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Monika56
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Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Sa Aug 27, 2022 9:01 pm
Liebe Leser,

ich hoffe,dass euch die Teile 431 + 432 gefallen haben.
Aber das war erst der Vorgeschmag auf das was noch folgen wird.
Denn dann wird es hochdramatisch weitergehen, wie man sicherlich vermuten kann.

Syl Monika
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Monika56
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Mo Aug 29, 2022 8:10 pm
Liebe Leser,
am nächsten Freitag folgt die gnadenlose Jagd nach den Gangstern, die Mirjana gerne in ihren verbrecherischen Händen hätte.
Die Familie Hoffmann wird alles unternehmen, um dieses zu verhindern. Das gesamte Areal wird sogar aus der Luft beobachtet, um die Gangster habhaft zu werden.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44264830vh

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44264831lf

Ein schwieriges und gefährliches Unterfangen steht bevor.
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Monika56
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Mi Aug 31, 2022 8:41 am
Liebe Leser. die nächsten zwei Teile (433 + 434),

„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,

erscheinen wieder am nächsten Freitag,
den 02.09.2022,
hier wieder in diesem Forum.


Monika
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Monika56
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Fr Sep 02, 2022 7:26 am
Die phantastischen Abenteuer auf „Gut Bavaria“




Lehrjahre sind keine Herrenjahre    
     
                                   Teil: 433  
                                Kapitel: 535


Montag, der 26.07.1965

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44283830oo




Mirjana: Er heißt zwar offiziell Herr Täuber, wurde aber von den anderen vier Personen mit „Don Vito Corleone“ angesprochen.
(James fiel das Whisky-Glas aus der Hand, als er diesen Namen vernahm).

James: Wissen sie womit wir es hier zu tun haben?

Mirjana: Nein.

James: Dann werden sie es jetzt erfahren.


Don Corleone ist der Pate von München.  

Ich würde sagen, dass das hier eine Hausnummer zu hoch für uns ist. Wenn schon die Staatsanwaltschaft in Vergangenheit den Herrschaften kaum etwas nachweisen konnte, kann man sich vorstellen, wie das evtl. ausgehen könnte.  

Zu Mirjana gewandt: Aber haben sie keine Angst, wir werden unser bestmöglichstes tun sie in Sicherheit zu belassen. Vielleicht reichte ihre Aussage vor der Polizei ja aus, um diese Typen dingfest zu machen. Sie werden garantiert noch mehr auf dem Kerbholz haben. Ich denke da an Schutzgelderpressung, gewerbsmäßiger Bandendiebstahl, Drogenhandel, und noch vieles mehr.

Mirjana: Oh Gott, in was bin ich da bloß hineingeraten. Ich habe nur nach einer Arbeit gesucht, um mich über Wasser zu halten, bis ich irgendwo eine Anstellung als Mode-Designerin bekomme. Denn ich will nicht umsonst 6 Semester an der Kunstschule in Sarajewo studiert haben.


Othilie: Auch darüber werden wir uns in naher Zukunft unterhalten. Mit unserer Modedesignerin Mary Quant aus England sind wir regelmäßig in Kontakt.

Info:
Dame Barbara Mary Quant, DBE (* 11. Februar 1934 in Blackheath, Kent, England) ist eine britische Modedesignerin, die als Erfinderin des Minirocks gilt.
Quant startete 1965 ihre erste zweiwöchige Amerika-Tournee, auf der ihre Modelle ihre Mode in zwölf Städten vorführten. 1966 wurde ihr von Königin Elisabeth II. der Order of the British Empire der Stufe Officer verliehen. Mit der Neujahrsliste der Königin wurde sie 2015 zur Dame Commander (DBE) ernannt.


Der Minirock feiert 50er!

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1962 wurde er erfunden und revolutionierte die Damenmode - heute gilt er als Muss und wird immer kürzer und kürzer....
Die Anfänge

Er prägte die Mode der Swinging Sixties und der 70er Jahre – 1962 traute sich die britische Designerin Mary Quant Röcke radikal zu kürzen und setzte damit ein Zeichen für die modische Emanzipation der Frau. Die sonst so biederen, knielangen Röcke gehörten bald der Vergangenheit an – der Mini eroberte die Modewelt und wurde im gleichen Jahr zum ersten Mal in der „Vogue“ abgebildet.  Erstmals wurde er, aufgrund des sonst so konservativen Frauenbildes, als skandalös und respektlos empfunden, schon drei Jahre später war er allerdings ein Verkaufshit – immer mehr Frauen trauten sich Bein zu zeigen. Neben Mary Quant war auch Designer André Courrèges für den Entwurf des Minirocks verantwortlich.


Zeitloser Trend
Mit dem kürzeren Rocksaum wuchs in den 60er-Jahren auch das Selbstbewusstsein vieler Frauen. Von vielen gab es verachtende Blicke, der Mini wurde nicht als modern oder Synonym für Selbstsicherheit wahr genommen, sondern als beleidigend empfunden. Doch sogar das britische Königshaus gab nach und erlaubte die neue Rocklänge, die sieben Zentimeter über dem Knie endete. Der Mini setzte sich in allen Gesellschaftsschichten durch und wurde schon bald in allen Materialien angefertigt und sogar im Winter getragen. Auch die Strumpfindustrie wurde mit der Erfindung des Minirocks angekurbelt.


Von Mini zu Maxi
Mary Quant wurde 1966 schließlich für ihren Mut und ihre Kreation mit dem „Order of the British Empire“ geehrt.  Zur Auszeichnung im Buckingham Palace erschien sie selbstverständlich im Minirock. Mittlerweile wird der Mini immer kürzer und provokanter – als Kontrast dazu werden heute vor allem bodenlange Maxiröcke und Kleider getragen.


Othilie: Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie in Zukunft mit Mary Quant neue Kleidung kreieren, die wir in unseren weltweiten Kaufhäusern anbieten werden. Wobei wir uns sehr gerne freuen würden, wenn sie in unseren Diensten stehen. Aber zuerst werden wir sehen, dass wir sie in Sicherheit bringen. Und dafür ist unser Anwesen durchaus geeignet.  
James und Eddy, wie sieht es mit unseren Sicherheitsmaßnahmen aus?

Eddy: Selbstverständlich wird die Vorderfront an der Landstraße mit Videokameras überwacht. Jegliche Geschehnisse können wir auf unseren Bildschirmen im Vorführraum ersehen. Und das rund um die Uhr. Die östliche Zufahrt, also die Kleine Verbindungstraße zum Auto-Zentrum, und zu unserem Schwimm-Zentrum ist ebenfalls durch die elektrischen großen Rolltore zugefahren worden. Es besteht dort also nur noch der fußläufige Zugang am Tor, der von zwei zusätzlich engagierten Security-Fachkräften kontrolliert wird. Es dürfen nur noch Kinder dieses Tor passieren.
Sorgen bereitet mir nur die westliche und die nördliche Seite des Areals. Denn den Wald können wir ja nicht einzäunen. Das heißt, dass ein fußläufiger Zugang zu unserem Hauptgebäude über die beiden Friedhöfe möglich ist.


Othilie: Dann werden wir weitere Security-Fachkräfte anfordern, die auf Patrouille gehen. Natürlich sollen alle mit Sprechfunkgeräten ausgerüstet sein.

James: Ich habe noch eine Idee. Wir haben doch in unserem Nachbardorf Ettlingen einen keinen Sport-Flughafen für Kleinflugzeuge. Sie haben dort mehrere Cessna und Piper die von den Hobby-Piloten gesteuert werden. Sie könnten unser komplettes Areal überfliegen, und Ausschau nach fremden Personen halten.

Polly: Diese Idee ist großartig. Und damit die Piloten nicht abgelenkt werden, fliegen regelmäßig unsere ortskundigen Jugendlichen mit. Ich denke da an Martina, die sicherlich absolut begeistert von dieser Maßnahme sein wird. Darüber hinaus auch noch Gregor als Pfadfinder. Er kennt das Gelände mittlerweile wie seine Westentasche, oder besser gesagt wie sein Kluft-Hemd

Othilie: Ich werde sofort Herrn Strubel den Vorsitzenden des Flugsportvereins informieren.

Polly: Und wie ist es nachts? Die Gangster würden doch sicherlich im Schutz der Dunkelheit kommen.  

James: Wir haben bei uns auch Nachtsichtgeräte auf Lager. Außerdem besitzen wir seit neusten eine Wärmebildkamera.


Info:
1963 wurde mit diesen Informationen die erste Wärmebildkamera gebaut. Das Besondere ist, dass es sich dabei um einen gewöhnlichen Elektriker in einem Theater handelte. Der Erfinder hieß Egon Paul Stockendorf aus Hamburg. Das Gerät arbeitete mittels optomechanischer Abtastung der emittierten langwelligen Infrarotstrahlung. Das Gerät konnte Temperaturverteilungen an der Oberfläche von Objekten darstellen. Aufgebaut war es über Kippspiegel oder ein rotierendes Spiegelpolygon, der für jedes einfallende Strahlungsquant ein Elektron freisetzt und zu einem Infrarotdetektor geleitet wird. Quelle: waermebildkamera-jagd.de


Mirjana: Mein Gott, der ganze Aufwand wegen meiner Person. Wäre es nicht besser, wenn ich sie verlassen würde?

Othilie: Nein mein Kind (!), sie bleiben selbstverständlich hier. Sie stehen ab sofort unter unserm persönlichen Schutz. Und das machen wir mit ganzem Herzen. Wir sind bisher mit jedem Problem fertig geworden und mit Sicherheit, das wage ich zu behaupten, werden wir in dieser schwierigen Situation auch.
Haben sie schon festgestellt, wie sie von unseren Kindern und Jugendlichen in ihr Herz geschlossen wurden?
Wie Petra sich um sie gekümmert hat, und es mit Sicherheit weiterhin tun wird?

Mirjana mit Tränen in den Augen: Ja, das habe ich bemerkt. Es scheint so, als wäre ich schon wochenlang hier auf „Gut Bavaria“.  

Polly: Sehen sie, dann wär das doch geklärt. Wir halten hier alle zusammen. Ob jung oder alt. Ob reich oder arm. Ob schwarz oder weiß. Wenn es Probleme gibt, dann lösen wir sie gemeinsam.

Othilie: Dann werden wir jetzt Rücksprache mit unserer „Flugzeugstaffel“ in Ettlingen halten.

Polly: Wo sollen sie bei uns landen. Wir brauchen ein ebenes Gelände.

Othilie: Ganz einfach. Vor dem 19. Loch unseres Golfplatzes. Dort ist genügend Platz für Starts und Landungen. Übernachten und Pause machen können sie dort ebenfalls ohne Probleme. Für die Verpflegung sorgen wir natürlich.


Info:
Als neunzehntes Loch wird im Golf scherzhaft die Gaststätte des Golfclubs bezeichnet. Diese befindet sich in der Regel im Clubhaus. Die Bezeichnung "19. Loch" ist an die Anzahl der Löcher auf einem Golfplatz angelehnt: Nach dem 18. Loch kehren die Golfer im 19. Loch - der Gaststätte - ein und sinnieren bei einem Getränk über die gespielte Runde, oder in diesem Fall über die Resultate bei der Beobachtung des Areals von „Gut Bavaria“.
Viele Golfer beurteilen zunehmend die Güte einer Anlage nicht nur aufgrund ihres Schwierigkeitsgrades und der Naturschönheit, sondern heimlich auch danach, was das 19. Loch zu bieten hat. Herrliche Aussicht, einzigartige Artefakte aus der Golfgeschichte, Massageräume, erstklassiges Restaurant mit vorzüglichen Speisen und erlesenen Weinen? Für viele sind die Annehmlichkeiten und Kuriositäten des Klubhauses wichtig geworden. Das 19. Loch, so behaupten viele, sei ein Geisteszustand, eine Kultur, ein Treffpunkt für Spieler vor und nach der Runde.


Othilie: Wir müssen nur sehen, dass so wenig alkoholische Getränke wie möglich im Restaurant des 19. Lochs vorhanden sind, ebenso natürlich so wenig „Vollkornweizensprudel“ wie unbedingt nötig.
Wo ist überhaupt Eddy abgeblieben?

James: Er telefoniert und organisiert schon die Privatflieger von Ettlingen. Außerdem sorgt er auch schon für die Landebahnbefeuerung am 19. Loch.

Polly grinsend: Und Heike sorgt schon für das Equipment, welches sie für die Beobachtung aus der Luft benötigt. Denn die Kinder sind schon informiert worden.

Othilie: Was hat den Heike (11 Jahre) schon dabei?  

Polly: Einen Schutzhelm, eine Taschenlampe……


Othilie: Wir haben doch erst 14 Uhr. Es ist taghell.

Polly: Dann frage sie besser mal selbst. Außerdem ein selbstgebasteltes Opernglas aus alten Salzstreuern mit 10 kleinen Löchern im Deckel für die Beobachtung von oben, sowie ein paar Spielzeughandschellen aus Plastik.

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Othilie: Sonst noch etwas?

Polly: Eine alte Angelrute.

Othilie: Wozu braucht sie die denn?

Polly: Das konnte sie mir noch nicht genau sagen.


Othilie: Ich frage besser nicht nach den anderen Sachen, die sie noch dabei hat. Na gut, stelle mal bitte die Teams zusammen, die mit den Piloten fliegen werden.

Polly: Habe ich schon gemacht. Nach bestem Wissen und Gewissen.


Team 1: Gregor, Beatrice und Mirjana.
Team 2: Uschi, Waisenkind Jürgen und Papagei Josef.
Team 3: Martina, Tina und Heike.
Team 4: Ute, Andreas und Simba.
Team 5: Inge, Sven und Mara.
Team 6: Gaby und Thomas.


Othilie: Der arme Pilot, der wird von Josef was zu hören bekommen.

Polly: Oha, da kommen schon drei Sportflugzeuge aus Ettlingen. Das ging aber sehr schnell. Es sind drei Cessna Skyhawk 172. Ich kenne die Modelle mittlerweile. Frank hat mir die Unterschiede erklärt, woran ich sie erkennen kann.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44283833or

Othilie: Wäre es nicht besser, wenn wir Mirjana mitnehmen würden. Sie sitzt immer noch ganz traurig in der Bar.

Polly: Eine gute Idee. Sie soll dann in Team 1, also mit Gregor und Beatrice mitfliegen. Ich werde sie mal holen. Die beiden Maschinen fliegen übrigens direkt zu dem Landeplatz neben Loch 19. Zum Transport der Kinder und Jugendlichen dorthin nehmen wir unsere kleine Privat-Eisenbahn, die von Franz Schmidt gefahren wird.


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Info:
Liebe Leser,
selbstverständlich habe ich für die „Gut Bavaria“ Besatzungen der drei Maschinen das Beste und zuverlässigste Sportflugzeuge ausgesucht.  Und das ist die Cessna 172 Skyhawk. Die Infos sind etwas länger als eigentlich geplant, aber absolut lesenswert.
Sie wird seit mehr als 60 Jahren gebaut, ist unverwüstlich und einfach liebenswert. Die 172 Skyhawk ist für Cessna in der Luftfahrt das, was das T-Modell für Ford und der Käfer für VW war: ein Jahrhundertentwurf.
Wer egal wo in der Welt über einen kleinen Flugplatz schlendert, findet dort garantiert zwei Flugzeugtypen: die Cessna 172 und die Piper PA-28. Beide sind amerikanischen Ursprungs, viersitzig und haben oft die gleichen Triebwerke unter der Motorhaube.


Hier einmal die Piper PA-28

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Aber die Piper ist ein Tiefdecker und hat nur eine Einstiegstür, die Cessna verfügt hingegen über eine obensitzende Tragfläche und zwei Türen. Sie wird (bei einer Produktionsunterbrechung zwischen 1986 und 1998) seit 1956 bis heute gebaut und ist mit etwa 43000 Exemplaren das meistverkaufte Flugzeug der Welt. Ihre Konstruktion ist zeitlos modern und gleichzeitig ein Meilenstein der Luftfahrt.

Dass sie seit mehr als sechs Jahrzehnten so beliebt ist, verdankt die 172 vor allem ihren gutmütigen Flugeigenschaften und ihrer Robustheit. Sie verzeiht Fehler des Piloten, oft sogar mehrere auf einmal. Die auch Skyhawk genannte Cessna fliegt selbst dann noch, wenn der Pilot sie quält und der Alarmton der Überziehwarnung heult, der vor einem Abreißen der Luftströmung an der Tragfläche und damit einem Absturz warnt. Fliegt man dennoch so langsam, dass nicht mehr genügend Auftrieb erzeugt wird, ist die 172 beim Strömungsabriss gut beherrschbar.


Die Skyhawk hält einiges aus
Wenn die Luftströmung an der Tragfläche tatsächlich abreißt und den Auftrieb zum Erliegen bringt, kippen manche Flugzeuge abrupt zur Seite ab und gehen ins gefährliche Trudeln über. Nicht so die Cessna. Sie kippt dann einfach nach vorne ab. Lässt der Pilot nun das Steuerhorn los, stabilisiert sie sich nach einigen Pumpbewegungen selbständig und fliegt dann eigenstabil weiter. Einem Passagier ohne jede Flugerfahrung gelang es deshalb am 9.Oktober 2013 über Großbritannien, eine Skyhawk zu fliegen, nachdem der Pilot während des Flugs gestorben war. Per Funk erhielt der unfreiwillig zum Flieger avancierte Passagier Anweisungen von einem Fluglehrer, und so gelang es ihm, die 172 ohne Crash am Flugplatz Humberside sicher zu landen.


Auch in puncto Robustheit ist die Skyhawk nahezu unerreicht. Flugschüler lassen sie manchmal ungewollt aus fast zwei Meter Höhe auf die Landebahn plumpsen. Das erträgt sie ebenso gelassen wie stark schiebend aufgesetzte Landungen bei Seitenwind oder heftige Turbulenzen in der Luft. Durch ihre solide Metallkonstruktion können beschädigte 172er oft selbst dann noch repariert werden, wenn bei anderen Flugzeugtypen schon ein Totalschaden die Folge wäre.
Eine Rakete ist die 172 aber weder mit 155 Diesel-PS noch mit den 180 Pferden des derzeit leistungsstärksten Benziners. Etwa 230 km/h im Reiseflug erzielt sie so, der Diesel schluckt etwa 25 Liter, ein Benziner etwa 35 bis 40 Liter in der Stunde.

Fast wichtiger als die Reichweite ist für 172-Piloten die geringe Startstrecke. Die Skyhawk kann von sehr kurzen Runways aus starten. Abhängig von Außentemperatur, Triebwerk und Beladung, ist eine 172 auf einer asphaltierten Startbahn oft nach nur etwa 270 Metern in der Luft. Die Landestrecke ist mit weniger als 200 Metern noch kürzer. Auch unbefestigte Gras- oder Schotterpisten sind für das robuste Fahrwerk kein Problem.

Jeder Pilot, der einst in der 172 geschult wurde, erinnert sich auch an das hochbauende Instrumentenbrett, den typischen Wippschalter für die elektrische Verstellung der Landeklappen im Armaturenbrett und die kleine Plastikhalterung, in die das Mikrofon nach dem Funken mühsam hineingefummelt werden musste. Bei stark strapazierten 172ern mit vielen Flugstunden geht manchmal auch überraschend eine der beiden Türen im Flug auf. Das ist für den Piloten keine große Sache, rasch hingreifen und zuziehen klappt mit einem Handgriff.

Lediglich die Passagiere an Bord bekommen einen Mordsschreck.
Eine deutsche Cessna 172 mit dem Kennzeichen D-ECJB hat einst sogar Geschichte geschrieben und die Weltpolitik beeinflusst. „Kreml-Flieger“ Mathias Rust schaffte es mit einer gecharterten Cessna 172 P, am 28. Mai 1987 von Helsinki aus unentdeckt vom russischen Militär bis nach Moskau zu brummen. Dort legte er nahe Kreml und Rotem Platz auf der Großen Moskwa-Brücke eine souveräne Landung hin. Mit wohl kaum einer anderen Einmotorigen wäre das auf so engem Raum gelungen, zumal Rust bei dem Flug gerade mal 18 Jahre alt war und erst kurze Zeit die Pilotenlizenz besaß. Der für die Luftverteidigung der damaligen Sowjetunion peinliche Vorfall bot für den damaligen Regierungschef Michail Gorbatschow zu Beginn der Perestrojka einen Anlass, den Verteidigungsminister und weitere reformunwillige Generäle in den vorzeitigen Ruhestand zu versetzen.


Rust landet auf dem roten Platz 1987 1



Rust Prozeß in Moskau 1987


Mathias Rust über seine Landung in Moskau



Anmerkung: Ihr seht also liebe Leser, dass die Cessna 172 ein hervorragendes Flugverhalten an den Tag legt. Absolut ideal für die Luftüberwachung über „Gut Bavaria“. Ich habe mir sagen lassen, dass auch der Garten von Onkel Joggeli in Basel ideal für eine Landung ist. Das sollte für weitere „Ausflüge“ in Erwägung gezogen werden.

Auch im James-Bond-Streifen Goldeneye von 1995 übernimmt die Skyhawk eine tragende Rolle. Agent 007, damals gespielt von Pierce Brosnan, muss mit seiner Begleiterin auf der Suche nach dem Bösewicht unbemerkt auf dem winzigen Feldweg einer karibischen Insel landen. Für die Cessna und Bond natürlich ein Kinderspiel. Aber eigentlich ist die Skyhawk überhaupt kein Glamour-Typ. Gutmütig, robust, zweckmäßig, so lautet das Urteil der Piloten über eine 172. Kein Traumflugzeug, aber dafür oft fürs ganze Fliegerleben eine sichere und zuverlässige Begleitung. Quelle: faz.net/aktuell/technik-motor/motor/die-skyhawk-von-cessna-bleibt-unverwuestlich

Miss Monika: Mit beiden Maschinen bin ich schon mitgeflogen, und ich darf sagen, dass sie hervorragende Flugeigenschaften besitzt. Soweit ich das als Laie beurteilen kann. Jedenfalls fühlte ich mich bei den erfahrenen Hobbypiloten sehr sicher.

Aber nun wieder zurück zu den Begebenheiten auf „Gut Bavaria“.  Ansonsten haben sie schon abgehoben, bevor wir überhaupt an „Loch 19“ angekommen sind.  

Nun aber zu Loch 19, wo die drei Piloten mir ihren Cessnas gerade gelandet sind. Die Piloten Huber, Seibel und Möller landeten sicher auf der improvisierten Landepiste, wo sie schon von der Hoffmann-Group empfangen wurden. Der erste Weg war der Gang zum Restaurant, auch „Tankstelle“ genannt, wo bei einem zünftigen Glas „Aldi-Sterbehilfe“ (Bier), die weitere Vorgehensweise besprochen wurde.

Pilot Huber, nach dem zweiten Glas Lebenselixier: Meine Herrschaften, dann wollen wir mal „Operation Luftüberwachung“ in Angriff nehmen. Wir werden ungefähr 4 Stunden in der Luft bleiben können, bevor wir wieder nachtanken müssen. Das wäre einmal die Cessna selbst, als auch wir Piloten.
(Benzin-Verbrauch bei der Cessna 32–35 l/h. Bei vollen Tanks können die Flugzeuge etwa 4 bis 5 Stunden mit Reserve in der Luft bleiben).

Heike: Wir können auch jeweils ein Fässchen quellfrisches Bier mit an Bord nehmen, dann können wir uns die außerplanmäßigen Zwischenstopps sparen.

Pilot Huber: Frau Hoffmann (Ingrid), sie haben eine kluge Tochter.


Ingrid: Danke, aber ich denke mal, dass wir es mit einem Kasten quellfrisches Mineralwasser belassen sollten.

Pilot Huber: Wenn dabei keine Vergiftungserscheinungen zutage gefördert werden, wollen wir das soeben gelten lassen.  

Polly an die drei Piloten: Hier haben wir die Kartographie unseres Areals, die durch die Buchstaben und Zahlen von A4 bis F8 gekennzeichnet sind. Unser gegenwärtiger Standort ist E1 im Süd-Westen mit der provisorischen Start-und Landebahn an Loch 19.  

Pilot Möller: Ok, wir teilen uns in drei Gruppen auf, so dass wir uns nicht in die Quere kommen. A-B; C-D; E-F.


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James: Jede Beobachtung bitte über Funk an unsere Zentrale melden, die ab jetzt rund um die Uhr besetzt ist.

Pilot Seibel: Ok, dann starten wir mal. Kinder, ab in die Maschinen.

Wie wir schon erfahren haben, saßen Mirjana, Beatrice und Gregor zusammen in einer Cessna. Das war Team Nr. 1, die mit Team 2 und 3 die ersten Stunden in den anderen zwei Maschinen die Erkundigungsflüge durchführten.

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Gregor war natürlich der erfahrenste Scout, der jeden Quadratkilometer des Geländes kannte. Seit dem 6. Lebensjahr war Gregor nunmehr Pfadfinder. Und so manche Stunde pro Tag verbrachte er auf dem Areal von „Gut Bavaria“. Und selbst die Erwachsen zollten ihm großen Respekt, und dass mit seinen 15 Jahren. Er kannte mittlerweile jeden Schleichweg, jede Lichtung und jede Schutzhütte in dem zum Teil unwegsamen Gelände.

Mit sich führte er einen „Feldstecher“ der US-Army, einen geeichten Kompass, Survival-Paket, 20 Meter Kletterseil, Armbanduhr mit Tiefenmesser, Fahrtenmesser, Taschenlampe, Erste-Hilfe Tasche.


Heike, welches zur gleichen Zeit mit Team 3 starten sollte, war ebenfalls gut ausgestattet.  
Drei Kondome in den Geschmacksrichtungen Banane, Kirsche und Erdbeere. Häkelnadel und Wolle zum Stricken neuer Socken für Onkel Joggeli. Opernglas aus Salzstreuern (wie schon berichtet), Buch für die Auflistung von Flugmeilen, Lippenstift (Der junge Pilot Seibel hatte es ihr besonders angetan), sowie trockenen Sandkuchen vom letzten Wochenende. Selbst gebacken natürlich.

(Anmerkung: Nach dem ersten Flug musste die Maschine erst einmal ausgesaugt werden).  

Wie man sieht, war auch Heike auf alle unvorhergesehenen Eventualitäten eingerichtet.
Auf die Angelrute hatte sie dann glücklicherweise verzichtet, weil auf Grund ihrer Länge das Seitenfenster während des Fluges hätte offen bleiben müssen.  
Martina hatte an Bord der gleichen Maschine ihr Luftgewehr mit Zielfernrohr dabei, welches von Tina mit Stirnrunzeln zur Kenntnis genommen wurde.


Othilie: So, seid ihre bereit, dann bitte einsteigen. Es geht los. Mast und Schotbruch.

Ende Teil: 433

Liebe Leser, auch ihr könnt mitfliegen, und zwar im nächsten Teil der in einigen Minuten hier an dieser Stelole erfolgen wird.

Monika

Geschrieben am 29.07.2021
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Fr Sep 02, 2022 8:26 am
Teil: 434  
                                Kapitel: 536



Luftüberwachung auf „Gut Bavaria“

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44283885yo


Othilie: So, seid ihre bereit, dann bitte einsteigen. Es geht los. Mast und Schotbruch.

Kurze Zeit später waren alle drei Cessnas in der Luft, und verteilten sich nach Absprache auf die zu kontrollieren Planquadrate. Alle Maschinen überflogen das Gelände in verschiedenen Flughöhen, wobei sie sich dadurch evtl. nicht in die Quere kommen konnten. 50 Meter, 100 Meter, 150 Meter, das waren die vereinbarten Höhe, die sie sich untereinander über Funk absprachen. Man merkte also schon, dass sie erfahrene routinierte Piloten waren, die jeweils schon mehrere tausend Flugstunden absolviert hatten.

Martina saß vorne neben dem Piloten Herr Möller, während Tina und Heike in der zweiten Sitzreihe saßen.

Heike war besonders gut drauf, denn sie trällerte laufend den Song:


Hans Albers - Flieger grüss mir die Sonne ( 1932 )



Bei der dritten Wiederholung des Songs meldete sich Martina zu Wort.

Jetzt halt doch mal endlich deine Klappe. Ich kläre hier mit Herrn Möller wichtige Details über die Fliegerei, und ich kann mich hier nicht auf die Flug- Instrumente der Cessna konzentrieren.

Tina: Konzentriere du dich mal lieber auf das was unter dir geschieht.

