- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Feb 13, 2022 9:50 pm
Liebe Leser,
wie ihr sicherlich wisst, hat die Hoffmann-Group auf „(Schloss) Gut Bavaria“ einen verletzten Geparden aufgenommen und gesund gepflegt. Name den Martina ihn gegeben hatte, ist Cheetah (Deutsch: Gepard)
Mich fasziniert dieses wunderschöne, elegante, und schnellste Säugetier der Welt ungemein.
Nun habe ich vor zwei Wochen bei Bekannten den Kinofilm „Duma“ in voller Länge und in Deutsch gesehen, der über einen kleinen Geparden handelt, der von einer Familie vor dem sicheren Tod gerettet und aufgezogen wurde.
Und das erinnert mich an die Familie Hoffmann in den „Lehrjahren“,
Ich war so begeistert über diesen mitreißenden und nahegehenden Film, dass ich ihn bestellt habe.
Hier ein Trailer aus dem Kinofilm (leider nur in Englisch).
Der bestellte komplette Film ist in Deutsch.
Duma, mein Freund aus der Wildnis
Der zwölfjährige Xan lebt zusammen mit seinen Eltern auf einer Farm in Südafrika. Als er eines Abends zusammen mit seinem Vater die Landstraße entlangfährt, überquert plötzlich ein Gepardwelpe die Straße und sein Vater kann gerade noch rechtzeitig bremsen und ausweichen, um es nicht zu überfahren. Wohl wissend, dass der Welpe alleine hier draußen unmöglich überleben kann, nehmen die beiden ihn mit auf ihre Farm. Fortan bekommt der ohnehin schon sehr verantwortungsbewusste Xan die ehrenwerte Aufgabe ihn aufzuziehen und für ihn zu sorgen. Schnell wächst aus dem anfänglich kleinen und süßen Welpen ein großer und bildschöner Gepard heran, der mittlerweile auf den Namen Duma hört, was auf Suaheli Gepard bedeutet. Duma verhält sich gegenüber seinen Mitmenschen und seiner Umwelt allerdings nicht wie ein gefährliches Raubtier, sondern eher wie ein lieber, teuer und völlig ungefährlicher Hund. So entsteht beim Zuschauer vor allem innerhalb der urkomischen Situationen, dass Duma selbst im ausgewachsenen Zustand häufig abends zusammen mit seinem Herrchen im Bett schläft oder tagsüber mit ihm Fußball spielt, der Eindruck, dass ein Gepard vielleicht sogar eine richtig gute Alternative zu einem ganz gewöhnlichen Haushund sein könnte.
Auch Xans Vater findet großen gefallen an dem prächtigen Tier, weiß aber als erfahrener Farmer, dass Dumas Platz langfristig nicht in einer Familie sein kann, sondern draußen in der Natur sein muss. Schweren Herzens macht er eines Tages seinen Sohn darauf aufmerksam, dass die Zeit gekommen ist, Duma wieder in seine Freiheit zu entlassen. Xan fällt es aber unglaublich schwer sich von seinem liebgewonnen Freund zu trennen, und sucht unzählige Argumente dafür, dass Duma weiter bei ihm bleiben darf. Wenig später wird das Leben des Zwölfjährigen allerdings von einigen sehr schweren Schicksalsschlägen heimgesucht, und es kommt nicht nur für ihn, sondern auch für seinen Freund Duma alles ganz anders wie geplant.
Was dabei passiert, und welche gefährlichen Abenteuer auf den Zwölfjährigen innerhalb des Filmes warten, und ob er seinem Freund am Ende tatsächlich die Freiheit schenken kann, möchte ich jetzt allerdings nicht verraten.
Duma - ist ein faszinierender und lehrreicher Abenteuerfilm, der vor allem mit exzellenten Nahaufnahmen, sowie den alltäglichen Gefahren der Natur, und einer authentischen Geräuschkulisse eine ganz außergewöhnliche Geschichte erzählt, und dabei die positive Botschaft vermittelt, dass das Loslassen, bzw. das Loslassen können, eine der größten Formen der Liebe ist.
Ein wunderschöner Film, den ich nur weiterempfehlen kann. Ansehen und das am besten mit Taschentüchern Wer Tierfilme liebt, sollte diesen auch erwerben...
Fazit
Wahre Freundschaft in wilder Umgebung
Filmbeurteilung: 5 Sterne (Höchste Sternenanzahl)
Duma (2005) Official Trailer #1 - Cheetah Movie HD
Duma, mein Freund aus der Wildnis
wie ihr sicherlich wisst, hat die Hoffmann-Group auf „(Schloss) Gut Bavaria“ einen verletzten Geparden aufgenommen und gesund gepflegt. Name den Martina ihn gegeben hatte, ist Cheetah (Deutsch: Gepard)
Mich fasziniert dieses wunderschöne, elegante, und schnellste Säugetier der Welt ungemein.
Nun habe ich vor zwei Wochen bei Bekannten den Kinofilm „Duma“ in voller Länge und in Deutsch gesehen, der über einen kleinen Geparden handelt, der von einer Familie vor dem sicheren Tod gerettet und aufgezogen wurde.
Und das erinnert mich an die Familie Hoffmann in den „Lehrjahren“,
Ich war so begeistert über diesen mitreißenden und nahegehenden Film, dass ich ihn bestellt habe.
Hier ein Trailer aus dem Kinofilm (leider nur in Englisch).
Der bestellte komplette Film ist in Deutsch.
Duma, mein Freund aus der Wildnis
Der zwölfjährige Xan lebt zusammen mit seinen Eltern auf einer Farm in Südafrika. Als er eines Abends zusammen mit seinem Vater die Landstraße entlangfährt, überquert plötzlich ein Gepardwelpe die Straße und sein Vater kann gerade noch rechtzeitig bremsen und ausweichen, um es nicht zu überfahren. Wohl wissend, dass der Welpe alleine hier draußen unmöglich überleben kann, nehmen die beiden ihn mit auf ihre Farm. Fortan bekommt der ohnehin schon sehr verantwortungsbewusste Xan die ehrenwerte Aufgabe ihn aufzuziehen und für ihn zu sorgen. Schnell wächst aus dem anfänglich kleinen und süßen Welpen ein großer und bildschöner Gepard heran, der mittlerweile auf den Namen Duma hört, was auf Suaheli Gepard bedeutet. Duma verhält sich gegenüber seinen Mitmenschen und seiner Umwelt allerdings nicht wie ein gefährliches Raubtier, sondern eher wie ein lieber, teuer und völlig ungefährlicher Hund. So entsteht beim Zuschauer vor allem innerhalb der urkomischen Situationen, dass Duma selbst im ausgewachsenen Zustand häufig abends zusammen mit seinem Herrchen im Bett schläft oder tagsüber mit ihm Fußball spielt, der Eindruck, dass ein Gepard vielleicht sogar eine richtig gute Alternative zu einem ganz gewöhnlichen Haushund sein könnte.
Auch Xans Vater findet großen gefallen an dem prächtigen Tier, weiß aber als erfahrener Farmer, dass Dumas Platz langfristig nicht in einer Familie sein kann, sondern draußen in der Natur sein muss. Schweren Herzens macht er eines Tages seinen Sohn darauf aufmerksam, dass die Zeit gekommen ist, Duma wieder in seine Freiheit zu entlassen. Xan fällt es aber unglaublich schwer sich von seinem liebgewonnen Freund zu trennen, und sucht unzählige Argumente dafür, dass Duma weiter bei ihm bleiben darf. Wenig später wird das Leben des Zwölfjährigen allerdings von einigen sehr schweren Schicksalsschlägen heimgesucht, und es kommt nicht nur für ihn, sondern auch für seinen Freund Duma alles ganz anders wie geplant.
Was dabei passiert, und welche gefährlichen Abenteuer auf den Zwölfjährigen innerhalb des Filmes warten, und ob er seinem Freund am Ende tatsächlich die Freiheit schenken kann, möchte ich jetzt allerdings nicht verraten.
Duma - ist ein faszinierender und lehrreicher Abenteuerfilm, der vor allem mit exzellenten Nahaufnahmen, sowie den alltäglichen Gefahren der Natur, und einer authentischen Geräuschkulisse eine ganz außergewöhnliche Geschichte erzählt, und dabei die positive Botschaft vermittelt, dass das Loslassen, bzw. das Loslassen können, eine der größten Formen der Liebe ist.
Ein wunderschöner Film, den ich nur weiterempfehlen kann. Ansehen und das am besten mit Taschentüchern Wer Tierfilme liebt, sollte diesen auch erwerben...
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Feb 16, 2022 5:29 pm
Liebe Leser,
die nächsten beiden Teile der Lehrjahre (377 + 378),
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“
erscheinen wieder am kommenden Freitag, den 18.02.2022,
wieder hier am Forum.
Darin zu lesen auch vom Abschlussgottesdienst der Pfadfinder, der leider nicht so pannenfrei über die Bühne gehen wird.
Auch Gregor muss wegen seiner Verletzung behandelt werden.
Monika
die nächsten beiden Teile der Lehrjahre (377 + 378),
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“
erscheinen wieder am kommenden Freitag, den 18.02.2022,
wieder hier am Forum.
Darin zu lesen auch vom Abschlussgottesdienst der Pfadfinder, der leider nicht so pannenfrei über die Bühne gehen wird.
Auch Gregor muss wegen seiner Verletzung behandelt werden.
Monika
Polly mag diesen Beitrag
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Feb 18, 2022 4:51 am
Hi Moni
Da bin ich mal wieder gespannt aber ich muss bis heute abend warten bis ich zum lesen komme.
Also bis dann und einen schönen tag
of tights auch bekannt als
Da bin ich mal wieder gespannt aber ich muss bis heute abend warten bis ich zum lesen komme.
Also bis dann und einen schönen tag
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- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Feb 18, 2022 9:49 am
Hi Polly,
auch dir einen geruhsamen Arbeitstag.
Möglichst ohne Sturm und Orkanboen, wie das hier der Fall ist.
Ich bleibe in jedem Fall im Haus.
Syl
Moni
auch dir einen geruhsamen Arbeitstag.
Möglichst ohne Sturm und Orkanboen, wie das hier der Fall ist.
Ich bleibe in jedem Fall im Haus.
Syl
Moni
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Feb 18, 2022 9:54 am
Liebe Leser,
dann werde ich jetzt mal mit dem kopieren der "Familiensaga" hier im Forum anfangen.
Ich hoffe, dass sie euch gefallen werden.
Monika
dann werde ich jetzt mal mit dem kopieren der "Familiensaga" hier im Forum anfangen.
Ich hoffe, dass sie euch gefallen werden.
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Feb 18, 2022 11:26 am
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 377
Kapitel: 469
Internationales Pfadfindertreffen auf „Gut Bavaria“
Das Motto:
Allzeit bereit
(13)
19.06.1965
Polly, die hinzugetreten war: Jetzt solltet ihr hier mal einen entspannten Abend verbringen. Lasst euch dabei Zeit, denn nach der sehr kurzen und aufregenden Nacht und der sehr anstrengenden Arbeit am Verkaufsstand gibt es Zeit mal so richtig die Füße baumeln zu lassen. Die Saunen sind mittlerweile auch eingeschaltet. Das kann ich euch sehr empfehlen, denn danach fühlt ihr euch wie neugeboren.
Pfadi Sylvia: Danke Frl. Hoffmann, dieses Angebot nehmen wir gerne an. Das Problem ist nur, dass wir weder einen Bikini, einen Badeanzug, noch Badehosen dabei haben.
Polly: Das ist das geringste Problem, denn wir haben hier mehrere Schränke mit Handtücher, Badetücher, und Waschlappen. Alles in verschieden Farben. Und natürlich auch Badekleidung. Selbst Franz Josef Strauß konnten wir zufriedenstellen, als er in unserem im Saunabereich war. Aber das ist eine Geschichte, die ich hier nicht unbedingt erläutern möchte.
Sylvia: Ja danke, das ist natürlich sehr praktisch.
Polly: Dann mal aber unter die Dusche, damit ihr den Fettgeruch von den Reibekuchen loswerdet. Wir haben Gemeinschaftsduschen, als auch Einzelduschen An den Rändern der beiden Wasserbecken seht ihr genügend Liegestühle zum Relaxen. Das eine Bad hat 26° Wassertemperatur, und das andere 32° Wassertemperatur. Dort ist auch ein Whirlpool Anlage, die auf Knopfdruck in Gang gesetzt werden kann. Eine Bademeisterin ist aber immer aus Sicherheitsgründen bei euch. In der rechten Ecke des großen Raumes haben wir auch eine kleine Erste-Hilfe Station mit allen erdenklichen Gerätschaften und Verbandsmaterial. Ich hoffe natürlich, dass sie nicht benötigt wird. Ich werde aber gleich mit meinen Geschwistern auch hier erscheinen, weil wir ebenso ein Bad nach diesem Nachmittag bei den Reibekuchen nötig haben.
Außerdem werden in der Nacht eure Kluften, bzw. die anderen Kleidungsstücke von unserem Dienstpersonal gereinigt, getrocknet und gebügelt. Eure Halstücher natürlich nicht. Es sei denn ihr besteht darauf. Dann könntet ihr die Halstücher morgen früh ebenfalls in Empfang nehmen. Im nächsten Schrank findet ihr Bademäntel. Rosa, und rot für Damen und Mädchen, und im nächsten Schrank Bademäntel in Weiß und Blau für die männlichen Badegäste
Das grelle Licht über den beiden Bädern könnt ihr dimmen, so dass das Ganze noch etwas gemütlicher erscheint. Sogar in mehreren Farben. In der linken Ecke dieser Halle seht ihr eine kleine Cocktailbar, die gerade von einer erfahrenen Cocktail-Bar-Kraft besetzt wird, wo ihr alkoholfreie Getränke zu euch nehmen könnt. In dem ersten Becken sind auch Lautsprecher eingebaut, wo ihr leise im Hintergrund beruhigende Entspannungsmusik hört.
Wer Interesse an einer Massage hat, kann dies auch nutzen. Zwei von uns festangestellte Masseure mit fundiertem Wissen sind immer für die Zeit eures Aufenthaltes hier im Bad für euch da.
Polly erzählte das alles in einem so sachlichen Ton, als wenn sie die Börsennachrichten von der Wall-Street bekanntgeben würde, während Sylvia den Mund vor Erstaunen gar nicht mehr schließen konnte, über das was sie hier zu sehen und zu hören bekam.
So gingen dann schließlich alle beteiligten Personen unter die Dusche. Genauer gesagt, unter die Gemeinschaftsdusche, da nicht genügend Einzelkabinen für alle zur Verfügung standen.
Gregor stand neben Beatrice, als sie das warme Wasser aus der Brause empfingen.
Beatrice fiel auf, dass Gregor mit zusammengebissenen Zähnen versuchte, seinen verschwitzten Körper mit einem Waschlappen zu reinigen. Es war ersichtlich, dass er große Schmerzen bei dieser Prozedur hatte. Aber Gregor war zu stolz, als dass er dieses kundtun würde.
Beatrice mit sanfter Stimme: Gregor, lass mich diesen Part übernehmen. Du schaffst es alleine noch nicht. Du brauchst dich auch überhaupt nicht dafür zu schämen.
Gregor nickte nur. Denn dies war eine Situation, die er noch nie erlebt hatte.
Bei Beatrice war es nicht anders. Aber ihr tat dieser Junge unheimlich leid. Mit viel Mitgefühl und Zärtlichkeit nahm sie sich dieser Reinigungsaufgabe an, und stellte natürlich dabei fest, da dieser Jüngling eine fantastische Figur hatte. Einen kräftigen Oberkörper der absolut enthaart war.
(Sie erfuhr später, dass er schon mehrere Meisterschaften in seiner Altersklasse beim Baumstammwerfen gewonnen hatte. Fast ein Nationalsport in Schottland).
Spektakuläre Tradition: Die Highland Games in Schottland
Als sich Beatrice mit dem Waschlappen schließlich in gewisse erogene Zonen vorarbeitete, schaute Gregor nach oben, und versuchte an etwas zu denken, was ihn etwas ablenken konnte. Das gelang ihm auch einigermaßen.
Auch Beatrice atmete etwas schwerer bei dieser Angelegenheit, denn auch für sie war diese Tätigkeit eine völlig neue Erfahrung. Denn sie sah natürlich nicht nur seinen geschundenen Oberkörper, sondern auch die sportliche und trotzdem schlanke Erscheinung ihres Gegenübers. Was für eine Kraft muss in diesem Jüngling stecken, wenn er wieder gesund war.
Beatrice leise zu Gregor: Ich werde dir nachher, wenn du auf meinem Zimmer bist, deine Brust mit der Medizin von Petra einreiben, und vorher auch noch einige Kühlpacks auflegen.
Gregor: Ja danke Beatrice.
Beatrice: Ich habe dir auch eine Badehose von Thomas mitgebracht. Sie wird vielleicht ein wenig eng sein, aber ich denke, dass sie besser ist als nichts. Und gleich gehen wir erstmal in das Whirl-Pool. Ich habe selbst schon dreimal dringesessen. Es ist absolute Spitze. Und danach gehen wir in gemeinsam in die Sauna. Warst du schon einmal in eine Sauna?
Gregor: Nein Beatrice.
Beatrice: Dann werde ich dir das nachher auch einmal erklären. Gib mir deine Hand, denn jetzt werden wir erst uns einmal in das sprudelnde Whirl-Pool begeben.
Gregor: Das machen wir Beatrice.
Liebe Leser, ihr werdet sicherlich auch schon festgestellt haben, dass Gregor eigentlich recht wortkarg ist, aber das entspricht durchaus seinem Naturell, da er lieber Taten statt Worte folgen ließ. Aber das machte ihn in den Augen Beatrice noch sympathischer. Er war nicht so ein Schwätzer wie die Leute im Zirkus. Auch bei der Erklärung, die wichtig waren für die Erbauung der Jurten und Kothen, gab er freundlich und hilfsbereit viele nützliche Tipps. Alles was er sagte hatte Hand und Fuß. Beatrice viel das sofort auf, und sie mochte ihn auf dem ersten Blick. Und noch etwas stellte sie fest:
Sie hatte sich in ihm verliebt. Das war etwas, was sie bisher nicht kannte. Sie fühlte sich ihm hingezogen. Und das erfreuliche daran war, dass keine Konkurrenz da war, weil sich auf „Gut Bavaria“ alles Pärchen gebildet hatte.
Martina mit Tina
Sven mit Inge
Thomas mit Gaby
Andreas mit Ute
Auch Gregor stellte fest, dass Beatrice eine wahre Schönheit ist. Er bewunderte aber auch nicht nur ihren sportlichen Körper, ihre trotzdem puppenhafte und anmutige Erscheinung, sondern auch ihr warmes und herzliches Wesen. Sie sprach immer relativ leise, und sehr sanft. Er hatte das Bedürfnis sie vor allen Gefahren schützen zu müssen.
Nach dem Whirl-Poolbesuch, stand anschließend der erste Saunagang an. Und das war für viele eine völlig neue Erfahrung.
Hier einmal ein Beispiel, wie man es nicht machen sollte:
Specsavers 'Sauna' advert
Nackt in der deutschen Sauna | Karambolage | ARTE
Die Französin Flora Brunier erzählt uns von ihrem ersten Besuch in einer deutschen Sauna. Au weia.
Die, mit denen ich mich bisher darüber unterhalten habe, wirkten recht empört. Sprachen sogar von Pädophilie, nachdem sie erfuhren das ganze finnische Familien, mit Kindern, zusammen nackt in die Sauna gehen. Die Finnen wiederum, denen ich davon berichtete, waren gekränkt, das ihnen so etwas unterstellt wurde, da es eine schöne Tradition zu sein scheint, bei der man Spaß hat, die Vertraulichkeit schafft.
Und wie ist es in den USA, weiß das jemand? Die sind ja was von oberprüde.
Auf die Amis kann man nichts geben bei sowas. Bei denen haben sich meistens nicht mal Geschwister gegenseitig nackt gesehen oder Kinder jemals ihre Eltern. Ausnahmen gibt es natürlich und auch Gebiete, in denen solche Themen kein Problem sind, aber das ist bei weitem nicht die Mehrheit. Da freut man sich doch in Finnland und Deutschland über die mehr als 50% die zumindest ab und an in der Sauna sind. Alleine in Deutschland halten sich dadurch immerhin 12.000 Saunen.
So liebe Leser, jetzt wisst ihr also, was vielen bevorstand, wie sie jetzt zum ersten Mal den Saunabereich auf „Gut Bavaria“ betraten. Unbekleidet, nur mit einem kleinen Handtuch bewaffnet, betraten die Pfadfinder die geräumige finnische Sauna. Für die große Familie Hoffmann durchaus nichts ungewöhnliches, da nach einem langen Arbeitstag diese Art Freizeitgestaltung als Abschluss eines Tages nichts Ungewöhnliches war.
Info:
Die Finnische Sauna - der Klassiker unter den Sauna-Varianten
Zu den wohl bekanntesten und ältesten Saunaarten gehört die Finnische Sauna, die nicht nur im hohen Norden ihre Besucher zum Schwitzen bringt: Die Finnische Sauna ist in vielen Ländern Europas zur beliebtesten Sauna-Art geworden. Ihren Ursprung hat die Finnische Sauna in Asien, wo die Vorfahren der Finnen in der Steinzeit erste Dampfbäder und Saunen errichteten. Mit der Völkerwanderung etablierte sich das entspannende Schwitzbad in den skandinavischen Ländern und insbesondere in Finnland.
Die Finnische Sauna genießt man in holzverkleideten Kabinen, in denen sich Sitz- und Liegebänke auf unterschiedlichen Raumhöhen befinden. Das Holz in der Kabine sorgt für eine niedrige Luftfeuchtigkeit zwischen 10 und 20 Prozent und gibt eine natürliche Strahlungswärme ab. Zu den beliebten Baumarten beim Bau einer Sauna gehört die Polarfichte, die sehr robust ist und einen wunderbaren Duft abgibt.
Die Funktionsweise der Sauna hat sich über Jahrtausende kaum verändert: Noch heute bringen die beheizten Steine des Ofens die Insassen der Kabine zum Schwitzen. Durch Wasseraufgüsse wird die mit Dampfstößen, die durch das verdunstende Wasser entstehen, Temperatur auf bis zu 100 Grad Celsius erhöht. Bei einem Aufguss mischen die Finnen gerne einige Tropfen Teer oder Birkenwasser in das Aufgusswasser.
In Deutschland und anderen Ländern Europa wird das Wasser gerne mit ätherischen Ölen versetzt, die einen angenehmen Duft in der Sauna verbreiten. In den meisten Ländern geht man unbekleidet in die Finnische Sauna. Vielerorts wird die Sauna nach Geschlechtern getrennt.
Hier einmal die große geräumige Sauna auf „Gut Bavaria“ vor dem ersten Saunagang.
Gregor und Beatrice hingegen saßen zum ersten Mal in einer Sauna, ebenso wie einige Pfadis aus der Schweiz.
Gewöhnungsbedürftig waren einerseits die Temperatur von bis zu 100°, und natürlich das dortige Sitzen im „Adamskostüm“, denn das Handtuch diente natürlich als Sitzunterlage.
Beatrice und Gregor setzten sich in die oberste Reihe, damit sie nicht im Blickfang aller Personen waren. Der nach Ansicht einiger Personen „überheizte“ Raum war fast vollständig besetzt. Natürlich blieb es nicht aus, dass beide Personen oftmals einen verstohlenen Blick auf den anderen warfen. Und was die beiden zu bieten hatten, war wirklich nicht von „schlechten Eltern“.
Ungewöhnlich war auch, dass Martina mit Tina eine Partie Schach spielte. Das ist dieses merkwürdige Brettspiel mit den noch merkwürdigeren Personen.
Tina zu Martina: Du spielst wie ein Kleinbahnhof.
Wieso?
Jeder Zug hat eine halbe Stunde Verspätung.
Martina: Nicht verwunderlich bei dieser Bullenhitze. Die Oberleitung bei mir kokelt etwas.
Martina war mit der Zeit erfreulicherweise etwas selbstbewusster geworden, denn er trug in der Sauna sein Spezialhöschen, welches von einigen nicht involvierten Saunagästen mit Erstaunen zur Kenntnis genommen wurde. Tina hatte ihn dazu animiert, und sich dann tatsächlich auch überreden lassen.
Wie dem auch sei, nach diesem ersten Saunagang von 12 Minuten, ging es in das kalte Tauchbecken, anschließend unter die Dusche, und letztendlich in den Ruheraum wo bequeme Liegen auf alle Personen wartete.
Nach kurzer Zeit betraten auch Polly, Othilie und Joggeli mit strahlendem Gesicht und nur mit einem Handtuch bekleidet den Ruheraum, da sie ebenfalls ihre Saunagänge machen wollten.
Joggeli: Kinder, wir haben nun das Endergebnis unserer gelungenen Reibekuchenaktion.
Haltet euch fest.
Wir haben insgesamt 6.120 Reibekuchen verkauft. Das sind also 2.040 Portionen. Bei einem Preis von 1,30 DM für 3 Reibekuchen sind das 3.060 DM. Dazu kommen 330 DM für den Apfelmus, und 432 DM Erlös aus dem Kaffeeverkauf. Das ergibt zusammen 3.822 DM.
Man kann euch wirklich gratulieren. Ihr ward absolut großartig.
Desgleichen haben wir gemeinsam beschlossen den Betrag auf 10.000 DM aufzurunden.
Wir werden Montag das Waisenhaus informieren, und Mittwoch dort erscheinen, um einen Scheck über die eben genannte Summe zu überreichen. Wir sind alle unheimlich stolz auf euch.
Polly: Man sieht euch an, dass ihr total groggy seid. Das ist in der Tat nicht verwunderlich, da ihr fast die gesamte letzte Nacht nicht geschlafen habt. Trotzdem habt ihr euch entschlossen, diese großartige Reibekuchenaktion durchzuführen.
In Folge dessen haben wir auch entschieden, dass ihr heute Abend gemeinsam in weichen Betten hier im Haus nächtigt. Ich denke, dass das im Sinne aller hier im Haus beteiligten Personen ist. Das Dienstpersonal ist auch schon dabei, die Gästezimmer für unsere Schweizer Gäste in einem adäquaten Zustand herzurichten, wie zum Beispiel Handtücher, Bettzeug und Schlafkleidung. Ihr könnt es euch also nachher in frisch bezogenen Betten gemütlich machen.
Sylvia: Im Namen aller Pfadis möchte ich mich dafür herzlichst bedanken. Dieses Angebot nehmen wir nach diesem aufregenden Tag sehr gerne an.
Othilie: Das ist kein Problem. Absolviert also in aller Ruhe noch ein oder zwei Saunagänge, je nachdem wie ihr euch fühlt, und anschließend werden wir euch eure gemütlich eingerichteten Zimmer zeigen. Und dort könnt ihr euch dann morgen ordentlich ausschlafen. Und auch das Frühstück, oder Mittagessen, je nachdem wie lange ihr schlafen werdet, werden wir dann gemeinsam im Speiseraum einnehmen.
Sylvia: Danke, dieses Angebot nehmen wir gerne an.
Nun stand also der zweite Saunagang an. Auch diesmal gingen Beatrice und Gregor in die oberste Reihe der Sitzgelegenheiten.
Kurze Zeit später betrat eine ganz in weiß bekleidete Dame, ich nenne sie mal Paula, die Sauna-Kabine.
Paula: Meine Herrschaften, welchen Aufguss darf ich euch anbieten. Meine Empfehlung ist ein Slibowitz-Aufguss (Das gibt es wirklich), oder einen Eukalyptus-Aufguss (Auch das ist so üblich).
Ein leichtes Stöhnen war von Othilie zu hören, die an die Vorkommnisse der Eukalyptus-Bonbons auf der großen Radtour erinnert wurde.
Heike: Ich spreche hier garantiert mit einer Stimme, wenn ich behaupte, dass wir alle einen Eukalyptus-Aufguss bevorzugen.
Wieder war ein leichtes Stöhnen von Othilie zu vernehmen.
Paula: Na gut, dann werde ich das mal so handhaben.
Nun wurde dieses kostbare Gebräu zielsicher auf die heißen Steine des Ofens geschüttet. Vielmehr zelebriert. Danach verteilte sie mit dem Handtuch die aufsteigenden Dämpfe in alle Himmelsrichtungen. Wer in der Schule aufgepasst hat, wovon ich eigentlich leichtsinnigerweise überzeugt bin wird wissen, dass warme Luft besonders gerne nach oben steigt, da sie leichter als kalte Luft ist. Hier die genauere Erklärung:
Die schwere Luft bleibt einfach unten, wie es schwere Dinge nun mal so an sich haben und drückt die warme, leichte Luft nach oben. Die warme Luft steigt also nicht, sondern wird von der kalten einfach verdrängt, weil sie weniger dicht und somit leichter ist. Das nennt man Auftrieb.
Nun sammelte sich die warme Luft, oder sprechen wir besser von der heißen Luft, in die oberste Etage dieses Raumes.
Dies wiederrum hatte zur Folge, dass etliche oben sitzende nicht involvierte Personen fluchtartig die oberste Etage verließen. Die Folge war, dass Martina und Tina ihr Brettspiel (Schach) abbrechen musste, da der der Platz in der untersten Sitzreihe nun „heiß“ begehrt war.
Kleine Bemerkung am Rande: Martina und Tina einigten sich auf ein Remis, wodurch der Burgfrieden gesichert blieb.
Nun saßen Beatrice und Gregor ganz eng zusammengepresst auf der untersten Stufe. Das hatte zur Folge, dass es Gregor noch wärmer wurde, als es ihm ohnehin in der Sauna schon war. Allein die Berührung seines linken Armes mit der rechten Brust von Beatrice (Was in der Enge nicht ausbleiben konnte) sorgte bei ihm für weitere Schweißausbrüche, so dass er schließlich vorsichtshalber das Handtuch auf seinen Schoß legte. Trotzdem schaute er immer wieder fasziniert auf die wunderbaren Knospen seiner Gespielin.
Einerseits war er froh, dass der zweite Saunagang nach wenigen Minuten zu Ende war, aber andererseits war er sehr traurig, dass Beatrice dann ihr großes Badetuch wieder um ihren Körper legte.
Polly: Ich denke mal, dass wir es heute bei zwei Saunagängen belassen sollten.
Die Traurigkeit bei Gregor war auf Grund dieser Aussage verständlich. Aber vielleicht gab es später noch eine Gelegenheit, diesen wunderbaren Körper Beatrice einer näheren Inspektion zu unterziehen.
Bei meinem Auto ist das nur alle zwei Jahre der Fall. In der Werkstatt wird er dann auf Herz und Nieren überprüft. Es kommt natürlich hier auf die inneren Werte an, aber man kann trotzdem ab und zu mal mit der Hand über den Lack streicheln, in der Hoffnung, dass u.a. die Grünen und Greta Thunberg mir meine Geliebte nicht wegnehmen. Denn wenn man mir meine Freiheit und meine Unabhängigkeit stehlen oder einschränken will, könnte ich zu einer Bestie werden, die vor nichts zurückschrecken würde. Aber kommen wir wieder zu den Begebenheiten auf „Gut Bavaria“ zurück, bevor ich ausraste.
Um 22 Uhr 30 bezogen die erwähnten Personen, und auch die Hoffmann-Kinder und deren Freude/innen ihre Zimmer.
Pfadi Sylvia bezog mit ihrer Freundin Beate zusammen ein Zimmer.
Sylvia: Schau dir das mal an, auf jedem Bett liegt ein zusammen gefaltetes Nachthemd, welches mit einer Schleife umwickelt ist. Und daneben eine Tafel Schokolade.
Eine kleine Bar mit alkoholfreien Getränken ist ebenso vorhanden wie ein Fernsehgerät und ein Radio. Dazu ein Tisch mit zwei bequemen Sesseln. Das ist hier wie in einem 5-Sterne Hotel des mondänen Urlaubsortes in St. Moritz.
Auch im Zimmer von Beatrice richtete sich Gregor etwas ein. Die wenig vorhandene Wäsche und Kleidung wurde von Beatrice in einem freien Fach des Kleiderschrankes eingeräumt. Gregor war nun mal auf einem längeren Aufenthalt keineswegs eingerichtet. Bis auf jeweils zwei Kluft-Hemden, Kilt-Röcke, zwei Garnituren Unterwäsche und zwei paar Kniestrümpfe, hatte er nichts dabei. Mehr wäre auch für das Camp nicht notwendig gewesen, da jegliche Kleidung und jegliche andere Dinge des täglichen Gebrauchs zu viel Platz im Rucksack eingenommen hätte.
Gregor: Ich habe noch nicht mal einen Pyjama hier. Dafür aber einen Kompass, und ein Kletterseil.
Beatrice: Abseilen brauchst du dich hier nicht. Sie haben hier mehrere Treppen und mehrere Aufzüge. Und auch ohne Kompass findest du dich hier zurecht.
Aber Pyjamas kann ich dir anbieten. Aber nein doch nicht. Sie würden dir zu klein sein. Ich schau mal nach einem weiten Nachthemd für dich.
Gregor: Aber bitte nicht zu feminin. Ansonsten lachen einige über mich.
Beatrice: Hier nicht, du befindest dich hier in einer weltoffenen Gesellschaft, die einiges gewohnt ist. Das wirst du schon nach kurzer Zeit feststellen.
Ich habe für dich hier etwas relativ neutrales gefunden.
Gregor lachend: Erinnere mich bitte nicht an den Physikunterricht. Denn was ist relativ?
Aua, ich darf nicht so lachen, dann schmerzt die Brust noch mehr.
Beatrice: Und deshalb werde ich dir jetzt, bevor ich dir das Nachthemd anziehe, deine Brust mit der wohltuenden Salbe von Petra einreiben. Leg dich bitte mal hin.
Hingebungsvoll salbte Beatrice den faszinierenden Oberkörper dann schließlich ganz zärtlich ein. Und dabei verspürte sie, zum ersten Mal in ihrem jungen Leben, Schmetterlinge im Bauch.
Auch Gregor verspürte ähnliches. Man kann sagen, dass auch er diese Zeremonie sehr genoss. Für ihn war dieses überaus hübsche Mädchen eine Schönheit vor dem Gott.
Ihre sanfte, leise und trotzdem betörenden Stimme dieser zerbrechlich aussehenden Person faszinierte ihn.
Martina sagte zu ihm, dass sie eine wahre Künstlerin auf dem Trapez, auf dem Schwebebalken, an den Turngeräten, und auch bei dem Bodenturnen ist. Er war darauf gespannt zu sehen, welche Kunststücke sie vollführten konnte, wenn die Sportgeräte die nächste Woche eintreffen würde. Diese Leichtgewicht war für derartige Sportarten prädestiniert.
Er schnurrte fast wie eine Katze, als sie sich in seinen Armen einkuschelte. Da beide verständlicherweise nach dem langen Tag rechtschaffen müde waren, dauerte es auch nicht lange, bis nur noch das leise Atmen der beiden zu hören war.
Es muss so gegen zwei Uhr morgens gewesen sein, als Beatrice wach wurde. Sie schaute in das schmerzverzerrte Gesicht ihres Adonis, bei dem auch etliche Tränen sowohl zu sehen und auch zu fühlen waren.
Sie streichelte ihm über den Kopf und sagte:
Mein Schatz, ich werde Petra zu Hilfe holen. Du hast sicherlich große Schmerzen in deinem Brustkorb.
Noch ehe er antworten konnte, hüpfte sie leichtfüßig aus dem Bett, oder soll ich besser sagen, schwebte sie leichtfüßig aus dem Bett, griff nach dem Telefonbuch, um die interne Telefonnummer von Petra herauszusuchen.
Magda: 001
Polly: 002
Joggeli: 007
Petra: 008
usw.
Beatrice wählte also die Nr. 008, und hoffte das Petra an das Telefon ging.
Petra, mit verschlafener Stimme: Ja bitte.
Beatrice: Entschuldige bitte, dass ich dich zur nachtschlafenden Zeit wecke. Aber Gregor hat sehr starke Schmerzen. Ich hoffe inständig, dass du ihm helfen kannst. Er hat vor Schmerzen Schweißperlen auf der Stirn. Aber nicht ein Ton der Klage kommt über seine Lippen.
Petra: So kenne ich ihn bereits. Mach dir keine Sorgen, ich werde so schnell wie möglich mit meinen medizinischen Hilfsmitteln bei euch erscheinen.
Kurze Zeit später war Petra auch schon da. Über ein kurzes Nachthemd trug sie nur einen Morgenrock. Aber für sie gab es keine nachtschlafende Zeit. Immer wenn es nötig war, war diese phantastische junge Dame von gerade einmal 19 Jahren sofort zur Stelle.
Zärtlich und mitfühlend wischte sie Gregor erst einmal das Gesicht trocken.
Petra: Mein Schatz, gleich wirst du wieder ruhig schlafen können. Ich werde noch die Vitalwerte, sowie deine Temperatur messen, und anschließend etwas gegen deine Schmerzen tun.
Das ist wirkliche eine leidige Sache mit deinem Thoraxtrauma, wie man so etwas nennt.
