die Menschen ihren Zauber spürten. Der Bär leckte an ihrem Arm sowie an ihrer Hand, die vor Honig triefte. Da Martina nicht die geringste Bewegung machte, leckte er ruhig weiter. Der Bär grunzte behaglich. Dieses Mädchen war gut. Er roch ihren Geruch zum ersten Mal, spürte aber mit sicherem Instinkt, dass sie seine Freundin war.
Immer noch redete Martina eintönig und freundlich auf ihn ein.
Nun konnte sie es wohl allmählich wagen, sich ein wenig zu bewegen. Langsam hob sie ihre Hand hoch, steckte sie in dem Honigtopf, der neben ihr stand, und zog sie, von Honig triefend, wieder heraus.
Der Bär legte sich auf dem Boden und leckte schmatzend daran. Martina schob den Topf ein wenig Topf beiseite und begann ihn zu streicheln. Das große Tier grunzte vor Behagen, und es war ruhig und friedfertig. Er hatte jemanden gefunden, der angenehm roch, den er liebte und dem er vertraute.
Martina wusste, dass sie jetzt mit ihm machen konnte, was sie wollte. Hoffentlich verhielten sich die zuschauenden Personen vernünftig.
Hoffentlich schrien sie nicht plötzlich laut oder stürzten auf ihn zu. Aber sie ahnten wohl tatsächlich, dass sie still sein mussten.
Martina stand vorsichtig auf. Alle ihre Bewegungen waren langsam und bedächtig. Sie nahm den Honigtopf in die eine Hand, legte die andere auf den Nacken des Bären, und ging ruhig mit ihm über den Platz. Der Bär leckte sich derweil schmatzend über die Lippen.
Martina führte ihn zum Käfig, den die Krone-Leute herbeigeschafft hatten, und ging mit dem Bär in den Käfig hinein. Sie stellte den Behälter mit dem Honig auf dem Boden, ging ruhig wieder hinaus und schloss die Türe hinter sich.
Sekunden später sackte Martina in sich zusammen, und fiel ohnmächtig zu Boden.
Sanitäter, war das erste Wort welches nach etlicher Zeit laut gesprochen wurde.
Und damit war natürlich wieder Petra gemeint, die ihren Rote-Kreuz Koffer schon sicherheitshalber neben sich deponiert hatte. Zum Glück wurde aus dem Koffer nur das Riechsalz benötigt, welches Petra nun unter der Nase von Martina hielt. Kurze Zeit später war Martina wieder wach.
Und wieder einmal war sie die Heldin des Tages.
Ein verantwortlicher Mitarbeiter des Zirkus Krone: Mein Gott, dieses Mädchen benötigen wir für unseren Zirkus, sie würde eines der Hauptattraktionen in unserem Programm sein. Was für ein Mädel.
Heike: Sie ist unverkäuflich. So etwas brauchen wir selbst in unseren Reihen.
Polly: Sie sehen ja selbst, wie wertvoll Martina für uns ist. Das hat sie schon mehrmals unter Beweis gestellt. Unter ihrer Hand werden alle Tiere zahm.
Martina: Vielleicht könnten wir ja den Bären zu uns auf „Gut Bavaria“ mitnehmen? Ich habe auch schon einen Namen für ihn, vielmehr hat Mara ihn schon so genannt:
Butzy
Ihr würdet euch garantiert schnell an ihm gewöhnen.
Othilie: Das sei mal dahingestellt. Das wäre dann doch des Guten zu viel. Nichts desto trotz sind wir alle Stolz auf unsere Martina. Jetzt kann auch Tina endlich zu ihrer Heldin.
In der Tat lagen sich Martina und Tina minutenlang in den Armen.
Kurz darauf verabschiedete sich der Zirkus von der Reisegruppe Hoffmann und wünschte allen weiterhin einen erholsamen Urlaub.
Joggeli: Jetzt haben wir in den letzten Stunden wohl auch Zirkus genug gehabt. Wir haben mittlerweile 3 Uhr 10.
Polly: Dann wird es Zeit, dass wir zu Bett kommen. Wir schlafen natürlich heute aus. Um 10 Uhr werden wir frühstücken. Mal schauen was Butzy uns übrig gelassen hat.
In der kleinen Zelt-Stadt kehrte endlich wieder Ruhe ein.
Martina lag in den Armen Tinas.
Sven lag in den Armen von Inge.
Andreas lag in den Armen von Ute
Thomas lag in den Armen von Gaby
Polly lag in den Armen von Frank
Teddy-Bär Butzy lag zwischen Mara und Simba
Joggeli lag in den Armen von Frau Elfriede Kohl!!!!!!!!!
Pünktlich um 10 Uhr fand das Frühstück statt. Zumindest das, was nach dem Zwischenfall des frühen Morgen übrig geblieben ist.
Heike: Kannst du mir mal bitte den Honig anreichen?
Inge: Da musst du nach München fahren. Dort befindet sich der Honig im Moment. (Zirkus Krone). Aber Tina, könntest du mir bitte die Wurst anreichen?
Tina: Dann musst du ebenfalls nach München fahren, und den Magen von den Braun-Bären auspumpen.
Inge: Schei…
Othilie: Inge, hattest du was gesagt?
Inge: Nein.
Othilie: Ist auch besser so. Wie müssen am heutigen Morgen eben etwas improvisieren.
Heike: Wir haben aber noch genügend Eukalyptus-Bonbons im Wohnwagen. Du kannst ja mal Tante Othilie fragen, ob sie dir ein paar Bonbons aus dem obersten Fach über Martinas Bett herausholen kann.
Othilie: Puuuuuuhhh
Martina: Ich kann ja mal nachschauen, was in meinem Wohnwagen unter dem Ladentisch noch vorhanden ist.
Hey, alle hierbleiben, ich muss doch erst noch das Fenster hochklappen, die Ladentheke aufbauen und die Preisschilder an der Ware anbringen. Angesichts der enormen Nachfrage und des verminderten Warenangebots sind die Preise natürlich gestiegen.
Inge: Jetzt tritt Martina auch schon in die Fußstapfen von Heike.
Polly: Martina hat nur ein Scherz gemacht. Natürlich sind die Lebensmittel kostenlos. Aber schau mal bitte wirklich nach, was wir dort im Wagen vorfinden. Hustenbonbons jeglicher Art klammern wir aber aus.
5 Minuten später standen 25 der 28 Fahrradtouristen vor dem „Verkaufswagen“.
Martina: Aaaaaalso, ich habe folgendes anzubieten: Etliche Feinstrumpfhosen in div. Farben in den Größen S, M, L und XL.
Ich sehe schon, im Moment keinen Bedarf.
Dann habe ich hier zwei Packungen Corn-Flaces. Mit viel Vitamin B, C und D.
Die Dame in der ersten Reihe, sie bekommen den Zuschlag.
Inge: Die Packungen sind ja alle leer.
Martina: Ich habe auch nie behauptet, dass die Packungen voll sind. Ach ja, jetzt fällt es mir ein. Die habe ich heute Morgen vor dem Frühstück schon leer gemacht. Sie schmeckten übrigens ganz ausgezeichnet und sind von der Firma Kelloggs. Sie enthalten viele Cerealien, oder besser gesagt, sie enthielten viele wertvolle Cerealien. Sie sättigen ungemein. Inge, zumindest sind in der leeren Packung noch etliche Fußballbilder vorhanden. Die kannst du nehmen. Ich habe sie doppelt. Das Sammelalbum habe ich schon fast voll.
Jaaaaaa, was sehen wir denn daaaaa.
3 Dosen Heringsfilet in Burgunder/Rotweinsauce. Auch sehr nahrhaft. Fisch enthält viele Proteine, und lebenswichtigen sowie wertvollen Omega-3 Fettsäuren. Auch sie sättigen ungemein.
Die Dame dahinten, also Ute, sie haben die drei Dosen gewonnen.
Hmmmmmmm, ich sehe gerade, dass ich die drei Dosen heute Morgen auch schon leergemacht habe. Foxy hat mir dabei geholfen. Also, wie sagt man so schön: Wie gewonnen, so zerronnen.
Ute: Hast du schon mal was von Lynchjustiz gehört?
Martina: Mit vollem Magen darf man nicht gehängt werden. Und das ist bei mir der Fall. Das würde gegen die Genfer Konvention verstoßen.
Polly: Ich stelle fest, dass Martinas hauptsächlich Leergut in ihrem Wohnwagen vorweisen kann. Der Wagen muss eigentlich von innen total vollgemüllt sein. Sachdienliche Hinweise für das Auffinden von jeglichen Lebensmitteln nimmt jede Polizeistation entgegen.
Dann würde ich sagen, dass wir schnell zusammenpacken, zum nächsten Dorf radeln, neue Lebensmittel einkaufen, und dort auch direkt zu Mittag essen. Martina, kannst du uns beim Abbau der Zelte helfen?
Martina: Das würde ich ja gerne machen, aber ich bin so vollgefressen, dass ich erst mein Verdauungsschläfchen halten muss.
(Martina verstand es glänzend, die Truppe in Rage zu bringen).
Polly: Petra, wie sieht es mit dem Hinterteil von Martina aus?
Petra: Morgen kann ich sicherlich wieder das ok fürs radeln geben. Aber heute noch nicht.
Polly: Wie kann sie sich zumindest heute noch nützlich machen?
Martina: Ich kann euch ein Liedchen singen, dass stärkt die Moral beim Radfahren sowie die Muskulatur, und ihr vergesst garantiert den Hunger.
Hoch auf dem gelben Wagen
Inge: Dann lasst uns endlich losfahren, bevor uns Martina weiter mit ihrem Gesang belästigt.
Ich fass es nicht, sie ist ja schon wieder am Kauen.
Ende Teil: 338
Ob die Hoffmann-Group, (Martina einmal ausgenommen), an diesem Tag noch satt wird, könnt ihr in Teil 339 erfahren, der ebenfalls in einigen Minuten hier erfolgen wird.
Geschrieben am 26.07.2020
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 338
Kapitel: 417
Große 9-tägige Camping-Radtour der Familie Hoffmann durch Oberbayern.
(14)
Tour-Leitung: Polly Hoffmann
Tag: 5
Dienstag, der 25.05.1965
Auf Bärenfang
Geburtstagskinder vom 25. Mai 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1913 Brownie Wise
wurde an diesem Tag 52 Jahre alt
1926 Max von der Grün
wurde an diesem Tag 39 Jahre alt
1939 Ian McKellen
wurde an diesem Tag 26 Jahre alt
1944 Frank Oz
wurde an diesem Tag 21 Jahre alt
1948 Klaus Meine
wurde an diesem Tag 17 Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/25-mai-1965
Was war am 25. Mai 1965
Welcher Wochentag war der 25.5.1965, der 25. Mai 1965 war ein Dienstag
Der Bundestag verabschiedet ein neues Aktiengesetz, das eine Stärkung der Rechte des Aufsichtsrats beinhaltet, als Grundkapital einer Aktiengesellschaft mindestens 100 000 DM vorschreibt und den Mindestnennbetrag einer Aktie auf 50 DM festlegt.
25.5.1965
Der Landtag von Nordrhein-Westfalen beschließt, dass künftig auch Volksschullehrer an wissenschaftlichen Hochschulen ausgebildet werden.
25.5.1965
Mit dem Experiment, junge Mädchen in einem “Kloster auf Zeit” in Straubing für das Leben als Nonne zu interessieren, will die katholische Kirche den Nachwuchsmangel bei Ordensschwestern beheben.
25.5.1965
In Lewiston (USA) verteidigt der US-amerikanische Profi-Boxer Cassius Clay seinen Weltmeistertitel im Schwergewichtsboxen durch einen K. o.-Sieg in der ersten Runde gegen den Herausforderer Sonny Liston.
Was geschah in der Zwischenzeit, auf dem selbst auserwählten Campingplatz der Hoffmann-Group.
Eddy schlich sich gegenwärtig auf der Rückseite der Zelte an die Behausungen der Kinder an, und besuchte dabei jede Unterkunft. Und in jedem Zelt mahnte er die Insassen, keineswegs das Zelt zu verlassen. Auch im Wohnwagen von Martina und Tina ließ er sich sehen.
Eddy: So lange wir uns nicht zeigen lassen, wird uns nichts geschehen.
Martina: Ich sehe gerade, dass du schwer bewaffnet bist. Eine Pistole im Halfter, und ein Langgewehr in der rechten Hand.
Eddy: Die beiden Waffen habe ich nur zur Vorsicht dabei.
Martina ängstlich: Ich hoffe, dass du dem Tier nichts antun wirst. Dieses Tier hat genauso eine Lebensberechtigung wie alle Tiere und Menschen auch.
Eddy: Ich weiß Martina, und es ehrt dich wieder einmal ganz besonders, dass du dich um den Bär einige Sorgen machst. Ich werde wirklich nur im äußersten Notfall, also wenn eure Gesundheit bedroht ist, von den Waffen Gebrauch machen, dass verspreche ich dir. Bleibt aber bitte im Wagen, und lasst auch das Licht aus. Bären können nicht so gut sehen wie Menschen. Sie wittern uns zwar, aber sie werden, wenn man sie in Ruhe lässt, kaum gefährlich für uns. Das gleiche werde ich auch den anderen Personen in den Zelten erklären. Und sorgt bitte auch dafür, dass sich Lupo weiterhin ruhig verhält. Beruhigt ihn etwas, und gebt ihm einen großen Knochen, damit er beschäftigt ist.
Martina: Das besser nicht, denn wenn er einen Knochen zerbeißt, macht das einen unheimlichen Krach bei seinem starken Gebiss.
Eddy lachend: Da hast du tatsächlich recht. Das hört sich wirklich martialisch an.
Wieder zurück zu den Bärenjägern.
James sah mit unglaublichem Erstaunen, wie naiv die Bärenjäger an die Sache herangingen.
James: Leute, so geht das nicht. Ihr könnt dieses Tier nicht mit Mistgabeln jagen. Da zieht ihr alle den kürzeren. Und mit Waffengewalt auch nicht. Ein Abschuss kommt nicht in Frage. Da mache ich nicht mit.
Der Bürgermeister der auch bei diesem Trupp dabei war: Wir haben auch ein Fischernetz aus dem Chiemsee dabei.
James: Das ist genauso irrsinnig. Ich möchte, dass ihr den nächstgelegen Veterinärmediziner telefonisch benachrichtigt. Denn werden sie ja, so glaube ich wenigstens, hier im Ort haben.
Bürgermeister: Wir haben den Doc selten nüchtern gesehen. Im Moment wird er wohl wieder seinen Rausch ausschlafen. Was halten sie von einem Betäubungsgewehr?
James: Wir dürfen in so einem Falle sowieso nicht mit einem Betäubungsgewehr arbeiten, das dürften nur Tierärzte mit einer speziellen Ausbildung. Es gibt nicht viele, die das können. Auch beim Einsatz eines Betäubungsgewehrs stecke der Teufel im Detail. Für dessen Einsatz dürfe man nicht mehr als 30 Meter vom Bären entfernt sein. Der Bär fällt auch nicht gleich um, sondern bleibt noch fünf Minuten auf den Beinen und kann sich zurückziehen. Wenn man das Tier dann im Dickicht suchen müsse und es noch nicht im Tiefschlaf sei, könne es böse Überraschungen geben. Beim Betäubungsmittel sei es auch extrem schwierig, dies vernünftig zu dosieren. Nimmt man zu viel, dann stirbt das Tier, nimmt man zu wenig, wird es erst recht gefährlich. Aber nun gut, oder besser gesagt so schlecht. Last uns schnell zum Veterinär fahren. Ich leihe mir dort sein Betäubungsgewehr aus, wir können nicht länger warten. Die Familie Hoffmann plus deren Freunde warten auf mich. Sie sind in Gefahr. Hätte ich mal ein Funkgerät mitgenommen, dann könnte ich mit meiner Gruppe kommunizieren, wie die Lage im Moment ist.
In der Tat war der Veterinär sternhagelvoll. Wankend öffnete er die Haustüre, wurde dort auf einem Stuhl gesetzt, und James plünderte den Medizinschrank in der Hoffnung, dass er sich die richtigen Medikamente aneignet hatte. Kopfschmerztabletten und Mittel gegen Menstruationsstörungen waren aber mit Sicherheit nicht dabei.
James zum Bürgermeister: Nach Durchsicht seiner Medizinschränke habe ich Vermutung, dass er den reinen Alkohol, welches zur Desinfektion benötigt wird, für andere Zwecke verwendet. Wie zum Beispiel für Obstbrandweine. Werfen sie mal in Zukunft ein Auge darauf.
Bürgermeister, der mittlerweile einen gehörigen Respekt gegenüber seiner vor ihm stehenden sehr entschlossenen Person hatte: Ja Mr. James, das werde ich machen.
James: Dann lass uns endlich losfahren. Den letzten Kilometer vor dem Wäldchen werden wir aber laufen. Ich möchte den Bär nicht durch den lauten Traktor in Angst und Schrecken versetzen. Und außerdem informieren sie telefonisch jetzt noch Zirkus Krone in München, sie sollen mit einem vergitterten Tieranhänger auf unserem Campinggelände vorbeikommen. Schließlich müssen wir das Tier ja irgendwie abtransportieren.
Bürgermeister: Ja Mr. James, das werde ich organisieren. Aber ob Zirkus Krone das machen wird?
James: Die Familie Hoffmann hat eine Familien-Jahreskarte in München.
Info:
Zirkus Krone in München
Der Circus Krone ist, nach eigenen Angaben, der größte Zirkus der Welt. Er ist ein Familienunternehmen, das 1905 von Carl Krone unter dem Namen Circus Charles im Harz als Tierschau gegründet wurde. Danach wurde der Circus von seiner Tochter Frieda Sembach-Krone und deren Ehemann Carl Sembach geführt. Heute steht das Unternehmen bezüglich seiner Tierhaltung in starker Kritik von Tierschutzorganisationen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Circus_Krone
Cirkus Krone: Hinter den Kulissen des größten Zirkus der Welt
Circus Krone 2020: Premiere 1. Winterspielzeit München 25.12.2019
Im Wäldchen spitzte sich die Situation zu, denn der Bär hatte seinen ersten Hunger gestillt, und begann nun neugierig seiner Umgebung einer näheren Inspektion zu unterziehen. Es war nicht unbedingt ein sehr großes Tier, aber Eddy schätzte ihn doch auf etwa 80 Kilogramm, also die Größe die in diesen Breiten Europas vorzufinden waren.
Absolut nachvollziehbar, dass sich nun eine größere Angst unter den Zeltbewohnern breit machte, denn der Bär untersuchte nun auch schnüffelnd die Zelte. Die Kinder rückten immer mehr zusammen und klammerten sich an die erwachsenen Personen, die eigentlich ebenfalls und verständlicherweise fast die Hosen gestrichen voll hatten. Etwas sicherer konnten sich nur Martina und Tina in ihrem Wohnanhänger fühlen.
Martina sah durch das Fenster, welches sie vorsichtig öffnete, dass der Bär sich neugierig dem Zelt näherte wo die kleinsten, also Heike und Uschi sich aufhielten.
Polly hielt die kleinsten ebenfalls fest in ihren Armen, wie in dem anderen Zelt Othilie, Mara und Simba.
Martina ahnte natürlich, dass die kleinsten der Familie Todesängste haben mussten. Fieberhaft durchsuchte sie nun den Vorratsschrank des Wohnwagens.
Tina: Wonach suchst du?
Martina: Nach Honig, soweit ich weiß haben wir einige Gläser Honig hier im Wagen, die wir noch nicht angebrochen haben.
Tina: Du denkst ans Essen, während die Kinder vor Angst sicherlich um die Wette zittern.
Martina: Das weiß ich doch, und deshalb werde ich versuchen, das Tier mit dem süßen Honig abzulenken.
Tina: Und wie willst du das machen?
Martina: Das wirst du gleich sehen. Ich werde jedenfalls nicht tatenlos zusehen, wie meine kleinen Geschwister Heike und Uschi, sowie Mara und Simba, vor Angst tausend Tode sterben.
Martina fand die Gläser mit dem Honig, und begann die zähe Flüssigkeit auf ihrem linken Arm gleichmäßig zu verteilen.
Tina ahnte nun was Martina vorhatte.
Tina fast hysterisch: Martina, bist du wahnsinnig, du setzt dein Leben aufs Spiel. Lass das sein. Damit ist keinem geholfen. Der Bär ist dir körperlich deutlich überlegen, und er kann dich mit seinen Krallen ohne weiteres töten.
Martina: Das wird er nicht machen.
Tina: Das wird er doch machen.
Tina stellte sich demonstrativ vor die Türe des Wohnwagens und versperrte Martina den Weg nach draußen. Nun liefen ihr etliche Tränen den Wangen herunter.
Mein Schatz, bitte bleib hier, ich liebe dich, und ich möchte dich nicht verlieren.
(Tina umklammerte nun Martina und küsste ihr leidenschaftlich über das ganze Gesicht).
Unter Tränen: Bitte bleib hier.
Martina: Hab keine Angst, ich werde dir immer und ewig erhalten bleiben. Es wird mir nichts geschehen.
Sie löste sich langsam und zärtlich aus der Umklammerung Tinas, öffnete die Türe, stieg aus dem Wohnwagen heraus, und näherte sich langsam dem Braunbär.
Dieser blieb abrupt stehen, drehte sich herum, und ging langsam sowie bedrohlich auf Martina zu.
Kapitel: 418
Als Martina den Bären auf sich zukommen sah, setzte sie sich auf dem Boden.
Der Bär mit gesenktem Kopf auf dem Boden umherschnüffelt, war schon ganz nahe bei Martina.
Eddy verharrte in einem Zelt, und hielt ein Gewehr im Anschlag. Er war darauf vorbereitet, wenn der Bär tatsächlich Martina angreifen sollte.
Martina steckte ihre rechte Hand in dem großen Honigglas und schwenkte sie langsam durch die Luft.
Da hob der Bär den Kopf. Er stieß ein ärgerliches Grunzen aus und ging ein paar Schritte zurück. Seine Augen funkelten böse.
Das war der Moment, wo Eddy sein Gewehr durchlud.
Aber nun fing Martina an zu sprechen. Dabei gebrauchte sie ihre „Sonderstimme für Tiere“, wie Tante Polly zu sagen pflegte.
Sie war leise und eintönig, sanft und freundlich, dabei aber doch ungemein eindringlich. Sie hatte etwas Zwingendes an sich, etwas betörendes. Kein Lebewesen konnte sich dem Einfluss dieser Stimme entziehen.
Der Bär neigte aufhorchend den Kopf zur Seite, brummte unentschlossen, und ging noch einen Schritt zurück. Martina sprach unbeirrt. Die anderen konnten nicht verstehen, was sie sagte. Wie schon so oft bewunderten sie wieder einmal Martinas Gabe, mit Tieren umzugehen.
Woher wusste sie, wie man mit diesen Bären sprechen musste? Warum hörten alle Tiere auf sie? Die Familie Hoffmann wusste wohl, dass Dompteure in einem ganz bestimmten Tonfall mit ihren Tieren sprachen, aber dieses Mädchen hatte es mit einem aufgeregten Bären zutun, der sie nicht kannte. Trotzdem hörte er ihr zu.
In der Zwischenzeit traf ein Gitterwagen des Krone Zirkus bei der Zeltgemeinschaft ein. Auch James mit seiner Truppe war mittlerweile eingetroffen. Keiner rührte sich von der Stelle, denn ein Pfleger des Zirkus ermahnte alle Personen, sich absolut ruhig zu verhalten, und nicht einzugreifen.
Nun kam der Bär schnüffelt näher. Er roch nicht nur den Honig, sondern auch das Mädchen. Martinas Geruch gefiel ihm. Für ihn bestanden die Menschen aus zwei Arten, die mit einem angenehmen Geruch und die mit einem unangenehmen.
Schwerfällig ging er auf Martina zu und beschnupperte ihn. Martina rührte sich nicht. Aus der Zeltgemeinschaft ertönte ein winziger Schrei, der das Tier nicht weiter beunruhigte.
Martina hatte nicht aufgehört zu sprechen. Jetzt wurde ihre Stimme so betörend, dass sogar die Menschen ihren Zauber spürten. Der Bär leckte an ihrem Arm sowie an ihrer Hand, die vor Honig triefte. Da Martina nicht die geringste Bewegung machte, leckte er ruhig weiter. Der Bär grunzte behaglich. Dieses Mädchen war gut. Er roch ihren Geruch zum ersten Mal, spürte aber mit sicherem Instinkt, dass sie seine Freundin war.
Immer noch redete Martina eintönig und freundlich auf ihn ein.
Nun konnte sie es wohl allmählich wagen, sich ein wenig zu bewegen. Langsam hob sie ihre Hand hoch, steckte sie in dem Honigtopf, der neben ihr stand, und zog sie, von Honig triefend, wieder heraus.
Der Bär legte sich auf dem Boden und leckte schmatzend daran. Martina schob den Topf ein wenig Topf beiseite und begann ihn zu streicheln. Das große Tier grunzte vor Behagen, und es war ruhig und friedfertig. Er hatte jemanden gefunden, der angenehm roch, den er liebte und dem er vertraute.
Martina wusste, dass sie jetzt mit ihm machen konnte, was sie wollte. Hoffentlich verhielten sich die zuschauenden Personen vernünftig.
Hoffentlich schrien sie nicht plötzlich laut oder stürzten auf ihn zu. Aber sie ahnten wohl tatsächlich, dass sie still sein mussten.
Martina stand vorsichtig auf. Alle ihre Bewegungen waren langsam und bedächtig. Sie nahm den Honigtopf in die eine Hand, legte die andere auf den Nacken des Bären, und ging ruhig mit ihm über den Platz. Der Bär leckte sich derweil schmatzend über die Lippen.
Martina führte ihn zum Käfig, den die Krone-Leute herbeigeschafft hatten, und ging mit dem Bär in den Käfig hinein. Sie stellte den Behälter mit dem Honig auf dem Boden, ging ruhig wieder hinaus und schloss die Türe hinter sich.
Sekunden später sackte Martina in sich zusammen, und fiel ohnmächtig zu Boden.
Sanitäter, war das erste Wort welches nach etlicher Zeit laut gesprochen wurde.
Und damit war natürlich wieder Petra gemeint, die ihren Rote-Kreuz Koffer schon sicherheitshalber neben sich deponiert hatte. Zum Glück wurde aus dem Koffer nur das Riechsalz benötigt, welches Petra nun unter der Nase von Martina hielt. Kurze Zeit später war Martina wieder wach.
Und wieder einmal war sie die Heldin des Tages.
Ein verantwortlicher Mitarbeiter des Zirkus Krone: Mein Gott, dieses Mädchen benötigen wir für unseren Zirkus, sie würde eines der Hauptattraktionen in unserem Programm sein. Was für ein Mädel.
Heike: Sie ist unverkäuflich. So etwas brauchen wir selbst in unseren Reihen.
Polly: Sie sehen ja selbst, wie wertvoll Martina für uns ist. Das hat sie schon mehrmals unter Beweis gestellt. Unter ihrer Hand werden alle Tiere zahm.
Martina: Vielleicht könnten wir ja den Bären zu uns auf „Gut Bavaria“ mitnehmen? Ich habe auch schon einen Namen für ihn, vielmehr hat Mara ihn schon so genannt:
Butzy
Ihr würdet euch garantiert schnell an ihm gewöhnen.
Othilie: Das sei mal dahingestellt. Das wäre dann doch des Guten zu viel. Nichts desto trotz sind wir alle Stolz auf unsere Martina. Jetzt kann auch Tina endlich zu ihrer Heldin.
In der Tat lagen sich Martina und Tina minutenlang in den Armen.
Kurz darauf verabschiedete sich der Zirkus von der Reisegruppe Hoffmann und wünschte allen weiterhin einen erholsamen Urlaub.
Joggeli: Jetzt haben wir in den letzten Stunden wohl auch Zirkus genug gehabt. Wir haben mittlerweile 3 Uhr 10.
Polly: Dann wird es Zeit, dass wir zu Bett kommen. Wir schlafen natürlich heute aus. Um 10 Uhr werden wir frühstücken. Mal schauen was Butzy uns übrig gelassen hat.
In der kleinen Zelt-Stadt kehrte endlich wieder Ruhe ein.
Martina lag in den Armen Tinas.
Sven lag in den Armen von Inge.
Andreas lag in den Armen von Ute
Thomas lag in den Armen von Gaby
Polly lag in den Armen von Frank
Teddy-Bär Butzy lag zwischen Mara und Simba
Joggeli lag in den Armen von Frau Elfriede Kohl!!!!!!!!!
Pünktlich um 10 Uhr fand das Frühstück statt. Zumindest das, was nach dem Zwischenfall des frühen Morgen übrig geblieben ist.
Heike: Kannst du mir mal bitte den Honig anreichen?
Inge: Da musst du nach München fahren. Dort befindet sich der Honig im Moment. (Zirkus Krone). Aber Tina, könntest du mir bitte die Wurst anreichen?
Tina: Dann musst du ebenfalls nach München fahren, und den Magen von den Braun-Bären auspumpen.
Inge: Schei…
Othilie: Inge, hattest du was gesagt?
Inge: Nein.