Heike: Da kackt gerade jemand in unseren Wald. Das darf der gar nicht, so eine Unverschämtheit. Ich werfe ihn mal eine Rolle Toilettenpapier herunter.

Martina: Was Heike alles dabei hat, geht auf keine Kuhhaut. Eine Frage Herr Möller, ab wann darf ich eine Privatpilotenlizenz erwerben?
 


Herr Möller: Die Altersgrenze um einen Flugschein zu machen hängt von der Art der Maschine ab, die man fliegen möchte und ob man die Privat- oder Berufspilot-Lizenz machen will.

So kann man, wenn man die Einwilligung der Eltern bekommt, mit 14 Jahren die Segelflugausbildung beginnen und auch alleine fliegen. Die Segelfluglizenz bekommt man erst mit 17 Jahren. Dann kann man auch mit der Motorseglerausbildung anfangen. Hier gibt es die Lizenz erst mit 18. Nach oben gibt es keine Altersgrenze.

Voraussetzungen für die Privatpilotenlizenz: Mindestalter 16 Jahre, medizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse 2, Nachweis der Zuverlässigkeit gemäß §24 LuftVZO, Auszug aus Verkehrszentralregister. Die Kosten für die Ausbildung zum Privatpiloten liegen im fünfstelligen Bereich.

Tina: Hast du so viel auf dem Sparbuch?


Martina: Neig deinen Kopf nach vorne. Ich flüstere es dir ein deinem Ohr, wieviel ich schon habe.

Tina: Meine Hochachtung.  

Herr Möller: Möchte man eine Privatpilotenlizenz für ein Motorflugzeug erwerben, kann man mit 17 Jahren den Unterricht beginnen. Die Lizenz erhält man dann nach den abgelegten Prüfungen und einer geforderten und absolvierten Flugstundenzahl mit einem Lehrer ab 18 Jahren.

Die Dauer der Ausbildung beträgt, abhängig von der Anzahl der Flugstunden, circa 5 Wochen, wenn ein Vollzeitlehrgang belegt wird. Bei Besuch eines Abendlehrgangs dauert die Ausbildung dementsprechend etwas länger.


(In eigener Sache: Die Unterrichtskosten belaufen sich hierbei auf etwa 4.000 Euro (2019).

Martina: Dann ist es ja bald soweit. Am 24. Dezember werde ich 17.

Herr Möller: Will man die Pilotenausbildung bei der Lufthansa zum Beispiel machen, muss man mindestens 19 Jahre alt sein, maximal darf man 27 Jahre alt sein.    
     
Martina: Herr Möller, das ist nicht mein Ziel. Ich möchte später komplett mit in das gegenwärtige Führungstrio unseres Konzerns der Hoffmann-Group einsteigen.  

Herr Möller: Das ist sehr lobenswert. Frau Hoffmann (Polly) hat mir schon einiges über dich erzählt. Sie sind alle sehr stolz auf dich, und auf die anderen Personen selbstverständlich auch.

Martina: Das freut mich sehr. Aber eine Privat-Pilotenlizenz möchte ich natürlich auch machen, und das so früh wie möglich.

Herr Möller: Dann erkläre ich dir schon mal die Instrumente hier im Cockpit.


Martina: Danke Herr Möller, dass wäre großartig. Im Yellowstone- Nationalpark habe ich so eine Maschine zumindest  500 Meter am Boden gefahren. (Ich habe in den „Lehrjahren“ darüber berichtet.

Tina: Wir erinnern uns mit Schrecken daran. Na ja, ich denke mal, dass ich mich mit Heike darum kümmere was hier unten auf dem Boden geschieht, während Martina hier ihre erste Flugstunde absolviert. Heike, gebe mir mal bitte dein Salzstreuer-Opernglas, du bekommst ein richtiges Fernglas von mir, während unser zukünftiger Pilot Martina anderweitig beschäftigt ist.

Liebe Leser, ihr könnt jetzt ebenfalls im Forum „Pretty Fashion“ eure erste Flugstunde absolvieren. Miss Monika macht es möglich.
Ihr braucht nur den „Link“ anzuklicken, und schon habt ihr die Bedeutung jedes einzelnen Instruments vor euch. Versucht es einmal:
Anleitung: [X]

Wenn Sie mit der Maus auf ein Instrument oder Hebel zeigen und einen Augenblick warten, dann werden Erklärungen angezeigt.


http://www.nostalgie.aeroclub-bad-neustadt.de/Instrumente/C172Cockpit.html

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44283886mz

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44283887yd

Alles klar, dann wieder zurück zu Herrn Möller und Möchtegernpilotin  Martina.

Pilot Möller: So Martina, jetzt habe ich dir alle Instrumente gezeigt und erklärt. Sage sie mir mal bitte von oben nach unten und von links nach rechts auf.

Martina: Ok, dann fange ich mal an: Suctionpump, Zylinderkopftemperatur, Fahrtmesser, Künstlicher Horizont, Höhenmesser, VOR-Kursanzeiger.
Nächste Reihe Herr Möller von links die Kraftstoffvorratsanzeige,………………..

Pilot Möller: Großartig, wie schnell du das Begriffen hast. Die Fußpedale links und rechts?

Martina: Linkes Seitenruder, rechtes Seitenruder.

Pilot Möller: Was ist direkt vor dir?


Martina: Das Steuerruder für den Piloten. Mit diesem kann das Flugzeug um die Querachse, also das Höhenruder und um die Längsachse, als das Seitenruder gesteuert werden.

Pilot Möller: Alles absolut korrekt. Ja Martina, dann überlasse ich dir die Cessna. Hab keine Angst, ich bin ja bei dir.

Tina: Fragt vielleicht jemand nach meinem Befinden? Mir geht es bei den kommenden Geschehnissen nicht so gut.  

Martina: Hab Vertrauen zu mir. Schließlich habe ich schon unseren gesamten Auto-Fuhrpark gefahren. Du erinnerst dich daran, dass wir mit dem Rolls Royce nach München gefahren sind. (Miss Monika: Ich habe darüber berichtet).


Tina: Ok, da waren wir aber nicht in der Luft. Aber nun gut, dann versuche es meinetwegen mal. Runter kommen wir ja schließlich immer. Zum Glück habe ich meine pinkfarbenen Turnschuhe an. Mich findet man am Boden am schnellsten.

Pilot Möller: Alles klar Martina? Wir werden als erstes eine Linkskurve fliegen. Geschwindigkeit und Höhe beibehalten, Super, und jetzt nach rechts, auch super.

Martinas Gesicht glühte vor Freude, als die Cessna seinen Steuerbefehlen gehorchte. Angst war bei ihr nicht festzustellen. Im Gegenteil, sie strahlte dazu über alle Backen. Die Glückshormone bei ihr waren unübersehbar.

Pilot Möller: Und jetzt steigen wir auf 1.800 Fuß. Was müssen wir beachten?

Martina: Den Höhenmesser im Auge behalten, den künstlichen Horizont und natürlich die Geschwindigkeit erhöhen, um einen Strömungsabriss zu vermeiden.

Tina: Ich muss Pipi.

Heike: Absolut super, weiter so Martina. Jetzt bitte ein Looping.

Tina: Ich muss AA.

Martina: Was sagten sie Herr Möller, wie teuer ist so eine Cessna?

Pilot Möller: Ich habe noch nichts gesagt, aber nun gut, da kommt man locker so auf Zirka 60.000 DM.

Tina sarkastisch: Nächsten Monat bekommt Martina eine um 30 DM erhöhte Lehrlingsvergütung. Da ist die Anschaffung einer Cessna ohne Probleme möglich.


Info:  
Auch beim Preis zeigt sich der Trend der Zeit: So kostete die Ursprungsversion nach Angaben der AOPA vor 50 Jahren rund 8700 US-Dollar. Heute kostet eine moderne 172er je nach Ausstattung zwischen 170.000 und 250.000 US-Dollar (rund 134.000 und 198.000 (17.07.2006)

Was kostet eine Cessna im Unterhalt?
Konkret werden für die weitere Betrachtung nun ein paar Zahlen für weit verbreitete Muster wie z.B. eine Cessna 172 oder eine Piper PA28 angegeben: Fixkosten: ca. 10.000 Euro pro Jahr für Hangar-Miete, Versicherungen, Nachprüfungen, Wartungsprogramme, Karten- und Software-Updates und andere feste Kosten.


Wieder zurück zu unser Hobby-Pilotin Martina, die ihre Sache zugegebener weise recht gut macht.

Pilot Möller: So dann werden wir jetzt °eine 360 Kurve……

Martina: Sie wollten sagen, dass ich jetzt eine 360° Kehre machen werde.


Pilot Möller: Ok, dazu kommt noch ein Sinkflug auf 800 Fuß. Beides natürlich gleichzeitig.

Martina: Genau, einfach kann jeder.

Pilot Möller: Was müssen wir dabei im Auge behalten?

Martina: Höhenmesser, Sinkgeschwindigkeit, Fahrtenmesser, Radio-Kompass, Wendezeiger, Gashebel.

Pilot Möller: Genau, dieser Teil der Übung ist also schon etwas anspruchsvoller. Dann mal los.

Tina: Ich sage dazu nichts mehr.

Heike: Und danach kommt dann bestimmt der Looping. Bitte anschnallen, dass Rauchen einstellen, und der Stewardess ein Klaps auf dem Popo geben.

Pilot Möller: Nicht ganz, denn danach werden wir landen und einen Kaffee am 19. Loch zu uns nehmen. Die Landung werde ich aber vornehmen, denn das ist eine der schwierigsten Übungen.


Tina: Gepriesen sei der Herr Tag für Tag! Gott trägt uns. Er ist unsere Hilfe. Psalm 68-20.

Heike: Amen.

15 Minuten später setzte Herr Möller zu einer Punktlandung vor Loch 19 an.
Martina stieg leichtfüßig aus der Maschine heraus, und viel seiner Tante Polly freudestrahlend um den Hals.

Frank Langer grinsend: Ich habe die Vermutung, dass Martina zeitweise selbst geflogen ist. Das erkannte ich an den Flugübungen in der Luft, und an dem glücklichen Ausdruck in ihrem Gesicht.

Pilot Möller: In der Tat hat Martina ein Talent zum Fliegen. Für ihre erste Flugstunde war das ganz hervorragend. Trotzdem sollte sie jetzt erst einmal die Theorie büffeln. Ich habe als Fluglehrer genügend Lesestoff in meinem Büro.  

Was aber geschah bei Team 1. Ihr erinnert euch vielleicht? Das waren Beatrice, Gregor McKenzie und Mirjana.


Alle drei Personen überwachten mit ihren „Feldstechern“ die vorher festgelegten Planquadrate. Das waren die Planquadrate A und B.

Zur kurzen Erklärung: Die zwei Ziele die sie ansteuerten beinhaltete auch die beiden seit Jahrzehnten nicht mehr genutzten alten Friedhöfe, auf denen so manche lebensgefährlichen Abenteuer geschehen sind. (ich berichtete ausgiebig darüber).


Pilot auf dieser Cessna 172 war der ebenfalls sehr erfahrene Herr Huber. Und das nicht im Fliegen, sondern auch bei den Frauen. Dreimal glücklich verheiratet, und dreimal noch glücklicher geschieden. Das gehört zwar nicht unbedingt hier hin, aber meine Leser fordern mich oftmals dazu auf, dass Privatleben der Protagonisten in dieser Familien-Saga näher zu durchleuchten. Besonders das lotterhafte Leben in Punkto Frauen bei Onkel Joggeli machte meine Leser besonders neugierig. Mich haben dutzende Leserzuschriften erreicht, die unbedingt mehr über Onkel Joggeli Liebesleben wissen wollten. Das man besonders diesem erfolgreichen Geschäftsmann und  Selfmademan sowie Mitbesitzer der Hoffmann-Group von Seiten der Damenwelt etliche Avancen nachsagt, ist nicht verwunderlich. Hier in dieser Saga haben wir bisher zwei Personen kennen lernen dürfen. Das waren einerseits Frau Stuttenkötter, die Restauratorin  des Kölner Doms, sowie Frau Kohl, die Filialleiterin vom Münchner Kaufhaus. Zumindest in dieser Beziehung hat man sich sehr freundschaftlich getrennt. Beide achten, und loben sich gegenseitig, auch nach der friedlichen Trennung in den höchsten Tönen.  

Bei Frau Stuttenkötter, die ebenfalls sehr verliebt in Joggeli war, stimmte die Chemie überhaupt nicht. Beide verbrachten viel Zeit miteinander, aber die Folge war, dass die Renovierung des Kölner Dom nicht vorankam. Bis vor zwei Jahren war sie übrigens an dem Bauprojekt des neuen Berliner Flughafens tätig.

Ich sehe gerade, dass die Cessna schon längst ihre Runden drehte. Daher schalte ich jetzt live zu den Geschehnissen auf „Gut Bavaria“.


Mirjana saß vorne neben dem Piloten Huber, während Beatrice und Gregor hinter saßen.
Erst jetzt in luftiger Höhe wurde Mirjana bewusst, welches riesige Areal die Hoffmann-Familie bewohnte.

Alle drei von mir benannten Personen kontrollierten mit ihren Ferngläsern sehr konzentriert das unter ihnen liegende Gelände. Im Grunde genommen gab es wenig zu sehen. Mütter mit ihren Kindern die Beeren für die Brombeermarmelade pflückten. Der Jäger und Förster dieses Waldgebietes, Herr Siegel war ebenfalls in seinem Revier zu sehen. Er grüßte freundschaftlich nach oben. Auch er war über die Vorkommnisse, die sich gegenwärtig hier abspielten, informiert worden.
Interessant wurde es erst als sich das Flugzeug dem ersten Friedhof näherte, und das war der Friedhof mit der großen Gruft, wo Martina seine Tante Polly aus den Fängen von Wachtmeister Schulz befreite.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44283888yn

Beatrice: Merkwürdig, auf dem Friedhof geht ein Mann in einem langen Ledermantel spazieren, obwohl wir eine Temperatur von fast 30° haben. Außerdem hat er den Mantelkragen hochgeschlagen und trägt einen breitrandigen Hut. So benimmt sich doch kein normaler Mensch.

Pilot Huber: Das ist schon sehr verdächtig. Gregor, du hast doch eine sehr gute Spiegelreflexkamera mit einem Teleobjektiv und auch einem Weitwinkelobjektiv dabei.

Gregor: Richtig, die habe ich im vorigen Jahr von meinen Eltern zu Weihnachten geschenkt bekommen. Ich werde versuchen, ihn so nahe wie möglich zu zoomen, um dann einige Bilder von ihm zu machen.

Pilot Huber: Ich werde die Maschine so weit wie möglich unauffällig fliegen, so dass er nicht vermuten wird, dass wir nach bestimmten auffälligen Personen suchen.
Gregor: Ich habe jetzt schon eine Serienaufnahme gemacht. Das heißt 6 Bilder pro Sekunde. Das ist bei Tieraufnahmen recht praktisch. Es ist das erste Mal, dass ich diese Funktion bei Menschen ausübe. Einzelaufnahme mit dem Teleobjektiv habe ich auch im Kasten. Und zwar von Kopf bis Fuß.


Pilot Huber: Frl. Mirjana, kommt ihnen diese Person evtl. bekannt vor?

Mirjana: das kann ich aus dieser Entfernung nicht erkennen.

Pilot Huber: Wir sind im Moment sowieso schon zu weit weg. Da hilft das Tele bei einer Gesichtserkennung auch nicht mehr. Lassen wir den Mann in Sicherheit wiegen, und fliegen einfach weiter. Wir werden gleich den Farb-Film sofort entwickeln lassen.

Gregor: Es existiert auf „Gut Bavaria“ eine hervorragend ausgestattete Dunkelkammer für solch Zwecke.

Pilot Huber: Hervorragend, ich werde über Funk die Bodenstation benachrichtigen (Loch 19).  



Delta, Kilo, November 312, an Tower 19. Bitte um Landeerlaubnis.

Controller Miss Monika: "DKN 312, ok, fliegen Sie direkt nach Olno VOR. Brauchen Sie einen Radar-Vektor ?"

Pilot Huber: "Nein, es geht auch so, wir können das VOR schon empfangen. Es liegt genau in der Richtung, wo die Sonne steht."

Controller Miss Monika: "Ja, aber die haben wir nicht auf dem Radarschirm."

Pilot Huber: Dann habe ich den gelben Luftballon mit der Sonne verwechselt.

Controller Miss Monika: Soll schon mal vorkommen.

Pilot Hubert: "Information, Delta Kilo November, kann ich über SULZ und TANGO  fliegen?"

                                 
Controller Miss Monika: "Delta Kilo November, fliegen Sie weiter nach gutdünken."

Pilot Huber: "Aber ich möchte nach „Gut Bavaria“.  

Controller Miss Monika: Ok, Runway 01,

Pilot Huber: Wir haben sowieso nur die eine Landebahn.

Controller Miss Monika: "DKN 312, cleared for take-off."  "Sehen Sie zu, dass Sie innerhalb der betonierten Fläche bleiben."


Und nach ein paar Minuten: "Ach was, bleiben Sie wenigstens im Land!"

Kurze Zeit später landete Delta, Kilo, November 312 auf Runway 01.

Geilster Funkspruch




Kaum stand die Cessna stützte Gregor sofort auf Onkel Joggeli zu.

Gregor: Wir brauchen sofort ein schnelles Fahrzeug, damit wir den Film in meiner Kamera in der Dunkelkammer entwickeln können.

Joggeli: Alles klar Junge, steige ein.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44283889zk

Gregor: Ist das etwa ihr ernst?

Joggeli: Nein das ist Berta.

Gregor: Dann lassen sie mal die Hühner galoppieren.

Nach 10 Minuten und 12 Sekunden stand Berta in einem großen Loch der weitläufigen Golfanlage.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44283890ww

Joggeli: Rien ne va plus, wir stecken fest. Die Batterie ist alle.

Gregor: Mein Gott, und noch ca. 5 km bis zum Ziel, also  das Haupthaus „Gut Bavaria“. Hier müssen wir elendig verrecken. Keiner wird uns hier jemals in diesem Loch finden.

Joggeli: Doch im Sommer des nächsten Jahres bei den zweiten offenen  Golfmeisterschaften.

Gregor: Ich hab zum Glück meinen Kompass dabei. Ich werde nach „Gut Bavaria“ laufen. Wenn ich dort angekommen bin, werde ich sofort alle Rettungsmaßnahmen in die Wege leiten.


Joggeli: Für Berta?

Gregor: Nein für sie.


Seine Kamera mitführend machte sich Gregor auf dem Weg. Sein Kompass leistete ihm dabei gute Dienste, obwohl er sicherlich auch ohne ihn den Weg finden würde. Darüber hinaus orientierte er sich nach der Sonne. Man merkte ihm seine Erfahrung als Pfadfinder an, dessen Qualitäten ihm bei der Hoffmann-Group größten Respekt einbrachten.
Obwohl er sich auf dem Golfplatz überhaupt nicht auskannte, da es nicht unbedingt sein Sport war, hatte er keine Probleme seinem  Ziel näher zu kommen. Nach einem Dauerlauf hatte er nach 20 Minuten schon sein Ziel erreicht, ohne das er sich verausgaben musste.

Dort erzählte er James und Othilie in knappen, kurzen Sätzen und sparsamen Sätzen, wie man es von einem Schotten gewohnt ist, die vergangenen Geschehnisse. Auch Othilie mochte diesen Jungen sehr, vielmehr bewunderte sie ihn sogar sehr, da jede Aussage von ihm Hand und Fuß hatte. Bei ihm kam kein Wort zu viel über seine Lippen. Über seine anderen Qualitäten verschaffte er sich ebenfalls großen Respekt bei allen Personen.


Gregor: Onkel Joggeli sitzt mit seinem E-Mobil mangels leeren Akkus in Loch 13 fest. Ich habe ihm im Sand noch schnell ein Loch gegraben, wo die Erde etwas feuchter ist, und sich dort hineinlegen kann. Ich habe ihm ebenfalls den Spitzwegerich gezeigt, deren Blüten und Knospen er essen kann. Ebenfalls absolut genießbar der Löwenzahn. Beim Löwenzahn spreche ich hier von der Wiesen-Kuhblume. Es gibt nämlich noch den Herbst-Schuppenlöwenzahn. Der ist aber auch essbar, also keine Sorge. Das wären in Kürze die Pflanzen die ich Onkel Joggeli auf die Schnelle gepflückt und gegeben habe.

Othilie bekam vor Staunen den Mund gar nicht mehr zu.


Gregor: Nun in knappen Ausführungen das nächste Problem. Wir müssen den Film meiner Kamera entwickeln. Denn dort habe ich eine Person abgelichtet, die sich auf dem ersten Friedhof sehr verdächtig benommen hat. Meine sparsamen Aufnahmen reichen aus, um den Kerl evtl. von Mirjana identifizieren zu können. Erbitte sofortiges Handeln. Nähere Einzelheiten „erspare“ ich mir.

Wie man gut erkennen kann, ist jedes überflüssige Wort bei Gregor nicht vorhanden. Auch in dieser Hinsicht  kommt der sprichwörtliche aber durchaus wohltuende Geiz des jungen 15 jährigen Schotten zur Geltung.

Die 14 jährige Beatrice fühlte sich an seiner Seite sehr wohl. Sie liebte und verehrte ihn abgöttisch, obwohl sie das bisher aus Schüchternheit verheimlichte. Nun ja, Gregor hatte bisher auch keine Erfahrungen mit Mädchen gemacht. Auch er hatte besaß eine gewisse Schüchternheit.

Othilie: Dann fahren wir mit zwei Autos los. Ingrid holt Joggeli und Mirjana ab. Sie kann, nachdem die Bilder entwickelt sind, feststellen ob sie diese Person kennt.  

So steht es geschrieben, so soll es geschehen.

Kurze Zeit später fuhren die beiden erwähnten Personen zum Gutshaus zurück, wobei Onkel in der Wartezeit am 13. Loch mehrere Golf-Bälle einsammelte.

Joggeli prahlte vor Mirjana von seinen excellenten Golf-Künsten.

Joggeli: Nicht das ich mich irgendwie hervorheben möchte, dieser Eindruck wäre natürlich völlig falsch, aber ich halte hier mit 3 unter Par den Platzrekord. (Par: die Anzahl der Schläge, die ein Golfer für ein Loch brauchen sollte) Man nennt das in der Fachsprache auch einen Albatros. Einen Birdie (Ein unter Par) spiele ich hier regelmäßig.


Kurze Zwischenbemerkung:

Es soll hier unter uns Lesern tatsächlich Personen geben, die sich im Golf-Sport nicht so auskennen. Das macht überhaupt nichts. Ich habe auch erst im 18. Lebensjahr mit einem Golf angefangen. Und zwar direkt nach der bestandenen Führerscheinprüfung, die ich natürlich im ersten Anlauf geschafft hatte. Der Fahrlehrer sagte zu mir, dass ich ein begnadeter Autofahrer wäre, der sich sehr rücksichtsvoll um jüngere Frauen kümmerte. Very Happy  Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich nach jedem Fachbegriff im Golf die dazu notwendige Erklärung in Klammern setze. Also so (…….). Jetzt aber zurück zu Joggeli und Mirjana.

Joggeli: Die Vorlage für diese anspruchsvolle Anlage mit 18 Löchern liegt bei 67 Schlägen.

Mirjana: Also haben sie schon mit 64 Schlägen die Runde beendet. Das bedeutet 3 unter Par.


Joggeli: Genau richtig. Ein Ass habe ich auch schon gespielt (ein einziger Schlag, der den Ball direkt ins Loch befördert). Und das bei einem Blind Hole (ein Loch, das der Golfer beim Golfschlag nicht sehen kann). Um so etwas zu beherrschen, muss man viel Zeit auf der Chipping Area verbringen (ein Übungsgelände auf dem Platz, auf dem Chips (Chip: ein kurzer, flacher Annäherungsschlag) und Pitches (ein kurzer, hoher Annäherungsschlag zur Fahne) trainiert werden).
Wenn sie möchten kann ich ihnen bei Gelegenheit den Golf-Sport ein wenig näher bringen.

Othilie, die mit im Auto saß: Genau, bei passender Gelegenheit. Jetzt sollten wir die Gelegenheit nutzen, um uns die Bilder anzuschauen, die Gregor mit seiner Kamera  geschossen hat.
Joggeli: Genau, dass ist jetzt das wichtigste.


Im Vorführraum des Gutshauses:

James: Wir haben den Negativfilm entwickelt und auch Dias gemacht. Das Ergebnis ist sehr ansprechend. Gregor hat mit der Nikon S2 wirklich eine gute Kamera, und fotografieren kann er auch gut.

Nikon S2 Messsucherkamera

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Info:
Nachdem das japanische optische Unternehmen Nippon Kōgaku Tōkyō K.K bereits ab 1936 Objektive unter der Bezeichnung Nikkor für die Messsucherkamera „Hansa Canon“ geliefert hatte, wurde ab 1945 die Konstruktion einer eigenen Messsucherkamera mit zugehörigem System in Angriff genommen. Bereits 1946 wurden Prototypen gebaut. Das äußere Erscheinungsbild sowie Entfernungsmesser und das Objektivbajonett wurden den Contax-Messsucherkameras nachempfunden, der Verschluss dem der Leica-Kameras. Aufgrund von Änderungen an der Kupplung zwischen Entfernungsmesser und Objektiv sind die Systeme von Contax und Nikon jedoch trotz des identischen Bajonetts nicht voll kompatibel. Bei Brennweiten bis 35 mm liegen die Differenzen zwischen beiden Systemen aber noch innerhalb der Toleranz.

Das Messsucherkamerasystem wurde von Nikon vom Erscheinen der Nikon I 1948 bis zur Einstellung der Nikon SP 1965 gepflegt. Das System umfasste neben den Kameras und Motorantrieben Objektive mit Brennweiten von 21 bis 1000 mm, Spiegelkästen für Objektive ab 180 mm (womit die Messsucherkameras praktisch zu Spiegelreflexkameras wurden) und Nahaufnahmezubehör.


Zurück zum Gutshof:

James: Dann last uns mal die eingerahmten Dias auf der Leinwand anschauen. Die Fenster sind verdunkelt und das Licht ist auch aus. Los geht’s.

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Zuerst kam eine heitere Stimmung auf, als James einige Bilder von Füchsen zeigte, die Gregor schon vor dem heutigen Tag fotografiert hatte.

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Othilie: Gregor, wunderbare Aufnahmen von dir.

Gregor: Ich habe noch viel mehr. Auch in der Nacht habe ich die Tiere beobachtet. Nachts erwacht der Wald zum Leben.


Othilie: Ich weiß, die anderen Kinder haben mir davon erzählt. Ich denke mal, dass auch ich mal zwei oder drei Tage im Baumhaus leben sollte. Jedenfalls solltest du deine Bilder einem Verleger vorzeigen. Vielleicht haben sie Interesse daran ein Tierbuch herauszugeben. Ich würde dir jedenfalls dabei helfen und Kontakte herstellen.

Gregor: Danke Frau Hoffmann, dass Angebot nehme ich gerne an. Was ich noch sagen wollte: Jetzt kommen die von mir „geschossenen“ Fotos von dem Überflug über „Gut Bavaria“.

Kurze Zeit später war es ganz still im Vorführraum, als die Bilder auf der Leinwand erschienen.


Nach dem dritten Foto ertönte ein spitzer und entsetzter Schrei aus Mirjanas Kehle.

Den Mann kenne ich. Ich habe ihn schon öfters an der Seite von meinem Chef Vito Cascio Ferro gesehen. Seinen Namen weiß ich leider nicht.

James: Aber ich kenne ihn: Das ist Bernardo Provenzano

James: Im Sizilien des 19. Jahrhunderts liegen die Wurzeln des Geheimbundes, der ursprünglich als Mafia bezeichnet wurde. Heute wird der Begriff etwas weiter gefasst und allgemein als Verbrecherorganisation definiert. Sizilien allerdings ist noch immer Heimat einer der größten Mafiabanden weltweit: der Cosa Nostra. Lange Zeit galt Bernardo Provenzano, 1933 in Corleone geboren, als Boss der Gangstergruppe, die sich auf Schutzgelderpressung spezialisiert hatte.
Seine Geschichte ist rekordverdächtig, denn auf sein Konto sollen nicht nur etwa 40 Morde gehen.


James: Oh Gott, jetzt wird es ungemütlich hier auf „Gut Bavaria“.


