- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Di Okt 12, 2021 7:22 pm
Liebe Leser,
und weiter geht die Reise der Hoffmann-Group bezüglich der Einkleidung der Schüler mit Schuluniformen. Nach einer „ganz normalen Schule“ geht es zum Kloster Blaubeuren und anschließend zum Schul-Schloss Salem, der Elite Schule in Deutschland überhaupt.
Ihr habt sicherlich schon von ihr gehört.
Viele prominente Schüler waren dort, unter anderem auch Prinz Philip von England.
Und auch Miss Monika, die ihr hier in diesem formidablen Forum „Pretty fashion fast leibhaftig jeden Tag präsent ist.
Hier vorab einige Infos über diese Elite Schule (Wird nächstes Jahr in diesem GForum erscheinen), wo sich gegenwärtig die Hoffmann-Group aufhält.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schule_Schloss_Salem
und weiter geht die Reise der Hoffmann-Group bezüglich der Einkleidung der Schüler mit Schuluniformen. Nach einer „ganz normalen Schule“ geht es zum Kloster Blaubeuren und anschließend zum Schul-Schloss Salem, der Elite Schule in Deutschland überhaupt.
Ihr habt sicherlich schon von ihr gehört.
Viele prominente Schüler waren dort, unter anderem auch Prinz Philip von England.
Und auch Miss Monika, die ihr hier in diesem formidablen Forum „Pretty fashion fast leibhaftig jeden Tag präsent ist.
Hier vorab einige Infos über diese Elite Schule (Wird nächstes Jahr in diesem GForum erscheinen), wo sich gegenwärtig die Hoffmann-Group aufhält.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schule_Schloss_Salem
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Okt 13, 2021 7:17 pm
Liebe Leser,
die nächsten zwei Ausgaben der Familien-Saga (342 +343),
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen wieder am kommenden Freitag, den 15.10.21
hier in diesem Forum.
Noch befindet sich die Hoffmann-Group auf großer Radtour-Tour
Im Moment geht es u Beatrice deren Wohlergehen in großer Gefahr ist.
Beatrice ist ein Mädchen vom Zirkus, welches von ihrem Stiefvatewr misshandelt wurde.
Die Hoffmann Familie versucht alles, um dem 14 jährigen Mädchen zu helfen.
Monika
die nächsten zwei Ausgaben der Familien-Saga (342 +343),
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen wieder am kommenden Freitag, den 15.10.21
hier in diesem Forum.
Noch befindet sich die Hoffmann-Group auf großer Radtour-Tour
Im Moment geht es u Beatrice deren Wohlergehen in großer Gefahr ist.
Beatrice ist ein Mädchen vom Zirkus, welches von ihrem Stiefvatewr misshandelt wurde.
Die Hoffmann Familie versucht alles, um dem 14 jährigen Mädchen zu helfen.
Monika
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Okt 13, 2021 8:27 pm
Liebe Leser,
noch befindet sich die Hoffmann-Group, zwecks Einkleidung,
auf der Elite Schule Schloss Salem am Bodensee
Hier einmal ein super interessanter und aktueller Film über dieses Internat:
Eine besondere Führung durch die Schule Schloss Salem
Monika
noch befindet sich die Hoffmann-Group, zwecks Einkleidung,
auf der Elite Schule Schloss Salem am Bodensee
Hier einmal ein super interessanter und aktueller Film über dieses Internat:
Eine besondere Führung durch die Schule Schloss Salem
Monika
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Okt 13, 2021 9:02 pm
Liebe Leser,
ich kann zu diesem Video einfach nur sagen: Wooooouuuuuh.
Das ist ein Internat der absoluten Spitzenklasse für hochintelligente Schüler
Aber das sind wir hier im "Forum Pretty fashion" sicherlich alle.
Ich werdet mir sicherlich rechtgeben.
Leider sind die Kosten für diese private Schule auch Spitzenklasse.
Ein Jahr auf dieser Schule kostet den Eltern der Kinder 43.000€ - 46.000€.
Pro Jahr wohlgemerkt, und pro Person, und dazu kommen noch etliche Nebenkosten.
Prinz Philipp war im Jahr 1933 auch Schüler dieser Elite-Schule.
Wenn eure Kinder diese Schule besuchen, steht ihnen garantiert die Welt offen.
Natürlich wird die Hoffmann-Group unter Othilie, Polly, Joggeli, Mirjana ein entsprechendes Outfit kreieren.
Dessen bin ich mir vollkommen sicher.
Jetzt bin ich mal gespannt auf die Reaktion von Tante Polly, und vor allen Dingen auch auf ihr Statement.
MfG
Monika
ich kann zu diesem Video einfach nur sagen: Wooooouuuuuh.
Das ist ein Internat der absoluten Spitzenklasse für hochintelligente Schüler
Aber das sind wir hier im "Forum Pretty fashion" sicherlich alle.
Ich werdet mir sicherlich rechtgeben.
Leider sind die Kosten für diese private Schule auch Spitzenklasse.
Ein Jahr auf dieser Schule kostet den Eltern der Kinder 43.000€ - 46.000€.
Pro Jahr wohlgemerkt, und pro Person, und dazu kommen noch etliche Nebenkosten.
Prinz Philipp war im Jahr 1933 auch Schüler dieser Elite-Schule.
Wenn eure Kinder diese Schule besuchen, steht ihnen garantiert die Welt offen.
Natürlich wird die Hoffmann-Group unter Othilie, Polly, Joggeli, Mirjana ein entsprechendes Outfit kreieren.
Dessen bin ich mir vollkommen sicher.
Jetzt bin ich mal gespannt auf die Reaktion von Tante Polly, und vor allen Dingen auch auf ihr Statement.
MfG
Monika
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Okt 14, 2021 10:08 am
Liebe Leser,
hier noch einmal ein Bericht vom Fernsehen (SWR) über das Leben auf der Elite-Schule Schloss Salem.
Erzält von der jungen Schülerin Fredericke
Die Landesschau des SWR zu Besuch in der Schule Schloss Salem - Schule Schloss Salem
Interessant finde ich auch, dass die Handy zu einer bestimmten Tageszeit eingesammelt werden.
Das ist absolut vorbildlich.
So etwas müsste an den "normalen" Schulen aúch gemacht werden.
Das beugt der absoluten Verblödung vor.
Auch tragen sie dort eine Schuluniform (Weiße Bluse, Pulli) obwohl sie genügend Geld hätten, und somit wahrscheinlich kein Markenneid aufkommen würde.
Monika
hier noch einmal ein Bericht vom Fernsehen (SWR) über das Leben auf der Elite-Schule Schloss Salem.
Erzält von der jungen Schülerin Fredericke
Die Landesschau des SWR zu Besuch in der Schule Schloss Salem - Schule Schloss Salem
Interessant finde ich auch, dass die Handy zu einer bestimmten Tageszeit eingesammelt werden.
Das ist absolut vorbildlich.
So etwas müsste an den "normalen" Schulen aúch gemacht werden.
Das beugt der absoluten Verblödung vor.
Auch tragen sie dort eine Schuluniform (Weiße Bluse, Pulli) obwohl sie genügend Geld hätten, und somit wahrscheinlich kein Markenneid aufkommen würde.
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Okt 14, 2021 8:06 pm
Das ist doch wohl mal ein stilvolles Ambiente.
Abiturfeier 2019 Schule Schloss Salem
Monika
Abiturfeier 2019 Schule Schloss Salem
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- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Okt 15, 2021 10:52 am
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 342
Kapitel: 423
Große 9-tägige Camping-Radtour der Familie Hoffmann durch Oberbayern.
(18)
Tour-Leitung: Polly Hoffmann
Tag: 7
Donnerstag, der 27.05.1965
Beatrice
Es waren aber immer noch 9 Personen, die das Zeltlager in Aufregung versetzte. Wobei bei unserer Reisegruppe mittlerweile eine Person fehlte. Das war Chantale, die auf Anweisung James mit dem VW-Bulli den nächsten kleinen Ort ansteuerte um die Polizei zu informieren.
Solange musste also das „Fort“ nach amerikanischem Vorbild gehalten und verteidigt werden.
Mittlerweile hatten Petra und Polly das „Päckchen“ Gustavo ordentlich verschnürt. Die Hände und die Füße waren mit Handschellen versehen worden, die sich Petra von Martina ausgeliehen hatte!!!!! Auch der lädierte Kopf von dem Burschen wurde von Petra verbunden. Als angehende Ärztin war sie dem Eid des Phytagoras äh Hippokrates verpflichtet.
Info:
Der Eid des Hippokrates (oder Hippokratischer Eid), benannt nach dem griechischen Arzt Hippokrates von Kos (um 460 bis 370 v. Chr.), ist ein ursprünglich in griechischer Sprache verfasstes Arztgelöbnis und gilt als erste grundlegende Formulierung einer ärztlichen Ethik. Die Urheberschaft des Eides ist jedoch ungeklärt.
Die Aufgabe der Suchmannschaft um Romeo bestand darin, die Zelte aller Beteiligten der Reisegesellschaft zu untersuchen, um Beatrice ausfindig zu machen. Der erste Sucher war ebenfalls ein sehr übler Kerl, der schon Martina auf dem Zirkusgelände unangenehm aufgefallen war.
Eine Leistung im Zusammenspiel von Hirntätigkeit und visueller Wahrnehmung ist das Erkennen von Hindernissen. Und gerade dies fehlte diesem Burschen, als er sich dem ersten Zelt näherte. Mit dem rechten Fuß blieb er an einem „Hering“ im Boden hängen, welches zur Zeltbefestigung im Boden eingeschlagen war. Er schlug mit dem Kopf auf eine leere griechische Weinbrandflasche der Marke „Metaxa 7 Sterne“ auf was zur Folge hatte, dass er nun 14 Sterne sah. Hier blieb er also erst einmal seelenruhig neben dem Zelt liegen.
Wenn ich jetzt richtig gezählt habe, sind von dem Zirkus Team (welches aus 11 Personen bestand, nur noch 8 Personen einsatzfähig. Ersatzspieler hatten sie keine mitgenommen.
Ihr kennt alle den Spruch:
„Acht“ Freunde müsst ihr sein, wenn ihr Siege wollt erringen.
Ich glaube, dass dieser Satz von Loddar Matthäus stammt, der das aber leider in einem Telefongespräch mit mir nicht bestätigen konnte, da er im Moment anderweitig beschäftigt war. (In Deutschland ist er als Dieter Bohlen des Fußballs bekannt). Eigentlich schade, denn er ist nicht nur ein weltweit anerkannter Experte in Sachen Fußball, sondern auch ein ebenso anerkannter Experte in Frauengeschichten. Neben seinen acht Kindern, (ungefähr), denn die genaue Anzahl ist nicht bekannt, arbeitet er kräftig daran sein Team zu ergänzen, um auf die Anzahl von 11 Spielern zu kommen. Letztens ist er dabei erwischt worden, als er mit einer Eizelle bumste, und dieser auch noch einen Verlobungsring kaufte. Man kann also feststellen, dass seine weiblichen Errungenschaften immer jünger werden.
Aussagen seiner Ex-Frauen: "Er ist ein lieber Typ, aber sehr ungebildet!"; "Er ist sehr dumm, hat aber Geld."; "Und ich dachte schon, ich sei blöd."; "Nachdem ich eine Kontovollmacht hatte, wusste ich, dass es bis zur Scheidung mit uns klappt."; "Ich zog eine Schuluniform an und schon hat es funktioniert!"
Lothar Matthäus hat nach seiner ersten Ehe mit einer 12 Jahre älteren Oberstudienrätin mit Doppelnamen genug vom welken Fleisch. Gerne trifft er nun Damen um das Baujahr 2000 und lässt sich nach kurzem Bömmeln zum Heiraten überreden. Das stellt sich für Lothar und seine, meist osteuropäisch anmutenden Bald-Ex-Frauen als Win-Win-Situation dar. Er bleibt in den Medien und muss nicht ins Dschungelcamp und die Ladys werden Schmuckdesignerinnen.
Sein bester Freund ist die Nase von Christof Daum. Er sagt immer: Lieber ne Nase Koks als Bertie Vogts.
Aber wir sind nicht hier um über Fußball zu sprechen, sondern konzentrieren wir uns lieber darauf was auf dem „Spielfeld“ im Wald passiert.
Wir haben also festgestellt, dass sich nun nur noch 8 Zirkusmitarbeitern 5 Mitarbeiter unserer Reisegesellschaft gegenüberstanden. Diese Situation war nun also etwas überschaubarer geworden.
Im Schutz der Dunkelheit schlich sich der nächste olivgrün gekleidete Zirkusmitarbeiter in das Zelt von Othilie.
Das Oliv praktisch ist, hatte schon Mike Krüger besungen.
Mike Krüger - Oliv ist so Praktisch
Aber nicht bei Othilie und Frau Elfriede Kohl. Für sie spielte die Farbe keine Rolle. Denn beide hatten den Eindringling schon bemerkt, bevor er einen Blick in das Zelt werfen konnte, denn die Geräusche waren für die beiden Frauen nicht zu überhören. Und auch in diesem Fall machten die beiden resoluten Personen kurzen Prozess. Und das mit einem BH der Marke Triumph, den Othilie akkurat über einen Stuhl gelegt hatte,
sowie einer Feinstrumpfhose.
Info:
Mitte der 60er Jahre findet die Strumpfhose Einzug in den Schränke und Schubladen der Frauen. Dies hat drastische Folgen für Frankreichs Strumpfgürtelproduktion: Wurden 1969 noch 397.854 Stück produziert, so brach die Nachfrage zum Jahr 1971 auf 32.621 ein.
Othilie legte dem Eindringling einen BH um den Hals, riss ihn zu Boden, und Frau Kohl fesselte den auf dem Bauch liegenden Burschen mit einer Feinstrumpfhose aus dem Hause Silkona, die zwei Wochen vorher zum Angebotspreis von 3,99 DM im allen Kaufhäusern der Hoffmann-Group zu erwerben waren. In der Dreifach Verpackung gab es sie sogar für zusammen 10 DM.
(Das war 1965 sehr günstig, da eine Feinstrumpfhose in jenem Jahr erst ab ca. 5 DM zu kaufen gab).
Bei der allwöchentlichen Geschäfts-Konferenz im München, an denen regelmäßig Othilie, Polly, Joggeli, sowie einer pro Woche wechselnden Abteilungsleiterin teilnahm, konnte anschließend festgestellt werden, dass innerhalb einer Woche allein 337.712 Strumpfhosen weltweit an die Frau, bzw. an den Mann gebracht worden sind.
Mit Erstaunen verfolgten Mara und Simba, die ebenfalls im Zelt von Othilie und Frau Kohl nächtigten, die tolle Aktion von den beiden.
Mara: Tanta Othilie gut.
Simba: Frau Kohl auch gut. Wir backen nächste week großen Pflaumenkuchen.
In der Zwischenzeit bemühte sich Frau Wiebel in einem nur 5 Kilometer entfernten Ort, den wachhabenden Polizisten aus dem Bett zu klingeln, was ihr schließlich unter großem Protest des Uniformträgers auch gelang. Der wiederrum trommelte kurzerhand zehn weitere Beamte zusammen, als er von Frau Wiebel erfuhr, wie bedrohlich die Lage auf dem Campingplatz war.
Nach relativ kurzer Zeit, für bayrische Dorfverhältnisse zumindest, fuhren insgesamt elf Beamte, also auch hier in Fußballmannschaftsstärke, zu der Zeltgemeinschaft Hoffmann.
Eingesetzt wurden zwei Mannschaftswagen einer bekannten Automarke.
Opel Blitz
Eine Stufe über dem VW Bus war Opel viele Jahre lang als Nutzfahrzeugmarke etabliert. Der Blitz diente unzähligen Polizisten-Jahrgängen als Transporter.
Per Sprechfunk erfuhr James von Chantale Wiebel, dass große Hilfe in Form der Polizei unterwegs war. Das war auch gut, denn noch immer befanden sich sieben Zirkusleute auf dem Campinggelände. Nun konnte aber zumindest fast jedes Zelt vor den Eindringlingen geschützt werden.
Natürlich war an jeglichem Schlaf nicht mehr zu denken. Und das in jedem Zelt. Im Wohnwagen klammerte sich Beatrice vor Angst an Polly und Petra. Aber diesmal stand Eddy als Sicherungsposten vor dem Wagen. An ihm würde keiner vorbeikommen.
Aber nun begann eine wüste Schlägerei zwischen den restlich sieben Personen des Zirkus auf der einen Seite, und Joggeli, James, Herr Schultz, Herr Bolle und Frank Langer.
Angefeuert von den übrigen Campern hielten sich unsere Vertreter sehr gut. Nun reihten sich Frau Kohl und Othilie, bewaffnet mit großen Bratpfannen, in die Kampfhandlungen mit ein.
Polly: Petra, haben wir genügend Kopfschmerztabletten und Verbandmaterial hier an Bord.
Petra: Keine Sorge, ich könnte eine ganze Kompanie versorgen.
Beatrice: Und das alles wegen mir.
Polly: Da kannst du mal sehen, wie wichtig du für uns bist. Alle stehen auf deiner Seite. Auch mein Frank schlägt sich ganz hervorragend.
Petra: Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Trotzdem werde ich mal meinen Verbandstisch wieder aufbauen. Ich sehe gerade, dass auch Frau Bolle in die Kampfhandlungen eintritt. Jetzt stülpt sie gerade einem Gangster einen Blecheimer über dem Kopf, und schlägt mit einem Schöpflöffel oben auf dem Boden des Eimers. Das hört sich an wie die Glocken von Notre Dame.
Polly: Besonders für den Leidtragenden. Der muss sich tatsächlich vorkommen wie Quasimodo der da sagte:
Die Glocken, die Glocken.
Petra: Davon einmal abgesehen. Da der Wohnwagen wieder leer steht, weil das Steißbein von Martina ausgeheilt ist, sollten wir den Wohnwagen tatsächlich zu einer Erste-Hilfe Station verwenden. Außerdem würden wir dann auch für Beatrice im nächsten Ort ein Fahrrad kaufen.
Polly: So sehe ich das auch.
Beatrice: Soll das etwa heißen, dass ich weiter bei euch bleiben soll?
Polly: Das siehst du genau richtig, denn in diesem Zirkus wirst du keine Zukunft haben. Besonders nicht nach diesem Vorfall.
Beatrice: Und wie soll es dann mit mir weitergehen. Ich habe doch keine Angehörigen.
Polly: Das zwar nicht, aber du hast uns. Und wir werden dafür sorgen, dass du ein neues Heim bekommst. Keine Angst, es wird alles zu deiner Befriedigung von statten gehen. Das verspreche ich dir. In München werden wir darüber das Jugendamt informieren. Außerdem werde ich mich mit Tante Othilie und Onkel Joggeli beratschlagen, wie deine Zukunft aussehen wird.
Du brauchst wirklich nicht zu weinen.
10 Minuten später traf dann die Polizei mit ihren zwei Wagen ein.
Im Grunde genommen, brauchte sie nur noch die elf Burschen des Zirkus verfrachten, und sie in das Untersuchungsgefängnis nach Stadelheim (München) zu bringen um sie dort vernehmen zu können. Man kann davon ausgehen, dass die Anklageschrift erheblich sein wird.
Die nächtliche Ruhestörung wird wohl die geringste Verfehlung sein, die man ihnen vorwerfen wird. Die Körperverletzungen, sowie die Misshandlung einer schutzbedürftiger minderjährigen Person hingegen, dürften empfindliche Strafen nach sich ziehen.
Heike: Schade, Ich hätte gern noch viel mehr von dieser Prügelei gesehen. Da macht die Polizei mal wieder den Spielverderber. Zumal unsere Truppe eindeutig überlegen war. Beim nächsten Mal bitte auch bei Tageslicht.
Uschi: Aber hast du die Aktivitäten von Frank(Langer) gesehen. Linker Aufwärtshaken, rechter Aufwärtshaken, sowie ein Uppercut aus dem Lehrbuch. Ich wusste gar nicht, dass die Lufthansa solch schlagkräftige Piloten hat.
Heike: Aber das müssen sie doch. Bei den vielen Raufereien an Bord.
Uschi: Nun ja, jetzt wird Frank erstmal in unserer zur umgebauten Erste-Hilfe-Station im Wohnwagen behandelt werden. Komm wir gehen mal hin, ob wir Schmerzensschreie hören können. Petra hat schon die Rote Kreuz Fahne gehisst.
Heike: Wir schleichen uns schon mal an die Türe heran, und horchen, ob wir etwas vernehmen können.
Uschi: Wozu hast du denn den großen 12 Liter Blecheimer dabei?
Heike: Für den zu erwartenden Blutverlust. Ich klopfe mal an, ob Petra ihn benötigt.
Petra: Was willst du, ich bin bei der Arbeit?
Heike: Ich wollte unverbindlich fragen, ob du den Eimer wegen des zu erwartenden Blutverlustes benötigst?
Heike: Merkwürdig, sie knallt mir einfach die Türe vor der Nase zu.
Im Wohnwagen selbst hielt Polly die Hand von Frank.
Petra: Ich muss ihnen die Platzwunde über dem linken Auge zunähen. Da kommen wir nicht drum herum.
Da klopfte es wieder an die Türe.
Heike: Ich habe diesmal einen kleineren Blecheimer dabei. Da passen aber nur 5 Liter herein.
Petra: Heraus, aber sofort.
Wie schon gesagt Herr Langer, wir müssen nähen, und vorher auch die Wunde reinigen. Ich werde ihnen natürlich eine Betäubung setzen.
Frank: Petra, dass brauchen sie nicht. Ich bin hart im Nehmen.
Polly: Du brauchst dich hier nicht vor mir zu beweisen. Das wäre falsche Eitelkeit.
Petra: Verflixt, jetzt klopft es wieder an die Türe, ich werde noch mal verrückt. Jetzt wird Heike aber was von mit zu hören bekommen.
Verschwinde endlich du freche Göre, sonst…………..
Ach du bist es Tante Othilie. Wie kann ich dir helfen.
Othilie: Ich wollte nur sagen, dass wir noch mehr Patienten haben.
Petra: Wozu hast du denn einen großen Blecheimer dabei?
Othilie: Den hat mir Heike vorhin gegeben. Sie sagte, dass du ihn benötigen würdest.
Petra: Puuuuuuh
(Nur zur Info, Petra hat den Eimer tatsächlich in den Wagen hineingestellt, damit sie nicht mehr gestört wird).
Petra: So Herr Langer, dann könne wir hoffentlich jetzt anfangen. Also wie schon gesagt, sie können von mir eine örtliche Betäubung bekommen.
Frank: Nein danke, ist nicht nötig. Das dauert zu lange. Draußen stehen auch noch andere Personen, die behandelt werden müssen.
Petra: Ihre Entscheidung.
Kurze Zeit später hallten die ersten leichten Schmerzensäußerungen über den Campingplatz, welches zur Folge hatte, dass die vor der Türe wartenden Patienten schleunigst das Weite suchten, und Heike zu einem öffentlichen Trauergottesdienst mit anschließender Bibelstunde aufrief, welche aber wegen der späten Stunde (2 Uhr in der Frühe) nicht auf wesentliche Resonanz stieß.
Petra: Sieht natürlich nicht besonders schön, aber der Zweck heiligt die Mittel. Ich nehme aber an, dass diese Narbe bei der Lufthansa großen Eindruck hinterlassen wird.
Frank: In der Tat.
Polly: Du hast dich tapfer gehalten. Ich bin stolz auf dich. Ein Küsschen in Ehren, kann keiner verwehren.
Petra: Draußen steht keiner mehr. Auch gut, dann können wir uns alle schlafen legen.
Und in der Tat kehrte auf dem Campingplatz endlich wieder Ruhe ein. Als einziges Wachpersonal wurde Lupo zwangsverpflichtet, dem diese Überstunden mit einem großen fettigen Knochen versüßt wurden. Die Insassen des danebenstehenden Zeltes wurde der Schlaf geraubt, da die Geräusche beim Knacken des großen Knochens, doch sehr geräuschvoll waren.
Um 8 Uhr, also später als gewöhnlich, war auf dem Campingplatz wieder hektischer Betrieb, weil das Frühstück angerichtet wurde. Um 9 Uhr 30 schließlich setzte sich der Tross wieder in Bewegung. Über dreißig Fahrräder machten sich wieder auf dem Weg Richtung Westen, äh Richtung Süden natürlich, zu den blauen Bergen.
The Magnificent Seven Theme
Im nächsten Dorf wurde, wie geplant, ein Fahrrad für Beatrice gekauft.
Erstaunlicherweise verliebte sich Beatrice in dieses Rennrad, welches dann auch gekauft wurde.
Galmozzi - Super Competizione - Rennrad - 1965
Beatrice: Natürlich werde ich dieses Rad so schnell wie möglich bezahlen, wenn ich mein erstes Geld verdienen werde.
Othilie: Das brauchst du natürlich nicht, denn es ist ein Geschenk von uns allen.
Beatrice: Vielen, vielen Dank, das kann ich nicht annehmen.
Polly: Doch das kannst du. Du bereitest uns allen eine große Freude, wenn dir das Rad gefällt.
Beatrice: Es ist mein erstes eigenes Fahrrad überhaupt.
Polly: Und dann auch noch ein Renn-Rad. Ich muss zugeben, dass ich damit nicht unbedingt gerechnet hatte. Aber wichtig ist, dass du daran deinen Spaß hast. Dein Strahlen im Gesicht sagt alles. So gefällst du uns allen. Aber sage mal, hast du damit Übung, denn es fährt sich entschieden anders als ein normales Herren-und Damenrad mit einer Fichtel & Sachs Drei-Gang Nabenschaltung.
Info:
Der Radfahrer hat in der Nähe des rechten Lenkergriffs einen Schalter, der den eingelegten Gang anzeigt. Im Stand kann ein gewünschter Gang eingestellt werden, indem der Griff betätigt wird; es ist kein Umlaufen der Kette wie bei Kettenschaltungen erforderlich. Während der Fahrt tritt man zum Schalten mit wenig Kraft weiter. Schalten unter Volllast kann die Nabe beschädigen. Ältere Zweigang-Nabenschaltungen, die keinen Schaltgriff haben, erfordern zum Wechseln des Gangs ein kurzes Rückwärtstreten.
Polly: Auch hat das Renn-Rad keine Rücktrittsbreme, sondern jeweils eine Felgenbremse für vorne und hinten. Links am Rennlenker für die hintere Bremse, und rechts am Lenker für die vordere Bremse, die du nur dosiert einsetzen solltest. Ansonsten würdest du einen Satz über den Lenker machen.
Liebe Leser, ein Renn-Rad ist wahrlich ein großer Unterschied zu einem Tourenrad. Es erfordert am Anfang eine gewisse Eingewöhnungszeit.
Eddy: Ich werde eine Zeitlang neben ihr fahren, bis sie ihre ersten Erfahrungen, mit dem Rad gemacht hat. Beatrice ist so sportlich, was bei ihrem bisherigen Job auch notwendig war, so dass ich keine großen Bedenken haben werde.
Polly: Dann mal los.
Othilie: Wo geht es heute überhaupt hin, wenn ich mal bescheiden nachfragen darf.
Polly: Unser heutiges Ziel wird Inzell sein. Das sind nur ca. 30 km mit kleinen Umwegen fernab der Landstraßen.
Polly: Aufsitzen.
Und das taten natürlich alle. Auch Beatrice natürlich, Sven und Inge hinter ihr.
Sven: Oooooooh, durch den kurzen Minirock von Beatrice, ist das Besteigen des hohen Rennrads mit der Mittelstange ein kleines Problem. Man sieht alles, ihren Popo, ihre Unterwäsche und ihre Strumpfhose. Nur die Wäschemarken kann ich nicht erkennen, da müsste ich noch näher heran. Natürlich nur aus reinem Geschäftsinteresse. Aber die Strumpfhose wird von der Marke Kunert sein. Die hab ich ja schließlich auch. Nicht ganz billig, aber von ausgezeichneter Qualität. Ich trage sie gern. Ich behaupte von mir, dass ich mittlerweile jede Strumpfhose erkenne, wenn ich mit der Hand über sie streiche, und auch am Hosenbund kann ich sie erkennen. Ich bin nach Frau Kohl und Tante Polly zum besten Strumpfhosenkenner in der Firma geworden. Inge, du trägst im Moment eine Fsh der Marke ???????.
Inge eifersüchtig: Was du wieder alles siehst. In Inzell kauf ich mir auch einen so kurzen Minirock, und mehrere Strumpfhosen diverser Firmen. Dann kannst du bei mir auch mal fühlen.
Jetzt muss ich aber mal unterbrechen, denn der Teil: 342 neigt sich dem Ende zu.
Im nächsten Teil werdet ihr u. a. erfahren, ob Sven wirklich zum drittbesten Kenner der Strumpfhosenszene geworden ist.
Es geht aber sofort mit dem nächsten Teil weiter.
Teil: 343
Kapitel: 424
Die Entscheidung
Liebe Leser, bevor es wieder auf Tour geht, möchte ich euch den Ort vorstellen, wo Polly uns auf dieser Etappe hinführen wird.
Und das ist:
Inzell im Chiemgau
Ihr habt sicherlich an Hand dieses kleinen Films festgestellt, dass ihr nicht unbedingt Urlaub auf den Malediven, Mallorca oder anderen überfüllten Stränden und Orten machen müsst, wo die Wahrscheinlichkeit an Corona zu erkranken viel höher ist als z. B. in den Bayrischen Bergen. Mal ganz unter uns: Könntet ihr dort Urlaub machen (Mallorca)?
Wer das behauptet zieht seine Hose mit der Kneifzange an. Also, bleibt lieber im eigenen Land (oder in der Schweiz/Österreich/Südtirol z. B.) und genießt eure wohlverdienten Ferien.
Nach diesem kleinen Werbefilm über das Urlaubsland Bayern wieder zu unserer Reisegesellschaft.
Inge eifersüchtig: Was du wieder alles siehst. In Inzell kauf ich mir auch einen so kurzen Minirock, und mehrere Strumpfhosen diverser Firmen. Dann kannst du bei mir auch mal fühlen.
Wie dem auch sei, nach dreistündiger Fahrt im gemütlichen Bummeltempo wurde schließlich der Ort Inzell erreicht.
Hier einmal die Übersichtskarte:
Und hier der Ort Inzell:
Und dann die Frage, wie sich Beatrice auf dem Renn-Rad geschlagen hat.
Polly: Beatrice, die ersten dreißig Kilometer warst du wirklich klasse. Man merkt sofort, dass du ein hervorragendes Gleichgewichtsverhalten besitzt.
Beatrice freudestrahlend: Tante Polly, dass Rad ist ein Traum. Durch den tiefen Schwerpunkt meines Oberkörpers, ich liege ja fast auf dem Rad, hat man das Velo gut im Griff. Ach Tante Polly, das ist wirklich der erste größere Gegenstand, welches ich mein eigen nennen darf. Im Zirkus habe ich, seitdem Mutter tot ist, nichts mehr besessen. Selbst der finanzielle Gegenwert meine Kleidung wurde mir vom Taschengeld abgezogen. Ich würde am liebsten heute Abend mit dem Rad ins Bett gehen. Aber eines belastet mich doch sehr. Was geschieht in Zukunft mit mir. Diese Ungewissheit halte ich psychisch nicht lange durch.
Polly: Das habe ich mir gedacht. Deshalb werden Tante Othilie, Tante Ingrid und meine Person gleich einen Termin hier im Jugendamt von Inzell haben. Du wirst selbstverständlich dabei sein, denn du bist ja schließlich die Hauptperson. Wir sollen um 15 Uhr dort erscheinen.
Beatrice mit bangem Gesicht: Dort wird also über meine Zukunft entschieden?
Polly: Ich wage mal die Vorhersage, dass deine Zukunft nicht unbedingt der Zirkus sein wird. Du musst etwas lernen, was in absehbarer Zeit wichtig für dich ist. Nun gut, nun lass uns erst einmal hier in einem Restaurant etwas essen.
So geschah es dann auch. Wobei ich sagen muss, dass Beatrice kaum etwas von dem leckeren Essen angerührt hat. Selbst das große Eis zum Abschluss, ließ sie zur Hälfte stehen.
Um kurz vor 15 Uhr gingen dann die besagten Personen gemeinsam in das Rathaus hinein, in dem auch das Jugendamt untergebracht war. Zur Sicherheit ging auch Petra mit, weil es mit dem gegenwärtig psychischen Gesundheitszustand von Beatrice nicht zum Besten stand.
Pförtner: Jugendamt, zweite Etage, Zimmer 207, Frau Richter.
Bitte aber vorher anklopfen.
Othilie: Was meinen sie, wen sie vor sich haben. Etwa dahergelaufene Taugenichtse, die ihre Erziehung löffelweise zu sich genommen haben?
Petra leise schmunzelnd zu Polly: Tante Othilie läuft schon zu großer Form auf.
Polly: So kennen wir sie, und das sehe ich durchaus positiv.
Im Büro von Frau Richter:
Frau Richter: Nehmen sie Platz, darf ich ihnen etwas zu trinken anbieten?
Othilie: Ja, einen starken Kaffee bitte, ohne Milch und Zucker. Ich habe die letzte Nacht schlecht geschlafen, weil man unsere Beatrice vom Campingplatz mit Gewalt entführen wollte. Die Täter waren vom Zirkus Moggeli, die Beatrice zu eigen gemacht haben, und dass mit roher Gewalt.
Frau Richter: Eins nach dem andern. Darf ich erstmal ihre Personalausweise sehen?
Othilie: Bitte schön.
Frau Richter: Gehe ich recht in der Annahme, dass sie die bekannte Unternehmerfamilie Hoffmann sind?
Othilie: Sie liegen mit dieser Annahme genau richtig.
Frau Richter: Was kann ich für sie tun. Ich habe bisher telefonisch nur das notdürftigste erfahren.
Othilie: Wie sie anhand der Personalausweise sicherlich ersehen konnten, ist eine Person unter uns, die nicht den Nachnamen Hoffmann im Ausweis vorweisen kann.
Frau Richter: Das ist mir tatsächlich auch aufgefallen. Und ich nehme mal an, dass diese Person……..
Othilie: Beatrice Haller
Frau Richter:……. das also diese Person Beatrice Haller, der Grund ihres Erscheinens hier ist.
Othilie: Absolut korrekt.
Frau Richter: Dann würde ich mal sagen, dass sie uns über die Begebenheiten der letzten Nacht genauere Angaben machen können.
Othilie: Ich müsste dann aber etwas weiter ausholen. Das kann im Grunde genommen am besten Beatrice. Beatrice, erzähle der Frau Richter bitte die Geschehnisse der letzten Monate nach dem bedauernswerten Tod deiner geliebten Mutter.
Petra leise zu Beatrice: Hab keine Angst, wir sind alle bei dir. Versuche so präzise wie möglich die Vorkommnisse der letzten 12 Monate dazulegen.
Daraufhin erzählte Beatrice mit zitternder Stimme von ihrer glücklichen Kindheit, die abrupt mit dem Tod ihrer Mutter zu Ende ging, und wie sie dann vom Stiefvater weiter aufgezogen wurde. Jegliche Liebe ließ er vermissen, und es wurde leider immer schlimmer, als er zusätzlich noch dem Alkohol verfiel. Sie durfte kaum noch aus dem Wohnwagen heraus. Nur wenn sie zweimal täglich ihren Auftritt auf dem Trapez in der Manege des Zirkus hatte, sah sie eine andere Welt. Der ehrliche Beifall des Publikums war für sie ein Lichtfleck, der ihr die Kraft gab weiterzumachen. Diese Minuten unter der Zirkuskuppel waren die schönen wenigen Momente, die sie genießen konnte. Mit traumwandlerischer Sicherheit, sprang sie mit doppeltem Überschlag von Trapez zu Trapez. Und das in einer Höhe von 12 Metern ohne Sicherheitsnetz.
Auch das Balancieren auf dem Seil war eine Attraktion für das Publikum.
Nach jeder Vorstellung wurde sie aus dieser Traumwelt, in der sie sich befand, im wahrsten Sinne des Wortes, auf dem Boden der Tatsachen zurückgeholt. So schnell sie konnte verschwand sie wieder in ihrem Wohnwagen, nicht ohne die Türe zu verschließen. Aber das nutzte nicht viel, da Stunden nach der Vorstellung ihr Stiefvater betrunken und mit Gewalt die Türe öffnete.
Wo bleibt das Essen, du nichtsnutzige Göre. Was habe ich dir vorhin gesagt: Wenn ich wieder hier bin, hat das Essen vor mir zu stehen.
Augenblicke später bekam sie mehrere Ohrfeigen in ihr Gesicht.
So ging es fast Tag für Tag. Mit dem Make-up konnte sie die Spuren in ihrem Gesicht kaum noch vertuschen. Aber keiner half ihr in irgendeiner Weise. Fast jeder sagte zu ihr: Damit will ich nichts zu tun haben. Das ist ein Problem zwischen dir und deinem Stiefvater. Lass mich also aus dem Spiel.
Und die Exzesse wurden immer schlimmer.
Eines Abends, als sie schon im Bett lag, legte sich ein schwerer Körper auf ihrem Bauch, und sie roch den schweren Atem des Alkoholgeruchs über ihr. Hemmungslos riss ihr der Stiefvater das Nachthemd in Fetzen, und es war vorauszusehen, dass er sich an ihr vergehen wollte.
Und das war auch der Moment, wo Beatrice im Büro zusammenbrach, und nur im letzten Moment von Polly aufgefangen wurde.
Es war eine beklemmende Stille im Büro, die nur durch das Schluchzen Beatrice übertönt wurde.
Polly wiegte Beatrice wie ein Kind an der Brust ihrer Mutter. Ohne viele Worte stand kurze Zeit später ein Glas mit Limonade vor dem Mädchen.