Othilie: Ist auch besser so. Wie müssen am heutigen Morgen eben etwas improvisieren.
Heike: Wir haben aber noch genügend Eukalyptus-Bonbons im Wohnwagen. Du kannst ja mal Tante Othilie fragen, ob sie dir ein paar Bonbons aus dem obersten Fach über Martinas Bett herausholen kann.
Othilie: Puuuuuuhhh
Martina: Ich kann ja mal nachschauen, was in meinem Wohnwagen unter dem Ladentisch noch vorhanden ist.
Hey, alle hierbleiben, ich muss doch erst noch das Fenster hochklappen, die Ladentheke aufbauen und die Preisschilder an der Ware anbringen. Angesichts der enormen Nachfrage und des verminderten Warenangebots sind die Preise natürlich gestiegen.
Inge: Jetzt tritt Martina auch schon in die Fußstapfen von Heike.
Polly: Martina hat nur ein Scherz gemacht. Natürlich sind die Lebensmittel kostenlos. Aber schau mal bitte wirklich nach, was wir dort im Wagen vorfinden. Hustenbonbons jeglicher Art klammern wir aber aus.
5 Minuten später standen 25 der 28 Fahrradtouristen vor dem „Verkaufswagen“.
Martina: Aaaaaalso, ich habe folgendes anzubieten: Etliche Feinstrumpfhosen in div. Farben in den Größen S, M, L und XL.
Ich sehe schon, im Moment keinen Bedarf.
Dann habe ich hier zwei Packungen Corn-Flaces. Mit viel Vitamin B, C und D.
Die Dame in der ersten Reihe, sie bekommen den Zuschlag.
Inge: Die Packungen sind ja alle leer.
Martina: Ich habe auch nie behauptet, dass die Packungen voll sind. Ach ja, jetzt fällt es mir ein. Die habe ich heute Morgen vor dem Frühstück schon leer gemacht. Sie schmeckten übrigens ganz ausgezeichnet und sind von der Firma Kelloggs. Sie enthalten viele Cerealien, oder besser gesagt, sie enthielten viele wertvolle Cerealien. Sie sättigen ungemein. Inge, zumindest sind in der leeren Packung noch etliche Fußballbilder vorhanden. Die kannst du nehmen. Ich habe sie doppelt. Das Sammelalbum habe ich schon fast voll.
Jaaaaaa, was sehen wir denn daaaaa.
3 Dosen Heringsfilet in Burgunder/Rotweinsauce. Auch sehr nahrhaft. Fisch enthält viele Proteine, und lebenswichtigen sowie wertvollen Omega-3 Fettsäuren. Auch sie sättigen ungemein.
Die Dame dahinten, also Ute, sie haben die drei Dosen gewonnen.
Hmmmmmmm, ich sehe gerade, dass ich die drei Dosen heute Morgen auch schon leergemacht habe. Foxy hat mir dabei geholfen. Also, wie sagt man so schön: Wie gewonnen, so zerronnen.
Ute: Hast du schon mal was von Lynchjustiz gehört?
Martina: Mit vollem Magen darf man nicht gehängt werden. Und das ist bei mir der Fall. Das würde gegen die Genfer Konvention verstoßen.
Polly: Ich stelle fest, dass Martinas hauptsächlich Leergut in ihrem Wohnwagen vorweisen kann. Der Wagen muss eigentlich von innen total vollgemüllt sein. Sachdienliche Hinweise für das Auffinden von jeglichen Lebensmitteln nimmt jede Polizeistation entgegen.
Dann würde ich sagen, dass wir schnell zusammenpacken, zum nächsten Dorf radeln, neue Lebensmittel einkaufen, und dort auch direkt zu Mittag essen. Martina, kannst du uns beim Abbau der Zelte helfen?
Martina: Das würde ich ja gerne machen, aber ich bin so vollgefressen, dass ich erst mein Verdauungsschläfchen halten muss.
(Martina verstand es glänzend, die Truppe in Rage zu bringen).
Polly: Petra, wie sieht es mit dem Hinterteil von Martina aus?
Petra: Morgen kann ich sicherlich wieder das ok fürs radeln geben. Aber heute noch nicht.
Polly: Wie kann sie sich zumindest heute noch nützlich machen?
Martina: Ich kann euch ein Liedchen singen, dass stärkt die Moral beim Radfahren sowie die Muskulatur, und ihr vergesst garantiert den Hunger.
Hoch auf dem gelben Wagen
Inge: Dann lasst uns endlich losfahren, bevor uns Martina weiter mit ihrem Gesang belästigt.
Ich fass es nicht, sie ist ja schon wieder am Kauen.
Ende Teil: 338
Ob die Hoffmann-Group, (Martina einmal ausgenommen), an diesem Tag noch satt wird, könnt ihr in Teil 339 erfahren, der ebenfalls in einigen Minuten hier erfolgen wird.
Geschrieben am 26.07.2020
- Monika56
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Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Okt 01, 2021 12:08 pm
Teil: 339
Kapitel: 419
Die Fahrradgemeinschaft nähert sich den Alpen
Inge: Dann lasst uns endlich losfahren, bevor uns Martina weiter mit ihrem Gesang belästigt.
Ich fass es nicht, sie ist ja schon wieder am Kauen.
Martina: Ja, das sind diesmal aber nur echte Kaugummis. Davon habe ich hier zum Glück noch reichlich in meinem Sortiment. Es ist nur das Haltbarkeitsdatum etwas abgelaufen. Die Nachfrage danach ist stark gesunken.
Nach einigen Kilometern kam schließlich die Ortschaft in Sicht, die heute Morgen schon von James angesteuert wurde. Es war mittlerweile 13 Uhr.
Die Hoffnung auf ein zünftiges Mittagessen schwand aber sehr schnell, da die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zum Generalstreik aufgerufen hatte.
Info:
Die Gewerkschaften heute
Nachdem diese Form der Vertretung der Arbeiterklasse vom Kaiser Franz Beckenbauer verboten wurden, entschieden sich die Gewerkschafter nur noch verbale Mittel im Kampf für ihren Reichtum einzusetzen und sich in Schläfer Zellen wie Ver.di, IG Metall und der Biertrinkerunion zusammenzuschließen. Seitdem muss jeder Arbeiter ,je nachdem welcher Gewerkschaft er angehört, zwischen 400% und 500% seine Gehaltes an die Gewerkschaft zahlen, diese ruft dafür in regelmäßigen Abständen Streiks aus, so dass die Arbeitnehmer legal blau machen dürfen. Während dieses Streikes verhandeln die Gewerkschafter dann mit den Arbeitgebern des Betriebes der bestreikt wird. Dabei ist die Aufgabe der Gewerkschafter prinzipiell alles abzulehnen, was die Arbeitgeber sagen und vorschlagen und/oder Forderungen zu stellen die den Betrieb binnen möglichst kurzer Zeit pleite gehen lassen. Das geht dann solang bis sich irgendeine höhere Institution wie der CVJM, Club der Anonymen Alkoholiker oder der Trachtenverein Ost-Westphalen einschaltet, allen die Lollis wegnehmen und dann alle Heulen (einschließlich der Arbeitnehmer, die nun wieder malochen müssen). Mittlerweile sind die Gewerkschaften so reich ,dass man munkelt, dass Top-Manager von Mercedes, Haribo und El-Qaida gekündigt und bei Ver.di als Putzfrauen/-männer angefangen haben, mit Aussicht auf ein höheres Gehalt und Freibier. Quelle: Stupidedia.
Polly: Und was machen wir nun? Im nächsten Dorf werden wir wohl die gleiche Situation vorfinden.
Eddy: Wenn die Telefonzellen nicht zufällig auch noch bestreikt werden, hätte ich eine Idee.
Polly: Dann lassen sie mal hören.
Eddy: Wir rufen auf „Gut Bavaria“ an, und bitten einen der Angestellten darum, dass der oder die Personen eine ganze Wagenladung mit Nahrung hier vorbeikommt. Ich denke z. B. an Chantale Wiebel, die heute frei hat, und Köchin Martha, die mit dem neuen VW T 1 -Samba-Bus dann hier erscheinen sollen.
Sie werden für das Verladen der Lebensmittel und die Anreise ca. 2 Stunden benötigen.
In der Zeit werden wir unseren Zielort erreicht haben, und auch schon die Zelte plus Tische aufgebaut haben. Die genaue Adresse werde ich denen mitteilen.
Polly: Eine super Idee. Dann last uns mal eine großzügig bestückte Liste anfertigen.
Ich habe noch eine zusätzliche Idee. Die beiden werden uns im Service-Wagen bis zum Ende der Tor begleiten. Schlafen können sie dann nachts in dem Bully. Bei dem Wagen kann man ja die Sitze zu einer Liegefläche umfunktionieren. Chantale wird für die restlichen Tage vom Dienst in unserem Kaufhaus in München freigestellt. Köchin Martha bleibt selbstverständlich auch bei uns.
Joggeli: Ebenfalls eine großartiger Vorschlag. So sind wir unabhängig von jeglichen Streiks.
Nach dem erfolgreichen Anruf in einer nicht bestreikten Telefonzelle, begab sich das „Bavaria-Rennteam“ wieder auf die von Polly angeführte „Strecke“.
Um 15 Uhr 30 wurde das schließlich das für heute etwas kürzer angepeilte Ziel endlich erreicht.
Joggeli blieb wartend an der Straßengabelung der Landstraße stehen, um den Bulli, wenn er erscheint, auf den Feldweg zu weisen, der zu dem Lager der Reisegruppe führte. Und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass der neue Übernachtungsplatz einen Traum darstellte.
Kurz vor 16 Uhr war es endlich soweit. Der ankommende Bulli wurde umlagert, als wenn gerade Elvis Presley erschienen wäre um Autogramme zu schreiben.
Nun ja, Frau Wiebel und Martha die Köchin waren sowieso auch sehr beliebt auf „Gut Bavaria“.
Frau Wiebel, weil sie so schön erzählen konnte, und Martha weil sie so gut kochen konnte.
Mit riesigen gefüllten Töpfen, die man ansonsten nur in einer Betriebskantine sieht, stieg sie aus dem Wagen aus.
Polly: Martha, was haben sie uns den schönes mitgebracht?
Martha: Einen sehr gesunden Gemüseeintopf mit allen erdenklichen Zutaten, wie Kartoffeln und Würstchen. Bei mir brauch keiner vom Fleisch zu fallen.
Mein Gott, ich sehe gerade, dass ihr immer dünner werdet. Es gibt tatsächlich Zeit, dass ich gekommen bin. Ich erkenne euch ja kaum wieder.
Selbst bei Herrn Hoffmann (Joggeli) pfeift der Wind durch die Rippen. Ich bin, so glaube ich, gerade noch rechtzeitig gekommen.
Mein Junge (Joggeli), dich werden wir auch schon wieder aufpeppeln. Was haben sie mit dir gemacht?
Joggeli: Ja, Polly und Othilie halten mich essenztechnisch an der kurzen Leine.
Martha: Neeeeeiiiiiiiiin, das geht ja überhaupt nicht.
Der arme Mister Joggeli. Aber ich habe vorgesorgt. Eure Köchin Martha hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, und noch mehrere Böden belegt mit frischen Erdbeeren, Schokostückchen, sowie reichlich Sahne mitgebracht.
Hotline: Bitte rufen sie bezüglich der Bestellung dieses Kuchens zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal an. Im Moment sind alle Mitarbeiter im Gespräch.
Ich habe alle zur Verfügung stehenden Öfen sofort nach Mr. Eddys Anruf in Beschlag genommen. Deshalb haben wir eine leichte Verspätung, obwohl Frau Wiebel wie der Henker gefahren ist. Sie hat links überholt, rechts überholt, auf dem Standstreifen der Autobahn überholt, die Lichthupe eingesetzt, die normale Hupe als Dauerton aktiviert, und Frau Wiebel hat auch noch etlichen Autofahrern den Mittelfinger gezeigt, wenn sie nicht schnell genug Platz gemacht haben. Das Motoren-Tuning auf 120 PS hat seine Wirkung nicht verfehlt. Herr Bolle hat das großartig hinbekommen.
Herr Bolle leicht verlegen: Ist ja nicht verwunderlich, da ist ja jetzt eine Porsche-Motor drin.
Interessante Infos:
https://de.wikipedia.org/wiki/VW_T1
Martha: So Kinder (Damit meinte sie immer alle Personen. Ob jung oder alt). Dann haut mal kräftig rein, damit noch etwas aus euch wird.
Polly leise zu Othilie: Die Frau ist einfach fantastisch. Sie ist in Gold nicht aufzuwiegen.
Die Zeit um ein Gebet zu sprechen nahm man sich heute nicht.
Das Speisen sah dann ungefähr so aus:
Beste Fressszene - Vier Fäuste für ein Halleluja - Bud Spencer und Terence Hill - German
Nach der umfangreichen Speisung, die ca. 90 Minuten inclusive der Vertilgung des Kuchens in Anspruch nahm, folgte ein Wolkenbruch in Form eines Platzregens, der eine hektische Stimmung verursachte.
Polly: Das leere Essgeschirr bleibt auf dem Tisch stehen. Wir müssen sehen, dass wir unseren Unterschlupf aufsuchen.
Heike: Super, dann brauchen wir nicht zu spülen.
Polly: Das machen wir nachher.
James: Bitte in die Zelte, und die imprägnierten Außenwände nicht berühren. Um mehr Platz in ihnen zu schaffen, müssen wir uns verteilen.
Polly: Mara und Simba gehen in den Bulli von Frau Wiebel und Martha. Heike, Uschi in den Wohnwagen von Martina und Tina. Dort können sie auch notfalls schlafen. Das sind die besten und begehrtesten Schlafplätze in der Nacht. Ich habe aber die beruhigende Nachricht aus dem Radio, dass wir morgen wieder das herrlichste Wetter haben werden.
In der Tat regnete es fast die ganze Nacht, und in der Tat hatten Mara und Simba auch die besten Schafplätze im Bulli. Das lag daran, dass Martha in weiser Vorahnung reichlich Süßigkeiten mitgenommen hatte. Sie kannte ganz genau die Vorlieben aller Kinder. Einfach eine Seele von Mensch. Das Warenlager im VW-Bus war beachtlich.
Mara und Simba waren keineswegs eigennützig. Sie gingen im strömenden Regen in jedes Zelt, und verteilten dort die Leckereien, die für große Freude bei allen Kindern und Erwachsenen sorgte.
Auch an Getränke alkoholischer und nicht alkoholischer Art hatte Martha gedacht. Auch diese verteilten Mara und Simba gleichmäßig, wofür sie viele Küsse einheimsten.
Trotz des Regens war die Stimmung keineswegs geknickt. Aus etlichen Zelten hörte man Lachen und lustige Gespräche.
Um 21 Uhr schließlich kehrte so langsam die Nachtruhe ein. Auch das Prasseln des Regens gegen die Zeltwände störte keinen, da die letzte Nacht sehr kurz war. Demzufolge schlief fast jeder mit vollem Bauch zufrieden ein.
Im Wohnwagen wurde noch zusätzlich ein zwei bequeme Personenliegen aufgebaut, in denen Uschi und Heike neben Martina und Tina schliefen.
Im VW-Bus schlief Frau Wiebel auf der vorderen Sitzbank hinter dem Volant. Mara und Simba schliefen mit Martha im hinteren Bereich des Wagens. Die Sitze konnten umgeklappt werden, so dass eine ebene Liegefläche entstand.
Um 22 Uhr hörte man, bis auf einige diskrete Schnarch-Geräusche nichts mehr.
Kapitel: 420
Tag: 6
Mittwoch, der 26.05.1965
Geburtstagskinder vom 26. Mai 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1907 John Wayne
wurde an diesem Tag 58 Jahre alt
1923 Horst Tappert
wurde an diesem Tag 42 Jahre alt
1926 Miles Davis
wurde an diesem Tag 39 Jahre alt
1955 Doris Dörrie
feierte an diesem Tag ihren 10. Geburtstag
1964 Lenny Kravitz
wurde an diesem Tag im Jahr zuvor geboren
– Quelle: https://geboren.am/26-mai-1965
26.5.1965
In Bonn verabschiedet der Bundestag ein Entschädigungsgesetz, mit dem ein Schlussstrich unter die Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts gezogen werden soll.
Nach Angaben der Deutschen Bundespost ist die Bundesrepublik führend im Selbstwähl-Fernverkehr: Bereits 94% aller Ferngespräche erfolgen im Selbstwählverfahren. In Italien liegt die Zahl bei 68% und in den USA bei 46%.
Nach einer Meinungsumfrage genießen Ärzte bei 77% der Bundesbürger die größte Achtung, gefolgt von Ingenieuren und Geistlichen.
Im Baseler St.-Jakob-Stadion gewinnt die bundesdeutsche Nationalmannschaft ein Fußball-Länderspiel gegen die Schweiz 1:0.
Um 6 Uhr waren schließlich alle Reiseteilnehmer wieder hellwach, und gut erholt von den gestrigen Strapazen und Ereignissen.
Und das schönste war, dass die Sonne sich wieder in seiner schönsten Pracht präsentierte. Ein strahlendblauer Himmel sorgte mittlerweile für prächtige Stimmung unter der auf 30 Teilnehmern angewachsenen Reisetruppe.
Foto: Chiemsee Alpenland
Unter der Mithilfe von etlichen Personen wurde der Frühstückstisch vorbereitet und gedeckt, während andere Personen mittlerweile die Zelte abbauten. Man kann mich Fug und Recht behaupten, dass diese Prozedur von Tag zu Tag immer reibungsloser, perfekter und schneller funktionierte.
Das Frühstück wurde schließlich von Polly eröffnet, die ein Lied von sich gab, welches mit der Gitarrenbegleitung von James und Eddy noch schöner klang.
Nana Mouskouri - Guten Morgen, Sonnenschein
Nana Mouskouri (griechisch Νάνα Μούσχουρη, * 13. Oktober 1934 in Chania auf Kreta; eigentlich Ioanna Mouschouri (Ιωάννα Μούσχουρη)) ist eine griechische Sängerin und Politikerin. Im deutschsprachigen Raum wurde sie vor allen Dingen durch den Schlager Weiße Rosen aus Athen bekannt. Ihre musikalische Vielseitigkeit und sprachliche Begabung ermöglichten ihr eine weltweite Karriere. Laut einer Erhebung des Weltverbands der Phonoindustrie im Jahre 2015 war Mouskouri mit 300 Millionen verkauften Tonträgern nach Madonna die erfolgreichste Sängerin weltweit. Über 300 Goldene, Platin- und Diamantene Schallplatten dokumentieren Mouskouris jahrzehntelangen Erfolg. 2015 erhielt sie den ECHO für ihr Lebenswerk.
Othilie schmunzelnd zu Mara und Simba: Und ihr beiden hübschen, hattet ihr in der Nacht evtl. Besuch von dem einen oder anderen Bären?
Simba: Nein Tante Othilie, kein Butzy im Wohnwagen. Aber Lupo, der liegen im Bett zwitschen mir und Mara. Lupo sehr warm gewesen, und lecken bei mir im Gesicht.
Othilie: Ja Lupo hat euch beide auch ganz lieb. Er passt auf euch auf. Ich darf euch beiden sagen, dass ihr immer besser die Sprache lernt. Innerhalb der letzten drei Monate funktioniert das immer besser.
Othilie zu Polly: Der private Sprachunterricht macht sich wirklich positiv bemerkbar. Ich bin sehr zufrieden, und die beiden fühlen sich bei uns mit den vielen Kindern und Jugendlichen sehr wohl. Sie haben keine Zeit um über die schrecklichen Dinge die sie erfahren mussten nachzudenken.
Polly: In der Nacht, wenn alles ruhig und dunkel ist, kommen dann doch manchmal die Gedanken bei ihnen hoch. Aber ich bin ja direkt im Zimmer nebenan, höre die Verzweiflung sowie die Trauer, gehe anschließend in ihr Zimmer, und nehme die beiden im Arm. Und auch Foxy ist ein guter Seelentröster für die beiden. Denn diese schlaue Fähe ist auch oftmals bei den beiden im Bett, und schmust mit ihnen.
Othilie: Diese Radtour z. B. ist für die beiden auch ein absolutes Highlight. So oft habe ich sie in den letzten Tagen selten lachen sehen. Denen macht es, wie uns allen anderen übrigens auch, sehr viel Spaß.
Polly: Wichtig ist, dass die beiden merken, dass sie von allen geliebt werden, welches ja auch der Fall ist. Und wenn wir gleich losradeln, wirst du wieder sehen mit welcher Begeisterung sie dabei sind.
Othilie: Apro po losradeln: Wo geht es gleich überhaupt hin? Ich lasse mich immer wieder gern positiv überraschen, denn du hast die Tour ausgearbeitet und hast auch die Tour-Leitung übernommen, welches dir bisher auch großartig gelungen ist.
Chapeau, Ich hätte es nicht besser gekonnt.
Polly schmunzelnd: Du beliebst zu scherzen. Unser nächstes Etappenziel wird Inzell sein. Die Berge werden höher und höher, doch die Radstrecke verläuft weiterhin angenehm flach. Natur pur erwartet uns im Bergener Moos, in Bad Adelholzen treffen wir dann auf das älteste Heilbad Bayerns. Von dort geht es dann weiter nach Inzell. Wir haben heute nur ca. 35 km vor uns, und somit jede Menge Zeit.
Othilie: Das hört sich wirklich gut an. Zeige mir das bitte mal auf der Karte, damit ich weiß wo ich überhaupt bin.
In Adelholzen werden wir von Frau Wiebold und Martha am Ortseingang in Empfang genommen.
Sie wollen noch die restlichen Aufräumungsarbeiten hier erledigen, und nach uns gemütlich den Ort ansteuern.
James hat die beiden mit Funkgeräten ausgestattet, falls etwas Unvorhergesehenes eintreten sollte.
Othilie: Was bei uns nicht gänzlich unmöglich ist.
Polly: Da muss ich dir uneingeschränkt Recht geben. Aber jetzt haben wir sofort einen Ansprechpartner bei etwaigen Problemen.
Polly: Kinder, alle aufsitzen, es geht los.
Da Martina wieder fit war, konnte sie wieder ihr Renn-Rad besteigen, wodurch der Wohnanhänger heute leerblieb.
Gemütlich und gutgelaunt setzte sich der Tross in Bewegung.
Martina stimmte sofort ein Lied an, welches wir beim CVJM und auf den Reisen mit dem Hort des „Roten Kreuzes“ auch immer gern gesungen haben, als wir Kinder für jeweils 4 Wochen in der Schweiz, Österreich und Italien (Südtirol) im Urlaub waren.
Aus grauer Städte Mauern
Heike konterte danach mit diesem Lied:
Andreas Gabalier - Heidi 2015
Nach einem Drittel der Strecke geschah das, womit man immer rechnen musste, wenn man mit dem Rad unterwegs war.
(Das ist mir persönlich auch schon passiert).
Es machte Pfuuuuuuuuu, und aus Maras Hinterrad entwich die kostbare Luft.
Das tragische dabei war, dass nicht nur der Schlauch defekt war, sondern auch der Mantel.
Für kleine Pannen war das „Team“ gut vorbereitet, aber Mäntel in allen verschiedenen Größen mitzuführen, wurde aus Platzgründen verständlicherweise verzichtet.
Mara: Was nun machen?
(Das sie dabei Tränen vor Enttäuschung im Gesicht hatte, war unübersehbar).
James: Kein Problem Mara. Du wirst im Wohnanhänger mitfahren, während wir dein Rad auf unserem Lastenträger festbinden. In Adelholzen werden wir ein Fahrradgeschäft aufsuchen, dort einen neuen Mantel kaufen, und ihn dort mit einem neuen Schlauch wieder auf die Felge montieren.
Und nun strahlte Mara wieder über das ganze Gesicht.
In Adelholzen fand man tatsächlich ein Fahrradgeschäft, wo dann die kleine Reparatur vollzogen wurde.
Hier mal eine Aufnahme von dem Ort mit dem Schwimmzentrum.
Und im Ort selbst traf man auch wieder, wie vorgesehen, Frau Wiebel und Köchin Martha mit dem VW-Bulli an.
Im Ortskern sah man etliche Plakate mit dem Hinweis, dass am heutigen Tag bis einschließlich Sonntag der „Zirkus Moggeli“ gastieren würde.
Zwei Vorstellungen sollten jeweils pro Tag stattfinden.
Einmal um 15 Uhr und einmal um 20 Uhr.
Martina: Hey, das wäre doch etwas für uns. Ich war noch nie in einem Zirkus, obwohl wir den Zirkus Krone fast vor der Haustüre in München haben.
Othilie lachend: Das liegt daran, dass wir bei uns Zirkus genug haben. Aber in der Tat sollten wir uns die Vorstellung um 15 Uhr durchaus anschauen. Mal schauen was uns geboten wird.
Ende Teil 339
Liebe Leser, wenn ihr selbst noch nicht genug „Zirkus“ zu Hause anfinden solltet, würde ich euch empfehlen den Teil 340 auch einmal zu Genüge zu führen.
Monika
Geschrieben am 01.08.2020
Kapitel: 419
Die Fahrradgemeinschaft nähert sich den Alpen
Inge: Dann lasst uns endlich losfahren, bevor uns Martina weiter mit ihrem Gesang belästigt.
Ich fass es nicht, sie ist ja schon wieder am Kauen.
Martina: Ja, das sind diesmal aber nur echte Kaugummis. Davon habe ich hier zum Glück noch reichlich in meinem Sortiment. Es ist nur das Haltbarkeitsdatum etwas abgelaufen. Die Nachfrage danach ist stark gesunken.
Nach einigen Kilometern kam schließlich die Ortschaft in Sicht, die heute Morgen schon von James angesteuert wurde. Es war mittlerweile 13 Uhr.
Die Hoffnung auf ein zünftiges Mittagessen schwand aber sehr schnell, da die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zum Generalstreik aufgerufen hatte.
Info:
Die Gewerkschaften heute
Nachdem diese Form der Vertretung der Arbeiterklasse vom Kaiser Franz Beckenbauer verboten wurden, entschieden sich die Gewerkschafter nur noch verbale Mittel im Kampf für ihren Reichtum einzusetzen und sich in Schläfer Zellen wie Ver.di, IG Metall und der Biertrinkerunion zusammenzuschließen. Seitdem muss jeder Arbeiter ,je nachdem welcher Gewerkschaft er angehört, zwischen 400% und 500% seine Gehaltes an die Gewerkschaft zahlen, diese ruft dafür in regelmäßigen Abständen Streiks aus, so dass die Arbeitnehmer legal blau machen dürfen. Während dieses Streikes verhandeln die Gewerkschafter dann mit den Arbeitgebern des Betriebes der bestreikt wird. Dabei ist die Aufgabe der Gewerkschafter prinzipiell alles abzulehnen, was die Arbeitgeber sagen und vorschlagen und/oder Forderungen zu stellen die den Betrieb binnen möglichst kurzer Zeit pleite gehen lassen. Das geht dann solang bis sich irgendeine höhere Institution wie der CVJM, Club der Anonymen Alkoholiker oder der Trachtenverein Ost-Westphalen einschaltet, allen die Lollis wegnehmen und dann alle Heulen (einschließlich der Arbeitnehmer, die nun wieder malochen müssen). Mittlerweile sind die Gewerkschaften so reich ,dass man munkelt, dass Top-Manager von Mercedes, Haribo und El-Qaida gekündigt und bei Ver.di als Putzfrauen/-männer angefangen haben, mit Aussicht auf ein höheres Gehalt und Freibier. Quelle: Stupidedia.
Polly: Und was machen wir nun? Im nächsten Dorf werden wir wohl die gleiche Situation vorfinden.
Eddy: Wenn die Telefonzellen nicht zufällig auch noch bestreikt werden, hätte ich eine Idee.
Polly: Dann lassen sie mal hören.
Eddy: Wir rufen auf „Gut Bavaria“ an, und bitten einen der Angestellten darum, dass der oder die Personen eine ganze Wagenladung mit Nahrung hier vorbeikommt. Ich denke z. B. an Chantale Wiebel, die heute frei hat, und Köchin Martha, die mit dem neuen VW T 1 -Samba-Bus dann hier erscheinen sollen.
Sie werden für das Verladen der Lebensmittel und die Anreise ca. 2 Stunden benötigen.
In der Zeit werden wir unseren Zielort erreicht haben, und auch schon die Zelte plus Tische aufgebaut haben. Die genaue Adresse werde ich denen mitteilen.
Polly: Eine super Idee. Dann last uns mal eine großzügig bestückte Liste anfertigen.
Ich habe noch eine zusätzliche Idee. Die beiden werden uns im Service-Wagen bis zum Ende der Tor begleiten. Schlafen können sie dann nachts in dem Bully. Bei dem Wagen kann man ja die Sitze zu einer Liegefläche umfunktionieren. Chantale wird für die restlichen Tage vom Dienst in unserem Kaufhaus in München freigestellt. Köchin Martha bleibt selbstverständlich auch bei uns.
Joggeli: Ebenfalls eine großartiger Vorschlag. So sind wir unabhängig von jeglichen Streiks.
