- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Sep 22, 2022 5:45 pm
Hi Polly,
es war die beeindruckenste Beisezetzung, die ich je in meinem Leben vor dem Fernseher gesehen habe.
Ich mochte die Queen sehr. Sie hat ihr Land immer würdevoll vertreten.
Nicht umsonst habe ich sie dreimal in den "Lehrjahren" eingebaut.
Einmal in London sowie Schloss Windsor, sonder auch zweimal auf Schloss Bavaria in "Ups"
Du wirst dich daran erinnern. Unsere naseweiße Heike hat immer neben der Queen gesessen. Elizabeth mochte dieses vor Energie sprotzende Mädel über alles.
Bei dem Filmausschnitt sind mir in der Tat die Pumps aufgefallen. Das hätte nicht sein müssen.
Rührend auch die Enkelkinder, die ihre Oma sicherlich vermissen werden.
Das ist doch alles absolut menschlich und nachvollziehbar.
Was mir auuch aufgefallen ist, ist das Lieblingspony von der Monarchin und auch die Corgies, die während der Zeremonie am Wegesrand standen.
Hoch lebe der neue König
Syl
Deine Moni
es war die beeindruckenste Beisezetzung, die ich je in meinem Leben vor dem Fernseher gesehen habe.
Ich mochte die Queen sehr. Sie hat ihr Land immer würdevoll vertreten.
Nicht umsonst habe ich sie dreimal in den "Lehrjahren" eingebaut.
Einmal in London sowie Schloss Windsor, sonder auch zweimal auf Schloss Bavaria in "Ups"
Du wirst dich daran erinnern. Unsere naseweiße Heike hat immer neben der Queen gesessen. Elizabeth mochte dieses vor Energie sprotzende Mädel über alles.
Bei dem Filmausschnitt sind mir in der Tat die Pumps aufgefallen. Das hätte nicht sein müssen.
Rührend auch die Enkelkinder, die ihre Oma sicherlich vermissen werden.
Das ist doch alles absolut menschlich und nachvollziehbar.
Was mir auuch aufgefallen ist, ist das Lieblingspony von der Monarchin und auch die Corgies, die während der Zeremonie am Wegesrand standen.
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- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Sep 23, 2022 9:36 am
Die phantastischen Abenteuer auf „Gut Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 439
Kapitel: 541
Freitag, der 30.07.1965
Schützenfest in Ups
Geburtstagskinder vom 30. Juli 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1941 Paul Anka
wurde an diesem Tag 24 Jahre alt
1947 Arnold Schwarzenegger
wurde an diesem Tag 18 Jahre alt
1948 Jean Reno
wurde an diesem Tag 17 Jahre alt
1958 Kate Bush
wurde an diesem Tag sieben Jahre alt
1964 Jürgen Klinsmann
wurde an diesem Tag im Jahr zuvor geboren
– Quelle: https://geboren.am/30-juli-1965
Was war am 30. Juli 1965
Welcher Wochentag war der 30.7.1965, der 30. Juli 1965 war ein Freitag
30.7.1965
US-Präsident Lyndon B. Johnson unterzeichnet das Medicare-Gesetz, das die medizinische Versorgung der US-Amerikaner im Alter von über 65 Jahren im Rahmen einer allgemeinen Sozialversicherung vorsieht.
30.7.1965
In Bamberg wird ein 20-Jähriger stellungsloser Zahntechniker verhaftet, der mit antisemitischen Parolen auf Grabsteinen des jüdischen Friedhofs wochenlang ganz Bamberg in Atem gehalten hat.
In Reih und Glied standen alle Schützen in „Ups“ bereit, um vom Dorf aus zum Festgelände zu laufen.
Hier einmal die bezaubernde Jugend-Schützengarde der Mädchen von „Ups“ Darunter natürlich auch unsere Martina, sowie alle anderen Mädels von „Ups“
Wobei sich ein kleines Problem auftat. Denn Andreas, Thomas und Sven, weigerten sich bei der männlichen Schützenjugend mitzumachen. Und das hatte seinen nachvollziehbaren Grund. Den drei dieser Burschen waren schon mit mehreren Straftaten aufgefallen. Bei das war einmal bei der Wirtshausschlägerei, und das zweite Mal als diese Burschen die Jugendlichen von „Ups“ bei der Eröffnungsfeier des Schwimmzentrums in der Sauna eingeschlossen hatten (Über diese Taten habe ich ausführlich berichtet). Alleine wollte auch Gregor nicht bei diesem Haufen mitmachen.
Somit hatten sie natürlich auch keine Uniform. Nun war guter Rat teuer.
Aber Polly und Mirjana hatten zum Glück eine gute Idee.
Polly: Was haltet ihr davon, wenn ihr euch die Uniform unserer Girls bemächtigt. Wir haben genügend Reservekleidung parat. Auch Gregor würde davon profitieren. Denn es wäre doch sehr unangenehm, wenn ihr nur passiv an diesem Fest teilnehmen würdet. Bis auf Gregor seid ihr euch ja schon mehrmals als Girls aufgetreten. Bei Sven/ja ist das in unserem Kaufhaus in München fast Standard. Jedenfalls ist diese Verkleidungsaktion nur für drei Tage. Danach können wir neu entscheiden, wie wir im Fall der unangenehmen Jugendbande weiter verfahren.
Jetzt müssen wir uns aber bezüglich dieser Umkleideaktion beeilen. Denn wir wollen gleich los.
Hier einmal die Kleidung der erwachsenen weiblichen Personen des Schützenvereins von „Ups“.
Und hier das Königspaar vom letzten Jahr, welches nach den Statuten der Schützen in diesem Jahre nicht am Schießen dabei sein darf. Genau genommen darf der König den ersten Schuss abgeben, um sich danach satzungsgemäß aus dem Wettbewerb zu verabschieden. Das ist bei einem Königsschießen so üblich.
Nach der Umkleide-Zeremonie fuhr der arrangierte Bus alle Vereinsmitglieder von „Gut Bavaria“ zum Treffpunkt in „Ups“ wo sich auch die Schützen von Echtendorf, Wilfratshausen, Rammelsdorf, Aschau am Inn, Ettlingen, Grotzheim, Attenhofen trafen, um gemeinsam zum Festgelände zu laufen. Anschließend holte der Bus nach zweimaliger Fahrt noch alle 80 Waisenkinder aus der improvisierten aber vorzüglichen organisierten Unterkunft von „Gut Bavaria“ ab. Begleitet wurden sie von Frau Dr. Bernds und Pfadi Sylvia aus der Schweiz.
Ganz „Ups“ hatte feierlich geschmückt. Jedes Haus, jeder Balkon und jedes Fenster war mit grün/weißen Fahnen dekoriert.
Mirjana: Das ist ja wie an Karneval.
Othilie: So ist es. Das Schützenbrauchtum spielt hier eine ganz große Rolle. Selbst das Weihnachtsfest steht fast im Schatten dieser Tradition. Jeder macht mit. Jeder will dabei sein. Fast 80 % aller Bürger hier im Dorf sind im Schützenverein eingetragene Mitglieder. Die Organisation für so ein großes Event ist gigantisch. Es bedarf monatelange Vorbereitungen.
Mirjana: Dann bin ich mal gespannt, was mich erwarten wird.
Othilie: Jede Menge. Bei unserer Ankunft werden wir gleich alle in der entsprechenden Reihenfolge einsortiert. Dazu kommen noch diverse Tamburin-Musikgruppen aus den verschiedensten Orten. Der gesamte Zug wird eine beachtliche Länge haben. Nicht ganz so lang wie der Rosenmontagszug in Köln, aber angesichts der kleinen Seelengemeinde „Ups“ mit seinen 885 Einwohnern doch eine gewaltige Anzahl von Personen. Nach meinen Informationen werden insgesamt ca. 800 Schützen und deren Angehörige erwartet. Die genauen Zahlen wird ihnen Joggeli sagen können, der Präsident des Schützenvereins St. Hubertus in „Ups“ ist.
Davon abgesehen, aktiv wird er beim Vogelschießen nicht dabei sein. Ihm fehlt einfach die Zeit für ein evtl. Schießtraining. Seine Stärken liegen u. a. in der Organisation so eines großen Events.
Gleichzeitig ist er Bürgermeister von „Ups“. Polly ebenfalls, die sich diese verantwortungsvolle Aufgabe mit ihm teilt. Seine Hauptaufgabe ist natürlich seine berufliche Tätigkeit in unserem Unternehmen der Little Red Roses Company der Hoffmann-Group, bei der er maßgeblich für den Aufbau weiterer Geschäftszweige in unserem weltweiten größten Mode-Handelsunternehmen tätig ist.
Aber nun wollen wir nicht über das Geschäftliche reden, darüber werde ich Ihnen Frl. Mirjana zum einem günstigeren Zeitpunkt berichten, sondern wollen uns an den Dingen erfreuen die uns die nächsten drei Tage beschäftigen werden, den der Bus hält an der Sammelstelle, wo der „Zug durch die Gemeinde“ starten wird. Neben ihnen wird als Begleitung unser Personenschützer James laufen. Die Polizei wird natürlich diesen Umzug von allen Seiten begleiten. Motorisierte Einsatzfahrzeuge sowie eine große Anzahl fußläufiger Polizeibeamte sichern diesen Zug zum Festgelände. Das ist ja bei jeder größeren Veranstaltung dieser Art eine Notwendigkeit.
Wenn sie Joggeli und Polly gleich vermissen sollten, sie treffen schon die letzten Vorbereitungen im Festzelt, wo sie um 12 Uhr gemeinsam das Fass anstechen werden, und damit offiziell das Jubiläums-Schützenfest 1965 eröffnen. Dadurch muss sich Joggeli aufteilen. Als Vorsitzender sollte er eigentlich auch bei dem Umzug dabei sein. Aber er kann ja nicht überall gleichzeitig sein. Das Wetter soll übrigens für die nächsten drei Tage ausgezeichnet werden.
Unsere Mädels in ihren schicken Uniformen laufen übrigens an der Spitze des Zuges.
Mirjana: Darüber sind sie sicherlich sehr angetan.
Othilie: Sie platzen fast vor Stolz. Des Festkomitee hatte sich wohl gedacht, schicken wir die Creme de la Crem von Schönheiten als erstes im „Rennen“. Auch Martina wird dabei sein. Angeführt werden sie von Tina, die ja auch gleichzeitig die Trainingsleiterin der Tanzgarde ist. Mal im Vertrauen, es ist die gleiche Truppe wie beim Karneval. Nur die Bekleidung ist anders. Beim Tanzen in Blau/Weiß und bei den Schützen in Grün/Weiß.
Die von ihnen angefertigte Kreation von Bekleidung kommt gut bei den Mädels an. Ich würde mich freuen wenn sie auch für unser Haus, also der Hoffmann-Group, arbeiten würden. Jetzt ist zwar nicht unbedingt der günstigste Zeitpunkt für derartige Gespräche, aber ich biete ihnen eine sehr gut bezahlte Stellung in unserem Unternehmen an. Denn das sie war können, zeigen ihre Zeugnisse von der Universität von Sarajewo, als auch ihre Entwürfe von Modezeichnungen, die ich schon gesehen habe. Hier bei uns können sie ihre Kreativität in die Tat umsetzen. Der Vertrag liegt schon unterschriftsreif bei mir in der Schublade. Sie brauchen ihn nur noch zu unterschreiben.
Mirjana wurde fast ohnmächtig vor Freude über die Aussage von Frau Hoffmann. Glücksgefühle kamen in ihr hoch. Sollte nun tatsächlich ihr Herzenswunsch und Traum in Erfüllung gehen? Sollten sich nun endlich alle Bemühungen in der nahen Vergangenheit gelohnt haben? Ihr langes Studium? Ihre aufwändige Suche nach einer Festanstellung? Ihre Tränen vor Enttäuschung, wenn sie wieder eine Absage eines Modeunternehmens in ihrem Briefkasten in ihrer kleinen bescheidenen Wohnung vorgefunden hat. Aber wenn die weltweit bekannte Frau Hoffmann schon alles vorbereitet hat, wird das garantiert stimmen.
Mirjana mit Tränen vor Glück in ihren Augen: Ich weiß nicht was ich sagen soll. Natürlich werde ich ihr Angebot annehmen. Dies scheint heute ein Glückstag für mich zu sein. Sie glauben gar nicht, was ich mich nach einer derartigen Anstellung gesehnt habe.
Othilie schmunzelnd: Doch Frl. Mirjana, dass sehe ich an ihren Freudentränen. Aber sie haben noch gar nicht nach den finanziellen Konditionen gefragt. Aber das gerade imponiert mir ebenfalls. Denn die häufigste Frage der Interessenten und Bewerber ist doch die nach der Bezahlung. Ich kann ihnen aber versichern, dass die Entlohnung garantiert ihren Fähigkeiten entsprechen wird.
Mirjana im Gedanken: Mein Gott, ich muss heute Abend unbedingt meinen Papa und meine Mama zu Hause in meiner Heimat anrufen. Sie müssen es als erstes erfahren.
Othilie, die ein feines Gespür für die momentane Gefühlslage von Mirjana hatte: Ich denke mal, dass sie die kommenden Ereignisse des Schützenfestes noch positiver stimmen werden. Vergessen sie alle Sorgen. Alles das was sie negativ in den letzten Tagen in Erinnerung haben. Ein positives Karma ist die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Leben. Denn das ist der Schüssel für Erfolg. Nun lasst uns gemeinsam die nächsten 4 Tage feiern. Denn der Zug setzt sich in Bewegung.
An der Spitze die weiblichen Jugendschützen St. Hubertus, welches auch gleichzeitig die 1. KG Blau/Weiß Ups ist. Nur diesmal nicht in den Farben Blau/Weiß, sondern in Grün/Weiß. Angeführt von Tina zogen die Mädels, inclusive Martina, voller Stolz an die imposante Zuschauermenge vorbei, die sich hier an der Strecke aus allen Nachbarorten versammelt hatte. Es müssen Tausende sein.
Nach dieser Gruppe folgten die Erwachsenen der Schützenbrüderschaft von Ups, der auch Othilie, Polly und viele andere von „Gut Bavaria“ angehörten, an der Menschenmenge vorbei.
Hier einmal der riesige Schützenzug auf dem Weg zum Festgelände.
Umzug Schützenfest Ups - Freitag, 30. Juli 1965 - Jubiläumsschützenfest
In der Bildmitte Polly, und links daneben Flugoffizier Frank Langer, der die Fliegeruniform gegen eine Schützenuniform wechselte.
Nach ca. 40 Minuten Fußmarsch erreichten schließlich die Schützen, Musikgruppen und die Ehrengäste schließlich das große Festzelt in dem schon alles angerichtet war.
Die Ehrengäste, das waren die große Familie Hoffmann sowie die Kinder und Jugendlichen als auch die Waisenkindern, wurden von den Ordnern bzw. Sicherheitspersonal ehrfurchtsvoll zu ihren angestammten Tischen geführt. An jedem Tisch wo sie vorbei kamen, wurden sie höflich begrüßt. Jeder stand auf, und nickte ihnen freundlich zu. Man wusste genau was man dieser Familie hier im Ort zu verdanken hatte.
Inge zu Sven: Hast du gesehen, wie die Leute mich begeistert anlächelten?
Sven (Heute mal wieder Svenja): Das liegt weniger an deiner Person, sondern an die riesige Laufmasche in deiner Strumpfhose. Jetzt setz dich erstmal hin. Bei Gelegenheit werde ich dir Ersatz besorgen. Trautchen Schmidt, die mit ihrem Sohn Franz auch an unserem Tisch sitzt, hat Ersatz dabei.
Heike: Gibt es hier auch Kuchen mit Schlagsahne?
Mutter Ingrid: Erst nachdem Onkel Joggeli seine Eröffnungsrede gehalten hat, und die zieht sich garantiert in die Länge. Und danach hält der Vizepräsident seine Rede. Und wiederrum danach der Bürgermeister. Auch das ist auch unser Joggeli.
Heike: Und danach gibt es dann Kaffee und Kuchen?
Ingrid: Nein, danach hält unsere Bürgermeisterin, also Tante Polly, ihre Rede. Und wenn die zu Ende ist, spricht der amtierende Schützenkönig zu uns. Auch das kann etwas länger dauern. Und wiederrum anschließend muss dann Polly wieder in die Bütt. Denn sie ist schließlich die stellvertretende Vorsitzende des Schützenvereins.
Ute: In welchen Verein seid ihr in „Ups“ eigentlich nicht aktiv?
Mutter Ingrid: Die Donaldisten.
Info:
Donaldisten
Die Deutsche Organisation der nicht-kommerziellen Anhänger des lauteren Donaldismus (D.O.N.A.L.D.) versammelt unter ihrem Dach all jene, die sich für ihr Leben gern über Entenhausen austauschen. Und das sind gar nicht mal wenige. Laut eigenen Angaben zählt die Bewegung weltweit an die 950 Mitglieder, die meisten von ihnen in Deutschland. Seit 2008 gibt es auch einen Stammtisch in Stuttgart. Der vollständige Vereinsname lautet hier: Stuttgarter Tafelrunde Umtriebiger¬ ¬Turnusgemäß Tagender Großspuriger -Anhänger Radikaler Traditioneller ¬Entenhausener Rituale (S.T.U.T.T.G.A.R.T.E.R.).
Mutter Ingrid: Schüüüüüh, seid bitte leise. Onkel Joggeli hält seine Eröffnungsansprache.
(Im Nu war es mucksmäuschenstill im Festzelt).
Nach der dritten Ansprache vernahm ein deutliches Furzen, wobei schon ein Drittel der Gäste eingeschlafen war.
Mutter Ingrid: Das war der Vorsitzende der sich stetig beliebter werdenden Bewegung „Furz dich frei“ hier im Ort. Dort sind wir übrigens auch nicht Mitglied.
Info:
Furz dich frei
Unter diesem windigen Motto treffen sich die Mitglieder des vielleicht skurrilsten Vereins in Deutschland. Seit der Gründung im Jahr 1984 lassen sie am liebsten gemeinsam ihren Körpergasen freien Lauf. Ob sie dem Vereinszweck in einem geschlossenen Raum nachgehen oder lieber im Freien zusammenkommen, ist nicht überliefert.
Wohl aber, dass der Vorsitzende Werner Keßler wegen seines Jux-Vereins im Kreistag von Neuwied für dicke Luft sorgte. Dort saß er 2002 für die Freie Wählergruppe. Der politische Gegner fand Keßlers Vereinstätigkeit unappetitlich und forderte seinen Rücktritt. Der wehrte sich damals in einem Radio-Interview: „Ich trete nicht zurück. Jeder Arzt wird Ihnen bestätigen: Furzen ist ¬gesund.“
Nach 90 Minuten waren die Festreden endlich zu Ende.
Othilie: So Kinder, jetzt könnt ihr endlich auf dem Rummelplatz gehen.
Mirjana: Ich würde gerne mit den Kindern mitgehen.
Othilie: Ich auch. Denn das ist sicherlich interessanter als hier im Zelt zu bleiben. Auf den Fassanstich hier im Zelt kann man getrost verzichten. Aber ich muss ja als Ehrenpräsidentin noch etwas sitzen bleiben, und ebenfalls noch eine Rede halten.
Stürzen sie sich bitte in das Vergnügen. James wird mitkommen. Er ist auch vorhin fast eingeschlafen.
Martina: So Mirjana, nachdem du unseren Ort durch den Umzug kennengelernt hast, zeigen wir dir unsere Festwiese. So langsam füllt sich der Platz. Ab heute Nachmittag ca. 17 Uhr wird hier der Teufel los, wenn die Bewohner von der Arbeit zurück sind. Jetzt geht es noch mit dem Betrieb. Und das sollten wir ausnutzen.
Uschi, Heike, Martina, Tina, Sven, Inge, Gaby, Thomas, Ute, Andreas, Gregor, Beatrice, Mara, Simba, Pfadi Sylvia, die Kessler Zwillinge Erik und Erika, sowie Biggi, Lena, Birgit aus der Tanzgruppe. Also 20 heranwachsende sowie James und Mirjana von den Erwachsenen.
Liebe Leser, ich würde euch bitten ebenfalls ein Auge auf die Kinder zu werfen. Ich alleine schaffe es nicht. Es ist in der Tat schwieriger ein Sack mit Flöhe zu hüten, als diese Bagage von pubertierenden Personen.
Danke im Voraus.
Hier ein erster Eindruck vom Festgelände, wo sich hauptsächlich noch Jugendliche befanden. Aber das würde sich, wie Martina schon sagte, im Laufe des Tages schlagartig ändern.
Die Kinder kamen nicht weit. Denn schon am dritten Süßwarenstand deckten sie sich mit Liebesherzen ein.
20 Kinder, 42 Liebesherzen. Die Überzahl der Herzen ergab sich aus der Tatsache, dass viele Kinder damit ihre Eltern und Verwandte beglücken wollten. Mirjana bekam von Martina sofort ein Herz übergestreift. Die nächsten Herze waren für Tante Polly, Mutter Ingrid, Petra und einige andere bestimmt. Ich kann sie nicht alle aufzählen.
Nun stand als nächster „Programmpunkt“ die Eroberung des Ketten-Karussells an.
Ergo bekam James kurzfristig 42 Liebesherzen um den Hals gelegt, denn keiner wollte mit dieser wertvollen Errungenschaft das Karussell besteigen.
James nahm es mit vorbildlicher Ruhe, und einem Lächeln im Gesicht, gelassen hin.
Die Röcke flogen auf dem Karussell, welches von den fremden männlichen Jugendlichen mit Genugtuung registriert wurde, und das Kreischen der Kinder auf dem Fahrgeschäft war nicht zu überhören.
Nächster Anlaufpunkt war die Los-Bude.
15 Lose für 2,50 DM.
(Mein Gott, was waren das noch Zeiten).
Uschi und Mara gehörten zu den glücklichen Gewinnern. Sie gewannen jeweils einen ganz großen Teddybär, den sie wieder James als Lastenträger übergaben. Alle anderen gingen leer aus, und das trotz der großen Anzahl von gekauften Losen.
Nächste Anlaufstation war der Süßigkeiten-Stand mit Zuckerwatte. Hier leicht versteckt unsere Heike.
Die Auto-Scooter oder auch Selbstfahrer genannt, waren schon in den 60 er Jahren sehr populär.
Und natürlich wollte unsere „Rasselbande“ dabei sein. Hier konnte man unbestraft den anderen auf den „Pelz rücken“. Und das taten sie schließlich auch.
Nun leider Gottes gab es diese Art von „Spezie“ die es darauf anlegte, für Ärger zu sorgen. Da ist heute so, und damals war es nicht anders.
Jedenfalls ärgerten vier Jugendlich die Kinder in den Auto-Scootern, sowie auch Mirjana die relativ kurz berockt an der Bande der Fahrbahn stand, und die Fahrt der Kinder beobachtete. Mehrere plumpe Annäherungsversuche als auch das Betatschen ihres Körpers waren sehr unangenehme Begleiterscheinungen. James schaute sich das „Schauspiel“ nicht sehr lange an, zumal die Aufdringlichkeiten insbesondere einer Person nicht aufhörten.
James: Kannst du mal bitte meinen Teddybär halten?
Der grinsend Jugendlicher, der von den anderen drei Personen mir Karl angesprochen wurde: Der ist dir wohl etwas zu schwer geworden kleiner. (Mit Verlaub, James war fast zwei Meter groß und brachte über 100 kg auf die Waage).
James: Nein, ich brauche mehr Bewegungsfreiheit.
Karl: Dann gib deinen Teddy schon her, den du sicherlich schon sehr lieb gewonnen hast.
Kaum hatte dieser Karl den Teddy in seinen Armen, schnellte die rechte Faust von James vor, und traf das Kinn seines Kontrahenten, der wie ein gefällter Baum zu Boden ging. Danach bemächtigte er sich wieder des Teddys und schaute in aller Seelenruhe dem Treiben der Kinder auf der Fahrbahn zu. Die drei anderen halbstarken Burschen sahen zu, dass sie Land gewannen.
Martina vernahm das Ganze mit einem schelmischen Grinsen, während Mirjana doch etwas verblüfft wirkte.
James: Mirjana, alles in Ordnung?
Mirjana: Uff, alles in Ordnung.
James: Dann bin ich zufrieden. (Lässig holte er ein Kaugummi der Marke Speermint Gum, natürlich Zuckerfrei, aus seiner Hosentasche, und steckte dies absolut unaufgeregt zwischen seine Zähne. So als wäre überhaupt nichts geschehen. Ihr fiel auch auf, dass er unter seiner Jacke einen Revolver der Marke „Smith und Wessen“ trug, und am Gürtel seiner Hose baumelten ein paar Handschellen.
Martina, deren Fahrt mit den Scootern zu Ende war, und die ganze Situation beobachtete: Mirjana, du muss wissen das James und auch Eddy schon seit einigen Jahren im Dienst unter Familie stehen. James ist Amerikaner und bewachte Präsident Kennedy in den USA. Bei dem Mord an dem Präsidenten am 8. November 1963 stand er aber auch schon in Diensten unserer Familie. Ansonsten würde der Präsident evtl. noch leben.
Eddy war in der Irischen Armee als Scharfschütze in einer Sondereinheit tätig. Es gibt absolut keine besseren als die beiden wunderbaren Menschen.
Mittlerweile rappelte sich der schwer angeschlagene Jugendliche wieder auf.
James: Na mein Junge, dann gehst du jetzt gleich an die Milchbar, kippst dir ein Erdbeer-Shake hinter die Binde, natürlich alkoholfrei, und gehst dann nach Hause zu Muttern. Eines gebe ich dir noch auf dem Weg. Lass die Finger von den Mädels, und komm mir nicht nochmal unter die Augen. Tschüss, war schön.
Heike: Wo gehen wir jetzt hin? Nicht das hier noch Langeweile aufkommt.
Inge: Wir gehen auf die Geisterbahn. Dort erschrecken wir die Zombies.
Sven: Das dürfte dir nicht schwerfallen.
Tina: Ach du meine Güte, jetzt streiten sich die beiden mal wieder. Eine hervorragende Voraussetzung für die kommende Ehe.
Zur Mirjana gewandt: In fünf Minuten sind sie wieder ein Herz und eine Seele. Das wirst du gleich feststellen.
Mittlerweile gesellte sich Polly hinzu, die sich in der Zwischenzeit umgezogen hatte.
Polly: Schaut mal wenn ich euch mitgebracht habe.
Er ist der Spur gefolgt, den der Autobus hinterlassen hat. Zielsicher fand er den Weg bis in das Festzelt. Danach hatten wir mehr Platz im Zelt. Onkel Joggeli hatte nun plötzlich in der Bütt erheblich weniger Zuhörer. Merkwürdig, überall wo Lupo erscheint gibt es keine Platzprobleme mehr. Nun denn, die Festansprachen haben ein vorläufiges Ende gefunden, und so können wir euch beim Spaziergang über die Wiesen begleiten. Nur Joggeli muss noch seine Manuskripte einsammeln.
Jedenfalls habe ich euch zur Begleitung alle Waisenkinder mitgebracht. Ihre Begeisterung kann man in ihren Gesichtern ablesen. Pfadi Sylvia, und Frau Dr. Bernds sind natürlich ebenfalls dabei.
Nun gut, dann amüsiert euch mal. Wir werden uns im Bus erst einmal wieder umziehen. Bis gleich dann.
Heike begeistert: Mirjana, mit unserem Wolf „Lupo“ kannst du bedenkenlos auf die Geisterbahn gehen. Kein Zombie wird dir etwas tun. Tante Othilie und Tante Polly haben uns gerade jede Menge Kirmesgeld spendiert. Ich verwalte zur Sicherheit das Geld.
Kinder, wenn ihr etwas haben wollt, sprecht mich an. Jegliche Ausgaben bezüglich von Süßigkeiten müssen bei mir schriftlich mit drei Durchschlägen angefordert werden.
Mirjana leise zu Martina: Die Kleine ist einfach süß.
Martina: Sicherlich, manchmal aber auch ganz schön nervig. Aber ihre Finanzen hat sie im Griff, das muss man ihr lassen. Dann lasst uns jetzt auf die Geisterbahn gehen. Lupo wird zur Sicherheit in deinem Wagen sitzen.
Mirjana: Ich verhalte mich ganz ruhig neben dem Wolf. Jegliche falsche Bewegung werde ich tunlichst unterlassen.
Martina: Keine Angst, Lupo ist im Grunde genommen, entgegen der weitverbreiteten Meinung, ein friedliches Wesen. Ich habe ihn von klein auf groß gezogen, und bin quasi der Alphawolf und die Bezugsperson für ihn. Sein Beschützerinstinkt ist außerdem sehr ausgeprägt. Nicht nur bei mir, sondern auch erfreulicherweise allen Personen gegenüber die in unserer Familie sind. Nur Fremden gegenüber ist er sehr misstrauisch, aber das soll auch so sein, und ist auch so gewollt. Schließlich ist er der tierische Leibwächter für uns. Er greift nicht an, zeigt aber in Gefahrensituationen seine Drohgebärden.
Martina: Die Mär vom bösen Isegrim ist aber immer noch weit verbreitet. In Amerika, Russland und Europa gab es in den vergangenen 50 Jahren weniger als zehn Angriffe von wilden Wölfen auf Menschen - während im gleichen Zeitraum zahllose Menschen von Haushunden attackiert und teilweise schwer verletzt wurden. Freilebende Wölfe sind scheu und fürchten uns Zweibeiner wie die Pest. Zu Recht, denn fast wäre es uns gelungen, die gehassten Raubtiere auszurotten. – Quelle: https://www.shz.de/464486 :copyright:2021
Ende Teil 439
Mit dieser zutreffenden Aussage von Martina beende ich diesen Teil der Familien-Saga.
In Teil 440 (Gleich hier im Anschluß) kommt es zu dem entscheidenden Vogelschießen der Jungschützen in Ups.
Monika
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 439
Kapitel: 541
Freitag, der 30.07.1965
Schützenfest in Ups
Geburtstagskinder vom 30. Juli 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1941 Paul Anka
wurde an diesem Tag 24 Jahre alt
1947 Arnold Schwarzenegger
wurde an diesem Tag 18 Jahre alt
1948 Jean Reno
wurde an diesem Tag 17 Jahre alt
1958 Kate Bush
wurde an diesem Tag sieben Jahre alt
1964 Jürgen Klinsmann
wurde an diesem Tag im Jahr zuvor geboren
– Quelle: https://geboren.am/30-juli-1965
Was war am 30. Juli 1965
Welcher Wochentag war der 30.7.1965, der 30. Juli 1965 war ein Freitag
30.7.1965
US-Präsident Lyndon B. Johnson unterzeichnet das Medicare-Gesetz, das die medizinische Versorgung der US-Amerikaner im Alter von über 65 Jahren im Rahmen einer allgemeinen Sozialversicherung vorsieht.
30.7.1965
In Bamberg wird ein 20-Jähriger stellungsloser Zahntechniker verhaftet, der mit antisemitischen Parolen auf Grabsteinen des jüdischen Friedhofs wochenlang ganz Bamberg in Atem gehalten hat.
In Reih und Glied standen alle Schützen in „Ups“ bereit, um vom Dorf aus zum Festgelände zu laufen.
Hier einmal die bezaubernde Jugend-Schützengarde der Mädchen von „Ups“ Darunter natürlich auch unsere Martina, sowie alle anderen Mädels von „Ups“
Wobei sich ein kleines Problem auftat. Denn Andreas, Thomas und Sven, weigerten sich bei der männlichen Schützenjugend mitzumachen. Und das hatte seinen nachvollziehbaren Grund. Den drei dieser Burschen waren schon mit mehreren Straftaten aufgefallen. Bei das war einmal bei der Wirtshausschlägerei, und das zweite Mal als diese Burschen die Jugendlichen von „Ups“ bei der Eröffnungsfeier des Schwimmzentrums in der Sauna eingeschlossen hatten (Über diese Taten habe ich ausführlich berichtet). Alleine wollte auch Gregor nicht bei diesem Haufen mitmachen.
Somit hatten sie natürlich auch keine Uniform. Nun war guter Rat teuer.
Aber Polly und Mirjana hatten zum Glück eine gute Idee.
Polly: Was haltet ihr davon, wenn ihr euch die Uniform unserer Girls bemächtigt. Wir haben genügend Reservekleidung parat. Auch Gregor würde davon profitieren. Denn es wäre doch sehr unangenehm, wenn ihr nur passiv an diesem Fest teilnehmen würdet. Bis auf Gregor seid ihr euch ja schon mehrmals als Girls aufgetreten. Bei Sven/ja ist das in unserem Kaufhaus in München fast Standard. Jedenfalls ist diese Verkleidungsaktion nur für drei Tage. Danach können wir neu entscheiden, wie wir im Fall der unangenehmen Jugendbande weiter verfahren.
Jetzt müssen wir uns aber bezüglich dieser Umkleideaktion beeilen. Denn wir wollen gleich los.
Hier einmal die Kleidung der erwachsenen weiblichen Personen des Schützenvereins von „Ups“.
Und hier das Königspaar vom letzten Jahr, welches nach den Statuten der Schützen in diesem Jahre nicht am Schießen dabei sein darf. Genau genommen darf der König den ersten Schuss abgeben, um sich danach satzungsgemäß aus dem Wettbewerb zu verabschieden. Das ist bei einem Königsschießen so üblich.
Nach der Umkleide-Zeremonie fuhr der arrangierte Bus alle Vereinsmitglieder von „Gut Bavaria“ zum Treffpunkt in „Ups“ wo sich auch die Schützen von Echtendorf, Wilfratshausen, Rammelsdorf, Aschau am Inn, Ettlingen, Grotzheim, Attenhofen trafen, um gemeinsam zum Festgelände zu laufen. Anschließend holte der Bus nach zweimaliger Fahrt noch alle 80 Waisenkinder aus der improvisierten aber vorzüglichen organisierten Unterkunft von „Gut Bavaria“ ab. Begleitet wurden sie von Frau Dr. Bernds und Pfadi Sylvia aus der Schweiz.
Ganz „Ups“ hatte feierlich geschmückt. Jedes Haus, jeder Balkon und jedes Fenster war mit grün/weißen Fahnen dekoriert.
Mirjana: Das ist ja wie an Karneval.
Othilie: So ist es. Das Schützenbrauchtum spielt hier eine ganz große Rolle. Selbst das Weihnachtsfest steht fast im Schatten dieser Tradition. Jeder macht mit. Jeder will dabei sein. Fast 80 % aller Bürger hier im Dorf sind im Schützenverein eingetragene Mitglieder. Die Organisation für so ein großes Event ist gigantisch. Es bedarf monatelange Vorbereitungen.
Mirjana: Dann bin ich mal gespannt, was mich erwarten wird.
Othilie: Jede Menge. Bei unserer Ankunft werden wir gleich alle in der entsprechenden Reihenfolge einsortiert. Dazu kommen noch diverse Tamburin-Musikgruppen aus den verschiedensten Orten. Der gesamte Zug wird eine beachtliche Länge haben. Nicht ganz so lang wie der Rosenmontagszug in Köln, aber angesichts der kleinen Seelengemeinde „Ups“ mit seinen 885 Einwohnern doch eine gewaltige Anzahl von Personen. Nach meinen Informationen werden insgesamt ca. 800 Schützen und deren Angehörige erwartet. Die genauen Zahlen wird ihnen Joggeli sagen können, der Präsident des Schützenvereins St. Hubertus in „Ups“ ist.
Davon abgesehen, aktiv wird er beim Vogelschießen nicht dabei sein. Ihm fehlt einfach die Zeit für ein evtl. Schießtraining. Seine Stärken liegen u. a. in der Organisation so eines großen Events.
Gleichzeitig ist er Bürgermeister von „Ups“. Polly ebenfalls, die sich diese verantwortungsvolle Aufgabe mit ihm teilt. Seine Hauptaufgabe ist natürlich seine berufliche Tätigkeit in unserem Unternehmen der Little Red Roses Company der Hoffmann-Group, bei der er maßgeblich für den Aufbau weiterer Geschäftszweige in unserem weltweiten größten Mode-Handelsunternehmen tätig ist.
Aber nun wollen wir nicht über das Geschäftliche reden, darüber werde ich Ihnen Frl. Mirjana zum einem günstigeren Zeitpunkt berichten, sondern wollen uns an den Dingen erfreuen die uns die nächsten drei Tage beschäftigen werden, den der Bus hält an der Sammelstelle, wo der „Zug durch die Gemeinde“ starten wird. Neben ihnen wird als Begleitung unser Personenschützer James laufen. Die Polizei wird natürlich diesen Umzug von allen Seiten begleiten. Motorisierte Einsatzfahrzeuge sowie eine große Anzahl fußläufiger Polizeibeamte sichern diesen Zug zum Festgelände. Das ist ja bei jeder größeren Veranstaltung dieser Art eine Notwendigkeit.
Wenn sie Joggeli und Polly gleich vermissen sollten, sie treffen schon die letzten Vorbereitungen im Festzelt, wo sie um 12 Uhr gemeinsam das Fass anstechen werden, und damit offiziell das Jubiläums-Schützenfest 1965 eröffnen. Dadurch muss sich Joggeli aufteilen. Als Vorsitzender sollte er eigentlich auch bei dem Umzug dabei sein. Aber er kann ja nicht überall gleichzeitig sein. Das Wetter soll übrigens für die nächsten drei Tage ausgezeichnet werden.
Unsere Mädels in ihren schicken Uniformen laufen übrigens an der Spitze des Zuges.
Mirjana: Darüber sind sie sicherlich sehr angetan.
Othilie: Sie platzen fast vor Stolz. Des Festkomitee hatte sich wohl gedacht, schicken wir die Creme de la Crem von Schönheiten als erstes im „Rennen“. Auch Martina wird dabei sein. Angeführt werden sie von Tina, die ja auch gleichzeitig die Trainingsleiterin der Tanzgarde ist. Mal im Vertrauen, es ist die gleiche Truppe wie beim Karneval. Nur die Bekleidung ist anders. Beim Tanzen in Blau/Weiß und bei den Schützen in Grün/Weiß.
Die von ihnen angefertigte Kreation von Bekleidung kommt gut bei den Mädels an. Ich würde mich freuen wenn sie auch für unser Haus, also der Hoffmann-Group, arbeiten würden. Jetzt ist zwar nicht unbedingt der günstigste Zeitpunkt für derartige Gespräche, aber ich biete ihnen eine sehr gut bezahlte Stellung in unserem Unternehmen an. Denn das sie war können, zeigen ihre Zeugnisse von der Universität von Sarajewo, als auch ihre Entwürfe von Modezeichnungen, die ich schon gesehen habe. Hier bei uns können sie ihre Kreativität in die Tat umsetzen. Der Vertrag liegt schon unterschriftsreif bei mir in der Schublade. Sie brauchen ihn nur noch zu unterschreiben.
Mirjana wurde fast ohnmächtig vor Freude über die Aussage von Frau Hoffmann. Glücksgefühle kamen in ihr hoch. Sollte nun tatsächlich ihr Herzenswunsch und Traum in Erfüllung gehen? Sollten sich nun endlich alle Bemühungen in der nahen Vergangenheit gelohnt haben? Ihr langes Studium? Ihre aufwändige Suche nach einer Festanstellung? Ihre Tränen vor Enttäuschung, wenn sie wieder eine Absage eines Modeunternehmens in ihrem Briefkasten in ihrer kleinen bescheidenen Wohnung vorgefunden hat. Aber wenn die weltweit bekannte Frau Hoffmann schon alles vorbereitet hat, wird das garantiert stimmen.
Mirjana mit Tränen vor Glück in ihren Augen: Ich weiß nicht was ich sagen soll. Natürlich werde ich ihr Angebot annehmen. Dies scheint heute ein Glückstag für mich zu sein. Sie glauben gar nicht, was ich mich nach einer derartigen Anstellung gesehnt habe.
Othilie schmunzelnd: Doch Frl. Mirjana, dass sehe ich an ihren Freudentränen. Aber sie haben noch gar nicht nach den finanziellen Konditionen gefragt. Aber das gerade imponiert mir ebenfalls. Denn die häufigste Frage der Interessenten und Bewerber ist doch die nach der Bezahlung. Ich kann ihnen aber versichern, dass die Entlohnung garantiert ihren Fähigkeiten entsprechen wird.
Mirjana im Gedanken: Mein Gott, ich muss heute Abend unbedingt meinen Papa und meine Mama zu Hause in meiner Heimat anrufen. Sie müssen es als erstes erfahren.
Othilie, die ein feines Gespür für die momentane Gefühlslage von Mirjana hatte: Ich denke mal, dass sie die kommenden Ereignisse des Schützenfestes noch positiver stimmen werden. Vergessen sie alle Sorgen. Alles das was sie negativ in den letzten Tagen in Erinnerung haben. Ein positives Karma ist die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Leben. Denn das ist der Schüssel für Erfolg. Nun lasst uns gemeinsam die nächsten 4 Tage feiern. Denn der Zug setzt sich in Bewegung.
An der Spitze die weiblichen Jugendschützen St. Hubertus, welches auch gleichzeitig die 1. KG Blau/Weiß Ups ist. Nur diesmal nicht in den Farben Blau/Weiß, sondern in Grün/Weiß. Angeführt von Tina zogen die Mädels, inclusive Martina, voller Stolz an die imposante Zuschauermenge vorbei, die sich hier an der Strecke aus allen Nachbarorten versammelt hatte. Es müssen Tausende sein.
Nach dieser Gruppe folgten die Erwachsenen der Schützenbrüderschaft von Ups, der auch Othilie, Polly und viele andere von „Gut Bavaria“ angehörten, an der Menschenmenge vorbei.
Hier einmal der riesige Schützenzug auf dem Weg zum Festgelände.
Umzug Schützenfest Ups - Freitag, 30. Juli 1965 - Jubiläumsschützenfest
In der Bildmitte Polly, und links daneben Flugoffizier Frank Langer, der die Fliegeruniform gegen eine Schützenuniform wechselte.
Nach ca. 40 Minuten Fußmarsch erreichten schließlich die Schützen, Musikgruppen und die Ehrengäste schließlich das große Festzelt in dem schon alles angerichtet war.
Die Ehrengäste, das waren die große Familie Hoffmann sowie die Kinder und Jugendlichen als auch die Waisenkindern, wurden von den Ordnern bzw. Sicherheitspersonal ehrfurchtsvoll zu ihren angestammten Tischen geführt. An jedem Tisch wo sie vorbei kamen, wurden sie höflich begrüßt. Jeder stand auf, und nickte ihnen freundlich zu. Man wusste genau was man dieser Familie hier im Ort zu verdanken hatte.
Inge zu Sven: Hast du gesehen, wie die Leute mich begeistert anlächelten?
Sven (Heute mal wieder Svenja): Das liegt weniger an deiner Person, sondern an die riesige Laufmasche in deiner Strumpfhose. Jetzt setz dich erstmal hin. Bei Gelegenheit werde ich dir Ersatz besorgen. Trautchen Schmidt, die mit ihrem Sohn Franz auch an unserem Tisch sitzt, hat Ersatz dabei.
Heike: Gibt es hier auch Kuchen mit Schlagsahne?
Mutter Ingrid: Erst nachdem Onkel Joggeli seine Eröffnungsrede gehalten hat, und die zieht sich garantiert in die Länge. Und danach hält der Vizepräsident seine Rede. Und wiederrum danach der Bürgermeister. Auch das ist auch unser Joggeli.
Heike: Und danach gibt es dann Kaffee und Kuchen?
Ingrid: Nein, danach hält unsere Bürgermeisterin, also Tante Polly, ihre Rede. Und wenn die zu Ende ist, spricht der amtierende Schützenkönig zu uns. Auch das kann etwas länger dauern. Und wiederrum anschließend muss dann Polly wieder in die Bütt. Denn sie ist schließlich die stellvertretende Vorsitzende des Schützenvereins.
Ute: In welchen Verein seid ihr in „Ups“ eigentlich nicht aktiv?
Mutter Ingrid: Die Donaldisten.
Info:
Donaldisten
Die Deutsche Organisation der nicht-kommerziellen Anhänger des lauteren Donaldismus (D.O.N.A.L.D.) versammelt unter ihrem Dach all jene, die sich für ihr Leben gern über Entenhausen austauschen. Und das sind gar nicht mal wenige. Laut eigenen Angaben zählt die Bewegung weltweit an die 950 Mitglieder, die meisten von ihnen in Deutschland. Seit 2008 gibt es auch einen Stammtisch in Stuttgart. Der vollständige Vereinsname lautet hier: Stuttgarter Tafelrunde Umtriebiger¬ ¬Turnusgemäß Tagender Großspuriger -Anhänger Radikaler Traditioneller ¬Entenhausener Rituale (S.T.U.T.T.G.A.R.T.E.R.).
Mutter Ingrid: Schüüüüüh, seid bitte leise. Onkel Joggeli hält seine Eröffnungsansprache.
(Im Nu war es mucksmäuschenstill im Festzelt).
Nach der dritten Ansprache vernahm ein deutliches Furzen, wobei schon ein Drittel der Gäste eingeschlafen war.
Mutter Ingrid: Das war der Vorsitzende der sich stetig beliebter werdenden Bewegung „Furz dich frei“ hier im Ort. Dort sind wir übrigens auch nicht Mitglied.
Info:
Furz dich frei
Unter diesem windigen Motto treffen sich die Mitglieder des vielleicht skurrilsten Vereins in Deutschland. Seit der Gründung im Jahr 1984 lassen sie am liebsten gemeinsam ihren Körpergasen freien Lauf. Ob sie dem Vereinszweck in einem geschlossenen Raum nachgehen oder lieber im Freien zusammenkommen, ist nicht überliefert.
Wohl aber, dass der Vorsitzende Werner Keßler wegen seines Jux-Vereins im Kreistag von Neuwied für dicke Luft sorgte. Dort saß er 2002 für die Freie Wählergruppe. Der politische Gegner fand Keßlers Vereinstätigkeit unappetitlich und forderte seinen Rücktritt. Der wehrte sich damals in einem Radio-Interview: „Ich trete nicht zurück. Jeder Arzt wird Ihnen bestätigen: Furzen ist ¬gesund.“
Nach 90 Minuten waren die Festreden endlich zu Ende.
Othilie: So Kinder, jetzt könnt ihr endlich auf dem Rummelplatz gehen.
Mirjana: Ich würde gerne mit den Kindern mitgehen.
Othilie: Ich auch. Denn das ist sicherlich interessanter als hier im Zelt zu bleiben. Auf den Fassanstich hier im Zelt kann man getrost verzichten. Aber ich muss ja als Ehrenpräsidentin noch etwas sitzen bleiben, und ebenfalls noch eine Rede halten.
Stürzen sie sich bitte in das Vergnügen. James wird mitkommen. Er ist auch vorhin fast eingeschlafen.
Martina: So Mirjana, nachdem du unseren Ort durch den Umzug kennengelernt hast, zeigen wir dir unsere Festwiese. So langsam füllt sich der Platz. Ab heute Nachmittag ca. 17 Uhr wird hier der Teufel los, wenn die Bewohner von der Arbeit zurück sind. Jetzt geht es noch mit dem Betrieb. Und das sollten wir ausnutzen.
Uschi, Heike, Martina, Tina, Sven, Inge, Gaby, Thomas, Ute, Andreas, Gregor, Beatrice, Mara, Simba, Pfadi Sylvia, die Kessler Zwillinge Erik und Erika, sowie Biggi, Lena, Birgit aus der Tanzgruppe. Also 20 heranwachsende sowie James und Mirjana von den Erwachsenen.
Liebe Leser, ich würde euch bitten ebenfalls ein Auge auf die Kinder zu werfen. Ich alleine schaffe es nicht. Es ist in der Tat schwieriger ein Sack mit Flöhe zu hüten, als diese Bagage von pubertierenden Personen.
Danke im Voraus.
Hier ein erster Eindruck vom Festgelände, wo sich hauptsächlich noch Jugendliche befanden. Aber das würde sich, wie Martina schon sagte, im Laufe des Tages schlagartig ändern.
Die Kinder kamen nicht weit. Denn schon am dritten Süßwarenstand deckten sie sich mit Liebesherzen ein.
20 Kinder, 42 Liebesherzen. Die Überzahl der Herzen ergab sich aus der Tatsache, dass viele Kinder damit ihre Eltern und Verwandte beglücken wollten. Mirjana bekam von Martina sofort ein Herz übergestreift. Die nächsten Herze waren für Tante Polly, Mutter Ingrid, Petra und einige andere bestimmt. Ich kann sie nicht alle aufzählen.
Nun stand als nächster „Programmpunkt“ die Eroberung des Ketten-Karussells an.
Ergo bekam James kurzfristig 42 Liebesherzen um den Hals gelegt, denn keiner wollte mit dieser wertvollen Errungenschaft das Karussell besteigen.
James nahm es mit vorbildlicher Ruhe, und einem Lächeln im Gesicht, gelassen hin.
Die Röcke flogen auf dem Karussell, welches von den fremden männlichen Jugendlichen mit Genugtuung registriert wurde, und das Kreischen der Kinder auf dem Fahrgeschäft war nicht zu überhören.
Nächster Anlaufpunkt war die Los-Bude.
15 Lose für 2,50 DM.
(Mein Gott, was waren das noch Zeiten).
Uschi und Mara gehörten zu den glücklichen Gewinnern. Sie gewannen jeweils einen ganz großen Teddybär, den sie wieder James als Lastenträger übergaben. Alle anderen gingen leer aus, und das trotz der großen Anzahl von gekauften Losen.
Nächste Anlaufstation war der Süßigkeiten-Stand mit Zuckerwatte. Hier leicht versteckt unsere Heike.
Die Auto-Scooter oder auch Selbstfahrer genannt, waren schon in den 60 er Jahren sehr populär.
Und natürlich wollte unsere „Rasselbande“ dabei sein. Hier konnte man unbestraft den anderen auf den „Pelz rücken“. Und das taten sie schließlich auch.
Nun leider Gottes gab es diese Art von „Spezie“ die es darauf anlegte, für Ärger zu sorgen. Da ist heute so, und damals war es nicht anders.
Jedenfalls ärgerten vier Jugendlich die Kinder in den Auto-Scootern, sowie auch Mirjana die relativ kurz berockt an der Bande der Fahrbahn stand, und die Fahrt der Kinder beobachtete. Mehrere plumpe Annäherungsversuche als auch das Betatschen ihres Körpers waren sehr unangenehme Begleiterscheinungen. James schaute sich das „Schauspiel“ nicht sehr lange an, zumal die Aufdringlichkeiten insbesondere einer Person nicht aufhörten.
James: Kannst du mal bitte meinen Teddybär halten?
Der grinsend Jugendlicher, der von den anderen drei Personen mir Karl angesprochen wurde: Der ist dir wohl etwas zu schwer geworden kleiner. (Mit Verlaub, James war fast zwei Meter groß und brachte über 100 kg auf die Waage).
James: Nein, ich brauche mehr Bewegungsfreiheit.
Karl: Dann gib deinen Teddy schon her, den du sicherlich schon sehr lieb gewonnen hast.
Kaum hatte dieser Karl den Teddy in seinen Armen, schnellte die rechte Faust von James vor, und traf das Kinn seines Kontrahenten, der wie ein gefällter Baum zu Boden ging. Danach bemächtigte er sich wieder des Teddys und schaute in aller Seelenruhe dem Treiben der Kinder auf der Fahrbahn zu. Die drei anderen halbstarken Burschen sahen zu, dass sie Land gewannen.
Martina vernahm das Ganze mit einem schelmischen Grinsen, während Mirjana doch etwas verblüfft wirkte.
James: Mirjana, alles in Ordnung?
Mirjana: Uff, alles in Ordnung.
James: Dann bin ich zufrieden. (Lässig holte er ein Kaugummi der Marke Speermint Gum, natürlich Zuckerfrei, aus seiner Hosentasche, und steckte dies absolut unaufgeregt zwischen seine Zähne. So als wäre überhaupt nichts geschehen. Ihr fiel auch auf, dass er unter seiner Jacke einen Revolver der Marke „Smith und Wessen“ trug, und am Gürtel seiner Hose baumelten ein paar Handschellen.
Martina, deren Fahrt mit den Scootern zu Ende war, und die ganze Situation beobachtete: Mirjana, du muss wissen das James und auch Eddy schon seit einigen Jahren im Dienst unter Familie stehen. James ist Amerikaner und bewachte Präsident Kennedy in den USA. Bei dem Mord an dem Präsidenten am 8. November 1963 stand er aber auch schon in Diensten unserer Familie. Ansonsten würde der Präsident evtl. noch leben.
Eddy war in der Irischen Armee als Scharfschütze in einer Sondereinheit tätig. Es gibt absolut keine besseren als die beiden wunderbaren Menschen.
Mittlerweile rappelte sich der schwer angeschlagene Jugendliche wieder auf.