Das Thoraxtrauma ist eine Verletzung des Brustkorbs, seiner Organe oder angrenzender Strukturen durch mechanische Gewalteinwirkung von außen oder innen. Unterschieden wird dabei insbesondere zwischen stumpfen und penetrierenden (in die Brustkorbwand eindringenden) Verletzungen und den betroffenen Strukturen (beispielsweise knöcherne Brustkorbwand, Lungengewebe, Mittelfell oder Blutgefäße).[
Bei stumpfer Gewalteinwirkung auf den Thorax sind zunächst nach den äußeren Weichteilen, Haut und Muskulatur die knöchernen Strukturen betroffen, die die Thoraxwand bilden. Die knöcherne Thoraxwand wird von Brustwirbelsäule, Sternum und Rippen gebildet. Frakturen dieser Strukturen können neben der rein knöchernen Verletzung noch zu weiteren Verletzungen innerer Organe durch Quetschung oder Aufspießung mittels scharfkantiger Knochenfragmente führen. Bei mehrfachen Frakturen kann ein instabiler Thorax entstehen.
Aber das ist bei dir zum Glück nicht der Fall, wie die Röntgenaufnahmen eindeutig ergeben haben. Aber so eine Prellung im Thorax ist leider oftmals mit sehr großen Schmerzen verbunden. Aber ich kann dir helfen. Ich gebe dir mal wieder eine schmerzstillende Spritze im Po, denn unnötig leiden sollst du natürlich nicht, und anschließend lege ich wieder Kühlpacks auf deine Brust.
Ich mache jetzt erst einmal deinen Po frei, wobei ich feststelle, dass du einen wunderschönen Slip und ein ebenso schickes Nachthemd von Beatrice trägst.
Beatrice: Sie sind ungetragen, da mir beide Teile zu groß sind.
Petra Gregor, du brauchst nicht rot dabei zu werden. Wir sind ganz unter uns, und das bleibt unser kleines Geheimnis, obwohl ich sicher bin, dass das keiner von uns in irgendeiner Art und Weise stören würde. Wir sind hier alle in dieser Beziehung ganz locker drauf. Das wirst du schon nach kurzer Zeit feststellen.
Siehst du, du hast bei unserem Gespräch gar nicht bemerkt, dass du deine Schmerzspritze schon bekommen hast. Jetzt noch die Kühl-Akkus auf deiner Brust, und nach einer Stunde werde ich wieder bei dir vorbeischauen, und mich nach deinem Befinden erkundigen.
Und tatsächlich, eine Stunde später war Gregor in den Armen Beatrice entspannt eingeschlafen.
Ende Teil: 377
Wie es auf „Gut Bavaria“ und im Camp der Pfadfinder weitergeht, könnt ihr in Teil 378 erfahren, welches sofort im Anschluss hier erfolgen wird.
Geschrieben am 11.12.2020
Teil: 378
Kapitel: 470
Abschlussveranstaltung der Pfadfinder auf „Gut Bavaria“.
Geburtstagskinder vom 20. Juni 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1940 Eugen Drewermann
feierte an diesem Tag seinen 25. Geburtstag
1941 Ulf Merbold
wurde an diesem Tag 24 Jahre alt
1942 Brian Wilson
wurde an diesem Tag 23 Jahre alt
1949 Lionel Richie
wurde an diesem Tag 16 Jahre alt
1953 Ulrich Mühe
wurde an diesem Tag zwölf Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/20-juni-1965
20.6.1965
Das königliche Theater in Amsterdam richtet eine Kinderkrippe ein, in der die Kinder von Besuchern der Sonntagsvorstellungen kostenlos betreut werden.
20.6.1965
38 fahrbare Büchereien aus allen Teilen der Bundesrepublik Deutschland unternehmen eine Sternfahrt zur Jahrestagung des Deutschen Büchereiverbandes in Bielefeld.
20.6.1965
Etwa 30 000 Menschen versammeln sich im Hamburger Stadtpark zur Abschlussfeier des ersten Nordischen Katholikentages, der am 18. Juni begonnen hat.
Pünktlich um 9 Uhr saßen alle auf „Gut Bavaria“ am gut gedeckten Frühstückstisch. Auffallend war auch, dass alle Frühstücksteilnehmer diesmal nicht in ihrer Sonntagskluft, sondern in der Kluft der Pfadfinder gekleidet waren.
Das Problem war aber trotzdem Gregor, der wieder Schmerzen in seiner Brust verspürte, aber trotzdem bei dem Frühstück dabei sein wollte. Was man durchaus verstehen kann, da er auf harten Zwieback, lauwarmen Kaffee, und steinharte Dauerwurst, die es ansonsten im Camp am Sonntagmorgen gab, gerne verzichten wollte.
Miss Monika: Aus Anteilnahme habe ich, seitdem ich über die Begebenheiten im Camp berichte, ebenfalls sehr spartanisch gelebt. Dosensuppen, hartes Brot, usw.
Um 9 Uhr 10 ging ein verhängnisvoller Anruf bei den Hoffmanns ein. Die Kirchengemeine „Ups“ teilte mit, dass der Herr Pfarrer sein Erscheinen bei dem Gottesdienst, der um 11 Uhr 30 erfolgen sollte, aus Unpässlichkeit leider absagen muss. Nun war guter Rat teuer. Was sollte nun geschehen. Gerade der Gottesdienst bei den überwiegend christlichen Pfadindern war am Sonntag ein Ritual, auf den keiner aus verständlichen Gründen verzichten wollte.
Othilie: „Was nun“ sprach Zeus. Alles ist vorbereitet, sogar die Halstücher haben viele Pfadfinder bei 90° im Hauptwaschgang in unseren Waschmaschinen reinigen lassen. Wobei schmutzige Halstücher nun wirklich das geringste Problem gewesen wäre.
Heike: Sogar ich habe mich ausnahmsweise hinter den Ohren gewaschen. Soll das nun alles umsonst gewesen sein?
Othilie: Garantiert nicht, liebe Heike. Aber um einmal auf dem Punkt zu kommen. Wir brauchen unbedingt adäquaten Ersatz für unseren Pastor, der garantiert im Rotwein-Fass steckengeblieben ist. Nun muss er erst einmal mindestens 10 kg abnehmen, um aus dem Fass herauszukommen. Ich kann mir beileibe nicht vorstellen, dass er die Zustimmung bezüglich einer mutwilligen Zerstörung seines „Gefängnisses“ geben wird.
Wer traut sich also zu, den Part von unserem Pastor einzunehmen? Wir haben also noch ca. 2,5 Stunden Zeit, etwas kurzfristig auf die Beine zu bringen. Mädels, meine Frage an euch. Habt ihr evtl. einige Musikstücke auf Lager?
Tina: Wenn ich für unsere Gruppe sprechen darf, so kann ich sagen, dass wir wohl ein zwei Lieder für einen Gottesdienst im Repertoire haben. Es kommt jetzt alles ein wenig plötzlich für uns, aber ich denke, dass wir das schon hinbekommen werden.
Polly: Ein Lied könnte ich solo auch vortragen. Ich habe es zwar noch nicht öffentlich gesungen, aber das spielt wohl keine allzu große Rolle.
Othilie: Nun denn, dann kommen wir zum wichtigsten Teil eines Gottesdienstes. Das wäre eine Predigt.
Heike: Die habe ich heute schon bekommen. Mama sagte vorhin noch zu mir: Wie lange muss ich dir noch predigen, bis du endlich begreifst, dass du dir sämtliche Körperteile waschen sollst.
(Na zumindest war anhand des folgenden Gelächters festzustellen, dass die gute Laune noch nicht abhandengekommen ist).
Othilie: Kommen wir wieder zum eigentlichen Thema zurück. Wir brauchen eine kompetente Person, die einen Gottesdienst gestalten kann.
Polly: Da kenne ich nur eine Person, und dass ist unser Joggeli. Er hat bisher jedes Event als Entertainer großartig über die Bühne gebracht. Denkt an unsere Summer-Night Party im vorigen Jahr vor über 35.000 Besuchern. Oder als Festredner vom Elferrat bei der großen Karnevals-Prunksitzung im Februar.
Ingrid: Darauf ein dreifach donnerndes Helau.
Helau
Helau
Helau
Joggeli: Ich bitte euch, ein Gottesdienst ist doch keine Karnevalsveranstaltung, auch wenn der Papst merkwürdig gekleidet ist.
Polly: Ich frage mich aber auch, was Joggeli anziehen soll? Man muss ihn als geistlichen Würdenträger erkennen können.
Heike: Ich würde Onkel Joggeli unter jeder Verkleidung sofort wiedererkennen.
Othilie: Das ist doch selbstverständlich.
Polly: Wie wäre es z. B. mit einem langen Abendkleid von mir. Um die Taille eine rote Schärpe und eine Hutbedeckung.
Frau Pfeiffer: Weiß fände ich persönlich schöner. Ich habe ja noch mein Hochzeitskleid. Die Schleppe würden wir natürlich weglassen.
Joggeli: Dürfte ich mich auch einmal zu Wort melden, denn schließlich bin ich die entscheidende Person und………..
Polly: Wir nehmen das lange schwarze Abendkleid mit langem Arm, sowie die rote Schärpe.
Joggeli: Ich wollte nur einwenden, das……..
Othilie: Dazu gehören natürlich schwarze Socken und schwarze Schuhe.
Joggeli: Ich wollte nur…….
.
Ingrid: Ich kann von meinem Kleiderbestand noch eine Stola beisteuern.
Joggeli: Dann……
Polly: Dann hätten wir das auch schon geklärt. Ich finde das super, wie Joggeli mitspielt.
Info:
Der Priester trägt Soutane, Chorhemd und Stola bei Gottesdiensten ohne Eucharistiefeier oder bei Messen, in denen er weder Zelebrant noch Konzelebrant ist. Talar und Chorhemd sind die verbreitetste Messdienergewandung. Im Unterschied zum Rochett hat das Chorhemd an den Ärmeln einen etwas weiteren Schnitt.
Frau Pfeiffer: Ich habe auch einen adäquaten Hut für Herrn Joggeli gefunden.
Polly: Ok, dann soll er sich jetzt schnell umziehen. Ingrid hat schon alles für ihn bereitgelegt. Joggeli, pass bitte auf mein langes Abendkleid auf. Du darfst es nicht zerstören.
Zehn Minuten später erschien Joggeli umgezogen in dem neuen Outfit.
Polly: Super, bis auf die Tatsache, dass du das Kleid verkehrt herum angezogen hast. Der Reißverschluss gehört nach hinten und nicht nach vorne.
Joggeli: Was sollte ich machen, ich habe das Kleid hinten alleine nicht zubekommen.
Polly: Dann ändern wir das jetzt. Kleid wieder herunter. Oh Super, auch noch schicke schwarze Nylons an den Beinen.
Joggeli: Passend zum Kleid.
Polly: Das stimmt ausnahmsweise. Aber jetzt musst du erst einmal noch eine Kleinigkeit essen. Wir haben für dich Spaghetti in Bolognese-Sauce zubereitet.
Othilie: Jetzt schling das Essen doch nicht so herunter. Wir haben doch noch etwas Zeit.
Othilie: Als wenn ich es geahnt hätte, jetzt hat er schon die Bolognese-Sauce auf die Soutane, bzw. auf das Kleid verteilt.
Othilie: Den Rotwein kannst du nachher noch trinken, auch wenn du dir verständlicherweise etwas Mut antrinken willst. Was macht übrigens deine Predigt.
Joggeli: Im Gegensatz zum Bundespräsidenten hier in der BRD kann ich alles ohne Manuskript vortragen.
Othilie: Dein Wort in Gottes Ohr.
Joggeli. So kann man das tatsächlich sehen.
Polly: Ich habe gerade die Funkgespräche zwischen James und Eddy mitbekommen. Alles pilgert schon zu der großen Bühne, um deiner Predigt zu lauschen. Das sind fast 3.000 Personen.
Joggeli: Kein Problem für mich, ich habe voriges Jahr bei unserer Sommer-Party vor über 35.000 Menschen gesprochen. Am gleichen Ort und an gleicher Stelle. Nur diesmal sage ich keinen Gesangskünstler an, sondern direkt Gott, der zu uns über meinen Mund sprechen wird.
Polly: Dann lasst uns mal gemessenen Schrittes zum Versammlungsort pilgern.
Joggeli: Nix da, ich nehme ein Papa-Mobil.
Polly: So soll es sein, so soll es geschehen.
Joggeli: Und das ist meine Motorbiene aus dem Stall. Damit komme ich hier auf diesem Gelände überall hin.
Othilie: Joggeli, du erstaunst mich immer wieder aufs Neue. Wie dem auch sei. Dann lass uns losgehen. Du auf deiner Motorbiene und wir zu Fuß. Aber denke daran, dass du ein besonders frommes Gesicht auf der Bühne machst.
Andächtig und freundlich nach links und rechts schauend, wobei er den kleinen Kindern vorne an der Bühne über dem Kopf streichelte, und den älteren Damen einen ebenso freundlichen Klaps auf dem Popo gab, betrat er den Altar.
Natürlich gab es auch etliche Messdiener, die da wären: Martina, Tina, Ute, Gaby, die Hochwürden Pfarrer Joggeli Hilfestellung bei diversen Tätigkeiten geben sollten.
Beispielfoto:
So langsam wurde es still bei der großen Pfadfindergemeinde, so dass Hochwürden Pfarrer Joggeli (diese Zeit muss sein), den Gottesdienst an diesem Sonntagvormittag feierlich eröffnen konnte.
Joggeli: Liebe Karnevalsfreund, liebe Genossen…….
Heike: Also ich finde, dass das Onkel Joggeli ganz ordentlich macht.
Petra: Er hat ja noch gar nicht richtig angefangen.
(Ach so, ich habe vergessen zu erwähnen, dass Papagei Josef anwesend war. Er saß auf der rechten Schulter von Messdienerin Martina, nein links passt politisch besser).
Josef: Völker hört die Signale, auf zum letzten Gefecht, die Internationale erkämpft das Menschenrecht…...
Othilie zu Martina: Entweder drehst du dem Vogel den Hals um, oder ertränkst ihn in dem Weihwasserbecken. Nein, bring ihn lieber auf dein Zimmer. Joggeli, äh Hochwürden, sie können mit ihrer Predigt fortfahren.
Heike: Onkel Joggeli äh Hochwürden ist doch gar nicht mit dem Auto hier.
Othilie: Das zwar nicht, aber dafür mit unserem Schaaf Motorbiene. Aber jetzt wollen wir erst einmal der Predigt von unserem Hochwürden Joggeli lauschen. Bin mal gespannt was er dort so „verzapfen“ wird.
Nach der Beendigung seiner Predigt verließ Joggeli unter lautem anhaltendem sowie fröhlichem Beifall der Pfadfinder seine Kanzel und fragte Othilie, was diese denn von seiner pastoralen Rede gehalten habe.
Joggeli: Na Othilie, wie war ich?
Othilie: Sagen wir mal so, die Gottesdienstbesucher haben sich selten so gut unterhalten gefühlt. Sie werden im nächsten Jahr garantiert wiederkommen. Der Grund liegt in der Interpretation deiner Predigt. Ich möchte dir das mal näher erläutern.
1.) Die Predigt wurde nicht von der Kanzlei , sondern von der Kanzel gehalten.
2.) Eva hat Adam nicht mit einer Pflaume , sondern mit einem Apfel verführt.
3.) Kain hat seinen Bruder Abel nicht mit der MP erschossen, sondern er hat ihn erschlagen.
4.) Dann heißt es nicht auf der Kreuzung, sondern Bergpredigt.
5.) Jesus ist nicht auf der Kreuzung überfahren worden, sondern er wurde ans Kreuz genagelt.
6.) Gott opferte nicht seinen Sohn den Eingeborenen, sondern seinen eingeborenen Sohn.
7.) Dann war da nicht der warmherzige Bernhardiner, sondern der barmherzige Samarita.
8.) Dann heißt es nicht: Dem Hammel sein Ding, sondern dem Himmel sei Dank.
9.) Es heißt nicht: Such mich nicht in der Unterführung, sondern es heißt: Führe mich nicht in Versuchung.
10.) Weiter heißt es nicht: Jesus, meine Kuh frisst nicht, sondern, Jesus, meine Zuversicht
11.) Und am Schluss heißt es nicht Prost, sondern Amen.
Joggeli: Nun ja, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Aber ich könnte ja als Vertretung, wenn unser Herr Pfarrer mal wieder zu tief ins Glas geschaut hat, an einem Sonntag die Kirch-Messe in „Ups“ übernehmen.
Denn so langsam habe ich den Eindruck, dass eine göttliche Fügung Einzug bei mir hält. Ich habe dich nämlich schon gestern Abend in meinem Gute-Nacht Gebet mit eingeschlossen. Hoffentlich bringt es etwas.
Othilie: Dann würde ich an deiner Stelle aber erst einmal die 10 Gebote auswendig lernen.
Othilie: Nun wird aber erst einmal Gaby ihr Lied vortragen, welches sie seit 2 Wochen eingeübt hat. Ich kann ihre Nervosität von hieraus sehen. Man singt nicht jeden Tag vor über 3.000 Menschen. Aber das wird sie schaffen.
Katie Melua - Fields of Gold (Children in Need 2017)
Othilie: Einfach super Gaby. Danke für diese Interpretation des Liedes.
Polly: Martina, gehe bitte auf die Bühne und verabschiede dich im Namen aller von unseren Pfadfinderfreunden aus aller Welt.
Martina: Lieber Pfadfinder, nun ist es leider soweit. Das Pfadfinder-Camp 1965 auf „Gut Bavaria“ welches das erste dieser Art hier in dieser Region war, ist nun leider zu Ende.
Wir haben alle zusammen hier vier wunderbare Tage verbracht, die uns ewig im Gedächtnis bleiben werden.
4 Tage an denen wir zusammen gesungen, geredet, gelacht und auch geweint haben. Die Kameradschaft die wir hier erleben durften, war einzigartig. Jeder war für jeden da. Der eine hat dem anderen geholfen. Sprachprobleme gab es nicht. Wir haben uns, wenn es nötig war, mit Händen und Füßen unterhalten. Ach, würde die gesamte Welt doch so friedlich sein, wie die 4 Tage hier auf „Gut Bavaria“.
Im Namen der ganzen Familie Hoffmann bedanke ich mich……für…..euer kommen….. (Martina rang mit ihrer Fassung, und etliche Tränen rannen ihr die Wangen herunter) und verbinde……dies mit der…..Hoffnung, dass wir….uns alle hier….an dieser Stelle…..im nächsten Jahr……wiedersehen….werden.
Nehmt euch bitte alle an die Hand und singt mit uns gemeinsam das Lied,
We are the World, we are the children
welches der Chor aus 21 verschiedenen Ländern nun auf der Bühne präsentieren und singen wird.
Zum Abschluss……möchte ich euch allen……das Motto…….auf dem Weg……geben:
Allzeit bereit.
Heal the World (Michael Jackson) - Oberstufenchor Cusanus Gymnasium
Ende Teil: 378
Liebe Leser, damit endet die Berichterstattung über die Pfadfinder und deren Camp auf „Gut Bavaria“
Aber es geht natürlich mit anderen Begebenheiten auf dem Landsitz der Familie Hoffmann weiter.
Geschrieben am 14.12.2020
Monika
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 377
Kapitel: 469
Internationales Pfadfindertreffen auf „Gut Bavaria“
Das Motto:
Allzeit bereit
(13)
19.06.1965
Polly, die hinzugetreten war: Jetzt solltet ihr hier mal einen entspannten Abend verbringen. Lasst euch dabei Zeit, denn nach der sehr kurzen und aufregenden Nacht und der sehr anstrengenden Arbeit am Verkaufsstand gibt es Zeit mal so richtig die Füße baumeln zu lassen. Die Saunen sind mittlerweile auch eingeschaltet. Das kann ich euch sehr empfehlen, denn danach fühlt ihr euch wie neugeboren.
Pfadi Sylvia: Danke Frl. Hoffmann, dieses Angebot nehmen wir gerne an. Das Problem ist nur, dass wir weder einen Bikini, einen Badeanzug, noch Badehosen dabei haben.
Polly: Das ist das geringste Problem, denn wir haben hier mehrere Schränke mit Handtücher, Badetücher, und Waschlappen. Alles in verschieden Farben. Und natürlich auch Badekleidung. Selbst Franz Josef Strauß konnten wir zufriedenstellen, als er in unserem im Saunabereich war. Aber das ist eine Geschichte, die ich hier nicht unbedingt erläutern möchte.
Sylvia: Ja danke, das ist natürlich sehr praktisch.
Polly: Dann mal aber unter die Dusche, damit ihr den Fettgeruch von den Reibekuchen loswerdet. Wir haben Gemeinschaftsduschen, als auch Einzelduschen An den Rändern der beiden Wasserbecken seht ihr genügend Liegestühle zum Relaxen. Das eine Bad hat 26° Wassertemperatur, und das andere 32° Wassertemperatur. Dort ist auch ein Whirlpool Anlage, die auf Knopfdruck in Gang gesetzt werden kann. Eine Bademeisterin ist aber immer aus Sicherheitsgründen bei euch. In der rechten Ecke des großen Raumes haben wir auch eine kleine Erste-Hilfe Station mit allen erdenklichen Gerätschaften und Verbandsmaterial. Ich hoffe natürlich, dass sie nicht benötigt wird. Ich werde aber gleich mit meinen Geschwistern auch hier erscheinen, weil wir ebenso ein Bad nach diesem Nachmittag bei den Reibekuchen nötig haben.
Außerdem werden in der Nacht eure Kluften, bzw. die anderen Kleidungsstücke von unserem Dienstpersonal gereinigt, getrocknet und gebügelt. Eure Halstücher natürlich nicht. Es sei denn ihr besteht darauf. Dann könntet ihr die Halstücher morgen früh ebenfalls in Empfang nehmen. Im nächsten Schrank findet ihr Bademäntel. Rosa, und rot für Damen und Mädchen, und im nächsten Schrank Bademäntel in Weiß und Blau für die männlichen Badegäste
Das grelle Licht über den beiden Bädern könnt ihr dimmen, so dass das Ganze noch etwas gemütlicher erscheint. Sogar in mehreren Farben. In der linken Ecke dieser Halle seht ihr eine kleine Cocktailbar, die gerade von einer erfahrenen Cocktail-Bar-Kraft besetzt wird, wo ihr alkoholfreie Getränke zu euch nehmen könnt. In dem ersten Becken sind auch Lautsprecher eingebaut, wo ihr leise im Hintergrund beruhigende Entspannungsmusik hört.
Wer Interesse an einer Massage hat, kann dies auch nutzen. Zwei von uns festangestellte Masseure mit fundiertem Wissen sind immer für die Zeit eures Aufenthaltes hier im Bad für euch da.
Polly erzählte das alles in einem so sachlichen Ton, als wenn sie die Börsennachrichten von der Wall-Street bekanntgeben würde, während Sylvia den Mund vor Erstaunen gar nicht mehr schließen konnte, über das was sie hier zu sehen und zu hören bekam.
So gingen dann schließlich alle beteiligten Personen unter die Dusche. Genauer gesagt, unter die Gemeinschaftsdusche, da nicht genügend Einzelkabinen für alle zur Verfügung standen.
Gregor stand neben Beatrice, als sie das warme Wasser aus der Brause empfingen.
Beatrice fiel auf, dass Gregor mit zusammengebissenen Zähnen versuchte, seinen verschwitzten Körper mit einem Waschlappen zu reinigen. Es war ersichtlich, dass er große Schmerzen bei dieser Prozedur hatte. Aber Gregor war zu stolz, als dass er dieses kundtun würde.
Beatrice mit sanfter Stimme: Gregor, lass mich diesen Part übernehmen. Du schaffst es alleine noch nicht. Du brauchst dich auch überhaupt nicht dafür zu schämen.
Gregor nickte nur. Denn dies war eine Situation, die er noch nie erlebt hatte.
Bei Beatrice war es nicht anders. Aber ihr tat dieser Junge unheimlich leid. Mit viel Mitgefühl und Zärtlichkeit nahm sie sich dieser Reinigungsaufgabe an, und stellte natürlich dabei fest, da dieser Jüngling eine fantastische Figur hatte. Einen kräftigen Oberkörper der absolut enthaart war.
(Sie erfuhr später, dass er schon mehrere Meisterschaften in seiner Altersklasse beim Baumstammwerfen gewonnen hatte. Fast ein Nationalsport in Schottland).
Spektakuläre Tradition: Die Highland Games in Schottland
Als sich Beatrice mit dem Waschlappen schließlich in gewisse erogene Zonen vorarbeitete, schaute Gregor nach oben, und versuchte an etwas zu denken, was ihn etwas ablenken konnte. Das gelang ihm auch einigermaßen.
Auch Beatrice atmete etwas schwerer bei dieser Angelegenheit, denn auch für sie war diese Tätigkeit eine völlig neue Erfahrung. Denn sie sah natürlich nicht nur seinen geschundenen Oberkörper, sondern auch die sportliche und trotzdem schlanke Erscheinung ihres Gegenübers. Was für eine Kraft muss in diesem Jüngling stecken, wenn er wieder gesund war.
Beatrice leise zu Gregor: Ich werde dir nachher, wenn du auf meinem Zimmer bist, deine Brust mit der Medizin von Petra einreiben, und vorher auch noch einige Kühlpacks auflegen.
Gregor: Ja danke Beatrice.
Beatrice: Ich habe dir auch eine Badehose von Thomas mitgebracht. Sie wird vielleicht ein wenig eng sein, aber ich denke, dass sie besser ist als nichts. Und gleich gehen wir erstmal in das Whirl-Pool. Ich habe selbst schon dreimal dringesessen. Es ist absolute Spitze. Und danach gehen wir in gemeinsam in die Sauna. Warst du schon einmal in eine Sauna?
Gregor: Nein Beatrice.
Beatrice: Dann werde ich dir das nachher auch einmal erklären. Gib mir deine Hand, denn jetzt werden wir erst uns einmal in das sprudelnde Whirl-Pool begeben.
Gregor: Das machen wir Beatrice.
Liebe Leser, ihr werdet sicherlich auch schon festgestellt haben, dass Gregor eigentlich recht wortkarg ist, aber das entspricht durchaus seinem Naturell, da er lieber Taten statt Worte folgen ließ. Aber das machte ihn in den Augen Beatrice noch sympathischer. Er war nicht so ein Schwätzer wie die Leute im Zirkus. Auch bei der Erklärung, die wichtig waren für die Erbauung der Jurten und Kothen, gab er freundlich und hilfsbereit viele nützliche Tipps. Alles was er sagte hatte Hand und Fuß. Beatrice viel das sofort auf, und sie mochte ihn auf dem ersten Blick. Und noch etwas stellte sie fest:
Sie hatte sich in ihm verliebt. Das war etwas, was sie bisher nicht kannte. Sie fühlte sich ihm hingezogen. Und das erfreuliche daran war, dass keine Konkurrenz da war, weil sich auf „Gut Bavaria“ alles Pärchen gebildet hatte.
Martina mit Tina
Sven mit Inge
Thomas mit Gaby
Andreas mit Ute
Auch Gregor stellte fest, dass Beatrice eine wahre Schönheit ist. Er bewunderte aber auch nicht nur ihren sportlichen Körper, ihre trotzdem puppenhafte und anmutige Erscheinung, sondern auch ihr warmes und herzliches Wesen. Sie sprach immer relativ leise, und sehr sanft. Er hatte das Bedürfnis sie vor allen Gefahren schützen zu müssen.
Nach dem Whirl-Poolbesuch, stand anschließend der erste Saunagang an. Und das war für viele eine völlig neue Erfahrung.
Hier einmal ein Beispiel, wie man es nicht machen sollte:
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Nackt in der deutschen Sauna | Karambolage | ARTE
Die Französin Flora Brunier erzählt uns von ihrem ersten Besuch in einer deutschen Sauna. Au weia.
Die, mit denen ich mich bisher darüber unterhalten habe, wirkten recht empört. Sprachen sogar von Pädophilie, nachdem sie erfuhren das ganze finnische Familien, mit Kindern, zusammen nackt in die Sauna gehen. Die Finnen wiederum, denen ich davon berichtete, waren gekränkt, das ihnen so etwas unterstellt wurde, da es eine schöne Tradition zu sein scheint, bei der man Spaß hat, die Vertraulichkeit schafft.
Und wie ist es in den USA, weiß das jemand? Die sind ja was von oberprüde.
Auf die Amis kann man nichts geben bei sowas. Bei denen haben sich meistens nicht mal Geschwister gegenseitig nackt gesehen oder Kinder jemals ihre Eltern. Ausnahmen gibt es natürlich und auch Gebiete, in denen solche Themen kein Problem sind, aber das ist bei weitem nicht die Mehrheit. Da freut man sich doch in Finnland und Deutschland über die mehr als 50% die zumindest ab und an in der Sauna sind. Alleine in Deutschland halten sich dadurch immerhin 12.000 Saunen.
So liebe Leser, jetzt wisst ihr also, was vielen bevorstand, wie sie jetzt zum ersten Mal den Saunabereich auf „Gut Bavaria“ betraten. Unbekleidet, nur mit einem kleinen Handtuch bewaffnet, betraten die Pfadfinder die geräumige finnische Sauna. Für die große Familie Hoffmann durchaus nichts ungewöhnliches, da nach einem langen Arbeitstag diese Art Freizeitgestaltung als Abschluss eines Tages nichts Ungewöhnliches war.
Info:
Die Finnische Sauna - der Klassiker unter den Sauna-Varianten
Zu den wohl bekanntesten und ältesten Saunaarten gehört die Finnische Sauna, die nicht nur im hohen Norden ihre Besucher zum Schwitzen bringt: Die Finnische Sauna ist in vielen Ländern Europas zur beliebtesten Sauna-Art geworden. Ihren Ursprung hat die Finnische Sauna in Asien, wo die Vorfahren der Finnen in der Steinzeit erste Dampfbäder und Saunen errichteten. Mit der Völkerwanderung etablierte sich das entspannende Schwitzbad in den skandinavischen Ländern und insbesondere in Finnland.
Die Finnische Sauna genießt man in holzverkleideten Kabinen, in denen sich Sitz- und Liegebänke auf unterschiedlichen Raumhöhen befinden. Das Holz in der Kabine sorgt für eine niedrige Luftfeuchtigkeit zwischen 10 und 20 Prozent und gibt eine natürliche Strahlungswärme ab. Zu den beliebten Baumarten beim Bau einer Sauna gehört die Polarfichte, die sehr robust ist und einen wunderbaren Duft abgibt.
Die Funktionsweise der Sauna hat sich über Jahrtausende kaum verändert: Noch heute bringen die beheizten Steine des Ofens die Insassen der Kabine zum Schwitzen. Durch Wasseraufgüsse wird die mit Dampfstößen, die durch das verdunstende Wasser entstehen, Temperatur auf bis zu 100 Grad Celsius erhöht. Bei einem Aufguss mischen die Finnen gerne einige Tropfen Teer oder Birkenwasser in das Aufgusswasser.
In Deutschland und anderen Ländern Europa wird das Wasser gerne mit ätherischen Ölen versetzt, die einen angenehmen Duft in der Sauna verbreiten. In den meisten Ländern geht man unbekleidet in die Finnische Sauna. Vielerorts wird die Sauna nach Geschlechtern getrennt.
Hier einmal die große geräumige Sauna auf „Gut Bavaria“ vor dem ersten Saunagang.
Gregor und Beatrice hingegen saßen zum ersten Mal in einer Sauna, ebenso wie einige Pfadis aus der Schweiz.
Gewöhnungsbedürftig waren einerseits die Temperatur von bis zu 100°, und natürlich das dortige Sitzen im „Adamskostüm“, denn das Handtuch diente natürlich als Sitzunterlage.
Beatrice und Gregor setzten sich in die oberste Reihe, damit sie nicht im Blickfang aller Personen waren. Der nach Ansicht einiger Personen „überheizte“ Raum war fast vollständig besetzt. Natürlich blieb es nicht aus, dass beide Personen oftmals einen verstohlenen Blick auf den anderen warfen. Und was die beiden zu bieten hatten, war wirklich nicht von „schlechten Eltern“.
Ungewöhnlich war auch, dass Martina mit Tina eine Partie Schach spielte. Das ist dieses merkwürdige Brettspiel mit den noch merkwürdigeren Personen.
Tina zu Martina: Du spielst wie ein Kleinbahnhof.
Wieso?
Jeder Zug hat eine halbe Stunde Verspätung.
Martina: Nicht verwunderlich bei dieser Bullenhitze. Die Oberleitung bei mir kokelt etwas.
Martina war mit der Zeit erfreulicherweise etwas selbstbewusster geworden, denn er trug in der Sauna sein Spezialhöschen, welches von einigen nicht involvierten Saunagästen mit Erstaunen zur Kenntnis genommen wurde. Tina hatte ihn dazu animiert, und sich dann tatsächlich auch überreden lassen.
Wie dem auch sei, nach diesem ersten Saunagang von 12 Minuten, ging es in das kalte Tauchbecken, anschließend unter die Dusche, und letztendlich in den Ruheraum wo bequeme Liegen auf alle Personen wartete.
Nach kurzer Zeit betraten auch Polly, Othilie und Joggeli mit strahlendem Gesicht und nur mit einem Handtuch bekleidet den Ruheraum, da sie ebenfalls ihre Saunagänge machen wollten.
Joggeli: Kinder, wir haben nun das Endergebnis unserer gelungenen Reibekuchenaktion.
Haltet euch fest.
Wir haben insgesamt 6.120 Reibekuchen verkauft. Das sind also 2.040 Portionen. Bei einem Preis von 1,30 DM für 3 Reibekuchen sind das 3.060 DM. Dazu kommen 330 DM für den Apfelmus, und 432 DM Erlös aus dem Kaffeeverkauf. Das ergibt zusammen 3.822 DM.
Man kann euch wirklich gratulieren. Ihr ward absolut großartig.
Desgleichen haben wir gemeinsam beschlossen den Betrag auf 10.000 DM aufzurunden.
Wir werden Montag das Waisenhaus informieren, und Mittwoch dort erscheinen, um einen Scheck über die eben genannte Summe zu überreichen. Wir sind alle unheimlich stolz auf euch.
Polly: Man sieht euch an, dass ihr total groggy seid. Das ist in der Tat nicht verwunderlich, da ihr fast die gesamte letzte Nacht nicht geschlafen habt. Trotzdem habt ihr euch entschlossen, diese großartige Reibekuchenaktion durchzuführen.
In Folge dessen haben wir auch entschieden, dass ihr heute Abend gemeinsam in weichen Betten hier im Haus nächtigt. Ich denke, dass das im Sinne aller hier im Haus beteiligten Personen ist. Das Dienstpersonal ist auch schon dabei, die Gästezimmer für unsere Schweizer Gäste in einem adäquaten Zustand herzurichten, wie zum Beispiel Handtücher, Bettzeug und Schlafkleidung. Ihr könnt es euch also nachher in frisch bezogenen Betten gemütlich machen.
Sylvia: Im Namen aller Pfadis möchte ich mich dafür herzlichst bedanken. Dieses Angebot nehmen wir nach diesem aufregenden Tag sehr gerne an.
Othilie: Das ist kein Problem. Absolviert also in aller Ruhe noch ein oder zwei Saunagänge, je nachdem wie ihr euch fühlt, und anschließend werden wir euch eure gemütlich eingerichteten Zimmer zeigen. Und dort könnt ihr euch dann morgen ordentlich ausschlafen. Und auch das Frühstück, oder Mittagessen, je nachdem wie lange ihr schlafen werdet, werden wir dann gemeinsam im Speiseraum einnehmen.
Sylvia: Danke, dieses Angebot nehmen wir gerne an.
Nun stand also der zweite Saunagang an. Auch diesmal gingen Beatrice und Gregor in die oberste Reihe der Sitzgelegenheiten.
Kurze Zeit später betrat eine ganz in weiß bekleidete Dame, ich nenne sie mal Paula, die Sauna-Kabine.
Paula: Meine Herrschaften, welchen Aufguss darf ich euch anbieten. Meine Empfehlung ist ein Slibowitz-Aufguss (Das gibt es wirklich), oder einen Eukalyptus-Aufguss (Auch das ist so üblich).
Ein leichtes Stöhnen war von Othilie zu hören, die an die Vorkommnisse der Eukalyptus-Bonbons auf der großen Radtour erinnert wurde.
Heike: Ich spreche hier garantiert mit einer Stimme, wenn ich behaupte, dass wir alle einen Eukalyptus-Aufguss bevorzugen.
Wieder war ein leichtes Stöhnen von Othilie zu vernehmen.
Paula: Na gut, dann werde ich das mal so handhaben.
Nun wurde dieses kostbare Gebräu zielsicher auf die heißen Steine des Ofens geschüttet. Vielmehr zelebriert. Danach verteilte sie mit dem Handtuch die aufsteigenden Dämpfe in alle Himmelsrichtungen. Wer in der Schule aufgepasst hat, wovon ich eigentlich leichtsinnigerweise überzeugt bin wird wissen, dass warme Luft besonders gerne nach oben steigt, da sie leichter als kalte Luft ist. Hier die genauere Erklärung:
Die schwere Luft bleibt einfach unten, wie es schwere Dinge nun mal so an sich haben und drückt die warme, leichte Luft nach oben. Die warme Luft steigt also nicht, sondern wird von der kalten einfach verdrängt, weil sie weniger dicht und somit leichter ist. Das nennt man Auftrieb.