Nach dem erfolgreichen Anruf in einer nicht bestreikten Telefonzelle, begab sich das „Bavaria-Rennteam“ wieder auf die von Polly angeführte „Strecke“.
Um 15 Uhr 30 wurde das schließlich das für heute etwas kürzer angepeilte Ziel endlich erreicht.
Joggeli blieb wartend an der Straßengabelung der Landstraße stehen, um den Bulli, wenn er erscheint, auf den Feldweg zu weisen, der zu dem Lager der Reisegruppe führte. Und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass der neue Übernachtungsplatz einen Traum darstellte.
Kurz vor 16 Uhr war es endlich soweit. Der ankommende Bulli wurde umlagert, als wenn gerade Elvis Presley erschienen wäre um Autogramme zu schreiben.
Nun ja, Frau Wiebel und Martha die Köchin waren sowieso auch sehr beliebt auf „Gut Bavaria“.
Frau Wiebel, weil sie so schön erzählen konnte, und Martha weil sie so gut kochen konnte.
Mit riesigen gefüllten Töpfen, die man ansonsten nur in einer Betriebskantine sieht, stieg sie aus dem Wagen aus.
Polly: Martha, was haben sie uns den schönes mitgebracht?
Martha: Einen sehr gesunden Gemüseeintopf mit allen erdenklichen Zutaten, wie Kartoffeln und Würstchen. Bei mir brauch keiner vom Fleisch zu fallen.
Mein Gott, ich sehe gerade, dass ihr immer dünner werdet. Es gibt tatsächlich Zeit, dass ich gekommen bin. Ich erkenne euch ja kaum wieder.
Selbst bei Herrn Hoffmann (Joggeli) pfeift der Wind durch die Rippen. Ich bin, so glaube ich, gerade noch rechtzeitig gekommen.
Mein Junge (Joggeli), dich werden wir auch schon wieder aufpeppeln. Was haben sie mit dir gemacht?
Joggeli: Ja, Polly und Othilie halten mich essenztechnisch an der kurzen Leine.
Martha: Neeeeeiiiiiiiiin, das geht ja überhaupt nicht.
Der arme Mister Joggeli. Aber ich habe vorgesorgt. Eure Köchin Martha hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, und noch mehrere Böden belegt mit frischen Erdbeeren, Schokostückchen, sowie reichlich Sahne mitgebracht.
Hotline: Bitte rufen sie bezüglich der Bestellung dieses Kuchens zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal an. Im Moment sind alle Mitarbeiter im Gespräch.
Ich habe alle zur Verfügung stehenden Öfen sofort nach Mr. Eddys Anruf in Beschlag genommen. Deshalb haben wir eine leichte Verspätung, obwohl Frau Wiebel wie der Henker gefahren ist. Sie hat links überholt, rechts überholt, auf dem Standstreifen der Autobahn überholt, die Lichthupe eingesetzt, die normale Hupe als Dauerton aktiviert, und Frau Wiebel hat auch noch etlichen Autofahrern den Mittelfinger gezeigt, wenn sie nicht schnell genug Platz gemacht haben. Das Motoren-Tuning auf 120 PS hat seine Wirkung nicht verfehlt. Herr Bolle hat das großartig hinbekommen.
Herr Bolle leicht verlegen: Ist ja nicht verwunderlich, da ist ja jetzt eine Porsche-Motor drin.
Interessante Infos:
https://de.wikipedia.org/wiki/VW_T1
Martha: So Kinder (Damit meinte sie immer alle Personen. Ob jung oder alt). Dann haut mal kräftig rein, damit noch etwas aus euch wird.
Polly leise zu Othilie: Die Frau ist einfach fantastisch. Sie ist in Gold nicht aufzuwiegen.
Die Zeit um ein Gebet zu sprechen nahm man sich heute nicht.
Das Speisen sah dann ungefähr so aus:
Beste Fressszene - Vier Fäuste für ein Halleluja - Bud Spencer und Terence Hill - German
Nach der umfangreichen Speisung, die ca. 90 Minuten inclusive der Vertilgung des Kuchens in Anspruch nahm, folgte ein Wolkenbruch in Form eines Platzregens, der eine hektische Stimmung verursachte.
Polly: Das leere Essgeschirr bleibt auf dem Tisch stehen. Wir müssen sehen, dass wir unseren Unterschlupf aufsuchen.
Heike: Super, dann brauchen wir nicht zu spülen.
Polly: Das machen wir nachher.
James: Bitte in die Zelte, und die imprägnierten Außenwände nicht berühren. Um mehr Platz in ihnen zu schaffen, müssen wir uns verteilen.
Polly: Mara und Simba gehen in den Bulli von Frau Wiebel und Martha. Heike, Uschi in den Wohnwagen von Martina und Tina. Dort können sie auch notfalls schlafen. Das sind die besten und begehrtesten Schlafplätze in der Nacht. Ich habe aber die beruhigende Nachricht aus dem Radio, dass wir morgen wieder das herrlichste Wetter haben werden.
In der Tat regnete es fast die ganze Nacht, und in der Tat hatten Mara und Simba auch die besten Schafplätze im Bulli. Das lag daran, dass Martha in weiser Vorahnung reichlich Süßigkeiten mitgenommen hatte. Sie kannte ganz genau die Vorlieben aller Kinder. Einfach eine Seele von Mensch. Das Warenlager im VW-Bus war beachtlich.
Mara und Simba waren keineswegs eigennützig. Sie gingen im strömenden Regen in jedes Zelt, und verteilten dort die Leckereien, die für große Freude bei allen Kindern und Erwachsenen sorgte.
Auch an Getränke alkoholischer und nicht alkoholischer Art hatte Martha gedacht. Auch diese verteilten Mara und Simba gleichmäßig, wofür sie viele Küsse einheimsten.
Trotz des Regens war die Stimmung keineswegs geknickt. Aus etlichen Zelten hörte man Lachen und lustige Gespräche.
Um 21 Uhr schließlich kehrte so langsam die Nachtruhe ein. Auch das Prasseln des Regens gegen die Zeltwände störte keinen, da die letzte Nacht sehr kurz war. Demzufolge schlief fast jeder mit vollem Bauch zufrieden ein.
Im Wohnwagen wurde noch zusätzlich ein zwei bequeme Personenliegen aufgebaut, in denen Uschi und Heike neben Martina und Tina schliefen.
Im VW-Bus schlief Frau Wiebel auf der vorderen Sitzbank hinter dem Volant. Mara und Simba schliefen mit Martha im hinteren Bereich des Wagens. Die Sitze konnten umgeklappt werden, so dass eine ebene Liegefläche entstand.
Um 22 Uhr hörte man, bis auf einige diskrete Schnarch-Geräusche nichts mehr.
Kapitel: 420
Tag: 6
Mittwoch, der 26.05.1965
Geburtstagskinder vom 26. Mai 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1907 John Wayne
wurde an diesem Tag 58 Jahre alt
1923 Horst Tappert
wurde an diesem Tag 42 Jahre alt
1926 Miles Davis
wurde an diesem Tag 39 Jahre alt
1955 Doris Dörrie
feierte an diesem Tag ihren 10. Geburtstag
1964 Lenny Kravitz
wurde an diesem Tag im Jahr zuvor geboren
– Quelle: https://geboren.am/26-mai-1965
26.5.1965
In Bonn verabschiedet der Bundestag ein Entschädigungsgesetz, mit dem ein Schlussstrich unter die Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts gezogen werden soll.
Nach Angaben der Deutschen Bundespost ist die Bundesrepublik führend im Selbstwähl-Fernverkehr: Bereits 94% aller Ferngespräche erfolgen im Selbstwählverfahren. In Italien liegt die Zahl bei 68% und in den USA bei 46%.
Nach einer Meinungsumfrage genießen Ärzte bei 77% der Bundesbürger die größte Achtung, gefolgt von Ingenieuren und Geistlichen.
Im Baseler St.-Jakob-Stadion gewinnt die bundesdeutsche Nationalmannschaft ein Fußball-Länderspiel gegen die Schweiz 1:0.
Um 6 Uhr waren schließlich alle Reiseteilnehmer wieder hellwach, und gut erholt von den gestrigen Strapazen und Ereignissen.
Und das schönste war, dass die Sonne sich wieder in seiner schönsten Pracht präsentierte. Ein strahlendblauer Himmel sorgte mittlerweile für prächtige Stimmung unter der auf 30 Teilnehmern angewachsenen Reisetruppe.
Foto: Chiemsee Alpenland
Unter der Mithilfe von etlichen Personen wurde der Frühstückstisch vorbereitet und gedeckt, während andere Personen mittlerweile die Zelte abbauten. Man kann mich Fug und Recht behaupten, dass diese Prozedur von Tag zu Tag immer reibungsloser, perfekter und schneller funktionierte.
Das Frühstück wurde schließlich von Polly eröffnet, die ein Lied von sich gab, welches mit der Gitarrenbegleitung von James und Eddy noch schöner klang.
Nana Mouskouri - Guten Morgen, Sonnenschein
Nana Mouskouri (griechisch Νάνα Μούσχουρη, * 13. Oktober 1934 in Chania auf Kreta; eigentlich Ioanna Mouschouri (Ιωάννα Μούσχουρη)) ist eine griechische Sängerin und Politikerin. Im deutschsprachigen Raum wurde sie vor allen Dingen durch den Schlager Weiße Rosen aus Athen bekannt. Ihre musikalische Vielseitigkeit und sprachliche Begabung ermöglichten ihr eine weltweite Karriere. Laut einer Erhebung des Weltverbands der Phonoindustrie im Jahre 2015 war Mouskouri mit 300 Millionen verkauften Tonträgern nach Madonna die erfolgreichste Sängerin weltweit. Über 300 Goldene, Platin- und Diamantene Schallplatten dokumentieren Mouskouris jahrzehntelangen Erfolg. 2015 erhielt sie den ECHO für ihr Lebenswerk.
Othilie schmunzelnd zu Mara und Simba: Und ihr beiden hübschen, hattet ihr in der Nacht evtl. Besuch von dem einen oder anderen Bären?
Simba: Nein Tante Othilie, kein Butzy im Wohnwagen. Aber Lupo, der liegen im Bett zwitschen mir und Mara. Lupo sehr warm gewesen, und lecken bei mir im Gesicht.
Othilie: Ja Lupo hat euch beide auch ganz lieb. Er passt auf euch auf. Ich darf euch beiden sagen, dass ihr immer besser die Sprache lernt. Innerhalb der letzten drei Monate funktioniert das immer besser.
Othilie zu Polly: Der private Sprachunterricht macht sich wirklich positiv bemerkbar. Ich bin sehr zufrieden, und die beiden fühlen sich bei uns mit den vielen Kindern und Jugendlichen sehr wohl. Sie haben keine Zeit um über die schrecklichen Dinge die sie erfahren mussten nachzudenken.
Polly: In der Nacht, wenn alles ruhig und dunkel ist, kommen dann doch manchmal die Gedanken bei ihnen hoch. Aber ich bin ja direkt im Zimmer nebenan, höre die Verzweiflung sowie die Trauer, gehe anschließend in ihr Zimmer, und nehme die beiden im Arm. Und auch Foxy ist ein guter Seelentröster für die beiden. Denn diese schlaue Fähe ist auch oftmals bei den beiden im Bett, und schmust mit ihnen.
Othilie: Diese Radtour z. B. ist für die beiden auch ein absolutes Highlight. So oft habe ich sie in den letzten Tagen selten lachen sehen. Denen macht es, wie uns allen anderen übrigens auch, sehr viel Spaß.
Polly: Wichtig ist, dass die beiden merken, dass sie von allen geliebt werden, welches ja auch der Fall ist. Und wenn wir gleich losradeln, wirst du wieder sehen mit welcher Begeisterung sie dabei sind.
Othilie: Apro po losradeln: Wo geht es gleich überhaupt hin? Ich lasse mich immer wieder gern positiv überraschen, denn du hast die Tour ausgearbeitet und hast auch die Tour-Leitung übernommen, welches dir bisher auch großartig gelungen ist.
Chapeau, Ich hätte es nicht besser gekonnt.
Polly schmunzelnd: Du beliebst zu scherzen. Unser nächstes Etappenziel wird Inzell sein. Die Berge werden höher und höher, doch die Radstrecke verläuft weiterhin angenehm flach. Natur pur erwartet uns im Bergener Moos, in Bad Adelholzen treffen wir dann auf das älteste Heilbad Bayerns. Von dort geht es dann weiter nach Inzell. Wir haben heute nur ca. 35 km vor uns, und somit jede Menge Zeit.
Othilie: Das hört sich wirklich gut an. Zeige mir das bitte mal auf der Karte, damit ich weiß wo ich überhaupt bin.
In Adelholzen werden wir von Frau Wiebold und Martha am Ortseingang in Empfang genommen.
Sie wollen noch die restlichen Aufräumungsarbeiten hier erledigen, und nach uns gemütlich den Ort ansteuern.
James hat die beiden mit Funkgeräten ausgestattet, falls etwas Unvorhergesehenes eintreten sollte.
Othilie: Was bei uns nicht gänzlich unmöglich ist.
Polly: Da muss ich dir uneingeschränkt Recht geben. Aber jetzt haben wir sofort einen Ansprechpartner bei etwaigen Problemen.
Polly: Kinder, alle aufsitzen, es geht los.
Da Martina wieder fit war, konnte sie wieder ihr Renn-Rad besteigen, wodurch der Wohnanhänger heute leerblieb.
Gemütlich und gutgelaunt setzte sich der Tross in Bewegung.
Martina stimmte sofort ein Lied an, welches wir beim CVJM und auf den Reisen mit dem Hort des „Roten Kreuzes“ auch immer gern gesungen haben, als wir Kinder für jeweils 4 Wochen in der Schweiz, Österreich und Italien (Südtirol) im Urlaub waren.
Aus grauer Städte Mauern
Heike konterte danach mit diesem Lied:
Andreas Gabalier - Heidi 2015
Nach einem Drittel der Strecke geschah das, womit man immer rechnen musste, wenn man mit dem Rad unterwegs war.
(Das ist mir persönlich auch schon passiert).
Es machte Pfuuuuuuuuu, und aus Maras Hinterrad entwich die kostbare Luft.
Das tragische dabei war, dass nicht nur der Schlauch defekt war, sondern auch der Mantel.
Für kleine Pannen war das „Team“ gut vorbereitet, aber Mäntel in allen verschiedenen Größen mitzuführen, wurde aus Platzgründen verständlicherweise verzichtet.
Mara: Was nun machen?
(Das sie dabei Tränen vor Enttäuschung im Gesicht hatte, war unübersehbar).
James: Kein Problem Mara. Du wirst im Wohnanhänger mitfahren, während wir dein Rad auf unserem Lastenträger festbinden. In Adelholzen werden wir ein Fahrradgeschäft aufsuchen, dort einen neuen Mantel kaufen, und ihn dort mit einem neuen Schlauch wieder auf die Felge montieren.
Und nun strahlte Mara wieder über das ganze Gesicht.
In Adelholzen fand man tatsächlich ein Fahrradgeschäft, wo dann die kleine Reparatur vollzogen wurde.
Hier mal eine Aufnahme von dem Ort mit dem Schwimmzentrum.
Und im Ort selbst traf man auch wieder, wie vorgesehen, Frau Wiebel und Köchin Martha mit dem VW-Bulli an.
Im Ortskern sah man etliche Plakate mit dem Hinweis, dass am heutigen Tag bis einschließlich Sonntag der „Zirkus Moggeli“ gastieren würde.
Zwei Vorstellungen sollten jeweils pro Tag stattfinden.
Einmal um 15 Uhr und einmal um 20 Uhr.
Martina: Hey, das wäre doch etwas für uns. Ich war noch nie in einem Zirkus, obwohl wir den Zirkus Krone fast vor der Haustüre in München haben.
Othilie lachend: Das liegt daran, dass wir bei uns Zirkus genug haben. Aber in der Tat sollten wir uns die Vorstellung um 15 Uhr durchaus anschauen. Mal schauen was uns geboten wird.
Ende Teil 339
Liebe Leser, wenn ihr selbst noch nicht genug „Zirkus“ zu Hause anfinden solltet, würde ich euch empfehlen den Teil 340 auch einmal zu Genüge zu führen.
Monika
Geschrieben am 01.08.2020
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Okt 03, 2021 12:11 pm
Liebe Leser,
ich hoffe doch sehr, dass euch diese zwei weiteren Teile gut gefallen haben.
Über eine Reaktion würde ich mich sehr freuen.
MfG
Monika
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Über eine Reaktion würde ich mich sehr freuen.
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Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Okt 03, 2021 4:04 pm
Hier etwas spezielles für unsere Irland-Freundin Tante Polly.
Die Familie Hoffmann wird ja im Rahmen ihres verdienten Urlaubs auch in Irland Urlaub machen.
(Diese aufregenden Teile sind von mir bereits geschrieben worden).
Hier der Hit der deutschen Band Santiano, der gegenwärtig überall zu hören ist.
Santiano, Nathan Evans - Wellerman (Lyric Video)
Syl Moni
Die Familie Hoffmann wird ja im Rahmen ihres verdienten Urlaubs auch in Irland Urlaub machen.
(Diese aufregenden Teile sind von mir bereits geschrieben worden).
Hier der Hit der deutschen Band Santiano, der gegenwärtig überall zu hören ist.
Santiano, Nathan Evans - Wellerman (Lyric Video)
Syl Moni
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Okt 04, 2021 8:44 pm
Liebe Leser,
am heutigen Tag habe ich in der Familien-Sage:
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
ein hochinteressantes Thema über die Schuluniformen zu Schreiben angefangen. (Teil: 453).
Es geht darum, dass alle Schüler in den umliegenden Dörfern von „Ups“ (7 an der Zahl) das Tragen von Schuluniformen schmackhaft gemacht werden soll.
Wer anders als Polly, die an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Luzern studiert hat,
als auch Mirjana G…… die an der Universität Sarajewo, der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina (Früher Jugoslawien) Mode-Design studiert hat,
wären besser in der Lage, als dieses schwierige Unterfangen in die Tat umzusetzen.
Was dabei in der Familiensaga alles passieren wird, werdet ihr später lesen können.
Grüße
Monika
PS: Ich nehme an, dass dies ein heißdiskutiertes Thema hier im Forum sein wird.
Tante Polly wird bestimmt auch ihren Kommentar dazu geben.
am heutigen Tag habe ich in der Familien-Sage:
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
ein hochinteressantes Thema über die Schuluniformen zu Schreiben angefangen. (Teil: 453).
Es geht darum, dass alle Schüler in den umliegenden Dörfern von „Ups“ (7 an der Zahl) das Tragen von Schuluniformen schmackhaft gemacht werden soll.
Wer anders als Polly, die an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Luzern studiert hat,
als auch Mirjana G…… die an der Universität Sarajewo, der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina (Früher Jugoslawien) Mode-Design studiert hat,
wären besser in der Lage, als dieses schwierige Unterfangen in die Tat umzusetzen.
Was dabei in der Familiensaga alles passieren wird, werdet ihr später lesen können.
Grüße
Monika
PS: Ich nehme an, dass dies ein heißdiskutiertes Thema hier im Forum sein wird.
Tante Polly wird bestimmt auch ihren Kommentar dazu geben.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Di Okt 05, 2021 8:36 pm
Liebe Leser,
hier ein Artikel aus der Schweizer Zeitung bezüglich der Schuluniformen.
Schuluniformen werden ja ein Thema, wie schon angekündigt, in den Teilen sein, an denen ich gerade schreibe.
"Schuluniformen sind unschweizerisch"
Teure Markenkleider, bauchnabelfreie Shirts, Schuhe mit dem "richtigen" Label: Auf den Pausenplätzen wird oft exzessive Selbstverwirklichung betrieben.
Dieser Inhalt wurde am 10. März 2006 - 09:58 publiziert 10. März 2006 - 09:58
Bei der Frage, ob deshalb in der Schweiz die Kleidung für Schülerinnen und Schüler uniformiert werden soll, haben vorerst die Gegner die Oberhand behalten.
"Die Idee ist ja gut gemeint, aber ich habe, ehrlich gesagt, schon etwas Mühe mit Uniformen. Das hat was mit Militär, mit dem 'WIR'-Gefühl der braunen Vergangenheit zu tun", schreibt ein Internet-Forumsteilnehmer der Basler Zeitung BAZ zum Thema "Schuluniformen".
Seiner Ansicht nach sind Schüler zwar "oftmals lebende Werbesäulen, aber das ist eben Freiheit."
Die Luzerner Schulkinder jedenfalls müssen dem Unterricht auch in Zukunft nicht uniformiert folgen. Die Kantons-Regierung hat Ende Januar ein Postulat von Grossrat Josef Roos mit der Begründung abgeschmettert, Schuluniformen passten nicht ins kulturelle Umfeld, Einheitskleidung unterdrücke die Identität und Persönlichkeit der Schüler.
Roos von der rechtsgerichteten Schweizerischen Volkspartei (SVP) begründete seine Forderung mit dem zu hohen Stellenwert, den Kleidung bei den Schülerinnen und Schülern einnehme.
So herrsche auf den Pausenplätzen ein wahrer "Markenwahn", der auch vom Unterricht ablenke. Und wer nicht mitmache, werde ausgestossen, gemobbt, verprügelt.
Für Roos schafft einheitliche Schulkleidung zudem Klassengeist und Gemeinschaftssinn. So lasse sich nicht mehr erkennen, ob ein Schüler aus einer Juristen- oder Fabrikarbeiter-Familie stamme.
"Schuluniformen sind unschweizerisch", behauptet dagegen Damian Meier, Grossrat der Freisinnigdemokratischen Volkspartei (FDP). Roos kontert: "Auch die Mutterschaftsversicherung hatte bei uns keine Tradition. Dennoch führten wir sie ein."
Ein BAZ-Forumsteilnehmer stellt sich gleichwohl die Frage, wie viel der elterlichen Erziehung der Staat, die Schule denn noch übernehmen müssten: "Es kann nicht sein, dass Eltern, welche mit ihren Kindern punkto Kleider usw. überfordert sind, die Verantwortung an den Staat/Schule weitergeben."
"Schulkleidung ist nicht Schuluniform"
Trotzdem: Schüleruniformen in der Schweiz sind offiziell kaum denkbar, wären gar revolutionär. Anders in Grossbritannien, Irland oder Neuseeland. Dort ist ein Schüler in Schulkleidung so normal wie die der Postbote in Uniform, der Arzt im weissen oder grünen Kittel, der Richter in seiner Robe oder der Mönch in seiner Kutte.
Für Studienrätin Karin Brose von Haupt- und Realschule in Sinstorf in Hamburg ist "Schulkleidung nicht Schuluniform". Denn eine Uniform sei etwas Totalitäres, von der Obrigkeit Verordnetes. Schulkleidung dagegen sei demokratisch, da sie Schülerinnen und Schüler mitbestimmten.
Brose weiss, wovon sie spricht. Vor fünf Jahren hat die heute 55-Jährige bei ihrer Klasse die "Schulkleidung" eingeführt, die im Gegensatz zur Schuluniform bei ihren Schülern Akzeptanz gefunden hat. "Sie identifizieren sich mit 'ihrer Schulkleidung', weil jeder aus einer umfassenden Kollektion moderner Kleidungsstücke wählen kann." Nur Farbe und Logo sind festgeschrieben.
Die Studienrätin machte die Erfahrung, dass in Klassen, wo Schulkleidung getragen wird, das Zusammengehörigkeitsgefühl wächst, genauso wie bei Sportvereinen und anderen Interessengruppen. "Nobelinternate nutzen dieses Prinzip schon immer."
Positive Reaktionen der Betroffenen
Die Schülerinnen und Schüler aus Karin Broses Klasse sind durchwegs der Ansicht, die Schulkleidung habe eine nachhaltige positive Veränderung bewirkt. Auch habe sich der Status-Wettbewerb nicht einfach auf den Turnschuh-Besitz verlagert.
Dies belegt auch eine Studie der Universität Giessen: In Klassen mit einheitlicher Schulkleidung herrschen ein besseres Sozialklima, höhere Aufmerksamkeit und ein höheres Empfinden von Sicherheit. Weiter werde in solchen Klassen der Kleidung ein niedrigerer Stellenwert beigemessen.
Es liegt nicht nur an der Kleidung
Die Schulkleidung muss gemäss der Studie jedoch einige Zeit getragen worden sein, bis sich die Unterschiede herausschälen. Die Uni-Pädagogen sagen aber nicht, die positiven Veränderungen seien lediglich auf das Tragen gleicher Pullover zurückzuführen.
Denn ohne engagierte Lehrkräfte und vom Konzept überzeugte Eltern und Schüler wäre kein Erfolg möglich gewesen, so Oliver Dickhäuser, Verfasser der Studie.
Dem pflichtet Karin Brose bei. Es müsse mit den Schülern über Mode, Marken, Zwang, Respekt und Anstand diskutiert werden. Dies löse einen Bewusstwerdungs-Prozess aus.
So könnten auch Schweizer Schülerinnen und Schüler etwas lernen über die niedrigen Herstellungskosten von teurer Markenkleidung und die hohen Kosten für Werbung und Imagebildung.
swissinfo, Etienne Strebel
hier ein Artikel aus der Schweizer Zeitung bezüglich der Schuluniformen.
Schuluniformen werden ja ein Thema, wie schon angekündigt, in den Teilen sein, an denen ich gerade schreibe.
"Schuluniformen sind unschweizerisch"
Teure Markenkleider, bauchnabelfreie Shirts, Schuhe mit dem "richtigen" Label: Auf den Pausenplätzen wird oft exzessive Selbstverwirklichung betrieben.
Dieser Inhalt wurde am 10. März 2006 - 09:58 publiziert 10. März 2006 - 09:58
Bei der Frage, ob deshalb in der Schweiz die Kleidung für Schülerinnen und Schüler uniformiert werden soll, haben vorerst die Gegner die Oberhand behalten.
"Die Idee ist ja gut gemeint, aber ich habe, ehrlich gesagt, schon etwas Mühe mit Uniformen. Das hat was mit Militär, mit dem 'WIR'-Gefühl der braunen Vergangenheit zu tun", schreibt ein Internet-Forumsteilnehmer der Basler Zeitung BAZ zum Thema "Schuluniformen".
Seiner Ansicht nach sind Schüler zwar "oftmals lebende Werbesäulen, aber das ist eben Freiheit."
Die Luzerner Schulkinder jedenfalls müssen dem Unterricht auch in Zukunft nicht uniformiert folgen. Die Kantons-Regierung hat Ende Januar ein Postulat von Grossrat Josef Roos mit der Begründung abgeschmettert, Schuluniformen passten nicht ins kulturelle Umfeld, Einheitskleidung unterdrücke die Identität und Persönlichkeit der Schüler.
Roos von der rechtsgerichteten Schweizerischen Volkspartei (SVP) begründete seine Forderung mit dem zu hohen Stellenwert, den Kleidung bei den Schülerinnen und Schülern einnehme.
So herrsche auf den Pausenplätzen ein wahrer "Markenwahn", der auch vom Unterricht ablenke. Und wer nicht mitmache, werde ausgestossen, gemobbt, verprügelt.
Für Roos schafft einheitliche Schulkleidung zudem Klassengeist und Gemeinschaftssinn. So lasse sich nicht mehr erkennen, ob ein Schüler aus einer Juristen- oder Fabrikarbeiter-Familie stamme.
"Schuluniformen sind unschweizerisch", behauptet dagegen Damian Meier, Grossrat der Freisinnigdemokratischen Volkspartei (FDP). Roos kontert: "Auch die Mutterschaftsversicherung hatte bei uns keine Tradition. Dennoch führten wir sie ein."
Ein BAZ-Forumsteilnehmer stellt sich gleichwohl die Frage, wie viel der elterlichen Erziehung der Staat, die Schule denn noch übernehmen müssten: "Es kann nicht sein, dass Eltern, welche mit ihren Kindern punkto Kleider usw. überfordert sind, die Verantwortung an den Staat/Schule weitergeben."
"Schulkleidung ist nicht Schuluniform"
Trotzdem: Schüleruniformen in der Schweiz sind offiziell kaum denkbar, wären gar revolutionär. Anders in Grossbritannien, Irland oder Neuseeland. Dort ist ein Schüler in Schulkleidung so normal wie die der Postbote in Uniform, der Arzt im weissen oder grünen Kittel, der Richter in seiner Robe oder der Mönch in seiner Kutte.
Für Studienrätin Karin Brose von Haupt- und Realschule in Sinstorf in Hamburg ist "Schulkleidung nicht Schuluniform". Denn eine Uniform sei etwas Totalitäres, von der Obrigkeit Verordnetes. Schulkleidung dagegen sei demokratisch, da sie Schülerinnen und Schüler mitbestimmten.
Brose weiss, wovon sie spricht. Vor fünf Jahren hat die heute 55-Jährige bei ihrer Klasse die "Schulkleidung" eingeführt, die im Gegensatz zur Schuluniform bei ihren Schülern Akzeptanz gefunden hat. "Sie identifizieren sich mit 'ihrer Schulkleidung', weil jeder aus einer umfassenden Kollektion moderner Kleidungsstücke wählen kann." Nur Farbe und Logo sind festgeschrieben.