Und Beatrice erzählte weiter:
Mit aller Kraft die in ihr steckte, stieß sie den schweren Stiefvater von sich herunter, so dass er zu Boden fiel und sich dabei am Kopf verletzte. In der Panik rannte Beatrice zu dem Zirkuszelt, und versteckte sich unter den Zuschauertribünen.
Am nächsten Morgen schlich sie sich zu ihrem Wohnwagen zurück, und war erleichtert, dass er leer war. Nur ein einsamer Blutfleck war auf dem Teppich zu erkennen.
Zwei Tage ging alles gut, bis der schwer angetrunkene Stiefvater wieder nach der Spätvorstellung in den Wohnwagen wankte. Hier zog er dann seinen Hosengürtel heraus, und traktierte damit das Mädel auf erbärmlichster Weise auf Rücken, Oberschenkel und Oberarmen.
Die nächsten Auftritte im Zirkuszelt konnte sie nur noch unter großen Schmerzen absolvieren. Ihre Beine verbarg sie mit einer dickeren Strumpfhose und die Arme mit einem langärmeligen Trikot.
Soweit auszugsweise der Bericht von Beatrice.
Nach einiger Zeit übernahm Othilie wieder das Gespräch.
Ich denke, dass wir genug gehört haben. Der Stiefvater sitzt gemeinsam mit noch zehn anderen Zirkusleuten mittlerweile in Stadelheim. Aber sie können sicherlich verstehe, dass sie nicht zurück zum Zirkus gehen kann, weil sich dort wahrscheinlich alles gegen sie verschworen hat.
Frau Richter: Das ist absolut nachvollziehbar. Ich werde also dafür sorgen, dass Beatrice Pflegeeltern zugewiesen wird. Anfragen haben wir reichlich. Solange wird sie in einem Heim eingewiesen werden. Besser wäre noch das „Kloster St Josef Schwestern vom Guten Hirten“ in der Nähe von Traunstein. Sie sind alles vorzügliche Nonnen mit einer tollen Äbtissin. Ich kenne sie persönlich. Sie können also Beatrice unbesorgt hierlassen. Im Kloster wird sie sicherlich auch neu eingekleidet. Der Rock ist nun wirklich etwas zu kurz. Dann bedanke ich mich für ihr Kommen, wünsche ihnen weiterhin einen guten Urlaub, und wenn sie wollen, können sie sich noch von Beatrice verabschieden.
Ein verzweifelter Aufschrei schallte durch den Raum, und dann wurde es um Beatrice dunkel.
Polly: Nein, ohne Beatrice werden wir nicht den Raum verlassen. Das Mädchen gehört zu uns.
Sie wird bei uns wohnen, und wir werden uns um sie kümmern. Wir werden die Vormundschaft übernehmen. Ins Kloster kommt die Kleine nicht.
Othilie: Das sehe ich ganz genauso, und meine Schwester Ingrid ebenfalls. Wir werden sofort Kontakt mit Rechtsanwalt Bossi aufnehmen.
Frau Richter: Seien sie doch vernünftig.
Othilie: Ich sage es auch, ohne das Mädchen werden wir das Rathaus nicht verlassen.
(Währen dessen kümmerte sich Petra um Beatrice, die immer noch ohnmächtig am Boden lag. So langsam kam das verzweifelte Mädchen wieder zu sich).
Und nun geschah etwas, was in die Annalen der Hoffmann-Group Verwendung finden wird.
Polly stand auf, ging zu Beatrice und kettete das Mädchen mittels Handschellen an ihr rechtes Handgelenk, so dass beide miteinander verbunden waren.
So etwas hatte Frau Richter in ihrer 30 jährigen Amtszeit auch noch nicht erlebt. Sie machte einen etwas verwirrten Eindruck. Beamte kann man schnell verwirren, wie wir alle wissen.
Info:
Der Beamte (lat.: tuus nixae) entspringt – obwohl vieles darauf hindeutet – nicht einfach einer schlechten Laune der Natur. Wer geneigt ist, Beamte als Irrweg der Evolution zu betrachten, vergisst, dass es sich um eine gezielte Züchtung handelt, bei der Opportunisten, paranoide Sicherheitsfanatiker und Märchenerzähler mit Hinterwäldlern gekreuzt wurden. Durch eine klitzekleine Unachtsamkeit gerieten einige Schnecken und mindestens ein Hornochse mit in den Gen-Pool.
Somit hat der gemeine Beamte (lat.: tuus nixae brutalis) kaum noch etwas mit der Gattung homo zu tun und wird folgerichtig in die Unterordnung der Fünf-Finger-Faultiere und die Unordnung der Siebenschläfer eingeordnet. Beamte sind hauptsächlich in Behörden (von vorbabylonisch Behöhlung) anzutreffen und bilden dort selbstständig hierarchische Strukturen, vergleichbar mit einem Haufen toter Ameisen.
Die Züchtung des Beamten begann im Alten Ägypten, wurde im Alten Rom weiterentwickelt, im Alten Griechenland perfektioniert und im Mittelalter verlernt. So kam es, dass die bis dahin gezüchteten Exemplare verwilderten und in Vergessenheit gerieten.
Nach ihrer Wiederentdeckung durch preußische Wissenschaftler im Jahre 1881 und der darauf folgenden entomologischen Fehleinstufung als Nützlinge begann man sofort mit dem Versuch, Beamte zu domestizieren und gewinnbringend für die Volkswirtschaft einzusetzen. Im Lauf des folgenden Jahrhunderts wurde jedoch erschreckend deutlich, dass keins dieser Projekte erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Die Forschungen wurden durch die ausgedehnten Schlafzyklen der Spezies und die Dominanz einiger schneckentypischer Gene extrem verzögert, so dass die meisten Ergebnisse bis heute auf sich warten lassen.[/b] Quelle: Stupidedia.
Mittlerweile war Beatrice wieder wach geworden, und wunderte sich über den silbernen Armschmuck. Sie war klug, und ahnte dass man ohne sie hier nicht verschwinden würde. Denn die ganze Familie Hoffmann stand wie ein Mann auf ihrer Seite.
Frau Richter: Ok, ok, ok, ich unterschreibe die Fürsorgevollmacht für die Familie Hoffmann. Ich habe keine Lust, mein Konterfei morgen in der Bild-Zeitung zu sehen. Sie haben gewonnen. Es ist ja nun wahrlich nicht die schlechteste Lösung.
Beatrice: Bleibe ich jetzt also erst einmal bei euch?
Othilie: Ja meine kleine, und wir werden auch dafür sorgen, dass du für immer bei uns bleiben wirst. Mach dir also keine Sorgen. Das nächst was wir jetzt machen werden ist, dass wir dich in unserer kleinen Filiale hier in Inzell komplett neu einkleiden werden. Denn du besitzt im Moment nur die Kleidung die du am Körper trägst.
Ich glaube kaum, dass wir deine restliche Kleidung, die im Wohnwagen auf dem Zirkusgelände liegt, abholen sollten. Es sei denn, dass wir die unter Polizeischutz abholen können. Willst du das, es ist deine Entscheidung?
Beatrice: Außer der Kleidung habe ich einige sehr persönliche Dinge dort hinterlegt, unter anderem meine Fotoalben und etliche Bilder aus der Vergangenheit, als meine Eltern noch lebten.
Polly: Das ist absolut verständlich mein Schatz. Wir werden die Polizei informieren, und dann gemeinsam dort hinfahren.
James: Ich werde das sofort in die Wege leiten.
15 Minuten später war schon ein größeres Einsatzfahrzeug mit 5 Beamten vor Ort.
Othilie: Meine Person, sowie Polly, Petra, Ingrid und James werden mitfahren. Dann lass uns gemeinsam losfahren.
Ca. 30 Minuten später auf dem Zirkusgelände:
Polly: Dann lass uns gemeinsam in deinen Wohnwagen nach deinen persönlichen Gegenständen suchen. Wie du siehst stehen 5 Polizeibeamte vor deinem Zuh…..vor deinem ehemaligen Zuhause. Es kann dir also nichts geschehen. Sie werden alle auf dich aufpassen.
In der Tat trat man den „Gästen“ sehr feindlich gestimmt gegenüber. Die Beamten hatten Mühe, den Mob von Beatrice fernzuhalten. Aber schließlich betraten dann doch die Familie Hoffmann und Beatrice den Wohnwagen.
In einem kleinen Koffer wurden zuerst die eingerahmten Bilder aus den glücklichen Zeiten Beatrice mit ihren Eltern vorsichtig verpackt. Diese Bilder standen auf der Nachtkonsole neben ihrem Bett. Und man sah deutlich, dass viele Tränen an den Wangen Beatrice herunterliefen, als sie jedes Bild vorsichtig in die Hand nahm und sie zärtliche anschaute.
Man sah glückliche Gesichter auf den Fotos. Die Eltern, Beatrice und einen kleinen Hund, der auch leider voriges Jahr gestorben ist, genauso wie die Mutter.
Beatrice leise: Auf diesem Foto sind meine stolzen Eltern zu sehen, als sie mich nach der Taufe in der Kirche auf dem Arm hielten.
Das nächste Foto ist 18 Monate später gemacht worden, als ich meine ersten Geh…..Geh…..Gehversuche unternahm.
Das, das nächste Fo….Foto stammt von von mei..nem Paps. Das ist kurz….kurz vor seinem Tod ge..gemacht worden, als er vom vom Trapez ge. .gestürzt ist. Da war, da war ich fü…fünf Jahre alt.
Petra leise: Hier ist ein Glas Wasser, trink das erst einmal in Ruhe aus. Setz dich bitte hin. Dein ganzer Körper zittert.
Auch Othilie, Polly und Ingrid nahm das ganze Geschehen mit großer Erschütterung auf. So etwas hatten sie selten erlebt. Wie sollte man dieses Mädchen überhaupt trösten. Dies schien ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.
Beatrice: Hier seht ihr ein Foto von mir mit einer Schultüte.
Ich war zwar nie in einer Schule, aber ich wollte auch so eine große Tüte mit Leckereien haben. Und als ich sechs Jahre alt war, bekam ich sie von meiner Mama geschenkt. Wie schön wäre es gewesen, wenn Pa….wenn Papa dabei…dabei gewesen wäre.
Polly: Das kann ich mir gut vorstellen. Aber sage mal, hier sind etliche Foto, wo eine Person herausgeschnitten wurde.
Beatrice: Ja, das ist mein Stiefvater, den ich aus den Bildern entfernt habe. Meine wunderschöne Mutter mit Namen Sophia-Maria, und neben ihr diesen grässlichen gewalttätigen Kerl mit Namen Romeo. Das konnte ich nicht ertragen, denn auch sie hat er geschlagen. Wie oft hat sie ihre Verletzungen verheimlicht und versteckt.
Polly: So wie du auch?
Beatrice: So ist es Tante Polly. Keiner von den anderen Zirkusleuten hätte es mir geglaubt, oder noch schlimmer, keiner von diesen Leuten hätte für mich Partei ergriffen. Denn dieser Romeo war mächtig und stark innerhalb dieser großen Gruppe. Und die Schläge von ihm waren immer sehr schmerzhaft.
Petra: Ich werde dir nachher wieder kühlende Umschläge mit einer wohltuenden Salbe auftragen, wenn wir wieder ein Zeltlager aufgeschlagen gaben.
Beatrice: Danke Tante Petra.
Petra: Das mit der Tante kannst du gerne weglassen.
Beatrice: Ja, danke. Mit 10 Jahren musste ich mein erstes Geld verdienen, welches Romeo am Monatsanfang natürlich einkassierte. Meine Mutter hat mir aber immer heimlich Geld zugesteckt, welches ich dann gespart hatte. Hier mein Sparkassenbuch. Ich habe es vor Romeo versteckt. Zum Glück hat es in der Zwischenzeit nicht gefunden, obwohl ich feststellen muss, dass etliche Sachen durchwühlt worden sind. Das hat er wohl gestern Abend vor seinem Aufbruch zum Zeltlager noch gemacht.
Ich habe jeden Monat, 4 Jahre lang, 10 DM darauf eingezahlt. Mittlerweile sind, wie ich sehe fast 500 DM auf dem Sparbuch drauf. Damit kann ich dann mein neues Fahrrad bezahlen, welches immer ein Traum von mir war.
Othilie: Das brauchst du selbstverständlich nicht. Dieses Rad ist ein Geschenk von uns. Dein strahlendes Gesicht beim Erhalt dieses Fahrrads ist uns allen ein Geschenk genug gewesen. Und was mir auch besonders an dir imponiert, ist deine Sparsamkeit, welches durch das Sparbuch belegt ist.
Beatrice: Mit 10 Jahren probierte ich mich also auf dem Trapez, welches für mich eine große Ablenkung war. Und nicht nur das, es hat mir immer mehr Freude gemacht, wenn ich oben unter dem Zirkusdach stand, und die Leute auf den Tribünen begeistert zu mir hochschauten. Ich war relativ unbefangen, welches ich heute auch noch bin, und Angst kannte ich nicht, obwohl unten kein Sicherheitsnetz gespannt war. Die darf man auch nicht haben, wenn man sich in luftiger Höhe befindet.
Was ich jetzt erfreut feststelle ist die Tatsache, dass meine Trikots noch alle vorhanden sind.
Nur werde ich sie wohl nie mehr verwenden können.
(Wiederrum liefen etliche Tränen den Wangen herunter).
Polly: Darüber wird das letzte Wort noch nicht gesprochen sein, denn wir denken darüber nach, in „Ups“ eine Kunstsportabteilung in unserer neuen Mehrzwecksporthalle zu gründen. Die Nachfrage ist groß für die vielen Mädchen in unserem Ort, und auch den Nachbardörfern. Da ist schon einiges in Bewegung gekommen. Wir werden einen Fahrdienst einrichten, der alle Mädchen von zu Hause abholt, und auch wieder nach Hause bringt. Außerdem haben wir eine hervorragende Karnevalstanzgruppe unter der Leitung unserer Tina. Im März sind wir sogar zu dem Rosenmontagszug nach Köln eingeladen worden, welches ein unvergessliches Erlebnis für uns alle war.
Unsere Flugeinlagen waren schon grandios, welches das Festkomitee Kölner Karneval bestätigt hatte. Und wenn sie das schon sagen, dann muss schon etwas daran stimmen. Denn Köln ist die absolute Hochburg des deutschen Karnevals. Im Juli werden wir auch wieder mit dem Training bezüglich eines neuen Programms für die nächste Karnevalssession beginnen. Und dabei werden wir unser neues Programm noch erweitern und mit viel spektakulärer Luftakrobatik aufwarten, so dass wir uns wahrscheinlich in die 1. Große Karnevalsluftflotte Ups umbenennen müssen.
Wie du siehst, tut sich einiges bei uns, und auf deine Mithilfe würden wir uns alle sehr freuen. Denn du bringst das nötige Know how für alle diese Aktivitäten mit. Mit deiner Hilfe und deiner Unterstützung werden wir vielleicht, oder sogar wahrscheinlich, zum Karneval nach Rio de Janeiro eingeladen.
Es freut uns alle außerordentlich, dass wieder ein kleines Lächeln auf deinen Lippen erscheint.
Kopf hoch Beatrice, wir werden das gemeinsam schon schaukeln.
Mit dieser tollen und Mut machenden Aussage von Polly beende ich Teil 343.
Ich hoffe, dass ich euch im nächsten Teil wieder hier begrüßen darf.
Geschrieben am 11.08.2020
Monika
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 342
Kapitel: 423
Große 9-tägige Camping-Radtour der Familie Hoffmann durch Oberbayern.
(18)
Tour-Leitung: Polly Hoffmann
Tag: 7
Donnerstag, der 27.05.1965
Beatrice
Es waren aber immer noch 9 Personen, die das Zeltlager in Aufregung versetzte. Wobei bei unserer Reisegruppe mittlerweile eine Person fehlte. Das war Chantale, die auf Anweisung James mit dem VW-Bulli den nächsten kleinen Ort ansteuerte um die Polizei zu informieren.
Solange musste also das „Fort“ nach amerikanischem Vorbild gehalten und verteidigt werden.
Mittlerweile hatten Petra und Polly das „Päckchen“ Gustavo ordentlich verschnürt. Die Hände und die Füße waren mit Handschellen versehen worden, die sich Petra von Martina ausgeliehen hatte!!!!! Auch der lädierte Kopf von dem Burschen wurde von Petra verbunden. Als angehende Ärztin war sie dem Eid des Phytagoras äh Hippokrates verpflichtet.
Info:
Der Eid des Hippokrates (oder Hippokratischer Eid), benannt nach dem griechischen Arzt Hippokrates von Kos (um 460 bis 370 v. Chr.), ist ein ursprünglich in griechischer Sprache verfasstes Arztgelöbnis und gilt als erste grundlegende Formulierung einer ärztlichen Ethik. Die Urheberschaft des Eides ist jedoch ungeklärt.
Die Aufgabe der Suchmannschaft um Romeo bestand darin, die Zelte aller Beteiligten der Reisegesellschaft zu untersuchen, um Beatrice ausfindig zu machen. Der erste Sucher war ebenfalls ein sehr übler Kerl, der schon Martina auf dem Zirkusgelände unangenehm aufgefallen war.
Eine Leistung im Zusammenspiel von Hirntätigkeit und visueller Wahrnehmung ist das Erkennen von Hindernissen. Und gerade dies fehlte diesem Burschen, als er sich dem ersten Zelt näherte. Mit dem rechten Fuß blieb er an einem „Hering“ im Boden hängen, welches zur Zeltbefestigung im Boden eingeschlagen war. Er schlug mit dem Kopf auf eine leere griechische Weinbrandflasche der Marke „Metaxa 7 Sterne“ auf was zur Folge hatte, dass er nun 14 Sterne sah. Hier blieb er also erst einmal seelenruhig neben dem Zelt liegen.
Wenn ich jetzt richtig gezählt habe, sind von dem Zirkus Team (welches aus 11 Personen bestand, nur noch 8 Personen einsatzfähig. Ersatzspieler hatten sie keine mitgenommen.
Ihr kennt alle den Spruch:
„Acht“ Freunde müsst ihr sein, wenn ihr Siege wollt erringen.
Ich glaube, dass dieser Satz von Loddar Matthäus stammt, der das aber leider in einem Telefongespräch mit mir nicht bestätigen konnte, da er im Moment anderweitig beschäftigt war. (In Deutschland ist er als Dieter Bohlen des Fußballs bekannt). Eigentlich schade, denn er ist nicht nur ein weltweit anerkannter Experte in Sachen Fußball, sondern auch ein ebenso anerkannter Experte in Frauengeschichten. Neben seinen acht Kindern, (ungefähr), denn die genaue Anzahl ist nicht bekannt, arbeitet er kräftig daran sein Team zu ergänzen, um auf die Anzahl von 11 Spielern zu kommen. Letztens ist er dabei erwischt worden, als er mit einer Eizelle bumste, und dieser auch noch einen Verlobungsring kaufte. Man kann also feststellen, dass seine weiblichen Errungenschaften immer jünger werden.
Aussagen seiner Ex-Frauen: "Er ist ein lieber Typ, aber sehr ungebildet!"; "Er ist sehr dumm, hat aber Geld."; "Und ich dachte schon, ich sei blöd."; "Nachdem ich eine Kontovollmacht hatte, wusste ich, dass es bis zur Scheidung mit uns klappt."; "Ich zog eine Schuluniform an und schon hat es funktioniert!"
Lothar Matthäus hat nach seiner ersten Ehe mit einer 12 Jahre älteren Oberstudienrätin mit Doppelnamen genug vom welken Fleisch. Gerne trifft er nun Damen um das Baujahr 2000 und lässt sich nach kurzem Bömmeln zum Heiraten überreden. Das stellt sich für Lothar und seine, meist osteuropäisch anmutenden Bald-Ex-Frauen als Win-Win-Situation dar. Er bleibt in den Medien und muss nicht ins Dschungelcamp und die Ladys werden Schmuckdesignerinnen.
Sein bester Freund ist die Nase von Christof Daum. Er sagt immer: Lieber ne Nase Koks als Bertie Vogts.
Aber wir sind nicht hier um über Fußball zu sprechen, sondern konzentrieren wir uns lieber darauf was auf dem „Spielfeld“ im Wald passiert.
Wir haben also festgestellt, dass sich nun nur noch 8 Zirkusmitarbeitern 5 Mitarbeiter unserer Reisegesellschaft gegenüberstanden. Diese Situation war nun also etwas überschaubarer geworden.
Im Schutz der Dunkelheit schlich sich der nächste olivgrün gekleidete Zirkusmitarbeiter in das Zelt von Othilie.
Das Oliv praktisch ist, hatte schon Mike Krüger besungen.
Mike Krüger - Oliv ist so Praktisch
Aber nicht bei Othilie und Frau Elfriede Kohl. Für sie spielte die Farbe keine Rolle. Denn beide hatten den Eindringling schon bemerkt, bevor er einen Blick in das Zelt werfen konnte, denn die Geräusche waren für die beiden Frauen nicht zu überhören. Und auch in diesem Fall machten die beiden resoluten Personen kurzen Prozess. Und das mit einem BH der Marke Triumph, den Othilie akkurat über einen Stuhl gelegt hatte,
sowie einer Feinstrumpfhose.
Info:
Mitte der 60er Jahre findet die Strumpfhose Einzug in den Schränke und Schubladen der Frauen. Dies hat drastische Folgen für Frankreichs Strumpfgürtelproduktion: Wurden 1969 noch 397.854 Stück produziert, so brach die Nachfrage zum Jahr 1971 auf 32.621 ein.
Othilie legte dem Eindringling einen BH um den Hals, riss ihn zu Boden, und Frau Kohl fesselte den auf dem Bauch liegenden Burschen mit einer Feinstrumpfhose aus dem Hause Silkona, die zwei Wochen vorher zum Angebotspreis von 3,99 DM im allen Kaufhäusern der Hoffmann-Group zu erwerben waren. In der Dreifach Verpackung gab es sie sogar für zusammen 10 DM.
(Das war 1965 sehr günstig, da eine Feinstrumpfhose in jenem Jahr erst ab ca. 5 DM zu kaufen gab).
Bei der allwöchentlichen Geschäfts-Konferenz im München, an denen regelmäßig Othilie, Polly, Joggeli, sowie einer pro Woche wechselnden Abteilungsleiterin teilnahm, konnte anschließend festgestellt werden, dass innerhalb einer Woche allein 337.712 Strumpfhosen weltweit an die Frau, bzw. an den Mann gebracht worden sind.
Mit Erstaunen verfolgten Mara und Simba, die ebenfalls im Zelt von Othilie und Frau Kohl nächtigten, die tolle Aktion von den beiden.
Mara: Tanta Othilie gut.
Simba: Frau Kohl auch gut. Wir backen nächste week großen Pflaumenkuchen.
In der Zwischenzeit bemühte sich Frau Wiebel in einem nur 5 Kilometer entfernten Ort, den wachhabenden Polizisten aus dem Bett zu klingeln, was ihr schließlich unter großem Protest des Uniformträgers auch gelang. Der wiederrum trommelte kurzerhand zehn weitere Beamte zusammen, als er von Frau Wiebel erfuhr, wie bedrohlich die Lage auf dem Campingplatz war.
Nach relativ kurzer Zeit, für bayrische Dorfverhältnisse zumindest, fuhren insgesamt elf Beamte, also auch hier in Fußballmannschaftsstärke, zu der Zeltgemeinschaft Hoffmann.
Eingesetzt wurden zwei Mannschaftswagen einer bekannten Automarke.
Opel Blitz
Eine Stufe über dem VW Bus war Opel viele Jahre lang als Nutzfahrzeugmarke etabliert. Der Blitz diente unzähligen Polizisten-Jahrgängen als Transporter.
Per Sprechfunk erfuhr James von Chantale Wiebel, dass große Hilfe in Form der Polizei unterwegs war. Das war auch gut, denn noch immer befanden sich sieben Zirkusleute auf dem Campinggelände. Nun konnte aber zumindest fast jedes Zelt vor den Eindringlingen geschützt werden.
Natürlich war an jeglichem Schlaf nicht mehr zu denken. Und das in jedem Zelt. Im Wohnwagen klammerte sich Beatrice vor Angst an Polly und Petra. Aber diesmal stand Eddy als Sicherungsposten vor dem Wagen. An ihm würde keiner vorbeikommen.
Aber nun begann eine wüste Schlägerei zwischen den restlich sieben Personen des Zirkus auf der einen Seite, und Joggeli, James, Herr Schultz, Herr Bolle und Frank Langer.
Angefeuert von den übrigen Campern hielten sich unsere Vertreter sehr gut. Nun reihten sich Frau Kohl und Othilie, bewaffnet mit großen Bratpfannen, in die Kampfhandlungen mit ein.
Polly: Petra, haben wir genügend Kopfschmerztabletten und Verbandmaterial hier an Bord.
Petra: Keine Sorge, ich könnte eine ganze Kompanie versorgen.
Beatrice: Und das alles wegen mir.
Polly: Da kannst du mal sehen, wie wichtig du für uns bist. Alle stehen auf deiner Seite. Auch mein Frank schlägt sich ganz hervorragend.
Petra: Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Trotzdem werde ich mal meinen Verbandstisch wieder aufbauen. Ich sehe gerade, dass auch Frau Bolle in die Kampfhandlungen eintritt. Jetzt stülpt sie gerade einem Gangster einen Blecheimer über dem Kopf, und schlägt mit einem Schöpflöffel oben auf dem Boden des Eimers. Das hört sich an wie die Glocken von Notre Dame.
Polly: Besonders für den Leidtragenden. Der muss sich tatsächlich vorkommen wie Quasimodo der da sagte:
Die Glocken, die Glocken.
Petra: Davon einmal abgesehen. Da der Wohnwagen wieder leer steht, weil das Steißbein von Martina ausgeheilt ist, sollten wir den Wohnwagen tatsächlich zu einer Erste-Hilfe Station verwenden. Außerdem würden wir dann auch für Beatrice im nächsten Ort ein Fahrrad kaufen.
Polly: So sehe ich das auch.
Beatrice: Soll das etwa heißen, dass ich weiter bei euch bleiben soll?
Polly: Das siehst du genau richtig, denn in diesem Zirkus wirst du keine Zukunft haben. Besonders nicht nach diesem Vorfall.
Beatrice: Und wie soll es dann mit mir weitergehen. Ich habe doch keine Angehörigen.
Polly: Das zwar nicht, aber du hast uns. Und wir werden dafür sorgen, dass du ein neues Heim bekommst. Keine Angst, es wird alles zu deiner Befriedigung von statten gehen. Das verspreche ich dir. In München werden wir darüber das Jugendamt informieren. Außerdem werde ich mich mit Tante Othilie und Onkel Joggeli beratschlagen, wie deine Zukunft aussehen wird.
Du brauchst wirklich nicht zu weinen.
10 Minuten später traf dann die Polizei mit ihren zwei Wagen ein.
Im Grunde genommen, brauchte sie nur noch die elf Burschen des Zirkus verfrachten, und sie in das Untersuchungsgefängnis nach Stadelheim (München) zu bringen um sie dort vernehmen zu können. Man kann davon ausgehen, dass die Anklageschrift erheblich sein wird.
Die nächtliche Ruhestörung wird wohl die geringste Verfehlung sein, die man ihnen vorwerfen wird. Die Körperverletzungen, sowie die Misshandlung einer schutzbedürftiger minderjährigen Person hingegen, dürften empfindliche Strafen nach sich ziehen.
Heike: Schade, Ich hätte gern noch viel mehr von dieser Prügelei gesehen. Da macht die Polizei mal wieder den Spielverderber. Zumal unsere Truppe eindeutig überlegen war. Beim nächsten Mal bitte auch bei Tageslicht.
Uschi: Aber hast du die Aktivitäten von Frank(Langer) gesehen. Linker Aufwärtshaken, rechter Aufwärtshaken, sowie ein Uppercut aus dem Lehrbuch. Ich wusste gar nicht, dass die Lufthansa solch schlagkräftige Piloten hat.
Heike: Aber das müssen sie doch. Bei den vielen Raufereien an Bord.
Uschi: Nun ja, jetzt wird Frank erstmal in unserer zur umgebauten Erste-Hilfe-Station im Wohnwagen behandelt werden. Komm wir gehen mal hin, ob wir Schmerzensschreie hören können. Petra hat schon die Rote Kreuz Fahne gehisst.
Heike: Wir schleichen uns schon mal an die Türe heran, und horchen, ob wir etwas vernehmen können.
Uschi: Wozu hast du denn den großen 12 Liter Blecheimer dabei?
Heike: Für den zu erwartenden Blutverlust. Ich klopfe mal an, ob Petra ihn benötigt.
Petra: Was willst du, ich bin bei der Arbeit?
Heike: Ich wollte unverbindlich fragen, ob du den Eimer wegen des zu erwartenden Blutverlustes benötigst?
Heike: Merkwürdig, sie knallt mir einfach die Türe vor der Nase zu.
Im Wohnwagen selbst hielt Polly die Hand von Frank.
Petra: Ich muss ihnen die Platzwunde über dem linken Auge zunähen. Da kommen wir nicht drum herum.
Da klopfte es wieder an die Türe.
Heike: Ich habe diesmal einen kleineren Blecheimer dabei. Da passen aber nur 5 Liter herein.
Petra: Heraus, aber sofort.
Wie schon gesagt Herr Langer, wir müssen nähen, und vorher auch die Wunde reinigen. Ich werde ihnen natürlich eine Betäubung setzen.
Frank: Petra, dass brauchen sie nicht. Ich bin hart im Nehmen.
Polly: Du brauchst dich hier nicht vor mir zu beweisen. Das wäre falsche Eitelkeit.
Petra: Verflixt, jetzt klopft es wieder an die Türe, ich werde noch mal verrückt. Jetzt wird Heike aber was von mit zu hören bekommen.
Verschwinde endlich du freche Göre, sonst…………..
Ach du bist es Tante Othilie. Wie kann ich dir helfen.
Othilie: Ich wollte nur sagen, dass wir noch mehr Patienten haben.
Petra: Wozu hast du denn einen großen Blecheimer dabei?
Othilie: Den hat mir Heike vorhin gegeben. Sie sagte, dass du ihn benötigen würdest.
Petra: Puuuuuuh
(Nur zur Info, Petra hat den Eimer tatsächlich in den Wagen hineingestellt, damit sie nicht mehr gestört wird).
Petra: So Herr Langer, dann könne wir hoffentlich jetzt anfangen. Also wie schon gesagt, sie können von mir eine örtliche Betäubung bekommen.
Frank: Nein danke, ist nicht nötig. Das dauert zu lange. Draußen stehen auch noch andere Personen, die behandelt werden müssen.
Petra: Ihre Entscheidung.
Kurze Zeit später hallten die ersten leichten Schmerzensäußerungen über den Campingplatz, welches zur Folge hatte, dass die vor der Türe wartenden Patienten schleunigst das Weite suchten, und Heike zu einem öffentlichen Trauergottesdienst mit anschließender Bibelstunde aufrief, welche aber wegen der späten Stunde (2 Uhr in der Frühe) nicht auf wesentliche Resonanz stieß.
Petra: Sieht natürlich nicht besonders schön, aber der Zweck heiligt die Mittel. Ich nehme aber an, dass diese Narbe bei der Lufthansa großen Eindruck hinterlassen wird.
Frank: In der Tat.
Polly: Du hast dich tapfer gehalten. Ich bin stolz auf dich. Ein Küsschen in Ehren, kann keiner verwehren.
Petra: Draußen steht keiner mehr. Auch gut, dann können wir uns alle schlafen legen.
Und in der Tat kehrte auf dem Campingplatz endlich wieder Ruhe ein. Als einziges Wachpersonal wurde Lupo zwangsverpflichtet, dem diese Überstunden mit einem großen fettigen Knochen versüßt wurden. Die Insassen des danebenstehenden Zeltes wurde der Schlaf geraubt, da die Geräusche beim Knacken des großen Knochens, doch sehr geräuschvoll waren.
Um 8 Uhr, also später als gewöhnlich, war auf dem Campingplatz wieder hektischer Betrieb, weil das Frühstück angerichtet wurde. Um 9 Uhr 30 schließlich setzte sich der Tross wieder in Bewegung. Über dreißig Fahrräder machten sich wieder auf dem Weg Richtung Westen, äh Richtung Süden natürlich, zu den blauen Bergen.
The Magnificent Seven Theme
Im nächsten Dorf wurde, wie geplant, ein Fahrrad für Beatrice gekauft.
Erstaunlicherweise verliebte sich Beatrice in dieses Rennrad, welches dann auch gekauft wurde.
Galmozzi - Super Competizione - Rennrad - 1965
Beatrice: Natürlich werde ich dieses Rad so schnell wie möglich bezahlen, wenn ich mein erstes Geld verdienen werde.
Othilie: Das brauchst du natürlich nicht, denn es ist ein Geschenk von uns allen.
Beatrice: Vielen, vielen Dank, das kann ich nicht annehmen.
Polly: Doch das kannst du. Du bereitest uns allen eine große Freude, wenn dir das Rad gefällt.
Beatrice: Es ist mein erstes eigenes Fahrrad überhaupt.
Polly: Und dann auch noch ein Renn-Rad. Ich muss zugeben, dass ich damit nicht unbedingt gerechnet hatte. Aber wichtig ist, dass du daran deinen Spaß hast. Dein Strahlen im Gesicht sagt alles. So gefällst du uns allen. Aber sage mal, hast du damit Übung, denn es fährt sich entschieden anders als ein normales Herren-und Damenrad mit einer Fichtel & Sachs Drei-Gang Nabenschaltung.
Info:
Der Radfahrer hat in der Nähe des rechten Lenkergriffs einen Schalter, der den eingelegten Gang anzeigt. Im Stand kann ein gewünschter Gang eingestellt werden, indem der Griff betätigt wird; es ist kein Umlaufen der Kette wie bei Kettenschaltungen erforderlich. Während der Fahrt tritt man zum Schalten mit wenig Kraft weiter. Schalten unter Volllast kann die Nabe beschädigen. Ältere Zweigang-Nabenschaltungen, die keinen Schaltgriff haben, erfordern zum Wechseln des Gangs ein kurzes Rückwärtstreten.
Polly: Auch hat das Renn-Rad keine Rücktrittsbreme, sondern jeweils eine Felgenbremse für vorne und hinten. Links am Rennlenker für die hintere Bremse, und rechts am Lenker für die vordere Bremse, die du nur dosiert einsetzen solltest. Ansonsten würdest du einen Satz über den Lenker machen.
Liebe Leser, ein Renn-Rad ist wahrlich ein großer Unterschied zu einem Tourenrad. Es erfordert am Anfang eine gewisse Eingewöhnungszeit.
Eddy: Ich werde eine Zeitlang neben ihr fahren, bis sie ihre ersten Erfahrungen, mit dem Rad gemacht hat. Beatrice ist so sportlich, was bei ihrem bisherigen Job auch notwendig war, so dass ich keine großen Bedenken haben werde.
Polly: Dann mal los.
Othilie: Wo geht es heute überhaupt hin, wenn ich mal bescheiden nachfragen darf.
Polly: Unser heutiges Ziel wird Inzell sein. Das sind nur ca. 30 km mit kleinen Umwegen fernab der Landstraßen.
Polly: Aufsitzen.
Und das taten natürlich alle. Auch Beatrice natürlich, Sven und Inge hinter ihr.
Sven: Oooooooh, durch den kurzen Minirock von Beatrice, ist das Besteigen des hohen Rennrads mit der Mittelstange ein kleines Problem. Man sieht alles, ihren Popo, ihre Unterwäsche und ihre Strumpfhose. Nur die Wäschemarken kann ich nicht erkennen, da müsste ich noch näher heran. Natürlich nur aus reinem Geschäftsinteresse. Aber die Strumpfhose wird von der Marke Kunert sein. Die hab ich ja schließlich auch. Nicht ganz billig, aber von ausgezeichneter Qualität. Ich trage sie gern. Ich behaupte von mir, dass ich mittlerweile jede Strumpfhose erkenne, wenn ich mit der Hand über sie streiche, und auch am Hosenbund kann ich sie erkennen. Ich bin nach Frau Kohl und Tante Polly zum besten Strumpfhosenkenner in der Firma geworden. Inge, du trägst im Moment eine Fsh der Marke ???????.
Inge eifersüchtig: Was du wieder alles siehst. In Inzell kauf ich mir auch einen so kurzen Minirock, und mehrere Strumpfhosen diverser Firmen. Dann kannst du bei mir auch mal fühlen.
Jetzt muss ich aber mal unterbrechen, denn der Teil: 342 neigt sich dem Ende zu.
Im nächsten Teil werdet ihr u. a. erfahren, ob Sven wirklich zum drittbesten Kenner der Strumpfhosenszene geworden ist.
Es geht aber sofort mit dem nächsten Teil weiter.
Teil: 343
Kapitel: 424
Die Entscheidung
Liebe Leser, bevor es wieder auf Tour geht, möchte ich euch den Ort vorstellen, wo Polly uns auf dieser Etappe hinführen wird.
Und das ist:
Inzell im Chiemgau
Ihr habt sicherlich an Hand dieses kleinen Films festgestellt, dass ihr nicht unbedingt Urlaub auf den Malediven, Mallorca oder anderen überfüllten Stränden und Orten machen müsst, wo die Wahrscheinlichkeit an Corona zu erkranken viel höher ist als z. B. in den Bayrischen Bergen. Mal ganz unter uns: Könntet ihr dort Urlaub machen (Mallorca)?
Wer das behauptet zieht seine Hose mit der Kneifzange an. Also, bleibt lieber im eigenen Land (oder in der Schweiz/Österreich/Südtirol z. B.) und genießt eure wohlverdienten Ferien.
Nach diesem kleinen Werbefilm über das Urlaubsland Bayern wieder zu unserer Reisegesellschaft.
Inge eifersüchtig: Was du wieder alles siehst. In Inzell kauf ich mir auch einen so kurzen Minirock, und mehrere Strumpfhosen diverser Firmen. Dann kannst du bei mir auch mal fühlen.