Ende Teil 434
Ach du meine Güte, mit dem letzten Satz von James hat er den Nagel auf dem Kopf getroffen. Jetzt bekommt es die Hoffmann-Group auch noch mit der Cosa Nostra zu tun. Schlimmer kann es ja wohl kaum noch kommen.


Geschrieben am 07.08.21
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Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Sa Sep 03, 2022 9:49 am
Liebe Leser,
in Anlehnung an diesen Film, habe ich die letzten Teile und nächsten Teile, der Episode auf den Paten auf „Schloss Bavaria“ ins Spiel gebracht.
(Wie ihr sicherlich gelesen habt).
Aber die dramatischen Begebenheiten nehmen ja noch zu.

 
Kinostart vor 50 Jahren Als „Der Pate“ nach Deutschland kam

Geplant war die Bestseller-Verfilmung  „Der Pate“ als Low-Budget-Produktion. So engagierte man den unbekannten Regisseur Francis Ford Coppola. Er verwandelte den Roman in ein verstörendes Bild von Amerika – und ein filmisches Meisterwerk. Vor 50 Jahren kam es in die westdeutschen Kinos.
Von Christian Berndt | 24.08.2022

Eine sizilianische Hochzeit im New York des Jahres 1945. Der mächtige Mafia-Boss Vito Corleone richtet für seine Tochter ein riesiges Fest aus. Während die Gäste im Garten feiern, sitzt Vito im Haus und empfängt Bittsteller. Zum Beispiel einen Mann, dessen Tochter misshandelt wurde. Die Täter wurden zwar verurteilt – aber nur zu einer Bewährungsstrafe:
„Die beiden wurden freigelassen, noch am selben Tag! Da sagte ich zu meiner Frau: für Gerechtigkeit müssen wir zu Don Corleone.“
„Warum gehst Du zur Polizei, warum kommst Du nicht gleich zu mir?“

Auch Innenminister Hans-Dietrich Genscher kam zur Premiere

Marlon Brando spielt den „Paten“ als allmächtigen Patriarchen, den eine mystische Aura umgibt. Alleine diese Anfangsszene schrieb Filmgeschichte. Regisseur Francis Ford Coppola gelang mit „Der Pate“ ein damals völlig unerwarteter Triumph und der bis dahin erfolgreichste Kinofilm aller Zeiten. Auch der Kinostart in der Bundesrepublik am 24. August 1972 war ein Ereignis, zur Europapremiere in München kam Prominenz vom Hochadel bis zu Innenminister Genscher.
Auch beim deutschen Publikum und der deutschen Kritik kam der Film an,  „Die Zeit“ schrieb: „Eine Saga von klassischem Format, nicht zu Unrecht mit ‚Vom Winde verweht‘ verglichen, ein großes Familienepos mit einem erstaunlich variablen, doch nie atemlosen oder langatmigen Erzählfluss.“

Ford Coppola lehnte zunächst ab

Als das Paramount-Studio Ende der 60er-Jahre die Rechte an dem Bestseller „Der Pate“ erworben hatte und bekannte Namen für die Regie anfragte, gab es nur Absagen. Auf den jungen Regisseur Francis Ford Coppola kam man nicht zuletzt deswegen, weil er italienischstämmig war. Aber zunächst lehnte auch Coppola ab: „Ich fand, dass es ein populärer, auf Sensationen bedachter Roman war, ziemlich billiges Zeug. Deshalb hörte ich mit dem Lesen wieder auf und sagte: forget it.“

Al Pacino kongenial als Pate Junior

Coppola kam aus dem Umfeld der New-Hollywood-Bewegung. Die jungen Autorenfilmer wollten das krisengeschüttelte Hollywood, das 1970 die niedrigsten Kinobesucherzahlen seiner Geschichte erlebte, revolutionieren. Coppola nahm aus Geldnot das Angebot von Paramount schließlich doch an und setzte gegenüber dem Studio, das unbedingt einen Kinoerfolg brauchte, seine künstlerischen Ideen durch. Er bestand zum Beispiel darauf, die Titelrolle dem eigenwilligen Altstar Marlon Brando zu geben, mit dem niemand mehr arbeiten wollte. Und für die Rolle des Paten-Sohns Michael bestand Coppola auf dem unbekannten Al Pacino, der dann im Film als eiskalter Nachfolger seines Vaters brillierte:
„Fredo, du bist mein älterer Bruder, und ich liebe dich. Aber ergreife nie wieder gegen deine Familie für irgendjemand Partei. Nie wieder!“

Die Mafia romantisiert?

Coppola bezeichnete sein Werk als Metapher für den modernen Kapitalismus – mit dem Aufstieg zum Großunternehmen verlieren auch die Corleones ihre Traditionen. Kritiker sahen darin eine Romantisierung der Mafia, und tatsächlich erscheint der alte Pate als gütiger Beschützer, während sein Sohn zum skrupellosen Geschäftsmann mutiert. Coppola verklärt die Corleones unter Führung des alten „Paten“ zu einer Familie, die strikt sizilianischen Traditionen folgt – mit der echten Mafia hatte das nichts zu tun.
Aber der Film soll auch gar nicht die Realität abbilden, vielmehr ist der „Pate“ in seiner kunstvollen Gestaltung eine düster-verfremdete Spiegelung amerikanischer Gegenwart. In der Fortsetzung „Der Pate 2“ wird diese Botschaft noch deutlicher – hier erzählt Coppola aus der Vergangenheit der Corleones um 1920, als der alte „Pate“ treu für Familie und die Nachbarschaft sorgte, und schildert gleichzeitig, wie sein Nachfolger Michael alle Moral dem Geschäft opfert:
„Mike, das ist undurchführbar.“
„Nichts ist undurchführbar.“
„Genauso wenig kannst du den Präsidenten umbringen, es kommt niemand an ihn ran.“
„Wenn etwas sicher ist in diesem Leben, und das hat die Geschichte uns gelehrt, dass du jeden ermorden kannst.“

„Der Pate“ – Hollywoods erster Autorenfilm-Blockbuster

Mit seiner Skrupellosigkeit zerstört Michael schließlich die Familie. Coppola sah sein Epos als Parabel auf ein Amerika, das im modernen Kapitalismus seine Moral verloren hat. Die Fortsetzung wurde 1974 noch stürmischer gefeiert, man sprach vom größten Filmkunstwerk seit „Citizen Kane“, und „Der Pate 2“ gewann als erste Fortsetzung einen Oscar für den besten Film. Die Studios investierten nach diesem Erfolg in immer teurere Großfilme, künstlerische Wagnisse wurden damit kaum mehr möglich. Die Zeit der Blockbuster begann. Coppola hat mit dem „Paten“ den ersten Autorenfilm-Blockbuster geschaffen, aber damit das Ende des künstlerischen Aufbruchs in Hollywood eingeläutet.
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So Sep 04, 2022 6:05 pm
Liebe Leser,

ich hoffe, dass euch die Teile der "Lehrjahre" vom Freitag gut gefallen haben.
Am nächsten Freitag geht es rund, oder sagen wir besser gefährlich zu auf "Schloss Bavaria".

Denn dann heißt es:

Ohne Krimi Geht Die Mimi Nie Ins Bett - Bill Ramsey




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Di Sep 06, 2022 7:40 pm
Liebe Leser,

ich möchte euch ein wenig einstimmen, auf die Begebenheiten die in den nächsten beiden Teilen auf euch zukommen wird.
Die Mafia setzt alles daran, um Mirjana habhaft zu werden.
Im Wald des riesigen Areals nähert sich unbemerkt eine einsame Gestalt.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44314465qt

Eine Rolle wird auch eines der Baumhäuser auf dem Areal der Hoffmann-Group spielen.
Denn hier kommt es zum absoluten Showdown, bei dem es um Leben und Tod gehen wird.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44314464gj

Mehr möchte ich noch nicht verraten.

Aber zieht euch warm an.
Schließt die Fenster, und zieht euch eine Decke über den Kopf.

Zu diesen Begebenheiten passt diese Musik:


STAHLNETZ - Titelthema Dragnet


Stahlnetz Titelthema "Dragnet". Die Musik wurde komponiert von Ray Anthony für die amerikanische Polizeiserie "Dragnet", die auch in der ARD (Regionalprogramme) unter dem Titel "Polizeibericht" in den 60iger Jahren zu sehen war. Das Musikthema wurde unverändert für die deutsche Stahlnetz-Reihe übernommen.

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Mi Sep 07, 2022 6:56 pm
Liebe Leser,

die nächsten beiden Teile (435 + 436) der Familiensaga,


"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",

erscheinen wieder am nächsten Freitag, den 09.09.2022,

hier in diesem Forum.


Viel Spannung und gute Unterhaltung

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Do Sep 08, 2022 5:23 pm
Sag mir, wo die Blumen sind, Cover. Peace for Ukraine. Song of freedom in Ukraine, by Liliya Latzko

Das Antikriegslied "Sag mir, wo die Blumen sind" (Englisch: "Where have all the flowers gone") wurde 1955 von dem US-amerikanischen Singer-Songwriter Pete Seeger geschrieben. Zahlreiche deutsche Interpreten - die wohl bekannteste unter ihnen Marlene Dietrich - aber auch Ute Lemper, Hildegard Knef, Katja Ebstein, Nana Mouskouri oder Hannes Wader und Ben Becker - sangen diesen weltberühmten Song. Motto: Make peace, not war! Oder mit anderen Worten: Wann wird man je verstehen, dass man aus Geschichte lernen muss!? Er ist aktueller denn je. Die Videoaufnahmen zu diesem Lied, gesungen von Liliya Latzko, stammen vom 25.02.2022 aus der vom Kriegsgebiet betroffenen Region bei Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine in der Nähe zur Grenze von Russland.

Peace and freedom for Ukraine.

Gesang/Vocals: Liliya Latzko, Text und Musik: Pete Seeger, Produziert von Ralf Erkel.



Text:
Sag mir wo die Blumen sind
wo sind sie geblieben
Sag mir wo die Blumen sind
was ist geschehen?
Sag mir wo die Blumen sind
Mädchen pflückten sie geschwind
Wann wird man je verstehen
wann wird man je verstehen?
Sag mir wo die Mädchen sind
wo sind sie geblieben?
Sag mir wo die Mädchen sind
was ist geschehen?
Sag mir wo die Mädchen sind
Männer nahmen sie geschwind
Wann wird man je verstehen?
Wann wird man je verstehen?
Sag mir wo die Männer sind
wo sind sie geblieben?
Sag mir wo die Männer sind
was ist geschehen?
Sag mir wo die Männer sind
zogen fort der Krieg beginnt
Wann wird man je verstehen?
Wann wird man je verstehen?
Sag wo die Soldaten sind
wo sind sie geblieben?
Sag wo die Soldaten sind
was ist geschehen?
Sag wo die Soldaten sind
über Gräben weht der Wind
Wann wird man je verstehen?
Wann wird man je verstehen?
Sag mir wo die Gräber sind
wo sind sie geblieben?
Sag mir wo die Gräber sind
was ist geschehen?
Sag mir wo die Gräber sind
Blumen wehen im Sommerwind
Wann wird man je verstehen?
Wann wird man je verstehen?
Sag mir wo die Blumen sind
wo sind sie geblieben?
Sag mir wo die Blumen sind
was ist geschehen?
Sag mir wo die Blumen sind
Mädchen pflückten sie geschwind
Wann wird man je verstehen?
Wann wird man je verstehen?
Quelle: LyricFind
Songwriter: Peter Seeger


Es ist unfassbar was hier mitten in Europa passiert. Hat man nichts gelernt aus den ganzen Kriegen? Wieviel Leid muss noch geschehen?
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Do Sep 08, 2022 8:34 pm
Mit tiefer Trauer habe ich vor 60 Minuten die Nachrift vernommen,
dass die Queen heute nachmittag im Alter von 96 Jahren verstorben ist.
Eine Person vor der ich persönlich großen Respekt hatte


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44322541rf

God Save the Queen - Gott schütze die Königin! (EN,DE lyrics)




Ich denke da auch an die zwei Besuche der Queen auf Schloss Bavaria und dem Besuch der Hoffmann-Group in London im Buckingham-Palast und auf Schloss Windsor.
Das ist zwar nur Geschichte, aber es spiegelt meine Wertschätzung zum englischen Königshaus wieder.
Heike war zum Beispiel das Lieblingskind der Hoffmanns, und sie telefonierte einmal die Woche mit ihr.

Mal sehen, dass ich die Teile des Besuchs der Queen auf "Schloss Bavaria" zur Erinnerung hier an dieser Stelle hineinsetze.

Mit tiefer Verneigung vor dieser fantastischen Frau

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Fr Sep 09, 2022 11:00 am
Die phantastischen Abenteuer auf „Gut Bavaria“




Lehrjahre sind keine Herrenjahre    
       
                                   Teil: 435  
                                Kapitel: 537
Montag, der 26.07.1965


Entsetzliche Ereignisse im Baumhaus

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Nach dem dritten Foto ertönte ein spitzer und entsetzter Schrei aus Mirjanas Kehle.

Den Mann kenne ich. Ich habe ihn schon öfters an der Seite von meinem Chef Vito Cascio Ferro gesehen. Seinen Namen weiß ich leider nicht.

James: Aber ich kenne ihn: Das ist Bernardo Provenzano


Im Sizilien des 19. Jahrhunderts liegen die Wurzeln des Geheimbundes, der ursprünglich als Mafia bezeichnet wurde. Heute wird der Begriff etwas weiter gefasst und allgemein als Verbrecherorganisation definiert. Sizilien allerdings ist noch immer Heimat einer der größten Mafiabanden weltweit: der Cosa Nostra. Lange Zeit galt Bernardo Provenzano, 1933 in Corleone geboren, als Boss der Gangstergruppe, die sich auf Schutzgelderpressung spezialisiert hatte.
Seine Geschichte ist rekordverdächtig, denn auf sein Konto sollen nicht nur etwa 40 Morde gehen.


James: Oh Gott, jetzt wird es ungemütlich hier auf „Gut Bavaria“.
Frl. Mirjana, ich verspreche ihnen, dass wir alles zu ihrer Sicherheit unternehmen werden, was in unserer Macht steht. Und das ist verdammt nicht wenig.

Mirjana leise: Und das alles wegen meiner unwichtigen Person. Ich bereite ihnen sehr viel Arbeit und Aufwand, der um mich hier geschieht.

Othilie: Es gibt keine unwichtigen Personen.

Mirjana niedergeschlagen:  Danke Frau Hoffmann.


Polly: Wie werden jetzt gemeinsam das Abendbrot einnehmen, und dabei die weitere Vorgehensweise beratschlagen.
(Und so geschah es dann auch).

James: Ich habe bereits einige Vorkehrungen mit Eddy beschlossen. Die beiden Zimmer rechts und links nehmen dem ihrigen werden geräumt und von uns belegt. In ihrem Schlafraum schlafen zusätzlich Martina und Wolf „Lupo“. Beide Ausgänge auf dem Flur zum Treppenhaus und zu den Aufzügen werden Tat und Nacht bewacht. Der Aufzug selbst kann auch nur mit dem Schlüssel in Bewegung gesetzt werden. Im Erdgeschoss bleiben alle Fenster bis auf weiteres verschlossen. Die sind sowieso mit einer Alarmanlage gesichert. Ein unerlaubtes Eindringen wird kaum möglich sein.
Darüber hinaus werden viele Einsatzbeamte der Polizei auf dem Areal auf Streife gehen. Denn auch die Kripo hat die Hoffnung endlich diesem Clan auf die Schliche zu kommen und für deren Festnahme zu sorgen. Unsere Privatpiloten werden weiterhin das Gelände überfliegen. Mit an Bord werden diesmal Beamte sein, die mit Wärmebildkameras das Gelände überwachen.[/b
]  

Othilie: Mit Verlaub, wie will man die ca. 50 km lange Außengrenze unseres Areals überwachen. Dazu wäre eine ganze Armee von Nöten. Wenn wir jeweils eine Person pro 10 Meter auf 30 km in der Nacht aufstellen, brauchten wir 3.000 Personen die auf Patrouille gehen. Alle 20 Meter wären es immerhin immer noch 1.500 Personen. Zu überwachen wären insgesamt zirka 56,25 km² oder 5625 Hektar. Und es gibt dann immer noch genügend Schlupflöcher. Wir können ja keinen Zaun ziehen. Und selbst da wäre es kein Problem, diesen zu überwinden oder zu untergraben. Und wenn diese Verbrecher dann schon bis zum Haus gelangt sind, werden sie das eine oder andere Schlupfloch im Haus schon finden.

Eddy: Haben sie evtl. eine andere Idee?

Othilie: Ja, die habe ich. Mirjana, könnte in der Zwischenzeit in einem unserer Baumhäuser übernachten. Natürlich nicht alleine.  Und wenn wir dann eine Postenkette im Abstand von 10 Meter um das Baumhaus herumplatzieren, brauchen wir nur einen Bruchteil von Sicherheitskräften. Da kann keiner ungesehen durchschlüpfen.

James: Einfach genial, genial einfach. Das ist die Lösung.
 

Polly: Mirjana, hast du schon einmal in einem Baumhaus geschlafen?

Mirjana: Noch nie. Das hört sich auch sehr romantisch an.

Joggeli: Und nicht nur das. Es ist die absolut sicherste Methode für einen Unterschlupf.

Othilie: Wir bieten da zwei von fünf Möglichkeiten an. Das wäre einmal unter anderem diese bewährte Konstruktion,
   

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Oder das absolut neue Haus, welches von Hauptbrandmeister Brandt während unserer Abwesenheit mit seiner Truppe neu errichtet hat.

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Grund war die große Anzahl unserer Waisenkinder, so dass wir in der Lage sind noch mehr Kinder auf einmal nächtigen zu lassen. Es ist zweistöckig, so dass die Kinder dort auch in der ersten Etage in der frischen Luft sitzen und spielen können.
Auch dieses Haus ist komplett elektrifiziert und mit einer Heizung für den Winter versehen. Eine Chemo-Toilette und Wasser besitzt es auch, sowie eine kleine Kochgelegenheit. Ein kleiner Kühlschrank ist auch vorhanden. Es können dort bis zu 4 Personen drin schlafen. Es ist sofort einsatzbereit.
Herr Brandt und seine Truppe hat wieder großartige Arbeit geleistet.

Mirjana: Danke, ich nehme dieses Angebot gerne an.

Polly: Und natürlich wirst du dort (Polly spricht sie schon mit „du“ an) die Zeit nicht alleine verbringen. Außer der kaum sichtbaren Postenkette, die Tarnanzüge tragen werden,


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wird unser erfahrener Scout Gregor, Gangster-Jägerin Martina, und Spürnase Wolf „Lupo“ bei dir schlafen.

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Joggeli wird in allernächster Nähe das Umfeld um das Baumhaus beobachten.  

Hier ein Bild von Joggeli:

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Um 18 Uhr nahm die Postenkette um das Baumhaus herum Gestalt an. Es konnte unter normalen Umständen keine Maus hindurchschlüpfen. Aber was war in diesen Tagen schon normal.

Um 19 Uhren wurden die erwähnten Bewohner, nachdem sicher gestellt war das das Gelände keine ungebeten Besucher anwesend waren, mit dem Jeep zum Baumhaus gefahren. Mit dabei war eine reichliche Anzahl von Lebensmittel, Getränke, Kleidung und Toilettenpapier.

Martina, Gregor, Mirjana und Lupo weihten also das neue Baumhaus ein.

So langsam verschwand die Sonne am Horizont, aber genauso langsam stieg die Spannung bei allen beteiligten Personen. Und das war nicht verwunderlich, da bei den Patrouillenflügen zwei weitere Personen gesichtet wurden, die durch ihr merkwürdiges Verhalten auffielen. Die meisten waren sich sicher, dass irgendetwas in dieser Nacht geschehen würde. Was, das stand in den Sternen. Und davon gab es reichlich in der klaren Nacht.
Die Vorsichtsmaßnahmen waren enorm. James, Eddy, Joggeli, Hauptwachtmeister Schulz, Herr Bolle, Franz Schmidt, Frank Langer, Wachtmeister Müller aus „Ups“, sowie zwei Schützenbrüder aus dem gleichen Ort, bildeten einen Sperrgürtel um das Baumhaus. Also einen Ring.

Jeder der erwähnten Personen war bis an die Zähne bewaffnet. Zwischen James und Martina bestand eine Funkverbindung. Wobei James einen Kopfhörer trug, so dass man evtl. Sprachnachrichten weitestgehend leise übermitteln bzw. hören konnte.

Jegliches Rauchen von Zigaretten wurde eingestellt. Einmal wegen der Waldbrandgefahr, und einerseits wegen dem verräterischen Glimmen der Glut. Denn man wollte nicht die Täter abschrecken, sondern der oder die Ganoven dingfest machen. In einem war man sich aber fast einig, und das war die Vermutung, dass man es hier evtl. nur mit Handlangern der Gangsterbosse zu tun haben würde, die die Drecksarbeit für die Verbrecherbande tätigen wollten. Das Ziel von denen war klar, sie wollten Mirjana mundtot machen. Sie wusste einfach zu viel.

Anweisung von James war, dass Martina das Licht im Baumhaus anbehalten sollte. Sie sollte ruhig die Verbrecherbande anlocken. Ein gefährliches Unterfangen, aber trotzdem sinnvoll.
Im ersten Baumhaus, welches sich nur 20 Meter weit weg befand, hielt sich der Förster Herr Siegel auf, der ein Nachtsichtgerät zur Hand hatte. Bei diesem Baumhaus gab es eine Kuppel auf dem Dach von dem er einen guten Überblick über das Gelände hatte.

Info:
Ein Nachtsichtgerät ist eine technische Vorrichtung, welche die visuelle Wahrnehmung in Dunkelheit oder Dämmerlicht ermöglicht oder verbessert.
Nachtsichtgeräte werden von Naturforschern, Jägern, dem Militär, der Polizei, von Sicherheitsdiensten und auch von Privatpersonen verwendet. Nachtsichtgeräte eignen sich auch zur Beobachtung der Strahlung von im Infrarotbereich arbeitenden Lasern.
Die Markteinführung der Nachtsichtgeräte erfolgte im Jahr 1960. Durch die höhere Lichtverstärkung sind Nachtsichtgeräte der zweiten Generation für deutlich höhere Distanzen geeignet. Dies geht auf eine Mikrokanal-Platte zurück, die sich hinter der Photokathode befindet und mit unzähligen Glasröhrchen versehen ist.


Man konnte also feststellen, dass die Schutzmaßnahmen für Mirjana sehr gut ausgearbeitet waren. Trotzdem lag eine enorme Spannung in der Luft, die  von Minute zu Minute stärker wurde. Denn man hatte es hier nicht mit Wilderen zu tun, sondern mit „Berufsgangstern“ denen jedes Mittel recht war, um ihr Ziel zu erreichen.  
Im Baumhaus unterhielten sich Gregor, Martina und Mirjana sehr angeregt. Jeder der drei Personen erzählte von sich und das was sie bisher so alles erlebt hatten. Und das war weiß Gott nicht wenig.


Mirjana erzählte viel von ihrer Heimat, und dazu gehörte natürlich auch die Bosnische Küche. Hier einmal typische Speisen, die dort regelmäßig und gerne gegessen wird.
• Ćevapčići: gegrillte Röllchen aus Hackfleisch.
• Pljeskavica: gegrilltes gewürztes Hackfleisch-Patty mit einer Mischung aus Schweine-, Rind- und Lammfleisch.
• Begova Čorba: Eintopf mit Hühnerfleisch, Gemüse und Okraschoten.
• Gefüllte Paprika oder Filovana paprika: mit Hackfleisch und Reis gefüllte Paprika.

Es blieb nicht aus, dass Mirjana nun ihre Kochkünste unter Beweis stellte. Das war unter anderem Ćevapčići und gefüllte Paprika. Nach einiger Zeit wehte ein köstlicher Geruch im Haus und auch vor dem Haus.

Die Wachposten reckten genießerisch ihre Nasen in die Höhe und verfluchen ihr trockenes Brot mit gebackenen Bohnen. Martina erlaubte sich dann den Scherz und ließ etliche Ćevapčići und Ražnjići  (Bild) an der Angelrute herunter.

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Wie hungrige Wölfe stürzten sich die Männer auf diese beiden Gerichte, wo bei Martina das eine oder andere Mal plötzlich die Angel nach oben zog, und somit die Leute etwas ärgerte. Aber das machte sie beim nächsten mal wieder gut, indem sie kurze Zeit später mehrere Fleischspieße auf einmal herunterließ.

Nun waren sie alle wieder gute Freunde.

Einige Zeit später wehte der Duft von Kaffee über das Gelände. Wieder gingen die Nasen nach oben, denn auch dieser Duft elektrisierte die Männer unten sehr. Das ist nicht der Kaffee denn wir Mitteleuropäer kennen.

Heiß, dick und stark, so kann man den Bosnischen Kaffee bezeichnen.
In Bosnien wird Kaffee eng mit Freundschaft und Nähe verbunden. Getrunken wird Kaffee den ganzen Tag. Er ist nicht nur ein Getränk, sondern ein Ritual. Je nach Tageszeit gibt es für das Kaffeetrinken eine eigene Bezeichnung:


]• razgalica – am Morgen
razgovoruša – später am Tag
sikteruša – nach dem Essen

Der Kaffee wird hier teilweise noch per Hand in einem Mörser (dibek) gemahlen. Anschließend wird das Kaffeepulver gesiebt. Welcher Vorteil könnte so viel Arbeit rechtfertigen? Ganz klar: der Geschmack. Besonders bei der puderfeinen Mahlung erhitzt sich das Pulver in einer Kaffeemühle sehr und verliert dabei ein Viertel des Aromas. Das passiert beim Mörsern nicht. Quelle: bunaa de.Bosnien.

Bosnian coffee - tradition and ritual



Zubereitung bosnischer Kaffee



Vergesst Jacobs-Kaffee, Melitta, Eduscho, und alle anderen Kaffeesorten. Das ist zum Vergleich des Kaffees aus Bosnien gefärbtes Wasser. Ich habe noch nie in meinem Leben einen bekömmlicheren Kaffee getrunken (Bosnien-Herzegowina) als ich dort zu einer Hochzeit eingeladen wurde (August 2021).

Nun jedenfalls kamen Martina und Mirjana kurze Zeit später die Treppe herunter, und verteilten diesen wohl schmeckenden Kaffee unter den Wachleuten.
Joggeli bedankte sich auf eine ganz besondere Weise. Er versah Mirjana mit einem Kuss auf die Wange. Ich bin mal gespannt, ob da später eine Zugabe erfolgt.


22 Uhr 15.[/size]

Es war mittlerweile stockdunkel. Nur das helle Licht aus dem Baumhaus hob sich von der Finsternis ab.
James leise: Das Licht muss kilometerweit zu sehen sein. Aber um diese Uhrzeit rechne ich noch nicht mit ungebetenem Besuch. Aber sie werden kommen, das habe ich im Gefühl. Nachts sind alle Katzen grau, also verlasst euch auf euer Gehör. Zum Glück haben wir auch mittlerweile Cheetah und Foxy hier. Sie werden sicherlich anschlagen und Warnlaute geben, wenn sie etwas hören, denn das Gehör dieser Tiere ist einmalig.


23 Uhr 30. Noch immer waren keine verräterischen Laute von fremden menschlichen Lebewesen zu vernehmen.

Ganz anders war es bei den Bewohnern im Baumhaus. Insbesondere Mirjana ging es psychisch etwas schlechter. Dieses jedenfalls meldete Martina leise über Funk. James reagierte sofort, und ließ Petra durch Hauptwachtmeister Schultz abholen. Nur wenige Minuten später verabreichte Petra unserer Mirjana intravenös ein entspannendes Sedativa (Beruhigungsmittel). Anschließend brachte Herr Schulz Petra wieder zum Gutshaus, denn dort behandelte sie ein Waisenkind welches über Magenschmerzen klagte.

0 Uhr 20. Wiederrum erklang über Funk die Stimme von Martina.

Martina: Mirjana wünscht sich die Gegenwart von Onkel Joggeli. Trotz des Beruhigungsmittels zittert sie wie Espenlaub.

James: Ok, ich schicke euch Herrn Hoffmann nach oben.

Gregor leise zu Martina: Ich denke mal, das die beiden da oben unter sich bleiben sollten.

Martina: Ok, wir besetzen das andere Baumhaus, und richten uns dort auf eine lange Nacht ein. Lupo belassen wir selbstverständlich bei Mirjana. Ich hoffe, das Mirjana ein Vertrauensverhältnis zu dem Wolf aufbauen kann.  