James: Na mein Junge, dann gehst du jetzt gleich an die Milchbar, kippst dir ein Erdbeer-Shake hinter die Binde, natürlich alkoholfrei, und gehst dann nach Hause zu Muttern. Eines gebe ich dir noch auf dem Weg. Lass die Finger von den Mädels, und komm mir nicht nochmal unter die Augen. Tschüss, war schön.
Heike: Wo gehen wir jetzt hin? Nicht das hier noch Langeweile aufkommt.
Inge: Wir gehen auf die Geisterbahn. Dort erschrecken wir die Zombies.
Sven: Das dürfte dir nicht schwerfallen.
Tina: Ach du meine Güte, jetzt streiten sich die beiden mal wieder. Eine hervorragende Voraussetzung für die kommende Ehe.
Zur Mirjana gewandt: In fünf Minuten sind sie wieder ein Herz und eine Seele. Das wirst du gleich feststellen.
Mittlerweile gesellte sich Polly hinzu, die sich in der Zwischenzeit umgezogen hatte.
Polly: Schaut mal wenn ich euch mitgebracht habe.
Er ist der Spur gefolgt, den der Autobus hinterlassen hat. Zielsicher fand er den Weg bis in das Festzelt. Danach hatten wir mehr Platz im Zelt. Onkel Joggeli hatte nun plötzlich in der Bütt erheblich weniger Zuhörer. Merkwürdig, überall wo Lupo erscheint gibt es keine Platzprobleme mehr. Nun denn, die Festansprachen haben ein vorläufiges Ende gefunden, und so können wir euch beim Spaziergang über die Wiesen begleiten. Nur Joggeli muss noch seine Manuskripte einsammeln.
Jedenfalls habe ich euch zur Begleitung alle Waisenkinder mitgebracht. Ihre Begeisterung kann man in ihren Gesichtern ablesen. Pfadi Sylvia, und Frau Dr. Bernds sind natürlich ebenfalls dabei.
Nun gut, dann amüsiert euch mal. Wir werden uns im Bus erst einmal wieder umziehen. Bis gleich dann.
Heike begeistert: Mirjana, mit unserem Wolf „Lupo“ kannst du bedenkenlos auf die Geisterbahn gehen. Kein Zombie wird dir etwas tun. Tante Othilie und Tante Polly haben uns gerade jede Menge Kirmesgeld spendiert. Ich verwalte zur Sicherheit das Geld.
Kinder, wenn ihr etwas haben wollt, sprecht mich an. Jegliche Ausgaben bezüglich von Süßigkeiten müssen bei mir schriftlich mit drei Durchschlägen angefordert werden.
Mirjana leise zu Martina: Die Kleine ist einfach süß.
Martina: Sicherlich, manchmal aber auch ganz schön nervig. Aber ihre Finanzen hat sie im Griff, das muss man ihr lassen. Dann lasst uns jetzt auf die Geisterbahn gehen. Lupo wird zur Sicherheit in deinem Wagen sitzen.
Mirjana: Ich verhalte mich ganz ruhig neben dem Wolf. Jegliche falsche Bewegung werde ich tunlichst unterlassen.
Martina: Keine Angst, Lupo ist im Grunde genommen, entgegen der weitverbreiteten Meinung, ein friedliches Wesen. Ich habe ihn von klein auf groß gezogen, und bin quasi der Alphawolf und die Bezugsperson für ihn. Sein Beschützerinstinkt ist außerdem sehr ausgeprägt. Nicht nur bei mir, sondern auch erfreulicherweise allen Personen gegenüber die in unserer Familie sind. Nur Fremden gegenüber ist er sehr misstrauisch, aber das soll auch so sein, und ist auch so gewollt. Schließlich ist er der tierische Leibwächter für uns. Er greift nicht an, zeigt aber in Gefahrensituationen seine Drohgebärden.
Martina: Die Mär vom bösen Isegrim ist aber immer noch weit verbreitet. In Amerika, Russland und Europa gab es in den vergangenen 50 Jahren weniger als zehn Angriffe von wilden Wölfen auf Menschen - während im gleichen Zeitraum zahllose Menschen von Haushunden attackiert und teilweise schwer verletzt wurden. Freilebende Wölfe sind scheu und fürchten uns Zweibeiner wie die Pest. Zu Recht, denn fast wäre es uns gelungen, die gehassten Raubtiere auszurotten. – Quelle: https://www.shz.de/464486 :copyright:2021
Ende Teil 439
Mit dieser zutreffenden Aussage von Martina beende ich diesen Teil der Familien-Saga.
In Teil 440 (Gleich hier im Anschluß) kommt es zu dem entscheidenden Vogelschießen der Jungschützen in Ups.
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Sep 23, 2022 10:20 am
Teil: 440
Kapitel: 542
Schützenfest in Ups
Der mit dem Wolf tanzt
Vorwort:
Geisterbahnen gehen auf die seit 1896 in Vergnügungsparks und auf Volksfesten aufgebauten Grottenbahnen zurück. Zeigte die Grottenbahn den durchfahrenden Besuchern noch sagen- und märchenhafte Szenarien, zielen die Geisterbahnen darauf ab, beim Fahrgast Grusel und Angstlust auszulösen.
Vor der Geisterbahn wartet die Kette der Pärchen. Bei Gott, es ist die alte Geisterbahn, die alte Lust. Wie vielen hat man seitdem von der Geisterbahn erzählt, von den Spukerscheinungen und den klappernden Gerippen, von den im Dunklen herunterhängenden Haaren, von dem schrecklichen Geheul und der undurchdringlichen Finsternis, aus der plötzlich ein rotflammender Teufel auftauchte und die Zunge bleckte. Jedes Wägelchen fasste zwei Personen. Das war das Ei des Kolumbus, da nach menschlichem Ermessen zu rechnen war, dass das Mädchen aus Furcht seine Nähe suchte.
Verfasser: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek
Wie schon im letzten Teil angedeutet, wollten fast alle Personen der Hoffmann-Group das Erlebnis „Geisterbahn“ genießen. Die Jungens, um ihre weiblichen Verehrerinnen in dem Arm zu nehmen. Und die Mädels, um Schutz bei ihnen zu finden. Was im Grunde genommen auf das Gleiche hinauskam.
Natürlich war auch ab und zu ein Gekreische der Mädchen zu hören, wenn wieder einmal ein Knochengerippe oder ein blutunterlaufener Zombie aus dem Dunkeln auftauchte.
Man muss auch sagen, dass der Geisterbahnbesitzer vorher großmäulig verkündete, dass alle Geister absolut echt wären. Das letzte sei erst einmal dahingestellt.
Jedenfalls fühlte sich die zarte Beatrice in den kräftigen Armen Gregors sehr gut aufgehoben, als sich die Bahn in Bewegung setzte. Weniger gut fühlte sich Gregor. Das lag nicht an den Geistern, die ihn als mutigen Schotten völlig kalt ließen, sondern an der äußerst femininen Kleidung (Uniform) die er trug. (Bild im letzten Teil). Eine glänzende Dance-Strumpfhose an den Beinen, brachte ihn völlig aus der Bahn. Wenn dies seine Pfadfinder-Freunde aus Schottland erfuhren, war es garantiert aus mit seiner Zukunft als Scout.
Auch Polly fühlte sich in den Armen Franks sehr wohl. Was die beiden erstaunte war die Echtheit der Gespenster und Geister.
Polly: Der Betreiber hatte sich sehr viel Mühe mit der Präsentation gegeben.
Das ist das Eintrittsgeld von 1 DM wert.
Im nächsten Wagen rückte Mirjana, zum eigenen Erstaunen, immer näher an Lupo heran. Bis vor drei Tagen war ein Wolf für sie eine Tiergattung der man tunlichst aus dem Weg gehen sollte. Hier trat dann nun tatsächlich der umgekehrte Fall ein. Sie verspürte das warme Fell an ihrem Körper und sie verspürte ebenfalls das pochende Herz dieses massiven und schweren Körpers an ihrer Seite. Also ein Lebewesen wie sie selbst eines war, mit Gefühlen und Empfindungen. So langsam verschwand ihre Scheu von diesem im Volksmund verrufenen und verteufelten Raubtier.
Lupo richtete sich etwas auf, und leckte Mirjana über das Gesicht, was wohl bedeuten sollte, dass Mirjana keine Angst zu haben brauche, solange Lupo in ihrer Nähe war.
Die Angst schien auch nicht unbegründet zu sein, denn eine Hand aus Fleisch und Blut kam hinter einem Vorhang hervor, und fasste sie unsittlich an einer Stelle ihres Körpers an. Aber das war noch nicht alles. Denn dieses Gespenst versuchte nun Mirjana mit Gewalt aus dem Sitz zu reißen.
Sie erstarrte vor Schreck, währenddessen Lupo nun „aktiv“ wurde.
Das sah dann in etwa so aus, wie auf dem Foto zu ersehen ist.
Mit einem mächtigen Sprung sprang Lupo aus dem Wagen, und versuchte diesen Mann zu stellen. Mit einem kräftigen Stock bewaffnet versuchte sich der kräftige Mann sich seines Verfolgers zu entledigen. Hier machte sich nun die großartige Ausbildung von Martina bezüglich des Ausweichens von Schlagwerkzeugen bei Lupo bemerkbar. Wir wissen mittlerweile alle, dass Martina sich sehr viel Zeit nahm, um ihre Tiere vor Gewaltanwendungen in einem speziellen Training zu schützen.
In ihrem Augenwinkel (Mirjana) sah sie, dass ihr dieser Typ in irgendeiner Weise bekannt vorkam. Im Moment des Schreckens konnte sie ihn aber noch nicht genau zuordnen, woher ihre diese Person bekannt war.
Jedenfalls ging die Jagd von Lupo über die zwei Etagen der finsteren Geisterbahn. Das drohende laute Knurren Lupos war überall zu vernehmen. Die Folge war, dass etliche Gespenster, die tatsächlich aus Haut und Knochen waren (Ein Gag des Betreibers der Geisterbahn) nun die Flucht über diverse Notausgänge nahmen. Einige sprangen sogar vom ersten Stock in die ersehnte Freiheit. Und das war der Rasen vor dem Geisterhaus unter ihnen.
So surreal das auch klingen mag, für einige fremde Kirmespassanten war dies pure Unterhaltung.
Die Jagd nahm schließlich im Erdgeschoss sein Ende. Der Täter lag auf dem Boden und wehrte sich nicht. Den auf ihm hatte es sich Lupo „bequem gemacht“, um es mal so salopp zu interpretieren.
Nur Sekunden später war Eddy zur Stelle.
Martina: Lupo, aus. Sitz.
Eddy waltete seines Amtes, und legte dem Kerl Handschellen an.
Mirjana war nun auch am Ort des Geschehens: Ich kenne den Mann. Er war oftmals im Restaurant in München anwesend.
James: Ich denke mal, dass dies der Mann ist, der flüchtig war, als es an den Baumhäusern zu der wilden Schießerei kam. Nun haben wir also alle geflohen Täter dingfest machen können. Ich denke gleichfalls Mirjana, dass sie nun etwas frohgesinnter in die Zukunft schauen können.
Othilie: So wird es sein, ich lade euch alle zu einer Bratwurst mit Pommes ein. Ah, da kommt ja auch endlich auch Joggeli, der wohl seine Begrüßungsreden absolviert hat. Als Bürgermeister, sowie Vorsitzender des Schützenvereins und Organisationsleiter dieses Festes, bekommt man nicht viel mit, was draußen in der Welt geschieht.
Joggeli: Ist irgendetwas vorgefallen, was ich verpasst habe?
Heike: Ja, Tante Othilie lädt uns zu Pommes und Bratwurst ein.
Joggeli: Das ist tatsächlich sehr außergewöhnlich. Wie gut, dass alles so friedlich hier ist.
(Es war deutlich ein Räuspern von Othilie zu bemerken).
Joggeli: Na jedenfalls kamen nach den Eröffnungsreden dann noch die Grußbotschaften diverser Leute, Firmen und Sponsoren.
Die kassenzahnärztliche Vereinigung warb für die neuen Gebissprothesen, mit denen man jegliche Nüsse knacken konnte.
Die Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Frauenheilkunde schilderte in ihrer Grußbotschaft die Vorgehensweisen der sanften Geburt mit Musikbegleitung und anschaulichem Bildmaterial. Da ist mir richtig schlecht geworden.
Die Abordnung der Urologen machte Werbung für die neuen Windelhöschen bei Inkontinenz.
Unser Pfarrer warb für die Anschaffung neuer Gesangsbücher und der heiligen Schrift.
Die Friseur-Innung war ebenfalls mit der neuen Friesur-Mode vertreten. Sie wäre jetzt ganz im Kommen und heißt Alpaca-Frisur.
Joggeli: Mittlerweile war schon die Hälfte der Gäste im Festzelt eingeschlafen. Ich konnte mir das leider nicht erlauben. Ich hoffe, dass mir Mirjana nicht böse ist, wenn ich jetzt erst hier erscheine.
Mirjana: Natürlich nicht. Du kannst ja nichts dafür, und ich habe Verständnis dafür, dass du deinen Pflichten als Bürgermeister und Präsident der Schützengemeinschaft nachkommen musst.
Joggeli: Danke, dafür werden wir uns jetzt intensiv in das hiesige Getümmel werfen, denn in der Dunkelheit ist das Spektakel mit den vielen bunten Lichtern besonders schön.
Othilie: Und nachher werden wir dir die Vorkommnisse in der Geisterbahn erzählen, die zum Glück und mit der Hilfe von Lupo glimpflich ausgegangen sind.
Kapitel: 543
Samstag, der 31.07.1965
Geburtstagskinder vom 31. Juli 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1965 Joanne K. Rowling
kam an diesem Tag zur Welt
1912 Milton Friedman
wurde an diesem Tag 53 Jahre alt
1914 Louis de Funès
wurde an diesem Tag 51 Jahre alt
1930 Oleg Popow
wurde an diesem Tag 35 Jahre alt
1962 Wesley Snipes
wurde an diesem Tag drei Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/31-juli-1965
Was war am 31. Juli 1965
Welcher Wochentag war der 31.7.1965, der 31. Juli 1965 war ein Samstag
31.7.1965
Die Delegierten des Bundestages des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) befürworten in Barsinghausen die Erhöhung der Fußball-Bundesliga von 16 auf 18 Mannschaften, lehnen aber die Einführung einer 2. Fußballbundesliga ab.
31.7.1965
Bei einem Leichtathletik-Länderkampf in Kiew stellt Wyomia Tyus aus den USA den erst seit dem 9. Juli gültigen 100-m-Weltrekord (11,1 sec) ein.
31.7.1965
In Krefeld erzielt der 22 Jahre alte Kurt Bendlin mit 4016 Punkten eine Weltbestleistung im Fünfkampf.
Königsschießen
Pünktlich um 8 Uhr 30 saßen alle Personen an diesem Samstagmorgen am Frühstückstisch auf „Gut Bavaria“. Die Stimmung war nach dem schönen gestrigen Tag mit dem anschließenden abendlichen Besuch auf der Kirmes sehr ausgelassen.
Alle Personen waren sehr redselig.
Alle Personen?
Nein, ein junges 16 jähriges Mädchen sprach kaum ein Wort.
Und das war Martina. Gedankenverloren saß sie am Tisch, und bekam kaum einen Bissen herunter, obwohl es Rührei mit Speck gab. Petra, und einige andere ahnten sehr wohl was in dem Kopf dieses jungen Mädchens vorging.
Petra: Es ist dir nicht damit gedient, dass Frühstück stehenzulassen. Du hast einen langen Tag vor dir. Du stehst mit diesem Königsschießen unter einer starken psychischen Belastung. Das ist dir eindeutig anzusehen. Kurzfristig kann Anspannung zwar leistungsfähiger machen; auf Dauer erschöpft sie aber die körpereigenen (Konzentrations-)Reserven. Und das wäre absolut kontraproduktiv. Du setzt dich selber unter Druck. Selbst wenn du dieses Schießen nicht gewinnen solltest, geht die Welt nicht unter. In einem sportlichen Wettkampf gibt es immer Gewinner und Verlierer. Das war schon bei den olympischen Spielen der Vorzeit so.
Martina: Das ist aber für mich die letzte Gelegenheit diesen Wettkampf zu gewinnen. Nächstes Jahr bin ich wahrscheinlich bei den Erwachsenen, und da wird es bei den erfahrenen Männern noch schwieriger.
Petra: Das kann durchaus sein, das sollte aber kein Grund sein, schon jetzt die Flinte vorzeitig ins Korn zu werfen. Aber das machst du jetzt, weil du dir selbst diesen Druck auferlegst. Du bist doch eigentlich sehr selbstbewusst. Und dein Können in dieser, und nicht nur in dieser Disziplin, ist über alle Zweifel erhaben. Dafür gibt es genügend Beispiele. Ich brauche sie nicht alle aufzuzählen.
Was hältst du davon, wenn du uns ein wenig über so ein Königschießen aufklärst? Die meisten von uns wissen doch nur, dass man den künstlichen Vogel herunterschießen muss.
Martina: Ok, ich werde es euch erzählen. Denn vielen Personen ist das sicherlich nicht geläufig. Und so unkompliziert ist es garantiert nicht, wie die Personen sich das vorstellen. Zuerst einmal etwas über den Vogel selbst.
Der teilweise aus kunstvoll gedrechselten oder ausgesägten und bemalten Holzteilen bestehende Vogel wird oft auch als Papagoy bezeichnet.
Begleitet wird das Vogelschießen normalerweise von einem Dorf- oder Schützenfest. Der Wettbewerbsplatz wird häufig als Vogelwiese bezeichnet. Bei diesem großartigen Wetter findet das diesjährige Vogelschießen bekanntlich draußen in der freien Natur statt. Ich zeige euch jetzt mal die Darstellung des Vogels, und seiner Einzelteile.
Der Vogel besteht aus den nachfolgend in ihrer Wertigkeit aufgeführten Teilen:
a) Rumpf
b) Kopf
c) Rechter Flügel
d) Linker Flügel
e) Zepter
f) Reichsapfel
g) Schwanz
Fällt eines der oben genannten Teile des Vogels herunter, so wird dieses Teil dem Schützen zugesprochen, der zuletzt geschossen hat. Ein Teil gilt als abgeschossen, wenn es vollständig herunter gefallen ist und den Boden berührt, wobei unerhebliche Reste außer Betracht bleiben.
Der Rumpf muss restlos heruntergefallen sein.
Heike: Das ist eigentlich ganz logisch.
Martina: Richtig, und die Königswürde fällt dem Schützen zu, der das letzte Stück des Vogels heruntergeschossen hat. Damit ist das Vogelschießen beendet. Aber es gibt gewisse Regularien die eingehalten werden müssen. Das werde ich euch aber beim Vogelschießen erklären.
Das Königsschießen um die Würde des Schülerkönigs bzw. der Schülerkönigin beginnt am Schützenfest-Sonnabend um 12.00 Uhr
Das Königsschießen um die Würde des Jungschützenkönigs und der Jungschützenkönigin beginnt am Schützenfest-Sonnabend um 14.00 Uhr.
Für die männlichen und weibliche Mitglieder des Jugendzuges, die das 16. Lebensjahr bereits vollendet haben, finden getrennte Königsschießen um die Würde des Jungschützenkönigs und der Jungschützenkönigin statt. Die Königswürde kann jeder erringen, der die notwendige Schießberechtigung gemäß Aushang besitzt. So die allgemeinen Statuten. Da wir aber in unserem kleinen Dorf zu wenig Mädchen haben, schießen wir mit den Jungen zusammen den Jungschützenkönig bzw. die Jungschützenkönigin aus.
Innerhalb der männlichen und weiblichen oder gemeinsamen Gruppen erfolgt das Schießen in alphabetischer Reihenfolge. Der König bzw. die Königin wird jeweils an die erste Stelle gesetzt und eröffnet das Schießen. Danach scheidet er bzw. sie aus dem laufenden Wettbewerb aus.
Der nach den jeweiligen Regularien ermittelte beste Schütze erhält den Titel Schützenkönig. Der zweitbeste Schütze wird häufig Erster Ritter, der drittbeste Schütze Zweiter Ritter genannt. Mancherorts wird auch oder stattdessen der Schütze des schlechtesten wertbaren Schusses als Schlumpkönig bezeichnet. Auch weitere Sonderritter, wie der Schnappritter, der bei der anschließenden Königsfeier alle noch nicht angetrunkenen Biere „wegschnappen“ darf und dann in einem Zug leertrinken muss, sind in vielen Vereinen verbreitet und werden gesondert ausgeschossen.
Joggeli: Wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre ich schon beim diesjährigen Schützenfest aktiv dabei gewesen.
(Großes Gelächter in der Runde. Wobei man sagen kann, dass die Stimmung bei Marina erfreulicher Weise wieder besser wurde).
Martina: Die Würde des Schützenkönigs wird bei einigen Vereinen nicht zwischen allen Schützen ausgetragen, sondern nur unter denen, die sich dafür in eine Liste eingetragen haben. Bei großen Schützenfesten müssen für diese Anmeldung auch die persönlichen Finanzen des Anwärters offengelegt werden, da die Regentschaft mit erheblichen Kosten für den Würdenträger verbunden sein kann.
Heike: Hast du genügend Geld in deiner Geldbörse? Zumindest bürge ich für dich.
Martina: Das gilt nur für erwachsene Schützen. Aber wenn ich gewinnen sollte, lass ich mich nicht lumpen. Jeder bekäme von mir ein Eis am Stiel mit Schokoladenglasur.
Heike: Du alter Geizkragen.
Martina: Na gut, ich lege für jeden noch eine Lümmeltüte dazu.
Ach ja, bevor ich es vergesse: Schützenkönig, Schützenkönigin und Jugendkönig mit ihrem Gefolge, den Rittern und Hofdamen, bilden zusammen das Königshaus.
Uschi: Dann muss ich dich also in Zukunft mit Majestät anreden.
Martina: Mindestens, ein Hofknicks kommt auch noch hinzu.
Es findet übrigens auch noch ein Schießen für Personen statt, die nicht Mitglieder im Verein sind. Das ist das sogenannte Volksschießen. Also für das erbarmungswürdige Fußvolk.
Othilie: Ehrwürdige Majestät, dann bin ich aber froh das mir auch die Gelegenheit eingeräumt wird an dem Schießen teilzunehmen. Wird dort auch auf einem Vogel geschossen?
Martina: Nein, es wird der Bürger ausgesucht, der am unordentlichsten im ganzen Universum ist.
Heike: Also unsere Inge.
Inge: Zumindest beherrsche ich das Chaos in meinem Zimmer. Aber ich kann ja nicht überall gleichzeitig sein.
(Nun war die Stimmung allerseits bestens).
Martina: Kommen wir wieder zu dem Schützenkönig zurück. Als Amtsinsignien trägt der Schützenkönig in der Regel eine Königskette, bei der auf kleinen Metallplättchen das Jahr seines Titelgewinns verzeichnet wird. Insbesondere bei Traditionsvereinen können diese Königsketten im Laufe der Zeit ein erhebliches Gewicht durch immer neue Anhängsel aufweisen. Diese Schützen werden in der Regal nicht alt. Entweder sterben sie am körperlichen Erbrechen, oder werden vorher aus Neid standrechtlich erschossen.
In Bayern ist es auch verbreitet, dass eine hölzerne Königsscheibe mit dem Trefferbild des Schützenkönigs am Giebel seines Hauses angebracht wird. Bei uniformierten Schützenvereinen erhält der König eine Spange oder auch einen Orden mit Jahreszahl, die er auch nach Ablauf seiner Amtszeit als König tragen darf.
Othilie: Ich werde unseren Dachgiebel schon mal durch „unsere“ Feuerwehr in „Ups“ vorbereiten lassen.
Martina: Im Vereinsleben von Schützenvereinen hat der Schützenkönig oder der Schützenkaiser heutzutage lediglich repräsentativen Charakter. In alten Zeiten war der Titelgewinn hingegen manchmal sogar mit Steuerbefreiungen verbunden.
Othilie: Das ist sehr schade, dass dies heute nicht mehr der Fall ist. Ich muss unbedingt mal mit dem Finanzminister sprechen.
Martina: Darüber hinaus tun sich die traditionspflegenden Schützenvereine unterschiedlich schwer damit, die Lebensverhältnisse ihrer Schützenkönige anzuerkennen, wenn sie im Kontrast zur traditionellen Weltanschauung stehen. Wie zum Beispiel SPD-Wähler. (Quelle teilweise wikipedia)
Othilie: Dann lasst uns gleich mal gemütlich zum Festgelände laufen. Die Kirmes öffnet um 10 Uhr. Die Waisenkinder werden mit uns laufen.
Heike: Müssen wir Martina auf Grund ihres sportlichen Wettkampfes nicht auch Diät setzen? Ich sehe, dass noch etwas Rührei auf dem Teller ist.
Martina lachend: Du kannst das restliche Rührei ruhig herunterschlingen. Ich muss an meine sportliche Fitness denken.
Petra: Was macht dein verletzter Arm? Hast du gegenwärtig Schmerzen?
Martina: Nein Petra, ich verspüre nichts.
Petra: Das habe ich mir gedacht. Dein Adrenalin steigt so langsam an.
Petra: Adrenalin ist ein körpereigenes Hormon, das in der Nebenniere produziert wird. Durch Adrenalin wird die Sauerstoffversorgung des Organismus kurzfristig erhöht und mehr Sauerstoff erreicht die Zellen. Die Bronchien weiten sich, die Herzfrequenz wird erhöht und der Blutzuckerspiegel steigt, da die Leberzellen durch die Adrenalinausschüttung mehr Glukose freisetzen. Die Leistungsfähigkeit wird kurzzeitig erhöht und der Körper kann in einer Gefahrensituation oder im Notfall schneller reagieren.
Die Ausschüttung von Adrenalin wird von dir als positiv wahrgenommen werden und wird daher auch von vielen Menschen immer wieder bewusst gesucht. Ob Extremsport, rasantes Autofahren oder in deinem Fall bei dem bevorstehendem Schießwettbewerb. Das positive Gefühl bei all diesen Aktivitäten wird durch die Ausschüttung von Adrenalin ausgelöst. Bei einer schweren Verletzung reduziert Adrenalin die Schmerzwahrnehmung und verengt die verletzten Gefäße um den Blutverlust zu reduzieren.
Fällt der Adrenalin-Spiegel im Körper wieder ab, da die aufregende Situation oder die Gefahr vorüber ist, macht sich in der Regel Erschöpfung breit. Der Köper steht für kurze Zeit unter extremer Anspannung und lässt diese dann nach, dominiert Müdigkeit. Aber den können wir durch bestimmte gesunde Nahrungsmittel wie Bananen, Schokolade und Tee kompensieren.
Martina: Danke Frau Doktor, bzw. mein Schwesterherz, ich werde den Zeitpunkt für die Müdigkeit soweit wie möglich hinauszögern. Gibt es evtl. auch noch andere Dopingmittel?
Othilie: Etwas schönes für deine Modelleisenbahn. Aber ich möchte dich nicht unnötig unter Druck setzen. Auch wenn du diesen Wettkampf nicht gewinnen solltest, wirst du in keinem Fall leer ausgehen.
Nach deinem vielen Pech in diesem Jahr hast du dir in jedem Fall eine Belohnung verdient. Ich denke da auch an deine Taten bezüglich der Rettung von einigen Personen hier in diesem Kreis, welche du teilweise unter Missachtung deiner eigenen Gesundheit aufs Spiel gesetzt hast. Das hat dir bei vielen unter uns einigen Respekt hervorgerufen.
Othilie: Mirjana, du hast eine Frage?
Mirjana: Richtig, wird der Vogel als Ganzes abgeschossen?
Martina: Nein, das würde auch nicht funktionieren. Es muss eine bestimmte Reihenfolge eingehalten werden, auf welchem Teil des Vogels geschossen wird. Hier der Ablauf eines Vogelschießens beim Schützenfest.
Unbeschossener Vogel.
Die Krone ist gefallen. (1.Pfand)
Das Zepter ist gefallen. (2.Pfand)
Der Apfel ist gefallen. (3. Pfand)
Der linke Flügel ist gefallen. (4. Pfand)
Der Stossvogel ist gefallen. (Spezielles Pfand für -Verband und Sport-Mitglieder)
Der rechte Flügel ist gefallen
Der Rumpf ist gefallen. (5. Pfand)
Mirjana: Dann wünsche ich dir für das Vogelschießen viel Glück.
Polly: Dem schließen wir uns natürlich alle an.
Ende Teil 440
Liebe Leser, ich hoffe natürlich, dass Martinas Wunschtraum in Erfüllung geht, und neue Jugend-Schützenkönigin von „Ups“ wird
Monika
Geschrieben am 30.08.21
Kapitel: 542
Schützenfest in Ups
Der mit dem Wolf tanzt
Vorwort:
Geisterbahnen gehen auf die seit 1896 in Vergnügungsparks und auf Volksfesten aufgebauten Grottenbahnen zurück. Zeigte die Grottenbahn den durchfahrenden Besuchern noch sagen- und märchenhafte Szenarien, zielen die Geisterbahnen darauf ab, beim Fahrgast Grusel und Angstlust auszulösen.
Vor der Geisterbahn wartet die Kette der Pärchen. Bei Gott, es ist die alte Geisterbahn, die alte Lust. Wie vielen hat man seitdem von der Geisterbahn erzählt, von den Spukerscheinungen und den klappernden Gerippen, von den im Dunklen herunterhängenden Haaren, von dem schrecklichen Geheul und der undurchdringlichen Finsternis, aus der plötzlich ein rotflammender Teufel auftauchte und die Zunge bleckte. Jedes Wägelchen fasste zwei Personen. Das war das Ei des Kolumbus, da nach menschlichem Ermessen zu rechnen war, dass das Mädchen aus Furcht seine Nähe suchte.
Verfasser: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek
Wie schon im letzten Teil angedeutet, wollten fast alle Personen der Hoffmann-Group das Erlebnis „Geisterbahn“ genießen. Die Jungens, um ihre weiblichen Verehrerinnen in dem Arm zu nehmen. Und die Mädels, um Schutz bei ihnen zu finden. Was im Grunde genommen auf das Gleiche hinauskam.
Natürlich war auch ab und zu ein Gekreische der Mädchen zu hören, wenn wieder einmal ein Knochengerippe oder ein blutunterlaufener Zombie aus dem Dunkeln auftauchte.
Man muss auch sagen, dass der Geisterbahnbesitzer vorher großmäulig verkündete, dass alle Geister absolut echt wären. Das letzte sei erst einmal dahingestellt.
Jedenfalls fühlte sich die zarte Beatrice in den kräftigen Armen Gregors sehr gut aufgehoben, als sich die Bahn in Bewegung setzte. Weniger gut fühlte sich Gregor. Das lag nicht an den Geistern, die ihn als mutigen Schotten völlig kalt ließen, sondern an der äußerst femininen Kleidung (Uniform) die er trug. (Bild im letzten Teil). Eine glänzende Dance-Strumpfhose an den Beinen, brachte ihn völlig aus der Bahn. Wenn dies seine Pfadfinder-Freunde aus Schottland erfuhren, war es garantiert aus mit seiner Zukunft als Scout.
Auch Polly fühlte sich in den Armen Franks sehr wohl. Was die beiden erstaunte war die Echtheit der Gespenster und Geister.
Polly: Der Betreiber hatte sich sehr viel Mühe mit der Präsentation gegeben.
Das ist das Eintrittsgeld von 1 DM wert.
Im nächsten Wagen rückte Mirjana, zum eigenen Erstaunen, immer näher an Lupo heran. Bis vor drei Tagen war ein Wolf für sie eine Tiergattung der man tunlichst aus dem Weg gehen sollte. Hier trat dann nun tatsächlich der umgekehrte Fall ein. Sie verspürte das warme Fell an ihrem Körper und sie verspürte ebenfalls das pochende Herz dieses massiven und schweren Körpers an ihrer Seite. Also ein Lebewesen wie sie selbst eines war, mit Gefühlen und Empfindungen. So langsam verschwand ihre Scheu von diesem im Volksmund verrufenen und verteufelten Raubtier.
Lupo richtete sich etwas auf, und leckte Mirjana über das Gesicht, was wohl bedeuten sollte, dass Mirjana keine Angst zu haben brauche, solange Lupo in ihrer Nähe war.
Die Angst schien auch nicht unbegründet zu sein, denn eine Hand aus Fleisch und Blut kam hinter einem Vorhang hervor, und fasste sie unsittlich an einer Stelle ihres Körpers an. Aber das war noch nicht alles. Denn dieses Gespenst versuchte nun Mirjana mit Gewalt aus dem Sitz zu reißen.
Sie erstarrte vor Schreck, währenddessen Lupo nun „aktiv“ wurde.
Das sah dann in etwa so aus, wie auf dem Foto zu ersehen ist.
Mit einem mächtigen Sprung sprang Lupo aus dem Wagen, und versuchte diesen Mann zu stellen. Mit einem kräftigen Stock bewaffnet versuchte sich der kräftige Mann sich seines Verfolgers zu entledigen. Hier machte sich nun die großartige Ausbildung von Martina bezüglich des Ausweichens von Schlagwerkzeugen bei Lupo bemerkbar. Wir wissen mittlerweile alle, dass Martina sich sehr viel Zeit nahm, um ihre Tiere vor Gewaltanwendungen in einem speziellen Training zu schützen.
In ihrem Augenwinkel (Mirjana) sah sie, dass ihr dieser Typ in irgendeiner Weise bekannt vorkam. Im Moment des Schreckens konnte sie ihn aber noch nicht genau zuordnen, woher ihre diese Person bekannt war.
Jedenfalls ging die Jagd von Lupo über die zwei Etagen der finsteren Geisterbahn. Das drohende laute Knurren Lupos war überall zu vernehmen. Die Folge war, dass etliche Gespenster, die tatsächlich aus Haut und Knochen waren (Ein Gag des Betreibers der Geisterbahn) nun die Flucht über diverse Notausgänge nahmen. Einige sprangen sogar vom ersten Stock in die ersehnte Freiheit. Und das war der Rasen vor dem Geisterhaus unter ihnen.
So surreal das auch klingen mag, für einige fremde Kirmespassanten war dies pure Unterhaltung.
Die Jagd nahm schließlich im Erdgeschoss sein Ende. Der Täter lag auf dem Boden und wehrte sich nicht. Den auf ihm hatte es sich Lupo „bequem gemacht“, um es mal so salopp zu interpretieren.
Nur Sekunden später war Eddy zur Stelle.
Martina: Lupo, aus. Sitz.
Eddy waltete seines Amtes, und legte dem Kerl Handschellen an.
Mirjana war nun auch am Ort des Geschehens: Ich kenne den Mann. Er war oftmals im Restaurant in München anwesend.
James: Ich denke mal, dass dies der Mann ist, der flüchtig war, als es an den Baumhäusern zu der wilden Schießerei kam. Nun haben wir also alle geflohen Täter dingfest machen können. Ich denke gleichfalls Mirjana, dass sie nun etwas frohgesinnter in die Zukunft schauen können.
Othilie: So wird es sein, ich lade euch alle zu einer Bratwurst mit Pommes ein. Ah, da kommt ja auch endlich auch Joggeli, der wohl seine Begrüßungsreden absolviert hat. Als Bürgermeister, sowie Vorsitzender des Schützenvereins und Organisationsleiter dieses Festes, bekommt man nicht viel mit, was draußen in der Welt geschieht.
Joggeli: Ist irgendetwas vorgefallen, was ich verpasst habe?
Heike: Ja, Tante Othilie lädt uns zu Pommes und Bratwurst ein.
Joggeli: Das ist tatsächlich sehr außergewöhnlich. Wie gut, dass alles so friedlich hier ist.
(Es war deutlich ein Räuspern von Othilie zu bemerken).
Joggeli: Na jedenfalls kamen nach den Eröffnungsreden dann noch die Grußbotschaften diverser Leute, Firmen und Sponsoren.
Die kassenzahnärztliche Vereinigung warb für die neuen Gebissprothesen, mit denen man jegliche Nüsse knacken konnte.
Die Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Frauenheilkunde schilderte in ihrer Grußbotschaft die Vorgehensweisen der sanften Geburt mit Musikbegleitung und anschaulichem Bildmaterial. Da ist mir richtig schlecht geworden.
Die Abordnung der Urologen machte Werbung für die neuen Windelhöschen bei Inkontinenz.
Unser Pfarrer warb für die Anschaffung neuer Gesangsbücher und der heiligen Schrift.
Die Friseur-Innung war ebenfalls mit der neuen Friesur-Mode vertreten. Sie wäre jetzt ganz im Kommen und heißt Alpaca-Frisur.
Joggeli: Mittlerweile war schon die Hälfte der Gäste im Festzelt eingeschlafen. Ich konnte mir das leider nicht erlauben. Ich hoffe, dass mir Mirjana nicht böse ist, wenn ich jetzt erst hier erscheine.
Mirjana: Natürlich nicht. Du kannst ja nichts dafür, und ich habe Verständnis dafür, dass du deinen Pflichten als Bürgermeister und Präsident der Schützengemeinschaft nachkommen musst.
Joggeli: Danke, dafür werden wir uns jetzt intensiv in das hiesige Getümmel werfen, denn in der Dunkelheit ist das Spektakel mit den vielen bunten Lichtern besonders schön.
Othilie: Und nachher werden wir dir die Vorkommnisse in der Geisterbahn erzählen, die zum Glück und mit der Hilfe von Lupo glimpflich ausgegangen sind.
Kapitel: 543
Samstag, der 31.07.1965
Geburtstagskinder vom 31. Juli 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1965 Joanne K. Rowling
kam an diesem Tag zur Welt
1912 Milton Friedman
wurde an diesem Tag 53 Jahre alt
1914 Louis de Funès
wurde an diesem Tag 51 Jahre alt
1930 Oleg Popow
wurde an diesem Tag 35 Jahre alt
1962 Wesley Snipes
wurde an diesem Tag drei Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/31-juli-1965
Was war am 31. Juli 1965
Welcher Wochentag war der 31.7.1965, der 31. Juli 1965 war ein Samstag
31.7.1965
Die Delegierten des Bundestages des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) befürworten in Barsinghausen die Erhöhung der Fußball-Bundesliga von 16 auf 18 Mannschaften, lehnen aber die Einführung einer 2. Fußballbundesliga ab.
31.7.1965
Bei einem Leichtathletik-Länderkampf in Kiew stellt Wyomia Tyus aus den USA den erst seit dem 9. Juli gültigen 100-m-Weltrekord (11,1 sec) ein.
31.7.1965
In Krefeld erzielt der 22 Jahre alte Kurt Bendlin mit 4016 Punkten eine Weltbestleistung im Fünfkampf.
Königsschießen
Pünktlich um 8 Uhr 30 saßen alle Personen an diesem Samstagmorgen am Frühstückstisch auf „Gut Bavaria“. Die Stimmung war nach dem schönen gestrigen Tag mit dem anschließenden abendlichen Besuch auf der Kirmes sehr ausgelassen.
Alle Personen waren sehr redselig.
Alle Personen?
Nein, ein junges 16 jähriges Mädchen sprach kaum ein Wort.
Und das war Martina. Gedankenverloren saß sie am Tisch, und bekam kaum einen Bissen herunter, obwohl es Rührei mit Speck gab. Petra, und einige andere ahnten sehr wohl was in dem Kopf dieses jungen Mädchens vorging.
Petra: Es ist dir nicht damit gedient, dass Frühstück stehenzulassen. Du hast einen langen Tag vor dir. Du stehst mit diesem Königsschießen unter einer starken psychischen Belastung. Das ist dir eindeutig anzusehen. Kurzfristig kann Anspannung zwar leistungsfähiger machen; auf Dauer erschöpft sie aber die körpereigenen (Konzentrations-)Reserven. Und das wäre absolut kontraproduktiv. Du setzt dich selber unter Druck. Selbst wenn du dieses Schießen nicht gewinnen solltest, geht die Welt nicht unter. In einem sportlichen Wettkampf gibt es immer Gewinner und Verlierer. Das war schon bei den olympischen Spielen der Vorzeit so.
Martina: Das ist aber für mich die letzte Gelegenheit diesen Wettkampf zu gewinnen. Nächstes Jahr bin ich wahrscheinlich bei den Erwachsenen, und da wird es bei den erfahrenen Männern noch schwieriger.
Petra: Das kann durchaus sein, das sollte aber kein Grund sein, schon jetzt die Flinte vorzeitig ins Korn zu werfen. Aber das machst du jetzt, weil du dir selbst diesen Druck auferlegst. Du bist doch eigentlich sehr selbstbewusst. Und dein Können in dieser, und nicht nur in dieser Disziplin, ist über alle Zweifel erhaben. Dafür gibt es genügend Beispiele. Ich brauche sie nicht alle aufzuzählen.
Was hältst du davon, wenn du uns ein wenig über so ein Königschießen aufklärst? Die meisten von uns wissen doch nur, dass man den künstlichen Vogel herunterschießen muss.
Martina: Ok, ich werde es euch erzählen. Denn vielen Personen ist das sicherlich nicht geläufig. Und so unkompliziert ist es garantiert nicht, wie die Personen sich das vorstellen. Zuerst einmal etwas über den Vogel selbst.
Der teilweise aus kunstvoll gedrechselten oder ausgesägten und bemalten Holzteilen bestehende Vogel wird oft auch als Papagoy bezeichnet.
Begleitet wird das Vogelschießen normalerweise von einem Dorf- oder Schützenfest. Der Wettbewerbsplatz wird häufig als Vogelwiese bezeichnet. Bei diesem großartigen Wetter findet das diesjährige Vogelschießen bekanntlich draußen in der freien Natur statt. Ich zeige euch jetzt mal die Darstellung des Vogels, und seiner Einzelteile.
Der Vogel besteht aus den nachfolgend in ihrer Wertigkeit aufgeführten Teilen:
a) Rumpf
b) Kopf
c) Rechter Flügel
d) Linker Flügel
e) Zepter
f) Reichsapfel
g) Schwanz
Fällt eines der oben genannten Teile des Vogels herunter, so wird dieses Teil dem Schützen zugesprochen, der zuletzt geschossen hat. Ein Teil gilt als abgeschossen, wenn es vollständig herunter gefallen ist und den Boden berührt, wobei unerhebliche Reste außer Betracht bleiben.
Der Rumpf muss restlos heruntergefallen sein.
Heike: Das ist eigentlich ganz logisch.
Martina: Richtig, und die Königswürde fällt dem Schützen zu, der das letzte Stück des Vogels heruntergeschossen hat. Damit ist das Vogelschießen beendet. Aber es gibt gewisse Regularien die eingehalten werden müssen. Das werde ich euch aber beim Vogelschießen erklären.
Das Königsschießen um die Würde des Schülerkönigs bzw. der Schülerkönigin beginnt am Schützenfest-Sonnabend um 12.00 Uhr
Das Königsschießen um die Würde des Jungschützenkönigs und der Jungschützenkönigin beginnt am Schützenfest-Sonnabend um 14.00 Uhr.
Für die männlichen und weibliche Mitglieder des Jugendzuges, die das 16. Lebensjahr bereits vollendet haben, finden getrennte Königsschießen um die Würde des Jungschützenkönigs und der Jungschützenkönigin statt. Die Königswürde kann jeder erringen, der die notwendige Schießberechtigung gemäß Aushang besitzt. So die allgemeinen Statuten. Da wir aber in unserem kleinen Dorf zu wenig Mädchen haben, schießen wir mit den Jungen zusammen den Jungschützenkönig bzw. die Jungschützenkönigin aus.
Innerhalb der männlichen und weiblichen oder gemeinsamen Gruppen erfolgt das Schießen in alphabetischer Reihenfolge. Der König bzw. die Königin wird jeweils an die erste Stelle gesetzt und eröffnet das Schießen. Danach scheidet er bzw. sie aus dem laufenden Wettbewerb aus.
Der nach den jeweiligen Regularien ermittelte beste Schütze erhält den Titel Schützenkönig. Der zweitbeste Schütze wird häufig Erster Ritter, der drittbeste Schütze Zweiter Ritter genannt. Mancherorts wird auch oder stattdessen der Schütze des schlechtesten wertbaren Schusses als Schlumpkönig bezeichnet. Auch weitere Sonderritter, wie der Schnappritter, der bei der anschließenden Königsfeier alle noch nicht angetrunkenen Biere „wegschnappen“ darf und dann in einem Zug leertrinken muss, sind in vielen Vereinen verbreitet und werden gesondert ausgeschossen.
Joggeli: Wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre ich schon beim diesjährigen Schützenfest aktiv dabei gewesen.
(Großes Gelächter in der Runde. Wobei man sagen kann, dass die Stimmung bei Marina erfreulicher Weise wieder besser wurde).
Martina: Die Würde des Schützenkönigs wird bei einigen Vereinen nicht zwischen allen Schützen ausgetragen, sondern nur unter denen, die sich dafür in eine Liste eingetragen haben. Bei großen Schützenfesten müssen für diese Anmeldung auch die persönlichen Finanzen des Anwärters offengelegt werden, da die Regentschaft mit erheblichen Kosten für den Würdenträger verbunden sein kann.
Heike: Hast du genügend Geld in deiner Geldbörse? Zumindest bürge ich für dich.
Martina: Das gilt nur für erwachsene Schützen. Aber wenn ich gewinnen sollte, lass ich mich nicht lumpen. Jeder bekäme von mir ein Eis am Stiel mit Schokoladenglasur.
Heike: Du alter Geizkragen.
Martina: Na gut, ich lege für jeden noch eine Lümmeltüte dazu.
Ach ja, bevor ich es vergesse: Schützenkönig, Schützenkönigin und Jugendkönig mit ihrem Gefolge, den Rittern und Hofdamen, bilden zusammen das Königshaus.
Uschi: Dann muss ich dich also in Zukunft mit Majestät anreden.
Martina: Mindestens, ein Hofknicks kommt auch noch hinzu.
Es findet übrigens auch noch ein Schießen für Personen statt, die nicht Mitglieder im Verein sind. Das ist das sogenannte Volksschießen. Also für das erbarmungswürdige Fußvolk.
Othilie: Ehrwürdige Majestät, dann bin ich aber froh das mir auch die Gelegenheit eingeräumt wird an dem Schießen teilzunehmen. Wird dort auch auf einem Vogel geschossen?
Martina: Nein, es wird der Bürger ausgesucht, der am unordentlichsten im ganzen Universum ist.
Heike: Also unsere Inge.
Inge: Zumindest beherrsche ich das Chaos in meinem Zimmer. Aber ich kann ja nicht überall gleichzeitig sein.
(Nun war die Stimmung allerseits bestens).
Martina: Kommen wir wieder zu dem Schützenkönig zurück. Als Amtsinsignien trägt der Schützenkönig in der Regel eine Königskette, bei der auf kleinen Metallplättchen das Jahr seines Titelgewinns verzeichnet wird. Insbesondere bei Traditionsvereinen können diese Königsketten im Laufe der Zeit ein erhebliches Gewicht durch immer neue Anhängsel aufweisen. Diese Schützen werden in der Regal nicht alt. Entweder sterben sie am körperlichen Erbrechen, oder werden vorher aus Neid standrechtlich erschossen.
In Bayern ist es auch verbreitet, dass eine hölzerne Königsscheibe mit dem Trefferbild des Schützenkönigs am Giebel seines Hauses angebracht wird. Bei uniformierten Schützenvereinen erhält der König eine Spange oder auch einen Orden mit Jahreszahl, die er auch nach Ablauf seiner Amtszeit als König tragen darf.
Othilie: Ich werde unseren Dachgiebel schon mal durch „unsere“ Feuerwehr in „Ups“ vorbereiten lassen.
Martina: Im Vereinsleben von Schützenvereinen hat der Schützenkönig oder der Schützenkaiser heutzutage lediglich repräsentativen Charakter. In alten Zeiten war der Titelgewinn hingegen manchmal sogar mit Steuerbefreiungen verbunden.
Othilie: Das ist sehr schade, dass dies heute nicht mehr der Fall ist. Ich muss unbedingt mal mit dem Finanzminister sprechen.
Martina: Darüber hinaus tun sich die traditionspflegenden Schützenvereine unterschiedlich schwer damit, die Lebensverhältnisse ihrer Schützenkönige anzuerkennen, wenn sie im Kontrast zur traditionellen Weltanschauung stehen. Wie zum Beispiel SPD-Wähler. (Quelle teilweise wikipedia)
Othilie: Dann lasst uns gleich mal gemütlich zum Festgelände laufen. Die Kirmes öffnet um 10 Uhr. Die Waisenkinder werden mit uns laufen.
Heike: Müssen wir Martina auf Grund ihres sportlichen Wettkampfes nicht auch Diät setzen? Ich sehe, dass noch etwas Rührei auf dem Teller ist.
Martina lachend: Du kannst das restliche Rührei ruhig herunterschlingen. Ich muss an meine sportliche Fitness denken.
Petra: Was macht dein verletzter Arm? Hast du gegenwärtig Schmerzen?
Martina: Nein Petra, ich verspüre nichts.
Petra: Das habe ich mir gedacht. Dein Adrenalin steigt so langsam an.
Petra: Adrenalin ist ein körpereigenes Hormon, das in der Nebenniere produziert wird. Durch Adrenalin wird die Sauerstoffversorgung des Organismus kurzfristig erhöht und mehr Sauerstoff erreicht die Zellen. Die Bronchien weiten sich, die Herzfrequenz wird erhöht und der Blutzuckerspiegel steigt, da die Leberzellen durch die Adrenalinausschüttung mehr Glukose freisetzen. Die Leistungsfähigkeit wird kurzzeitig erhöht und der Körper kann in einer Gefahrensituation oder im Notfall schneller reagieren.
Die Ausschüttung von Adrenalin wird von dir als positiv wahrgenommen werden und wird daher auch von vielen Menschen immer wieder bewusst gesucht. Ob Extremsport, rasantes Autofahren oder in deinem Fall bei dem bevorstehendem Schießwettbewerb. Das positive Gefühl bei all diesen Aktivitäten wird durch die Ausschüttung von Adrenalin ausgelöst. Bei einer schweren Verletzung reduziert Adrenalin die Schmerzwahrnehmung und verengt die verletzten Gefäße um den Blutverlust zu reduzieren.
Fällt der Adrenalin-Spiegel im Körper wieder ab, da die aufregende Situation oder die Gefahr vorüber ist, macht sich in der Regel Erschöpfung breit. Der Köper steht für kurze Zeit unter extremer Anspannung und lässt diese dann nach, dominiert Müdigkeit. Aber den können wir durch bestimmte gesunde Nahrungsmittel wie Bananen, Schokolade und Tee kompensieren.
Martina: Danke Frau Doktor, bzw. mein Schwesterherz, ich werde den Zeitpunkt für die Müdigkeit soweit wie möglich hinauszögern. Gibt es evtl. auch noch andere Dopingmittel?
Othilie: Etwas schönes für deine Modelleisenbahn. Aber ich möchte dich nicht unnötig unter Druck setzen. Auch wenn du diesen Wettkampf nicht gewinnen solltest, wirst du in keinem Fall leer ausgehen.
Nach deinem vielen Pech in diesem Jahr hast du dir in jedem Fall eine Belohnung verdient. Ich denke da auch an deine Taten bezüglich der Rettung von einigen Personen hier in diesem Kreis, welche du teilweise unter Missachtung deiner eigenen Gesundheit aufs Spiel gesetzt hast. Das hat dir bei vielen unter uns einigen Respekt hervorgerufen.
Othilie: Mirjana, du hast eine Frage?
Mirjana: Richtig, wird der Vogel als Ganzes abgeschossen?
Martina: Nein, das würde auch nicht funktionieren. Es muss eine bestimmte Reihenfolge eingehalten werden, auf welchem Teil des Vogels geschossen wird. Hier der Ablauf eines Vogelschießens beim Schützenfest.
Unbeschossener Vogel.
Die Krone ist gefallen. (1.Pfand)
Das Zepter ist gefallen. (2.Pfand)
Der Apfel ist gefallen. (3. Pfand)
Der linke Flügel ist gefallen. (4. Pfand)
Der Stossvogel ist gefallen. (Spezielles Pfand für -Verband und Sport-Mitglieder)
Der rechte Flügel ist gefallen
Der Rumpf ist gefallen. (5. Pfand)
Mirjana: Dann wünsche ich dir für das Vogelschießen viel Glück.
Polly: Dem schließen wir uns natürlich alle an.
Ende Teil 440
Liebe Leser, ich hoffe natürlich, dass Martinas Wunschtraum in Erfüllung geht, und neue Jugend-Schützenkönigin von „Ups“ wird
Monika
Geschrieben am 30.08.21
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Sep 24, 2022 6:07 pm
Liebe Leser,
ich hoffe das euch die am Freitag hier veröffentlichten Teile der
"Lehrjahre"
gut gefallen haben.