Nun sammelte sich die warme Luft, oder sprechen wir besser von der heißen Luft, in die oberste Etage dieses Raumes.
Dies wiederrum hatte zur Folge, dass etliche oben sitzende nicht involvierte Personen fluchtartig die oberste Etage verließen. Die Folge war, dass Martina und Tina ihr Brettspiel (Schach) abbrechen musste, da der der Platz in der untersten Sitzreihe nun „heiß“ begehrt war.
Kleine Bemerkung am Rande: Martina und Tina einigten sich auf ein Remis, wodurch der Burgfrieden gesichert blieb.
Nun saßen Beatrice und Gregor ganz eng zusammengepresst auf der untersten Stufe. Das hatte zur Folge, dass es Gregor noch wärmer wurde, als es ihm ohnehin in der Sauna schon war. Allein die Berührung seines linken Armes mit der rechten Brust von Beatrice (Was in der Enge nicht ausbleiben konnte) sorgte bei ihm für weitere Schweißausbrüche, so dass er schließlich vorsichtshalber das Handtuch auf seinen Schoß legte. Trotzdem schaute er immer wieder fasziniert auf die wunderbaren Knospen seiner Gespielin.
Einerseits war er froh, dass der zweite Saunagang nach wenigen Minuten zu Ende war, aber andererseits war er sehr traurig, dass Beatrice dann ihr großes Badetuch wieder um ihren Körper legte.
Polly: Ich denke mal, dass wir es heute bei zwei Saunagängen belassen sollten.
Die Traurigkeit bei Gregor war auf Grund dieser Aussage verständlich. Aber vielleicht gab es später noch eine Gelegenheit, diesen wunderbaren Körper Beatrice einer näheren Inspektion zu unterziehen.
Bei meinem Auto ist das nur alle zwei Jahre der Fall. In der Werkstatt wird er dann auf Herz und Nieren überprüft. Es kommt natürlich hier auf die inneren Werte an, aber man kann trotzdem ab und zu mal mit der Hand über den Lack streicheln, in der Hoffnung, dass u.a. die Grünen und Greta Thunberg mir meine Geliebte nicht wegnehmen. Denn wenn man mir meine Freiheit und meine Unabhängigkeit stehlen oder einschränken will, könnte ich zu einer Bestie werden, die vor nichts zurückschrecken würde. Aber kommen wir wieder zu den Begebenheiten auf „Gut Bavaria“ zurück, bevor ich ausraste.
Um 22 Uhr 30 bezogen die erwähnten Personen, und auch die Hoffmann-Kinder und deren Freude/innen ihre Zimmer.
Pfadi Sylvia bezog mit ihrer Freundin Beate zusammen ein Zimmer.
Sylvia: Schau dir das mal an, auf jedem Bett liegt ein zusammen gefaltetes Nachthemd, welches mit einer Schleife umwickelt ist. Und daneben eine Tafel Schokolade.
Eine kleine Bar mit alkoholfreien Getränken ist ebenso vorhanden wie ein Fernsehgerät und ein Radio. Dazu ein Tisch mit zwei bequemen Sesseln. Das ist hier wie in einem 5-Sterne Hotel des mondänen Urlaubsortes in St. Moritz.
Auch im Zimmer von Beatrice richtete sich Gregor etwas ein. Die wenig vorhandene Wäsche und Kleidung wurde von Beatrice in einem freien Fach des Kleiderschrankes eingeräumt. Gregor war nun mal auf einem längeren Aufenthalt keineswegs eingerichtet. Bis auf jeweils zwei Kluft-Hemden, Kilt-Röcke, zwei Garnituren Unterwäsche und zwei paar Kniestrümpfe, hatte er nichts dabei. Mehr wäre auch für das Camp nicht notwendig gewesen, da jegliche Kleidung und jegliche andere Dinge des täglichen Gebrauchs zu viel Platz im Rucksack eingenommen hätte.
Gregor: Ich habe noch nicht mal einen Pyjama hier. Dafür aber einen Kompass, und ein Kletterseil.
Beatrice: Abseilen brauchst du dich hier nicht. Sie haben hier mehrere Treppen und mehrere Aufzüge. Und auch ohne Kompass findest du dich hier zurecht.
Aber Pyjamas kann ich dir anbieten. Aber nein doch nicht. Sie würden dir zu klein sein. Ich schau mal nach einem weiten Nachthemd für dich.
Gregor: Aber bitte nicht zu feminin. Ansonsten lachen einige über mich.
Beatrice: Hier nicht, du befindest dich hier in einer weltoffenen Gesellschaft, die einiges gewohnt ist. Das wirst du schon nach kurzer Zeit feststellen.
Ich habe für dich hier etwas relativ neutrales gefunden.
Gregor lachend: Erinnere mich bitte nicht an den Physikunterricht. Denn was ist relativ?
Aua, ich darf nicht so lachen, dann schmerzt die Brust noch mehr.
Beatrice: Und deshalb werde ich dir jetzt, bevor ich dir das Nachthemd anziehe, deine Brust mit der wohltuenden Salbe von Petra einreiben. Leg dich bitte mal hin.
Hingebungsvoll salbte Beatrice den faszinierenden Oberkörper dann schließlich ganz zärtlich ein. Und dabei verspürte sie, zum ersten Mal in ihrem jungen Leben, Schmetterlinge im Bauch.
Auch Gregor verspürte ähnliches. Man kann sagen, dass auch er diese Zeremonie sehr genoss. Für ihn war dieses überaus hübsche Mädchen eine Schönheit vor dem Gott.
Ihre sanfte, leise und trotzdem betörenden Stimme dieser zerbrechlich aussehenden Person faszinierte ihn.
Martina sagte zu ihm, dass sie eine wahre Künstlerin auf dem Trapez, auf dem Schwebebalken, an den Turngeräten, und auch bei dem Bodenturnen ist. Er war darauf gespannt zu sehen, welche Kunststücke sie vollführten konnte, wenn die Sportgeräte die nächste Woche eintreffen würde. Diese Leichtgewicht war für derartige Sportarten prädestiniert.
Er schnurrte fast wie eine Katze, als sie sich in seinen Armen einkuschelte. Da beide verständlicherweise nach dem langen Tag rechtschaffen müde waren, dauerte es auch nicht lange, bis nur noch das leise Atmen der beiden zu hören war.
Es muss so gegen zwei Uhr morgens gewesen sein, als Beatrice wach wurde. Sie schaute in das schmerzverzerrte Gesicht ihres Adonis, bei dem auch etliche Tränen sowohl zu sehen und auch zu fühlen waren.
Sie streichelte ihm über den Kopf und sagte:
Mein Schatz, ich werde Petra zu Hilfe holen. Du hast sicherlich große Schmerzen in deinem Brustkorb.
Noch ehe er antworten konnte, hüpfte sie leichtfüßig aus dem Bett, oder soll ich besser sagen, schwebte sie leichtfüßig aus dem Bett, griff nach dem Telefonbuch, um die interne Telefonnummer von Petra herauszusuchen.
Magda: 001
Polly: 002
Joggeli: 007
Petra: 008
usw.
Beatrice wählte also die Nr. 008, und hoffte das Petra an das Telefon ging.
Petra, mit verschlafener Stimme: Ja bitte.
Beatrice: Entschuldige bitte, dass ich dich zur nachtschlafenden Zeit wecke. Aber Gregor hat sehr starke Schmerzen. Ich hoffe inständig, dass du ihm helfen kannst. Er hat vor Schmerzen Schweißperlen auf der Stirn. Aber nicht ein Ton der Klage kommt über seine Lippen.
Petra: So kenne ich ihn bereits. Mach dir keine Sorgen, ich werde so schnell wie möglich mit meinen medizinischen Hilfsmitteln bei euch erscheinen.
Kurze Zeit später war Petra auch schon da. Über ein kurzes Nachthemd trug sie nur einen Morgenrock. Aber für sie gab es keine nachtschlafende Zeit. Immer wenn es nötig war, war diese phantastische junge Dame von gerade einmal 19 Jahren sofort zur Stelle.
Zärtlich und mitfühlend wischte sie Gregor erst einmal das Gesicht trocken.
Petra: Mein Schatz, gleich wirst du wieder ruhig schlafen können. Ich werde noch die Vitalwerte, sowie deine Temperatur messen, und anschließend etwas gegen deine Schmerzen tun.
Das ist wirkliche eine leidige Sache mit deinem Thoraxtrauma, wie man so etwas nennt.
Das Thoraxtrauma ist eine Verletzung des Brustkorbs, seiner Organe oder angrenzender Strukturen durch mechanische Gewalteinwirkung von außen oder innen. Unterschieden wird dabei insbesondere zwischen stumpfen und penetrierenden (in die Brustkorbwand eindringenden) Verletzungen und den betroffenen Strukturen (beispielsweise knöcherne Brustkorbwand, Lungengewebe, Mittelfell oder Blutgefäße).[
Bei stumpfer Gewalteinwirkung auf den Thorax sind zunächst nach den äußeren Weichteilen, Haut und Muskulatur die knöchernen Strukturen betroffen, die die Thoraxwand bilden. Die knöcherne Thoraxwand wird von Brustwirbelsäule, Sternum und Rippen gebildet. Frakturen dieser Strukturen können neben der rein knöchernen Verletzung noch zu weiteren Verletzungen innerer Organe durch Quetschung oder Aufspießung mittels scharfkantiger Knochenfragmente führen. Bei mehrfachen Frakturen kann ein instabiler Thorax entstehen.
Aber das ist bei dir zum Glück nicht der Fall, wie die Röntgenaufnahmen eindeutig ergeben haben. Aber so eine Prellung im Thorax ist leider oftmals mit sehr großen Schmerzen verbunden. Aber ich kann dir helfen. Ich gebe dir mal wieder eine schmerzstillende Spritze im Po, denn unnötig leiden sollst du natürlich nicht, und anschließend lege ich wieder Kühlpacks auf deine Brust.
Ich mache jetzt erst einmal deinen Po frei, wobei ich feststelle, dass du einen wunderschönen Slip und ein ebenso schickes Nachthemd von Beatrice trägst.
Beatrice: Sie sind ungetragen, da mir beide Teile zu groß sind.
Petra Gregor, du brauchst nicht rot dabei zu werden. Wir sind ganz unter uns, und das bleibt unser kleines Geheimnis, obwohl ich sicher bin, dass das keiner von uns in irgendeiner Art und Weise stören würde. Wir sind hier alle in dieser Beziehung ganz locker drauf. Das wirst du schon nach kurzer Zeit feststellen.
Siehst du, du hast bei unserem Gespräch gar nicht bemerkt, dass du deine Schmerzspritze schon bekommen hast. Jetzt noch die Kühl-Akkus auf deiner Brust, und nach einer Stunde werde ich wieder bei dir vorbeischauen, und mich nach deinem Befinden erkundigen.
Und tatsächlich, eine Stunde später war Gregor in den Armen Beatrice entspannt eingeschlafen.
Ende Teil: 377
Wie es auf „Gut Bavaria“ und im Camp der Pfadfinder weitergeht, könnt ihr in Teil 378 erfahren, welches sofort im Anschluss hier erfolgen wird.
Geschrieben am 11.12.2020
Teil: 378
Kapitel: 470
Abschlussveranstaltung der Pfadfinder auf „Gut Bavaria“.
Geburtstagskinder vom 20. Juni 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1940 Eugen Drewermann
feierte an diesem Tag seinen 25. Geburtstag
1941 Ulf Merbold
wurde an diesem Tag 24 Jahre alt
1942 Brian Wilson
wurde an diesem Tag 23 Jahre alt
1949 Lionel Richie
wurde an diesem Tag 16 Jahre alt
1953 Ulrich Mühe
wurde an diesem Tag zwölf Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/20-juni-1965
20.6.1965
Das königliche Theater in Amsterdam richtet eine Kinderkrippe ein, in der die Kinder von Besuchern der Sonntagsvorstellungen kostenlos betreut werden.
20.6.1965
38 fahrbare Büchereien aus allen Teilen der Bundesrepublik Deutschland unternehmen eine Sternfahrt zur Jahrestagung des Deutschen Büchereiverbandes in Bielefeld.
20.6.1965
Etwa 30 000 Menschen versammeln sich im Hamburger Stadtpark zur Abschlussfeier des ersten Nordischen Katholikentages, der am 18. Juni begonnen hat.
Pünktlich um 9 Uhr saßen alle auf „Gut Bavaria“ am gut gedeckten Frühstückstisch. Auffallend war auch, dass alle Frühstücksteilnehmer diesmal nicht in ihrer Sonntagskluft, sondern in der Kluft der Pfadfinder gekleidet waren.
Das Problem war aber trotzdem Gregor, der wieder Schmerzen in seiner Brust verspürte, aber trotzdem bei dem Frühstück dabei sein wollte. Was man durchaus verstehen kann, da er auf harten Zwieback, lauwarmen Kaffee, und steinharte Dauerwurst, die es ansonsten im Camp am Sonntagmorgen gab, gerne verzichten wollte.
Miss Monika: Aus Anteilnahme habe ich, seitdem ich über die Begebenheiten im Camp berichte, ebenfalls sehr spartanisch gelebt. Dosensuppen, hartes Brot, usw.
Um 9 Uhr 10 ging ein verhängnisvoller Anruf bei den Hoffmanns ein. Die Kirchengemeine „Ups“ teilte mit, dass der Herr Pfarrer sein Erscheinen bei dem Gottesdienst, der um 11 Uhr 30 erfolgen sollte, aus Unpässlichkeit leider absagen muss. Nun war guter Rat teuer. Was sollte nun geschehen. Gerade der Gottesdienst bei den überwiegend christlichen Pfadindern war am Sonntag ein Ritual, auf den keiner aus verständlichen Gründen verzichten wollte.
Othilie: „Was nun“ sprach Zeus. Alles ist vorbereitet, sogar die Halstücher haben viele Pfadfinder bei 90° im Hauptwaschgang in unseren Waschmaschinen reinigen lassen. Wobei schmutzige Halstücher nun wirklich das geringste Problem gewesen wäre.
Heike: Sogar ich habe mich ausnahmsweise hinter den Ohren gewaschen. Soll das nun alles umsonst gewesen sein?
Othilie: Garantiert nicht, liebe Heike. Aber um einmal auf dem Punkt zu kommen. Wir brauchen unbedingt adäquaten Ersatz für unseren Pastor, der garantiert im Rotwein-Fass steckengeblieben ist. Nun muss er erst einmal mindestens 10 kg abnehmen, um aus dem Fass herauszukommen. Ich kann mir beileibe nicht vorstellen, dass er die Zustimmung bezüglich einer mutwilligen Zerstörung seines „Gefängnisses“ geben wird.
Wer traut sich also zu, den Part von unserem Pastor einzunehmen? Wir haben also noch ca. 2,5 Stunden Zeit, etwas kurzfristig auf die Beine zu bringen. Mädels, meine Frage an euch. Habt ihr evtl. einige Musikstücke auf Lager?
Tina: Wenn ich für unsere Gruppe sprechen darf, so kann ich sagen, dass wir wohl ein zwei Lieder für einen Gottesdienst im Repertoire haben. Es kommt jetzt alles ein wenig plötzlich für uns, aber ich denke, dass wir das schon hinbekommen werden.
Polly: Ein Lied könnte ich solo auch vortragen. Ich habe es zwar noch nicht öffentlich gesungen, aber das spielt wohl keine allzu große Rolle.
Othilie: Nun denn, dann kommen wir zum wichtigsten Teil eines Gottesdienstes. Das wäre eine Predigt.
Heike: Die habe ich heute schon bekommen. Mama sagte vorhin noch zu mir: Wie lange muss ich dir noch predigen, bis du endlich begreifst, dass du dir sämtliche Körperteile waschen sollst.
(Na zumindest war anhand des folgenden Gelächters festzustellen, dass die gute Laune noch nicht abhandengekommen ist).
Othilie: Kommen wir wieder zum eigentlichen Thema zurück. Wir brauchen eine kompetente Person, die einen Gottesdienst gestalten kann.
Polly: Da kenne ich nur eine Person, und dass ist unser Joggeli. Er hat bisher jedes Event als Entertainer großartig über die Bühne gebracht. Denkt an unsere Summer-Night Party im vorigen Jahr vor über 35.000 Besuchern. Oder als Festredner vom Elferrat bei der großen Karnevals-Prunksitzung im Februar.
Ingrid: Darauf ein dreifach donnerndes Helau.
Helau
Helau
Helau
Joggeli: Ich bitte euch, ein Gottesdienst ist doch keine Karnevalsveranstaltung, auch wenn der Papst merkwürdig gekleidet ist.
Polly: Ich frage mich aber auch, was Joggeli anziehen soll? Man muss ihn als geistlichen Würdenträger erkennen können.
Heike: Ich würde Onkel Joggeli unter jeder Verkleidung sofort wiedererkennen.
Othilie: Das ist doch selbstverständlich.
Polly: Wie wäre es z. B. mit einem langen Abendkleid von mir. Um die Taille eine rote Schärpe und eine Hutbedeckung.
Frau Pfeiffer: Weiß fände ich persönlich schöner. Ich habe ja noch mein Hochzeitskleid. Die Schleppe würden wir natürlich weglassen.
Joggeli: Dürfte ich mich auch einmal zu Wort melden, denn schließlich bin ich die entscheidende Person und………..
Polly: Wir nehmen das lange schwarze Abendkleid mit langem Arm, sowie die rote Schärpe.
Joggeli: Ich wollte nur einwenden, das……..
Othilie: Dazu gehören natürlich schwarze Socken und schwarze Schuhe.
Joggeli: Ich wollte nur…….
.
Ingrid: Ich kann von meinem Kleiderbestand noch eine Stola beisteuern.
Joggeli: Dann……
Polly: Dann hätten wir das auch schon geklärt. Ich finde das super, wie Joggeli mitspielt.
Info:
Der Priester trägt Soutane, Chorhemd und Stola bei Gottesdiensten ohne Eucharistiefeier oder bei Messen, in denen er weder Zelebrant noch Konzelebrant ist. Talar und Chorhemd sind die verbreitetste Messdienergewandung. Im Unterschied zum Rochett hat das Chorhemd an den Ärmeln einen etwas weiteren Schnitt.
Frau Pfeiffer: Ich habe auch einen adäquaten Hut für Herrn Joggeli gefunden.
Polly: Ok, dann soll er sich jetzt schnell umziehen. Ingrid hat schon alles für ihn bereitgelegt. Joggeli, pass bitte auf mein langes Abendkleid auf. Du darfst es nicht zerstören.
Zehn Minuten später erschien Joggeli umgezogen in dem neuen Outfit.
Polly: Super, bis auf die Tatsache, dass du das Kleid verkehrt herum angezogen hast. Der Reißverschluss gehört nach hinten und nicht nach vorne.
Joggeli: Was sollte ich machen, ich habe das Kleid hinten alleine nicht zubekommen.
Polly: Dann ändern wir das jetzt. Kleid wieder herunter. Oh Super, auch noch schicke schwarze Nylons an den Beinen.
Joggeli: Passend zum Kleid.
Polly: Das stimmt ausnahmsweise. Aber jetzt musst du erst einmal noch eine Kleinigkeit essen. Wir haben für dich Spaghetti in Bolognese-Sauce zubereitet.
Othilie: Jetzt schling das Essen doch nicht so herunter. Wir haben doch noch etwas Zeit.
Othilie: Als wenn ich es geahnt hätte, jetzt hat er schon die Bolognese-Sauce auf die Soutane, bzw. auf das Kleid verteilt.
Othilie: Den Rotwein kannst du nachher noch trinken, auch wenn du dir verständlicherweise etwas Mut antrinken willst. Was macht übrigens deine Predigt.
Joggeli: Im Gegensatz zum Bundespräsidenten hier in der BRD kann ich alles ohne Manuskript vortragen.
Othilie: Dein Wort in Gottes Ohr.
Joggeli. So kann man das tatsächlich sehen.
Polly: Ich habe gerade die Funkgespräche zwischen James und Eddy mitbekommen. Alles pilgert schon zu der großen Bühne, um deiner Predigt zu lauschen. Das sind fast 3.000 Personen.
Joggeli: Kein Problem für mich, ich habe voriges Jahr bei unserer Sommer-Party vor über 35.000 Menschen gesprochen. Am gleichen Ort und an gleicher Stelle. Nur diesmal sage ich keinen Gesangskünstler an, sondern direkt Gott, der zu uns über meinen Mund sprechen wird.
Polly: Dann lasst uns mal gemessenen Schrittes zum Versammlungsort pilgern.
Joggeli: Nix da, ich nehme ein Papa-Mobil.
Polly: So soll es sein, so soll es geschehen.
Joggeli: Und das ist meine Motorbiene aus dem Stall. Damit komme ich hier auf diesem Gelände überall hin.
Othilie: Joggeli, du erstaunst mich immer wieder aufs Neue. Wie dem auch sei. Dann lass uns losgehen. Du auf deiner Motorbiene und wir zu Fuß. Aber denke daran, dass du ein besonders frommes Gesicht auf der Bühne machst.
Andächtig und freundlich nach links und rechts schauend, wobei er den kleinen Kindern vorne an der Bühne über dem Kopf streichelte, und den älteren Damen einen ebenso freundlichen Klaps auf dem Popo gab, betrat er den Altar.
Natürlich gab es auch etliche Messdiener, die da wären: Martina, Tina, Ute, Gaby, die Hochwürden Pfarrer Joggeli Hilfestellung bei diversen Tätigkeiten geben sollten.
Beispielfoto:
So langsam wurde es still bei der großen Pfadfindergemeinde, so dass Hochwürden Pfarrer Joggeli (diese Zeit muss sein), den Gottesdienst an diesem Sonntagvormittag feierlich eröffnen konnte.
Joggeli: Liebe Karnevalsfreund, liebe Genossen…….
Heike: Also ich finde, dass das Onkel Joggeli ganz ordentlich macht.
Petra: Er hat ja noch gar nicht richtig angefangen.
(Ach so, ich habe vergessen zu erwähnen, dass Papagei Josef anwesend war. Er saß auf der rechten Schulter von Messdienerin Martina, nein links passt politisch besser).
Josef: Völker hört die Signale, auf zum letzten Gefecht, die Internationale erkämpft das Menschenrecht…...
Othilie zu Martina: Entweder drehst du dem Vogel den Hals um, oder ertränkst ihn in dem Weihwasserbecken. Nein, bring ihn lieber auf dein Zimmer. Joggeli, äh Hochwürden, sie können mit ihrer Predigt fortfahren.
Heike: Onkel Joggeli äh Hochwürden ist doch gar nicht mit dem Auto hier.
Othilie: Das zwar nicht, aber dafür mit unserem Schaaf Motorbiene. Aber jetzt wollen wir erst einmal der Predigt von unserem Hochwürden Joggeli lauschen. Bin mal gespannt was er dort so „verzapfen“ wird.
Nach der Beendigung seiner Predigt verließ Joggeli unter lautem anhaltendem sowie fröhlichem Beifall der Pfadfinder seine Kanzel und fragte Othilie, was diese denn von seiner pastoralen Rede gehalten habe.
Joggeli: Na Othilie, wie war ich?
Othilie: Sagen wir mal so, die Gottesdienstbesucher haben sich selten so gut unterhalten gefühlt. Sie werden im nächsten Jahr garantiert wiederkommen. Der Grund liegt in der Interpretation deiner Predigt. Ich möchte dir das mal näher erläutern.
1.) Die Predigt wurde nicht von der Kanzlei , sondern von der Kanzel gehalten.
2.) Eva hat Adam nicht mit einer Pflaume , sondern mit einem Apfel verführt.
3.) Kain hat seinen Bruder Abel nicht mit der MP erschossen, sondern er hat ihn erschlagen.
4.) Dann heißt es nicht auf der Kreuzung, sondern Bergpredigt.
5.) Jesus ist nicht auf der Kreuzung überfahren worden, sondern er wurde ans Kreuz genagelt.
6.) Gott opferte nicht seinen Sohn den Eingeborenen, sondern seinen eingeborenen Sohn.
7.) Dann war da nicht der warmherzige Bernhardiner, sondern der barmherzige Samarita.
8.) Dann heißt es nicht: Dem Hammel sein Ding, sondern dem Himmel sei Dank.
9.) Es heißt nicht: Such mich nicht in der Unterführung, sondern es heißt: Führe mich nicht in Versuchung.
10.) Weiter heißt es nicht: Jesus, meine Kuh frisst nicht, sondern, Jesus, meine Zuversicht
11.) Und am Schluss heißt es nicht Prost, sondern Amen.
Joggeli: Nun ja, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Aber ich könnte ja als Vertretung, wenn unser Herr Pfarrer mal wieder zu tief ins Glas geschaut hat, an einem Sonntag die Kirch-Messe in „Ups“ übernehmen.
Denn so langsam habe ich den Eindruck, dass eine göttliche Fügung Einzug bei mir hält. Ich habe dich nämlich schon gestern Abend in meinem Gute-Nacht Gebet mit eingeschlossen. Hoffentlich bringt es etwas.
Othilie: Dann würde ich an deiner Stelle aber erst einmal die 10 Gebote auswendig lernen.
Othilie: Nun wird aber erst einmal Gaby ihr Lied vortragen, welches sie seit 2 Wochen eingeübt hat. Ich kann ihre Nervosität von hieraus sehen. Man singt nicht jeden Tag vor über 3.000 Menschen. Aber das wird sie schaffen.
Katie Melua - Fields of Gold (Children in Need 2017)
Othilie: Einfach super Gaby. Danke für diese Interpretation des Liedes.
Polly: Martina, gehe bitte auf die Bühne und verabschiede dich im Namen aller von unseren Pfadfinderfreunden aus aller Welt.
Martina: Lieber Pfadfinder, nun ist es leider soweit. Das Pfadfinder-Camp 1965 auf „Gut Bavaria“ welches das erste dieser Art hier in dieser Region war, ist nun leider zu Ende.
Wir haben alle zusammen hier vier wunderbare Tage verbracht, die uns ewig im Gedächtnis bleiben werden.
4 Tage an denen wir zusammen gesungen, geredet, gelacht und auch geweint haben. Die Kameradschaft die wir hier erleben durften, war einzigartig. Jeder war für jeden da. Der eine hat dem anderen geholfen. Sprachprobleme gab es nicht. Wir haben uns, wenn es nötig war, mit Händen und Füßen unterhalten. Ach, würde die gesamte Welt doch so friedlich sein, wie die 4 Tage hier auf „Gut Bavaria“.
Im Namen der ganzen Familie Hoffmann bedanke ich mich……für…..euer kommen….. (Martina rang mit ihrer Fassung, und etliche Tränen rannen ihr die Wangen herunter) und verbinde……dies mit der…..Hoffnung, dass wir….uns alle hier….an dieser Stelle…..im nächsten Jahr……wiedersehen….werden.
Nehmt euch bitte alle an die Hand und singt mit uns gemeinsam das Lied,
We are the World, we are the children
welches der Chor aus 21 verschiedenen Ländern nun auf der Bühne präsentieren und singen wird.
Zum Abschluss……möchte ich euch allen……das Motto…….auf dem Weg……geben:
Allzeit bereit.
Heal the World (Michael Jackson) - Oberstufenchor Cusanus Gymnasium
Ende Teil: 378
Liebe Leser, damit endet die Berichterstattung über die Pfadfinder und deren Camp auf „Gut Bavaria“
Aber es geht natürlich mit anderen Begebenheiten auf dem Landsitz der Familie Hoffmann weiter.
Geschrieben am 14.12.2020
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Feb 19, 2022 9:21 am
Liebe Leser,
leider ist dieses großartige Pfadfindertreffen nun zu Ende.
Eine Begebenheit die mich sehr bewegt hat.
13 Teile, die mir persönlich sehr nahe gegangen sind.
13 Teile, oder anders ausgedrückt, 13 Episoden, an denen ich für mein Leben gerne selbst teilgenommen hätte.
Ja, ich darf sagen, dass mir dieses in meiner Jugend nicht vergönnt war.
Bewegend und mit Tränen in den Augen, habe ich das letzte Lied von Michael Jackson teilweise mitgesungen.
Warum ist vdiese Welt nur so grausam.
Im Moment droht wieder ein Krieg (Ukraine), wo die Machtverhältnisse neu geregelt werden sollen.
Wo immer noch auf dieser Welt Millionen von Menschen Hunger und Leid erfahren müssen.
Eine Welt, wo Kinder an Hunger sterben.
Eine Welt wo ein friedliches miteinander kaum möglich ist.
Eine Welt, die uns mit ihren schrecklichen Folgen in Atem hält.
Eine Welt, wo Toleranz nur gesprochen, aber nicht umgesetzt wird.
Eine Welt, deren Ungerechtigkeit unser Leben prägt.
Laßt uns trotzdem versuchen, dass Beste daraus zu machen.
Ich bin der Meinung, dass Pfadfinder ihren Teil dazu beitragen.
Noch total fasziniert vom gesungen Lied der Oberstufenklasse von Erkelenz verbleibe ich mit lieben Grüßen
Monika
Allzeit Bereit.
leider ist dieses großartige Pfadfindertreffen nun zu Ende.
Eine Begebenheit die mich sehr bewegt hat.
13 Teile, die mir persönlich sehr nahe gegangen sind.
13 Teile, oder anders ausgedrückt, 13 Episoden, an denen ich für mein Leben gerne selbst teilgenommen hätte.
Ja, ich darf sagen, dass mir dieses in meiner Jugend nicht vergönnt war.
Bewegend und mit Tränen in den Augen, habe ich das letzte Lied von Michael Jackson teilweise mitgesungen.
Warum ist vdiese Welt nur so grausam.
Im Moment droht wieder ein Krieg (Ukraine), wo die Machtverhältnisse neu geregelt werden sollen.
Wo immer noch auf dieser Welt Millionen von Menschen Hunger und Leid erfahren müssen.
Eine Welt, wo Kinder an Hunger sterben.
Eine Welt wo ein friedliches miteinander kaum möglich ist.
Eine Welt, die uns mit ihren schrecklichen Folgen in Atem hält.
Eine Welt, wo Toleranz nur gesprochen, aber nicht umgesetzt wird.
Eine Welt, deren Ungerechtigkeit unser Leben prägt.
Laßt uns trotzdem versuchen, dass Beste daraus zu machen.
Ich bin der Meinung, dass Pfadfinder ihren Teil dazu beitragen.
Noch total fasziniert vom gesungen Lied der Oberstufenklasse von Erkelenz verbleibe ich mit lieben Grüßen
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Feb 21, 2022 6:19 pm
Liebe Leser,
traurig registriert die Hoffmann-Group den Auszug der internationalen Pfadfinder aus aller Welt.
Man könnte meinen, dass nun der triste Alltag wieder auf „Schloss Bavaria“ bevorsteht.
Aber einen tristen Alltag gibt es nicht, und wird es auch nicht geben.
Denn es stehen immer neue Herausforderungen an. Der junge 15 jährige Gregor McKenzie leidet unter den Verletzungen, die ihm andere Personen zugefügt hatte. Daher entschloss man sich Gregor erstmal auf Schloss Bavaria dazubehalten. Nun ja, sicherlich keine schwere Entscheidung, denn unter Petras heilenden Händen wird es ihm sicherlich bald wieder besser gehen.
Außerdem bahnt sich eine Liaison zwischen Gregor und dem adoptierten Waisenkind Beatrice an.
Und dann kommt der Teil der Geschichte, der international hohe Wellen wirft.
Da wäre der Besuch des Waisenheims im Nachbardorf, wo der Erlös der Reibekuchenaktion auf dem Pfadfinderfest (10.000 DM) den dortigen Kindern zu Gute kommen soll.
Die dort herrschenden skandalösen Zustände gipfeln in eine Katastrophe, die das Leben vieler Personen gefährdet. Sowohl der Hoffmann-Group als auch der Waisenkinder. Hochdramatische Geschehnisse die uns alle in Atem halten wird.
traurig registriert die Hoffmann-Group den Auszug der internationalen Pfadfinder aus aller Welt.
Man könnte meinen, dass nun der triste Alltag wieder auf „Schloss Bavaria“ bevorsteht.
Aber einen tristen Alltag gibt es nicht, und wird es auch nicht geben.
Denn es stehen immer neue Herausforderungen an. Der junge 15 jährige Gregor McKenzie leidet unter den Verletzungen, die ihm andere Personen zugefügt hatte. Daher entschloss man sich Gregor erstmal auf Schloss Bavaria dazubehalten. Nun ja, sicherlich keine schwere Entscheidung, denn unter Petras heilenden Händen wird es ihm sicherlich bald wieder besser gehen.
Außerdem bahnt sich eine Liaison zwischen Gregor und dem adoptierten Waisenkind Beatrice an.
Und dann kommt der Teil der Geschichte, der international hohe Wellen wirft.
Da wäre der Besuch des Waisenheims im Nachbardorf, wo der Erlös der Reibekuchenaktion auf dem Pfadfinderfest (10.000 DM) den dortigen Kindern zu Gute kommen soll.
Die dort herrschenden skandalösen Zustände gipfeln in eine Katastrophe, die das Leben vieler Personen gefährdet. Sowohl der Hoffmann-Group als auch der Waisenkinder. Hochdramatische Geschehnisse die uns alle in Atem halten wird.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Feb 23, 2022 9:25 am
Liebe Leser,
die nächsten beiden Teile der Familiensaga, Teil 379 + 380,
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen wieder am nächsten Freitag, den 25.02.22 hier im Forum.
Wie ich schon am Montag angedeutet hatte, fällt die Hoffmann-Group aus allen Wolken, als sie die chaotischen Zustände im Waisenheim sieht.
Und dieses Bild ist noch relativ harmlos, gegenüber dem was sie noch dort erleben werden. Dieser Besuch dort wird lebensgefährlich.
Monika
die nächsten beiden Teile der Familiensaga, Teil 379 + 380,
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen wieder am nächsten Freitag, den 25.02.22 hier im Forum.
Wie ich schon am Montag angedeutet hatte, fällt die Hoffmann-Group aus allen Wolken, als sie die chaotischen Zustände im Waisenheim sieht.
Und dieses Bild ist noch relativ harmlos, gegenüber dem was sie noch dort erleben werden. Dieser Besuch dort wird lebensgefährlich.
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Feb 24, 2022 5:13 pm
Liebe Leser,
Trotz des Angriffs auf die Demokratie, verursacht durch den miserablen und dreckigen Kriegsverbrecher Vladimir Putin, werde ich morgen die nächsten beiden Teile der „Lehrjahre“ hier im Forum hineinsetzen.
gez. Monika
Trotz des Angriffs auf die Demokratie, verursacht durch den miserablen und dreckigen Kriegsverbrecher Vladimir Putin, werde ich morgen die nächsten beiden Teile der „Lehrjahre“ hier im Forum hineinsetzen.
gez. Monika
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Feb 25, 2022 4:31 am
Recht so meine liebe Moni
Wenn ich auch in gedanken be den menschen bin die wegen so einem machtsüchtigen vollidioten in not geraten oder sogar ihr leben verlieren nützt es nichts wenn wir trübsal blasen.
Denn die fünfte jahreszeit ist angesagt.
Leider haben wir hier keine so hübschen und sehr begabten tanzmariechen aber natürlich war in Luzern gestern der teufel los und ich war auch dabei.
Die nacht war etwas kurz aber es hat sich gelohnt.
Bis später deine.
Wenn ich auch in gedanken be den menschen bin die wegen so einem machtsüchtigen vollidioten in not geraten oder sogar ihr leben verlieren nützt es nichts wenn wir trübsal blasen.
Denn die fünfte jahreszeit ist angesagt.
Leider haben wir hier keine so hübschen und sehr begabten tanzmariechen aber natürlich war in Luzern gestern der teufel los und ich war auch dabei.
Die nacht war etwas kurz aber es hat sich gelohnt.
Bis später deine.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Feb 25, 2022 9:04 am
Hi Polly,
hier sind alle Karnevalsveranstaltungen gestern auf Grund der Vorkommnisse von dem Verbrecher Putin in der Ukraine abgesagt worden.
Eines sollten wir beibehalten. Wir dürfen uns nicht den Mund verbieten lassen.
Sagen wir unsere Meinung frei heraus.
Dein Bild ist wieder einmal Spitze.
Ich werde mal wieder im Laufe des Tages nach wunderschönen Auftritten der Tanzgarden suchen.
Denn das zaubert einem wenigstens ein Lächeln der Freude auf dem Gesicht.
Du hat völlig Recht, wenn du das Karnevalsgeschehen in Luzern live mitverfolgst. Das hätte ich auch gemacht.
Syl
Deine Moni
hier sind alle Karnevalsveranstaltungen gestern auf Grund der Vorkommnisse von dem Verbrecher Putin in der Ukraine abgesagt worden.