Eddy: Und ihr nimmt Cheetah bei euch auf. Denn auch dieses Tier hört und sieht alles, was um ihn herum geschieht.
James: Eddy, wir müssen den Patrouillendienst einstellen. Trotz der Wärmebildkameras und der drei Sportflugzeuge ist die Überwachung des riesigen Areals kaum möglich. Besonders in der Nacht. Das Dienstpersonal im Hauptgebäude auf „Gut Bavaria“ hat sich schon über die fortwährenden lauten Fluggeräusche beschwert. Ein Einschlafen wäre kaum möglich.  


James: Ok, der Einwand ist berechtigt. Stellen wir also für die Nacht den „Flugverkehr“ ein. So hören wir evtl. auch das Näherkommen von unliebsamen Personen besser.

1 Uhr.

Ängstlich schmiegte sich Mirjana an Joggelis breiten und kräftigen Schultern. Seitdem der Flugverkehr eingestellt wurde, herrschte eine beklemmende Stille über das Waldgebiet.
Diese hielt aber nicht lange an, da Lupo plötzlich oben im Baumhaus ein schauerliches Heulen von sich gab, welches sich ungefähr so anhörte:
Schaurig schönes Wolfsgeheul




Auf eine Antwort wartete Lupo aber vergeblich. Es reichte aber aus, dass sich Mirjana nun noch fester an Joggeli klammerte. An Schlaf war weiß Gott nicht zu denken. Nach einigen Minuten legte sich Lupo nun in das große Bett zwischen Mirjana und Joggeli, und war schließlich mit sich und der Welt wieder zufrieden.

1 Uhr 25

Im anderen Baumhaus, welches von Gregor und Martina in Beschlag genommen wurde, schaute der Bub schon seit geraumer Zeit durch sein ausgezeichnetes Fernglas. Plötzlich stutze er, als er einige Bewegungen im Untergrund mehrerer Büsche bemerkte. Ihm war klar, dass dies nicht die Orte waren, die von dem Wachdienst „Gut Bavaria“ überwacht wurden, war für ihn klar ersichtlich. Denn diese waren viel dichter an dem Baumhaus dran, als die Bewegungen die er in weiter Entfernung vernahm. Es könnte natürlich auch ein Tier sein, welches in der Nacht auf Beutefang geht. Also hieß es für Gregor: Unbedingt das Geschehen im Auge zu behalten. Er nahm auch ebenfalls seinen vorzüglichen Kompass zur Hand, und bestimmte die genaue Position der unmissverständlichen Bewegungen im Wald. Die Entfernung schätze er auf ca. 100 – 120 Meter. Auch darin war er als erfahrener Pfadfinder geübt. Er beauftragte Martina alle Lichtquellen im Haus zu löschen, erklärte ihr die momentane Situation, und forderte sie auf alle Positionsangaben schriftlich aufzuführen.
Auch Martina war mittlerweile, dank Gregor, Pfadi Sylvia, sowie James und Eddy, sehr gut involviert pfadfinderische Aufgaben zu übernehmen.

Martina zu Gregor: Unsere Leute können das aus ihrer Position nicht sehen, was dort vor sich geht. Unser Vorteil durch die respektable Höhe des Baumhauses ist enorm. Wir können viel weiter sehen als unsere Männer.

[size=18][b]Gregor: Richtig, aber lass uns weiter die Bewegungen im Auge behalten, bevor wir womöglich falschen Alarm auslösen.


Martina: Klar, ich habe aber noch eine Idee. Wir benutzen das Nachtsichtgerät, welches hier in einem der Schränke aufbewahrt ist. James hat mir davon erzählt. Du weißt ja, ich bekomme mit meinem Spezialschlüsselsatz jede Türe und jeden Schrank auf.  

Gregor: Super, wir sind ein tolles Team. Mach dich an die Arbeit.

Zwei Minuten später.

Martina: Beim zweiten Schrank bin ich fündig geworden. Das Schloss war schnell geknackt. Aber weißt du was ich noch gefunden habe?

Gregor: Das wirst du mir jetzt bestimmt erzählen wollen.

Martina: Treffer, in diesem Schrank ist an der Rückwand auch noch ein Waffenschrank eingebaut. Das haben mir James und Eddy verschwiegen.

Gregor grinsend: Absolut verständlich bei deinen Ambitionen auf Waffen jeglicher Art.

Martina: Auch diesen werde ich sicherlich knacken können. Was machen deine Beobachtungen an der Front.

Gregor: Im Moment ist alles ruhig. Ich nehme jetzt das Nachtsichtgerät zur Hand.


Martina: Ich habe den Schrank geknackt. Hätte mich auch gewundert, wenn ich das nicht geschafft hätte. Gefunden habe ich das hier.

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Martina: Das ist ein Halbautomatisches Scharfschützengewehr mit Zweibein und Schalldämpfer.

Gregor: Mein Gott, willst du hier den 3. Weltkrieg auslösen. Bist du wahnsinnig. Womit ich mal geschossen habe, war eine Fletsche. Da habe ich mit Papierkugeln geschossen.


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Martina: Nun ja, ich gebe zu das da zwischen einer Fletsche und einem Scharfschützengewehr ein gewaltiger Unterschied ist.

Gregor: Ach was, da wäre ich nie drauf gekommen.  

Martina. Am Freitag beginnt hier in „Ups“ das Schützenfest. Da möchte ich Schützenkönigin werden.

Gregor: Also mit diesem Gewehr schießt du garantiert den Vogel ab. Und das in verschiedener Hinsicht.

Martina: Nun ja, da ist etwas Wahres dran. Mit einem ähnlichen Gewehr habe ich im Januar dieses Jahres Tante Polly aus der Gruft des ersten Friedhofs gerettet.

Gregor grinsend. Und dabei hast du dir rein zufällig den Weg mit so einer Waffe freigeschossen.


Martina: Ich möchte mich ja nicht unbedingt loben, aber so ähnlich war es tatsächlich.  Siehst du den Baum dort auf 20°. Und zwar genau genommen die Eiche auf ca. 200 Meter
Entfernung, bei dem der rechte Ast unten schon leicht abgeknickt ist?

Gregor nach kurzer Suche durch den Feldstecher: Ja ich habe ihn gefunden.  

Martina: Schön, ich wette mit dir um 5 Kaugummis äh Kondome aus Heikes Warenbestand, dass ich diesen Ast nun endgültig abschießen werde.

Gregor: Die Wette halte ich.

Martina: Das Scharfschützengewehr hat eine absolute Zielgenauigkeit von bis zu 1.000 Meter. So zumindest die Aussage von Eddy. Und ich glaube ihm das.

Gregor: Ein Schuss daraus, und die Vögel werden vor Schreck und nicht nur die, tot umfallen.

Martina: Ich habe doch den Schalldämpfer drauf geschraubt.


Gregor: Na gut, dann mal los. Ich habe den Baum bzw. den Ast genau im Blickfeld des Fernglases.

Sekunden später war nur ein leises Plopp zu hören.

Gregor: Ich werde wahnsinnig, du hast den Ast tatsächlich glatt abgeschossen. Und das aus dieser Entfernung bei nur leichtem Mondlicht. Meine Hochachtung, du bist der geborene Scharfschütze. John Wayne würde vor Neid platzen.

Martina bescheiden: Nun ja, er hat nicht die Ausbildung genossen, die ich hinter mir habe. Man muss also nachsichtig mit ihm sein.

Gregor schmunzelnd: Ich bewundere deine absolute Bescheidenheit. Du kannst dir schon deine Königin aussuchen.

Martina: Das habe ich schon. Das wird die von mir verehrte Tante Polly sein.


Gregor: Dann ist ja alles geregelt. Jetzt sollten wir aber wieder das Gelände beobachten.

Martina: Kein Problem, ich sehe durch das Zielfernrohr genug. Zum Beispiel jetzt. Einer vom Schützenverein strullert (Pinkelt) in Onkel Joggelis alten Jägerhut.

Gregor: Dann schieß ihm den Schwanz ab. Ich meine den Mann vom Schützenverein.

Martina: Ich habe dich schon verstanden. Ich werde ihm den Hut wegschießen.

Gregor: Mein Gott, du hast es tatsächlich gemacht. Der Mann guckt jetzt wirklich blöd aus der Wäsche. So etwas habe ich tatsächlich noch nie gesehen. Ok, der Hut von Onkel Joggeli hat nun zwei Löcher. Eines vorne und eines hinten.


Martina: Das macht nichts. Dann bekommt Onkel Joggelis Kopf mehr Luft unter seinem durchsiebten Hut. Mal überlegen auf was ich jetzt zielen und schießen könnte? Aaaaaaaaah, ich sehe die Hausantenne auf dem Dach unseres Gutshauses. Da sind ca. 600 Meter von hier. Wenn ich die treffe, wovon ich leichtsinnigerweise ausgehe, kann Heike nicht mehr so viel Fernsehen gucken.
Nehme ich nun die Antenne von der ARD, dem ZDF oder die des Bayrischen Rundfunks. Nein, die Antenne vom Bayrischen Rundfunk klammere ich aus. Die weiblichen Fernsehansagerinnen  dort tragen oftmals sehr hübsche Dirndl. Sie sind übrigens von unserer Hoffmann-Group. Wir kleiden praktisch alle Fernsehansagerinnen mit unserer Kleidung ein. Das hat mir Tante Polly erzählt.

Na gut, ich wette mit dir, dass ich die Antenne treffe und abschieße, mit der Onkel Joggeli das Schweizer Fernsehprogramm empfängt. Ich setze zwei Gummipuppen aus unserer Hygieneabteilung unseres Kaufhauses im München, und zusätzlich ein Ei von Migros. Das macht nichts, weil Onkel Joggeli sowieso die dicksten Eier hat. Vielmehr seine Hühner.  

Gregor: Ich habe dich schon verstanden. Aber mit dir wette ich nicht mehr.

Martina: Das ist dein gutes Recht, du würdest wahrscheinlich sowieso verlieren.[/b
]

Gregor: Du hast wahrlich ein ausgeprägtes Selbstvertrauen. Dann mal Rohr frei für dein Schießgewehr.

Gregor: Woooouuuuh, du hast wieder getroffen. Jetzt steckt der abgeschossene Spargel, sprich die Antenne, kurioserweise ausgerechnet im neu angelegten Spargelfeld des Gutshofes.

Martina: Keine Angst, dieser lange metallische Spargel wird morgen garantiert geerntet. Da wette ich mit dir um zwei Keuschheitsgürtel.

Gregor. Die natürlich auch aus eurer Hygieneabteilung des Münchner Kaufhauses stammen.

Martina: Selbst redend, wir führen doch keine Billigprodukte aus China. Die überlassen wir den billigen Handelsketten.


Gregor: Bevor dir die Munition ausgeht, sollten wir uns tatsächlich wieder auf das wesentliche konzentrieren.

Martina: Keine Angst, ich habe noch drei volle Magazine hier liegen. Eddy ist wirklich gut bestückt. Dann werden wir uns jetzt voll und ganz auf die hiesigen Geschehnisse konzentrieren.

Gregor: Da wäre ich sehr verlegen drum, allein wegen der Flurschäden die du hier anrichtest.

Martina: In Ordnung, beobachten wir nun also weiter das vor uns liegende Areal von allen Seiten.

1 Uhr 45

Gregor: Bei unseren Nachbarn Mirjana und Joggeli im ersten Baumhaus scheint auch noch nicht die Müdigkeit eingekehrt zu sein. Sie sitzen bei voller Beleuchtung am Fenster. An Schlaf scheint keiner zu denken.

Martina: Das ist auch nicht verwunderlich. Das ist bei uns genauso. Die Aufregung der letzten 20 Stunden hinterlässt ihre Spuren. Schlafen kann keiner von uns allen. Trotzdem würde ich zur Sicherheit das Licht im Baum-Zimmer ausmachen. Sie sitzen am Fenster wie auf einem Präsentierteller. Das Licht wird man noch aus weiter Entfernung sehr gut sehen können.[/b
]  

[b]1 Uhr 55


Gregor: Aha, James geht zum Baumhaus. Wahrscheinlich will er die beiden darauf aufmerksam machen, dass die beiden das Licht löschen und sich vom Fenster entfernen.

Martina: Ich wollte auch so eben James darüber informieren. Dann hat sich das ja erledigt. Übrigens, fällt dir auch auf, dass Mirjana und Onkel Joggeli nackend am Tisch sitzen?

Gregor: Wenn die beiden ihren Spaß daran haben, dann soll es eben so sein.

Nur Sekunden später hallten zwei laute Schüsse durch den Wald.
Man hörte das Klirren einer Fensterscheibe im ersten Baumhaus, und dann herrschte eine Totenstille.


Am Fenster des Baumhauses waren nun die beiden Personen Mirjana und Joggeli nicht mehr zu sehen.
Was für eine fürchterliche Tat. Mir fehlen die Worte.[/b
]  


[b]Ende Teil  435
Was genau im Baumhaus geschah und wie es nun weitergeht, könnt ihr in Teil 436 erfahren, welches in einigen Minuten an dieser Stelle zu lesen ist.

Monika

Geschrieben am 17.08.21
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Fr Sep 09, 2022 11:27 am
Teil: 436  
                                Kapitel: 538

Dienstag, der 27.07.1965
                                              Nachts im Wald


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Geburtstagskinder vom 27. Juli 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1965 José Luis Chilavert
kam an diesem Tag zur Welt
1928 Joseph Kittinger
wurde an diesem Tag 37 Jahre alt
1940 Pina Bausch
feierte an diesem Tag ihren 25. Geburtstag
1958 Margarethe Schreinemakers
wurde an diesem Tag sieben Jahre alt
1824 Alexandre Dumas der Jüngere
wurde 141 Jahre zuvor geboren
– Quelle: https://geboren.am/27-juli-1965

Was war am 27. Juli 1965
Welcher Wochentag war der 27.7.1965, der 27. Juli 1965 war ein Dienstag
27.7.1965
US-Präsident Lyndon B. Johnson ruft zu Beginn der Abrüstungskonferenz in Genf die Delegierten der 18 beteiligten Länder auf, ein Abkommen über die Rüstungskontrolle abzuschließen, um die Ausbreitung der Atomwaffen zu vereiteln und das nukleare Potential unter eine gemeinsame Kontrolle zu bringen.
Der frühere britische Europa-Minister Edward Heath wird in London mit knapper Mehrheit zum neuen Führer der britischen Konservativen gewählt.
Messungen ergeben, dass die künstliche Radioaktivität in der Atmosphäre der Bundesrepublik seit der Einstellung der oberirdischen Atomwaffenversuche durch die Großmächte 1963 um mehr als die Hälfte abgenommen hat.
Für 3,2 Mio. DM erwirbt die Stadt Köln die Bilder “In der Ebene von Bellevue” (1887) und “Teller mit Birne” (1900) des französischen impressionistischen Malers Paul Cézanne.


Gregor: Aha, James geht zum Baumhaus. Wahrscheinlich will er die beiden darauf aufmerksam machen, dass die beiden das Licht löschen und sich vom Fenster entfernen.

Martina: Ich wollte auch so eben James darüber informieren. Dann hat sich das ja erledigt. Übrigens, fällt dir auch auf, dass Mirjana und Onkel Joggeli nackend am Tisch sitzen?

Gregor: Wenn die beiden ihren Spaß daran haben, dann soll es so sein.

Nur Sekunden später hallten zwei laute Schüsse durch den Wald.

Man hörte das Klirren einer Fensterscheibe im ersten Baumhaus, und dann herrschte eine Totenstille.
Am Fenster des Baumhauses waren nun die beiden Personen Mirjana und Joggeli nicht mehr zu sehen.


Nun überschlugen sich die Ereignisse.

Martina rannte die Treppe des Baumhauses herunter, während Gregor laut schrie:

Martina bleibe hier, Martina bleibe hier.

Unter einer Salve von Gewehrkugeln rannte Martina unbeirrt auf das  Baumhaus von Mirjana und Joggeli zu.
So surreal das auch klingen mag. Gregor feuerte mit dem ausgeliehenen Gewehr von Martina in die Richtung aus der die Schüsse kamen. Und die war an dem Mündungsfeuer der gegnerischen Partei gut zu erkennen.
Es überschlugen sie die Ereignisse, die ich so in der Schnelle alle gar nicht schildern kann.

Denn auch das Wachpersonal von „Gut Bavaria“ blieb nicht untätig. Nach den ersten zwei Schüssen auf Mirjana und Joggeli feuerten die 10 Personen des Sperrgürtels  wie wild in die Richtung der Angreifer. James und Eddy, die Maschinenpistolen im Anschlag, feuerten stehend aus der Hüfte eine Salve nach der anderen in die Richtung, aus der die Schützen vermutet wurden
.


Sie benutzten jeweils eine Heckler & Koch MP 5

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Info:
Die MP5 ist eine vom deutschen Unternehmen Heckler & Koch (HK) entwickelte Maschinenpistole. Sie war die erste aufschießende Maschinenpistole mit Rollenverschluss, die in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt wurde, und wird hauptsächlich bei Polizei- und Spezialeinheiten in mehr als 50 Staaten eingesetzt. Sie gehört neben der Uzi zu den weltweit am meisten verbreiteten Maschinenpistolen. Quelle: Wikipedia
Seit ihrer Einführung ist die Heckler & Koch MP5 ein wahrer Bestseller im Bereich der Maschinenpistolen. Polizei und Militär, aber vor allem Spezialeinheiten weltweit vertrauen auf dieses Modell in all seinen Varianten. Zuverlässigkeit, Robustheit und nicht zuletzt Präzision sind die heraus-ragenden Qualitäten dieser MP. Hier die Bezugsquelle für unsere schießwütigen Leser unseres Forums. Auch Onkel Joggeli hat sich mittlerweile drei dieser MPs gesichert.  Quelle: waffen-krausser.com


Hauptwachtmeister Schultz forderte mittlerweile über Funk die Flugstaffel auf aufzusteigen, und das Areal in der Nähe der Baumhäuser mit Nachtsichtgeräten nach fremden Personen zu durchsuchen.

Vor dem Baumhaus von Mirjana und Joggeli lag Martina regungslos auf dem Boden. Nur einmal hob sie ihren linken Arm, so dass man davon ausgehen konnte, dass sie noch lebte.  

Aber wie sah es bei Mirjana und Joggeli aus? Auf Grund des immensen Schusswechsels war man nicht in der Lage zum Baumhaus zu laufen.

Die angeforderte Hilfe der Polizei, die den äußeren Sperrgürtel bildete, wollte dann nach Absprache mit Hauptwachtmeister Schultz sich dann doch dann auf dem Weg zu den zwei Baumhäusern machen.
Mittlerweile ist über Funk auch Petra und Pfadi Sylvia informiert worden, um die nötigen Vorbereitungen bezüglich einer Notoperation durchzuführen. Auch Frau Dr. Bernds wurde aus dem Schlaf geholt, die sich zu dieser Zeit in München aufhielt.

Auch die Flugzeugstaffel befand sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt bereits in der Luft.


Hier ein Beispielfoto der Schweizer Luftwaffe, die im Winter 1985 in einer barbarischen Art und Weise ins das Territorium von Lichtenstein eingedrungen ist. Später stellte sich heraus, dass dies ein großes Versehen war.

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Info:
Mit 170 schwer bewaffneten Soldaten ist ein Trupp des Schweizer Militärs in das Hoheitsgebiet ihres Nachbarlandes einmarschiert – aus Versehen. Die Sichtverhältnisse seien schlecht gewesen. Nicht der erste militärische Übergriff dieser Art in der Region.
 


Die Schweizer Armee ist bei einer nächtlichen Übung aus Versehen in Liechtenstein einmarschiert. Das Wetter sei bei der Nachtübung so schlecht gewesen, dass der Kommandeur sich mit seiner Truppe in den Alpen verlaufen habe, gab ein Militärsprecher am Freitag zu. Die 170 bewaffneten Soldaten seien in der Nacht zum Donnerstag von ihrer Marschroute abgekommen und einige Kilometer weit in Liechtensteiner Staatsgebiet vorgedrungen. Es sei einfach zu dunkel gewesen, sagte ein Soldat der Schweizer Zeitung „Blick“.  
Der Zeitung zufolge hatte es schon einmal einen ähnlichen militärischen Zwischenfall gegeben: Bei einer Artillerieübung der Schweizer Armee im Winter 1985 habe es ein so heftiges Gewitter gegeben, dass mehrere Schweizer Raketen in Liechtenstein eingeschlagen seien und einen Waldbrand ausgelöst hätten. Die Schweiz habe damals mehrere Millionen Franken Entschädigung zahlen müssen, erinnerte der „Blick“. Quelle: welt.de


Darüber hinaus wurden als wiedergutmachen von der Schweizer Armee 100.000 Tafeln Milka-Schokolade Trauben/Nuss von mehreren Flugzeugen (Bild) für die Zivilbevölkerung abgeworfen.

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In Fachkreisen wurden dann diese Flugzeuge später als „Rosinen-Bomber“ weltweit bekannt.
Eine geplante Blitzoffensive der Schweizer Armee in das Territorium der Bundesrepublik Deutschland einzudringen wurde dann aber verworfen, weil man nicht genau wusste, wo man 83.000.000 Bundesbürger internieren sollte. Quelle: Miss Monika.de


Nun aber nach diesem „Intermezzo“ zurück zu den Begebenheiten auf „Gut Bavaria“, bei dem es nicht weniger aufregend zuging.

Man kann sich sehr gut vorstellen, dass auf „Gut Bavaria“ die Verzweiflung umherging zuging. Martina anscheinend schwer verletzt, und über den Gesundheitszustand von Joggeli und Mirjana, konnte man auch noch nichts Genaues sagen.

Mittlerweile wurde auch die Bundespolizei informiert, die sich mit einer Hubschrauberstaffel von Fürstenfeldbruck (30 km von München) auf dem Weg nach „Gut Bavaria“ machte. Auch sie sind von Hauptwachtmeister Schultz über die gegenwärtigen Geschehnisse informiert worden. Münchens Polizeipräsident Manfred Schreiber befand sich ebenfalls schon auf dem Weg nach „Ups“.


Info:
Manfred Schreiber (* 3. April 1926 in Hof (Saale); † 6. Mai 2015) war ein deutscher Jurist und Polizeibeamter. Er war von 1963 bis 1983 Polizeipräsident des Polizeiamtes München bzw. des Polizeipräsidiums München.

   
Bei der Geiselnahme von München am 5. September 1972 nahm eine Gruppe des „Schwarzen September“ 11 Sportler der israelischen Olympiadelegation als Geiseln und tötete zu Beginn dieser Aktion zwei der Sportler. Anschließend wurde die Freilassung von 236, überwiegend palästinensischen, Gefangenen aus israelischer Haft gefordert. Neben der Freilassung ihrer Landsleute wurde aber auch die Haftentlassung internationaler Gesinnungsgenossen gefordert, darunter die deutschen RAF-Terroristen Andreas Baader und Ulrike Meinhof und des Japaners Kōzō Okamoto.
Schreiber leitete den Krisenstab mit Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher, Staatssekretär Sigismund von Braun als Vertreter des Außenministers Walter Scheel und dem bayerischen Innenminister Bruno Merk. Die Münchner Polizei war auf diese, für sie unerwartete und völlig neue Situation personell, einsatztaktisch und ausrüstungmäßig nicht vorbereitet. Schreiber bemerkte später: „Wir waren von der Munition, vom Recht, aber auch von der Psyche und von der Absicht die Spiele als friedliebende Spiele eines friedliebenden Deutschlands zu gestalten, überhaupt nicht vorbereitet.“ Die Hilfestellung anderer, nicht bayerischer Einsatzkräfte, wurde aufgrund des Einsatzprimates der Länderpolizeien nicht in Anspruch genommen. Der Einsatz von Bundeswehreinheiten oder anderer Spezialkräfte scheiterte aus verfassungsrechtlichen Bedenken.


Nach einem missglückten Befreiungsversuch der Polizei und einigen Verhandlungen rückten die Geiselnehmer von ihrer Hauptforderung ab und verlangten, mit ihren Geiseln nach Ägypten ausgeflogen zu werden. Der Krisenstab gab dieser Forderung pro forma nach, plante aber eine Befreiungsaktion auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck. Diese Aktion entwickelte sich aufgrund der völlig unzulänglichen Planung und der fehlenden Qualifikationen der eingesetzten Beamten zum totalen Fiasko. Alle israelischen Geiseln, die meisten der Geiselnehmer und ein Polizist wurden dabei getötet. Die Einsatztaktik der Sicherheitskräfte wurde später massiv kritisiert. Quelle: Wikipedia


Inzwischen meldete die private Cessna-Flugzeugstaffel, dass mehrere verdächtige Personen den Rückzug angetreten hatten. Man konnte also davon ausgehen, dass sie entweder im Glauben waren, dass ihre Mission erfolgreich war, oder aber das der Boden unter ihnen sprichwörtlich zu heiß wurde.

Auch in München tat sich einiges. In einer Nacht-und Nebelaktion wurde das Balkan-Restaurant, in der Mirjana beschäftigt war, von einem Sondereinsatzkommando der Polizei auf dem Kopf gestellt. (Bildlich ausgesprochen. Mehrere Herrschaften wurden im Hinterzimmer des Lokals sofort festgenommen. Das war die Räumlichkeit in der Mirjana „etliche Ungereimtheiten“, um es mal so salopp zu interpretieren, festgestellt hatte.

Der Oberstaatsanwalt vom Bezirk München, Fritz Bauer, wurde von Othilie mitten in der Nacht aus dem Bett geholt. Dieser Herr Bauer. war auch schon mehrmals zu Gast auf „Gut Bavaria“ und gleichzeitig eine gern gesehene Person auf dem Anwesen der Hoffmann-Group. Auch bei dem Besuch der Königin Elizabeth II war er auf dem Gutshof zugegen. Eine Veranlassung die Königin wegen etwaiger Verfehlungen anzuzeigen ergaben sich für ihn nicht. Wenn man einmal davon absah, dass sie Nylonstrümpfe trug. Wohl aber gegenüber Onkel Joggeli, der bei dem Besuch der Königin in das Blumenbeet von Othilie pinkelte, weil sämtliche Toiletten im Haus besetzt waren. (Othilie verzichtete auf eine Anzeige) Ein anhängiges Verfahren wegen unsittlicher Verfehlungen (§ 31 StGB) wurde nur deshalb eingestellt, weil Heike dem Oberstaatsanwalt mehrere „Kaugummis“ überreichte. Außerdem bestand kein „öffentliches Interesse“ bezüglich einer Anzeige.

Den älteren unter euch wird der Name Fritz Bauer vielleicht geläufig sein.

Info:
Fritz Bauer hat als Generalstaatsanwalt Geschichte geschrieben: 1963 brachte er trotz großer Anfeindungen den Frankfurter Auschwitz-Prozess auf den Weg – ein Meilenstein in der juristischen Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen in Deutschland. Sein Lebensweg spiegelt die großen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts: Als Jude und Sozialdemokrat erlebte der 1903 in Stuttgart geborene Fritz Bauer persönlich Ausgrenzung und Unterdrückung durch die Nationalsozialisten, die ihn schließlich für 13 Jahre ins Exil trieben. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland 1949 revolutionierte er als Staatsanwalt das überkommene Bild dieses Amts: An Stelle der damals üblichen Staatsräson um jeden Preis räumte Bauer der Würde des Einzelnen besonderen Stellenwert ein – ein großer Schritt für die junge Demokratie.  Quelle: Fritz Bauer-Der Staatsanwalt.


Nun gut, hier ging es zwar nicht unbedingt um evtl. Nazi-Verbrechen, aber  seine Aussagen bzw. sein Allgemeinwissen im Strafrecht waren in ganz Deutschland hoch geschätzt.

Aber das war noch nicht alles was Othilie in der Nacht unternahm. Auch Staranwalt Ralf Bossi, der schon mehrere Male der Familie Hoffmann unter die Arme gegriffen hatte, wurde informiert. (Ich berichtete ausführlich darüber).



Zurück zu den gegenwärtigen Begebenheiten auf „Gut Bavaria“.

Mittlerweile gab es die erste Erfolgsmeldung. Denn nahe dem ersten Friedhof wurden die ersten vier Festnahmen gemeldet. Genau genommen in der Gruft, in der Polly von Wachtmeister Schulz gefangen gehalten wurde, und dort von Martina befreit wurde. (Auch darüber habe ich berichtet). Die festgenommen hatten keine Schussverletzungen vorzuweisen. Nach einer getrennten Vernehmung der vier festgenommenen Personen, kam die Polizei zu der Ansicht, dass eine Person noch auf freiem Fuß ist. Nach ihm wurde weiter gefahndet.
Trotz der immer noch grassierenden Gefahr entschloss sich die Familie Hoffmann, die verletzten Personen in ihren Reihen zu bergen und endgültig in Sicherheit zu bringen.