Am Freitag geht es natürlich weiter mit dem Vogelschießen, welches nicht ganz so reibungslos über die "Bühne" gegen wird, da die Konkurrenz mit uinfairen Mitteln versuchen wird, Marina am Erfolg zu hindern.
ich hoffe das euch die am Freitag hier veröffentlichten Teile der
"Lehrjahre"
gut gefallen haben.
Am Freitag geht es natürlich weiter mit dem Vogelschießen, welches nicht ganz so reibungslos über die "Bühne" gegen wird, da die Konkurrenz mit uinfairen Mitteln versuchen wird, Marina am Erfolg zu hindern.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Di Sep 27, 2022 8:19 pm
Duisburg. Ein Gepard hat einen 16-jährigen Schüler aus Duisburg angegriffen, als der mit seiner Klasse einen Safaripark besuchte. So kam es zu dem Unfall.
Ein Schüler aus Duisburg ist am Montag in einem niederländischen Safaripark von einem Geparden angegriffen worden. Der 16-Jährige erlitt Bissverletzungen an Arm und Kopf, berichtet die Zeitung Het Laatste Nieuws (HLN).
Zuvor hatte er offenbar Warnschilder in der Anlage bei Tilburg in der Region Brabant ignoriert. Der Jugendliche wurde zur Behandlung in einer Krankenhaus eingeliefert, dass er aber nach Versorgung seiner Wunden bereits am Montagabend wieder verlassen konnte.
Nach Informationen dieser Zeitung handelt es sich bei dem Teenager um einen Schüler der Erich-Kästner-Gesamtschule (EKG) in Homberg, der bei einer Klassenfahrt den Park besuchte. Dabei waren er und zwei Mitschüler offenbar vom gesicherten Wanderweg abgewichen und im Gehege der Raubtiere gelandet, wie ein Sprecher des Parks erklärte.
Tierpfleger bringt Schüler aus Duisburg nach der Attacke in Sicherheit
Als sie bemerkten, dass sie sich im Gehege der Raubkatzen befanden, seien die Schüler in Panik geraten und geflüchtet. Dabei wurde der 16-jährige von einem Geparden verfolgt und verletzt. Nur die schnelle Reaktion eines Zeugen, der den Vorfall aus seinem Auto heraus beobachtete und Alarm schlug, verhinderte offenbar Schlimmeres.
Der Mann alarmierte einen Tierpfleger, der eingriff und die Schüler in Sicherheit brachte, wie der Parksprecher weiter berichtete.
Ein Besuch im Safaripark Beekse Bergen sei sicher, solange sich die Besucher an die Regeln halten, versicherte der Sprecher gegenüber HLN. Dennoch werde nun überprüft, ob zusätzliche Vorkehrungen ergriffen werden könnten, um die Anlage noch sicherer zu machen.
Niederlande: Deutscher Schüler von Gepard gebissen
Laut dem Fernsehen (WDR) sollen die Schüler mit dem Smartphone gespielt haben, und deshalb die Hinweisschilder evtl. nicht gesehen haben.
Auch auf „Schloss Bavaria“, wie wir alle wissen, gibt es den Geparden „Cheetah“ der von Martina von klein auf mit der Flasche großgezogen hat.
Auf dem Anwesen kennt jeder dieses großartige Tier.
Aber fremde Personen werden garantiert misstrauisch beäugt.
Daher eine Warnung für unwillkommene Eindringlinge auf dem Schloss:
Hier habt ihr nichts zu suchen.
Es reicht, wenn Miss Monika über die Geschehnisse auf dem „Schloss“ berichtet.
Ein Schüler aus Duisburg ist am Montag in einem niederländischen Safaripark von einem Geparden angegriffen worden. Der 16-Jährige erlitt Bissverletzungen an Arm und Kopf, berichtet die Zeitung Het Laatste Nieuws (HLN).
Zuvor hatte er offenbar Warnschilder in der Anlage bei Tilburg in der Region Brabant ignoriert. Der Jugendliche wurde zur Behandlung in einer Krankenhaus eingeliefert, dass er aber nach Versorgung seiner Wunden bereits am Montagabend wieder verlassen konnte.
Nach Informationen dieser Zeitung handelt es sich bei dem Teenager um einen Schüler der Erich-Kästner-Gesamtschule (EKG) in Homberg, der bei einer Klassenfahrt den Park besuchte. Dabei waren er und zwei Mitschüler offenbar vom gesicherten Wanderweg abgewichen und im Gehege der Raubtiere gelandet, wie ein Sprecher des Parks erklärte.
Tierpfleger bringt Schüler aus Duisburg nach der Attacke in Sicherheit
Als sie bemerkten, dass sie sich im Gehege der Raubkatzen befanden, seien die Schüler in Panik geraten und geflüchtet. Dabei wurde der 16-jährige von einem Geparden verfolgt und verletzt. Nur die schnelle Reaktion eines Zeugen, der den Vorfall aus seinem Auto heraus beobachtete und Alarm schlug, verhinderte offenbar Schlimmeres.
Der Mann alarmierte einen Tierpfleger, der eingriff und die Schüler in Sicherheit brachte, wie der Parksprecher weiter berichtete.
Ein Besuch im Safaripark Beekse Bergen sei sicher, solange sich die Besucher an die Regeln halten, versicherte der Sprecher gegenüber HLN. Dennoch werde nun überprüft, ob zusätzliche Vorkehrungen ergriffen werden könnten, um die Anlage noch sicherer zu machen.
Niederlande: Deutscher Schüler von Gepard gebissen
Laut dem Fernsehen (WDR) sollen die Schüler mit dem Smartphone gespielt haben, und deshalb die Hinweisschilder evtl. nicht gesehen haben.
Auch auf „Schloss Bavaria“, wie wir alle wissen, gibt es den Geparden „Cheetah“ der von Martina von klein auf mit der Flasche großgezogen hat.
Auf dem Anwesen kennt jeder dieses großartige Tier.
Aber fremde Personen werden garantiert misstrauisch beäugt.
Daher eine Warnung für unwillkommene Eindringlinge auf dem Schloss:
Hier habt ihr nichts zu suchen.
Es reicht, wenn Miss Monika über die Geschehnisse auf dem „Schloss“ berichtet.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Sep 28, 2022 3:20 pm
Liebe Leser,
die nächsten beiden Teile (441 + 442) der Familien-Saga,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"
erscheinen wieder am nächsten Freitag, den 30.09.2022 hier im Forum.
Für Spannung ist gesorgt.
Monika
die nächsten beiden Teile (441 + 442) der Familien-Saga,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"
erscheinen wieder am nächsten Freitag, den 30.09.2022 hier im Forum.
Für Spannung ist gesorgt.
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Sep 29, 2022 5:06 pm
Im Moment, liebe Leser schreibe ich an der sagenhaften Reise der Hoffmann-Group nach Norwegen.
Mitenthalten bei dieser Reise mit dem Jet von Müchen nach Oslo ist der Besuch bei
König Olav V
Det kongelige slott
Nach dem Besuch beim König geht es mit insgesamt 33 Personen der Hoffmann-Group mit diversen Reisemobilen auf Tour
Hier z. B. das damals größte (1965) Reisemobil
Ein Neoplan-Globetrotter
Dabei werden sie bis zum Nordkap fahren, und unterwegs natürlich jeden Tag woanders sein.
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[/b][/size][/size]
Hier die Karte von Norwegen
Ich denke mal, dass auch Polly absolut begeistert sein wird.
Zumal auch die Reise zu den Fjorden gehen wird
Monika
Mitenthalten bei dieser Reise mit dem Jet von Müchen nach Oslo ist der Besuch bei
König Olav V
Det kongelige slott
Nach dem Besuch beim König geht es mit insgesamt 33 Personen der Hoffmann-Group mit diversen Reisemobilen auf Tour
Hier z. B. das damals größte (1965) Reisemobil
Ein Neoplan-Globetrotter
Dabei werden sie bis zum Nordkap fahren, und unterwegs natürlich jeden Tag woanders sein.
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Hier die Karte von Norwegen
Ich denke mal, dass auch Polly absolut begeistert sein wird.
Zumal auch die Reise zu den Fjorden gehen wird
Monika
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Sep 30, 2022 11:18 am
Die phantastischen Abenteuer auf „Gut Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre[/b]
Teil: 441
Kapitel: 544
Samstag, der 31.07.1965
Aufmarsch des Fanfarenzuges zum Festgelände
Schützenfest in Ups
Die Entscheidung
Um 13 Uhr 30 setzte sich der Zug zum Vogelschießen der Jungschützen in Bewegung. Mittendrin unsere Martina, und die Ehrengarde der Mädels in ihren schicken Uniformen. Begleitet von mehreren Spielmannszügen, die dem ganzen einen würdigen Rahmen gaben.
Wie in etwa so etwas aussieht, könnt ihr in dem kleinen Filmchen sehen.[/b]
[b]Ausmarsch zum Vogelschießen Schützenfest
Auch die Mädels der 1. Großen Karnevalsgesellschaft unter ihrer Trainerin Tina, und der Leiterin Tante Polly führten die Jung-Schützen mit dem „Marsch zur Freundschaft“ zum Festgelände.
Info:
Die German-American Steuben Parade ist ein traditionsreicher Umzug, der jedes Jahr am dritten Samstag im September auf der Fifth Avenue in New York City stattfindet. Die Parade ist eines der größten Ereignisse im deutsch-amerikanischen Festkalender. Sie wurde 1957 von deutschstämmigen Amerikanern gegründet. Diese wollten die Traditionen ihrer Heimat aufrechterhalten.
Die Deutschamerikaner sind bis heute die größte Einwanderergruppe in den USA. Etwa 15 Prozent aller US-Amerikaner sind deutscher Herkunft oder Abstammung. Allein in New York City leben etwa 500.000 Deutschstämmige. Die Steuben Parade ist eine der größten Festparaden an der Ostküste der Vereinigten Staaten, sie wird jährlich von mehreren tausend Menschen besucht.
Die Gründer einigten sich darauf, die Parade nach Freiherr Friedrich Wilhelm von Steuben zu benennen, einem hochdekorierten preußischen Offizier, der in seiner zweiten Karriere als US-amerikanischer General die Kontinentalarmee erneuerte und zum Helden des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges unter dem Oberbefehl George Washingtons wurde. Steuben war ein sehr aktiver Freimaurer, er wurde um 1778 in die Trinity Lodge Nr. 12 in New York aufgenommen.[/b]
[b]Die Steubenparade ist kein militärisches Ereignis, sondern eher mit einem Trachtenumzug zu vergleichen. Jährlich nehmen zahlreiche Gruppen aus Deutschland daran teil, vor allem Musikvereine, Trachtengruppen, Karnevalsorganisationen und Schützenvereine. Nachdem die Parade jahrelang einen bayerischen Schwerpunkt hatte, hat sie sich in den letzten Jahren geöffnet und präsentiert auch zahlreiche Gruppen aus allen anderen Teilen Deutschlands. Quelle: wikipedia
Natürlich war Martina entsprechend stolz, als sie an den vielen Besuchern vorbei marschierte. Ihr strahlen im Gesicht war unverkennbar. Nun war endlich der Moment gekommen, auf dem sie fast 1 Jahr hin trainiert hatte. Im vorigen Jahr, wo sie erst kurze Zeit in „Ups“ war, nahm sie sich schon vor, beim nächsten Schützenfest aktiv dabei zu sein.
Am Straßenrand vernahm sie ihre Familie, ihre Freunde, fast sämtliche Hausangestellte, und auch die 80 Waisenkinder, die ihr alle begeistert zuwinkten.
Ihre Nervosität hatte sie mittlerweile abgeschüttelt, und sah den kommenden Ereignissen mit Zuversicht entgegen.
Am Schießplatz angekommen erfolgten erst einmal die Formalitäten für diesen Schießwettbewerb. Ihr Kleinkalibergewehr wurde genauso überprüft, wie ihr Personalausweis sowie die Einverständniserklärung von Mutter Ingrid, als auch ihre Mitgliedschaft beim Schützenverein. Ein Jugendlicher hatte mit „falschen Karten“ gespielt, in dem er die Unterschrift seiner Eltern für diesen Wettbewerb gefälscht hatte. Also ganz so abwegig waren diese notwendigen Formalitäten nicht.
Keine Überraschung war indes die Tatsache, das in alphabetischer Reihenfolge der Nachnamen geschossen werden soll. Martina war das eigentlich ganz recht, da sie nun einen Teil ihrer Mitbewerber um den Titel etwas genauer unter die Lupe nehmen konnte. Genau genommen durfte oder musste sie als zehnte Person in den Wettbewerb einsteigen.
Erstes Ziel war, wie ihr erfahren habt, die Krone des Vogels. Jetzt war es von Vorteil, dass sie etwas später schießen durfte. Denn die ersten 9 Schüsse auf die Krone sorgten dafür, dass diese schon leicht perforiert waren. Genau an die untere Kante der Krone war schon ein großer Riss zu sehen. Und darauf zielte Martina, und das war genau die richtige Entscheidung.
Ein Aufschrei des Publikums bewies, dass der Vogel nun seine königliche Bedeckung verloren hatte.
Eine Majestätsbeleidigung, wie Othilie treffend und zufrieden festgestellt hatte. Somit hatte Martina das erste Pfand errungen.
(Pfänder (sing. Pfand) sind die vier äußeren Teile des Holzvogels: Der Kopf, der linke und der rechte Flügel sowie der Schweif).
Obwohl es noch relativ früh war, gab es im Festzelt schon die ersten alkoholischen Leichen. Da man das erahnte, hatte man in den Toiletten schon vorsorglich einige Schilder angebracht.
Mittlerweile zog sich dieser Wettbewerb in die Länge. Das lag weniger an den Schützen, sondern an dem hartnäckigen Holz des Vogels. Bei dem Zepter ging das noch, aber die großflächigen Flügel wehrten sich immens.
Man merkte auch, dass Martina mittlerweile Schwierigkeiten mit dem Gewicht des Kleinkalibergewehrs hatte. Denn je nach Modell wiegt so ein Gewehr zwischen 6,5 kg–8,0 kg.
Für sie war es auf Grund ihrer Oberarmverletzung denkbar ungünstig, dass sich das Schießen derart in die Länge zog. Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Man sah es ihr an, dass sie Schmerzen hatte.
Petra bat dem letztjährigen Schützenkönig um eine Behandlungspause, welches er im ersten Moment nicht gewährte, da er gewisse Engpässe aus zeitlichen Gründen anführte. Erst als Othilie einschritt, gab er nach. Mit dieser Frau legte man sich besser nicht an. Nun denn, diese Erfahrung durfte er jetzt auch zum ersten Mal machen.
Schützenkönig Herr Moltke: Na gut ich gebe ihnen 10 Minuten für eine Behandlungspause, ansonsten müssen sie Martina aus dem Wettbewerb herausholen.
Othilie: Und ich gebe ihnen 15 Minuten, ich bin ja großzügig, um diesen Ort zu verlassen. Sollten sie dem nicht nachkommen, werde ich ein Ausschluss- Verfahren im Verein gegen sie einleiten. Denn laut Satzungsverordnung sind sie verpflichtet, bei etwaigen leichten Verletzungen, den Wettbewerb für eine angemessene Zeit zu unterbrechen. Haben wir uns da verstanden, bzw. habe ich mich deutlich genug ausgedrückt.
Polly grinsend zu Mirjana: Othilie kann man nicht austricksen. Denn sie hat erfahren, dass einer seiner der Söhne vom Vorsitzenden Herrn Moltke hier beim Jugend-Schützenschießen dabei ist. Der Junge heißt mit Nachnamen übrigens Bertl. Er hat den Namen seiner geschiedenen Frau angenommen. Erfahren hat das Othilie übrigens bei ihrem Friseur hier im Ort. Man kann sagen was man will, ein Friseur ist besser als jede Tageszeitung. Denn sie wissen einfach alles.
Moltke ist natürlich darauf erpicht, die Hauptkonkurrentin also Martina, aus dem Verkehr zu ziehen. Denn er weiß, dass Martina die beste Schützin ist. Solche Methoden würde Othilie niemals gutheißen. Wenn Martina hier in einem fairen Wettstreit verlieren würde, würde sie das auf der Stelle akzeptieren, denn sie hat ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl. Das werden sie mit der Zeit feststellen.
Mirjana: Zum Glück wird Martina, von der ich sehr beeindruckt bin, schon von Petra behandelt.
In der Tat war Petra schon bei der „Arbeit“. Die Wunde am Oberarm wurde versorgt, und auch steril neu verbunden. Darüber hinaus legte sie auch eine schmerzlindernde Salbe auf dem Oberarm Martinas auf. Und sie ließ sich ausreichend Zeit dabei.
Petra: James, ich würde mich sehr freuen, wenn sie gleich für den Rest des Wettbewerbs das Auflegen des Gewehrs übernehmen würden.
James: Natürlich, das habe ich auch schon in Erwägung gezogen. Auch wenn der Stolz von Martina dadurch etwas leidet. Die Gesundheit geht vor. Und das verstößt ja auch keineswegs gegen die Statuten des Vereins. Übrigens, Herr Hoffmann (Joggeli) hat sich schon den Schützenkönig gekrallt. Der wird ab sofort garantiert kleine Brötchen backen. Morgen werden wir sowieso turnusmäßig einen neuen Schützenkönig haben.
Eddy: Wir sollten evtl. auch mal den Burschen Karl Bertl, also den Sohn vom Vorsitzenden Moltke im Auge behalten. Der Junge ist mir nicht ganz geheuer.
James: Mach das, soweit es dir hier in dem Betrieb möglich ist. Schaden kann es nicht.
Nach zwanzig Minuten konnte der Wettkampf fortgeführt werden.
Der rechte und der linke Flügel des gerupften Vogels musste als nächstes daran glauben. Wobei der linke Flügel auf das Konto von Martina ging, wobei sie gleichzeitig das vierte Pfand für sich einheimsen konnte.
Belohnt wurde sie mit einem Tusch der Kapelle, und den herzlichen Beifall des zahlreichen Publikums. Außerdem wurde so ein Pfand mit 100 DM aus der Vereinskasse belohnt. Das waren also schon 200 DM für sie. Eine schöne Zugabe zu ihrem Taschengeld. Sie schwamm also nach der Behandlung weiter auf der Erfolgswelle, welches von Karl Bertl misstrauisch beäugt wurde.
Nun hing also nur noch der Rumpf an der Holzplatte. Das war aber gleichzeitig der schwierigste Teil des Schießens, welches sich manchmal über Stunden ausdehnen konnte.
Nach 30 Minuten hing der Rumpf des Vogels immer noch am Mast. Die 18 Schützen hatten schon jeweils 4 Schüsse auf den hartnäckigen Vogel abgefeuert, der dadurch schon reichlich perforiert war.
Man konnte jetzt davon ausgehen, dass die Entscheidung kurz bevorstand. Demgemäß stieg auch die Spannung erheblich an. Auch Martina war sich im Klaren darüber.
Nur leider stellte sie fest, dass die Visiereinrichtung am Gewehr nicht mehr stimmte. Das war im jetzigen Moment äußerst ungünstig. Leichte Panik stieg in ihr hoch, da sie für das Justieren nicht nur einige Zeit benötigte, sondern auch einige Probeschüsse auf einem fest justierten Ständer von Nöten waren, um präzise ein bestimmtes Ziel zu treffen.
Das war aber beim jetzigen Stand des Wettbewerbs nicht möglich. Die Zeit für Probeschüsse gab es nur vor dem eigentlichen Wettbewerb.
Sie winkte Eddy zu sich heran, um ihm das Malheur zu erklären.
Martina: Ich bin absolut davon überzeugt, dass mein Gewehr manipuliert wurde. Wie anders sonst ist zu erklären, dass ich den Rumpf nicht mehr treffe.
Eddy: Du muss dein Gewehr nicht im Auge gehabt haben.
Martina: Wer rechnet denn damit, dass sich jemand daran zu schaffen macht.
Eddy: Da gebe ich dir Recht. Unter Sportsfreunden ist so etwas undenkbar. Wir müssen so schnell wie möglich eine Lösung finden.
Martina: Ich habe mein Ersatzgewehr auf „Gut Bavaria“. Es ist zu 100 % für diese Entfernung auf den Vogel eingestellt.
Eddy: Ich werde mich schnellstens auf dem Weg machen, um das Gewehr zu holen. Das wird aber ungefähr 15 bis 20 Minuten dauern.
Martina kämpfte mit ihren Tränen: Bis dahin kann oder wird es zu spät sein. Der Vogel wird in jedem Moment zu Boden fallen. Es handelt sich nur noch um Minuten.
Eddy: Mach dir keine Sorgen, ich werde das regeln. Ich hab da schon eine Idee. Bleib ganz ruhig.
Kurze Zeit später ging ein Aufschrei durch das Publikum. In unmittelbarer Nähe zu den Schützen ist eine junge Frau vor allen Augen zu Boden gefallen. Mehrere Personen kümmerten sich in aufopferungsvoll um die zu Boden gegangene Frau. Das waren Petra, Tante Othilie, Tante Polly und Frau Dr. Bernds.
Selbstverständlich wurde das Schießen unterbrochen, denn die Behandlung dieser jungen Dame hatte absolute Priorität.
Im Gegensatz zu fast allen anderen Personen sah man bei Martina ein Lächeln im Gesicht. Das hatte nichts mit Eiseskälte ihres Gemüts zu tun, sondern war allein in der Tatsache begründet, dass die am Boden liegende hilfsbedürftige Person unsere sicherlich mittlerweile bekannte Mirjana war.
Für Martina war es absolut klar, dass diese für sie höchstwillkommene Unterbrechung ein Werk von Eddy war.
Martina im Gedanken: Oh mein Gott, was für ein gerissener Schachzug von Eddy. Super auch, dass Mirjana mitspielt.
Petra laut: Wir benötigen unbedingt einen Beutel NaCI (Natriumchlorid) für eine intravenöse Injektion. Die gegenwärtige Hitze (33°) hat bei ihr für einen hohen Flüssigkeitsverlust geführt. Sie hydriert sehr stark. Außerdem benötigen wir dringend Elektrolythe (Salze).
Kann das nicht ein wenig schneller gehen? Wie lange muss ich denn hier noch warten.
Petra, leise zu Mirjana gewandt: Sie spielen ihre Rolle großartig.
Außerdem benötige ich mein Messgerät, für die Ermittlung der Vitalwerte.
Petra wieder leise zu Mirjana: Ich denke mal, dass sie den kleinen Stich im Armgelenk verschmerzen werden. In dem Injektionsbeutel ist eine absolut harmlose Kochsalzlösung.
Ein kaum sichtbares Nicken von Mirjana war die Antwort.
Nach einer endlos lang erscheinenden Zeit ging es der „Patientin“ schon besser. Noch Jahre später sprach man in „Ups“ von einer Wunderheilung. Ihr zu Ehren wurde auf dem Festgelände eine heilige Madonna mit dem Namen „Mirjana“ errichtet. Die Familie Hoffmann zeigte sich sehr großzügig, bei der Finanzierung dieses Projekts.
Hier einmal ein Foto von der heiligen Madonna „Mirjana“, die jährlich von Millionen Touristen aufgesucht wird.
Das Denkmal nach einem ordentlichen Platzregen in „Ups“
Eine andere Statue kam bei der Bevölkerung von „Ups“ auch in Betracht. Nach eingehender Beratung kam man aber zu der Erkenntnis, dass der dafür benötigte Platz in „Ups“ nicht vorhanden war.
Nun wieder zurück zu den gegenwärtigen Geschehnissen in „Ups“.
Nach dieser „Wunderheilung“ bekam Mirjana einen Hochsitzstuhl, so dass sie den weiteren Verlauf des Schießwettbewerbs in exponierter Sitzposition am besten beobachten konnte. Ein Fernglas hatte sie auch dabei, welches ihr von Gregor gestellt wurde.
Eddy ging zu Martina, und überreichte ihr grinsend das neue Kleinkalibergewehr, welches nach der Überprüfung vom amtierenden Schützenkönig freigegeben wurde.
Eddy grinsend: Leider ist der Schlagbolzen sowie die Justierungseinrichtung von deinem ersten Gewehr defekt. Daher habe ich dir ein neues mitgebracht. (Und leise zu ihr). Wir werden deine neue Waffe nicht für eine Sekunde aus den Augen lassen. Du kannst also ganz beruhigt sein. Dann weiterhin viel Glück für den weiteren Verlauf im Wettbewerb.
Martina: Und richten sie mir bitte Mirjana, Petra, Tante Polly, und alle anderen die mir geholfen haben, herzliche Grüße aus.
Eddy: Das werde ich gleich sofort machen.
Martina: Danke auch für ihre großartige Hilfe bei der Beschaffung des neuen Gewehrs.
Eddy: Kein Problem. Setz dich nicht unter Druck. Keiner von uns verlangt von dir, dass du den Wettkampf gewinnst.
Der Wettkampf ging dann offiziell nach 30 minütiger Pause weiter.
Auch beim nächsten Durchgang blieb der Vogel stur an seinem Platz. Im nächsten Durchgang wackelte er bedenklich. Besonders bei den zwei Schützen die vor Martina an der Reihe waren.
Monika pfiff leise durch die Zähne, als er dies sah. Sie kam zu der Überzeugung, dass dies der letzte Durchgang war, wo der Vogel an seinem Platz hing. Denn einer oder eine der acht Kontrahenten die noch in dieser Runde nach ihr kommen würden, würde garantiert den Rumpf des Vogels herunterschießen.
Behutsam strich sie über das Metall der Waffe, als wolle sie ihre Energie in diesem Gegenstand übertragen. Sie war ganz ruhig in diesem Moment. Von Nervosität bei ihr war nichts mehr zu spüren. Sie fühlte, dass jetzt die Entscheidung bevorstand.
In diesem Moment dachte sie an die gefährliche Situation, als sie mit einem gezielten Schuss Tante Polly aus den Klauen des Nazi-Verbrechers Schulz befreite.
Auch die vielen dichtgedrängten Zuschauer spürten, dass etwas in der Luft lag.
Sie legte langsam das Gewehr auf die Stütze, legte die Kugel in den geöffneten Schaft, klappte es wieder zu, und zielte genau auf die Position des Vogels, wo sie vermutete das dies die Schwachstelle war, welches den Rumpf noch so eben an das Holz beließ. Sie atmete tief ein, als ihr Zielfernrohr diese Position erfasst hatte. Beim Ausatmen drückte sie dann den Durchzugshebel ganz durch.
Eine Sekunde später ein fast grenzenloser Aufschrei im Publikum.
Martina stemmt ihre Waffe mit beiden in die Höhe und stieß einen Freudenschrei aus, mit der gleichzeitig ihre ganze Anspannung verflogen war.
Der Rumpf des Vogels lag unwiderruflich komplett auf den Boden.
Martina legte das Gewehr ab, und vergrub das Gesicht weinend in ihre Hände.
Was für Emotionen wurden bei Martina freigesetzt. Sie blickte nach oben, so als wollte sie dem Herrgott danken.
Sie dachte an die Zeit, als sie vor knapp einem Jahr die Mutter und ihre Geschwister in Deppendorf verließ, um angstvoll eine Lehre im München bei ihren Tanten und dem Onkel anzufangen.
Hier ein Auszug aus Teil 8 der Familien-Saga „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“
Ein neuer Lebensabschnitt
Seit zwei Stunden ratterte der Zug Richtung München. Und seit zwei Stunden liefen mir liefen andauernd die Tränen an den Wangen herunter. Ich saß in meinem Abteil völlig allein. Und das wollte ich auch. Ich wollte mit meinen Gedanken völlig allein sein. Und alles Mögliche ging mir durch den Kopf.
Und vor zwei Stunden hat sich meine ganze Familie am Bahnhof von mir verabschiedet. Tante Polly hat uns schon vor 3 Tagen verlassen, sie hatte noch viel in München zu erledigen. Der Abschied von meiner lieben Mutter, der Abschied von meinen lieben Geschwistern Petra, Uschi und Heike. Selbst Fr. Pfeiffer stand am Bahnhof. Und ich vermisste sie jetzt schon ganz fürchterlich. Selbst nach Hauptwachtmeister Schultz sehnte ich mich zurück. Und das heißt schon etwas. Und auch in der Kirche gestern am Sonntag habe ich mehrere Kerzen angezündet. Und auch hier war ich zum ersten Mal richtig ernst und traurig. Ich dachte an unseren Pfarrer, den ich laufend geärgert hatte. An Friseurmeister Bächle, den ich ebenfalls nicht verschonte. An Frau Surbier, die im Nachbarhaus fast immer in Lockenwicklern anzutreffen war. Alles das ist nun vorbei. Im Zug rauschten die Landschaft an mir vorbei, und mein bisheriges Leben ebenso.
Heute Morgen um sechs Uhr klingelte der Wecker. Ich ging tief deprimiert unter die Dusche, zog mich an, schminkte mich (wobei mir Petra dabei half, weil mir die Hände furchtbar zitterten). Auch das Frühstück ließen wir liegen. Frau Pfeiffer und noch ein zusätzliches Taxi brachten uns zum Bahnhof.
Und dann kam die Bahnhofsdurchsage.
In Gleis 1 hat in wenigen Minuten Einfahrt der D-Zug 357 nach München über Hannover, Dortmund, Duisburg, Köln, Frankfurt und Nürnberg. Vorsicht an der Bahnsteigkante.
Dann war es soweit, es kam das, wovor ich mich so fürchtete.
Der Zug hielt mit quietschenden Bremsen an und es öffneten sich die Türen. Mit zitternden Knien bestieg ich den Eisenbahnwaggon. Ich ging zum Abteil Nr. 3, stellte meinen kleinen Koffer (mehr brauchte ich nicht, sagte Tante Othilie am Telefon), und riss das Fenster in meiner Verzweiflung soweit auf wie ich nur konnte. „Meine“ Familie am Bahnsteig lief zum Fenster und gab letzte Anweisungen, die ich nur in Trance wahrnahm.
Und auf einmal setzte sich der Bahnsteig in Bewegung.
So dachte ich zumindest. Es war aber der Zug, der sich langsam in Bewegung setzte. Meine lieben Familienmitglieder liefen noch eine Zeitlang neben dem Zug mit, meine Schwester Petra und meine Mutter benutzten ihr Taschentuch, einmal zum Winken und das andere Mal, um mit ihm die Tränen zu trocknen.
Der Zug glitt aus dem Bahnhof heraus, und ich schloss das Fenster erst, als wirklich keiner von meinen lieben mehr zu sehen waren und fing gleichzeitig an fürchterlich zu weinen .
Das war es also.
Ich kam mir vollkommen verlassen vor, und keiner war da um mich zu trösten. Keine Schwester die mich morgens immer mit einem Küsschen weckte. Keine Mutter, die immer für mich da war und mich tröstete wenn ich mal Probleme hatte. Selbst meine kleineren Geschwister, die mich oftmals ärgerten, vermisste ich jetzt schon. Tausend Dinge gingen mir durch den Kopf. Der Kindergarten, die Schule, der Fußballplatz und meine Modelleisenbahn. Alles Gewohnheiten die ich in Deppendorf zurückließ.
Und jede Minute entfernte ich mich mehr von meinem Heimatort, den ich so lieb gewonnen hatte.
Und mit jeder Minute wurde mein Heimweh größer.
Ich krümmte mich vor Sehnsucht nach meinen Lieben. Warum kann das Leben so grausam sein. Viel weiter als Hannover bin ich in meinem bisherigen Leben noch nicht gekommen. Es fehlte einfach das Geld zu hause. Unter normalen Umständen hätte ich garantiert meine Nase an der Scheibe platt gedrückt, um die vielen Eindrücke die draußen an mir vorbeirasten zu verarbeiten. Aber immer wieder wenn ich einen Blick nach draußen warf, dachte ich an meine unbeschwerte Kindheit in Deppendorf. Und immer wieder liefen Sturzbäche von Tränen meinem Gesicht herunter. Ein Blick in den Taschenspiegel verriet mir, dass mein Make-Up völlig zerstört war. Die Mühe, die sich Petra beim Auflegen der Schminke gemacht hatte, war absolut für die „Katz“.
Liebe Petra, bitte komme im nächsten Zug nach. Ich brauche dich. Ich brauche dich mehr denn je in meinem Leben.
Liebe Mama, ich werde alles tun was du willst, ich werde so brav sein wie noch nie in meinem Leben. Nur bitte, bitte, hole mich aus München ab.
Liebe Uschi, liebe Heike, lass mich euch wieder in die Arme nehmen.
Liebe Tante Polly, beschütze mich bitte. Ich habe große Angst.
Mittlerweile näherten wir uns dem Dortmunder Hauptbahnhof. Ich bin schon ca. 300 km von zu Hause entfernt. Aus dem Fenster sehe ich hastende Menschen, die alle irgendwie ein Ziel haben.
Ich kann mit Worten kaum beschreiben, was in mir vorgeht. Zum Glück bleibt mein Abteil leer.
45 Minuten später erreichten wir den großen Industriestandort Duisburg. Ein riesiges Hafengelände und viele qualmende Schlotte der Eisen-und Stahlindustrie waren aus dem Fenster heraus zu sehen. Nach der Ausfahrt aus dem Duisburger Hauptbahnhof fuhren wir an das große Sportzentrum im Stadtteil Wedau vorbei. Diese lag wirklich schön gelegen in einem bewaldeten Gebiet. Man sah die Regattabahn, das Wedau-Stadion (Heimat des Meidericher Spielvereins), die Eissporthalle, das Schwimmstadion, den Bettenturm des Westdeutschen Fußballverbandes und die große Sechs-Seen-Platte die an mich vorbeirauschten. Das lenkte mich ein wenig ab. Das war wirklich sehr interessant.
Vierzig Minuten später fuhren wir in die Millionenstadt Köln ein. Nach der Überquerung der Hohenzollernbrücke über dem Rhein sah ich den riesigen Kölner Dom, den ich in meinem bisherigen Leben auch noch nie gesehen hatte.
Was für ein Unterschied zu unserer kleinen Kirche in Deppendorf. Aber ich sagte mir, unsere kleine Kirche ist auch sehr schön. Dort kennt jeder jeden. Und das hat auch seine enormen Vorteile.
Und dann wurde es bergiger. Und Berge kannte ich nur vom Fernsehen und aus Zeitschriften. Und Berge hätte ich zumindest gern auch auf meiner Modelleisenbahnanlage gehabt. Aber die Anlage war zu Hause in Deppendorf. Was ist jetzt eigentlich mein zu Hause? Ist es München, wo ich keinen außer Tante Othilie und Tante Polly kannte?
Nein, mein zu Hause ist das kleine Dorf, welches ich vor einigen Stunden verlassen hatte. In dem ich mich wohlfühlte, in dem ich aufgewachsen bin, wo alle meine Freunde waren. Der Kindergarten, die Schule, die große Kreuzung mit der Ampel, und die kleine Eisdiele, wo wir im Sommer so oft waren.
Und wieder rannen mir die Tränen herunter. Ich konnte mich nicht dagegen wehren.
Zu allem Überfluss kamen wir an der Loreley vorbei.
Dieses melancholische Lied von dem hübschen Mädchen auf dem Felsen über den Rhein. Dies hatten wir in der Schule auswendig gelernt.
Gerade die erste Strophe: Ich weiß nicht was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin; Ein Märchen aus alten Zeiten. Das kommt mir nicht aus den Sinn, machte mir wieder sehr zu schaffen.
Nun war ich schon mehr als 400 km von meiner Heimat entfernt.
Um die Mittagszeit herum kamen wir in die Stadt Frankfurt /am Main. Riesige Flugzeuge standen vor den Abfertigungsgebäuden.
Sollte ich evtl. versuchen etwas zu schlafen? Einfach die Beine auf die gegenüber liegende Sitzbank legen? Aber ich ließ es sein. Ich konnte sowieso nicht schlafen. Ergo machte ich es mir in dem Sitzpolster des 1. Klasse-Abteils so gemütlich wie möglich. (Tante Othilie finanzielle Unterstützung machte es möglich).
Und doch musste ich anschließend fest eingeschlafen sein. Die ganze Aufregung war wahrscheinlich doch ein wenig zu viel für mich.
Ich träumte von dem Pfarrer in unserer Gemeinde, dem ich die Seile der Kirchenglocken so hoch festgezurrt hatte, dass keiner mehr dran kam.
Ich träumte von Hauptwachtmeister Schultz, dem ich seine Dienstmütze versteckt hatte.
Ich träumte von Frau Pfeiffer, der ich ein neues Auto schenkte.
Und ich träumte von Fr. Doktor Krause, die mir immer wieder neue Spritzen gab, wodurch mein Busen so groß wurde wie riesige Luftballons. Dadurch bin ich angsterfüllt aufgewacht. Einen Alptraum brauchte ich jetzt nun auch wieder nicht.
Ich schaute aus dem Fenster, und sah, dass wir den Hauptbahnhof in Nürnberg gerade verließen.
Es sind gerade einmal nur noch ca. 150 km bis München. 700 km von zu Hause entfernt.
Ich wurde immer nervöser und noch trauriger. Und alle paar Minuten schaute ich auf meine neue und eigentlich viel zu kleine Damen-Armbanduhr.
Wir passierten Ingolstadt. Nur noch ca. 80 km.
Der Schaffner kam herein und kontrolliere meine Fahrkarte.
Na junge Fräulein, so eine weite Reise und dann ganz alleine? Respekt. Möchtest du etwas trinken? Es sieht meines Erachtens aus, dass du Flüssigkeit brauchst. Ich bringe dir sofort eine Cola, oder darf ich dir etwas anderes bringen.
Ja Herr Schaffner, vielen Dank. Eine Cola wäre jetzt sehr schön.
Wird in kürzester Zeit da sein. Und danach werden wir schon München erreichen. Alles Gute dort und viel Glück.
Danke Herr Schaffner.
Gerne geschehen.
Nach kurzer Zeit kam der sehr nette und aufmerksame Schaffner wieder mit der Cola vorbei. Ich trank die kleine Flasche in einem Zug leer.
Wie ich sehe, hast du während der Fahrt sehr viel geweint. Man sieht es dir an. Möchtest du dich evtl. in der Toilette etwas erfrischen?
Nein danke, Herr Schaffner, das mache ich dann in München.
Nun mein Kind, dann wünsche ich dir einen angenehmen Aufenthalt in der riesigen bayrischen Metropole.
Vielen Dank Herr Schaffner, ihnen auch.
Wenige Minuten später durchfuhren wir schon die Außenbezirke der Stadt München. Und wieder musste ich schlucken. Bald war es soweit. Nach über 850 km hatte ich mein Ziel erreicht.
Was würde mich dort erwarten?
Nach Aussagen der Mutter wollte mich Tante Polly vom Bahnhof abholen.
Der Zug wurde immer langsamer. Ich schnappte mir meinen kleinen Koffer und begab mich zur Waggontüre. Das Kreischen der Bremsen hörte sich furchtbar in meinen Ohren an.
Endstation München.
Und dann kam die Lautsprecherdurchsage:
Attention, attention, you arrived is Munich Central Station. Please get out of the train. Final destination of this train.
Achtung, Achtung. Hier ist München Hauptbahnhof. Bitte alle aussteigen. Der Zug endet hier.
Wir wünschen ihnen einen angenehmen Aufenthalt in München.
Die Türen öffneten sich und der Bahnsteig war anschließend voller Menschen, die von ihren Angehörigen oder Bekannten begeistert empfangen wurden.
Und ich stand einsam und allein auf dem Bahnsteig. Der Platz wurde immer leerer und die Geräuschkulisse immer kleiner. Nach einiger Zeit stand ich dort ganz allein. Schaute nach links, schaute nach rechts, und keine Menschenseele außer meiner Person war mehr zu sehen.
Niedergeschlagen und völlig deprimiert setzte ich mich auf eine Bank. Ich vergrub die Hände ins Gesicht und war mit meinen Nerven völlig am Ende. Ich kam mir einsam und verlassen vor. Was sollte ich jetzt tun? Ich hatte keine Adresse von Tante Othilie. Sollte ich eventuell Mutter anrufen? Ich durchsuchte meine Taschen nach der neuen Telefonnummer meiner Mutti. Nichts zu finden. Ich war total verzweifelt. In mich versunken rannen mir die Tränen wie Sturzbäche dem Gesicht hinunter. Warum hilft mir keiner? Was musste alles noch geschehen?
Ich fing an zu beten: Bitte, bitte, lieber, lieber Herrgott, lass mich bitte nicht allein, i..ch k..a nn ni.. nich..t mehr. Bi..tt..e, helf mir do..ch.
Plötzlich klopfte jemand auf meine Schultern. Ich drehte mich ganz vorsichtig um.
Tante Polly stand vor mir
Tränenüberströmt sank ich in ihren Armen zusammen. Ich konnte nicht mehr auf meinen eigenen Beinen stehen. Sie hielt mich mit aller Kraft fest und streichelte und küsste mein Gesicht von oben bis unten.
Von da an wusste ich nichts mehr. Ich bin ohnmächtig geworden.
Wie ich erst später erfahren hatte, rannte Eddy schnell hinzu und legte mich auf die Sitzbank. Tante Polly holte ein Riechfläschchen aus ihrer Handtasche, und hielt es mir unter die Nase. Erst ganz langsam kam ich wieder zu Bewusstsein. Sie hob meinen Oberkörper hoch, drückte mich wieder an ihre Brust und sprach ganz leise und überaus zärtlich auf mich ein.
Mein Schatz, es ist alles gut. Ich bin jetzt bei dir. Es kann absolut nichts passieren. Nichts auf dieser Welt kann uns mehr trennen. Und wir drei fahren jetzt gemeinsam zu Tante Othilie. Habe keine Angst. Man erwartet uns bereits. Eddy trägt jetzt deinen kleinen Koffer. Und ich nehme dich an meine Hand, oder besser noch, ich lege meine Hand um deine Taille und wir laufen gemeinsam zu meinem Wagen. Der Hauptbahnhof ist riesig und der Weg zum Auto recht lang. Aber wir haben Zeit und wir brauchen uns nicht zu hetzen, denn du bist nämlich immer noch recht wackelig auf den Beinen.
Gemeinsam gingen wir zum Rolls Royce der im Halteverbot direkt vor dem Eingang des Hauptbahnhofes geparkt war. Aber kein Polizist wagte es, dem Fahrzeug ein Strafmandat zu verpassen. Das war ihnen zu riskant. Und selbst in München war so ein Fahrzeug selten anzutreffen.
Wir stiegen ein, und Tante Polly öffnete die gekühlte Bar im Fond des Wagens. Sie entnahm ihr eine Flasche „Almdudler“. Ein Getränk welches ich bisher nicht kannte.
Im Oktober 1957 begann der Wiener Sodawasser- und Limonadenhersteller Erwin Klein (1924–1983) in der Weißgasse 3 im 17. Wiener Gemeindebezirk mit der Herstellung einer Kräuterlimonade. Am Rezept dafür hatte er drei Jahre lang gearbeitet.
Diese Kräuterlimonade schmeckte wirklich ausgezeichnet und weckte wieder einigermaßen meine Lebensgeister.
Überhaupt mein Schatz, ich kam bisher nicht dazu es zu erwähnen, dass du kleidungstechnisch wirklich Top aussiehst.
(Ich trug eine seidige weiße Rüschenbluse mit einem schwarzen Bleistiftrock, eine helle Strumpfhose und relativ flachen Riemchenpumps).
Aber dein Gesicht sieht wahrlich fürchterlich aus. Du hast heute im Zug bestimmt sehr viel geweint. Das sieht man dir genau an. Das werden wir aber nachher in deinem wirklich schönen Zimmer bei Tante Othilie wieder herrichten.
Und auch ich habe ein Zimmer für mich bei deiner Tante bzw. meiner Schwester einrichten lassen. Und zwar direkt neben deinem Zimmer. Und vom Balkon aus können wir beide bei klarer Sicht die bayrischen Alpen sehen. Ein grandioser Ausblick. Und wenn die Sonne höher steigt, können wir die Liegestühle im riesigen Garten aufstellen und uns von der Sonne verwöhnen lassen.
Übrigens müssen wir u.a. auch deshalb noch einige schöne Bikinis und Badeanzüge für dich besorgen. Und diese hat deine Tante reichlich in ihrem Sortiment ihrer Geschäfte. Außerdem hat sie ein schönes und recht großes Schwimmbecken in ihrem Haus.
Das Anwesen deiner Tante liegt südlich von München und ist sehr idyllisch in einem kleinen Dorf gelegen. Und daher wirklich kein großer Unterschied, und zumindest von der Größe her so groß wie Deppendorf. Und ich glaube wir melden dich mal in dem hiesigen Schützenverein an. Dann kannst du wunderbare Kleider tragen, die die dortige weibliche Bevölkerung bei Dorffesten trägt. Auch wunderschöne Dirndl werden wir für dich besorgen. Du bist ja schließlich in Bayern. Wir haben also noch vieles vor mit dir.
Und wir alle werden allesmögliche tun, um dein Leben hier so angenehm wie nur möglich zu gestalten. Auf Grund unserer finanziellen Situation wird es dir an nichts fehlen. Und auch deine Mutter und deine Geschwister werden nicht zu kurz kommen. Sie werden von uns in Zukunft noch besser unterstützt, so dass sie keine Existenzängste mehr zu haben brauchen. Und in der Ferienzeit werden Mutter und deine Geschwister auf dem Anwesen von Tante einen wunderschönen Urlaub machen können. Platz ist ja genügend da. Auch an längeren Wochenenden können sie per Flugzeug hier erscheinen. Der Flug von Hannover nach München ist ja nur ein Katzensprung und dauert nur ca. eine Stunde. Und überhaupt erwartet dich eine riesen Überraschung. James und Eddy haben etwas für dich vorbereitet, was dich in Erstaunen und Begeisterung setzen wird.
Eddy vorne am Steuer fing an zu grinsen, und freute sich anscheinend wie ein Schneekönig.
Wie du siehst, ist alles hervorragend organisiert und durchgeplant.
Mir kamen die Tränen vor Erleichterung. Tante Polly zog mich an sie heran, nahm mich in den Arm und streichelte mich.
Wir waren aus der Großstadt heraus und fuhren durch ein ländliches Gebiet. Da wir strahlenden Sonnenschein hatten, sah ich in der Ferne die hohen Berge vor mir auftauchen. Ich bekam große Augen, so etwas hatte ich noch nie gesehen.
Der größte Berg den ich jemals gesehen hatte, war der Misthaufen von Bauer Ewald in unserem Dorf. Und da er in unmittelbarer Nähe von unserer Dorfkirche platziert war, kam es manchmal zu Beschwerden seitens der Kirchgänger. Diese wurden dann besänftigt durch eine Runde selbstgebrannten Schnaps, den er den Schäfchen der Gemeinde kredenzte. Ich hatte oftmals den Eindruck, dass unser Dorfpfarrer einen gewissen Vorrat, den er von Bauer Ewald erhielt, in seinem Kellerversteck gebunkert hatte. So wurde er schon mal stillgehalten. Das ging aber nur bei dem männlichen Teil des Ortes. Die Frauen sahen das natürlich ganz anders. Aber ihr Geschimpfe über den bestialischen Geruch wurde durch gewisse Gaben der Bäuerin etwas geschmälert. So kam es recht häufig vor, dass es sehr oft eine Suppe mit einem Huhn gab, die von der Bäuerin kostenlos „gesponsert“ wurde. Sage noch einer, dass diese Art von „Sponsoring“ eine moderne Erscheinung unserer Zeit wäre.
Kurze Zeit später hielten wir vor einem riesigen Anwesen, welches von einem großen Tor abgeriegelt war. Dieses Tor öffnete sich dann automatisch, weil mehrere Fernsehkameras das Gelände beobachteten. Man konnte also genau im Haus erkennen, wer das Gelände betreten bzw. befahren wollte.
Nun klopfte mein Herz wieder etwas schneller. Tante Polly bemerkte meine Nervosität und hielt meine Hand ganz fest.
Keine Angst mein Schatz, es ist alles gut. Keiner wird dich hier beißen. Und Tante Othilie freut sich wahnsinnig auf dein kommen. Sie ist zugebenerweise manchmal etwas streng, bedingt durch ihre Arbeit, aber eine herzensgute Frau die dich unheimlich lieb hat und andauernd von dir schwärmt. Hinter ihrer rauen Schale verbirgt sich ein vortrefflicher Charakter.
Wir fuhren einen langen Kiesweg entlang und standen dann vor einem für mich riesigen Gebäude mit einer Treppe vor dem Haupteingang. Vor diesem war ein gepflegter Rasen mit viel Blumen und mehreren Wegen. Eddy hielt mit dem Rolls Royce direkt vor dem imposanten Hauseingang. Auf beiden Treppen links und rechts neben der Türe standen die Bediensteten des Hauses. Gärtner, Dienstmädchen, Zofen, Köche und weitere Personen die ich nicht zuordnen konnte.
Und dann kam Tante Othilie in einem eleganten Kostüm bekleidet auf mich zu. Eddy öffnete die Wagentüre und ich stieg aus dem Fahrzeug hinaus.
Wir gingen aufeinander zu. Tante mit einem strahlenden Lächeln und ich mit angsterfülltem Blick.
Was für ein Kontrast.
Sie öffnete ihre beiden Arme ganz weit, und drückte mich an ihre Brust, wobei sie mich fast erdrückte. Sie küsste mein Gesicht sehr ausgiebig und drehte sich dann zu der Dienerschaft um, und sprach ganz laut mit stolzgeschwellter Brust
Und das ist meine liebe Nichte Martina.
Sie nahm mich an der Hand und wir gingen langsam die Treppe hinauf. Und bei jeder Person blieben wir stehen. Jede dort anwesende weibliche Person begrüßte mich mit einem Knicks und jede männliche Person mit einem angedeuteten Diener. Und immer wieder hörte ich den Spruch:
Guten Tag Fräulein Martina, wir alle freuen uns sehr, sie hier auf Gut „Bavaria“ begrüßen zu dürfen.
Ich kam mir fast vor wie eine echte Königin.
Nun war die offizielle Begrüßungszeremonie abgeschlossen. Tante Othilie zog mich zur Seite und wir gingen in einem Nebenraum mit weichen Plüschsesseln. Nebeneinander nahmen wir auf einer großen Couch Platz.
Sie schaute mir in die Augen, nahm meine Hand und sagte mit leiser Stimme zu mir:
Mein kleiner Schatz, wie ich unschwer erkennen kann, hast du während der Bahnfahrt sehr viel geweint. Dein ganzes Gesicht ist total verschmiert, und das du so viel geweint hast kann ich sehr gut nachvollziehen. Das ist im Moment alles sehr viel, was auf die einstürzt. Das Heimweh nach deinem Elternhaus ist im Moment sicherlich sehr groß. (Ich fing wieder an zu weinen). Aber glaube mir mein Schatz, Tante Polly und ich werden allesmögliche versuchen, dir ein schönes zu Hause zu geben. Und bevor wir gleich alle zusammen essen, werde ich dir dein Gesicht mal reinigen.
Wir gingen zusammen zu einem Waschraum, wobei sie mein Gesicht wusch um es anschließend mit einer angenehm duftenden Lotion noch einzucremen.
Sie nahm mich wieder an der Hand und führte mich zu einem großen Esszimmer. Wenige Augenblicke später erschienen zwei Diener, die das opulente Abendmahl servierten. [/b]
[b]Canapes la Amiral mit Garnelen
Consomme Olga
Pochierter Lachs mit Schaumsauce
Hühnchen Lyonnaise mit Kürbis-Eierbrötchen
Gebratenes Lendensteak mit Sauce Forestiere
Punch Romaine
Gebratenes Täubchen auf Kresse
Spargelsalat mit Champagner-Safran-Vinaigrette
Trüffel-Leberpastete an Salat Waldorf
Eclairs mit Schokolade und französischer Vanillecreme
Frisches Obst und Käse
(Es wäre absolut kein Wunder, wenn euch dieses Menü evtl. bekannt vorkommen sollte. Es war das letzte Titanic-Menü am 14. April 1912 bevor sie um 23 Uhr 40 mit einem Eisberg kollidierte, am 15. April um 2 Uhr 20 sank, und mit ihr 1.500 Menschen in den Tod riss).
Es lag so viel Besteck auf den Tisch, dass ich gar nicht wusste, nach welchem ich zuerst greifen sollte.
(Ein kleiner Tipp von mir. „Arbeitet“ euch von ganz außen nach innen vor. Achtet evtl. auf den Tischnachbarn, wie er es handhabt. Wenn es nicht klappen sollte, last einfach alles liegen und liegen und täuscht eine Magenverstimmung vor. Am Obst und Käse könnt ihr euch evtl. schadlos halten. Hier kann man kaum etwas verkehrt machen.