Die Studienrätin machte die Erfahrung, dass in Klassen, wo Schulkleidung getragen wird, das Zusammengehörigkeitsgefühl wächst, genauso wie bei Sportvereinen und anderen Interessengruppen. "Nobelinternate nutzen dieses Prinzip schon immer."
Positive Reaktionen der Betroffenen
Die Schülerinnen und Schüler aus Karin Broses Klasse sind durchwegs der Ansicht, die Schulkleidung habe eine nachhaltige positive Veränderung bewirkt. Auch habe sich der Status-Wettbewerb nicht einfach auf den Turnschuh-Besitz verlagert.
Dies belegt auch eine Studie der Universität Giessen: In Klassen mit einheitlicher Schulkleidung herrschen ein besseres Sozialklima, höhere Aufmerksamkeit und ein höheres Empfinden von Sicherheit. Weiter werde in solchen Klassen der Kleidung ein niedrigerer Stellenwert beigemessen.
Es liegt nicht nur an der Kleidung
Die Schulkleidung muss gemäss der Studie jedoch einige Zeit getragen worden sein, bis sich die Unterschiede herausschälen. Die Uni-Pädagogen sagen aber nicht, die positiven Veränderungen seien lediglich auf das Tragen gleicher Pullover zurückzuführen.
Denn ohne engagierte Lehrkräfte und vom Konzept überzeugte Eltern und Schüler wäre kein Erfolg möglich gewesen, so Oliver Dickhäuser, Verfasser der Studie.
Dem pflichtet Karin Brose bei. Es müsse mit den Schülern über Mode, Marken, Zwang, Respekt und Anstand diskutiert werden. Dies löse einen Bewusstwerdungs-Prozess aus.
So könnten auch Schweizer Schülerinnen und Schüler etwas lernen über die niedrigen Herstellungskosten von teurer Markenkleidung und die hohen Kosten für Werbung und Imagebildung.
swissinfo, Etienne Strebel
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Okt 06, 2021 9:32 am
Hier ein weiterer Bericht über Schuluniformen, über den ich gerade in den "Lehrjahren" schreibe.
Warum britische Schuljungs nun Röcke tragen
Veröffentlicht am 08.07.2018 on Stefanie Bolzen
Korrespondentin , London
Schuljungen in Exeter tragen sonst nur lange Hosen, nun allerdings Röcke
Quelle: BBC Spotlight
Schuluniformen sind ein Stück britischer Identität. Doch untenherum droht eine Revolution. Was Mädchen eigentlich verboten ist, wird nun ausgerechnet von Jungs vorangetrieben. Und das hat was mit dem Wetter zu tun.
Am Donnerstagnachmittag kam für einige Eltern im mittelenglischen Derby endlich die erlösende Nachricht. „Ab morgen brauchen die Kinder bis zu den Schulferien keine Uniform mehr zu tragen. Unsere Schulgebäude kühlen wegen der anhaltenden Hitze nicht mehr ab. Shorts, T-Shirts und kühlende Kleidung sind jetzt ein Muss“, ließ die Schulleitung der Lawn Primary School per Twitter wissen.
Großbritannien erlebt einen Jahrhundertsommer, seit fast zwei Wochen liegt das Thermometer selbst im Norden tagsüber bei durchschnittlich 28 Grad. Im schottischen Glasgow schmilzt bereits das Dach eines Wissenschaftszentrums, für den Einsatz von Rasensprengern droht in Nordirland neuerdings ein Bußgeld von umgerechnet 1200 Euro, bei Manchester lodern Waldbrände. Allerorten stellen die Bewohner der Inseln derweil millionenfach nackte Oberkörper und Beine zur Schau.
Nur eine Institution im Königreich wehrt sich weiter tapfer gegen den ungewohnten Sonnenschein: die öffentlichen Schulen. Mehr noch, Behörden und Politik streiten derzeit darüber, ob den Mädchen das Tragen jenes Kleidungsstück verboten werden soll, das die Hitze etwas erträglicher macht – Röcke. Und dieser Streit trifft die Briten ins kulturelle Mark.
Schuluniformen sind für 90 Prozent britischer Schulkinder Tradition und Pflicht, und das schon sehr lange. 1222 ordnete der Erzbischof von Canterbury das Tragen einer „Cappa Clausa“, eines geschlossenen Umhangs in akademischen Einrichtungen an. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts stellten Schulen in London den Kindern aus Armenvierteln die Kleidung, woraus sich eine für jede Schule individuelle, streng reglementierte Vorschrift entwickelte. Am Christ’s Hospital in West Sussex beispielsweise tragen die Schüler bis heute stolz den bodenlangen blauen Mantel zu wollenen gelben Kniestrümpfen und einem weißen Jabot.
Obwohl die Schuluniform das Leben der vom Klassendenken besessenen Briten eigentlich gleicher machen soll, bedeuten die Accessoires bis heute den entscheidenden Unterschied. Wer im Londoner Stadtteil Kensington um kurz vor neun Uhr morgens kleine Mädchen in gestreiften Blazern mit Strohhüten sieht, weiß sofort: teure Privatschule. Tragen sie hingegen die bei Marks & Spencer für umgerechnet zehn Euro zu erstehenden blau-weiß karierten Kleidchen: öffentliche Schule.
Nun aber ist die Schuluniform nicht mehr nur Auslöser sozioökonomischer Kontroversen, sondern eines wahren Kulturkampfs. Mindestens 40 Schulen hätten das Tragen von Röcken verboten, berichtete jüngst der „Independent“. Die Copleston High School im ostenglischen Ipswich hat Röcke ebenso wie Skinny Jeans und Gesichtspiercings auf die Schwarze Liste gesetzt. Die Woodhey High School im nordenglischen Bury erklärte den Rock als „unpassend und peinlich“ für Personal und Besucher, wenn die Schülerinnen während des Unterrichts auf dem Boden sitzen müssen.
Ein weiterer Grund für den wachsenden Zwang zur vermeintlich geschlechtsneutralen Hose: Transsexuelle Mädchen sollen nicht mehr in ein Kleidungsstück gezwungen werden, das sie unweigerlich als weiblich definiert.
Großbritannien war trotz aller Traditionen immer besonders fortschrittlich, wenn es um individuelle Freiheiten ging. Weshalb die Regierung derzeit das 2004 erlassene Gesetz zur Geschlechtszuordnung überarbeitet. Bisher müssen Transsexuelle zwei ärztliche Untersuchungen über sich ergehen lassen, wenn sie sich für eine Geschlechtsumwandlung entscheiden. „Transsexuelle in Großbritannien empfinden den bisherigen Prozess unserem Gutachten zufolge als zu bürokratisch und aufdringlich“, erklärte Premierministerin Theresa May. „Transsexuell zu sein ist keine Krankheit.“
Während öffentlicher Konsens darüber besteht, Transsexuellen das Leben nicht schwerer zu machen, ist höchst umstritten, was das für den Status von Schulröcken heißt. „In der Post-#MeToo-Welt wird uns allmählich der Schaden bewusst, den Maskulinität Frauen, der ganzen Gesellschaft und letztlich den Männern selbst zugefügt hat“, meint die Autorin Ellie Mae O’Hagan. „Aber wir müssen zuerst dem Weiblichen das Schamhafte nehmen, damit auch Jungen zu mehr Weiblichkeit ermutigt werden. Zugleich müssen wir aufhören, Männlichkeit als etwas Erstrebenswertes darzustellen.“ Und die Journalistin Chitra Ramaswamy fragt: „Welche Botschaft sendet das Rock-Verbot? Eine über Schuldzuweisung und nicht über Gleichheit.“
Am besten solle man die Kinder selbst entscheiden lassen, meinen viele Kommentatoren. Was ein Dutzend Jungen der ISCA Academy in Exeter, wo kurze Hosen verboten sind, bereits getan hat. Sie erschienen zum Unterricht in weißem Hemd, Krawatte – und kariertem Faltenrock. Für Hosen ist es in Englands Jahrhundertsommer definitiv zu heiß.
Warum britische Schuljungs nun Röcke tragen
Veröffentlicht am 08.07.2018 on Stefanie Bolzen
Korrespondentin , London
Schuljungen in Exeter tragen sonst nur lange Hosen, nun allerdings Röcke
Quelle: BBC Spotlight
Schuluniformen sind ein Stück britischer Identität. Doch untenherum droht eine Revolution. Was Mädchen eigentlich verboten ist, wird nun ausgerechnet von Jungs vorangetrieben. Und das hat was mit dem Wetter zu tun.
Am Donnerstagnachmittag kam für einige Eltern im mittelenglischen Derby endlich die erlösende Nachricht. „Ab morgen brauchen die Kinder bis zu den Schulferien keine Uniform mehr zu tragen. Unsere Schulgebäude kühlen wegen der anhaltenden Hitze nicht mehr ab. Shorts, T-Shirts und kühlende Kleidung sind jetzt ein Muss“, ließ die Schulleitung der Lawn Primary School per Twitter wissen.
Großbritannien erlebt einen Jahrhundertsommer, seit fast zwei Wochen liegt das Thermometer selbst im Norden tagsüber bei durchschnittlich 28 Grad. Im schottischen Glasgow schmilzt bereits das Dach eines Wissenschaftszentrums, für den Einsatz von Rasensprengern droht in Nordirland neuerdings ein Bußgeld von umgerechnet 1200 Euro, bei Manchester lodern Waldbrände. Allerorten stellen die Bewohner der Inseln derweil millionenfach nackte Oberkörper und Beine zur Schau.
Nur eine Institution im Königreich wehrt sich weiter tapfer gegen den ungewohnten Sonnenschein: die öffentlichen Schulen. Mehr noch, Behörden und Politik streiten derzeit darüber, ob den Mädchen das Tragen jenes Kleidungsstück verboten werden soll, das die Hitze etwas erträglicher macht – Röcke. Und dieser Streit trifft die Briten ins kulturelle Mark.
Schuluniformen sind für 90 Prozent britischer Schulkinder Tradition und Pflicht, und das schon sehr lange. 1222 ordnete der Erzbischof von Canterbury das Tragen einer „Cappa Clausa“, eines geschlossenen Umhangs in akademischen Einrichtungen an. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts stellten Schulen in London den Kindern aus Armenvierteln die Kleidung, woraus sich eine für jede Schule individuelle, streng reglementierte Vorschrift entwickelte. Am Christ’s Hospital in West Sussex beispielsweise tragen die Schüler bis heute stolz den bodenlangen blauen Mantel zu wollenen gelben Kniestrümpfen und einem weißen Jabot.
Obwohl die Schuluniform das Leben der vom Klassendenken besessenen Briten eigentlich gleicher machen soll, bedeuten die Accessoires bis heute den entscheidenden Unterschied. Wer im Londoner Stadtteil Kensington um kurz vor neun Uhr morgens kleine Mädchen in gestreiften Blazern mit Strohhüten sieht, weiß sofort: teure Privatschule. Tragen sie hingegen die bei Marks & Spencer für umgerechnet zehn Euro zu erstehenden blau-weiß karierten Kleidchen: öffentliche Schule.
Nun aber ist die Schuluniform nicht mehr nur Auslöser sozioökonomischer Kontroversen, sondern eines wahren Kulturkampfs. Mindestens 40 Schulen hätten das Tragen von Röcken verboten, berichtete jüngst der „Independent“. Die Copleston High School im ostenglischen Ipswich hat Röcke ebenso wie Skinny Jeans und Gesichtspiercings auf die Schwarze Liste gesetzt. Die Woodhey High School im nordenglischen Bury erklärte den Rock als „unpassend und peinlich“ für Personal und Besucher, wenn die Schülerinnen während des Unterrichts auf dem Boden sitzen müssen.
Ein weiterer Grund für den wachsenden Zwang zur vermeintlich geschlechtsneutralen Hose: Transsexuelle Mädchen sollen nicht mehr in ein Kleidungsstück gezwungen werden, das sie unweigerlich als weiblich definiert.
Großbritannien war trotz aller Traditionen immer besonders fortschrittlich, wenn es um individuelle Freiheiten ging. Weshalb die Regierung derzeit das 2004 erlassene Gesetz zur Geschlechtszuordnung überarbeitet. Bisher müssen Transsexuelle zwei ärztliche Untersuchungen über sich ergehen lassen, wenn sie sich für eine Geschlechtsumwandlung entscheiden. „Transsexuelle in Großbritannien empfinden den bisherigen Prozess unserem Gutachten zufolge als zu bürokratisch und aufdringlich“, erklärte Premierministerin Theresa May. „Transsexuell zu sein ist keine Krankheit.“
Während öffentlicher Konsens darüber besteht, Transsexuellen das Leben nicht schwerer zu machen, ist höchst umstritten, was das für den Status von Schulröcken heißt. „In der Post-#MeToo-Welt wird uns allmählich der Schaden bewusst, den Maskulinität Frauen, der ganzen Gesellschaft und letztlich den Männern selbst zugefügt hat“, meint die Autorin Ellie Mae O’Hagan. „Aber wir müssen zuerst dem Weiblichen das Schamhafte nehmen, damit auch Jungen zu mehr Weiblichkeit ermutigt werden. Zugleich müssen wir aufhören, Männlichkeit als etwas Erstrebenswertes darzustellen.“ Und die Journalistin Chitra Ramaswamy fragt: „Welche Botschaft sendet das Rock-Verbot? Eine über Schuldzuweisung und nicht über Gleichheit.“
Am besten solle man die Kinder selbst entscheiden lassen, meinen viele Kommentatoren. Was ein Dutzend Jungen der ISCA Academy in Exeter, wo kurze Hosen verboten sind, bereits getan hat. Sie erschienen zum Unterricht in weißem Hemd, Krawatte – und kariertem Faltenrock. Für Hosen ist es in Englands Jahrhundertsommer definitiv zu heiß.
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Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Okt 07, 2021 10:20 am
Liebe Leser,
die nächsten beiden Teile (340 und 341) der Familien-Saga,
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen wieder im Laufe des Tages am nächsten Freitag, den 08.10.2021,
hier in diesem Forum.
Nachdem sie essenstechnisch von Köchin Martha verwöhnt wurden, setzte sich die Fahrrad-Reisetruppe ihren Weg fort. Es ging in Richtung Alpen.
In der Nähe eines Dorfes schlugen die Campingfreunde ihre Zelte auf, in denen auch ein Zirkus gastierte (Als wenn wir nicht schon genug „Zirkus“ bei der Reisegruppe haben).
Nichts ahnend gerät unsere Truppe in das nächste Abenteuer, die die Zeltbewohner in Atem halten wird.
Last euch überraschen
Monika
die nächsten beiden Teile (340 und 341) der Familien-Saga,
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen wieder im Laufe des Tages am nächsten Freitag, den 08.10.2021,
hier in diesem Forum.
Nachdem sie essenstechnisch von Köchin Martha verwöhnt wurden, setzte sich die Fahrrad-Reisetruppe ihren Weg fort. Es ging in Richtung Alpen.
In der Nähe eines Dorfes schlugen die Campingfreunde ihre Zelte auf, in denen auch ein Zirkus gastierte (Als wenn wir nicht schon genug „Zirkus“ bei der Reisegruppe haben).
Nichts ahnend gerät unsere Truppe in das nächste Abenteuer, die die Zeltbewohner in Atem halten wird.
Last euch überraschen
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Okt 07, 2021 11:48 pm
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 340
Kapitel: 421
Große 9-tägige Camping-Radtour der Familie Hoffmann durch Oberbayern.
(16)
Tour-Leitung: Polly Hoffmann
Tag: 6
Mittwoch, der 26.05.1965
Besuch des Zirkus Moggeli
Schon um 13 Uhr 30 war die Reisegruppe auf dem großen Zeltgelände eingetroffen.
James: Ich werde zusammen mit Hauptwachtmeister Schultz auf unsere Fahrräder aufpassen. Und natürlich auch auf unsere Tiere, wie Lupo, Cheetah, Foxy und Josef. Ansonsten hält man diese Tiere noch für das Eigentum vom Zirkus.
Martina: Aber bis zum Veranstaltungsbeginn können wir ja unsere Tiere auf dem Gelände an der Leine führen, oder?
James: Wenn ihr damit nicht gerade zu den Raubtierkäfigen geht, da sonst eine gewisse Unruhe bei den Tieren ausgelöst werden könnte, spricht nichts dagegen. Ich vermute nur, dass wir mit unseren Tieren eine gewisse Aufmerksamkeit erzielen werden. Aber das ist ja eigentlich überall so. Ich denke da speziell an Lupo und Cheetah.
Polly: Dann gehen wir jetzt mal zu den zahlreichen Imbissbuden. Wir müssen uns ja noch stärken, da wir ja nur gefrühstückt haben.
Aber ich sehe gerade, dass dort an den Ständen ein reger Betrieb herrscht. Scheinbar haben die anderen Besucher auch noch nichts gegessen.
Martina: Keine Sorge, ich mach das schon, gleich werden wir Platz haben. Folgt mir bitte.
Polly: Ich ahne schon was du vorhast. Aber nun bitte: Der Zweck heiligt die Mittel.
Martina nahm Lupo an die Leine, und Tina nahm Cheetah an die Leine. Hinter ihnen folgte die restliche Reisegruppe mit Mara, die Foxy auf dem Arm hatte. Papagei Josef saß auf der Schulter von Joggeli, der zärtlich an seinem Ohr knabberte. Um Missverständnisse vorzubeugen, Josef knabberte am Ohr von Joggeli.
Vor einem großen Imbissstand blieb die Reisegruppe schließlich stehen. Nun nahm Martina, Wolf Lupo an die Leine der linken Hand, und Gepard Cheetah an die Leine der rechten Hand. Sie bahnte sich einen Weg durch den Menschenauflauf der hungrigen Bewohner des Ortes, welches erstaunlicherweise relativ gut klappte.
Nur der Zwischenruf eines der Gäste störte die friedliche Atmosphäre etwas.
Hey, hinten anstellen, wir waren zuerst………. Oh, ich habe nichts gesagt, schon gut.
Martina hatte freien Zugang zu der Bedienungstheke des Verkaufswagens.
Othilie und Polly lachten leise vor sich hin.
Martinas: Haben sie genügend rohe Steaks in ihrem Sortiment? Sie werden bei uns roh vertilgt.
Verkäuferin die die Tiere von ihrer Position nicht sehen konnte: Na gut, wenn ihnen danach ist, mir soll es egal sein. Wieviel brauchen sie denn?
Martina konnte ungehindert drei Schritte zurückgehen, so dass die Tiere im Blickfeld der Imbissverkäuferin waren.
Martina: Ich brauche 8 rohe Steaks a 200 Gramm für meinen Wolf Lupo, und 5 rohe Steaks a 200 Gramm für meinen Geparden Cheetah. Bitte ungewürzt, das gewürzte Fleisch mögen sie nicht so besonderes. Da sind sie ganz eigen drin. Und bitte auch nicht so sehnig, sondern erstklassige Qualität, und schön zart. Selbstverständlich auch nicht aus der Massentierhaltung. Meine beiden Tiere haben einen vorzüglichen Geschmack, sie können die Unterschiede sofort feststellen. Da sie ansonsten immer Frischfleisch am Stück gewohnt sind, bitte ich auch um absolut frische Ware, nicht älter als 2 Tage. Lupo und Cheetah sind sehr verwöhnt, und können richtig Giftig werden, wenn das Essen nicht ihren Vorstellungen entspricht.
Ich brauche wohl nicht gesondert zu erwähnen, dass Martina um sich herum nun sehr viel Platz hatte.
Martina: Übrigens, meine beiden Tiere essen ohne Messer und Gabel. Teller brauchen sie auch nicht. Wundern sie sich also nicht über die etwas ungehobelten Tischmanieren. Sie kennen es nicht anders. Tischmanieren sind ihnen absolut fremd. Und danach möchte auch mein Freundeskreis, der hinter mir steht, gerne bedient werden. Sie essen aber dann mit Messer, Gabel vom Teller. Nur so am Rande erwähnt.
Othilie schmunzelnd leise zu Polly: Da bin ich aber froh, dass Martina so nebenbei erwähnt, dass wir mit Messer und Gabel speisen. Na in jedem Fall lässt sich wieder einmal feststellen, wie wertvoll diese beiden etwas größeren Tiere für uns sind. Und Platz für unsere Gesellschaft bezüglich der Tische und Stühle haben wir jetzt auch.
Kurze Zeit später nahm unsere Reisegesellschaft die frei gewordenen Plätze in Beschlag. Wobei erwähnt werden sollte, dass das Vertilgen der Mahlzeit bei den beiden Tieren etwas geräuschvoller vor sich ging.
Unter Wölfen: Alltag im Wolfcenter Dörverden
Vielleicht besteht unter dem einem oder anderen von euch, der Wunsch mal bei den Wölfen zu übernachten.
Eine Nacht bei den Wölfen im Wolfcenter Dörverden
Ungewöhnlich übernachten: Natur und Nervenkitzel im Wolfcenter Dörverden
Ich würde mich sehr freuen, wenn das Forum mir mal eine Übernachtung spendieren würde. Bitte nehmt mit mir Kontakt auf.
Kurze Zeit später näherte sich vorsichtig ein kleines Mädchen im Alter von ca. 7 Jahren den Tischen der Reisegruppe Hoffmann. Ich nenne sie einfach mal Sylvia.
Leise fragte sie Martina: Darf ich die beiden großen Tiere einmal streicheln? Beißen sie evtl.? Sind sie zahm? Ich habe noch nie einen Wolf und einen Geparden gestreichelt.
Martina: Das kommt mir auch, wie ich mir vorstellen kann, nicht so oft vor. Setz dich mal auf meinen Stuhl und rufe mit leiser Stimme Lupo und Cheetah. Du wirst sehen, dass die beiden Tiere zu dir hinkommen werden. Sie sind nämlich auch sehr neugierig, und möchten erfahren, wer plötzlich zu uns gestoßen ist. Du brauchst keine Angst zu haben, sie werden dir nichts tun, denn sie sind es gewohnt unter Menschen zu leben.
Sylvia leise, und mit sanfter Stimme: Cheetah, Lupo.
Und tatsächlich trotteten die beiden erwähnten Tiere auf Sylvia zu, und legten ihren Kopf auf die Knie des jungen Mädchens.
Im näheren Umkreis wurden die Eltern des Mädchens, und auch viele Besucher unruhig als sie das sahen, aber schon kurze Zeit später atmeten sie erleichtert auf, als Sylvia zärtlich die Köpfe der beiden großen Raubtiere streichelten, und Lupo als auch Cheetah die Streicheleinheiten mit Schnurren und sichtlichem Wohlwollen quittierten.
Nach dem Essen ging die Reisegesellschaft in das Zelt, und nahmen ihre Sitzplätze ein. Natürlich in der Loge, und natürlich bekamen sie auch Mengenrabatt. Kurze Zeit später begann dann auch das Programm mit der Ansage vom Zirkusdirektor, und wenig später erschien auch ein Clown in der Manege, dessen Witze aber schon allen bekannt waren.
Sven schmunzelnd zu Inge: Da gibst selbst du eine bessere Witzfigur ab.
Inge: Noch ein Ton, und du darfst nie mehr meine Kleiderschränke aufräumen.
Sven: Oh Gott, erhöre mein Dankgebet. Nun lasst uns aber schauen, wie das weitere Programmangebot aussieht.
Und es wurde tatsächlich besser, denn jetzt wurde der Käfig in der Manege herunter gelassen, und die Raubtiershow konnte beginnen (Löwen und Tiger).
Othilie: Diese Tiere Martina, um deine Frage vorwegzunehmen. kommen aber nun garantiert nicht auf unserem Gelände.
Heike: Auch keine Elefanten?
Othilie: Auch keine Elefanten. Wir haben zu viel Porzellan in den Schränken.
Sven: Das ist so ähnlich wie bei Inge, sie hat auch zu viel Kleidung in ihren Schränken.
Othilie: So kann man das auch sehen. Aber das bleibt ja ihr schließlich überlassen.
Nach einem recht unterhaltsamen Programm war eine kurze Pause angesagt, bevor es dann weitergehen sollte. Diese Pause nutzten etliche Personen um die Toilettenwagen aufzusuchen. Auch Martina spürte ein Bedürfnis, welches schnell erledigt war.
Wir kennen die Neugierde von Martina, und daher war es nicht verwunderlich, dass sie sich ein wenig auf dem Zirkusgelände umschauen wollte. Hauptanziehungspunkt für sie waren die Käfige mit den Tieren. Und sie stellte schnell fest, dass diese Art von Unterbringung von Tieren konträr zu ihren Vorstellungen bezüglich der Tierhaltung war. Sie wagte sich zwar trotz der massiven Gitterstäbe nicht zu nahe an den sehr gereizten Tigern in ihren Käfigen nicht heran, konnte aber aus einigen Metern Entfernung schon feststellen, dass die Tiere (Tiger) Misshandlungen vorzuweisen hatten, die in der Manege auf großer Entfernung nicht zu erkennen waren.
Sie ging etwas näher an die Käfige heran, wurde aber sogleich von einem wenig vertrauenswürdigen aussehenden Zirkusmitarbeiter angesprochen:
Verschwinde hier sofort, sonst setzt es was. Lass dich ja nicht mehr hier blicken.
Das tat Martina dann auch, denn sie hatte genug gesehen.
Einige Meter weiter wurde sie von einer Stimme angesprochen, die aus einem Wohnwagen kam.
Pssst, hey, komme mal bitte näher heran. Oder komme direkt mal in meinem Wohnwagen herein.
Martina drehte sich herum, und sah ein wunderschönes Mädchen vor sich, welches einen Gymnastikanzug trug.
Ohne zu zögern betrat Martina diesen Wohnwagen, der gemütlich eingerichtet war.
Ich bin Beatrice, und habe dich schon seit mehreren Minuten beobachtet, als du anscheinend nachdenklich die Tiger in den Käfigen beobachtet hattest.
Hey Beatrice, ich bin Martina, und bin mit meiner 30 köpfigen Reisegruppe unterwegs. Wir machen zusammen eine große 9 tägige Radtour bis nach Berchtesgaden. Ja in der Tat ist mir bei den Tigern aufgefallen, dass sie etliche Verletzungen aufweisen.
Beatrice: Ich habe dir einen Vorschlag zu machen, denn ich habe gleich nach der Pause meinen Auftritt:
Wir treffen uns nach dieser und der Abendveranstaltung in meinem Wohnwagen.
Martina: Meine Idee ist noch besser. Unsere Reisegruppe wird hier in der Nacht die Zelte aufschlagen. Dann können wir uns in aller Ruhe unterhalten, ohne das wir gestört werden. Die Zelte, die wir nach dieser Nachmittagsveranstaltung aufbauen werden, befinden sich an dem kleinen See, hier ganz in deiner Nähe. Sie werden nicht zu übersehen sein.
Martina: Übrigens, du ziehst laufend die Ärmel deines Gymnastikanzugs nach unten. Es bleibt mir nicht verborgen, dass dort einige Hämatome zu sehen sind. Auch darüber können wir uns nachher ausgiebig unterhalten. Ich sehe auch, dass du einige Tränen in deinen Augen hast, und dich abwendest. Es ist wirklich sehr wichtig, dass du nachher bei uns erscheinst. Habe keine Angst, es wird dir bei uns geholfen werden. Meine Schwester Petra studiert Medizin, und wir haben auch etliche männliche Leibwächter in unseren Reihen.
Beatrice: Ich verspreche dir, dass ich nach der Abendveranstaltung zu euch hinkommen werde.
Martina: Das ist super. Ich werde dich neben dem Zeltgelände heute Abend in Empfang nehmen.
Ich würde sagen, dann bis gleich.
Beatrice: Dann bis nachher Martina.
Das Programm des Zirkus war wieder in vollem Gange, als Martina wieder auf ihrem Platz erschien.
Othilie: Wir haben dich vermisst, und wollten uns schon auf der Suche nach dir machen.
Martina: Es tut mir leid. Es ist etwas dazwischengekommen. Ich werde euch nach der Veranstaltung darüber informieren.
Othilie: Nun gut, dann soll es so sein.
Um 17 Uhr 30 war die Nachmittagsvorstellung zu Ende, und die Reisegruppe machte sich auf dem kurzen Weg, um ihr romantisches Zeltlager wieder aufzubauen. Schon 45 Minuten später konnte das vorzügliche Abendessen, mit Hilfe von Martha, und etlichen anderen Personen, eingenommen werden. Es gab die typische Bayrische Brotmahlzeit, die weltweit beliebt und bekannt ist. Natürlich auch mit Bier vom Fass, welches Martha auch im VW-Bulli mitgenommen hatte.
Ich darf zugeben, dass mir das Wasser im Mund zusammenläuft.
Mutter Ingrid: So Martina, jetzt kannst du uns in aller Ruhe erzählen, warum du während der Pause so lange abwesend warst.
Martina: Das war so: Nach dem Toilettengang schaute ich mich ein wenig auf dem Zirkusgelände um, um kam dabei rein zufällig an den Tigerkäfigen vorbei.
Othilie: Natürlich rein zufällig. Wir können ja schon froh sein, dass das hier kein Flohzirkus war. Heike, höre auf dich zu kratzen. Stelle merken, und anschließend waschen. Und was passierte dann?