Wie dem auch sei, nach dreistündiger Fahrt im gemütlichen Bummeltempo wurde schließlich der Ort Inzell erreicht.
Hier einmal die Übersichtskarte:
Und hier der Ort Inzell:
Und dann die Frage, wie sich Beatrice auf dem Renn-Rad geschlagen hat.
Polly: Beatrice, die ersten dreißig Kilometer warst du wirklich klasse. Man merkt sofort, dass du ein hervorragendes Gleichgewichtsverhalten besitzt.
Beatrice freudestrahlend: Tante Polly, dass Rad ist ein Traum. Durch den tiefen Schwerpunkt meines Oberkörpers, ich liege ja fast auf dem Rad, hat man das Velo gut im Griff. Ach Tante Polly, das ist wirklich der erste größere Gegenstand, welches ich mein eigen nennen darf. Im Zirkus habe ich, seitdem Mutter tot ist, nichts mehr besessen. Selbst der finanzielle Gegenwert meine Kleidung wurde mir vom Taschengeld abgezogen. Ich würde am liebsten heute Abend mit dem Rad ins Bett gehen. Aber eines belastet mich doch sehr. Was geschieht in Zukunft mit mir. Diese Ungewissheit halte ich psychisch nicht lange durch.
Polly: Das habe ich mir gedacht. Deshalb werden Tante Othilie, Tante Ingrid und meine Person gleich einen Termin hier im Jugendamt von Inzell haben. Du wirst selbstverständlich dabei sein, denn du bist ja schließlich die Hauptperson. Wir sollen um 15 Uhr dort erscheinen.
Beatrice mit bangem Gesicht: Dort wird also über meine Zukunft entschieden?
Polly: Ich wage mal die Vorhersage, dass deine Zukunft nicht unbedingt der Zirkus sein wird. Du musst etwas lernen, was in absehbarer Zeit wichtig für dich ist. Nun gut, nun lass uns erst einmal hier in einem Restaurant etwas essen.
So geschah es dann auch. Wobei ich sagen muss, dass Beatrice kaum etwas von dem leckeren Essen angerührt hat. Selbst das große Eis zum Abschluss, ließ sie zur Hälfte stehen.
Um kurz vor 15 Uhr gingen dann die besagten Personen gemeinsam in das Rathaus hinein, in dem auch das Jugendamt untergebracht war. Zur Sicherheit ging auch Petra mit, weil es mit dem gegenwärtig psychischen Gesundheitszustand von Beatrice nicht zum Besten stand.
Pförtner: Jugendamt, zweite Etage, Zimmer 207, Frau Richter.
Bitte aber vorher anklopfen.
Othilie: Was meinen sie, wen sie vor sich haben. Etwa dahergelaufene Taugenichtse, die ihre Erziehung löffelweise zu sich genommen haben?
Petra leise schmunzelnd zu Polly: Tante Othilie läuft schon zu großer Form auf.
Polly: So kennen wir sie, und das sehe ich durchaus positiv.
Im Büro von Frau Richter:
Frau Richter: Nehmen sie Platz, darf ich ihnen etwas zu trinken anbieten?
Othilie: Ja, einen starken Kaffee bitte, ohne Milch und Zucker. Ich habe die letzte Nacht schlecht geschlafen, weil man unsere Beatrice vom Campingplatz mit Gewalt entführen wollte. Die Täter waren vom Zirkus Moggeli, die Beatrice zu eigen gemacht haben, und dass mit roher Gewalt.
Frau Richter: Eins nach dem andern. Darf ich erstmal ihre Personalausweise sehen?
Othilie: Bitte schön.
Frau Richter: Gehe ich recht in der Annahme, dass sie die bekannte Unternehmerfamilie Hoffmann sind?
Othilie: Sie liegen mit dieser Annahme genau richtig.
Frau Richter: Was kann ich für sie tun. Ich habe bisher telefonisch nur das notdürftigste erfahren.
Othilie: Wie sie anhand der Personalausweise sicherlich ersehen konnten, ist eine Person unter uns, die nicht den Nachnamen Hoffmann im Ausweis vorweisen kann.
Frau Richter: Das ist mir tatsächlich auch aufgefallen. Und ich nehme mal an, dass diese Person……..
Othilie: Beatrice Haller
Frau Richter:……. das also diese Person Beatrice Haller, der Grund ihres Erscheinens hier ist.
Othilie: Absolut korrekt.
Frau Richter: Dann würde ich mal sagen, dass sie uns über die Begebenheiten der letzten Nacht genauere Angaben machen können.
Othilie: Ich müsste dann aber etwas weiter ausholen. Das kann im Grunde genommen am besten Beatrice. Beatrice, erzähle der Frau Richter bitte die Geschehnisse der letzten Monate nach dem bedauernswerten Tod deiner geliebten Mutter.
Petra leise zu Beatrice: Hab keine Angst, wir sind alle bei dir. Versuche so präzise wie möglich die Vorkommnisse der letzten 12 Monate dazulegen.
Daraufhin erzählte Beatrice mit zitternder Stimme von ihrer glücklichen Kindheit, die abrupt mit dem Tod ihrer Mutter zu Ende ging, und wie sie dann vom Stiefvater weiter aufgezogen wurde. Jegliche Liebe ließ er vermissen, und es wurde leider immer schlimmer, als er zusätzlich noch dem Alkohol verfiel. Sie durfte kaum noch aus dem Wohnwagen heraus. Nur wenn sie zweimal täglich ihren Auftritt auf dem Trapez in der Manege des Zirkus hatte, sah sie eine andere Welt. Der ehrliche Beifall des Publikums war für sie ein Lichtfleck, der ihr die Kraft gab weiterzumachen. Diese Minuten unter der Zirkuskuppel waren die schönen wenigen Momente, die sie genießen konnte. Mit traumwandlerischer Sicherheit, sprang sie mit doppeltem Überschlag von Trapez zu Trapez. Und das in einer Höhe von 12 Metern ohne Sicherheitsnetz.
Auch das Balancieren auf dem Seil war eine Attraktion für das Publikum.
Nach jeder Vorstellung wurde sie aus dieser Traumwelt, in der sie sich befand, im wahrsten Sinne des Wortes, auf dem Boden der Tatsachen zurückgeholt. So schnell sie konnte verschwand sie wieder in ihrem Wohnwagen, nicht ohne die Türe zu verschließen. Aber das nutzte nicht viel, da Stunden nach der Vorstellung ihr Stiefvater betrunken und mit Gewalt die Türe öffnete.
Wo bleibt das Essen, du nichtsnutzige Göre. Was habe ich dir vorhin gesagt: Wenn ich wieder hier bin, hat das Essen vor mir zu stehen.
Augenblicke später bekam sie mehrere Ohrfeigen in ihr Gesicht.
So ging es fast Tag für Tag. Mit dem Make-up konnte sie die Spuren in ihrem Gesicht kaum noch vertuschen. Aber keiner half ihr in irgendeiner Weise. Fast jeder sagte zu ihr: Damit will ich nichts zu tun haben. Das ist ein Problem zwischen dir und deinem Stiefvater. Lass mich also aus dem Spiel.
Und die Exzesse wurden immer schlimmer.
Eines Abends, als sie schon im Bett lag, legte sich ein schwerer Körper auf ihrem Bauch, und sie roch den schweren Atem des Alkoholgeruchs über ihr. Hemmungslos riss ihr der Stiefvater das Nachthemd in Fetzen, und es war vorauszusehen, dass er sich an ihr vergehen wollte.
Und das war auch der Moment, wo Beatrice im Büro zusammenbrach, und nur im letzten Moment von Polly aufgefangen wurde.
Es war eine beklemmende Stille im Büro, die nur durch das Schluchzen Beatrice übertönt wurde.
Polly wiegte Beatrice wie ein Kind an der Brust ihrer Mutter. Ohne viele Worte stand kurze Zeit später ein Glas mit Limonade vor dem Mädchen.
Und Beatrice erzählte weiter:
Mit aller Kraft die in ihr steckte, stieß sie den schweren Stiefvater von sich herunter, so dass er zu Boden fiel und sich dabei am Kopf verletzte. In der Panik rannte Beatrice zu dem Zirkuszelt, und versteckte sich unter den Zuschauertribünen.
Am nächsten Morgen schlich sie sich zu ihrem Wohnwagen zurück, und war erleichtert, dass er leer war. Nur ein einsamer Blutfleck war auf dem Teppich zu erkennen.
Zwei Tage ging alles gut, bis der schwer angetrunkene Stiefvater wieder nach der Spätvorstellung in den Wohnwagen wankte. Hier zog er dann seinen Hosengürtel heraus, und traktierte damit das Mädel auf erbärmlichster Weise auf Rücken, Oberschenkel und Oberarmen.
Die nächsten Auftritte im Zirkuszelt konnte sie nur noch unter großen Schmerzen absolvieren. Ihre Beine verbarg sie mit einer dickeren Strumpfhose und die Arme mit einem langärmeligen Trikot.
Soweit auszugsweise der Bericht von Beatrice.
Nach einiger Zeit übernahm Othilie wieder das Gespräch.
Ich denke, dass wir genug gehört haben. Der Stiefvater sitzt gemeinsam mit noch zehn anderen Zirkusleuten mittlerweile in Stadelheim. Aber sie können sicherlich verstehe, dass sie nicht zurück zum Zirkus gehen kann, weil sich dort wahrscheinlich alles gegen sie verschworen hat.
Frau Richter: Das ist absolut nachvollziehbar. Ich werde also dafür sorgen, dass Beatrice Pflegeeltern zugewiesen wird. Anfragen haben wir reichlich. Solange wird sie in einem Heim eingewiesen werden. Besser wäre noch das „Kloster St Josef Schwestern vom Guten Hirten“ in der Nähe von Traunstein. Sie sind alles vorzügliche Nonnen mit einer tollen Äbtissin. Ich kenne sie persönlich. Sie können also Beatrice unbesorgt hierlassen. Im Kloster wird sie sicherlich auch neu eingekleidet. Der Rock ist nun wirklich etwas zu kurz. Dann bedanke ich mich für ihr Kommen, wünsche ihnen weiterhin einen guten Urlaub, und wenn sie wollen, können sie sich noch von Beatrice verabschieden.
Ein verzweifelter Aufschrei schallte durch den Raum, und dann wurde es um Beatrice dunkel.
Polly: Nein, ohne Beatrice werden wir nicht den Raum verlassen. Das Mädchen gehört zu uns.
Sie wird bei uns wohnen, und wir werden uns um sie kümmern. Wir werden die Vormundschaft übernehmen. Ins Kloster kommt die Kleine nicht.
Othilie: Das sehe ich ganz genauso, und meine Schwester Ingrid ebenfalls. Wir werden sofort Kontakt mit Rechtsanwalt Bossi aufnehmen.
Frau Richter: Seien sie doch vernünftig.
Othilie: Ich sage es auch, ohne das Mädchen werden wir das Rathaus nicht verlassen.
(Währen dessen kümmerte sich Petra um Beatrice, die immer noch ohnmächtig am Boden lag. So langsam kam das verzweifelte Mädchen wieder zu sich).
Und nun geschah etwas, was in die Annalen der Hoffmann-Group Verwendung finden wird.
Polly stand auf, ging zu Beatrice und kettete das Mädchen mittels Handschellen an ihr rechtes Handgelenk, so dass beide miteinander verbunden waren.
So etwas hatte Frau Richter in ihrer 30 jährigen Amtszeit auch noch nicht erlebt. Sie machte einen etwas verwirrten Eindruck. Beamte kann man schnell verwirren, wie wir alle wissen.
Info:
Der Beamte (lat.: tuus nixae) entspringt – obwohl vieles darauf hindeutet – nicht einfach einer schlechten Laune der Natur. Wer geneigt ist, Beamte als Irrweg der Evolution zu betrachten, vergisst, dass es sich um eine gezielte Züchtung handelt, bei der Opportunisten, paranoide Sicherheitsfanatiker und Märchenerzähler mit Hinterwäldlern gekreuzt wurden. Durch eine klitzekleine Unachtsamkeit gerieten einige Schnecken und mindestens ein Hornochse mit in den Gen-Pool.
Somit hat der gemeine Beamte (lat.: tuus nixae brutalis) kaum noch etwas mit der Gattung homo zu tun und wird folgerichtig in die Unterordnung der Fünf-Finger-Faultiere und die Unordnung der Siebenschläfer eingeordnet. Beamte sind hauptsächlich in Behörden (von vorbabylonisch Behöhlung) anzutreffen und bilden dort selbstständig hierarchische Strukturen, vergleichbar mit einem Haufen toter Ameisen.
Die Züchtung des Beamten begann im Alten Ägypten, wurde im Alten Rom weiterentwickelt, im Alten Griechenland perfektioniert und im Mittelalter verlernt. So kam es, dass die bis dahin gezüchteten Exemplare verwilderten und in Vergessenheit gerieten.
Nach ihrer Wiederentdeckung durch preußische Wissenschaftler im Jahre 1881 und der darauf folgenden entomologischen Fehleinstufung als Nützlinge begann man sofort mit dem Versuch, Beamte zu domestizieren und gewinnbringend für die Volkswirtschaft einzusetzen. Im Lauf des folgenden Jahrhunderts wurde jedoch erschreckend deutlich, dass keins dieser Projekte erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Die Forschungen wurden durch die ausgedehnten Schlafzyklen der Spezies und die Dominanz einiger schneckentypischer Gene extrem verzögert, so dass die meisten Ergebnisse bis heute auf sich warten lassen.[/b] Quelle: Stupidedia.
Mittlerweile war Beatrice wieder wach geworden, und wunderte sich über den silbernen Armschmuck. Sie war klug, und ahnte dass man ohne sie hier nicht verschwinden würde. Denn die ganze Familie Hoffmann stand wie ein Mann auf ihrer Seite.
Frau Richter: Ok, ok, ok, ich unterschreibe die Fürsorgevollmacht für die Familie Hoffmann. Ich habe keine Lust, mein Konterfei morgen in der Bild-Zeitung zu sehen. Sie haben gewonnen. Es ist ja nun wahrlich nicht die schlechteste Lösung.
Beatrice: Bleibe ich jetzt also erst einmal bei euch?
Othilie: Ja meine kleine, und wir werden auch dafür sorgen, dass du für immer bei uns bleiben wirst. Mach dir also keine Sorgen. Das nächst was wir jetzt machen werden ist, dass wir dich in unserer kleinen Filiale hier in Inzell komplett neu einkleiden werden. Denn du besitzt im Moment nur die Kleidung die du am Körper trägst.
Ich glaube kaum, dass wir deine restliche Kleidung, die im Wohnwagen auf dem Zirkusgelände liegt, abholen sollten. Es sei denn, dass wir die unter Polizeischutz abholen können. Willst du das, es ist deine Entscheidung?
Beatrice: Außer der Kleidung habe ich einige sehr persönliche Dinge dort hinterlegt, unter anderem meine Fotoalben und etliche Bilder aus der Vergangenheit, als meine Eltern noch lebten.
Polly: Das ist absolut verständlich mein Schatz. Wir werden die Polizei informieren, und dann gemeinsam dort hinfahren.
James: Ich werde das sofort in die Wege leiten.
15 Minuten später war schon ein größeres Einsatzfahrzeug mit 5 Beamten vor Ort.
Othilie: Meine Person, sowie Polly, Petra, Ingrid und James werden mitfahren. Dann lass uns gemeinsam losfahren.
Ca. 30 Minuten später auf dem Zirkusgelände:
Polly: Dann lass uns gemeinsam in deinen Wohnwagen nach deinen persönlichen Gegenständen suchen. Wie du siehst stehen 5 Polizeibeamte vor deinem Zuh…..vor deinem ehemaligen Zuhause. Es kann dir also nichts geschehen. Sie werden alle auf dich aufpassen.
In der Tat trat man den „Gästen“ sehr feindlich gestimmt gegenüber. Die Beamten hatten Mühe, den Mob von Beatrice fernzuhalten. Aber schließlich betraten dann doch die Familie Hoffmann und Beatrice den Wohnwagen.
In einem kleinen Koffer wurden zuerst die eingerahmten Bilder aus den glücklichen Zeiten Beatrice mit ihren Eltern vorsichtig verpackt. Diese Bilder standen auf der Nachtkonsole neben ihrem Bett. Und man sah deutlich, dass viele Tränen an den Wangen Beatrice herunterliefen, als sie jedes Bild vorsichtig in die Hand nahm und sie zärtliche anschaute.
Man sah glückliche Gesichter auf den Fotos. Die Eltern, Beatrice und einen kleinen Hund, der auch leider voriges Jahr gestorben ist, genauso wie die Mutter.
Beatrice leise: Auf diesem Foto sind meine stolzen Eltern zu sehen, als sie mich nach der Taufe in der Kirche auf dem Arm hielten.
Das nächste Foto ist 18 Monate später gemacht worden, als ich meine ersten Geh…..Geh…..Gehversuche unternahm.
Das, das nächste Fo….Foto stammt von von mei..nem Paps. Das ist kurz….kurz vor seinem Tod ge..gemacht worden, als er vom vom Trapez ge. .gestürzt ist. Da war, da war ich fü…fünf Jahre alt.
Petra leise: Hier ist ein Glas Wasser, trink das erst einmal in Ruhe aus. Setz dich bitte hin. Dein ganzer Körper zittert.
Auch Othilie, Polly und Ingrid nahm das ganze Geschehen mit großer Erschütterung auf. So etwas hatten sie selten erlebt. Wie sollte man dieses Mädchen überhaupt trösten. Dies schien ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.
Beatrice: Hier seht ihr ein Foto von mir mit einer Schultüte.
Ich war zwar nie in einer Schule, aber ich wollte auch so eine große Tüte mit Leckereien haben. Und als ich sechs Jahre alt war, bekam ich sie von meiner Mama geschenkt. Wie schön wäre es gewesen, wenn Pa….wenn Papa dabei…dabei gewesen wäre.
Polly: Das kann ich mir gut vorstellen. Aber sage mal, hier sind etliche Foto, wo eine Person herausgeschnitten wurde.
Beatrice: Ja, das ist mein Stiefvater, den ich aus den Bildern entfernt habe. Meine wunderschöne Mutter mit Namen Sophia-Maria, und neben ihr diesen grässlichen gewalttätigen Kerl mit Namen Romeo. Das konnte ich nicht ertragen, denn auch sie hat er geschlagen. Wie oft hat sie ihre Verletzungen verheimlicht und versteckt.
Polly: So wie du auch?
Beatrice: So ist es Tante Polly. Keiner von den anderen Zirkusleuten hätte es mir geglaubt, oder noch schlimmer, keiner von diesen Leuten hätte für mich Partei ergriffen. Denn dieser Romeo war mächtig und stark innerhalb dieser großen Gruppe. Und die Schläge von ihm waren immer sehr schmerzhaft.
Petra: Ich werde dir nachher wieder kühlende Umschläge mit einer wohltuenden Salbe auftragen, wenn wir wieder ein Zeltlager aufgeschlagen gaben.
Beatrice: Danke Tante Petra.
Petra: Das mit der Tante kannst du gerne weglassen.
Beatrice: Ja, danke. Mit 10 Jahren musste ich mein erstes Geld verdienen, welches Romeo am Monatsanfang natürlich einkassierte. Meine Mutter hat mir aber immer heimlich Geld zugesteckt, welches ich dann gespart hatte. Hier mein Sparkassenbuch. Ich habe es vor Romeo versteckt. Zum Glück hat es in der Zwischenzeit nicht gefunden, obwohl ich feststellen muss, dass etliche Sachen durchwühlt worden sind. Das hat er wohl gestern Abend vor seinem Aufbruch zum Zeltlager noch gemacht.
Ich habe jeden Monat, 4 Jahre lang, 10 DM darauf eingezahlt. Mittlerweile sind, wie ich sehe fast 500 DM auf dem Sparbuch drauf. Damit kann ich dann mein neues Fahrrad bezahlen, welches immer ein Traum von mir war.
Othilie: Das brauchst du selbstverständlich nicht. Dieses Rad ist ein Geschenk von uns. Dein strahlendes Gesicht beim Erhalt dieses Fahrrads ist uns allen ein Geschenk genug gewesen. Und was mir auch besonders an dir imponiert, ist deine Sparsamkeit, welches durch das Sparbuch belegt ist.
Beatrice: Mit 10 Jahren probierte ich mich also auf dem Trapez, welches für mich eine große Ablenkung war. Und nicht nur das, es hat mir immer mehr Freude gemacht, wenn ich oben unter dem Zirkusdach stand, und die Leute auf den Tribünen begeistert zu mir hochschauten. Ich war relativ unbefangen, welches ich heute auch noch bin, und Angst kannte ich nicht, obwohl unten kein Sicherheitsnetz gespannt war. Die darf man auch nicht haben, wenn man sich in luftiger Höhe befindet.
Was ich jetzt erfreut feststelle ist die Tatsache, dass meine Trikots noch alle vorhanden sind.
Nur werde ich sie wohl nie mehr verwenden können.
(Wiederrum liefen etliche Tränen den Wangen herunter).
Polly: Darüber wird das letzte Wort noch nicht gesprochen sein, denn wir denken darüber nach, in „Ups“ eine Kunstsportabteilung in unserer neuen Mehrzwecksporthalle zu gründen. Die Nachfrage ist groß für die vielen Mädchen in unserem Ort, und auch den Nachbardörfern. Da ist schon einiges in Bewegung gekommen. Wir werden einen Fahrdienst einrichten, der alle Mädchen von zu Hause abholt, und auch wieder nach Hause bringt. Außerdem haben wir eine hervorragende Karnevalstanzgruppe unter der Leitung unserer Tina. Im März sind wir sogar zu dem Rosenmontagszug nach Köln eingeladen worden, welches ein unvergessliches Erlebnis für uns alle war.
Unsere Flugeinlagen waren schon grandios, welches das Festkomitee Kölner Karneval bestätigt hatte. Und wenn sie das schon sagen, dann muss schon etwas daran stimmen. Denn Köln ist die absolute Hochburg des deutschen Karnevals. Im Juli werden wir auch wieder mit dem Training bezüglich eines neuen Programms für die nächste Karnevalssession beginnen. Und dabei werden wir unser neues Programm noch erweitern und mit viel spektakulärer Luftakrobatik aufwarten, so dass wir uns wahrscheinlich in die 1. Große Karnevalsluftflotte Ups umbenennen müssen.
Wie du siehst, tut sich einiges bei uns, und auf deine Mithilfe würden wir uns alle sehr freuen. Denn du bringst das nötige Know how für alle diese Aktivitäten mit. Mit deiner Hilfe und deiner Unterstützung werden wir vielleicht, oder sogar wahrscheinlich, zum Karneval nach Rio de Janeiro eingeladen.
Es freut uns alle außerordentlich, dass wieder ein kleines Lächeln auf deinen Lippen erscheint.
Kopf hoch Beatrice, wir werden das gemeinsam schon schaukeln.
Mit dieser tollen und Mut machenden Aussage von Polly beende ich Teil 343.
Ich hoffe, dass ich euch im nächsten Teil wieder hier begrüßen darf.
Geschrieben am 11.08.2020
Monika
Polly mag diesen Beitrag
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Okt 16, 2021 4:56 am
Gelesen und es hat mir sehr gefallen
Ich wünsche dir einen schönen tag
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Okt 16, 2021 10:20 am
Hi Polly,
schön, dass dir diese emotionellen Teile gefallen haben.
Bei der Hoffmann-Group, und auch mit deiner Mithilfe, werdet ihr sicherlich aus dem verzweifelten und sehr eingeschüchterten Mädchen Beatrice eine aufstrebende Person machen, die etwas selbstbewusster durch das Leben geht, und auch keine Angst mehr vor grausamen Personen zuhaben braucht.
Freue dich auf das zart beseitete und hübsche Mädchen, wovon wir noch einiges hören werden.
Syl Moni
schön, dass dir diese emotionellen Teile gefallen haben.
Bei der Hoffmann-Group, und auch mit deiner Mithilfe, werdet ihr sicherlich aus dem verzweifelten und sehr eingeschüchterten Mädchen Beatrice eine aufstrebende Person machen, die etwas selbstbewusster durch das Leben geht, und auch keine Angst mehr vor grausamen Personen zuhaben braucht.
Freue dich auf das zart beseitete und hübsche Mädchen, wovon wir noch einiges hören werden.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Okt 16, 2021 11:10 pm
Liebe Leser,
zwischendurch mal wieder einen Zustandsbericht über die gegenwärtigen Bemühungen der Reisegruppe Hoffmann, ihre Schuluniformen in diversen Internaten und Schulen anzupreisen.
Die Familie Hoffmann ist nach dem Internat Salem (am Bodensee) in die Schweiz weiter gereist, um das "Château Mont-Choisi" in Lausanne aufzusuchen. (Internat für höhere Töchter)
Das dort nicht alles nach rechten Dingen über die Bühne geht, kann man sich sicherlich gut vorstellen, denn es spielen sich dort merkwürdige Dinge ab.
Monika
zwischendurch mal wieder einen Zustandsbericht über die gegenwärtigen Bemühungen der Reisegruppe Hoffmann, ihre Schuluniformen in diversen Internaten und Schulen anzupreisen.
Die Familie Hoffmann ist nach dem Internat Salem (am Bodensee) in die Schweiz weiter gereist, um das "Château Mont-Choisi" in Lausanne aufzusuchen. (Internat für höhere Töchter)
Das dort nicht alles nach rechten Dingen über die Bühne geht, kann man sich sicherlich gut vorstellen, denn es spielen sich dort merkwürdige Dinge ab.
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Okt 18, 2021 11:02 am
Liebe Leser,
so nach und nach möchte ich euch mal den Fahrzeug-Fuhrpark der Großunternehmerfamilie Hoffmann in "Ups" vorstellen.
Fangen wir mit dem "Riesenschiff" von Othilie an, dessen Fahrzeug das non plus ultre des Fahrzeugbaus ab 1964 war.
Ein absoluter Traum auf 4 Rädern. Wobei Othilie wohl den Satz geprägt hat: Über Geld spricht man nicht, Geld hat man.
w100 Mercedes-Benz 600 Pullman legendärer Luxus Großer Mercedes, 1970
Herzliche Grüße aus "Ups"
Monika
Dass den "Grünen" das nicht in den Kram passt, kann ich mir gut vorstellen.
Aber die Vorzeigefrau Annalena Baerböck fährt ja selbst einen Audi A 8.
Wie sagt man so schön: Weihwasser predigen, aber selbst eine Luxuskarosse fahren.
So sind eben unsere verlogenen Politiker.
so nach und nach möchte ich euch mal den Fahrzeug-Fuhrpark der Großunternehmerfamilie Hoffmann in "Ups" vorstellen.
Fangen wir mit dem "Riesenschiff" von Othilie an, dessen Fahrzeug das non plus ultre des Fahrzeugbaus ab 1964 war.
Ein absoluter Traum auf 4 Rädern. Wobei Othilie wohl den Satz geprägt hat: Über Geld spricht man nicht, Geld hat man.
w100 Mercedes-Benz 600 Pullman legendärer Luxus Großer Mercedes, 1970
Herzliche Grüße aus "Ups"
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Dass den "Grünen" das nicht in den Kram passt, kann ich mir gut vorstellen.
Aber die Vorzeigefrau Annalena Baerböck fährt ja selbst einen Audi A 8.
Wie sagt man so schön: Weihwasser predigen, aber selbst eine Luxuskarosse fahren.
So sind eben unsere verlogenen Politiker.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Di Okt 19, 2021 10:15 am
Liebe Leser,
da ich ja gegenwärtig an der Präsentation von schicken Schulunifomen in den Internaten schreibe (Lehrjahre) habe ich dieses Video von der der Elite-Schule in Salem gefunden.
Das Elite-Internat Schloss Salem ist Deutschlands erste Schule mit Handyverbot. Nachts und während des Unterrichts müssen die Schüler ihr Mobiltelefon abgeben. Das sorgt für Ärger. "Smartphones sind der Tod der Kommunikation," sagt Bernd Westermeyer, seit Anfang des Jahres Rektor der Elite-Schule. Seine Schüler dürfen über ihr Handy nur in der unterrichtsfreien Zeit verfügen. Jeden Abend um 21.30 Uhr muss das mobile Telefon bis zum nächsten Tag nach Unterrichtsende abgegeben werden. Während die meisten Schüler damit nicht einverstanden sind und sich nur widerwillig von ihrem Smartphone trennen, stößt die Regelung bei den Eltern weitgehend auf Zustimmung.
SWR - Landesschau Aktuell - Bildung geht auch ohne Handy- Schule Schloss Salem
Das ist doch mal eine tolle Entscheidung
da ich ja gegenwärtig an der Präsentation von schicken Schulunifomen in den Internaten schreibe (Lehrjahre) habe ich dieses Video von der der Elite-Schule in Salem gefunden.
Das Elite-Internat Schloss Salem ist Deutschlands erste Schule mit Handyverbot. Nachts und während des Unterrichts müssen die Schüler ihr Mobiltelefon abgeben. Das sorgt für Ärger. "Smartphones sind der Tod der Kommunikation," sagt Bernd Westermeyer, seit Anfang des Jahres Rektor der Elite-Schule. Seine Schüler dürfen über ihr Handy nur in der unterrichtsfreien Zeit verfügen. Jeden Abend um 21.30 Uhr muss das mobile Telefon bis zum nächsten Tag nach Unterrichtsende abgegeben werden. Während die meisten Schüler damit nicht einverstanden sind und sich nur widerwillig von ihrem Smartphone trennen, stößt die Regelung bei den Eltern weitgehend auf Zustimmung.
SWR - Landesschau Aktuell - Bildung geht auch ohne Handy- Schule Schloss Salem
Das ist doch mal eine tolle Entscheidung
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Okt 20, 2021 4:01 pm
Liebe Leser,
die nächsten beiden Teile (344 + 345) der Familien-Saga,
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen wieder am nächsten Freitag, den 22.10.2021, hier im Forum.
Auch in diesen beiden Teilen geht es bewegend und emotional zu, bei deren Niederschrift ich auch schlucken musste.
Monika
die nächsten beiden Teile (344 + 345) der Familien-Saga,
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen wieder am nächsten Freitag, den 22.10.2021, hier im Forum.
Auch in diesen beiden Teilen geht es bewegend und emotional zu, bei deren Niederschrift ich auch schlucken musste.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Okt 21, 2021 1:51 pm
Liebe Leser,
mittlerweile befindet sich die Hoffmann-Group auf dem "Château Mont-Choisi" nahe Lausanne.
Mit dabei auch wieder einmal Mrs. Mary Quant, die zusammen mit Polly Hoffmann die neue Schulkleidung vorstellt.
Natürlich geht es auch dort sehr aufregend zu.
Was dort passiert könnt ihr im Laufe der Zeit hier im Forum erfahren.
Monika
mittlerweile befindet sich die Hoffmann-Group auf dem "Château Mont-Choisi" nahe Lausanne.
Mit dabei auch wieder einmal Mrs. Mary Quant, die zusammen mit Polly Hoffmann die neue Schulkleidung vorstellt.
Natürlich geht es auch dort sehr aufregend zu.
Was dort passiert könnt ihr im Laufe der Zeit hier im Forum erfahren.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Okt 22, 2021 12:55 pm
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 344
Kapitel: 425
Große 9-tägige Camping-Radtour der Familie Hoffmann durch Oberbayern.
(20)
Tour-Leitung: Polly Hoffmann
Tag: 7
Donnerstag, der 27.05.1965
Inzell im Chiemgau
Die Entscheidung
Polly: Wie du siehst tut sich einiges bei uns, und auf deine Mithilfe würden wir uns alle sehr freuen. Denn du bringst das nötige Know how für alle diese Aktivitäten mit. Mit deiner Hilfe und deiner Unterstützung werden wir vielleicht, oder sogar wahrscheinlich, zum Karneval nach Rio de Janeiro eingeladen.
Es freut uns alle außerordentlich, dass wieder ein kleines Lächeln auf deinen Lippen erscheint.
Kopf hoch Beatrice, wir werden das gemeinsam schon schaukeln.
Beatrice leise: Ich werde versuchen ein neues Leben anzufangen. Ob wohl es mir unendlich schwer fällt, denn ich habe bisher mein ganzes Leben im Zirkus verbracht. Ich kenne nichts anderes, und ich war immer auf Reisen. Heute in Inzell, vorige Woche in Rosenheim, und davor die Woche in Bad Tölz. Der Wohnwagen war mein zuhause. Ich habe dort glückliche Stunden verbracht, aber auch leider viel Schreckliches erfahren müssen. Schaut mal dieses Foto hier. Es zeigt meine Mutter zwei Wochen, bevor sie die niederschmetternde Nachricht vom Arzt erfahren hat, dass sie unheilbar an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist.
Ich selbst habe die nächsten drei Monate nur in einer Art Trance gelebt. Aber ich musste funktionieren, und ich habe meine Mutter immer eingeredet, dass sie nicht aufgeben darf, obwohl jeder wusste, dass sie den Kampf gegen diese tückische Krankheit nicht gewinnen kann.
Nur zehn Wochen später hab…hab…haben wir mei…meine Mutter zu Gra…Grabe ge….getragen. Sie trug…ein weißes Kl…Kleid in in… ihrem Sarg. Ich habe ihr auf die Stirn geküsst, und selbst gepflückte Rosen in ….in Ihrem…..Schrein……gelegt. Selbst im Tod…. sah sie…..sah sie…..wunderschön aus. Sie war ja mit ihren 34 Jahren….selbst noch……sehr jung. Sie war für mich….die liebste Mutter auf….auf Erden.
Von Weinkrämpfen geschüttelt sackte Beatrice in ihrem Stuhl zusammen. Der Stuhl, auf dem sie auch stundenlang am Bett ihrer todkranken Mutter gesessen hatte, und ihr die Hand hielt, bis zu jenem Tag, es war der 28. Mai 1964, als das Leben aus ihrem Körper wich. Ein Mutterherz hörte auf zu schlagen und der feste Händedruck ihrer Mutter wich einer schwachen Geste. Mit einem sanften Lächeln im Gesicht schloss sie für immer ihre Augen.
Keiner in diesem Wohnwagen war zu einer Regung fähig. Alle waren erstarrt und fassungslos über das, was Beatrice erzählte.
Beatrice: Und morgen ist der erste Todestag meiner Mama. Ich würde …..gern ihr…..Grab……besuchen.
Polly leise: Wo ist das Grab deiner Mutter?
Beatrice: Sie liegt….. auf dem Friedhof….. eines kleinen Dorfes mit Namen „Palling“ hier im Chiemgau. Nach der Beisetzung bin ich dort nicht mehr gewesen. Mein Stiefvater hat….hat mir…..verboten dort…..hinzufahren. Das… Grab wird sicherlich…..sehr schmucklos und…..ungepflegt sein, weil niemand…nach der Beisetzung mehr dort war. Es steht auch nur ein einfaches Holzkreuz….auf dem Grab. Die Blumen darauf sind sicherlich schon …..entfernt worden. Es wird dort sehr….. karg aussehen.
Wie gern….würde ich….dort ein paar…..Blumen aufstellen….und ein paar….Vergissmeinnicht dort …..pflanzen.
Weiter kam Beatrice mit ihrer Erzählung nicht. Im Stuhl wieder vornübergebeugt, ihren Kopf in die Hände gestützt, verließen ihr die restlichen Kräfte.
Petra holte den Medizinkoffer aus dem Polizeifahrzeug, setzte einen intravenösen Zugang in die Armvene Beatrice, spritzte ihr ein Beruhigungsmittel und führte einen Kanüle ein. Daran befestigte sie ein hochkonzentrierter gefüllter Beutel mit Elektrolyten. Denn Beatrice hatte bisher an diesem Tag überhaupt noch nichts gegessen und nur sehr wenig getrunken. Und das war bei dem Leichtgewicht von ca. 40 kg, welche sie wog, eindeutig zu wenig.
Einige Minuten später trug Petra das Mädchen zu dem Polizeiauto, und legte sie auf die hintere Sitzbank. Selbst den hartgesottenen Polizeibeamten ging das sehr nahe, als sie das hilflose Mädchen sahen. Denn auch sie hatten Kinder, und konnten sich in etwa vorstellen, was in dem Kopf dieses jungen Geschöpfes vorging.
Im Wohnwagen selbst suchten Othilie und Polly alle restlichen Habseligkeiten Beatrice zusammen, und legten sie ordentlich in einem Koffer. Mehrere Koffer wären auch gar nicht nötig gewesen, denn viel Kleidung besaß sie nicht.
Sie war quasi arm wie eine Kirchenmaus. Das was ihr aber geblieben ist, ist ihre bezaubernde Erscheinung. Sie hätte Lumpen am Körper tragen können, sie wäre immer noch eine wunderschöne Göttin mit Namen Aphrodite gewesen.
20 Minuten später war der Wohnwagen mit den wenigen Sachen, die Beatrice besaß, leer. Nur die nackten leeren Schränke sowie das andere Mobiliar standen noch in dem Wagen, als sie ihn verließen und abschlossen.
Othilie leise zu den Polizeibeamten: Wir können fahren. Es ist dort nichts an Wertgegenständen vorhanden. Wenn man überhaupt von Wertgegenständen, außer den Bildern natürlich, sprechen kann.
Polizist: Wo darf ich sie wieder absetzen?
Othilie: Bringen sie uns bitte zu dem Speiselokal „Zum Hirschen“ des Ortes Inzell, wo wir uns wieder gemeinsam treffen wollen.
Der Polizeiwagen fuhr langsam los, und Beatrice schaute weinend und wehmütig aus dem Fenster, und sah wie der Wohnwagen in der Ferne immer kleiner wurde.
Der Wohnwagen, in dem sie zur Welt kam.
Der Wohnwagen, der 14 Jahre ihr zuhause war.
Der Wohnwagen, in dem sie eine glückliche Kindheit verbrachte.