Ich hatte zwar am heutigen Tag nicht viel gegessen, nur die eingepackten Butterbrote von Mutter, aber viel Appetit hatte ich nicht. Links zu meiner Seite saß Tante Othilie, und zu meiner rechten Seite Tante Polly. Aber besonders gesprächig war ich heute aus verständlichen Gründen nicht. Aber meine Tanten hatten absolut Verständnis dafür. Sie sahen mir an, dass ich sehr müde, angespannt, und sehr niedergeschlagen war. Schon die letzte Nacht vor der Abfahrt hatte ich nicht gut geschlafen. So blieb also mein Teller fast immer leer. Das was ich aber mochte, war der leckere Almdudler (Kräuterlimonade), von der ich zwei kleine Fläschchen leerte.
Tante Othilie sagte die Worte zu mir: Liebe Martina, morgen kannst du dich richtig ausschlafen, und was wir dann mit dem Tag anfangen werden, können wir kurzfristig entscheiden. Tante Polly wird dich jetzt auf dein Zimmer bringen. Du wirst überrascht sein, wie schön es eingerichtet ist. Du wirst dich sicherlich nach einiger Zeit sehr wohl darin fühlen. Es soll dir an nichts fehlen. Tante Polly und ich haben stundenlang überlegt, wie wir es dir besonders schön einrichten können. Nun geh einfach mit Tante Polly nach oben, gehe unter die Dusche, zieh dir ein schönes Nachthemd an und mache es dir ein wenig gemütlich.
Tante Polly griff meine Hand und wir gingen nach oben in das Erkerzimmer. Tante machte die Türe auf, und vor mir tat sich ein Traum von einem Mädchenzimmer auf. Der Boden war mit einem tiefen Plüschteppich versehen in dem ich fast versank. Ich zog zuerst meine Riemchen-Pumps aus, weil mir meine Füße nach dem langen Tag reichlich wehtaten.
Der ganze Raum in zartem Rosa und Pink. In der einen Ecke ein Himmelbett in seiner schönsten Form mit Vorhängen die man auf- und zuziehen konnte. Auf diesem Bett lag ein Nachthemd ausgebreitet, welches eine Prinzessin tragen könnte. Mit vielen Rüschen und Verzierungen.
In der anderen Ecke ein großer Kleiderschrank, daneben ein Tisch mit einem großen Schminkspiegel, vor dem noch ein Stuhl stand. Dann eine große und gemütliche Sitzecke mit Fernseher und einer Stereo-Musikanlage. Ich war einfach sprachlos.
Tante Polly öffnete eine weitere Türe und ich sah ein wunderschönes Badezimmer mit Dusche, WC, Badewanne, Bidet und noch anderen Badmöbeln. Auch dieses in zarten und warmen Farbtönen. Einfach alles ein Traum.
Ich setzte mich auf das Bett und musste erstmal meine Gedanken sortieren. Tante Polly begann währenddessen mit meiner Entkleidung. Sie zog mir Rock, Bluse, Strumpfhose und endlich auch den BH aus, an dem ich mich noch nicht wirklich gewöhnt hatte. Was für eine Erleichterung für meinen Oberkörper. Sie trug mich fast ins Bad, so müde fühlte ich mich. Ich stieg unter die Dusche und ließ minutenlang das Wasser an mir herunterlaufen. Dann stieg ich aus der Dusche heraus und Tante Polly empfing mich mit einem superweichen Badetuch und rieb mich trocken. Sie hielt mir einen süßen Slip aus Nylon entgegen, in dem ich auch hinein schlüpfte. Zum Schluss stieg ich auch noch in das bezaubernde zarte und rüschenbesetze Nachthemd, welches mir fast bis zu dem Boden ging. Sowas hatte ich natürlich noch nie in meinem Leben getragen. Es fühlte sich einfach wunderbar an. Sie begleitete mich zu dem „Himmelbett“, deckte mich zärtlich zu, gab mir einen guten Nachtkuss und löschte das Licht, nicht ohne mir zu sagen, dass sie direkt neben meinem Zimmer ihr Schlafgemach hätte. Ich brauche also keine Angst zu haben, die Türe bleibt die ganze Nacht geöffnet.
Es wurde still um mich herum. Durch das geöffnete Fenster hörte ich das Zwitschern der Vögel. Auch zu Hause in Deppenhausen hörte ich den Gesang der verschiedensten Vögel.
Aber ich war ja nicht zu Hause, ich lag zwar, wie ich zugeben musste in einem sehr schönen Himmelbett, aber es war nicht mein gewohntes zuhause. Und ich dachte wieder über das nach, was in den letzten 24 Stunden alles geschehen ist. Es lief alles wie ein Film an mir vorbei. Tausend Gedanken gingen mir durch den Kopf. Zum ersten Mal in meinem Leben schlief ich in einem fremden Zimmer. Und auch die ritualen Gewohnheiten vermisste ich sehr.
Jeden Abend kam Mama zu mir ins Zimmer und ich sprach mein Gebet.
Lieber Gott, nun schlaf ich ein,
schicke mir mein Engelein,
das an meinem Bettchen kniet
und nach meinem Herzchen sieht,
dass es treulich bei mir wacht,
durch die ganze lange Nacht.
Schütze alle, die ich lieb,
alles Böse mir vergib.
Und kommt der helle Morgenschein,
lass mich wieder fröhlich sein.
Immer wieder und jeden Abend habe ich dieses Gebet gesprochen. Und immer wieder gab mir Mama den guten Nachtkuss. Und auch jetzt wartete ich auf ihr kommen. Aber ich wusste, dass sie diesmal nicht kommen würde. Ich vergrub mein Gesicht in das Kissen, welches durch meine Tränen ganz nass wurde, und krallte mich verzweifelt in die Bettdecke. Oh, wie ich mich danach sehnte ihre mütterliche Wärme zu spüren, ihre Zuneigung, und ihr Verständnis für alle meine Probleme. Und auch Petra, meine große Schwester vermisste ich sehr. Auch zu ihr konnte ich immer kommen, wenn ich etwas „ausgefressen“ hatte. Wir gingen dann gemeinsam zur Mutter und ich beichtete dann meine Untaten. Und Mutter wurde nie böse, sondern versuchte mich immer in Schutz zu nehmen, auch wenn andere Personen über mich schimpften.
Immer wenn ich ein Geräusch hörte, sah ich auf die Schlafzimmertüre oder horchte nach draußen. Vielleicht ist Mutter doch noch gekommen um mich wieder abzuholen. Aber jedes Mal hoffte ich vergeblich.
Was würden Mama, Petra und meine anderen Geschwister jetzt machen. Würde Mama jetzt die Wäsche bügeln, welches sie oft machte, wenn wir Kinder im Bett lagen? Dabei summte sie meistens ein Liedchen vor sich hin. Auch jetzt war ich ganz still und versuchte diese so vertrauten Geräusche zu vernehmen. Aber alles blieb still.
Petra hatte abends öfters das Radio an, und lauschte den Moderatoren ihrer Lieblingssender. Auch dieses war hier nicht zu vernehmen.
Uschi und Heike spielten oftmals, nach dem sie zu Bett gegangen sind, einfach weiter. Ich hörte ihre Stimmen laut und deutlich, wie Kinder nun mal sind. Und ich konnte dabei nicht einschlafen.
Was würde ich dafür geben, sie jetzt laut hören zu können. Alle diese alten Gewohnheiten fehlten mir jetzt.
Ich konnte trotz meiner Müdigkeit nicht einschlafen. Ich wälzte mich im Bett immer hin und her.
Laut schluchzend rief ich dann die Worte:
Mama, Mama, komm bitte bitte zu mir, und hole mich nach Hause zurück.
Plötzlich legten sich zwei Arme um mich.
Mutti, du bist gekommen, ach was ist das schön. i..i.. ch zie..h mi..ch so…fort an und wir fahren dann nach Hause. Ich beeile mich.
Immer enger legten sich die Arme um meinen Körper. Mein Kopf legte sich an der ihren. Die Hände streichelten zärtlich meinen Kopf und ließen ihn nicht mehr los.
Leise hörte ich die Worte:
Mein lieber Schatz, Tante Polly ist bei dir, es wird alles gut werden. Morgen wird schon vieles ganz anders aussehen. Ich weiß, die erste Nacht allein ist furchtbar schlimm für dich. Ich werde jetzt zu dir in das Bett steigen, und du wirst die ganze Nacht in meinen Armen schlafen.
Aus der Sicht Pollys:
Ich hörte diesen verzweifelten Hilferuf Martinas. Mein Gott, was tat mir die Kleine doch leid. Was musste sie bisher alles mitmachen. Und trotzdem ist sie ein ganz tapferes Mädchen, welches alles bisherige Geschehen über sich ergehen ließ. Das nun ein fast völliger Zusammenbruch bei ihr erfolgte, ist sicherlich nicht verwunderlich. Schon bei ihr zu Hause konnte ich feststellen, dass sie immer stiller wurde. Ihre Fröhlichkeit wich von Tag zu Tag immer mehr aus ihrem Gesicht. Ein Schatten der Angst legte sich auf ihr hübsches Antlitz. Was konnte ich nur tun? Ich musste und wollte praktisch ihre Mutter ersetzen, die 850 km von München entfernt sicherlich auch eine sehr unruhige Nacht verbringen wird. Sie hatte mich mit heute Abend mit tränenerstickter Stimme angerufen. Martina aber lag schon in ihrem Bett. Und meine Vermutung war, da Martina so müde aussah, dass sie mittlerweile schon schlief. Auch Petra, Uschi und Heike vermissen sie schon sehr. Ich muss eine Möglichkeit finden, alle vier Personen hier hin nach München zu bekommen. Für ein Wochenende zum Beispiel. Oder auch während der Herbstferien. Mit Fr. Pfeiffers alten, klapprigen VW war das aber nur bedingt möglich. Aber dann nimmt man eben den Flieger von München nach Hannover. Das wäre also nicht das große Problem. Andererseits wird der Abschiedsschmerz nach den Besuchstagen sicherlich sehr groß sein. Man kann die Sache drehen und wenden wie man will, problematisch ist jede Lösung. Und Martina ist ein sehr, sehr sensibles Kind, welches mit dieser jetzigen Situation nur sehr schwer zurechtkommt. Und sie leidet dermaßen unter dem Trennungsschmerz, dass ich mir große Sorgen um ihre Gesundheit mache. Evtl. müssen wir sogar einen Arzt konsultieren. In jedem Fall muss etwas unternommen werden. Ich kann die Kleine nicht so ohne weiteres weiter leiden sehen. Ihre Tränen und ihr Kummer nehmen kein Ende, die Spuren im Gesicht waren ja nicht zu übersehen. Ich werde mich mit Othilie morgen zusammensetzen, um nach einer Lösung zu suchen. In jedem Fall werde ich aber hier bleiben, und meine Arbeit von hier steuern. Das ist ohne weiteres machbar. Und morgen kommt eine große Überraschung auf Martina zu, die sie garantiert freuen wird, und evtl. etwas ihre Lebensgeister weckt. Und auf dieses sicherlich freudige Gesicht freue ich mich ganz besonders.
Ich stieg also zu Martina ins Bett, und sie kuschelte sich in meinen Armen ein. Ich stellte mit Befriedigung fest, dass sie nun etwas ruhiger wurde. Ab und zu hörte man zwar noch ein schluchzen, aber dann streichelte ich ihr beruhigend über ihren Kopf. Nach einiger Zeit war sie dann eingeschlafen. Trotzdem blieb ich die ganze Zeit bei ihr und hielt sie die ganze Nacht fest in meine Arme.
Ende Teil: 8
Liebe Leser, das waren so die Gedanken die ihr durch den Kopf gingen, als kurz vorher der Vogel endgültig auf dem Boden lag. Sie hatte das erreicht, was ein großer Herzenswunsch von ihr war. Und das war auf den Tag genau vor einem Jahr.
Kurz darauf lag sie in den Armen von Mutter Ingrid, ihren Geschwistern Petra, Uschi und Heike, sowie Tante Polly, Tante Othilie, und Frau Pfeiffer. Auch Mirjana, die sie erst vor einigen Tagen kennengelernt hatte, umarmte sie innig.
Was für ein aufregender Tag für unsere Martina, der ein glückliches Ende gefunden hat.
Ende Teil 441
Im nächsten Teil die Feierlichkeiten für die neue Schützenkönigin Martina und noch vieles mehr.
Monika
Geschrieben am 01.09.2021
Nächster Teil kommt in einigten Minuten[/b][/b][/b]
Lehrjahre sind keine Herrenjahre[/b]
Teil: 441
Kapitel: 544
Samstag, der 31.07.1965
Aufmarsch des Fanfarenzuges zum Festgelände
Schützenfest in Ups
Die Entscheidung
Um 13 Uhr 30 setzte sich der Zug zum Vogelschießen der Jungschützen in Bewegung. Mittendrin unsere Martina, und die Ehrengarde der Mädels in ihren schicken Uniformen. Begleitet von mehreren Spielmannszügen, die dem ganzen einen würdigen Rahmen gaben.
Wie in etwa so etwas aussieht, könnt ihr in dem kleinen Filmchen sehen.[/b]
[b]Ausmarsch zum Vogelschießen Schützenfest
Auch die Mädels der 1. Großen Karnevalsgesellschaft unter ihrer Trainerin Tina, und der Leiterin Tante Polly führten die Jung-Schützen mit dem „Marsch zur Freundschaft“ zum Festgelände.
Info:
Die German-American Steuben Parade ist ein traditionsreicher Umzug, der jedes Jahr am dritten Samstag im September auf der Fifth Avenue in New York City stattfindet. Die Parade ist eines der größten Ereignisse im deutsch-amerikanischen Festkalender. Sie wurde 1957 von deutschstämmigen Amerikanern gegründet. Diese wollten die Traditionen ihrer Heimat aufrechterhalten.
Die Deutschamerikaner sind bis heute die größte Einwanderergruppe in den USA. Etwa 15 Prozent aller US-Amerikaner sind deutscher Herkunft oder Abstammung. Allein in New York City leben etwa 500.000 Deutschstämmige. Die Steuben Parade ist eine der größten Festparaden an der Ostküste der Vereinigten Staaten, sie wird jährlich von mehreren tausend Menschen besucht.
Die Gründer einigten sich darauf, die Parade nach Freiherr Friedrich Wilhelm von Steuben zu benennen, einem hochdekorierten preußischen Offizier, der in seiner zweiten Karriere als US-amerikanischer General die Kontinentalarmee erneuerte und zum Helden des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges unter dem Oberbefehl George Washingtons wurde. Steuben war ein sehr aktiver Freimaurer, er wurde um 1778 in die Trinity Lodge Nr. 12 in New York aufgenommen.[/b]
[b]Die Steubenparade ist kein militärisches Ereignis, sondern eher mit einem Trachtenumzug zu vergleichen. Jährlich nehmen zahlreiche Gruppen aus Deutschland daran teil, vor allem Musikvereine, Trachtengruppen, Karnevalsorganisationen und Schützenvereine. Nachdem die Parade jahrelang einen bayerischen Schwerpunkt hatte, hat sie sich in den letzten Jahren geöffnet und präsentiert auch zahlreiche Gruppen aus allen anderen Teilen Deutschlands. Quelle: wikipedia
Natürlich war Martina entsprechend stolz, als sie an den vielen Besuchern vorbei marschierte. Ihr strahlen im Gesicht war unverkennbar. Nun war endlich der Moment gekommen, auf dem sie fast 1 Jahr hin trainiert hatte. Im vorigen Jahr, wo sie erst kurze Zeit in „Ups“ war, nahm sie sich schon vor, beim nächsten Schützenfest aktiv dabei zu sein.
Am Straßenrand vernahm sie ihre Familie, ihre Freunde, fast sämtliche Hausangestellte, und auch die 80 Waisenkinder, die ihr alle begeistert zuwinkten.
Ihre Nervosität hatte sie mittlerweile abgeschüttelt, und sah den kommenden Ereignissen mit Zuversicht entgegen.
Am Schießplatz angekommen erfolgten erst einmal die Formalitäten für diesen Schießwettbewerb. Ihr Kleinkalibergewehr wurde genauso überprüft, wie ihr Personalausweis sowie die Einverständniserklärung von Mutter Ingrid, als auch ihre Mitgliedschaft beim Schützenverein. Ein Jugendlicher hatte mit „falschen Karten“ gespielt, in dem er die Unterschrift seiner Eltern für diesen Wettbewerb gefälscht hatte. Also ganz so abwegig waren diese notwendigen Formalitäten nicht.
Keine Überraschung war indes die Tatsache, das in alphabetischer Reihenfolge der Nachnamen geschossen werden soll. Martina war das eigentlich ganz recht, da sie nun einen Teil ihrer Mitbewerber um den Titel etwas genauer unter die Lupe nehmen konnte. Genau genommen durfte oder musste sie als zehnte Person in den Wettbewerb einsteigen.
Erstes Ziel war, wie ihr erfahren habt, die Krone des Vogels. Jetzt war es von Vorteil, dass sie etwas später schießen durfte. Denn die ersten 9 Schüsse auf die Krone sorgten dafür, dass diese schon leicht perforiert waren. Genau an die untere Kante der Krone war schon ein großer Riss zu sehen. Und darauf zielte Martina, und das war genau die richtige Entscheidung.
Ein Aufschrei des Publikums bewies, dass der Vogel nun seine königliche Bedeckung verloren hatte.
Eine Majestätsbeleidigung, wie Othilie treffend und zufrieden festgestellt hatte. Somit hatte Martina das erste Pfand errungen.
(Pfänder (sing. Pfand) sind die vier äußeren Teile des Holzvogels: Der Kopf, der linke und der rechte Flügel sowie der Schweif).
Obwohl es noch relativ früh war, gab es im Festzelt schon die ersten alkoholischen Leichen. Da man das erahnte, hatte man in den Toiletten schon vorsorglich einige Schilder angebracht.
Mittlerweile zog sich dieser Wettbewerb in die Länge. Das lag weniger an den Schützen, sondern an dem hartnäckigen Holz des Vogels. Bei dem Zepter ging das noch, aber die großflächigen Flügel wehrten sich immens.
Man merkte auch, dass Martina mittlerweile Schwierigkeiten mit dem Gewicht des Kleinkalibergewehrs hatte. Denn je nach Modell wiegt so ein Gewehr zwischen 6,5 kg–8,0 kg.
Für sie war es auf Grund ihrer Oberarmverletzung denkbar ungünstig, dass sich das Schießen derart in die Länge zog. Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Man sah es ihr an, dass sie Schmerzen hatte.
Petra bat dem letztjährigen Schützenkönig um eine Behandlungspause, welches er im ersten Moment nicht gewährte, da er gewisse Engpässe aus zeitlichen Gründen anführte. Erst als Othilie einschritt, gab er nach. Mit dieser Frau legte man sich besser nicht an. Nun denn, diese Erfahrung durfte er jetzt auch zum ersten Mal machen.
Schützenkönig Herr Moltke: Na gut ich gebe ihnen 10 Minuten für eine Behandlungspause, ansonsten müssen sie Martina aus dem Wettbewerb herausholen.
Othilie: Und ich gebe ihnen 15 Minuten, ich bin ja großzügig, um diesen Ort zu verlassen. Sollten sie dem nicht nachkommen, werde ich ein Ausschluss- Verfahren im Verein gegen sie einleiten. Denn laut Satzungsverordnung sind sie verpflichtet, bei etwaigen leichten Verletzungen, den Wettbewerb für eine angemessene Zeit zu unterbrechen. Haben wir uns da verstanden, bzw. habe ich mich deutlich genug ausgedrückt.
Polly grinsend zu Mirjana: Othilie kann man nicht austricksen. Denn sie hat erfahren, dass einer seiner der Söhne vom Vorsitzenden Herrn Moltke hier beim Jugend-Schützenschießen dabei ist. Der Junge heißt mit Nachnamen übrigens Bertl. Er hat den Namen seiner geschiedenen Frau angenommen. Erfahren hat das Othilie übrigens bei ihrem Friseur hier im Ort. Man kann sagen was man will, ein Friseur ist besser als jede Tageszeitung. Denn sie wissen einfach alles.
Moltke ist natürlich darauf erpicht, die Hauptkonkurrentin also Martina, aus dem Verkehr zu ziehen. Denn er weiß, dass Martina die beste Schützin ist. Solche Methoden würde Othilie niemals gutheißen. Wenn Martina hier in einem fairen Wettstreit verlieren würde, würde sie das auf der Stelle akzeptieren, denn sie hat ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl. Das werden sie mit der Zeit feststellen.
Mirjana: Zum Glück wird Martina, von der ich sehr beeindruckt bin, schon von Petra behandelt.
In der Tat war Petra schon bei der „Arbeit“. Die Wunde am Oberarm wurde versorgt, und auch steril neu verbunden. Darüber hinaus legte sie auch eine schmerzlindernde Salbe auf dem Oberarm Martinas auf. Und sie ließ sich ausreichend Zeit dabei.
Petra: James, ich würde mich sehr freuen, wenn sie gleich für den Rest des Wettbewerbs das Auflegen des Gewehrs übernehmen würden.
James: Natürlich, das habe ich auch schon in Erwägung gezogen. Auch wenn der Stolz von Martina dadurch etwas leidet. Die Gesundheit geht vor. Und das verstößt ja auch keineswegs gegen die Statuten des Vereins. Übrigens, Herr Hoffmann (Joggeli) hat sich schon den Schützenkönig gekrallt. Der wird ab sofort garantiert kleine Brötchen backen. Morgen werden wir sowieso turnusmäßig einen neuen Schützenkönig haben.
Eddy: Wir sollten evtl. auch mal den Burschen Karl Bertl, also den Sohn vom Vorsitzenden Moltke im Auge behalten. Der Junge ist mir nicht ganz geheuer.
James: Mach das, soweit es dir hier in dem Betrieb möglich ist. Schaden kann es nicht.
Nach zwanzig Minuten konnte der Wettkampf fortgeführt werden.
Der rechte und der linke Flügel des gerupften Vogels musste als nächstes daran glauben. Wobei der linke Flügel auf das Konto von Martina ging, wobei sie gleichzeitig das vierte Pfand für sich einheimsen konnte.
Belohnt wurde sie mit einem Tusch der Kapelle, und den herzlichen Beifall des zahlreichen Publikums. Außerdem wurde so ein Pfand mit 100 DM aus der Vereinskasse belohnt. Das waren also schon 200 DM für sie. Eine schöne Zugabe zu ihrem Taschengeld. Sie schwamm also nach der Behandlung weiter auf der Erfolgswelle, welches von Karl Bertl misstrauisch beäugt wurde.
Nun hing also nur noch der Rumpf an der Holzplatte. Das war aber gleichzeitig der schwierigste Teil des Schießens, welches sich manchmal über Stunden ausdehnen konnte.
Nach 30 Minuten hing der Rumpf des Vogels immer noch am Mast. Die 18 Schützen hatten schon jeweils 4 Schüsse auf den hartnäckigen Vogel abgefeuert, der dadurch schon reichlich perforiert war.
Man konnte jetzt davon ausgehen, dass die Entscheidung kurz bevorstand. Demgemäß stieg auch die Spannung erheblich an. Auch Martina war sich im Klaren darüber.
Nur leider stellte sie fest, dass die Visiereinrichtung am Gewehr nicht mehr stimmte. Das war im jetzigen Moment äußerst ungünstig. Leichte Panik stieg in ihr hoch, da sie für das Justieren nicht nur einige Zeit benötigte, sondern auch einige Probeschüsse auf einem fest justierten Ständer von Nöten waren, um präzise ein bestimmtes Ziel zu treffen.
Das war aber beim jetzigen Stand des Wettbewerbs nicht möglich. Die Zeit für Probeschüsse gab es nur vor dem eigentlichen Wettbewerb.
Sie winkte Eddy zu sich heran, um ihm das Malheur zu erklären.
Martina: Ich bin absolut davon überzeugt, dass mein Gewehr manipuliert wurde. Wie anders sonst ist zu erklären, dass ich den Rumpf nicht mehr treffe.
Eddy: Du muss dein Gewehr nicht im Auge gehabt haben.
Martina: Wer rechnet denn damit, dass sich jemand daran zu schaffen macht.
Eddy: Da gebe ich dir Recht. Unter Sportsfreunden ist so etwas undenkbar. Wir müssen so schnell wie möglich eine Lösung finden.
Martina: Ich habe mein Ersatzgewehr auf „Gut Bavaria“. Es ist zu 100 % für diese Entfernung auf den Vogel eingestellt.
Eddy: Ich werde mich schnellstens auf dem Weg machen, um das Gewehr zu holen. Das wird aber ungefähr 15 bis 20 Minuten dauern.
Martina kämpfte mit ihren Tränen: Bis dahin kann oder wird es zu spät sein. Der Vogel wird in jedem Moment zu Boden fallen. Es handelt sich nur noch um Minuten.
Eddy: Mach dir keine Sorgen, ich werde das regeln. Ich hab da schon eine Idee. Bleib ganz ruhig.
Kurze Zeit später ging ein Aufschrei durch das Publikum. In unmittelbarer Nähe zu den Schützen ist eine junge Frau vor allen Augen zu Boden gefallen. Mehrere Personen kümmerten sich in aufopferungsvoll um die zu Boden gegangene Frau. Das waren Petra, Tante Othilie, Tante Polly und Frau Dr. Bernds.
Selbstverständlich wurde das Schießen unterbrochen, denn die Behandlung dieser jungen Dame hatte absolute Priorität.
Im Gegensatz zu fast allen anderen Personen sah man bei Martina ein Lächeln im Gesicht. Das hatte nichts mit Eiseskälte ihres Gemüts zu tun, sondern war allein in der Tatsache begründet, dass die am Boden liegende hilfsbedürftige Person unsere sicherlich mittlerweile bekannte Mirjana war.
Für Martina war es absolut klar, dass diese für sie höchstwillkommene Unterbrechung ein Werk von Eddy war.
Martina im Gedanken: Oh mein Gott, was für ein gerissener Schachzug von Eddy. Super auch, dass Mirjana mitspielt.
Petra laut: Wir benötigen unbedingt einen Beutel NaCI (Natriumchlorid) für eine intravenöse Injektion. Die gegenwärtige Hitze (33°) hat bei ihr für einen hohen Flüssigkeitsverlust geführt. Sie hydriert sehr stark. Außerdem benötigen wir dringend Elektrolythe (Salze).
Kann das nicht ein wenig schneller gehen? Wie lange muss ich denn hier noch warten.
Petra, leise zu Mirjana gewandt: Sie spielen ihre Rolle großartig.
Außerdem benötige ich mein Messgerät, für die Ermittlung der Vitalwerte.
Petra wieder leise zu Mirjana: Ich denke mal, dass sie den kleinen Stich im Armgelenk verschmerzen werden. In dem Injektionsbeutel ist eine absolut harmlose Kochsalzlösung.
Ein kaum sichtbares Nicken von Mirjana war die Antwort.
Nach einer endlos lang erscheinenden Zeit ging es der „Patientin“ schon besser. Noch Jahre später sprach man in „Ups“ von einer Wunderheilung. Ihr zu Ehren wurde auf dem Festgelände eine heilige Madonna mit dem Namen „Mirjana“ errichtet. Die Familie Hoffmann zeigte sich sehr großzügig, bei der Finanzierung dieses Projekts.
Hier einmal ein Foto von der heiligen Madonna „Mirjana“, die jährlich von Millionen Touristen aufgesucht wird.
Das Denkmal nach einem ordentlichen Platzregen in „Ups“
Eine andere Statue kam bei der Bevölkerung von „Ups“ auch in Betracht. Nach eingehender Beratung kam man aber zu der Erkenntnis, dass der dafür benötigte Platz in „Ups“ nicht vorhanden war.
Nun wieder zurück zu den gegenwärtigen Geschehnissen in „Ups“.
Nach dieser „Wunderheilung“ bekam Mirjana einen Hochsitzstuhl, so dass sie den weiteren Verlauf des Schießwettbewerbs in exponierter Sitzposition am besten beobachten konnte. Ein Fernglas hatte sie auch dabei, welches ihr von Gregor gestellt wurde.
Eddy ging zu Martina, und überreichte ihr grinsend das neue Kleinkalibergewehr, welches nach der Überprüfung vom amtierenden Schützenkönig freigegeben wurde.
Eddy grinsend: Leider ist der Schlagbolzen sowie die Justierungseinrichtung von deinem ersten Gewehr defekt. Daher habe ich dir ein neues mitgebracht. (Und leise zu ihr). Wir werden deine neue Waffe nicht für eine Sekunde aus den Augen lassen. Du kannst also ganz beruhigt sein. Dann weiterhin viel Glück für den weiteren Verlauf im Wettbewerb.
Martina: Und richten sie mir bitte Mirjana, Petra, Tante Polly, und alle anderen die mir geholfen haben, herzliche Grüße aus.
Eddy: Das werde ich gleich sofort machen.
Martina: Danke auch für ihre großartige Hilfe bei der Beschaffung des neuen Gewehrs.
Eddy: Kein Problem. Setz dich nicht unter Druck. Keiner von uns verlangt von dir, dass du den Wettkampf gewinnst.
Der Wettkampf ging dann offiziell nach 30 minütiger Pause weiter.
Auch beim nächsten Durchgang blieb der Vogel stur an seinem Platz. Im nächsten Durchgang wackelte er bedenklich. Besonders bei den zwei Schützen die vor Martina an der Reihe waren.
Monika pfiff leise durch die Zähne, als er dies sah. Sie kam zu der Überzeugung, dass dies der letzte Durchgang war, wo der Vogel an seinem Platz hing. Denn einer oder eine der acht Kontrahenten die noch in dieser Runde nach ihr kommen würden, würde garantiert den Rumpf des Vogels herunterschießen.
Behutsam strich sie über das Metall der Waffe, als wolle sie ihre Energie in diesem Gegenstand übertragen. Sie war ganz ruhig in diesem Moment. Von Nervosität bei ihr war nichts mehr zu spüren. Sie fühlte, dass jetzt die Entscheidung bevorstand.
In diesem Moment dachte sie an die gefährliche Situation, als sie mit einem gezielten Schuss Tante Polly aus den Klauen des Nazi-Verbrechers Schulz befreite.
Auch die vielen dichtgedrängten Zuschauer spürten, dass etwas in der Luft lag.
Sie legte langsam das Gewehr auf die Stütze, legte die Kugel in den geöffneten Schaft, klappte es wieder zu, und zielte genau auf die Position des Vogels, wo sie vermutete das dies die Schwachstelle war, welches den Rumpf noch so eben an das Holz beließ. Sie atmete tief ein, als ihr Zielfernrohr diese Position erfasst hatte. Beim Ausatmen drückte sie dann den Durchzugshebel ganz durch.
Eine Sekunde später ein fast grenzenloser Aufschrei im Publikum.
Martina stemmt ihre Waffe mit beiden in die Höhe und stieß einen Freudenschrei aus, mit der gleichzeitig ihre ganze Anspannung verflogen war.
Der Rumpf des Vogels lag unwiderruflich komplett auf den Boden.
Martina legte das Gewehr ab, und vergrub das Gesicht weinend in ihre Hände.
Was für Emotionen wurden bei Martina freigesetzt. Sie blickte nach oben, so als wollte sie dem Herrgott danken.
Sie dachte an die Zeit, als sie vor knapp einem Jahr die Mutter und ihre Geschwister in Deppendorf verließ, um angstvoll eine Lehre im München bei ihren Tanten und dem Onkel anzufangen.
Hier ein Auszug aus Teil 8 der Familien-Saga „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“
Ein neuer Lebensabschnitt
Seit zwei Stunden ratterte der Zug Richtung München. Und seit zwei Stunden liefen mir liefen andauernd die Tränen an den Wangen herunter. Ich saß in meinem Abteil völlig allein. Und das wollte ich auch. Ich wollte mit meinen Gedanken völlig allein sein. Und alles Mögliche ging mir durch den Kopf.
Und vor zwei Stunden hat sich meine ganze Familie am Bahnhof von mir verabschiedet. Tante Polly hat uns schon vor 3 Tagen verlassen, sie hatte noch viel in München zu erledigen. Der Abschied von meiner lieben Mutter, der Abschied von meinen lieben Geschwistern Petra, Uschi und Heike. Selbst Fr. Pfeiffer stand am Bahnhof. Und ich vermisste sie jetzt schon ganz fürchterlich. Selbst nach Hauptwachtmeister Schultz sehnte ich mich zurück. Und das heißt schon etwas. Und auch in der Kirche gestern am Sonntag habe ich mehrere Kerzen angezündet. Und auch hier war ich zum ersten Mal richtig ernst und traurig. Ich dachte an unseren Pfarrer, den ich laufend geärgert hatte. An Friseurmeister Bächle, den ich ebenfalls nicht verschonte. An Frau Surbier, die im Nachbarhaus fast immer in Lockenwicklern anzutreffen war. Alles das ist nun vorbei. Im Zug rauschten die Landschaft an mir vorbei, und mein bisheriges Leben ebenso.
Heute Morgen um sechs Uhr klingelte der Wecker. Ich ging tief deprimiert unter die Dusche, zog mich an, schminkte mich (wobei mir Petra dabei half, weil mir die Hände furchtbar zitterten). Auch das Frühstück ließen wir liegen. Frau Pfeiffer und noch ein zusätzliches Taxi brachten uns zum Bahnhof.
Und dann kam die Bahnhofsdurchsage.
In Gleis 1 hat in wenigen Minuten Einfahrt der D-Zug 357 nach München über Hannover, Dortmund, Duisburg, Köln, Frankfurt und Nürnberg. Vorsicht an der Bahnsteigkante.
Dann war es soweit, es kam das, wovor ich mich so fürchtete.
Der Zug hielt mit quietschenden Bremsen an und es öffneten sich die Türen. Mit zitternden Knien bestieg ich den Eisenbahnwaggon. Ich ging zum Abteil Nr. 3, stellte meinen kleinen Koffer (mehr brauchte ich nicht, sagte Tante Othilie am Telefon), und riss das Fenster in meiner Verzweiflung soweit auf wie ich nur konnte. „Meine“ Familie am Bahnsteig lief zum Fenster und gab letzte Anweisungen, die ich nur in Trance wahrnahm.
Und auf einmal setzte sich der Bahnsteig in Bewegung.
So dachte ich zumindest. Es war aber der Zug, der sich langsam in Bewegung setzte. Meine lieben Familienmitglieder liefen noch eine Zeitlang neben dem Zug mit, meine Schwester Petra und meine Mutter benutzten ihr Taschentuch, einmal zum Winken und das andere Mal, um mit ihm die Tränen zu trocknen.
Der Zug glitt aus dem Bahnhof heraus, und ich schloss das Fenster erst, als wirklich keiner von meinen lieben mehr zu sehen waren und fing gleichzeitig an fürchterlich zu weinen .
Das war es also.
Ich kam mir vollkommen verlassen vor, und keiner war da um mich zu trösten. Keine Schwester die mich morgens immer mit einem Küsschen weckte. Keine Mutter, die immer für mich da war und mich tröstete wenn ich mal Probleme hatte. Selbst meine kleineren Geschwister, die mich oftmals ärgerten, vermisste ich jetzt schon. Tausend Dinge gingen mir durch den Kopf. Der Kindergarten, die Schule, der Fußballplatz und meine Modelleisenbahn. Alles Gewohnheiten die ich in Deppendorf zurückließ.
Und jede Minute entfernte ich mich mehr von meinem Heimatort, den ich so lieb gewonnen hatte.
Und mit jeder Minute wurde mein Heimweh größer.
Ich krümmte mich vor Sehnsucht nach meinen Lieben. Warum kann das Leben so grausam sein. Viel weiter als Hannover bin ich in meinem bisherigen Leben noch nicht gekommen. Es fehlte einfach das Geld zu hause. Unter normalen Umständen hätte ich garantiert meine Nase an der Scheibe platt gedrückt, um die vielen Eindrücke die draußen an mir vorbeirasten zu verarbeiten. Aber immer wieder wenn ich einen Blick nach draußen warf, dachte ich an meine unbeschwerte Kindheit in Deppendorf. Und immer wieder liefen Sturzbäche von Tränen meinem Gesicht herunter. Ein Blick in den Taschenspiegel verriet mir, dass mein Make-Up völlig zerstört war. Die Mühe, die sich Petra beim Auflegen der Schminke gemacht hatte, war absolut für die „Katz“.
Liebe Petra, bitte komme im nächsten Zug nach. Ich brauche dich. Ich brauche dich mehr denn je in meinem Leben.
Liebe Mama, ich werde alles tun was du willst, ich werde so brav sein wie noch nie in meinem Leben. Nur bitte, bitte, hole mich aus München ab.
Liebe Uschi, liebe Heike, lass mich euch wieder in die Arme nehmen.
Liebe Tante Polly, beschütze mich bitte. Ich habe große Angst.
Mittlerweile näherten wir uns dem Dortmunder Hauptbahnhof. Ich bin schon ca. 300 km von zu Hause entfernt. Aus dem Fenster sehe ich hastende Menschen, die alle irgendwie ein Ziel haben.
Ich kann mit Worten kaum beschreiben, was in mir vorgeht. Zum Glück bleibt mein Abteil leer.
45 Minuten später erreichten wir den großen Industriestandort Duisburg. Ein riesiges Hafengelände und viele qualmende Schlotte der Eisen-und Stahlindustrie waren aus dem Fenster heraus zu sehen. Nach der Ausfahrt aus dem Duisburger Hauptbahnhof fuhren wir an das große Sportzentrum im Stadtteil Wedau vorbei. Diese lag wirklich schön gelegen in einem bewaldeten Gebiet. Man sah die Regattabahn, das Wedau-Stadion (Heimat des Meidericher Spielvereins), die Eissporthalle, das Schwimmstadion, den Bettenturm des Westdeutschen Fußballverbandes und die große Sechs-Seen-Platte die an mich vorbeirauschten. Das lenkte mich ein wenig ab. Das war wirklich sehr interessant.
Vierzig Minuten später fuhren wir in die Millionenstadt Köln ein. Nach der Überquerung der Hohenzollernbrücke über dem Rhein sah ich den riesigen Kölner Dom, den ich in meinem bisherigen Leben auch noch nie gesehen hatte.
Was für ein Unterschied zu unserer kleinen Kirche in Deppendorf. Aber ich sagte mir, unsere kleine Kirche ist auch sehr schön. Dort kennt jeder jeden. Und das hat auch seine enormen Vorteile.
Und dann wurde es bergiger. Und Berge kannte ich nur vom Fernsehen und aus Zeitschriften. Und Berge hätte ich zumindest gern auch auf meiner Modelleisenbahnanlage gehabt. Aber die Anlage war zu Hause in Deppendorf. Was ist jetzt eigentlich mein zu Hause? Ist es München, wo ich keinen außer Tante Othilie und Tante Polly kannte?
Nein, mein zu Hause ist das kleine Dorf, welches ich vor einigen Stunden verlassen hatte. In dem ich mich wohlfühlte, in dem ich aufgewachsen bin, wo alle meine Freunde waren. Der Kindergarten, die Schule, die große Kreuzung mit der Ampel, und die kleine Eisdiele, wo wir im Sommer so oft waren.
Und wieder rannen mir die Tränen herunter. Ich konnte mich nicht dagegen wehren.
Zu allem Überfluss kamen wir an der Loreley vorbei.
Dieses melancholische Lied von dem hübschen Mädchen auf dem Felsen über den Rhein. Dies hatten wir in der Schule auswendig gelernt.
Gerade die erste Strophe: Ich weiß nicht was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin; Ein Märchen aus alten Zeiten. Das kommt mir nicht aus den Sinn, machte mir wieder sehr zu schaffen.
Nun war ich schon mehr als 400 km von meiner Heimat entfernt.
Um die Mittagszeit herum kamen wir in die Stadt Frankfurt /am Main. Riesige Flugzeuge standen vor den Abfertigungsgebäuden.
Sollte ich evtl. versuchen etwas zu schlafen? Einfach die Beine auf die gegenüber liegende Sitzbank legen? Aber ich ließ es sein. Ich konnte sowieso nicht schlafen. Ergo machte ich es mir in dem Sitzpolster des 1. Klasse-Abteils so gemütlich wie möglich. (Tante Othilie finanzielle Unterstützung machte es möglich).
Und doch musste ich anschließend fest eingeschlafen sein. Die ganze Aufregung war wahrscheinlich doch ein wenig zu viel für mich.
Ich träumte von dem Pfarrer in unserer Gemeinde, dem ich die Seile der Kirchenglocken so hoch festgezurrt hatte, dass keiner mehr dran kam.
Ich träumte von Hauptwachtmeister Schultz, dem ich seine Dienstmütze versteckt hatte.
Ich träumte von Frau Pfeiffer, der ich ein neues Auto schenkte.
Und ich träumte von Fr. Doktor Krause, die mir immer wieder neue Spritzen gab, wodurch mein Busen so groß wurde wie riesige Luftballons. Dadurch bin ich angsterfüllt aufgewacht. Einen Alptraum brauchte ich jetzt nun auch wieder nicht.
Ich schaute aus dem Fenster, und sah, dass wir den Hauptbahnhof in Nürnberg gerade verließen.
Es sind gerade einmal nur noch ca. 150 km bis München. 700 km von zu Hause entfernt.
Ich wurde immer nervöser und noch trauriger. Und alle paar Minuten schaute ich auf meine neue und eigentlich viel zu kleine Damen-Armbanduhr.
Wir passierten Ingolstadt. Nur noch ca. 80 km.
Der Schaffner kam herein und kontrolliere meine Fahrkarte.
Na junge Fräulein, so eine weite Reise und dann ganz alleine? Respekt. Möchtest du etwas trinken? Es sieht meines Erachtens aus, dass du Flüssigkeit brauchst. Ich bringe dir sofort eine Cola, oder darf ich dir etwas anderes bringen.
Ja Herr Schaffner, vielen Dank. Eine Cola wäre jetzt sehr schön.
Wird in kürzester Zeit da sein. Und danach werden wir schon München erreichen. Alles Gute dort und viel Glück.
Danke Herr Schaffner.
Gerne geschehen.
Nach kurzer Zeit kam der sehr nette und aufmerksame Schaffner wieder mit der Cola vorbei. Ich trank die kleine Flasche in einem Zug leer.
Wie ich sehe, hast du während der Fahrt sehr viel geweint. Man sieht es dir an. Möchtest du dich evtl. in der Toilette etwas erfrischen?
Nein danke, Herr Schaffner, das mache ich dann in München.
Nun mein Kind, dann wünsche ich dir einen angenehmen Aufenthalt in der riesigen bayrischen Metropole.
Vielen Dank Herr Schaffner, ihnen auch.
Wenige Minuten später durchfuhren wir schon die Außenbezirke der Stadt München. Und wieder musste ich schlucken. Bald war es soweit. Nach über 850 km hatte ich mein Ziel erreicht.
Was würde mich dort erwarten?
Nach Aussagen der Mutter wollte mich Tante Polly vom Bahnhof abholen.
Der Zug wurde immer langsamer. Ich schnappte mir meinen kleinen Koffer und begab mich zur Waggontüre. Das Kreischen der Bremsen hörte sich furchtbar in meinen Ohren an.
Endstation München.
Und dann kam die Lautsprecherdurchsage:
Attention, attention, you arrived is Munich Central Station. Please get out of the train. Final destination of this train.
Achtung, Achtung. Hier ist München Hauptbahnhof. Bitte alle aussteigen. Der Zug endet hier.
Wir wünschen ihnen einen angenehmen Aufenthalt in München.
Die Türen öffneten sich und der Bahnsteig war anschließend voller Menschen, die von ihren Angehörigen oder Bekannten begeistert empfangen wurden.
Und ich stand einsam und allein auf dem Bahnsteig. Der Platz wurde immer leerer und die Geräuschkulisse immer kleiner. Nach einiger Zeit stand ich dort ganz allein. Schaute nach links, schaute nach rechts, und keine Menschenseele außer meiner Person war mehr zu sehen.
Niedergeschlagen und völlig deprimiert setzte ich mich auf eine Bank. Ich vergrub die Hände ins Gesicht und war mit meinen Nerven völlig am Ende. Ich kam mir einsam und verlassen vor. Was sollte ich jetzt tun? Ich hatte keine Adresse von Tante Othilie. Sollte ich eventuell Mutter anrufen? Ich durchsuchte meine Taschen nach der neuen Telefonnummer meiner Mutti. Nichts zu finden. Ich war total verzweifelt. In mich versunken rannen mir die Tränen wie Sturzbäche dem Gesicht hinunter. Warum hilft mir keiner? Was musste alles noch geschehen?
Ich fing an zu beten: Bitte, bitte, lieber, lieber Herrgott, lass mich bitte nicht allein, i..ch k..a nn ni.. nich..t mehr. Bi..tt..e, helf mir do..ch.
Plötzlich klopfte jemand auf meine Schultern. Ich drehte mich ganz vorsichtig um.
Tante Polly stand vor mir
Tränenüberströmt sank ich in ihren Armen zusammen. Ich konnte nicht mehr auf meinen eigenen Beinen stehen. Sie hielt mich mit aller Kraft fest und streichelte und küsste mein Gesicht von oben bis unten.
Von da an wusste ich nichts mehr. Ich bin ohnmächtig geworden.
Wie ich erst später erfahren hatte, rannte Eddy schnell hinzu und legte mich auf die Sitzbank. Tante Polly holte ein Riechfläschchen aus ihrer Handtasche, und hielt es mir unter die Nase. Erst ganz langsam kam ich wieder zu Bewusstsein. Sie hob meinen Oberkörper hoch, drückte mich wieder an ihre Brust und sprach ganz leise und überaus zärtlich auf mich ein.
Mein Schatz, es ist alles gut. Ich bin jetzt bei dir. Es kann absolut nichts passieren. Nichts auf dieser Welt kann uns mehr trennen. Und wir drei fahren jetzt gemeinsam zu Tante Othilie. Habe keine Angst. Man erwartet uns bereits. Eddy trägt jetzt deinen kleinen Koffer. Und ich nehme dich an meine Hand, oder besser noch, ich lege meine Hand um deine Taille und wir laufen gemeinsam zu meinem Wagen. Der Hauptbahnhof ist riesig und der Weg zum Auto recht lang. Aber wir haben Zeit und wir brauchen uns nicht zu hetzen, denn du bist nämlich immer noch recht wackelig auf den Beinen.
Gemeinsam gingen wir zum Rolls Royce der im Halteverbot direkt vor dem Eingang des Hauptbahnhofes geparkt war. Aber kein Polizist wagte es, dem Fahrzeug ein Strafmandat zu verpassen. Das war ihnen zu riskant. Und selbst in München war so ein Fahrzeug selten anzutreffen.
Wir stiegen ein, und Tante Polly öffnete die gekühlte Bar im Fond des Wagens. Sie entnahm ihr eine Flasche „Almdudler“. Ein Getränk welches ich bisher nicht kannte.
Im Oktober 1957 begann der Wiener Sodawasser- und Limonadenhersteller Erwin Klein (1924–1983) in der Weißgasse 3 im 17. Wiener Gemeindebezirk mit der Herstellung einer Kräuterlimonade. Am Rezept dafür hatte er drei Jahre lang gearbeitet.
Diese Kräuterlimonade schmeckte wirklich ausgezeichnet und weckte wieder einigermaßen meine Lebensgeister.
Überhaupt mein Schatz, ich kam bisher nicht dazu es zu erwähnen, dass du kleidungstechnisch wirklich Top aussiehst.
(Ich trug eine seidige weiße Rüschenbluse mit einem schwarzen Bleistiftrock, eine helle Strumpfhose und relativ flachen Riemchenpumps).
Aber dein Gesicht sieht wahrlich fürchterlich aus. Du hast heute im Zug bestimmt sehr viel geweint. Das sieht man dir genau an. Das werden wir aber nachher in deinem wirklich schönen Zimmer bei Tante Othilie wieder herrichten.
Und auch ich habe ein Zimmer für mich bei deiner Tante bzw. meiner Schwester einrichten lassen. Und zwar direkt neben deinem Zimmer. Und vom Balkon aus können wir beide bei klarer Sicht die bayrischen Alpen sehen. Ein grandioser Ausblick. Und wenn die Sonne höher steigt, können wir die Liegestühle im riesigen Garten aufstellen und uns von der Sonne verwöhnen lassen.
Übrigens müssen wir u.a. auch deshalb noch einige schöne Bikinis und Badeanzüge für dich besorgen. Und diese hat deine Tante reichlich in ihrem Sortiment ihrer Geschäfte. Außerdem hat sie ein schönes und recht großes Schwimmbecken in ihrem Haus.
Das Anwesen deiner Tante liegt südlich von München und ist sehr idyllisch in einem kleinen Dorf gelegen. Und daher wirklich kein großer Unterschied, und zumindest von der Größe her so groß wie Deppendorf. Und ich glaube wir melden dich mal in dem hiesigen Schützenverein an. Dann kannst du wunderbare Kleider tragen, die die dortige weibliche Bevölkerung bei Dorffesten trägt. Auch wunderschöne Dirndl werden wir für dich besorgen. Du bist ja schließlich in Bayern. Wir haben also noch vieles vor mit dir.
Und wir alle werden allesmögliche tun, um dein Leben hier so angenehm wie nur möglich zu gestalten. Auf Grund unserer finanziellen Situation wird es dir an nichts fehlen. Und auch deine Mutter und deine Geschwister werden nicht zu kurz kommen. Sie werden von uns in Zukunft noch besser unterstützt, so dass sie keine Existenzängste mehr zu haben brauchen. Und in der Ferienzeit werden Mutter und deine Geschwister auf dem Anwesen von Tante einen wunderschönen Urlaub machen können. Platz ist ja genügend da. Auch an längeren Wochenenden können sie per Flugzeug hier erscheinen. Der Flug von Hannover nach München ist ja nur ein Katzensprung und dauert nur ca. eine Stunde. Und überhaupt erwartet dich eine riesen Überraschung. James und Eddy haben etwas für dich vorbereitet, was dich in Erstaunen und Begeisterung setzen wird.
Eddy vorne am Steuer fing an zu grinsen, und freute sich anscheinend wie ein Schneekönig.
Wie du siehst, ist alles hervorragend organisiert und durchgeplant.
Mir kamen die Tränen vor Erleichterung. Tante Polly zog mich an sie heran, nahm mich in den Arm und streichelte mich.
Wir waren aus der Großstadt heraus und fuhren durch ein ländliches Gebiet. Da wir strahlenden Sonnenschein hatten, sah ich in der Ferne die hohen Berge vor mir auftauchen. Ich bekam große Augen, so etwas hatte ich noch nie gesehen.
Der größte Berg den ich jemals gesehen hatte, war der Misthaufen von Bauer Ewald in unserem Dorf. Und da er in unmittelbarer Nähe von unserer Dorfkirche platziert war, kam es manchmal zu Beschwerden seitens der Kirchgänger. Diese wurden dann besänftigt durch eine Runde selbstgebrannten Schnaps, den er den Schäfchen der Gemeinde kredenzte. Ich hatte oftmals den Eindruck, dass unser Dorfpfarrer einen gewissen Vorrat, den er von Bauer Ewald erhielt, in seinem Kellerversteck gebunkert hatte. So wurde er schon mal stillgehalten. Das ging aber nur bei dem männlichen Teil des Ortes. Die Frauen sahen das natürlich ganz anders. Aber ihr Geschimpfe über den bestialischen Geruch wurde durch gewisse Gaben der Bäuerin etwas geschmälert. So kam es recht häufig vor, dass es sehr oft eine Suppe mit einem Huhn gab, die von der Bäuerin kostenlos „gesponsert“ wurde. Sage noch einer, dass diese Art von „Sponsoring“ eine moderne Erscheinung unserer Zeit wäre.
Kurze Zeit später hielten wir vor einem riesigen Anwesen, welches von einem großen Tor abgeriegelt war. Dieses Tor öffnete sich dann automatisch, weil mehrere Fernsehkameras das Gelände beobachteten. Man konnte also genau im Haus erkennen, wer das Gelände betreten bzw. befahren wollte.
Nun klopfte mein Herz wieder etwas schneller. Tante Polly bemerkte meine Nervosität und hielt meine Hand ganz fest.
Keine Angst mein Schatz, es ist alles gut. Keiner wird dich hier beißen. Und Tante Othilie freut sich wahnsinnig auf dein kommen. Sie ist zugebenerweise manchmal etwas streng, bedingt durch ihre Arbeit, aber eine herzensgute Frau die dich unheimlich lieb hat und andauernd von dir schwärmt. Hinter ihrer rauen Schale verbirgt sich ein vortrefflicher Charakter.
Wir fuhren einen langen Kiesweg entlang und standen dann vor einem für mich riesigen Gebäude mit einer Treppe vor dem Haupteingang. Vor diesem war ein gepflegter Rasen mit viel Blumen und mehreren Wegen. Eddy hielt mit dem Rolls Royce direkt vor dem imposanten Hauseingang. Auf beiden Treppen links und rechts neben der Türe standen die Bediensteten des Hauses. Gärtner, Dienstmädchen, Zofen, Köche und weitere Personen die ich nicht zuordnen konnte.