Heike: Dann hat sie bestimmt alle Tiger befreit, alle Elefanten davongejagt, und die Flöhe aus dem Käfig gelassen.
Martina: Nein, so war es garantiert nicht. Aber ich habe gesehen, dass die Tiger Spuren von Misshandlungen aufweisen. Aber das war nicht das einzige was ich gesehen habe.
Denn anschließend bat mich ein junges sehr hübsches Mädchen der Schausteller in ihrem Wohnwagen, und wollte mir etwas über die Tiger erzählen. Dazu kam es aber nicht mehr, weil das Mädchen einen Auftritt in der Manege hatte.
Polly: Das Mädchen haben wir ja dann auch alle gesehen. Sie hat ein hervorragendes Programm gezeigt. Ihre Anmut, ihre Eleganz, ihre Ausstrahlung, und ihre anderweitigen Fähigkeiten sind über alle Zweifel erhaben.
Martina: Aber sehen konntet ihr alle aus der Entfernung nicht, dass das Mädchen, sie heißt übrigens Beatrice, erhebliche Verletzungen an den Unter-und Oberarmen aufzuweisen hatte, die garantiert nicht auf Stürze zurückzuführen sind. Soviel habe ich zumindest schon von Petra gelernt. Auch unter ihrer Strumpfhose habe ich Striemen auf ihren Oberschenkeln gesehen.
Polly: Wie alt ist das Mädchen?
Martina: Ich schätze sie auf ca. 14 Jahre.
Othilie: Das hört sich nicht gut an, aber erzähle ruhig weiter.
Martina: Das Mädchen schien sehr unglücklich zu sein, es hat auch geweint, und deshalb habe ich ihr vorgeschlagen, dass sie heute Abend nach der Spätvorstellung mal bei uns erscheinen sollte. Ich habe kein gutes Gefühl, denn irgendetwas stimmt da nicht.
Othilie: Dann würde ich vorschlagen, dass wir dem Mädchen nachher entgegen gehen sollten, und es zu unserem Campingplatz leiten. Mir wäre es recht, wenn James und Eddy aus Sicherheitsgründen dabei sind.
Martina: Das wäre nicht schlecht. Die Abendvorstellung wird gegen ca. 22 Uhr beendet sein, danach wird sie sich garantiert noch umziehen, denn in ihrem Show-Kostüm wird sie wohl nicht herausgehen wollen.
Polly: Ok, dann werden wir das so machen. Nach deinen Schilderungen her wird sich das Mädchen uns offenbaren wollen, und dem werden wir uns garantiert nicht entziehen.
Othilie: So sehe ich das auch. Wenn eine Gefährdung des Kindeswohls anliegt, müssen wir einschreiten.
Martina leise: Danke, dass ihr so viel Verständnis zeigt.
Um 22 Uhr machten sich Martina, James und Eddy auf dem Weg, um dem Mädchen entgegenzugehen. Mit Hilfe eines hochmodernen Nachtsichtgeräts sahen sie aus sicherer Entfernung, wie Beatrice aus dem Wohnwagen herauskam, sich vorsichtig nach allen Seiten umschaute, um dann mit flinken Schritten das Areal des Zirkusgeländes zu verlassen.
Vor Angst schwer atmend lief sie den dreien fast in die Arme.
Martina, die sofort ein Gespür für diese Situation entwickelte, nahm sie bei der Hand.
Martina: Hab keine Angst vor diesen zwei großen bärenstarken Männern, die mich begleiten. Es sind die Leibwächter James und Eddy unserer großen Familie, sie sorgen für unsere Sicherheit, und natürlich auch für dich.
James: Da hat Martina vollkommen Recht.
Eddy: Angst brauchst du in unserer Gegenwart nicht zu haben.
Beatrice: Danke Mr. James und Mr. Eddy.
Sie erkannte sofort, dass die beiden einen amerikanischen und irischen Slang hatten. Zirkusleute waren ja schließlich international, und auch Beatrice beherrschte mehrere Fremdsprachen, wie z. B. Englisch, Französisch und Spanisch. Selbst mit ihren jungen Jahren stellte sie sofort fest, dass die beiden riesigen und kräftigen Männer keine Gefahr für sie darstellten, auch wenn beide bewaffnet waren, und die Handschellen am Hosenbund klirrten. Sie kam sich wie in einem amerikanischen Krimi vor, nur mit dem Unterschied, dass beide ein viel freundlicheres Gesicht an den Tag, bzw. an dem Abend legten.
James und Eddy nahmen das Mädchen in ihre Mitte, und geleiteten es sicher durch das dunkle unwegsame Gelände. Sobald der Untergrund fast unpassierbar war, nahm Eddy das zarte Geschöpf Gottes auf seinen Armen, so dass Beatrice nicht mehr über Wurzeln und Sträucher stolperte, und auch ihre garantiert nicht billige Strumpfhose sinnlos zu zerstören.
Endlich war das Campinggelände der Fam. Hoffmann erreicht.
Mit großen Augen registrierte sie die große Gemeinschaft, die sich vor ihren Augen abzeichnete und stellte erleichtert fest, dass sich auch sehr viele Kinder und Jugendliche unter ihnen befanden.
Polly und Othilie waren die ersten, die Beatrice willkommen hießen. Mit schüchternem und gesenktem Gesicht nahm sie die Begrüßung an.
Polly sowie Othilie, und nicht nur die beiden, stellten fest was für ein hübsches Mädchen vor ihnen stand.
Polly: Beatrice, ich würde sagen, dass wir uns nach der Begrüßung gemeinsam an dem großen Tisch setzen.
Noch ehe Beatrice sich versah, stand ein großer Teller mit den Köstlichkeiten einer bayrischen Küche vor ihr, sowie ein großes Glas Limonade.
Polly: Ich würde sagen, dass du dich erstmal stärken solltest, bevor wir uns ein wenig unterhalten. Ich nehme an, dass du noch nichts gegessen hast?
Beatrice nickte mit dem Kopf.
Ohne in Eile zu verfallen, ließ man das hungrige Mädchen in Ruhe das Essen einnehmen.
Polly: Martina hat mir schon etwas von dir erzählt. So z. B. dass du in diesem Wohnwagen des Zirkus lebst. Wohnst du alleine dort in diesem großen Wagen?
Beatrice: Nein, mein Stiefvater wohnt dort mit mir.
Polly: Und was machen deine leiblichen Eltern?
Beatrice: Mein Vater ist schon lange Tod. Er ist von einem ungesicherten Trapezseil während einer Vorstellung heruntergestürzt. Die Ärzte konnten ihn leider nicht mehr retten. Er hat immer darauf bestanden, dass er ohne Sicherungsseil oben in der Zirkuskuppel balancierte. Da war ich sechs Jahre alt. Meine Mutter heiratete 4 Jahre später meinen jetzigen Stiefvater. Leider ist meine Mutter im vorigen Jahr an einem unheilbaren Krebs gestorben. Da war ich 13, und seitdem kümmert sich mein Stiefvater um mich.
Polly: Du hast deine Eltern sicherlich sehr geliebt?
Beatrice unter Tränen: Sie waren die großartigsten Menschen die es gibt. Ich habe sie abgöttisch geliebt.
Polly: Möchtest du noch etwas trinken?
Beatrice: Ja, ja, ger….ne. Viel…..Vielen da….Dank.
Polly nahm die Hand Beatrice in die ihrige. Wobei sie sich die Frage stellte, ob man das Mädchen weiterhin mit Fragen konfrontieren sollte. Ergo ging sie daraufhin etwas anders vor.
Polly: Was hältst du davon, wenn du diese Nacht bei uns verbringst? Platz haben wir hier genug.
Beatrice: Ich würde gerne, aber mein schreckli….. mein Stiefvater würde mich spätestens um 24 Uhr vermissen. Er schläft ja auch in diesem Wohnwagen.
Polly: Würdest du ihn auch vermissen?
Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: Nein.
Polly: Dann bleibst du einfach hier.
Beatrice: Sie werden mich suchen, und wahrscheinlich auch finden. Und dann, und dann, ich wage mir gar nicht vorzustellen, was dann passieren wird.
(Die anderen Reiseteilnehmer verhielten sich sehr zurückhaltend, und hörten sprachlos den Dialog zwischen Polly und Beatrice zu).
Polly: Ich bin fest davon überzeugt, dass dir hier nichts geschehen wird. Du würdest unter unserer Obhut stehen. Ich würde sagen, du begibst dich erstmal in unserem Wohnwagen, wo dir Martina und Petra Gesellschaft leisten werden, während wir Erwachsenen nach einer Lösung suchen wollen, die wir garantiert auch finden. Mach dir also keine großen Gedanken, es wird alles gut.
Ende Teil: 340
Im nächsten Teil (341) erfahrt ihr, wie es mit Beatrice weitergehen wird, denn die Geschehnisse werden sich dramatisch zuspitzen.
Monika
Geschrieben am 04.08.2020
Liebe Leser, der nächste Teil erfolgt schon morgen früh
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 340
Kapitel: 421
Große 9-tägige Camping-Radtour der Familie Hoffmann durch Oberbayern.
(16)
Tour-Leitung: Polly Hoffmann
Tag: 6
Mittwoch, der 26.05.1965
Besuch des Zirkus Moggeli
Schon um 13 Uhr 30 war die Reisegruppe auf dem großen Zeltgelände eingetroffen.
James: Ich werde zusammen mit Hauptwachtmeister Schultz auf unsere Fahrräder aufpassen. Und natürlich auch auf unsere Tiere, wie Lupo, Cheetah, Foxy und Josef. Ansonsten hält man diese Tiere noch für das Eigentum vom Zirkus.
Martina: Aber bis zum Veranstaltungsbeginn können wir ja unsere Tiere auf dem Gelände an der Leine führen, oder?
James: Wenn ihr damit nicht gerade zu den Raubtierkäfigen geht, da sonst eine gewisse Unruhe bei den Tieren ausgelöst werden könnte, spricht nichts dagegen. Ich vermute nur, dass wir mit unseren Tieren eine gewisse Aufmerksamkeit erzielen werden. Aber das ist ja eigentlich überall so. Ich denke da speziell an Lupo und Cheetah.
Polly: Dann gehen wir jetzt mal zu den zahlreichen Imbissbuden. Wir müssen uns ja noch stärken, da wir ja nur gefrühstückt haben.
Aber ich sehe gerade, dass dort an den Ständen ein reger Betrieb herrscht. Scheinbar haben die anderen Besucher auch noch nichts gegessen.
Martina: Keine Sorge, ich mach das schon, gleich werden wir Platz haben. Folgt mir bitte.
Polly: Ich ahne schon was du vorhast. Aber nun bitte: Der Zweck heiligt die Mittel.
Martina nahm Lupo an die Leine, und Tina nahm Cheetah an die Leine. Hinter ihnen folgte die restliche Reisegruppe mit Mara, die Foxy auf dem Arm hatte. Papagei Josef saß auf der Schulter von Joggeli, der zärtlich an seinem Ohr knabberte. Um Missverständnisse vorzubeugen, Josef knabberte am Ohr von Joggeli.
Vor einem großen Imbissstand blieb die Reisegruppe schließlich stehen. Nun nahm Martina, Wolf Lupo an die Leine der linken Hand, und Gepard Cheetah an die Leine der rechten Hand. Sie bahnte sich einen Weg durch den Menschenauflauf der hungrigen Bewohner des Ortes, welches erstaunlicherweise relativ gut klappte.
Nur der Zwischenruf eines der Gäste störte die friedliche Atmosphäre etwas.
Hey, hinten anstellen, wir waren zuerst………. Oh, ich habe nichts gesagt, schon gut.
Martina hatte freien Zugang zu der Bedienungstheke des Verkaufswagens.
Othilie und Polly lachten leise vor sich hin.
Martinas: Haben sie genügend rohe Steaks in ihrem Sortiment? Sie werden bei uns roh vertilgt.
Verkäuferin die die Tiere von ihrer Position nicht sehen konnte: Na gut, wenn ihnen danach ist, mir soll es egal sein. Wieviel brauchen sie denn?
Martina konnte ungehindert drei Schritte zurückgehen, so dass die Tiere im Blickfeld der Imbissverkäuferin waren.
Martina: Ich brauche 8 rohe Steaks a 200 Gramm für meinen Wolf Lupo, und 5 rohe Steaks a 200 Gramm für meinen Geparden Cheetah. Bitte ungewürzt, das gewürzte Fleisch mögen sie nicht so besonderes. Da sind sie ganz eigen drin. Und bitte auch nicht so sehnig, sondern erstklassige Qualität, und schön zart. Selbstverständlich auch nicht aus der Massentierhaltung. Meine beiden Tiere haben einen vorzüglichen Geschmack, sie können die Unterschiede sofort feststellen. Da sie ansonsten immer Frischfleisch am Stück gewohnt sind, bitte ich auch um absolut frische Ware, nicht älter als 2 Tage. Lupo und Cheetah sind sehr verwöhnt, und können richtig Giftig werden, wenn das Essen nicht ihren Vorstellungen entspricht.
Ich brauche wohl nicht gesondert zu erwähnen, dass Martina um sich herum nun sehr viel Platz hatte.
Martina: Übrigens, meine beiden Tiere essen ohne Messer und Gabel. Teller brauchen sie auch nicht. Wundern sie sich also nicht über die etwas ungehobelten Tischmanieren. Sie kennen es nicht anders. Tischmanieren sind ihnen absolut fremd. Und danach möchte auch mein Freundeskreis, der hinter mir steht, gerne bedient werden. Sie essen aber dann mit Messer, Gabel vom Teller. Nur so am Rande erwähnt.
Othilie schmunzelnd leise zu Polly: Da bin ich aber froh, dass Martina so nebenbei erwähnt, dass wir mit Messer und Gabel speisen. Na in jedem Fall lässt sich wieder einmal feststellen, wie wertvoll diese beiden etwas größeren Tiere für uns sind. Und Platz für unsere Gesellschaft bezüglich der Tische und Stühle haben wir jetzt auch.
Kurze Zeit später nahm unsere Reisegesellschaft die frei gewordenen Plätze in Beschlag. Wobei erwähnt werden sollte, dass das Vertilgen der Mahlzeit bei den beiden Tieren etwas geräuschvoller vor sich ging.
Unter Wölfen: Alltag im Wolfcenter Dörverden
Vielleicht besteht unter dem einem oder anderen von euch, der Wunsch mal bei den Wölfen zu übernachten.
Eine Nacht bei den Wölfen im Wolfcenter Dörverden
Ungewöhnlich übernachten: Natur und Nervenkitzel im Wolfcenter Dörverden
Ich würde mich sehr freuen, wenn das Forum mir mal eine Übernachtung spendieren würde. Bitte nehmt mit mir Kontakt auf.
Kurze Zeit später näherte sich vorsichtig ein kleines Mädchen im Alter von ca. 7 Jahren den Tischen der Reisegruppe Hoffmann. Ich nenne sie einfach mal Sylvia.
Leise fragte sie Martina: Darf ich die beiden großen Tiere einmal streicheln? Beißen sie evtl.? Sind sie zahm? Ich habe noch nie einen Wolf und einen Geparden gestreichelt.
Martina: Das kommt mir auch, wie ich mir vorstellen kann, nicht so oft vor. Setz dich mal auf meinen Stuhl und rufe mit leiser Stimme Lupo und Cheetah. Du wirst sehen, dass die beiden Tiere zu dir hinkommen werden. Sie sind nämlich auch sehr neugierig, und möchten erfahren, wer plötzlich zu uns gestoßen ist. Du brauchst keine Angst zu haben, sie werden dir nichts tun, denn sie sind es gewohnt unter Menschen zu leben.
Sylvia leise, und mit sanfter Stimme: Cheetah, Lupo.
Und tatsächlich trotteten die beiden erwähnten Tiere auf Sylvia zu, und legten ihren Kopf auf die Knie des jungen Mädchens.
Im näheren Umkreis wurden die Eltern des Mädchens, und auch viele Besucher unruhig als sie das sahen, aber schon kurze Zeit später atmeten sie erleichtert auf, als Sylvia zärtlich die Köpfe der beiden großen Raubtiere streichelten, und Lupo als auch Cheetah die Streicheleinheiten mit Schnurren und sichtlichem Wohlwollen quittierten.
Nach dem Essen ging die Reisegesellschaft in das Zelt, und nahmen ihre Sitzplätze ein. Natürlich in der Loge, und natürlich bekamen sie auch Mengenrabatt. Kurze Zeit später begann dann auch das Programm mit der Ansage vom Zirkusdirektor, und wenig später erschien auch ein Clown in der Manege, dessen Witze aber schon allen bekannt waren.
Sven schmunzelnd zu Inge: Da gibst selbst du eine bessere Witzfigur ab.
Inge: Noch ein Ton, und du darfst nie mehr meine Kleiderschränke aufräumen.
Sven: Oh Gott, erhöre mein Dankgebet. Nun lasst uns aber schauen, wie das weitere Programmangebot aussieht.
Und es wurde tatsächlich besser, denn jetzt wurde der Käfig in der Manege herunter gelassen, und die Raubtiershow konnte beginnen (Löwen und Tiger).
Othilie: Diese Tiere Martina, um deine Frage vorwegzunehmen. kommen aber nun garantiert nicht auf unserem Gelände.
Heike: Auch keine Elefanten?
Othilie: Auch keine Elefanten. Wir haben zu viel Porzellan in den Schränken.
Sven: Das ist so ähnlich wie bei Inge, sie hat auch zu viel Kleidung in ihren Schränken.
Othilie: So kann man das auch sehen. Aber das bleibt ja ihr schließlich überlassen.
Nach einem recht unterhaltsamen Programm war eine kurze Pause angesagt, bevor es dann weitergehen sollte. Diese Pause nutzten etliche Personen um die Toilettenwagen aufzusuchen. Auch Martina spürte ein Bedürfnis, welches schnell erledigt war.
Wir kennen die Neugierde von Martina, und daher war es nicht verwunderlich, dass sie sich ein wenig auf dem Zirkusgelände umschauen wollte. Hauptanziehungspunkt für sie waren die Käfige mit den Tieren. Und sie stellte schnell fest, dass diese Art von Unterbringung von Tieren konträr zu ihren Vorstellungen bezüglich der Tierhaltung war. Sie wagte sich zwar trotz der massiven Gitterstäbe nicht zu nahe an den sehr gereizten Tigern in ihren Käfigen nicht heran, konnte aber aus einigen Metern Entfernung schon feststellen, dass die Tiere (Tiger) Misshandlungen vorzuweisen hatten, die in der Manege auf großer Entfernung nicht zu erkennen waren.
Sie ging etwas näher an die Käfige heran, wurde aber sogleich von einem wenig vertrauenswürdigen aussehenden Zirkusmitarbeiter angesprochen:
Verschwinde hier sofort, sonst setzt es was. Lass dich ja nicht mehr hier blicken.
Das tat Martina dann auch, denn sie hatte genug gesehen.
Einige Meter weiter wurde sie von einer Stimme angesprochen, die aus einem Wohnwagen kam.
Pssst, hey, komme mal bitte näher heran. Oder komme direkt mal in meinem Wohnwagen herein.
Martina drehte sich herum, und sah ein wunderschönes Mädchen vor sich, welches einen Gymnastikanzug trug.
Ohne zu zögern betrat Martina diesen Wohnwagen, der gemütlich eingerichtet war.
Ich bin Beatrice, und habe dich schon seit mehreren Minuten beobachtet, als du anscheinend nachdenklich die Tiger in den Käfigen beobachtet hattest.
Hey Beatrice, ich bin Martina, und bin mit meiner 30 köpfigen Reisegruppe unterwegs. Wir machen zusammen eine große 9 tägige Radtour bis nach Berchtesgaden. Ja in der Tat ist mir bei den Tigern aufgefallen, dass sie etliche Verletzungen aufweisen.
Beatrice: Ich habe dir einen Vorschlag zu machen, denn ich habe gleich nach der Pause meinen Auftritt:
Wir treffen uns nach dieser und der Abendveranstaltung in meinem Wohnwagen.
Martina: Meine Idee ist noch besser. Unsere Reisegruppe wird hier in der Nacht die Zelte aufschlagen. Dann können wir uns in aller Ruhe unterhalten, ohne das wir gestört werden. Die Zelte, die wir nach dieser Nachmittagsveranstaltung aufbauen werden, befinden sich an dem kleinen See, hier ganz in deiner Nähe. Sie werden nicht zu übersehen sein.
Martina: Übrigens, du ziehst laufend die Ärmel deines Gymnastikanzugs nach unten. Es bleibt mir nicht verborgen, dass dort einige Hämatome zu sehen sind. Auch darüber können wir uns nachher ausgiebig unterhalten. Ich sehe auch, dass du einige Tränen in deinen Augen hast, und dich abwendest. Es ist wirklich sehr wichtig, dass du nachher bei uns erscheinst. Habe keine Angst, es wird dir bei uns geholfen werden. Meine Schwester Petra studiert Medizin, und wir haben auch etliche männliche Leibwächter in unseren Reihen.
Beatrice: Ich verspreche dir, dass ich nach der Abendveranstaltung zu euch hinkommen werde.
Martina: Das ist super. Ich werde dich neben dem Zeltgelände heute Abend in Empfang nehmen.
Ich würde sagen, dann bis gleich.
Beatrice: Dann bis nachher Martina.
Das Programm des Zirkus war wieder in vollem Gange, als Martina wieder auf ihrem Platz erschien.
Othilie: Wir haben dich vermisst, und wollten uns schon auf der Suche nach dir machen.
Martina: Es tut mir leid. Es ist etwas dazwischengekommen. Ich werde euch nach der Veranstaltung darüber informieren.
Othilie: Nun gut, dann soll es so sein.
Um 17 Uhr 30 war die Nachmittagsvorstellung zu Ende, und die Reisegruppe machte sich auf dem kurzen Weg, um ihr romantisches Zeltlager wieder aufzubauen. Schon 45 Minuten später konnte das vorzügliche Abendessen, mit Hilfe von Martha, und etlichen anderen Personen, eingenommen werden. Es gab die typische Bayrische Brotmahlzeit, die weltweit beliebt und bekannt ist. Natürlich auch mit Bier vom Fass, welches Martha auch im VW-Bulli mitgenommen hatte.
Ich darf zugeben, dass mir das Wasser im Mund zusammenläuft.
Mutter Ingrid: So Martina, jetzt kannst du uns in aller Ruhe erzählen, warum du während der Pause so lange abwesend warst.
Martina: Das war so: Nach dem Toilettengang schaute ich mich ein wenig auf dem Zirkusgelände um, um kam dabei rein zufällig an den Tigerkäfigen vorbei.
Othilie: Natürlich rein zufällig. Wir können ja schon froh sein, dass das hier kein Flohzirkus war. Heike, höre auf dich zu kratzen. Stelle merken, und anschließend waschen. Und was passierte dann?
Heike: Dann hat sie bestimmt alle Tiger befreit, alle Elefanten davongejagt, und die Flöhe aus dem Käfig gelassen.
Martina: Nein, so war es garantiert nicht. Aber ich habe gesehen, dass die Tiger Spuren von Misshandlungen aufweisen. Aber das war nicht das einzige was ich gesehen habe.
Denn anschließend bat mich ein junges sehr hübsches Mädchen der Schausteller in ihrem Wohnwagen, und wollte mir etwas über die Tiger erzählen. Dazu kam es aber nicht mehr, weil das Mädchen einen Auftritt in der Manege hatte.
Polly: Das Mädchen haben wir ja dann auch alle gesehen. Sie hat ein hervorragendes Programm gezeigt. Ihre Anmut, ihre Eleganz, ihre Ausstrahlung, und ihre anderweitigen Fähigkeiten sind über alle Zweifel erhaben.
Martina: Aber sehen konntet ihr alle aus der Entfernung nicht, dass das Mädchen, sie heißt übrigens Beatrice, erhebliche Verletzungen an den Unter-und Oberarmen aufzuweisen hatte, die garantiert nicht auf Stürze zurückzuführen sind. Soviel habe ich zumindest schon von Petra gelernt. Auch unter ihrer Strumpfhose habe ich Striemen auf ihren Oberschenkeln gesehen.
Polly: Wie alt ist das Mädchen?
Martina: Ich schätze sie auf ca. 14 Jahre.
Othilie: Das hört sich nicht gut an, aber erzähle ruhig weiter.
Martina: Das Mädchen schien sehr unglücklich zu sein, es hat auch geweint, und deshalb habe ich ihr vorgeschlagen, dass sie heute Abend nach der Spätvorstellung mal bei uns erscheinen sollte. Ich habe kein gutes Gefühl, denn irgendetwas stimmt da nicht.
Othilie: Dann würde ich vorschlagen, dass wir dem Mädchen nachher entgegen gehen sollten, und es zu unserem Campingplatz leiten. Mir wäre es recht, wenn James und Eddy aus Sicherheitsgründen dabei sind.
Martina: Das wäre nicht schlecht. Die Abendvorstellung wird gegen ca. 22 Uhr beendet sein, danach wird sie sich garantiert noch umziehen, denn in ihrem Show-Kostüm wird sie wohl nicht herausgehen wollen.
Polly: Ok, dann werden wir das so machen. Nach deinen Schilderungen her wird sich das Mädchen uns offenbaren wollen, und dem werden wir uns garantiert nicht entziehen.
Othilie: So sehe ich das auch. Wenn eine Gefährdung des Kindeswohls anliegt, müssen wir einschreiten.
Martina leise: Danke, dass ihr so viel Verständnis zeigt.
Um 22 Uhr machten sich Martina, James und Eddy auf dem Weg, um dem Mädchen entgegenzugehen. Mit Hilfe eines hochmodernen Nachtsichtgeräts sahen sie aus sicherer Entfernung, wie Beatrice aus dem Wohnwagen herauskam, sich vorsichtig nach allen Seiten umschaute, um dann mit flinken Schritten das Areal des Zirkusgeländes zu verlassen.
Vor Angst schwer atmend lief sie den dreien fast in die Arme.
Martina, die sofort ein Gespür für diese Situation entwickelte, nahm sie bei der Hand.
Martina: Hab keine Angst vor diesen zwei großen bärenstarken Männern, die mich begleiten. Es sind die Leibwächter James und Eddy unserer großen Familie, sie sorgen für unsere Sicherheit, und natürlich auch für dich.
James: Da hat Martina vollkommen Recht.
Eddy: Angst brauchst du in unserer Gegenwart nicht zu haben.
Beatrice: Danke Mr. James und Mr. Eddy.
Sie erkannte sofort, dass die beiden einen amerikanischen und irischen Slang hatten. Zirkusleute waren ja schließlich international, und auch Beatrice beherrschte mehrere Fremdsprachen, wie z. B. Englisch, Französisch und Spanisch. Selbst mit ihren jungen Jahren stellte sie sofort fest, dass die beiden riesigen und kräftigen Männer keine Gefahr für sie darstellten, auch wenn beide bewaffnet waren, und die Handschellen am Hosenbund klirrten. Sie kam sich wie in einem amerikanischen Krimi vor, nur mit dem Unterschied, dass beide ein viel freundlicheres Gesicht an den Tag, bzw. an dem Abend legten.
James und Eddy nahmen das Mädchen in ihre Mitte, und geleiteten es sicher durch das dunkle unwegsame Gelände. Sobald der Untergrund fast unpassierbar war, nahm Eddy das zarte Geschöpf Gottes auf seinen Armen, so dass Beatrice nicht mehr über Wurzeln und Sträucher stolperte, und auch ihre garantiert nicht billige Strumpfhose sinnlos zu zerstören.
Endlich war das Campinggelände der Fam. Hoffmann erreicht.
Mit großen Augen registrierte sie die große Gemeinschaft, die sich vor ihren Augen abzeichnete und stellte erleichtert fest, dass sich auch sehr viele Kinder und Jugendliche unter ihnen befanden.
Polly und Othilie waren die ersten, die Beatrice willkommen hießen. Mit schüchternem und gesenktem Gesicht nahm sie die Begrüßung an.
Polly sowie Othilie, und nicht nur die beiden, stellten fest was für ein hübsches Mädchen vor ihnen stand.
Polly: Beatrice, ich würde sagen, dass wir uns nach der Begrüßung gemeinsam an dem großen Tisch setzen.
Noch ehe Beatrice sich versah, stand ein großer Teller mit den Köstlichkeiten einer bayrischen Küche vor ihr, sowie ein großes Glas Limonade.
Polly: Ich würde sagen, dass du dich erstmal stärken solltest, bevor wir uns ein wenig unterhalten. Ich nehme an, dass du noch nichts gegessen hast?
Beatrice nickte mit dem Kopf.
Ohne in Eile zu verfallen, ließ man das hungrige Mädchen in Ruhe das Essen einnehmen.
Polly: Martina hat mir schon etwas von dir erzählt. So z. B. dass du in diesem Wohnwagen des Zirkus lebst. Wohnst du alleine dort in diesem großen Wagen?
Beatrice: Nein, mein Stiefvater wohnt dort mit mir.
Polly: Und was machen deine leiblichen Eltern?