Eines sollten wir beibehalten. Wir dürfen uns nicht den Mund verbieten lassen.
Sagen wir unsere Meinung frei heraus.
Dein Bild ist wieder einmal Spitze.
Ich werde mal wieder im Laufe des Tages nach wunderschönen Auftritten der Tanzgarden suchen.
Denn das zaubert einem wenigstens ein Lächeln der Freude auf dem Gesicht.
Du hat völlig Recht, wenn du das Karnevalsgeschehen in Luzern live mitverfolgst. Das hätte ich auch gemacht.
Syl
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Feb 25, 2022 9:06 am
Liebe Leser,
nun werde ich die nächsten beiden Teile der "Lehrjahre" ihn das Forum platzieren.
Das wird natürlich eine Weile dauern.
Bis dann
Monika
nun werde ich die nächsten beiden Teile der "Lehrjahre" ihn das Forum platzieren.
Das wird natürlich eine Weile dauern.
Bis dann
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Feb 25, 2022 10:05 am
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre[/b]
Teil: 379
Kapitel: 471
20.06.1965
Gregor
Auf „Gut Bavaria“ war eine Art Trauerstimmung in den Gesichtern aller Kinder, und Jugendlichen festzustellen, die diese vier aufregenden Tage sicherlich nie vergessen werden. Auch die Erwachsenen waren stiller als sonst, als die Pfadfindergruppen aus aller Welt nach dem Abbau ihrer Jurten und Kothen, an der Haupteingangstüre von „Gut Bavaria“ vorbei gingen, um die Busse und Züge zu erreichen, die sie wieder in die Heimat bringen sollten.
Sylvia, Rover der Pfadis aus der Schweiz, ließ es sich aber nicht nehmen, zusammen mit den anderen dieser Gruppe, sich von der Familie Hoffmann und den Kindern persönlich zu verabschieden.
Es war natürlich nicht verwunderlich, dass es ein sehrt tränenreicher Abschied war, den diese beiden Pfadfindergemeinschaften hatten ja gemeinsam ein großes und gefährliches Abenteuer in der Waldhütte mit den drei Gangstern erlebt. Außerdem hatten sie auch ihre restliche Freizeit zusammen verbracht.
Polly: Besteht die Möglichkeit, dass ihr noch ein wenig hierbleibt?
Sylvia: Leider nicht, weil wir alle morgen früh wieder in die Schule müssen.
Polly: Da es ja bis zum nächsten Treffen hier auf „Gut Bavaria“ wieder ein Jahr vergehen würde, würden wir uns alle sehr freuen, wenn wir uns in absehbarer Zeit wieder sehen könnten. Wir haben hier Platz genug für alle, und auch die drei Baumhäuser würden auf euch warten. Ihr habt sie ja vom Camp aus sehen können.
Sylvia: Das wäre wirklich eine ausgezeichnete Idee.
Polly: Ich habe ja alle eure Adressen, und ihr die unseren. Dann werde ich mich mit euren Eltern in Verbindung setzen, um einen Termin für euren Besuch auszuhandeln.
Sylvia: Danke Frau Hoffmann. Sie sind alle ohne Ausnahme unheimlich nett. Dann müssen wir uns jetzt leider von ihnen, und auch allen Personen verabschieden, da unser Zug nach Basel und Luzern sicherlich nicht auf uns warten wird.
Mit Tränen in den Augen winkten die Hoffmann-Kinder den sich langsam vom Haus entfernenden Pfadis aus der Schweiz hinterher.
Nun herrschte auf „Gut Bavaria“ eine beklemmende Stille, da man mit Wehmut an die vergangenen vier Tage zurückblickte, die allen Personen so viel gebracht hatte.
Nun kehrte also wieder der normale Alltag ein, der schon morgen wieder mit der Schule, und der Anwesenheit im Münchner Kaufhaus weitergehen würde.
Petra: Gregor, wie ich unschwer erkennen kann, hast du wieder Schmerzen?
Gregor: Ein wenig Petra, die Kühl-Pads auch der Brust tun mir zwar gut, aber ich muss sie immer mit beiden Händen festhalten.
Nur wenn ich liege, fallen sie nicht von der Brust herunter. Aber ich möchte ja auch aufstehen, da ich mich ja ansonsten frei bewegen kann. Im Bett fühle ich mich tagsüber nicht wohl, wenn keiner da ist.
Vielleicht…. sollte ich doch ……lieber nach Hause fahren, weil ……ich verständlicherweise nur ……eine Last bin.
(Heftige Tränen liefen an dem Gesicht Gregors herunter).
Mit Erschütterung nahmen die Familienmitglieder diese Äußerung von Gregor auf.
Othilie und Polly standen gemeinsam auf und nahmen Gregor in den Armen.
Polly leise: Das bist du keineswegs mein Schatz. Das bildest du dir nur ein. Wir haben dich alle sehr gern und lieb. Das müsstest du doch festgestellt haben.
Gregor leise: Trotz allem, ich packe meine drei Sachen und laufe dann zum Bahnhof in „Ups“. Vielleicht wird heute noch ein Zug kommen. Danke für alles. Ihr ward alle großartig.
In diesem Moment sprang Foxy in die Arme Gregors und leckte ihn ausgiebig über das Gesicht.
Polly: Siehst du Gregor, die gleichen Gefühle die Foxy dir gegenüber zeigt, die gleichen Gefühle haben wir auch alle. Schau auch in die Gesichter aller hier anwesenden Personen hier im Raum, und auch in das traurige und verweinte Gesicht von Beatrice.
Keiner von uns möchte, dass du nach Hause fährst. Wir wären alle sehr enttäuscht. Wir haben zusammen vier wunderschöne und auch aufregende Tage hier im Camp verbracht, die uns noch mehr zusammengeschweißt haben.
Petra: Und wir werden alle dafür sorgen, dass du erstens wieder gesund wirst und zweitens, dass wir dir wieder ein zauberhaftes Lächeln in dein Gesicht bekommen.
Othilie: Das werden wir bestimmt, denn die kommende Woche haben wir viele aufregende Geschehnisse auf unserem Landsitz. Und da wär es sehr schön, wenn du bei uns wärst.
Beatrice: Bitte……bitte, bleib bei……uns und bei mir. Ich habe…..ich habe…..dich unheimlich gern.
Polly: Siehst du Gregor, wie froh wir alle wären, wenn du bei uns bleibst. Gebe deinem Herzen ein Stoß.
Gregor: Danke für die lieben Worte, es gibt mir das Gefühl, dass ich hier willkommen bin.
Othilie: Das in jedem Fall. Ich würde auch vorschlagen, dass du morgen früh mit zu unserem Kaufhaus nach München fährst. Dann bist du erstens nicht allein hier, und zweitens wäre es vor dich sicherlich auch ganz interessant, wie so ein Tag in diesem Haus über die Bühne geht.
Gregor: Vielleicht kann ich euch auch irgendwie behilflich sein.
Othilie: Da wollen wir erstmal sehen, wie du dich gesundheitlich fühlst.
Montag, der 21. Juni 1965.
Geburtstagskinder vom 21. Juni 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1965 Yang Liwei
kam an diesem Tag zur Welt
1905 Jean-Paul Sartre
feierte an diesem Tag seinen 60. Geburtstag
1947 Shirin Ebadi
wurde an diesem Tag 18 Jahre alt
1953 Benazir Bhutto
wurde an diesem Tag zwölf Jahre alt
1955 Michel Platini
feierte an diesem Tag seinen 10. Geburtstag
– Quelle: https://geboren.am/21-juni-1965
21.6.1965
Fristgerecht nehmen in Berlin (West) Senatsrat Horst Korber und der neuernannte DDR-Verhandlungsführer, Staatssekretär Michael Kohl, Gespräche über eine Verlängerung des Passierscheinabkommens vom September 1964 auf.
In Walnut (USA) verbessert der US-Amerikaner Harold Connolly seinen am 29. Mai aufgestellten Weltrekord im Hammerwurf auf 71,26 m.
Die Humanistische Union gründet in München eine Informationsstelle für Lebenshilfe. Die 1961 ins Leben gerufene überparteiliche Vereinigung gibt dort kostenlos Auskunft über Hilfsangebote bei Eheproblemen, Auswanderungswünschen und Alkoholismus sowie zu Geburtenkontrolle, Kindererziehung und Mietfragen.
Um 8 Uhr betraten die Familie Hoffmann und die Jugendlichen von „Gut Bavaria“ schließlich wieder das Kaufhaus in München. Frau Elfriede Kohl hatte wie immer schon alles aufgeschlossen und vorbereitet.
Und natürlich wunderte sie sich etwas über den Kleidungsstil von Gregor, der auch heute wieder in seiner Pfadfinder-Kluft erschien. Auch seinen Mini-Skirt-Kilt trug er wieder. Aber alles war natürlich frisch und gewaschen. Die Waschaktion an seinem Körper wurde auch an diesem Morgen wieder von Beatrice vollzogen.
Martina führte Gregor und Beatrice, durch das beeindruckende Kaufhaus und stellte beide besagten Personen dem Personal und den Abteilungsleiterinnen mit Namen vor.
Nach einiger Zeit trat auch die Chefin Othilie zu dieser Gruppe hinzu.
Gregor, wir wollen dich eigentlich auch ein wenig einkleiden. Zwei Kluft-Hemden, zwei Kilts, sowie zwei Unterhemden und zwei Slips sind doch ein bisschen zu wenig für die nächsten Wochen.
Gregor: Zwei Zahnbürsten habe ich natürlich auch. Und ich muss noch erwähnen, dass ich dafür drei Stücke Seife habe. Nicht das man meinen würde, dass ich ein geiziger Schotte wäre.
Othilie: Neeeeeeeiiiiiiiinnnnn mein lieber Gregor McKenzie, so etwas würde ich nie behaupten. Aber bevor wir zur Einkleidung kommen, kannst du erst einmal in unsere hauseigene Bäckerei gehen, und etwas essen.
Gregor, dass mache ich doch gerne, danke.
In der Bäckerei:
Gregor: Ich hätte gern ein Stück Brot. Und wickeln sie es bitte in die Zeitung von heute ein. Hoffentlich ist der Sportteil aus Schottland darin enthalten.
Ach herrje, gestern ist doch tatsächlich unser Fußballclub aufgelöst worden, dabei besteht er nun seit fast 30 Jahren."
Die Verkäuferin: Wieso, gab es Ärger?
Eigentlich nicht. Wir haben nur unseren Ball verloren.
Kurze Zeit später traf Gregor wieder bei Othilie ein.
Othilie: Und, bist du satt geworden?
Gregor: Ich habe mir noch etwas für nachher aufbewahrt.
Othilie: Sag mal Gregor, was hältst du eigentlich von Schottenwitzen?
Gregor: Damit sollte man sehr, sehr sparsam umgehen!
Othilie: Ok, das lassen wir einfach mal so im Raum stehen. Ich werde dich jetzt unser lieben Frau Kohl übergeben. Aber pass auf, denn sie ist mit ihren Zuneigungen zu bestimmten Personen die sie mag, und dich mag sie ganz besonders, nicht sehr sparsam ist. Das wirst du gleich sicherlich am eigenen Leib gleich feststellen, denn sie wird dich gleich mit offenen Armen begrüßen. Aber alles ganz ungefährlich.
Dann werde ich mich mal zu der montäglichen Konferenz hier im Haus zurückziehen. Bis gleich dann.
Und in der Tat, traf das ein, was Othilie vorhergesagt hatte. Langjährige Leser meiner Familien-Saga kennen das mittlerweile.
Othilie: Hallo Gregor, komme bitte in meinen offenen Armen. Wir müssen uns doch erst einmal standesgemäß begrüßen.
Gregors Kopf verschwand in Frau Kohls voluminösen Busen. Eine Erfahrung, die schon etliche Personen machen durften. (Ich habe davon berichtet).
Nach einigen kräftigen Atemübungen von Gregor (Nach der Umarmung), kam Frau Kohl zum wesentlichen zurück.
Frau Kohl: Wie geht es dir, wenn ich fragen darf?
Gregor: Wenn die Schmerzen nicht wären, würde ich mich besser fühlen. Petra hatte mir heute Morgen eine schmerzstillende Spritze gegeben, aber die Wirkung lässt jetzt langsam nach. Bitte erzählen sie aber nichts davon Tante Polly und Tante Othilie. Denn dann würden sie garantiert wieder Petra an der Uni-Klinik informieren. Und das sie kommen würde steht außer Frage. Aber ich möchte sie nicht von ihrer Arbeit dort losreißen. Sie ist sowieso schon so beschäftigt.
Frau Kohl: Du hast doch dieses Kühl-Pads dabei.
Gregor: Das schon, aber sie haben keinen Halt unter dem Kluft-Hemd. Ich kann sie nur im Liegen auflegen. Eine Befestigung durch Verband bringt nicht viel, weil dadurch die Pads viel zu schnell an Kälte verlieren. Der Verband ist ja nun mal recht warm. Dann habe ich es mit kräftigem Klebeband versucht. Beim späteren Abreißen des Klebebandes habe ich schon einige Hautpartikel verloren.
In Frau Kohl Gesicht waren nachdenkliche Falten zu sehen, und mit der rechten Hand ging sie über ihr Kinn.
Hmmmmm, hmmmmmm.
Laut nachdenkend: Ja das könnte funktionieren, ach was, dass wird garantiert funktionieren.
Frau Kohl: Ich habe eine gute Idee, wie wir deine Kühl-Pads im Hemd einsetzen können, ohne dass sie nicht herunterfallen können, wenn du aufrecht stehst. Ohne Verband, und auch ohne Klebestreifen, bzw. Teppichklebeband.
Gregor: Da bin ich aber neugierig.
Frau Kohl: Pass auf, wir machen folgendes. Du musst nur ein wenig mitspielen. Ich werde dir einen BH mit kleinen Körbchen anpassen. Nach Augenmaß müsste da ein BH mit der Größe 75 AA ausreichen und……….
Hey Gregor, nicht weglaufen.
Bei der Flucht stieß Gregor pikanterweise einen unschuldigen BH-Ständer zu Boden, welches natürlich völlig unbeabsichtigt von ihm war.
Das er dabei genauso unbeabsichtigt Polly in die Arme lief, die die montägliche Konferenz vorzeitig verließ, da die wichtigsten Themen wie pikanterweise die Anschaffung von neuen modischen Büstenhaltern und Strumpfhosen, bereits abgehandelt worden waren.
Beide stürzten zu Boden, wobei der wertvolle Teppichboden und die beiden erwähnten Personen zum Glück keinen Schaden davontrugen. Nur ein weiterer unschuldiger BH-Ständer musste etwas leiden. Weitere Kollateralschäden waren nicht auszumachen.
Nach einer kurzen Beratung unter vier Augen (Frau Kohl und Polly) winkte Polly ihren Jüngling Gregor mit dem Finger zu sich.
Polly: Die Idee von Frau Kohl ist wirklich glänzend. Du kannst fast den ganzen Tag diese Kühl-Pads in dem BH tragen.
Gregor: Und auch den ganzen Tag einen BH tragen. Das ist ja fürchterlich. Was ist, wenn das jemand sieht?
Polly: Das wird unter deinem weiten Kluft-Hemd keiner sehen. Diese runden Pads sind mit 12 cm im Durchmesser relativ klein. Und die Höhe von 4 cm ist ebenfalls überschaubar, daher reicht eine kleine Cup-Größe für dich vollkommen aus.
Gregor biss sich auf die Lippen, den einerseits schien die Idee von den vor ihm stehenden Personen logisch zu sein, aber andererseits hatte er große Angst, was die anderen Personen zu ihm sagen bzw. denken würden, wenn er einen BH tragen würde.
Seit geraumer Zeit stand auch schon Beatrice hinter dem Rücken Gregors, die sich in der Zwischenzeit in der Sportabteilung, bezüglich neuer Turn-Trikots umgesehen hatte, und auch fündig wurde. Sie hatte den größten Teil des Gesprächs mitbekommen.
Beatrice: Mein „Schatz“, es würde mich garantiert nicht stören, wenn du während deiner Rekonvaleszenz-Zeit einen BH tragen würdest. Diese Art der Befestigung der Kühl-Pads ist doch eine ausgezeichnete Idee. Komm bitte in die schicke Umkleidekabine. Ich werde dabei sein.
Niedergeschlagen betrat dann Gregor dann diesen diskreten Tempel der Weiblichkeit und machte dort auch schließlich ergeben seinen Oberkörper frei.
Frau Kohl: Jetzt werden wir erst einmal deine Unterbrustweite nehmen. Danach suchen Frl. Polly und ich einige BHs, die für dich in Frage kommen könnten. Und da wir eine riesige Auswahl haben, werden wir garantiert fündig.
Gregor: Das befürchte ich auch. Man kann sich ja hier in dieser Miederwarenabteilung verlaufen. Zum Glück habe ich immer meinen Kompass dabei. Obwohl ich vermute, dass sie mich eher in die Wüste Gobi aussetzen können, als hier in dieser Abteilung. Ich sehe nur Slips, Korsagen, Folterinstrumente und gefühlte 100 Meter mit Büstenhalter. Ja, das Leben einer Frau scheint tatsächlich nicht leicht zu sein.
Frau Kohl: Zumindest hast du deinen Humor noch nicht verloren.
Hier ein kleiner Ausschnitt von der großen Auswahl im Kaufhaus der Hoffmann-Group:
Frau Kohl: Hast du eine bestimmte Marke, die du bevorzugst. Ach Verzeihung Gregor, diesen Satz sage ich schon automatisch bei jeder Kundin.
Gregor: Ich kenne nur Automarken.
Frau Kohl: Das wird sich gleich ändern. Zumindest bis zu dem Moment, wo deine Verletzung abgeklungen ist. Danach kannst du dich wieder verstärkt um deine Autos kümmern.
Gregor: Ich möchte Beatrice auch einen neuen BH schenken. Ist es möglich, dass ich diesen Monat erst da linke Körbchen bezahle, indem ich es durchschneide, und im nächsten Monat dann das rechte Körbchen kaufe. Zumindest könnte man die eine Hälfte erst als Tiroler-Hütchen verwenden. Geschenkpapier habe ich reichlich gesammelt, und in meiner Sporttasche immer dabei.
Frau Kohl: Deine Sparsamkeit in Ehren aber ich glaube, dass du noch keine große Erfahrung mit Mädchen gehabt hast. Du bekommst dein Geschenk zum halben Preis, so dass du den BH nicht durchschneiden brauchst.
Gregor: Ich habe hier jede Menge „Sixpence“ Stücke in Kupfernickel. Nehmt ihr die hier im Kaufhaus auch an?
Info:
Die Schotten haben den Kupferdraht erfunden. Sie haben die Kupfergeldstücke solange in der Hand gedreht, bis daraus eben der erwähnte Kupferdraht entstand.
Der Sixpence bezeichnet eine englische Silbermünze zu 6 Pence (Halbschilling), die unter Eduard VI. 1551 ausgegeben wurde. Sie wurde bis 1970, ab 1947 jedoch in Kupfernickel, geprägt und blieb bis nach der Dezimalisierung 1971 zum Wert von 2 1/2 neue Pence in Umlauf. Im Jahr 1973 wurde der Sixpence offiziell ungültig, war aber noch bis 1980 als Automaten-Münze in Gebrauch.
Frau Kohl: Bis auf ungedeckte Schecks nehmen wir alles an. Nur bei Tauschobjekten sind wir vorsichtig. Denn was sollen wir hier mit z.B. Ziegen oder anderen Tieren.
Oh, da kommt Frl. Hoffmann schon mit einem ganzen Stapel voller Büstenhalter. Dann kann ich ja direkt hierbleiben. Eine bescheidene Farbe, favorisierst du evtl. eine bestimmte Farbe?
Verzeihung Gregor, auch diese Frage stelle ich automatisch meinen Kunden.
Oh Gott, Gregor ist ohnmächtig geworden. Merkwürdig, er macht alles mit. Angefangen von einer Schlägerei bis zu einer Geiselname im Wald. Und wenn er einen BH sieht, fällt er in Ohnmacht.
Beatrice: Mein Schatz, komme wieder zu dir, ich bin doch bei dir. Aus Sympathie zu dir, werde ich auch nachher den gleichen BH anziehen.
Polly: Erst einmal müssen wir ihn in die harte Wirklichkeit zurückholen.
Frau Kohl: Halten wir ihm eine geöffnete Flasche schottischen Whisky vor seiner Nase.
Info:
Für immer mehr Menschen ist Whisky nicht nur eine Spirituose für den eigenen Genuss, sondern auch eine interessante und lukrative Form der Geldanlage. Gerade zu Zeiten der extrem niedrigen Zinsen sagen sich offensichtlich einige Whisky-Liebhaber „Ich investiere in Alkohol – wo sonst gibt es heute noch 40 % und mehr für mein Geld?“
Polly: Ein Glück, Gregor kommt in den Armen Beatrice so langsam wieder zu sich. Und das ohne Hilfe von Petra.
Setzt dich mal hier auf dem Schemel ruhig hin, trinke eine Coke, während wir in der Zwischenzeit dir zur Anprobe die Büstenhalter überstreifen. Es wird garantiert nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Gregor: Puuuuh, ist das stramm. Ich komme mir vor, wie in einem Schraubstock.
Ich möchte Beatrice auch einen neuen BH schenken. Ist es möglich, dass ich diesen Monat erst da linke Körbchen bezahle, indem ich es durchschneide, und im nächsten Monat dann das rechte Körbchen kaufe. Zumindest könnte man die eine Hälfte als Tiroler-Hütchen verwenden.
Frau Kohl: Weiß du was, ich überlasse dir den BH für die Hälfte.
Gregor: Das ist prima. Und wenn ich diesen BH durchschneide, kostet er dann tatsächlich nur noch ein Viertel des vereinbarten Preises.
Polly musste sich umdrehen, damit Gregor ihr schmunzelndes Gesicht nicht sah.
Frau Kohl: Ich schenke dir den BH.
Gregor: Das ist doch mal ein Geschäft. Aber nicht das irgendeiner auf die Idee kommen würde, dass ich ein geiziger Schotte bin.
Polly: So etwas würden wir niiiiiiiiiiiie behaupten.
Oder wie denkst du darüber, Beatrice?
Beatrice: Tante Polly, da hast du vollkommen Recht. Ich finde es toll, dass Gregor mir einen BH schenkt. Das hat noch keine Junge gemacht. Auch wenn er umsonst ist.
Gregor: Beatrice, es freut mich, dass du so denkst. Jetzt steht nur noch die Frage im Raum, was ich für ein Geschenkpapier verwende.
Frau Kohl mit Mühe todernst bleibend: Nehme doch einfaches Zeitungspapier.
Gregor: Nein, das werde ich meiner liebe Beatrice nicht antun.
Beatrice atmete erleichtert auf.
Gregor: Ich werde Packpapier verwenden, welches hier überall an den Kassen ausliegt. Und daneben liegen auch noch Papiertüten in der gleichen Farbe.
Polly: Ich denke mal, dass ich dir dein Geschenk für Beatrice gleich noch extra schön einpacken würde.
Gregor: Mit Schleifchen?
Polly: Mit Schleifchen.
So, und jetzt kommt der große Moment, denn jetzt legen wir die Kühl-Pads in den beiden Körbchen des BHs.
Kurze Zeit später betrat eine Kundin die unverschlossene Umkleidekabine. Das war ausgerechnet Frau Mallet, eine ältere überzeugte Jungfer, die in ihrem bisherigen tadellosen Leben noch nie einen Mann angerührt hatte. Erschwerend kam noch hinzu, dass sie nun einer eindeutig männlichen Person in einem gutausgefüllten BH gegenüberstand. Das Riechfläschchen mit 4711 echt kölnisch Wasser rettete sie vor einer Ohnmacht.
Ein Geschenkgutschein von 10 DM, überreicht von Polly, welche in allen Sex-Boutiquen (Hygiene-Abteilung) der Hoffmann-Group eingelöst werden konnten, wechselte nun den Besitzer.
Falsch formuliert, pardon. Tante Polly konnte keineswegs in allen Sex-Boutiquen eingelöst werden, sondern nur den erwähnten Geschenkgutschein. Man kann sich ja mal verschreiben.
Kurze Zeit später riss nun auch Heike die Türe der aus Sicherheitsgründen nicht verschließbaren Umkleidekabine auf. Die letzten zwei Schulstunden sind auf Grund einer Ohnmacht der Klassenlehrerin ausgefallen. Und das auch nur weil Heike ein Buch über diverse Sex-Stellungen, anstatt des Mathebuches vor sich auf dem Pult aufgeschlagen hatte. Wobei man sich nun wirklich die Frage stellen muss, wieso der Mathe-Lehrer eigentlich nur solche Aufgabenstellung im Unterricht von den Schülern fordert.
Da kann man doch viel konstruktivere Dinge des alltäglichen Gebrauchs im Sex-Buch lernen, da gewisse Aktivitäten jeden Tag, (manchmal auch mehrmals am Tag) angewendet werden können.
Zurück zu Heike und der Umkleidekabine. Man kommt ja zu nichts hier.
Polly: Das geht ja hier zu wie in einem Taubenschlag.
Heike: Wooooooouuuuh, Gregor hat ja einen größeren Busen als ich. Und sein BH ist auch schöner als meiner.
Polly: Deine Erbsen auf der imaginären Brust, brauch man auch nicht zu verstecken, bzw. schützen.
Heike: Immer diese Diskriminierungen meiner total unschuldigen Person. In der Schule ist das auch so. Übrigens, meine Klassenlehrerin möchte sich mal wieder mit meiner Mama unterhalten. Und das nur, weil ich ein schöneres Buch gelesen habe, als das Mathe-Buch, wo ich sowieso alle Aufgaben beherrsche. Nur so am Rande erwähnt. Deshalb werde ich mich mal lieber in die Kantine verdrücken. Bei Kakao und Kuchen. Bis gleich.
Gregor: Sind wir mit der Anprobe bald fertig, bevor diese Umkleidekabine zur Durchgangsstation wird? Ich schäme mich sowieso schon in Grund und Boden. Drei BHs müssen ja garantiert reichen. In meinem Testament werde ich sie dann großzügig vererben.
Polly: Mit der BH-Anprobe sind wir fertig. Den BH, denn du gegenwärtig mit den Kühl-Pads, trägst darfst du anbehalten. Deine Brust wird es dir danken. Sie wird sicherlich angenehm gekühlt. Jetzt schauen wir uns mal nach Unterwäsche und Oberbekleidung um. Den zwei Kluft-Hemden sind eindeutig zu wenig.
Nach zwei weiteren Stunden war auch dieses erledigt. Bewundernde Blicke bekam er zumal von vielen etwas gleichaltrigen Mädchen zugeworfen, die seinen muskulösen Oberkörper bestaunten, welches ja eigentlich eine Mogelpackung war. Beatrice blieb aber immer an seiner Seite, denn Konkurrenz wollte sie nun wirklich nicht dulden. Um ganz auf der sicheren Seite zu sein, nahm sie die ganze Zeit die rechte Hand Gregors in die ihrige.
Polly schmunzelte, denn sie erkannte, dass sich die beiden ausgezeichnet verstanden. Zwischen den beiden hatte es so richtig „gefunkt“.
Wie sagt man auch so schön. Sie haben sich gesucht und gefunden, und für beide war es die erste große Liebe.
Und auch in der Nacht lagen sie wieder zusammen im Bett Beatrice. Wobei Gregor „seinen“ BH nicht trug, denn 12 Stunden mit diesem „Gerät“ gingen ihn tagsüber schon an seine Belastungsgrenze.
Diesmal gingen alle früh zu Bett, denn es stand eine anstrengende Woche bevor.
Anfangen sollte es am nächsten Tag mit dem Besuch des Kinder-Waisenheims in Wolfratshausen.
Ende Teil: 379
Geschrieben am 19.12.2020
Es geht in wenigen Minuten mit Teil 380 weiter
Lehrjahre sind keine Herrenjahre[/b]
Teil: 379
Kapitel: 471
20.06.1965
Gregor
Auf „Gut Bavaria“ war eine Art Trauerstimmung in den Gesichtern aller Kinder, und Jugendlichen festzustellen, die diese vier aufregenden Tage sicherlich nie vergessen werden. Auch die Erwachsenen waren stiller als sonst, als die Pfadfindergruppen aus aller Welt nach dem Abbau ihrer Jurten und Kothen, an der Haupteingangstüre von „Gut Bavaria“ vorbei gingen, um die Busse und Züge zu erreichen, die sie wieder in die Heimat bringen sollten.
Sylvia, Rover der Pfadis aus der Schweiz, ließ es sich aber nicht nehmen, zusammen mit den anderen dieser Gruppe, sich von der Familie Hoffmann und den Kindern persönlich zu verabschieden.
Es war natürlich nicht verwunderlich, dass es ein sehrt tränenreicher Abschied war, den diese beiden Pfadfindergemeinschaften hatten ja gemeinsam ein großes und gefährliches Abenteuer in der Waldhütte mit den drei Gangstern erlebt. Außerdem hatten sie auch ihre restliche Freizeit zusammen verbracht.
Polly: Besteht die Möglichkeit, dass ihr noch ein wenig hierbleibt?
Sylvia: Leider nicht, weil wir alle morgen früh wieder in die Schule müssen.
Polly: Da es ja bis zum nächsten Treffen hier auf „Gut Bavaria“ wieder ein Jahr vergehen würde, würden wir uns alle sehr freuen, wenn wir uns in absehbarer Zeit wieder sehen könnten. Wir haben hier Platz genug für alle, und auch die drei Baumhäuser würden auf euch warten. Ihr habt sie ja vom Camp aus sehen können.
Sylvia: Das wäre wirklich eine ausgezeichnete Idee.
Polly: Ich habe ja alle eure Adressen, und ihr die unseren. Dann werde ich mich mit euren Eltern in Verbindung setzen, um einen Termin für euren Besuch auszuhandeln.
Sylvia: Danke Frau Hoffmann. Sie sind alle ohne Ausnahme unheimlich nett. Dann müssen wir uns jetzt leider von ihnen, und auch allen Personen verabschieden, da unser Zug nach Basel und Luzern sicherlich nicht auf uns warten wird.
Mit Tränen in den Augen winkten die Hoffmann-Kinder den sich langsam vom Haus entfernenden Pfadis aus der Schweiz hinterher.
Nun herrschte auf „Gut Bavaria“ eine beklemmende Stille, da man mit Wehmut an die vergangenen vier Tage zurückblickte, die allen Personen so viel gebracht hatte.
Nun kehrte also wieder der normale Alltag ein, der schon morgen wieder mit der Schule, und der Anwesenheit im Münchner Kaufhaus weitergehen würde.
Petra: Gregor, wie ich unschwer erkennen kann, hast du wieder Schmerzen?
Gregor: Ein wenig Petra, die Kühl-Pads auch der Brust tun mir zwar gut, aber ich muss sie immer mit beiden Händen festhalten.
Nur wenn ich liege, fallen sie nicht von der Brust herunter. Aber ich möchte ja auch aufstehen, da ich mich ja ansonsten frei bewegen kann. Im Bett fühle ich mich tagsüber nicht wohl, wenn keiner da ist.
Vielleicht…. sollte ich doch ……lieber nach Hause fahren, weil ……ich verständlicherweise nur ……eine Last bin.
(Heftige Tränen liefen an dem Gesicht Gregors herunter).
Mit Erschütterung nahmen die Familienmitglieder diese Äußerung von Gregor auf.
Othilie und Polly standen gemeinsam auf und nahmen Gregor in den Armen.
Polly leise: Das bist du keineswegs mein Schatz. Das bildest du dir nur ein. Wir haben dich alle sehr gern und lieb. Das müsstest du doch festgestellt haben.
Gregor leise: Trotz allem, ich packe meine drei Sachen und laufe dann zum Bahnhof in „Ups“. Vielleicht wird heute noch ein Zug kommen. Danke für alles. Ihr ward alle großartig.
In diesem Moment sprang Foxy in die Arme Gregors und leckte ihn ausgiebig über das Gesicht.
Polly: Siehst du Gregor, die gleichen Gefühle die Foxy dir gegenüber zeigt, die gleichen Gefühle haben wir auch alle. Schau auch in die Gesichter aller hier anwesenden Personen hier im Raum, und auch in das traurige und verweinte Gesicht von Beatrice.
Keiner von uns möchte, dass du nach Hause fährst. Wir wären alle sehr enttäuscht. Wir haben zusammen vier wunderschöne und auch aufregende Tage hier im Camp verbracht, die uns noch mehr zusammengeschweißt haben.
Petra: Und wir werden alle dafür sorgen, dass du erstens wieder gesund wirst und zweitens, dass wir dir wieder ein zauberhaftes Lächeln in dein Gesicht bekommen.
Othilie: Das werden wir bestimmt, denn die kommende Woche haben wir viele aufregende Geschehnisse auf unserem Landsitz. Und da wär es sehr schön, wenn du bei uns wärst.
Beatrice: Bitte……bitte, bleib bei……uns und bei mir. Ich habe…..ich habe…..dich unheimlich gern.
Polly: Siehst du Gregor, wie froh wir alle wären, wenn du bei uns bleibst. Gebe deinem Herzen ein Stoß.
Gregor: Danke für die lieben Worte, es gibt mir das Gefühl, dass ich hier willkommen bin.
Othilie: Das in jedem Fall. Ich würde auch vorschlagen, dass du morgen früh mit zu unserem Kaufhaus nach München fährst. Dann bist du erstens nicht allein hier, und zweitens wäre es vor dich sicherlich auch ganz interessant, wie so ein Tag in diesem Haus über die Bühne geht.
Gregor: Vielleicht kann ich euch auch irgendwie behilflich sein.
Othilie: Da wollen wir erstmal sehen, wie du dich gesundheitlich fühlst.
Montag, der 21. Juni 1965.
Geburtstagskinder vom 21. Juni 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1965 Yang Liwei
kam an diesem Tag zur Welt
1905 Jean-Paul Sartre
feierte an diesem Tag seinen 60. Geburtstag
1947 Shirin Ebadi
wurde an diesem Tag 18 Jahre alt
1953 Benazir Bhutto
wurde an diesem Tag zwölf Jahre alt
1955 Michel Platini
feierte an diesem Tag seinen 10. Geburtstag
– Quelle: https://geboren.am/21-juni-1965
21.6.1965
Fristgerecht nehmen in Berlin (West) Senatsrat Horst Korber und der neuernannte DDR-Verhandlungsführer, Staatssekretär Michael Kohl, Gespräche über eine Verlängerung des Passierscheinabkommens vom September 1964 auf.
In Walnut (USA) verbessert der US-Amerikaner Harold Connolly seinen am 29. Mai aufgestellten Weltrekord im Hammerwurf auf 71,26 m.
Die Humanistische Union gründet in München eine Informationsstelle für Lebenshilfe. Die 1961 ins Leben gerufene überparteiliche Vereinigung gibt dort kostenlos Auskunft über Hilfsangebote bei Eheproblemen, Auswanderungswünschen und Alkoholismus sowie zu Geburtenkontrolle, Kindererziehung und Mietfragen.
Um 8 Uhr betraten die Familie Hoffmann und die Jugendlichen von „Gut Bavaria“ schließlich wieder das Kaufhaus in München. Frau Elfriede Kohl hatte wie immer schon alles aufgeschlossen und vorbereitet.
Und natürlich wunderte sie sich etwas über den Kleidungsstil von Gregor, der auch heute wieder in seiner Pfadfinder-Kluft erschien. Auch seinen Mini-Skirt-Kilt trug er wieder. Aber alles war natürlich frisch und gewaschen. Die Waschaktion an seinem Körper wurde auch an diesem Morgen wieder von Beatrice vollzogen.
Martina führte Gregor und Beatrice, durch das beeindruckende Kaufhaus und stellte beide besagten Personen dem Personal und den Abteilungsleiterinnen mit Namen vor.
Nach einiger Zeit trat auch die Chefin Othilie zu dieser Gruppe hinzu.
Gregor, wir wollen dich eigentlich auch ein wenig einkleiden. Zwei Kluft-Hemden, zwei Kilts, sowie zwei Unterhemden und zwei Slips sind doch ein bisschen zu wenig für die nächsten Wochen.
Gregor: Zwei Zahnbürsten habe ich natürlich auch. Und ich muss noch erwähnen, dass ich dafür drei Stücke Seife habe. Nicht das man meinen würde, dass ich ein geiziger Schotte wäre.
Othilie: Neeeeeeeiiiiiiiinnnnn mein lieber Gregor McKenzie, so etwas würde ich nie behaupten. Aber bevor wir zur Einkleidung kommen, kannst du erst einmal in unsere hauseigene Bäckerei gehen, und etwas essen.
Gregor, dass mache ich doch gerne, danke.
In der Bäckerei:
Gregor: Ich hätte gern ein Stück Brot. Und wickeln sie es bitte in die Zeitung von heute ein. Hoffentlich ist der Sportteil aus Schottland darin enthalten.
Ach herrje, gestern ist doch tatsächlich unser Fußballclub aufgelöst worden, dabei besteht er nun seit fast 30 Jahren."
Die Verkäuferin: Wieso, gab es Ärger?