Und dann kam Tante Othilie in einem eleganten Kostüm bekleidet auf mich zu. Eddy öffnete die Wagentüre und ich stieg aus dem Fahrzeug hinaus.
Wir gingen aufeinander zu. Tante mit einem strahlenden Lächeln und ich mit angsterfülltem Blick.
Was für ein Kontrast.
Sie öffnete ihre beiden Arme ganz weit, und drückte mich an ihre Brust, wobei sie mich fast erdrückte. Sie küsste mein Gesicht sehr ausgiebig und drehte sich dann zu der Dienerschaft um, und sprach ganz laut mit stolzgeschwellter Brust
Und das ist meine liebe Nichte Martina.
Sie nahm mich an der Hand und wir gingen langsam die Treppe hinauf. Und bei jeder Person blieben wir stehen. Jede dort anwesende weibliche Person begrüßte mich mit einem Knicks und jede männliche Person mit einem angedeuteten Diener. Und immer wieder hörte ich den Spruch:
Guten Tag Fräulein Martina, wir alle freuen uns sehr, sie hier auf Gut „Bavaria“ begrüßen zu dürfen.
Ich kam mir fast vor wie eine echte Königin.
Nun war die offizielle Begrüßungszeremonie abgeschlossen. Tante Othilie zog mich zur Seite und wir gingen in einem Nebenraum mit weichen Plüschsesseln. Nebeneinander nahmen wir auf einer großen Couch Platz.
Sie schaute mir in die Augen, nahm meine Hand und sagte mit leiser Stimme zu mir:
Mein kleiner Schatz, wie ich unschwer erkennen kann, hast du während der Bahnfahrt sehr viel geweint. Dein ganzes Gesicht ist total verschmiert, und das du so viel geweint hast kann ich sehr gut nachvollziehen. Das ist im Moment alles sehr viel, was auf die einstürzt. Das Heimweh nach deinem Elternhaus ist im Moment sicherlich sehr groß. (Ich fing wieder an zu weinen). Aber glaube mir mein Schatz, Tante Polly und ich werden allesmögliche versuchen, dir ein schönes zu Hause zu geben. Und bevor wir gleich alle zusammen essen, werde ich dir dein Gesicht mal reinigen.
Wir gingen zusammen zu einem Waschraum, wobei sie mein Gesicht wusch um es anschließend mit einer angenehm duftenden Lotion noch einzucremen.
Sie nahm mich wieder an der Hand und führte mich zu einem großen Esszimmer. Wenige Augenblicke später erschienen zwei Diener, die das opulente Abendmahl servierten. [/b]
[b]Canapes la Amiral mit Garnelen
Consomme Olga
Pochierter Lachs mit Schaumsauce
Hühnchen Lyonnaise mit Kürbis-Eierbrötchen
Gebratenes Lendensteak mit Sauce Forestiere
Punch Romaine
Gebratenes Täubchen auf Kresse
Spargelsalat mit Champagner-Safran-Vinaigrette
Trüffel-Leberpastete an Salat Waldorf
Eclairs mit Schokolade und französischer Vanillecreme
Frisches Obst und Käse
(Es wäre absolut kein Wunder, wenn euch dieses Menü evtl. bekannt vorkommen sollte. Es war das letzte Titanic-Menü am 14. April 1912 bevor sie um 23 Uhr 40 mit einem Eisberg kollidierte, am 15. April um 2 Uhr 20 sank, und mit ihr 1.500 Menschen in den Tod riss).
Es lag so viel Besteck auf den Tisch, dass ich gar nicht wusste, nach welchem ich zuerst greifen sollte.
(Ein kleiner Tipp von mir. „Arbeitet“ euch von ganz außen nach innen vor. Achtet evtl. auf den Tischnachbarn, wie er es handhabt. Wenn es nicht klappen sollte, last einfach alles liegen und liegen und täuscht eine Magenverstimmung vor. Am Obst und Käse könnt ihr euch evtl. schadlos halten. Hier kann man kaum etwas verkehrt machen.
Ich hatte zwar am heutigen Tag nicht viel gegessen, nur die eingepackten Butterbrote von Mutter, aber viel Appetit hatte ich nicht. Links zu meiner Seite saß Tante Othilie, und zu meiner rechten Seite Tante Polly. Aber besonders gesprächig war ich heute aus verständlichen Gründen nicht. Aber meine Tanten hatten absolut Verständnis dafür. Sie sahen mir an, dass ich sehr müde, angespannt, und sehr niedergeschlagen war. Schon die letzte Nacht vor der Abfahrt hatte ich nicht gut geschlafen. So blieb also mein Teller fast immer leer. Das was ich aber mochte, war der leckere Almdudler (Kräuterlimonade), von der ich zwei kleine Fläschchen leerte.
Tante Othilie sagte die Worte zu mir: Liebe Martina, morgen kannst du dich richtig ausschlafen, und was wir dann mit dem Tag anfangen werden, können wir kurzfristig entscheiden. Tante Polly wird dich jetzt auf dein Zimmer bringen. Du wirst überrascht sein, wie schön es eingerichtet ist. Du wirst dich sicherlich nach einiger Zeit sehr wohl darin fühlen. Es soll dir an nichts fehlen. Tante Polly und ich haben stundenlang überlegt, wie wir es dir besonders schön einrichten können. Nun geh einfach mit Tante Polly nach oben, gehe unter die Dusche, zieh dir ein schönes Nachthemd an und mache es dir ein wenig gemütlich.
Tante Polly griff meine Hand und wir gingen nach oben in das Erkerzimmer. Tante machte die Türe auf, und vor mir tat sich ein Traum von einem Mädchenzimmer auf. Der Boden war mit einem tiefen Plüschteppich versehen in dem ich fast versank. Ich zog zuerst meine Riemchen-Pumps aus, weil mir meine Füße nach dem langen Tag reichlich wehtaten.
Der ganze Raum in zartem Rosa und Pink. In der einen Ecke ein Himmelbett in seiner schönsten Form mit Vorhängen die man auf- und zuziehen konnte. Auf diesem Bett lag ein Nachthemd ausgebreitet, welches eine Prinzessin tragen könnte. Mit vielen Rüschen und Verzierungen.
In der anderen Ecke ein großer Kleiderschrank, daneben ein Tisch mit einem großen Schminkspiegel, vor dem noch ein Stuhl stand. Dann eine große und gemütliche Sitzecke mit Fernseher und einer Stereo-Musikanlage. Ich war einfach sprachlos.
Tante Polly öffnete eine weitere Türe und ich sah ein wunderschönes Badezimmer mit Dusche, WC, Badewanne, Bidet und noch anderen Badmöbeln. Auch dieses in zarten und warmen Farbtönen. Einfach alles ein Traum.
Ich setzte mich auf das Bett und musste erstmal meine Gedanken sortieren. Tante Polly begann währenddessen mit meiner Entkleidung. Sie zog mir Rock, Bluse, Strumpfhose und endlich auch den BH aus, an dem ich mich noch nicht wirklich gewöhnt hatte. Was für eine Erleichterung für meinen Oberkörper. Sie trug mich fast ins Bad, so müde fühlte ich mich. Ich stieg unter die Dusche und ließ minutenlang das Wasser an mir herunterlaufen. Dann stieg ich aus der Dusche heraus und Tante Polly empfing mich mit einem superweichen Badetuch und rieb mich trocken. Sie hielt mir einen süßen Slip aus Nylon entgegen, in dem ich auch hinein schlüpfte. Zum Schluss stieg ich auch noch in das bezaubernde zarte und rüschenbesetze Nachthemd, welches mir fast bis zu dem Boden ging. Sowas hatte ich natürlich noch nie in meinem Leben getragen. Es fühlte sich einfach wunderbar an. Sie begleitete mich zu dem „Himmelbett“, deckte mich zärtlich zu, gab mir einen guten Nachtkuss und löschte das Licht, nicht ohne mir zu sagen, dass sie direkt neben meinem Zimmer ihr Schlafgemach hätte. Ich brauche also keine Angst zu haben, die Türe bleibt die ganze Nacht geöffnet.
Es wurde still um mich herum. Durch das geöffnete Fenster hörte ich das Zwitschern der Vögel. Auch zu Hause in Deppenhausen hörte ich den Gesang der verschiedensten Vögel.
Aber ich war ja nicht zu Hause, ich lag zwar, wie ich zugeben musste in einem sehr schönen Himmelbett, aber es war nicht mein gewohntes zuhause. Und ich dachte wieder über das nach, was in den letzten 24 Stunden alles geschehen ist. Es lief alles wie ein Film an mir vorbei. Tausend Gedanken gingen mir durch den Kopf. Zum ersten Mal in meinem Leben schlief ich in einem fremden Zimmer. Und auch die ritualen Gewohnheiten vermisste ich sehr.
Jeden Abend kam Mama zu mir ins Zimmer und ich sprach mein Gebet.
Lieber Gott, nun schlaf ich ein,
schicke mir mein Engelein,
das an meinem Bettchen kniet
und nach meinem Herzchen sieht,
dass es treulich bei mir wacht,
durch die ganze lange Nacht.
Schütze alle, die ich lieb,
alles Böse mir vergib.
Und kommt der helle Morgenschein,
lass mich wieder fröhlich sein.
Immer wieder und jeden Abend habe ich dieses Gebet gesprochen. Und immer wieder gab mir Mama den guten Nachtkuss. Und auch jetzt wartete ich auf ihr kommen. Aber ich wusste, dass sie diesmal nicht kommen würde. Ich vergrub mein Gesicht in das Kissen, welches durch meine Tränen ganz nass wurde, und krallte mich verzweifelt in die Bettdecke. Oh, wie ich mich danach sehnte ihre mütterliche Wärme zu spüren, ihre Zuneigung, und ihr Verständnis für alle meine Probleme. Und auch Petra, meine große Schwester vermisste ich sehr. Auch zu ihr konnte ich immer kommen, wenn ich etwas „ausgefressen“ hatte. Wir gingen dann gemeinsam zur Mutter und ich beichtete dann meine Untaten. Und Mutter wurde nie böse, sondern versuchte mich immer in Schutz zu nehmen, auch wenn andere Personen über mich schimpften.
Immer wenn ich ein Geräusch hörte, sah ich auf die Schlafzimmertüre oder horchte nach draußen. Vielleicht ist Mutter doch noch gekommen um mich wieder abzuholen. Aber jedes Mal hoffte ich vergeblich.
Was würden Mama, Petra und meine anderen Geschwister jetzt machen. Würde Mama jetzt die Wäsche bügeln, welches sie oft machte, wenn wir Kinder im Bett lagen? Dabei summte sie meistens ein Liedchen vor sich hin. Auch jetzt war ich ganz still und versuchte diese so vertrauten Geräusche zu vernehmen. Aber alles blieb still.
Petra hatte abends öfters das Radio an, und lauschte den Moderatoren ihrer Lieblingssender. Auch dieses war hier nicht zu vernehmen.
Uschi und Heike spielten oftmals, nach dem sie zu Bett gegangen sind, einfach weiter. Ich hörte ihre Stimmen laut und deutlich, wie Kinder nun mal sind. Und ich konnte dabei nicht einschlafen.
Was würde ich dafür geben, sie jetzt laut hören zu können. Alle diese alten Gewohnheiten fehlten mir jetzt.
Ich konnte trotz meiner Müdigkeit nicht einschlafen. Ich wälzte mich im Bett immer hin und her.
Laut schluchzend rief ich dann die Worte:
Mama, Mama, komm bitte bitte zu mir, und hole mich nach Hause zurück.
Plötzlich legten sich zwei Arme um mich.
Mutti, du bist gekommen, ach was ist das schön. i..i.. ch zie..h mi..ch so…fort an und wir fahren dann nach Hause. Ich beeile mich.
Immer enger legten sich die Arme um meinen Körper. Mein Kopf legte sich an der ihren. Die Hände streichelten zärtlich meinen Kopf und ließen ihn nicht mehr los.
Leise hörte ich die Worte:
Mein lieber Schatz, Tante Polly ist bei dir, es wird alles gut werden. Morgen wird schon vieles ganz anders aussehen. Ich weiß, die erste Nacht allein ist furchtbar schlimm für dich. Ich werde jetzt zu dir in das Bett steigen, und du wirst die ganze Nacht in meinen Armen schlafen.
Aus der Sicht Pollys:
Ich hörte diesen verzweifelten Hilferuf Martinas. Mein Gott, was tat mir die Kleine doch leid. Was musste sie bisher alles mitmachen. Und trotzdem ist sie ein ganz tapferes Mädchen, welches alles bisherige Geschehen über sich ergehen ließ. Das nun ein fast völliger Zusammenbruch bei ihr erfolgte, ist sicherlich nicht verwunderlich. Schon bei ihr zu Hause konnte ich feststellen, dass sie immer stiller wurde. Ihre Fröhlichkeit wich von Tag zu Tag immer mehr aus ihrem Gesicht. Ein Schatten der Angst legte sich auf ihr hübsches Antlitz. Was konnte ich nur tun? Ich musste und wollte praktisch ihre Mutter ersetzen, die 850 km von München entfernt sicherlich auch eine sehr unruhige Nacht verbringen wird. Sie hatte mich mit heute Abend mit tränenerstickter Stimme angerufen. Martina aber lag schon in ihrem Bett. Und meine Vermutung war, da Martina so müde aussah, dass sie mittlerweile schon schlief. Auch Petra, Uschi und Heike vermissen sie schon sehr. Ich muss eine Möglichkeit finden, alle vier Personen hier hin nach München zu bekommen. Für ein Wochenende zum Beispiel. Oder auch während der Herbstferien. Mit Fr. Pfeiffers alten, klapprigen VW war das aber nur bedingt möglich. Aber dann nimmt man eben den Flieger von München nach Hannover. Das wäre also nicht das große Problem. Andererseits wird der Abschiedsschmerz nach den Besuchstagen sicherlich sehr groß sein. Man kann die Sache drehen und wenden wie man will, problematisch ist jede Lösung. Und Martina ist ein sehr, sehr sensibles Kind, welches mit dieser jetzigen Situation nur sehr schwer zurechtkommt. Und sie leidet dermaßen unter dem Trennungsschmerz, dass ich mir große Sorgen um ihre Gesundheit mache. Evtl. müssen wir sogar einen Arzt konsultieren. In jedem Fall muss etwas unternommen werden. Ich kann die Kleine nicht so ohne weiteres weiter leiden sehen. Ihre Tränen und ihr Kummer nehmen kein Ende, die Spuren im Gesicht waren ja nicht zu übersehen. Ich werde mich mit Othilie morgen zusammensetzen, um nach einer Lösung zu suchen. In jedem Fall werde ich aber hier bleiben, und meine Arbeit von hier steuern. Das ist ohne weiteres machbar. Und morgen kommt eine große Überraschung auf Martina zu, die sie garantiert freuen wird, und evtl. etwas ihre Lebensgeister weckt. Und auf dieses sicherlich freudige Gesicht freue ich mich ganz besonders.
Ich stieg also zu Martina ins Bett, und sie kuschelte sich in meinen Armen ein. Ich stellte mit Befriedigung fest, dass sie nun etwas ruhiger wurde. Ab und zu hörte man zwar noch ein schluchzen, aber dann streichelte ich ihr beruhigend über ihren Kopf. Nach einiger Zeit war sie dann eingeschlafen. Trotzdem blieb ich die ganze Zeit bei ihr und hielt sie die ganze Nacht fest in meine Arme.
Ende Teil: 8
Liebe Leser, das waren so die Gedanken die ihr durch den Kopf gingen, als kurz vorher der Vogel endgültig auf dem Boden lag. Sie hatte das erreicht, was ein großer Herzenswunsch von ihr war. Und das war auf den Tag genau vor einem Jahr.
Kurz darauf lag sie in den Armen von Mutter Ingrid, ihren Geschwistern Petra, Uschi und Heike, sowie Tante Polly, Tante Othilie, und Frau Pfeiffer. Auch Mirjana, die sie erst vor einigen Tagen kennengelernt hatte, umarmte sie innig.
Was für ein aufregender Tag für unsere Martina, der ein glückliches Ende gefunden hat.
Ende Teil 441
Im nächsten Teil die Feierlichkeiten für die neue Schützenkönigin Martina und noch vieles mehr.
Monika
Geschrieben am 01.09.2021
Nächster Teil kommt in einigten Minuten[/b][/b][/b]
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Sep 30, 2022 12:00 pm
Teil: 442
Kapitel: 545
Ein Schützenfest ist eine offizielle Alibiveranstaltung von Waffennarren, besoffenen oder bald besoffenen Jägern oder Möchtegernheckenschützen, die meist in verschmutzten unbekannten Dörfern stattfinden. Viele Schützenfeste finden in Dörfern statt, damit man als Hindernis und zur Orientierungslosigkeit nicht etwa einen landwirtschaftsproduktionswichtigen Hahn auf dem Besen trifft, sondern den Wetterhahn auf der Kirchturmspitze. Eine Kapelle neben an kann auch Wetten abschließen, wer denn der Schützenkönig oder der Königsschütze wird. Hat die Kapelle die Wette verloren, müssen alle in Reih und Glied durch die Gassen latschen und zwischen Haus und Zaun Volkslieder von Florian Silbereisen und DJ Ötzi posaunen. Da rüber hinaus habe ich festgestellt, dass die Bayern hier viel mehr Feiertage haben als in Niedersachsen.
Tag des Bieres 23.04.
Tag der Weißwurst 16.05
Sissis Geburtstag 03.08.
Ferdis Geburtstag 04.08.
Stoibers Geburtstag 28.10.
Wiesnzeit 03.10-17.10.
Ratzes Geburtstag 23.12. (Ratzinger)
Ernennung des königlichen, von Gottes Gnaden berufenen, allmächtigen Edmund Rüdiger Stoibers zum ewigen Herrscher des Heiligen Römischen Reiches Bayerischer Nation 17.06.
Siege des FC Bayern.
Und außerdem habe ich festgestellt, dass es in Bayern nur drei Jahreszeiten gibt,
• Vor der Wies'n
• Während der Wies'n
• Nach der Wies'n (= Vor der Wies'n)
Martina stemmt ihre Waffe mit beiden in die Höhe und stieß einen Freudenschrei aus, mit der gleichzeitig ihre ganze Anspannung verflogen war.
Der Rumpf des Vogels lag unwiderruflich komplett auf den Boden.
Martina legte das Gewehr ab, und vergrub das Gesicht weinend in ihre Hände.
Was für Emotionen wurden bei Martina freigesetzt. Sie blickte nach oben, so als wollte sie dem Herrgott danken.
Sie dachte an die Zeit, als sie vor fast genau einem Jahr die Mutter und ihre Geschwister in Deppendorf verließ, um angstvoll eine Lehre im München bei ihren Tanten und dem Onkel anzufangen.
Und nun dieser großartige Erfolg, den sie sich herbeisehnte.
Kurz darauf lag sie für Glück weinend in den Armen ihrer Angehörigen, ihrer Freunde und die vielen bekannten Personen, die natürlich alle das Schießen beobachtet hatten. Jegliche Last schien von ihr abgefallen zu sein wie ein Apfel vom Baum.
Mirjana: Ich habe selten eine Person gesehen, die gleichzeitig so ein strahlendes Lächeln, und so viele Freudentränen im Gesicht aufweist. Ich freue mich mit für sie mit ganzem Herzen. Ich habe etwas Schönes für dich mitgebracht. Ich habe fast damit gerechnet, dass du als Kunstschütze erfolgreich bist. Und das trotz deiner Verletzung. Es gibt sicherlich keine Person die es mehr verdient hat als du.
Martina noch mehr strahlend: Danke, danke, danke, dass ist unglaublich nett von dir. Lege mir den Schmuck doch bitte schon einmal an. Er ist in der Tat wunderschön.
Othilie: Wie schon angedeutet, haben wir für dich auch etwas besorgt. Das kommt später bei der Siegerehrung. Den Karton können wir schlecht hier herumschleppen. Er ist zu unhandlich.
Joggeli: Die Krönungs-Feierlichkeit für die Kinder und die Jugend findet um 20 Uhr im Festzelt statt. Die Uhr zeigt gegenwärtig 17 Uhr. Der Vogel fiel übrigens um 16 Uhr 48. Das wird in der Chronik schriftlich festgehalten. Darüber hinaus gibt es natürlich ein interessantes Abend-Programm. Für 18 Uhr 30 habe ich ein Abendessen hier im Clubheim organisiert. Für alle Personen unser Gruppe, einschließlich der Waisenkinder. Also geschlossene Gesellschaft. Das Menü hat unsere Küche von „Gut Bavaria“ zusammengestellt.
Pommes mit Jägerschnitzel mit frischen Salat (Garantiert Öko-Anbau vom landwirtschaftlichem Besitz „Gut Bavaria“), sowie eine Eisbombe aus frischer Milch ebenfalls von den kräftig in Futter stehenden Milchkühen vom gleichen Landsitz der Hoffmann-Group, waren die Speisen die angeboten wurden.
Danach nahm Martina strahlend seine Geschenke entgegen, die ihm von Seitens aller Familienmitglieder überreicht wurden. Das sie für seine Modelleisenbahn bestimmt waren, ist sicherlich keine Überraschung. Wie zum Beispiel diese Lok, mit der Tante Polly auf einer Dienstreise auch schon gefahren ist.
Ae 6/6 11407 Aargau
Darüber hinaus bekam sie für ihre Anlage noch diesen Triebwagenzug der Niederländischen Eisenbahn.
Märklin Triebwagen 3070
Aber auch in Sachen Mode war die Familie großzügig. Unter anderem mit diesem schicken Kleid.
Othilie: James, wie ich gesehen habe, hast du jede Menge Fotos zur Erinnerung gemacht?
James: Und ob, Ich habe vier Filme belichtet. Ich werde sie noch heute Abend oder morgen früh noch entwickeln. Es kommen aber sicherlich heute und die restlichen Tage noch einige hinzu. Das werden alles wertvolle Erinnerungsfotos für die Ewigkeit.
Heike: Einige davon kommen dann bestimmt in unsere Ahnengalerie.
Othilie: Garantiert.
Heike: Was muss ich tun, um ebenfalls in dieser Ahnengalerie aufgehängt zu werden.
Martina: Entweder einen Mord, oder dir alternativ einmal gründlich die Ohren zu waschen. Die zweite Möglichkeit wäre natürlich besser.
Hier ein Foto der Ahnengalerie auf „Gut Bavaria“
Polly: In der Tat hängen dort, oder besser gesagt, sind dort die Leinwand-Portraits unserer Ahnen und Urahnen unserer Adelsfamilie „von Hoffmann“ zu sehen.
Inge: Diese Ahnengalerie habe ich bei euch noch nie gesehen.
Martina: Dann wird es unbedingt mal Zeit, dass du sie dir anschaust. Sie ist in der 1. Etage im Westflügel. Also weit genug entfernt von deinem Zimmer mit der immer sperrangelweiten Türe im Ostflügel. Da steckt System hinter, warum die Galerie im anderen Flügel untergebracht ist. Unsere Besucher sollen nicht mit deiner Unordnung konfrontiert werden.
Inge: Ja natürlich „Fräulein von Hoffmann“. Ich habe übrigens in meinem Zimmer ebenfalls eine Galerie.
Martina: Mit den Bildern von den „Beatles“.
Othilie: Kommen wir jetzt wieder zu dem wesentlichen, weswegen wir hier sind.
Heike: Danke, dass sehe ich auch so. Man kommt ja zu nichts hier.
Ingrid leise zu Polly: Woher hat sie dieses vorlaute Mundwerk.
Polly: Eindeutig von der Schule. Sie ist ja dort auch Klassensprecherin.
Heike: Ich wollte sagen, dass ich mit meiner Polaroid-Kamera auch Bilder gemacht habe.
James: Ich schau sie mir mal an, vielleicht können wir einige davon gebrauchen.
Mit Verlaub Heike. Meistens sind dort nur halbe Köpfe, und Leute ohne Köpfe zu sehen.
Halt, das ist ja interessant.
Auf mehreren Fotos ist der Sohn Karl Bertl also der Sohn von unserem amtierenden Schützenkönig Herr Moltke zu sehen, wie er sich an dem Schlagbolzen sowie an der Justiereinrichtung des ersten Gewehres von Martina zu schaffen macht. Und Herr Moltke gibt ihm dabei Sichtschutz, so dass Karl von den anderen Schützen nicht gesehen werden kann. Mensch Heike, noch nie waren Fotoaufnahmen von dir so wertvoll.
Heike: Ich wusste gar nicht was ich alles fotografiert habe. Ich habe einfach drauflos geknipst.
James: In jedem Fall hast du einen Volltreffer gelandet. Ich lasse die Bilder in unserem Kreis mal herumgehen mal herumgehen.
So geschah es auch.
Othilie: Es stellt sich jetzt für uns die Frage wie wir weiter vorgehen sollen. Ich möchte nicht unbedingt, dass der kommende Abend im Schützenzelt durch einen Skandal auffliegt. Dies hat Martina und die anderen Schützen bzw. Gäste nicht verdient. Was sagst du Joggeli als Vereinspräsident dazu?
Joggeli: Absolut richtig, ich werde ihm erst zum Ende des heutigen Festes mit dem Vorwurf der Manipulation aussetzen. Ein Ausschluss-Verfahren aus dem Verein für alle zwei Personen wird die Folge sein. Durchgehenlassen können wir das in keinem Fall. Denn es ist ein Skandal.
Hauptwachtmeister Schultz: Und ich werde in der Zwischenzeit die Fingerabdrücke auf dem manipulierte Gewehr entnehmen. Und später natürlich noch die Fingerabdrücke von den beiden Beschuldigten Personen.
Othilie: Bis dahin werden wir aber alle gemeinsam das Fest genießen. Lasst euch nicht anmerken, dass wir des Rätsels Lösung gefunden haben. Dann lasst uns jetzt gemeinsam zum Festzelt gehen.
Polly: Wir sind alle bereit, und wieder dem festlichen Anlas entsprechend eingekleidet. Wir werden uns gleich in einer Reihe vor dem Festzelt aufstellen, während die Schützenbrüderschaften zu Ehren der neuen Kinder bzw. unserer neuen Jugendschützenkönigin Martina an euch und an uns vorbeimarschieren werden.
Martina: Tante Polly, du siehst großartig in deinem neuen langen Kleid aus. Und alle anderen auch. Jedenfalls freue ich mich ganz besonders, dass du meine ganz persönliche Begleitung bist.
Polly: Das war ja schon seit langem so geplant. Zu deiner anderen Seite steht Mirjana. Du bist also würdig eingerahmt. Jetzt aber Aufstellung nehmen. Sie kommen schon mit großem Tam, Tam anmarschiert. Man hört sie schon von weitem.
Schützenfest Overhetfeld: Parade
Martina: Kann es sein, dass dieser Stechschritt, an dem sie gerade an uns vorbeimarschieren, nicht etwas übertrieben ist? Ich komme mir vor wie in einer militärischen Diktatur.
Joggeli: Das hat etwas mit einer jahrhundertealten Tradition zu tun. Die Schützenvereine gibt es seit dem 15. Jahrhundert.
Info:
Was nur wenige wissen: Schützenvereine und auch die damit verbundenen Schützenfeste haben in Deutschland eine lange Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Dadurch ist es möglich, dass die ältesten, heute noch existierenden Schützenvereine mit aktiven Mitgliedern mehrere hundert Jahre alt sind.
Die ursprüngliche Funktion und Aufgabe der Schützen bestand darin, die Städte vor Unbill zu schützen. Dafür waren einige ausgewählte Männer zuständig, die verlässlich waren und gut mit den Waffen umgehen konnten. Die Städte konnten also sicher sein, sich gegen Banden von Plünderern zur Wehr setzen zu können.
Schützenvereine und der Lauf der Zeit
Im Laufe der Zeit gab es einige Änderungen in Struktur und Organisation. Die Schützenvereine, wie man sie heute kennt, entstanden im 19. Jahrhundert. In der Zeit des Vormärz (1815 – 1848) waren die organisierten Schützen eine Art Bürgerwehr gegen die einzelstaatliche Fürstenherrschaft. Ein Schütze zu sein war quasi Bürgerpflicht und sicherte die bürgerliche Freiheit.
In der Zeit des Nationalsozialismus kehrte sich dieses Verhältnis um. Nun sollte der „gute“ Bürger, der in staatlichen Wehrvereinen organisiert war, gerade die rigide politische Klasse schützen. Für die Schützenvereine selbst begann der politische Aspekt ihrer Arbeit immer mehr in den Hintergrund zu treten.
Der zweite Weltkrieg war für viele Schützenvereine eine radikale Zäsur. Wer es vermochte, begann danach ganz von vorn. Neue Waffen mussten angeschafft, die Ausrüstung modernisiert werden.
Später wurden die Treffen der Schützen zu einem wichtigen Bestandteil der Festkultur in den Gemeinden. Die Schützen sorgten für soziale Integration und pflegten die Gemeinschaft beim gemeinsamen Sport. Dieser wichtige Aspekt hat sich bis heute gehalten. Auch wenn manche Schützenvereine mit schwindenden Mitgliederzahlen zu kämpfen haben, halten sie dennoch eine bedeutsame Tradition lebendig.
Mitglied im Schützenverein und die Frage: Warum?
Warum sollte man heute in einen Schützenverein eintreten, oder gar einen gründen?
Der wichtigste Grund für die Mitgliedschaft in einem Schützenverein ist die Gemeinschaft! Hier bekommt jedes Mitglied ein abwechslungsreiches und stabiles, soziales Leben. Auch wenn die Schützenvereine von außen meistens als reine „Feier“-Vereine angesehen werden, steht doch viel mehr dahinter. Man hält zusammen und unterstützt sich auch über das Vereinsleben hinaus.
Was alle Schützen eint ist natürlich die Faszination für Waffen und das Schießen. Ein Schützenverein ist heute die einzige Möglichkeit für den Zivilbürger, seine diesbezüglichen Fertigkeiten zu schulen und zu verbessern. Natürlich ist das Hobby Feuerwaffen in Deutschland strengen gesetzlichen Regelungen unterworfen. Jeder Schütze muss eine Waffenbesitzkarte beantragen und bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um diese erhalten zu können. Beispielsweise ist das polizeiliche Führungszeugnis dafür von Bedeutung. Auch die im Schützenverein verwendeten Waffen selbst unterliegen strengen Regelungen. Welche Waffen sind hier erlaubt?
Zum Einstieg kommen meist Luftpistolen zum Einsatz. Das umständliche Spannen durch Hineindrücken des Laufes in die Waffe ist heute nicht mehr nötig. Moderne Luftpistolen sind einfacher zu bedienen. Wenn sie geladen sind, wird aus 10 Metern Entfernung auf eine recht große Zielscheibe geschossen. Dabei wird die Luftpistole nur mit einer Hand gehalten.
Die nächste Stufe für jeden Schützen ist das Schießen mit einem Luftgewehr. Hiermit werden Diabolos mit Kaliber 4,5 mm, Rundkugeln mit Kaliber 4,4 mm oder Haar- oder Federbolzen verschossen.
Wer gut mit diesen Waffen umgehen kann und alle Voraussetzungen erfüllt, kann mit einer scharfen Waffe, nämlich einem Kleinkalibergewehr, das Schießen üben. Alle Übungen dürfen nur auf dem Gelände des Vereins und unter den Augen einer Aufsichtsperson vollzogen werden. Quelle: vereinsbedarf deitert.de
Wieder zurück zu den Schützen in „Ups“ und vor allen Dingen zu der Hoffmann-Group.
Nach der Parade ging es wieder in das Schützenzelt, wo dann erstaunlicherweise wieder einige Ansprachen gehalten wurden, in dem natürlich auch vor einer „Unterhopfung“ gewarnt wurde.
Damit das nicht passiert, wurde am Zelteingang dieses Schild angebracht:
Ich kann die Leser aber beruhigen, es ging auf diesem Fest alles seinen gewohnten Gang. Wie in jedem Jahr auch. Die zahlreichen Dixi-Toiletten hatten zahlreichen Zulauf.
Natürlich wurde nicht nur feste getrunken, sondern auch Feste gefeiert. Und davon profitierte u. a. auch Jungschützenkönigin Martina. Nicht nur einmal wurde seitens der Musikkapelle ein Tusch für sie gespielt.
Einer der Höhepunkte war auch der Auftritt der Tanzgarde der 1.KG Bau-Weiß Ups.
Die Tanzgarde erfreute sich in „Ups“, sowie in den Nachbargemeinden, als auch schon mittlerweile in ganz Oberbayern ganz große Beliebtheit. Sie wurde auch außerhalb der Karnevalszeit sehr oft gebucht (Mittlerweile wird schon an einer Kindergarde gearbeitet). Die Marketingbemühungen von Tante Polly zwecks Buchungen sorgten für einen ungeahnten Aufschwung der Girls. Maßgebend waren aber die hervorragenden Tanzdarbietungen der Garde, die auch außerhalb der Karnevalssession großen Anklang fand. Hier wurde dann keine Gardetänze vorgeführt, sondern Show-Tänze der verschiedensten Art. Wie auch in diesem Moment, als die Garde auf der Bühne stand.
Kán – Kán
CanCan Garde-Showtanz (TEIL_2)
Natürlich kam die Garde nicht umhin, einen Tanz aus ihrem Karnevalsprogramm zu präsentieren.
Victoriagarde Knielingen | Badisch-Pfälzische Fasnacht aus Frankenthal
Diesen Tanz animierten wohl einige angetrunkene Gäste, aus dem Publikum, sich lautstark bemerkbar zu machen. Das waren hauptsächlich Jugendliche, aber auch erwachsene Personen, die sich unflätig benahmen.
Ausziehen, ausziehen, ausziehen.
Das war nur ein Wort unter vielen Ausdrücken welches den Mädchen der Garde entgegengeschleudert wurde.
Als das nicht aufhörte, sah sich Tina als Trainerin genötigt, mitten während des Tanzens die Vorführung abzubrechen. Dieses Scenario ist ihnen bisher nie wiederfahren.
Tina trat an das Mikrophon, welches vor ihr auf der Bühne stand, und richtete einige „Grußworte“ an die Besucher. Hier ihre Ansprache:
Verehrte Gäste, liebe Festteilnehmer,
als Trainerin unserer Tanzgruppe sehe ich mich genötigt, unsere Vorführung abzubrechen. Die meisten unter ihnen werden mir sicherlich rechtgeben wenn ich behaupte, dass die hier unter die Gürtellinie gefallenen Worte und Zwischenbemerkungen auf einer Veranstaltung nichts aber auch gar nichts verloren haben. Dabei ist es gleichgültig wo dies geschieht. Ob bei einer Karnevalsveranstaltung, oder wie hier geschehen, auf dem Fest des Schützenvereins, wo man sich vorgenommen hatte, einen adäquaten Rahmen für die Ehrung der Jungschützen zu vollziehen. Wenn sich die Stimmung zum positiven ändern sollte, sind wir gerne bereit über einen weiteren Versuch bezüglich unserer Vorführung nachzudenken.
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.
Der anschließende große Applaus aus dem Publikum war der Beweis dafür, dass Tina mit ihrer kurzen aber prägnanten Ansprache die richtigen Worte gefunden hatte.
Anschließen ging die Garde mit Tina an der Spitze zu dem Tisch der Ehrengäste, die hauptsächlich aus der Hoffmanngruppe bestand.
Mirjana: Tina, absolut richtig das Verhalten von dir. Ich wäre auch von der Bühne heruntergegangen.
(So sahen das natürlich auch alle anderen Personen der Familie).
James: Wenn ihr euch dazu entscheiden solltet, noch einen Versuch bezüglich eurer Darbietung zu machen, sage mir früh genug Bescheid. Wir werden dann überall im Zelt Leute postieren, die das Publikum genau beobachtet. Das ist bei über 1.000 Gästen sicherlich fast ein Ding der Unmöglichkeit, aber ein Versuch ist es allemal währt.
Ungefähr eine Stunde später betrat die Garde dann tatsächlich wieder die Bretter die die Welt bedeuten. Also die Bühne. Und das unter dem tosenden Applaus der Zuschauer.
Diesmal aber waren verstreut unter den Besuchern etliche Personen aus dem Schützenverein, die das Publikum konzentriert im Auge behielten. James und Eddy bewachten den Ausgang des Festzeltes.
Die ersten zwei Minuten der Darbietung des Gardetanzes gingen ohne Zwischenbemerkungen über die Bühne.
Doch dann waren wieder vereinzelte Schmähungen und anstößige Laute zu hören. Tina hatte den Auftrag, wenn dies der Fall sein sollte, einfach weiter zu tanzen. Denn wahrscheinlich nur so konnten die Übeltäter ausfindig gemacht werden.
Und so war es auch. Die Übeltäter ahnten sehr wohl, dass sie sich den Zorn des fairen Publikums zugezogen hatten, denn sie versuchten nun auf dem schnellsten Weg das Zelt zu verlassen. Hier trafen sie dann auf zwei Personen, die ich schon namentlich erwähnt hatte.
Nur leider war es zahlenmäßig ein ungesundes Verhältnis, welches unsere „Sanitätsgefreite“ Petra später sarkastisch bestätigte.
Petra: Es wäre auch zu schön gewesen, wenn ich tatsächlich mal einen geruhsamen Tag hätte verbringen dürfen.
Was war denn nun geschehen:
James und Eddy erwarteten am Zeltausgang die flüchtenden Jugendlichen. Und das waren zirka 15 Personen. Als die beiden das bemerkten, forderten sie über die Funksprechgeräte entsprechende Verstärkung an. Bis die Verstärkung eintraf, gab es erst einmal ordentlich einen auf die „Mütze“. Diese Übermacht war nun wirklich zu groß.
Joggeli, Hauptwachtmeister Schultz, Frank Langer, einige Personen der freiwilligen Feuerwehr, Sven!!!!!, und Waisenkind Jürgen!!!!!!, rückten schließlich an, um sich an der Keilerei zu beteiligen.
Sven und Jürgen waren die ersten Patienten im Sanitätszelt (wen verwundert es), während draußen die Kampfmaßnahmen noch in vollem Umfang anhielten.
Nach einiger Zeit konnte man sortieren. Einige Ruhestörer saßen schließlich im angeforderten Mannschaftsbus der Polizei, und andere wiederrum verbrachten ihre wertvolle Zeit im Sanitätszelt. Um auch hier Gut und Böse zu trennen, damit nicht neue Kampfhandlungen aufflammen würden, wurden beide Gruppen getrennt voneinander behandelt.
Zum Glück waren genügend Blutkonserven vorhanden.
Unterstützung bekam Petra von Polly und Mirjana, die ihren Job einwandfrei erledigten. Alle drei Personen bekamen anschließend noch, am gleichen Abend, den Ehren-Orden für besondere Dienste vom Schützenvereinsvorsitzenden Joggeli Hoffmann überreicht. Zusätzlich bekamen sie noch 10 (In Worten: zehn) nicht übertragbare Freibiermarken geschenkt.
Othilie: Alles paletti?
Mirjana: Alles im erträglichen Rahmen. Das übliche, blaue Augen, Hautabschürfungen, Kratzer, Bisswunden usw.
Othilie: Also der ganz normale Alltag hier in „Ups“ und auf „Gut Bavaria“.
Petra: Ja leider, nur die Freizeit kommt etwas zu kurz. Und das in meinen Semesterferien. Und was steht morgen auf dem Programm?
Othilie: Das Königsschießen der Erwachsenen und der anschließenden großen Feier.
Petra: Mit der entsprechenden Vernichtung von Alkohol. Das wird wieder ein anstrengender Tag für mich.
Mirjana: Ich werde Petra natürlich unterstützen.
Polly: Das ist sehr nett.
Othilie: Und nächstes Wochenende werden wir wieder ein großes Fest haben. Und diesmal auf „Gut Bavaria“.
Mirjana: Und was wird das sein, wenn ich fragen darf?
Othilie: Ich werde ihnen das einmal ins Ohr flüstern. Es muss ja hier in diesem Zelt nicht jeder mitbekommen.
Mirjana, nach dem ihr diese Nachricht ins Ohr geflüstert wurde: Das ist wirklich ein großes Ereignis.
Geschrieben am 08.09.2021
Monika
Kapitel: 545
Ein Schützenfest ist eine offizielle Alibiveranstaltung von Waffennarren, besoffenen oder bald besoffenen Jägern oder Möchtegernheckenschützen, die meist in verschmutzten unbekannten Dörfern stattfinden. Viele Schützenfeste finden in Dörfern statt, damit man als Hindernis und zur Orientierungslosigkeit nicht etwa einen landwirtschaftsproduktionswichtigen Hahn auf dem Besen trifft, sondern den Wetterhahn auf der Kirchturmspitze. Eine Kapelle neben an kann auch Wetten abschließen, wer denn der Schützenkönig oder der Königsschütze wird. Hat die Kapelle die Wette verloren, müssen alle in Reih und Glied durch die Gassen latschen und zwischen Haus und Zaun Volkslieder von Florian Silbereisen und DJ Ötzi posaunen. Da rüber hinaus habe ich festgestellt, dass die Bayern hier viel mehr Feiertage haben als in Niedersachsen.
Tag des Bieres 23.04.
Tag der Weißwurst 16.05
Sissis Geburtstag 03.08.
Ferdis Geburtstag 04.08.
Stoibers Geburtstag 28.10.
Wiesnzeit 03.10-17.10.
Ratzes Geburtstag 23.12. (Ratzinger)
Ernennung des königlichen, von Gottes Gnaden berufenen, allmächtigen Edmund Rüdiger Stoibers zum ewigen Herrscher des Heiligen Römischen Reiches Bayerischer Nation 17.06.
Siege des FC Bayern.
Und außerdem habe ich festgestellt, dass es in Bayern nur drei Jahreszeiten gibt,
• Vor der Wies'n
• Während der Wies'n
• Nach der Wies'n (= Vor der Wies'n)
Martina stemmt ihre Waffe mit beiden in die Höhe und stieß einen Freudenschrei aus, mit der gleichzeitig ihre ganze Anspannung verflogen war.
Der Rumpf des Vogels lag unwiderruflich komplett auf den Boden.
Martina legte das Gewehr ab, und vergrub das Gesicht weinend in ihre Hände.
Was für Emotionen wurden bei Martina freigesetzt. Sie blickte nach oben, so als wollte sie dem Herrgott danken.
Sie dachte an die Zeit, als sie vor fast genau einem Jahr die Mutter und ihre Geschwister in Deppendorf verließ, um angstvoll eine Lehre im München bei ihren Tanten und dem Onkel anzufangen.
Und nun dieser großartige Erfolg, den sie sich herbeisehnte.
Kurz darauf lag sie für Glück weinend in den Armen ihrer Angehörigen, ihrer Freunde und die vielen bekannten Personen, die natürlich alle das Schießen beobachtet hatten. Jegliche Last schien von ihr abgefallen zu sein wie ein Apfel vom Baum.
Mirjana: Ich habe selten eine Person gesehen, die gleichzeitig so ein strahlendes Lächeln, und so viele Freudentränen im Gesicht aufweist. Ich freue mich mit für sie mit ganzem Herzen. Ich habe etwas Schönes für dich mitgebracht. Ich habe fast damit gerechnet, dass du als Kunstschütze erfolgreich bist. Und das trotz deiner Verletzung. Es gibt sicherlich keine Person die es mehr verdient hat als du.
Martina noch mehr strahlend: Danke, danke, danke, dass ist unglaublich nett von dir. Lege mir den Schmuck doch bitte schon einmal an. Er ist in der Tat wunderschön.
Othilie: Wie schon angedeutet, haben wir für dich auch etwas besorgt. Das kommt später bei der Siegerehrung. Den Karton können wir schlecht hier herumschleppen. Er ist zu unhandlich.
Joggeli: Die Krönungs-Feierlichkeit für die Kinder und die Jugend findet um 20 Uhr im Festzelt statt. Die Uhr zeigt gegenwärtig 17 Uhr. Der Vogel fiel übrigens um 16 Uhr 48. Das wird in der Chronik schriftlich festgehalten. Darüber hinaus gibt es natürlich ein interessantes Abend-Programm. Für 18 Uhr 30 habe ich ein Abendessen hier im Clubheim organisiert. Für alle Personen unser Gruppe, einschließlich der Waisenkinder. Also geschlossene Gesellschaft. Das Menü hat unsere Küche von „Gut Bavaria“ zusammengestellt.
Pommes mit Jägerschnitzel mit frischen Salat (Garantiert Öko-Anbau vom landwirtschaftlichem Besitz „Gut Bavaria“), sowie eine Eisbombe aus frischer Milch ebenfalls von den kräftig in Futter stehenden Milchkühen vom gleichen Landsitz der Hoffmann-Group, waren die Speisen die angeboten wurden.
Danach nahm Martina strahlend seine Geschenke entgegen, die ihm von Seitens aller Familienmitglieder überreicht wurden. Das sie für seine Modelleisenbahn bestimmt waren, ist sicherlich keine Überraschung. Wie zum Beispiel diese Lok, mit der Tante Polly auf einer Dienstreise auch schon gefahren ist.
Ae 6/6 11407 Aargau
Darüber hinaus bekam sie für ihre Anlage noch diesen Triebwagenzug der Niederländischen Eisenbahn.
Märklin Triebwagen 3070
Aber auch in Sachen Mode war die Familie großzügig. Unter anderem mit diesem schicken Kleid.
Othilie: James, wie ich gesehen habe, hast du jede Menge Fotos zur Erinnerung gemacht?
James: Und ob, Ich habe vier Filme belichtet. Ich werde sie noch heute Abend oder morgen früh noch entwickeln. Es kommen aber sicherlich heute und die restlichen Tage noch einige hinzu. Das werden alles wertvolle Erinnerungsfotos für die Ewigkeit.
Heike: Einige davon kommen dann bestimmt in unsere Ahnengalerie.
Othilie: Garantiert.
Heike: Was muss ich tun, um ebenfalls in dieser Ahnengalerie aufgehängt zu werden.
Martina: Entweder einen Mord, oder dir alternativ einmal gründlich die Ohren zu waschen. Die zweite Möglichkeit wäre natürlich besser.
Hier ein Foto der Ahnengalerie auf „Gut Bavaria“
Polly: In der Tat hängen dort, oder besser gesagt, sind dort die Leinwand-Portraits unserer Ahnen und Urahnen unserer Adelsfamilie „von Hoffmann“ zu sehen.
Inge: Diese Ahnengalerie habe ich bei euch noch nie gesehen.
Martina: Dann wird es unbedingt mal Zeit, dass du sie dir anschaust. Sie ist in der 1. Etage im Westflügel. Also weit genug entfernt von deinem Zimmer mit der immer sperrangelweiten Türe im Ostflügel. Da steckt System hinter, warum die Galerie im anderen Flügel untergebracht ist. Unsere Besucher sollen nicht mit deiner Unordnung konfrontiert werden.
Inge: Ja natürlich „Fräulein von Hoffmann“. Ich habe übrigens in meinem Zimmer ebenfalls eine Galerie.
Martina: Mit den Bildern von den „Beatles“.
Othilie: Kommen wir jetzt wieder zu dem wesentlichen, weswegen wir hier sind.
Heike: Danke, dass sehe ich auch so. Man kommt ja zu nichts hier.
Ingrid leise zu Polly: Woher hat sie dieses vorlaute Mundwerk.
Polly: Eindeutig von der Schule. Sie ist ja dort auch Klassensprecherin.
Heike: Ich wollte sagen, dass ich mit meiner Polaroid-Kamera auch Bilder gemacht habe.
James: Ich schau sie mir mal an, vielleicht können wir einige davon gebrauchen.
Mit Verlaub Heike. Meistens sind dort nur halbe Köpfe, und Leute ohne Köpfe zu sehen.
Halt, das ist ja interessant.
Auf mehreren Fotos ist der Sohn Karl Bertl also der Sohn von unserem amtierenden Schützenkönig Herr Moltke zu sehen, wie er sich an dem Schlagbolzen sowie an der Justiereinrichtung des ersten Gewehres von Martina zu schaffen macht. Und Herr Moltke gibt ihm dabei Sichtschutz, so dass Karl von den anderen Schützen nicht gesehen werden kann. Mensch Heike, noch nie waren Fotoaufnahmen von dir so wertvoll.
Heike: Ich wusste gar nicht was ich alles fotografiert habe. Ich habe einfach drauflos geknipst.
James: In jedem Fall hast du einen Volltreffer gelandet. Ich lasse die Bilder in unserem Kreis mal herumgehen mal herumgehen.
So geschah es auch.
Othilie: Es stellt sich jetzt für uns die Frage wie wir weiter vorgehen sollen. Ich möchte nicht unbedingt, dass der kommende Abend im Schützenzelt durch einen Skandal auffliegt. Dies hat Martina und die anderen Schützen bzw. Gäste nicht verdient. Was sagst du Joggeli als Vereinspräsident dazu?
Joggeli: Absolut richtig, ich werde ihm erst zum Ende des heutigen Festes mit dem Vorwurf der Manipulation aussetzen. Ein Ausschluss-Verfahren aus dem Verein für alle zwei Personen wird die Folge sein. Durchgehenlassen können wir das in keinem Fall. Denn es ist ein Skandal.
Hauptwachtmeister Schultz: Und ich werde in der Zwischenzeit die Fingerabdrücke auf dem manipulierte Gewehr entnehmen. Und später natürlich noch die Fingerabdrücke von den beiden Beschuldigten Personen.
Othilie: Bis dahin werden wir aber alle gemeinsam das Fest genießen. Lasst euch nicht anmerken, dass wir des Rätsels Lösung gefunden haben. Dann lasst uns jetzt gemeinsam zum Festzelt gehen.
Polly: Wir sind alle bereit, und wieder dem festlichen Anlas entsprechend eingekleidet. Wir werden uns gleich in einer Reihe vor dem Festzelt aufstellen, während die Schützenbrüderschaften zu Ehren der neuen Kinder bzw. unserer neuen Jugendschützenkönigin Martina an euch und an uns vorbeimarschieren werden.
Martina: Tante Polly, du siehst großartig in deinem neuen langen Kleid aus. Und alle anderen auch. Jedenfalls freue ich mich ganz besonders, dass du meine ganz persönliche Begleitung bist.
Polly: Das war ja schon seit langem so geplant. Zu deiner anderen Seite steht Mirjana. Du bist also würdig eingerahmt. Jetzt aber Aufstellung nehmen. Sie kommen schon mit großem Tam, Tam anmarschiert. Man hört sie schon von weitem.
Schützenfest Overhetfeld: Parade
Martina: Kann es sein, dass dieser Stechschritt, an dem sie gerade an uns vorbeimarschieren, nicht etwas übertrieben ist? Ich komme mir vor wie in einer militärischen Diktatur.
Joggeli: Das hat etwas mit einer jahrhundertealten Tradition zu tun. Die Schützenvereine gibt es seit dem 15. Jahrhundert.
Info:
Was nur wenige wissen: Schützenvereine und auch die damit verbundenen Schützenfeste haben in Deutschland eine lange Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Dadurch ist es möglich, dass die ältesten, heute noch existierenden Schützenvereine mit aktiven Mitgliedern mehrere hundert Jahre alt sind.
Die ursprüngliche Funktion und Aufgabe der Schützen bestand darin, die Städte vor Unbill zu schützen. Dafür waren einige ausgewählte Männer zuständig, die verlässlich waren und gut mit den Waffen umgehen konnten. Die Städte konnten also sicher sein, sich gegen Banden von Plünderern zur Wehr setzen zu können.
Schützenvereine und der Lauf der Zeit
Im Laufe der Zeit gab es einige Änderungen in Struktur und Organisation. Die Schützenvereine, wie man sie heute kennt, entstanden im 19. Jahrhundert. In der Zeit des Vormärz (1815 – 1848) waren die organisierten Schützen eine Art Bürgerwehr gegen die einzelstaatliche Fürstenherrschaft. Ein Schütze zu sein war quasi Bürgerpflicht und sicherte die bürgerliche Freiheit.
In der Zeit des Nationalsozialismus kehrte sich dieses Verhältnis um. Nun sollte der „gute“ Bürger, der in staatlichen Wehrvereinen organisiert war, gerade die rigide politische Klasse schützen. Für die Schützenvereine selbst begann der politische Aspekt ihrer Arbeit immer mehr in den Hintergrund zu treten.
Der zweite Weltkrieg war für viele Schützenvereine eine radikale Zäsur. Wer es vermochte, begann danach ganz von vorn. Neue Waffen mussten angeschafft, die Ausrüstung modernisiert werden.