Der Wohnwagen, der aber auch ihr großes Schicksal war. Wie so oft im Leben liegen Freude und Trauer so nah zusammen. Wer weiß das nicht aus eigener Erfahrung.
Beatrice war einem Zusammenbruch sehr nahe, als der Wohnwagen außer Sichtweite war. Polly drückte sie fest an ihre Brust, und streichelte ihr unentwegt über ihr Haar und ihr Antlitz. Das Beruhigungsmedikament welches Petra ihr verabreicht hatte, verfehlte nahezu ihre Wirkung, so stark waren die inneren Konflikte und Seelenqualen dieses zarten zerbrechlichen Geschöpfes.
Als sie vor dem Gasthaus eintrafen, verabschiedete sich jeder Polizist persönlich von dem Mädchen, und wünschte ihr mit ehrlichem Herzen eine sorgenfreie Zukunft. Und jeder von Ihnen ging mit der Gewissheit nach Hause, dass es ihnen doch allen verdammt gut ging.
Othilie zu Ingrid und Polly: Ich habe hier im ortsansässige Blumengeschäft noch einiges zu erledigen. Ich bin gleich wieder zurück. Unser geplantes Vorhaben, Beatrice komplett neu einzukleiden, müssen wir leider auf den morgigen Tag verschieben, denn die Zeit reicht nicht mehr. In welchem größeren Ort werden wir morgen sein?
Polly: Wir sind morgen gegen Mittag in Bad Reichenhall. Auch dort haben wir eine kleine aber feine Filiale.
Othilie: Ach ja, dort ist Frau Limbert die Filialleiterin. Aber wo werden wir die heutige Nacht verbringen.
Polly: Auch darüber habe ich mir einige Gedanken gemacht, und mich zu einer kleinen Programmänderung entschlossen. Beatrice braucht Ruhe und vor allen Dingen eine Umgebung, die sie etwas von ihrer gegenwärtigen Situation ablenken könnte. So hoffe ich zumindest. Jedenfalls haben wir es nicht so weit bis zu unserem Nachtquartier. Es sind nur ca. 6 km. Während unserer Abwesenheit haben erfreulicherweise Martha und Chantale Wiebel reichlich in dem hiesigen Lebensmittelgeschäft eingekauft. Darunter auch jede Menge Kuchen mit Sahne, die sie schon in Kühlboxen im VW-Bulli deponiert haben.
Othilie: Und ich werde noch eben auf „Gut Bavaria“ anrufe, damit sie dort bis Sonntag alles für unsere Ankunft vorbereiten können. Vor allen Dingen für unsere Beatrice. Näheres werde ich dir nachher erläutern. Ich muss mich beeilen. Ich würde auch vorschlagen, dass die kleine wieder auf ihrem neuerworbenen Renn-Rad zu deinem erkorenen Ziel mit allen Personen fahren sollte, anstatt mit dem Bulli dort anzureisen.
Polly: Dass sehe ich auch so. Sie muss jetzt viel Gesellschaft um sich herumhaben.
10 Minuten später war die komplette Truppe wieder auf Tour. Polly vorne weg, und neben ihr Beatrice. Schon 30 Minuten später hatten sie ohne Zwischenfälle ihr Übernachtungsziel erreicht, wo Martha und Chantale die Vorkehrungen für das Abendessen trafen.
Was die Truppe dort vorfand war schlicht und ergreifend grandios. Sie lagerten direkt am Falkensee, welches noch im Chiemgau liegt.
Info:
Eingebettet in das Naturschutzgebiet Östliche Chiemgauer Alpen versteckt sich zwischen Falkenstein und Gruberhörndl der Falkensee. Der gleichnamige Falkenseebach durchfließt den See und bahnt sich seinen Weg von Süd nach Nord durch das idyllische Tal. Das glasklare, moorgrüne Wasser gibt den Blick frei auf die Forellen, die hier gemütlich ihre Kreise ziehen. Wandern oder Radeln Sie zum Falkensee und tauchen Sie ein in die einzigartige Naturlandschaft. Fernab vom Alltag erleben Sie hier eine angenehme Stille, die zum Abschalten einlädt.
Polly: Ist das hier eine himmlische Ruhe. Komm Beatrice, setzen wir uns direkt an dem kleinen See. Dort ist ein kleiner Steg. Lass die anderen Kinder mal die Zelte aufbauen. Sie haben mittlerweile Übung darin.
Währenddessen schalten Joggeli laute Kommandos zum Aufbauen der Zelte über den wilden und inoffiziellen Campingplatz.
Joggeli: Ran an die Buletten.
Inge: Ich wünschte, dass wir schon welche auf dem Tisch hätten.
Joggeli: Nicht so lahmarschig, wir sind hier nicht im Urlaub. Das hat es früher bei uns in der Schweizer Armee nicht gegeben. Da herrschte Disziplin, das war nicht so ein Hühnerhaufen wie bei euch jetzt im Moment. Othilie, die Heringe in deiner Hand sind zum Befestigen der Zeltleinen da, und nicht zum darüber streicheln. Wenn du willst, kannst du ja ein paar auf deinem Zimmer auf „Gut Bavaria“ nehmen. Dort kannst du dich mit ihnen beschäftigen.
Othilie: Wenn du nicht gleich deine vorlaute Klappe hältst, kannst du dir gleich dein Abendbrot „abschminken“. Denn dann geht es sofort ins Bett.
(Die Folge von dieser lauten Unterhaltung sorgte bei Beatrice für erneutes Körperzittern).
Polly: Beatrice, du brauchst absolut keine Angst haben. Tante Othilie und Onkel Joggeli haben total gute Laune.
Beatrice: Dann möchte ich sie nicht erleben, wenn sie schlechte Laune haben.
[b]Polly: Dreh dich mal bitte um, dann siehst du wie die beiden bei dieser Konversation lachen. Sie machen sich einen Spaß daraus. Die anderen lachen auch. Sie kennen das mittlerweile.
Beatrice: Bei mir war das so, dass wenn mein Stiefvater die Stimme erhoben hat, hob er anschließend auch seine Hand, und das tat dann sehr weh.
Polly: Das wirst du bei uns nicht erleben. Wir sind eine glückliche Familie, und die Kinder als auch unsere jugendlichen Gäste die mehr Freizeit bei uns verbringen (Tina, Inge, Ute) als bei ihren leiblichen Eltern, fühlen sich bei uns ausgesprochen wohl. [/b]
Gaby, haben wir seit dem vorigem Jahr adoptiert, als wir sie aus den Fängen der grausamen Schwiegereltern befreit haben. Das war bei unserem gemeinsamen Urlaub in Schottland.
Mara und Simba haben wir von einem Fischkutter gerettet. Ihre Eltern wurden in ihrer Heimat Ghana grausam ermordet. Wir erwarten jeden Tag, bezüglich der Adoption, die Nachricht vom Jugendamt. Da wird es überhaupt keine Probleme geben.
Thomas haben wir zur Flucht aus der Ostzone verholfen, und er mit seinen Eltern, Herr und Frau Bolle sowie seiner Tante, wohnen mittlerweile auch bei uns.
Auch Sven mit seiner Oma ist heimisch auf „Gut Bavaria“ geworden. Er hat in seiner Kindheit die Eltern bei einem Autounfall verloren. Gewisse Parallelen zu dir sind unverkennbar. Als wir ihn kennenlernten durften, war er ein total schüchterner und zurückhaltender Junge. Mittlerweile ist er bei uns viel selbstbewusster geworden. Und das muss auch so sein.
Bei uns haben sich mittlerweile auch einige Pärchen gebildet.
Sven ist mit Inge liiert.
Andreas, der Sohn von Frau Kohl, ist mit Ute befreundet.
Gaby ist mit Thomas ein Paar.
Unsere Nichte Martina, also die Tochter von Tante Ingrid, sowie Tina sind eng befreundet.
Es ist sehr viel in den letzten 12 Monaten bei uns geschehen. Darüber gönnte man glatt ein Buch schreiben.
Ich erzähle dir das alles, damit du dir einen Überblick über alle Personen verschaffen kannst. Es sind nicht wenige, aber wir haben ein großes Haus auf einem riesigen Landgut, welches auch in unserem Besitz ist, so dass wirklich keine enge bei uns herrscht. Du wirst das am Sonntag alles sehen.
Wir haben auch schon ein großes Zimmer für dich reserviert, welches im Moment eingerichtet wird. Es wird dir garantiert gefallen. Es liegt auf der Etage, wo auch alle anderen Kinder wohnen. Bis Sonntag wird jedenfalls alles fertig sein. Dein Zimmer liegt genau neben meinem Zimmer. Auf der anderen Seite meiner Wohnstube ist das Zimmer von Mara und Simba.
Alles andere was noch erwähnenswert ist, wirst du im Laufe der Zeit vor Ort kennenlernen. Ich möchte dich im Moment nicht zu sehr überfrachten.
Kurze Zeit später erschien Othilie
So, es ist alles fertig aufgebaut, und das Abendessen ist angerichtet.
Es gibt Nürnberger Würstchen mit Apfelsauerkraut
Joggeli: mei, san die guat!
Othilie: Beatrice, dann esse mal ordentlich, du fällst mir sonst vom Fleisch. Lupo wiegt mehr als du.
Petra: Auf Grund der geringen Nahrungszunahme bekommt Beatrice so langsam Kreislaufprobleme. Sie ist auch relativ schwach und sehr müde. Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen kommen noch hinzu. Der Blutdruck ist niedriger als normal. Ich werde ihr nachher Glucose, also Traubenzucker geben. Aber vorher haben wir dir einen leckeren Ingwertee zubereitet. Und vor dem zu Bett gehen, bekommst du noch eine Infusion.
Othilie: Du machst uns ein wenig Sorgen. Natürlich verstehen wir das auf Grund der zurückliegenden Ereignisse alle, aber ich denke, dass Petra schon die richtigen Maßnahmen treffen wird, um dich wieder bei Kräften zu bringen.
Der Abwasch wurde anschließend von allen gemeinsam vorgenommen.
Petra leise zu Polly und Othilie: Die Appetitlosigkeit ist natürlich die Folge ihrer psychischen Probleme. Sie sind nicht zu unterschätzen. Wir müssen fein auf sie aufpassen. Ansonsten haben wir sie bald flach liegen. Wir müssen ihr auch sehr viel Zuneigung und Liebe entgegenbringen, und auch ein wenig Ablenken.
Polly: Dann würde ich vorschlagen, dass wir uns gleich gemeinsam am See hinsetzen, und evtl. auch ein paar Lieder in dieser romantischen Atmosphäre anstimmen.
Othilie: Das ist eine gute Idee, das machen wir.
Kurze Zeit später waren alle am See versammelt.
Vorne links auf dem Foto Joggeli mit Hut, und Frau Kohl. Wobei ich gesehen habe, dass sich beide innig erst die Hände hielten, und er dann sogar seinen rechten Arm um ihre Schulter legte.
Auch James und Eddy erschienen selbstverständlich mit ihren Gitarren, als die Sonne langsam hinter den Bergen verschwand.
James: Hey Beatrice, setz dich doch mal zwischen uns beiden hin. Kennst du John Denver?
Beatrice: Natürlich kenne ich John Denver.
James: Dann kennst du sicherlich auch den Song „Take me home, country roads“ von ihm? Der Song ist übrigens aus meiner Heimat, und immer wenn ich ihn spiele oder höre, werde ich ganz melancholisch. Ich würde mich sehr freuen, wenn du ihn gesanglich mitsingen würdest.
Beatrice: Das werde ich gerne machen.
Take Me Home, Country Roads
Lyrics:
Almost heaven, West Virginia
Blue Ridge Mountains, Shenandoah River
Life is old there, older than the trees
Younger than the mountains, growin' like a breeze
Country roads, take me home
To the place I belong
West Virginia, mountain mama
Take me home, country roads
All my memories gather 'round her
Miner's lady, stranger to blue water
Dark and dusty, painted on the sky
Misty taste of moonshine, teardrop in my eye
Country roads, take me home
To the place I belong
West Virginia, mountain mama
Take me home, country roads
I hear her voice in the mornin' hour, she calls me
The radio reminds me of my home far away
Drivin' down the road, I get a feelin'
That I should've been home…
Polly: Mensch Beatrice ich bin ja total überrascht, du hast ja eine fantastische Stimme.
Eddy: Dann machen wir mit dem nächsten Song einfach weiter. Frl Hoffmann (Polly), wird sich garantiert nicht dagegen wehren, wenn sie uns mit der Panflöte musikalisch begleitet.
El Condor Pasa - Paul Simon & Garfunkel
(Hier in einer etwas anderen Version).
Bei der Ansicht und dem hören dieses Videos bekomme ich persönlich eine Gänsehaut.
Leo Rojas - El Condor Pasa (Videoclip)
Bei dem nächsten Song griffen Eddy und James wieder kräftig in die Saiten.
"APACHE" (Guitar instrumental)
Nach weiteren musikalischen sechzig Minuten, entschloss man sich in das kühlende Nass zu des Sees steigen. Nun wurde hektisch nach den Badeanzügen, Bikinis und Badehosen gefahndet.
Sven hatte keine Badehose dabei. Hier schaffte dann Inge für Abhilfe, die ihm das untere Teil eines Bikinis zur Verfügung stellte, welches nun wirklich recht knapp war (folgende Bild), und somit für Erheiterung sorgte.
Svens Kommentar: Was wollt ihr, streifen machen schlank.
Ingrid, auf dem Foto links, trug die etwas biedere Variante, während Othilie (rechts daneben), eine sehr gewagte und eine etwas gewöhnungsbedürftige Kreation am Körper trug.
Joggeli: Oh man, das darf ich keinem erzählen, ach was das glaubt mir sowieso keiner, was ich hier zu sehen bekomme.
Othilie: Was willst du, diese Kreation haben wir nächste Woche bei uns im Sortiment.
Joggeli grinsend: Dann werden wir Insolvenz anmelden müssen.
Othilie: Rede nicht so ein Mist. Für diesen Badeanzug habe ich jetzt schon 76 Vorbestellungen zum Preis von 298 DM, pro Stück wohlgemerkt. Und jeder Badeanzug ist ein Unikat, da die Löcher bei jedem Badeanzug an einer anderen Stelle sind. Unter den Vorbestellern sind unter anderem Gina Lollobrigida, Brigit Bardot, Claudia Cardinale, Lolita, Sophia Loreen……
Joggeli: …..und sicherlich auch die Queen. Das vereinigte Königreich wird die Außenhandelsbeziehungen zu uns abrechen. Mein Gott, ich hätte nie geahnt, dass die von dir genannten Personen so einen merkwürdigen Geschmack haben.
Othilie: Halt die Klappe, die Badeanzüge sind jetzt schon der Renner. Bei 100 Badeanzügen nur von diesem Modell kommen schon 29.800 DM in unsere Kasse.
Martina leise zu Polly. Das muss man Tante Othilie lassen. Was sie anpackt verwandelt sie in einem großen Geldhaufen.
Polly: Da gebe ich dir zu 100 % Recht.
Polly: So Kinder, seid ihr jetzt alle mit Badebekleidung ausgestattet?
Beatrice verschämt: Ich habe nichts dergleichen vorzuweisen.
Polly: Das macht nichts, du bekommst einen von Uschi. Der müsste dir eigentlich passen. Und in den nächsten Tagen werden wir dich diesbezüglich einkleiden. Wie sieht es übrigens mit deinen Schwimmfähigkeiten aus?
Beatrice: Ich kann zwar schwimmen, aber diesen Sport habe ich selten betrieben. Wie sind denn die Schwimmfähigkeiten der anderen Kinder?
Polly: Großartig, die Kinder von unserer Schwimmgemeinschaft „Ups“ haben bei den Schwimmmeisterschaften, im Rahmen der Eröffnungsfeier unseres neuen Schwimmzentrums, ganz groß abgesahnt. Wir haben die erfolgreichste Mannschaft gestellt.
Die Pokale und Medaillen liegen bei uns in der Glasvitrine im Eingangsbereich unseres Hauses. Ich zeige dir mal ein Foto.
Auch Onkel Joggeli war in seiner aktiven Zeit beim FC Basel und der Nationalmannschaft sehr erfolgreich, wie du anhand dieses Fotos gut erkennen kannst.
Die Flasche bayrisches Bier z. B. (Zweite Fach von unten, rechts), gewann er mit der Schweizer-Fußballnationalmannschaft bei einem hochkarätig besetzten Turnier im Endspiel gegen die Eskimos von Grönland, welches sie mit 176:175 im Elfmeterschießen gewannen. Nach 120 Minuten stand es noch 0:0. Da das Elfmeterschießen bis in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages dauerte, hat das Schweizer Fernsehen die Liveübertragung kurzerhand nach 9 Stunden und 62 Minuten einfach abgebrochen. Das war auch richtig so, weil die Elektrizitätswerke der Stadt Upernaviarssuk (Ihr kennt sie natürlich alle), mit seinen 13 Einwohnern auf Grönland, kurzerhand die Flutlichtanlage nach 5 Stunden und 37 Minuten ausschaltete. Jedenfalls hat Onkel Joggeli den entscheidenden Elfmeter sicher verwandelt. Formulieren wir es mal so. Bei starkem Schneetreiben grub er sich einen Tunnel durch den Schnee, der mittlerweile 1,80 Meter hoch war, und war mit dem Ball dann plötzlich über die Torlinie, so dass der starke Torhüter der Eskimos von Grönland absolut chancenlos war.
Beatrice: Das ist ja der absolute Wahnsinn.
Und mit diesem Wahnsinn beende ich Teil 344.
In Teil 345 geht es natürlich weiter, der sofort im Anschluss daran erfolgen wird.
Teil: 345
Kapitel: 426
Nachdem nun alle Reiseteilnehmer in der entsprechenden Badekluft eingekleidet waren, stand einem Bad im See nichts mehr im Weg.
Martina: Hey Heike, willst du etwa so ins Wasser gehen. Du hast dich vorher gar nicht gewaschen.
Heike: Das habe ich schon seit zwei Tagen nicht mehr gemacht.
Martina: Oh Gott, dann wird der See umkippen. Ich sehe schon wie die Forellen gleich mit dem Bauch nach oben hier vorzufinden sind.
Inge: Das macht Sven auch gerade. Ich habe ihm dazu geraten, damit die Forellen sein „bestes Stück“ nicht anknabbern können. Es wird noch gebraucht.
Othilie: Jetzt erzählt hier bitte nicht so einen Quatsch, sondern geht unkommentiert in das Wasser.
Heike: Boaaah ist das Wasser kalt.
Polly: Bergseen sind immer kalt.
Info:
Entdeckt wurde das Wasser 1492 von Christoph Columbus, als er einen Seeweg nach Indien suchte, um den Imperialismus zu exportieren. Die weit verbreitete Annahme, dass es Jesus war, der das Wasser beim Spazierengehen entdeckte, wurde inzwischen von Experten widerlegt. Sie bewiesen, dass es sich um einen Trickbetrug handelte und Jesus tatsächlich auf Stein, nicht auf Wasser lief.
Wasser ist ein wichtiger Ausgangstoff zur Gewinnung diverser Alkoholika wie Maurerbrause (alkohol- und kohlensäurehaltiges Getränk, das durch Gärung aus den Grundzutaten Wasser, Halz und Mopfen gewonnen wird; Grundnahrungsmittel in der Freistaatlichen Diktatur Bayern sowie auf polnischen Baustellen) oder Wein (phenolhaltiger Chemiecocktail, der allein aus Wasser erzeugt werden kann – vorausgesetzt, man hat einen Jesus zur Hand).
Auch Wassermelonen werden aus Wasser gewonnen. Das Verfahren, Wasser in Kugelform zu pressen und anschließend zu verschalen darf jedoch nur in ausgewählten südlichen Regionen praktiziert werden, so dass die Melonengewinnung in Deutschland keine wirtschaftliche Rolle spielt.
Amerikanischen Wissenschaftlern (nicht zu verwechseln mit Wissenschaftlern) ist es kürzlich gelungen, Wasser zu verdünnen und dadurch in einen bis dato unbekannten Aggregatszustand zu überführen. Sie bezeichneten die verdünnte Flüssigkeit als Bier. Dieses amerikanische Bier ist nicht mit dem deutschen zu verwechseln, da es sich um grundverschiedene Substanzen handelt, die außer dem Namen keinerlei Gemeinsamkeiten aufweisen.
Wasser wird vor allem im warmen Zustand benötigt, daher sollte man immer einen gewissen Vorrat warmes Wasser in gefrorenem Zustand bereithalten. Quelle: Stupidedia.
Innerhalb kurzer Zeit waren fast alle Personen im Wasser.
Polly zu Beatrice: Da du dich etwas unsicher fühlst, halte dich bitte in Ufernähe auf. Versuche nicht, es den anderen gleich zu machen. Aus denen sind mittlerweile alles hervorragende Schwimmer geworden. Von der kleinen Heike angefangen (11 Jahre) bis zu der ältesten, und das ist Petra (19 Jahre).
Bei uns auf „Gut Bavaria“ haben wir im Untergeschoss des Hauses eine 25 Meter-Bahn mit einem 3 Meter Sprungturm. Das wirst du am Sonntag sehen mein Schatz. Da kannst du dich austoben. Und nach kurzer Zeit wirst du ebenfalls eine hervorragende Schwimmerin sein, und nächstes Jahr auch an den Schwimmmeisterschaften In „Ups“ teilnehmen und auch erfolgreich sein.
Beatrice: Ja Tante Polly, ich will es hoffen.
Und man kann sagen, dass sich Beatrice zum Glück sehr vorsichtig im Wasser bewegte. Ihre wenigen Schwimmübungen absolvierte sie bei einen Wassertiefe von ca. 1,40 Meter. So sicher das Mädchen auf dem Trapez war, und auch auf dem Schwebebalken balancierte, so unsicher verhielt sie sich in dem Element Wasser. Woher sollte sie auch so gut schwimmen können, denn eine Schule hatte sie nie besucht.
Ich kann mich persönlich daran erinnern, dass wir früher in der Schule regelmäßig zum Schwimmunterricht gingen. Das war kein Problem, da fast jeder Stadtteil sein eigenes Schwimmbad hatte, und wir zu Fuß dort hingehen konnten. Schwimmen lernte ich damals aber bei meiner um 5 Jahre älteren Schwester. Mit 15 Jahren hatte sie alle möglichen Schwimmzertifikate plus einen Rettungsschwimmerausweis. Sie war die beste Schwimmerin in unserer Familie. Danach kam mein Vater, der oftmals nach der Nachtschicht sofort in das Schwimmbad ging, und im Wasser seine Bahnen zog. Auch meine Mutter konnte schwimmen.
Heutzutage können leider immer weniger junge Leute schwimmen, da etliche Schwimmbäder aus Kostengründen zugemacht haben. Genauso wie die Stadtbibliotheken.
Die Folge: Immer mehr sitzen vor dem Smartphone, PC, Spielekonsole, und fabrizieren anderen geistigen Dünnschiss. Die Politiker haben das mit zu verantworten, wenn die Gesellschaft verblödet, oder sie nicht schwimmen können. Aber bevor ich mich weiter aufrege, fahre ich lieber wieder mit meiner Erzählung fort.
Das etwas ältere Semester lag am Seeufer auf Luftmatratzen und genoss die herrliche Sonne bei immer noch angenehmen 26° Lufttemperatur.
Petra war mit der Inventur ihres Arztkoffers beschäftigt, und notierte sich die Medikamente, die wieder neu angeschafft werden mussten.
Joggeli las die Basler Nachrichten, und füllte den Tippschein mit den Ergebnissen der 1. Schweizer Liga aus.
Es herrschte also Friede, Freude, Eierkuchen. Nichts deutete darauf hin, dass sich die Situation gleich dramatisch ändern würde
Leider beinhaltete der See etliche Schlingpflanze, die ausgerechnet in der Nähe des Ufers am Boden des Sees beheimatet waren. Und hier hielt sich, wie vereinbart, Beatrice auf.
Es bekam leider keiner mit, wie Beatrice mit einer Schlingpflanze kämpfte, die sich um ihren rechten Fuß legte. Je mehr sie daran zerrte, umso fester schien sich die Schlinge zuzuziehen. Das Beste und am einfachsten wäre gewesen, wenn sie jetzt um Hilfe gerufen hätte, denn das hätten alle Personen sicherlich gehört. Warum sie das nicht tat, wird an ihrem Stolz gelegen haben, denn sie wollte sich unbedingt selbst aus der Schlinge befreien.
Sie bückte sich mit dem Kopf unter dem Wasser, und versuchte sich mit den Händen selbst zu befreien. Und das war letztendlich ihr großer Fehler, der ihr zum Verhängnis wurde, denn sie rutschte auf dem See-Boden aus, und verschwand endgültig auf dem unebenen Bodes des Gewässers.
Nach einiger Zeit, nachdem nun Joggeli seine Fußballtipps auf dem Wettschein eingegeben hatte, blickte er rein zufällig auf das Wasser.
Irgendetwas schien nicht zu stimmen, denn von Beatrice, die sich noch vor wenigen Minuten in Ufernähe aufhielt, war nichts zu sehen.
Irritiert suchte er mit seinen Augen alles ab, bevor er endgültig den Warnruf herausschrie:
Beatrice ist verschwunden.
Nur Sekunden später war alles auf den Beinen. Fieberhaft wurde nach ihr gerufen.
Keine Antwort.
Auch die Schwimmer auf dem See, ca. 50 Meter vom Ufer entfernt, bekamen das natürlich mit. Alles schwamm mit kräftigen Kraulstößen dem Ufer entgegen.
Wie wir alle schon von den Schwimmwettkämpfen von „Ups“ wissen, war Tina die schnellste von allen. Aber wo sollte sie suchen, da Beatrice immer an anderen Orten gesichtet wurde.
James, Eddy, und selbstverständlich auch alle anderen Personen befanden sich schließlich im Wasser. Aufgereiht wie an einer Perlenschnur gingen sie nebeneinander in das Wasser hinein.
Mittlerweile gingen Martina und Tina auf Tauchstation. Beide waren hervorragende Taucher, die ohne Probleme mehrere Minuten unter Wasser bleiben konnten. Leider war die Sicht sehr eingeschränkt, so dass sich beide mehr oder weniger auf dem Grund des Sees entlangtasten mussten.
Mittlerweile befanden sich fast alle der Reisegruppe natürlich mehr unter Wasser, als auf dem Wasser.
Das die Verzweiflung immer größer wurde, war absolut verständlich. Obwohl erst drei Minuten nach dem Ruf Joggelis vergangen waren, schwand die Hoffnung auf Rettung immer mehr.
Info:
Wie lange können Menschen ohne Sauerstoff unter Wasser bleiben?
Wie lange es ein einzelner Mensch unter Wasser aushält, lässt sich aber nicht auf einen bestimmten Wert festlegen, erklärt Hanno Thomas, Medizinreferent bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).
Denn das hängt von verschiedenen Faktoren ab: Gesunde Menschen mit viel Training und in Ruhe halten es länger aus, als ein wild strampelnder Mensch in Panik und schlechter körperlicher Verfassung. Aber ob nach nur einer Minute oder wie bei absoluten Profis nach zehn Minuten: Irgendwann ist die Kohlenstoffdioxid-Konzentration im Blut zu hoch. Der Körper signalisiert: Atmen wäre wieder angebracht. Der Drang, Luft zu holen, wird dann immer größer.
Was passiert beim Ertrinken im Körper?
Wer ertrinkt erstickt. Das passiert so: Wenn Wasser in die Atemwege gelangt, verkrampft sich die Stimmritze im Kehlkopf. „Schon ein einziger Tropfen kann das auslösen“, erklärt Thomas. Der Stimmritzenkrampf ist eigentlich als Schutzmechanismus gedacht, er soll verhindern, dass zum Beispiel beim Verschlucken Flüssigkeit in die Lunge gelangt. Die Folge des Krampfes: Man kann nicht mehr atmen. Auch dann nicht, wenn man in diesem Moment an die Oberfläche geholt wird. Denn der Krampf im Kehlkopf lässt sich – genau wie ein Krampf im Bein – nicht aktiv lösen.
Der Sauerstoffmangel führt dann dazu, dass die Ertrinkenden ohnmächtig werden. „Nach drei bis fünf Minuten sterben die ersten Gehirnzellen“, sagt Thomas. Schäden an Gehirn und anderen Organen wie zum Beispiel der Lunge sind die Folge.
Bei den meisten Menschen löst sich der Stimmritzenkrampf während des Ertrinkens nicht. Bei etwa zehn bis fünfzehn Prozent, schon. Wenn dann eingeatmet wird, gelangt Wasser in die Lunge. Früher wurde deshalb zwischen „nassem“ und „trockenem“ Ertrinken unterscheiden. Also: War viel Wasser in der Lunge oder nicht?
Doch wirklich Sinn hat diese Unterscheidung nicht, sagte Petra etwas später. „Denn entscheidend ist der Sauerstoffmangel.“
Tina und Martina waren es schließlich, die Beatrice auf dem Boden des Sees regungslos vorfanden. Sie hatte immer noch die Schlinge um den Fuß. Beide holten noch einmal an der Wasseroberfläche tief Luft, bevor sie wieder am Grund des Sees versuchten das Mädchen zu befreien. Immer verzweifelter wurden ihre Bemühungen, und immer verzweifelter zerrten sie an der Schlingpflanze.
Nach einer gefühlten Ewigkeit war Beatrice von ihren Fesseln befreit.
Tina wendete den Rettungsgriff an, indem sie mit der rechten Hand unter das Kinn von Beatrice griff, sich vom Boden abstieß und letztendlich an die Wasseroberfläche kam, und mit schnellen Schwimmstößen auf dem Rücken liegend, dass Ufer erreichte. Dort wurde Beatrice von helfenden Händen in Empfang genommen.
Petra war schon auf alles vorbereitet. Sofort begann sie mit der Bewusstseinsüberprüfung. (Kopf überstrecken, hören, sehen, fühlen).
Petra: Keine Atmung, kein Puls vorhanden. Wir beginnen sofort mit der kardio-pulmonalen Reanimation (Herz-Lungen-Wiederbelebung).
Mir machen eine Herz-Druckmassage, sowie eine Mund zu Mund Beatmung. 30 Mal auf dem Brustkorb drücken und dann zweimal beatmen, dann wieder das Ganze von vorn. Wir machen das abwechselnd.
James, hol bitte schnell den Defibrillator und den Beatmungsbeutel aus dem Wohnwagen.
Tipp:
Geben Sie die Wiederbelebungsmaßnahmen auf keinen Fall frühzeitig auf. Beim Ertrinken im kalten Wasser ist eine Wiederbelebung auch bis zu 60 Minuten nach dem Unfall noch sinnvoll, da sich der Sauerstoffbedarf des Gehirns durch eine starke Unterkühlung auf ein Minimum verringert.
Polly fast schreiend: Petra, wir haben wieder einen Puls.
Petra: Bitte sofort den Beatmungsbeutel. Wie ist der Blutdruck?
Polly: 60 zu 40, Tendenz steigend.
Petra: 2 ml Adrenalin, intravenös
Polly: Blutdruck: 80 zu 60, Tendenz steigend.
Petra: Weiter mit der Herz-Druck-Massage. Immer weiter, immer weiter.
James: Hier der Beatmungsbeutel.
Polly: Selbstständige Atmung setzt wieder ein.
Petra erleichtert: Puuuuuuuh.
Polly: Blutdruck steigt weiter.
Hey, mein Schatz, du hast ja wieder die Augen aufgemacht.
Beatrice leise: Ich muss mich übergeben.
Petra: Wir drehen dich auf die Seite. Das ganze Wasser muss raus.
Beatrice: Was ist passiert?
Petra: Du wolltest den See leertrinken. Damit waren wir nicht einverstanden.
So still hat man die Kinder und auch die anderen Personen der Reisegruppe selten gesehen. Das Entsetzen stand allen im Gesicht geschrieben. So klein kann der Spalt zwischen Leben und Tod sein.
Othilie leise und mit Tränen im Gesicht: Martina und Tina, kommt mal bitte her. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ihr beide habt Beatrice auf dem Grund des Sees gefunden. Ihr beide habt sie von den Schlingpflanzen befreit. Ihr beide habt sie auch wieder an Land gebracht. Ihr beide seid, und bestimmt nicht nur in meinen Augen, wahre Helden.
Tina: Nein Frau Hoffmann, wir hatten das Glück, dass wir sie fanden. Jeder andere von unserer Gruppe hätte die beiden auch finden können. Das war also großer Zufall.
Martina: So sehe ich das auch. Aber wir haben vorhin an einigen Stellen am Seeufer das Schild gesehen, dass das Baden hier strengstens untersagt ist. Und wir sind trotzdem im Wasser geblieben. Hätten wir sofort reagiert, und wären wir sofort an Land geschwommen, wäre es vielleicht nicht zu dem Unfall gekommen.
Tina: So ist es tatsächlich.
Othilie: Ich bin baff über eure Ehrlichkeit. Wir haben die Schilder nicht gesehen. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ihr Beatrice das Leben gerettet habt. Und Petra und Polly natürlich auch. Ich weiß nicht, wie ich das euch je danken kann.
Martina: Ich glaube, dass auch Petra diese Vorkommnisse enorm mitgenommen hat. Sie sitzt still auf dem Stuhl und sinniert sicherlich gerade über das, was sie erlebt hat.
Polly: Ich denke, dass das uns alle sehr beschäftigt hat. Beatrice scheint es zum Glück gut überstanden zu haben. Sie scheint sich kaum daran zu erinnern was vorgefallen ist. Sie weiß, dass sie in der Schlingpflanze stecken geblieben ist, mehr aber auch nicht. Zum Glück. Im Gegenteil, sie wundert sich über den medizinischen Aufwand der um sie herum gemacht wurde, und das Othilie sie überhaupt nicht mehr loslässt, sowie sie dabei unentwegt küsst und streichelt. In Othilie kommen mütterliche Gefühle hoch. Schaut an, wie sie das Mädchen unentwegt an ihre Brust drückt. Auch ich habe selten so ein zartbesaitetes, schüchternes Mädchen mit dieser Aura und Anmut in diesem Alter kennengelernt.
Morgen wird Beatrice noch einen schweren Tag vor sich haben, weil wir dann das Grab ihrer Mutter in Palling besuchen werden. Sie weiß noch nichts davon. Tante Othilie war heute Nachmittag im Blumengeschäft, und hat dort eine große Anzahl Blumen in Auftrag gegeben, welche wir morgen auf dem Friedhof aufstellen werden.
Tante Othilie, meine Person, Mutter Ingrid, Petra, sowie euch beide (Martina und Tina) werden wir dorthin mitnehmen. Was wir sonst noch vorhaben, werde ich euch morgen erzählen.
Nun lasst uns gemeinsam zu Bett gehen, denn die Sonne verschwindet so langsam hinter den Bergen.
In jedem Fall werden uns dieser idyllische Ort und dieser heutige Tag, für alle Zeiten unvergesslich bleiben. Einmal wegen dem Badeunfall, dem Ausräumen des Wohnwagens auf dem Zirkusgelände, und somit dann auch wegen dem neuen Lebensabschnitt der für Beatrice anfangen wird.
Beatrice wird in dieser Nacht wieder mit euch beiden zusammen schlafen. Foxy als Schmusetier für Beatrice wird selbstverständlich auch dabei sein. Petra wird auf der Luftmatratze neben dem großen Bett schlafen.
Freitag, der 28.05.1965
Geburtstagskinder vom 28. Mai 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1923 György Ligeti
wurde an diesem Tag 42 Jahre alt
1925 Dietrich Fischer-Dieskau
feierte an diesem Tag seinen 40. Geburtstag
1942 Stanley Prusiner
wurde an diesem Tag 23 Jahre alt
1944 Rudolph Giuliani
wurde an diesem Tag 21 Jahre alt
1957 Frank Schätzing
wurde an diesem Tag acht Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/28-mai-1965
28.5.1965
Zu Kampfhandlungen kommt es an der Demarkationslinie zwischen Israel und Jordanien, als israelisches Militär zwei Stützpunkte auf jordanischem Territorium angreift.
Morgens um 6 Uhr waren alle wieder auf den Beinen, denn es galt das Frühstück für diesen Tag her zu richten.
Im Wohnwagen war die Nacht sehr unruhig, da Beatrice schlecht einschlafen konnte. Sie wälzte sich von einer Seite auf die andere, so dass man annehmen musste, dass dem Mädchen verständlicherweise sehr viele Gedanken durch den Kopf gegangen sind.
Beatrice schlief erst dann ein, als Petra ihr homöopathisches Beruhigungsmittel verabreichte. Mit Foxy im Arm, funktionierte der Schlaf dann auch.
Heike: Was unternehmen wir denn heute?
Polly: Heute Mittag werden wir das nächste Ziel ansteuern. Und das wird entweder Bad Reichenhall oder Berchtesgaden sein.
Heike: Warum erst heute Mittag?
Polly: Weil Martina, Tina, Petra, Tante Othilie, Mutter Ingrid, und vor allen Dingen Beatrice als Hauptperson mit dem Bully zu dem kleinen Dorf-Friedhof nach Palling fahren, weil die Mutter von ihr heute den ersten Todestag hat. Seit ihrem Tod war Beatrice nicht mehr dort gewesen, weil ihr das von dem Stiefvater verboten wurde.
Heike mit den Tränen ringend: Ach wie schrecklich. Ich werde gleich zum Bäcker des hiesigen Dorfes fahren, und dort von meinem Taschengeld den kompletten Kuchenbestand aufkaufen.
Beatrice leise: Ich bin über die Nachricht, dass ihr mit mir zum Friedhof fahren wollt sehr glücklich. Und ich bin Heike sehr dankbar, dass sie uns alle anschließend zum Kuchenessen einladen möchte. Das ist eine sehr nette Geste von ihr. Von meinem erstverdientem Geld in Zukunft, werde ich es Heike garantiert zurückzahlen.