Beatrice: Mein Vater ist schon lange Tod. Er ist von einem ungesicherten Trapezseil während einer Vorstellung heruntergestürzt. Die Ärzte konnten ihn leider nicht mehr retten. Er hat immer darauf bestanden, dass er ohne Sicherungsseil oben in der Zirkuskuppel balancierte. Da war ich sechs Jahre alt. Meine Mutter heiratete 4 Jahre später meinen jetzigen Stiefvater. Leider ist meine Mutter im vorigen Jahr an einem unheilbaren Krebs gestorben. Da war ich 13, und seitdem kümmert sich mein Stiefvater um mich.
Polly: Du hast deine Eltern sicherlich sehr geliebt?
Beatrice unter Tränen: Sie waren die großartigsten Menschen die es gibt. Ich habe sie abgöttisch geliebt.
Polly: Möchtest du noch etwas trinken?
Beatrice: Ja, ja, ger….ne. Viel…..Vielen da….Dank.
Polly nahm die Hand Beatrice in die ihrige. Wobei sie sich die Frage stellte, ob man das Mädchen weiterhin mit Fragen konfrontieren sollte. Ergo ging sie daraufhin etwas anders vor.
Polly: Was hältst du davon, wenn du diese Nacht bei uns verbringst? Platz haben wir hier genug.
Beatrice: Ich würde gerne, aber mein schreckli….. mein Stiefvater würde mich spätestens um 24 Uhr vermissen. Er schläft ja auch in diesem Wohnwagen.
Polly: Würdest du ihn auch vermissen?
Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: Nein.
Polly: Dann bleibst du einfach hier.
Beatrice: Sie werden mich suchen, und wahrscheinlich auch finden. Und dann, und dann, ich wage mir gar nicht vorzustellen, was dann passieren wird.
(Die anderen Reiseteilnehmer verhielten sich sehr zurückhaltend, und hörten sprachlos den Dialog zwischen Polly und Beatrice zu).
Polly: Ich bin fest davon überzeugt, dass dir hier nichts geschehen wird. Du würdest unter unserer Obhut stehen. Ich würde sagen, du begibst dich erstmal in unserem Wohnwagen, wo dir Martina und Petra Gesellschaft leisten werden, während wir Erwachsenen nach einer Lösung suchen wollen, die wir garantiert auch finden. Mach dir also keine großen Gedanken, es wird alles gut.
Ende Teil: 340
Im nächsten Teil (341) erfahrt ihr, wie es mit Beatrice weitergehen wird, denn die Geschehnisse werden sich dramatisch zuspitzen.
Monika
Geschrieben am 04.08.2020
Liebe Leser, der nächste Teil erfolgt schon morgen früh
- Monika56
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Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Okt 08, 2021 12:32 am
Teil: 341
Kapitel: 422
Beatrice
Geburtstagskinder vom 27. Mai 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1911 Vincent Price
wurde an diesem Tag 54 Jahre alt
1922 Christopher Lee
wurde an diesem Tag 43 Jahre alt
1923 Henry Kissinger
wurde an diesem Tag 42 Jahre alt
1934 Uwe Friedrichsen
wurde an diesem Tag 31 Jahre alt
1959 Donna Strickland
wurde an diesem Tag sechs Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/27-mai-1965
27.5.1965
Die Katholische Arbeiterbewegung Westdeutschlands spricht sich auf ihrem 23. Verbandstag in Dortmund für einen bezahlten Bildungsurlaub, die Verlängerung der Volksschulzeit auf zehn Jahre, die Einrichtung von Ganztagsschulen, verbesserte Übergänge zwischen den Schulformen und bessere Chancen für Arbeiterkinder an den Höheren Schulen und Universitäten aus.
27.5.1965
Inter Mailand wird im heimischen Stadion Europacupsieger der Fußball-Landesmeister durch ein 1:0 gegen Benfica Lissabon.
Polly: Ich bin fest davon überzeugt, dass dir hier nichts geschehen wird. Du wirst unter unserer Obhut stehen. Ich würde sagen, du begibst dich erstmal in unserem Wohnwagen, wo dir Martina und Petra Gesellschaft leisten werden, während wir Erwachsenen nach einer Lösung suchen wollen, die wir garantiert auch finden. Mach dir also keine großen Gedanken, es wird alles gut.
Kurze Zeit später sprachen und beratschlagten die erwachsenen Teilnehmer die gegenwärtige Situation, in der sich Beatrice im Moment befand.
Othilie: Da wir davon ausgehen können, dass die Zirkusleute hier gleich erscheinen werden, sollten wir tunlichst darauf vorbereitet sein. Aber ob sie in friedlicher Absicht kommen?
James: Im ersten Schritt sicherlich ja, denn sie werden sich erstmal nach dem Verbleib des Mädchens erkundigen wollen. Daher sollten wir ihnen höflich entgegentreten, und versuchen denen glaubhaft zu versichern, dass sich Beatrice sich hier nicht befindet. Da müssen natürlich alle mitspielen, und daher sollten wir so schnell wie möglich alle hier anwesenden Personen informieren. Keiner darf sich verplappern.
Polly: Und wo willst du Beatrice verstecken?
Eddy: Im Wohnanhänger, und zwar unter dem Bett von Martina und Tina, also im Bettkasten. Lupo soll sich davor hinlegen. Das wäre die beste Versteckmöglichkeit. Denn von den Zirkusleuten wird wohl kaum einer an den Bettkasten herantrauen, wenn Lupo davor liegt. Sie hätten ja sowieso nicht das Recht bei uns herumzuschnüffeln.
Othilie: Wir haben aber auch nicht das Recht, dass Mädchen in unserer Obhut zu nehmen. Denn wir entziehen es den Erziehungsberechtigten, und das ist nun mal ihr Stiefvater. Da könnten wir gewaltigen Ärger bekommen.
Polly: Aber nicht, wenn das Kindeswohl gefährdet ist, und so sieht es ja im Moment aus. Vielleicht kann uns Petra nachher näheres erzählen.
Im Wohnanhänger selbst saßen Martina, Tina, Petra und Beatrice.
Petra: Was mich leicht verwundert Beatrice, dass du trotz der sehr warmen Frühlingsnacht eine Bluse mit langem Arm trägst. Wie du sicherlich bemerkt hast, tragen wir alle entweder eine Bluse mit kurzem Arm oder ein T-Shirt. Deine weiße Bluse sieht natürlich sehr schick aus, aber ich tue mich schwer zu glauben, dass dir evtl. zu kalt ist. Nehme mir meine Frage bitte nicht übel, denn ich und auch alle anderen meinen es gut mit dir. Dessen kannst du dir zu 100 % sicher sein. Wir sind alle da um dir zu helfen.
Petra weiter mit leiser und beruhigender Stimme: Du weißt, worauf ich hinauswill. Du kannst dich uns ruhig anvertrauen. Wie werden für alles eine Lösung finden. Darüber hinaus bin ich gelernte Krankenschwester, und absolviere im Moment mein Medizinstudium an der medizinischen Universitätsklinik in München. Ich werde dir also auch medizinisch helfen können. Das dazu nötige Equipment ist bei uns vollständig vorhanden.
Was meinst du Beatrice, willst du uns vielleicht doch einiges erzählen.
In der Zwischenzeit traf auch Polly ein, die die letzten Bemerkungen von Petra mitbekommen hatte. Damit es im Wohnwagen nicht zu eng wurde, verließ Martina den Wohnanhänger, brachte aber zur Freude aller Personen kurze Zeit später Füchschen „Foxy“ mit, den sie auf dem Schoß Beatrice legte. Foxy begrüßte den Neuankömmling (Beatrice) mit zärtlichen Reiben ihres Kopfes an dem verweinten Gesicht des jungen Mädchens.
Sie streichelte über das zarte und weiche Fell des Tieres, und hatte sich augenblicklich in dieses tierische Geschöpf verliebt.
Das war dann der Augenblick, wo das Mädchen langsam die Ärmel ihrer Bluse öffnete, und sie nach oben schob.
Mit Entsetzen sahen Polly, Petra, Martina und Tina die frischen Striemen auf dem Oberarm, die keineswegs von einem Unfall herrühren konnten.
Petra leise aber bestimmt: Bis auf Tante Polly und selbstverständlich Beatrice sowie meine Wenigkeit, verlassen bitte alle den Wohnwagen.
Dies geschah dann auch ohne irgendwelche Proteste, da alle Verständnis für diese Aussage von Petra zeigten.
Petra: Jetzt sind wir drei ganz unter uns. Ich würde mich sehr freuen, wenn du dich uns gegenüber weiter öffnen würdest. Du kannst dich ganz ohne Scham auskleiden, und dich auf dem Bett von Martina und Tina hinlegen.
Und tatsächlich kam Beatrice dieser Aufforderung nach, denn auch sie hatte ein großes Vertrauen gegenüber Petra gefunden. Wie viele andere Patienten auch. Die einfühlsame Art der jungen Dame (Petra) hinterließ bei ihr großen Eindruck. Und sie fühlte, dass man ihr ehrlich helfen wollte. Auch die andere junge Dame namens Polly gefiel ihr sehr gut. Nicht nur von ihrem schicken Äußeren her, sondern auch die Anteilnahme und das ruhige Wesen beeindruckte sie.
Hier hatte sie plötzlich Menschen gefunden, die Interesse an ihr Schicksal bekundeten, und ihr halfen das Martyrium zu einem guten Ende zu führen.
Denn dass sie ein großes Martyrium erlebt haben musste, wurden Petra und Polly vollends klar, als sie den nackten Körper vor sich liegen sahen.
Große Teile des Körpers waren mir Hämatomen überseht, die nur durch eine entsprechende Kleidung verdeckt werden konnten.
Petra: Ich möchte deine Verletzungen mit einer Sofortbildkamera, und einem normalen Fotoapparat mit Negativfilm dokumentieren, um sofort Beweise in der Hand zu haben, die dann den entsprechenden Behörden zugeführt werden. Das wäre sehr wichtig mein Schatz.
Beatrice nickte mit dem Kopf, was dann wohl als Zustimmung angesehen werden konnte.
Petra machte daraufhin etliche Aufnahmen mit der Sofortbildkamera, dessen Fotos anschließend durch Polly den Erwachsenen in den anderen Zelten zur Ansicht überbracht wurden.
(Zu der Reaktion der Erwachsenen später mehr).
Petra: Ich sehe, dass du erhebliche Schmerzen hast wenn ich dich berühre. Ich würde auch gerne wissen wollen, ob man sich an dir vergangen hat? Du weißt was ich meine.
Beatrice: Das ist bisher nicht geschehen.
Petra: Darf ich mir mal selbst mal ein Überblick darüber verschaffen.
Beatrice: Ja das dürfen sie Fräulein Hoffmann
(Mittlerweile hatte Beatrice erfahren, mit welchen Personen sie es überhaupt zu tun hat).
Petra: Du kannst mich ruhig mit Petra ansprechen. Alle nennen mich nur Petra oder Schwester Petra.
Beatrice: Ja Petra.
Petra: So ist es recht.
Ich werde dir jetzt zwei Beinschalen am Fußende platzieren, wo du die Beine bitte hineinlegen sollst. Du brauchst absolut keine Angst zu haben. da ich vor meinem Studium bei einer hervorragenden Lehrmeisterin (Frau Doktor Bernds) in der Gynäkologie gearbeitet habe. Warst du schon einmal bei einem Frauenarzt oder einer Frauenärztin?
Beatrice: Nein Petra.
Petra: Keine Angst, ich werde dir nicht wehtun, und Schamgefühle brauchst du auch nicht zu haben. Ich hatte zwar in der Praxis, und habe jetzt in der Klinik etwas bequemere Arbeitsbedingungen, aber das werden wir beide schon hinbekommen. Tante Polly wird dir beruhigend die Hand halten. Einfach versuchen ganz locker zu bleiben, und nicht verkrampfen. Ich werde dir vorher alles erläutern was ich machen werde.
Mit Hilfe eines für dich extra angewärmten und mit Gleitgel versehenen kleinen Scheidensspiegels, in Fachkreisen unter den Namen Spekulum bekannt, kann ich die Scheidenwände und den Muttermund untersuchen, das ist der untere Teil des Gebärmutterhalses. Das kleine Spekulum verwende ich deswegen, um das Hymen, also um das eventuell noch vorhandene Jungfernhäutchen nicht zu verletzen. Ich achte bei der Untersuchung zum Beispiel auch auf Veränderungen am Gewebe, Narben oder Verletzungen und kann mir auch die inneren Geschlechtsorgane anschauen. Außerdem werde ich noch einen Abstrich machen, welches ich dem Labor zukommen lasse.
Du bist verständlicherweise jetzt sehr angespannt, wie ich feststelle. Ein kleiner Tipp von mir: Versuche bewusst zu atmen. Eine gute Übung ist die folgende: Atme durch die Nase ein und zählen dabei langsam bis vier. Nun atme langsam aus und zähle dabei bis sechs. Dadurch wird der Atem ruhiger und Entspannung setzt ein.
Kurze Zeit später war Petra mit der Vaginaluntersuchung fertig.
Petra: Du hast dich sehr tapfer gehalten. Für das erste Mal war das sehr gut von dir. Diese Untersuchung solltest du ab jetzt alle 6 Monate vornehmen lassen, denn du konntest sicherlich feststellen, dass es wirklich halb so schlimm war, und das du noch jungfräulich bist, habe ich auch feststellen können. Daraus schließe ich, dass sich keiner sexuell an dir zu schaffen gemacht hat. Darüber sind wir alle sicherlich sehr erleichtert. Du siehst wie Tante Polly auch ein großer Stein vom Herzen gefallen ist.
Gegen deine Hämatome werden wir auch etwas tun. Die beste Methode ist: Eis – Kompressen – Hochlagern (Beine).
Deine Tachykardie, also dein Herzrasen, gefällt mir als Medizinerin und als Mensch natürlich auch nicht. Gutartiges Herzrasen (Herzjagen) tritt plötzlich auf und verschwindet meist von selbst. Dafür verantwortlich ist sicherlich deine enorme Aufregung in den letzten Minuten, die deinen Puls in die Höhe schießen lassen, und natürlich auch die Geschehnisse der letzten Zeit. Auch hier helfen Tipps wie Entspannungsübungen, tiefes Ein- und Ausatmen.
Petra zu Polly: Auf Medikamente wie Betablocker möchte ich aber bewusst verzichten, da die jetzigen Erscheinungen auf die vorhin besprochenen Ursachen zurückzuführen sind. Aber gegen ein leichtes Sedativum (Beruhigungsmittel) ist nichts Gravierendes einzuwenden. Benzodiazepine z. B. lösen Ängste und Anspannungen, diese Wirkung wird meist als ausgesprochen angenehm erlebt. Außerdem wirken sie sedierend, machen in höheren Dosierungen müde und fördern das Ein- und Durchschlafen, welches bei unserer Beatrice garantiert von Vorteil ist.
Petra zu Beatrice: Jetzt kommt also nur noch ein kleiner Piecks in deinen Arm, und dann hast du es überstanden. Du warst sehr tapfer, und hast alles großartig gemacht. Dafür gebührt dir ein großes Lob. Gleich wirst du ein wenig müde werden, und ein wenig schlafen.
Polly schmunzelnd: Petra, wenn du so großartig weiter machst, kommt die Anschaffung eines RTW (Rettungswagen) garantiert auf die Tagesordnung unserer allwöchentlichen Konferenzbesprechung auf „Gut Bavaria“. Und du weiß ja, dass Tante Othilie nicht gerade in das Glas spuckt. Denn so ein kleiner Wohnwagen, in dem wir gerade sind, wird ihren Ansprüchen garantiert nicht gerecht werden.
Petra: Die Idee wäre garantiert nicht mal so schlecht, weil unser Dorf „Ups“ über keinen RTW verfügt. Die Einsatzkräfte müssen immer aus dem übernächsten Dorf anrücken, um erste Hilfe zu leisten. Wobei unsere private Krankenstation auf „Gut Bavaria“ die erste Anlaufstelle für den RTW wäre.
Petra lachend: Was hältst du von einem Rettungshubschrauber mit separatem Landeplatz auf unserem „Gut“?
Polly ebenso lachend: Wenn ich mit diesem Vorschlag bei der nächsten Konferenz herausrücken sollte, würde sie schon am nächsten Tag einen Helikopter bestellen. Du kennst sie, sie würde alles für dich machen. Sie ist fürwahr eine großartige Frau, und ein toller Mensch.
Petra: Ich sehe gerade, dass unsere Beatrice so langsam müde wird. Das ist hervorragend. Und auch ihr Puls befindet sich, wie ich gerade feststelle, wieder in einem normalen Bereich.
Polly: Beatrice, ich werde dir jetzt einen schicken Pyjama von Martina überziehen, und danach lege ich dich in das Bett. Alles was gleich um dich herum geschieht, soll dich überhaupt nicht belasten. Du kannst dich sicher wie in Abrahams Schoß fühlen. Du kannst ganz entspannt schlafen. Wir passen auf dich auf.
Mittlerweile war es 24 Uhr.
Die Kinder lagen schon in ihren Schlafsäcken, während die Spannung bei den Erwachsenen anstieg. Denn das die Leute vom Zirkus hier erscheinen würden, war allen Beteiligten klar. Denn auf Grund der Verletzungen bzw. Misshandlungen an Beatrice können sie es nicht wagen, dass das Mädchen zu viel erzählen würde. Weder bei der Polizei, noch bei anderen fremden Personen.
Joggeli, James, Eddy, Hauptwachtmeister Schultz, Herr Bolle, und Frank Langer waren strategisch um das „Zelt-Dorf“ herum postiert, und bewaffnet waren sie auch. Ihre scharfen Pistolen steckten im Hosenbund, welches durch weite T-Shirts weitgehend verdeckt wurde.
Kurze Zeit später sahen sie etliche Taschenlampen im Wald aufleuchten. Joggeli zählte insgesamt 11 Lichter.
Eddy: Ein ungesundes Verhältnis.
Wenige Minuten später betrat ein einzelner grobschlächtiger Mann das „Zelt-Dorf“ während alle anderen Lichter ausgeschaltet waren.
Er schien etwas überrascht zu sein, als er plötzlich James gegenüberstand.
Der fremde Mann, der übrigens Romeo hieß, sprach James an.
Oh, zu so später Stunde noch auf?
James: Das gleiche könnte ich sie auch fragen.
Romeo: Ja tatsächlich, ich suche meine Tochter Beatrice.
James: Alleine? Ist das nicht zu wenig, in diesem recht großen Wald eine vermisste Person zu suchen, man kann sich hier auch sehr schnell verlaufen, und dann haben sie ein Problem.
Romeo: Nun ja, ich wollte erst einmal alleine auf die Suche gehen.
James dachte sich: Will er mich tatsächlich verarschen. Eine absolut billige Masche.
James: Na in jedem Fall werden sie hier vergeblich suchen, denn wenn tatsächlich hier ein Mädchen, wie hieß sie übrigens……..
Romeo: Beatrice.
James: Wenn sie also ein Mädchen mit dem Namen Beatrice suchen, dann muss ich ihnen sagen, dass ihr Weg hierhin leider vergeblich war. Ich würde ihnen gerne helfen wollen, aber bei uns ist kein Mädchen aufgetaucht.
Romeo: Könnte ich mich hier ein wenig umsehen?
James: Das wäre sehr ungelegen, da die Zeltbewohner mittlerweile alle schlafen. Und wecken möchte ich sie keineswegs.
Romeo: Ich würde mich auch erkenntlich zeigen.
James: Keine Chance. Verschieben sie ihre Suche auf den nächsten Tag. Vielleicht ist dieses Mädchen mittlerweile auch wieder bei ihnen zu Hause.
Romeo: Das funktioniert nicht, da wir vom Zirkus sind, und wir morgen früh weiterziehen.
James in einem etwas schärferem Ton: Das glaube ich nicht. Wir haben heute auch den Zirkus besucht und gelesen, dass sie bis Sonntagabend hier gastieren.
Die anderen 4 Zelt-Beschützer waren hinter den Zelten postiert, da sie von dort die anderen 10 Männer vom Zirkus erwarteten.
Aber erstmal wieder zurück zu James.
Hier kam Romeo zu der Überzeugung, dass er seinen Forderungen bezüglich einer Zeltkontrolle etwas mehr Nachdruck verleihen sollte.
Denn plötzlich hatte er eine Pistole in der Hand.
James: Eddy, du kommst gerade richtig.
Romeo drehte sich erwartungsgemäß blitzschnell herum, und stellte fest, dass er einem Irrtum erlegen war. Das war auch seine letzte Tat, denn nun lag er auf dem Boden, und die Pistole in unerreichbarer Ferne. Dafür trug er jetzt ein paar silberne Handschellen, und auf seinem Mund und seiner Nase nahm er einen ekligen Geruch war, der im bekannt vorkam. Das hatte er schon einmal gerochen, als ihm der Blinddarm im Krankenhaus herausgenommen wurde. Das war aber auch das letzte was er bewusst wahrnahm.
James leise: Ausgezeichnet dieses Äther. Ich werde mich bei Petra für die Leihgabe bei Gelegenheit bedanken.
Er griff in seine rechten Hosentasche , kramte ein „echtes“ Kaugummi der Marke „Wrigley's Spearmint Gum, Minz-Geschmack, natürlich ohne Zucker (absolut vorbildlich) aus der Tasche, und steckte dies in aller Ruhe in seinem Mund.
Was für ein cooler Typ.
James entfernte sich von diesem „Tatort“ und begab sich auf die andere Seite des Zeltplatzes, um seine Kollegen zu unterstützen. Nichtahnend, dass er dabei einen kleinen Fehler begann. Woher sollte er auch wissen, dass sich ein weiterer unerwünschter Besucher des Zirkus sich in der Nähe von James und diesem Romeo aufhielt. Im Grunde genommen ein feiger Typ, der tatenlos zusah wie Romeo von James unschädlich gemacht wurde.
Nun nahm er die Gelegenheit wahr, sich dem Wohnwagen zu nähern. Er konnte 1 + 1 zusammenzählen (Ergebnis =3), dass er nun freie Bahn hatte.
Im Wohnwagen selbst schliefen Polly, Petra und Beatrice den Schlaf der Gerechten. Und das gemeinsam im großen Bett, welches zwar nur für zwei Personen ausgelegt war, aber bei den drei sehr schlanken Personen spielte das keine große Rolle.
Polly hat einen leichten Schlaf, und so vernahm sie, dass sich jemand an das Schloss der Wohnwagentüre zu schaffen machte. Das konnte natürlich keiner der Reisetruppe sein, da sie immer einen Schlüssel zur Hand hatten. Außerdem würden sie sich vor dem Betreten des Wagens akustisch bemerkbar machen.
Nun, jedenfalls verschaffte sich der Einbrecher nach einiger Zeit den von ihm erhofften Zutritt zu der Entbindungsstation.
Hier wurde er aber schon von Frl. Doktor Petra Hoffmann mit einem Spekulum (Entenschnabel, Größe L) in der Hand erwartet.
Hilfsschwester Tante Polly hielt derweil eine Geburtszange in der Hand.
Verzeihung, falsches Foto. Hier die Korrektur:
Bei einer guten volkstümlichen Geburt durfte ein Zink-Eimer (Fassungsvermögen 10 Liter) mit Wasser natürlich nicht fehlen.
Man kann sagen was man will, der Kreissaal (was für ein Wort) war komplett ausgestattet.
Um eventuelle Missverständnisse im vorneherein auszuschließen, hier ging es diesmal nicht um eine bevorstehende Geburt, sondern um einen gebührenden Empfang des Einbrechers Gustavo vom Zirkus Moggeli.
Bewundernswert die Vorgehensweise und Taktik unserer drei jungen Damen.
Erst einmal wurde die Geburt eingeleitet. Das geschah dadurch, dass Beatrice den Einbrecher mit einem Tritt in die „Familienplanung“ willkommen hieß.
Dadurch senkte sich der Kopf von Gustavo, so dass Schwester Petra ihn mit dem Spekulum bearbeitete. Anschließend erfolgte die eigentliche Zangengeburt, die von Polly durchgeführt wurde. Natürlich ebenfalls auf dem Kopf.
Anschließend wurde die Türe des Wohnwagens geöffnet, und Gustavo wurde mittels eines Fußtritts wieder nach draußen befördert, ohne das er Zeit fand, seine Krankenkassenkarte vorzuzeigen.
Das war die schnellste und kostengünstigste Geburt in Oberbayern seit der neuen Zeitrechnung.
Zur Abkühlung des Gemüts von Gustavo bekam er zur Krönung noch den Eimer mit Wasser über den Kopf ausgeschüttet.
Nun war also der nächste Kontrahent ausgeschaltet.
Es waren aber immer noch 9 Personen die das Zeltlager in Aufregung versetzte. Wobei bei unserer Reisegruppe mittlerweile eine Person fehlte. Das war Chantale, die auf Anweisung James mit dem VW-Bulli den nächsten kleinen Ort an ansteuerte um die Polizei zu informieren.
Solange musste also das „Fort“ nach amerikanischem Vorbild gehalten und verteidigt werden.
Ob das letztendlich gelinkt, könnt ihr im nächsten Teil der Trilogie erfahren.
Ende Teil: 341
Monika
Geschrieben am 07.08.2020
Kapitel: 422
Beatrice
Geburtstagskinder vom 27. Mai 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1911 Vincent Price
wurde an diesem Tag 54 Jahre alt
1922 Christopher Lee
wurde an diesem Tag 43 Jahre alt
1923 Henry Kissinger
wurde an diesem Tag 42 Jahre alt
1934 Uwe Friedrichsen
wurde an diesem Tag 31 Jahre alt
1959 Donna Strickland
wurde an diesem Tag sechs Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/27-mai-1965
27.5.1965
Die Katholische Arbeiterbewegung Westdeutschlands spricht sich auf ihrem 23. Verbandstag in Dortmund für einen bezahlten Bildungsurlaub, die Verlängerung der Volksschulzeit auf zehn Jahre, die Einrichtung von Ganztagsschulen, verbesserte Übergänge zwischen den Schulformen und bessere Chancen für Arbeiterkinder an den Höheren Schulen und Universitäten aus.
27.5.1965
Inter Mailand wird im heimischen Stadion Europacupsieger der Fußball-Landesmeister durch ein 1:0 gegen Benfica Lissabon.
Polly: Ich bin fest davon überzeugt, dass dir hier nichts geschehen wird. Du wirst unter unserer Obhut stehen. Ich würde sagen, du begibst dich erstmal in unserem Wohnwagen, wo dir Martina und Petra Gesellschaft leisten werden, während wir Erwachsenen nach einer Lösung suchen wollen, die wir garantiert auch finden. Mach dir also keine großen Gedanken, es wird alles gut.
Kurze Zeit später sprachen und beratschlagten die erwachsenen Teilnehmer die gegenwärtige Situation, in der sich Beatrice im Moment befand.
Othilie: Da wir davon ausgehen können, dass die Zirkusleute hier gleich erscheinen werden, sollten wir tunlichst darauf vorbereitet sein. Aber ob sie in friedlicher Absicht kommen?
James: Im ersten Schritt sicherlich ja, denn sie werden sich erstmal nach dem Verbleib des Mädchens erkundigen wollen. Daher sollten wir ihnen höflich entgegentreten, und versuchen denen glaubhaft zu versichern, dass sich Beatrice sich hier nicht befindet. Da müssen natürlich alle mitspielen, und daher sollten wir so schnell wie möglich alle hier anwesenden Personen informieren. Keiner darf sich verplappern.
Polly: Und wo willst du Beatrice verstecken?
Eddy: Im Wohnanhänger, und zwar unter dem Bett von Martina und Tina, also im Bettkasten. Lupo soll sich davor hinlegen. Das wäre die beste Versteckmöglichkeit. Denn von den Zirkusleuten wird wohl kaum einer an den Bettkasten herantrauen, wenn Lupo davor liegt. Sie hätten ja sowieso nicht das Recht bei uns herumzuschnüffeln.
Othilie: Wir haben aber auch nicht das Recht, dass Mädchen in unserer Obhut zu nehmen. Denn wir entziehen es den Erziehungsberechtigten, und das ist nun mal ihr Stiefvater. Da könnten wir gewaltigen Ärger bekommen.
Polly: Aber nicht, wenn das Kindeswohl gefährdet ist, und so sieht es ja im Moment aus. Vielleicht kann uns Petra nachher näheres erzählen.
Im Wohnanhänger selbst saßen Martina, Tina, Petra und Beatrice.
Petra: Was mich leicht verwundert Beatrice, dass du trotz der sehr warmen Frühlingsnacht eine Bluse mit langem Arm trägst. Wie du sicherlich bemerkt hast, tragen wir alle entweder eine Bluse mit kurzem Arm oder ein T-Shirt. Deine weiße Bluse sieht natürlich sehr schick aus, aber ich tue mich schwer zu glauben, dass dir evtl. zu kalt ist. Nehme mir meine Frage bitte nicht übel, denn ich und auch alle anderen meinen es gut mit dir. Dessen kannst du dir zu 100 % sicher sein. Wir sind alle da um dir zu helfen.
Petra weiter mit leiser und beruhigender Stimme: Du weißt, worauf ich hinauswill. Du kannst dich uns ruhig anvertrauen. Wie werden für alles eine Lösung finden. Darüber hinaus bin ich gelernte Krankenschwester, und absolviere im Moment mein Medizinstudium an der medizinischen Universitätsklinik in München. Ich werde dir also auch medizinisch helfen können. Das dazu nötige Equipment ist bei uns vollständig vorhanden.