Später wurden die Treffen der Schützen zu einem wichtigen Bestandteil der Festkultur in den Gemeinden. Die Schützen sorgten für soziale Integration und pflegten die Gemeinschaft beim gemeinsamen Sport. Dieser wichtige Aspekt hat sich bis heute gehalten. Auch wenn manche Schützenvereine mit schwindenden Mitgliederzahlen zu kämpfen haben, halten sie dennoch eine bedeutsame Tradition lebendig.
Mitglied im Schützenverein und die Frage: Warum?
Warum sollte man heute in einen Schützenverein eintreten, oder gar einen gründen?
Der wichtigste Grund für die Mitgliedschaft in einem Schützenverein ist die Gemeinschaft! Hier bekommt jedes Mitglied ein abwechslungsreiches und stabiles, soziales Leben. Auch wenn die Schützenvereine von außen meistens als reine „Feier“-Vereine angesehen werden, steht doch viel mehr dahinter. Man hält zusammen und unterstützt sich auch über das Vereinsleben hinaus.
Was alle Schützen eint ist natürlich die Faszination für Waffen und das Schießen. Ein Schützenverein ist heute die einzige Möglichkeit für den Zivilbürger, seine diesbezüglichen Fertigkeiten zu schulen und zu verbessern. Natürlich ist das Hobby Feuerwaffen in Deutschland strengen gesetzlichen Regelungen unterworfen. Jeder Schütze muss eine Waffenbesitzkarte beantragen und bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um diese erhalten zu können. Beispielsweise ist das polizeiliche Führungszeugnis dafür von Bedeutung. Auch die im Schützenverein verwendeten Waffen selbst unterliegen strengen Regelungen. Welche Waffen sind hier erlaubt?
Zum Einstieg kommen meist Luftpistolen zum Einsatz. Das umständliche Spannen durch Hineindrücken des Laufes in die Waffe ist heute nicht mehr nötig. Moderne Luftpistolen sind einfacher zu bedienen. Wenn sie geladen sind, wird aus 10 Metern Entfernung auf eine recht große Zielscheibe geschossen. Dabei wird die Luftpistole nur mit einer Hand gehalten.
Die nächste Stufe für jeden Schützen ist das Schießen mit einem Luftgewehr. Hiermit werden Diabolos mit Kaliber 4,5 mm, Rundkugeln mit Kaliber 4,4 mm oder Haar- oder Federbolzen verschossen.
Wer gut mit diesen Waffen umgehen kann und alle Voraussetzungen erfüllt, kann mit einer scharfen Waffe, nämlich einem Kleinkalibergewehr, das Schießen üben. Alle Übungen dürfen nur auf dem Gelände des Vereins und unter den Augen einer Aufsichtsperson vollzogen werden. Quelle: vereinsbedarf deitert.de
Wieder zurück zu den Schützen in „Ups“ und vor allen Dingen zu der Hoffmann-Group.
Nach der Parade ging es wieder in das Schützenzelt, wo dann erstaunlicherweise wieder einige Ansprachen gehalten wurden, in dem natürlich auch vor einer „Unterhopfung“ gewarnt wurde.
Damit das nicht passiert, wurde am Zelteingang dieses Schild angebracht:
Ich kann die Leser aber beruhigen, es ging auf diesem Fest alles seinen gewohnten Gang. Wie in jedem Jahr auch. Die zahlreichen Dixi-Toiletten hatten zahlreichen Zulauf.
Natürlich wurde nicht nur feste getrunken, sondern auch Feste gefeiert. Und davon profitierte u. a. auch Jungschützenkönigin Martina. Nicht nur einmal wurde seitens der Musikkapelle ein Tusch für sie gespielt.
Einer der Höhepunkte war auch der Auftritt der Tanzgarde der 1.KG Bau-Weiß Ups.
Die Tanzgarde erfreute sich in „Ups“, sowie in den Nachbargemeinden, als auch schon mittlerweile in ganz Oberbayern ganz große Beliebtheit. Sie wurde auch außerhalb der Karnevalszeit sehr oft gebucht (Mittlerweile wird schon an einer Kindergarde gearbeitet). Die Marketingbemühungen von Tante Polly zwecks Buchungen sorgten für einen ungeahnten Aufschwung der Girls. Maßgebend waren aber die hervorragenden Tanzdarbietungen der Garde, die auch außerhalb der Karnevalssession großen Anklang fand. Hier wurde dann keine Gardetänze vorgeführt, sondern Show-Tänze der verschiedensten Art. Wie auch in diesem Moment, als die Garde auf der Bühne stand.
Kán – Kán
CanCan Garde-Showtanz (TEIL_2)
Natürlich kam die Garde nicht umhin, einen Tanz aus ihrem Karnevalsprogramm zu präsentieren.
Victoriagarde Knielingen | Badisch-Pfälzische Fasnacht aus Frankenthal
Diesen Tanz animierten wohl einige angetrunkene Gäste, aus dem Publikum, sich lautstark bemerkbar zu machen. Das waren hauptsächlich Jugendliche, aber auch erwachsene Personen, die sich unflätig benahmen.
Ausziehen, ausziehen, ausziehen.
Das war nur ein Wort unter vielen Ausdrücken welches den Mädchen der Garde entgegengeschleudert wurde.
Als das nicht aufhörte, sah sich Tina als Trainerin genötigt, mitten während des Tanzens die Vorführung abzubrechen. Dieses Scenario ist ihnen bisher nie wiederfahren.
Tina trat an das Mikrophon, welches vor ihr auf der Bühne stand, und richtete einige „Grußworte“ an die Besucher. Hier ihre Ansprache:
Verehrte Gäste, liebe Festteilnehmer,
als Trainerin unserer Tanzgruppe sehe ich mich genötigt, unsere Vorführung abzubrechen. Die meisten unter ihnen werden mir sicherlich rechtgeben wenn ich behaupte, dass die hier unter die Gürtellinie gefallenen Worte und Zwischenbemerkungen auf einer Veranstaltung nichts aber auch gar nichts verloren haben. Dabei ist es gleichgültig wo dies geschieht. Ob bei einer Karnevalsveranstaltung, oder wie hier geschehen, auf dem Fest des Schützenvereins, wo man sich vorgenommen hatte, einen adäquaten Rahmen für die Ehrung der Jungschützen zu vollziehen. Wenn sich die Stimmung zum positiven ändern sollte, sind wir gerne bereit über einen weiteren Versuch bezüglich unserer Vorführung nachzudenken.
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.
Der anschließende große Applaus aus dem Publikum war der Beweis dafür, dass Tina mit ihrer kurzen aber prägnanten Ansprache die richtigen Worte gefunden hatte.
Anschließen ging die Garde mit Tina an der Spitze zu dem Tisch der Ehrengäste, die hauptsächlich aus der Hoffmanngruppe bestand.
Mirjana: Tina, absolut richtig das Verhalten von dir. Ich wäre auch von der Bühne heruntergegangen.
(So sahen das natürlich auch alle anderen Personen der Familie).
James: Wenn ihr euch dazu entscheiden solltet, noch einen Versuch bezüglich eurer Darbietung zu machen, sage mir früh genug Bescheid. Wir werden dann überall im Zelt Leute postieren, die das Publikum genau beobachtet. Das ist bei über 1.000 Gästen sicherlich fast ein Ding der Unmöglichkeit, aber ein Versuch ist es allemal währt.
Ungefähr eine Stunde später betrat die Garde dann tatsächlich wieder die Bretter die die Welt bedeuten. Also die Bühne. Und das unter dem tosenden Applaus der Zuschauer.
Diesmal aber waren verstreut unter den Besuchern etliche Personen aus dem Schützenverein, die das Publikum konzentriert im Auge behielten. James und Eddy bewachten den Ausgang des Festzeltes.
Die ersten zwei Minuten der Darbietung des Gardetanzes gingen ohne Zwischenbemerkungen über die Bühne.
Doch dann waren wieder vereinzelte Schmähungen und anstößige Laute zu hören. Tina hatte den Auftrag, wenn dies der Fall sein sollte, einfach weiter zu tanzen. Denn wahrscheinlich nur so konnten die Übeltäter ausfindig gemacht werden.
Und so war es auch. Die Übeltäter ahnten sehr wohl, dass sie sich den Zorn des fairen Publikums zugezogen hatten, denn sie versuchten nun auf dem schnellsten Weg das Zelt zu verlassen. Hier trafen sie dann auf zwei Personen, die ich schon namentlich erwähnt hatte.
Nur leider war es zahlenmäßig ein ungesundes Verhältnis, welches unsere „Sanitätsgefreite“ Petra später sarkastisch bestätigte.
Petra: Es wäre auch zu schön gewesen, wenn ich tatsächlich mal einen geruhsamen Tag hätte verbringen dürfen.
Was war denn nun geschehen:
James und Eddy erwarteten am Zeltausgang die flüchtenden Jugendlichen. Und das waren zirka 15 Personen. Als die beiden das bemerkten, forderten sie über die Funksprechgeräte entsprechende Verstärkung an. Bis die Verstärkung eintraf, gab es erst einmal ordentlich einen auf die „Mütze“. Diese Übermacht war nun wirklich zu groß.
Joggeli, Hauptwachtmeister Schultz, Frank Langer, einige Personen der freiwilligen Feuerwehr, Sven!!!!!, und Waisenkind Jürgen!!!!!!, rückten schließlich an, um sich an der Keilerei zu beteiligen.
Sven und Jürgen waren die ersten Patienten im Sanitätszelt (wen verwundert es), während draußen die Kampfmaßnahmen noch in vollem Umfang anhielten.
Nach einiger Zeit konnte man sortieren. Einige Ruhestörer saßen schließlich im angeforderten Mannschaftsbus der Polizei, und andere wiederrum verbrachten ihre wertvolle Zeit im Sanitätszelt. Um auch hier Gut und Böse zu trennen, damit nicht neue Kampfhandlungen aufflammen würden, wurden beide Gruppen getrennt voneinander behandelt.
Zum Glück waren genügend Blutkonserven vorhanden.
Unterstützung bekam Petra von Polly und Mirjana, die ihren Job einwandfrei erledigten. Alle drei Personen bekamen anschließend noch, am gleichen Abend, den Ehren-Orden für besondere Dienste vom Schützenvereinsvorsitzenden Joggeli Hoffmann überreicht. Zusätzlich bekamen sie noch 10 (In Worten: zehn) nicht übertragbare Freibiermarken geschenkt.
Othilie: Alles paletti?
Mirjana: Alles im erträglichen Rahmen. Das übliche, blaue Augen, Hautabschürfungen, Kratzer, Bisswunden usw.
Othilie: Also der ganz normale Alltag hier in „Ups“ und auf „Gut Bavaria“.
Petra: Ja leider, nur die Freizeit kommt etwas zu kurz. Und das in meinen Semesterferien. Und was steht morgen auf dem Programm?
Othilie: Das Königsschießen der Erwachsenen und der anschließenden großen Feier.
Petra: Mit der entsprechenden Vernichtung von Alkohol. Das wird wieder ein anstrengender Tag für mich.
Mirjana: Ich werde Petra natürlich unterstützen.
Polly: Das ist sehr nett.
Othilie: Und nächstes Wochenende werden wir wieder ein großes Fest haben. Und diesmal auf „Gut Bavaria“.
Mirjana: Und was wird das sein, wenn ich fragen darf?
Othilie: Ich werde ihnen das einmal ins Ohr flüstern. Es muss ja hier in diesem Zelt nicht jeder mitbekommen.
Mirjana, nach dem ihr diese Nachricht ins Ohr geflüstert wurde: Das ist wirklich ein großes Ereignis.
Geschrieben am 08.09.2021
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Okt 02, 2022 8:51 pm
Liebe Leser,
ich hoffe das euch die Geschehnisse auf dem Schützenfest in "Ups" gut gefallen haben.
Es wird aber wie gewohnt interessant weiter gehen.
Zwar nicht auf gem Schützenfest, aber dafür auf "Gut Bavaria".
Monika
ich hoffe das euch die Geschehnisse auf dem Schützenfest in "Ups" gut gefallen haben.
Es wird aber wie gewohnt interessant weiter gehen.
Zwar nicht auf gem Schützenfest, aber dafür auf "Gut Bavaria".
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Di Okt 04, 2022 6:14 pm
Eilmeldung......Eilmeldung........Eilmeldung.......Eilmeldung.......Eilmeldung.......Eilmeldung......Eilmeldung......Eilmeldung......Eilmeldung
Liebe Leser,
auf "Gut Bavaria" wird es am Freitag hoch hergehen.
Denn man hat festgestellt, dass die Familie Hoffmann gräflichen Ursprungs ist.
Auf Grund dieser Tatsache, werden am Freitag sämtliche berühmten Gräfinnen und Grafen Deutschlands auf dem Gut äh Schloss ihren Besuch abstatten.
Auch die berühmte Gräfin von Tut und Taugst nichts, pardon, von Thurn und Taxis wird anwesend sein.
Zum Thema:
Natürlich muss auch ein entsprechendes Wappen auf dem First des Hauses angebracht werden.
Hier das Wappen der gräflichen Familie Hoffmann
Dieser Irrtum ist mir ausgesprochen peinlich.
Hier nun das richtige Wappen der von nun an gräflichen Familie Hoffmann
Auf Grund dieses Anlasses werden alle jugendlichen Personen natürlich adäquat eingekleidet.
In diesen Kreisen ist das so üblich
Ganz wichtig:
Ich bitte alle Leser, unsere Polly in Zukunft unbedingt mit Frau Gräfin anzusprechen.
Schreibt euch das hinter die Ohren:
Frau Gräfin Polly Hoffmann. (das von und zu lassen wir mal großzügiger Weise weg)
Ebenso wird in Zukunft das Anwesen nicht mehr als "Gut Bavaria" deklariert, sondern "Schloss Bavaria".
Ich hoffe, dass sich Frau Gräfin Polly Hoffmann, trotz der anstehenden Festlichkeiten melden wird.
Eure bodenständig gebliebene Monika
Liebe Leser,
auf "Gut Bavaria" wird es am Freitag hoch hergehen.
Denn man hat festgestellt, dass die Familie Hoffmann gräflichen Ursprungs ist.
Auf Grund dieser Tatsache, werden am Freitag sämtliche berühmten Gräfinnen und Grafen Deutschlands auf dem Gut äh Schloss ihren Besuch abstatten.
Auch die berühmte Gräfin von Tut und Taugst nichts, pardon, von Thurn und Taxis wird anwesend sein.
Zum Thema:
Natürlich muss auch ein entsprechendes Wappen auf dem First des Hauses angebracht werden.
Hier das Wappen der gräflichen Familie Hoffmann
Dieser Irrtum ist mir ausgesprochen peinlich.
Hier nun das richtige Wappen der von nun an gräflichen Familie Hoffmann
Auf Grund dieses Anlasses werden alle jugendlichen Personen natürlich adäquat eingekleidet.
In diesen Kreisen ist das so üblich
Ganz wichtig:
Ich bitte alle Leser, unsere Polly in Zukunft unbedingt mit Frau Gräfin anzusprechen.
Schreibt euch das hinter die Ohren:
Frau Gräfin Polly Hoffmann. (das von und zu lassen wir mal großzügiger Weise weg)
Ebenso wird in Zukunft das Anwesen nicht mehr als "Gut Bavaria" deklariert, sondern "Schloss Bavaria".
Ich hoffe, dass sich Frau Gräfin Polly Hoffmann, trotz der anstehenden Festlichkeiten melden wird.
Eure bodenständig gebliebene Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Okt 05, 2022 8:38 pm
Liebe Leser,
die nächsten beiden Teile (443 + 444) der,
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen wieder am nächsten Freitag, den 07.10.2022.
Viel Vergnügen
Monika
die nächsten beiden Teile (443 + 444) der,
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen wieder am nächsten Freitag, den 07.10.2022.
Viel Vergnügen
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Okt 06, 2022 3:56 pm
Im Moment, liebe Leser,
befindet sich die Hoffmann
-Group auf großer Norwegenreise (Oktober/November 1965).
Und das mit 5 großen Wohnmobilen.
Nach dem Besuch beim norwegischen König Olav V, geht es auf großer Tour.
Zweites Ziel ist das Geiranger-Fjord.
Eine fantastische Gegend, wo es mich auch sofort hinziehen könnte.
Eine Reise, die die 33 Personen nie mehr vergessen werden.
Monika
befindet sich die Hoffmann
-Group auf großer Norwegenreise (Oktober/November 1965).
Und das mit 5 großen Wohnmobilen.
Nach dem Besuch beim norwegischen König Olav V, geht es auf großer Tour.
Zweites Ziel ist das Geiranger-Fjord.
Eine fantastische Gegend, wo es mich auch sofort hinziehen könnte.
Eine Reise, die die 33 Personen nie mehr vergessen werden.
Monika
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Okt 06, 2022 5:10 pm
Hi Moni
Da ist dir ein fehler unterlaufen denn ich stamme von irischem adel und darum wäre Countess Polly richtig.
Oder Lady Polly geht natürlich auch.
Leider musste ich feststellen das die junge dame auf dem bild keine tights trägt.
Ich bitte das noch nachzubessern denn ich werde speziell darauf achten.
Eine gute alte freundin wie du darf mich selbstverständlich weiter ohne titel ansprechen.
Liebe grüsse deine
Da ist dir ein fehler unterlaufen denn ich stamme von irischem adel und darum wäre Countess Polly richtig.
Oder Lady Polly geht natürlich auch.
Leider musste ich feststellen das die junge dame auf dem bild keine tights trägt.
Ich bitte das noch nachzubessern denn ich werde speziell darauf achten.
Eine gute alte freundin wie du darf mich selbstverständlich weiter ohne titel ansprechen.
Liebe grüsse deine
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Okt 06, 2022 7:27 pm
Sehr geehrte Frau Gräfin von Gottes Gnaden.
Ich bin dir überaus dankbar dafür, dass ich dich weiterhin mit Polly anreden darf.
Ich kann dir aber versprechen, das wenn der Hochadel „Schloss Bavaria“ 3 Tage später wieder verlässt, wieder die gewohnten Anredefloskeln üblich sind.
Nur gerade jetzt, wo am Samstag 1 Milliarde Menschen via Liveübertragung im Fernsehen weltweit die Prunk-Gala auf „Schloss Bavaria“ verfolgen kann,
die Leser vom Forum „Pretty Fashion natürlich auch,
wird man noch die fürstlichen Anreden gebrauchen. Danach geht alles wieder seinen gewohnten Gang.
Selbstverständlich müssen alle anwesenden Personen bei dieser Gala adäquat gekleidet sein. Stichwort: Fernsehen.
(Unsere Leser selbstverständlich auch).
Hier einmal vorweg ein paar Fotos.
Du bist auf dem dritten Foto zusammen mit Graf von Padberg, einem alten westfälischen Uradelsgeschlecht, zu sehen.
Sicherlich hast du schon von ihm gehört.
Kurz vor den Feierlichkeiten
Hoffentlich gefällt dir das relativ kurze Kleid, welches ich dir schon herausgelegt habe
Und hier mehrere Adelsgeschlechter aus diversen Häusern
Das Portrait im Hintergrund: Ein altes Adelsgeschlecht des Grafen von Hoffmann
Mit untertänigsten Grüßen
Deine Moni
PS: Da ist mir mit den Tighs tatsächlich ein unverzeihlicher Irrtum unterlaufen, den ich zutiefst bedaure.
Ich hoffe, dass du mir verzeihen kannst
Das liegt daran, dass ich schon ganz aufgeregt bin.
Mit untertänigsten Grüßen
Deine Moni
Ich bin dir überaus dankbar dafür, dass ich dich weiterhin mit Polly anreden darf.
Ich kann dir aber versprechen, das wenn der Hochadel „Schloss Bavaria“ 3 Tage später wieder verlässt, wieder die gewohnten Anredefloskeln üblich sind.
Nur gerade jetzt, wo am Samstag 1 Milliarde Menschen via Liveübertragung im Fernsehen weltweit die Prunk-Gala auf „Schloss Bavaria“ verfolgen kann,
die Leser vom Forum „Pretty Fashion natürlich auch,
wird man noch die fürstlichen Anreden gebrauchen. Danach geht alles wieder seinen gewohnten Gang.
Selbstverständlich müssen alle anwesenden Personen bei dieser Gala adäquat gekleidet sein. Stichwort: Fernsehen.
(Unsere Leser selbstverständlich auch).
Hier einmal vorweg ein paar Fotos.
Du bist auf dem dritten Foto zusammen mit Graf von Padberg, einem alten westfälischen Uradelsgeschlecht, zu sehen.
Sicherlich hast du schon von ihm gehört.
Kurz vor den Feierlichkeiten
Hoffentlich gefällt dir das relativ kurze Kleid, welches ich dir schon herausgelegt habe
Und hier mehrere Adelsgeschlechter aus diversen Häusern
Das Portrait im Hintergrund: Ein altes Adelsgeschlecht des Grafen von Hoffmann
Mit untertänigsten Grüßen
Deine Moni
PS: Da ist mir mit den Tighs tatsächlich ein unverzeihlicher Irrtum unterlaufen, den ich zutiefst bedaure.
Ich hoffe, dass du mir verzeihen kannst
Das liegt daran, dass ich schon ganz aufgeregt bin.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Okt 07, 2022 10:38 am
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Gut Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 443
Kapitel: 546
Montag, der 02.08.1965
Geburtstagskinder vom 2. August 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1923 Schimon Peres
wurde an diesem Tag 42 Jahre alt
1928 Luigi Colani
wurde an diesem Tag 37 Jahre alt
1932 Peter O'Toole
wurde an diesem Tag 33 Jahre alt
1939 Ursula Karusseit
wurde an diesem Tag 26 Jahre alt
1942 Isabel Allende
wurde an diesem Tag 23 Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/2-august-1965
Was war am 02. August 1965
Welcher Wochentag war der 2.8.1965, der 02. August 1965 war ein Montag
2.8.1965
Die britische Regierung verordnet eine drastische Senkung der Zahl jährlicher Arbeitsbewilligungen für farbige Einwanderer aus Commonwealth-Staaten. Künftig sollen nur noch 7000 Commonwealth-Bürger – gegenüber 25 000 in den Vorjahren – Arbeitsbewilligungen erhalten.
2.8.1965
Erstmals erscheinen Werke von bundesdeutschen Autoren der “Gruppe 47” in ungarischer Sprache. Es handelt sich um Heinrich Bölls Erzählungen “Dr. Murkes gesammeltes Schweigen” und Paul Schallücks Roman “Engelbert Reinecke”.
2.8.1965
Wald- und Flächenbrände an der französischen Riviera zwischen Toulon und St. Tropez fordern zwei Todesopfer und zwölf Verletzte.
Nach den Feierlichkeiten ist vor den Feierlichkeiten.
So ungefähr kann man diese Aussage bezeichnen, denn Othilie lädt alle Mitglieder der Familie, sowie der große Freundeskreis, und auch diesmal etliche Bedienstete des Hauses, zu einer „Außerordentlichen parlamentarischen Sitzung“ im „Konferenzraum“ oder besser gesagt, Partyraum des Hauses ein.
Diese Einladung war absolut verbindlich und konnte nur durch höhere Gewalt ausgeschlagen werden.
Punkt 20 Uhr 15 klingelte Joggeli (Sitzungspräsident) mit seinem Glöckchen, was so viel bedeutet, dass nun jegliche Konversation eingestellt werden sollte. Augenblicklich war es still im Konferenzraum. Zu hören war nur noch der Bar-Keeper, der das Eis für den Whisky vorbereitete.
(Im Hintergrund zusehen die Whiskysammlung von Onkel Joggeli). Darunter auch die geschmuggelte Ware aus Schottland, Irland, USA, und der Volksrepublik Usbekistan.
Vor jeder Nase, bzw. Person lag ein vorgedrucktes Blatt, auf dem die heutigen Tagesordnungspunkte standen.
Bedruckt war das Blatt mit einem gräflichen Wappen
Verzeihung, falsches Foto. Hier nun das richtige Foto mit dem Wappen und den Tagesordnungspunkten.
Punkt 1:
Nachbesprechung und Aufarbeitung des Wochenendes.
Punkt 2:
Programm des bevorstehenden Wochenendes.
Punkt 3:
Verschiedenes
Heike: So viel steht ja nun nicht darauf. In denke mal, dass wir uns in einer Stunde unsere Krimiserie im Fernsehen anschauen können.
Petra: Pssssssssssssssssssch,
Onkel Joggeli setzt zu seiner Rede an.
Heike: Dann können wir den Krimi vergessen. Das wird dauern.
Joggeli: Hiermit eröffne ich unsere „Außerordentliche Sitzung“ am 02.08.1965, die heute etwas länger dauern wird.
Die heutigen Tagesordnungspunkte könnt ihr auf dem Blatt ersehen, welches vor euch liegt. Desgleich bitte ich euch, eure Vor-und Zunamen auf der Anwesenheitsliste zu vermerken, und sie dann reihum herumgehen zulassen.
Heike: Nach rechts oder nach links weiterreichen?
Joggeli: Völlig egal. Nun denn, Schriftführerin bzw. Protokollführerin des heutigen Abends wird diesmal Tante Polly sein, die links neben mir sitzt.
Heike: Ich habe sie sofort erkannt.
Othilie: Heike, nehme bitte deine Finger aus der Nase, und kaue auch nicht noch anschließend auf deinen Fingernägeln herum.
Joggeli: Stellvertretende Sitzungspräsidentin ist heute Tante Othilie.
Heike: Auch die habe ich sofort wiedererkannt.
Joggeli: Ruhe bitte: Stellvertretende Schriftführerin ist diesmal Ingrid. Diese dürfte dir Heike, als deine Mutter bekannt sein.
Als Versammlungsleiterin habe ich Frau Trautchen Schmidt einberufen die, sobald ihr Topflappen gleich fertig gestrickt ist, uns zur Seite stehen wird.
Als stellvertretende Versammlungsleiterin fungiert heute Köchin Martha die, sobald das Rehkitz ihr Fläschchen mit Ziegenmilch leergetrunken hat, uns ebenfalls unterstützen wird.
Othilie: Kannst du nicht endlich mal anfangen. Ansonsten sitzen wir morgen noch hier. Uschi ist schon halb eingeschlafen.
Bevor ich laufend unterbrochen werde, möchte ich euch erst einmal bitten, sich von den Plätzen zu erheben, und eine Schweigeminute einzulegen. Den wiederrum ist ein wertvolles Mitglied unserer Gemeinschaft von uns gegangen.
Huhn Anni: Die Anmutige, die Begnadete, ist heute im gesegneten Alter von 12 Jahren und insgesamt 5.127 gelegten Eiern friedlich auf einem Ei sitzend von uns gegangen. Hier ein Bild von ihr:
Sie brauchte glücklicherweise keine Schmerzen zu erdulden. Soweit mir das zumindest von unserem Hahn Gottfried berichtet wurde. Anni hat in ihrem bewegten Leben, drei Ehefrauen bzw. drei Hühnerfrauen überlebt und hat immer fröhlich vor sich hin gegackert.
Huhn Anni gackert
Ich erinnere mich gerne an meine letzte Unterhaltung mit Huhn „Anni“ von vor zwei Wochen, welches ich mit meiner Super 8-Filmkamera aufgenommen habe.
Wir werden sie ehrenvoll im Gedächtnis behalten. Den Termin der Beisetzungsfeierlichkeiten werden rechtzeitig und schriftlich bekanntgegeben. Außerdem könnt ihr sie auch am Schwarzen Brett im Eingangsbereich einsehen.
Ich danke euch für eure Anteilnahme. Ihr könnt euch wieder setzen.
Joggeli: Als Gast in unserer illustren Runde darf ich hier zum ersten Mal Mirjana begrüßen, die ihre wertvolle Zeit geopfert hat, um heute dabei sein zu können.
Zwischenbemerkung: Nun hatte auch Mirjana zum ersten Mal in ihrem Leben auch ein Rehkitz auf dem Arm welches, ihr erinnert euch von den Kindern im Urlaub, in Irland aufgefunden wurde.
James und Eddy haben sich zu ihrer Sicherheit neben Mirjana platziert. Darüber hinaus wird Mirjana, ebenfalls für ihre Sicherheit, in den nächsten Nächten in meinem Zimmer schlafen.
Oooooooohhhh
Ein Raunen ging durch das fachkundige Publikum.
Joggeli: Nun möchte ich aber zu den Tagesordnungspunkten kommen, weswegen wir euch heute eingeladen haben.
Othilie: Puuuuuh, endlich. Es geschehen noch Zeichen und Wunder.
(Joggeli ließ sich keineswegs aus der Ruhe bringe).
Wir werden an diesem Wochenende, also von Freitag den 06.08.65 bis einschließlich Sonntag, den 08.08.65 hohen Besuch erwarten. Aus fast sämtlichen Fürstenhäusern dieser Republik erwarten wir hohen Besuch.
Die Namensliste der Gräfinnen und Grafen und Fürstinnen und Fürsten bzw. Adelsgeschlechter, habe ich in einem gesonderten Rundschreiben ebenfalls an das Schwarze Brett angeheftet. Damit ihr jetzt nicht alle zum Eingangsbereich rennt, werde ich euch die Namen gleich einmal vorlesen.
Vorweg aber folgendes: Im Gegensatz zu unseren europäischen Nachbarländern, wie Norwegen, Schweden oder Großbritannien, wo der Adel noch lebt und gelebt wird, hat er in Deutschland keine offizielle und juristische Bedeutung mehr. Eigentlich. Nach dem Ende des ersten Weltkrieges vor gut 47 Jahren mit der Weimarer Verfassung wurden Adelswürden und damit einhergehende Vorrechte abgeschafft, und nur die alten Titel, als Bestandteil des bürgerlichen Namens, durften von früheren Adeligen behalten werden. Dennoch übernehmen die rund 3.000 existierenden deutschen Adelsfamilien wichtige gesellschaftliche Aufgaben, halten und bewahren Kulturgüter, wie z.B. Schlösser, Burgen und gewaltige Kunstsammlungen, engagieren sich häufig in gemeinnützigen Stiftungen, pflegen zum Teil jahrhundertelange Traditionen und Familienhistorien und bewirtschaften enorme Wald-, Agrar- und Forstgebiete.
August Wittgenstein (Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg)
Mariae Gloria Prinzessin von Thurn und Taxis
Herzog Leopold-Engelbert von Arenberg,
Prinz Ernst August von Hannover
Joggeli: Hierzu möchte ich noch folgendes bemerken: Dieses Adelsgeschlecht sind die Welfen, die das älteste Fürstenhaus in Europa darstellen. Sie waren mal die Herzöge von Bayern, Kaiser des Heiligen Römischen Reichs und stellen sogar mit ihrer in Windsor umbenannten Verwandtschaft bis heute das britische Königshaus. Das Haus verfügt über großen land- und forstwirtschaftlichen Besitz und ist u.a. Eigentümer des Schlosses Marienburg, dem wichtigsten Besitz der Familie, und des Fürstenhauses in Hannover-Herrenhausen.
Darüber hinaus haben sich folgende Personen bei uns angemeldet:
Nathalie von Siemens: Vorstandssprecherin der Siemens-Stiftung und Mitglied des Aufsichtsrats der Siemens AG.
Heike: Ach darum haben wir unsere Elektro-Herde, Wasch-Maschinen und Spül-Maschinen so günstig einkaufen können.
Joggeli: Nein, wir haben Wertmarken dafür bekommen. Wobei unsere Chef-Köchin Martha seit mehreren Monaten beschäftigt ist, sie in die Gutscheinhefte einzukleben. Also wie jeder normale Bürger auch.
Heike: Wir sind aber keine normalen Bürger.
Othilie: Mit dieser Ansicht hat Heike vollkommen Recht. Dafür bohrt sich Heike zu oft in der Nase. Wie just in diesem Moment auch wieder.
Joggeli: Nun aber weiter mit der Gästelist: Graf Guido Henckel Fürst von Donnersmarck wird auch bei uns erscheinen. Henckel von Dommersmarck ist eine deutsch-österreichische Adelsfamilie mit einer 500 Jahre alten Geschichte. Heike. Ich nehme die Frage vorweg, der Graf ist nicht Besitzer der Henkel-Werke in Düsseldorf. Der Graf ist also weder verwandt oder verschwägert mit dem Industriezweig Henkel. Unser Waschmittel, also Persil, kaufen wir wie ganz gewöhnliche Menschen bei Aldi ein. Persil, da weiß man was man hat. Auch ich wasche übrigens meine Hemden mit Persil.
Othilie: Das muss aber verdammt lange zurück liegen. Deine gebügelten und gestärkten Hemden bekommst du persönlich immer aus unserer Wäscherei überreicht.
(Allgemeines Gelächter in der Runde).
Polly: Ich als heutige Schriftführerin habe alles genau protokolliert.
(Wiederrum allgemeines Gelächter in der Runde).
Mirjana: Ich werde in Zukunft immer die Hemden von Joggeli waschen, bügeln und stärken.
Inge zu Sven: Das könntest du übrigens auch für mich machen.
Sven: Das funktioniert aus zeitlichen Gründen nicht. Ich räume ja schon immer regelmäßig deinen Kleiderschrank auf. Das ist quasi mein Lebenswerk.
Joggeli: Kommen wir zum nächsten Graf der hier mit seinem Gefolge erscheinen wird.
Und das ist Karl Graf zu Eltz -mit vollem Namen Dr. Karl Graf und Edler Herr von und zu Eltz-Kempenich- der zudem auch Eigentümer der seit 800 Jahren im Familienbesitz befindlichen Burg Eltz zu Eltville am Rhein ist.
Inge: Bis ich die Namen alle auswendig gelernt habe, wird einige Zeit vergehen.
Othilie: Und deshalb gebe ich euch alle zusammen bis zum Ende der Woche frei. Ihr braucht also nicht in unserem Kaufhaus in München zu erscheinen. Bedingung, dass ihr alle die Namen auswendig lernt, deren Status, und ihren Gewohnheiten. Ich gebe euch nachher die Fotos von den Herrschaften, so dass ihr sie voneinander unterscheiden könnt. Joggeli, fahre bitte weiter mit deinen Ausführungen fort.
Joggeli: Dann hätten wir da noch Georg Friedrich Prinz von Preußen und Karl Friedrich Fürst von Hohenzollern. Auch das müsste euch eigentlich ein Begriff sein, wenn ihr in Geschichte aufgepasst habt.
(Wisst ihr es liebe Leser, wenn nicht dann bleibt bitte dran. Es stehen wichtige Ereignisse bevor, und da hätte ich gerne involvierte Personen).
Joggeli: Die Familie Hohenzollern gehört zu den bedeutendsten Adelsfamilien Deutschlands. Seit dem Mittelalter ist die Dynastie in verschiedene Linien unterteilt, so hat z.B. die Linie Brandenburg-Preußen über 200 Jahre lang sämtliche preußischen Könige und zeitweise auch Kaiser gestellt. Als nach dem ersten Weltkrieg die Adelsprivilegien aufgehoben wurden, blieben der Familie 39 Schlösser, wie z.B. das Schloss Sanssouci, das Berliner Schloss oder Schloss Oranienburg, die alleine der Verwaltung der Familie unterlagen. Die wohl berühmteste Burg ist die Burg Hohenzollern in Baden-Württemberg, die von Georg Friedrich Prinz von Preußen und Karl Friedrich Fürst von Hohenzollern verwaltet und geleitet wird.
Inge leise zu Sven: Ich bewundere Onkel Joggeli für sein Wissen über die Adelsfamilien. Die kann er so aus seinen Ärmeln schütteln.
Sven: Dafür hat er ja jahrelang studiert. Da kommst du mit deinen Studien über Verhütungsmitteln nicht mit.
Inge: Zumindest profitierst du sehr gerne von meinen umfassenden und hoch wissenschaftlichen Studien über die Empfängnisverhütung.
Joggeli referierte weiter über die diversen gräflichen und fürstlichen Gäste, die ab dem Freitag hier erscheinen würden. Ich denke mal, dass wir uns das ersparen können, da wir sie am Wochenende sowie näher kennenlernen würden.
(Jedenfalls kam nun Petra mit der entscheidenden Frage.
Es wundert mich, dass sie bisher noch nicht gestellt wurde).
Petra: Was verschafft uns eigentlich die Ehre, diese ehrenwerten Herrschaften auf unseren Landsitz begrüßen zu dürfen?
Joggeli: Das wiederrum haben wir einem Zufall zu verdanken. Nach Einsicht der Archive und des Studiums unserer Vorfahren, sowie der Nachfrage im Landesarchiv im München ist festgestellt worden, dass wir adeligen Ursprungs sind. Nach eingehender Beratung haben wir daher nun gemeinsam beschlossen, unsere adelige Vergangenheit wieder aufleben zu lassen.
Auf unserem Dachfirst werden wir auch in den nächsten Tagen unser gräfliches Wappen hochziehen. Dazu benötigen wir…….
Heike: ….. die Feuerwehr.
Joggeli: Genau richtig. Ich habe schon mit Hauptbrandmeister Brandt gesprochen, der den Fahnenmast installieren wird. Auf dem gegengesetzten Ende unseres Anwesens wird weiterhin die Fahne von „Gut Bavaria“ wehen.
Außerdem benötigen wir Standartenfahnen für unseren Fuhrpark.
Petra: Wie sagt man so schön: „Adel verpflichtet“.
Joggeli: So ist es.
Tina: Kann es sein, dass ich nun Martina mit Gräfin ansprechen muss.
Martina: Wenn schon dann Gräfin von Gottes Gnaden.
Joggeli: Nein, genau genommen wird sie als weiblicher Nachkomme mit Komtess angesprochen werden. Also Komtess Martina.
Martina: Das lasse ich so eben noch gelten.
Joggeli: Man kann anstatt von Komtess auch die Bezeichnung Erbgräfin benutzen.
Martina: Das muss ich mir noch überlegen. Noch habe ich ja nichts geerbt.
Joggeli: Du wirst aber später die Nachfolge von Mutter Ingrid, Tante Polly, Tante Othilie und meiner Person sein. Dann wirst du den Titel „Frau Gräfin“ in deinem Namen führen.
Martina: Damit kann ich leben.
Joggeli: So wird das später auch bei Petra, Uschi und Heike sein.
Heike: Kann ich nicht jetzt schon den Titel „Gräfin“ in meinem Namen haben. Das erleichtert die Sache in der Schule doch ungemein. Sven könnte dann immer meine Hausaufgaben machen, welches manchmal eine wirklich lästige Angelegenheit ist.
Othilie: Heike, du hast eine Vorbildfunktion. So einfach kannst du es dir nicht machen.
Heike: Ok, dann lassen wir das mit den Hausaufgaben. Wie ist es denn zum Beispiel, wenn Onkel Joggeli unsere Mirjana heiraten würde?
Joggeli: Die Zugehörigkeit zum Adel wird ausschließlich im ehelichen Mannesstamm weitergegeben, also durch eheliche Abstammung von einem adeligen Vater. Sie wird außerdem durch Heirat einer bürgerlichen Frau, also z. B. Mirjana, mit einem adeligen Mann erworben, wenn die Ehefrau dessen adeligen Namen annimmt.
Aber ich denke mal, dass wir uns darüber noch nicht den Kopf zerbrechen sollten. Wichtig ist in erster Linie die Herausforderung die uns am Wochenende bevorstehen wird. Vielleicht sollte uns Tante Othilie ein wenig mehr darüber berichten.
Othilie: Ja, so ist es. Wir werden unseren Gutshof von heute an umbenennen.
Unser Domizil ist heißt nun ab sofort: „Schloss Bavaria“.
Heike: Dann bin ich mal gespannt, ob wir auch ab sofort ein Schlossgespenst haben werden.
Joggeli: Den haben wir hier in Form von Tante Othilie schon immer gehabt. Seit 300 Jahren geistert sie hier durch das Gemäuer.
(Das Gelächter und die Stimmung auf „Gut Bavaria“, pardon, auf „Schloss Bavaria“ war ausgesprochen gut. Das Schlossgespenst, aka Othilie, zeigte sich von ihrer humorvollen Seite).
Othilie: Wie dem auch sei, ich werde weiterhin Augen und Ohren in der Nacht offenhalten, um gewisse Verfehlungen aufzudecken. Ich bin also ein gutmütiges Gespenst. Nun aber weiter in deinen Ausführungen.
Insbesondere an diesem besagten Wochenende müssen wir uns von der besten Seite zeigen, wenn die Lordschaften bzw. Gräfinnen und Grafen hier erscheinen werden.
Heike, kratz dich nicht am Popo.
Genau das meine ich, wenn ich von einem adäquaten Verhalten aller Personen spreche. Die schreibende Zunft, und auch das Fernsehen werden auch wieder hier auftauchen. Ich gehe sogar von einer Liveberichterstattung aus. Das werde ich aber vorher rechtzeitig genug vom Programmintendanten der ARD erfahren.
Also wo war ich stehen geblieben, ach so, dass wir uns entsprechend dem Anlass verhalten. Damit meine ich explizit die jüngeren Personen unter uns.
Heike: Ich bürge für Onkel Joggelis gutem Verhalten.
Joggeli schmunzelnd: Danke mein Schatz. Ich weiß deine Antwort zu würdigen.
Heike: Die alten Knacker die bei uns alles durcheinander bringen werden, wollen natürlich ein geruhsames Wochenende verbringen.
Othilie: So geruhsam wird das garantiert nicht sein. Aber weiter zu meinen Bemerkungen.
Selbstverständlich benötigen wir auch die entsprechende Kleidung. Wir können hier nicht in kurzer Hose und T-Shirt herumlaufen. Weder an den normalen Tagen, und erst recht nicht am Gala-Empfang am Samstagabend.
Und da setze ich meine Hoffnungen auf Frl. Mirjana, die in Zusammenarbeit mit Polly die komplette Abend-Garderobe zusammenstellen soll. Sowohl für die jüngeren als auch für die erwachsenen Personen. Ich gebe zu, dass dies bis Freitag eine Mammutaufgabe sein wird, denn wir haben nur noch drei Tage Zeit, aber leider geht es nicht anders. Am besten fahren sie am morgigen Tag nach München in unser Kaufhaus, um dort die Kleiderstoffe unseren Näherinnen zukommen zu lassen. Die sind informiert, und werden Tag und Nacht daran arbeiten. Die Body-Maße haben wir alle vorrätig. Werden sie das bewerkstelligen können Frl. Mirjana?
Mirjana: Sie können sich auf mich verlassen. Ich werde alles tun, damit bis Freitag alles fertig wird.
Othilie: Das hört sich gut an.
Kommen wir zum nächsten Punkt. Und das wäre die Anwesenheit von unseren 80 Waisenkindern sein. Denn die möchte ich unbedingt dabeihaben. Wir lieben alle mittlerweile diese Kinder, die schreckliches im Waisenheim durchgemacht haben. Wir konnten sie zum Glück retten.
Für die Waisenkinder haben wir mittlerweile mit Hilfe von Tante Polly und Mary Quant eine einheitliche Kleidung entworfen, die sie dann zum ersten Mal am Samstagabend tragen werden.
An normalen Tagen in der Woche ist die Kleidung natürlich etwas legerer und lockerer, wobei die Jungen dann natürlich auf die Krawatte verzichten können. Besonders wenn es warm ist.
Und auch die Jungens können dann eine kurze Hose tragen.
Heike: Kurze Röcke doch auch, oder?
Othilie: An mir bzw. an uns soll es nicht liegen. Wenn sie damit klar kommen, ist das kein Problem. Mit Sicherheit werden wir einen Satz Röcke auch für die Jungen anfertigen lassen. In jedem Fall ist die neue Kleidung für beide Geschlechter modischer, als das was sie bisher getragen haben.
Joggeli: Noch irgendwelcher Wortmeldungen zu Punkt 1 und 2 der Tagesordnung?
Ich sehe, dass ist nicht der Fall, und somit kommen wir zu Punkt 3 der Tagesordnung „Verschiedenes“. Gibt es hier evtl. Wortmeldungen. Bedenkt bitte, dass nach dem Punkt 3 keine weiteren Wortmeldungen mehr möglich sind.
Ich sehe gerade, dass Heike sich gemeldet hat. Komm bitte nach vorne zum Mikrofon, und äußere dein Anliegen.
Kurze Zeit später:
Heike: Liebe Genossinnen und Genossen, äh falsch, dass liebe lassen wir mal weg.
(Es entstand etwas Unruhe im großen Konferenzsaal).
Nun meine bescheidene Frage: Darf ich meinen mobilen Bauchladen mit diversen Sexartikeln auf dem Gang aufbauen. Also den Gang wo das blaue Blut von Freitag bis Sonntag nächtigt?
Joggeli: Ich gebe die Frage an Frau Gräfin Othilie von Hoffmann weiter. Benutzen sie bitte das Mikrofon, welches ihnen von Komtesse Martina gereicht wird.
Othilie: Nein, nein, und nochmal nein. Verdammt noch mal. Ich glaube ich werde zum Elch.
Joggeli: Frau Gräfin, hier in diesem Hause sind keine unflätigen Bemerkungen erwünscht. Ansonsten werde ich ihnen den Hals abdrehen, äh den Saft vom Mikrofon natürlich.
(Im Konferenzsaal gab es kein Halten mehr. Die Stimmung war überschwänglich gut).
Joggeli: Heike, hast du noch weitere Fragen?
Heike: Nein Genosse Vorsitzender.
Joggeli: Weitere Wortmeldungen? Ich sehe gerade, dass sich Inge gemeldet hat. Komme bitte nach vorne.
Inge: Eine Frage an Tante Othilie.
Joggeli: Frau Gräfin Othilie von Hoffmann. Die Zeit muss sein.
Inge: Jetzt habe ich meine Frage vergessen. Ach, jetzt fällt sie mir wieder ein. Muss ich bis zu diesem Termin, also Freitag, mein Zimmer aufgeräumt haben.
Othilie: Kreizkruzefix - himmeherrgott - sakramt - mileckstamarsch, du Pfannakuacha, du windiga!
Joggeli: Ruhe im Saal. Sonst lasse ich den Saal räumen. Letzte Ermahnung auch an Frau Gräfin.
Othilie: Natürlich liebe Inge. Mir wäre es äußerst genehm, wenn dein Zimmer einen zivilisierten Eindruck macht. Ansonsten mache einfach die Türe zu, und schließe dein Zimmer ab.
Joggeli: Inge, hat sich deine Frage damit erledigt.
Inge: Jawohl Herr Geheimrat.
Joggeli: Weitere Wortmeldungen?
Ich sehe, dass ist nicht der Fall. Somit beende ich die 7. Außerordentliche Konferenzsitzung in diesem Jahr mit dem Lied „Brüder zur Sonne zur Freizeit, äh Freiheit“.
DGB Bundeskongress 15.05.2014 - Schlusslied: Brüder, zur Sonne, zur Freiheit
PS: Ich habe mit Entsetzen festgestellt, dass viele Genossen der Gewerkschaft dieses Lied nicht mitsingen können. Für mich als jahrzehntelanges Mitglied des DGB ist das ein Skandal. Was lernen sie heute eigentlich noch?
Wutentbrannt beende ich diesen Teil 443
Ich hoffe trotzdem, dass wir uns in Teil 444 hier an dieser Stelle wieder einfinden werden, wenn die Lordschaften und Grafen des blauen Bluts auf „Schloss Bavaria“ eintreffen.
Und dieser Teil erfolgt in einigen Minuten
Glückauf Monika
Geschrieben am 11.09.2021
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 443
Kapitel: 546
Montag, der 02.08.1965
Geburtstagskinder vom 2. August 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1923 Schimon Peres
wurde an diesem Tag 42 Jahre alt
1928 Luigi Colani
wurde an diesem Tag 37 Jahre alt
1932 Peter O'Toole
wurde an diesem Tag 33 Jahre alt
1939 Ursula Karusseit
wurde an diesem Tag 26 Jahre alt
1942 Isabel Allende
wurde an diesem Tag 23 Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/2-august-1965
Was war am 02. August 1965
Welcher Wochentag war der 2.8.1965, der 02. August 1965 war ein Montag
2.8.1965
Die britische Regierung verordnet eine drastische Senkung der Zahl jährlicher Arbeitsbewilligungen für farbige Einwanderer aus Commonwealth-Staaten. Künftig sollen nur noch 7000 Commonwealth-Bürger – gegenüber 25 000 in den Vorjahren – Arbeitsbewilligungen erhalten.
2.8.1965
Erstmals erscheinen Werke von bundesdeutschen Autoren der “Gruppe 47” in ungarischer Sprache. Es handelt sich um Heinrich Bölls Erzählungen “Dr. Murkes gesammeltes Schweigen” und Paul Schallücks Roman “Engelbert Reinecke”.
2.8.1965
Wald- und Flächenbrände an der französischen Riviera zwischen Toulon und St. Tropez fordern zwei Todesopfer und zwölf Verletzte.
Nach den Feierlichkeiten ist vor den Feierlichkeiten.
So ungefähr kann man diese Aussage bezeichnen, denn Othilie lädt alle Mitglieder der Familie, sowie der große Freundeskreis, und auch diesmal etliche Bedienstete des Hauses, zu einer „Außerordentlichen parlamentarischen Sitzung“ im „Konferenzraum“ oder besser gesagt, Partyraum des Hauses ein.
Diese Einladung war absolut verbindlich und konnte nur durch höhere Gewalt ausgeschlagen werden.
Punkt 20 Uhr 15 klingelte Joggeli (Sitzungspräsident) mit seinem Glöckchen, was so viel bedeutet, dass nun jegliche Konversation eingestellt werden sollte. Augenblicklich war es still im Konferenzraum. Zu hören war nur noch der Bar-Keeper, der das Eis für den Whisky vorbereitete.
(Im Hintergrund zusehen die Whiskysammlung von Onkel Joggeli). Darunter auch die geschmuggelte Ware aus Schottland, Irland, USA, und der Volksrepublik Usbekistan.
Vor jeder Nase, bzw. Person lag ein vorgedrucktes Blatt, auf dem die heutigen Tagesordnungspunkte standen.
Bedruckt war das Blatt mit einem gräflichen Wappen
Verzeihung, falsches Foto. Hier nun das richtige Foto mit dem Wappen und den Tagesordnungspunkten.
Punkt 1:
Nachbesprechung und Aufarbeitung des Wochenendes.
Punkt 2:
Programm des bevorstehenden Wochenendes.
Punkt 3:
Verschiedenes
Heike: So viel steht ja nun nicht darauf. In denke mal, dass wir uns in einer Stunde unsere Krimiserie im Fernsehen anschauen können.
Petra: Pssssssssssssssssssch,
Onkel Joggeli setzt zu seiner Rede an.
Heike: Dann können wir den Krimi vergessen. Das wird dauern.
Joggeli: Hiermit eröffne ich unsere „Außerordentliche Sitzung“ am 02.08.1965, die heute etwas länger dauern wird.
Die heutigen Tagesordnungspunkte könnt ihr auf dem Blatt ersehen, welches vor euch liegt. Desgleich bitte ich euch, eure Vor-und Zunamen auf der Anwesenheitsliste zu vermerken, und sie dann reihum herumgehen zulassen.
Heike: Nach rechts oder nach links weiterreichen?
Joggeli: Völlig egal. Nun denn, Schriftführerin bzw. Protokollführerin des heutigen Abends wird diesmal Tante Polly sein, die links neben mir sitzt.
Heike: Ich habe sie sofort erkannt.
Othilie: Heike, nehme bitte deine Finger aus der Nase, und kaue auch nicht noch anschließend auf deinen Fingernägeln herum.
Joggeli: Stellvertretende Sitzungspräsidentin ist heute Tante Othilie.
Heike: Auch die habe ich sofort wiedererkannt.
Joggeli: Ruhe bitte: Stellvertretende Schriftführerin ist diesmal Ingrid. Diese dürfte dir Heike, als deine Mutter bekannt sein.
Als Versammlungsleiterin habe ich Frau Trautchen Schmidt einberufen die, sobald ihr Topflappen gleich fertig gestrickt ist, uns zur Seite stehen wird.
Als stellvertretende Versammlungsleiterin fungiert heute Köchin Martha die, sobald das Rehkitz ihr Fläschchen mit Ziegenmilch leergetrunken hat, uns ebenfalls unterstützen wird.
Othilie: Kannst du nicht endlich mal anfangen. Ansonsten sitzen wir morgen noch hier. Uschi ist schon halb eingeschlafen.
Bevor ich laufend unterbrochen werde, möchte ich euch erst einmal bitten, sich von den Plätzen zu erheben, und eine Schweigeminute einzulegen. Den wiederrum ist ein wertvolles Mitglied unserer Gemeinschaft von uns gegangen.
Huhn Anni: Die Anmutige, die Begnadete, ist heute im gesegneten Alter von 12 Jahren und insgesamt 5.127 gelegten Eiern friedlich auf einem Ei sitzend von uns gegangen. Hier ein Bild von ihr:
Sie brauchte glücklicherweise keine Schmerzen zu erdulden. Soweit mir das zumindest von unserem Hahn Gottfried berichtet wurde. Anni hat in ihrem bewegten Leben, drei Ehefrauen bzw. drei Hühnerfrauen überlebt und hat immer fröhlich vor sich hin gegackert.