Othilie: Das brauchst du nun wirklich nicht. Wir werden heute Nachmittag ein Café ansteuern, wo ich euch alle im Namen Beatrice einladen werde.
Eine Stunde später machte sich der Tross auf dem Weg nach Palling.
Am Friedhofstor stellten sie den Bully ab, und betraten den schönen Friedhof mit der ebenso schönen Kapelle.
Othilie und Polly nahmen das Mädchen in ihrer Mitte, und Beatrice führte sie Zielsicher, obwohl sie nur einmal bei dem Begräbnis hier war, zu dem Grab.
Am Grab angelangt ging Beatrice mit den Knien zu Boden und versteckte das Gesicht in ihre Hände. Sie zitterte am ganzen Körper.
Jeder der anwesenden Besucher hatte einen großen Kloss im Hals, und nicht nur das, als man das verzweifelte Mädchen fast am Boden liegen sah.
Kurze Zeit später hielt ein kleiner Trecker, der einen Anhänger mit sich führte. Und auf diesem Anhänger befanden sich die schönsten Blumen und Gestecke die man sich vorstellen konnte. Jeder ahnte, dass dies das Werk von Othilie, Ingrid und Polly war, denn das Grab welches seit einem Jahr unberührt war, sah fürchterlich aus. In drei großen Taschen kam jegliches Gartenwerkzeug zum Vorschein, welches die drei genannten Personen ebenfalls am Vortag gekauft hatten.
Polly: So mein Schatz, nein du bist natürlich unser aller Schatz, jetzt werden wir gemeinsam das Grab deiner Mutter herrichten. Und wenn wir damit fertig sind, wird es das schönste Grab auf dem gesamten Friedhof sein. Was meinst du, willst du uns dabei helfen?
Beatrice: Natürlich Tante Polly, mit dieser Tat hier geht ein Herzenswunsch für mich in Erfüllung.
Martina: Und auch wir werden alle dabei behilflich sein.
Nach drei Stunden intensiver Arbeit kam dann dieses Ergebnis zutage.
Beatrice: Danke für alles. Das Grab ist wunderschön. Ich weiß nicht was ich sagen soll.
Othilie: Kein Problem mein Kind. Jetzt werde ich noch ein paar Fotos machen, und einen großen wunderschönen Grabstein aus Marmor werden wir ebenfalls nächste Woche bei einem Steinmetz in Auftrag geben. Damit das auch hier so schön bleibt, habe ich mit der Friedhofsverwaltung gesprochen. Das Grab wird regelmäßig gepflegt. Und immer wenn es dich hier hinzieht, werden wir zu diesem Friedhof hinfahren.
Polly: Ich würde sagen, dass wir nun alle gemeinsam das „Vater unser“ beten sollten.
Kurze Zeit später fuhr die „Delegation“ wieder zu ihrem persönlichen Campingplatz zurück.
Zum ersten Mal, nach einer gefühlt endloslangen Zeit, sah man in Beatrice Gesicht wieder ein Lächeln.
Othilie zu Polly: Dieser Friedhofsbesuch hat Beatrice viel gegeben. Das war absolut die richtige Entscheidung von uns.
Ende Teil: 345
Im nächsten Teil wird die Radgruppe Berchtesgaden ansteuern.
Geschrieben am 18.08.2020
Monika
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 344
Kapitel: 425
Große 9-tägige Camping-Radtour der Familie Hoffmann durch Oberbayern.
(20)
Tour-Leitung: Polly Hoffmann
Tag: 7
Donnerstag, der 27.05.1965
Inzell im Chiemgau
Die Entscheidung
Polly: Wie du siehst tut sich einiges bei uns, und auf deine Mithilfe würden wir uns alle sehr freuen. Denn du bringst das nötige Know how für alle diese Aktivitäten mit. Mit deiner Hilfe und deiner Unterstützung werden wir vielleicht, oder sogar wahrscheinlich, zum Karneval nach Rio de Janeiro eingeladen.
Es freut uns alle außerordentlich, dass wieder ein kleines Lächeln auf deinen Lippen erscheint.
Kopf hoch Beatrice, wir werden das gemeinsam schon schaukeln.
Beatrice leise: Ich werde versuchen ein neues Leben anzufangen. Ob wohl es mir unendlich schwer fällt, denn ich habe bisher mein ganzes Leben im Zirkus verbracht. Ich kenne nichts anderes, und ich war immer auf Reisen. Heute in Inzell, vorige Woche in Rosenheim, und davor die Woche in Bad Tölz. Der Wohnwagen war mein zuhause. Ich habe dort glückliche Stunden verbracht, aber auch leider viel Schreckliches erfahren müssen. Schaut mal dieses Foto hier. Es zeigt meine Mutter zwei Wochen, bevor sie die niederschmetternde Nachricht vom Arzt erfahren hat, dass sie unheilbar an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist.
Ich selbst habe die nächsten drei Monate nur in einer Art Trance gelebt. Aber ich musste funktionieren, und ich habe meine Mutter immer eingeredet, dass sie nicht aufgeben darf, obwohl jeder wusste, dass sie den Kampf gegen diese tückische Krankheit nicht gewinnen kann.
Nur zehn Wochen später hab…hab…haben wir mei…meine Mutter zu Gra…Grabe ge….getragen. Sie trug…ein weißes Kl…Kleid in in… ihrem Sarg. Ich habe ihr auf die Stirn geküsst, und selbst gepflückte Rosen in ….in Ihrem…..Schrein……gelegt. Selbst im Tod…. sah sie…..sah sie…..wunderschön aus. Sie war ja mit ihren 34 Jahren….selbst noch……sehr jung. Sie war für mich….die liebste Mutter auf….auf Erden.
Von Weinkrämpfen geschüttelt sackte Beatrice in ihrem Stuhl zusammen. Der Stuhl, auf dem sie auch stundenlang am Bett ihrer todkranken Mutter gesessen hatte, und ihr die Hand hielt, bis zu jenem Tag, es war der 28. Mai 1964, als das Leben aus ihrem Körper wich. Ein Mutterherz hörte auf zu schlagen und der feste Händedruck ihrer Mutter wich einer schwachen Geste. Mit einem sanften Lächeln im Gesicht schloss sie für immer ihre Augen.
Keiner in diesem Wohnwagen war zu einer Regung fähig. Alle waren erstarrt und fassungslos über das, was Beatrice erzählte.
Beatrice: Und morgen ist der erste Todestag meiner Mama. Ich würde …..gern ihr…..Grab……besuchen.
Polly leise: Wo ist das Grab deiner Mutter?
Beatrice: Sie liegt….. auf dem Friedhof….. eines kleinen Dorfes mit Namen „Palling“ hier im Chiemgau. Nach der Beisetzung bin ich dort nicht mehr gewesen. Mein Stiefvater hat….hat mir…..verboten dort…..hinzufahren. Das… Grab wird sicherlich…..sehr schmucklos und…..ungepflegt sein, weil niemand…nach der Beisetzung mehr dort war. Es steht auch nur ein einfaches Holzkreuz….auf dem Grab. Die Blumen darauf sind sicherlich schon …..entfernt worden. Es wird dort sehr….. karg aussehen.
Wie gern….würde ich….dort ein paar…..Blumen aufstellen….und ein paar….Vergissmeinnicht dort …..pflanzen.
Weiter kam Beatrice mit ihrer Erzählung nicht. Im Stuhl wieder vornübergebeugt, ihren Kopf in die Hände gestützt, verließen ihr die restlichen Kräfte.
Petra holte den Medizinkoffer aus dem Polizeifahrzeug, setzte einen intravenösen Zugang in die Armvene Beatrice, spritzte ihr ein Beruhigungsmittel und führte einen Kanüle ein. Daran befestigte sie ein hochkonzentrierter gefüllter Beutel mit Elektrolyten. Denn Beatrice hatte bisher an diesem Tag überhaupt noch nichts gegessen und nur sehr wenig getrunken. Und das war bei dem Leichtgewicht von ca. 40 kg, welche sie wog, eindeutig zu wenig.
Einige Minuten später trug Petra das Mädchen zu dem Polizeiauto, und legte sie auf die hintere Sitzbank. Selbst den hartgesottenen Polizeibeamten ging das sehr nahe, als sie das hilflose Mädchen sahen. Denn auch sie hatten Kinder, und konnten sich in etwa vorstellen, was in dem Kopf dieses jungen Geschöpfes vorging.
Im Wohnwagen selbst suchten Othilie und Polly alle restlichen Habseligkeiten Beatrice zusammen, und legten sie ordentlich in einem Koffer. Mehrere Koffer wären auch gar nicht nötig gewesen, denn viel Kleidung besaß sie nicht.
Sie war quasi arm wie eine Kirchenmaus. Das was ihr aber geblieben ist, ist ihre bezaubernde Erscheinung. Sie hätte Lumpen am Körper tragen können, sie wäre immer noch eine wunderschöne Göttin mit Namen Aphrodite gewesen.
20 Minuten später war der Wohnwagen mit den wenigen Sachen, die Beatrice besaß, leer. Nur die nackten leeren Schränke sowie das andere Mobiliar standen noch in dem Wagen, als sie ihn verließen und abschlossen.
Othilie leise zu den Polizeibeamten: Wir können fahren. Es ist dort nichts an Wertgegenständen vorhanden. Wenn man überhaupt von Wertgegenständen, außer den Bildern natürlich, sprechen kann.
Polizist: Wo darf ich sie wieder absetzen?
Othilie: Bringen sie uns bitte zu dem Speiselokal „Zum Hirschen“ des Ortes Inzell, wo wir uns wieder gemeinsam treffen wollen.
Der Polizeiwagen fuhr langsam los, und Beatrice schaute weinend und wehmütig aus dem Fenster, und sah wie der Wohnwagen in der Ferne immer kleiner wurde.
Der Wohnwagen, in dem sie zur Welt kam.
Der Wohnwagen, der 14 Jahre ihr zuhause war.
Der Wohnwagen, in dem sie eine glückliche Kindheit verbrachte.
Der Wohnwagen, der aber auch ihr großes Schicksal war. Wie so oft im Leben liegen Freude und Trauer so nah zusammen. Wer weiß das nicht aus eigener Erfahrung.
Beatrice war einem Zusammenbruch sehr nahe, als der Wohnwagen außer Sichtweite war. Polly drückte sie fest an ihre Brust, und streichelte ihr unentwegt über ihr Haar und ihr Antlitz. Das Beruhigungsmedikament welches Petra ihr verabreicht hatte, verfehlte nahezu ihre Wirkung, so stark waren die inneren Konflikte und Seelenqualen dieses zarten zerbrechlichen Geschöpfes.
Als sie vor dem Gasthaus eintrafen, verabschiedete sich jeder Polizist persönlich von dem Mädchen, und wünschte ihr mit ehrlichem Herzen eine sorgenfreie Zukunft. Und jeder von Ihnen ging mit der Gewissheit nach Hause, dass es ihnen doch allen verdammt gut ging.
Othilie zu Ingrid und Polly: Ich habe hier im ortsansässige Blumengeschäft noch einiges zu erledigen. Ich bin gleich wieder zurück. Unser geplantes Vorhaben, Beatrice komplett neu einzukleiden, müssen wir leider auf den morgigen Tag verschieben, denn die Zeit reicht nicht mehr. In welchem größeren Ort werden wir morgen sein?
Polly: Wir sind morgen gegen Mittag in Bad Reichenhall. Auch dort haben wir eine kleine aber feine Filiale.
Othilie: Ach ja, dort ist Frau Limbert die Filialleiterin. Aber wo werden wir die heutige Nacht verbringen.
Polly: Auch darüber habe ich mir einige Gedanken gemacht, und mich zu einer kleinen Programmänderung entschlossen. Beatrice braucht Ruhe und vor allen Dingen eine Umgebung, die sie etwas von ihrer gegenwärtigen Situation ablenken könnte. So hoffe ich zumindest. Jedenfalls haben wir es nicht so weit bis zu unserem Nachtquartier. Es sind nur ca. 6 km. Während unserer Abwesenheit haben erfreulicherweise Martha und Chantale Wiebel reichlich in dem hiesigen Lebensmittelgeschäft eingekauft. Darunter auch jede Menge Kuchen mit Sahne, die sie schon in Kühlboxen im VW-Bulli deponiert haben.
Othilie: Und ich werde noch eben auf „Gut Bavaria“ anrufe, damit sie dort bis Sonntag alles für unsere Ankunft vorbereiten können. Vor allen Dingen für unsere Beatrice. Näheres werde ich dir nachher erläutern. Ich muss mich beeilen. Ich würde auch vorschlagen, dass die kleine wieder auf ihrem neuerworbenen Renn-Rad zu deinem erkorenen Ziel mit allen Personen fahren sollte, anstatt mit dem Bulli dort anzureisen.
Polly: Dass sehe ich auch so. Sie muss jetzt viel Gesellschaft um sich herumhaben.
10 Minuten später war die komplette Truppe wieder auf Tour. Polly vorne weg, und neben ihr Beatrice. Schon 30 Minuten später hatten sie ohne Zwischenfälle ihr Übernachtungsziel erreicht, wo Martha und Chantale die Vorkehrungen für das Abendessen trafen.
Was die Truppe dort vorfand war schlicht und ergreifend grandios. Sie lagerten direkt am Falkensee, welches noch im Chiemgau liegt.
Info:
Eingebettet in das Naturschutzgebiet Östliche Chiemgauer Alpen versteckt sich zwischen Falkenstein und Gruberhörndl der Falkensee. Der gleichnamige Falkenseebach durchfließt den See und bahnt sich seinen Weg von Süd nach Nord durch das idyllische Tal. Das glasklare, moorgrüne Wasser gibt den Blick frei auf die Forellen, die hier gemütlich ihre Kreise ziehen. Wandern oder Radeln Sie zum Falkensee und tauchen Sie ein in die einzigartige Naturlandschaft. Fernab vom Alltag erleben Sie hier eine angenehme Stille, die zum Abschalten einlädt.
Polly: Ist das hier eine himmlische Ruhe. Komm Beatrice, setzen wir uns direkt an dem kleinen See. Dort ist ein kleiner Steg. Lass die anderen Kinder mal die Zelte aufbauen. Sie haben mittlerweile Übung darin.
Währenddessen schalten Joggeli laute Kommandos zum Aufbauen der Zelte über den wilden und inoffiziellen Campingplatz.
Joggeli: Ran an die Buletten.
Inge: Ich wünschte, dass wir schon welche auf dem Tisch hätten.
Joggeli: Nicht so lahmarschig, wir sind hier nicht im Urlaub. Das hat es früher bei uns in der Schweizer Armee nicht gegeben. Da herrschte Disziplin, das war nicht so ein Hühnerhaufen wie bei euch jetzt im Moment. Othilie, die Heringe in deiner Hand sind zum Befestigen der Zeltleinen da, und nicht zum darüber streicheln. Wenn du willst, kannst du ja ein paar auf deinem Zimmer auf „Gut Bavaria“ nehmen. Dort kannst du dich mit ihnen beschäftigen.
Othilie: Wenn du nicht gleich deine vorlaute Klappe hältst, kannst du dir gleich dein Abendbrot „abschminken“. Denn dann geht es sofort ins Bett.
(Die Folge von dieser lauten Unterhaltung sorgte bei Beatrice für erneutes Körperzittern).
Polly: Beatrice, du brauchst absolut keine Angst haben. Tante Othilie und Onkel Joggeli haben total gute Laune.
Beatrice: Dann möchte ich sie nicht erleben, wenn sie schlechte Laune haben.
[b]Polly: Dreh dich mal bitte um, dann siehst du wie die beiden bei dieser Konversation lachen. Sie machen sich einen Spaß daraus. Die anderen lachen auch. Sie kennen das mittlerweile.
Beatrice: Bei mir war das so, dass wenn mein Stiefvater die Stimme erhoben hat, hob er anschließend auch seine Hand, und das tat dann sehr weh.
Polly: Das wirst du bei uns nicht erleben. Wir sind eine glückliche Familie, und die Kinder als auch unsere jugendlichen Gäste die mehr Freizeit bei uns verbringen (Tina, Inge, Ute) als bei ihren leiblichen Eltern, fühlen sich bei uns ausgesprochen wohl. [/b]
Gaby, haben wir seit dem vorigem Jahr adoptiert, als wir sie aus den Fängen der grausamen Schwiegereltern befreit haben. Das war bei unserem gemeinsamen Urlaub in Schottland.
Mara und Simba haben wir von einem Fischkutter gerettet. Ihre Eltern wurden in ihrer Heimat Ghana grausam ermordet. Wir erwarten jeden Tag, bezüglich der Adoption, die Nachricht vom Jugendamt. Da wird es überhaupt keine Probleme geben.
Thomas haben wir zur Flucht aus der Ostzone verholfen, und er mit seinen Eltern, Herr und Frau Bolle sowie seiner Tante, wohnen mittlerweile auch bei uns.
Auch Sven mit seiner Oma ist heimisch auf „Gut Bavaria“ geworden. Er hat in seiner Kindheit die Eltern bei einem Autounfall verloren. Gewisse Parallelen zu dir sind unverkennbar. Als wir ihn kennenlernten durften, war er ein total schüchterner und zurückhaltender Junge. Mittlerweile ist er bei uns viel selbstbewusster geworden. Und das muss auch so sein.
Bei uns haben sich mittlerweile auch einige Pärchen gebildet.
Sven ist mit Inge liiert.
Andreas, der Sohn von Frau Kohl, ist mit Ute befreundet.
Gaby ist mit Thomas ein Paar.
Unsere Nichte Martina, also die Tochter von Tante Ingrid, sowie Tina sind eng befreundet.
Es ist sehr viel in den letzten 12 Monaten bei uns geschehen. Darüber gönnte man glatt ein Buch schreiben.
Ich erzähle dir das alles, damit du dir einen Überblick über alle Personen verschaffen kannst. Es sind nicht wenige, aber wir haben ein großes Haus auf einem riesigen Landgut, welches auch in unserem Besitz ist, so dass wirklich keine enge bei uns herrscht. Du wirst das am Sonntag alles sehen.
Wir haben auch schon ein großes Zimmer für dich reserviert, welches im Moment eingerichtet wird. Es wird dir garantiert gefallen. Es liegt auf der Etage, wo auch alle anderen Kinder wohnen. Bis Sonntag wird jedenfalls alles fertig sein. Dein Zimmer liegt genau neben meinem Zimmer. Auf der anderen Seite meiner Wohnstube ist das Zimmer von Mara und Simba.
Alles andere was noch erwähnenswert ist, wirst du im Laufe der Zeit vor Ort kennenlernen. Ich möchte dich im Moment nicht zu sehr überfrachten.
Kurze Zeit später erschien Othilie
So, es ist alles fertig aufgebaut, und das Abendessen ist angerichtet.
Es gibt Nürnberger Würstchen mit Apfelsauerkraut
Joggeli: mei, san die guat!
Othilie: Beatrice, dann esse mal ordentlich, du fällst mir sonst vom Fleisch. Lupo wiegt mehr als du.
Petra: Auf Grund der geringen Nahrungszunahme bekommt Beatrice so langsam Kreislaufprobleme. Sie ist auch relativ schwach und sehr müde. Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen kommen noch hinzu. Der Blutdruck ist niedriger als normal. Ich werde ihr nachher Glucose, also Traubenzucker geben. Aber vorher haben wir dir einen leckeren Ingwertee zubereitet. Und vor dem zu Bett gehen, bekommst du noch eine Infusion.
Othilie: Du machst uns ein wenig Sorgen. Natürlich verstehen wir das auf Grund der zurückliegenden Ereignisse alle, aber ich denke, dass Petra schon die richtigen Maßnahmen treffen wird, um dich wieder bei Kräften zu bringen.
Der Abwasch wurde anschließend von allen gemeinsam vorgenommen.
Petra leise zu Polly und Othilie: Die Appetitlosigkeit ist natürlich die Folge ihrer psychischen Probleme. Sie sind nicht zu unterschätzen. Wir müssen fein auf sie aufpassen. Ansonsten haben wir sie bald flach liegen. Wir müssen ihr auch sehr viel Zuneigung und Liebe entgegenbringen, und auch ein wenig Ablenken.
Polly: Dann würde ich vorschlagen, dass wir uns gleich gemeinsam am See hinsetzen, und evtl. auch ein paar Lieder in dieser romantischen Atmosphäre anstimmen.
Othilie: Das ist eine gute Idee, das machen wir.
Kurze Zeit später waren alle am See versammelt.
Vorne links auf dem Foto Joggeli mit Hut, und Frau Kohl. Wobei ich gesehen habe, dass sich beide innig erst die Hände hielten, und er dann sogar seinen rechten Arm um ihre Schulter legte.
Auch James und Eddy erschienen selbstverständlich mit ihren Gitarren, als die Sonne langsam hinter den Bergen verschwand.
James: Hey Beatrice, setz dich doch mal zwischen uns beiden hin. Kennst du John Denver?
Beatrice: Natürlich kenne ich John Denver.
James: Dann kennst du sicherlich auch den Song „Take me home, country roads“ von ihm? Der Song ist übrigens aus meiner Heimat, und immer wenn ich ihn spiele oder höre, werde ich ganz melancholisch. Ich würde mich sehr freuen, wenn du ihn gesanglich mitsingen würdest.
Beatrice: Das werde ich gerne machen.
Take Me Home, Country Roads
Lyrics:
Almost heaven, West Virginia
Blue Ridge Mountains, Shenandoah River
Life is old there, older than the trees
Younger than the mountains, growin' like a breeze
Country roads, take me home
To the place I belong
West Virginia, mountain mama
Take me home, country roads
All my memories gather 'round her
Miner's lady, stranger to blue water
Dark and dusty, painted on the sky
Misty taste of moonshine, teardrop in my eye
Country roads, take me home
To the place I belong
West Virginia, mountain mama
Take me home, country roads
I hear her voice in the mornin' hour, she calls me
The radio reminds me of my home far away
Drivin' down the road, I get a feelin'
That I should've been home…
Polly: Mensch Beatrice ich bin ja total überrascht, du hast ja eine fantastische Stimme.
Eddy: Dann machen wir mit dem nächsten Song einfach weiter. Frl Hoffmann (Polly), wird sich garantiert nicht dagegen wehren, wenn sie uns mit der Panflöte musikalisch begleitet.
El Condor Pasa - Paul Simon & Garfunkel
(Hier in einer etwas anderen Version).
Bei der Ansicht und dem hören dieses Videos bekomme ich persönlich eine Gänsehaut.
Leo Rojas - El Condor Pasa (Videoclip)
Bei dem nächsten Song griffen Eddy und James wieder kräftig in die Saiten.
"APACHE" (Guitar instrumental)
Nach weiteren musikalischen sechzig Minuten, entschloss man sich in das kühlende Nass zu des Sees steigen. Nun wurde hektisch nach den Badeanzügen, Bikinis und Badehosen gefahndet.
Sven hatte keine Badehose dabei. Hier schaffte dann Inge für Abhilfe, die ihm das untere Teil eines Bikinis zur Verfügung stellte, welches nun wirklich recht knapp war (folgende Bild), und somit für Erheiterung sorgte.
Svens Kommentar: Was wollt ihr, streifen machen schlank.
Ingrid, auf dem Foto links, trug die etwas biedere Variante, während Othilie (rechts daneben), eine sehr gewagte und eine etwas gewöhnungsbedürftige Kreation am Körper trug.
Joggeli: Oh man, das darf ich keinem erzählen, ach was das glaubt mir sowieso keiner, was ich hier zu sehen bekomme.
Othilie: Was willst du, diese Kreation haben wir nächste Woche bei uns im Sortiment.
Joggeli grinsend: Dann werden wir Insolvenz anmelden müssen.
Othilie: Rede nicht so ein Mist. Für diesen Badeanzug habe ich jetzt schon 76 Vorbestellungen zum Preis von 298 DM, pro Stück wohlgemerkt. Und jeder Badeanzug ist ein Unikat, da die Löcher bei jedem Badeanzug an einer anderen Stelle sind. Unter den Vorbestellern sind unter anderem Gina Lollobrigida, Brigit Bardot, Claudia Cardinale, Lolita, Sophia Loreen……
Joggeli: …..und sicherlich auch die Queen. Das vereinigte Königreich wird die Außenhandelsbeziehungen zu uns abrechen. Mein Gott, ich hätte nie geahnt, dass die von dir genannten Personen so einen merkwürdigen Geschmack haben.
Othilie: Halt die Klappe, die Badeanzüge sind jetzt schon der Renner. Bei 100 Badeanzügen nur von diesem Modell kommen schon 29.800 DM in unsere Kasse.
Martina leise zu Polly. Das muss man Tante Othilie lassen. Was sie anpackt verwandelt sie in einem großen Geldhaufen.
Polly: Da gebe ich dir zu 100 % Recht.
Polly: So Kinder, seid ihr jetzt alle mit Badebekleidung ausgestattet?
Beatrice verschämt: Ich habe nichts dergleichen vorzuweisen.
Polly: Das macht nichts, du bekommst einen von Uschi. Der müsste dir eigentlich passen. Und in den nächsten Tagen werden wir dich diesbezüglich einkleiden. Wie sieht es übrigens mit deinen Schwimmfähigkeiten aus?
Beatrice: Ich kann zwar schwimmen, aber diesen Sport habe ich selten betrieben. Wie sind denn die Schwimmfähigkeiten der anderen Kinder?
Polly: Großartig, die Kinder von unserer Schwimmgemeinschaft „Ups“ haben bei den Schwimmmeisterschaften, im Rahmen der Eröffnungsfeier unseres neuen Schwimmzentrums, ganz groß abgesahnt. Wir haben die erfolgreichste Mannschaft gestellt.
Die Pokale und Medaillen liegen bei uns in der Glasvitrine im Eingangsbereich unseres Hauses. Ich zeige dir mal ein Foto.
Auch Onkel Joggeli war in seiner aktiven Zeit beim FC Basel und der Nationalmannschaft sehr erfolgreich, wie du anhand dieses Fotos gut erkennen kannst.
Die Flasche bayrisches Bier z. B. (Zweite Fach von unten, rechts), gewann er mit der Schweizer-Fußballnationalmannschaft bei einem hochkarätig besetzten Turnier im Endspiel gegen die Eskimos von Grönland, welches sie mit 176:175 im Elfmeterschießen gewannen. Nach 120 Minuten stand es noch 0:0. Da das Elfmeterschießen bis in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages dauerte, hat das Schweizer Fernsehen die Liveübertragung kurzerhand nach 9 Stunden und 62 Minuten einfach abgebrochen. Das war auch richtig so, weil die Elektrizitätswerke der Stadt Upernaviarssuk (Ihr kennt sie natürlich alle), mit seinen 13 Einwohnern auf Grönland, kurzerhand die Flutlichtanlage nach 5 Stunden und 37 Minuten ausschaltete. Jedenfalls hat Onkel Joggeli den entscheidenden Elfmeter sicher verwandelt. Formulieren wir es mal so. Bei starkem Schneetreiben grub er sich einen Tunnel durch den Schnee, der mittlerweile 1,80 Meter hoch war, und war mit dem Ball dann plötzlich über die Torlinie, so dass der starke Torhüter der Eskimos von Grönland absolut chancenlos war.
Beatrice: Das ist ja der absolute Wahnsinn.
Und mit diesem Wahnsinn beende ich Teil 344.
In Teil 345 geht es natürlich weiter, der sofort im Anschluss daran erfolgen wird.
Teil: 345
Kapitel: 426
Nachdem nun alle Reiseteilnehmer in der entsprechenden Badekluft eingekleidet waren, stand einem Bad im See nichts mehr im Weg.
Martina: Hey Heike, willst du etwa so ins Wasser gehen. Du hast dich vorher gar nicht gewaschen.
Heike: Das habe ich schon seit zwei Tagen nicht mehr gemacht.
Martina: Oh Gott, dann wird der See umkippen. Ich sehe schon wie die Forellen gleich mit dem Bauch nach oben hier vorzufinden sind.
Inge: Das macht Sven auch gerade. Ich habe ihm dazu geraten, damit die Forellen sein „bestes Stück“ nicht anknabbern können. Es wird noch gebraucht.
Othilie: Jetzt erzählt hier bitte nicht so einen Quatsch, sondern geht unkommentiert in das Wasser.
Heike: Boaaah ist das Wasser kalt.
Polly: Bergseen sind immer kalt.
Info:
Entdeckt wurde das Wasser 1492 von Christoph Columbus, als er einen Seeweg nach Indien suchte, um den Imperialismus zu exportieren. Die weit verbreitete Annahme, dass es Jesus war, der das Wasser beim Spazierengehen entdeckte, wurde inzwischen von Experten widerlegt. Sie bewiesen, dass es sich um einen Trickbetrug handelte und Jesus tatsächlich auf Stein, nicht auf Wasser lief.
Wasser ist ein wichtiger Ausgangstoff zur Gewinnung diverser Alkoholika wie Maurerbrause (alkohol- und kohlensäurehaltiges Getränk, das durch Gärung aus den Grundzutaten Wasser, Halz und Mopfen gewonnen wird; Grundnahrungsmittel in der Freistaatlichen Diktatur Bayern sowie auf polnischen Baustellen) oder Wein (phenolhaltiger Chemiecocktail, der allein aus Wasser erzeugt werden kann – vorausgesetzt, man hat einen Jesus zur Hand).
Auch Wassermelonen werden aus Wasser gewonnen. Das Verfahren, Wasser in Kugelform zu pressen und anschließend zu verschalen darf jedoch nur in ausgewählten südlichen Regionen praktiziert werden, so dass die Melonengewinnung in Deutschland keine wirtschaftliche Rolle spielt.
Amerikanischen Wissenschaftlern (nicht zu verwechseln mit Wissenschaftlern) ist es kürzlich gelungen, Wasser zu verdünnen und dadurch in einen bis dato unbekannten Aggregatszustand zu überführen. Sie bezeichneten die verdünnte Flüssigkeit als Bier. Dieses amerikanische Bier ist nicht mit dem deutschen zu verwechseln, da es sich um grundverschiedene Substanzen handelt, die außer dem Namen keinerlei Gemeinsamkeiten aufweisen.
Wasser wird vor allem im warmen Zustand benötigt, daher sollte man immer einen gewissen Vorrat warmes Wasser in gefrorenem Zustand bereithalten. Quelle: Stupidedia.
Innerhalb kurzer Zeit waren fast alle Personen im Wasser.
Polly zu Beatrice: Da du dich etwas unsicher fühlst, halte dich bitte in Ufernähe auf. Versuche nicht, es den anderen gleich zu machen. Aus denen sind mittlerweile alles hervorragende Schwimmer geworden. Von der kleinen Heike angefangen (11 Jahre) bis zu der ältesten, und das ist Petra (19 Jahre).
Bei uns auf „Gut Bavaria“ haben wir im Untergeschoss des Hauses eine 25 Meter-Bahn mit einem 3 Meter Sprungturm. Das wirst du am Sonntag sehen mein Schatz. Da kannst du dich austoben. Und nach kurzer Zeit wirst du ebenfalls eine hervorragende Schwimmerin sein, und nächstes Jahr auch an den Schwimmmeisterschaften In „Ups“ teilnehmen und auch erfolgreich sein.
Beatrice: Ja Tante Polly, ich will es hoffen.
Und man kann sagen, dass sich Beatrice zum Glück sehr vorsichtig im Wasser bewegte. Ihre wenigen Schwimmübungen absolvierte sie bei einen Wassertiefe von ca. 1,40 Meter. So sicher das Mädchen auf dem Trapez war, und auch auf dem Schwebebalken balancierte, so unsicher verhielt sie sich in dem Element Wasser. Woher sollte sie auch so gut schwimmen können, denn eine Schule hatte sie nie besucht.
Ich kann mich persönlich daran erinnern, dass wir früher in der Schule regelmäßig zum Schwimmunterricht gingen. Das war kein Problem, da fast jeder Stadtteil sein eigenes Schwimmbad hatte, und wir zu Fuß dort hingehen konnten. Schwimmen lernte ich damals aber bei meiner um 5 Jahre älteren Schwester. Mit 15 Jahren hatte sie alle möglichen Schwimmzertifikate plus einen Rettungsschwimmerausweis. Sie war die beste Schwimmerin in unserer Familie. Danach kam mein Vater, der oftmals nach der Nachtschicht sofort in das Schwimmbad ging, und im Wasser seine Bahnen zog. Auch meine Mutter konnte schwimmen.
Heutzutage können leider immer weniger junge Leute schwimmen, da etliche Schwimmbäder aus Kostengründen zugemacht haben. Genauso wie die Stadtbibliotheken.
Die Folge: Immer mehr sitzen vor dem Smartphone, PC, Spielekonsole, und fabrizieren anderen geistigen Dünnschiss. Die Politiker haben das mit zu verantworten, wenn die Gesellschaft verblödet, oder sie nicht schwimmen können. Aber bevor ich mich weiter aufrege, fahre ich lieber wieder mit meiner Erzählung fort.
Das etwas ältere Semester lag am Seeufer auf Luftmatratzen und genoss die herrliche Sonne bei immer noch angenehmen 26° Lufttemperatur.
Petra war mit der Inventur ihres Arztkoffers beschäftigt, und notierte sich die Medikamente, die wieder neu angeschafft werden mussten.
Joggeli las die Basler Nachrichten, und füllte den Tippschein mit den Ergebnissen der 1. Schweizer Liga aus.
Es herrschte also Friede, Freude, Eierkuchen. Nichts deutete darauf hin, dass sich die Situation gleich dramatisch ändern würde
Leider beinhaltete der See etliche Schlingpflanze, die ausgerechnet in der Nähe des Ufers am Boden des Sees beheimatet waren. Und hier hielt sich, wie vereinbart, Beatrice auf.
Es bekam leider keiner mit, wie Beatrice mit einer Schlingpflanze kämpfte, die sich um ihren rechten Fuß legte. Je mehr sie daran zerrte, umso fester schien sich die Schlinge zuzuziehen. Das Beste und am einfachsten wäre gewesen, wenn sie jetzt um Hilfe gerufen hätte, denn das hätten alle Personen sicherlich gehört. Warum sie das nicht tat, wird an ihrem Stolz gelegen haben, denn sie wollte sich unbedingt selbst aus der Schlinge befreien.
Sie bückte sich mit dem Kopf unter dem Wasser, und versuchte sich mit den Händen selbst zu befreien. Und das war letztendlich ihr großer Fehler, der ihr zum Verhängnis wurde, denn sie rutschte auf dem See-Boden aus, und verschwand endgültig auf dem unebenen Bodes des Gewässers.
Nach einiger Zeit, nachdem nun Joggeli seine Fußballtipps auf dem Wettschein eingegeben hatte, blickte er rein zufällig auf das Wasser.
Irgendetwas schien nicht zu stimmen, denn von Beatrice, die sich noch vor wenigen Minuten in Ufernähe aufhielt, war nichts zu sehen.
Irritiert suchte er mit seinen Augen alles ab, bevor er endgültig den Warnruf herausschrie:
Beatrice ist verschwunden.
Nur Sekunden später war alles auf den Beinen. Fieberhaft wurde nach ihr gerufen.
Keine Antwort.
Auch die Schwimmer auf dem See, ca. 50 Meter vom Ufer entfernt, bekamen das natürlich mit. Alles schwamm mit kräftigen Kraulstößen dem Ufer entgegen.
Wie wir alle schon von den Schwimmwettkämpfen von „Ups“ wissen, war Tina die schnellste von allen. Aber wo sollte sie suchen, da Beatrice immer an anderen Orten gesichtet wurde.
James, Eddy, und selbstverständlich auch alle anderen Personen befanden sich schließlich im Wasser. Aufgereiht wie an einer Perlenschnur gingen sie nebeneinander in das Wasser hinein.
Mittlerweile gingen Martina und Tina auf Tauchstation. Beide waren hervorragende Taucher, die ohne Probleme mehrere Minuten unter Wasser bleiben konnten. Leider war die Sicht sehr eingeschränkt, so dass sich beide mehr oder weniger auf dem Grund des Sees entlangtasten mussten.
Mittlerweile befanden sich fast alle der Reisegruppe natürlich mehr unter Wasser, als auf dem Wasser.
Das die Verzweiflung immer größer wurde, war absolut verständlich. Obwohl erst drei Minuten nach dem Ruf Joggelis vergangen waren, schwand die Hoffnung auf Rettung immer mehr.
Info:
Wie lange können Menschen ohne Sauerstoff unter Wasser bleiben?
Wie lange es ein einzelner Mensch unter Wasser aushält, lässt sich aber nicht auf einen bestimmten Wert festlegen, erklärt Hanno Thomas, Medizinreferent bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).
Denn das hängt von verschiedenen Faktoren ab: Gesunde Menschen mit viel Training und in Ruhe halten es länger aus, als ein wild strampelnder Mensch in Panik und schlechter körperlicher Verfassung. Aber ob nach nur einer Minute oder wie bei absoluten Profis nach zehn Minuten: Irgendwann ist die Kohlenstoffdioxid-Konzentration im Blut zu hoch. Der Körper signalisiert: Atmen wäre wieder angebracht. Der Drang, Luft zu holen, wird dann immer größer.
Was passiert beim Ertrinken im Körper?
Wer ertrinkt erstickt. Das passiert so: Wenn Wasser in die Atemwege gelangt, verkrampft sich die Stimmritze im Kehlkopf. „Schon ein einziger Tropfen kann das auslösen“, erklärt Thomas. Der Stimmritzenkrampf ist eigentlich als Schutzmechanismus gedacht, er soll verhindern, dass zum Beispiel beim Verschlucken Flüssigkeit in die Lunge gelangt. Die Folge des Krampfes: Man kann nicht mehr atmen. Auch dann nicht, wenn man in diesem Moment an die Oberfläche geholt wird. Denn der Krampf im Kehlkopf lässt sich – genau wie ein Krampf im Bein – nicht aktiv lösen.