Was meinst du Beatrice, willst du uns vielleicht doch einiges erzählen.
In der Zwischenzeit traf auch Polly ein, die die letzten Bemerkungen von Petra mitbekommen hatte. Damit es im Wohnwagen nicht zu eng wurde, verließ Martina den Wohnanhänger, brachte aber zur Freude aller Personen kurze Zeit später Füchschen „Foxy“ mit, den sie auf dem Schoß Beatrice legte. Foxy begrüßte den Neuankömmling (Beatrice) mit zärtlichen Reiben ihres Kopfes an dem verweinten Gesicht des jungen Mädchens.
Sie streichelte über das zarte und weiche Fell des Tieres, und hatte sich augenblicklich in dieses tierische Geschöpf verliebt.
Das war dann der Augenblick, wo das Mädchen langsam die Ärmel ihrer Bluse öffnete, und sie nach oben schob.
Mit Entsetzen sahen Polly, Petra, Martina und Tina die frischen Striemen auf dem Oberarm, die keineswegs von einem Unfall herrühren konnten.
Petra leise aber bestimmt: Bis auf Tante Polly und selbstverständlich Beatrice sowie meine Wenigkeit, verlassen bitte alle den Wohnwagen.
Dies geschah dann auch ohne irgendwelche Proteste, da alle Verständnis für diese Aussage von Petra zeigten.
Petra: Jetzt sind wir drei ganz unter uns. Ich würde mich sehr freuen, wenn du dich uns gegenüber weiter öffnen würdest. Du kannst dich ganz ohne Scham auskleiden, und dich auf dem Bett von Martina und Tina hinlegen.
Und tatsächlich kam Beatrice dieser Aufforderung nach, denn auch sie hatte ein großes Vertrauen gegenüber Petra gefunden. Wie viele andere Patienten auch. Die einfühlsame Art der jungen Dame (Petra) hinterließ bei ihr großen Eindruck. Und sie fühlte, dass man ihr ehrlich helfen wollte. Auch die andere junge Dame namens Polly gefiel ihr sehr gut. Nicht nur von ihrem schicken Äußeren her, sondern auch die Anteilnahme und das ruhige Wesen beeindruckte sie.
Hier hatte sie plötzlich Menschen gefunden, die Interesse an ihr Schicksal bekundeten, und ihr halfen das Martyrium zu einem guten Ende zu führen.
Denn dass sie ein großes Martyrium erlebt haben musste, wurden Petra und Polly vollends klar, als sie den nackten Körper vor sich liegen sahen.
Große Teile des Körpers waren mir Hämatomen überseht, die nur durch eine entsprechende Kleidung verdeckt werden konnten.
Petra: Ich möchte deine Verletzungen mit einer Sofortbildkamera, und einem normalen Fotoapparat mit Negativfilm dokumentieren, um sofort Beweise in der Hand zu haben, die dann den entsprechenden Behörden zugeführt werden. Das wäre sehr wichtig mein Schatz.
Beatrice nickte mit dem Kopf, was dann wohl als Zustimmung angesehen werden konnte.
Petra machte daraufhin etliche Aufnahmen mit der Sofortbildkamera, dessen Fotos anschließend durch Polly den Erwachsenen in den anderen Zelten zur Ansicht überbracht wurden.
(Zu der Reaktion der Erwachsenen später mehr).
Petra: Ich sehe, dass du erhebliche Schmerzen hast wenn ich dich berühre. Ich würde auch gerne wissen wollen, ob man sich an dir vergangen hat? Du weißt was ich meine.
Beatrice: Das ist bisher nicht geschehen.
Petra: Darf ich mir mal selbst mal ein Überblick darüber verschaffen.
Beatrice: Ja das dürfen sie Fräulein Hoffmann
(Mittlerweile hatte Beatrice erfahren, mit welchen Personen sie es überhaupt zu tun hat).
Petra: Du kannst mich ruhig mit Petra ansprechen. Alle nennen mich nur Petra oder Schwester Petra.
Beatrice: Ja Petra.
Petra: So ist es recht.
Ich werde dir jetzt zwei Beinschalen am Fußende platzieren, wo du die Beine bitte hineinlegen sollst. Du brauchst absolut keine Angst zu haben. da ich vor meinem Studium bei einer hervorragenden Lehrmeisterin (Frau Doktor Bernds) in der Gynäkologie gearbeitet habe. Warst du schon einmal bei einem Frauenarzt oder einer Frauenärztin?
Beatrice: Nein Petra.
Petra: Keine Angst, ich werde dir nicht wehtun, und Schamgefühle brauchst du auch nicht zu haben. Ich hatte zwar in der Praxis, und habe jetzt in der Klinik etwas bequemere Arbeitsbedingungen, aber das werden wir beide schon hinbekommen. Tante Polly wird dir beruhigend die Hand halten. Einfach versuchen ganz locker zu bleiben, und nicht verkrampfen. Ich werde dir vorher alles erläutern was ich machen werde.
Mit Hilfe eines für dich extra angewärmten und mit Gleitgel versehenen kleinen Scheidensspiegels, in Fachkreisen unter den Namen Spekulum bekannt, kann ich die Scheidenwände und den Muttermund untersuchen, das ist der untere Teil des Gebärmutterhalses. Das kleine Spekulum verwende ich deswegen, um das Hymen, also um das eventuell noch vorhandene Jungfernhäutchen nicht zu verletzen. Ich achte bei der Untersuchung zum Beispiel auch auf Veränderungen am Gewebe, Narben oder Verletzungen und kann mir auch die inneren Geschlechtsorgane anschauen. Außerdem werde ich noch einen Abstrich machen, welches ich dem Labor zukommen lasse.
Du bist verständlicherweise jetzt sehr angespannt, wie ich feststelle. Ein kleiner Tipp von mir: Versuche bewusst zu atmen. Eine gute Übung ist die folgende: Atme durch die Nase ein und zählen dabei langsam bis vier. Nun atme langsam aus und zähle dabei bis sechs. Dadurch wird der Atem ruhiger und Entspannung setzt ein.
Kurze Zeit später war Petra mit der Vaginaluntersuchung fertig.
Petra: Du hast dich sehr tapfer gehalten. Für das erste Mal war das sehr gut von dir. Diese Untersuchung solltest du ab jetzt alle 6 Monate vornehmen lassen, denn du konntest sicherlich feststellen, dass es wirklich halb so schlimm war, und das du noch jungfräulich bist, habe ich auch feststellen können. Daraus schließe ich, dass sich keiner sexuell an dir zu schaffen gemacht hat. Darüber sind wir alle sicherlich sehr erleichtert. Du siehst wie Tante Polly auch ein großer Stein vom Herzen gefallen ist.
Gegen deine Hämatome werden wir auch etwas tun. Die beste Methode ist: Eis – Kompressen – Hochlagern (Beine).
Deine Tachykardie, also dein Herzrasen, gefällt mir als Medizinerin und als Mensch natürlich auch nicht. Gutartiges Herzrasen (Herzjagen) tritt plötzlich auf und verschwindet meist von selbst. Dafür verantwortlich ist sicherlich deine enorme Aufregung in den letzten Minuten, die deinen Puls in die Höhe schießen lassen, und natürlich auch die Geschehnisse der letzten Zeit. Auch hier helfen Tipps wie Entspannungsübungen, tiefes Ein- und Ausatmen.
Petra zu Polly: Auf Medikamente wie Betablocker möchte ich aber bewusst verzichten, da die jetzigen Erscheinungen auf die vorhin besprochenen Ursachen zurückzuführen sind. Aber gegen ein leichtes Sedativum (Beruhigungsmittel) ist nichts Gravierendes einzuwenden. Benzodiazepine z. B. lösen Ängste und Anspannungen, diese Wirkung wird meist als ausgesprochen angenehm erlebt. Außerdem wirken sie sedierend, machen in höheren Dosierungen müde und fördern das Ein- und Durchschlafen, welches bei unserer Beatrice garantiert von Vorteil ist.
Petra zu Beatrice: Jetzt kommt also nur noch ein kleiner Piecks in deinen Arm, und dann hast du es überstanden. Du warst sehr tapfer, und hast alles großartig gemacht. Dafür gebührt dir ein großes Lob. Gleich wirst du ein wenig müde werden, und ein wenig schlafen.
Polly schmunzelnd: Petra, wenn du so großartig weiter machst, kommt die Anschaffung eines RTW (Rettungswagen) garantiert auf die Tagesordnung unserer allwöchentlichen Konferenzbesprechung auf „Gut Bavaria“. Und du weiß ja, dass Tante Othilie nicht gerade in das Glas spuckt. Denn so ein kleiner Wohnwagen, in dem wir gerade sind, wird ihren Ansprüchen garantiert nicht gerecht werden.
Petra: Die Idee wäre garantiert nicht mal so schlecht, weil unser Dorf „Ups“ über keinen RTW verfügt. Die Einsatzkräfte müssen immer aus dem übernächsten Dorf anrücken, um erste Hilfe zu leisten. Wobei unsere private Krankenstation auf „Gut Bavaria“ die erste Anlaufstelle für den RTW wäre.
Petra lachend: Was hältst du von einem Rettungshubschrauber mit separatem Landeplatz auf unserem „Gut“?
Polly ebenso lachend: Wenn ich mit diesem Vorschlag bei der nächsten Konferenz herausrücken sollte, würde sie schon am nächsten Tag einen Helikopter bestellen. Du kennst sie, sie würde alles für dich machen. Sie ist fürwahr eine großartige Frau, und ein toller Mensch.
Petra: Ich sehe gerade, dass unsere Beatrice so langsam müde wird. Das ist hervorragend. Und auch ihr Puls befindet sich, wie ich gerade feststelle, wieder in einem normalen Bereich.
Polly: Beatrice, ich werde dir jetzt einen schicken Pyjama von Martina überziehen, und danach lege ich dich in das Bett. Alles was gleich um dich herum geschieht, soll dich überhaupt nicht belasten. Du kannst dich sicher wie in Abrahams Schoß fühlen. Du kannst ganz entspannt schlafen. Wir passen auf dich auf.
Mittlerweile war es 24 Uhr.
Die Kinder lagen schon in ihren Schlafsäcken, während die Spannung bei den Erwachsenen anstieg. Denn das die Leute vom Zirkus hier erscheinen würden, war allen Beteiligten klar. Denn auf Grund der Verletzungen bzw. Misshandlungen an Beatrice können sie es nicht wagen, dass das Mädchen zu viel erzählen würde. Weder bei der Polizei, noch bei anderen fremden Personen.
Joggeli, James, Eddy, Hauptwachtmeister Schultz, Herr Bolle, und Frank Langer waren strategisch um das „Zelt-Dorf“ herum postiert, und bewaffnet waren sie auch. Ihre scharfen Pistolen steckten im Hosenbund, welches durch weite T-Shirts weitgehend verdeckt wurde.
Kurze Zeit später sahen sie etliche Taschenlampen im Wald aufleuchten. Joggeli zählte insgesamt 11 Lichter.
Eddy: Ein ungesundes Verhältnis.
Wenige Minuten später betrat ein einzelner grobschlächtiger Mann das „Zelt-Dorf“ während alle anderen Lichter ausgeschaltet waren.
Er schien etwas überrascht zu sein, als er plötzlich James gegenüberstand.
Der fremde Mann, der übrigens Romeo hieß, sprach James an.
Oh, zu so später Stunde noch auf?
James: Das gleiche könnte ich sie auch fragen.
Romeo: Ja tatsächlich, ich suche meine Tochter Beatrice.
James: Alleine? Ist das nicht zu wenig, in diesem recht großen Wald eine vermisste Person zu suchen, man kann sich hier auch sehr schnell verlaufen, und dann haben sie ein Problem.
Romeo: Nun ja, ich wollte erst einmal alleine auf die Suche gehen.
James dachte sich: Will er mich tatsächlich verarschen. Eine absolut billige Masche.
James: Na in jedem Fall werden sie hier vergeblich suchen, denn wenn tatsächlich hier ein Mädchen, wie hieß sie übrigens……..
Romeo: Beatrice.
James: Wenn sie also ein Mädchen mit dem Namen Beatrice suchen, dann muss ich ihnen sagen, dass ihr Weg hierhin leider vergeblich war. Ich würde ihnen gerne helfen wollen, aber bei uns ist kein Mädchen aufgetaucht.
Romeo: Könnte ich mich hier ein wenig umsehen?
James: Das wäre sehr ungelegen, da die Zeltbewohner mittlerweile alle schlafen. Und wecken möchte ich sie keineswegs.
Romeo: Ich würde mich auch erkenntlich zeigen.
James: Keine Chance. Verschieben sie ihre Suche auf den nächsten Tag. Vielleicht ist dieses Mädchen mittlerweile auch wieder bei ihnen zu Hause.
Romeo: Das funktioniert nicht, da wir vom Zirkus sind, und wir morgen früh weiterziehen.
James in einem etwas schärferem Ton: Das glaube ich nicht. Wir haben heute auch den Zirkus besucht und gelesen, dass sie bis Sonntagabend hier gastieren.
Die anderen 4 Zelt-Beschützer waren hinter den Zelten postiert, da sie von dort die anderen 10 Männer vom Zirkus erwarteten.
Aber erstmal wieder zurück zu James.
Hier kam Romeo zu der Überzeugung, dass er seinen Forderungen bezüglich einer Zeltkontrolle etwas mehr Nachdruck verleihen sollte.
Denn plötzlich hatte er eine Pistole in der Hand.
James: Eddy, du kommst gerade richtig.
Romeo drehte sich erwartungsgemäß blitzschnell herum, und stellte fest, dass er einem Irrtum erlegen war. Das war auch seine letzte Tat, denn nun lag er auf dem Boden, und die Pistole in unerreichbarer Ferne. Dafür trug er jetzt ein paar silberne Handschellen, und auf seinem Mund und seiner Nase nahm er einen ekligen Geruch war, der im bekannt vorkam. Das hatte er schon einmal gerochen, als ihm der Blinddarm im Krankenhaus herausgenommen wurde. Das war aber auch das letzte was er bewusst wahrnahm.
James leise: Ausgezeichnet dieses Äther. Ich werde mich bei Petra für die Leihgabe bei Gelegenheit bedanken.
Er griff in seine rechten Hosentasche , kramte ein „echtes“ Kaugummi der Marke „Wrigley's Spearmint Gum, Minz-Geschmack, natürlich ohne Zucker (absolut vorbildlich) aus der Tasche, und steckte dies in aller Ruhe in seinem Mund.
Was für ein cooler Typ.
James entfernte sich von diesem „Tatort“ und begab sich auf die andere Seite des Zeltplatzes, um seine Kollegen zu unterstützen. Nichtahnend, dass er dabei einen kleinen Fehler begann. Woher sollte er auch wissen, dass sich ein weiterer unerwünschter Besucher des Zirkus sich in der Nähe von James und diesem Romeo aufhielt. Im Grunde genommen ein feiger Typ, der tatenlos zusah wie Romeo von James unschädlich gemacht wurde.
Nun nahm er die Gelegenheit wahr, sich dem Wohnwagen zu nähern. Er konnte 1 + 1 zusammenzählen (Ergebnis =3), dass er nun freie Bahn hatte.
Im Wohnwagen selbst schliefen Polly, Petra und Beatrice den Schlaf der Gerechten. Und das gemeinsam im großen Bett, welches zwar nur für zwei Personen ausgelegt war, aber bei den drei sehr schlanken Personen spielte das keine große Rolle.
Polly hat einen leichten Schlaf, und so vernahm sie, dass sich jemand an das Schloss der Wohnwagentüre zu schaffen machte. Das konnte natürlich keiner der Reisetruppe sein, da sie immer einen Schlüssel zur Hand hatten. Außerdem würden sie sich vor dem Betreten des Wagens akustisch bemerkbar machen.
Nun, jedenfalls verschaffte sich der Einbrecher nach einiger Zeit den von ihm erhofften Zutritt zu der Entbindungsstation.
Hier wurde er aber schon von Frl. Doktor Petra Hoffmann mit einem Spekulum (Entenschnabel, Größe L) in der Hand erwartet.
Hilfsschwester Tante Polly hielt derweil eine Geburtszange in der Hand.
Verzeihung, falsches Foto. Hier die Korrektur:
Bei einer guten volkstümlichen Geburt durfte ein Zink-Eimer (Fassungsvermögen 10 Liter) mit Wasser natürlich nicht fehlen.
Man kann sagen was man will, der Kreissaal (was für ein Wort) war komplett ausgestattet.
Um eventuelle Missverständnisse im vorneherein auszuschließen, hier ging es diesmal nicht um eine bevorstehende Geburt, sondern um einen gebührenden Empfang des Einbrechers Gustavo vom Zirkus Moggeli.
Bewundernswert die Vorgehensweise und Taktik unserer drei jungen Damen.
Erst einmal wurde die Geburt eingeleitet. Das geschah dadurch, dass Beatrice den Einbrecher mit einem Tritt in die „Familienplanung“ willkommen hieß.
Dadurch senkte sich der Kopf von Gustavo, so dass Schwester Petra ihn mit dem Spekulum bearbeitete. Anschließend erfolgte die eigentliche Zangengeburt, die von Polly durchgeführt wurde. Natürlich ebenfalls auf dem Kopf.
Anschließend wurde die Türe des Wohnwagens geöffnet, und Gustavo wurde mittels eines Fußtritts wieder nach draußen befördert, ohne das er Zeit fand, seine Krankenkassenkarte vorzuzeigen.
Das war die schnellste und kostengünstigste Geburt in Oberbayern seit der neuen Zeitrechnung.
Zur Abkühlung des Gemüts von Gustavo bekam er zur Krönung noch den Eimer mit Wasser über den Kopf ausgeschüttet.
Nun war also der nächste Kontrahent ausgeschaltet.
Es waren aber immer noch 9 Personen die das Zeltlager in Aufregung versetzte. Wobei bei unserer Reisegruppe mittlerweile eine Person fehlte. Das war Chantale, die auf Anweisung James mit dem VW-Bulli den nächsten kleinen Ort an ansteuerte um die Polizei zu informieren.
Solange musste also das „Fort“ nach amerikanischem Vorbild gehalten und verteidigt werden.
Ob das letztendlich gelinkt, könnt ihr im nächsten Teil der Trilogie erfahren.
Ende Teil: 341
Monika
Geschrieben am 07.08.2020
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Okt 09, 2021 8:33 pm
Liebe Leser,
in der Familien-Saga "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" sind mehrere Familienmitglieser der Familie Hoffmann und auch die Kinder unterwegs, um etliche Schulen in Oberbayern mit Schulunifomen auszustatten.
Das ganze beschäftigt mich so, dass ich mal ein wenig gegoogelt habe. Und dabei erstaunliches erfunden.
Schuluniformen in Frankreich Beschreibung. Mode am Schreibtisch: Schuluniformen auf der ganzen Welt
Über die Frage, ob eine einheitliche Schuluniform benötigt wird, kann man bis zur Heiserkeit streiten. Befürworter der Kleiderordnung glauben, dass sie die Disziplin im Klassenzimmer aufrechterhält und den Zusammenhalt und die Gleichstellung fördert. Und die Eltern haben keine Kopfschmerzen, was sie dem Kind anziehen sollen. Gegner argumentieren, dass diese Herangehensweise an Kleidung die Persönlichkeit tötet und wenig Einfluss auf den Lernprozess hat.
webseite schlägt vor, nicht zu streiten, sondern nur zu sehen, in welchen Kindern in verschiedenen Ländern der Welt die Schule besucht wird. Viele Optionen sehen sehr stilvoll und praktisch aus, bewerten Sie selbst.
Japan
japanisch schuluniform für Mädchen "sira-fuku" nimmt in Anime-Cartoons und Manga-Comics einen besonderen Platz ein und ist weltweit bekannt. Eine Bluse im nautischen Stil und ein Faltenrock, der in der High School kürzer wird. Es werden Schuhe mit niedrigen Absätzen und Kniestrümpfe benötigt, die auch im Winter getragen werden. Um ein Verrutschen zu verhindern, kleben Schulmädchen sie mit Spezialkleber auf die Füße.
Großbritannien
In England alles ist streng mit der Kleiderordnung der Schule... Die allererste Uniform war blau. Es wurde angenommen, dass diese Farbe Kinder lehrt, organisiert und bescheiden zu sein, aber es war auch der billigste Stoff. Jetzt hat jede Institution ihre eigene Form und Symbolik. Bis jetzt ist in einigen Schulen alles so hart, dass es verboten ist, auch bei Hitze Shorts zu tragen. In diesem Sommer streikten die Schuljungen und kamen in Röcken. Seitdem haben viele Schulen geschlechtsneutrale Schuluniformen eingeführt.
Australien
Das australische Bildungssystem hat viel von Großbritannien geliehen. Die Schuluniform ist den Briten sehr ähnlich, nur leichter und offener. Aufgrund des heißen Klimas und der aktiven Sonne bieten viele Bildungseinrichtungen Hüte oder Panamas an.
Kuba
In Kuba werden Schuluniformen in verschiedenen Variationen angeboten: weiß oben - gelb unten, blau oben - blau unten. Sowie weiße Hemden und burgunderfarbene Sommerkleider oder Hosen mit einem obligatorischen Element - einer Pionierbindung, den sowjetischen Schulkindern bekannt. Es kann zwar nicht nur rot, sondern auch blau sein.
Indonesien
In Indonesien unterscheiden sich die Uniformen der Schüler in jeder Studienphase in der Farbe. Die weiße Oberseite bleibt unverändert, aber die Unterseite kann burgunderrot, dunkelblau oder grau sein. Aber das Interessanteste ist das Letzte. Nach bestandener nationaler Prüfung feiern die Studierenden ihre Freiheit und malen Sie die Form mit Filzstiften und Sprühdosen. Auf Wiedersehen, Schule!
China
Chinesische Studenten haben verschiedene Uniformen: für Feiertage und normale Tage, für Winter und Sommer. Die Schuluniform für den Alltag ist für Jungen und Mädchen fast gleich ähnelt oft einem normalen Trainingsanzug.
Ghana
Alle Kinder im Staat müssen Schuluniformen tragen. Gleichzeitig ist Ghana wie die meisten afrikanischen Länder durch niedrige Einkommen und hohe Armut gekennzeichnet. Der Kauf einer Schuluniform ist eines der Hindernisse für eine Ausbildung. Im Jahr 2010 verteilte die Regierung das Formular im Rahmen ihrer Bildungspolitik kostenlos an die Kommunen.
Vietnam
Die Kleiderordnung für Junior und High School ist weit verbreitet. Aber Schüler in Vietnam haben das Recht zu tragen schneeweiße Nationaltracht ao dai... In einigen Bildungseinrichtungen wird es nur für wichtige Ereignisse oder Zeremonien begrüßt, in einigen jedoch für den Alltag.
Syrien
Schuluniformen in Syrien noch vor Beginn eines langwierigen militärischen Konflikts aus politischen Gründen wurde von langweiligem Khaki zu leuchtenden Farben geändert: Blau, Grau und Pink... Und es symbolisierte den Wunsch, Frieden im Nahen Osten zu schaffen, was jetzt ein wenig traurig zu hören ist.
Butan
Ein anderes Land, in dem Schüler zur Schule gehen traditionelle Tracht tragen, - Bhutan. Für Mädchen heißt die Kleidung "kira" und für Jungen "gho" und ähnelt einer Robe. Zuvor trugen die Kinder alle Lehrbücher und Schulsachen direkt darin. Aktentaschen sind bereits üblich, aber wenn Sie möchten, können Sie etwas auf Ihrer Brust verstecken.
Südkorea
Kinder in Südkorea lernen von morgens bis spät abends. Es ist nicht verwunderlich, dass viele von ihnen die Schule als den romantischsten Ort betrachten, da der größte Teil ihres Lebens dort verbracht wird. Die Kleiderordnung der Schule ist obligatorisch und wird von der Schulverwaltung geregelt. Aber die Form ist nur auf den Straßen der Stadt und sogar bei Prominenten beliebt.
Schuluniform - ist es gut? Hilft es dem Klassenzusammenhalt und der Aufrechterhaltung der Disziplin oder tötet es Individualität und Selbstdarstellung? Viel hängt von den Bildungstraditionen ab, die in einem bestimmten Land oder an verschiedenen Schulen angenommen wurden.
Offensichtlich macht die Form allein den Schüler nicht neugieriger, fleißiger oder klüger. Und es macht keinen Sinn, die Erfahrung englischer Bildungseinrichtungen mit einer Geschichte von fünf Jahrhunderten als Argument für die Form zu bezeichnen. Selbst wenn alle Kinder die Mäntel und spitzen Hüte der Zauberer anziehen, wird ihre Schule nicht zu Hogwarts. Die Art und Weise, wie Schulkinder in einem bestimmten Land aussehen, sagt jedoch viel über die Kultur und Mentalität der Menschen aus.
Großbritannien
Das Konzept der "Schuluniform" tauchte in Großbritannien auf. Bereits 1553 wurde in der Nähe von London die Christ's Hospital School durch königlichen Erlass gegründet - eine Bildungseinrichtung für Jungen aus armen Familien, die immer noch als "Schule der blauen Mäntel" bezeichnet wird. Es ist wahr, jetzt ist es eine privilegierte Bildungseinrichtung für Kinder beider Geschlechter. Die Uniform ist dieselbe: lange Frackmäntel, weiße "Richter" -Krawatten, kurze Hosen und gelbe Strümpfe. Seltsamerweise sind Kinder stolz auf ihre mittelalterliche Kleidung und versuchen nicht, eine Revolution zu machen, um sich für die damalige Zeit angemessen zu kleiden.
Im Allgemeinen gibt es in Großbritannien nur sehr wenige Schulen, für die es keine obligatorische Form gibt. Öffentliche Schulen haben ihre eigenen "heraldischen Farben", die von den Schülern beachtet werden müssen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Jungen bis zum Spätherbst bis zur High School Shorts und Kniestrümpfe tragen. In privaten Einrichtungen müssen Sie in einem Schulgeschäft eine Uniform kaufen und nicht nur einen Anzug in der Winter- und Sommerversion, sondern auch "Fizra", Socken, Krawatten, oft Schuhe und sogar Haarnadeln.
Kuba
Kubanische Schulkinder erhalten kostenlose Sommerkleider und Shorts in satten Kirschfarben sowie Lehrbücher und Schreibmaterialien. Das Outfit der Schüler ist in Tabakfarben gestaltet. Näher am Abschlussball ziehen sich die Kubaner wieder um, diesmal in blauen Hemden und blauen Hosen und Röcken. Alle Kinder sind Mitglieder der Jugendabteilung der Kommunistischen Partei, daher wird die Uniform durch rote oder blaue Kopftücher ergänzt - wie Pioniere.
Teil 2 folgt morgen.
in der Familien-Saga "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" sind mehrere Familienmitglieser der Familie Hoffmann und auch die Kinder unterwegs, um etliche Schulen in Oberbayern mit Schulunifomen auszustatten.
Das ganze beschäftigt mich so, dass ich mal ein wenig gegoogelt habe. Und dabei erstaunliches erfunden.
Schuluniformen in Frankreich Beschreibung. Mode am Schreibtisch: Schuluniformen auf der ganzen Welt
Über die Frage, ob eine einheitliche Schuluniform benötigt wird, kann man bis zur Heiserkeit streiten. Befürworter der Kleiderordnung glauben, dass sie die Disziplin im Klassenzimmer aufrechterhält und den Zusammenhalt und die Gleichstellung fördert. Und die Eltern haben keine Kopfschmerzen, was sie dem Kind anziehen sollen. Gegner argumentieren, dass diese Herangehensweise an Kleidung die Persönlichkeit tötet und wenig Einfluss auf den Lernprozess hat.
webseite schlägt vor, nicht zu streiten, sondern nur zu sehen, in welchen Kindern in verschiedenen Ländern der Welt die Schule besucht wird. Viele Optionen sehen sehr stilvoll und praktisch aus, bewerten Sie selbst.
Japan
japanisch schuluniform für Mädchen "sira-fuku" nimmt in Anime-Cartoons und Manga-Comics einen besonderen Platz ein und ist weltweit bekannt. Eine Bluse im nautischen Stil und ein Faltenrock, der in der High School kürzer wird. Es werden Schuhe mit niedrigen Absätzen und Kniestrümpfe benötigt, die auch im Winter getragen werden. Um ein Verrutschen zu verhindern, kleben Schulmädchen sie mit Spezialkleber auf die Füße.
Großbritannien
In England alles ist streng mit der Kleiderordnung der Schule... Die allererste Uniform war blau. Es wurde angenommen, dass diese Farbe Kinder lehrt, organisiert und bescheiden zu sein, aber es war auch der billigste Stoff. Jetzt hat jede Institution ihre eigene Form und Symbolik. Bis jetzt ist in einigen Schulen alles so hart, dass es verboten ist, auch bei Hitze Shorts zu tragen. In diesem Sommer streikten die Schuljungen und kamen in Röcken. Seitdem haben viele Schulen geschlechtsneutrale Schuluniformen eingeführt.