James: Ich hole Martina aus dem Schussfeld heraus. Im Moment scheint es ruhig zu bleiben.

James rannte also mit angelegter Schussweste zu Martina, die schmerzgekrümmt am Boden lag.


James: Versuche ruhig zubleiben Martina, ich bringe dich hier heraus.

Martina: Schau bitte …..nach….Mirjana….und Onkel….Joggeli.

James: Das werden wir auch gleich machen. Zuerst musst du hier heraus. Ich trage dich zu der Krankenliege. Petra und Frau Doktor Bernds stehen schon bereit um dir zu helfen.

Zur gleichen Zeit stürmten Eddy und Hauptwachtmeister Schultz vereinbarungsgemäß zu dem Baumhaus von Mirjana und Onkel Joggeli. Hier wusste man vorher nur, dass beide Personen plötzlich von den Stühlen im Haus herunterkippten.


Im fahlen Taschenlampenlicht fand Eddy beide Personen regungslos am Boden liegend vor. Entsetzt wandte er sich ab und stand plötzlich zwei schwarz gekleideten Personen gegenüber, die ihn unverschämt angrinsten.

Person Nr. 1: Mr. Eddy, dass Spiel ist aus.


Ende Teil 436

Sollte das Drama wirklich kein Ende nehmen. Wie es weitergeht könnt ihr in Teil 437 erfahren.  


Monika
Geschrieben am 19.08.2021
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Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Fr Sep 09, 2022 7:31 pm
Auf Grund des plötzlichen Todes der Queen von England Elizabeth die II,
möchte ich euch hier in diesem Forum den Besuch der Königin auf "Schloss Bavaria" präsentieren, welches ich im alten Forum "Lange Strümpfe" präsentiert hatte.
Die folgenden Teile hatte ich im Oktober 2018 geschrieben. (Auszüge)
Gute Unterhaltung


Teil: 145                                          
                       Kapitel: 177
                Ankunft der Queen


Polly: Diese Frage erledigt sich von selbst, Mädels, in Zusammenarbeit mit unserer Mary Quant habe ich eine neue Uniform für unsere Geschäftskette entworfen. Und heute ist die Premiere für uns. Ich zeige sie euch mal.

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Martina: Wow, das sind ja rein zufällig die Farben vom BVB (Ballsportverein 09 Borussia Dortmund).

Polly: Das weiß ich nicht, als Vorlage hat der sogenannte BVB aber nicht Pate gestanden. Das ist also reiner Zufall. Und Röcke tragen die Spieler auch nicht.
Ihr könnt euch in aller Ruhe umziehen. Wir brauchen erst um 15 Uhr im Geschäft zu sein. Also keine falsche Hektik, und macht mir bitte nicht die Kleidung schmutzig. Svenja, für dich ist diese Bluse auch sehr praktisch. Weil sie recht hoch geschnitten ist, kann man absolut nicht die Ansätze deines BHs sehen. Und die Brustprothesen dann natürlich auch nicht.

Svenja: Ja danke Tante Polly.


Polly: Aber erst wird in voller Mannschaftsstärke gefrühstückt. Heike und Uschi, zumindest beim Frühstück könnt ihr euer Barett absetzen. Ich vermute fast, ihr habt ihn die ganze Nacht getragen.
Foxy, und du nimmst bitte deine Nase aus dem Marmeladenglas. Ja ich weiß das ist Erdbeerkonfitüre drin. Ich mache dir einen Napf fertig.
Oh Gott, ist das ein Stress heute Morgen.

Um 9 Uhr waren alle abfahrbereit. Aber es war ja noch genügend Zeit. Alles wartete nur noch auf die Familie Bolle aus Berlin. Sie sind morgens in aller Frühe abgefahren.
Um 9 Uhr 15 waren sie dann schließlich da.

Frau Bolle: Meine Güte, wir sind fast gar nicht durch das Tor gekommen. Wir wurden durch das britische Militär so lange aufgehalten. Sie haben unseren Käfer fast auseinandergenommen. Erst das Schreiben mit der offiziellen Einladung von ihnen klärte dann alles auf.


Polly: Ja ich weiß, der Sergeant hat bei mir sogar angerufen und nachgefragt ob das alles seine Richtigkeit hat.

Herr Bolle. Nun ja, der alte Käfer ist ja nicht gerade repräsentationswürdig.

Polly: Braucht er ja nun auch wirklich nicht. Hauptsache er fährt. Wie ich sehe, haben Sie sich auch schon alle entsprechend eingekleidet. Heute Abend bekommen Sie dann ein Smoking von uns. Und Frau Bolle natürlich ein Abendkleid für das Gala-Dinner hier im Haus. Und auch Andreas bekommt einen Smoking. Alles nach ihren telefonisch durchgegebenen Maßen angefertigt. Bis heute Abend reicht ein normaler Anzug bzw. ein Kleid oder ein Rock.

Frau Bolle: Sie glauben gar nicht was wir schon nervös sind. Das wird ein Ereignis sein, welches wir alle nur einmal im Leben erfahren dürfen. Haben Sie eine Beruhigungstablette da.


Polly: Petra wird Ihnen ein pflanzliches Sedativum geben, dass reicht vollkommen aus.
Ich erkläre Ihnen jetzt mal, was heute alles geplant bzw. vorgesehen ist.

Die Queen und ihr Gemahl werden ca. um 11 Uhr hier erscheinen. Natürlich mit der eigenen Fahrzeugeskorte. Das Flugzeug ist schon im Landeanflug auf München.
Nachdem sie hier eingetroffen sind, sind der obligatorische Champagnerempfang, und die Begrüßung vorgesehen. Um 14 Uhr fahren wir alle gemeinsam nach München. Um 15 Uhr werden sich die Queen und Prinz Philip in das goldene Buch der Stadt München eintragen.

Heike: Ich auch?


Polly: Wenn du später die Königin von München oder von Bayern bist, wovon ich eigentlich ausgehen werde, wirst du dich garantiert in dieses Buch verewigen. Aber im Moment noch nicht.
Also, nach dem Empfang im Rathaus, das wird so gegen 16 Uhr sein, kommt die Queen in unser Kaufhaus. Das Kaufhaus wird natürlich für die diese Zeit für die Öffentlichkeit geschlossen.
Die Queen wird sich garantiert ein paar kleidsame Hüte aussuchen.

Heike: Muss sie sie auch bezahlen?

Polly: Nein natürlich nicht.


Joggeli scherzhaft: Das können wir alles von der Steuer absetzen. Oder wir stecken geben die Rechnung einfach Franz-Josef Strauß in die Jackentasche. Er kommt morgen Abend bei uns zum Gala-Dinner vorbei, und wird sich garantiert den Bauch vollschlagen.

Martina: Wenn der Laden zu ist, haben wir dann nicht einen hohen Einnahmeverlust?

Joggeli: Mit Sicherheit nicht. Die Publicity durch den Besuch der Königin bei uns im Kaufhaus ist so hoch, dass die geschätzte Kundschaft die Woche darauf unser Geschäft stürmen wird. Denn jeder möchte gerne erfahren, ob die Queen Strapse oder Strumpfhosen trägt. Und es könnte auch sein, dass sie gewisse Miederwaren bei uns erwirbt. Natürlich auch kostenlos. Frau Kohl und Frau Wimmerfort sind darauf eingerichtet. Und das wichtigste werden natürlich die Hüte sein. Wir haben persönlich den höchsten Hutbestand angeschafft, den wir je hatten. Ich denke mal, dass sie fündig wird.


Heike: Natürlich auch kostenlos.

Joggeli: Selbstverständlich.

Heike: Bekommen wir von der Queen auch Geschenke.

Martina: Mit Sicherheit Heike. Ich habe erfahren, dass du etliche Übersetzungsbücher bekommst: Deutsch-Englisch, und Englisch-Deutsch.

Othilie: Martina, darf ich dich an London erinnern, Hotel Ritz.


Martina: Ich glaube wir lassen das lieber sein. Kommen wir zum nächsten Punkt.

Polly: Andreas, eine kleine Information für dich. Und natürlich auch für die anderen Kinder eine kleine Auffrischung.
Wenn Queen Elizabeth II. zu Besuch kommt, gilt es, sie angemessen zu begrüßen. Ein kleiner Knicks für Damen und eine Verbeugung (aus dem Nacken heraus) der Herren ist korrekt, aber nur für die Untertanen der Queen Pflicht. Und wir sehen uns einfach als Untertanen, obwohl wir es Geografisch nicht sind.
Freundliches Schulterklopfen, Eigeninitiative beim Händeschütteln und Umarmungen gehören in die Kategorie "absolut tabu".
Es gilt stets: Die Königin macht den ersten Schritt.


Auf keinen Fall ein Händeschütteln anbieten, sondern immer warten, bis es von ihr angeboten wird. Zu starkes Händedrücken mag die Queen überhaupt nicht.
Wenn jemand das Gespräch anfängt, dann ist das die Queen. Ihre Majestät darf nicht angesprochen werden.

Sollte man tatsächlich angesprochen werden, gilt es freundlich und "harmlos" zu antworten - bloß keine persönlichen Fragen stellen.
Die korrekte Ansprache ist sehr wichtig. Im Fall der Queen lautet diese: "Your Majesty" ("Eure Majestät"). Danach kann auch "Ma'am" genutzt werden.
Für Prinz Philip gilt "Your Royal Highness" ("Eure Hoheit") und "Sir".

Der Queen sollte man niemals den Rücken zukehren. Das gilt als respektlos und unfreundlich. Nach einem Foto sollte man die Queen nicht fragen.
Andreas, du bleibst einfach in meiner Nähe, dann kann nichts passieren. Schau dir an wie die Männer sich verhalten. Und mache es denen nach.

James und Eddy, fuhren schon mal die Luxuskarossen aus den Garagen. Beide Fahrzeuge erstrahlten in frischem Glanz. Als Standarte hatte man natürlich die Fahnen von Deutschland und Großbritannien auf den Kotflügeln angebracht. Darüber hinaus hatte Othilie noch zusätzlich drei Mercedes 600 Pullmann direkt aus Stuttgart-Untertürkheim  angemietet, weil der gegenwärtige Fahrzeugbestand nicht ausreichte, um alle Personen zu transportieren. Und auf die Sportwagen von Polly und Joggeli wollte man bei diesem hohen Besuch nicht unbedingt zurückgreifen.

Und so standen 1 Rolls-Royce (Pollys Fahrzeug) und noch 4 Mercedes 600 abfahrbereit in der Nähe von dem Haupteingang des Gutshauses. Sie sollten später von James, Eddy, Polly und Joggeli gefahren werden.


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Das Auto mal vier. Wahrlich ein beeindruckendes Bild.

Folgende Personen sollten in ihnen sitzen:

James, Eddy, Polly, Othilie, Joggeli, Mutter Ingrid, Petra, Martina, Heike, Uschi, Gaby, Oma Josefine, Svenja, Mary Quandt, Frau Pfeiffer, Inge, Ute, Tina, Herr Bolle, Frau Bolle und Thomas. (21 Person). ihr braucht nicht nachzuzählen. Die Anzahl stimmt.

Halt, eine Person habe ich vergessen. Nein, ein Tier natürlich. „Foxy“


Mittlerweile hatte die Musikkapelle Aufstellung genommen. Ebenso natürlich ein Teil der Army. Die anderen Soldaten schützten das Gelände.
Und dann kam der entscheidende Anruf, auf den lange gewartet wurde. Das Dienstpersonal übergab die Nachricht, dass der Konvoi der Queen vor dem großen Eingangstor stand.
Alles nahm nun vor der Treppe des Gutshauses Aufstellung.

Othilie: Uschi, nehme bitte deine Hände aus der Rocktasche.
Heike, bohre bitte nicht dauernd in der Nase herum. Wenn du auf Öl stoßen solltest, sage mir bitte Bescheid.

Heike: Bescheid.

Svenja, versteck dich nicht hinter den großen Personen. Die Queen beißt nicht.
Joggeli, schließe bitte den Knopf deines Jacketts. Muss man den immer schimpfen. Und deine Krawatte steht „auf halb acht“
(Wie ihr seht, bei Othilie machen sich wieder die Kontrollmechanismen bemerkbar).

Mittlerweile stand auch das gesamte Dienstpersonal in Reih und Glied auf der großen Treppe. Gekleidet in einer schwarze Dienstmädchenuniform, und schwarze dünne Strümpfe.
Flankiert von einer großen Motorradstaffel der Münchner Polizei fuhr einige Minuten später der Rolls-Royce der Queen vor dem Gutshaus vor.
Rolls-Royce Phantom V von 1964.


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Der Rolls-Royce Phantom V ist ein in den 1960er-Jahren von Rolls-Royce gebauter Personenwagentyp der Luxusklasse.
Als Motor wurde ein V8 mit 90° Zylinderwinkel, einem Hubraum von 6230 cm³ und zwei SU-Vergasern verbaut, an den ein vierstufiges Automatikgetriebe angeflanscht war. Der Wagen hatte rundum Trommelbremsen und einen Radstand von 3683 mm. Der Phantom V wurde von 1959 bis 1968 in 516 Exemplaren hergestellt und basierte auf dem Silver Cloud II, von dem er auch den Motor und das Automatikgetriebe, eine Hydramatic von General Motors, übernahm. Ab 1963 wurde die um 7 % leistungsfähigere Maschine des Silver Cloud III eingebaut und die späteren Modelle erhielten zusätzlich neue vordere Kotflügel mit eingelassenen Doppelscheinwerfern. Die Wagen erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von 163 km/h.

John Lennons Phantom V wurde vom Werk in weißer Außenfarbe ausgeliefert, er ließ ihn aber von einem Künstler mit einer psychedelischen Sonderlackierung versehen. Dieser Wagen gehört zu den wertvollsten Erinnerungsstücken der Popmusik.


Andere berühmte Halter des Fahrzeuges waren bzw. sind Königin Elisabeth II., von der eines ihrer Exemplare in einer besonderen Garage an Bord der Britannia in Leith (Schottland) besichtigt werden kann, und ihre Mutter, Queen Mum. Die Wagen von Elisabeth II. waren offizielle Staatskarossen des Vereinigten Königreiches und wurden mit einer Standarte und einem beleuchteten Wappenschild über der Windschutzscheibe ausgestattet.



Der Chauffeur stieg angemessenen Hauptes aus dem Rolls und öffnete die Türen für Königin Elizabeth und ihrem Gatten Prinz Philips. Zur Überraschung aller entstieg auch Prinz Charles dem Wagen.

HRH Charles Philip Arthur George, Prince of Wales und Duke of Cornwall, meist kurz Prince Charles genannt, ist der Thronfolger des Vereinigten Königreiches. Er ist der älteste Sohn von Königin Elisabeth II. und Prinz Philip. Geboren: 14. November 1948

Inge leise zu Tina: Na, wäre das nicht etwas für dich?


Tina: Wenn er gut tanzen kann. Aber schmeiß du dich doch an ihm heran.

Inge: Ich hab schon meinen Sven. Damit bin ich vollauf zufrieden. Er macht einfach alles für mich. Er fängt auch schon an meine Klamotten zu bügeln, und bringt mir bereits den Kaffee ans Bett. Er sagt dann: Du brauchst ihn nur noch zu mahlen.

Othilie:  Pssssccchhh. Bitte seid ruhig.


Othilie ging äußerst würdevoll die Treppe herunter, begrüßte das Paar mit der obligatorischen Begrüßungsformel, die man einer Königin und einem Prinz entgegenbringt, und ging der Reihe nach alle Familienmitglieder sowie Freunde ab und stellte jede Person ihr einzeln vor.

Und jeder oder jede angesprochene Person vollführte einen erstklassigen Diener oder einem Knicks. Alles klappte wie vorher ausgiebig besprochen.
Und vor Heike und Uschi blieb sie erwartungsgemäß länger stehen.

Heike: Tante Elizabeth, bin ich froh, dass ich dich wiedersehen darf. Ich habe extra, mit Uschi zusammen, wie schon in London versprochen, eine große Platte Apfelkuchen gebacken. Die Äpfel waren auf dem Viktualienmarkt in München im Angebot, weil sie schon etwas angeschlagen waren. Natürlich habe ich den fertigen Kuchen auch probiert. Die ersten zwei Stücke habe ich also schon gegessen. Uschi hat drei Stücke gegessen. Eine Unverschämtheit von ihr. Aber es ist noch genügend da.

Bei der Queen zuckte es etwas um den Mundwinkel herum. Sie konnte nur mit großer Selbstbeherrschung ein Lachen unterdrücken.
Und wieder einmal war der Bann gebrochen. Und verantwortlich dafür war wieder unsere bezaubernde Heike.
Übersetzt wurde das Ganze von Onkel Joggeli.


Und weiter ging es mit der Begrüßungszeremonie. Und auch vor Thomas blieb sie stehen.

Und du bist also der Junge, der von Tante Polly über die Grenze der DDR geschmuggelt wurde. Eine äußerst gewagte und gefährliche Angelegenheit, die mir äußersten Respekt abverlangt.

Thomas mit zitternder Stimme: Ja, Eure Majestät, ich war genauso nervös wie im jetzigen Moment.

Queen: Das brauchst du nicht. Alle Menschen sind vor Gott gleich. So natürlich auch bei mir.

Und dann ging sie weiter zu Sven(ja), und blieb auch dort längere Zeit stehen.


Queen: Und du bist die Person, die oben in dem einsamen Haus fast ums Leben gekommen ist, weil Wachtmeister Schulz furchtbares mit dir vorhatte. Zur aller Erleichterung ist dieser Mensch nun endgültig hinter Gittern. Für seine Verbrechen aus der Nazizeit wird er sich ja auch zu verantworten haben. Zum Glück ist auch bei dir wieder alles in Ordnung, wie ich erfahren habe.

Die Queen zu Polly, Othilie und Joggel.
Ich muss sagen, Sie führen hier wirklich ein aufregendes Leben, welches Sie aber hervorragend meistern. Und das fordert mir einen großen Respekt ab.
Vielleicht wird das später einmal alles schriftlich niedergelegt werden. Auch dieser Person würde ich hiermit eine große Hochachtung aussprechen. Das ist bestimmt eine großartige Person sein.


Die Verfasserin Monika:
Danke, danke, danke.
Das ist fast zu viel der Ehre. Aber geschmeichelt fühle ich mich doch.  



Die Queen: Sehr geehrte Familie Hoffmann. Sie haben eine großartige Familie und einen großartigen Freundeskreis. Ich bin wahrhaftig stolz darauf, bei Ihnen sein zu dürfen.

Und nun gingen nach der umfangreichen Begrüßungszeremonie die Königin als auch ihr Gemahl und der junge Prinz Charles zu der Militärkapelle, sowie zu den Soldaten der Army. Und auch hier wurden etliche Hände geschüttelt.
Erwähnen muss ich noch die Tatsache, dass Second Lieutenant Miller mittlerweile seine Fingernägel in einen leuchtendem Pink von Petra hat anmalen lassen. Passend in der Farbe seines Damen-Slips. Und auch die harten anderen Jungs hatten ihre farbigen Slips anbehalten. Aber das bemerkte die Queen zum Glück nicht.
Und nun liebe Leser wird es feierlich.
Bitte erhebt Euch von den Plätzen.

Ich habe gesagt: „Alle“, ohne Ausnahme. Auch in den abgelegensten Winkeln der Republik Deutschlands, und natürlich auch in der wunderschönen Schweiz .
Die Musikkapelle war bereit.

Hier die Nationalhymnen.


Die britische Hymne:
God Save the Queen
(Gott schütze die Königin)





Die deutsche Hymne:
Einigkeit und Recht und Freiheit
(Das brauche ich jetzt nicht übersetzen)






Ihr könnt euch wieder hinsetzen. Kaffee kochen, Wäsche bügeln, Einkaufen, und die Gattin beziehungsweise den Gemahl küssen.
Nein, das natürlich nicht. Hier wird weitergelesen.

Aber das bitte erst in dem nächsten Teil.

Und das wird Teil 146 sein.
Ich hoffe, dass ich Euch dort als Leser begrüßen darf.



Eure Monika

[b]Lehrjahre sind keine Herrenjahre
                       
                                  Teil: 146
                               Kapitel: 177
          Königlicher Besuch auf Gut Bavaria                                        
                                    (5)              

  Die Queen auf „Gut Bavaria“ und in München.

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Elizabeth II. und Prinz Philip fuhren im offenen Mercedes 600 durch München. (Das Foto entstand 1965).
Quelle: Gerhard Rauchwetter / picture alliance/eh/rf olg rh

Nachdem nun vielleicht die Tränen der Rührung auf Grund der Nationalhymnen wohl getrocknet sind, und die Ergriffenheit sich allmählich gelegt hat, kommen wir nun zu den Geschehnissen auf „Gut Bavaria“ zurück.
Nach den Nationalhymnen führte Othilie sämtliche Gäste ins Haus.
In dem großen Gesellschaftsraum war alles für ein köstliches Mahl vorbereitet. Die aufgestockte Dienerschaft hatte vorzügliche Arbeit geleistet.


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Verzeihung, falsches Foto.
Hier nun das richtige Foto


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Bei der allgemeinen Sitzrunde im Speisesaal wurden bis auf der Queen und Prinz Philip keine Sitzkärtchen aufgestellt. Erfahrungsgemäß wurden nach dem Essen oftmals die Plätze gewechselt, um Neuigkeiten in Erfahrung zu bringen. Dazu war am diesen Tag aber nicht viel Zeit.

Und wie nicht anders zu erwarten war, forderte die Queen Heike und Uschi auf, sich neben ihr zu setzen, welches die beiden auch gerne annehmen.
Da ich aus den tausenden Zuschriften entnehmen konnte, dass viele Feinschmecker immer gerne die Menü-Folge erfahren möchten, komme ich dieser Forderung hiermit nach.


Königliche Mittagstafel auf dem „Gut Bavaria“, Freitag den 23.Oktober 1964
Uhrzeit: 12 Uhr 30.
Soupe à la Allemande mit Reis und Tauben
Soupe Morcheln und Krebse
Schwäbische Nudeln mit alten Hühnern und Nudeln
Kalbsbraten glacé Sauce Robers
Spargel mit dicker Butter
Lachs à la Ups
Gebratenes Reh
Waffeln mit Zucker, Zimt und Zitronen


Kleine Schüssel
Schollen und Mohrrüben mit Speck
Fricasse von Hühnern und Sardellen
Kopfsalat mit Kräutern und Eiern
Kompott von Pflaumen

Tina setzte sich neben Charles, also dem ältesten Sohn der Queen. Tina beherrschte das beste Englisch unter den Kindern. Das war eigentlich logisch, da sie einen amerikanischen Vater hatte.

Tina ganz forsch. Ich gehe doch recht in der Annahme, dass wir uns mit „Du“ ansprechen können. Wir sind ja beide im gleichen Alter.

Charles: Aber sicher doch.


Tina: Prima, wie gefällt dir mein Outfit? (Kleidung).

Charles: Sehr gut. Der kurze Rock passt wirklich gut zu deiner Bluse.

Tina streckte ihre wohlgeformten und bestrumpfhosten Beine ganz weit aus.

Tina: Und wie gefallen dir meine Beine?

Charles schob das Tischtuch nach oben, damit er eine bessere Sicht auf die Beine nehmen konnte, und verschwand mit dem Kopf fast unter dem Tisch.

Die Queen: Charles, ist dir etwas unter dem Tisch gefallen?

Charles: Nein Mutter, es ist alles in Ordnung.


Die Queen: Dann benehme dich bitte anständig und dem Anlass angemessen.  

(Wie ihr seht, die gleichen Gespräche wie in jedem anderen Elternhaus auch).

Tina: (Nun etwas leiser). Manchmal trage ich sogar Strapse.

Charles: Das ist ja der helle Wahnsinn.


Tina: Finde ich auch. Aber am liebsten trage ich die glänzenden Strumpfhosen, z. B. bei unseren Auftritten der 1. KG Blau-Weiß Ups. Auch jetzt trage ich unter meiner Strumpfhose keinen Slip. Ich finde, dass das Gefühl so viel intensiver ist.

Charles Ohren wurden immer größer. Und so langsam machten sich die ersten Schweißperlen bei ihm bemerkbar.

Charles: Ach ja?

Tina: Darf ich dir ein besticktes Taschentuch von mir geben. Es ist auch wunderbar parfümiert.
(Also ich finde, dass Tina ganz schön rangeht). Die Konversation wurde leider unterbrochen, weil mittlerweile die Dienerschaft das Essen servierte.  

So kam Charles nicht mehr dazu, einen Blick unter dem Tisch zu werfen. Aber Tina kam ihm entgegen, indem sie ihren ansonsten kurzen Rock noch weiter nach oben schob. Nunmehr war der Rock mehr ein Gürtel. Zum Glück sahen das bis auf Martina keine anderen Personen. Martina kennte die kleinen Tricks von ihrer „Chefin“ (Tanzgarde).
Aber zu mehr sollte es zu diesem Zeitpunkt noch nicht kommen. Denn es gab nach dem Dinner Zeit, sich auf dem Weg nach München zu machen.

30 Minuten später machte sich der Tross der Luxuslimousinen auf dem Weg. Die Queen führte natürlich das „Feld“ an. Diesmal in einem offenen Mercedes 600 (Bild oben).

90 Minuten später hielt die Kolonne am Kaufhaus an. Und das war praktisch die doppelte Fahrzeit, wie bei einer normalen Tour. Das lag natürlich an dem innerstädtischen Betrieb in der bayrischen Metropole. Alle wollten bei dem Besuch der allseits beliebten Königin dabei sein.

Am Viktualienmarkt stoppte die Fahrzeugkolonne. Der Chauffeur der königlichen Karosse ging zum Auto wo auch Heike und Uschi saßen.

Seine Antwort. Die königliche Hoheit wünscht die Anwesenheit von Heike und Uschi bei der Zeremonie im Rathaus. Desgleichen soll auch Miss Polly dabei sein.  

Er grüßte an seiner Mütze und ging wieder zu seinem Fahrzeug.

Polly, sowie die beiden „Wonneproppen“ gingen durch das Zuschauerspalier, beschützt durch die Münchner Motorradeskorte, zum dem Rolls der Königin.

Die Queen: Dann rutschen wir eben für die letzten Meter einfach mal ein wenig zusammen. Das ist sicherlich kein Problem.

Die Eskorte der Hoffmanns bog indessen auf dem privaten Parkplatz des Kaufhauses ab.

Vor dem Rathaus, genau vor dem roten Teppich hielt das königliche Fahrzeug an. Die Türen wurden geöffnet, und die Queen sowie ihr Gatte stiegen würdevoll aus dem Fahrzeug heraus.
Und ebenso würdevoll stieg Tante Polly aus dem Fahrzeug heraus.


Tante Polly später zu der ganzen Familie:

Für mich in diesem Moment eines der bewegenden Momente meines Lebens. Ich wusste gar nicht wie mir geschah. Plötzlich stand ich im Rampenlicht, welches mir eigentlich gar nicht so gefällt. Und zum ersten Mal verspürte ich eine gewisse Unsicherheit. Ich wusste, dass das Fernsehen live dabei war, und ich wusste auch, dass diese Bilder um die Welt gingen. Die Königin zum ersten Mal nach dem Krieg in der Bundesrepublik. Und 30.000 Menschen auf dem Platz vor dem Rathaus. Was für eine Situation für mich. Und in diesem Moment stellten sich wahrscheinlich viele Menschen die Frage: Wer ist die junge Frau hinter der Königin?

Und die Queen wollte Polly unbedingt dabei haben bei der feierlichen Zeremonie im Rathaus.


Und das hatte seinen Grund. Weniger um auf die Kinder aufzupassen, sondern mehr die Tatsache, dass es Polly war, die bei der Flucht von Thomas aus der DDR die entscheidende und gefährliche Rolle als Fluchthelferin mitgewirkt hatte. Deshalb sollte sie sich ebenfalls im Goldenen Buch der Stadt München verewigen.

In der Zwischenzeit wurde das Kaufhaus geschlossen. In der ersten Etage war alles für den Hutvertrieb vorbereitet worden. Alle Preisschilder an den Hüten waren entfernt worden. Und das waren garantiert nicht billige Modelle.