Der Sauerstoffmangel führt dann dazu, dass die Ertrinkenden ohnmächtig werden. „Nach drei bis fünf Minuten sterben die ersten Gehirnzellen“, sagt Thomas. Schäden an Gehirn und anderen Organen wie zum Beispiel der Lunge sind die Folge.
Bei den meisten Menschen löst sich der Stimmritzenkrampf während des Ertrinkens nicht. Bei etwa zehn bis fünfzehn Prozent, schon. Wenn dann eingeatmet wird, gelangt Wasser in die Lunge. Früher wurde deshalb zwischen „nassem“ und „trockenem“ Ertrinken unterscheiden. Also: War viel Wasser in der Lunge oder nicht?
Doch wirklich Sinn hat diese Unterscheidung nicht, sagte Petra etwas später. „Denn entscheidend ist der Sauerstoffmangel.“
Tina und Martina waren es schließlich, die Beatrice auf dem Boden des Sees regungslos vorfanden. Sie hatte immer noch die Schlinge um den Fuß. Beide holten noch einmal an der Wasseroberfläche tief Luft, bevor sie wieder am Grund des Sees versuchten das Mädchen zu befreien. Immer verzweifelter wurden ihre Bemühungen, und immer verzweifelter zerrten sie an der Schlingpflanze.
Nach einer gefühlten Ewigkeit war Beatrice von ihren Fesseln befreit.
Tina wendete den Rettungsgriff an, indem sie mit der rechten Hand unter das Kinn von Beatrice griff, sich vom Boden abstieß und letztendlich an die Wasseroberfläche kam, und mit schnellen Schwimmstößen auf dem Rücken liegend, dass Ufer erreichte. Dort wurde Beatrice von helfenden Händen in Empfang genommen.
Petra war schon auf alles vorbereitet. Sofort begann sie mit der Bewusstseinsüberprüfung. (Kopf überstrecken, hören, sehen, fühlen).
Petra: Keine Atmung, kein Puls vorhanden. Wir beginnen sofort mit der kardio-pulmonalen Reanimation (Herz-Lungen-Wiederbelebung).
Mir machen eine Herz-Druckmassage, sowie eine Mund zu Mund Beatmung. 30 Mal auf dem Brustkorb drücken und dann zweimal beatmen, dann wieder das Ganze von vorn. Wir machen das abwechselnd.
James, hol bitte schnell den Defibrillator und den Beatmungsbeutel aus dem Wohnwagen.
Tipp:
Geben Sie die Wiederbelebungsmaßnahmen auf keinen Fall frühzeitig auf. Beim Ertrinken im kalten Wasser ist eine Wiederbelebung auch bis zu 60 Minuten nach dem Unfall noch sinnvoll, da sich der Sauerstoffbedarf des Gehirns durch eine starke Unterkühlung auf ein Minimum verringert.
Polly fast schreiend: Petra, wir haben wieder einen Puls.
Petra: Bitte sofort den Beatmungsbeutel. Wie ist der Blutdruck?
Polly: 60 zu 40, Tendenz steigend.
Petra: 2 ml Adrenalin, intravenös
Polly: Blutdruck: 80 zu 60, Tendenz steigend.
Petra: Weiter mit der Herz-Druck-Massage. Immer weiter, immer weiter.
James: Hier der Beatmungsbeutel.
Polly: Selbstständige Atmung setzt wieder ein.
Petra erleichtert: Puuuuuuuh.
Polly: Blutdruck steigt weiter.
Hey, mein Schatz, du hast ja wieder die Augen aufgemacht.
Beatrice leise: Ich muss mich übergeben.
Petra: Wir drehen dich auf die Seite. Das ganze Wasser muss raus.
Beatrice: Was ist passiert?
Petra: Du wolltest den See leertrinken. Damit waren wir nicht einverstanden.
So still hat man die Kinder und auch die anderen Personen der Reisegruppe selten gesehen. Das Entsetzen stand allen im Gesicht geschrieben. So klein kann der Spalt zwischen Leben und Tod sein.
Othilie leise und mit Tränen im Gesicht: Martina und Tina, kommt mal bitte her. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ihr beide habt Beatrice auf dem Grund des Sees gefunden. Ihr beide habt sie von den Schlingpflanzen befreit. Ihr beide habt sie auch wieder an Land gebracht. Ihr beide seid, und bestimmt nicht nur in meinen Augen, wahre Helden.
Tina: Nein Frau Hoffmann, wir hatten das Glück, dass wir sie fanden. Jeder andere von unserer Gruppe hätte die beiden auch finden können. Das war also großer Zufall.
Martina: So sehe ich das auch. Aber wir haben vorhin an einigen Stellen am Seeufer das Schild gesehen, dass das Baden hier strengstens untersagt ist. Und wir sind trotzdem im Wasser geblieben. Hätten wir sofort reagiert, und wären wir sofort an Land geschwommen, wäre es vielleicht nicht zu dem Unfall gekommen.
Tina: So ist es tatsächlich.
Othilie: Ich bin baff über eure Ehrlichkeit. Wir haben die Schilder nicht gesehen. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ihr Beatrice das Leben gerettet habt. Und Petra und Polly natürlich auch. Ich weiß nicht, wie ich das euch je danken kann.
Martina: Ich glaube, dass auch Petra diese Vorkommnisse enorm mitgenommen hat. Sie sitzt still auf dem Stuhl und sinniert sicherlich gerade über das, was sie erlebt hat.
Polly: Ich denke, dass das uns alle sehr beschäftigt hat. Beatrice scheint es zum Glück gut überstanden zu haben. Sie scheint sich kaum daran zu erinnern was vorgefallen ist. Sie weiß, dass sie in der Schlingpflanze stecken geblieben ist, mehr aber auch nicht. Zum Glück. Im Gegenteil, sie wundert sich über den medizinischen Aufwand der um sie herum gemacht wurde, und das Othilie sie überhaupt nicht mehr loslässt, sowie sie dabei unentwegt küsst und streichelt. In Othilie kommen mütterliche Gefühle hoch. Schaut an, wie sie das Mädchen unentwegt an ihre Brust drückt. Auch ich habe selten so ein zartbesaitetes, schüchternes Mädchen mit dieser Aura und Anmut in diesem Alter kennengelernt.
Morgen wird Beatrice noch einen schweren Tag vor sich haben, weil wir dann das Grab ihrer Mutter in Palling besuchen werden. Sie weiß noch nichts davon. Tante Othilie war heute Nachmittag im Blumengeschäft, und hat dort eine große Anzahl Blumen in Auftrag gegeben, welche wir morgen auf dem Friedhof aufstellen werden.
Tante Othilie, meine Person, Mutter Ingrid, Petra, sowie euch beide (Martina und Tina) werden wir dorthin mitnehmen. Was wir sonst noch vorhaben, werde ich euch morgen erzählen.
Nun lasst uns gemeinsam zu Bett gehen, denn die Sonne verschwindet so langsam hinter den Bergen.
In jedem Fall werden uns dieser idyllische Ort und dieser heutige Tag, für alle Zeiten unvergesslich bleiben. Einmal wegen dem Badeunfall, dem Ausräumen des Wohnwagens auf dem Zirkusgelände, und somit dann auch wegen dem neuen Lebensabschnitt der für Beatrice anfangen wird.
Beatrice wird in dieser Nacht wieder mit euch beiden zusammen schlafen. Foxy als Schmusetier für Beatrice wird selbstverständlich auch dabei sein. Petra wird auf der Luftmatratze neben dem großen Bett schlafen.
Freitag, der 28.05.1965
Geburtstagskinder vom 28. Mai 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1923 György Ligeti
wurde an diesem Tag 42 Jahre alt
1925 Dietrich Fischer-Dieskau
feierte an diesem Tag seinen 40. Geburtstag
1942 Stanley Prusiner
wurde an diesem Tag 23 Jahre alt
1944 Rudolph Giuliani
wurde an diesem Tag 21 Jahre alt
1957 Frank Schätzing
wurde an diesem Tag acht Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/28-mai-1965
28.5.1965
Zu Kampfhandlungen kommt es an der Demarkationslinie zwischen Israel und Jordanien, als israelisches Militär zwei Stützpunkte auf jordanischem Territorium angreift.
Morgens um 6 Uhr waren alle wieder auf den Beinen, denn es galt das Frühstück für diesen Tag her zu richten.
Im Wohnwagen war die Nacht sehr unruhig, da Beatrice schlecht einschlafen konnte. Sie wälzte sich von einer Seite auf die andere, so dass man annehmen musste, dass dem Mädchen verständlicherweise sehr viele Gedanken durch den Kopf gegangen sind.
Beatrice schlief erst dann ein, als Petra ihr homöopathisches Beruhigungsmittel verabreichte. Mit Foxy im Arm, funktionierte der Schlaf dann auch.
Heike: Was unternehmen wir denn heute?
Polly: Heute Mittag werden wir das nächste Ziel ansteuern. Und das wird entweder Bad Reichenhall oder Berchtesgaden sein.
Heike: Warum erst heute Mittag?
Polly: Weil Martina, Tina, Petra, Tante Othilie, Mutter Ingrid, und vor allen Dingen Beatrice als Hauptperson mit dem Bully zu dem kleinen Dorf-Friedhof nach Palling fahren, weil die Mutter von ihr heute den ersten Todestag hat. Seit ihrem Tod war Beatrice nicht mehr dort gewesen, weil ihr das von dem Stiefvater verboten wurde.
Heike mit den Tränen ringend: Ach wie schrecklich. Ich werde gleich zum Bäcker des hiesigen Dorfes fahren, und dort von meinem Taschengeld den kompletten Kuchenbestand aufkaufen.
Beatrice leise: Ich bin über die Nachricht, dass ihr mit mir zum Friedhof fahren wollt sehr glücklich. Und ich bin Heike sehr dankbar, dass sie uns alle anschließend zum Kuchenessen einladen möchte. Das ist eine sehr nette Geste von ihr. Von meinem erstverdientem Geld in Zukunft, werde ich es Heike garantiert zurückzahlen.
Othilie: Das brauchst du nun wirklich nicht. Wir werden heute Nachmittag ein Café ansteuern, wo ich euch alle im Namen Beatrice einladen werde.
Eine Stunde später machte sich der Tross auf dem Weg nach Palling.
Am Friedhofstor stellten sie den Bully ab, und betraten den schönen Friedhof mit der ebenso schönen Kapelle.
Othilie und Polly nahmen das Mädchen in ihrer Mitte, und Beatrice führte sie Zielsicher, obwohl sie nur einmal bei dem Begräbnis hier war, zu dem Grab.
Am Grab angelangt ging Beatrice mit den Knien zu Boden und versteckte das Gesicht in ihre Hände. Sie zitterte am ganzen Körper.
Jeder der anwesenden Besucher hatte einen großen Kloss im Hals, und nicht nur das, als man das verzweifelte Mädchen fast am Boden liegen sah.
Kurze Zeit später hielt ein kleiner Trecker, der einen Anhänger mit sich führte. Und auf diesem Anhänger befanden sich die schönsten Blumen und Gestecke die man sich vorstellen konnte. Jeder ahnte, dass dies das Werk von Othilie, Ingrid und Polly war, denn das Grab welches seit einem Jahr unberührt war, sah fürchterlich aus. In drei großen Taschen kam jegliches Gartenwerkzeug zum Vorschein, welches die drei genannten Personen ebenfalls am Vortag gekauft hatten.
Polly: So mein Schatz, nein du bist natürlich unser aller Schatz, jetzt werden wir gemeinsam das Grab deiner Mutter herrichten. Und wenn wir damit fertig sind, wird es das schönste Grab auf dem gesamten Friedhof sein. Was meinst du, willst du uns dabei helfen?
Beatrice: Natürlich Tante Polly, mit dieser Tat hier geht ein Herzenswunsch für mich in Erfüllung.
Martina: Und auch wir werden alle dabei behilflich sein.
Nach drei Stunden intensiver Arbeit kam dann dieses Ergebnis zutage.
Beatrice: Danke für alles. Das Grab ist wunderschön. Ich weiß nicht was ich sagen soll.
Othilie: Kein Problem mein Kind. Jetzt werde ich noch ein paar Fotos machen, und einen großen wunderschönen Grabstein aus Marmor werden wir ebenfalls nächste Woche bei einem Steinmetz in Auftrag geben. Damit das auch hier so schön bleibt, habe ich mit der Friedhofsverwaltung gesprochen. Das Grab wird regelmäßig gepflegt. Und immer wenn es dich hier hinzieht, werden wir zu diesem Friedhof hinfahren.
Polly: Ich würde sagen, dass wir nun alle gemeinsam das „Vater unser“ beten sollten.
Kurze Zeit später fuhr die „Delegation“ wieder zu ihrem persönlichen Campingplatz zurück.
Zum ersten Mal, nach einer gefühlt endloslangen Zeit, sah man in Beatrice Gesicht wieder ein Lächeln.
Othilie zu Polly: Dieser Friedhofsbesuch hat Beatrice viel gegeben. Das war absolut die richtige Entscheidung von uns.
Ende Teil: 345
Im nächsten Teil wird die Radgruppe Berchtesgaden ansteuern.
Geschrieben am 18.08.2020
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Okt 25, 2021 9:57 am
Liebe Leser,
so langsam neigt sich die Radtour der Hoffmann-Group dem Ende entgegen.
Noch zwei Teile (346 +347), und dann geht es wieder "dahoam".
Und das zusammen mit dem armen, zarten und himmlischen Geschöpf Gottes, Mädchen Beatrice, die so hoffe ich, eure Herzen im Sturm erobert hat.
Diesem hilfslosen Mädel, welches arm wie eine Kirchenmaus ist, und nur noch von der Erinnerung an ihre lieben Eltern lebte, wird auf "Gut Bavaria" einziehen.
Vorher aber wird die Hoffmann-Group noch einen Diebstahl in Ramsau aufklären.
Mit herzlichen Grüßen
Monika
so langsam neigt sich die Radtour der Hoffmann-Group dem Ende entgegen.
Noch zwei Teile (346 +347), und dann geht es wieder "dahoam".
Und das zusammen mit dem armen, zarten und himmlischen Geschöpf Gottes, Mädchen Beatrice, die so hoffe ich, eure Herzen im Sturm erobert hat.
Diesem hilfslosen Mädel, welches arm wie eine Kirchenmaus ist, und nur noch von der Erinnerung an ihre lieben Eltern lebte, wird auf "Gut Bavaria" einziehen.
Vorher aber wird die Hoffmann-Group noch einen Diebstahl in Ramsau aufklären.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Okt 27, 2021 5:47 pm
Liebe Leser,
die nächsten zwei Teile, 346 + 347,
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“
Erscheinen wieder am kommenden Freitag, den 29.10.2021, wieder hier im Forum.
Nächst Woche geht es wieder nach Hause (Teil 348) wo neue Abenteuer auf die Hoffmanns warten werden.
Mit herzlichen Grüßen
Monika
die nächsten zwei Teile, 346 + 347,
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“
Erscheinen wieder am kommenden Freitag, den 29.10.2021, wieder hier im Forum.
Nächst Woche geht es wieder nach Hause (Teil 348) wo neue Abenteuer auf die Hoffmanns warten werden.
Mit herzlichen Grüßen
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Okt 29, 2021 9:29 am
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 346
Kapitel: 427
Große 9-tägige Camping-Radtour der Familie Hoffmann durch Oberbayern.
(22)
Tour-Leitung: Polly Hoffmann
Tag: 8
Freitag, der28.05.1965
Ramsau
Im
Nationalpark Berchtesgaden
Autokennzeichen = BGL (Berchtesgadener Land)
Um 14 Uhr setzte sich der Fahrrad-Tross wieder in Bewegung.
Ziel dieses Tages wird das kleine Dorf Ramsau sein, welches zum Nationalpark Berchtesgadener Land gehört und ca. 16 km von der Stadt Berchtesgaden entfernt liegt.
Info:
Ramsau bei Berchtesgaden (amtlich: Ramsau b.Berchtesgaden) ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land. Die Ramsauer Pfarrkirche St. Sebastian und der Hintersee sind weltbekannte Motive der Landschaftsmalerei. Ramsau ist heilklimatischer Kurort und das erste Bergsteigerdorf Deutschlands. Der Nationalpark Berchtesgaden nimmt über 82 Prozent der Gemeindefläche ein.
Anmerkung am Rande:
Für mich persönlich der absolut schönste Landstrich Deutschlands.
Ich habe schon viermal dort Urlaub gemacht, und am liebsten würde ich das Gepäck ins Auto laden, und dort sofort wieder hinfahren. Hier könnt ihr die Seele baumeln lassen, und auch herrliche Wanderungen unternehmen. Alleine schon wenn ihr in diesen Ort Ramsau hineinfährt empfängt euch die reinste Postkartenidylle. (Bild).
Geografische Lage
Ramsau bei Berchtesgaden ist Teil der hochalpinen Region Berchtesgadener Land im Süden des Landkreises Berchtesgadener Land. Gemeinsam mit den benachbarten Gemeinden Berchtesgaden, Bischofswiesen, Marktschellenberg und Schönau am Königssee liegt Ramsau bei Berchtesgaden innerhalb der geomorphologischen Einheit Berchtesgadener Talkessel und ist nahezu völlig von den Berchtesgadener Alpen umgeben, deren Gebirgsstöcke sich wiederum im Osten, Süden und Südwesten ins österreichische Bundesland Salzburg erstrecken. Innerhalb des Berchtesgadener Talkessels bildet Ramsau umrahmt von den Gebirgsstöcken Watzmann, Hochkalter, Reiter Alm und Lattengebirge der Berchtesgadener Alpen nochmals ein abgeschlossenes Gebiet.
Die Gemeinde Ramsau ist durch unterschiedliche Höhenlagen gekennzeichnet, die von 630 bis 2.713 m über NN reichen. Höchster Punkt der Gemeinde ist die Mittelspitze des Watzmanns (2.713 m), tiefster Punkt die Ramsauer Ache an der Gemeindegrenze zu Bischofswiesen flussabwärts der Wimbachbrücke. Das Ortszentrum liegt auf ca. 670 m über NN.
Der Hintersee im gleichnamigen Ortsteil
Hier ein Foto aus meinem privaten Archiv.
Ort: Hintersee in Ramsau. Meine Schwester am Ruder, meine damalige Freundin Angela, die ich dort kennengelernt hatte, und meine Person. Diese Aufnahme ist im Juli 1969 gemacht worden, übrigens das erste und einzige mal, wo ich mit meinen Eltern gemeinsam Urlaub gemacht habe. Ich war der Sohn einer Arbeiterfamilie aus dem Ruhrgebiet, und die Eltern mussten für ihre paar Kröten hart arbeiten. Trotzdem haben die Eltern uns fast jedes Jahr mit dem Roten Kreuz in den Urlaub geschickt. (Meine Schwester und ich). Sie selbst blieben zuhause. Die Kinder sollen es eben etwas besser haben, und nicht nur die rauchgeschwängerte Luft aus dem Ruhrpott einatmen.
Ich bin ihnen heute noch ungemein dankbar dafür.
So sah es damals in den 60 er Jahren im Ruhrgebiet aus.
Was für Kontraste.
Was für Gegensätze.
Kein Wunder also, dass ich die Berge liebte, und sie immer noch liebe.
Smog über Duisburg-Bruckhausen (Kohle und Stahlindustrie)
Der Stadtteil erlebte seinen Aufschwung um 1900 mit dem Ausbau des Thyssen-Kokerei-Geländes. Ab 1960 zogen vermehrt Gastarbeiter in den Stadtteil. Später folgten die Familien der Einwanderer und so entstand nach und nach ein signifikant multiethnisches Viertel mit einem hohen türkischstämmigen Anteil.
Mit diesem jahrelangen Ausländeranteil von über 50 % (Ende 2018: 54,9 %) war Bruckhausen einer der ersten Stadtteile mit dieser Bevölkerungsstruktur. Daher dient der Stadtteil als Modell für Wissenschaftler, die die Entwicklung ethnisch-kultureller Konflikte untersuchen.
Die religiöse Entwicklung Bruckhausens korrespondiert mit der sich verändernden Bevölkerung: Zu der Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten evangelischen Kirche an der Dieselstraße und der katholischen Liebfrauenkirche am Wilhelmplatz gesellten sich mehrere Hinterhofmoscheen sowie 2004 die erste Neubaumoschee in Duisburg an der Dieselstraße.
Bruckhausen erlangte Bekanntheit, als der Autor Günter Wallraff sein Buch Ganz unten schrieb (er lebte dabei zeitweise in Bruckhausen). Ferner spielte der Tatort-Kommissar Horst Schimanski immer wieder in Bruckhausen und verbreitete so ein Bild des „schmuddeligen Ruhrgebiets“. Dass es im alltäglichen Leben Bruckhausens wenig spektakulär zugeht, zeigt der Dokumentarfilm Rauliens Revier, der einen Bruckhausener Polizisten bei seiner Arbeit begleitet.
Kein Wunder also, dass ich als Endziele der Fahrrad-Tour Ramsau und Berchtesgaden auserwählt habe.
Nun wieder zurück zu der Truppe, die seit 14 Uhr unterwegs war. An einer Wegbiegung, kurz vor dem Etappenziel, ging es links nach Berchtesgaden, und rechts nach Ramsau (so ist es wirklich).
Polly: Leute, wir biegen nach rechts ab. Ab jetzt sind es nur noch 12 von den anvisierten 35 km bis zu unserem Übernachtungsziel. Und das ist Ramsau. Wir können diesmal nur auf einer Landstraße fahren, da es hier keine Ausweichmöglichkeit gibt.
Also passt bitte auf, fahrt alle hintereinander, den die Strecke ist sehr kurvenreich. Außerdem geht es leicht abwärts. Ihr könnt euer Gefährt also oftmals rollen lassen.
Kurz vor Ramsau seht ihr auf der linken Seite die Wimbachklamm.
Eingebettet zwischen Watzmann und Hochkalter liegt die romantische Wimbachklamm im Herzen des Nationalpark Berchtesgaden
Charakter: Leichte, insgesamt gut 9 Kilometer lange Wanderung auf gut ausgebauten Wegen. Der kurze Abschnitt durch die Klamm führt über mehrere Treppen und ist daher nicht für Kinderwagen geeignet. Die Route vom Wimbachschloss zurück, vorbei an der Gedenkstätte des Gebirgsjägerbataillon und über die Kiesbänke des Wimbachs, erfolgt weglos. Alternativ kann auf dem Aufstiegsweg zurückgegangen werden.
Anfahrt: Die Autobahn München - Salzburg an der Ausfahrt Traunstein/Siegsdorf verlassen und weiter der B 306 nach Inzell folgen. In Inzell geradeaus halten und auf der B 305 über Schneizelreuth nach Ramsau fahren. Am östlichen Ortsausgang rechts über die Wimbachbrücke zum gebührenpflichtigen Parkplatz der Wimbachklamm abbiegen.
Martina: Und wo werden wir heute übernachten?
Polly: Auf der Wiese hinter einem Gasthof mit Gästezimmer. In dem Gasthof können wir auch speisen. Das ist also sehr praktisch. Und es ist schön abgelegen abseits der Landstraße. Hier werden wir die absolute Ruhe vorfinden.
In dem Appartement der ersten Etage des Gasthofes, mit Balkon und Blick auf die grüne Wiese und den Bergen im Hintergrund, entspann sich zwischen einer Frau und einem Mann folgender Dialog.
Frau Stuttenkötter: Hier werden wir die absolute Ruhe vorfinden.
Diese Einsamkeit, diese Ruhe, davon habe ich mein ganzes Leben geträumt. Das ich das noch erleben darf.
Herr Mölling: Das sehe ich auch so. Frau Stuttenkötter, ihre Auswahl bezüglich unseres Kurzurlaubs an diesem Wochenende ist einfach grandios.
Frau Stuttenkötter: Nein, ich fasse es nicht. Das hat die Welt noch nicht gesehen.
Herr Möller: Was hat die Welt noch nicht gesehen? Sie werden ja ganz blass um die Nasenspitze.
Frau Stuttenkötter: Die gesamte Familie Hoffmann plus Anhang baut geräuschvoll eine komplette Campingausrüstung auf. Das ist ja wie auf einer Campingausstellung. Hören sie mal bitte zu, dass Geschrei ist bis hier zu hören.
Joggeli: Absitzen
Alle Zelte an seinem angestammten Platz.
Ich zähle bis drei: eins, zwei, drei.
Ruhe hier.
Martina: Wer hat den diesen Ruf getätigt? Wer macht den da so viel Krach?
Polly: Du wirst es nicht glauben. Davon kann ich später meinen Enkelkindern erzählen. Schau mal in die 1. Etage, dritte Fenster von links. Wen siehst du da?
Heike: Ich sehe einen Galgenvogel mit Namen Frau Stuttenkötter. Wir haben bisher so einen ereignislosen !!!!! Urlaub gehabt, und dann dies.
Othilie: Einfach ignorieren.
Papagei Josef zu Frau Stuttenkötter gewandt: Du bucklige Brotspinne.
Othilie: Das ist das erste Vernünftige, was ich von Josef jemals gehört habe. Nein im ernst, diese Äußerung geht natürlich nicht. Hoffentlich hat Frau Stuttenkötter das nicht gehört
Martina: Das Fenster hat sie schon vorher mit lautem Knall zugemacht.
Polly: Dann lasst uns jetzt versuchen, die Zelte mit weniger Krach aufzubauen. Obwohl ich zugeben muss, dass das praktisch ein Unternehmen der Unmöglichkeit sein wird.
Martina: Wie lange bleiben wir hier?
Polly: Für zwei Nächte. Spätestens Sonntagmittag werden wir abreisen, und somit also unseren kleinen Urlaub beenden.
Martina: Und wie kommen wir nach Hause?
Polly: Auch das ist gut durchorganisiert. Onkel Joggeli hat einen Bus angemietet, sowie einen Lkw der unsere Fahrräder und die Campingausrüstung transportiert.
Martina: Wird das unser einziger Urlaub in diesem Jahr sein.
Polly: Natürlich nicht. Wir werden dieses Jahr unseren verdienten Sommerurlaub in den USA und Irland verbringen, also auf der grünen Insel.
Martina: Das ist ja der Wahnsinn. Ich nehme aber an, dass wir diese Tour nicht unbedingt mit dem Fahrrad und dem Paddelboot machen werden?
Polly: Das kannst du zu 100 % von ausgehen.
Martina: Ist dann Frank auch wieder dabei?
Polly: Ja natürlich. Er wird das Flugzeug wieder selbst fliegen. Aber mehr möchte ich natürlich noch nicht verraten.
So, jetzt ist schließlich alles aufgebaut, und somit können wir im Speiselokal der Pension unser Abendessen einnehmen. Aber vorher im Bad des Hauses sich gründlich waschen.
20 Minuten später saß die Reisegesellschaft endlich an den vorher gebuchten Tischen des Speiseraums.
Heute gab es ein u. a. ein großes Buffet. Aber auch die Küche konnte für Sonderwünsche in Anspruch genommen werden.
Wie zu erwarten war, gab es auch an diesem Abend wieder reichlich Ärger. Das lag an dem Heißhunger der Hoffmannschen Reisegruppe, welches nicht verwunderlich war, da Fahrradfahrer nach einem langen Tag einen enormen Kalorienbedarf haben. Besonders auf die saftigen Steaks hatte es die Reisegruppe abgesehen. Das waren aber hauptsächlich nicht die Zweibeiner, sondern die Vierbeiner, die unter dem Tisch von Martina saßen. Ich meine damit Lupo und Cheetah. Und noch raffinierter war Foxy, der einen günstigen Moment abwartete, um Frau Stuttenkötter blitzschnell ein englisches 400 Gramm Beefsteak (noch halb blutig) von ihrem Teller stibitzte. Dieses Beefsteak besorgte Foxy uneigennützig für Lupo und Cheetah. Ob sie ihn dazu animiert hatten, kann ich nun wirklich nicht sagen.
Nun hatte also Frau Stuttenkötter einen leeren Teller vor sich, welches sie mit großem Erstaunen zur Kenntnis nahm, während es sich Lupo und Cheetah gut schmecken ließen.
Martina hingegen, die das Ganze als einzige mit großem Vergnügen beobachtet hatte, platzierte ihren Stuhl so, dass keiner der anwesenden Gäste die drei Tiere zu Gesicht bekam. Auch Tina und Heike, die daneben saßen, hüllten sich in Schweigen, während dessen Frau Stuttenkötter laut aufkreischte.
Das gibt’s doch nicht, irgendjemand hat mein Steak gestohlen. Und auf dem Boden gefallen, ist es auch nicht.
Ihr neuer Lebensabschnittsgefährte Otto machte sie auf eine Blutspur aufmerksam, die eindeutig in Richtung Martina am Nebentisch hinwies. Nun wurde das keifende Gekreische noch größer, als sie feststellte, dass die drei Tiere verantwortlich für den Mundraub waren.
Othilie: Martina, du fütterst deine Tiere bitte vor der Eingangstüre des Lokals. So wie im Moment geht das natürlich nicht. Entschuldigen sie bitte Frau Stuttenkötter diese unangenehme Situation, das soll nicht wieder vorkommen. Einen neuen Teller bekommen sie natürlich auch.
Martina zum Kellner: Ich hätte gerne 10 Steaks blue rare (fast roh) a 400 Gramm für meinen Wolf und meinen Geparden. Besser wäre natürlich noch rawe, also roh, und ungewürzt. Der Teller kann ruhig vorgewärmt sein. Besteck brauchen die beiden Tiere nicht.
Man erkennt, dass Martina Urlaub auf der Insel gemacht hat (Großbritannien).
Kellner: Sehr wohl die Dame, 10 Steaks, rawe, und ungewürzt für ihre Untertisch-Genossen.
Martina: Haben sie euch Mäuse?
Kellner: Nur auf den Gästezimmern.
(Wiederrum kreischte Frau Stuttenkötter auf)
Martina: Dann nehme ich alternativ zwei Gläser Brombeermarmelade, die bei Frau Stuttenkötter auf dem Tisch stehen. Foxy isst für ihr Leben gerne Brombeeren. Sie ist eine ganze Süße.
Kellner: Ich hole die Brombeermarmelade dann doch besser aus der Küche. (da Frau Stuttenkötter wieder aufkreischte).
Foxy klopfte vor Begeisterung mit ihrer Rute auf dem Boden.
(Wegen der Brombeermarmelade, nicht wegen Frau Stuttenkötter)
Wegen der eindrucksvollen Erscheinungen der zwei großen Tiere, die jetzt unter dem Tisch hervorkamen, kam etwas Unruhe bei den Pensionsgästen auf, wobei einige Personen ebenfalls unter dem Tisch verschwanden, aber leider zum Leidwesen der betroffenen nicht gefüttert wurden.
Wie dem auch sei, Lupo, Cheetah und Foxy, wurden vor dem Eingangsbereich der Pension von Martina das Essen gereicht.
Da Frau Stuttenkötter erfuhr, dass die ihre wohlbekannten Gäste nur zwei Tage bleiben würden, entschloss sie sich den Rest des Urlaubs weiterhin hier zu verbringen.
Othilie: Nun lasst uns den gemütlichen Abend, nach dem wir alle satt geworden sind, draußen im großen Bier-und Festzelt auf der Wiesn vor der Gaststätte verbringen, den dort spielt gleich eine bayrische Blaskapelle. Unter anderem treten auch Schuhplattler auf, bei denen ihr auch etwas lernen könnt, indem ihr mitmachen könnt. Wichtig ist, wie ich sehe, dass ihr wieder eure Trachten angezogen habt. Auch mein Bruder Joggeli hat eine zünftige Lederhose angezogen. Was mich übrigens sehr erfreut. Und er wird euch gleich sein Können als Schuhplattler präsentieren.
Schuhplattler im Berchtesgadener Land. Tradition und Brauchtum in Bayern
(In dem Video Ramsau und der Königsee, BGL)
Gaugruppe Gauverband 1 / Schlechinger Marsch / Musikantentreffen BGL
Wie das nun mal in Bayern so ist, wurde der Musikabend mit dem bayrischen Defiliermarsch eröffnet. Alle Personen im rappelvollen Festzelt standen von ihren Plätzen auf, und begrüßten den Einmarsch der Kapelle mit rhythmischem Klatschen.
Bayerischer Defiliermarsch
Danach gab es ein buntes Programm, welches bei den Gästen gut ankam. Hier ein kleines Beispiel.
Alexandra Schmied - Mei Schatz ist Made in Germany
Um 23 Uhr schließlich gingen alle Urlauber zufrieden in das Bett. Natürlich auch die Reisegruppe Hoffmann.
Ende Teil 346
Der Urlaub mit dem Rad neigt sich dem Ende zu.
Noch einen Tag, und dann kehrt wieder der Alltag auf „Gut Bavaria“ ein.
Wenn man so von einem normalen Alltag bei dieser Familie überhaupt sprechen kann.
Monika
Geschrieben am 23.08.2020
In einigen Minuten erfolgt hier Teil 347.
Ein wenig Geduld
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 346
Kapitel: 427
Große 9-tägige Camping-Radtour der Familie Hoffmann durch Oberbayern.
(22)
Tour-Leitung: Polly Hoffmann
Tag: 8
Freitag, der28.05.1965
Ramsau
Im
Nationalpark Berchtesgaden
Autokennzeichen = BGL (Berchtesgadener Land)
Um 14 Uhr setzte sich der Fahrrad-Tross wieder in Bewegung.
Ziel dieses Tages wird das kleine Dorf Ramsau sein, welches zum Nationalpark Berchtesgadener Land gehört und ca. 16 km von der Stadt Berchtesgaden entfernt liegt.
Info:
Ramsau bei Berchtesgaden (amtlich: Ramsau b.Berchtesgaden) ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land. Die Ramsauer Pfarrkirche St. Sebastian und der Hintersee sind weltbekannte Motive der Landschaftsmalerei. Ramsau ist heilklimatischer Kurort und das erste Bergsteigerdorf Deutschlands. Der Nationalpark Berchtesgaden nimmt über 82 Prozent der Gemeindefläche ein.
Anmerkung am Rande:
Für mich persönlich der absolut schönste Landstrich Deutschlands.
Ich habe schon viermal dort Urlaub gemacht, und am liebsten würde ich das Gepäck ins Auto laden, und dort sofort wieder hinfahren. Hier könnt ihr die Seele baumeln lassen, und auch herrliche Wanderungen unternehmen. Alleine schon wenn ihr in diesen Ort Ramsau hineinfährt empfängt euch die reinste Postkartenidylle. (Bild).
Geografische Lage
Ramsau bei Berchtesgaden ist Teil der hochalpinen Region Berchtesgadener Land im Süden des Landkreises Berchtesgadener Land. Gemeinsam mit den benachbarten Gemeinden Berchtesgaden, Bischofswiesen, Marktschellenberg und Schönau am Königssee liegt Ramsau bei Berchtesgaden innerhalb der geomorphologischen Einheit Berchtesgadener Talkessel und ist nahezu völlig von den Berchtesgadener Alpen umgeben, deren Gebirgsstöcke sich wiederum im Osten, Süden und Südwesten ins österreichische Bundesland Salzburg erstrecken. Innerhalb des Berchtesgadener Talkessels bildet Ramsau umrahmt von den Gebirgsstöcken Watzmann, Hochkalter, Reiter Alm und Lattengebirge der Berchtesgadener Alpen nochmals ein abgeschlossenes Gebiet.
Die Gemeinde Ramsau ist durch unterschiedliche Höhenlagen gekennzeichnet, die von 630 bis 2.713 m über NN reichen. Höchster Punkt der Gemeinde ist die Mittelspitze des Watzmanns (2.713 m), tiefster Punkt die Ramsauer Ache an der Gemeindegrenze zu Bischofswiesen flussabwärts der Wimbachbrücke. Das Ortszentrum liegt auf ca. 670 m über NN.
Der Hintersee im gleichnamigen Ortsteil
Hier ein Foto aus meinem privaten Archiv.
Ort: Hintersee in Ramsau. Meine Schwester am Ruder, meine damalige Freundin Angela, die ich dort kennengelernt hatte, und meine Person. Diese Aufnahme ist im Juli 1969 gemacht worden, übrigens das erste und einzige mal, wo ich mit meinen Eltern gemeinsam Urlaub gemacht habe. Ich war der Sohn einer Arbeiterfamilie aus dem Ruhrgebiet, und die Eltern mussten für ihre paar Kröten hart arbeiten. Trotzdem haben die Eltern uns fast jedes Jahr mit dem Roten Kreuz in den Urlaub geschickt. (Meine Schwester und ich). Sie selbst blieben zuhause. Die Kinder sollen es eben etwas besser haben, und nicht nur die rauchgeschwängerte Luft aus dem Ruhrpott einatmen.
Ich bin ihnen heute noch ungemein dankbar dafür.
So sah es damals in den 60 er Jahren im Ruhrgebiet aus.
Was für Kontraste.
Was für Gegensätze.
Kein Wunder also, dass ich die Berge liebte, und sie immer noch liebe.
Smog über Duisburg-Bruckhausen (Kohle und Stahlindustrie)
Der Stadtteil erlebte seinen Aufschwung um 1900 mit dem Ausbau des Thyssen-Kokerei-Geländes. Ab 1960 zogen vermehrt Gastarbeiter in den Stadtteil. Später folgten die Familien der Einwanderer und so entstand nach und nach ein signifikant multiethnisches Viertel mit einem hohen türkischstämmigen Anteil.
Mit diesem jahrelangen Ausländeranteil von über 50 % (Ende 2018: 54,9 %) war Bruckhausen einer der ersten Stadtteile mit dieser Bevölkerungsstruktur. Daher dient der Stadtteil als Modell für Wissenschaftler, die die Entwicklung ethnisch-kultureller Konflikte untersuchen.
Die religiöse Entwicklung Bruckhausens korrespondiert mit der sich verändernden Bevölkerung: Zu der Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten evangelischen Kirche an der Dieselstraße und der katholischen Liebfrauenkirche am Wilhelmplatz gesellten sich mehrere Hinterhofmoscheen sowie 2004 die erste Neubaumoschee in Duisburg an der Dieselstraße.