Eigentlich nicht. Wir haben nur unseren Ball verloren.
Kurze Zeit später traf Gregor wieder bei Othilie ein.
Othilie: Und, bist du satt geworden?
Gregor: Ich habe mir noch etwas für nachher aufbewahrt.
Othilie: Sag mal Gregor, was hältst du eigentlich von Schottenwitzen?
Gregor: Damit sollte man sehr, sehr sparsam umgehen!
Othilie: Ok, das lassen wir einfach mal so im Raum stehen. Ich werde dich jetzt unser lieben Frau Kohl übergeben. Aber pass auf, denn sie ist mit ihren Zuneigungen zu bestimmten Personen die sie mag, und dich mag sie ganz besonders, nicht sehr sparsam ist. Das wirst du gleich sicherlich am eigenen Leib gleich feststellen, denn sie wird dich gleich mit offenen Armen begrüßen. Aber alles ganz ungefährlich.
Dann werde ich mich mal zu der montäglichen Konferenz hier im Haus zurückziehen. Bis gleich dann.
Und in der Tat, traf das ein, was Othilie vorhergesagt hatte. Langjährige Leser meiner Familien-Saga kennen das mittlerweile.
Othilie: Hallo Gregor, komme bitte in meinen offenen Armen. Wir müssen uns doch erst einmal standesgemäß begrüßen.
Gregors Kopf verschwand in Frau Kohls voluminösen Busen. Eine Erfahrung, die schon etliche Personen machen durften. (Ich habe davon berichtet).
Nach einigen kräftigen Atemübungen von Gregor (Nach der Umarmung), kam Frau Kohl zum wesentlichen zurück.
Frau Kohl: Wie geht es dir, wenn ich fragen darf?
Gregor: Wenn die Schmerzen nicht wären, würde ich mich besser fühlen. Petra hatte mir heute Morgen eine schmerzstillende Spritze gegeben, aber die Wirkung lässt jetzt langsam nach. Bitte erzählen sie aber nichts davon Tante Polly und Tante Othilie. Denn dann würden sie garantiert wieder Petra an der Uni-Klinik informieren. Und das sie kommen würde steht außer Frage. Aber ich möchte sie nicht von ihrer Arbeit dort losreißen. Sie ist sowieso schon so beschäftigt.
Frau Kohl: Du hast doch dieses Kühl-Pads dabei.
Gregor: Das schon, aber sie haben keinen Halt unter dem Kluft-Hemd. Ich kann sie nur im Liegen auflegen. Eine Befestigung durch Verband bringt nicht viel, weil dadurch die Pads viel zu schnell an Kälte verlieren. Der Verband ist ja nun mal recht warm. Dann habe ich es mit kräftigem Klebeband versucht. Beim späteren Abreißen des Klebebandes habe ich schon einige Hautpartikel verloren.
In Frau Kohl Gesicht waren nachdenkliche Falten zu sehen, und mit der rechten Hand ging sie über ihr Kinn.
Hmmmmm, hmmmmmm.
Laut nachdenkend: Ja das könnte funktionieren, ach was, dass wird garantiert funktionieren.
Frau Kohl: Ich habe eine gute Idee, wie wir deine Kühl-Pads im Hemd einsetzen können, ohne dass sie nicht herunterfallen können, wenn du aufrecht stehst. Ohne Verband, und auch ohne Klebestreifen, bzw. Teppichklebeband.
Gregor: Da bin ich aber neugierig.
Frau Kohl: Pass auf, wir machen folgendes. Du musst nur ein wenig mitspielen. Ich werde dir einen BH mit kleinen Körbchen anpassen. Nach Augenmaß müsste da ein BH mit der Größe 75 AA ausreichen und……….
Hey Gregor, nicht weglaufen.
Bei der Flucht stieß Gregor pikanterweise einen unschuldigen BH-Ständer zu Boden, welches natürlich völlig unbeabsichtigt von ihm war.
Das er dabei genauso unbeabsichtigt Polly in die Arme lief, die die montägliche Konferenz vorzeitig verließ, da die wichtigsten Themen wie pikanterweise die Anschaffung von neuen modischen Büstenhaltern und Strumpfhosen, bereits abgehandelt worden waren.
Beide stürzten zu Boden, wobei der wertvolle Teppichboden und die beiden erwähnten Personen zum Glück keinen Schaden davontrugen. Nur ein weiterer unschuldiger BH-Ständer musste etwas leiden. Weitere Kollateralschäden waren nicht auszumachen.
Nach einer kurzen Beratung unter vier Augen (Frau Kohl und Polly) winkte Polly ihren Jüngling Gregor mit dem Finger zu sich.
Polly: Die Idee von Frau Kohl ist wirklich glänzend. Du kannst fast den ganzen Tag diese Kühl-Pads in dem BH tragen.
Gregor: Und auch den ganzen Tag einen BH tragen. Das ist ja fürchterlich. Was ist, wenn das jemand sieht?
Polly: Das wird unter deinem weiten Kluft-Hemd keiner sehen. Diese runden Pads sind mit 12 cm im Durchmesser relativ klein. Und die Höhe von 4 cm ist ebenfalls überschaubar, daher reicht eine kleine Cup-Größe für dich vollkommen aus.
Gregor biss sich auf die Lippen, den einerseits schien die Idee von den vor ihm stehenden Personen logisch zu sein, aber andererseits hatte er große Angst, was die anderen Personen zu ihm sagen bzw. denken würden, wenn er einen BH tragen würde.
Seit geraumer Zeit stand auch schon Beatrice hinter dem Rücken Gregors, die sich in der Zwischenzeit in der Sportabteilung, bezüglich neuer Turn-Trikots umgesehen hatte, und auch fündig wurde. Sie hatte den größten Teil des Gesprächs mitbekommen.
Beatrice: Mein „Schatz“, es würde mich garantiert nicht stören, wenn du während deiner Rekonvaleszenz-Zeit einen BH tragen würdest. Diese Art der Befestigung der Kühl-Pads ist doch eine ausgezeichnete Idee. Komm bitte in die schicke Umkleidekabine. Ich werde dabei sein.
Niedergeschlagen betrat dann Gregor dann diesen diskreten Tempel der Weiblichkeit und machte dort auch schließlich ergeben seinen Oberkörper frei.
Frau Kohl: Jetzt werden wir erst einmal deine Unterbrustweite nehmen. Danach suchen Frl. Polly und ich einige BHs, die für dich in Frage kommen könnten. Und da wir eine riesige Auswahl haben, werden wir garantiert fündig.
Gregor: Das befürchte ich auch. Man kann sich ja hier in dieser Miederwarenabteilung verlaufen. Zum Glück habe ich immer meinen Kompass dabei. Obwohl ich vermute, dass sie mich eher in die Wüste Gobi aussetzen können, als hier in dieser Abteilung. Ich sehe nur Slips, Korsagen, Folterinstrumente und gefühlte 100 Meter mit Büstenhalter. Ja, das Leben einer Frau scheint tatsächlich nicht leicht zu sein.
Frau Kohl: Zumindest hast du deinen Humor noch nicht verloren.
Hier ein kleiner Ausschnitt von der großen Auswahl im Kaufhaus der Hoffmann-Group:
Frau Kohl: Hast du eine bestimmte Marke, die du bevorzugst. Ach Verzeihung Gregor, diesen Satz sage ich schon automatisch bei jeder Kundin.
Gregor: Ich kenne nur Automarken.
Frau Kohl: Das wird sich gleich ändern. Zumindest bis zu dem Moment, wo deine Verletzung abgeklungen ist. Danach kannst du dich wieder verstärkt um deine Autos kümmern.
Gregor: Ich möchte Beatrice auch einen neuen BH schenken. Ist es möglich, dass ich diesen Monat erst da linke Körbchen bezahle, indem ich es durchschneide, und im nächsten Monat dann das rechte Körbchen kaufe. Zumindest könnte man die eine Hälfte erst als Tiroler-Hütchen verwenden. Geschenkpapier habe ich reichlich gesammelt, und in meiner Sporttasche immer dabei.
Frau Kohl: Deine Sparsamkeit in Ehren aber ich glaube, dass du noch keine große Erfahrung mit Mädchen gehabt hast. Du bekommst dein Geschenk zum halben Preis, so dass du den BH nicht durchschneiden brauchst.
Gregor: Ich habe hier jede Menge „Sixpence“ Stücke in Kupfernickel. Nehmt ihr die hier im Kaufhaus auch an?
Info:
Die Schotten haben den Kupferdraht erfunden. Sie haben die Kupfergeldstücke solange in der Hand gedreht, bis daraus eben der erwähnte Kupferdraht entstand.
Der Sixpence bezeichnet eine englische Silbermünze zu 6 Pence (Halbschilling), die unter Eduard VI. 1551 ausgegeben wurde. Sie wurde bis 1970, ab 1947 jedoch in Kupfernickel, geprägt und blieb bis nach der Dezimalisierung 1971 zum Wert von 2 1/2 neue Pence in Umlauf. Im Jahr 1973 wurde der Sixpence offiziell ungültig, war aber noch bis 1980 als Automaten-Münze in Gebrauch.
Frau Kohl: Bis auf ungedeckte Schecks nehmen wir alles an. Nur bei Tauschobjekten sind wir vorsichtig. Denn was sollen wir hier mit z.B. Ziegen oder anderen Tieren.
Oh, da kommt Frl. Hoffmann schon mit einem ganzen Stapel voller Büstenhalter. Dann kann ich ja direkt hierbleiben. Eine bescheidene Farbe, favorisierst du evtl. eine bestimmte Farbe?
Verzeihung Gregor, auch diese Frage stelle ich automatisch meinen Kunden.
Oh Gott, Gregor ist ohnmächtig geworden. Merkwürdig, er macht alles mit. Angefangen von einer Schlägerei bis zu einer Geiselname im Wald. Und wenn er einen BH sieht, fällt er in Ohnmacht.
Beatrice: Mein Schatz, komme wieder zu dir, ich bin doch bei dir. Aus Sympathie zu dir, werde ich auch nachher den gleichen BH anziehen.
Polly: Erst einmal müssen wir ihn in die harte Wirklichkeit zurückholen.
Frau Kohl: Halten wir ihm eine geöffnete Flasche schottischen Whisky vor seiner Nase.
Info:
Für immer mehr Menschen ist Whisky nicht nur eine Spirituose für den eigenen Genuss, sondern auch eine interessante und lukrative Form der Geldanlage. Gerade zu Zeiten der extrem niedrigen Zinsen sagen sich offensichtlich einige Whisky-Liebhaber „Ich investiere in Alkohol – wo sonst gibt es heute noch 40 % und mehr für mein Geld?“
Polly: Ein Glück, Gregor kommt in den Armen Beatrice so langsam wieder zu sich. Und das ohne Hilfe von Petra.
Setzt dich mal hier auf dem Schemel ruhig hin, trinke eine Coke, während wir in der Zwischenzeit dir zur Anprobe die Büstenhalter überstreifen. Es wird garantiert nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Gregor: Puuuuh, ist das stramm. Ich komme mir vor, wie in einem Schraubstock.
Ich möchte Beatrice auch einen neuen BH schenken. Ist es möglich, dass ich diesen Monat erst da linke Körbchen bezahle, indem ich es durchschneide, und im nächsten Monat dann das rechte Körbchen kaufe. Zumindest könnte man die eine Hälfte als Tiroler-Hütchen verwenden.
Frau Kohl: Weiß du was, ich überlasse dir den BH für die Hälfte.
Gregor: Das ist prima. Und wenn ich diesen BH durchschneide, kostet er dann tatsächlich nur noch ein Viertel des vereinbarten Preises.
Polly musste sich umdrehen, damit Gregor ihr schmunzelndes Gesicht nicht sah.
Frau Kohl: Ich schenke dir den BH.
Gregor: Das ist doch mal ein Geschäft. Aber nicht das irgendeiner auf die Idee kommen würde, dass ich ein geiziger Schotte bin.
Polly: So etwas würden wir niiiiiiiiiiiie behaupten.
Oder wie denkst du darüber, Beatrice?
Beatrice: Tante Polly, da hast du vollkommen Recht. Ich finde es toll, dass Gregor mir einen BH schenkt. Das hat noch keine Junge gemacht. Auch wenn er umsonst ist.
Gregor: Beatrice, es freut mich, dass du so denkst. Jetzt steht nur noch die Frage im Raum, was ich für ein Geschenkpapier verwende.
Frau Kohl mit Mühe todernst bleibend: Nehme doch einfaches Zeitungspapier.
Gregor: Nein, das werde ich meiner liebe Beatrice nicht antun.
Beatrice atmete erleichtert auf.
Gregor: Ich werde Packpapier verwenden, welches hier überall an den Kassen ausliegt. Und daneben liegen auch noch Papiertüten in der gleichen Farbe.
Polly: Ich denke mal, dass ich dir dein Geschenk für Beatrice gleich noch extra schön einpacken würde.
Gregor: Mit Schleifchen?
Polly: Mit Schleifchen.
So, und jetzt kommt der große Moment, denn jetzt legen wir die Kühl-Pads in den beiden Körbchen des BHs.
Kurze Zeit später betrat eine Kundin die unverschlossene Umkleidekabine. Das war ausgerechnet Frau Mallet, eine ältere überzeugte Jungfer, die in ihrem bisherigen tadellosen Leben noch nie einen Mann angerührt hatte. Erschwerend kam noch hinzu, dass sie nun einer eindeutig männlichen Person in einem gutausgefüllten BH gegenüberstand. Das Riechfläschchen mit 4711 echt kölnisch Wasser rettete sie vor einer Ohnmacht.
Ein Geschenkgutschein von 10 DM, überreicht von Polly, welche in allen Sex-Boutiquen (Hygiene-Abteilung) der Hoffmann-Group eingelöst werden konnten, wechselte nun den Besitzer.
Falsch formuliert, pardon. Tante Polly konnte keineswegs in allen Sex-Boutiquen eingelöst werden, sondern nur den erwähnten Geschenkgutschein. Man kann sich ja mal verschreiben.
Kurze Zeit später riss nun auch Heike die Türe der aus Sicherheitsgründen nicht verschließbaren Umkleidekabine auf. Die letzten zwei Schulstunden sind auf Grund einer Ohnmacht der Klassenlehrerin ausgefallen. Und das auch nur weil Heike ein Buch über diverse Sex-Stellungen, anstatt des Mathebuches vor sich auf dem Pult aufgeschlagen hatte. Wobei man sich nun wirklich die Frage stellen muss, wieso der Mathe-Lehrer eigentlich nur solche Aufgabenstellung im Unterricht von den Schülern fordert.
Da kann man doch viel konstruktivere Dinge des alltäglichen Gebrauchs im Sex-Buch lernen, da gewisse Aktivitäten jeden Tag, (manchmal auch mehrmals am Tag) angewendet werden können.
Zurück zu Heike und der Umkleidekabine. Man kommt ja zu nichts hier.
Polly: Das geht ja hier zu wie in einem Taubenschlag.
Heike: Wooooooouuuuh, Gregor hat ja einen größeren Busen als ich. Und sein BH ist auch schöner als meiner.
Polly: Deine Erbsen auf der imaginären Brust, brauch man auch nicht zu verstecken, bzw. schützen.
Heike: Immer diese Diskriminierungen meiner total unschuldigen Person. In der Schule ist das auch so. Übrigens, meine Klassenlehrerin möchte sich mal wieder mit meiner Mama unterhalten. Und das nur, weil ich ein schöneres Buch gelesen habe, als das Mathe-Buch, wo ich sowieso alle Aufgaben beherrsche. Nur so am Rande erwähnt. Deshalb werde ich mich mal lieber in die Kantine verdrücken. Bei Kakao und Kuchen. Bis gleich.
Gregor: Sind wir mit der Anprobe bald fertig, bevor diese Umkleidekabine zur Durchgangsstation wird? Ich schäme mich sowieso schon in Grund und Boden. Drei BHs müssen ja garantiert reichen. In meinem Testament werde ich sie dann großzügig vererben.
Polly: Mit der BH-Anprobe sind wir fertig. Den BH, denn du gegenwärtig mit den Kühl-Pads, trägst darfst du anbehalten. Deine Brust wird es dir danken. Sie wird sicherlich angenehm gekühlt. Jetzt schauen wir uns mal nach Unterwäsche und Oberbekleidung um. Den zwei Kluft-Hemden sind eindeutig zu wenig.
Nach zwei weiteren Stunden war auch dieses erledigt. Bewundernde Blicke bekam er zumal von vielen etwas gleichaltrigen Mädchen zugeworfen, die seinen muskulösen Oberkörper bestaunten, welches ja eigentlich eine Mogelpackung war. Beatrice blieb aber immer an seiner Seite, denn Konkurrenz wollte sie nun wirklich nicht dulden. Um ganz auf der sicheren Seite zu sein, nahm sie die ganze Zeit die rechte Hand Gregors in die ihrige.
Polly schmunzelte, denn sie erkannte, dass sich die beiden ausgezeichnet verstanden. Zwischen den beiden hatte es so richtig „gefunkt“.
Wie sagt man auch so schön. Sie haben sich gesucht und gefunden, und für beide war es die erste große Liebe.
Und auch in der Nacht lagen sie wieder zusammen im Bett Beatrice. Wobei Gregor „seinen“ BH nicht trug, denn 12 Stunden mit diesem „Gerät“ gingen ihn tagsüber schon an seine Belastungsgrenze.
Diesmal gingen alle früh zu Bett, denn es stand eine anstrengende Woche bevor.
Anfangen sollte es am nächsten Tag mit dem Besuch des Kinder-Waisenheims in Wolfratshausen.
Ende Teil: 379
Geschrieben am 19.12.2020
Es geht in wenigen Minuten mit Teil 380 weiter
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Feb 25, 2022 10:45 am
Teil: 380
Kapitel: 472
Dienstag, den 22.06.1965
Besuch des Kinder-Waisenheims
in Wolfratshausen
(1)
Geburtstagskinder vom 22. Juni 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1906 Billy Wilder
wurde an diesem Tag 59 Jahre alt
1910 Konrad Zuse
wurde an diesem Tag 55 Jahre alt
1943 Klaus Maria Brandauer
wurde an diesem Tag 22 Jahre alt
1949 Meryl Streep
wurde an diesem Tag 16 Jahre alt
1962 Campino
wurde an diesem Tag drei Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/22-juni-1965
22.6.1965
Vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe beginnt die Verhandlung im Organstreit um die staatliche Parteienfinanzierung.
Mit dem “Vertrag über die allgemeinen Beziehungen” zwischen Japan und Süd-Korea erkennt Japan die südkoreanische Regierung als die “allein gesetzmäßige” von ganz Korea an.
Mit einer Denkschrift appellieren Nobelpreisträger an Papst Paul VI., den katholischen Standpunkt zur Geburtenkontrolle zu revidieren. Zu den Unterzeichnern gehören u.a. die bundesdeutschen Professoren Otto Hahn, Werner Heisenberg, Werner Forßmann und Hans Daniel Jensen.
In Köln wird die 52. Tour de France gestartet. 130 Radprofis gehen nach einem feierlichen Gottesdienst erstmals in einer bundesdeutschen Stadt auf die in diesem Jahr 4177 km lange Strecke.
Pünktlich um 6 Uhr 30 saßen alle Familienmitglieder wieder am reichlich gedeckten Frühstückstisch.
Othilie: Wie wir ja schon am Sonntag auf dem Pfadfinder-Camp beschlossen haben, werden wir heute dem Kinder-Waisenheim in Wolfratshausen einen Besuch abstatten, um der dortigen Heimleiterin den Scheck über 10.000 DM zu überreichen. Dabei wird von mir oder Tante Polly natürlich erwähnt, dass das der Erlös eurer großartigen Reibekuchenaktion war.
Da wir natürlich nicht alle dort gleichzeitig dort erscheinen können, da einige von euch die Berufsschule bzw. die Schule besuchen, haben wir beschlossen eine Abordnung dort hinzuschicken. Und das wären dann Polly, meine Person, Martina, Tina, Beatrice, Gregor und Sylvia von den Schweizer Pfadis.
Martina: Das wäre schön, aber Sylvia ist doch mittlerweile wieder in ihrer Heimat in Luzern.
Polly: Sie war dort. Mittlerweile ist sie mit dem Flieger unterwegs nach München. James wird sie gleich vom Flughafen abholen. Sie brauchte also vorgestern Abend gar nicht erst ihren Rucksack auspacken. Ich hatte ihre Eltern darüber telefonisch informiert. Das Mädel ist also ganz schön im Stress. Sie wird dann aber bis zum Wochenende bei uns bleiben. Ihre Schule ist auch von mir informiert worden. Und als die Direktorin der Schule von mir erfahren hat, warum wir Beatrice bei uns haben wollen, hat sie der Freistellung von der Schule zugestimmt. Als Klassenbeste mit einem Notendurchschnitt von 5,75 hat sie sich dies auch verdient.
Info:
Wusstest du, dass Albert Einstein im Abitur eine Durchschnittsnote von 5,0 hatte? Tja. Bevor du jetzt denkst, dass du mit deiner Schulleistung einen der größten Physiker aller Zeiten übertriffst, müssen wir dich leider enttäuschen.
Einstein machte sein Abitur nämlich in der Schweiz. Und da laufen die Uhren ein bisschen anders, auch was das Notensystem betrifft.
Das Schweizer Schulsystem unterscheidet sich in einigen wesentlichen Punkten vom deutschen und ist außerdem auch teilweise vom jeweiligen Kanton abhängig, in dem man sich befindet. Am ehesten kann man das Bildungssystem der Schweiz mit dem in den USA vergleichen.
Grundsätzlich geht die Grundschulzeit (hier wird sie Volksschule genannt) über acht statt wie in Deutschland oder Österreich nur vier oder sechs Jahre. Danach kann man aufs Gymnasium wechseln, natürlich nur, wenn die Leistungen dementsprechend sind. Die Schweizer nennen das Gymnasium im Schweizerdeutsch liebevoll Gymer. (Mehr dazu findest du bei uns im Schweizerdeutsch Onlinekurs.)
Das Gymnasium zieht sich dann noch einmal über vier Jahre, die Quarta, Tertia, Sekunda und Prima genannt werden.
An die Gymnasialzeit schließt sich die sogenannte Maturitätsprüfung, also die Reifeprüfung oder Abitur an. Der bestandene Abschluss heißt dann Matura, Matur oder Maturität.
Nach der gymnasialen Oberstufe bzw. der Fachmaturität an der Fachmittelschule (ähnlich dem Fachabi) führt dich der Bildungsweg entweder weiter in die Uni oder an die Hochschule.
https://www.schweizerdeutsch-lernen.ch/blog/dank-diesen-schweizerdeutschen-saetzen-ueberlebst-du/
Auch in der Währung gab es bis 1995 ein großer Unterschied.
In der Schweiz gab bis dato den „Schimmel“ den „Rappen“ und den „Fränkli“
Für sieben Schimmel gab es einen Rappen, für 13 Rappen einen Fränkli. Erst ab dem 01.01.1996 wurde auf das Dezimalsystem umgestellt. Der Schimmel wurde ersatzlos gestrichen. Restbestände konnten im Basler-Zoo abgegeben werden. (Quelle: Monipedia)
Aber nun wieder zurück zu der Hoffmann-Group.
Polly: Sylvia wird also rechtzeitig hier auftauchen, so dass wir gemeinsam losmarschieren können. Es kann sein, dass sie auch noch einige andere Mädels mitbringen. Daher ist James mit dem Kleinbus zum Flughafen gefahren.
(Hier ein Bild von den Schweizer Pfadis.
Um 9 Uhr erschien dann schließlich der Trupp aus Luzern auf „Gut Bavaria“. Auf sie wartete ein wunderbares Frühstück, welche sich deutlich von der eigentlichen Pfadfinder-Kost unterschied.
Auch die Pfadfinder von Gut Bavaria hatten mittlerweile ihre Kluft übergestreift. Polly und Othilie selbstverständlich auch.
Mit den zwei VW-Bussen der 1. KG Ups machte man sich gegen 10 Uhr 30 schließlich auf dem Weg nach Wolfratshausen, einen Ort der nur ca. 7 km vom Gutshof entfernt war.
20 Minuten früher, als mit der Heimleitung ausgehandelten Besuchstermin standen die zwei VW-Busse vor einem großen und hohen Gittertor. Außerdem war das gesamte Anwesen von einer hohen Mauer umgeben.
Polly zu Othilie: Meinst du wirklich das wir hier richtig sind?
Othilie: Das ist genau die Adresse die man mir gesagt hat. Ich selbst war auch noch nie hier. Ich weiß genau auf was du hinauswillst. Das sieht mehr nach einem Gefängnis als nach ein Kinderheim bzw. Waisenheim aus.
Polly: Dazu scheint es auch sehr heruntergekommen zu sein.
Othilie: Sicherlich, da wäre unsere Spende sicherlich gut gedacht, aber wir hatten ja mit diesem Geld ganz was anderes geplant, als eine Außenwandsanierung dieses Gebäudes.
Polly: So sehe ich das auch. Aber wir sollten uns vorher nicht schon ein falsches Urteil bilden. Das wäre sicherlich verfrüht. Wer ist übrigens die Heimleitung?
Othilie: Schwester Oberin Mechthild Krause. Ich habe noch gestern mit ihr am Telefon gesprochen. Es ist übrigens ein katholisches Heim. In unmittelbarer Nähe, wenn du dich mal umschaust, siehst du das Diakonissen-Heim, wo die Schwestern und Brüder untergebracht sind.
Polly: In der Tat. Ich sehe aber auch, dass dieses Haus in einem viel besseren Zustand ist, als das Heim der Kinder.
Othilie: Da wir ja noch Zeit haben würde ich vorschlagen, dass wir komplett um dieses Anwesen herumgehen sollten.
Polly: Gute Idee, das werden wir machen.
Kinder, ihr geht hinter uns her. Verhaltet euch aber ruhig und leise. Noch weiß keiner, dass wir sind. Und sehen kann man uns und die beiden Fahrzeuge auch nicht, da die Außenmauern sehr hoch sind.
Kurze Zeit später:
Othilie: Siehst du irgendwo einen weiteren Zugang?
Polly: Bis jetzt noch nicht.
Othilie: Ich würde zu gerne mal einen Blick hinter diesen Mauern werfen.
Polly: Den gleichen Gedanken hatte ich auch. Ihr Pfadfinder, das wäre doch was für euch. Könntet ihr mal einen Blick auf das Gelände hinter dieser Mauer werfen?
Sylvia: Kein Problem für uns. Gregor mache doch mal bitte eine Räuberleiter. Du bist der kräftigste unter uns allen. Ich klettere dann an dir hoch.
Beispiel einer Räuberleiter:
Die sehr gelenkige Sylvia kletterte in kürzester Zeit mit Hilfe der menschlichen Räuberleiter an der Mauer hoch.
Kurz darauf erfolgter ein schmerzhafter Aufschrei von Sylvia.
Auuuuutsch.
Polly: Sylvia, was ist los?
Ich habe mich geschnitten, denn auf der Mauer oben sind jede Menge Glasscherben in Beton eingearbeitet.
Polly: Gregor, lass Sylvia langsam an dir heruntergleiten.
Othilie: Oh je, dass muss unbedingt verbunden werden. Ich werde sofort über das Autotelefon Petra herbeirufen, und ihr schildern was vorgefallen ist. Zum Glück haben wir ein Telefon im VW-Bully einbauen lassen. Man weiß ja bei uns nie, ob wir so etwas benötigen würden. Aber bis sie hier ist (Sie ist gegenwärtig in der Uni-Klinik München), wird es sicherlich eine Stunde dauern. Bis dahin werden wir den Verbandskasten aus dem Auto in Anspruch nehmen.
Sylvia: Ok, dass wäre prima. Aber ich will euch sagen, was ich auf der Schnelle gesehen habe. An der unteren Häuserfront sind bodenmäßig vergitterte Fenster angebracht. Das scheinen Kellerräume zu sein.
Polly: Das ist nicht unbedingt selten anzutreffen, da oftmals Einbrecher über die Kellerräume in das Haus eindringen. Deshalb will man da auf Nummer sicher gehen. Hast du sonst noch etwas erkennen können?
Sylvia: Nichts besonderes, außer dass alle Fenster geschlossen waren, und das bei diesen warmen Temperaturen.
Polly: Dann lass uns jetzt schnellsten deine Hand verbinden.
Othilie: Petra ist unterwegs. Ich habe sie, wen wundert es, in der Pathologie angetroffen. Wir werden sie hier in ca. einer Stunde abholen.
Polly: Um nochmal auf dieses Haus zurückzukommen, ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es eher wie ein Gefängnis als ein Heim für Kinder aussieht. Zumindest vermittelt das der äußere Eindruck.
Othilie: Nun lass uns nicht voreilig spekulieren. Verschaffen wir uns lieber einen eigene Eindruck im inneren des Heims. Dann lasst uns hineingehen.
Nach dem Drücken des Klingelknopfes, wurde ihnen wenig später die Türe geöffnet. Vor ihnen stand eine resolut aussehende ältere Dame in einer Nonnentracht.
Ich bin Schwester Eugenia, wie kann ich ihnen behilflich sein.
Othilie: Ich möchte mich erst einmal vorstellen. Ich bin Othilie Hoffmann und neben mir steht meine Schwester Polly Hoffmann. Das Geleit hinter mir sind die Pfadfinder der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg, kurz „dpsg“ genannt und die Pfadis (PSE) Schweizer Pfadfinderschaft Europa, Kantonalverband Luzern.
Schwester Eugenia: Wir haben leider keine Übernachtungsplätze frei. Wir sind ein Kinder-und Waisenheim, und kein Hotel.
Othilie: Ich glaube, dass sie mich missverstehen. Wir suchen hier keine Übernachtung, sondern ein Gespräch mit Schwester Oberin Mechthild Krause, der Leiterin dieses Hauses.
Schwester Eugenius: Da kann ja jeder kommen.
Othilie in einem harten Ton: Sehen sie mein Namensschild auf meiner Kluft-Bluse? Um ihnen das noch einmal zu verdeutlichen.
Mein Name ist Othilie Hoffmann, mit zwei „f“ und doppelt „n“ am Ende. Hinter mir, wie schon eingangs erwähnt meine Schwester Polly Hoffmann, ebenfalls mit zwei „f“ und doppeltem „n“ am Ende. Sie sprechen mit den Inhabern und Geschäftsführung der Hoffmann-Group, der größten Warenhauskette der Welt.
Schwester Eugenius: Gott ist mächtiger als sie.
Othilie sarkastisch: Dann rufen sie bitte in drei Teufels Namen ihren Herrgott telefonisch an. Haben sie die Nummer parat? Könnte auch in ihrem Telefonbuch stehen. Um es auf den Nenner zu bringen, entweder führen sie uns jetzt augenblicklich zu Schwester Oberin Mechthild Krause, oder ich werde dem Erzbischof von München Julius Kardinal Döpfner ein Telegramm zukommen lassen, in dem geschrieben steht, dass mir der Einlass in diesem Haus verwehrt wurde.
Info:
Julius August Kardinal Döpfner (* 26. August 1913 in Hausen bei Bad Kissingen; † 24. Juli 1976 in München) war Bischof von Würzburg und Berlin sowie Erzbischof von München und Freising und ab 1958 Kardinal der römisch-katholischen Kirche.
Erzbistum München und Freising
Bei dem Namen von Julius Kardinal Döpfner zuckte Schwester Eugenius deutlich zusammen, worauf man schließen konnte, dass sie mehr Respekt vor dem Erzbischof als vor Gott dem Herrn hatte. Kann man ja in etwa nachvollziehen, da ihre Gespräche mit Gott immer sehr einseitig geführt wurden.
Schwester Eugenius: Dann werde ich sie in drei Teufels Namen zu Schwester Oberin Mechthild Krause führen.
Othilie: Na geht doch, warum nicht gleich so.
Martina im Flüsterton zu Sylvia: Tante Othilie ist einfach klasse, sie wird mit jedem fertig. Sie hat sogar schon einmal den Politiker Franz-Josef S…..aus dem Haus geschmissen, da er das Gäste-WC nach einem Trinkgelage vollgekotzt hat. Da ist nie etwas nachgekommen. Ganz im Gegenteil, den beim nächsten großen Fest war er wieder dabei.
Schwester Eugenius: Hochehrwürdige Mutter, eine gewisse Familie Hoffmann in Pfadfinder-Uniformen, sowie deren zahlreicher Anhang möchte sie gerne sprechen.
Oberin Mechthild Krause: Dann führen sie die Herrschaften bitte hinein, und beschaffen sie genügend Sitzmöglichkeiten. Mit Verlaub, das sind keine Uniformen sondern Kluften. Wie oft muss ich ihnen das noch erzählen.
Kurze Zeit später:
Oberin Mechthild Krause: Herzlich willkommen Frau Hoffmann, schön sie einmal persönlich kennenlernen zu dürfen. Wie ich sehe, haben sie auch ihre große Tochter mitgebracht……..
Othilie: Wenn ich kurz bemerken darf Schwester Oberin, das ist nicht meine Tochter, sondern meine Schwester Polly Hoffmann.
Mechthild Krause: Ja natürlich, ja natürlich, verzeihen sie.
Othilie: Und hinter uns sitzen bzw. stehen die Abordnungen der „dgsg“ und die Pfadis der „PSG“ aus Luzern.
Mechthild Krause: Entzückend, ganz entzückend. Ja wir hatten gestern Abend telefoniert, und ich dabei erfahren durfte, dass wir Nutznießer, oder besser gesagt die Kinder hier im Heim, Nutznießer einer großen Spendenaktion in Höhe von 10.000 DM geworden sind. Das ehrt uns wirklich sehr. Der Herrgott soll wahrlich seine Hände zum Schutz über sie ausbreiten.
Othilie: Diese Hoffnung habe ich auch, obwohl die Wege des Herrn unergründlich sind.
Mechthild Krause: Ja der Brief Paulus an die Römer ist allgegenwärtig.
(Es folgte eine 20minütige langweilige Konversation über belanglose Dinge, bei denen einige Pfadfinder drohten im Stehen einzuschlafen. Dieses Geplänkel können wir uns sparen.
(Ihr hingegen habt es vor dem Bildschirm viel besser, da im Büro von Mechthild Krause immer noch nicht genügend Stühle herbeigezaubert worden sind).
Polly: Wäre es ihnen genehm Schwester Oberin, wenn sie uns mal vielleicht die Kinder, und auch die räumlichen Begebenheiten zeigen würden, damit wir uns eine Vorstellung darüber machen können, wo wir sie finanziell unter die Arme greifen können?
Oberin Fr. Krause. Nun ja, die Kinder sind sicherlich gerade beschäftigt. Sie wissen ja: Schule, Hausarbeit, Hausaufgaben, rund um alles um aus, um aus diesen teilweise schwer erziehbaren Kindern gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft zu machen. Dazu fühlen wir uns in diesem Hause verpflichtet. Natürlich unter dem Mantel einer christlichen Erziehung.
Othilie: Natürlich, natürlich.
Oberin Fr. Krause: Dann würde ich sagen, dass unsere Grundwerte mit denen unseres Herrn sicherlich auch die ihrigen sind. Folgen sie mir bitte. Die meisten Kinder haben jetzt Religionsunterricht. Daher werden sie sicherlich keine Personen auf den Gängen und in den Freizeiteinrichtungen vorfinden.
Polly: Das ist absolut nachvollziehbar.
Oberin: Ich sehe schon, dass sie bezüglich unserer Lehrmethoden auf dem gleichen Nenner sind. Und das alles im Sinne unseres Herrn.
Oberin: Dann werden wir mal erstmal die Schlafräume besichtigen. Sie sind sehr zweckmäßig eingerichtet, aber durchaus auf dem Stand der heutigen Wohnverhältnisse.
Oberin: Hier zum Beispiel eines der Schlafzimmer der Kinder:
Jedes Kind hat seinen eigenen Kleiderschrank. Darüber hinaus möchte ich ausdrücklich betonen, dass wir großen Wert auf Reinlichkeit und Ordnung legen. Jeden Morgen um 5 Uhr ist wecken. Anschließend erfolgt sofort die Körperreinigung. Um 5 Uhr 30 erfolgt das Betten machen. Wie sie sehen, ist die Bettwäsche immer genau im rechten Winkel zu dem Gestell der Betten ausgerichtet. Wie sagt man so schön: Ordnung ist das halbe Leben.
Polly: Acht Betten in einem Zimmer. Kommen da evtl. nicht Streitigkeiten auf?
Oberin: Keinesfalls, unsere Kinder sind rechtschaffen müde, wenn um 21 Uhr automatisch das Licht ausgeht. Wer dann noch nicht in Bett liegt, wird am anderen Tag eine gemeinnützige Tätigkeit vollbringen müssen, wie zum Beispiel diese Göre Gerlinde jetzt auf dem Flur. Natürlich nur unter der Obhut zweier Schwestern. Die Schwestern sind zwar streng, aber von außerordentlicher Güte.