Huhn Anni gackert
Ich erinnere mich gerne an meine letzte Unterhaltung mit Huhn „Anni“ von vor zwei Wochen, welches ich mit meiner Super 8-Filmkamera aufgenommen habe.
Wir werden sie ehrenvoll im Gedächtnis behalten. Den Termin der Beisetzungsfeierlichkeiten werden rechtzeitig und schriftlich bekanntgegeben. Außerdem könnt ihr sie auch am Schwarzen Brett im Eingangsbereich einsehen.
Ich danke euch für eure Anteilnahme. Ihr könnt euch wieder setzen.
Joggeli: Als Gast in unserer illustren Runde darf ich hier zum ersten Mal Mirjana begrüßen, die ihre wertvolle Zeit geopfert hat, um heute dabei sein zu können.
Zwischenbemerkung: Nun hatte auch Mirjana zum ersten Mal in ihrem Leben auch ein Rehkitz auf dem Arm welches, ihr erinnert euch von den Kindern im Urlaub, in Irland aufgefunden wurde.
James und Eddy haben sich zu ihrer Sicherheit neben Mirjana platziert. Darüber hinaus wird Mirjana, ebenfalls für ihre Sicherheit, in den nächsten Nächten in meinem Zimmer schlafen.
Oooooooohhhh
Ein Raunen ging durch das fachkundige Publikum.
Joggeli: Nun möchte ich aber zu den Tagesordnungspunkten kommen, weswegen wir euch heute eingeladen haben.
Othilie: Puuuuuh, endlich. Es geschehen noch Zeichen und Wunder.
(Joggeli ließ sich keineswegs aus der Ruhe bringe).
Wir werden an diesem Wochenende, also von Freitag den 06.08.65 bis einschließlich Sonntag, den 08.08.65 hohen Besuch erwarten. Aus fast sämtlichen Fürstenhäusern dieser Republik erwarten wir hohen Besuch.
Die Namensliste der Gräfinnen und Grafen und Fürstinnen und Fürsten bzw. Adelsgeschlechter, habe ich in einem gesonderten Rundschreiben ebenfalls an das Schwarze Brett angeheftet. Damit ihr jetzt nicht alle zum Eingangsbereich rennt, werde ich euch die Namen gleich einmal vorlesen.
Vorweg aber folgendes: Im Gegensatz zu unseren europäischen Nachbarländern, wie Norwegen, Schweden oder Großbritannien, wo der Adel noch lebt und gelebt wird, hat er in Deutschland keine offizielle und juristische Bedeutung mehr. Eigentlich. Nach dem Ende des ersten Weltkrieges vor gut 47 Jahren mit der Weimarer Verfassung wurden Adelswürden und damit einhergehende Vorrechte abgeschafft, und nur die alten Titel, als Bestandteil des bürgerlichen Namens, durften von früheren Adeligen behalten werden. Dennoch übernehmen die rund 3.000 existierenden deutschen Adelsfamilien wichtige gesellschaftliche Aufgaben, halten und bewahren Kulturgüter, wie z.B. Schlösser, Burgen und gewaltige Kunstsammlungen, engagieren sich häufig in gemeinnützigen Stiftungen, pflegen zum Teil jahrhundertelange Traditionen und Familienhistorien und bewirtschaften enorme Wald-, Agrar- und Forstgebiete.
August Wittgenstein (Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg)
Mariae Gloria Prinzessin von Thurn und Taxis
Herzog Leopold-Engelbert von Arenberg,
Prinz Ernst August von Hannover
Joggeli: Hierzu möchte ich noch folgendes bemerken: Dieses Adelsgeschlecht sind die Welfen, die das älteste Fürstenhaus in Europa darstellen. Sie waren mal die Herzöge von Bayern, Kaiser des Heiligen Römischen Reichs und stellen sogar mit ihrer in Windsor umbenannten Verwandtschaft bis heute das britische Königshaus. Das Haus verfügt über großen land- und forstwirtschaftlichen Besitz und ist u.a. Eigentümer des Schlosses Marienburg, dem wichtigsten Besitz der Familie, und des Fürstenhauses in Hannover-Herrenhausen.
Darüber hinaus haben sich folgende Personen bei uns angemeldet:
Nathalie von Siemens: Vorstandssprecherin der Siemens-Stiftung und Mitglied des Aufsichtsrats der Siemens AG.
Heike: Ach darum haben wir unsere Elektro-Herde, Wasch-Maschinen und Spül-Maschinen so günstig einkaufen können.
Joggeli: Nein, wir haben Wertmarken dafür bekommen. Wobei unsere Chef-Köchin Martha seit mehreren Monaten beschäftigt ist, sie in die Gutscheinhefte einzukleben. Also wie jeder normale Bürger auch.
Heike: Wir sind aber keine normalen Bürger.
Othilie: Mit dieser Ansicht hat Heike vollkommen Recht. Dafür bohrt sich Heike zu oft in der Nase. Wie just in diesem Moment auch wieder.
Joggeli: Nun aber weiter mit der Gästelist: Graf Guido Henckel Fürst von Donnersmarck wird auch bei uns erscheinen. Henckel von Dommersmarck ist eine deutsch-österreichische Adelsfamilie mit einer 500 Jahre alten Geschichte. Heike. Ich nehme die Frage vorweg, der Graf ist nicht Besitzer der Henkel-Werke in Düsseldorf. Der Graf ist also weder verwandt oder verschwägert mit dem Industriezweig Henkel. Unser Waschmittel, also Persil, kaufen wir wie ganz gewöhnliche Menschen bei Aldi ein. Persil, da weiß man was man hat. Auch ich wasche übrigens meine Hemden mit Persil.
Othilie: Das muss aber verdammt lange zurück liegen. Deine gebügelten und gestärkten Hemden bekommst du persönlich immer aus unserer Wäscherei überreicht.
(Allgemeines Gelächter in der Runde).
Polly: Ich als heutige Schriftführerin habe alles genau protokolliert.
(Wiederrum allgemeines Gelächter in der Runde).
Mirjana: Ich werde in Zukunft immer die Hemden von Joggeli waschen, bügeln und stärken.
Inge zu Sven: Das könntest du übrigens auch für mich machen.
Sven: Das funktioniert aus zeitlichen Gründen nicht. Ich räume ja schon immer regelmäßig deinen Kleiderschrank auf. Das ist quasi mein Lebenswerk.
Joggeli: Kommen wir zum nächsten Graf der hier mit seinem Gefolge erscheinen wird.
Und das ist Karl Graf zu Eltz -mit vollem Namen Dr. Karl Graf und Edler Herr von und zu Eltz-Kempenich- der zudem auch Eigentümer der seit 800 Jahren im Familienbesitz befindlichen Burg Eltz zu Eltville am Rhein ist.
Inge: Bis ich die Namen alle auswendig gelernt habe, wird einige Zeit vergehen.
Othilie: Und deshalb gebe ich euch alle zusammen bis zum Ende der Woche frei. Ihr braucht also nicht in unserem Kaufhaus in München zu erscheinen. Bedingung, dass ihr alle die Namen auswendig lernt, deren Status, und ihren Gewohnheiten. Ich gebe euch nachher die Fotos von den Herrschaften, so dass ihr sie voneinander unterscheiden könnt. Joggeli, fahre bitte weiter mit deinen Ausführungen fort.
Joggeli: Dann hätten wir da noch Georg Friedrich Prinz von Preußen und Karl Friedrich Fürst von Hohenzollern. Auch das müsste euch eigentlich ein Begriff sein, wenn ihr in Geschichte aufgepasst habt.
(Wisst ihr es liebe Leser, wenn nicht dann bleibt bitte dran. Es stehen wichtige Ereignisse bevor, und da hätte ich gerne involvierte Personen).
Joggeli: Die Familie Hohenzollern gehört zu den bedeutendsten Adelsfamilien Deutschlands. Seit dem Mittelalter ist die Dynastie in verschiedene Linien unterteilt, so hat z.B. die Linie Brandenburg-Preußen über 200 Jahre lang sämtliche preußischen Könige und zeitweise auch Kaiser gestellt. Als nach dem ersten Weltkrieg die Adelsprivilegien aufgehoben wurden, blieben der Familie 39 Schlösser, wie z.B. das Schloss Sanssouci, das Berliner Schloss oder Schloss Oranienburg, die alleine der Verwaltung der Familie unterlagen. Die wohl berühmteste Burg ist die Burg Hohenzollern in Baden-Württemberg, die von Georg Friedrich Prinz von Preußen und Karl Friedrich Fürst von Hohenzollern verwaltet und geleitet wird.
Inge leise zu Sven: Ich bewundere Onkel Joggeli für sein Wissen über die Adelsfamilien. Die kann er so aus seinen Ärmeln schütteln.
Sven: Dafür hat er ja jahrelang studiert. Da kommst du mit deinen Studien über Verhütungsmitteln nicht mit.
Inge: Zumindest profitierst du sehr gerne von meinen umfassenden und hoch wissenschaftlichen Studien über die Empfängnisverhütung.
Joggeli referierte weiter über die diversen gräflichen und fürstlichen Gäste, die ab dem Freitag hier erscheinen würden. Ich denke mal, dass wir uns das ersparen können, da wir sie am Wochenende sowie näher kennenlernen würden.
(Jedenfalls kam nun Petra mit der entscheidenden Frage.
Es wundert mich, dass sie bisher noch nicht gestellt wurde).
Petra: Was verschafft uns eigentlich die Ehre, diese ehrenwerten Herrschaften auf unseren Landsitz begrüßen zu dürfen?
Joggeli: Das wiederrum haben wir einem Zufall zu verdanken. Nach Einsicht der Archive und des Studiums unserer Vorfahren, sowie der Nachfrage im Landesarchiv im München ist festgestellt worden, dass wir adeligen Ursprungs sind. Nach eingehender Beratung haben wir daher nun gemeinsam beschlossen, unsere adelige Vergangenheit wieder aufleben zu lassen.
Auf unserem Dachfirst werden wir auch in den nächsten Tagen unser gräfliches Wappen hochziehen. Dazu benötigen wir…….
Heike: ….. die Feuerwehr.
Joggeli: Genau richtig. Ich habe schon mit Hauptbrandmeister Brandt gesprochen, der den Fahnenmast installieren wird. Auf dem gegengesetzten Ende unseres Anwesens wird weiterhin die Fahne von „Gut Bavaria“ wehen.
Außerdem benötigen wir Standartenfahnen für unseren Fuhrpark.
Petra: Wie sagt man so schön: „Adel verpflichtet“.
Joggeli: So ist es.
Tina: Kann es sein, dass ich nun Martina mit Gräfin ansprechen muss.
Martina: Wenn schon dann Gräfin von Gottes Gnaden.
Joggeli: Nein, genau genommen wird sie als weiblicher Nachkomme mit Komtess angesprochen werden. Also Komtess Martina.
Martina: Das lasse ich so eben noch gelten.
Joggeli: Man kann anstatt von Komtess auch die Bezeichnung Erbgräfin benutzen.
Martina: Das muss ich mir noch überlegen. Noch habe ich ja nichts geerbt.
Joggeli: Du wirst aber später die Nachfolge von Mutter Ingrid, Tante Polly, Tante Othilie und meiner Person sein. Dann wirst du den Titel „Frau Gräfin“ in deinem Namen führen.
Martina: Damit kann ich leben.
Joggeli: So wird das später auch bei Petra, Uschi und Heike sein.
Heike: Kann ich nicht jetzt schon den Titel „Gräfin“ in meinem Namen haben. Das erleichtert die Sache in der Schule doch ungemein. Sven könnte dann immer meine Hausaufgaben machen, welches manchmal eine wirklich lästige Angelegenheit ist.
Othilie: Heike, du hast eine Vorbildfunktion. So einfach kannst du es dir nicht machen.
Heike: Ok, dann lassen wir das mit den Hausaufgaben. Wie ist es denn zum Beispiel, wenn Onkel Joggeli unsere Mirjana heiraten würde?
Joggeli: Die Zugehörigkeit zum Adel wird ausschließlich im ehelichen Mannesstamm weitergegeben, also durch eheliche Abstammung von einem adeligen Vater. Sie wird außerdem durch Heirat einer bürgerlichen Frau, also z. B. Mirjana, mit einem adeligen Mann erworben, wenn die Ehefrau dessen adeligen Namen annimmt.
Aber ich denke mal, dass wir uns darüber noch nicht den Kopf zerbrechen sollten. Wichtig ist in erster Linie die Herausforderung die uns am Wochenende bevorstehen wird. Vielleicht sollte uns Tante Othilie ein wenig mehr darüber berichten.
Othilie: Ja, so ist es. Wir werden unseren Gutshof von heute an umbenennen.
Unser Domizil ist heißt nun ab sofort: „Schloss Bavaria“.
Heike: Dann bin ich mal gespannt, ob wir auch ab sofort ein Schlossgespenst haben werden.
Joggeli: Den haben wir hier in Form von Tante Othilie schon immer gehabt. Seit 300 Jahren geistert sie hier durch das Gemäuer.
(Das Gelächter und die Stimmung auf „Gut Bavaria“, pardon, auf „Schloss Bavaria“ war ausgesprochen gut. Das Schlossgespenst, aka Othilie, zeigte sich von ihrer humorvollen Seite).
Othilie: Wie dem auch sei, ich werde weiterhin Augen und Ohren in der Nacht offenhalten, um gewisse Verfehlungen aufzudecken. Ich bin also ein gutmütiges Gespenst. Nun aber weiter in deinen Ausführungen.
Insbesondere an diesem besagten Wochenende müssen wir uns von der besten Seite zeigen, wenn die Lordschaften bzw. Gräfinnen und Grafen hier erscheinen werden.
Heike, kratz dich nicht am Popo.
Genau das meine ich, wenn ich von einem adäquaten Verhalten aller Personen spreche. Die schreibende Zunft, und auch das Fernsehen werden auch wieder hier auftauchen. Ich gehe sogar von einer Liveberichterstattung aus. Das werde ich aber vorher rechtzeitig genug vom Programmintendanten der ARD erfahren.
Also wo war ich stehen geblieben, ach so, dass wir uns entsprechend dem Anlass verhalten. Damit meine ich explizit die jüngeren Personen unter uns.
Heike: Ich bürge für Onkel Joggelis gutem Verhalten.
Joggeli schmunzelnd: Danke mein Schatz. Ich weiß deine Antwort zu würdigen.
Heike: Die alten Knacker die bei uns alles durcheinander bringen werden, wollen natürlich ein geruhsames Wochenende verbringen.
Othilie: So geruhsam wird das garantiert nicht sein. Aber weiter zu meinen Bemerkungen.
Selbstverständlich benötigen wir auch die entsprechende Kleidung. Wir können hier nicht in kurzer Hose und T-Shirt herumlaufen. Weder an den normalen Tagen, und erst recht nicht am Gala-Empfang am Samstagabend.
Und da setze ich meine Hoffnungen auf Frl. Mirjana, die in Zusammenarbeit mit Polly die komplette Abend-Garderobe zusammenstellen soll. Sowohl für die jüngeren als auch für die erwachsenen Personen. Ich gebe zu, dass dies bis Freitag eine Mammutaufgabe sein wird, denn wir haben nur noch drei Tage Zeit, aber leider geht es nicht anders. Am besten fahren sie am morgigen Tag nach München in unser Kaufhaus, um dort die Kleiderstoffe unseren Näherinnen zukommen zu lassen. Die sind informiert, und werden Tag und Nacht daran arbeiten. Die Body-Maße haben wir alle vorrätig. Werden sie das bewerkstelligen können Frl. Mirjana?
Mirjana: Sie können sich auf mich verlassen. Ich werde alles tun, damit bis Freitag alles fertig wird.
Othilie: Das hört sich gut an.
Kommen wir zum nächsten Punkt. Und das wäre die Anwesenheit von unseren 80 Waisenkindern sein. Denn die möchte ich unbedingt dabeihaben. Wir lieben alle mittlerweile diese Kinder, die schreckliches im Waisenheim durchgemacht haben. Wir konnten sie zum Glück retten.
Für die Waisenkinder haben wir mittlerweile mit Hilfe von Tante Polly und Mary Quant eine einheitliche Kleidung entworfen, die sie dann zum ersten Mal am Samstagabend tragen werden.
An normalen Tagen in der Woche ist die Kleidung natürlich etwas legerer und lockerer, wobei die Jungen dann natürlich auf die Krawatte verzichten können. Besonders wenn es warm ist.
Und auch die Jungens können dann eine kurze Hose tragen.
Heike: Kurze Röcke doch auch, oder?
Othilie: An mir bzw. an uns soll es nicht liegen. Wenn sie damit klar kommen, ist das kein Problem. Mit Sicherheit werden wir einen Satz Röcke auch für die Jungen anfertigen lassen. In jedem Fall ist die neue Kleidung für beide Geschlechter modischer, als das was sie bisher getragen haben.
Joggeli: Noch irgendwelcher Wortmeldungen zu Punkt 1 und 2 der Tagesordnung?
Ich sehe, dass ist nicht der Fall, und somit kommen wir zu Punkt 3 der Tagesordnung „Verschiedenes“. Gibt es hier evtl. Wortmeldungen. Bedenkt bitte, dass nach dem Punkt 3 keine weiteren Wortmeldungen mehr möglich sind.
Ich sehe gerade, dass Heike sich gemeldet hat. Komm bitte nach vorne zum Mikrofon, und äußere dein Anliegen.
Kurze Zeit später:
Heike: Liebe Genossinnen und Genossen, äh falsch, dass liebe lassen wir mal weg.
(Es entstand etwas Unruhe im großen Konferenzsaal).
Nun meine bescheidene Frage: Darf ich meinen mobilen Bauchladen mit diversen Sexartikeln auf dem Gang aufbauen. Also den Gang wo das blaue Blut von Freitag bis Sonntag nächtigt?
Joggeli: Ich gebe die Frage an Frau Gräfin Othilie von Hoffmann weiter. Benutzen sie bitte das Mikrofon, welches ihnen von Komtesse Martina gereicht wird.
Othilie: Nein, nein, und nochmal nein. Verdammt noch mal. Ich glaube ich werde zum Elch.
Joggeli: Frau Gräfin, hier in diesem Hause sind keine unflätigen Bemerkungen erwünscht. Ansonsten werde ich ihnen den Hals abdrehen, äh den Saft vom Mikrofon natürlich.
(Im Konferenzsaal gab es kein Halten mehr. Die Stimmung war überschwänglich gut).
Joggeli: Heike, hast du noch weitere Fragen?
Heike: Nein Genosse Vorsitzender.
Joggeli: Weitere Wortmeldungen? Ich sehe gerade, dass sich Inge gemeldet hat. Komme bitte nach vorne.
Inge: Eine Frage an Tante Othilie.
Joggeli: Frau Gräfin Othilie von Hoffmann. Die Zeit muss sein.
Inge: Jetzt habe ich meine Frage vergessen. Ach, jetzt fällt sie mir wieder ein. Muss ich bis zu diesem Termin, also Freitag, mein Zimmer aufgeräumt haben.
Othilie: Kreizkruzefix - himmeherrgott - sakramt - mileckstamarsch, du Pfannakuacha, du windiga!
Joggeli: Ruhe im Saal. Sonst lasse ich den Saal räumen. Letzte Ermahnung auch an Frau Gräfin.
Othilie: Natürlich liebe Inge. Mir wäre es äußerst genehm, wenn dein Zimmer einen zivilisierten Eindruck macht. Ansonsten mache einfach die Türe zu, und schließe dein Zimmer ab.
Joggeli: Inge, hat sich deine Frage damit erledigt.
Inge: Jawohl Herr Geheimrat.
Joggeli: Weitere Wortmeldungen?
Ich sehe, dass ist nicht der Fall. Somit beende ich die 7. Außerordentliche Konferenzsitzung in diesem Jahr mit dem Lied „Brüder zur Sonne zur Freizeit, äh Freiheit“.
DGB Bundeskongress 15.05.2014 - Schlusslied: Brüder, zur Sonne, zur Freiheit
PS: Ich habe mit Entsetzen festgestellt, dass viele Genossen der Gewerkschaft dieses Lied nicht mitsingen können. Für mich als jahrzehntelanges Mitglied des DGB ist das ein Skandal. Was lernen sie heute eigentlich noch?
Wutentbrannt beende ich diesen Teil 443
Ich hoffe trotzdem, dass wir uns in Teil 444 hier an dieser Stelle wieder einfinden werden, wenn die Lordschaften und Grafen des blauen Bluts auf „Schloss Bavaria“ eintreffen.
Und dieser Teil erfolgt in einigen Minuten
Glückauf Monika
Geschrieben am 11.09.2021
- Monika56
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Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Okt 07, 2022 11:26 am
Teil: 444
Kapitel: 547
Geburtstagskinder vom 6. August 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1911 Lucille Ball
wurde an diesem Tag 54 Jahre alt
1917 Robert Mitchum
wurde an diesem Tag 48 Jahre alt
1928 Andy Warhol
wurde an diesem Tag 37 Jahre alt
1942 Evelyn Hamann
wurde an diesem Tag 23 Jahre alt
1962 Michelle Yeoh
wurde an diesem Tag drei Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/6-august-1965
Was war am 06. August 1965
Welcher Wochentag war der 6.8.1965, der 06. August 1965 war ein Freitag
6.8.1965
Die Journalistin Ulrike Meinhof wird vom Amtsgericht München zu einer Geldstrafe von 600 DM verurteilt, da sie den CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß in der Hamburger Zeitschrift “Konkret” als “infamsten deutschen Politiker” bezeichnet hat.
6.8.1965
US-Präsident Lyndon B. Johnson unterzeichnet ein neues Wahlrechtsgesetz (Voting Rights Act), das die noch bestehenden Wahlbeschränkungen für die farbige Bevölkerung, wie z. B. den Lese- und Schreibtest, aufhebt.
6.8.1965
In Hiroshima gedenken 30 000 Menschen im Friedenspark der Opfer des Atombombenabwurfes im Jahr 1945.
Schon um 6 Uhr 30 in der Frühe an diesem Freitag war alles auf Schloss Bavaria auf den Beinen. Trotzdem nahm man sich Zeit für diese Mahlzeit, da ihnen anstrengende Tage bevorstanden.
Mirjana verbrachte ebenfalls sehr viel Zeit in München, um die festliche Kleidung für dieses Wochenende fertigzustellen. Auch die Näherinnen waren Tag und Nacht damit beschäftigt. Als Dank für die aufopferungsvolle Tätigkeit wurden sie gemeinsam von Othilie zu den Festlichkeiten eingeladen. Die finanziellen Zuwendungen von ihr waren sicherlich auch nicht unerheblich.
Man kann sagen, dass sich die Hoffmann-Group einiges hat kosten lassen, um dieses Event durchzuführen. Hier wurde wahrlich nicht gekleckert, hier wurde geklotzt, wenn man das so lapidar bezeichnen darf. Einiges von diesen Kosten würde auch die geplante Liveübertragung der Gala-Veranstaltung im Fernsehen wieder hereingeholt. So kannte man Othilie. Eine Geschäftsfrau durch und durch, die genau wusste wie man so ein Event gewinnbringend vermarkten kann.
Die ARD, das Schweizer Fernsehen, der ORF (Österreichischer Rundfunk) würden ab Samstag 20 Uhr 15 (direkt nach der Tagesschau) live bis 24 Uhr berichten. Selbstverständlich sind auch prominente Sänger bzw. Sängerinnen und ein Orchester für die musikalische Unterhaltung engagiert worden. Das dies nicht unbedingt die Rolling-Stones sein würden, kann man sicherlich nachvollziehen.
Aber auch die 80 Waisenkinder, die solange der Neubau noch nicht fertiggestellt ist auf Schloss Bavaria verweilten, wurden in diesem Musikprogramm mit eingebunden.
Othilie wusste ganz genau, wie sie weitere Gelder für die armen Kinder lockermachen konnte. Man konnte davon ausgehen, dass durch das Auftreten der Kinder bei etlichen Müttern Tränen der Rührung über das Gesicht laufen würden. Während der Live-Übertragung würde in zeitlichen Abständen immer wieder ein Laufband auf dem Bildschirm der Fernsehgeräte flimmern, in denen die Kontoverbindungen diverser Banken eingeblendet werden sollten.
Mirjana: Wann werden die ersten Gäste auftauchen?
Joggeli: Das wird so gegen 12 Uhr an. Anschließend wird zum Dinner im großen Speisesaal gebeten. Um 15 Uhr werden wir den Gästen die Gemälde- Galerie der Ahnen zeigen. Das ist gar nicht so einfach Mirjana. Ich habe fast drei Tage daran gesessen, die Namen unserer alten Kappesköppe auswendig zu lernen, und auch deren teilweise frivolen Gewohnheiten. Das kann ich unseren Kindern gar nicht erzählen. Selbst denen würde die Schamesröte ins Gesicht steigen. Und das heißt schon etwas.
Mirjana: Aber mir kannst du es doch erzählen.
Joggeli: Ich flüstere dir mal eine Begebenheit ins Ohr, die sich tatsächlich zugetragen haben soll.
Mirjana: Mein Gott, diese sexuellen Ausschweifungen sind ja wirklich unglaublich.
Joggeli: Siehst du, selbst du bist rot im Gesicht geworden.
Mirjana: Und wie geht es zeitlich weiter im Programm?
Joggeli: Ich musste mir das selbst alles aufschreiben, was alles so geplant ist.
Ankunft der Gäste gegen 12 Uhr
13 Uhr: Dinner
15 Uhr Ansicht der Gemälde-Galerie. Wobei ich zugeben muss, dass dies wohl der langweiligste Punkt dieser drei Tage sein wird.
16 Uhr 30: Fahrt mit allen Gästen über unser Areal mit unserer kleinen privaten Dampfeisenbahn.
19 Uhr: Großes Grillspektakel mit Lagerfeuerromantik neben unseren Baumhäusern mitten im Wald.
Bin mal gespannt wer dieses Angebot annehmen wird. Denn das einfache Leben werden die meisten Personen des Hochadels nicht gewohnt sein. Wer Interesse hat, kann auch in unseren vier Baumhäusern schlafen. Wir kennen das, weil wir hier auch im vorletzten Monat das große Pfadfindertreffen mit 3.800 Personen aus aller Welt durchgeführt haben. Wir persönlich haben auch in den Zelten geschlafen. Wir sind übrigens alle Mitglieder im dpsg. Das ist die deutsche Pfadfinderschaft St. Georg.
Mirjana: Da würde ich auch gerne dabei sein.
Joggeli: Kein Problem mein Schatz.
Mirjana im Gedanken: Ohhhh, jetzt hat er mich zum ersten Mal mit „Mein Schatz“ angeredet. Das lässt tief blicken. Ich gehe davon aus, dass er genau so ein großes Interesse an mich hat, wie ich auch an ihm. Ich muss zugeben, dass er verdammt gut aussieht. Ein junger dynamischer Mann mit 29 Jahren, sehr gebildet, sehr schlanke und großgewachsene Statur mit ausgezeichnetem Benehmen, und mit einer Aura die ihresgleichen sucht. Kein Wunder, dass die Frauen so hinter ihm her sind. Das zumindest habe ich schon von einigen Personen gehört.
Joggeli: Wie dem auch sei, wir haben jede Menge Aufnahmeanträge für die DPSG bei uns liegen. Du brauchst nur den Antrag auszufüllen und zu unterschreiben. Die Mitgliedschaft kostet nur 5 DM für Erwachsene im Monat.
Mirjana: Da bin ich dabei.
Joggeli: Das ist super, dass freut mich sehr. Die dazu nötige Uniform, die Pfadfinder sagen „Kluft“ dazu, haben wir in allen Größen original verpackt bei uns vorrätig.
Mirjana: Ich kann mir nur sehr schwer in der Phantasie vorstellen, wie so ein Lord oder Graf in kurzen Hosen aussieht.
Joggeli. Ich auch. Aber ich möchte das mal gerne sehen. Dann werden aus dem gräflichen Adel plötzlich ganz normale Menschen.
Mirjana: Ich stelle an deinen Aussagen fest, dass ihr euch nicht unbedingt darum gerissen habt, einen Adelstitel zu führen.
Joggeli: In der Tat. Es ging alles gut, bis eben die bayrische Landesregierung uns darauf aufmerksam gemacht hat, dass wir adeligen Ursprungs sind. Da gab es für uns kein Zurück mehr. Und überhaupt ist das ein geschickter Schachzug der Landesregierung hier in Bayern. Denn dadurch wird jegliche Verantwortung über unseren Besitz bzw. Gutshof uns übertragen, was eigentlich sowieso schon vorher klar war. Aber nun gut, dann werden wir uns eben mit dieser Entscheidung arrangieren müssen, auch wenn es wahrscheinlich mit einem erheblichen Mehraufwand an Arbeit verbunden ist. Für die Kinder bzw. Jugendlichen hier auf „Schloss Bavaria“ ist das sicherlich ein großes Abenteuer.
Mirjana: Wie ich schon festgestellt habe, sind die von dir erwähnten Personen sehr locker drauf.
Joggeli: Ich hoffe, dass das weiterhin auch so bleiben wird. Denn ihre Ungezwungenheit und Offenheit sollen sie weiterhin ausleben.
Mirjana: Und was steht morgen auf dem Programm?
Joggeli: Kannst du reiten?
Mirjana: Nein, ich habe noch nie auf einem Pferd gesessen.
Joggeli: Dann wird es morgen das erste Mal sein. Du bekommst das gutmütigste und sanfteste Pferd, welches wir im Stall haben. Denn dann steht ein Ausflug mit dem Pferd auf dem Programm.
Mirjana: Ich werde mich bis auf die Knochen blamieren und somit auch deine ganze Familie.
Joggeli: Nur keine Panik, da habe ich schon eine Idee. Wenn es mit dem Reiten absolut nicht klappen sollte, dann werden wir vor dem Pferd eine offene Kutsche anhängen. Du sitzt dann mit mir vorne auf dem Kutschbock. Besser wäre noch wenn wir zwei Pferde anhängen.
Mirjana: Das ist großartig, Davon habe ich immer schon geträumt.
Joggeli: Die Gelegenheit ist ausgesprochen günstig. Denn bisher haben wir immer nur einen Planwagen für einen Familienausflug auf unserem Areal angehangen. Aber reiten solltest du doch in absehbarer Zeit erlernen. Hier bei uns hat jeder sein eigenes Pferd und bei Gelegenheit sind wir alle damit unterwegs. Sogar die Queen von England Elizabeth II, ist schon mit uns geritten. Der Papst hingegen wollte nicht unbedingt auf einem Pferd sitzen.
Dafür hat der Papst von unserer 11 jährigen Heike die Absolution erhalten. Darüber amüsieren wir uns heute noch köstlich. Ihr vorlautes Mundwerk ist einfach genial, auch wenn Othilie manchmal darüber ihre Contenance verliert. Hinterher lacht sie dann ebenfalls über das, was unser jüngster Sprössling alles so anstellt.
Info:
Das Wort Absolution (lat. absolvere „loslösen“, „freisprechen“) bedeutet Lossprechung und bedeutet die Vergebung einer Sünde nach der Beichte.
Mirjana: Was steht denn morgen noch auf dem Programm?
Joggeli: Morgenabend gegen 20 Uhr die große Gala-Veranstaltung mit einem reichhaltigen und ausgewogenem Programm. Es werden ungefähr 300 Gäste erwartet. Dann natürlich in der Abendgarderobe. Hawaiihemden oder die Pfadfinderkluft wären dann weniger angebracht. Aber ich gehe zu 99 % davon aus, dass unser 15 jähriger schottische Pfadfinder Gregor McKenzie sich nicht davon abbringen lässt, seine Kluft zu wechseln. Da werden jegliche Überredungskünste aussichtslos sein. Aber gleichzeitig wird er auch von uns allen für seine Standhaftigkeit bewundert. Er ist großartig, du wirst ihn noch näher kennenlernen. Du könntest ihn in der Wildnis aussetzen. Er kennt alle Tricks, wie man dort überleben kann. Und das in seinem jungen alter
Nun ja, dann werden wir uns mal jetzt der Ankunft der gräflichen High-Society und den Lordschaften widmen.
Info:
High Society (englisch für „hohe Gesellschaft“) bezeichnet die Personengruppe mit dem größten materiellen Reichtum und dem höchsten sozialen Status innerhalb einer Gesellschaft (vgl. dt.: „Oberschicht“/„Elite“). Der aus dem Französischen entlehnte Terminus Hautevolee ist ein oft spöttisch abwertendes Synonym für die englischsprachige Bezeichnung.
Die Zeit vergeht mit dir wie im Flug, ich könnte immer bei dir sein. Ach habe ich dir schon gesagt, dass du wieder sehr hübsch aussiehst?
Mirjana: Erst dreimal heute, aber eine Frau hört solche Komplimente immer gern. Dankeschön.
Vor dem Eingang zum Gutshof, Verzeihung liebe Leser ich meine natürlich vor dem Schloss, ich muss mich auch noch erst daran gewöhnen, staute sich mittlerweile der Autoverkehr.
Othilie: Gut dass ihr kommt. Meine Hand schmerzt mittlerweile von dem Händeschütteln der ankommenden Gäste. Heike macht sich die Sache schon etwas einfacher. Sie begrüßt jeden neu ankommenden Gast mittlerweile nur noch mit einem „Hi“ und versteckt ihre Hände in den Hosentaschen. Ich beneide sie.
Ungewohnt ist auch für mich, dass ich nur noch mit „Frau Gräfin“ angesprochen werde. Ah, da kommt schon der nächste:
Gestatten das ich mich vorstelle: Knocks, Graf Knocks, Graf Knocks von Abensberg von Traun und Eichelburg. Es freut mich sehr ihre Bekanntschaft machen zu dürfen.
Othilie: Die Freude beruht ganz auf Gegenseitigkeit Herr Graf Abensberg von Traun und Eichelburg
Graf Abensberg von Traun und Eichelburg (Die Zeit muss sein): Ich meine sie schon einmal im Fernsehen gesehen zu haben.
Othilie: Das kann durchaus sein.
Graf Abensberg von Traun und Eichelburg: Jetzt weiß ich es wieder. Sie machen Waschmittelwerbung im Fernsehen.
Schwanweiss Waschmittel Werbung 50er Jahre
Othilie: (Verzeihung, Frau Gräfin Othilie von und zu Hoffmann): Da verwechseln sie etwas Herr Graf Abendberg von Baum und Schmeichelburg. (Ich habe den Eindruck, dass bei Othilie die Namenänderung des Grafen durchaus so gewollt war).
Ich bin in der Modebranche tätig.
Graf Abendberg von Baum und Schmeichelburg, (oder so ähnlich): Jetzt erinnere ich mich. Mit Verlaub, habe ich ihnen schon gesagt was für hübsche Kinder sie haben. Sie sind ihnen total aus dem Gesicht geschnitten. (Er zeigte mit dem Zeigefinger auf Mara und Simba).
Othilie (Belassen wir es weiter mit ihrem Vornahmen, die Zeit ist kostbar): Herr Graf, diese beiden Kinder habe ich adoptiert. Wenn es ihnen nichts ausmacht, zeigt ihnen die Dienerschaft schon ihre Suite.
Othilie leise zu Mirjana und Joggeli: So geht das schon seit gefühlten 2 Stunden. Dabei sind es laut meiner Armbanduhr erst 30 Minuten.
Joggeli: Und was macht Polly in der Zwischenzeit?
Othilie: Sie kümmert sich, genauso wie Ingrid, um die Damen der adeligen Gesellschaft.
Joggeli: Ach so was ich noch sagen wollte, zwei deiner Blumenkübel sehen sehr mitgenommen aus. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Einige Chauffeure haben sie zielgenau mit ihren Fahrzeugen getroffen. Ich habe mir die Kennzeichen der Fahrzeuge notiert.
Othilie: Ich werde denen eine saftige Rechnung nach Hause schicken. Da kann ja selbst unsere 16 jährige Martina besser fahren.
Joggeli: Und noch etwas Brisantes kann ich dir mitteilen.
Der 11 jährige Sohn von Ernst August Prinz von Hannover Herzog zu Braunschweig und Lüneburg Königlicher Prinz von Großbritannien und Irland, der ebenfalls den Namen seines Vaters trägt, hat vorhin vor den Augen unserer Kinder und Jugendlichen in deinem persönlichen Fischteich uriniert.
Othilie: Das scheint mir ja ein „Früchtchen“ zu sein. Ich will hoffen, dass der Teich mit den Fischen nicht „umgekippt“ ist.
Leben die Fische noch?
Joggeli: Ich nehme es an, aber selbst Foxy meidet mittlerweile den Teich. Er drehte sich angewidert weg. Er stiehlt im Moment keine Fische mehr.
Mirjana: Mit Verlaub, ich würde an ihrer Stelle denn Jungen mal etwas näher beobachten.
Polly, die inzwischen auch hinzugetreten ist: Auf den Gedanken bin ich auch schon gekommen. Petra und Gregor werfen andauernd ein Auge auf ihn. Wir sollten für das Wochenende sehr wachsam sein.
Othilie: Dann lasst uns jetzt zu Tisch gehen.
Liebe Leser,
dass dieser Ernst August Prinz von Hannover in Zukunft in etliche Skandale verwickelt war, davon zeugen diese Geschehnisse die in aller Welt bekannt wurden.
Info:
Ernst August von Hannover (1954)
Ernst August Prinz von Hannover Herzog zu Braunschweig und Lüneburg Königlicher Prinz von Großbritannien und Irland (nach österreichischem Namensrecht Ernst August Hannover) (* 26. Februar 1954 in Hannover) gilt als Familienoberhaupt des ehemals königlichen Hauses Hannover und des früheren herzoglichen Hauses von Braunschweig.
Er ist ein Nachkomme der Welfen und ein Urenkel des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. über dessen einzige Tochter Viktoria Luise von Preußen. Er besitzt die deutsche, österreichische und britische Staatsangehörigkeit.
Ernst August ist der älteste Sohn von Ernst August Prinz von Hannover, Herzog von Braunschweig Lüneburg (1914–1987) und dessen Ehefrau Ortrud Prinzessin zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1925–1980).
Von Hannover ist mehrfach mit gewalttätigen oder beleidigenden Ausbrüchen in die Medien geraten.
Gut Calenberg 1998
Im Januar 1998 prügelte er vor dem Gut Calenberg mit seinem Regenschirm auf den hannoverschen Kameramann Karsten Thürnau und den Fotografen Rainer Dröse ein und wurde von Ersterem dabei gefilmt. Dies sorgte bundesweit für Schlagzeilen und brachte ihm die Spitznamen „Prügelprinz“ bzw. „Prügelaugust“ ein. Das Landgericht Hannover verurteilte ihn, an den Kameramann 15.000 Mark Schmerzensgeld zu zahlen. Ein Strafverfahren wegen Körperverletzung wurde gegen Zahlung von 90.000 Mark eingestellt.
Salzburger Festspiele 1999
Im Jahr 1999 gab er am Rande der Salzburger Festspiele einer Bunte-Fotografin einen Tritt, wodurch diese einen Bluterguss erlitt. In erster Instanz wurde er deshalb im Dezember 2001 vom Amtsgericht Springe zu acht Monaten Bewährungsstrafe und 500.000 Mark Geldbuße verurteilt; in zweiter Instanz vor dem Landgericht Hannover wurde das Verfahren im Hinblick auf die schwerer wiegenden Kenia-Vorwürfe (siehe unten) eingestellt.
Expo 2000 in Hannover
Auffällig wurde er auch bei der Weltausstellung 2000 in Hannover, als er am türkischen Pavillon urinierte und dabei von einem Paparazzo fotografiert wurde, was ihm zeitweise von der Boulevardpresse den Beinamen „Pinkelprinz“ einbrachte. Von Hannover veröffentlichte eine ganzseitige Anzeige in der FAZ, in der er angab, sich auf der Messe erleichtert zu haben, dies habe jedoch nicht am türkischen Pavillon stattgefunden. Die vor allem von der Bild geführte „Pinkelprinz“-Kampagne führte zu einem weiteren Vorfall. Von Hannover beschimpfte die Leiterin der Bild-Redaktion Hannover, Anne-Kathrin Berger, am Telefon massiv und wies sie darauf hin, dass er nur „mit Arschlöchern wie Journalisten“ so reden würde und dass die Dame selbst am besten wisse, „was ihre Scheißzeitung“ tue. Die Anrufe wurden in der Bild abgedruckt, die Zeitung erstattete Anzeige gegen ihn. Der Schriftsteller Max Goldt veröffentlichte daraufhin einen vielzitierten Text in der Titanic, in dem er von Hannover verteidigte und die Bild-Zeitung als ein „Organ der Niedertracht“ bezeichnete.
Im Juni 2003 wurde von Hannover auf einer französischen Autobahn mit 211 km/h erwischt und deshalb in Frankreich zu einem Monat Fahrverbot und 728 Euro Strafe verurteilt. Seine Klage gegen die Veröffentlichung in deutschen Zeitungen scheiterte zuletzt vor dem Bundesverfassungsgericht.
Kenia 2004
Im Jahr 2004 wurde von Hannover zunächst wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 445.000 Euro verurteilt, weil er im Januar 2000 einen deutschen Hotelier auf der Insel Lamu in Kenia krankenhausreif geprügelt haben soll. Er strebte ein Wiederaufnahmeverfahren an. Im März 2007 wurde sein Wiederaufnahmeantrag vom Landgericht Hildesheim in erster Instanz abgelehnt, vom Oberlandesgericht Celle wurde ihm jedoch stattgegeben. Ab dem 15. Juni 2009 wurde vor dem Landgericht Hildesheim erneut verhandelt.
Am 9. März 2010 wurde von Hannover wegen einfacher Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 200.000 Euro verurteilt (40 Tagessätze); er hatte zwei Ohrfeigen eingeräumt. Eine Revision dagegen wurde im April 2011 vom Oberlandesgericht Celle als „offensichtlich unbegründet“ verworfen, damit ist das Urteil rechtskräftig.
Oberösterreich 2020
Am 15. Juli 2020 kam es im Jagdhaus von von Hannover in Grünau im Almtal, Oberösterreich, zu einem Vorfall, der mit seiner Einweisung in eine psychiatrische Abteilung endete. Nach Darstellung der Polizei habe er diese gerufen, da er in Not sei und dringend Hilfe brauche. Bei Eintreffen der Hilfskräfte habe er sich jedoch äußerst aggressiv verhalten und diese körperlich angegriffen. Es sei ihm ein Wetzstahl abgenommen worden. Da auch eine Selbstgefährdung nicht habe ausgeschlossen werden können, sei er in die Psychiatrie des Krankenhauses Vöcklabruck gebracht worden. Die örtliche Staatsanwaltschaft ermittelte gegen ihn. Von Hannover selbst stellte den Vorfall anders dar: Er habe wegen einer Unterzuckerung den Rettungsdienst angerufen. Warum die Polizei mitgekommen sei, wisse er nicht. Die Polizisten hätten ihn plötzlich grundlos angegriffen, er habe sich nur gewehrt und „wahrscheinlich zurückgeboxt“.
Am 20. Juli 2020 kam es zu einem erneuten Zwischenfall; diesmal habe von Hannover auf einer Straße unweit eines Polizeireviers im oberösterreichischen Scharnstein Polizeibeamte aus einem Fahrzeug heraus verbal bedroht, wobei auf dem Sitz ein Baseballschläger gelegen haben soll.
Prinz Ernst August: Medikamente und Alkohol, Polizisten mit Messerschleifer verletzt
Am 7. September 2020 wurde von Hannover erneut in Grünau von der Polizei festgenommen. Der Vorwurf der Polizei lautet auf Nötigung, Bedrohung und Sachbeschädigung. Eine Bedienstete und ihr Ehemann hätten Anzeige erstattet, da von Hannover beide aufgefordert habe, „sich zu schleichen“, anderenfalls werde er einen Schlägertrupp rufen. Zudem habe er ein Verkehrszeichen herausgerissen und ein Fenster eines Gebäudes eingeschlagen.
Für die Vorgänge im Jahr 2020 wurde er am 23. März 2021 vom Landesgericht Wels zu einer 10-monatigen Bewährungsstrafe mit zusätzlichen Auflagen verurteilt. Unter anderem wurden ein mehrjähriges Wohnsitzverbot für sein Anwesen in Grünau und weitere Platzverbote ausgesprochen.
Quelle: Wikipedia.
Pünktlich um 13 Uhr wurde das Mittags-Dinner schließlich eröffnet.
Anstatt hier die Eröffnungsrede zu zitieren, komme ich lieber zu dem Menü.
Naja, zumindest zeige ich euch mal die Vorspeise.
Heike: Sehr übersichtlich das Ganze gestaltet. Ich würde aber dafür einen kleineren Teller nehmen.
Inge: Beschwere dich nicht, ich habe noch weniger auf dem Teller.
Martina: Ich hatte eigentlich vor, unserer Foxy etwas abzugeben, die unter meinem Tisch sitzt. Aber jetzt überlege ich mir das noch.
Inge: Aber nun gut, ich bin ja schließlich ein exzellenter Gourmont.
Martina: Da hast du vollkommen Recht. Auch wenn du wahrscheinlich das Wort Gourmet im Sinn hattest. Als Gourmet wird ein Feinschmecker bezeichnet, ein sachkundiger Genießer raffinierter Speisen und Getränke. Der Gourmand unterscheidet sich von ihm durch fehlende Mäßigung, er wird heute eher als Synonym für „Leckermaul“ oder „Vielfraß“ verstanden. Mit dem Französisch hapert es bei dir wohl ein wenig.
Inge: Sven kann sich nicht beklagen. Erst vorgestern Abend meinte er zu mir im Bett, dass ich die Beste in „Französisch“ bin.
(Danach war die Stimmung am Tisch wieder ausgezeichnet).
Martina In jedem Fall freue ich mich schon auf das Zeltlager mit den Gräfinnen und Grafen bei uns im Wald. Da gibt es dann Spanferkel am Spieß und jede Menge Bratwürstchen, Schnitzel und reichlich Salate.
Heike: Ohhhhhh, die Eisbombe kommt. Mit Mango-Früchten und Himbeeren. Wollt ihr etwa auch etwas davon abhaben?
Tina: Das reist alles wieder raus. Vergessen wir die Vor-und Hauptspeise.
Um 15 Uhr stand nach dem Essen der nächste „Tagesordnungspunkt“ auf dem Programm. Und das war die Besichtigung der Ahnengalerie im Erdgeschoss des Westflügels von Schloss Bavaria, welches ansonsten von den Bewohnern das Hauses gemieden wurde, da er eigentlich recht langweilig war, und deshalb nur sehr selten aufgesucht wurde.
Das sollte sich aber heute ändern.
Othilie übernahm die Führung, an denen sich alle beteiligten, darunter auch die Kinder und Jugendlichen von „Schloss Bavaria“.
Othilie: Ich möchte den Herrschaften nun erst einmal die Anfänge der gräflichen Dynastie des Hauses zeigen. Wenn sie mir bitte ihre Aufmerksamkeit schenken würden.
Mitte August 1856 entdeckten italienische Steinbrucharbeiter in einem kurz darauf dem Kalksteinabbau zum Opfer gefallenen Abschnitt des Neandertals einige Knochenfragmente. Diese Knochenfragmente konnten eindeutig anhand einer DNA-Analyse der Familie Hoffmann zugeordnet werden.
Sie stammen vermutlich vom Ur-Ur-Ur-Ur- Ur- Ur- Ur-Ur-Ur-Ur- Ur- Ur- Ur-Ur-Ur-Ur- Ur- Ur- Ur-Ur-Ur-Ur- Ur- Ur- Ur-Ur-Ur-Ur- Ur- Ur- Ur-Ur-Ur-Ur- Ur- Ur- Ur-Ur-Ur-Ur- Ur- Ur- Ur-Ur-Ur-Ur- Ur- Ur-Großvaters der Hoffmanns der vor ca. 50.000 Jahren gelebt hatte.
Miss Monika: Hier ein Foto von ihm welches im Jahr 50.126 vor Christi Geburt von einem seiner Freunde in jenem Jahr mit einer Sofortbildkamera aufgenommen wurde. Und auch hier an diesen Gesichtszügen erkennt man schon den entschlossenen Blick, der damals schon berühmten Vorfahren.
Othilie: Kommen wir zum nächsten Gemälde, welche uns aus der Ritterzeit erhalten geblieben ist.
Leider konnten wir nicht in Erfahrung bringen, wer sich hinter der eisernen Maske verbirgt.
Bei dem nächsten Gemälde war das kein Problem.
Hier handelt es sich um Graf von Auspitz und deren Zweige Auspitz Edle von Artenegg sowie Edle von Auspitz Hoffmann, welche im 18. Jahrhundert in den deutschen Adelsstand erhoben wurde.
Meine Herrschaften, wenn sie mir bitte weiter folgen würden.
Hier ein Portrait vom ehemaligen Stararchitekt Vincus Claudius Hoffmannus welches im Jahr 1862 fertiggestellt wurde. Auf Grund seiner Segelohren unternahm er 1863 die ersten Flugversuche aus dem 3. Stock unseres Anwesens. Leider blieb es bei dem einen Versuch. Er wurde auf dem alten Friedhof beigesetzt, welchen wir nachher besichtigen können. Er befindet sich nur wenige Kilometer von hier. Seit seinem Tod geht das Gerücht um, dass er als wandelnder unheimlicher Geist hier auf Schloss Bavaria sein Unwesen treibt.
Martina leise zu Tina: Das kann nur unsere Heike sein, die nachts auf den Gängen wandelt, und ihrem Verkaufsladen mit den Hygieneartikeln aufgebaut hat, welche sie zu horrenden Preis außerhalb der gesetzlich geöffneten Ladungsöffnungszeiten anbietet.
Kommen wir nun zu einem Gemälde, dessen Kopie heute im berühmten Louvre-Museum in Paris gezeigt wird.
Info:
Die ???? ???? ist ein weltberühmtes Ölgemälde von Leonardo da Vinci aus der Hochphase der italienischen Renaissance Anfang des 16. Jahrhunderts. Das auf Italienisch als La Gioconda – davon abgeleitet ihr französischer Name La Joconde – bekannte Bild wurde nach der Gräfin von Ups „Florentinerin Lisa del Hoffmann“ benannt.
Hier das Original in der Gemäldegalerie von „Schloss Bavaria“
Und hier die gefälschte und retuschierte Kopie im Louvre (Paris), welches ihr liebe Leser, natürlich nach stundenlanger Ansicht im Louvre sicherlich erkannt haben werdet.
Liebe Leser, kommen wir nun nach einiger Zeit wieder zu unserem Gewinnspiel, bei dem es etliche wertvolle Preise hier im Forum zu gewinnen gibt.
Wie heißt die Person die von Leonardo da Vinci auf Leinwand gezeichnet wurde?
Ist das?
A: Angela Merkel
B: Polly Hoffmann
C: Miss Monika
Es ist nur eine Lösung richtig.
Folgende Preise können bei der richtigen Lösung gewonnen werden:
Beitrag zur Verkehrssicherheit – Kondom
Unterstützung für jedes Eheproblem – Augenklappe, Ohrenstöpsel
Mittel um endlich ins Loch zu kommen – Enteisungsspray
Die Lose werden unter notarieller Aufsicht gezogen.
Kommen wir nun wieder zurück zu der Ahnen-Galerie auf „Schloss Bavaria“.
Othilie blieb nun vor einem Bild stehen, welches ihr hier noch nie aufgefallen war.
Sie betrachtete es sehr sorgfältig, und kam zu dem Entschluss, dass hier keineswegs eine Gräfin abgebildet war. Ihr Blick ging nach links, ihr Blick ging nach rechts, und verharrte dann sekundenlang auf eine Person im Hintergrund stehend, wobei sie zu der Erkenntnis kam, dass diese Person auf dem Gemälde ohne Zweifel Gaby sein musste. Unterschrieben war das Gemälde von Thomas, den die Familie Hoffmann im Herbst des vergangenen Jahres, samt Eltern und Tante zur Flucht aus der DDR verholfen hatte.
In ihr kam wieder die Erinnerung hoch was im vorigen Jahr damals in den Bergen der Schweiz geschehen war.
Auszug aus Teil 177, „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ wo die Familie Hoffmann in den Bergen der Schweiz den Winterurlaub (Weihnachten) verbrachte.
Thomas: Dann kommen wir mal zu dem Bild, welches ich jetzt anfangen werde zu malen. Ich würde vorschlagen, dass das aus Platzgründen hier in einer Ecke geschieht. Hier ist es ja ansonsten zu eng. Wir stellen ein kleines Tischchen in der Ecke und legen daneben ein aufgeschlagenes Buch, damit es nicht so kahl aussieht. Und damit es für dich nicht so anstrengend wird, nimmst du eine sitzende Position ein.