Bruckhausen erlangte Bekanntheit, als der Autor Günter Wallraff sein Buch Ganz unten schrieb (er lebte dabei zeitweise in Bruckhausen). Ferner spielte der Tatort-Kommissar Horst Schimanski immer wieder in Bruckhausen und verbreitete so ein Bild des „schmuddeligen Ruhrgebiets“. Dass es im alltäglichen Leben Bruckhausens wenig spektakulär zugeht, zeigt der Dokumentarfilm Rauliens Revier, der einen Bruckhausener Polizisten bei seiner Arbeit begleitet.
Kein Wunder also, dass ich als Endziele der Fahrrad-Tour Ramsau und Berchtesgaden auserwählt habe.
Nun wieder zurück zu der Truppe, die seit 14 Uhr unterwegs war. An einer Wegbiegung, kurz vor dem Etappenziel, ging es links nach Berchtesgaden, und rechts nach Ramsau (so ist es wirklich).
Polly: Leute, wir biegen nach rechts ab. Ab jetzt sind es nur noch 12 von den anvisierten 35 km bis zu unserem Übernachtungsziel. Und das ist Ramsau. Wir können diesmal nur auf einer Landstraße fahren, da es hier keine Ausweichmöglichkeit gibt.
Also passt bitte auf, fahrt alle hintereinander, den die Strecke ist sehr kurvenreich. Außerdem geht es leicht abwärts. Ihr könnt euer Gefährt also oftmals rollen lassen.
Kurz vor Ramsau seht ihr auf der linken Seite die Wimbachklamm.
Eingebettet zwischen Watzmann und Hochkalter liegt die romantische Wimbachklamm im Herzen des Nationalpark Berchtesgaden
Charakter: Leichte, insgesamt gut 9 Kilometer lange Wanderung auf gut ausgebauten Wegen. Der kurze Abschnitt durch die Klamm führt über mehrere Treppen und ist daher nicht für Kinderwagen geeignet. Die Route vom Wimbachschloss zurück, vorbei an der Gedenkstätte des Gebirgsjägerbataillon und über die Kiesbänke des Wimbachs, erfolgt weglos. Alternativ kann auf dem Aufstiegsweg zurückgegangen werden.
Anfahrt: Die Autobahn München - Salzburg an der Ausfahrt Traunstein/Siegsdorf verlassen und weiter der B 306 nach Inzell folgen. In Inzell geradeaus halten und auf der B 305 über Schneizelreuth nach Ramsau fahren. Am östlichen Ortsausgang rechts über die Wimbachbrücke zum gebührenpflichtigen Parkplatz der Wimbachklamm abbiegen.
Martina: Und wo werden wir heute übernachten?
Polly: Auf der Wiese hinter einem Gasthof mit Gästezimmer. In dem Gasthof können wir auch speisen. Das ist also sehr praktisch. Und es ist schön abgelegen abseits der Landstraße. Hier werden wir die absolute Ruhe vorfinden.
In dem Appartement der ersten Etage des Gasthofes, mit Balkon und Blick auf die grüne Wiese und den Bergen im Hintergrund, entspann sich zwischen einer Frau und einem Mann folgender Dialog.
Frau Stuttenkötter: Hier werden wir die absolute Ruhe vorfinden.
Diese Einsamkeit, diese Ruhe, davon habe ich mein ganzes Leben geträumt. Das ich das noch erleben darf.
Herr Mölling: Das sehe ich auch so. Frau Stuttenkötter, ihre Auswahl bezüglich unseres Kurzurlaubs an diesem Wochenende ist einfach grandios.
Frau Stuttenkötter: Nein, ich fasse es nicht. Das hat die Welt noch nicht gesehen.
Herr Möller: Was hat die Welt noch nicht gesehen? Sie werden ja ganz blass um die Nasenspitze.
Frau Stuttenkötter: Die gesamte Familie Hoffmann plus Anhang baut geräuschvoll eine komplette Campingausrüstung auf. Das ist ja wie auf einer Campingausstellung. Hören sie mal bitte zu, dass Geschrei ist bis hier zu hören.
Joggeli: Absitzen
Alle Zelte an seinem angestammten Platz.
Ich zähle bis drei: eins, zwei, drei.
Ruhe hier.
Martina: Wer hat den diesen Ruf getätigt? Wer macht den da so viel Krach?
Polly: Du wirst es nicht glauben. Davon kann ich später meinen Enkelkindern erzählen. Schau mal in die 1. Etage, dritte Fenster von links. Wen siehst du da?
Heike: Ich sehe einen Galgenvogel mit Namen Frau Stuttenkötter. Wir haben bisher so einen ereignislosen !!!!! Urlaub gehabt, und dann dies.
Othilie: Einfach ignorieren.
Papagei Josef zu Frau Stuttenkötter gewandt: Du bucklige Brotspinne.
Othilie: Das ist das erste Vernünftige, was ich von Josef jemals gehört habe. Nein im ernst, diese Äußerung geht natürlich nicht. Hoffentlich hat Frau Stuttenkötter das nicht gehört
Martina: Das Fenster hat sie schon vorher mit lautem Knall zugemacht.
Polly: Dann lasst uns jetzt versuchen, die Zelte mit weniger Krach aufzubauen. Obwohl ich zugeben muss, dass das praktisch ein Unternehmen der Unmöglichkeit sein wird.
Martina: Wie lange bleiben wir hier?
Polly: Für zwei Nächte. Spätestens Sonntagmittag werden wir abreisen, und somit also unseren kleinen Urlaub beenden.
Martina: Und wie kommen wir nach Hause?
Polly: Auch das ist gut durchorganisiert. Onkel Joggeli hat einen Bus angemietet, sowie einen Lkw der unsere Fahrräder und die Campingausrüstung transportiert.
Martina: Wird das unser einziger Urlaub in diesem Jahr sein.
Polly: Natürlich nicht. Wir werden dieses Jahr unseren verdienten Sommerurlaub in den USA und Irland verbringen, also auf der grünen Insel.
Martina: Das ist ja der Wahnsinn. Ich nehme aber an, dass wir diese Tour nicht unbedingt mit dem Fahrrad und dem Paddelboot machen werden?
Polly: Das kannst du zu 100 % von ausgehen.
Martina: Ist dann Frank auch wieder dabei?
Polly: Ja natürlich. Er wird das Flugzeug wieder selbst fliegen. Aber mehr möchte ich natürlich noch nicht verraten.
So, jetzt ist schließlich alles aufgebaut, und somit können wir im Speiselokal der Pension unser Abendessen einnehmen. Aber vorher im Bad des Hauses sich gründlich waschen.
20 Minuten später saß die Reisegesellschaft endlich an den vorher gebuchten Tischen des Speiseraums.
Heute gab es ein u. a. ein großes Buffet. Aber auch die Küche konnte für Sonderwünsche in Anspruch genommen werden.
Wie zu erwarten war, gab es auch an diesem Abend wieder reichlich Ärger. Das lag an dem Heißhunger der Hoffmannschen Reisegruppe, welches nicht verwunderlich war, da Fahrradfahrer nach einem langen Tag einen enormen Kalorienbedarf haben. Besonders auf die saftigen Steaks hatte es die Reisegruppe abgesehen. Das waren aber hauptsächlich nicht die Zweibeiner, sondern die Vierbeiner, die unter dem Tisch von Martina saßen. Ich meine damit Lupo und Cheetah. Und noch raffinierter war Foxy, der einen günstigen Moment abwartete, um Frau Stuttenkötter blitzschnell ein englisches 400 Gramm Beefsteak (noch halb blutig) von ihrem Teller stibitzte. Dieses Beefsteak besorgte Foxy uneigennützig für Lupo und Cheetah. Ob sie ihn dazu animiert hatten, kann ich nun wirklich nicht sagen.
Nun hatte also Frau Stuttenkötter einen leeren Teller vor sich, welches sie mit großem Erstaunen zur Kenntnis nahm, während es sich Lupo und Cheetah gut schmecken ließen.
Martina hingegen, die das Ganze als einzige mit großem Vergnügen beobachtet hatte, platzierte ihren Stuhl so, dass keiner der anwesenden Gäste die drei Tiere zu Gesicht bekam. Auch Tina und Heike, die daneben saßen, hüllten sich in Schweigen, während dessen Frau Stuttenkötter laut aufkreischte.
Das gibt’s doch nicht, irgendjemand hat mein Steak gestohlen. Und auf dem Boden gefallen, ist es auch nicht.
Ihr neuer Lebensabschnittsgefährte Otto machte sie auf eine Blutspur aufmerksam, die eindeutig in Richtung Martina am Nebentisch hinwies. Nun wurde das keifende Gekreische noch größer, als sie feststellte, dass die drei Tiere verantwortlich für den Mundraub waren.
Othilie: Martina, du fütterst deine Tiere bitte vor der Eingangstüre des Lokals. So wie im Moment geht das natürlich nicht. Entschuldigen sie bitte Frau Stuttenkötter diese unangenehme Situation, das soll nicht wieder vorkommen. Einen neuen Teller bekommen sie natürlich auch.
Martina zum Kellner: Ich hätte gerne 10 Steaks blue rare (fast roh) a 400 Gramm für meinen Wolf und meinen Geparden. Besser wäre natürlich noch rawe, also roh, und ungewürzt. Der Teller kann ruhig vorgewärmt sein. Besteck brauchen die beiden Tiere nicht.
Man erkennt, dass Martina Urlaub auf der Insel gemacht hat (Großbritannien).
Kellner: Sehr wohl die Dame, 10 Steaks, rawe, und ungewürzt für ihre Untertisch-Genossen.
Martina: Haben sie euch Mäuse?
Kellner: Nur auf den Gästezimmern.
(Wiederrum kreischte Frau Stuttenkötter auf)
Martina: Dann nehme ich alternativ zwei Gläser Brombeermarmelade, die bei Frau Stuttenkötter auf dem Tisch stehen. Foxy isst für ihr Leben gerne Brombeeren. Sie ist eine ganze Süße.
Kellner: Ich hole die Brombeermarmelade dann doch besser aus der Küche. (da Frau Stuttenkötter wieder aufkreischte).
Foxy klopfte vor Begeisterung mit ihrer Rute auf dem Boden.
(Wegen der Brombeermarmelade, nicht wegen Frau Stuttenkötter)
Wegen der eindrucksvollen Erscheinungen der zwei großen Tiere, die jetzt unter dem Tisch hervorkamen, kam etwas Unruhe bei den Pensionsgästen auf, wobei einige Personen ebenfalls unter dem Tisch verschwanden, aber leider zum Leidwesen der betroffenen nicht gefüttert wurden.
Wie dem auch sei, Lupo, Cheetah und Foxy, wurden vor dem Eingangsbereich der Pension von Martina das Essen gereicht.
Da Frau Stuttenkötter erfuhr, dass die ihre wohlbekannten Gäste nur zwei Tage bleiben würden, entschloss sie sich den Rest des Urlaubs weiterhin hier zu verbringen.
Othilie: Nun lasst uns den gemütlichen Abend, nach dem wir alle satt geworden sind, draußen im großen Bier-und Festzelt auf der Wiesn vor der Gaststätte verbringen, den dort spielt gleich eine bayrische Blaskapelle. Unter anderem treten auch Schuhplattler auf, bei denen ihr auch etwas lernen könnt, indem ihr mitmachen könnt. Wichtig ist, wie ich sehe, dass ihr wieder eure Trachten angezogen habt. Auch mein Bruder Joggeli hat eine zünftige Lederhose angezogen. Was mich übrigens sehr erfreut. Und er wird euch gleich sein Können als Schuhplattler präsentieren.
Schuhplattler im Berchtesgadener Land. Tradition und Brauchtum in Bayern
(In dem Video Ramsau und der Königsee, BGL)
Gaugruppe Gauverband 1 / Schlechinger Marsch / Musikantentreffen BGL
Wie das nun mal in Bayern so ist, wurde der Musikabend mit dem bayrischen Defiliermarsch eröffnet. Alle Personen im rappelvollen Festzelt standen von ihren Plätzen auf, und begrüßten den Einmarsch der Kapelle mit rhythmischem Klatschen.
Bayerischer Defiliermarsch
Danach gab es ein buntes Programm, welches bei den Gästen gut ankam. Hier ein kleines Beispiel.
Alexandra Schmied - Mei Schatz ist Made in Germany
Um 23 Uhr schließlich gingen alle Urlauber zufrieden in das Bett. Natürlich auch die Reisegruppe Hoffmann.
Ende Teil 346
Der Urlaub mit dem Rad neigt sich dem Ende zu.
Noch einen Tag, und dann kehrt wieder der Alltag auf „Gut Bavaria“ ein.
Wenn man so von einem normalen Alltag bei dieser Familie überhaupt sprechen kann.
Monika
Geschrieben am 23.08.2020
In einigen Minuten erfolgt hier Teil 347.
Ein wenig Geduld
- Monika56
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Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Okt 29, 2021 10:18 am
Teil: 347
Kapitel: 428
Geburtstagskinder vom 29. Mai 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1903 Bob Hope
wurde an diesem Tag 62 Jahre alt
1914 Tenzing Norgay
wurde an diesem Tag 51 Jahre alt
1922 Iannis Xenakis
wurde an diesem Tag 43 Jahre alt
1953 Danny Elfman
wurde an diesem Tag zwölf Jahre alt
1961 Melissa Etheridge
wurde an diesem Tag vier Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/29-mai-1965
Welcher Wochentag war der 29.5.1965, der 29. Mai 1965 war ein Samstag
29.5.1965
In Saarbrücken fasst der SPD-Bundesvorstand den Beschluss, die Notstandsverfassung in der laufenden Legislaturperiode nicht mehr zu verabschieden.
Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) übernimmt die politische und militärische Kontrolle in der vom Bürgerkrieg zerrissenen Dominikanischen Republik. Der Generalsekretär der OAS, José Antonio Mora, befehligt eine Interamerikanische Streitmacht, die hauptsächlich aus US-Soldaten besteht.
Ein Unglück in einer Kohlengrube bei Dhanbad (Indien) fordert 274 Todesopfer.
Bei den Europameisterschaften der Amateur-Boxer in Berlin (Ost) gewinnt der Ludwigshafener Fliegengewichtler Hans Freistadt die einzige Goldmedaille für die Staffel aus der Bundesrepublik.
In Ceres (USA) verbessert Harold Connolly seinen Hammerwurf-Weltrekord auf 71,07 m.
Der US-Athlet Ralph Boston erhöht seinen Weitsprung-Weltrekord in Modesto (USA) auf 8,35 m.
Diesmal war um 6 Uhr 30 allgemeines Wecken angesagt. Durch die vorteilhafte Nähe der Pension konnte die Hoffmann-Reisegesellschaft geräuschvoll die öffentlichen Duschen für die Gäste des Hauses benutzen. Damals (1965) war es noch nicht selbstverständlich, dass sich auf jedem Gästezimmer eine Dusche oder eine Toilette befand.
Joggeli beeilte sich, und stand schon um 6 Uhr unter der Dusche.
So nebenbei erwähnt, ich weiß nicht ob das wichtig ist für euch: Frau Kohl stand ebenfalls unter der Dusche. Unter der gleichen Dusche. Das nahm weniger Zeit in Anspruch, bevor die ganze Bagage der Reisegruppe die Duschen in Beschlag nahm. Die Hausgäste hatten es um diese Uhrzeit nicht ganz so eilig, da sie gerne etwas länger schliefen.
Nun gut, mit dem Schlafen war es erstmal vorbei, da Joggeli mit seiner kräftigen Stimme das "Oh solo mio“ sang, wobei er klanglich von Frau Elfriede Kohl begleitet wurde.
Oh solo mio
Che bella cosa è na jurnata 'e sole
N'aria serena doppo na tempesta
Pe' ll'aria fresca pare già na festa
Che bella cosa è na jurnata 'e sole
Ma n'atu sole
Cchiù bello, oje ne'
O sole mio
Sta 'nfronte a te
O sole
O sole mio
Sta 'nfronte a te
Sta 'nfronte a te
Quanno fa notte e 'o sole se ne scenne
Me vene quase 'na malincunia
Sotto 'a fenesta toja restarria
Quanno fa notte e 'o sole se ne scenne
Ma n'atu sole
Cchiù bello, oje ne'
O sole mio
Sta 'nfronte a te
O sole, o sole mio
Sta 'nfronte a te
Sta 'nfronte a te
O sole, o sole mio
Sta 'nfronte a te
Sta 'nfronte a te
Ich wage mal leichtsinnigerweise zu behaupten, dass da gewisse Unterschiede zu Herrn Enrico Caruso bestanden, oder zu diesem grandiosen Paar.
Amira Willighagen & Patrizio Buanne ~ O Sole Mio
Einfach fantastisch und grandios
Man muss einfach sagen, dass Joggeli nicht so einen baritonalen Stimmklang wie Patrizio Buanne besaß.
So jedenfalls sahen es die meisten Gäste dieses Hauses.
Und ausgerechnet Frau Stuttenkötter hatte ihr Zimmer direkt neben dem Bad mit den Duschen. Mit ihren Pantoffeln schlug sie laufend gegen die Wand, was zur Folge hatte, dass sie sich am nächsten Tag nach einem paar neue Hausschuhe umsehen musste.
Nachdem nun Joggeli und Frau Kohl die Dusche verließen, bekreuzte sich Frau Stuttenkötter. Ihre Stoßgebete wurden aber nicht erhört, weil wenige Minuten später der große Tross der Reisegesellschaft Hoffmann erschien. Hier wurde zwar nicht gesungen, aber der Lärmpegel bei den Gesprächen untereinander und auch unter den Duschen war nicht unbedingt leiser. Kinder und Jugendliche sind nun mal so.
Die Kleidung und die Handtücher der Kinder wurden in einem kleinen Vorraum des Duschbereiches in durchnummerierten Fächern bequem abgelegt.
Das Gekreische der Kinder und Jugendlichen konnte im ganzen Haus zum Leidwesen der Urlaubsgäste akustisch mitverfolgt werden.
Frau Stuttenkötter: Ich fass es nicht, selbst im tiefsten Oberbayern ist man vor dieser Kinderschar nicht sicher.
Wie dem auch sei, die Kinder hatten jedenfalls ihren großen Spaß.
Die Duschen selbst waren nach allen Seiten hin offen. Ob Männchen oder Weibchen, es gab keinen Unterschied in der Raumgestaltung.
Hier einmal das Foto der Duschanlage:
Es konnte natürlich nicht ausbleiben, dass Andreas oder Thomas zum Beispiel nicht wussten wo sie hinschauen sollten. Verschämt senkten sie manchmal den Kopf nach unten, als sie die vielen nackten Körper des anderen Geschlechts vor Augen hatten. Ihre Scham verdeckten sie mit beiden Händen, worauf Petra, natürlich ebenfalls so wie Gott sie geschaffen hatte, sie darauf aufmerksam machte, dass es doch das normalste auf der Welt wäre, dass beide Geschlechtern unter der Dusche wären. So zumindest im internen Kreis.
Auch Mara und Simba waren anfänglich etwas irritiert, welches sich aber zum Glück bald legte.
Aber allen viel auf, dass Beatrice einen wunderbaren Körperbau hatte, der ihresgleichen suchte. Sie sahen einen durchtrainierten Körper, der kein Gramm Fett zu viel hatte. Dabei waren alle anderen Kinder ebenfalls sehr schlank, aber Beatrice Körper stellte alles in den Schatten. Petra dachte sich, dass man auf dieses Mädchen besonders aufpassen muss, denn fremde jugendliche Burschen würden garantiert ihr Interesse an diesem Mädel bekunden.
Einerseits war ihr aber auch klar, dass man dieses Girl hinsichtlich ihrer akrobatischen Talente weiter fördern sollte, welches sicherlich auch in Interesse Beatrice sein würde. Sie nahm sich vor, dieses Thema mal auf der nächsten Vorstandsitzung der Hoffmann-Group als Gast auf die Agenda zu setzen.
Nun zu einer anderen Begebenheit, die sich im Nebenraum der Gemeinschaftsduschen abspielte, die für große Aufregung sorgen würde.
Zwei Jugendliche männlichen Geschlechts, deren Eltern Gäste der Pension waren, schlichen sich unbemerkt in dem Raum hinein, wo die Kleidungsstücke aller Kinder öffentlich aufbewahrt wurden. Öffentlich deswegen, weil die Kinder vergessen hatten, den Raum vorher abzuschließen.
Diese Jugendlichen hatten mehrere Plastiksäcke dabei, die sie in rasender Eile mit der Kleidung der unter der Dusche befindlichen Personen füllten. End vom Lied war, dass sich weder ein einziges Kleidungsstück noch ein Handtuch, welches das Emblem von „Gut Bavaria“ trug, nicht mehr in den Fächern befand. So schnell wie die Jugendlichen gekommen waren, so schnell waren sie dann auch wieder verschwunden.
Einige Minuten später ertönte der empörte Aufschrei von Heike, die als erste mit der Dusche fertig war:
Hey, unsere gesamte Kleidung ist weg.
Tina: Tatsächlich, ich fass es nicht, einfach gestohlen. Und die Türe zum Hausflur ist auch offen. Wir haben vergessen sie abzuschließen. Wer das von uns war ist unerheblich. Jedenfalls stehen wir jetzt hier.
Heike: Nackend.
Martina: Du hast es absolut treffend formuliert. Und was machen wir nun?
Ute: Wir müssen zu unserem Campingplatz, und Ersatzkleidung besorgen.
Petra: Das dürfte schwierig werden. Denn erstens sind wir vollkommen nass, denn wir können uns noch nicht mal abtrocken, und zweitens müssten wir durch das Speiselokal hindurch, wo gerade das Frühstück eingenommen wird.
So nebenbei bemerkt: Die Erwachsenen der Reisegruppe Hoffmann hatte schon ihren Platz im Frühstücksraum eingenommen und warteten nur noch auf die Kinder. In der Zwischenzeit unterhielten sich angeregt mit fremden Tischnachbarn über belanglose Dinge des Alltags und über den Urlaub allgemein.
Frau S. vom Nebentisch: Ich muss einfach betonen, welche netten Kinder sie haben. Sie legen ein vorzügliches Benehmen an den Tag. Immer freundlich und immer sehr nett.
Othilie: In unserer Position können wir uns etwas anderes auch gar nicht erlauben.
Frau Ullrich, von einem anderen Tisch: Ich darf auch ausdrücklich betonen, dass alle Kinder bei jeder Gelegenheit immer vorbildlich und akkurat bekleidet sind.
Othilie: Danke Frau Ullrich, darauf legen wir selbstverständlich den allergrößten Wert. Denn unsere Kinder und deren Freunde sind unter anderem das Aushängeschild der Hoffmann-Group. Denn wir haben einen Ruf zu verteidigen, der in aller Welt……………..
Was um alles in der Welt ist das denn? Ich glaub mein Hamster bohnert.
Martina: Guten Morgen zusammen, bleiben sie ruhig alle sitzen.
Tina: Wir wollen auch nicht länger stören.
Petra: Lassen sie es sich schmecken.
Inge: Ist das Rührei heute gut?
Othilie: Was hat dieser kleidungstechnisch fragwürdige Aufzug zu bedeuten?
Inge schaute an sich hinunter, und schien außerordentlich verblüfft über ihren gegenwärtigen nackten Zustand zu sein.
Tatsächlich, sehr merkwürdig.
Einige Mütter hielten ihren Sprösslingen entsetzt die Augen zu, während die etwas älteren Kinder fasziniert diesem Schauspiel beiwohnten. Das mit Nutella belegte Brötchen war nun plötzlich relativ uninteressant geworden.
Othilie: Wäre es nicht angebracht, euch etwas Passendes überzuziehen?
Inge: Jetzt sofort?
Othilie: Ja natürlich, oder wollt ihr etwa so frühstücken? Wir sind hier nicht in einem Nudisten-Lokal.
(Bitte nicht verwechseln mit einem Nudel-Lokal (Pasta).
Othilie: Jetzt bitte ich aber um eine Erklärung für diesen fragwürdigen Auftritt. Die Zeit muss sein.
Petra: Die Lösung liegt auf der Hand. Man hat unsere Kleidung und unsere Handtücher gestohlen.
Heike: Die Sonnen-Creme haben die Gangster aber dagelassen. Ebenso unsere Schuhe, wir sind also nicht ganz nackend.
Othilie: Dann geht bitte schnell zu unserem Camping-Platz, und zieht euch etwas Passendes zu den Schuhen an.
Heike: Sollen wir nicht erst die Kriminal-Polizei, und die Spurensicherung anrufen, damit keine Auffälligkeiten wie zum Beispiel Fingerabdrücke verwischt werden?
Othilie: Nein, ihr seid auffällig genug.
Heike: Na gut, dann werden wir uns eben ankleiden.
Othilie: Ich bitte darum.
Frau Ullrich zynisch: Wirklich entzückende Kinder.
Othilie: Angezogen sind sie noch entzückender.
Frau Ullrich:. Trotzdem müssen erziehungstechnisch einige Abzüge gemacht werden.
Polly: Diese Aussage lassen wir erstmal unkommentiert im Raum stehen, denn die Kinder können nichts dafür, wenn ihnen die Kleidung gestohlen wird. Haben sie Kinder Frau Ullrich?
Ja, zwei bezaubernde männliche Jugendliche im Alter von 15 und 17 Jahren. Mit ihnen hatten wir noch nie Ärger. Sie gehen auch jeden Sonntag in der Kirche.
Polly: Das hat nicht viel zu sagen. Selbst unser Pfarrer in „Ups“ brennt seinen Schnaps selbst, und beraubt der Gemeinde den Rotweinbestand bezüglich des Abendmahls.
In der Zwischenzeit zogen sich der Kleidung beraubten Kinder in den Zelten neu ein.
Martina: Das können wir nicht auf uns sitzen lassen, dass diese Frau Ullrich unsere Familie diffamiert. Ich würde sagen, dass wir der Sache auf dem Grund gehen sollten, und die Übeltäter versuchen aufspüren, solange die Spur noch heiß ist. Frühstücken können wir später immer noch.
Ich würde vorschlagen, dass wir jede Etage des Gästehauses untersuchen sollten, ob wir nicht doch irgendein Wäschestück von uns finden. Denn der oder die Gangster hatten nicht viel Zeit für den Diebstahl. Es kann ja sein, dass sie bei dem Abtransport etwas verloren haben.
Petra: Warum so kompliziert, setzen wir doch unsere Spürhund äh Spürwolf bzw. unseren Fuchs Foxy auf die Spurensuche. Dazu benötigen wir z. B. einen getragenen Slip.
Heike: Ich stelle einen gebrauchten Slip von mir zur Verfügung. Der liegt schon drei Tage bei mir herum.
Martina: Dann brauchen wir unsere Tiere tatsächlich nicht. Du kennst deinen Geruch am besten. Halte deinen Riechkolben mal in die Luft, und folge dieser aufdringlichen Spur.
(Trotz der gegenwärtigen Situation waren alle Teilnehmer gute Laune, und keiner nahm dem anderen diverse Sprüche übel. Man kannte sich eben).
Wenige Minuten später nahm die Suchmannschaft die Spur des getragenen Slips von Heike auf. Besser gesagt, Foxy nahm die Spur auf. Lupo hielt sich noch diskret im Hintergrund. Aber auch er war jederzeit einsatzbereit und hochmotiviert.
Nun muss man anmerken, dass Foxy nun wirklich nicht der Spürfuchs per Exzellenz ist, weil er von anderen diversen Gerüchen die ihm gefielen, viel zu sehr angezogen wurde. Und das war zum Beispiel die große Küche der Gaststätte, die im Moment nicht besetzt war.
Nachdem nun Foxy an diese Tür kratzte, stürmte die Sondereinsatzgruppe SEH 9 (Spezial-Einheit-Hoffmann) zur Bekämpfung von Schwerst- und Gewaltkriminalität sowie Terrorismus und Kleiderdiebstahl mit Standort in Ups (der Vorläufer der GSG 9) zielsicher und zu allem entschlossen diese begehrenswerten Räumlichkeiten.
Während sich Foxy über diverse Konfitüren verschiedener Obst-Sorten hermachte, machten sich die Kinder über die Abfalltüten her, die aber ohne Befund blieben.
Dienstgruppenleiter Martina: Alles sauber. Wir müssen unsere Suche weiter fortsetzen.
Trotzdem bekam Foxy seine Streicheleinheiten, da so manche Frikadelle in die Mägen der Kinder gelang. Sie hatten ja schließlich noch nicht gefrühstückt.
Nächster spektakulärer Halt war eine Türe der Gästezimmer, aus denen merkwürdige Geräusche kamen. Dieser Sache musste man unbedingt auf dem Grund gehen. Mit dem Ohr an der Türe konnte Martina folgenden Dialog aufschnappen.
Wir ziehen noch vor dem Frühstück unser Ding durch. Geh von meinem Sack weg, das kommt später. Wir konzentrieren uns leise erst auf die anderen Regionen. Pssst, nicht so laut. Es muss ja keiner mitbekommen was wir hier machen.
Martina: Hier sind wir genau richtig. Auf drei, stürmen wir das Zimmer. Eins, zwei, drei.
Noch im geöffneten Türrahmen sah die SEH 9 unter der Leitung von Martina ihren Irrtum ein. Im Bett vergnügten sich ein Gast und eine Angestellte des Hauses, welche schwarze Strapse und schwarze Nylons trug.
Martina: Entschuldigen sie bitte die Störung, das wird nicht mehr so oft vorkommen.
Heike: Was haben die beiden da gemacht?
Tina: Das war eine Vertiefung von zwischenmenschlichen Beziehungen.
Martina: Wir wechseln jetzt ausnahmsweise die Spürnase. Foxy ist heute Morgen noch nicht so groß in Form. Heike, halte bitte unserem Wolf deinen Slip unter die Nase. Hoffentlich fällt Lupo nicht tot um.
Petra: Jetzt übertreibe mal nicht.
Zielsicher übernahm nun Lupo das Kommando. Und nach 5 Minuten schlug Lupo an. Wie gut der Wolf mittlerweile von Martina dressiert war, zeigte sich nun. Denn vor einer Türe legte er sich auf dem Boden, was bedeutete, dass hier die Spur zu Ende war.
Vorsichtig drückte Martina die Türklinke herunter, aber die Türe war verschlossen.
Nun zeigte sich wieder die Erfahrung, die Martina bei den verschiedensten Anlässen erworben hatte. Und das waren, wie wir alle wissen, nicht wenige. Aus ihrer Rocktasche zog sie ein ganzes Bündel diverser Schlüssel heraus, schaute sich das Schloss an, und entschied sich für einen Dietrich der eine gebogene Form aufwies. Er schaute nach links, er schaute nach rechts, und machte sich leise an dem Schloss zu schaffen.
Petra: Oh Gott, auf was habe ich mich da nur eingelassen. Martina schreckt vor gar nichts zurück. Jetzt begeht unser Privatdetektiv sogar einen Einbruch. Wenn das mal gut geht.
Nur wenige Sekunden später schaute Martina zufrieden drein, denn die Türe war nun offen.
Kapitel: 429
Als Martina die Türe öffnete erstarrte sie im ersten Moment. Auf dem großen Bett des Zimmers sah sie eine große Anzahl von Oberbekleidung und Wäsche, welche eindeutig der Reisegruppe Hoffmann zuzuordnen war. Aber sie sah auch zwei übel aussehende männliche Jugendliche, die die Kleidung sortierten. Und diese Kleidung war wahrlich nicht von billiger Natur, sondern erstklassige Qualität aus dem Kaufhaus der Hoffmann-Group. Es war davon auszugehen, dass diese beiden Jugendlichen diese wertvolle Kleidung zu Geld machen wollten.
Diejenige Person die als erstes reagierte war Uschi, sie verließ diese Stätte sofort um Hilfe herbeizuholen. Denn was sie dort sah war eindeutig. Ohne Zweifel die richtige Entscheidung.
Nun standen sich den zwei Jugendliche Burschen acht Mädchen und vier Jungens der Hoffmann-Group gegenüber. Eigentlich ein gesundes Kräfteverhältnis. Aber so schnell wollten die zwei Burschen nicht aufgeben, denn plötzlich hatte einer von ihnen ein Messer in der Hand. Und mit diesem Messer wollten sie sich die Flucht erkaufen.
Ängstlich wich die Reisegruppe etwas zurück, während der Besitzer des Messers mit diesem vor der Nase Martinas gefährlich herumfuchtelte.
Petra laut rufend: Martina, und auch alle anderen, macht den Weg frei, lass die beiden Gangster gehen.
Und in der Tat legten die Kinder den Rückwärtsgang ein.
Die beiden Jugendlichen grinsten und sahen den Vorteil auf ihrer Seite.
Und auch das hatte Petra einkalkuliert. Denn nun geschah etwas, was einfach geschehen musste. Bis auf Martina hatten sich alle rückwärts aus dem Gefahrenbereich des Messers entfernt.
Zwei Jugendliche Gangster standen nun Martina gegenüber. Die Person mit dem Messer ging nun auf Martina los.
Martina rief relativ leise das Wort „Charly“.
Etwas zum Verständnis: „Charly“ war ein Codewort, welches nur Martina und Lupo kannten. Hier kam es nun zum ersten Mal zur Anwendung. Denn „Charly“ war das Signal für Lupo seine Herrin zu beschützen und den Gegner anzugreifen.
Ihr fragt euch vielleicht warum Martina nicht einfach nach Lupo rief. Nein, nein, das hatte schon seinen berechtigten Grund, denn man darf nicht so einfach einen Hund, geschweige denn einen Wolf auf eine Person hetzen. Denn später vor einem evtl. Gerichtsverfahren kann das böse Folgen für den Besitzer des Tieres haben, und natürlich auch für das Tier selbst. Deshalb war das Codewort „Charly“ ein belangloses Wort, ganz im Gegensatz zu dem Wort „Fass“, welches evtl. von Zeugen gehört wird. Man kann natürlich jedes andere Wort dafür benutzen.
Das wäre auch meine persönliche Handlungsweise, wenn ich nachts auf der Straße bedroht oder gar angegriffen werde. Das ist mir ja schon passiert. Wenn ich dann einen großen Schäferhund dabei habe, könnte ich so ein Codewort, welches ich dem Hund natürlich vorher beigebracht habe, anwenden. Einmal leise ausgesprochen, und der Fall hat sich erledigt. Wer mich mit einem Messer bedroht, hat die Folgen zu tragen.
Mit einem gewaltigen Satz des fast 60 kg schweren Tieres sprang Lupo vom Boden ab, und verbiss sich in die messerführende Hand des Gangsters. Auch das war von Martina mit Lupo tagelang trainiert worden.
Mit einem markerschütternden Schrei, ließ der Gangster das Messer fallen.
Sofort kam das Kommando von Martina: Aus. Und schon lag „Lupo“ wieder ganz friedlich auf dem Boden, und wedelte mit seiner Rute als ob er sagen würde: Wer meiner Martina etwas antun will, bekommt es mit mir zu tun.
Der jüngere unbewaffnete Jugendliche wurde sofort von den Mädels und den Jungs der Hoffmann-Group überwältigt.
Zwei Minuten später waren die von Heike angeforderten James, Eddy, Wachtmeister Schultz, Herr Bolle, Frank Langer sowie Othilie, Mutter Ingrid und Polly vor Ort. Auch war mittlerweile der Notarzt informiert worden. Bis zum Eintreffen des RTW (Rettungswagen) und des NEF (Notarzteinsatzfahrzeug) kümmerte sich Petra um den verletzten Gangster. Auch die Polizei war kurze Zeit später vor Ort.
Polly: Kinder, Kinder, Kinder, hier ist was los. Ihr könnt mir gleich erzählen was los war, aber ich kann es mir schon denken, da die gestohlene Kleidung auf dem Bett in diesem Zimmer liegt.
Othilie: Geht am besten schon in den Speisesaal und beantwortet dort keine neugierigen Fragen. Das macht ihr nur im Beisein von uns. Auch gegenüber der Polizei. Angaben zur Person könnt, bzw. müsst ihr machen, mehr aber auch nicht. Keine Angst, es wird euch nichts passieren, wir sind gleich bei euch.
Polly: Ich gehe aber bereits zusammen mit Frank und den Kindern mit nach unten.
Nichtsahnend über die Vorkommnisse im Haus bezüglich ihrer zwei Kinder saß Frau Ullrich noch am Frühstückstisch.
Polly: Frau Ullrich, sie sollten sich zwecks Befragung der Polizei bereithalten.
Frau Ullrich: Äh, inwiefern.
Polly: Weil ihre zwei bezaubernden Kinder für den Diebstahl der gesamten Kleidung verantwortlich sind. Ihre beiden Söhne befinden sich in ihrem Zimmer. Der ältere Sohn wird gerade von meiner Nichte behandelt, und gleich auch von einem Arzt. Er ist durch Lupo verletzt worden, als er mit dem Messer auf meine Nichte Martina losgegangen ist. Martina konnte nur durch das beherzte Eingreifen ihres Hundes(!!!!) vor schlimmeren bewahrt werden.
Auch Beatrice hatte so etwas in der Art noch nie erlebt. Sie zitterte am ganzen Körper, als sie erstens sah, wie Martina bedroht und zweitens den gewaltigen Sprung von dem mächtigen Körper Lupos mitansehen musste, als er sich in die Hand des Jugendlichen verbiss. Das viele Blut auf dem Boden trug auch noch wesentlich zu ihrer Unruhe hinzu.
Das dieser Wolf auf dem Foto auf Kampf eingestellt ist, sieht man an den nach hinten flach angelegten Ohren.
Dazu muss man auch wissen, dass die Beißkraft eines Wolfes immens hoch ist.