Australien
Das australische Bildungssystem hat viel von Großbritannien geliehen. Die Schuluniform ist den Briten sehr ähnlich, nur leichter und offener. Aufgrund des heißen Klimas und der aktiven Sonne bieten viele Bildungseinrichtungen Hüte oder Panamas an.
Kuba
In Kuba werden Schuluniformen in verschiedenen Variationen angeboten: weiß oben - gelb unten, blau oben - blau unten. Sowie weiße Hemden und burgunderfarbene Sommerkleider oder Hosen mit einem obligatorischen Element - einer Pionierbindung, den sowjetischen Schulkindern bekannt. Es kann zwar nicht nur rot, sondern auch blau sein.
Indonesien
In Indonesien unterscheiden sich die Uniformen der Schüler in jeder Studienphase in der Farbe. Die weiße Oberseite bleibt unverändert, aber die Unterseite kann burgunderrot, dunkelblau oder grau sein. Aber das Interessanteste ist das Letzte. Nach bestandener nationaler Prüfung feiern die Studierenden ihre Freiheit und malen Sie die Form mit Filzstiften und Sprühdosen. Auf Wiedersehen, Schule!
China
Chinesische Studenten haben verschiedene Uniformen: für Feiertage und normale Tage, für Winter und Sommer. Die Schuluniform für den Alltag ist für Jungen und Mädchen fast gleich ähnelt oft einem normalen Trainingsanzug.
Ghana
Alle Kinder im Staat müssen Schuluniformen tragen. Gleichzeitig ist Ghana wie die meisten afrikanischen Länder durch niedrige Einkommen und hohe Armut gekennzeichnet. Der Kauf einer Schuluniform ist eines der Hindernisse für eine Ausbildung. Im Jahr 2010 verteilte die Regierung das Formular im Rahmen ihrer Bildungspolitik kostenlos an die Kommunen.
Vietnam
Die Kleiderordnung für Junior und High School ist weit verbreitet. Aber Schüler in Vietnam haben das Recht zu tragen schneeweiße Nationaltracht ao dai... In einigen Bildungseinrichtungen wird es nur für wichtige Ereignisse oder Zeremonien begrüßt, in einigen jedoch für den Alltag.
Syrien
Schuluniformen in Syrien noch vor Beginn eines langwierigen militärischen Konflikts aus politischen Gründen wurde von langweiligem Khaki zu leuchtenden Farben geändert: Blau, Grau und Pink... Und es symbolisierte den Wunsch, Frieden im Nahen Osten zu schaffen, was jetzt ein wenig traurig zu hören ist.
Butan
Ein anderes Land, in dem Schüler zur Schule gehen traditionelle Tracht tragen, - Bhutan. Für Mädchen heißt die Kleidung "kira" und für Jungen "gho" und ähnelt einer Robe. Zuvor trugen die Kinder alle Lehrbücher und Schulsachen direkt darin. Aktentaschen sind bereits üblich, aber wenn Sie möchten, können Sie etwas auf Ihrer Brust verstecken.
Südkorea
Kinder in Südkorea lernen von morgens bis spät abends. Es ist nicht verwunderlich, dass viele von ihnen die Schule als den romantischsten Ort betrachten, da der größte Teil ihres Lebens dort verbracht wird. Die Kleiderordnung der Schule ist obligatorisch und wird von der Schulverwaltung geregelt. Aber die Form ist nur auf den Straßen der Stadt und sogar bei Prominenten beliebt.
Schuluniform - ist es gut? Hilft es dem Klassenzusammenhalt und der Aufrechterhaltung der Disziplin oder tötet es Individualität und Selbstdarstellung? Viel hängt von den Bildungstraditionen ab, die in einem bestimmten Land oder an verschiedenen Schulen angenommen wurden.
Offensichtlich macht die Form allein den Schüler nicht neugieriger, fleißiger oder klüger. Und es macht keinen Sinn, die Erfahrung englischer Bildungseinrichtungen mit einer Geschichte von fünf Jahrhunderten als Argument für die Form zu bezeichnen. Selbst wenn alle Kinder die Mäntel und spitzen Hüte der Zauberer anziehen, wird ihre Schule nicht zu Hogwarts. Die Art und Weise, wie Schulkinder in einem bestimmten Land aussehen, sagt jedoch viel über die Kultur und Mentalität der Menschen aus.
Großbritannien
Das Konzept der "Schuluniform" tauchte in Großbritannien auf. Bereits 1553 wurde in der Nähe von London die Christ's Hospital School durch königlichen Erlass gegründet - eine Bildungseinrichtung für Jungen aus armen Familien, die immer noch als "Schule der blauen Mäntel" bezeichnet wird. Es ist wahr, jetzt ist es eine privilegierte Bildungseinrichtung für Kinder beider Geschlechter. Die Uniform ist dieselbe: lange Frackmäntel, weiße "Richter" -Krawatten, kurze Hosen und gelbe Strümpfe. Seltsamerweise sind Kinder stolz auf ihre mittelalterliche Kleidung und versuchen nicht, eine Revolution zu machen, um sich für die damalige Zeit angemessen zu kleiden.
Im Allgemeinen gibt es in Großbritannien nur sehr wenige Schulen, für die es keine obligatorische Form gibt. Öffentliche Schulen haben ihre eigenen "heraldischen Farben", die von den Schülern beachtet werden müssen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Jungen bis zum Spätherbst bis zur High School Shorts und Kniestrümpfe tragen. In privaten Einrichtungen müssen Sie in einem Schulgeschäft eine Uniform kaufen und nicht nur einen Anzug in der Winter- und Sommerversion, sondern auch "Fizra", Socken, Krawatten, oft Schuhe und sogar Haarnadeln.
Kuba
Kubanische Schulkinder erhalten kostenlose Sommerkleider und Shorts in satten Kirschfarben sowie Lehrbücher und Schreibmaterialien. Das Outfit der Schüler ist in Tabakfarben gestaltet. Näher am Abschlussball ziehen sich die Kubaner wieder um, diesmal in blauen Hemden und blauen Hosen und Röcken. Alle Kinder sind Mitglieder der Jugendabteilung der Kommunistischen Partei, daher wird die Uniform durch rote oder blaue Kopftücher ergänzt - wie Pioniere.
Teil 2 folgt morgen.
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Okt 10, 2021 6:50 pm
Liebe Leser,
hier den nächsten interessanten Teil der Schul-Unifomen in diversen Ländern.
Indien
In einigen Schulen ist die Mädchenuniform ein Sari oder Shalwar Kameez einer bestimmten Farbe. Aber öfter ist es ein europäisches Kostüm für alle - ein Erbe aus der Zeit der britischen Herrschaft. Leider vergiftet das, was für das kühle Klima von "Foggy Albion" gut ist, das Leben von Kindern, deren Schulen sich am Äquator befinden. Sikh-Jungen tragen Turbane zur Schule. In öffentlichen Schulen erhalten Kinder aus Familien mit niedrigem Einkommen kostenlos Uniformen, Lehrbücher und Schreibwaren, aber wahrscheinlich träumt jeder Elternteil davon, ein Kind abrupt zur Schule zu schicken, obwohl dies für indische Verhältnisse ein ziemlich teures Vergnügen ist.
Japan
Die bekannteste Version der japanischen Schuluniform für Mädchen ist der Sailor Fuku, ein Matrosenanzug mit vielen Variationen. Die besten Designer arbeiten an der Entwicklung von Modellen - schließlich ist eine spektakuläre Form einer der Faktoren, um neue Schüler für die Schule zu gewinnen, was in einem schnell alternden Land mit negativem Bevölkerungswachstum äußerst wichtig ist. In letzter Zeit hat sich der Trend geändert - Segler verlieren an Relevanz, der japanische Schulstil tendiert in Richtung Englisch.
Eine interessante Geschichte ereignete sich mit der traditionellen Herrenjacke mit Stehkragen - Gakuran, die an die alte Jacke von Militärseglern erinnert. Das Wort "Gakuran" besteht aus zwei Hieroglyphen, die "Schüler" und "Westen" bedeuten. Jacken dieses Stils wurden fast 100 Jahre lang von Schülern und Schülern in Japan, Korea und China getragen (natürlich weniger in China). Der Gakuran verliebte sich aber auch in die Mitglieder zahlreicher Gangsterverbände. Außerdem können dieselben Hieroglyphen als "Schulraub" entschlüsselt werden. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts entschieden Psychologen, dass der Gakuran eine gewisse "dunkle Aura" hat und einer der Gründe für Gewalt in der Schule ist, die zu einem akuten sozialen Problem geworden ist. Aber bis heute tragen viele japanische Schulkinder Gakuranas, für sie ist es weniger eine Hommage an die Tradition als vielmehr ein Protest und eine Herausforderung für die öffentliche Meinung.
Nordkorea
Weißes Oberteil, dunkles Unterteil und eine scharlachrote Krawatte - so sollten junge Anhänger von Juche-Ideen aussehen.
China
Nach dem Ende der Kulturrevolution und bis Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts herrschten im Land verschiedene Farben und Stile - jede Schule entschied für sich, wie ihre Schüler aussehen würden. 1993 kamen jedoch neue staatliche Standards für Schuluniformen heraus, die von nun an Bewegungsfreiheit bieten, praktisch und billig sein sollten. Und es stellte sich heraus, dass es am einfachsten ist, Kinder in Trainingsanzügen zu kleiden - sowohl Jungen als auch Mädchen. Nur renommierte Privatschulen bestanden darauf, dem britischen oder japanischen Stil zu folgen.
Da Bildungseinrichtungen nur im Norden des Landes heizen, ziehen Kinder in der kalten Jahreszeit ihre Uniformen über warme Kleidung an, aber wenn sich die Sonne erwärmt, sind Hosen und Sweatshirts ein oder zwei Größen größer. Heute haben sich die meisten chinesischen Schulen für eine Tüte Mehl entschieden. Ich muss sagen, dass dieser "Modetrend" weder die Schüler noch ihre Eltern mochte. Beeinflusst von der öffentlichen Meinung und nach mehreren Skandalen, in denen Karzinogene in billigem Gewebe gefunden wurden, kehrte die chinesische Regierung zum Thema Schuluniformen zurück und änderte erneut die Standards in Richtung Erleichterung. So bald werden chinesische Kinder nicht mehr wie jugendliche Gopniks aussehen.
Australien
Die jüngeren Klassen tragen normalerweise Standard-Poloshirts und -Shorts, und sowohl Mädchen als auch Jungen eignen sich für aktive Spiele. Privatschulen folgen der britischen Tradition und kleiden Kinder im Business-Stil. Im Allgemeinen sind australische Schulkleidung jedoch frei von Eleganz und Andeutungen von Sexualität. Es wird angenommen, dass die etwas weiten Kleider und schweren Schnürstiefel Pädophile abschrecken.
Irland
In vielen Schulen werden karierte Röcke und Krawatten verwendet, die Assoziationen zu den keltischen Clans hervorrufen. Anstelle von formellen Jacken tragen die Schüler normalerweise gestrickte Pullover und Strickjacken. Es ist bemerkenswert, dass sowohl irische als auch englische Kinder auch bei Minusgraden einheitliches Golf spielen.
Deutschland
Vielleicht werden die Deutschen von den Erinnerungen an die Zeit des Dritten Reiches aufgehalten, als fast alle Kinder in Form der Hitlerjugend zum Unterricht kamen, aber in Deutschland gibt es keine Uniform an öffentlichen Schulen, obwohl es seit vielen Jahren eine Debatte darüber gibt, und an einigen Stellen wird sie unverzüglich eingeführt. Einwanderer aus der UdSSR, die in deutsche Länder zogen, wurden übrigens große Gegner der Vereinheitlichung der Schulkinderkleidung. Auf der anderen Seite können einzelne Schulräte Entscheidungen über die Farben der Unternehmensschulen treffen, mit dem Wunsch, dass zumindest etwas in der Alltagskleidung der Schüler zum Markenbuch passt.
Malaysia
In muslimischen Ländern sind Schuluniformen von Mädchen Hijabs unterschiedlicher Schwere. Die Menschen in Malaysia sind jedoch keine Fundamentalisten, außerdem ist das Land sehr international, mehrsprachig und versucht, an einem pro-westlichen Kurs festzuhalten. Muslimische Frauen tragen längliche Tuniken, für Studentinnen aus säkularen Familien gibt es eine kürzere Version. Die Schuluniform des Landes wurde 1970 vereinheitlicht - sowohl in privaten als auch in öffentlichen Schulen ist sie obligatorisch und in Blau und Weiß gleich. Das Bildungsministerium des Landes hat Schulmädchen offiziell verboten, sich die Haare zu färben und Kosmetika zu verwenden. Auch Bijouterie und Schmuck sind verboten und an einigen Stellen zu elegante Haarnadeln.
Ägypten
Nach den bekannten revolutionären Ereignissen kamen islamische Fundamentalisten in Ägypten an die Macht. Gleichzeitig wurde ein Gesetz verabschiedet, das es Mädchen erlaubt, zu Unterricht und Prüfungen in Kleidern zu kommen, bei denen nur die Augen offen bleiben. In internationalen Schulen, die in der Regel in Urlaubsstädten arbeiten, in denen sich Ausländer lieber niederlassen, ist jedoch alles noch praktisch und demokratisch. Schulmädchen in Kopftüchern in Hurghada und Sharm al-Sheikh treffen sich natürlich, aber sie sind in der Minderheit.
Turkmenistan
Die Mädchen sind in langen Kleidern von hellgrüner Farbe mit nationaler Stickerei und Schädelkappen gekleidet. Frisur - zwei Zöpfe, und wenn Sie mit Ihren eigenen Haaren kein Glück haben, können Sie über Kopf kaufen. Darüber hinaus tragen auch Studenten (blau) und Studenten (rot) Uniformen. Jungen kommen in einem klassischeren Stil zum Unterricht, aber auch in Schädelkappen.
Welche Schuluniformen werden in verschiedenen Ländern getragen?
In der Neuzeit sind Schuluniformen in den meisten Industrieländern der Welt obligatorisch. Einheitliche Befürworter führen folgende Argumente an:
Das Formular erlaubt nicht die Entwicklung von Subkulturen in der Schule.
- Es gibt keine interethnischen, geschlechtsspezifischen Unterschiede, das Einkommensniveau der Eltern ist durch Kleidung nicht sichtbar.
- Kinder und Schüler gewöhnen sich an den formellen Kleidungsstil, der in Zukunft bei der Arbeit benötigt wird.
- Die Schüler fühlen sich wie ein einziges Team, ein einziges Team.
Mal sehen, welche Schuluniformen in verschiedenen Ländern der Welt getragen werden. Das wird interessant.
Schuluniformen in Thailand sind die sexiesten.
Schüler in Thailand müssen Schuluniformen von der Grundschule bis zum College tragen. Der neue Uniformstil für Studentinnen sieht sehr sexy aus. Eine weiße Bluse, die eng am Oberkörper anliegt, und ein schwarzer Minirock mit einem Schlitz, der genauso eng an den Oberschenkeln anliegt. Natürlich können thailändische Studenten nicht in allen Bildungseinrichtungen über die Vor- und Nachteile von Studentinnen nachdenken. Früher trugen Mädchen Röcke unterhalb des Knies, daher glauben die älteren Thailänder, dass solche Schuluniformen der Moral abträglich sind. Darüber hinaus fühlen sich Schulmädchen mit Figurfehlern und Übergewicht in solchen Kleidern wahrscheinlich nicht sehr wohl.
Die Schuluniform in England ist die klassischste.
Der Stil der Schuluniform ist klassisch und traditionell. Von Schülern wird erwartet, dass sie übliche Schuluniformen im englischen Stil tragen. Jungen tragen klassische Anzüge, normale Lederstiefel und eine Krawatte. Mädchen tragen auch Kleidung im westlichen Stil, normale Lederschuhe und eine Fliege. Es wird angenommen, dass dieser klassische Kleidungsstil unbewusst das Temperament der englischen Studenten sowie den Sinn für Schönheit beeinflusst.
Schuluniformen in Japan sind die süßesten.
Für Schüler in Japan sind Schuluniformen nicht nur ein Symbol der Schule, sondern auch ein Symbol für moderne Modetrends, was häufig ein entscheidender Faktor bei der Auswahl einer Schule ist. Die japanische Schuluniform für Mädchen sieht aus wie Matrosenanzüge. Ein unverzichtbares Merkmal einer Schuluniform für Mädchen ist ein kurzer Rock und Kniestrümpfe. Solche Schulmädchen sind Anime-Liebhabern bekannt. Japanische Schuluniformen für Jungen sind klassische dunkle Anzüge, oft mit Stehkragen.
Schuluniformen in Malaysia sind die konservativsten.
Studenten in Malaysia unterliegen ziemlich strengen Regeln. Kleider für Mädchen sollten lang sein, um die Knie zu bedecken. Hemden sollten den Ellbogen bedecken. Das genaue Gegenteil von thailändischen Schulmädchen. Das ist verständlich - ein islamisches Land.
Schuluniformen in Australien sind die gleichen.
Sowohl Jungen als auch Mädchen in Australien müssen schwarze Lederschuhe, passende Jacken und Krawatten tragen.
Fortsetzung morgen hier an dieser Stelle
Auf die Idee darüber zu schreiben, und zu recherrieren kam ich deshalb, weil die Hoffmann-Group etliche Schulkinder in vielen Schulen mit Schuluniformen ausstattet.
MfG
Monika
hier den nächsten interessanten Teil der Schul-Unifomen in diversen Ländern.
Indien
In einigen Schulen ist die Mädchenuniform ein Sari oder Shalwar Kameez einer bestimmten Farbe. Aber öfter ist es ein europäisches Kostüm für alle - ein Erbe aus der Zeit der britischen Herrschaft. Leider vergiftet das, was für das kühle Klima von "Foggy Albion" gut ist, das Leben von Kindern, deren Schulen sich am Äquator befinden. Sikh-Jungen tragen Turbane zur Schule. In öffentlichen Schulen erhalten Kinder aus Familien mit niedrigem Einkommen kostenlos Uniformen, Lehrbücher und Schreibwaren, aber wahrscheinlich träumt jeder Elternteil davon, ein Kind abrupt zur Schule zu schicken, obwohl dies für indische Verhältnisse ein ziemlich teures Vergnügen ist.
Japan
Die bekannteste Version der japanischen Schuluniform für Mädchen ist der Sailor Fuku, ein Matrosenanzug mit vielen Variationen. Die besten Designer arbeiten an der Entwicklung von Modellen - schließlich ist eine spektakuläre Form einer der Faktoren, um neue Schüler für die Schule zu gewinnen, was in einem schnell alternden Land mit negativem Bevölkerungswachstum äußerst wichtig ist. In letzter Zeit hat sich der Trend geändert - Segler verlieren an Relevanz, der japanische Schulstil tendiert in Richtung Englisch.
Eine interessante Geschichte ereignete sich mit der traditionellen Herrenjacke mit Stehkragen - Gakuran, die an die alte Jacke von Militärseglern erinnert. Das Wort "Gakuran" besteht aus zwei Hieroglyphen, die "Schüler" und "Westen" bedeuten. Jacken dieses Stils wurden fast 100 Jahre lang von Schülern und Schülern in Japan, Korea und China getragen (natürlich weniger in China). Der Gakuran verliebte sich aber auch in die Mitglieder zahlreicher Gangsterverbände. Außerdem können dieselben Hieroglyphen als "Schulraub" entschlüsselt werden. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts entschieden Psychologen, dass der Gakuran eine gewisse "dunkle Aura" hat und einer der Gründe für Gewalt in der Schule ist, die zu einem akuten sozialen Problem geworden ist. Aber bis heute tragen viele japanische Schulkinder Gakuranas, für sie ist es weniger eine Hommage an die Tradition als vielmehr ein Protest und eine Herausforderung für die öffentliche Meinung.
Nordkorea
Weißes Oberteil, dunkles Unterteil und eine scharlachrote Krawatte - so sollten junge Anhänger von Juche-Ideen aussehen.
China
Nach dem Ende der Kulturrevolution und bis Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts herrschten im Land verschiedene Farben und Stile - jede Schule entschied für sich, wie ihre Schüler aussehen würden. 1993 kamen jedoch neue staatliche Standards für Schuluniformen heraus, die von nun an Bewegungsfreiheit bieten, praktisch und billig sein sollten. Und es stellte sich heraus, dass es am einfachsten ist, Kinder in Trainingsanzügen zu kleiden - sowohl Jungen als auch Mädchen. Nur renommierte Privatschulen bestanden darauf, dem britischen oder japanischen Stil zu folgen.
Da Bildungseinrichtungen nur im Norden des Landes heizen, ziehen Kinder in der kalten Jahreszeit ihre Uniformen über warme Kleidung an, aber wenn sich die Sonne erwärmt, sind Hosen und Sweatshirts ein oder zwei Größen größer. Heute haben sich die meisten chinesischen Schulen für eine Tüte Mehl entschieden. Ich muss sagen, dass dieser "Modetrend" weder die Schüler noch ihre Eltern mochte. Beeinflusst von der öffentlichen Meinung und nach mehreren Skandalen, in denen Karzinogene in billigem Gewebe gefunden wurden, kehrte die chinesische Regierung zum Thema Schuluniformen zurück und änderte erneut die Standards in Richtung Erleichterung. So bald werden chinesische Kinder nicht mehr wie jugendliche Gopniks aussehen.
Australien
Die jüngeren Klassen tragen normalerweise Standard-Poloshirts und -Shorts, und sowohl Mädchen als auch Jungen eignen sich für aktive Spiele. Privatschulen folgen der britischen Tradition und kleiden Kinder im Business-Stil. Im Allgemeinen sind australische Schulkleidung jedoch frei von Eleganz und Andeutungen von Sexualität. Es wird angenommen, dass die etwas weiten Kleider und schweren Schnürstiefel Pädophile abschrecken.
Irland
In vielen Schulen werden karierte Röcke und Krawatten verwendet, die Assoziationen zu den keltischen Clans hervorrufen. Anstelle von formellen Jacken tragen die Schüler normalerweise gestrickte Pullover und Strickjacken. Es ist bemerkenswert, dass sowohl irische als auch englische Kinder auch bei Minusgraden einheitliches Golf spielen.
Deutschland
Vielleicht werden die Deutschen von den Erinnerungen an die Zeit des Dritten Reiches aufgehalten, als fast alle Kinder in Form der Hitlerjugend zum Unterricht kamen, aber in Deutschland gibt es keine Uniform an öffentlichen Schulen, obwohl es seit vielen Jahren eine Debatte darüber gibt, und an einigen Stellen wird sie unverzüglich eingeführt. Einwanderer aus der UdSSR, die in deutsche Länder zogen, wurden übrigens große Gegner der Vereinheitlichung der Schulkinderkleidung. Auf der anderen Seite können einzelne Schulräte Entscheidungen über die Farben der Unternehmensschulen treffen, mit dem Wunsch, dass zumindest etwas in der Alltagskleidung der Schüler zum Markenbuch passt.
Malaysia
In muslimischen Ländern sind Schuluniformen von Mädchen Hijabs unterschiedlicher Schwere. Die Menschen in Malaysia sind jedoch keine Fundamentalisten, außerdem ist das Land sehr international, mehrsprachig und versucht, an einem pro-westlichen Kurs festzuhalten. Muslimische Frauen tragen längliche Tuniken, für Studentinnen aus säkularen Familien gibt es eine kürzere Version. Die Schuluniform des Landes wurde 1970 vereinheitlicht - sowohl in privaten als auch in öffentlichen Schulen ist sie obligatorisch und in Blau und Weiß gleich. Das Bildungsministerium des Landes hat Schulmädchen offiziell verboten, sich die Haare zu färben und Kosmetika zu verwenden. Auch Bijouterie und Schmuck sind verboten und an einigen Stellen zu elegante Haarnadeln.
Ägypten
Nach den bekannten revolutionären Ereignissen kamen islamische Fundamentalisten in Ägypten an die Macht. Gleichzeitig wurde ein Gesetz verabschiedet, das es Mädchen erlaubt, zu Unterricht und Prüfungen in Kleidern zu kommen, bei denen nur die Augen offen bleiben. In internationalen Schulen, die in der Regel in Urlaubsstädten arbeiten, in denen sich Ausländer lieber niederlassen, ist jedoch alles noch praktisch und demokratisch. Schulmädchen in Kopftüchern in Hurghada und Sharm al-Sheikh treffen sich natürlich, aber sie sind in der Minderheit.
Turkmenistan
Die Mädchen sind in langen Kleidern von hellgrüner Farbe mit nationaler Stickerei und Schädelkappen gekleidet. Frisur - zwei Zöpfe, und wenn Sie mit Ihren eigenen Haaren kein Glück haben, können Sie über Kopf kaufen. Darüber hinaus tragen auch Studenten (blau) und Studenten (rot) Uniformen. Jungen kommen in einem klassischeren Stil zum Unterricht, aber auch in Schädelkappen.
Welche Schuluniformen werden in verschiedenen Ländern getragen?
In der Neuzeit sind Schuluniformen in den meisten Industrieländern der Welt obligatorisch. Einheitliche Befürworter führen folgende Argumente an:
Das Formular erlaubt nicht die Entwicklung von Subkulturen in der Schule.
- Es gibt keine interethnischen, geschlechtsspezifischen Unterschiede, das Einkommensniveau der Eltern ist durch Kleidung nicht sichtbar.
- Kinder und Schüler gewöhnen sich an den formellen Kleidungsstil, der in Zukunft bei der Arbeit benötigt wird.
- Die Schüler fühlen sich wie ein einziges Team, ein einziges Team.
Mal sehen, welche Schuluniformen in verschiedenen Ländern der Welt getragen werden. Das wird interessant.
Schuluniformen in Thailand sind die sexiesten.
Schüler in Thailand müssen Schuluniformen von der Grundschule bis zum College tragen. Der neue Uniformstil für Studentinnen sieht sehr sexy aus. Eine weiße Bluse, die eng am Oberkörper anliegt, und ein schwarzer Minirock mit einem Schlitz, der genauso eng an den Oberschenkeln anliegt. Natürlich können thailändische Studenten nicht in allen Bildungseinrichtungen über die Vor- und Nachteile von Studentinnen nachdenken. Früher trugen Mädchen Röcke unterhalb des Knies, daher glauben die älteren Thailänder, dass solche Schuluniformen der Moral abträglich sind. Darüber hinaus fühlen sich Schulmädchen mit Figurfehlern und Übergewicht in solchen Kleidern wahrscheinlich nicht sehr wohl.
Die Schuluniform in England ist die klassischste.
Der Stil der Schuluniform ist klassisch und traditionell. Von Schülern wird erwartet, dass sie übliche Schuluniformen im englischen Stil tragen. Jungen tragen klassische Anzüge, normale Lederstiefel und eine Krawatte. Mädchen tragen auch Kleidung im westlichen Stil, normale Lederschuhe und eine Fliege. Es wird angenommen, dass dieser klassische Kleidungsstil unbewusst das Temperament der englischen Studenten sowie den Sinn für Schönheit beeinflusst.
Schuluniformen in Japan sind die süßesten.
Für Schüler in Japan sind Schuluniformen nicht nur ein Symbol der Schule, sondern auch ein Symbol für moderne Modetrends, was häufig ein entscheidender Faktor bei der Auswahl einer Schule ist. Die japanische Schuluniform für Mädchen sieht aus wie Matrosenanzüge. Ein unverzichtbares Merkmal einer Schuluniform für Mädchen ist ein kurzer Rock und Kniestrümpfe. Solche Schulmädchen sind Anime-Liebhabern bekannt. Japanische Schuluniformen für Jungen sind klassische dunkle Anzüge, oft mit Stehkragen.
Schuluniformen in Malaysia sind die konservativsten.
Studenten in Malaysia unterliegen ziemlich strengen Regeln. Kleider für Mädchen sollten lang sein, um die Knie zu bedecken. Hemden sollten den Ellbogen bedecken. Das genaue Gegenteil von thailändischen Schulmädchen. Das ist verständlich - ein islamisches Land.
Schuluniformen in Australien sind die gleichen.
Sowohl Jungen als auch Mädchen in Australien müssen schwarze Lederschuhe, passende Jacken und Krawatten tragen.
Fortsetzung morgen hier an dieser Stelle
Auf die Idee darüber zu schreiben, und zu recherrieren kam ich deshalb, weil die Hoffmann-Group etliche Schulkinder in vielen Schulen mit Schuluniformen ausstattet.
MfG
Monika
- Monika56
- Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Okt 11, 2021 11:49 am
Liebe Leser,
hier mal zur Erleichterung für alle, den Artikel über die Schuluniformen
(Mit Bilder)
https://ik-ptz.ru/de/diktanty-po-russkomu-yazyku--4-klass/shkolnaya-forma-vo-francii-opisanie-moda-za-partoi-shkolnaya-forma-raznyh-stran.html
MfG Monika
hier mal zur Erleichterung für alle, den Artikel über die Schuluniformen
(Mit Bilder)
https://ik-ptz.ru/de/diktanty-po-russkomu-yazyku--4-klass/shkolnaya-forma-vo-francii-opisanie-moda-za-partoi-shkolnaya-forma-raznyh-stran.html
MfG Monika
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