Bild: Aus dem Film vom ZDF „und sie haben alle geschwiegen“ Wie es hinter den Mauern dieser Einrichtungen zuging, hat der SPIEGEL-Journalist Peter Wensierski aufgeschrieben. Sein Buch "Schläge im Namen des Herrn", erschienen 2006,
Schwester Kunigunde: Gerlinde geht das nicht etwas schneller, wir haben hier nicht ewig Zeit. Und unser Herrgott auch nicht. Gleich ist Religionsunterricht.
Gerlinde: Schwester Kunigunde, ich kann leider nicht schneller. Bitte tun sie mir nichts. Ich habe gestern Abend und heute Morgen noch nichts zu essen bekommen.
Schwester Kunigunde: Das ist doch absoluter Unsinn. Natürlich hast du etwas zu essen bekommen. Du lügst mal wieder wie gedruckt. Und dann noch vor der ehrenwerten Familie Hoffmann samt Gefolge. Das wird Konsequenzen haben. Das Mittagessen wird heute gestrichen, und du wirst deine Freizeit in deinem Zimmer verbringen.
Polly: Sachte, sachte Schwester Kunigunde. Ich würde vorschlagen, dass Martina und Sylvia mal mit dem Mädchen Gerlinde nach draußen gehen. Sylvia muss sich sowieso die Hand verbinden lassen, weil sie sich die Hand an der „Auto-Türe“ eingeklemmt hatte. Ich nehme an, dass sie damit einverstanden sind.
Schwester Kunigunde: Dann will ich mal ausnahmsweise „Gnade vor Recht“ ergehen lassen. Wir sind ja schließlich keine Unmenschen.
(Das war ein cleverer Schachzug von Polly, da sicherlich Petra schon am Auto auf Beatrice warten würde, und sich auch die Gelegenheit ergeben würde, Gerlinde ein wenig näher zu untersuchen. Diesen Wink mit dem Zaunpfahl wird ihre kluge Nichte Martina sicherlich verstanden haben, da hinter dem Rücken Schwester Kunigundes, ein deutliches Augenzwinkern zu erkennen war.
Oberin: Ich würde vorschlagen, dass wir nun gemeinsam dem Mittagsmahl frönen sollten, welches uns der Herr geschenkt hat. Ich hoffe natürlich, dass sie gemeinsam daran teilnehmen werden.
Othilie: Diese Einladung nehmen wir gerne an.
Oberin: Es gibt heute eine gehaltvolle und vitaminreiche Gemüsesuppe.
So geschah es dann auch.
Tina leise zu Othilie: Diese sogenannte vitaminreiche Gemüsesuppe besteht fast nur aus Fettaugen. Die Erbsen hat man wohl hinein geschossen.
Othilie ebenfalls leise: Du hast wahrhaftig Recht. Erstens kann man davon nicht satt werden, und zweitens ist sie wirklich nicht gehaltvoll.
Oberin: Da wir nicht gleichzeitig alle Kinder gleichzeitig beköstigen können, gehen wir nun zu der zweiten Kindergruppe, die etwas später die Mahlzeit einnehmen. Sie werden begeistert sein. Diese wohlerzogenen Mädchen sind unsere Goldstücke. Das werden sie gleich feststellen. Was halten sie davon, wenn wir gemeinsam auch an diesem Tisch speisen würden.
Othilie hätte am liebsten gesagt, dass dies nach dem ersten Fraß sicherlich angebracht wäre, unterließ dann aber diese Bemerkung.
Oberin: Frau Hoffmann: Was halten sie davon, wenn sie ein Tischgebet sprechen würden?
Für Othilie war es sofort klar, dass man ihr bezüglich religiöser Rituale auf dem Zahn fühlen wollte, aber so war sie garantiert nicht zu überwinden.
Othilie: Das ehrt mich ganz besonders. Selbstverständlich werde ich das sehr gerne machen.
Die leisen Anspielungen von Othilie in diesem Gebet bezüglich der Speisung der Kinder im ersten Speisesaal waren deutlich herauszuhören. Aber sie bezweifelte, dass diese frommen Wünsche bei der Heimleitung auf offene Ohren stießen. Und damit sollte sie auch eindeutig Recht behalten.
Ende Teil 380
Aber wie ging es nun weiter?
Was würde Petra bei Gerlinde feststellen?
Dies alles könnt ihr in Teil 381 lesen.
Monika
Geschrieben am 23.12.2020
Kapitel: 472
Dienstag, den 22.06.1965
Besuch des Kinder-Waisenheims
in Wolfratshausen
(1)
Geburtstagskinder vom 22. Juni 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1906 Billy Wilder
wurde an diesem Tag 59 Jahre alt
1910 Konrad Zuse
wurde an diesem Tag 55 Jahre alt
1943 Klaus Maria Brandauer
wurde an diesem Tag 22 Jahre alt
1949 Meryl Streep
wurde an diesem Tag 16 Jahre alt
1962 Campino
wurde an diesem Tag drei Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/22-juni-1965
22.6.1965
Vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe beginnt die Verhandlung im Organstreit um die staatliche Parteienfinanzierung.
Mit dem “Vertrag über die allgemeinen Beziehungen” zwischen Japan und Süd-Korea erkennt Japan die südkoreanische Regierung als die “allein gesetzmäßige” von ganz Korea an.
Mit einer Denkschrift appellieren Nobelpreisträger an Papst Paul VI., den katholischen Standpunkt zur Geburtenkontrolle zu revidieren. Zu den Unterzeichnern gehören u.a. die bundesdeutschen Professoren Otto Hahn, Werner Heisenberg, Werner Forßmann und Hans Daniel Jensen.
In Köln wird die 52. Tour de France gestartet. 130 Radprofis gehen nach einem feierlichen Gottesdienst erstmals in einer bundesdeutschen Stadt auf die in diesem Jahr 4177 km lange Strecke.
Pünktlich um 6 Uhr 30 saßen alle Familienmitglieder wieder am reichlich gedeckten Frühstückstisch.
Othilie: Wie wir ja schon am Sonntag auf dem Pfadfinder-Camp beschlossen haben, werden wir heute dem Kinder-Waisenheim in Wolfratshausen einen Besuch abstatten, um der dortigen Heimleiterin den Scheck über 10.000 DM zu überreichen. Dabei wird von mir oder Tante Polly natürlich erwähnt, dass das der Erlös eurer großartigen Reibekuchenaktion war.
Da wir natürlich nicht alle dort gleichzeitig dort erscheinen können, da einige von euch die Berufsschule bzw. die Schule besuchen, haben wir beschlossen eine Abordnung dort hinzuschicken. Und das wären dann Polly, meine Person, Martina, Tina, Beatrice, Gregor und Sylvia von den Schweizer Pfadis.
Martina: Das wäre schön, aber Sylvia ist doch mittlerweile wieder in ihrer Heimat in Luzern.
Polly: Sie war dort. Mittlerweile ist sie mit dem Flieger unterwegs nach München. James wird sie gleich vom Flughafen abholen. Sie brauchte also vorgestern Abend gar nicht erst ihren Rucksack auspacken. Ich hatte ihre Eltern darüber telefonisch informiert. Das Mädel ist also ganz schön im Stress. Sie wird dann aber bis zum Wochenende bei uns bleiben. Ihre Schule ist auch von mir informiert worden. Und als die Direktorin der Schule von mir erfahren hat, warum wir Beatrice bei uns haben wollen, hat sie der Freistellung von der Schule zugestimmt. Als Klassenbeste mit einem Notendurchschnitt von 5,75 hat sie sich dies auch verdient.
Info:
Wusstest du, dass Albert Einstein im Abitur eine Durchschnittsnote von 5,0 hatte? Tja. Bevor du jetzt denkst, dass du mit deiner Schulleistung einen der größten Physiker aller Zeiten übertriffst, müssen wir dich leider enttäuschen.
Einstein machte sein Abitur nämlich in der Schweiz. Und da laufen die Uhren ein bisschen anders, auch was das Notensystem betrifft.
Das Schweizer Schulsystem unterscheidet sich in einigen wesentlichen Punkten vom deutschen und ist außerdem auch teilweise vom jeweiligen Kanton abhängig, in dem man sich befindet. Am ehesten kann man das Bildungssystem der Schweiz mit dem in den USA vergleichen.
Grundsätzlich geht die Grundschulzeit (hier wird sie Volksschule genannt) über acht statt wie in Deutschland oder Österreich nur vier oder sechs Jahre. Danach kann man aufs Gymnasium wechseln, natürlich nur, wenn die Leistungen dementsprechend sind. Die Schweizer nennen das Gymnasium im Schweizerdeutsch liebevoll Gymer. (Mehr dazu findest du bei uns im Schweizerdeutsch Onlinekurs.)
Das Gymnasium zieht sich dann noch einmal über vier Jahre, die Quarta, Tertia, Sekunda und Prima genannt werden.
An die Gymnasialzeit schließt sich die sogenannte Maturitätsprüfung, also die Reifeprüfung oder Abitur an. Der bestandene Abschluss heißt dann Matura, Matur oder Maturität.
Nach der gymnasialen Oberstufe bzw. der Fachmaturität an der Fachmittelschule (ähnlich dem Fachabi) führt dich der Bildungsweg entweder weiter in die Uni oder an die Hochschule.
https://www.schweizerdeutsch-lernen.ch/blog/dank-diesen-schweizerdeutschen-saetzen-ueberlebst-du/
Auch in der Währung gab es bis 1995 ein großer Unterschied.
In der Schweiz gab bis dato den „Schimmel“ den „Rappen“ und den „Fränkli“
Für sieben Schimmel gab es einen Rappen, für 13 Rappen einen Fränkli. Erst ab dem 01.01.1996 wurde auf das Dezimalsystem umgestellt. Der Schimmel wurde ersatzlos gestrichen. Restbestände konnten im Basler-Zoo abgegeben werden. (Quelle: Monipedia)
Aber nun wieder zurück zu der Hoffmann-Group.
Polly: Sylvia wird also rechtzeitig hier auftauchen, so dass wir gemeinsam losmarschieren können. Es kann sein, dass sie auch noch einige andere Mädels mitbringen. Daher ist James mit dem Kleinbus zum Flughafen gefahren.
(Hier ein Bild von den Schweizer Pfadis.
Um 9 Uhr erschien dann schließlich der Trupp aus Luzern auf „Gut Bavaria“. Auf sie wartete ein wunderbares Frühstück, welche sich deutlich von der eigentlichen Pfadfinder-Kost unterschied.
Auch die Pfadfinder von Gut Bavaria hatten mittlerweile ihre Kluft übergestreift. Polly und Othilie selbstverständlich auch.
Mit den zwei VW-Bussen der 1. KG Ups machte man sich gegen 10 Uhr 30 schließlich auf dem Weg nach Wolfratshausen, einen Ort der nur ca. 7 km vom Gutshof entfernt war.
20 Minuten früher, als mit der Heimleitung ausgehandelten Besuchstermin standen die zwei VW-Busse vor einem großen und hohen Gittertor. Außerdem war das gesamte Anwesen von einer hohen Mauer umgeben.
Polly zu Othilie: Meinst du wirklich das wir hier richtig sind?
Othilie: Das ist genau die Adresse die man mir gesagt hat. Ich selbst war auch noch nie hier. Ich weiß genau auf was du hinauswillst. Das sieht mehr nach einem Gefängnis als nach ein Kinderheim bzw. Waisenheim aus.
Polly: Dazu scheint es auch sehr heruntergekommen zu sein.
Othilie: Sicherlich, da wäre unsere Spende sicherlich gut gedacht, aber wir hatten ja mit diesem Geld ganz was anderes geplant, als eine Außenwandsanierung dieses Gebäudes.
Polly: So sehe ich das auch. Aber wir sollten uns vorher nicht schon ein falsches Urteil bilden. Das wäre sicherlich verfrüht. Wer ist übrigens die Heimleitung?
Othilie: Schwester Oberin Mechthild Krause. Ich habe noch gestern mit ihr am Telefon gesprochen. Es ist übrigens ein katholisches Heim. In unmittelbarer Nähe, wenn du dich mal umschaust, siehst du das Diakonissen-Heim, wo die Schwestern und Brüder untergebracht sind.
Polly: In der Tat. Ich sehe aber auch, dass dieses Haus in einem viel besseren Zustand ist, als das Heim der Kinder.
Othilie: Da wir ja noch Zeit haben würde ich vorschlagen, dass wir komplett um dieses Anwesen herumgehen sollten.
Polly: Gute Idee, das werden wir machen.
Kinder, ihr geht hinter uns her. Verhaltet euch aber ruhig und leise. Noch weiß keiner, dass wir sind. Und sehen kann man uns und die beiden Fahrzeuge auch nicht, da die Außenmauern sehr hoch sind.
Kurze Zeit später:
Othilie: Siehst du irgendwo einen weiteren Zugang?
Polly: Bis jetzt noch nicht.
Othilie: Ich würde zu gerne mal einen Blick hinter diesen Mauern werfen.
Polly: Den gleichen Gedanken hatte ich auch. Ihr Pfadfinder, das wäre doch was für euch. Könntet ihr mal einen Blick auf das Gelände hinter dieser Mauer werfen?
Sylvia: Kein Problem für uns. Gregor mache doch mal bitte eine Räuberleiter. Du bist der kräftigste unter uns allen. Ich klettere dann an dir hoch.
Beispiel einer Räuberleiter:
Die sehr gelenkige Sylvia kletterte in kürzester Zeit mit Hilfe der menschlichen Räuberleiter an der Mauer hoch.
Kurz darauf erfolgter ein schmerzhafter Aufschrei von Sylvia.
Auuuuutsch.
Polly: Sylvia, was ist los?
Ich habe mich geschnitten, denn auf der Mauer oben sind jede Menge Glasscherben in Beton eingearbeitet.
Polly: Gregor, lass Sylvia langsam an dir heruntergleiten.
Othilie: Oh je, dass muss unbedingt verbunden werden. Ich werde sofort über das Autotelefon Petra herbeirufen, und ihr schildern was vorgefallen ist. Zum Glück haben wir ein Telefon im VW-Bully einbauen lassen. Man weiß ja bei uns nie, ob wir so etwas benötigen würden. Aber bis sie hier ist (Sie ist gegenwärtig in der Uni-Klinik München), wird es sicherlich eine Stunde dauern. Bis dahin werden wir den Verbandskasten aus dem Auto in Anspruch nehmen.
Sylvia: Ok, dass wäre prima. Aber ich will euch sagen, was ich auf der Schnelle gesehen habe. An der unteren Häuserfront sind bodenmäßig vergitterte Fenster angebracht. Das scheinen Kellerräume zu sein.
Polly: Das ist nicht unbedingt selten anzutreffen, da oftmals Einbrecher über die Kellerräume in das Haus eindringen. Deshalb will man da auf Nummer sicher gehen. Hast du sonst noch etwas erkennen können?
Sylvia: Nichts besonderes, außer dass alle Fenster geschlossen waren, und das bei diesen warmen Temperaturen.
Polly: Dann lass uns jetzt schnellsten deine Hand verbinden.
Othilie: Petra ist unterwegs. Ich habe sie, wen wundert es, in der Pathologie angetroffen. Wir werden sie hier in ca. einer Stunde abholen.
Polly: Um nochmal auf dieses Haus zurückzukommen, ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es eher wie ein Gefängnis als ein Heim für Kinder aussieht. Zumindest vermittelt das der äußere Eindruck.
Othilie: Nun lass uns nicht voreilig spekulieren. Verschaffen wir uns lieber einen eigene Eindruck im inneren des Heims. Dann lasst uns hineingehen.
Nach dem Drücken des Klingelknopfes, wurde ihnen wenig später die Türe geöffnet. Vor ihnen stand eine resolut aussehende ältere Dame in einer Nonnentracht.
Ich bin Schwester Eugenia, wie kann ich ihnen behilflich sein.
Othilie: Ich möchte mich erst einmal vorstellen. Ich bin Othilie Hoffmann und neben mir steht meine Schwester Polly Hoffmann. Das Geleit hinter mir sind die Pfadfinder der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg, kurz „dpsg“ genannt und die Pfadis (PSE) Schweizer Pfadfinderschaft Europa, Kantonalverband Luzern.
Schwester Eugenia: Wir haben leider keine Übernachtungsplätze frei. Wir sind ein Kinder-und Waisenheim, und kein Hotel.
Othilie: Ich glaube, dass sie mich missverstehen. Wir suchen hier keine Übernachtung, sondern ein Gespräch mit Schwester Oberin Mechthild Krause, der Leiterin dieses Hauses.
Schwester Eugenius: Da kann ja jeder kommen.
Othilie in einem harten Ton: Sehen sie mein Namensschild auf meiner Kluft-Bluse? Um ihnen das noch einmal zu verdeutlichen.
Mein Name ist Othilie Hoffmann, mit zwei „f“ und doppelt „n“ am Ende. Hinter mir, wie schon eingangs erwähnt meine Schwester Polly Hoffmann, ebenfalls mit zwei „f“ und doppeltem „n“ am Ende. Sie sprechen mit den Inhabern und Geschäftsführung der Hoffmann-Group, der größten Warenhauskette der Welt.
Schwester Eugenius: Gott ist mächtiger als sie.
Othilie sarkastisch: Dann rufen sie bitte in drei Teufels Namen ihren Herrgott telefonisch an. Haben sie die Nummer parat? Könnte auch in ihrem Telefonbuch stehen. Um es auf den Nenner zu bringen, entweder führen sie uns jetzt augenblicklich zu Schwester Oberin Mechthild Krause, oder ich werde dem Erzbischof von München Julius Kardinal Döpfner ein Telegramm zukommen lassen, in dem geschrieben steht, dass mir der Einlass in diesem Haus verwehrt wurde.
Info:
Julius August Kardinal Döpfner (* 26. August 1913 in Hausen bei Bad Kissingen; † 24. Juli 1976 in München) war Bischof von Würzburg und Berlin sowie Erzbischof von München und Freising und ab 1958 Kardinal der römisch-katholischen Kirche.
Erzbistum München und Freising
Bei dem Namen von Julius Kardinal Döpfner zuckte Schwester Eugenius deutlich zusammen, worauf man schließen konnte, dass sie mehr Respekt vor dem Erzbischof als vor Gott dem Herrn hatte. Kann man ja in etwa nachvollziehen, da ihre Gespräche mit Gott immer sehr einseitig geführt wurden.
Schwester Eugenius: Dann werde ich sie in drei Teufels Namen zu Schwester Oberin Mechthild Krause führen.
Othilie: Na geht doch, warum nicht gleich so.
Martina im Flüsterton zu Sylvia: Tante Othilie ist einfach klasse, sie wird mit jedem fertig. Sie hat sogar schon einmal den Politiker Franz-Josef S…..aus dem Haus geschmissen, da er das Gäste-WC nach einem Trinkgelage vollgekotzt hat. Da ist nie etwas nachgekommen. Ganz im Gegenteil, den beim nächsten großen Fest war er wieder dabei.
Schwester Eugenius: Hochehrwürdige Mutter, eine gewisse Familie Hoffmann in Pfadfinder-Uniformen, sowie deren zahlreicher Anhang möchte sie gerne sprechen.
Oberin Mechthild Krause: Dann führen sie die Herrschaften bitte hinein, und beschaffen sie genügend Sitzmöglichkeiten. Mit Verlaub, das sind keine Uniformen sondern Kluften. Wie oft muss ich ihnen das noch erzählen.
Kurze Zeit später:
Oberin Mechthild Krause: Herzlich willkommen Frau Hoffmann, schön sie einmal persönlich kennenlernen zu dürfen. Wie ich sehe, haben sie auch ihre große Tochter mitgebracht……..
Othilie: Wenn ich kurz bemerken darf Schwester Oberin, das ist nicht meine Tochter, sondern meine Schwester Polly Hoffmann.
Mechthild Krause: Ja natürlich, ja natürlich, verzeihen sie.
Othilie: Und hinter uns sitzen bzw. stehen die Abordnungen der „dgsg“ und die Pfadis der „PSG“ aus Luzern.
Mechthild Krause: Entzückend, ganz entzückend. Ja wir hatten gestern Abend telefoniert, und ich dabei erfahren durfte, dass wir Nutznießer, oder besser gesagt die Kinder hier im Heim, Nutznießer einer großen Spendenaktion in Höhe von 10.000 DM geworden sind. Das ehrt uns wirklich sehr. Der Herrgott soll wahrlich seine Hände zum Schutz über sie ausbreiten.
Othilie: Diese Hoffnung habe ich auch, obwohl die Wege des Herrn unergründlich sind.
Mechthild Krause: Ja der Brief Paulus an die Römer ist allgegenwärtig.
(Es folgte eine 20minütige langweilige Konversation über belanglose Dinge, bei denen einige Pfadfinder drohten im Stehen einzuschlafen. Dieses Geplänkel können wir uns sparen.
(Ihr hingegen habt es vor dem Bildschirm viel besser, da im Büro von Mechthild Krause immer noch nicht genügend Stühle herbeigezaubert worden sind).
Polly: Wäre es ihnen genehm Schwester Oberin, wenn sie uns mal vielleicht die Kinder, und auch die räumlichen Begebenheiten zeigen würden, damit wir uns eine Vorstellung darüber machen können, wo wir sie finanziell unter die Arme greifen können?
Oberin Fr. Krause. Nun ja, die Kinder sind sicherlich gerade beschäftigt. Sie wissen ja: Schule, Hausarbeit, Hausaufgaben, rund um alles um aus, um aus diesen teilweise schwer erziehbaren Kindern gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft zu machen. Dazu fühlen wir uns in diesem Hause verpflichtet. Natürlich unter dem Mantel einer christlichen Erziehung.
Othilie: Natürlich, natürlich.
Oberin Fr. Krause: Dann würde ich sagen, dass unsere Grundwerte mit denen unseres Herrn sicherlich auch die ihrigen sind. Folgen sie mir bitte. Die meisten Kinder haben jetzt Religionsunterricht. Daher werden sie sicherlich keine Personen auf den Gängen und in den Freizeiteinrichtungen vorfinden.
Polly: Das ist absolut nachvollziehbar.
Oberin: Ich sehe schon, dass sie bezüglich unserer Lehrmethoden auf dem gleichen Nenner sind. Und das alles im Sinne unseres Herrn.
Oberin: Dann werden wir mal erstmal die Schlafräume besichtigen. Sie sind sehr zweckmäßig eingerichtet, aber durchaus auf dem Stand der heutigen Wohnverhältnisse.
Oberin: Hier zum Beispiel eines der Schlafzimmer der Kinder:
Jedes Kind hat seinen eigenen Kleiderschrank. Darüber hinaus möchte ich ausdrücklich betonen, dass wir großen Wert auf Reinlichkeit und Ordnung legen. Jeden Morgen um 5 Uhr ist wecken. Anschließend erfolgt sofort die Körperreinigung. Um 5 Uhr 30 erfolgt das Betten machen. Wie sie sehen, ist die Bettwäsche immer genau im rechten Winkel zu dem Gestell der Betten ausgerichtet. Wie sagt man so schön: Ordnung ist das halbe Leben.
Polly: Acht Betten in einem Zimmer. Kommen da evtl. nicht Streitigkeiten auf?
Oberin: Keinesfalls, unsere Kinder sind rechtschaffen müde, wenn um 21 Uhr automatisch das Licht ausgeht. Wer dann noch nicht in Bett liegt, wird am anderen Tag eine gemeinnützige Tätigkeit vollbringen müssen, wie zum Beispiel diese Göre Gerlinde jetzt auf dem Flur. Natürlich nur unter der Obhut zweier Schwestern. Die Schwestern sind zwar streng, aber von außerordentlicher Güte.
Bild: Aus dem Film vom ZDF „und sie haben alle geschwiegen“ Wie es hinter den Mauern dieser Einrichtungen zuging, hat der SPIEGEL-Journalist Peter Wensierski aufgeschrieben. Sein Buch "Schläge im Namen des Herrn", erschienen 2006,
Schwester Kunigunde: Gerlinde geht das nicht etwas schneller, wir haben hier nicht ewig Zeit. Und unser Herrgott auch nicht. Gleich ist Religionsunterricht.
Gerlinde: Schwester Kunigunde, ich kann leider nicht schneller. Bitte tun sie mir nichts. Ich habe gestern Abend und heute Morgen noch nichts zu essen bekommen.
Schwester Kunigunde: Das ist doch absoluter Unsinn. Natürlich hast du etwas zu essen bekommen. Du lügst mal wieder wie gedruckt. Und dann noch vor der ehrenwerten Familie Hoffmann samt Gefolge. Das wird Konsequenzen haben. Das Mittagessen wird heute gestrichen, und du wirst deine Freizeit in deinem Zimmer verbringen.
Polly: Sachte, sachte Schwester Kunigunde. Ich würde vorschlagen, dass Martina und Sylvia mal mit dem Mädchen Gerlinde nach draußen gehen. Sylvia muss sich sowieso die Hand verbinden lassen, weil sie sich die Hand an der „Auto-Türe“ eingeklemmt hatte. Ich nehme an, dass sie damit einverstanden sind.
Schwester Kunigunde: Dann will ich mal ausnahmsweise „Gnade vor Recht“ ergehen lassen. Wir sind ja schließlich keine Unmenschen.
(Das war ein cleverer Schachzug von Polly, da sicherlich Petra schon am Auto auf Beatrice warten würde, und sich auch die Gelegenheit ergeben würde, Gerlinde ein wenig näher zu untersuchen. Diesen Wink mit dem Zaunpfahl wird ihre kluge Nichte Martina sicherlich verstanden haben, da hinter dem Rücken Schwester Kunigundes, ein deutliches Augenzwinkern zu erkennen war.
Oberin: Ich würde vorschlagen, dass wir nun gemeinsam dem Mittagsmahl frönen sollten, welches uns der Herr geschenkt hat. Ich hoffe natürlich, dass sie gemeinsam daran teilnehmen werden.
Othilie: Diese Einladung nehmen wir gerne an.
Oberin: Es gibt heute eine gehaltvolle und vitaminreiche Gemüsesuppe.
So geschah es dann auch.
Tina leise zu Othilie: Diese sogenannte vitaminreiche Gemüsesuppe besteht fast nur aus Fettaugen. Die Erbsen hat man wohl hinein geschossen.
Othilie ebenfalls leise: Du hast wahrhaftig Recht. Erstens kann man davon nicht satt werden, und zweitens ist sie wirklich nicht gehaltvoll.
Oberin: Da wir nicht gleichzeitig alle Kinder gleichzeitig beköstigen können, gehen wir nun zu der zweiten Kindergruppe, die etwas später die Mahlzeit einnehmen. Sie werden begeistert sein. Diese wohlerzogenen Mädchen sind unsere Goldstücke. Das werden sie gleich feststellen. Was halten sie davon, wenn wir gemeinsam auch an diesem Tisch speisen würden.
Othilie hätte am liebsten gesagt, dass dies nach dem ersten Fraß sicherlich angebracht wäre, unterließ dann aber diese Bemerkung.
Oberin: Frau Hoffmann: Was halten sie davon, wenn sie ein Tischgebet sprechen würden?
Für Othilie war es sofort klar, dass man ihr bezüglich religiöser Rituale auf dem Zahn fühlen wollte, aber so war sie garantiert nicht zu überwinden.
Othilie: Das ehrt mich ganz besonders. Selbstverständlich werde ich das sehr gerne machen.
Die leisen Anspielungen von Othilie in diesem Gebet bezüglich der Speisung der Kinder im ersten Speisesaal waren deutlich herauszuhören. Aber sie bezweifelte, dass diese frommen Wünsche bei der Heimleitung auf offene Ohren stießen. Und damit sollte sie auch eindeutig Recht behalten.
Ende Teil 380
Aber wie ging es nun weiter?
Was würde Petra bei Gerlinde feststellen?
Dies alles könnt ihr in Teil 381 lesen.
Monika
Geschrieben am 23.12.2020
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Feb 28, 2022 9:14 am
Mein Appell an Putin
Liebe Leser,
ich hoffe, dass euch die am Freitag von mir installierten zwei Teile der „Herrenjahre“ gefallen haben.
Über eine Reaktion würde ich mich sehr freuen.
Monika
Liebe Leser,
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi März 02, 2022 9:43 am
Liebe Leser,
die nächsten beiden Teile der Familiensaga, Teil 381 + 382,
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen wieder am nächsten Freitag, den 04.03.22 hier im Forum.
Dabei macht die Hoffmann-Group eine Entdeckung, die ihnen das Blut in den Adern frieren lässt. Sie finden skandalöse Vorkommnisse in dem Waisenheim vor, welche dann zu lebensgefährlichen und dramatischen Situationen führen wird, die keiner vorausahnen konnte.
Monika
die nächsten beiden Teile der Familiensaga, Teil 381 + 382,
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen wieder am nächsten Freitag, den 04.03.22 hier im Forum.
Dabei macht die Hoffmann-Group eine Entdeckung, die ihnen das Blut in den Adern frieren lässt. Sie finden skandalöse Vorkommnisse in dem Waisenheim vor, welche dann zu lebensgefährlichen und dramatischen Situationen führen wird, die keiner vorausahnen konnte.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do März 03, 2022 10:21 am
Liebe Leser,
aufgewühlt durch den Missbrauch der Kinder durch sexuelle Gewalt und Misshandlungen in den Kirchen, fühlte ich mich dazu bewogen, einmal eine fiktive Begebenheit, aber durchaus recht vorstellbares Ereignisse in meiner Familiensage „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ niederzuschreiben.
Auch die aktuellen Geschehnisse um Kardinal Woelki (Köln), trugen mit dazu bei, dies einmal zur Sprache zu bringen.
Zum Glück musste ich das damals als heranwachsender im CVJM nicht miterleben.
Missbrauch durch Nonnen und Priester? Ehemalige Heimkinder klagen an | Die Story | Kontrovers | BR24
+++ Triggerwarnung +++ In diesem Video geht es um körperliche und sexuelle Gewalt an Kindern. Frauen und Männer berichten offen vor der Kamera, was ihnen in den 60er und 70er Jahren als Kinder in Heimen angetan wurde.
Immer wieder kam es nach den Schilderungen der ehemaligen Heimkinder zu brutalen sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen durch Priester und Nonnen - unter den Folgen leiden die Opfer bis heute. Jahrzehntelang schwiegen die Betroffenen - aus Angst, aus Scham aber auch aus der Sorge heraus, dass ihnen keiner Glauben schenkt.
Nun brechen mehrere ehemalige Heimkinder ihr Schweigen. Und die Vorwürfe, die sie erheben, sind weitreichend: So spielten wohl Nonnen in Sachen Missbrauch eine größere Rolle als bisher bekannt: Betroffene berichten von sexuellen Übergriffen durch Schwestern.
Außerdem wird Nonnen vorgeworfen, dass sie nicht nur weggeschaut hätten, wenn Kirchenmänner sich an den Heimkindern vergingen, sondern sie hätten die Kinder sogar den Tätern zugeführt. Und es steht auch der Vorwurf des rituellen sexuellen Missbrauchs im Raum.
Eine neue Dimension des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche zeichnet sich ab. Als Kind ist Robert Waldheim durch die Hölle gegangen, sagt er. Der Mann heißt eigentlich anders, sein Name wurde zu seinem Schutz geändert. Einst führte er erfolgreich eine Autowerkstatt mit über 60 Mitarbeitern. Bis vor ein paar Jahren seine Erinnerungen zurückkamen. Die Erinnerungen an seine Zeit in der Villa Maffei in Feldafing, einem Kinderheim in Trägerschaft des Paritätischen Wohlfahrtverbandes. Er äußert schwere Vorwürfe gegen Heimpersonal und Geistliche:
"Also die beiden Heimleiterinnen waren die schlimmsten. Die haben uns manchmal wöchentlich in den Keller gesperrt.
Damit wir auch verfügbar sind für andere Leute, die uns sexuell an die Wäsche gegangen sind. Dazu hat auch der Dorfpfarrer gehört." Er sei an verschiedene Orte und an verschiedene Personen verteilt worden. Immer wieder sei er missbraucht und vergewaltigt worden. So zum Beispiel nach der Einweihung der Heilig-Kreuz-Kirche in Feldafing 1965, als er und weitere Kinder Pfarrern rund um den Starnberger See mitgegeben worden seien.
Gemeinsam mit zwei Leidensgenossen und seinem Therapeuten Jörg Jaegers ist Robert Waldheim nun nach Feldafing zurückgekehrt, um noch einmal die alte Kirche im Ortskern zu betreten. Es sei "die Hölle" gewesen, ruft er, als er die Kirche betritt. Vor allem an die Sakristei hat Robert Waldheim schlimme Erinnerungen.
Vielfach sei er dort missbraucht worden, mehrere Personen seien beteiligt gewesen. Als Haupttäter benennt er den Gemeindepfarrer. Das Bistum Augsburg hat den Fall von Robert Waldheim geprüft und ihm Geldzahlungen in "Anerkennung des Leids" zukommen lassen. Der zuständige Träger des damaligen Heims, der Paritätische Wohlfahrtsverband Bayern, will im Herbst eine wissenschaftliche Aufarbeitungskommission einsetzen.
"Wir halten die Berichte für glaubwürdig, und haben uns sofort entschieden, einen Aufarbeitungsprozess auf den Weg zu bringen." sagt Margit Berndl vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Bayern. Reporter des BR-Politikmagazins Kontrovers haben mit mehreren ehemaligen Heimkindern gesprochen, denen Ähnliches widerfahren ist. Sie erzählen, sie wurden in ihren Heimen oft schwer misshandelt und sexuell missbraucht. Die mutmaßlichen Täter, oft Nonnen und Priester, sind in den meisten Fällen verstorben, die Taten sind fast immer verjährt. Autoren: Sebastian Kemnitzer, Gabriele Knetsch Der BR wird das Thema weiterbeobachten.
Betroffene können sich unter kontrovers@br.de an die Redaktion wenden.
Monika
aufgewühlt durch den Missbrauch der Kinder durch sexuelle Gewalt und Misshandlungen in den Kirchen, fühlte ich mich dazu bewogen, einmal eine fiktive Begebenheit, aber durchaus recht vorstellbares Ereignisse in meiner Familiensage „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ niederzuschreiben.
Auch die aktuellen Geschehnisse um Kardinal Woelki (Köln), trugen mit dazu bei, dies einmal zur Sprache zu bringen.
Zum Glück musste ich das damals als heranwachsender im CVJM nicht miterleben.
Missbrauch durch Nonnen und Priester? Ehemalige Heimkinder klagen an | Die Story | Kontrovers | BR24
+++ Triggerwarnung +++ In diesem Video geht es um körperliche und sexuelle Gewalt an Kindern. Frauen und Männer berichten offen vor der Kamera, was ihnen in den 60er und 70er Jahren als Kinder in Heimen angetan wurde.
Immer wieder kam es nach den Schilderungen der ehemaligen Heimkinder zu brutalen sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen durch Priester und Nonnen - unter den Folgen leiden die Opfer bis heute. Jahrzehntelang schwiegen die Betroffenen - aus Angst, aus Scham aber auch aus der Sorge heraus, dass ihnen keiner Glauben schenkt.
Nun brechen mehrere ehemalige Heimkinder ihr Schweigen. Und die Vorwürfe, die sie erheben, sind weitreichend: So spielten wohl Nonnen in Sachen Missbrauch eine größere Rolle als bisher bekannt: Betroffene berichten von sexuellen Übergriffen durch Schwestern.
Außerdem wird Nonnen vorgeworfen, dass sie nicht nur weggeschaut hätten, wenn Kirchenmänner sich an den Heimkindern vergingen, sondern sie hätten die Kinder sogar den Tätern zugeführt. Und es steht auch der Vorwurf des rituellen sexuellen Missbrauchs im Raum.
Eine neue Dimension des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche zeichnet sich ab. Als Kind ist Robert Waldheim durch die Hölle gegangen, sagt er. Der Mann heißt eigentlich anders, sein Name wurde zu seinem Schutz geändert. Einst führte er erfolgreich eine Autowerkstatt mit über 60 Mitarbeitern. Bis vor ein paar Jahren seine Erinnerungen zurückkamen. Die Erinnerungen an seine Zeit in der Villa Maffei in Feldafing, einem Kinderheim in Trägerschaft des Paritätischen Wohlfahrtverbandes. Er äußert schwere Vorwürfe gegen Heimpersonal und Geistliche:
"Also die beiden Heimleiterinnen waren die schlimmsten. Die haben uns manchmal wöchentlich in den Keller gesperrt.
Damit wir auch verfügbar sind für andere Leute, die uns sexuell an die Wäsche gegangen sind. Dazu hat auch der Dorfpfarrer gehört." Er sei an verschiedene Orte und an verschiedene Personen verteilt worden. Immer wieder sei er missbraucht und vergewaltigt worden. So zum Beispiel nach der Einweihung der Heilig-Kreuz-Kirche in Feldafing 1965, als er und weitere Kinder Pfarrern rund um den Starnberger See mitgegeben worden seien.
Gemeinsam mit zwei Leidensgenossen und seinem Therapeuten Jörg Jaegers ist Robert Waldheim nun nach Feldafing zurückgekehrt, um noch einmal die alte Kirche im Ortskern zu betreten. Es sei "die Hölle" gewesen, ruft er, als er die Kirche betritt. Vor allem an die Sakristei hat Robert Waldheim schlimme Erinnerungen.