Gaby: Woran du alles denkst liiiiieber Thomas.
(Das Wort „lieber“ zog sie dabei zärtlich fast unendlich in die Länge).
Ja dann werde ich mich mal ausziehen.
Thomas: Ich dachte, dass ich dich in einem bekleideten Zustand malen würde?
Gaby: Das kann ja jeder. Dann könnte mich ja auch fotografieren lassen.
Thomas: Ja ääähhh, darauf bin ich nicht vorbereitet.
Gaby: Warum willst du dich darauf vorbereiten. Ich denke, dass du genügend Farbe in deinem Farbkasten hast. Vor allen Dingen geht das schneller. Wenn ich meine bunte Kleidung anhabe, ist das doch schwieriger für dich mich zu malen.
Thomas: Darin liegt nicht das Problem.
Gaby: Sondern?
Thomas: Ich muss zugeben, dass ich noch nie ein nacktes Mädchen gesehen habe.
Gaby: Ach mein kleiner, das ist doch überhaupt nicht schlimm. Und es tut auch gar nicht weh.
Thomas: Ich weiß auch gar nicht, ob ich da meine Pinsel in Ruhe führen kann. Und dann bist du auch ein bewegliches Motiv.
Gaby: Nun ja, wenn ich mich bewege wird mein Busen garantiert ein wenig wackeln. Aber das liegt in der Natur der Sache.
Thomas: Das meine ich nicht unbedingt damit. Ich habe bisher nur Bilder von Landschaften und Gebäuden gemalt.
Gaby: Dann wird es eben das erste Mal sein, wenn du wie du sagtest „ein bewegliches Motiv“ malen wirst.
Thomas: Na gut, dann bereite ich mich mal vor.
Gaby: Du wirst es überleben. Dessen bin ich mir vollkommen sicher.
(Kurze Zeit später stand Gaby in ihrem Eva-Kostüm vor ihm).
Gaby: Und wie gefallen dir meine Rundungen?
Thomas: Ich kann mich kaum konzentrieren.
Gaby: Aber wir haben noch nicht mal angefangen mit der Malerei. Ich setze mich mal auf dem Stuhl, und tue so, als wenn ich mir die Haare kämmen würde. Und über meinem Schoss lege ich ein Handtuch. Wie du sicherlich festgestellt hast, bin ich unten rasiert. Ich habe mir gestern mal dein Rasierzeug ausgeliehen, da du es sowieso nicht benötigst.
Thomas: Doch, heute Morgen habe ich es einmal benutzt. Ich habe mich schon gewundert, warum die Klinge relativ stumpf ist. Aber das ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass du auf dem Stuhl ruhig sitzen bleibst. Ich versuche auch ganz ruhig zu bleiben.
Gaby: Du machst das schon. Gefällt dir das, was du vor die siehst?
Thomas: Ich könnte mir kaum etwas schönere vorstellen. Du hast übrigens einen sehr schönen Busen.
Gaby: Danke, das hört eine Frau bzw. ein Mädchen sehr gern. Was denkst du, wie meine BH-Größe ist?
Thomas: Das habe ich bisher nicht gelernt. Ich war ja hauptsächlich im Büro der Familie Hoffmann tätig.
Gaby: Dann wird dich wohl Frau Kohl in Zukunft unter die Fittiche nehmen. Ich habe übrigens 75 C.
Polly: Wer hat 75 C?
(Keiner hatte bemerkt, dass Tante Polly eingetreten war, obwohl sie laut und vernehmlich an die Türe geklopft hatte).
Ich stelle fest, dass Thomas seine künstlerische Begabung in Punkto Malerei unter Beweis stellen will, und Gaby ihr künstlerisches Zurschaustellung ihres Busens in der Größe 75 C.
Gaby: Nun ja Tante Polly, wir wollten vermeiden, dass die bunte Farbe im Malkasten ausgeht.
Polly: Ihr bringt auch so reichlich Farbe ins Spiel. Na gut ihr beiden, ich habe natürlich nichts gesehen. Und ihr habt mich nicht gehört. Ihr beide müsst einfach besser aufpassen.
Gaby: Tante Polly, du bist einfach klasse.
Ja, so war das damals, als der sehr maltalentierte Thomas seine heimliche Geliebte Gaby malte. Nun also hing dieses Portrait in der Ahnengalerie. Nicht das Othilie darüber böse wurde, denn das war sie keineswegs. Ihr gefiel dieses Bild sogar. Sie vermutete nur, dass die gräflichen Herrschaften verwundert übt diese Aktmalerei wäre, zumal Gaby hier anwesend war.
Und so war es in der Tat. Denn alles schaute auf Gaby und danach auf die Leinwand mit dem gemalten Abbild der gleichen Person.
Eine gewisse Unruhe entstand bei etlichen Personen, denn so etwas hatten sie nicht unbedingt erwartet.
Polly war mal wieder der Retter in Person.
Ja meine Herrschaften, dieses Gemälde ist mittlerweile preisgekrönt worden, und wird in naher Zukunft im „Haus der Künste“ in München ausgestellt werden. Die Fachwelt ist begeistert über das Schaffenswerk von unserem 15 jährigem Künstler Thomas, welcher direkt neben mir steht.
Applaus bitte für unseren sehr bescheidenen hochtalentierten Maler, dem die künstlerische Welt offen steht.
Ein Graf und eine Gräfin nach dem anderen betrachtete nun ausgiebig mit einer Lupe das Gemälde, wobei Gaby einen immer roteren Kopf bekam, welches aber nicht besonders auffiel, da die Konzentration der Herrschaften auf das wesentliche, also dem Gemälde gerichtet war.
Polly: Ich würde nun sagen, dass wir uns nun so langsam wieder nach draußen begeben, wo unser privater Eisenbahnzug bereits unter Dampf steht, welcher uns einen Einblick über das weitläufige Gelände auf Schloss Bavaria vermittelt.
Meine Herrschaften, ich darf sie nun bitten den Zug zu besteigen.
Ende Teil 444
Im nächsten Teil (445) geht es humorvoll weiter, wenn unter anderem auch das Zeltlager für die adelige Gesellschaft errichtet wird.
Monika
Geschrieben am 15.09.2021
Kapitel: 547
Geburtstagskinder vom 6. August 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1911 Lucille Ball
wurde an diesem Tag 54 Jahre alt
1917 Robert Mitchum
wurde an diesem Tag 48 Jahre alt
1928 Andy Warhol
wurde an diesem Tag 37 Jahre alt
1942 Evelyn Hamann
wurde an diesem Tag 23 Jahre alt
1962 Michelle Yeoh
wurde an diesem Tag drei Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/6-august-1965
Was war am 06. August 1965
Welcher Wochentag war der 6.8.1965, der 06. August 1965 war ein Freitag
6.8.1965
Die Journalistin Ulrike Meinhof wird vom Amtsgericht München zu einer Geldstrafe von 600 DM verurteilt, da sie den CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß in der Hamburger Zeitschrift “Konkret” als “infamsten deutschen Politiker” bezeichnet hat.
6.8.1965
US-Präsident Lyndon B. Johnson unterzeichnet ein neues Wahlrechtsgesetz (Voting Rights Act), das die noch bestehenden Wahlbeschränkungen für die farbige Bevölkerung, wie z. B. den Lese- und Schreibtest, aufhebt.
6.8.1965
In Hiroshima gedenken 30 000 Menschen im Friedenspark der Opfer des Atombombenabwurfes im Jahr 1945.
Schon um 6 Uhr 30 in der Frühe an diesem Freitag war alles auf Schloss Bavaria auf den Beinen. Trotzdem nahm man sich Zeit für diese Mahlzeit, da ihnen anstrengende Tage bevorstanden.
Mirjana verbrachte ebenfalls sehr viel Zeit in München, um die festliche Kleidung für dieses Wochenende fertigzustellen. Auch die Näherinnen waren Tag und Nacht damit beschäftigt. Als Dank für die aufopferungsvolle Tätigkeit wurden sie gemeinsam von Othilie zu den Festlichkeiten eingeladen. Die finanziellen Zuwendungen von ihr waren sicherlich auch nicht unerheblich.
Man kann sagen, dass sich die Hoffmann-Group einiges hat kosten lassen, um dieses Event durchzuführen. Hier wurde wahrlich nicht gekleckert, hier wurde geklotzt, wenn man das so lapidar bezeichnen darf. Einiges von diesen Kosten würde auch die geplante Liveübertragung der Gala-Veranstaltung im Fernsehen wieder hereingeholt. So kannte man Othilie. Eine Geschäftsfrau durch und durch, die genau wusste wie man so ein Event gewinnbringend vermarkten kann.
Die ARD, das Schweizer Fernsehen, der ORF (Österreichischer Rundfunk) würden ab Samstag 20 Uhr 15 (direkt nach der Tagesschau) live bis 24 Uhr berichten. Selbstverständlich sind auch prominente Sänger bzw. Sängerinnen und ein Orchester für die musikalische Unterhaltung engagiert worden. Das dies nicht unbedingt die Rolling-Stones sein würden, kann man sicherlich nachvollziehen.
Aber auch die 80 Waisenkinder, die solange der Neubau noch nicht fertiggestellt ist auf Schloss Bavaria verweilten, wurden in diesem Musikprogramm mit eingebunden.
Othilie wusste ganz genau, wie sie weitere Gelder für die armen Kinder lockermachen konnte. Man konnte davon ausgehen, dass durch das Auftreten der Kinder bei etlichen Müttern Tränen der Rührung über das Gesicht laufen würden. Während der Live-Übertragung würde in zeitlichen Abständen immer wieder ein Laufband auf dem Bildschirm der Fernsehgeräte flimmern, in denen die Kontoverbindungen diverser Banken eingeblendet werden sollten.
Mirjana: Wann werden die ersten Gäste auftauchen?
Joggeli: Das wird so gegen 12 Uhr an. Anschließend wird zum Dinner im großen Speisesaal gebeten. Um 15 Uhr werden wir den Gästen die Gemälde- Galerie der Ahnen zeigen. Das ist gar nicht so einfach Mirjana. Ich habe fast drei Tage daran gesessen, die Namen unserer alten Kappesköppe auswendig zu lernen, und auch deren teilweise frivolen Gewohnheiten. Das kann ich unseren Kindern gar nicht erzählen. Selbst denen würde die Schamesröte ins Gesicht steigen. Und das heißt schon etwas.
Mirjana: Aber mir kannst du es doch erzählen.
Joggeli: Ich flüstere dir mal eine Begebenheit ins Ohr, die sich tatsächlich zugetragen haben soll.
Mirjana: Mein Gott, diese sexuellen Ausschweifungen sind ja wirklich unglaublich.
Joggeli: Siehst du, selbst du bist rot im Gesicht geworden.
Mirjana: Und wie geht es zeitlich weiter im Programm?
Joggeli: Ich musste mir das selbst alles aufschreiben, was alles so geplant ist.
Ankunft der Gäste gegen 12 Uhr
13 Uhr: Dinner
15 Uhr Ansicht der Gemälde-Galerie. Wobei ich zugeben muss, dass dies wohl der langweiligste Punkt dieser drei Tage sein wird.
16 Uhr 30: Fahrt mit allen Gästen über unser Areal mit unserer kleinen privaten Dampfeisenbahn.
19 Uhr: Großes Grillspektakel mit Lagerfeuerromantik neben unseren Baumhäusern mitten im Wald.
Bin mal gespannt wer dieses Angebot annehmen wird. Denn das einfache Leben werden die meisten Personen des Hochadels nicht gewohnt sein. Wer Interesse hat, kann auch in unseren vier Baumhäusern schlafen. Wir kennen das, weil wir hier auch im vorletzten Monat das große Pfadfindertreffen mit 3.800 Personen aus aller Welt durchgeführt haben. Wir persönlich haben auch in den Zelten geschlafen. Wir sind übrigens alle Mitglieder im dpsg. Das ist die deutsche Pfadfinderschaft St. Georg.
Mirjana: Da würde ich auch gerne dabei sein.
Joggeli: Kein Problem mein Schatz.
Mirjana im Gedanken: Ohhhh, jetzt hat er mich zum ersten Mal mit „Mein Schatz“ angeredet. Das lässt tief blicken. Ich gehe davon aus, dass er genau so ein großes Interesse an mich hat, wie ich auch an ihm. Ich muss zugeben, dass er verdammt gut aussieht. Ein junger dynamischer Mann mit 29 Jahren, sehr gebildet, sehr schlanke und großgewachsene Statur mit ausgezeichnetem Benehmen, und mit einer Aura die ihresgleichen sucht. Kein Wunder, dass die Frauen so hinter ihm her sind. Das zumindest habe ich schon von einigen Personen gehört.
Joggeli: Wie dem auch sei, wir haben jede Menge Aufnahmeanträge für die DPSG bei uns liegen. Du brauchst nur den Antrag auszufüllen und zu unterschreiben. Die Mitgliedschaft kostet nur 5 DM für Erwachsene im Monat.
Mirjana: Da bin ich dabei.
Joggeli: Das ist super, dass freut mich sehr. Die dazu nötige Uniform, die Pfadfinder sagen „Kluft“ dazu, haben wir in allen Größen original verpackt bei uns vorrätig.
Mirjana: Ich kann mir nur sehr schwer in der Phantasie vorstellen, wie so ein Lord oder Graf in kurzen Hosen aussieht.
Joggeli. Ich auch. Aber ich möchte das mal gerne sehen. Dann werden aus dem gräflichen Adel plötzlich ganz normale Menschen.
Mirjana: Ich stelle an deinen Aussagen fest, dass ihr euch nicht unbedingt darum gerissen habt, einen Adelstitel zu führen.
Joggeli: In der Tat. Es ging alles gut, bis eben die bayrische Landesregierung uns darauf aufmerksam gemacht hat, dass wir adeligen Ursprungs sind. Da gab es für uns kein Zurück mehr. Und überhaupt ist das ein geschickter Schachzug der Landesregierung hier in Bayern. Denn dadurch wird jegliche Verantwortung über unseren Besitz bzw. Gutshof uns übertragen, was eigentlich sowieso schon vorher klar war. Aber nun gut, dann werden wir uns eben mit dieser Entscheidung arrangieren müssen, auch wenn es wahrscheinlich mit einem erheblichen Mehraufwand an Arbeit verbunden ist. Für die Kinder bzw. Jugendlichen hier auf „Schloss Bavaria“ ist das sicherlich ein großes Abenteuer.
Mirjana: Wie ich schon festgestellt habe, sind die von dir erwähnten Personen sehr locker drauf.
Joggeli: Ich hoffe, dass das weiterhin auch so bleiben wird. Denn ihre Ungezwungenheit und Offenheit sollen sie weiterhin ausleben.
Mirjana: Und was steht morgen auf dem Programm?
Joggeli: Kannst du reiten?
Mirjana: Nein, ich habe noch nie auf einem Pferd gesessen.
Joggeli: Dann wird es morgen das erste Mal sein. Du bekommst das gutmütigste und sanfteste Pferd, welches wir im Stall haben. Denn dann steht ein Ausflug mit dem Pferd auf dem Programm.
Mirjana: Ich werde mich bis auf die Knochen blamieren und somit auch deine ganze Familie.
Joggeli: Nur keine Panik, da habe ich schon eine Idee. Wenn es mit dem Reiten absolut nicht klappen sollte, dann werden wir vor dem Pferd eine offene Kutsche anhängen. Du sitzt dann mit mir vorne auf dem Kutschbock. Besser wäre noch wenn wir zwei Pferde anhängen.
Mirjana: Das ist großartig, Davon habe ich immer schon geträumt.
Joggeli: Die Gelegenheit ist ausgesprochen günstig. Denn bisher haben wir immer nur einen Planwagen für einen Familienausflug auf unserem Areal angehangen. Aber reiten solltest du doch in absehbarer Zeit erlernen. Hier bei uns hat jeder sein eigenes Pferd und bei Gelegenheit sind wir alle damit unterwegs. Sogar die Queen von England Elizabeth II, ist schon mit uns geritten. Der Papst hingegen wollte nicht unbedingt auf einem Pferd sitzen.
Dafür hat der Papst von unserer 11 jährigen Heike die Absolution erhalten. Darüber amüsieren wir uns heute noch köstlich. Ihr vorlautes Mundwerk ist einfach genial, auch wenn Othilie manchmal darüber ihre Contenance verliert. Hinterher lacht sie dann ebenfalls über das, was unser jüngster Sprössling alles so anstellt.
Info:
Das Wort Absolution (lat. absolvere „loslösen“, „freisprechen“) bedeutet Lossprechung und bedeutet die Vergebung einer Sünde nach der Beichte.
Mirjana: Was steht denn morgen noch auf dem Programm?
Joggeli: Morgenabend gegen 20 Uhr die große Gala-Veranstaltung mit einem reichhaltigen und ausgewogenem Programm. Es werden ungefähr 300 Gäste erwartet. Dann natürlich in der Abendgarderobe. Hawaiihemden oder die Pfadfinderkluft wären dann weniger angebracht. Aber ich gehe zu 99 % davon aus, dass unser 15 jähriger schottische Pfadfinder Gregor McKenzie sich nicht davon abbringen lässt, seine Kluft zu wechseln. Da werden jegliche Überredungskünste aussichtslos sein. Aber gleichzeitig wird er auch von uns allen für seine Standhaftigkeit bewundert. Er ist großartig, du wirst ihn noch näher kennenlernen. Du könntest ihn in der Wildnis aussetzen. Er kennt alle Tricks, wie man dort überleben kann. Und das in seinem jungen alter
Nun ja, dann werden wir uns mal jetzt der Ankunft der gräflichen High-Society und den Lordschaften widmen.
Info:
High Society (englisch für „hohe Gesellschaft“) bezeichnet die Personengruppe mit dem größten materiellen Reichtum und dem höchsten sozialen Status innerhalb einer Gesellschaft (vgl. dt.: „Oberschicht“/„Elite“). Der aus dem Französischen entlehnte Terminus Hautevolee ist ein oft spöttisch abwertendes Synonym für die englischsprachige Bezeichnung.
Die Zeit vergeht mit dir wie im Flug, ich könnte immer bei dir sein. Ach habe ich dir schon gesagt, dass du wieder sehr hübsch aussiehst?
Mirjana: Erst dreimal heute, aber eine Frau hört solche Komplimente immer gern. Dankeschön.
Vor dem Eingang zum Gutshof, Verzeihung liebe Leser ich meine natürlich vor dem Schloss, ich muss mich auch noch erst daran gewöhnen, staute sich mittlerweile der Autoverkehr.
Othilie: Gut dass ihr kommt. Meine Hand schmerzt mittlerweile von dem Händeschütteln der ankommenden Gäste. Heike macht sich die Sache schon etwas einfacher. Sie begrüßt jeden neu ankommenden Gast mittlerweile nur noch mit einem „Hi“ und versteckt ihre Hände in den Hosentaschen. Ich beneide sie.
Ungewohnt ist auch für mich, dass ich nur noch mit „Frau Gräfin“ angesprochen werde. Ah, da kommt schon der nächste:
Gestatten das ich mich vorstelle: Knocks, Graf Knocks, Graf Knocks von Abensberg von Traun und Eichelburg. Es freut mich sehr ihre Bekanntschaft machen zu dürfen.
Othilie: Die Freude beruht ganz auf Gegenseitigkeit Herr Graf Abensberg von Traun und Eichelburg
Graf Abensberg von Traun und Eichelburg (Die Zeit muss sein): Ich meine sie schon einmal im Fernsehen gesehen zu haben.
Othilie: Das kann durchaus sein.
Graf Abensberg von Traun und Eichelburg: Jetzt weiß ich es wieder. Sie machen Waschmittelwerbung im Fernsehen.
Schwanweiss Waschmittel Werbung 50er Jahre
Othilie: (Verzeihung, Frau Gräfin Othilie von und zu Hoffmann): Da verwechseln sie etwas Herr Graf Abendberg von Baum und Schmeichelburg. (Ich habe den Eindruck, dass bei Othilie die Namenänderung des Grafen durchaus so gewollt war).
Ich bin in der Modebranche tätig.
Graf Abendberg von Baum und Schmeichelburg, (oder so ähnlich): Jetzt erinnere ich mich. Mit Verlaub, habe ich ihnen schon gesagt was für hübsche Kinder sie haben. Sie sind ihnen total aus dem Gesicht geschnitten. (Er zeigte mit dem Zeigefinger auf Mara und Simba).
Othilie (Belassen wir es weiter mit ihrem Vornahmen, die Zeit ist kostbar): Herr Graf, diese beiden Kinder habe ich adoptiert. Wenn es ihnen nichts ausmacht, zeigt ihnen die Dienerschaft schon ihre Suite.
Othilie leise zu Mirjana und Joggeli: So geht das schon seit gefühlten 2 Stunden. Dabei sind es laut meiner Armbanduhr erst 30 Minuten.
Joggeli: Und was macht Polly in der Zwischenzeit?
Othilie: Sie kümmert sich, genauso wie Ingrid, um die Damen der adeligen Gesellschaft.
Joggeli: Ach so was ich noch sagen wollte, zwei deiner Blumenkübel sehen sehr mitgenommen aus. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Einige Chauffeure haben sie zielgenau mit ihren Fahrzeugen getroffen. Ich habe mir die Kennzeichen der Fahrzeuge notiert.
Othilie: Ich werde denen eine saftige Rechnung nach Hause schicken. Da kann ja selbst unsere 16 jährige Martina besser fahren.
Joggeli: Und noch etwas Brisantes kann ich dir mitteilen.
Der 11 jährige Sohn von Ernst August Prinz von Hannover Herzog zu Braunschweig und Lüneburg Königlicher Prinz von Großbritannien und Irland, der ebenfalls den Namen seines Vaters trägt, hat vorhin vor den Augen unserer Kinder und Jugendlichen in deinem persönlichen Fischteich uriniert.
Othilie: Das scheint mir ja ein „Früchtchen“ zu sein. Ich will hoffen, dass der Teich mit den Fischen nicht „umgekippt“ ist.
Leben die Fische noch?
Joggeli: Ich nehme es an, aber selbst Foxy meidet mittlerweile den Teich. Er drehte sich angewidert weg. Er stiehlt im Moment keine Fische mehr.
Mirjana: Mit Verlaub, ich würde an ihrer Stelle denn Jungen mal etwas näher beobachten.
Polly, die inzwischen auch hinzugetreten ist: Auf den Gedanken bin ich auch schon gekommen. Petra und Gregor werfen andauernd ein Auge auf ihn. Wir sollten für das Wochenende sehr wachsam sein.
Othilie: Dann lasst uns jetzt zu Tisch gehen.
Liebe Leser,
dass dieser Ernst August Prinz von Hannover in Zukunft in etliche Skandale verwickelt war, davon zeugen diese Geschehnisse die in aller Welt bekannt wurden.
Info:
Ernst August von Hannover (1954)
Ernst August Prinz von Hannover Herzog zu Braunschweig und Lüneburg Königlicher Prinz von Großbritannien und Irland (nach österreichischem Namensrecht Ernst August Hannover) (* 26. Februar 1954 in Hannover) gilt als Familienoberhaupt des ehemals königlichen Hauses Hannover und des früheren herzoglichen Hauses von Braunschweig.
Er ist ein Nachkomme der Welfen und ein Urenkel des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. über dessen einzige Tochter Viktoria Luise von Preußen. Er besitzt die deutsche, österreichische und britische Staatsangehörigkeit.
Ernst August ist der älteste Sohn von Ernst August Prinz von Hannover, Herzog von Braunschweig Lüneburg (1914–1987) und dessen Ehefrau Ortrud Prinzessin zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1925–1980).
Von Hannover ist mehrfach mit gewalttätigen oder beleidigenden Ausbrüchen in die Medien geraten.
Gut Calenberg 1998
Im Januar 1998 prügelte er vor dem Gut Calenberg mit seinem Regenschirm auf den hannoverschen Kameramann Karsten Thürnau und den Fotografen Rainer Dröse ein und wurde von Ersterem dabei gefilmt. Dies sorgte bundesweit für Schlagzeilen und brachte ihm die Spitznamen „Prügelprinz“ bzw. „Prügelaugust“ ein. Das Landgericht Hannover verurteilte ihn, an den Kameramann 15.000 Mark Schmerzensgeld zu zahlen. Ein Strafverfahren wegen Körperverletzung wurde gegen Zahlung von 90.000 Mark eingestellt.
Salzburger Festspiele 1999
Im Jahr 1999 gab er am Rande der Salzburger Festspiele einer Bunte-Fotografin einen Tritt, wodurch diese einen Bluterguss erlitt. In erster Instanz wurde er deshalb im Dezember 2001 vom Amtsgericht Springe zu acht Monaten Bewährungsstrafe und 500.000 Mark Geldbuße verurteilt; in zweiter Instanz vor dem Landgericht Hannover wurde das Verfahren im Hinblick auf die schwerer wiegenden Kenia-Vorwürfe (siehe unten) eingestellt.
Expo 2000 in Hannover
Auffällig wurde er auch bei der Weltausstellung 2000 in Hannover, als er am türkischen Pavillon urinierte und dabei von einem Paparazzo fotografiert wurde, was ihm zeitweise von der Boulevardpresse den Beinamen „Pinkelprinz“ einbrachte. Von Hannover veröffentlichte eine ganzseitige Anzeige in der FAZ, in der er angab, sich auf der Messe erleichtert zu haben, dies habe jedoch nicht am türkischen Pavillon stattgefunden. Die vor allem von der Bild geführte „Pinkelprinz“-Kampagne führte zu einem weiteren Vorfall. Von Hannover beschimpfte die Leiterin der Bild-Redaktion Hannover, Anne-Kathrin Berger, am Telefon massiv und wies sie darauf hin, dass er nur „mit Arschlöchern wie Journalisten“ so reden würde und dass die Dame selbst am besten wisse, „was ihre Scheißzeitung“ tue. Die Anrufe wurden in der Bild abgedruckt, die Zeitung erstattete Anzeige gegen ihn. Der Schriftsteller Max Goldt veröffentlichte daraufhin einen vielzitierten Text in der Titanic, in dem er von Hannover verteidigte und die Bild-Zeitung als ein „Organ der Niedertracht“ bezeichnete.
Im Juni 2003 wurde von Hannover auf einer französischen Autobahn mit 211 km/h erwischt und deshalb in Frankreich zu einem Monat Fahrverbot und 728 Euro Strafe verurteilt. Seine Klage gegen die Veröffentlichung in deutschen Zeitungen scheiterte zuletzt vor dem Bundesverfassungsgericht.
Kenia 2004
Im Jahr 2004 wurde von Hannover zunächst wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 445.000 Euro verurteilt, weil er im Januar 2000 einen deutschen Hotelier auf der Insel Lamu in Kenia krankenhausreif geprügelt haben soll. Er strebte ein Wiederaufnahmeverfahren an. Im März 2007 wurde sein Wiederaufnahmeantrag vom Landgericht Hildesheim in erster Instanz abgelehnt, vom Oberlandesgericht Celle wurde ihm jedoch stattgegeben. Ab dem 15. Juni 2009 wurde vor dem Landgericht Hildesheim erneut verhandelt.
Am 9. März 2010 wurde von Hannover wegen einfacher Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 200.000 Euro verurteilt (40 Tagessätze); er hatte zwei Ohrfeigen eingeräumt. Eine Revision dagegen wurde im April 2011 vom Oberlandesgericht Celle als „offensichtlich unbegründet“ verworfen, damit ist das Urteil rechtskräftig.
Oberösterreich 2020
Am 15. Juli 2020 kam es im Jagdhaus von von Hannover in Grünau im Almtal, Oberösterreich, zu einem Vorfall, der mit seiner Einweisung in eine psychiatrische Abteilung endete. Nach Darstellung der Polizei habe er diese gerufen, da er in Not sei und dringend Hilfe brauche. Bei Eintreffen der Hilfskräfte habe er sich jedoch äußerst aggressiv verhalten und diese körperlich angegriffen. Es sei ihm ein Wetzstahl abgenommen worden. Da auch eine Selbstgefährdung nicht habe ausgeschlossen werden können, sei er in die Psychiatrie des Krankenhauses Vöcklabruck gebracht worden. Die örtliche Staatsanwaltschaft ermittelte gegen ihn. Von Hannover selbst stellte den Vorfall anders dar: Er habe wegen einer Unterzuckerung den Rettungsdienst angerufen. Warum die Polizei mitgekommen sei, wisse er nicht. Die Polizisten hätten ihn plötzlich grundlos angegriffen, er habe sich nur gewehrt und „wahrscheinlich zurückgeboxt“.
Am 20. Juli 2020 kam es zu einem erneuten Zwischenfall; diesmal habe von Hannover auf einer Straße unweit eines Polizeireviers im oberösterreichischen Scharnstein Polizeibeamte aus einem Fahrzeug heraus verbal bedroht, wobei auf dem Sitz ein Baseballschläger gelegen haben soll.
Prinz Ernst August: Medikamente und Alkohol, Polizisten mit Messerschleifer verletzt
Am 7. September 2020 wurde von Hannover erneut in Grünau von der Polizei festgenommen. Der Vorwurf der Polizei lautet auf Nötigung, Bedrohung und Sachbeschädigung. Eine Bedienstete und ihr Ehemann hätten Anzeige erstattet, da von Hannover beide aufgefordert habe, „sich zu schleichen“, anderenfalls werde er einen Schlägertrupp rufen. Zudem habe er ein Verkehrszeichen herausgerissen und ein Fenster eines Gebäudes eingeschlagen.
Für die Vorgänge im Jahr 2020 wurde er am 23. März 2021 vom Landesgericht Wels zu einer 10-monatigen Bewährungsstrafe mit zusätzlichen Auflagen verurteilt. Unter anderem wurden ein mehrjähriges Wohnsitzverbot für sein Anwesen in Grünau und weitere Platzverbote ausgesprochen.
Quelle: Wikipedia.
Pünktlich um 13 Uhr wurde das Mittags-Dinner schließlich eröffnet.
Anstatt hier die Eröffnungsrede zu zitieren, komme ich lieber zu dem Menü.
Naja, zumindest zeige ich euch mal die Vorspeise.
Heike: Sehr übersichtlich das Ganze gestaltet. Ich würde aber dafür einen kleineren Teller nehmen.
Inge: Beschwere dich nicht, ich habe noch weniger auf dem Teller.
Martina: Ich hatte eigentlich vor, unserer Foxy etwas abzugeben, die unter meinem Tisch sitzt. Aber jetzt überlege ich mir das noch.
Inge: Aber nun gut, ich bin ja schließlich ein exzellenter Gourmont.
Martina: Da hast du vollkommen Recht. Auch wenn du wahrscheinlich das Wort Gourmet im Sinn hattest. Als Gourmet wird ein Feinschmecker bezeichnet, ein sachkundiger Genießer raffinierter Speisen und Getränke. Der Gourmand unterscheidet sich von ihm durch fehlende Mäßigung, er wird heute eher als Synonym für „Leckermaul“ oder „Vielfraß“ verstanden. Mit dem Französisch hapert es bei dir wohl ein wenig.
Inge: Sven kann sich nicht beklagen. Erst vorgestern Abend meinte er zu mir im Bett, dass ich die Beste in „Französisch“ bin.
(Danach war die Stimmung am Tisch wieder ausgezeichnet).
Martina In jedem Fall freue ich mich schon auf das Zeltlager mit den Gräfinnen und Grafen bei uns im Wald. Da gibt es dann Spanferkel am Spieß und jede Menge Bratwürstchen, Schnitzel und reichlich Salate.
Heike: Ohhhhhh, die Eisbombe kommt. Mit Mango-Früchten und Himbeeren. Wollt ihr etwa auch etwas davon abhaben?
Tina: Das reist alles wieder raus. Vergessen wir die Vor-und Hauptspeise.
Um 15 Uhr stand nach dem Essen der nächste „Tagesordnungspunkt“ auf dem Programm. Und das war die Besichtigung der Ahnengalerie im Erdgeschoss des Westflügels von Schloss Bavaria, welches ansonsten von den Bewohnern das Hauses gemieden wurde, da er eigentlich recht langweilig war, und deshalb nur sehr selten aufgesucht wurde.
Das sollte sich aber heute ändern.
Othilie übernahm die Führung, an denen sich alle beteiligten, darunter auch die Kinder und Jugendlichen von „Schloss Bavaria“.
Othilie: Ich möchte den Herrschaften nun erst einmal die Anfänge der gräflichen Dynastie des Hauses zeigen. Wenn sie mir bitte ihre Aufmerksamkeit schenken würden.
Mitte August 1856 entdeckten italienische Steinbrucharbeiter in einem kurz darauf dem Kalksteinabbau zum Opfer gefallenen Abschnitt des Neandertals einige Knochenfragmente. Diese Knochenfragmente konnten eindeutig anhand einer DNA-Analyse der Familie Hoffmann zugeordnet werden.
Sie stammen vermutlich vom Ur-Ur-Ur-Ur- Ur- Ur- Ur-Ur-Ur-Ur- Ur- Ur- Ur-Ur-Ur-Ur- Ur- Ur- Ur-Ur-Ur-Ur- Ur- Ur- Ur-Ur-Ur-Ur- Ur- Ur- Ur-Ur-Ur-Ur- Ur- Ur- Ur-Ur-Ur-Ur- Ur- Ur- Ur-Ur-Ur-Ur- Ur- Ur-Großvaters der Hoffmanns der vor ca. 50.000 Jahren gelebt hatte.
Miss Monika: Hier ein Foto von ihm welches im Jahr 50.126 vor Christi Geburt von einem seiner Freunde in jenem Jahr mit einer Sofortbildkamera aufgenommen wurde. Und auch hier an diesen Gesichtszügen erkennt man schon den entschlossenen Blick, der damals schon berühmten Vorfahren.
Othilie: Kommen wir zum nächsten Gemälde, welche uns aus der Ritterzeit erhalten geblieben ist.
Leider konnten wir nicht in Erfahrung bringen, wer sich hinter der eisernen Maske verbirgt.
Bei dem nächsten Gemälde war das kein Problem.
Hier handelt es sich um Graf von Auspitz und deren Zweige Auspitz Edle von Artenegg sowie Edle von Auspitz Hoffmann, welche im 18. Jahrhundert in den deutschen Adelsstand erhoben wurde.
Meine Herrschaften, wenn sie mir bitte weiter folgen würden.
Hier ein Portrait vom ehemaligen Stararchitekt Vincus Claudius Hoffmannus welches im Jahr 1862 fertiggestellt wurde. Auf Grund seiner Segelohren unternahm er 1863 die ersten Flugversuche aus dem 3. Stock unseres Anwesens. Leider blieb es bei dem einen Versuch. Er wurde auf dem alten Friedhof beigesetzt, welchen wir nachher besichtigen können. Er befindet sich nur wenige Kilometer von hier. Seit seinem Tod geht das Gerücht um, dass er als wandelnder unheimlicher Geist hier auf Schloss Bavaria sein Unwesen treibt.
Martina leise zu Tina: Das kann nur unsere Heike sein, die nachts auf den Gängen wandelt, und ihrem Verkaufsladen mit den Hygieneartikeln aufgebaut hat, welche sie zu horrenden Preis außerhalb der gesetzlich geöffneten Ladungsöffnungszeiten anbietet.
Kommen wir nun zu einem Gemälde, dessen Kopie heute im berühmten Louvre-Museum in Paris gezeigt wird.
Info:
Die ???? ???? ist ein weltberühmtes Ölgemälde von Leonardo da Vinci aus der Hochphase der italienischen Renaissance Anfang des 16. Jahrhunderts. Das auf Italienisch als La Gioconda – davon abgeleitet ihr französischer Name La Joconde – bekannte Bild wurde nach der Gräfin von Ups „Florentinerin Lisa del Hoffmann“ benannt.
Hier das Original in der Gemäldegalerie von „Schloss Bavaria“
Und hier die gefälschte und retuschierte Kopie im Louvre (Paris), welches ihr liebe Leser, natürlich nach stundenlanger Ansicht im Louvre sicherlich erkannt haben werdet.
Liebe Leser, kommen wir nun nach einiger Zeit wieder zu unserem Gewinnspiel, bei dem es etliche wertvolle Preise hier im Forum zu gewinnen gibt.
Wie heißt die Person die von Leonardo da Vinci auf Leinwand gezeichnet wurde?
Ist das?
A: Angela Merkel
B: Polly Hoffmann
C: Miss Monika
Es ist nur eine Lösung richtig.
Folgende Preise können bei der richtigen Lösung gewonnen werden:
Beitrag zur Verkehrssicherheit – Kondom
Unterstützung für jedes Eheproblem – Augenklappe, Ohrenstöpsel
Mittel um endlich ins Loch zu kommen – Enteisungsspray
Die Lose werden unter notarieller Aufsicht gezogen.
Kommen wir nun wieder zurück zu der Ahnen-Galerie auf „Schloss Bavaria“.
Othilie blieb nun vor einem Bild stehen, welches ihr hier noch nie aufgefallen war.
Sie betrachtete es sehr sorgfältig, und kam zu dem Entschluss, dass hier keineswegs eine Gräfin abgebildet war. Ihr Blick ging nach links, ihr Blick ging nach rechts, und verharrte dann sekundenlang auf eine Person im Hintergrund stehend, wobei sie zu der Erkenntnis kam, dass diese Person auf dem Gemälde ohne Zweifel Gaby sein musste. Unterschrieben war das Gemälde von Thomas, den die Familie Hoffmann im Herbst des vergangenen Jahres, samt Eltern und Tante zur Flucht aus der DDR verholfen hatte.
In ihr kam wieder die Erinnerung hoch was im vorigen Jahr damals in den Bergen der Schweiz geschehen war.
Auszug aus Teil 177, „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ wo die Familie Hoffmann in den Bergen der Schweiz den Winterurlaub (Weihnachten) verbrachte.
Thomas: Dann kommen wir mal zu dem Bild, welches ich jetzt anfangen werde zu malen. Ich würde vorschlagen, dass das aus Platzgründen hier in einer Ecke geschieht. Hier ist es ja ansonsten zu eng. Wir stellen ein kleines Tischchen in der Ecke und legen daneben ein aufgeschlagenes Buch, damit es nicht so kahl aussieht. Und damit es für dich nicht so anstrengend wird, nimmst du eine sitzende Position ein.
Gaby: Woran du alles denkst liiiiieber Thomas.
(Das Wort „lieber“ zog sie dabei zärtlich fast unendlich in die Länge).
Ja dann werde ich mich mal ausziehen.
Thomas: Ich dachte, dass ich dich in einem bekleideten Zustand malen würde?
Gaby: Das kann ja jeder. Dann könnte mich ja auch fotografieren lassen.
Thomas: Ja ääähhh, darauf bin ich nicht vorbereitet.
Gaby: Warum willst du dich darauf vorbereiten. Ich denke, dass du genügend Farbe in deinem Farbkasten hast. Vor allen Dingen geht das schneller. Wenn ich meine bunte Kleidung anhabe, ist das doch schwieriger für dich mich zu malen.
Thomas: Darin liegt nicht das Problem.
Gaby: Sondern?
Thomas: Ich muss zugeben, dass ich noch nie ein nacktes Mädchen gesehen habe.
Gaby: Ach mein kleiner, das ist doch überhaupt nicht schlimm. Und es tut auch gar nicht weh.
Thomas: Ich weiß auch gar nicht, ob ich da meine Pinsel in Ruhe führen kann. Und dann bist du auch ein bewegliches Motiv.
Gaby: Nun ja, wenn ich mich bewege wird mein Busen garantiert ein wenig wackeln. Aber das liegt in der Natur der Sache.
Thomas: Das meine ich nicht unbedingt damit. Ich habe bisher nur Bilder von Landschaften und Gebäuden gemalt.
Gaby: Dann wird es eben das erste Mal sein, wenn du wie du sagtest „ein bewegliches Motiv“ malen wirst.
Thomas: Na gut, dann bereite ich mich mal vor.
Gaby: Du wirst es überleben. Dessen bin ich mir vollkommen sicher.
(Kurze Zeit später stand Gaby in ihrem Eva-Kostüm vor ihm).
Gaby: Und wie gefallen dir meine Rundungen?
Thomas: Ich kann mich kaum konzentrieren.
Gaby: Aber wir haben noch nicht mal angefangen mit der Malerei. Ich setze mich mal auf dem Stuhl, und tue so, als wenn ich mir die Haare kämmen würde. Und über meinem Schoss lege ich ein Handtuch. Wie du sicherlich festgestellt hast, bin ich unten rasiert. Ich habe mir gestern mal dein Rasierzeug ausgeliehen, da du es sowieso nicht benötigst.
Thomas: Doch, heute Morgen habe ich es einmal benutzt. Ich habe mich schon gewundert, warum die Klinge relativ stumpf ist. Aber das ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass du auf dem Stuhl ruhig sitzen bleibst. Ich versuche auch ganz ruhig zu bleiben.
Gaby: Du machst das schon. Gefällt dir das, was du vor die siehst?
Thomas: Ich könnte mir kaum etwas schönere vorstellen. Du hast übrigens einen sehr schönen Busen.
Gaby: Danke, das hört eine Frau bzw. ein Mädchen sehr gern. Was denkst du, wie meine BH-Größe ist?
Thomas: Das habe ich bisher nicht gelernt. Ich war ja hauptsächlich im Büro der Familie Hoffmann tätig.
Gaby: Dann wird dich wohl Frau Kohl in Zukunft unter die Fittiche nehmen. Ich habe übrigens 75 C.
Polly: Wer hat 75 C?
(Keiner hatte bemerkt, dass Tante Polly eingetreten war, obwohl sie laut und vernehmlich an die Türe geklopft hatte).
Ich stelle fest, dass Thomas seine künstlerische Begabung in Punkto Malerei unter Beweis stellen will, und Gaby ihr künstlerisches Zurschaustellung ihres Busens in der Größe 75 C.
Gaby: Nun ja Tante Polly, wir wollten vermeiden, dass die bunte Farbe im Malkasten ausgeht.
Polly: Ihr bringt auch so reichlich Farbe ins Spiel. Na gut ihr beiden, ich habe natürlich nichts gesehen. Und ihr habt mich nicht gehört. Ihr beide müsst einfach besser aufpassen.
Gaby: Tante Polly, du bist einfach klasse.
Ja, so war das damals, als der sehr maltalentierte Thomas seine heimliche Geliebte Gaby malte. Nun also hing dieses Portrait in der Ahnengalerie. Nicht das Othilie darüber böse wurde, denn das war sie keineswegs. Ihr gefiel dieses Bild sogar. Sie vermutete nur, dass die gräflichen Herrschaften verwundert übt diese Aktmalerei wäre, zumal Gaby hier anwesend war.
Und so war es in der Tat. Denn alles schaute auf Gaby und danach auf die Leinwand mit dem gemalten Abbild der gleichen Person.
Eine gewisse Unruhe entstand bei etlichen Personen, denn so etwas hatten sie nicht unbedingt erwartet.
Polly war mal wieder der Retter in Person.
Ja meine Herrschaften, dieses Gemälde ist mittlerweile preisgekrönt worden, und wird in naher Zukunft im „Haus der Künste“ in München ausgestellt werden. Die Fachwelt ist begeistert über das Schaffenswerk von unserem 15 jährigem Künstler Thomas, welcher direkt neben mir steht.
Applaus bitte für unseren sehr bescheidenen hochtalentierten Maler, dem die künstlerische Welt offen steht.
Ein Graf und eine Gräfin nach dem anderen betrachtete nun ausgiebig mit einer Lupe das Gemälde, wobei Gaby einen immer roteren Kopf bekam, welches aber nicht besonders auffiel, da die Konzentration der Herrschaften auf das wesentliche, also dem Gemälde gerichtet war.
Polly: Ich würde nun sagen, dass wir uns nun so langsam wieder nach draußen begeben, wo unser privater Eisenbahnzug bereits unter Dampf steht, welcher uns einen Einblick über das weitläufige Gelände auf Schloss Bavaria vermittelt.
Meine Herrschaften, ich darf sie nun bitten den Zug zu besteigen.
Ende Teil 444
Im nächsten Teil (445) geht es humorvoll weiter, wenn unter anderem auch das Zeltlager für die adelige Gesellschaft errichtet wird.
Monika
Geschrieben am 15.09.2021
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Okt 09, 2022 10:58 am
Liebe Leser,
ich hoffe das euch die zwei Teile über die Lordschaften und dem Hochadel gefallen haben.
Wie mir berichtet wurde, ist unsere Polly weiterhin bodenständig geblieben.
Ihr könnt sie zwar hier im Forum mit Frau Gräfin ansprechen, aber es muss nicht unbedingt sein.
Einen schönen Sonntag
Monika
ich hoffe das euch die zwei Teile über die Lordschaften und dem Hochadel gefallen haben.
Wie mir berichtet wurde, ist unsere Polly weiterhin bodenständig geblieben.
Ihr könnt sie zwar hier im Forum mit Frau Gräfin ansprechen, aber es muss nicht unbedingt sein.
Einen schönen Sonntag
Monika
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Okt 09, 2022 1:25 pm
Sie haben mir gefallen aber wie du ja weist bin ich letzter zeit auf eine besonders schöne art angaschiert
Aber ein kommentar wird sicher noch kommen.
Aber ein kommentar wird sicher noch kommen.
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Okt 09, 2022 7:32 pm
Gräfin Polly von und zu Hoffmann, äh Polly,
auf einen Kommentar würde ich mich sicherlich sehr freuen.
Deine untergebene Monika
auf einen Kommentar würde ich mich sicherlich sehr freuen.
Deine untergebene Monika
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Okt 10, 2022 9:20 pm
Lieber Leser,
auch in den nächsten beiden Teilen, sind die Lordschaften und die Grafen auf Besuch im Schloss der Familien Hoffmann.
Natürlich gehört auch ein Unterhaltungsprogramm für den blauen Adel dazu.
Wie zum Beispiel die Fahrt mit familieneigenen Dampfzug auf dem Areal.
Außerdem wird der Adel zusammen mit den Pfadfindern eine Nacht in der freien Natur verbringen.
Verstärkung ist auch schon eingetroffen.
Wie diese vier jungen Girls von der KPE (Katholische Pfadfinderschaft Europa)
Das ist auch dringend notwendig, da der Adel von Camping keinen blassen Schimmer hat.
Hier Gregor McKenzie der absolut erschüttert dem Treiben der Gäste zusieht.
Wollen wir mal hoffen, dass die Pfadis alles im Griff bekommen.
Aber ich hege da meine berichtigten Zweifel.
Monika
auch in den nächsten beiden Teilen, sind die Lordschaften und die Grafen auf Besuch im Schloss der Familien Hoffmann.
Natürlich gehört auch ein Unterhaltungsprogramm für den blauen Adel dazu.
Wie zum Beispiel die Fahrt mit familieneigenen Dampfzug auf dem Areal.
Außerdem wird der Adel zusammen mit den Pfadfindern eine Nacht in der freien Natur verbringen.
Verstärkung ist auch schon eingetroffen.
Wie diese vier jungen Girls von der KPE (Katholische Pfadfinderschaft Europa)
Das ist auch dringend notwendig, da der Adel von Camping keinen blassen Schimmer hat.
Hier Gregor McKenzie der absolut erschüttert dem Treiben der Gäste zusieht.
Wollen wir mal hoffen, dass die Pfadis alles im Griff bekommen.
Aber ich hege da meine berichtigten Zweifel.
Monika
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Okt 12, 2022 10:07 am
Liebe Leser,
die nächsten 2 Teile (445 + 446) der,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erscheinen wieder am nächsten Freitag, den 14.10.22
hier in diesem Forum
Monika
die nächsten 2 Teile (445 + 446) der,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erscheinen wieder am nächsten Freitag, den 14.10.22
hier in diesem Forum
Monika
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Okt 13, 2022 4:49 pm
Liebe Leser,
im Moment befindet sich (Ich schreibe gerade daran) auf große Norwegen-Tour mit etlichen Wohnmobilen.
Hier einmal die Karte von Norwegen
Nach dem Besuch des Königs Olaf V geht es weiter zum Geirangerfjord, wo sie eine wunderbare Übernachtung gefunden haben
Anschließend geht es weiter auf Tour zu den Lofoten-Inseln (auf der Karte rechts neben der Maßstabtabelle zu sehen)
Nachts auf einem Parkplatz bekommen sie es auch mit Trollen zu tun, die es in Norwegen immer noch gibt.
Diese Trolle sind die Nachkommen der Wikinger, und hassen alle Christen auf der Welt.
Sie vertragen keine Helligkeit, und werden zu Stein, wenn sie nicht aufpassen, und die Sonne aufgeht .
Hier ein versteineter Troll.
(Also nicht nur Irland hat Trolle)
Mit herzlichen Grüßen von mir, wo ich gerade auf der Fahrt mit den Hoffmanns zum Nordkap (Polarkreis) unterwegs bin. Ganz oben auf der Karte.
Selbstverständlich habe ich eine warme Strumpfhose an, denn es ist dort oben sehr kühl.
Monika
im Moment befindet sich (Ich schreibe gerade daran) auf große Norwegen-Tour mit etlichen Wohnmobilen.
Hier einmal die Karte von Norwegen
Nach dem Besuch des Königs Olaf V geht es weiter zum Geirangerfjord, wo sie eine wunderbare Übernachtung gefunden haben
Anschließend geht es weiter auf Tour zu den Lofoten-Inseln (auf der Karte rechts neben der Maßstabtabelle zu sehen)
Nachts auf einem Parkplatz bekommen sie es auch mit Trollen zu tun, die es in Norwegen immer noch gibt.
Diese Trolle sind die Nachkommen der Wikinger, und hassen alle Christen auf der Welt.
Sie vertragen keine Helligkeit, und werden zu Stein, wenn sie nicht aufpassen, und die Sonne aufgeht .
Hier ein versteineter Troll.
(Also nicht nur Irland hat Trolle)
Mit herzlichen Grüßen von mir, wo ich gerade auf der Fahrt mit den Hoffmanns zum Nordkap (Polarkreis) unterwegs bin. Ganz oben auf der Karte.
Selbstverständlich habe ich eine warme Strumpfhose an, denn es ist dort oben sehr kühl.
Monika
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Okt 13, 2022 7:22 pm
Im moment habe ich gerade ein paar tage frei da werd ich ein komentar wohl schon noch schaffen.
Lass dich überraschen.
Lass dich überraschen.
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Okt 13, 2022 8:15 pm
Hi Polly,
darauf freue ich mich ganz besonders.
Denn es geschieht ja einiges auf Gut äh Schloss Bavaria.
Und auch die gegenwärtige Reise der Hoffmann-Group in Norwegen (Herbstferien in Bayern), (Dass wird erst im laufe des nächsten Jahres hier im Forum erscheinen) ist einfach atemberaubend schön.
Ich war nie in Norwegen, werde es aber auch gesundheitlich nicht mehr schaffen (die 46 Arbeitsjahre haben ihre Spuren hinterlassen)
Zumindest bin ich im Geiste diese Tour durchgegangen (mit vielen Infos) wie ich so etwas mit dem Wohnmobil machen würde.
Genau diese Tour, wie ich sie machen würde, habe ich für die Hoffmann-Group ausgesucht und bin noch dabei sie niederzuschreiben.
Sie ist einfach fantastisch. Da kommt bei mir Wehmut hoch (auch ein paar Tränen), als ich die fantastischen Fotos von Norwegen gesehen habe.
Die Fjorde, die Lofoteninseln, und den Nordkap im Polarkreis im äußersten Norden Europas.
Syl
Deine Moni
PS: Ich wünsche dir noch ein paar wunderschöne freie Tage.
darauf freue ich mich ganz besonders.
Denn es geschieht ja einiges auf Gut äh Schloss Bavaria.
Und auch die gegenwärtige Reise der Hoffmann-Group in Norwegen (Herbstferien in Bayern), (Dass wird erst im laufe des nächsten Jahres hier im Forum erscheinen) ist einfach atemberaubend schön.
Ich war nie in Norwegen, werde es aber auch gesundheitlich nicht mehr schaffen (die 46 Arbeitsjahre haben ihre Spuren hinterlassen)
Zumindest bin ich im Geiste diese Tour durchgegangen (mit vielen Infos) wie ich so etwas mit dem Wohnmobil machen würde.
Genau diese Tour, wie ich sie machen würde, habe ich für die Hoffmann-Group ausgesucht und bin noch dabei sie niederzuschreiben.
Sie ist einfach fantastisch. Da kommt bei mir Wehmut hoch (auch ein paar Tränen), als ich die fantastischen Fotos von Norwegen gesehen habe.
Die Fjorde, die Lofoteninseln, und den Nordkap im Polarkreis im äußersten Norden Europas.
Syl
Deine Moni
PS: Ich wünsche dir noch ein paar wunderschöne freie Tage.
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