Hier einige Hüte, die evtl. das Interesse der Königin wecken könnte.  


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Othilie könnte sich vorstellen, dass gerade dieser Hut sehr gut für „Ascot“ geeignet sei. Bei dem nächsten Modell schieden sich allerdings die Geister.

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Othilie: Ich weiß nicht, irgendwie kommt mir die Form dieses Hutes bekannt vor.

Martina: Tante Othilie, ich kann dir auf die Sprünge helfen.

Frau Kohl: Ich plädiere dafür, ohne dass wir die Vermutung von Martina ausdiskutieren, dass wir diesen Hut im Lager verschwinden lassen sollten. Wer hat diesen Hut überhaupt bestellt?

Joggeli: Ich muss zugeben, dass das auf meinen Mist gewachsen ist.

Othilie: Montag bitte sofort zurückschicken. Mein letztes Wort ist gesprochen.

Martina: Hugh


Auch der nächste Hut kam nicht in die engere Auswahl.

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Othilie: Der sieht ja aus wie ein Schwamm. Und wer hat den bestellt?

Joggeli hob leicht und ganz vorsichtig den rechten Zeigefinger.

Othilie: Den bekommen die Putzfrauen als Schwamm für die Fensterscheiben.

Martina: Hugh.

Othilie: Hattest du was gesagt Martina?


Martina: Nein.

Othilie: Ich dachte, irgendetwas gehört zu haben.
(Auch bei der nächsten Hut-Kreation schieden sich die Geister)


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Othilie sarkastisch: Ich wusste gar nicht, dass wir hier fliegende Untertassen verkaufen. Haben wir hier Ufos? Ich brauche wohl nicht nachzufragen, auf welchen Mist dies zurückzuführen ist.

Joggeli: Nein.

Othilie: Martina hattest du was gesagt?

Martina: Da musst du dich überhört haben. Über meine Lippen ging kein Wort.


Othilie: Wenn die Queen diesen Hut kauft, fräße ich vor allen Leuten einen Besen. Weiter zu den nächsten Hüten.
(Tante Othilie hat vergessen zu erwähnen, dass die fliegende Untertasse entfernt werden soll).
Weiter ging es zum nächsten Hutständer.


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Diesmal fasste sich Othilie relativ kurz.

Othilie: Joggeli entferne bitte diesen Hut. Die Queen hat nichts mit Bugs Bunny am Hut. Dies kannst du absolut wörtlich nehmen.

Martina: Aua, aua, aua.

Ein scharfer Blick von Othilie reichte, um Martina zum Schweigen zu bringen. (Bitte nicht ganz wörtlich nehmen).



Zurück zu den Geschehnissen im Rathaus.
Der Oberbürgermeister hielt eine Rede, in dem der Queen ihr Dank für ihr Kommen ausgesprochen wurde. Ich brauche nicht näher darauf einzugehen.

Anschließend trugen sich die Queen, ihr Gatte, und gemeinsamer Sohn in das das goldene Buch der Stadt München ein. Heike und Uschi standen zufälligerweise neben der Queen und verfolgten interessiert diese Begebenheit. Als die goldene Feder von der Queen beiseitegelegt wurde, griff Heike geistesgegenwärtig nach diesem Schreibgerät. Und zur Verblüffung fast aller anwesenden Personen im Raum, einschließlich des Ministerpräsidenten Dr. h. c. Alfons Goppel, und des Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe Franz-Josef Strauß und Parteivorsitzender SPD, sowie des Oberbürgermeisters Hans Jochen Vogel, schrieb Heike in krakeliger Schrift, und ihrer Zunge im Mundwinkel, ihren Namen in das Buch. Auch Uschi ließ sich nicht bitten, was wohl auch nicht geschehen wäre, und verewigte sich auf alle Zeit in dieses Buch.


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Ab 1888 führte die Stadt ein Gästebuch, das zunächst schlicht "Fremdenbuch" genannt wurde. Erst später wurde es als "Gedenkbuch des Rathauses in München" bezeichnet. Es handelt sich um einen Band mit 371 Seiten Büttenpapier mit Goldschnitt, der von braunen Lederdeckeln mit schmiedeeisernen Beschlägen umschlossen ist. Den vorderen Buchdeckel ziert in der Mitte eine Eisenplatte, in die das Münchner Kindl eingraviert ist. Das Titelblatt zeigt Münchens Stadtpatron, den Hl. Benno (Künstler: Ferdinand Barth.
Als erster trug sich am 2. Oktober 1888 Kaiser Wilhelm II in das voluminöse Buch ein. Er schrieb mit riesigen Lettern "Wilhelm. Deutscher Kaiser, König von Preußen". Sein zweiter Eintrag in das Gedenkbuch am 8. September 1891 lautete: "Suprema lex regis voluntas!" - "Der Wille des Königs ist oberstes Gesetz"; er erregte ob seines absolutistischen Anspruchs mächtiges Aufsehen.

Im Laufe der Zeit verewigten sich 3.185 namhafte und weniger bekannte Besucher - gekrönte Häupter, Vertreter ausländischer Regierungen und Städte, geistliche Würdenträger, internationale Wissenschaftler und Künstler, Berufsvereinigungen, Studentengruppen u.v.a.m.


Mit dem Besuch des Dichters Gerhard Hauptmann am 12. Dezember 1932 bricht die fortlaufende Reihe der Einträge zunächst ab. Für die gesamte Zeit des Nationalsozialismus gibt es keinen Eintrag, da die entsprechenden Seiten offensichtlich von Unbekannt entfernt wurden. Erst am 13. Mai 1947 schrieben sich wieder Gäste ins Buch ein - Ministerpräsident Hans Erhard und Mitglieder der bayerischen Staatsregierung. 1963 schließlich waren nahezu alle Seiten des Bandes gefüllt; der letzte Eintrag stammt von Fazil Kütchül, dem Vizepräsidenten der Republik Zypern.

Im Januar 1963 wurde deshalb ein zweiter Band angelegt, der erste Eintrag hier stammt vom Viscount Hailsham anlässlich der Eröffnung der Britischen Woche am 8.6.1963 in München. Das nun als "Das goldene Buch der Landeshauptstadt München" betitelte Gästebuch hat die gleiche Größe wie sein Vorgängerband (ca. H 60 x B 42 cm), ist in weißes Schweinsleder gebunden und mit Beschlägen in Goldblech sowie einer Scheibe mit dem Relief des Münchner Kindls (Entwurf: Rolf Goldschmitt) verziert.
Auch hier sind zahlreiche prominente Einträge versammelt, von Queen Elizabeth II. über Frau Polly Hoffmann, Heike und Uschi Hoffmann, Michael Jackson, der Apollo 15-Mannschaft, Lady Diana, UN-Generalsekretär Kofi Annan und Friedensnobelpreisträger Al Gore bis hin zu den Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI.


Tante Polly hatte sich ja, wie vorgesehen, auch in dem Buch eingetragen.

Dieses Buch wurde direkt nach dem Besuch, in der Staatskanzlei hinter durchsichtigem Panzerglas verewigt. Unter der Unterschrift von der Queen eben die Unterschriften von Polly, Heike und Uschi. Wobei Heike, jetzt kann ich es ja sagen, noch ein Vollmondgesicht unter ihrem Namen gemalt hatte. Diese wurden dann später als Smileys weltberühmt. Soviel also zur Entstehung der Smileys. Jetzt wisst ihr also alle Bescheid.


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Unter den Heerscharen von tausenden Menschen und der zahlreich anwesenden Presse, ging es dann zu Fuß zu dem Kaufhaus der Hoffmanns, welches in allen Farben wunderbar geschmückt war. Flankiert durch die Sicherheitsbeamten ging es direkt in das Kaufhaus hinein, wobei sich die Türen hinter der königlichen Familie sich wieder automatisch schlossen.
Die Kinder also Martina, Svenja, Gaby, Tina und Inge sollten sich um Charles kümmern, währenddessen sich alle anderen erwachsenen Personen im Geschäft sich um die Mitglieder der Königsfamilie kümmerten.

Aber erstmal ging es in die auf Hochglanz polierte Kantine, die nunmehr überhaupt nicht an einem Aufenthaltsraum erinnerte. Festlich geschmückte Tische, Blumen allerorts, die britische und deutsche Fahne, im Hintergrund leise und dezente Musik kurzum, ein wunderbares Ambiente. Alle Mitarbeiter des Hauses waren selbstverständlich zu dieser Kaffee bzw. Teerunde von der Familie Hoffmann eingeladen worden. Und alle Mitarbeiter waren in der von Tante Othilie geforderten Geschäftsuniform gekleidet. Sie war da immer sehr kleinlich darin. Weiße Bluse mit Namenschild, schwarzer Rock (Hosen waren nicht gestattet) und die dazugehörigen Pumps. Bei der Wahl der Strümpfe oder Strumpfhosen, die immer, ich betone immer,  getragen werden mussten, konnte man etwas variieren. Auch für Svenja gab es da keine Ausnahme. Für Martina war das absolut kein Problem. Sie hatte sich so an dieser für sie liebgewonnen Kleidung gewöhnt, dass auch sie ihre langen Hosen entsorgte. Ausnahmen waren nur die Reitbekleidung.  

 
Und natürlich wurde auch frisch gebackener Apfelkuchen mit Sahne serviert. Mit einer Einschränkung: Heike und Uschi brachten ihren selbstgebackenen Kuchen mit, wobei bei genauerer Betrachtung nicht unbedingt zu erkennen war, welche Obstsorte diesen Kuchen zierte. Nichts destotrotz nahm die Queen gerade diesen Kuchen, wobei das erste Kuchenstück unserer Heike von dem Kuchenheber rutschte, und so also umgekehrt auf dem Kuchenteller lag.

(Liebe Freunde, sind wir doch ganz ehrlich, wem ist das nicht auch schon passiert. Davon kann sich wirklich keiner freisprechen).

Und so nahmen aus Höflichkeit auch die anderen Familienmitglieder diesen Kuchen von Heike und Uschi entgegen.

Martina leise zu Petra nach dem ersten Bissen: Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, welche Obstsorte in diesem Kuchen steckt.

Petra: Ja ich muss zugeben, dass er sehr gewöhnungsbedürftig ist, zumal der Boden des Kuchens etwas angebrannt ist.

Polly: Heike, wie heißt dieser Kuchen überhaupt?

Heike ganz stolz: Früchte des Waldes. Ich habe alles hineingetan, was ich in unserem Wald gefunden habe. Brombeeren, Himbeeren, Heidelbeeren und Wacholderbeeren. (Diese zuletzt genannten Beeren gaben dem Kuchen eine besondere pikante Geschmacksnote, die bisher nicht bekannt war).  Fliegenpilze sind nicht darin enthalten. Die gibt es morgen zum Pilzragout.

(Othilie nahm sich vor, heute Abend heimlich die Küche auf den Kopf zu stellen).

Die Queen: Heike und Uschi, der Kuchen ist grandios. Wenn du mir das Rezept aufschreiben würdest, wär ich dir sehr zu Dank verbunden.

(Wobei sie mit ihrer Meinung relativ alleine dastand. Aber die anderen Personen am Tisch ließen sich zum Glück nichts anmerken. Jeder lobte die Backkünste der beiden. Seien wir ehrlich, das machen wir doch auch alle wenn wir irgendwo zum Essen eingeladen sind. Es sei denn man ist bei der Schwiegermutter eingeladen).


Die Queen: Was meinen Sie Frau Hoffmann, ist der Kuchen einfach nicht großartig?

Othilie mit verkniffenem Gesicht angesichts der diversen Zutaten: Eure Majestät, ganz Ihrer Meinung. Ich wusste gar nicht, dass die beiden Racker so gut backen können.

Joggeli: Ich bin überrascht welche Kreativität in den beiden steckt.

(Mit Verlaub, die Kreativität der beiden ist allgemein bekannt. Manchmal zum Leidwesen der Erwachsenen).

Polly: Nun ja, die beiden haben ein gewisses Potenzial, welches förderungswürdig ist.


Ich habe noch gar nicht erzählt, dass auch „Foxy“ zu Kaffee und Kuchen eingeladen wurde. Aus Kaffee macht er sich nicht sehr viel, aber Kuchen verschmäht er keineswegs.
Heute wurde bei ihm eine Ausnahme gemacht. Er schnupperte kurz an dem Kuchen, welcher ihm auf einem Teller serviert wurde der in einer Ecke des Raumes stand, und trottete enttäuscht wieder weg, um sich im Geschäft auf der Suche nach Mäusen zu begeben. Hier war es sich absolut sicher, dass seine Geschmacksnerven auf einer nicht so großen Belastungsprobe gestellt werden.


Kulinarisch

Mäusefleisch schmeckt gehackt, mit Insektenspray vermengt und gebraten sehr gut zwischen zwei Brötchenhälften, einem Salatblatt, einer Tomatenscheibe und Spezialsoße. Alternativ kann aber auch das künstliche Fleisch einer Eisratte verwendet werden, das dem ganzen geschmacklich sehr nahe kommt. Das bekannteste Beispiel ist der berühmte BigMac von McDoof. Nach überschreiten des Ablaufdatums wieder frei lassen oder Katzen zum Spielen geben!
Achtung: Mäuse können nicht gemolken werden. Das liegt daran, dass sie zu tiefgelegt sind, als dass man ihnen einen Eimer unter den Euter stellen könnte. Jedoch kann man Mäuse sehr gut scheren, und somit Wolle gewinnen.


Sicherheitshinweise

Das öffentliche Auftreten von Mäusen könnte (vor allem bei Mädchen, Elefanten und Katzen) schreckliche Schreikrämpfe verursachen, die sich in einem langgezogenen "IIIIIIIIIIIIIIIIIIIHHHHHHHHHHHHH" äußern und schwerwiegende Ohrenschäden bei anwesenden Artgenossen hinterlassen. Quelle: Stupidedia.


Mit diesem Sicherheitshinweis beende ich diesen Teil.

Weiter geht es im Teil 147.
Unter anderem mit diesem Thema
Die Queen auf der Suche nach einem passenden Hut.


 

 
Geschrieben am 23.07.2018[/b]
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Monika56
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Sa Sep 10, 2022 4:47 pm
Liebe Leser,

ich hoffe, dass euch die beiden veröffentlichten Teile der Lehrjahre und die beiden hervorgekramten Teile über den Besuch der englischen Queen auf "Schloss Bavaria" gefallen haben.


Syl Monika
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Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Mi Sep 14, 2022 10:17 am
Liebe Leser,

die nächsten beiden Teile (437+438) der Familien-Saga,

"Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,

erscheinen wieder am nächsten Freitag,
den 16.09.2022
hier im Forum.

Monika
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Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Mi Sep 14, 2022 6:30 pm
Liebe Leser,

soeben ist Qeen Elizabeth die II vom Buckinghampalast zur Westminster-Hall überführt worden.

Diese in der ganzen Welt  live zu sehenden Bilder nehme ich zum Anlass, den Besuch der Hoffmann-Group in London im Buckingham-Palast und Schloss Windsor im September 1964 noch einmal zu präsentieren.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre

                                      Teil: 51
                                   Kapitel: 65

                        Besuch bei der Queen



Hier noch einmal die Nationalhymne:

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44357197yg

https://www.youtube.com/watch?v=AwziS2aE6Ww


Alle zusammen saßen wir in im Restaurant des Kaufhauses und warteten gemeinsam und gespannt auf die Fahrzeuge die uns zum Buckingham Palace bringen sollten. Jeder oder jede von uns wurden immer nervöser. Alle paar Minuten schauten wir auf unsere Armbanduhren.



Es wurde 14 Uhr.

Es blieb also noch Zeit sich um Onkel Joggeli zu kümmern. Das Problem bei ihm war, dass sich andauernd die Sockenhalter von selbst lösten.
Tante Othilier wurde es langsam zu viel, dass er dauernd die Socken hochziehen und neu befestigen musste.
So jetzt gehen wir beide zusammen wieder in die Miederabteilung und werden dir mal einen guten Hüfthalter mit sechs Strapsen verpassen.
Kurz danach waren sie in der Miederabteilung angelangt. Eine sehr resolut ausschauende Verkäuferin nahm sich seiner Person an.
Ausziehen.
Was ausziehen?

Natürlich die Hose. Schuhe und Socken natürlich auch. Endlich mal ein Mann, der seine scheußlichen Socken quasi aus dem Fenster wirft.
Halt, so genau war das nun doch nicht gemeint. Machen Sie wieder bitte das Fenster zu. Wir wollen ja schließlich nicht, dass die Socken auf der Straße liegen und der ganze Komplex evakuiert wird. Das wäre vergleichbar, so als wenn hoch radioaktiv verseuchtes Brennmaterial auf dem Bürgersteig liegt und eine Spezialeinheit mit Schutzanzügen und Atemmasken den „Tatort“ absichert.  

So, dann werden wir jetzt mal scharfes Geschütz auffahren.
Ich bin aber überzeugter Pazifist.
Das meine ich nicht mit meiner Aussage.
Onkel Joggeli hatte wirklich Pech mit dem Personal.  Bei Fr. Kohl wäre er garantiert nicht ganz so resolut behandelt worden.
Mit dem scharfen Geschütz meine ich natürlich einen etwas strammeren Hüfthalter. Links ein Reißverschluss, und oben herum etwas höher.
Nach kurzer Zeit saß dieses Teil war vorschriftsmäßig an seinen Platz.
Und wie passt er?

Ganz schön eng.

Dann ist er genau richtig. So muss es sein. Jetzt noch die passenden Nylons dazu. Ich empfehle eine dunklere Farbe zu der schwarzen Hose. Ich gebe Ihnen mal 30 DEN Nylons. Die gehen nicht so schnell kaputt. Bei welcher Gelegenheit werden sie diese Strümpfe tragen?
Wir sind gleich bei der Queen zum Tee eingeladen.
Ja ist klar, und jetzt wollen sie mir noch einen vom Pferd erzählen. Sie sind mir ja ein Schlawiner. Wer es glaubt wird selig. Na bitte, die Strümpfe passen prima. So könnten sie tatsächlich bei der Queen erscheinen. Und nun können sie ihre alten Socken bei der Mülldeponie abgeben. Sie werden dann unter Sondermüll deklariert werden. Also nur mit Vorsicht zu genießen.

Solch eine freche Person ist uns noch nie unter die Augen gekommen. Wir waren froh, als wir wieder im Restaurant waren.  

Es wurde 15 Uhr

Es wurde 16 Uhr.

So langsam wurde es aber Zeit, dass wir abgeholt werden sollten. Zum Glück wurden wir von der Presse abgeschirmt, so dass wir in aller Ruhe dem zukünftigen Geschehen entgegensehen konnten. Das uns allen ein anstrengender Tag bevorstand war uns allen klar. Denn die Fernsehanstalten verlangten auch ihr recht, uns nach allen Regeln der Kunst ausquetschen zu dürfen.

Und dann war es endlich soweit.

Vier große Limousinen ausgestattet mit dem Windsor-Wappen  hielten vor dem Hotel. Es war 16 Uhr 45.

Die Königin ist die einzige Person in Großbritannien, die ohne Nummernschild fahren darf. Allerdings auch nur in den offiziellen Autos, den sogenannten "State Limousines". Bei diesen Autos ist statt des Kennzeichens das Wappen der Windsors über der Windschutzscheibe angebracht. Wenn Queen Elizabeth inkognito unterwegs ist, nimmt auch sie einen Wagen mit Nummernschild. Wie das lautet, ist leider geheim. Die Windsors geben sich gern bodenständig und bescheiden. Dass die Queen im Auto aber nicht auf edlem Nappaleder Platz nimmt, ist dann doch eine Überraschung. In ihren Autos sind aber keine Stoffsitze aus der Grundausstattung verbaut: Die Sitze sind mit feinstem grauen Tuch bezogen. Das hat Tradition.  Die Bentley State Limousine ist die Staatskarosse der britischen Königin Elisabeth II., von der zwei Exemplare vom Autohersteller Bentley, einer Volkswagen-Marke, hergestellt wurden (Soweit ich informiert bin, sind es keine Dieselfahrzeuge). Ein Exemplar bekam Elisabeth II. am 4. Juni 2002 anlässlich ihres goldenen Thronjubiläums von Franz-Josef Paefgen, dem ehemaligem CEO von Bentley, in Windsor Castle übergeben. Sie nutzte es auf der Jungfernfahrt zur St Paul’s Cathedral. Es ist Bentleys erste Staatskarosse und war genauso wie die erste Staatskarosse von Rolls-Royce, der Rolls-Royce Phantom IV, ein Geschenk an das britische Königshaus.[1] Das zweite Exemplar wird als Ersatzfahrzeug vorgehalten. Der Wert der Fahrzeuge liegt bei je etwa 11 Millionen Euro.

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Beide Exemplare auf dem „Long Walk“ der Windsor Great Park. An der Kühlerfigur und dem Dach-Emblem ist zu erkennen, dass die Königin im vorderen Wagen sitzt. Quelle Wikipedia.
Die jungen Royals mögen deutsche Autos

Jüngere Mitglieder der königlichen Familie sind gegenüber Modellen nicht-britischer Herkunft aufgeschlossener. Vor allem Prinz William und seine Kate setzen privat eher auf deutsche Fabrikate. Als die Prinzessin noch Middleton hieß, fuhr sie bis zum Jahr 2007 einen VW Golf IV. Danach kaufte sie sich die Ingolstädter Edel-Variante des Wolfsburger Kompaktwagens, einen Audi A3. Dank der britischen Boulevardpresse ist sogar der Kaufpreis des Wagens bekannt, 23.000 britische Pfund.

Ihr Gatte liebt es sportlicher. Der Prinz steuert privat unter anderem einen Audi S4 und einen A6 Avant vom selben Hersteller. Der Faszination der schnellen Fortbewegung frönt William außerdem auch auf zwei Rädern. Schon lange bevor Audi Ducati gekauft hatte, fuhr der Prinz die schnellen Zweizylinder aus Italien. Sogar seinen letzten Abend als Junggeselle verbrachte er auf dem Sitz des Ducati-Superbikes 1198. Quelle: Süddeutsche de
Wie ihr seht, habe ich keine Kosten und Mühen gescheut, und auch bei den Windsors angerufen, um etliche Details über den königlichen Fuhrpark zu erfahren.

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Weiter zur Groß-Familie und Anhang.

James trugen den Sattel und einen Pferdehalfter zu dem Kofferraum des ersten Fahrzeuges. Einige sehr diensteifrige Chauffeure rissen die Autotüren auf und baten uns einzusteigen.
Langsam und bedächtig fuhren wir unserem Ziel entgegen. Wobei Heike und Uschi die hinteren Fenster von den Fahrzeugen öffneten und mit ihren nicht mehr ganz so sauberen Taschentüchern ihren „Untertanen“ aus den Fenstern heraus zuwinkten. Und einige „Untertanen, wiederholten diese Geste vom Straßenrand.  Der einzige Unterschied bestand daran, dass diese Taschentücher blütenweiß waren.

Nach wenigen Minuten standen wir vor dem großen und verzierten Eingangstor.

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In London finden sowohl an Horse Guards (Gardekavallerie) als auch am St James’s Palace und am Buckingham Palace (Gardeinfanterie) im Sommer täglich, im Winter an jedem zweiten Tag Wachablösungen statt.
Gleiches gilt für Windsor Castle, wo die Wache ebenfalls von der Gardeinfanterie gestellt wird.

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Die Wachablösung ist eine der ältesten und bekanntesten Zeremonien, die die Besucher mit dem Buckingham Palace verbinden. Erleben Sie eine der buntesten Veranstaltungen in ganz London, welche auf Henry den VII. zurück geht, also bereits eine über 700jährige Tradition aufzuweisen hat. Das "Changing of the Guard" ist keine rein zeremonielle Veranstaltung. Traditionell wird die Königsfamilie von bestens ausgebildeten Soldaten bewacht, welche bereits auf militärische Kampferfahrung zurückgreifen können. Die Queen's Guard sind in der Regel Infanteriesoldaten, die in ihrer Paradeuniform aus roten Jacketts und Bärenfellmützen den Palast bewachen.

Die diensthabenden Soldaten des Buckingham Palace sowie des St. James Palace – genannt "The Old Guard" – werden beim Wachwechsel durch "The New Guard" ersetzt. Die Größe der Wachmannschaft ist davon abhängig, ob die Königin im Buckingham Palace weilt. Wenn "The Royal Standard", die offizielle Flagge von Königin Elisabeth II., den Dachgiebel ziert, ist die Königin anwesend und die Truppenstärke der Guards entsprechend größer. Die Ablösung wird durch die Klänge einer Gardekapelle begleitet, die neben traditionellen militärischen Märschen auch Songs beliebter Shows des West End und sogar bekannte Pop-Songs spielt.

Wenn die Queen im Buckingham Palast verweilt, wird dies durch die Flagge auf dem Dachgiebel angezeigt. In dieser Zeit sind 3 Offizieren und 40 Wachleute von einem der fünf Regimenter der Household Division zugegen. Wenn Sie britische Königin nicht anwesend ist, nehmen 3 Offiziere und 31 Wachhabende an der Wachablösung teil. Quelle: wikipedia
Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass bei allen Personen unsererseits eine gewisse Nervosität vorhanden war. Bis auf Heike, die einem der Queen's Guard die Zunge herausstreckte.
Aber meine Herrschaften, dass passiert täglich mehrere Male. Diese Garde bleibt einfach ungerührt stehen und lässt alles über sich ergehen.



Wir fuhren dann, nach dem das Tor geöffnet wurde, bis zum Haupteingang vor. Etliche Diener öffneten uns die Türen der Fahrzeuge und langsam und bedächtig entstiegen wir diese.

Tante Polly leise zu Uschi und Heike: Jetzt benimmt euch bitte anständig. Und ihr öffnet euren Mund nur, wenn ihr gefragt werdet.

Oma Josefine nun schon zum zweiten Mal an diesem Tag: Oh Jesus Maria, was habe ich jetzt vor Aufregung einen trockenen Mund. Ich bekomme kaum etwas aus diesem heraus.

Heike: Keine Angst Oma Josefine, ich frage gleich bei der Queen nach, ob sie etwas zu trinken für sie da haben.

Tante Polly: Still Heike, hier wird nicht gefragt. Es wird nur gesprochen, wenn die Queen dich etwas fragt.

Auch die sonst so coole Inge wischte ihre feuchten Hände an ihrem rosafarbenen Kleid ab.

Zu Svenja gewandt: Können wir nicht das Kleid tauschen. Ich habe jetzt einige Schweißabdrücke auf dem Kleid.

Svenja: Das können wir gleich auf der Toilette machen. Du weiß, ich mache alles für dich.

Oma Josefine: Kinder sitzt mein Hut richtig. Ich hab ihn mit Sicherheitsnadeln befestigt.

Tante Othilie: Keine Sorge, es ist alles perfekt.

Onkel Joggeli: Sitzen meine Socken und die Sockenhalter korrekt?

Tante Polly: Fast alles perfekt.

Mutter Ingrid: Ach ist das alles aufregend.


Ein Diener machte dann unmissverständlich mit einer Handbewegung klar, dass wir ihm folgen sollten.
Das taten wir dann auch.
Er führte uns zu einer Art Begrüßungszimmer.
Und dann sahen wir sie.

Die Königin mit ihrem Gemahl Prinz Philip.

Und das war noch nicht alles. Neben Prinz Philip standen noch Prinz Charles (Prinz of Wales), Princess Anne, Andrew, Duke of York, und Edward (Earl of Wessex). Also die Kinder von den Elizabeth und Charles.

Die Königlich Familie stand mit dem Rücken zur Wand und lächelte uns an.  

Tante Othilie ganz leise zu uns: Denkt daran, was ich euch beigebracht habe. Vor jeder Person einen Knicks oder einen Diener und gleichzeitig der Ausspruch: Your Majesty.

Links von der Königin stand eine Person mit einem Büchlein, in der, wie wir später erfahren haben, jeder einzelne Name von uns aufgeführt war.
Wir gehen das mal weiter chronologisch durch.

Und diese von mir zitierte Person rief nun jeden einzelnen Namen auf. Und das ging dann so von statten.

Miss Polly Hoffmann

Tante Polly ging zur Königin, machte einen Knicks und sprach die vereinbarten Worte: Your Majesty. Wobei man eigentlich auch das Wort “Ma’am” sagen darf.