Vielfach sei er dort missbraucht worden, mehrere Personen seien beteiligt gewesen. Als Haupttäter benennt er den Gemeindepfarrer. Das Bistum Augsburg hat den Fall von Robert Waldheim geprüft und ihm Geldzahlungen in "Anerkennung des Leids" zukommen lassen. Der zuständige Träger des damaligen Heims, der Paritätische Wohlfahrtsverband Bayern, will im Herbst eine wissenschaftliche Aufarbeitungskommission einsetzen.
"Wir halten die Berichte für glaubwürdig, und haben uns sofort entschieden, einen Aufarbeitungsprozess auf den Weg zu bringen." sagt Margit Berndl vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Bayern. Reporter des BR-Politikmagazins Kontrovers haben mit mehreren ehemaligen Heimkindern gesprochen, denen Ähnliches widerfahren ist. Sie erzählen, sie wurden in ihren Heimen oft schwer misshandelt und sexuell missbraucht. Die mutmaßlichen Täter, oft Nonnen und Priester, sind in den meisten Fällen verstorben, die Taten sind fast immer verjährt. Autoren: Sebastian Kemnitzer, Gabriele Knetsch Der BR wird das Thema weiterbeobachten.
Betroffene können sich unter kontrovers@br.de an die Redaktion wenden.
Monika
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do März 03, 2022 7:55 pm
Es ist ja schon schlimm wenn gewalt gegen erwachsene menschen "ausgelebt" wird aber wer das mit kindern macht ist für mich in einer grauzone zwischen mensch und monster aber auf jedenfall sind solche leute feige durch und durch.
Wer das aber noch im talar oder im ordensgewand macht ist für mich schlicht menschlich gesehen der letzte dreck.
Ich hatte in meinem kindergarten ordensfrauen und sie waren schon fast zu nachsichtig mit uns es gibt also auch solche.
Was ich als gläubiger mensch gar nicht verstehen kann ist gerade wenn man sich in einem orden ganz der nächstenliebe und dem glauben widmet wie es dann soweit kommen kann.
Auf jedenfall zerstört man kinderseelen und was dann schreckliches daraus werden kann sah man zum beispiel an Jürgen Bartsch
Die jahrelange demütigung machte aus ihm seelisch ein wrack mit den schrecklichsten folgen.
Die alermeisten missbrauchten kinder können später dann irgendwie damit leben ohne selber zu tätern zu werden aber wir wissen wer im kindesalter gewalt erdulden muss neigt auch später eher zur gewalt.
Eine durchaus konsequente aber liebevolle erziehung ist das beste was man einem kind mitgeben kann.
Natürlich gibt es auch kinder und jugendliche die zur gewalt neigen das ist nun mal so.
Denn auch die allermeisten mörder haben bei genauem hinsehen eine gewaltkarriere die eben nich mehr als kinderspiel oder jugendliche dummheit abgetan werden kann.
So war es auch bei Jürgen Bartsch.
Eine interessante doku ist auch die hier.
Es sollte also auch im interesse der bevölkerung sein das man gerade bei heimen ruhig mal ein wenig nachfragt und kontrolliert.
Aber nicht irgendwie intern sondern unangemeldet von staates wegen.
Wer das aber noch im talar oder im ordensgewand macht ist für mich schlicht menschlich gesehen der letzte dreck.
Ich hatte in meinem kindergarten ordensfrauen und sie waren schon fast zu nachsichtig mit uns es gibt also auch solche.
Was ich als gläubiger mensch gar nicht verstehen kann ist gerade wenn man sich in einem orden ganz der nächstenliebe und dem glauben widmet wie es dann soweit kommen kann.
Auf jedenfall zerstört man kinderseelen und was dann schreckliches daraus werden kann sah man zum beispiel an Jürgen Bartsch
Die jahrelange demütigung machte aus ihm seelisch ein wrack mit den schrecklichsten folgen.
Die alermeisten missbrauchten kinder können später dann irgendwie damit leben ohne selber zu tätern zu werden aber wir wissen wer im kindesalter gewalt erdulden muss neigt auch später eher zur gewalt.
Eine durchaus konsequente aber liebevolle erziehung ist das beste was man einem kind mitgeben kann.
Natürlich gibt es auch kinder und jugendliche die zur gewalt neigen das ist nun mal so.
Denn auch die allermeisten mörder haben bei genauem hinsehen eine gewaltkarriere die eben nich mehr als kinderspiel oder jugendliche dummheit abgetan werden kann.
So war es auch bei Jürgen Bartsch.
Eine interessante doku ist auch die hier.
Es sollte also auch im interesse der bevölkerung sein das man gerade bei heimen ruhig mal ein wenig nachfragt und kontrolliert.
Aber nicht irgendwie intern sondern unangemeldet von staates wegen.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do März 03, 2022 9:06 pm
Hi Polly,
einen wirklich sehr nachdenkenswerten Kommentar von dir.
Auch ich kenne die Geschichte von Jürgen Bartsch. Da war ich noch ein Kind, aber ich erinnere mich noch sehr gut daran.
Gravierend auch die Geschehnisse unter dem Zeichen des Kreuzes Jesu Christis.
Auch ich als Christ bin für eine schonungslose Aufklärung der Geschehnisse, die mimmer noch aktuell sind.
Kardinal Woelki vom Erzbistum Köln hat jahrelang geschwiegen und etliche Grausamkeiten unter dem Teppich kehren wollen.
Da habe ich solch einen "dicken Hals", wenn ich das mal so umgangssprachlich sagen darf.
Da werden die Kinder/Waisenkinder geschändet, gequält und misshandelt, und die verantwortlichen Würenträger wollen von alledem nichts gewusst haben.
Als ich vor über einem Jahr mit der Niederschrift der Teile in den "Lehrjahren" angefangen habe, habe ich natürlich auch recherchiert.
Und mit dem was ich niedergeschrieben habe, kommt der Wahrheit, bis auf einige Passagen, sehr nahe.
Irgendwie fühlte ich mich verpflichtet etwas darüber zu schreiben. Es ist sogar sehr ausführlich geworden.
Ich denke mal, dass du die nächsten Teile auch lesen wirst (Morgen z.B.: Teil 381 + 382, und danach geht es noch weiter).
Wie beide haben von einer christlichen Erziehung eine ganz andere Vorstellung, als das was unter dem Kreuz geschehen ist.
Eines ist klar, schweigen dürfen wir nicht. Denn dann machen wir uns mitschuldig. Genau das hat u.a. Kardinal Woelki getan.
Syl
Deine Moni
einen wirklich sehr nachdenkenswerten Kommentar von dir.
Auch ich kenne die Geschichte von Jürgen Bartsch. Da war ich noch ein Kind, aber ich erinnere mich noch sehr gut daran.
Gravierend auch die Geschehnisse unter dem Zeichen des Kreuzes Jesu Christis.
Auch ich als Christ bin für eine schonungslose Aufklärung der Geschehnisse, die mimmer noch aktuell sind.
Kardinal Woelki vom Erzbistum Köln hat jahrelang geschwiegen und etliche Grausamkeiten unter dem Teppich kehren wollen.
Da habe ich solch einen "dicken Hals", wenn ich das mal so umgangssprachlich sagen darf.
Da werden die Kinder/Waisenkinder geschändet, gequält und misshandelt, und die verantwortlichen Würenträger wollen von alledem nichts gewusst haben.
Als ich vor über einem Jahr mit der Niederschrift der Teile in den "Lehrjahren" angefangen habe, habe ich natürlich auch recherchiert.
Und mit dem was ich niedergeschrieben habe, kommt der Wahrheit, bis auf einige Passagen, sehr nahe.
Irgendwie fühlte ich mich verpflichtet etwas darüber zu schreiben. Es ist sogar sehr ausführlich geworden.
Ich denke mal, dass du die nächsten Teile auch lesen wirst (Morgen z.B.: Teil 381 + 382, und danach geht es noch weiter).
Wie beide haben von einer christlichen Erziehung eine ganz andere Vorstellung, als das was unter dem Kreuz geschehen ist.
Eines ist klar, schweigen dürfen wir nicht. Denn dann machen wir uns mitschuldig. Genau das hat u.a. Kardinal Woelki getan.
Syl
Deine Moni
- Monika56
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Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr März 04, 2022 9:17 am
"Jetzt sind wir alle Ukrainer"
Liebe Leser,
dann fange ich mal mit dem Kopieren der Teile 381 + 382 an.
Bis gleich
Monika
Liebe Leser,
dann fange ich mal mit dem Kopieren der Teile 381 + 382 an.
Bis gleich
Monika
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr März 04, 2022 10:06 am
"Jetzt sind wir alle Ukrainer"
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre[/b]
Teil: 381
Kapitel: 473
Dienstag, den 22.06.1965
Besuch des Kinder-Waisenheims
in Wolfratshausen
(2)
Verabredungsgemäß begaben sich also Sylvia, Martina und Gerlinde zu dem Fahrzeug von Petra, wo die genannte Person seit kurzer Zeit auf sie wartete.
Martina schilderte in kurzen Sätzen die bisherigen Geschehnisse des heutigen Tages, wobei sie natürlich auch Gerlinde erst einmal vorstellte.
Petra: Ich stelle fest, dass es bei uns nicht langweilig wird. Du wirst gestatten Gerlinde, dass ich mir erst einmal verletzte Hand von Sylvia anschaue.
Gerlinde: Natürlich Fräulein Petra.
Petra: Sylvia ich muss sagen, dass ich die Möglichkeit nicht ausschließe, dass sich eventuelle Glassplitter noch in deiner Hand befinden. Das du überhaupt bisher ohne Schmerzensbekundungen, wie Martina sagte, eine respektable Zeit seit deinem Unfall verbracht hast, ist schon meine Bewunderung wert. Nichts desto trotz sollten wir deine Wunde behandeln. Im Moment sehe ich nur Blut, welches schon deutlich durch den dicken Verband zu sehen ist. Daher sehe ich mich eindeutig dazu gezwungen, dich auf dem schnellsten Weg auf „Gut Bavaria“ zu bringen. Wie haben dort eine relativ große und hervorragend ausgestattete Krankenabteilung in der wir dir garantiert helfen können. Sie braucht kleinen Vergleich zu offiziellen staatlichen und kirchlichen Krankenhäusern zu scheuen.
Sylvia: Nun ja, wenn dem absolut sein muss, muss ich mich wohl fügen.
Petra: So ist es. Alles was dort geschieht, wird garantiert zu deinen Gunsten sein.
Martina: Ich würde darum bitten, dass wir auch Gerlinde mitnehmen.
Petra: Kein Problem, ich werde von „Gut Bavaria“ telefonisch das Waisenheim benachrichtigen, dass wir vier uns dort aufhalten, und sie sich keine Sorgen zu machen brauchen.
Martina: Als Begründung könntest du doch eine leichte Darminfektion angeben, die es Gerlinde im Moment nicht erlaubt aus Gründen der Hygiene im Heim zu bleiben.
(Petra merkte natürlich sofort, dass anhand der Äußerungen Martina etwas „im Busch“ war).
Petra: Martina, keine Angst, das werde ich schon regeln.
Wenige Minuten später trafen die vier Personen auf Gut Bavaria“ ein. Martina setzte sich zusammen mit Gerlinde auf Anweisung Petras in das private Zimmer ihrer großen Schwester.
Martina: Darf ich dir etwas zu trinken anbieten. Petras Kühlschrank ist immer gut gefüllt.
Gerlinde: Gerne, wenn du vielleicht eine Coca-Cola da hast. Das habe ich schon lange nicht mehr getrunken.
Martina: Das dürfte kein Probleme dein.
Sie öffnete die erste Kühlschranktüre, starrte sekundenlang entsetzt auf die darin enthaltenen Dinge, schmiss die Kühlschranktüre zu, drehte sich um, und lehnte gegen dieselbe.
Ufffffff.
Gerlinde: Keine Coca-Cola drin?
Martina: Vielleicht waren da früher mal Cola-Flaschen drin. Im Moment jedenfalls sind es menschliche Exponate aus der Pathologie der Uni-Klinik.
Petra: In der anderen Ecke steht noch ein Kühlschrank.
Martina: Um auf Nummer sicher zu gehen, hole ich lieber einige Flaschen aus meinem Zimmer. Da weiß ich ganz genau, was dort drin ist. Ich bin gleich wieder da.
Kühlschrank, der. Praktische Erfindung, deren Clou es ist, Wärme an die Umgebung abzugeben. Mitgeliefertes Kabel in die Steckdose gesteckt, liefert er bei relativ moderatem Stromverbrauch relativ moderate Wärmeabstrahlung über die Wärmerippen an der Rückseite. Ein mittelgroßer Raum (15 qm) ließe sich im Winter problemlos mit lediglich 20 bis 25 Kühlschränken muckelig warm halten.
Info
Vorsicht: Beim Öffnen der Vorderseite des Kühlschranks wird die wärmende Wirkung im Raum durch die im Inneren des Gerätes festgehaltene Kaltluft nahezu neutralisiert.
Der Kühlschrank kann außerdem als Revolution der humanen Ruhezeiten (Biorhythmus) gesehen werden. Früher hat der Mensch nachts geschlafen, weil er nachts eh keine Nahrung finden konnte, aber moderne Kühlschränke haben Beleuchtung, die eine kleine Gurke beim Öffnen einschaltet! Es ist jedoch umstritten, ob die Gurke das Licht beim Schließen der Tür wieder ausschaltet.
Nun aber zu dem Behandlungstrakt der Krankenstation auf „Gut Bavaria“.
Petra zu Sylvia: Lege dich einmal ganz entspannt auf den OP-Tisch. Ich weiß, dass dieses leicht daher gesagt ist, und du wärst die Erste die das locker sieht. Aber ich kann dir sagen, dass du bist auf die „Vereisung“, also Betäubung deiner Hand durch zwei Spritzen nichts spüren wirst. Jegliche „Kundschaft“ von mir konnte das im nachherein bestätigen.
Gleich wird mir übrigens noch meine Mutter Ingrid, attestieren. Tante Polly ist ja durch den Besuch des Waisenheims abwesend. Meine Mutter hat übrigens eine Ausbildung zur Krankenschwester absolviert, und hat dort in diesem Beruf einige Jahre auf der Kinderstation in einem Krankenhaus verbracht. Daher wohl meine Ambitionen auf diesem Gebiet. Auch Tante Polly wäre garantiert eine gute Medizinerin geworden, wenn sie nicht Wirtschaftswissenschaft studiert hätte. Das ihr ihr ganzes Hobby, eben weil die Mode in ihren Augen so faszinierend ist. Und wenn man sich die vergangenen Jahrzehnte in der Modeindustrie so anschaut, dann kann man das durchaus nachvollziehen. Ihre Reisen in der ganzen Welt in Rom, Mailand, Paris, New York, also die Modezentren in der ganzen Welt mit den vielen Sternchen und Stars, haben aus ihr eine allseits geschätzte Fachkraft gemacht. Und mit Mary Quant verbindet sie eine große Freundschaft.
Sylvia: Auuuuaaaa.
Petra: Jetzt habe ich dir einiges erzählt, so dass du überhaupt nicht mitbekommen hast, dass ich dir schon die erste Spritze mit dem Narkotikum verabreicht habe. Und wenn dieses Narkotikum ihre Wirkung zeigt, werde ich dir die zweite Spritze geben, die du dann kaum noch spürst. Und bis dahin kann ich dir einiges von mir bzw. aus der Medizin erzählen, wenn du Interesse daran hast.
Sylvia: Sehr gerne Petra.
Petra: Folgendes musst du wissen, wenn jemand so wie ich zum Beispiel Medizin studieren will:
Menschenleben retten und Krankheiten heilen – Arzt /Ärztin ist für viele Menschen ein Traumberuf. Doch der Weg dorthin ist nicht gerade einfach. Das Medizinstudium gilt als besonders anspruchsvoll und lernintensiv.
Medizin studieren passt zu dir, wenn:
• du keine Angst vor einem langen und lernintensiven Studium hast.
• dir naturwissenschaftliche Fächer liegen.
• du verantwortungsbewusst und belastbar bist.
• dir die Gesundheit anderer am Herzen liegt.
Übrigens werde ich dir deine Wunde erst säubern, wenn die entsprechende zu behandelnde Region schmerzfrei ist. Das macht es für uns beide viel einfacher.
Wo war ich stehen geblieben? Ach ja bei dem Studium.
Welche Inhalte warten auf einen Medizinstudenten?
Ein großer Schwerpunkt des Medizinstudiums sind naturwissenschaftliche Fächer. Auf dem Stundenplan stehen:
Chemie, Physik, Biologie, Biochemie und Anatomie.
Es geht darum, den menschlichen Körper und die Prozesse darin ganz genau kennenzulernen und zu verstehen.
Des Weiteren besteht das Medizinstudium natürlich auch aus Fachwissen für die verschiedenen Fachbereiche. Denn in welche Richtung du als Arzt/Ärztin später gehen möchtest, kannst du selbst entscheiden. Im Studium werden dir Grundlagen für ganz verschiedenen Fachrichtungen vermittelt, zum Beispiel:
Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Humangenetik, Neurologie, Orthopädie, Rechtsmedizin.
Sylvia: Petra?
Petra: Ja Sylvia.
Sylvia: Ich werde auf einmal ein wenig müde.
Petra: Ich habe dir unbemerkt ein Beruhigungsmittel gespritzt, nachdem ich gemerkt habe, dass dein Herz vor Aufregung Purzelbäume schlägt. Die Aufregung ist aber ganz normal, weil man nicht allzu oft in seinem Leben, mit so einer jetzigen Situation konfrontiert wird. Zumindest nicht in deinem Alter.
Wie alt bist du überhaupt Sylvia?
Sylvia: Ich bin 16 Jahre alt. Und ich bin tatsächlich das erste Mal in einem Operationssaal, wenn man von meiner Geburt absieht. Aber was mir jetzt schon sehr angenehm auffällt, ist deine sehr beruhigende Art, mit der du mit mir sprichst. Ich fühle mich, wenn ich so sagen darf, vollkommen sicher unter deinen Händen.
Petra: Das freut mich sehr Sylvia. Du machst das übrigens auch sehr gut. Die zweite Spritze habe ich dir übrigens auch schon in deine Hand verabreichst.
Sylvia: Mein Gott, jetzt habe ich schon gar nichts mehr verspürt.
Petra: Das weiß ich, und nachher bei der eigentlichen OP an deiner Hand wirst du auch nichts verspüren.
Sylvia: Super. Kannst du mir vielleicht noch ein wenig mehr über dein Studium an der Uni-Klinik in München erzählen. Du hast mich neugierig gemacht. In zwei Jahren stehe ich selbst vor meiner Maturitätsprüfung. In Deutschland heißt das ja Abitur.
Petra: Gerne, wir beide haben alle Zeit der Welt.
Das Medizinstudium lässt sich in drei große Bereiche einteilen:
Punkt 1: Der vorklinische Studienabschnitt.
Punkt 2: Der klinische Studienabschnitt.
Punkt 3: Das praktische Jahr.
Außerdem steht am Ende des Studiums eine medizinische Doktorarbeit.
Die Vorklinik
Der vorklinische Studienabschnitt erstreckt sich über die ersten vier Semester. Hier lernst du zunächst medizinische und naturwissenschaftliche Grundlagen. Fächer wie Biologie, Anatomie aber auch medizinische Psychologie stehen auf deinem Stundenplan. Zudem gibt es in diesem Teil des Studiums auch einige praktische Abschnitte: Du musst eine Erste-Hilfe-Ausbildung absolvieren und ein dreimonatiges Pflegepraktikum. Am Ende des vierten Semesters steht dann deine erste Zwischenprüfung: das Physikum. Hier werden die Inhalte der ersten vier Semester abgefragt.
Die Klinik
Der klinische Studienabschnitt umfasst das fünfte bis zehnte Semester. In diesem Teil des Studiums werden die Kenntnisse in den bisherigen Fächern vertieft und es wird gezielt über Krankheiten und Heilmethoden gesprochen. Fächer sind zum Beispiel Immunologie und klinische Chemie. Auch zu diesem Studienabschnitt gehört ein Praktikum, die sogenannte Famulatur. Diese ist vier Monate lang und kann in Kliniken und Arztpraxen absolviert werden. Am Ende der Klinik steht der zweite Teil der ärztlichen Prüfung.
Das praktische Jahr
Am Ende des Medizinstudiums musst du ein praktisches Jahr absolvieren. Hier geht es darum, das Gelernte auch in der Praxis anzuwenden. Das Jahr ist aufgeteilt in drei Abschnitte: Innere Medizin, Chirurgie und ein Wahlbereich. Es kann zum Beispiel in Lehrkrankenhäusern und Arztpraxen absolviert werden. Vom Blut abnehmen bis zu eigenen Patientenbehandlungen ist dabei alles möglich. Auch am Ende des praktischen Jahres gibt es eine Prüfung, den dritten Abschnitt der ärztlichen Prüfung. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 40 Universitäten, die ein Medizinstudium anbieten. Vier davon sind in privater Hand, die anderen Hochschulen sind staatlich. Sie befinden sich zum Beispiel in Bochum, Aachen, Göttingen oder München. Für mich ist der Ort München natürlich ideal, da ich dort jeden Tag bequem hinfahren und auch wieder zurückfahren kann. Ich bin also ein Heimschläfer. Eine Studentenbude brauche ich nicht.
Ich denke mal, dass wir jetzt in aller Ruhe loslegen sollten. Ich werde jetzt erst einmal deine Hand behutsam säubern und sie dann anschließend röntgen. Mutter Ingrid ist auch schon eingetroffen.
Sylvia: Guten Tag Frau Hoffmann.
Ingrid: Guten Tag Sylvia. Leider ist der Tag nicht ganz so erfreulich abgelaufen, wie es eigentlich von dir vorgesehen war, aber das werden wir mit Sicherheit gleich ändern.
Petra: Bitte deine Hand ganz locker lassen und nicht bewegen. Die Innenfläche bitte nach oben.
Schon geschehen. In kurzer Zeit haben wir gleich schon das Röntgenergebnis. Einfach sehr praktisch dieser fahrbare Röntgenapparat.
Mutter Ingrid leise: Petra folgendes, Martina hat mich gerade darüber informiert, dass du dir nach der Behandlung von Sylvia auch einmal Gerlinde ansehen solltest.
Und es kommt noch dicker. Auch Polly hat mich vor 3 Minuten angerufen. Auch sie berichtet mir von unhaltbaren Zuständen in dem Kinder-und Waisenheim von Wolfratshausen. Othilie ist außer sich vor Zorn, wie alle anderen auch.
Petra: Mein Gott, das ist ja furchtbar.
Was aber ist dort geschehen?
Kapitel: 474
Ich bin zuletzt bei der Einnahme des Mittagessens im Kinder-und Waisenheim von Wolfratshausen stehen geblieben.
Ihr erinnert euch sicherlich an Teil: 380
Polly leise zu Othilie: Ich habe den Eindruck, dass einigen Nonnen der kurze Kilt von Gregor unangenehm aufstößt. Ich hörte wie eine Ordensschwester soeben zu einer anderen Ordensschwester wortwörtlich sagte: Das ist eine Unverschämtheit, wie der Junge hier erscheint. Nicht nur das er sich in einem Rock hier blicken lässt, sondern auch die Tatsache, dass er so kurz ist, das wenn er sich bückt, seine Unterhose zu sehen ist. Das ist ein Affront gegen jegliche sittlichen Moralvorstellungen unseres Hauses.
Othilie: Sie scheinen hier sowieso hinter dem Mond zu leben. Das ist absolut scheinheilig. Ich habe auch beobachtet, wie die männlichen angestellten Personen, dich mit ihren Blicken fast ausziehen. Dein Minirock trägt auch noch dazu bei. Und andererseits trinken sie massenhaft ihr selbst gebrautes Bier. Und dieses wird garantiert etliche Umdrehungen (Promille)haben.
Polly: Ich mach mir nichts daraus, wenn sie mich gierig anstarren. Wichtiger ist mir Gregor, der sich nicht wehren kann. Gesundheitlich im Moment sowieso nicht. Vorhin war der Träger seines Büstenhalters unter dem Kluft-Hemd zu sehen. Er müsste den Knoten seines Halstuches mehr nach oben schieben, dann würde das nicht so auffallen. Diese abfälligen Blicke hättest du mal sehen sollen. Einerseits der kurze Kilt, und dann die Träger vom BH sowie die Wölbung unter seinem Kluft-Hemd, die deutlich zu sehen ist. Jetzt leidet der Junge also doppelt. Beatrice hat das auch schon gemerkt, und die Hand von Gregor in die ihrige genommen.
Also wenn wir hier solche Unstimmigkeiten feststellen, habe ich kein Interesse daran, den Leuten hier den Scheck über 10.000 DM zu überreichen. Aber ich bin ja neugierig darauf, was wir hier evtl. noch erleben werden, bevor wir eine endgültige Entscheidung treffen.
Othilie: Gut, dann bleiben wir erst einmal hier, und verfolgen aufmerksam die weiteren Begebenheiten.
Beatrice: Ich werde dir den Knoten von deinem Halstuch etwas höher machen. Die Träger von deinem BH sind deutlich zu sehen.
Gregor: Oh je, und ich habe mich schon gewundert, warum mich so viele hier anstarren. Ich habe mir schon gedacht, dass das durch meinen Mini-Skirt-Kilt hervorgerufen wird. Aber das der BH sichtbar wird, ist ja noch furchtbarer.
Beatrice: Nur die Träger vom BH sind sichtbar, aber das reicht aus um ein Entsetzen bei vielen Personen hier hervorzurufen. Wenn du dreimal chemisch gereinigt wärst, du weiß was das bedeutet, also besonders cool wärst, würde ich dir die Träger hier vor allen Personen am Tisch etwas strammer einstellen.
Tina, die das Gespräch mitbekommen hatte, fing an zu kichern (lachen): Das wäre der absolute Hammer. Ich setze mich neben dir, und Beatrice auf die andere Seite. Und wenn wir das machen, wärst du der absolute Held auf „Gut Bavaria“, was du aber eigentlich sowieso schon bist. Willst du das Spielchen mitmachen?
Gregor: Na gut, dann fangt mal an. Hoffentlich bekomme ich keinen zu roten Kopf.
Tina mit deutlich vernehmbarer Stimme: Mensch Gregor, laufend rutschen dir die Träger des BHs von deiner Schulter herunter. Und dein Kluft-Hemd ist auch zu weit offen. Man kann ja schon fast deine Möpse sehen.
Othilie und Polly bekamen ihren Mund vor Staunen nicht mehr zu.
Polly: Keine Bange Othilie, das machen die drei doch absichtlich. Hast du Riechsalz da, wenn die ersten Ordensfrauen in Ohnmacht fallen?
Othilie: Das nicht, aber ich bewundere Gregor, der dieses Spielchen mitmacht.
Polly: Nun ja, er steht ja unter unserem Schutz. Mal schauen wie das weitergeht.
Othilie: Jetzt öffnen die beiden Mädels die gesamte Knopfleiste von seinem Kluft-Hemd. Da brat mir doch einer einen Storch. Das hat die Welt noch nicht gesehen. Kneif mich mal bitte, ob ich das evtl. nicht träume.
Miss Monika: Dann schalte mich wieder mal zurück auf „Gut Bavaria“.
Oder vielleicht doch nicht?
Nein, ich bleibe hier.
Tina: So geht das nicht, ich ziehe dir den ganzen BH mal ein wenig nach unten. Schon etwas besser.
Dein Busen ist in den letzten Wochen aber schon ganz schön gewachsen. Schau mal zum Vergleich meinen Busen an. Moment, ich öffne mal eben meine Kluft-Bluse.
Othilie schmunzelnd: Bin ich hier evtl. in einer Peep-Show, oder auf der Herbertstraße auf St. Pauly.
Polly: Das ist die beste Reality-Show. Ich bin begeistert, wie gut die drei das machen.
Othilie: Und durch die Unterstützung der beiden Mädels bekommt Gregor auch mehr Sicherheit. Jetzt schmunzelt er sogar.
Polly: Die Nonnen schmunzeln weniger. Was meinst du, könnte das unseren Ruf schaden?
Othilie: Ich glaube nicht. Denn wir sind in ehrenvollen Absichten hier. Bleibe also ganz locker.
Polly: Das bin ich sowieso. Wie du siehst haben Beatrice und Tina ihn wieder ganz fein gemacht. Der BH sitzt wieder an seinem richtigen Platz.
Nein, schau dir das an. Jetzt öffnet Gregor wieder sein Kluft-Hemd und fördert aus den Körbchen des BH seine Kühl-Pads hervor, mit der Frage, ob er sie hier im Kühlschrank des Hauses auf die entsprechende niedrige Temperatur abkühlen kann.
Othilie: Ja ich sehe es. Somit hat sie die Frage nach einem echten Busen nun geklärt.
Polly: Ein Problem weniger.
Beatrice: Ich muss auf Toilette.
Tina: Ich schließe mich dem an. Frage mal bitte die Pinguine, wo wir diese finden können?
Kurze Zeit später:
Beatrice: Zumindest hatten sie genügend Toilettenpapier.
Tina: Siehst du die Treppe, sie führt garantiert zu den Kellerräumen. Sylvia sagte doch, dass die Fenster alle vergittert sind. Lasst uns doch mal nachschauen.
Beatrice: Du bist genauso neugierig wie Martina.
Tina: Das habe ich von ihr gelernt.
Merkwürdig, alle Türen sind offen. Nur die eine hier ist abgeschlossen. Wenn Martina hier wäre, würde sie garantiert ihr Dietrich-Sortiment aus der Tasche holen und nachschauen was sich hinter dieser Türe befindet. Ein Moment, hier ist ein Türspion wo man durchschauen kann.
Der Raum ist leer, soweit ich das überschauen kann. Aber warum ist die Türe dann abgeschlossen?
Beatrice: Das soll nicht unser Problem sein.
Tina: Psssst, sei mal ganz still. Ich meine ein leichtes Stöhnen hinter der Türe zu vernehmen.
Beatrice: Tatsächlich, es muss sich jemand in diesem Kellerraum befinden. Jetzt wäre wirklich Martina mit ihrem Schlüsselbesteck genau die richtige Person.
Tina: Ich schau mal unter der Fußmatte nach. Das ist das berühmte Versteck von Millionen Bürgern. Und wirklich, dort liegt tatsächlich ein einsamer Schlüssel. Ich wette 1.000 zu 1, dass der Schlüssel passt. Keiner in der Nähe? Dann schließe ich mal auf. Ich bin gespannt was uns erwartet.
Mit einem kräftigen Ruck wurde die Türe geöffnet.
Was Tina und Beatrice dort sahen, ließ ihnen fast das Blut vor Entsetzen in den Adern erfrieren. Schreckensbleich schauten sie auf das, was sich vor ihnen auftat.
Ende Teil: 381
Was Beatrice und Tina in diesem finstern Kellerraum vorfanden, könnt ihr in Teil 382 nachlesen.
Geschrieben am 27.12.2020
In einigen Minuten geht es hier mit Teil 322 weiter
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre[/b]
Teil: 381
Kapitel: 473
Dienstag, den 22.06.1965
Besuch des Kinder-Waisenheims
in Wolfratshausen
(2)
Verabredungsgemäß begaben sich also Sylvia, Martina und Gerlinde zu dem Fahrzeug von Petra, wo die genannte Person seit kurzer Zeit auf sie wartete.
Martina schilderte in kurzen Sätzen die bisherigen Geschehnisse des heutigen Tages, wobei sie natürlich auch Gerlinde erst einmal vorstellte.
Petra: Ich stelle fest, dass es bei uns nicht langweilig wird. Du wirst gestatten Gerlinde, dass ich mir erst einmal verletzte Hand von Sylvia anschaue.
Gerlinde: Natürlich Fräulein Petra.
Petra: Sylvia ich muss sagen, dass ich die Möglichkeit nicht ausschließe, dass sich eventuelle Glassplitter noch in deiner Hand befinden. Das du überhaupt bisher ohne Schmerzensbekundungen, wie Martina sagte, eine respektable Zeit seit deinem Unfall verbracht hast, ist schon meine Bewunderung wert. Nichts desto trotz sollten wir deine Wunde behandeln. Im Moment sehe ich nur Blut, welches schon deutlich durch den dicken Verband zu sehen ist. Daher sehe ich mich eindeutig dazu gezwungen, dich auf dem schnellsten Weg auf „Gut Bavaria“ zu bringen. Wie haben dort eine relativ große und hervorragend ausgestattete Krankenabteilung in der wir dir garantiert helfen können. Sie braucht kleinen Vergleich zu offiziellen staatlichen und kirchlichen Krankenhäusern zu scheuen.
Sylvia: Nun ja, wenn dem absolut sein muss, muss ich mich wohl fügen.
Petra: So ist es. Alles was dort geschieht, wird garantiert zu deinen Gunsten sein.
Martina: Ich würde darum bitten, dass wir auch Gerlinde mitnehmen.
Petra: Kein Problem, ich werde von „Gut Bavaria“ telefonisch das Waisenheim benachrichtigen, dass wir vier uns dort aufhalten, und sie sich keine Sorgen zu machen brauchen.
Martina: Als Begründung könntest du doch eine leichte Darminfektion angeben, die es Gerlinde im Moment nicht erlaubt aus Gründen der Hygiene im Heim zu bleiben.
(Petra merkte natürlich sofort, dass anhand der Äußerungen Martina etwas „im Busch“ war).
Petra: Martina, keine Angst, das werde ich schon regeln.
Wenige Minuten später trafen die vier Personen auf Gut Bavaria“ ein. Martina setzte sich zusammen mit Gerlinde auf Anweisung Petras in das private Zimmer ihrer großen Schwester.
Martina: Darf ich dir etwas zu trinken anbieten. Petras Kühlschrank ist immer gut gefüllt.
Gerlinde: Gerne, wenn du vielleicht eine Coca-Cola da hast. Das habe ich schon lange nicht mehr getrunken.
Martina: Das dürfte kein Probleme dein.
Sie öffnete die erste Kühlschranktüre, starrte sekundenlang entsetzt auf die darin enthaltenen Dinge, schmiss die Kühlschranktüre zu, drehte sich um, und lehnte gegen dieselbe.
Ufffffff.
Gerlinde: Keine Coca-Cola drin?
Martina: Vielleicht waren da früher mal Cola-Flaschen drin. Im Moment jedenfalls sind es menschliche Exponate aus der Pathologie der Uni-Klinik.
Petra: In der anderen Ecke steht noch ein Kühlschrank.
Martina: Um auf Nummer sicher zu gehen, hole ich lieber einige Flaschen aus meinem Zimmer. Da weiß ich ganz genau, was dort drin ist. Ich bin gleich wieder da.
Kühlschrank, der. Praktische Erfindung, deren Clou es ist, Wärme an die Umgebung abzugeben. Mitgeliefertes Kabel in die Steckdose gesteckt, liefert er bei relativ moderatem Stromverbrauch relativ moderate Wärmeabstrahlung über die Wärmerippen an der Rückseite. Ein mittelgroßer Raum (15 qm) ließe sich im Winter problemlos mit lediglich 20 bis 25 Kühlschränken muckelig warm halten.
Info
Vorsicht: Beim Öffnen der Vorderseite des Kühlschranks wird die wärmende Wirkung im Raum durch die im Inneren des Gerätes festgehaltene Kaltluft nahezu neutralisiert.
Der Kühlschrank kann außerdem als Revolution der humanen Ruhezeiten (Biorhythmus) gesehen werden. Früher hat der Mensch nachts geschlafen, weil er nachts eh keine Nahrung finden konnte, aber moderne Kühlschränke haben Beleuchtung, die eine kleine Gurke beim Öffnen einschaltet! Es ist jedoch umstritten, ob die Gurke das Licht beim Schließen der Tür wieder ausschaltet.
Nun aber zu dem Behandlungstrakt der Krankenstation auf „Gut Bavaria“.
Petra zu Sylvia: Lege dich einmal ganz entspannt auf den OP-Tisch. Ich weiß, dass dieses leicht daher gesagt ist, und du wärst die Erste die das locker sieht. Aber ich kann dir sagen, dass du bist auf die „Vereisung“, also Betäubung deiner Hand durch zwei Spritzen nichts spüren wirst. Jegliche „Kundschaft“ von mir konnte das im nachherein bestätigen.
Gleich wird mir übrigens noch meine Mutter Ingrid, attestieren. Tante Polly ist ja durch den Besuch des Waisenheims abwesend. Meine Mutter hat übrigens eine Ausbildung zur Krankenschwester absolviert, und hat dort in diesem Beruf einige Jahre auf der Kinderstation in einem Krankenhaus verbracht. Daher wohl meine Ambitionen auf diesem Gebiet. Auch Tante Polly wäre garantiert eine gute Medizinerin geworden, wenn sie nicht Wirtschaftswissenschaft studiert hätte. Das ihr ihr ganzes Hobby, eben weil die Mode in ihren Augen so faszinierend ist. Und wenn man sich die vergangenen Jahrzehnte in der Modeindustrie so anschaut, dann kann man das durchaus nachvollziehen. Ihre Reisen in der ganzen Welt in Rom, Mailand, Paris, New York, also die Modezentren in der ganzen Welt mit den vielen Sternchen und Stars, haben aus ihr eine allseits geschätzte Fachkraft gemacht. Und mit Mary Quant verbindet sie eine große Freundschaft.