Die folgende Liste soll einige Vergleiche aufzeigen:
Art Name Familie Statische Beisskraft (Bs) [N] Relative Beisskraft (BFQ)
Wolf Canis lupus Hunde (Canidae) 593 BFQ 136
Tiger Panthera tigris Katzen (Felidae) 1525 BFQ 127
Jaguar Panthera onca Katzen (Felidae) 1014 BFQ 137
Leopard Panthera pardus Katzen (Felidae) 467 BFQ 94
Clouded Leopard Neofelis nebulosa Katzen (Felidae) 595 BFQ 137
Löwe Panthera leo Katzen (Felidae) 1768 BFQ 112
Puma Puma concolor Katzen (Felidae) 472 BFQ 108
Gepard Acinonyx jubatus Katzen (Felidae) 472 BFQ 119
Nordam. Rotluchs Lynx rufus Katzen (Felidae) 98 BFQ 100
Wildkatze Felis sylvestris Katzen (Felidae) 56 BFQ 58
Hauskatze Felis catus Katzen (Felidae) 56 BFQ 58
Tasm. Teufel Sarcophilus harrisii Raubbeutler (Dasyuridae) 418 BFQ 181
Beutellöwe Thylacoleo carnifex Beuteltiere (Thylacoleonidae) 1692 BFQ 194
Theoretisch kann so ein Wolf eine Hand oder sogar einen Arm glatt durchbeißen.
Zum Glück stellte sich aber bei der medizinischen Untersuchung heraus, dass Lupo nicht so hart zugebissen hat, oder nicht zubeißen wollte, denn der Biss ging nicht durch den Arm hindurch.
Nachdem der verletzte Jugendliche ins das Krankenhaus überführt wurde, und die Polizei ihre Ermittlungen abgeschlossen hatte, konnte endlich das Frühstück der Hoffmann-Group eingenommen werden.
Um 10 Uhr 30 machte sich schließlich die Reisegruppe wieder auf dem Weg.
Ziel war der kleine Ort Schönau am Königsee. Wobei man sich kurzfristig entschloss die nächste Übernachtung am Königsee zu tätigen, denn nach diesem Vorfall hatte keiner Interesse daran, sich von den Gästen stören zulassen.
Ende Teil: 347
Ich hoffe, dass wir uns in Teil 348 hier wiedersehen werden.
Geschrieben am 26.08.2020
Monika
Kapitel: 428
Geburtstagskinder vom 29. Mai 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1903 Bob Hope
wurde an diesem Tag 62 Jahre alt
1914 Tenzing Norgay
wurde an diesem Tag 51 Jahre alt
1922 Iannis Xenakis
wurde an diesem Tag 43 Jahre alt
1953 Danny Elfman
wurde an diesem Tag zwölf Jahre alt
1961 Melissa Etheridge
wurde an diesem Tag vier Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/29-mai-1965
Welcher Wochentag war der 29.5.1965, der 29. Mai 1965 war ein Samstag
29.5.1965
In Saarbrücken fasst der SPD-Bundesvorstand den Beschluss, die Notstandsverfassung in der laufenden Legislaturperiode nicht mehr zu verabschieden.
Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) übernimmt die politische und militärische Kontrolle in der vom Bürgerkrieg zerrissenen Dominikanischen Republik. Der Generalsekretär der OAS, José Antonio Mora, befehligt eine Interamerikanische Streitmacht, die hauptsächlich aus US-Soldaten besteht.
Ein Unglück in einer Kohlengrube bei Dhanbad (Indien) fordert 274 Todesopfer.
Bei den Europameisterschaften der Amateur-Boxer in Berlin (Ost) gewinnt der Ludwigshafener Fliegengewichtler Hans Freistadt die einzige Goldmedaille für die Staffel aus der Bundesrepublik.
In Ceres (USA) verbessert Harold Connolly seinen Hammerwurf-Weltrekord auf 71,07 m.
Der US-Athlet Ralph Boston erhöht seinen Weitsprung-Weltrekord in Modesto (USA) auf 8,35 m.
Diesmal war um 6 Uhr 30 allgemeines Wecken angesagt. Durch die vorteilhafte Nähe der Pension konnte die Hoffmann-Reisegesellschaft geräuschvoll die öffentlichen Duschen für die Gäste des Hauses benutzen. Damals (1965) war es noch nicht selbstverständlich, dass sich auf jedem Gästezimmer eine Dusche oder eine Toilette befand.
Joggeli beeilte sich, und stand schon um 6 Uhr unter der Dusche.
So nebenbei erwähnt, ich weiß nicht ob das wichtig ist für euch: Frau Kohl stand ebenfalls unter der Dusche. Unter der gleichen Dusche. Das nahm weniger Zeit in Anspruch, bevor die ganze Bagage der Reisegruppe die Duschen in Beschlag nahm. Die Hausgäste hatten es um diese Uhrzeit nicht ganz so eilig, da sie gerne etwas länger schliefen.
Nun gut, mit dem Schlafen war es erstmal vorbei, da Joggeli mit seiner kräftigen Stimme das "Oh solo mio“ sang, wobei er klanglich von Frau Elfriede Kohl begleitet wurde.
Oh solo mio
Che bella cosa è na jurnata 'e sole
N'aria serena doppo na tempesta
Pe' ll'aria fresca pare già na festa
Che bella cosa è na jurnata 'e sole
Ma n'atu sole
Cchiù bello, oje ne'
O sole mio
Sta 'nfronte a te
O sole
O sole mio
Sta 'nfronte a te
Sta 'nfronte a te
Quanno fa notte e 'o sole se ne scenne
Me vene quase 'na malincunia
Sotto 'a fenesta toja restarria
Quanno fa notte e 'o sole se ne scenne
Ma n'atu sole
Cchiù bello, oje ne'
O sole mio
Sta 'nfronte a te
O sole, o sole mio
Sta 'nfronte a te
Sta 'nfronte a te
O sole, o sole mio
Sta 'nfronte a te
Sta 'nfronte a te
Ich wage mal leichtsinnigerweise zu behaupten, dass da gewisse Unterschiede zu Herrn Enrico Caruso bestanden, oder zu diesem grandiosen Paar.
Amira Willighagen & Patrizio Buanne ~ O Sole Mio
Einfach fantastisch und grandios
Man muss einfach sagen, dass Joggeli nicht so einen baritonalen Stimmklang wie Patrizio Buanne besaß.
So jedenfalls sahen es die meisten Gäste dieses Hauses.
Und ausgerechnet Frau Stuttenkötter hatte ihr Zimmer direkt neben dem Bad mit den Duschen. Mit ihren Pantoffeln schlug sie laufend gegen die Wand, was zur Folge hatte, dass sie sich am nächsten Tag nach einem paar neue Hausschuhe umsehen musste.
Nachdem nun Joggeli und Frau Kohl die Dusche verließen, bekreuzte sich Frau Stuttenkötter. Ihre Stoßgebete wurden aber nicht erhört, weil wenige Minuten später der große Tross der Reisegesellschaft Hoffmann erschien. Hier wurde zwar nicht gesungen, aber der Lärmpegel bei den Gesprächen untereinander und auch unter den Duschen war nicht unbedingt leiser. Kinder und Jugendliche sind nun mal so.
Die Kleidung und die Handtücher der Kinder wurden in einem kleinen Vorraum des Duschbereiches in durchnummerierten Fächern bequem abgelegt.
Das Gekreische der Kinder und Jugendlichen konnte im ganzen Haus zum Leidwesen der Urlaubsgäste akustisch mitverfolgt werden.
Frau Stuttenkötter: Ich fass es nicht, selbst im tiefsten Oberbayern ist man vor dieser Kinderschar nicht sicher.
Wie dem auch sei, die Kinder hatten jedenfalls ihren großen Spaß.
Die Duschen selbst waren nach allen Seiten hin offen. Ob Männchen oder Weibchen, es gab keinen Unterschied in der Raumgestaltung.
Hier einmal das Foto der Duschanlage:
Es konnte natürlich nicht ausbleiben, dass Andreas oder Thomas zum Beispiel nicht wussten wo sie hinschauen sollten. Verschämt senkten sie manchmal den Kopf nach unten, als sie die vielen nackten Körper des anderen Geschlechts vor Augen hatten. Ihre Scham verdeckten sie mit beiden Händen, worauf Petra, natürlich ebenfalls so wie Gott sie geschaffen hatte, sie darauf aufmerksam machte, dass es doch das normalste auf der Welt wäre, dass beide Geschlechtern unter der Dusche wären. So zumindest im internen Kreis.
Auch Mara und Simba waren anfänglich etwas irritiert, welches sich aber zum Glück bald legte.
Aber allen viel auf, dass Beatrice einen wunderbaren Körperbau hatte, der ihresgleichen suchte. Sie sahen einen durchtrainierten Körper, der kein Gramm Fett zu viel hatte. Dabei waren alle anderen Kinder ebenfalls sehr schlank, aber Beatrice Körper stellte alles in den Schatten. Petra dachte sich, dass man auf dieses Mädchen besonders aufpassen muss, denn fremde jugendliche Burschen würden garantiert ihr Interesse an diesem Mädel bekunden.
Einerseits war ihr aber auch klar, dass man dieses Girl hinsichtlich ihrer akrobatischen Talente weiter fördern sollte, welches sicherlich auch in Interesse Beatrice sein würde. Sie nahm sich vor, dieses Thema mal auf der nächsten Vorstandsitzung der Hoffmann-Group als Gast auf die Agenda zu setzen.
Nun zu einer anderen Begebenheit, die sich im Nebenraum der Gemeinschaftsduschen abspielte, die für große Aufregung sorgen würde.
Zwei Jugendliche männlichen Geschlechts, deren Eltern Gäste der Pension waren, schlichen sich unbemerkt in dem Raum hinein, wo die Kleidungsstücke aller Kinder öffentlich aufbewahrt wurden. Öffentlich deswegen, weil die Kinder vergessen hatten, den Raum vorher abzuschließen.
Diese Jugendlichen hatten mehrere Plastiksäcke dabei, die sie in rasender Eile mit der Kleidung der unter der Dusche befindlichen Personen füllten. End vom Lied war, dass sich weder ein einziges Kleidungsstück noch ein Handtuch, welches das Emblem von „Gut Bavaria“ trug, nicht mehr in den Fächern befand. So schnell wie die Jugendlichen gekommen waren, so schnell waren sie dann auch wieder verschwunden.
Einige Minuten später ertönte der empörte Aufschrei von Heike, die als erste mit der Dusche fertig war:
Hey, unsere gesamte Kleidung ist weg.
Tina: Tatsächlich, ich fass es nicht, einfach gestohlen. Und die Türe zum Hausflur ist auch offen. Wir haben vergessen sie abzuschließen. Wer das von uns war ist unerheblich. Jedenfalls stehen wir jetzt hier.
Heike: Nackend.
Martina: Du hast es absolut treffend formuliert. Und was machen wir nun?
Ute: Wir müssen zu unserem Campingplatz, und Ersatzkleidung besorgen.
Petra: Das dürfte schwierig werden. Denn erstens sind wir vollkommen nass, denn wir können uns noch nicht mal abtrocken, und zweitens müssten wir durch das Speiselokal hindurch, wo gerade das Frühstück eingenommen wird.
So nebenbei bemerkt: Die Erwachsenen der Reisegruppe Hoffmann hatte schon ihren Platz im Frühstücksraum eingenommen und warteten nur noch auf die Kinder. In der Zwischenzeit unterhielten sich angeregt mit fremden Tischnachbarn über belanglose Dinge des Alltags und über den Urlaub allgemein.
Frau S. vom Nebentisch: Ich muss einfach betonen, welche netten Kinder sie haben. Sie legen ein vorzügliches Benehmen an den Tag. Immer freundlich und immer sehr nett.
Othilie: In unserer Position können wir uns etwas anderes auch gar nicht erlauben.
Frau Ullrich, von einem anderen Tisch: Ich darf auch ausdrücklich betonen, dass alle Kinder bei jeder Gelegenheit immer vorbildlich und akkurat bekleidet sind.
Othilie: Danke Frau Ullrich, darauf legen wir selbstverständlich den allergrößten Wert. Denn unsere Kinder und deren Freunde sind unter anderem das Aushängeschild der Hoffmann-Group. Denn wir haben einen Ruf zu verteidigen, der in aller Welt……………..
Was um alles in der Welt ist das denn? Ich glaub mein Hamster bohnert.
Martina: Guten Morgen zusammen, bleiben sie ruhig alle sitzen.
Tina: Wir wollen auch nicht länger stören.
Petra: Lassen sie es sich schmecken.
Inge: Ist das Rührei heute gut?
Othilie: Was hat dieser kleidungstechnisch fragwürdige Aufzug zu bedeuten?
Inge schaute an sich hinunter, und schien außerordentlich verblüfft über ihren gegenwärtigen nackten Zustand zu sein.
Tatsächlich, sehr merkwürdig.
Einige Mütter hielten ihren Sprösslingen entsetzt die Augen zu, während die etwas älteren Kinder fasziniert diesem Schauspiel beiwohnten. Das mit Nutella belegte Brötchen war nun plötzlich relativ uninteressant geworden.
Othilie: Wäre es nicht angebracht, euch etwas Passendes überzuziehen?
Inge: Jetzt sofort?
Othilie: Ja natürlich, oder wollt ihr etwa so frühstücken? Wir sind hier nicht in einem Nudisten-Lokal.
(Bitte nicht verwechseln mit einem Nudel-Lokal (Pasta).
Othilie: Jetzt bitte ich aber um eine Erklärung für diesen fragwürdigen Auftritt. Die Zeit muss sein.
Petra: Die Lösung liegt auf der Hand. Man hat unsere Kleidung und unsere Handtücher gestohlen.
Heike: Die Sonnen-Creme haben die Gangster aber dagelassen. Ebenso unsere Schuhe, wir sind also nicht ganz nackend.
Othilie: Dann geht bitte schnell zu unserem Camping-Platz, und zieht euch etwas Passendes zu den Schuhen an.
Heike: Sollen wir nicht erst die Kriminal-Polizei, und die Spurensicherung anrufen, damit keine Auffälligkeiten wie zum Beispiel Fingerabdrücke verwischt werden?
Othilie: Nein, ihr seid auffällig genug.
Heike: Na gut, dann werden wir uns eben ankleiden.
Othilie: Ich bitte darum.
Frau Ullrich zynisch: Wirklich entzückende Kinder.
Othilie: Angezogen sind sie noch entzückender.
Frau Ullrich:. Trotzdem müssen erziehungstechnisch einige Abzüge gemacht werden.
Polly: Diese Aussage lassen wir erstmal unkommentiert im Raum stehen, denn die Kinder können nichts dafür, wenn ihnen die Kleidung gestohlen wird. Haben sie Kinder Frau Ullrich?
Ja, zwei bezaubernde männliche Jugendliche im Alter von 15 und 17 Jahren. Mit ihnen hatten wir noch nie Ärger. Sie gehen auch jeden Sonntag in der Kirche.
Polly: Das hat nicht viel zu sagen. Selbst unser Pfarrer in „Ups“ brennt seinen Schnaps selbst, und beraubt der Gemeinde den Rotweinbestand bezüglich des Abendmahls.
In der Zwischenzeit zogen sich der Kleidung beraubten Kinder in den Zelten neu ein.
Martina: Das können wir nicht auf uns sitzen lassen, dass diese Frau Ullrich unsere Familie diffamiert. Ich würde sagen, dass wir der Sache auf dem Grund gehen sollten, und die Übeltäter versuchen aufspüren, solange die Spur noch heiß ist. Frühstücken können wir später immer noch.
Ich würde vorschlagen, dass wir jede Etage des Gästehauses untersuchen sollten, ob wir nicht doch irgendein Wäschestück von uns finden. Denn der oder die Gangster hatten nicht viel Zeit für den Diebstahl. Es kann ja sein, dass sie bei dem Abtransport etwas verloren haben.
Petra: Warum so kompliziert, setzen wir doch unsere Spürhund äh Spürwolf bzw. unseren Fuchs Foxy auf die Spurensuche. Dazu benötigen wir z. B. einen getragenen Slip.
Heike: Ich stelle einen gebrauchten Slip von mir zur Verfügung. Der liegt schon drei Tage bei mir herum.
Martina: Dann brauchen wir unsere Tiere tatsächlich nicht. Du kennst deinen Geruch am besten. Halte deinen Riechkolben mal in die Luft, und folge dieser aufdringlichen Spur.
(Trotz der gegenwärtigen Situation waren alle Teilnehmer gute Laune, und keiner nahm dem anderen diverse Sprüche übel. Man kannte sich eben).
Wenige Minuten später nahm die Suchmannschaft die Spur des getragenen Slips von Heike auf. Besser gesagt, Foxy nahm die Spur auf. Lupo hielt sich noch diskret im Hintergrund. Aber auch er war jederzeit einsatzbereit und hochmotiviert.
Nun muss man anmerken, dass Foxy nun wirklich nicht der Spürfuchs per Exzellenz ist, weil er von anderen diversen Gerüchen die ihm gefielen, viel zu sehr angezogen wurde. Und das war zum Beispiel die große Küche der Gaststätte, die im Moment nicht besetzt war.
Nachdem nun Foxy an diese Tür kratzte, stürmte die Sondereinsatzgruppe SEH 9 (Spezial-Einheit-Hoffmann) zur Bekämpfung von Schwerst- und Gewaltkriminalität sowie Terrorismus und Kleiderdiebstahl mit Standort in Ups (der Vorläufer der GSG 9) zielsicher und zu allem entschlossen diese begehrenswerten Räumlichkeiten.
Während sich Foxy über diverse Konfitüren verschiedener Obst-Sorten hermachte, machten sich die Kinder über die Abfalltüten her, die aber ohne Befund blieben.
Dienstgruppenleiter Martina: Alles sauber. Wir müssen unsere Suche weiter fortsetzen.
Trotzdem bekam Foxy seine Streicheleinheiten, da so manche Frikadelle in die Mägen der Kinder gelang. Sie hatten ja schließlich noch nicht gefrühstückt.
Nächster spektakulärer Halt war eine Türe der Gästezimmer, aus denen merkwürdige Geräusche kamen. Dieser Sache musste man unbedingt auf dem Grund gehen. Mit dem Ohr an der Türe konnte Martina folgenden Dialog aufschnappen.
Wir ziehen noch vor dem Frühstück unser Ding durch. Geh von meinem Sack weg, das kommt später. Wir konzentrieren uns leise erst auf die anderen Regionen. Pssst, nicht so laut. Es muss ja keiner mitbekommen was wir hier machen.
Martina: Hier sind wir genau richtig. Auf drei, stürmen wir das Zimmer. Eins, zwei, drei.
Noch im geöffneten Türrahmen sah die SEH 9 unter der Leitung von Martina ihren Irrtum ein. Im Bett vergnügten sich ein Gast und eine Angestellte des Hauses, welche schwarze Strapse und schwarze Nylons trug.
Martina: Entschuldigen sie bitte die Störung, das wird nicht mehr so oft vorkommen.
Heike: Was haben die beiden da gemacht?
Tina: Das war eine Vertiefung von zwischenmenschlichen Beziehungen.
Martina: Wir wechseln jetzt ausnahmsweise die Spürnase. Foxy ist heute Morgen noch nicht so groß in Form. Heike, halte bitte unserem Wolf deinen Slip unter die Nase. Hoffentlich fällt Lupo nicht tot um.
Petra: Jetzt übertreibe mal nicht.
Zielsicher übernahm nun Lupo das Kommando. Und nach 5 Minuten schlug Lupo an. Wie gut der Wolf mittlerweile von Martina dressiert war, zeigte sich nun. Denn vor einer Türe legte er sich auf dem Boden, was bedeutete, dass hier die Spur zu Ende war.
Vorsichtig drückte Martina die Türklinke herunter, aber die Türe war verschlossen.
Nun zeigte sich wieder die Erfahrung, die Martina bei den verschiedensten Anlässen erworben hatte. Und das waren, wie wir alle wissen, nicht wenige. Aus ihrer Rocktasche zog sie ein ganzes Bündel diverser Schlüssel heraus, schaute sich das Schloss an, und entschied sich für einen Dietrich der eine gebogene Form aufwies. Er schaute nach links, er schaute nach rechts, und machte sich leise an dem Schloss zu schaffen.
Petra: Oh Gott, auf was habe ich mich da nur eingelassen. Martina schreckt vor gar nichts zurück. Jetzt begeht unser Privatdetektiv sogar einen Einbruch. Wenn das mal gut geht.
Nur wenige Sekunden später schaute Martina zufrieden drein, denn die Türe war nun offen.
Kapitel: 429
Als Martina die Türe öffnete erstarrte sie im ersten Moment. Auf dem großen Bett des Zimmers sah sie eine große Anzahl von Oberbekleidung und Wäsche, welche eindeutig der Reisegruppe Hoffmann zuzuordnen war. Aber sie sah auch zwei übel aussehende männliche Jugendliche, die die Kleidung sortierten. Und diese Kleidung war wahrlich nicht von billiger Natur, sondern erstklassige Qualität aus dem Kaufhaus der Hoffmann-Group. Es war davon auszugehen, dass diese beiden Jugendlichen diese wertvolle Kleidung zu Geld machen wollten.
Diejenige Person die als erstes reagierte war Uschi, sie verließ diese Stätte sofort um Hilfe herbeizuholen. Denn was sie dort sah war eindeutig. Ohne Zweifel die richtige Entscheidung.
Nun standen sich den zwei Jugendliche Burschen acht Mädchen und vier Jungens der Hoffmann-Group gegenüber. Eigentlich ein gesundes Kräfteverhältnis. Aber so schnell wollten die zwei Burschen nicht aufgeben, denn plötzlich hatte einer von ihnen ein Messer in der Hand. Und mit diesem Messer wollten sie sich die Flucht erkaufen.
Ängstlich wich die Reisegruppe etwas zurück, während der Besitzer des Messers mit diesem vor der Nase Martinas gefährlich herumfuchtelte.
Petra laut rufend: Martina, und auch alle anderen, macht den Weg frei, lass die beiden Gangster gehen.
Und in der Tat legten die Kinder den Rückwärtsgang ein.
Die beiden Jugendlichen grinsten und sahen den Vorteil auf ihrer Seite.
Und auch das hatte Petra einkalkuliert. Denn nun geschah etwas, was einfach geschehen musste. Bis auf Martina hatten sich alle rückwärts aus dem Gefahrenbereich des Messers entfernt.
Zwei Jugendliche Gangster standen nun Martina gegenüber. Die Person mit dem Messer ging nun auf Martina los.
Martina rief relativ leise das Wort „Charly“.
Etwas zum Verständnis: „Charly“ war ein Codewort, welches nur Martina und Lupo kannten. Hier kam es nun zum ersten Mal zur Anwendung. Denn „Charly“ war das Signal für Lupo seine Herrin zu beschützen und den Gegner anzugreifen.
Ihr fragt euch vielleicht warum Martina nicht einfach nach Lupo rief. Nein, nein, das hatte schon seinen berechtigten Grund, denn man darf nicht so einfach einen Hund, geschweige denn einen Wolf auf eine Person hetzen. Denn später vor einem evtl. Gerichtsverfahren kann das böse Folgen für den Besitzer des Tieres haben, und natürlich auch für das Tier selbst. Deshalb war das Codewort „Charly“ ein belangloses Wort, ganz im Gegensatz zu dem Wort „Fass“, welches evtl. von Zeugen gehört wird. Man kann natürlich jedes andere Wort dafür benutzen.
Das wäre auch meine persönliche Handlungsweise, wenn ich nachts auf der Straße bedroht oder gar angegriffen werde. Das ist mir ja schon passiert. Wenn ich dann einen großen Schäferhund dabei habe, könnte ich so ein Codewort, welches ich dem Hund natürlich vorher beigebracht habe, anwenden. Einmal leise ausgesprochen, und der Fall hat sich erledigt. Wer mich mit einem Messer bedroht, hat die Folgen zu tragen.
Mit einem gewaltigen Satz des fast 60 kg schweren Tieres sprang Lupo vom Boden ab, und verbiss sich in die messerführende Hand des Gangsters. Auch das war von Martina mit Lupo tagelang trainiert worden.
Mit einem markerschütternden Schrei, ließ der Gangster das Messer fallen.
Sofort kam das Kommando von Martina: Aus. Und schon lag „Lupo“ wieder ganz friedlich auf dem Boden, und wedelte mit seiner Rute als ob er sagen würde: Wer meiner Martina etwas antun will, bekommt es mit mir zu tun.
Der jüngere unbewaffnete Jugendliche wurde sofort von den Mädels und den Jungs der Hoffmann-Group überwältigt.
Zwei Minuten später waren die von Heike angeforderten James, Eddy, Wachtmeister Schultz, Herr Bolle, Frank Langer sowie Othilie, Mutter Ingrid und Polly vor Ort. Auch war mittlerweile der Notarzt informiert worden. Bis zum Eintreffen des RTW (Rettungswagen) und des NEF (Notarzteinsatzfahrzeug) kümmerte sich Petra um den verletzten Gangster. Auch die Polizei war kurze Zeit später vor Ort.
Polly: Kinder, Kinder, Kinder, hier ist was los. Ihr könnt mir gleich erzählen was los war, aber ich kann es mir schon denken, da die gestohlene Kleidung auf dem Bett in diesem Zimmer liegt.
Othilie: Geht am besten schon in den Speisesaal und beantwortet dort keine neugierigen Fragen. Das macht ihr nur im Beisein von uns. Auch gegenüber der Polizei. Angaben zur Person könnt, bzw. müsst ihr machen, mehr aber auch nicht. Keine Angst, es wird euch nichts passieren, wir sind gleich bei euch.
Polly: Ich gehe aber bereits zusammen mit Frank und den Kindern mit nach unten.
Nichtsahnend über die Vorkommnisse im Haus bezüglich ihrer zwei Kinder saß Frau Ullrich noch am Frühstückstisch.
Polly: Frau Ullrich, sie sollten sich zwecks Befragung der Polizei bereithalten.
Frau Ullrich: Äh, inwiefern.
Polly: Weil ihre zwei bezaubernden Kinder für den Diebstahl der gesamten Kleidung verantwortlich sind. Ihre beiden Söhne befinden sich in ihrem Zimmer. Der ältere Sohn wird gerade von meiner Nichte behandelt, und gleich auch von einem Arzt. Er ist durch Lupo verletzt worden, als er mit dem Messer auf meine Nichte Martina losgegangen ist. Martina konnte nur durch das beherzte Eingreifen ihres Hundes(!!!!) vor schlimmeren bewahrt werden.
Auch Beatrice hatte so etwas in der Art noch nie erlebt. Sie zitterte am ganzen Körper, als sie erstens sah, wie Martina bedroht und zweitens den gewaltigen Sprung von dem mächtigen Körper Lupos mitansehen musste, als er sich in die Hand des Jugendlichen verbiss. Das viele Blut auf dem Boden trug auch noch wesentlich zu ihrer Unruhe hinzu.
Das dieser Wolf auf dem Foto auf Kampf eingestellt ist, sieht man an den nach hinten flach angelegten Ohren.
Dazu muss man auch wissen, dass die Beißkraft eines Wolfes immens hoch ist.
Die folgende Liste soll einige Vergleiche aufzeigen:
Art Name Familie Statische Beisskraft (Bs) [N] Relative Beisskraft (BFQ)
Wolf Canis lupus Hunde (Canidae) 593 BFQ 136
Tiger Panthera tigris Katzen (Felidae) 1525 BFQ 127
Jaguar Panthera onca Katzen (Felidae) 1014 BFQ 137
Leopard Panthera pardus Katzen (Felidae) 467 BFQ 94
Clouded Leopard Neofelis nebulosa Katzen (Felidae) 595 BFQ 137
Löwe Panthera leo Katzen (Felidae) 1768 BFQ 112
Puma Puma concolor Katzen (Felidae) 472 BFQ 108
Gepard Acinonyx jubatus Katzen (Felidae) 472 BFQ 119
Nordam. Rotluchs Lynx rufus Katzen (Felidae) 98 BFQ 100
Wildkatze Felis sylvestris Katzen (Felidae) 56 BFQ 58
Hauskatze Felis catus Katzen (Felidae) 56 BFQ 58
Tasm. Teufel Sarcophilus harrisii Raubbeutler (Dasyuridae) 418 BFQ 181
Beutellöwe Thylacoleo carnifex Beuteltiere (Thylacoleonidae) 1692 BFQ 194
Theoretisch kann so ein Wolf eine Hand oder sogar einen Arm glatt durchbeißen.
Zum Glück stellte sich aber bei der medizinischen Untersuchung heraus, dass Lupo nicht so hart zugebissen hat, oder nicht zubeißen wollte, denn der Biss ging nicht durch den Arm hindurch.
Nachdem der verletzte Jugendliche ins das Krankenhaus überführt wurde, und die Polizei ihre Ermittlungen abgeschlossen hatte, konnte endlich das Frühstück der Hoffmann-Group eingenommen werden.
Um 10 Uhr 30 machte sich schließlich die Reisegruppe wieder auf dem Weg.
Ziel war der kleine Ort Schönau am Königsee. Wobei man sich kurzfristig entschloss die nächste Übernachtung am Königsee zu tätigen, denn nach diesem Vorfall hatte keiner Interesse daran, sich von den Gästen stören zulassen.
Ende Teil: 347
Ich hoffe, dass wir uns in Teil 348 hier wiedersehen werden.
Geschrieben am 26.08.2020
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Okt 30, 2021 9:07 pm
Liebe Leser,
im nächsten Teil (348) wird die "Radsportgemeinschaft Bavaria" ihr Endziel erreicht haben.
Wir haben sie über viele Wochen dabei begleitet, und ich hoffe das diese Tour euch auch in den Bann gezogen hat.
(So wie bei mir damals als ich meine tolle zweiwöchige Radtor von Niedersachsen bis nach Stein am Rhein (CH) alleine gemacht hatte (Genau 1101 km). Quer durch die Republik. (Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern, Badem Würthemberg, und eben Stein am Rhein (CH) und dem Rheinfall von Schaffhausen).
Aufregend war sie ja nun wirklich genug. So zumindest mein Eindruck.
Und fast genauso aufregend wie die Tour der Hoffmanns.
In jedem Fall hat Polly als Tour-Leiterin großartige Arbeit geleistet.
Vielleicht wird sie auch ein kurzes Statement hier im Forum dazu geben.
Nun wird also das zarte Persönchen Beatrice, welches ihre Eltern verloren hatte, auf Gut Bavaria einziehen.
Das ist für sie sicherlich ein einschneidendes Erlebniss, da sie von einem Wohnwagen nun in ein äußerst exclusives neues Zuhause einziehen wird.
Das und vieles mehr, werdet ihr in den nächsten Teilen lesen können.
Viele Grüße
Monika
im nächsten Teil (348) wird die "Radsportgemeinschaft Bavaria" ihr Endziel erreicht haben.
Wir haben sie über viele Wochen dabei begleitet, und ich hoffe das diese Tour euch auch in den Bann gezogen hat.
(So wie bei mir damals als ich meine tolle zweiwöchige Radtor von Niedersachsen bis nach Stein am Rhein (CH) alleine gemacht hatte (Genau 1101 km). Quer durch die Republik. (Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern, Badem Würthemberg, und eben Stein am Rhein (CH) und dem Rheinfall von Schaffhausen).
Aufregend war sie ja nun wirklich genug. So zumindest mein Eindruck.
Und fast genauso aufregend wie die Tour der Hoffmanns.
In jedem Fall hat Polly als Tour-Leiterin großartige Arbeit geleistet.
Vielleicht wird sie auch ein kurzes Statement hier im Forum dazu geben.
Nun wird also das zarte Persönchen Beatrice, welches ihre Eltern verloren hatte, auf Gut Bavaria einziehen.
Das ist für sie sicherlich ein einschneidendes Erlebniss, da sie von einem Wohnwagen nun in ein äußerst exclusives neues Zuhause einziehen wird.
Das und vieles mehr, werdet ihr in den nächsten Teilen lesen können.
Viele Grüße
Monika
Polly mag diesen Beitrag
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Nov 01, 2021 3:01 pm
Hi Moni
Vielen dank das du unverdrossen weiter geschrieben hast
Um den zusammenhang wieder zu haben muss oder darf ich die letzten teile lesen damit ich auch weis auf was ich antworten und eingehen soll.
Wohl in keinem jahrzehnt wie in den 60ern hat sich die mode so schnell und grundlegend geändert.
Da muss man sauber recherchieren das man nicht ins fettnäpfchen tritt.
Vicky Vaughn 1960 by barbiescanner, auf Flickr
McCall's Patterns 1967 by barbiescanner, auf Flickr
Die gründe meiner abwesenheit kennst du ja aber jetzt habe ich wieder zeit und musse und vor allem lust in die tasten zu hämmern
Vielen dank das du unverdrossen weiter geschrieben hast
Um den zusammenhang wieder zu haben muss oder darf ich die letzten teile lesen damit ich auch weis auf was ich antworten und eingehen soll.
Wohl in keinem jahrzehnt wie in den 60ern hat sich die mode so schnell und grundlegend geändert.
Da muss man sauber recherchieren das man nicht ins fettnäpfchen tritt.
Vicky Vaughn 1960 by barbiescanner, auf Flickr
McCall's Patterns 1967 by barbiescanner, auf Flickr
Die gründe meiner abwesenheit kennst du ja aber jetzt habe ich wieder zeit und musse und vor allem lust in die tasten zu hämmern
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Nov 01, 2021 6:10 pm
Hi Polly,
Vielen dank das du unverdrossen weiter geschrieben hast Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 7 Smilie_girl_014
Ich kann gar nicht mehr anders. Es ist wie eine Sucht.
Wohl in keinem jahrzehnt wie in den 60ern hat sich die mode so schnell und grundlegend geändert.
In der Tat, diese Feststellung habe ich auch gemacht. Und wir beide haben das hautnah miterlebt, wie deine zwei Bilder es auch aussagen.
Denn allein in diesen zwei Bildern sind nur höchstens 5 Jahre Unterschied. Die Röcke wurden immer kürzer, und die Mädels verzichteten auf einengende Korsetts.
Es lag ein Duft der Freiheit in der Luft, die Ende der 60 er Jahre in der Revolte der Jugend bezüglich des Spießertums gipfelte.
Ich bin froh, dass ich die 60 er Jahre für die Geschichte "Lehrjahre" genommen habe, denn dort kann ich auch alle Facetten der weiblichen Mode hineinbringen. Und das war weiß Gott nicht wenig.
Man hatte damals soviel Möglichkeiten in Punkto Kleidung.
Syl Moni
PS: Dann bin ich mal sehr auf deine Kommentare gespannt.
Vielen dank das du unverdrossen weiter geschrieben hast Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 7 Smilie_girl_014
Ich kann gar nicht mehr anders. Es ist wie eine Sucht.
Wohl in keinem jahrzehnt wie in den 60ern hat sich die mode so schnell und grundlegend geändert.
In der Tat, diese Feststellung habe ich auch gemacht. Und wir beide haben das hautnah miterlebt, wie deine zwei Bilder es auch aussagen.
Denn allein in diesen zwei Bildern sind nur höchstens 5 Jahre Unterschied. Die Röcke wurden immer kürzer, und die Mädels verzichteten auf einengende Korsetts.
Es lag ein Duft der Freiheit in der Luft, die Ende der 60 er Jahre in der Revolte der Jugend bezüglich des Spießertums gipfelte.
Ich bin froh, dass ich die 60 er Jahre für die Geschichte "Lehrjahre" genommen habe, denn dort kann ich auch alle Facetten der weiblichen Mode hineinbringen. Und das war weiß Gott nicht wenig.
Man hatte damals soviel Möglichkeiten in Punkto Kleidung.
Syl Moni
PS: Dann bin ich mal sehr auf deine Kommentare gespannt.
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Nov 03, 2021 10:39 am
Liebe Leser,
die nächsten beiden Teile, 348 + 349,
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen wieder am kommenden Freitag, den 05.11.2021, hier im Forum.
In Teil 348 kommen die Radler wieder auf Schloss Bavaria wohlbehalten an.
Und das mit Beatrice, die sprachlos ist, was sie dort erwartet. Aber es geht humorvoll in diesen zwei Teilen zu.
Monika
die nächsten beiden Teile, 348 + 349,
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen wieder am kommenden Freitag, den 05.11.2021, hier im Forum.
In Teil 348 kommen die Radler wieder auf Schloss Bavaria wohlbehalten an.
Und das mit Beatrice, die sprachlos ist, was sie dort erwartet. Aber es geht humorvoll in diesen zwei Teilen zu.
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Nov 03, 2021 10:45 pm
Liebe Leser,
im Moment schreibe ich an das riesen Event, welches auf Schloss Bavaria durchgeführt wird. Und das wird das 2. Open Air Festival sein, welches auf dem Gelände der Hoffmanns über die Bühne geht. Und das vor 40.000 begeistert mitgehenden Zuschauern. Allzu viel möchte ich noch nicht verraten.
Aber hier ein kleiner Vorgeschmack was für tolle Musik dort gespielt wird.
Jive Bunny and the Mastersmixers Megamix from the 50’s
im Moment schreibe ich an das riesen Event, welches auf Schloss Bavaria durchgeführt wird. Und das wird das 2. Open Air Festival sein, welches auf dem Gelände der Hoffmanns über die Bühne geht. Und das vor 40.000 begeistert mitgehenden Zuschauern. Allzu viel möchte ich noch nicht verraten.
Aber hier ein kleiner Vorgeschmack was für tolle Musik dort gespielt wird.
Jive Bunny and the Mastersmixers Megamix from the 50’s
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Nov 04, 2021 10:13 am
Liebe Leser,
hier die gleiche Musik, aber mit historischen Aufnahmen.
Einfach Spitze.
Jive Bunny And The MasterMixers - Swing The Mood (12" Version)
Monika
hier die gleiche Musik, aber mit historischen Aufnahmen.
Einfach Spitze.
Jive Bunny And The MasterMixers - Swing The Mood (12" Version)
Monika
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