Britische königliche und adelige Personen formell ansprechen

2 Methoden:Die Britische königliche Familie ansprechenDen Britischen Adel ansprechen:

Eine lange Tradition der Etikette legt fest, wie man seinen Respekt gegenüber einem Mitglied des Britischen Adels zeigen kann. In der modernen Welt sind diese Höflichkeiten nicht mehr erforderlich und du wirst wahrscheinlich keinen Adligen beleidigen, solange du höflich bist. Wenn du aber zu einer förmlichen Veranstaltung eingeladen bist und Peinlichkeiten vermeiden willst, kannst du ganz leicht herausfinden, wie die anderen Gäste am liebsten angesprochen werden wollen.

Methode 1

Die Britische königliche Familie ansprechen

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1
Grüße ein Mitglied der königlichen Familie mit einer kleinen Verbeugung oder einem Knicks. Das sind die förmlichsten Begrüßungen, die aber nie verlangt werden, nicht einmal von Untertanen der Königin. Wenn du ein Mann bist und diese Option wählst, dann beuge deinen Kopf leicht am Hals. [1] Wenn du eine Frau bist, mache einen kleinen Knicks: stelle deinen rechten Fuß hinter deinen linken und beuge dann kurz die Knie, während dein Oberkörper und Hals aufrecht bleiben. [2]

o Tiefe Knickse sind kein Fauxpas, aber sie sind unüblich und schwer, elegant auszuführen. Tiefe Verbeugungen aus der Hüfte werden jedoch in dieser Situation niemals gezeigt.
o Führe die Begrüßung durch, wenn das Mitglied der königlichen Familie an dir vorbeigeht oder wenn du vorgestellt wirst.
2. Verwende im Rest des Gesprächs kurze Formen der Anrede. Alle weiblichen Mitglieder der königlichen Familie, einschließlich der Königin, sollten als “Ma’am” angesprochen werden, mit einem kurzen “a”, wie in “Sam”. Sprich alle männlichen Mitglieder mit “Sir” an.

3. Verwende die volle förmliche Anrede in deiner ersten Erwiderung. Wenn du von einem Mitglied der königlichen Familie angesprochen wirst, dann sollte deine erste Erwiderung mit der langen Form der respektvollen Anrede enden. Wenn zum Beispiel die Königin dich fragt: “Wie gefällt Ihnen Großbritannien?”, dann könntest du antworten: “It’s wonderful, Your Majesty.” (Es ist wunderbar, Eure Majestät.”). Für alle anderen Mitglieder der königlichen Familie außer der Königin sollte deine erste Anrede “Your Royal Highness” (“Ihre Königliche Hoheit”) lauten.
o

Kontaktiere den Königlichen Haushalt, wenn du weitere Fragen hast. Die Mitarbeiter des Königlichen Haushalts beantworten gerne alle Fragen zur Etikette. Wenn du nicht sicher bist, wie ein bestimmtes Mitglied der königlichen Familie am liebsten angesprochen werden möchte oder was bei einer bestimmten Veranstaltung erwartet wird, dann kannst du dich per Post oder Telefon hier erkundigen:
• (+44) (0)20 7930 4832
• Public Information Officer
Buckingham Palace
London SW1A 1AA

Warnungen

• Dieser Artikel befasst sich ausschließlich mit britischen Adligen und Mitgliedern der Königsfamilie. Aristokraten in anderen Ländern könnten eine andere Etikette pflegen und könnten dich (im Gegensatz zu den Briten) auch dafür bestrafen, wenn du dich nicht an deren korrekte Verhaltensregeln hältst.
• Wenn du unvorbereitet erwischt wirst, ist es wahrscheinlich besser, Unwissenheit zuzugeben, anstatt zu versuchen, sich “rauszuschummeln”. Wenn möglich, frage einen Protokollbeamten oder eine anderen Person ohne oder mit niedrigem adligen Rang.

Quellen und Zitate
1. ↑ https://www.royal.uk/greeting-member-royal-family
2. ↑ http://theduchessdiary.com/2014/12/meetings-royals-art-proper-curtsy/
3. ↑ http://www.theroyalarticles.com/articles/65/1/Protocol-and-Etiquette-a-Very-Royal-Perspective/Page1.html

Weiter zu der Begrüßung:

Als nächstes wurde Tante Othilie von dem Herrn neben der Königin aufgefordert.

Wobei ich natürlich noch sagen muss, dass Tante Polly natürlich auch alle anderen Mitglieder der königlichen Familie der Reihe nach abging.
Auch bei Tante Othilie die gleiche Prozedur.

Das ganze Geschehen der Vorstellung dauerte mehrere Minuten. Ich will mal für die Kinder hoffen, dass das Küchenpersonal nicht schon mit dem Vertilgen des Kuchens angefangen hat. (Martina).

Widererwarten ging bei der Vorstellung alles gut. Tante Polly und Tante Othilie waren stolz auf die Kinder.
Nun bat die Queen doch an dem reichlich gedeckten Tisch Platz zu nehmen.
Das Personal fing an die Luft aus den Tassen zu entfernen. Sprich, es wurde der Tee eingeschüttet.

Den guten Eindruck den die kleinsten, Uschi und Heike, bisher gemacht hatten, verflog dann auch wieder sehr schnell.

Heike laut zu dem Personal: Haben sie auch Kakao da. Bei uns zu Hause gibt es immer Kakao zum Kuchen. Zumindest für uns. Wenn wir Kaffeeklatsch mit Frau Pfeiffer und den Nachbarn machen dann geht es immer hoch her. Stundenlang backt unsere Mutti schon am Morgen den leckeren Kuchen. Bin mal gespannt, welcher Kuchen besser schmeckt.

(Ach ist das schön, kleine Kinder nehmen kein Blatt vor dem Mund. Sie sprechen das aus, was sie gerade denken. Sie sind einfach grundehrlich).

Auch Tante Polly musste sich auf die Lippen beißen. Ansonsten hätte sie gelacht.

Tante Othilie sah hingegen das Ganze nicht ganz so locker. Sie tadelte Heike mit einem bösen Blick.

Tante Polly hingegen übersetzte der Queen die Aussage von Heike ganz offen und ehrlich.

Und das Wunder geschah. Die Queen war herzergreifend am Lachen.

Und damit war der Bann gebrochen. Die Atmosphäre wurde sehr angenehm und recht locker.

Die Queen forderte Heike auf, mal zu ihr zu kommen. Heike ging also zur Königin. Queen Elizabeth sprach die Kleine dann sofort an.

Selbstverständlich werden wir dir einen Kakao zubereiten, daran soll es nun wirklich nicht liegen.

Und sie war dabei immer noch am Schmunzeln. Wobei sie noch die für uns bekannten Worte sprach: Ach ist die kleine süß. (Sofort wurde das Personal angehalten eine große Kanne Kakao zu kochen).  

Ich verspreche dir, dass unsere Bediensteten sich alle Mühe gegeben haben, den herrlichsten Kuchen zu backen.  

Auch mit Sahne eure Majestät?

Selbstverständlich auch mit Sahne, meine kleine Heike.

Jetzt lachten zum Glück auch alle anderen Personen.

(Ich muss erwähnen, dass jegliche Konversation von einem Dolmetscher sofort übersetzt wurde).

Heike ging zufrieden wieder zum Tisch und harrte der Dinge die noch kommen sollten. Und sie wurde nicht enttäuscht.
Innerhalb kürzester Zeit stand der herrlichste Kuchen auf dem Tisch. Und der Kakao für Heike und Uschi natürlich auch.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44357352ee

(Ich darf auch erwähnen, dass die Queen sich tatsächlich auch mal öfters, wenn es die Zeit erlaubt, in der Küche aufhält. Die ist wirklich kein Scherz. Aus gut unterrichteten Kreisen habe ich erfahren, dass sie wirklich gut Kuchen backen kann).

Nachdem die Atmosphäre nun wirklich sehr gelöst war, wollte die Königin nun auch genau wissen, was am gestrigen Tag alles geschehen ist.
(Das war ja auch der Hauptgrund der Einladung).

Hier waren Tante Polly, Martina, Inge und Svenja natürlich die Hauptpersonen.

Tante Polly übernahm das Reden und erzählte der Königin und dem restlichen Hofstaat die gestrigen Geschehnisse.  

Und die königliche Familie hörte mit großem Interesse zu. Es war mucksmäuschenstill und stummes Entsetzen war auf den Gesichtern der königlichen Familie zu sehen.

Und Martina wurde zur Heldin des Tages. Aber nicht nur. Auch Svenja schildere anschließend und sehr anschaulich die Gefühle, und die Furcht die alle ausgestanden haben.
Und unserer Svenja fiel das Reden nicht ganz leicht. Es kam alles wieder in ihr hoch. Die plötzliche Dunkelheit, die merkwürdigen Geräusche, die Angst diese Katakomben nicht mehr lebend verlassen zu können.

Svenja sprach nur noch mit stockender Stimme. Mittlerweile waren auch etliche Tränen in ihren Augen zu sehen. Und dann konnte sie einfach nicht mehr reden. Die Erinnerung daran nahm sie zu sehr mit. Die Tränen liefen ungehemmt ihrem Gesicht hinunter.
Und dann geschah etwas, womit keiner gerechnet hatte.

Die Queen stand von ihrem Platz auf, ging zu Svenja, und legte ihren rechten Arm um Svenjas Schultern. Eine Geste, die bei uns viel Bewunderung auslöste.

Aber mein Gott, ich sage mir, dass das doch völlig normal ist. Auch eine Königin hat menschliche Gefühle. Sie hat ja selbst mehrere Kinder. Warum sollte sie nicht zu derartigen Regungen imstande sein. Und dieses Geschehen hinterließ einen großen Eindruck und viel Mitgefühl bei der Majestät.

Und dann die Worte der Queen: Liebe Gäste, nicht nur ich, sondern das gesamte britische Volk ist euch allen sehr zu Dank verpflichtet. Durch eure Anwesenheit ist eine Mordserie aufgeklärt worden, die es noch nie in diesem Land so gegeben hat. So einiges habe ich ja bisher von unserem Premierminister und Scotland Yard erfahren dürfen. Selbst Winsten Churchil hat sich bei mir erkundigt. Ihr habt also weiteren großen Schaden unserem stolzen Volk abgewendet. Wir alle würden uns endlich freuen, wenn sie weiter Gäste unseres Landes bleiben würden. Selbstverständlich werden jegliche Kosten von uns übernommen. Wie ich erfahren habe, sind sie alle durchaus adäquat untergebracht (Hotel Ritz). Und das wird selbstverständlich auch so bleiben. Darüber hinaus werden wir uns hier noch Gedanken darüber machen, womit wir ihnen viel Freude bereiten können. Die Zeitspanne von gestern bis heute war natürlich noch ein wenig zu kurz dafür.

Aber ich mache ihnen bestimmt eine große Freude, wenn ich sage, dass wir gleich alle zusammen nach Schloss Windsor fahren werden.

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en Wohnsitz nach Windsor Castle und hält sich seither nur noch drei Tage pro Woche (gewöhnlich Dienstag bis Donnerstag) zu Arbeitszwecken im Londoner Buckingham Palace auf). Ihre Anwesenheit erkennt man an der königlichen Wappenstandarte auf dem Round Tower, während in ihrer Abwesenheit dort der Union Jack weht). Quelle: wikipedia

Und die Kinder werden sich bestimmt freuen, ich denke da insbesondere an das, wie man im Volksmund mittlerweile gerne sagt, Queen Mary's Dolls' House.
(Queen Mary's Dolls' House, das berühmteste Puppenhaus der Welt).    

Ihr müsst wissen Kinder, dass ich auch eine leidenschaftliche Reiterin bin.

Heike: Wie zum Beispiel unser „Westernheld John Wayne“.

So ähnlich meine kleine.

(Die Queen hatte die beiden kleinsten, Uschi und Heike, mittlerweile in ihr Herz geschlossen. Ihr gefiel diese unbekümmerte Art und Weise ganz besonders).

Dort sind alle meine Lieblingspferde, natürlich auch etliche Ponys und auch meine Lieblingshunde, die Corgis.

Die Hunde-Queen: Elizabeth II und ihre Corgis
Gäbe es eine Botschafterin für den besten Freund des Menschen unter den Royals, dann hätte Queen Elizabeth II diese Rolle inne. Ihre Liebe zu Hunden fasziniert nicht nur die Briten. Ganz besonders vernarrt ist das Staatsoberhaupt in ihre Corgis.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44357376al

Uschi: Aber Eure Eminenz, Entschuldigung, Eure Majestät. Wir müssen doch erst noch das gebrauchte Geschirr wegspülen. Das müssen wir bei unserer Mutti auch machen. Ich gebe zu, dass in letzter Zeit etwas viel Geschirr zu Bruch gegangen ist, aber das liegt nicht an uns, sondern an dem alten Geschirrspülmittel. Seit dem wir das neue Palmoliv- Geschirrspülmittel nehmen, passiert das zum Glück immer seltener. Mutti badet sogar ihre Finger darin.

Im Geschirrspülmittel?

Nein Frau Königin. In Palmoliv.



Ach so, dann ist ja alles klar, my dear. Auch ich kenn diese Werbung aus dem Fernsehen. (Die Queen kam aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus).

Heike musste natürlich auch ihren Senf dazugeben, pardon die Sahne.
Frau Königin ic……

Tante Othilie: Heike das heißt „Eure Majestät“.

Na gut, Eure Majestät, der Kuchen ist aber auch noch nicht aufgegessen. Martina hat mittlerweile schon vier Stück gegessen, aber es ist immer noch so viel über.

Martina arbeitete gerade an ihrem fünften Stück, aber bei den Worten Heikes blieb ihr dieses Stück fast im Halse stecken. Sie hatte die Backen voll und hörte auf zu kauen.  

Die Queen: Na dann ist ja der endgültige Beweis erbracht, dass euch der Kuchen sehr gut mundet. (Sie schaute dabei Martina an).

Martina konnte mit ihren vollen Backen nur mit dem Kopf nicken.

Die Queen: Liebe Martina, möchtest du evtl. noch etwas Sahne auf dem Kuchen?

Martina bejahte dies wieder mit einem kräftigen Kopfnicken und den Versuch sich auch akustisch mit der Königin zu verständigen.

Jaaa, eeuuucchhhe Maaajeschtät.

Tante Othilie leise: Wie sprechen uns hinterher noch. (Wieder einmal, dass kommt öfters vor).

Ende Teil: 51

Wie es auf Schloss Windsor weitergeht, erfahrt ihr in Teil: 52. Es lohnt sich.

Natürlichn nur wenn ihr wollt.
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Fr Sep 16, 2022 8:56 am
Liebe Leser,

gleich geht es mit den Teilen 437 + 438 der Lehrjahre weiter.
In ca. 2 Stunden wird es soweit sein.

Eure Monika

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Fr Sep 16, 2022 9:32 am
Die phantastischen Abenteuer auf „Gut Bavaria“




Lehrjahre sind keine Herrenjahre[/b]
         
                                   Teil: 437  
                                Kapitel: 539
Dienstag, der 27.07.1965


Gefährliche Ereignisse

                                  Dorf „Ups“



Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44364414pr

Zur gleichen Zeit stürmten Eddy und Hauptwachtmeister Schultz vereinbarungsgemäß zu dem Baumhaus von Mirjana und Onkel Joggeli. Hier wusste man vorher nur, dass beide Personen plötzlich von den Stühlen im Haus herunterkippten.
Im fahlen Taschenlampenlicht fand Eddy beide Personen regungslos am Boden liegend vor. Entsetzt wandte er sich ab und stand plötzlich zwei schwarz gekleideten Personen gegenüber, die ihn unverschämt angrinsten.


Person Nr. 1: Mr. James, dass Spiel ist aus.

Eddy ließ seine erhobenen Hände wieder nach unten fallen und grinste ebenfalls.

Joggeli: Es ist alles in Ordnung Eddy. Mirjana und ich sind wohlauf. Die Gummipuppen von Heike haben ihren Zweck erfüllt. Leider war deren Haltbarkeitsdatum in einem begrenzten Rahmen. Beide sind ziemlich platt Jedenfalls haben uns Mr. und Mrs. Kent einen Bärendienst erwiesen. Die Auslagen von 24,98 DM pro Puppe haben sich wahrlich gelohnt. Wobei mir Heike noch einen Barzahlungsrabatt von 10 % eingeräumt hatte.
 


Eddy: Leider muss ich sagen, dass Martina schwer verletzt ist. Wie schwer werden gleich Petra und Fr. Doktor Bernds feststellen. Martina wollte euch beide retten.

Mirjana: Ein bewundernswertes Mädchen. (Das Martina ein Trans-Mädchen war, wusste Mirjana noch nicht). Ich möchte gerne bei der Behandlung dieses mutigen Geschöpfes dabei sein.

Eddy: Dagegen wird sicherlich nichts einzuwenden sein. Kommen sie ruhig mit. Wir fahren sie mit dem Jeep zum Gutshof.

In der Zwischenzeit wurde Martina schon für die Operation vorbereitet. Angefangen von den Röntgenaufnahmen der Schussverletzung des linken Arms, bis hin zur ersten intravenösen Infusion von Beruhigungs-und Schmerzmittel. Polly hielt ihre rechte Hand, und die hinzugekommene Mirjana hielt ihre linke Hand. Es war unverkennbar, dass Martina große Schmerzen hatte. Sie biss zwar krampfhaft ihre Zähne zusammen, aber trotzdem war ihr schmerzverzerrtes Gesicht unverkennbar für alle ersichtlich.
Vor dem Röntgenschirm betrachteten Frau Dr. Bernds sowie Petra  den verletzten Arm.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44364415cl

Frau Doktor Bernds: Petra, die Schussverletzung, lateinisch „Plural vulnera sclopeteria“  ist nicht so dramatisch. Die Kugel sitzt in der Kommotionszone.

Petra: Also die ganz außen liegende Zone, deren Gewebe trotz Traumatisierung noch regenerationsfähig bleibt.

Frau Dr. Bernds: Richtig. Martina hat also noch relativ großes Glück gehabt. Der perforierende Fremdkörper sollte bis zur Entfernung unter kontrollierten Bedingungen an seiner Position belassen werden, da er einen tamponierenden Effekt besitzen kann.

Petra: Eddy hatte noch zur Sicherheit einen Druckverband angelegt.

Frau Dr. Bernds: Das ist das Beste was er machen konnte. Alle Schusswunden müssen als kontaminiert betrachtet werden. Aufgrund dieser Kontamination empfehlen einige Experten grundsätzlich bei jeder Schussverletzung ein chirurgisches Débridement sowie eine antibiotische Therapie.


Info für unsere medizinischen Laien unter uns:
Ein Debridement ist die meist chirurgisch durchgeführte Reinigung einer Wunde. Bei dieser Maßnahme werden abgestorbenes Gewebe und Beläge entfernt – sie wird auch als Wundtoilette bezeichnet. Nach der Reinigung kann die Wunde besser verheilen.


Frau Dr. Bernds: Wir werden sehr schonend operieren und das Projektil welches keine Arterien verletzt hat, vorsichtig herausholen. Dann werden wir mal das leichtsinnige aber überaus mutige Mädchen in den OP fahren.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44364416tm

Im OP

Frau Dr. Bernds: Nun meine kleine Heldin, dann werden wir mal den Übeltäter, also das Projektil herausholen. Das machen wir natürlich unter einer Vollnarkose. Tante Polly und Mirjana haben ja ihre Schutzausrüstungen an, und werden an deiner rechten Seite sitzen bleiben. Petra wird an deinem Kopfende sitzen und die Vitalwerte während der kleinen OP überwachen. Dein Schwesterherz wird also alles im Griff haben.

Wir hoffen natürlich alle, dass du in Zukunft nicht allzu oft in bodenlosen Leichtsinn verfallen wirst. Erst der Schlüsselbeinbruch im Januar und nun eine kleine Kugel im Arm. Aber du kannst absolut beruhigt sein, es werden keine unangenehmen Nachwirkungen zurückbleiben. Und von der kleinen Narbe wirst du im Laufe der Zeit kaum noch etwas sehen. Deine außergewöhnliche Schönheit wird dir erhalten bleiben.

Mirjana ist ebenfalls sehr angetan von dir. Deine geplante Rettungsaktion hat bei ihr großen Respekt ausgelöst. Das ist für die große Familie Hoffmann aber nichts Neues.
Petra wird dir jetzt eine Maske aufsetzen, und du wirst dann mal von eins anfangen zu zählen. Hinterher sagen wir dir, wie weit du gekommen bist. Denn aufwachen wirst du gleich erst wieder auf der Aufwachstation.


Hier der Aufwachraum (Post Anaesthesia Car Unit), des Kinderklinikums „Gut Bavaria“

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44364417ux

Eine Stunde später war es soweit. Frau Dr. Bernds begrüßte lachend die wieder zu sich gekommene Martina.
Und wieder kurz Zeit später befand sich Martina dann auch schon auf dem Zimmer der Krankenstation. Links neben ihr saß Mirjana, und rechts neben ihr saßen Mutter Ingrid und Tante Polly.

Zur gleichen Zeit tagte der „Krisenstab“ im kleinen Konferenzraum auf „Gut Bavaria“. Mit zugegen war die Köchin Martha als Schriftführerin, die auch zugleich in einer Pause für das leibliche Wohl sorgte. Frau Kohl hielt die Stellung im Münchner Kaufhaus. Verständlicherweise gab es heute nur einen Tagesordnungspunkt auf der ansonsten längeren Liste.

Othilie: Ich habe mit Kriminalkommissar Tanner gesprochen. Insgesamt sind 5 Personen festgenommen worden, die alle steckbrieflich gesucht wurden. Das Vorstrafenregister ist beachtlich. Unterschlagung, Drogenkriminalität, gewerbsmäßiger Bandendiebstahl, schwere Körperverletzung, versuchter Mord, die Liste ist unendlich.

Joggeli: Dann können wir ja froh sein, dass sie dingfest gemacht wurden.


James: Sicherlich, trotzdem ist eine Person weiterhin flüchtig, dessen Aufenthalt unbekannt ist. Und diese Tatsache ist sehr bedenklich. Denn das schein einer der Drahtzieher der Bande zu sein. Ergo ist Mirjana immer noch in großer Gefahr, da sie wohl nach Ansicht des Gangsters zu viel weiß.
Ich würde vorschlagen, dass Mirjana weiterhin bei uns bleiben wird.

Joggeli beeilte sich zu sagen, dass dies auch in seinem Sinn ist. Denn es war für alle unverkennbar, das er „ein Auge“ auf diese bildhübsche Person geworfen hat.

Othilie: Mirjana bleibt selbstverständlich bei uns. Auch sie steht gegenwärtig unter Schock, und wird von uns in psychischer und physischer Hinsicht betreut.  Es wäre also durchaus wichtig, wenn sich Joggeli weiter um sie kümmert. Das kann hier sein oder auch in unserem Kaufhaus in München, wo sie evtl. ein wenig Ablenkung haben wird.

Was steht noch auf der Tagesordnung?


Meine Antenne, mit der ich das Schweizer Fernsehen empfangen kann. Sie steckte vorhin im Spargelfeld an der der Ostseite des Gutshofes.

Othilie: Das ist wirklich ein merkwürdiges Gemüse welches du geerntet hast. Und wie schmeckte das merkwürdige Gemüse. War es sehr holzig?

Joggeli: Nein, es war sehr Metallisch.

James: Hm, hm.

Othilie: Du wolltest etwas sagen?

James: Ja, äh, der Stab der Antenne wurde glatt durchgeschossen. Das kann nur mit einem Langlauf-Präzisionsgewehr geschehen sein.


Joggeli: Welches man im zweiten Baumhaus vorgefunden hat. Also in dem Haus, in der Martina die Nacht zusammen mit Gregor war. Außerdem ist mein alter Jägerhut durchlöchert.

Othilie: Da tendiert der Verlust gegen Null. Er stand dir sowieso nicht.
Ich gehe mal davon aus, dass Martina der Scharfschütze war.

James: Es waren großartige Schüsse. Um die Antenne aus 600 Meter Entfernung zu treffen, gehört schon einiges an Präzision.

Othilie: Nun ja, lassen wir das Ganze im Moment auf uns beruhen. Martina hat augenblicklich genug zu leiden. Warum sollen wir ihr jetzt noch große Vorhaltungen im Angesicht ihrer Schussverletzungen machen, auch wenn sie sich das Gewehr unrechtmäßig angeeignet hat.  
Gut, dann lasst uns jetzt mal zu Bett gehen. Es ist 6 Uhr in der Frühe. Wir haben in den letzten 36 Stunden nicht ein Auge zugemacht.  

Auf der Krankenstation schlief nun Martina den Schlaf der Gerechten. Um 13 Uhr hatte die Küche des Hauses das Lieblingsgericht von ihr aufgetischt. Bayrische Semmelknödel.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44364418sd

Als Nachtisch gab es einen großen Amarena-Eisbecher.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44364419lv

Da ihr linker Arm verletzt war, konnte sie als Rechtshänder die Nahrung mit großem Heißhunger vertilgen.

Martina: Das war großartig. Ich glaube das ich einen neuen Rekord in dem vertilgen der Semmelknödel aufgestellt habe.

Heike, die auch im Zimmer war: Ich habe alles schriftlich dokumentiert. Es waren neun Knödel. Damit führst du die neue interne Rangliste auf „Gut Bavaria“ an. Ich habe das auch mit meiner neuen Polaroid-Kamera als Beweis festgehalten. Mich tröstet etwas die Tatsache, dass ich zumindest noch bei der Vertilgung von Kuchen die Rangliste anführe. Hier liege ich mit 6 Stücken noch an der Spitze.

Martina: Ich denke mal, dass ich heute Nachmittag auch diesbezüglich einen Rekordversuch unternehmen werde.

Polly: Nachher gibt es Pflaumenkuchen mit Sahne.

Heike: Richtig, ich habe vorhin einen Blick in die Küche geworfen.


Martina: Ich muss etwas an Muskelkraft zulegen, um das schwere Gewehr halten zu können, wenn am Freitag das Schützenfest hier in „Ups“ beginnt. Samstag steht dann das Jugend-Schießen auf dem Programm. Und da möchte ich natürlich gewinnen. Das ich sehr gut bin steht außer Frage. Das habe ich heute Morgen in der Frühe beim herunterschießen der Antenne aus 600 Meter Entfernung bewiesen.

Ein kräftiges Räuspern von Othilie war zu hören, während für Joggeli, der auch im Zimmer war, eine Welt zusammenbrach.

Joggeli: Nun kann ich die Spiele des FC Basel in der neuen Saison 1965/66 nicht mehr im Fernsehen verfolgen. Und vor allen Dingen auch nicht die Qualifikationsspiele für die Fußballweltmeisterschaft im nächsten Jahr in England (1966).
 

Info:

Die Europa-Gruppe 5 galt im Expertenkreis als sehr ausgeglichen. Die Schweiz, Nordirland und die Niederlande wurden als annähernd gleich stark eingeschätzt, während man dem vierten Gruppenmitglied, Qualifikationsneuling Albanien, die Rolle des Punktelieferanten zuteilte. Tatsächlich reduzierte sich aber der erwartete Dreikampf zu einem Zweikampf zwischen der Schweiz und Nordirland, da die Niederländer mit Ausnahme des Spiels gegen Albanien ihre Heimspiele nicht gewinnen konnten und dies auch nicht durch Punktgewinne bei den Konkurrenten kompensieren konnten. Vor dem letzten Spiel dieser Qualifikationsgruppe sprach alles für ein Entscheidungsspiel zwischen den Eidgenossen und den Nordiren. Doch dann sorgte ausgerechnet der krasse Außenseiter Albanien für die Entscheidung. Das 1:1 der Nordiren in Tirana ließ die Schweiz nach England fahren. Das erste Spiel dieser Qualifikationsgruppe war gleichzeitig das Eröffnungsspiel der WM-Qualifikation.  

Spielergebnisse:
24.05.1964 Rotterdam
Niederlande – Albanien 2:0 (0:0)
14.10.1964 Belfast
Nordirland – Schweiz 1:0 (0:0)
25.10.1964 Tirana
Albanien – Niederlande 0:2 (0:1)
14.11.1964 Lausanne
Schweiz – Nordirland 2:1 (2:1)
17.03.1965 Belfast Nordirland – Niederlande 2:1 (1:1)
07.04.1965 Rotterdam Niederlande – Nordirland 0:0
11.04.1965 Tirana Albanien – Schweiz 0:2 (0:1)
02.05.1965 Genf
Schweiz – Albanien 1:0 (1:0)
07.05.1965 Belfast Nordirland – Albanien 4:1 (2:0)
17.10.1965 Amsterdam
Niederlande – Schweiz 0:0
14.11.1965 Bern
Schweiz – Niederlande 2:1 (1:0)
24.11.1965 Tirana Albanien – Nordirland 1:1 (0:0)


Abschlusstabelle
Pl. Land Tore Pkt.
1 Schweiz 7:3 9:3
2 Nordirland 9:5 8:4
3 Niederlande 6:4 6:6
4 Albanien 2:12 1:11


Othilie: Bis dahin hat die Feuerwehr von „Ups“ die Antenne wieder auf dem Dach des Hauses installiert.

Othilie war heute angesichts der Verletzung von Martina sehr nachsichtig.

Wieder war ein Räuspern zu hören. Und dieses kam diesmal von Petra.

Petra: So leid es mir für mein Schwesterchen Martina auch tut. Ich glaube kaum, dass Martina bis dahin wieder fit sein wird. Die körperliche Belastung des linken Arms wird zu groß sein. Es besteht auch sonst noch die Gefahr, dass die Narbe aufreißen wird. Sie kann gerne dem Wettbewerb als passive Schützin beiwohnen, und auch sonst den Jahrmarkt mit uns gemeinsam besuchen. Aber alles andere kann ich aus gesundheitlichen Gründen leider nicht befürworten. Frau Dr. Bernds sieht das auch so.

Schweigende Stille im Krankenzimmer, nur das herzergreifende Schluchzen von Martina war zu vernehmen. Man kann das ja auch absolut nachvollziehen. Fast ein Jahr hat sie auf diesen Tag hingearbeitet. Fast ein Jahr hat sie mindestens einmal in der Woche trainiert. Sollte sie nun zum zweiten Mal ein Ereignis verpassen, welches ihr so am Herzen lag. Wir erinnern uns an das Malheur in Hamburg im Januar 1965, als sie Chantal Wiebel aus den Fängen eines Zuhälters befreit und gerettet hatte. Bei dieser Befreiung brach sie sich das Schlüsselbein, und konnte aktiv nicht an der großen Prunksitzung der 1. KG „Ups“  teilnehmen. Der Gala-Auftritt der Tanzgarde musste ohne ihr über die Bühne gehen (Ich habe darüber berichtet).

Martina: Liebe……Petra, bitte bitte ich muss…..daran teilnehmen. Ich bin die Jahrgangsbeste……und ich habe…..große Chancen…..diesen Wettbewerb…..zu gewinnen. Die nächsten Jahre….vielleicht nicht mehr. Denn dann….bin ich schon…..bei den Erwachsenen dabei. Ansonsten will…..will….ich nicht mehr leben.    

Petra: Wir alle können dich absolut verstehen, aber dieser Wettbewerb wird sich über mehrere Stunden hinausziehen. Das wirst du mit deinem Arm nicht durchhalten.

Martina: Dann werde ich diesen Vogel……so schnell wie möglich….herunterholen.  Und wenn ich es…..mit einem…..Schrotgewehr mache.

Petra: Dann würdest du disqualifiziert werden, und das weist du ganz genau. Denn das könnte fast jeder.


Martina: Nein, nein, und nochmal nein. Ich will dabei sein. Ich haue ab, ihr werdet mich nie mehr wiedersehen.

Der berühmte Schmollmund, der das Markenzeichen der Familie Hoffmann war, zierte ihr Gesicht. Aber wir wissen alle, dass sie in ihrem Trotz und Erregung zu allem fähig war. Ihre Aussage war daher nicht zu unterschätzen.

Polly: Ich würde sagen, dass Petra sich einmal mit Frau Doktor Bernds zusammensetzen sollte, um mit ihr nach einer für alle einvernehmliche Lösung zu suchen, denn noch haben wir vier Tage Zeit bis zu diesem Wettkampf.

Martina: Morgen bauen sie schon die Kirmes auf, und dabei möchte ich auch schon dabei sein. Das möchte ich gerne sehen. Das ist sicherlich interessant.

Aua.

Petra: Heute und Morgen sind erst einmal Ruhetage für dich angesagt. Wie es am Donnerstag ausschaut, werden wir dann kurzfristig entscheiden.

James befand sich mittlerweile auch im Zimmer, der die Diskussion weitestgehend verfolgt hatte.

James: Wenn ich mal kurz einwenden darf. Ich habe die Lösung bezüglich des Vogelschießens. Martina braucht keineswegs das Gewehr frei mit beiden Händen zu halten. Denn wegen moderner Sicherheitsbestimmungen wird das Gewehr dabei auf einem Stand-Fuß (Lafette) angebracht, der nur das Zielen im Bereich des Kugelfangs erlaubt, in welchem sich der zum Abschuss angebrachte Vogel befindet. Ich denke mal, dass die Statuten es erlauben werden, wenn eine andere Person das Gewehr auf den Stand-Fuß auflegt. Das wichtigste ist ja das Schießen selbst. Der Schütze visiert das Ziel an, und er gibt ja auch den Schuss ab. Somit wäre das Problem schon einmal gelöst. Übrigens, das Königsschießen um die Würde des Schülerkönigs bzw. der Schülerkönigin beginnt am Schützenfest-Sonnabend um 12.00. Das Königsschießen um die Würde des Jungschützenkönigs und der Jungschützenkönigin beginnt am Schützenfest-Sonnabend um 14.00 Uhr.  

Martina: Das ist ja super, dann wäre das Problem doch schon aus der Welt geschafft. Ich brauche nur zu zielen, zu treffen, und den Vogel abzuschießen.

Petra: Den schieß du hier regelmäßig ab, dazu bedarf es kein Gewehr. Na gut, dass hört sich doch schon viel besser an.


Inge: Dann werde ich Martina regelmäßig das Gewehr auf dem Stand-Fuß legen, wenn sie mit dem Schießen an der Reihe ist.

Martina: Das geht nicht gut. Du verwechselst entweder das Gewehr mit einer Mistgabel oder du schießt dir damit in den Fuß.

(Die Stimmung wurde schon besser im Krankenzimmer).

Martina: Nicht wahr Petra, das ist doch die Lösung aller Probleme.  Nun dürfte doch kein Grund mehr bestehen, mich aus dem Wettbewerb herauszunehmen.

Petra tief durchatmend: Ich denke, dass wir mit dieser Lösung leben können. Erst einmal ein großes Dankeschön an James, der uns über die Statuten aufgeklärt hat. Woher sollten wir dies auch wissen.

Othilie: Mit welcher einer Gattung von Gewehr wird eigentlich geschossen.

James: Bei einem Kinderschießen besteht der Vogel aus 4 mm Pappelsperrholz. Hier wird mit einem Luftgewehr geschossen. Bei Jugendlichen über 16 Jahre, besteht der Vogel aus einem dickeren Holz. Hier wird mit einem Kleinkalibergewehr geschossen.

Othilie: Alle Achtung, da ist ja dann ordentlich „wumm“ hinter.

James: So ist es, darum ist das Gewehr auch so schwer.


Othilie: Und Martina hat so ein Gewehr?

Martina stolz: Und nicht nur eines.

Othilie trocken: Das habe ich mir doch glatt denken können.

James versöhnlich: Martina geht sehr sorgfältig damit um.


Othilie sarkastisch: Und manchmal schießt sie auch mit einem Präzisionsgewehr mit scharfer Munition. Ich denke da nur an heute Morgen.

Martina: …….mit Zielfernrohr wohlgemerkt.

Othilie: Das beruhigt mich keineswegs.

Martina: Ist meine Schützen-Uniform schon fertig?


Othilie: Du brauchst nicht abzulenken. Ich durchschaue dich ganz genau. Aber zu deiner Beruhigung darf ich sagen, dass deine Uniform fertig ist. Fehlt nur noch das „Lametta“.

Martina: Das wird nach dem Jugend-Königsschießen bei mir angeheftet. So hoffe ich jedenfalls. Darf ich diese Uniform mal anprobieren? Sie muss richtig sitzen.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44364420gh

Martina: Ich bin zufrieden. Sie sitzt prima.

Polly: Wir haben aber noch eine Uniform für euch. Die haben gemeinsam  Mirjana, und meine Person extra für euch und dem hiesigen Schützenverein St. Hubertus auf die Schnelle entworfen. Die werden euch morgen vorgestellt. Die sind noch moderner und ansprechender. Eure Maße haben wir ja alle hier. Unsere drei Omis sind 16 Stunden pro Tag damit beschäftigt, sie fertig zu stellen. Und wie ich sie kenne, werden sie das auch schaffen.


Othilie: Donnerstag werdet ihr die Gelegenheit haben, sich den Rummelplatz einmal anzuschauen. Dann könnt ihr Mirjana auch mal unser Dorf zeigen. Bis dahin wird sich, so hoffe ich wenigstens, auch Martina etwas erholt haben.  


Ende Teil 437

Im nächsten Teil werden wir erfahren, ob Martina auf dem Schützen-und Volksfest in „Ups“ erfolgreich sein wird.
Und dieser wird in einigen Minuten erscheinen.


Monika

Geschrieben am 23.08.21
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Fr Sep 16, 2022 10:12 am
Teil: 438  
                                Kapitel: 540

Schützenfest in Ups

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44364560jc


Geburtstagskinder vom 29. Juli 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1925 Mikis Theodorakis
feierte an diesem Tag seinen 40. Geburtstag
1935 Peter Schreier
feierte an diesem Tag seinen 30. Geburtstag
1938 Klaus Töpfer
wurde an diesem Tag 27 Jahre alt
1943 Michael Holm
wurde an diesem Tag 22 Jahre alt
1957 Ulrich Tukur
wurde an diesem Tag acht Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/29-juli-1965
Was war am 29. Juli 1965
Welcher Wochentag war der 29.7.1965, der 29. Juli 1965 war ein Donnerstag
29.7.1965
14 Länder erklären in New York ihre Bereitschaft, einer internationalen Friedensstreitmacht der Vereinten Nationen ein ständiges bewaffnetes Truppenkontingent zur Verfügung zu stellen. Darunter befinden sich die skandinavischen Länder, Italien, die Niederlande, Großbritannien und die Tschechoslowakei.
29.7.1965
Aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten fordert der Verband Deutscher Studentenschaften (VDS) in Bonn die Erhöhung der Studienförderung nach dem Honnefer Modell von 250 DM auf 320 DM monatlich.
29.7.1965
Im Smoking wohnen die Mitglieder der britischen Popgruppe “The Beatles” der Uraufführung ihres zweiten Films, “Help”, in einem Londoner Westend-Kino bei.



An diesem Donnerstagmorgen standen alle Hausbewohner, einschließlich Martina, auf dem großen Rasen vor dem Hauptgebäude, um auf eine  weitere Sensation zu hoffen. Grund dafür war die Anwesenheit der Feuerwehr aus „Ups“, die eine neue Antenne auf dem Dach anbringen wollte, nach dem die alte Antenne seinen Geist aufgegeben hatte. Hauptbrandmeister Brandt führte hierfür seine neuste Errungenschaft vor, die mit finanzieller Unterstützung und mit mehreren Fässern Bier, von der Hoffmann-Group angeschafft wurde.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44364561bo

Hauptbrandmeister Brandt: Herr Hoffmann, wir bringen ihnen das neuste Antennenmodell, welches erst seit kurzer Zeit auf dem Markt ist. Damit können sie sogar die Signale von außerirdischen ungewöhnlichen Lebewesen empfangen.

Joggeli: Das kann ich jetzt schon in Forum meiner großen Schwester Othilie.

Brandt: Dann kann ja nichts mehr schief gehen. Dann wollen wir mal.

Joggeli: Ja, dann wollen wir mal. Um 19 Uhr 30 empfängt der FC Basel zu einem Freundschaftsspiel Real Madrid. Das muss ich mir unbedingt anschauen.

Brandt: Bis dahin haben wir ihren neuen eisernen Spargel oben angebracht.

Die „Zuschauertribüne“ vor dem Hauptgebäude war gut besetzt, als die Drehleiter ausgefahren wurde.


Ein begeistertes Ahhhhhhhhh war zu hören, als unser schwindelfreier Onkel Joggeli seinen Untertanen aus luftiger Höhe hinunter winkte.
Heikes Frühstücksservice welches aus Kakao, belegten Brötchen und aus bunten Lümmel-Tüten bestand (Kondome), erfreute sich großer Beliebtheit.
Kurze Zeit später erschien noch ein Kranwagen, welcher von den Besuchern auf der „Ehrentribüne“ auf „Gut Bavaria begeistert empfangen wurde.


Hack 1965
MFL 30to Kran
MFL/Wilhag AK2025 auf Faun Fahrgestell aus der Maschinenfabrik Langenfeld


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44364562uz

Mit deren Hilfe wurde die neue Antenne auf dem Dach des Hauses installiert und ausgerichtet.
Nach 120 Minuten war der Spuk dann vorbei.

Die neue Richtantenne thronte auf dem Dach des Gutshauses.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44364563sc


Die Feuerwehr konnte anschließend mit einigen Kästen Bier im Gepäck die etwas länger andauernde Heimreise antreten.
Othilie: Joggeli, ist die Länge der neuen Antenne nicht etwas übertrieben?

Joggeli: Keineswegs, den wir haben jetzt das höchste Gebäude in ganz Oberbayern. Und diesen Sendemast wird man mit normaler Munition nicht herunterschießen können.

Nicht wahr Martina?

(Prustendes Lachen von der Zuschauertribüne. Eigentlich besteht die Tribüne nur aus mehreren Sitzreihen).

Martina schmunzelnd: Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Ich werde bei der Waffengattung nachrüsten.

Kurze Zeit später machte sich der jugendliche Trupp auf dem Weg zum Festgelände, wo die Aufbauarbeiten für das große Volksfest anlässlich des 100 jährigen Bestehens der St. Hubertus Schützenbrüderschaft, der sich für Glaube, Sitte und Heimat einsetzte, im vollem Gange. (St. Hubertus ist der Schutzpatron der Hunde, der Schützen und Schützenbruderschaften).


Bei diesem Spaziergang zum Festgelände, waren natürlich auch  Personenschützer Eddy, Hauptwachtmeister Schultz und Mirjana anwesend.
Hier ein Bild von Hauptwachtmeister Schultz mit seinem Dienstfahrzeug BMW 501

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44364564lj

Dabei wären wir nach längerer Zeit auch mal wieder bei unserem sehr beliebten Quiz im Forum „Pretty fashion“

Gesucht wird die Abkürzung für das Automobil „BMW“
Folgende Abkürzungen biete ich euch an, wobei nur eine Lösung richtig ist.


A: BMW = Busen müssen Wackeln
B: BMW = Bayrischer Mist Wagen
C: BMW = Bierdosen Müssen Weg
D: Bayrische Motoren Werke
E: Blasphemous Motorized Wreck
F: Bumms Mal Wieder
G: Besser Mercedes Wählen.


Ich gebe zu, dass das für unsere Leser nicht ganz einfach ist.
Die Gewinner werden unter notarieller Aufsicht von unserer bezaubernden Glücksfee „Busufka“ gezogen.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44364565an

Zurück wieder zu unserer Fußtruppe, die sich auf dem Weg zum Festgelände befindet. Petra hatte vorsorglich Martinas Arm mit einer schmerzlindernden Salbe eingerieben und Eddy den Auftrag erteilt, ihr sofort Bescheid zu sagen, wenn es Martina schlechter gehen sollte.
Das war aber zum Glück bisher nicht der Fall.


Als sie auf dem Festgelände mit der großen Kirmes eintrafen, waren die Aufbauarbeiten in vollem Gange. Alles war in hektischer Betriebsamkeit, denn schon morgen sollte das Fest eröffnet werden. Man konnte erahnen, dass man dort die Nacht durcharbeiten würde.
Auch das Festzelt nahm erste Gestalten an. In diesem sollten 1.250 Personen Platz finden.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44364566cm

Auch bei den Fahrtgeschäften, die immer eine Attraktion für die jugendlichen Besucher war, tat sich einiges, was man an den schwitzenden Leibern der Männer bei Temperaturen von 30° sehen kann.

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Diese Kirmes sollte alles bisher da gewesene in den Schatten stellen, was es in „Ups“ in den letzten 100 Jahren gegeben hatte. Ein Fahrgeschäft nach dem anderen sollte aufgebaut werden.

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Das damals berühmte „Hully Gully“ war fast schon fertig.

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Das erinnert mich stark an meine Jugend.
Auch die berühmte „Raupe“ war schon fast fertig.

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Wer erinnert sich nicht daran, wenn bei den letzten Umdrehungen der Bahn das Verdeck sich über die Wagen schloss. Man hörte das Quietschen der Mädels, wenn es dunkel um sie herum wurde, und die Jungens den Mädels an die Knie fassten, und so manches Mädchen den ersten Kuss bekam.

Auch das Riesenrad nahm langsam Konturen an.

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Über ein Dutzend Fahrgeschäfte, sowie Fress-Buden, Los-Buden und vieles mehr waren auf diesem Rummelplatz vertreten.

Absolut verständlich das sich die Kinder und Jugendlichen der „Bavaria-Truppe“ hier stundenlang aufhielten, um dann am Nachmittag frohgelaunt wieder nach Hause marschierten.
Zu Weihnachten sang man: Einmal werden wir noch wach, heißa dann ist Weihnachtstag.

Dies wurde von den Kindern umgetauft:


Einmal werden wir noch wach, heißa dann ist Kirmestag.

Selbstverständlich wurde für dieses Ereignis das Taschengeld von den Eltern erhöht. (Das war bei mir damals genauso. Auch die Großeltern waren sehr spendabel).
Und so war es auch bei den heranwachsenden, die auf „Gut Bavaria“ verweilten. Die Eltern von Inge, Ute, Tina, zeigten sich von der spendabelsten Seite. Heike zerschlug ihr Sparschein, welches sie regelmäßig mit 10, 20, und 50 Pfennigstücke und auch Markstücke fütterte.

Am Donnerstagabend wurde die Finanzlage überprüft. Sie stellten befriedigt fest, dass alles im „Grünen Bereich“ war.

Am gleichen Abend war Kostümprobe angesagt. Da alle Personen auf „Gut Bavaria“ im Schützenverein St. Hubertus waren, gab es kleidungstechnisch keine Probleme. Die Uniformen und Hemden waren frisch gebügelt. Die Farben waren weiß/ grün (wem verwundert es).

Onkel Joggeli stand vor dem Spiegel und befestigte die Orden an seiner Uniform, welches geraume Zeit in Anspruch nahm.

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Heike: Viel Platz ist auf deiner Jacke nicht mehr.  

Joggeli: Das meiste sind Verdienstorden aus diversen Kriegen, wie zum Beispiel den Burenkrieg, den Einmarsch der Schweizer Armee in Russland, und als Söldner im Feldzug der Wikinger in Süddeutschland.

Othilie: Erzähle der kleinen nicht so einen Stuss. Die meisten Orden sind aus dem Kaugummiautomaten.

Joggeli: So, die weibliche Übermacht ist mir hier zu groß geworden. Ich gehe auf mein Zimmer und werde mir das Freundschaftsspiel zwischen dem FC Basel und Real Madrid anschauen. Bis gleich.


Einige Zeit später

Othilie: Der FC Basel scheint ja sehr erfolgreich zu sein, ich höre ihn laufend Tor schreien.

Polly: Nein, das ist die armenische dritte Liga die er live mitverfolgt. Erstaunlicherweise kann er das Schweizer Fernsehen mit der riesigen Antenne nicht empfangen. Warum weiß der Kuckuck.

Um 21 Uhr 30 war Joggeli wieder bei der versammelten Mannschaft.  

Othilie: Und?

Joggeli: Wie und?

Othilie: Wie ging das Spiel aus?


Joggeli: Tekstilschtschik Kamyschin hat das Spiel bei FK Neftechimik Nischnekamskmit 2:1 gewonnen. Der Torschütze zum Siegtreffer war Josef Wladimir Piotr Sanja Suka Lima Boris Pushkin Wodkagorbatschow Bacardi Matrjöshkin Dschugaschwilij Idiotov-Boitorski.

Die beiden anderen Spiele zwischen Krylja Sowetow Samara gegen Tschernomorez Noworossijsk, sowie Alanija Wladikawkas gegen FK Jenissei Krasnojarsk endeten 0:0. Das Ergebnis hätte auch genau umgekehrt so ausgehen können.


Othilie: Und dein Resümee?

Joggeli: Die armenischen Witze sind besser. Hier einige Beispiele:


Frage an Radio Eriwan: "Stimmt es, dass Grigori Grigoriewitsch Grigoriew bei der Allunions-Meisterschaft in Moskau einen Tschaika (sowjetisches Luxusauto)  gewonnen hat  

Antwort: "Im Prinzip ja. Aber erstens war es nicht Grigori Grigoriewitsch Grigoriew, sondern Wassili Wassiljewitsch Wassiljew. Zweitens war es nicht bei der Allunions-Meisterschaft in Moskau, sondern beim Kolchos-Sportfest in Gamsatschiman. Drittens war es kein Tschaika, sondern ein Fahrrad. Und viertens hat er es nicht gewonnen, sondern es wurde ihm geklaut."

Frage an Radio Eriwan: "Gibt es eine marxistisch-leninistische Definition für den Panzerwagen.  
Antwort: "Im Prinzip ja. Der Panzerwagen ist eine Karosse für touristische Ausflüge in freundlich gesinnte Länder. Er kann auch Salut schießen."


Frage an Radio Eriwan: Stimmt es, dass man in der Schweiz den Sozialismus einführen könnte?
Antwort: "Im Prinzip ja, aber es wäre schade um das schöne Land."

Anfrage an Radio Eriwan:
Stimmt es, dass Iwan Iwanowitsch in der Lotterie ein rotes Auto gewonnen hat?

Antwort: Im Prinzip ja. Aber es war nicht Iwan Iwanowitsch, sondern Pjotr Pretrowitsch. Und es war kein rotes Auto, sondern ein blaues Fahrrad. Und er hat es nicht gewonnen, sondern es ist ihm gestohlen worden. Alles andere stimmt.


Othilie: Und war Mirjana auch auf dein Zimmer?

Joggeli: Ja, aber sie ist während der Übertragung der Fußballspiele eingeschlafen.


Othilie: Dann lass sie schlafen. Wir werden morgen einen langen Tag haben. Und die nächsten Tage auch. Aber diese Tage werden mit Sicherheit positive Signale bei ihr freisetzen.

Dann lasst uns jetzt auch zu Bett gehen.


Ende Teil 438

Im nächsten Teil also der Auftakt zur großen Kirmes anlässlich des 100. Jahrestages des Schützenvereins St. Hubertus.


Monika

Geschrieben am 24.08.2021
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Monika56
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Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Sa Sep 17, 2022 12:01 pm
Liebe Leser,

ich hoffe, dass euch die gestern neu hinzugefügten Teile der Lehrjahre gut gefallen haben.
Einerseit gab es die ernsten Situationen, und andererseits wurde es dann wieder humoristisch.
So soll es auch weiterhin bleiben. Auch in Punto Mode wird es in naher Zukunft interessant.
Mehr möchte ich noch nicht unbedingt verraten.

Denn erst einmal möchte Martin, trotz ihrer Verletzung, neue Schützenkönigin werden.
Ob ihr das gelingt, könnt ihr bald mitverfolgen.

Schönes Wochenende

Miss Monika

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Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

So Sep 18, 2022 2:15 pm
LIebe Miss Monika

Es hat mir sehr gut gefallen.
Interessant, spritzig,  humorvoll und man konnte wieder was lernen.
Das optische highlight waren die vier schützinnen in ihren uniformen nur leider ist das bild etwas klein.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 44364420gh

Diese mädels schiessen eher nicht aber auch sie sind eine augenweide.

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Ja was ist ein fest ohne das schöne geschlecht?
Meiner meinung nach kann man es ruhig in die tonne kloppen.
Hier habe ich mal eine schützenkönigin aus der schweiz.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 2e0bf033-7c22-4ae0-8h1ftz

Dieses, das darf man schon sagen pretty girl hat das zürcher knabenschiessen 2019 gewonnen.
Seit die mädels mitmachen dürfen haben die jungs kaum mehr eine chance.



Und die schiessen denn nicht etwa kleinkaliber sonderm mit dem neuesten sturmgewehr der schweizer armee.
Da kann ich vor der jungen dame nur meinen nicht vorhandenen hut ziehen.

Syl deine
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Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

So Sep 18, 2022 3:42 pm
Hi Polly,

danke für deine toll geschriebene Antwort.
Das hat mich sehr gefreut.

In der Tat habe ich etliche Recherchen zusammengesucht, um dieses hollwillkommene Schützenfest so authentisch wie möglich zu schildern.
Einiges wusste ich ja, weil ich für mein Leben gern zu der Jugend-Schützenbruderschasft in Duisburg dazugehört hätte.

Leider wurde mir diese Bitten von meinen Eltern untersagt. Das war ihr zu gefährlich.

Mit neidischen Augen habe ich zumindest der Jugend beim Königsschießen im Schützen-Zelt zugeschaut.
Und die Uniformen, insbesondere der Mädels, waren super schick und moderrn (Mary Quant war wohl Pate.Very Happy

Weiße Bluse, kurzer Minirock, der mit einem grünen Gürtel versehen war.
Tights hatten sie auch an, wenn ich mich recht erinnere. Ich war damals zirka 12 Jahre jung. (1968).
Und das Schützenfest war immer der Höhepunkt in meinem Stadtteil.
Und die Kirmes war großartig. Denn viele Fahrgeschäfte, wie in meinem letzten Teil bebildert, waren dabei.
Selbstfahrer, Raupe und vieles mehr. Zum Glück habe ich die Bilder im Netz gefunden.

Kein Wunder also, dass ich so ausführlich über das Schützenfest in "Ups" berichte, denn große Ähnlichkeiten mit dem Schützenfest in Duisburg sind durchaus vorhanden. Es kommt dem schon sehr nahe.

Ich wusste nicht, dass schon die jungen Schützen in der Schweiz mit einem Sturmgewehr schießen.
Damit könnten sie tatsächlich etliche Antennen von den Dächer der Häuser herunterschießen.Very Happy
Bewunderung auch für das "Pretty girl" aus Zürich.
Nicht nur hübsch sondern auch sehr zielgenau.
Ja, da muss man eine ruhiger Hand und ein gutes Auge haben.
In der Tat wird auf den Kirmesplätzen in Deutschland mit einem Kleinkalibergewehr geschossen. Aber da ist auch schon ganz schön (Wumm)  hinter. Denn so schnell gibt sich der "Vogel" nicht geschlagen.

Wie siehst du die Chancen für unsere verletzte Martina?
Kann sie den Vogel herunterholen?

Denn sie istb ja eine hervorrtagende Meisterschützin, wie du schon oft gelesen hast.
Reichen ihre Kräfte und ihre Konzentrationen?

Einen absoluten Hammer kommt aber noch im nächsten Teil.
Und das sind die Uniformen der weiblichen Schützen-Jugend.

Dieses Bild kommt zwar erst im nächsten Teil, aber ich möchte es dir und den Lesern nicht vorenthalten.
Diese Kleidung, die auf "Schloss Bavaria" extra für die Girls hergestellt wurde, ist einfach fantastisch.

Hier das Bild. Damit kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.


Ganz vorne unsere Martina

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Auf deine Meinung dazu, bin ich sehr gespannt.
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Monika56
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Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Mi Sep 21, 2022 10:04 am
Liebe Leser,

die nächsten beiden Teile (439 +440) der Familiensaga,


"Lehrjahre sind keine Herrenjahr",

erscheinen wieder im laufe des nächsten Freitag den 23.09.22

Viel Vergnügen beim Lesen

Monika
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Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Do Sep 22, 2022 1:59 pm
Hi Moni die mädels sind schon erste sahne.

Zum thema bekleidund ist mir bei der Beerdigung der Q..... nein halt jetzt hat sie ja keine titel mehr was aufgefallen.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 22 4b48f30b197269c7b0c9clpfr6

Die jüngste royale lady war mit abstand am besten und zu dem anlass am passensten angezogen.
Chic, schlicht und wirklich elegant.
Ich frage mich in der tat was high heels an einer beerdigung sollen?
Nicht etwa elegante pumps, nein man hatte schuhe an als ob man an eine party gehen würde.
Die bekledung ansonsten gefiel mir sehr gut.
Auch die ganze beerdigung war sehr eindrücklich wirkte aber überhaupt nicht übertrieben.
Ganz grosses kompliment an Charlotte und George die haben das wirklich toll gemacht.



Elizabeth ist tot lange lebe König Charles III.
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