Sylvia: Auuuuaaaa.
Petra: Jetzt habe ich dir einiges erzählt, so dass du überhaupt nicht mitbekommen hast, dass ich dir schon die erste Spritze mit dem Narkotikum verabreicht habe. Und wenn dieses Narkotikum ihre Wirkung zeigt, werde ich dir die zweite Spritze geben, die du dann kaum noch spürst. Und bis dahin kann ich dir einiges von mir bzw. aus der Medizin erzählen, wenn du Interesse daran hast.
Sylvia: Sehr gerne Petra.
Petra: Folgendes musst du wissen, wenn jemand so wie ich zum Beispiel Medizin studieren will:
Menschenleben retten und Krankheiten heilen – Arzt /Ärztin ist für viele Menschen ein Traumberuf. Doch der Weg dorthin ist nicht gerade einfach. Das Medizinstudium gilt als besonders anspruchsvoll und lernintensiv.
Medizin studieren passt zu dir, wenn:
• du keine Angst vor einem langen und lernintensiven Studium hast.
• dir naturwissenschaftliche Fächer liegen.
• du verantwortungsbewusst und belastbar bist.
• dir die Gesundheit anderer am Herzen liegt.
Übrigens werde ich dir deine Wunde erst säubern, wenn die entsprechende zu behandelnde Region schmerzfrei ist. Das macht es für uns beide viel einfacher.
Wo war ich stehen geblieben? Ach ja bei dem Studium.
Welche Inhalte warten auf einen Medizinstudenten?
Ein großer Schwerpunkt des Medizinstudiums sind naturwissenschaftliche Fächer. Auf dem Stundenplan stehen:
Chemie, Physik, Biologie, Biochemie und Anatomie.
Es geht darum, den menschlichen Körper und die Prozesse darin ganz genau kennenzulernen und zu verstehen.
Des Weiteren besteht das Medizinstudium natürlich auch aus Fachwissen für die verschiedenen Fachbereiche. Denn in welche Richtung du als Arzt/Ärztin später gehen möchtest, kannst du selbst entscheiden. Im Studium werden dir Grundlagen für ganz verschiedenen Fachrichtungen vermittelt, zum Beispiel:
Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Humangenetik, Neurologie, Orthopädie, Rechtsmedizin.
Sylvia: Petra?
Petra: Ja Sylvia.
Sylvia: Ich werde auf einmal ein wenig müde.
Petra: Ich habe dir unbemerkt ein Beruhigungsmittel gespritzt, nachdem ich gemerkt habe, dass dein Herz vor Aufregung Purzelbäume schlägt. Die Aufregung ist aber ganz normal, weil man nicht allzu oft in seinem Leben, mit so einer jetzigen Situation konfrontiert wird. Zumindest nicht in deinem Alter.
Wie alt bist du überhaupt Sylvia?
Sylvia: Ich bin 16 Jahre alt. Und ich bin tatsächlich das erste Mal in einem Operationssaal, wenn man von meiner Geburt absieht. Aber was mir jetzt schon sehr angenehm auffällt, ist deine sehr beruhigende Art, mit der du mit mir sprichst. Ich fühle mich, wenn ich so sagen darf, vollkommen sicher unter deinen Händen.
Petra: Das freut mich sehr Sylvia. Du machst das übrigens auch sehr gut. Die zweite Spritze habe ich dir übrigens auch schon in deine Hand verabreichst.
Sylvia: Mein Gott, jetzt habe ich schon gar nichts mehr verspürt.
Petra: Das weiß ich, und nachher bei der eigentlichen OP an deiner Hand wirst du auch nichts verspüren.
Sylvia: Super. Kannst du mir vielleicht noch ein wenig mehr über dein Studium an der Uni-Klinik in München erzählen. Du hast mich neugierig gemacht. In zwei Jahren stehe ich selbst vor meiner Maturitätsprüfung. In Deutschland heißt das ja Abitur.
Petra: Gerne, wir beide haben alle Zeit der Welt.
Das Medizinstudium lässt sich in drei große Bereiche einteilen:
Punkt 1: Der vorklinische Studienabschnitt.
Punkt 2: Der klinische Studienabschnitt.
Punkt 3: Das praktische Jahr.
Außerdem steht am Ende des Studiums eine medizinische Doktorarbeit.
Die Vorklinik
Der vorklinische Studienabschnitt erstreckt sich über die ersten vier Semester. Hier lernst du zunächst medizinische und naturwissenschaftliche Grundlagen. Fächer wie Biologie, Anatomie aber auch medizinische Psychologie stehen auf deinem Stundenplan. Zudem gibt es in diesem Teil des Studiums auch einige praktische Abschnitte: Du musst eine Erste-Hilfe-Ausbildung absolvieren und ein dreimonatiges Pflegepraktikum. Am Ende des vierten Semesters steht dann deine erste Zwischenprüfung: das Physikum. Hier werden die Inhalte der ersten vier Semester abgefragt.
Die Klinik
Der klinische Studienabschnitt umfasst das fünfte bis zehnte Semester. In diesem Teil des Studiums werden die Kenntnisse in den bisherigen Fächern vertieft und es wird gezielt über Krankheiten und Heilmethoden gesprochen. Fächer sind zum Beispiel Immunologie und klinische Chemie. Auch zu diesem Studienabschnitt gehört ein Praktikum, die sogenannte Famulatur. Diese ist vier Monate lang und kann in Kliniken und Arztpraxen absolviert werden. Am Ende der Klinik steht der zweite Teil der ärztlichen Prüfung.
Das praktische Jahr
Am Ende des Medizinstudiums musst du ein praktisches Jahr absolvieren. Hier geht es darum, das Gelernte auch in der Praxis anzuwenden. Das Jahr ist aufgeteilt in drei Abschnitte: Innere Medizin, Chirurgie und ein Wahlbereich. Es kann zum Beispiel in Lehrkrankenhäusern und Arztpraxen absolviert werden. Vom Blut abnehmen bis zu eigenen Patientenbehandlungen ist dabei alles möglich. Auch am Ende des praktischen Jahres gibt es eine Prüfung, den dritten Abschnitt der ärztlichen Prüfung. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 40 Universitäten, die ein Medizinstudium anbieten. Vier davon sind in privater Hand, die anderen Hochschulen sind staatlich. Sie befinden sich zum Beispiel in Bochum, Aachen, Göttingen oder München. Für mich ist der Ort München natürlich ideal, da ich dort jeden Tag bequem hinfahren und auch wieder zurückfahren kann. Ich bin also ein Heimschläfer. Eine Studentenbude brauche ich nicht.
Ich denke mal, dass wir jetzt in aller Ruhe loslegen sollten. Ich werde jetzt erst einmal deine Hand behutsam säubern und sie dann anschließend röntgen. Mutter Ingrid ist auch schon eingetroffen.
Sylvia: Guten Tag Frau Hoffmann.
Ingrid: Guten Tag Sylvia. Leider ist der Tag nicht ganz so erfreulich abgelaufen, wie es eigentlich von dir vorgesehen war, aber das werden wir mit Sicherheit gleich ändern.
Petra: Bitte deine Hand ganz locker lassen und nicht bewegen. Die Innenfläche bitte nach oben.
Schon geschehen. In kurzer Zeit haben wir gleich schon das Röntgenergebnis. Einfach sehr praktisch dieser fahrbare Röntgenapparat.
Mutter Ingrid leise: Petra folgendes, Martina hat mich gerade darüber informiert, dass du dir nach der Behandlung von Sylvia auch einmal Gerlinde ansehen solltest.
Und es kommt noch dicker. Auch Polly hat mich vor 3 Minuten angerufen. Auch sie berichtet mir von unhaltbaren Zuständen in dem Kinder-und Waisenheim von Wolfratshausen. Othilie ist außer sich vor Zorn, wie alle anderen auch.
Petra: Mein Gott, das ist ja furchtbar.
Was aber ist dort geschehen?
Kapitel: 474
Ich bin zuletzt bei der Einnahme des Mittagessens im Kinder-und Waisenheim von Wolfratshausen stehen geblieben.
Ihr erinnert euch sicherlich an Teil: 380
Polly leise zu Othilie: Ich habe den Eindruck, dass einigen Nonnen der kurze Kilt von Gregor unangenehm aufstößt. Ich hörte wie eine Ordensschwester soeben zu einer anderen Ordensschwester wortwörtlich sagte: Das ist eine Unverschämtheit, wie der Junge hier erscheint. Nicht nur das er sich in einem Rock hier blicken lässt, sondern auch die Tatsache, dass er so kurz ist, das wenn er sich bückt, seine Unterhose zu sehen ist. Das ist ein Affront gegen jegliche sittlichen Moralvorstellungen unseres Hauses.
Othilie: Sie scheinen hier sowieso hinter dem Mond zu leben. Das ist absolut scheinheilig. Ich habe auch beobachtet, wie die männlichen angestellten Personen, dich mit ihren Blicken fast ausziehen. Dein Minirock trägt auch noch dazu bei. Und andererseits trinken sie massenhaft ihr selbst gebrautes Bier. Und dieses wird garantiert etliche Umdrehungen (Promille)haben.
Polly: Ich mach mir nichts daraus, wenn sie mich gierig anstarren. Wichtiger ist mir Gregor, der sich nicht wehren kann. Gesundheitlich im Moment sowieso nicht. Vorhin war der Träger seines Büstenhalters unter dem Kluft-Hemd zu sehen. Er müsste den Knoten seines Halstuches mehr nach oben schieben, dann würde das nicht so auffallen. Diese abfälligen Blicke hättest du mal sehen sollen. Einerseits der kurze Kilt, und dann die Träger vom BH sowie die Wölbung unter seinem Kluft-Hemd, die deutlich zu sehen ist. Jetzt leidet der Junge also doppelt. Beatrice hat das auch schon gemerkt, und die Hand von Gregor in die ihrige genommen.
Also wenn wir hier solche Unstimmigkeiten feststellen, habe ich kein Interesse daran, den Leuten hier den Scheck über 10.000 DM zu überreichen. Aber ich bin ja neugierig darauf, was wir hier evtl. noch erleben werden, bevor wir eine endgültige Entscheidung treffen.
Othilie: Gut, dann bleiben wir erst einmal hier, und verfolgen aufmerksam die weiteren Begebenheiten.
Beatrice: Ich werde dir den Knoten von deinem Halstuch etwas höher machen. Die Träger von deinem BH sind deutlich zu sehen.
Gregor: Oh je, und ich habe mich schon gewundert, warum mich so viele hier anstarren. Ich habe mir schon gedacht, dass das durch meinen Mini-Skirt-Kilt hervorgerufen wird. Aber das der BH sichtbar wird, ist ja noch furchtbarer.
Beatrice: Nur die Träger vom BH sind sichtbar, aber das reicht aus um ein Entsetzen bei vielen Personen hier hervorzurufen. Wenn du dreimal chemisch gereinigt wärst, du weiß was das bedeutet, also besonders cool wärst, würde ich dir die Träger hier vor allen Personen am Tisch etwas strammer einstellen.
Tina, die das Gespräch mitbekommen hatte, fing an zu kichern (lachen): Das wäre der absolute Hammer. Ich setze mich neben dir, und Beatrice auf die andere Seite. Und wenn wir das machen, wärst du der absolute Held auf „Gut Bavaria“, was du aber eigentlich sowieso schon bist. Willst du das Spielchen mitmachen?
Gregor: Na gut, dann fangt mal an. Hoffentlich bekomme ich keinen zu roten Kopf.
Tina mit deutlich vernehmbarer Stimme: Mensch Gregor, laufend rutschen dir die Träger des BHs von deiner Schulter herunter. Und dein Kluft-Hemd ist auch zu weit offen. Man kann ja schon fast deine Möpse sehen.
Othilie und Polly bekamen ihren Mund vor Staunen nicht mehr zu.
Polly: Keine Bange Othilie, das machen die drei doch absichtlich. Hast du Riechsalz da, wenn die ersten Ordensfrauen in Ohnmacht fallen?
Othilie: Das nicht, aber ich bewundere Gregor, der dieses Spielchen mitmacht.
Polly: Nun ja, er steht ja unter unserem Schutz. Mal schauen wie das weitergeht.
Othilie: Jetzt öffnen die beiden Mädels die gesamte Knopfleiste von seinem Kluft-Hemd. Da brat mir doch einer einen Storch. Das hat die Welt noch nicht gesehen. Kneif mich mal bitte, ob ich das evtl. nicht träume.
Miss Monika: Dann schalte mich wieder mal zurück auf „Gut Bavaria“.
Oder vielleicht doch nicht?
Nein, ich bleibe hier.
Tina: So geht das nicht, ich ziehe dir den ganzen BH mal ein wenig nach unten. Schon etwas besser.
Dein Busen ist in den letzten Wochen aber schon ganz schön gewachsen. Schau mal zum Vergleich meinen Busen an. Moment, ich öffne mal eben meine Kluft-Bluse.
Othilie schmunzelnd: Bin ich hier evtl. in einer Peep-Show, oder auf der Herbertstraße auf St. Pauly.
Polly: Das ist die beste Reality-Show. Ich bin begeistert, wie gut die drei das machen.
Othilie: Und durch die Unterstützung der beiden Mädels bekommt Gregor auch mehr Sicherheit. Jetzt schmunzelt er sogar.
Polly: Die Nonnen schmunzeln weniger. Was meinst du, könnte das unseren Ruf schaden?
Othilie: Ich glaube nicht. Denn wir sind in ehrenvollen Absichten hier. Bleibe also ganz locker.
Polly: Das bin ich sowieso. Wie du siehst haben Beatrice und Tina ihn wieder ganz fein gemacht. Der BH sitzt wieder an seinem richtigen Platz.
Nein, schau dir das an. Jetzt öffnet Gregor wieder sein Kluft-Hemd und fördert aus den Körbchen des BH seine Kühl-Pads hervor, mit der Frage, ob er sie hier im Kühlschrank des Hauses auf die entsprechende niedrige Temperatur abkühlen kann.
Othilie: Ja ich sehe es. Somit hat sie die Frage nach einem echten Busen nun geklärt.
Polly: Ein Problem weniger.
Beatrice: Ich muss auf Toilette.
Tina: Ich schließe mich dem an. Frage mal bitte die Pinguine, wo wir diese finden können?
Kurze Zeit später:
Beatrice: Zumindest hatten sie genügend Toilettenpapier.
Tina: Siehst du die Treppe, sie führt garantiert zu den Kellerräumen. Sylvia sagte doch, dass die Fenster alle vergittert sind. Lasst uns doch mal nachschauen.
Beatrice: Du bist genauso neugierig wie Martina.
Tina: Das habe ich von ihr gelernt.
Merkwürdig, alle Türen sind offen. Nur die eine hier ist abgeschlossen. Wenn Martina hier wäre, würde sie garantiert ihr Dietrich-Sortiment aus der Tasche holen und nachschauen was sich hinter dieser Türe befindet. Ein Moment, hier ist ein Türspion wo man durchschauen kann.
Der Raum ist leer, soweit ich das überschauen kann. Aber warum ist die Türe dann abgeschlossen?
Beatrice: Das soll nicht unser Problem sein.
Tina: Psssst, sei mal ganz still. Ich meine ein leichtes Stöhnen hinter der Türe zu vernehmen.
Beatrice: Tatsächlich, es muss sich jemand in diesem Kellerraum befinden. Jetzt wäre wirklich Martina mit ihrem Schlüsselbesteck genau die richtige Person.
Tina: Ich schau mal unter der Fußmatte nach. Das ist das berühmte Versteck von Millionen Bürgern. Und wirklich, dort liegt tatsächlich ein einsamer Schlüssel. Ich wette 1.000 zu 1, dass der Schlüssel passt. Keiner in der Nähe? Dann schließe ich mal auf. Ich bin gespannt was uns erwartet.
Mit einem kräftigen Ruck wurde die Türe geöffnet.
Was Tina und Beatrice dort sahen, ließ ihnen fast das Blut vor Entsetzen in den Adern erfrieren. Schreckensbleich schauten sie auf das, was sich vor ihnen auftat.
Ende Teil: 381
Was Beatrice und Tina in diesem finstern Kellerraum vorfanden, könnt ihr in Teil 382 nachlesen.
Geschrieben am 27.12.2020
In einigen Minuten geht es hier mit Teil 322 weiter
- Monika56
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Alter : 68
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr März 04, 2022 11:13 am
Teil: 382
Kapitel: 475
Erschreckender Fund
Beatrice: Tatsächlich, es muss sich jemand in diesem Kellerraum befinden. Jetzt wäre wirklich Martina mit ihrem Schlüsselbesteck genau die richtige Person.
Tina: Ich schau mal unter der Fußmatte nach. Das ist das berühmte Versteck von Millionen Bürgern. Und wirklich, dort liegt tatsächlich ein einsamer Schlüssel. Ich wette 1.000 zu 1, dass der Schlüssel passt. Keiner in der Nähe? Dann schließe ich mal auf. Ich bin gespannt was uns erwartet.
Mit einem kräftigen Ruck wurde die Türe geöffnet.
Was Tina und Beatrice dort sahen, ließ ihnen fast das Blut vor Entsetzen in den Adern erfrieren. Schreckensbleich schauten sie auf das, was sich vor ihnen auftat.
An einer Wand, die durch den Türspion nicht einzusehen war, war ein ca. 13-14 jähriger Junge an Händen, Füßen, und dem Hals angekettet.
Vorsichtig gingen die beiden Mädchen auf den Jungen zu.
Beatrice leise: Lebt er noch?
Tina: Er ist ganz kalt, aber den Puls fühle ich. Er ist zwar langsam, aber trotzdem deutlich zu spüren. Er könnte schon längere Zeit hier in diesem Kellerverließ sein, denn seine Lippen sind ganz spröde und trocken.
Beatrice: Neben ihm stehen zwei Schälchen. Das eine ist mit Wasser gefüllt, und in der anderen Schale ist ein undefinierbares Essen. Ich werde versuchen dem Bub etwas Flüssigkeit einzuflößen, und sein Gesicht mit dem Wasser zu benetzen.
Mein Schatz, kannst du mich hören. Ich halte mal den Becher mit dem Wasser an deinem Mund. Versuche mal zu trinken.
Beatrice verabreichte dem Jungen auch leichte Klapse auf beiden Wangen um ihn in das Bewusstsein zurückzuholen. Auch rieb sie sein Gesicht mit Wasser ein.
So langsam schien sich ein Erfolg einzustellen, denn der Junge zeigte erste Regungen.
Er wollte etwas sagen, aber auf Grund seines trockenen Mundes brachte er kein Wort über die Lippen. Mit leichter Gewalt flößte ihm Beatrice das Wasser ein, worauf er jetzt die ersten Schluckerscheinungen zeigte.
Leise kamen aus seinem Mund nun die ersten Worte:
Ich heiße Jürgen.
Tina: Ich bin Tina, und das ist meine Freundin Beatrice. Nehme bitte noch weitere schlucke Wasser. Das wird dir guttun.
So ist es prima. Beatrice, wir brauchen mehr Wasser.
Beatrice: Und nicht nur das, wir benötigen auch schnellstens Hilfe, um den Jungen aus dieser misslichen Lage zu befreien. Die Ketten an den Gelenken sind nur mit einem Schlüssel zu öffnen. Was hier abgeht ist einfach unbegreiflich. Jürgen, bleibe bitte wach, und schlafe nicht ein.
Mein Gott, die Hand-und Fußgelenke sind schon von den Ketten aufgescheuert. Wie lange bist du schon hier unten?
Jürgen leise: Ich weiß es nicht. Ich habe kein Zeitgefühl mehr.
Und jetzt liefen Jürgen etliche Tränen den Wangen herunter
Holt mich hier raus, und entfernt mir bitte die Ketten. Ich kann nicht mehr.
Tina: Wir werden dich mit Sicherheit hier herausholen. Du wirst nicht mehr lange leiden müssen.
Beatrice erregt: Ich höre deutlich Schritte näher kommen. Was sollen wir machen.
Tina: Vielleicht ist das einer von unserer Gruppe?
Beatrice: Ich bezweifle das, komm wir verstecken uns hinter der Türe.
Wenige Augenblicke später betrat ein in einer Mönchskutte gekleideter Mann den Kellerraum,
um nur wenige Augenblicke später den Raum zu verlassen. Fatalerweise zog er die Türe zu, schloss ab, und entfernte sich mit schnellen Schritten.
Tina: Mist, jetzt sind wir hier eingeschlossen. Jürgen, kennst du diesen Mann?
Jürgen mit dem Kopf nickend, was wohl zu bedeuten hatte, dass ihm diese Person nicht unbekannt war.
Tina: Ist er für deine Fesselung verantwortlich, und hat er dir auch wehgetan?
Wiederrum ein Kopfnicken von Jürgen und gleichzeitig ging ein heftiges Zittern ging durch seinen Körper.
Beatrice ging zu ihm hin, umfasste seine Taille und zog ihn, soweit es die Fesseln zuließen an sich heran, und streichelte ihm beruhigend über den Kopf.
Beatrice: Keine Angst Jürgen, wir werden schon wieder hier herauskommen. Das wird sicherlich nicht mehr allzu lange dauern, denn man wird uns sicherlich schon vermissen.
Und in der Tat machte sich einige Unruhe bei den Hoffmanns bemerkbar.
Polly: Die beiden sind jetzt schon fast 30 Minuten weg. Und sie wollten doch nur auf Toilette. Das ist nicht die Art von Tina und Beatrice sich einfach danach zu entfernen, ohne uns Bescheid zu sagen.
Othilie: Da hast du verdammt Recht. Das ganze wird mir hier immer mysteriöser. Weiß du was, ich werde James und Eddy informieren, dass sie so schnell wie möglich von München aus nach hierhin kommen.
Polly: Mach das, ich schaue mich hier derweilen ein wenig um. Die beiden können ja nicht so weit entfernt haben.
Othilie: Das kannst du in der Zwischenzeit machen. Jetzt sitzen hier nur noch Gregor, und unsere Pfadis aus der Schweiz. Sage ihnen, dass sie hier zusammenbleiben und keineswegs den Raum verlassen sollen.
Polly: Ok bis gleich.
Nach einem ausführlichen Telefongespräch mit James über das Autotelefon, erschien Othilie ca. 15 Minuten später wieder im Speisesaal.
Othilie: Gregor, ist Polly mittlerweile wieder zurückgekommen?
Gregor: Leider nicht, ich bin auch schon ganz unruhig, denn das Haus ist doch relativ klein.
Othilie: In der Tat viel zu klein für 80 Kinder plus der Nonnen und Mönche, und den hier im Haus beschäftigten Personal. Komm, wir beide machen uns mal auf der Suche von Polly. Vielleicht finden wir auch Tina und Beatrice.
Othilie: Ja genau, und deshalb müssen wir besonders vorsichtig sein. Gehen wir erstmal zu den Toiletten.
Gregor aufgeregt: Schau mal Tante Othilie, das sind mehrere Blutflecken auf dem Boden.
Othilie: In der Tat, sie sehen ganz frisch aus. Und in der Ecke liegt ein geblümtes Taschentuch mit den Initialen: Polly Hoffmann.
Oh Gott, was ist hier passiert.
Kapitel: 476
Auf „Gut Bavaria“ war ebenfalls einiges nicht in Ordnung.
Wir erinnern uns: (Teil 381)
Mutter Ingrid leise: Petra folgendes, Martina hat mich gerade darüber informiert, dass du dir nach der Behandlung von Sylvia auch einmal Gerlinde ansehen solltest.
Und es kommt noch dicker. Auch Polly hat mich vor 3 Minuten angerufen. Auch sie berichtet mir von unhaltbaren Zuständen in dem Kinder-und Waisenheim von Wolfratshausen. Othilie ist außer sich vor Zorn, wie alle anderen auch.
Petra: Furchtbar, aber ich muss erst Sylvia zu Ende behandeln. Sylvia, ich muss dir drei Glassplitter aus der Hand entfernen. Sie sind aber nicht tief in das Gewebe eingedrungen. Ich werde also auf keine großen Schwierigkeiten stoßen. Das nur zu deiner Beruhigung. Die entferne ich jetzt mit Hilfe einer beleuchteten großen Lupe über deiner Hand. Sie gibt mir ein hervorragendes Licht. Du musst nur deine Hand weiterhin ruhig halten. Schmerzen wirst du keine empfinden. Das kann ich dir versprechen.
Alles in Ordnung, die Splitter sind entfernt, sie waren zum Glück nur oberflächlich in deiner Handinnenfläche. Jetzt werde ich dir die Wunde mit ganz feinem Nähgarn verschließen. Nach einiger Zeit, wirst du sie kaum noch sehen. Man wurde sie glatt für eine Lebenslinie halten. Weiterhin alles gut Sylvia?
Alles in Ordnung Petra. Ich fühle mich soweit gut.
Petra: So jetzt werde ich dir die Hand gut verbinden. Und danach ist erst einmal Schonung für dich angesagt. Und das für mindestens zwei Wochen. Mir wäre es sehr Recht, wenn du diese Zeit auf „Gut Bavaria“ verbringen würdest.
Ich habe ja zum Glück seit gestern Semesterferien. Ich werde also die meiste Zeit hier verbringen. Eine Entschuldigung für deine Abwesenheit von der Schule wird mir meine ehemalige Chefin Frau Doktor Bernds ausstellen, mit der ich regelmäßig einen regen Kontakt pflege.
Solltest du im Laufe des Tages Schmerzen verspüren, sage es mir bitte sofort. Jeder hat das Recht auf ein schmerzfreies Leben.
Dann werde ich mich nach dem Anruf von Martina um Gerlinde kümmern. Ich bin gespannt, was uns da erwarten wir. Ich würde mich freuen, wenn du dich einigermaßen wohlfühlst, dass du hierbleibst. Denn viele junge Personen haben Angst vor dem Doktor im weißen Kittel. Das Assoziieren sie meistens mit Schmerzen und unangenehmen Untersuchungen.
Sylvia: Ich bleibe gerne hier, wenn ich helfen kann. Danke auch an deine Mutter, bei der ich mich ebenfalls in gute Hände fühlte.
Ingrid: Gern geschehen.
In diesem Moment erschien Martina und blieb in der Türschwelle des OP stehen. An der Hand hatte sie Gerlinde.
Ich bringe dir mal Gerlinde vorbei. Ich denke, dass du sie mal untersuchen solltest. Ein Urteil wirst du dir ja selbstverständlich selbst bilden.
Petra mit ihrer sanftesten Stimme: Nun komme mal her Gerlinde, du brauchst überhaupt keine Angst zu haben. Ich bin da, um dir zu helfen, und nicht um dir weh zu tun. Neben mir stehen meine Mutter Ingrid und Sylvia von den Schweizer Pfadis. Ihr konnte ich vorhin auch helfen.
Sylvia: Das ist absolut richtig. Du bist hier in guten Händen.
Petra: Du befindest dich hier in einem modernen aseptischen OP. Damit du mir nicht gleich umfällst, du zitterst ja am ganzen Körper, legst du dich einfach mal auf den Tisch dieses Raumes.
Ich werde dich mal komplett entkleiden, um mir einen besseren Überblick zu verschaffen.
(Petra hatte schon den richtigen Riecher über das körperliche Befinden seiner 14 jährigen Patientin).
Schon auf den ersten Blick nach der Entkleidung sah sie etliche Wunden die auf einen längeren Zeitraum zurückzuführen waren. Das erkannte sie an den unterschiedlichen Farbschattierungen auf ihrer Haut.
Petra: Ich nehme an Gerlinde, dass diese Verletzungen auf deinen Heimaufenthalt zurückzuführen sind.
Gerlinde nickte nur. Zu mehr war sie im Moment nicht fähig.
Petra: Stammen diese Verletzungen von den anderen Heiminsassen?
Diesmal schüttelte Gerlinde mit dem Kopf.
Petra: Dann gehe ich davon aus, dass dir diese Verletzungen von erwachsenen Personen zugefügt worden sind?
Diesmal nickte Gerlinde wieder.
Petra: Und diese erwachsenen Personen sind in diesem Heim tätig?
Wiederrum ein Nicken von Gerlinde.
Anhand der Zuspitzung von Petras Lippen, welches ein Markenzeichen der gesamten Familie Hoffmann war, konnte man erkennen, dass in Petra sämtliche Alarmglocken klingelten, und es in ihrem Gehirn kräftig arbeitete.
Petra setzte sich auf einem Stuhl, nahm eine Hand von Gerlinde in die ihrige, und sprach weiter mit leiser und wohlklingender Stimme zu Gerlinde:
Ich würde sagen, wenn du nichts dagegen hast, wenn wir dich hier behalten. Das wird dir bestimmt Recht sein. Denn hier bist du vor Schlägen und anderen körperlichen Misshandlungen geschützt.
Diesmal ein kräftiges Nicken von Gerlinde.
Petra: Um dir jetzt erst einmal die Schmerzen zu nehmen, werde ich deinen geschundenen Körper mit einer sehr wohltuenden kühlen Salbe einreiben. Außer dem bekommst du von mir ein Mittel gegen die Schmerzen. Alles andere werden wir morgen in aller Ruhe besprechen. Schwester Ingrid wird dich nun auf dein Krankenzimmer bringen.
Sylvia: Und damit du nicht alleine auf dem Zimmer bist, werde ich mich ebenfalls auf diesem Zimmer einquartieren. Vorausgesetzt Schwester Petra hat nichts dagegen einzuwenden.
Petra: Das ist mir sogar sehr Recht.
Jetzt bin ich nur mal darauf gespannt, was die weiteren Nachforschungen in dem Kinderheim zu Tage fördern.
Kapitel: 477
Wir sind dabei stehengeblieben, dass Othilie und Gregor mehrere Blutflecken und ein Taschentuch von Polly gefunden haben.
Wie die Umstände es ab und zu erfordern, so war auch Polly gezwungen die Toilette aufzusuchen.
Als sie wieder diesen Ort verlassen wollte, stand plötzlich ein dunkel gekleideter Mönch vor ihr.
Mönch: Hallo schöne Frau, ich habe sie schon die ganze Zeit beobachtet. Sie sind in meinen Augen eine absolute göttliche Ausnahmeerscheinung. Seit ich sie vorhin zum ersten Mal gesehen habe, kann ich an nichts mehr anderes denken.
Polly: Ich habe leider keine Zeit, wenn sie mich bitte durchlassen würden.
Mönch: Nun hören sie doch, nehmen sie sich ein wenig Zeit für mich, ich habe auf meinem Zimmer ein mondänes Frühstück für uns beide zubereitet. Wir beide sollten uns die Zeit nehmen, um dieses in Ruhe zu uns zu nehmen.
Polly: Ich habe schon gegessen. Kein Bedarf. Lassen sie mich jetzt bitte durch. Das ist meine letzte Ansage.
Mönch: Sie sind eine zauberhafte Person. Und auch so schick gekleidet. Ihr Kostüm ist eine Augenweide für jeden Betrachter.
Polly trug das Kostüm, welches sie 1964 auf dem Flughafen von Paris-Orly 1964 trug. Sie befand sich auf dem Weg zur Internationalen Mode-Messe, welches wie jedes Jahr in dieser modebewussten Stadt stattfand.
Aufgabe und Ziel war es von ihr die neusten Modetrends des Jahres 1964 zu erfahren. Natürlich musste das Outfit jener Jahre dem Anlass angepasst sein. Daher auch die große Anzahl Koffer, mit den verschiedensten Outfits.
Zur gleichen Zeit befand sich Joggeli auf der internationalen Landwirtschaftsmesse in Hannover.
Und auch dort musste das Outfit entsprechend angemessen sein.
Hier ein Bild von Onkel Joggeli bei der Kartoffelernte zur gleichen Zeit in Hannover:
Wie man unschwer erkennen kann, sorgte er für das leibliche Wohl des Agrarbetriebs auf „Gut Bavaria“.
Info:
Kartoffeln sind kleine braune, fleischartige Knäulchen, die hauptsächlich in den Alpen vorkommen, und nicht mit Erdäpfeln zu verwechseln sind. Zu ihren natürlichen Feinden zählt im Wesentlichen nur der Kartoffelschäler. Dank ihrer Stärke (Kartoffelstärke) gelang es ihnen bisher jedoch jedesmal, sich in Pommes zu verwandeln und so die Menschen, besonders die Deutschen, Amerikaner, Franzosen, Belgier und Holländer, zu infrittieren (Siehe dazu auch Kartoffelinvasion oder der Grüninger Kartoffelkrieg).
Christoph Columbus brachte die Kartoffel aus Amerika zu uns nach Europa. Angekommen in Spanien gelang es der Kartoffel sich auf die heutige Insel Mallorca zu schmuggeln. Über Touristen gelang sie dann in unser wunderschönes Deutschland, wo sie heutzutage nach Russland exportiert wird, damit daraus der allseits bekannte Wodka gebrannt werden kann. Quelle Stupidedia.
Kommen wir aber wieder zu dem Mönch und Polly zurück.
Mönch: Ich denke mal, dass wir uns beide jetzt auf meine Gemächer zurückziehen sollten. Sie werden es garantiert nicht bereuen.
Der Mönch ging mit gefährlich blitzenden irrsinnigen Augen auf Polly zu, und versuchte Polly mit Gewalt an sich zu ziehen. Hierbei kam es zu einem Handgemenge, bei dem die körperlich unterlege Polly das Nachsehen hatte. Mit dem linken Arm umklammerte er sie, um dann mit einem Schlagstock, den er in der rechten Hand hatte, auf Polly einzuprügeln.
Kurze Zeit später sackte Polly zu Boden.
Der Mönch schaute hektisch nach links und rechts, und stellte fest, dass keiner die Tat gesehen haben konnte. Er legte sich Polly auf die rechte Schulter und trug sie leise irre vor sich her kichernd zu seinem Schlafgemach.
Othilie zu Gregor: Mir müssen etwas unternehmen, so kann das nicht weitergehe.
Gregor: Frau Hoffmann, schaffen wir doch einfach Lupo hierher, er hat doch uns doch schon prima bei unserem Pfadfindertreffen geholfen, als er die Hilfe herbeigeholt hatte. Seine Nase ist Gold wert.
Othilie: Warum bin ich nicht darauf gekommen. Einfach klasse Gregor. Ich werde sofort auf „Gut Bavaria“ anrufen. Bleibe bitte hier sitzen, und rühre dich nicht vom Fleck. Mach dir meinetwegen in die Hose, denn die Toilettengänge scheinen in diesem Gebäude eine gefährliche Angelegenheit zu sein. Ich möchte nicht, dass neben Tina, Beatrice und Tante Polly gleich noch deine Person vermisst wird.
15 Minuten später war Martina mit Lupo auch schon eingetroffen.
Othilie: Super, dass ging aber schnell. Wer hat dich hier hin gefahren?
Martina: Keiner, ich habe das Auto genommen. Zufälligerweise war keine andere Personen zur Stelle.
Othili: Booooooaaaaah. Und welches Auto hast du genommen?
Martina: Dein Mercedes 600. Gut zu fahren. Nur die Parklücken dürfen nicht zu klein sein. Und der Wagen muss mal wieder aufgetankt werden.
Othilie: Schluss, kein Ton mehr, ich will nichts mehr hören.
Last uns jetzt nach Tina, Beatrice und Polly suchen.
Martina: Ach so was ich noch sagen wollte, ich habe zur Sicherheit auch noch Cheetah mitgenommen. Sie kann in der Zwischenzeit auf die Schweizer Pfadis aufpassen. In Cheetahs Gegenwart wird sich keiner an die Mädels herantrauen.
Othilie: Gut nachgedacht. Wie ist es mit dem Duftmittel für Lupo, als einer Fährte?
Martina: Auch daran habe ich gedacht. Ich habe hier drei Vakuum-Tüten mit jeweils einer getragenen Strumpfhose von den drei Mädels. Sie lagen zum Glück noch in der Wäschebox. Also noch nicht gereinigt.
Othilie: Super organisiert, wenn man von der unbefugten Aneignungsmaßnahme meines Mercedes einmal absieht. Wie sollen wir bei der Suchaktion vorgehen?
Martina: Ich kann natürlich nur mit dem Duftstoff einer Person anfangen. Alles andere würde Lupo irritieren. Ich schlage vor, dass wir bei Tina loslegen. Wenn wir Tina gefunden haben, werden wir wahrscheinlich auch auf Beatrice treffen, da beide Mädels gemeinsam zur Toilette gingen.
Othilie: Auch das ist logisch kombiniert. Auf Ablehnung werden wir hier auf Grund der Gegenwart eines Wolfes garantiert nicht stoßen. Der Raum hier ist auch sehr leer geworden, seit das Tier hier ist.
Martina: Seit beide Tiere hier sind.
Othilie: Da hast du Recht Martina. Entschuldige Cheetah, dass ich dich nicht erwähnt habe.
(Cheetah antwortete mit einem kräftigen Miauen).
Othilie: Sein rohes Steak hat er sich schon gerade in der angrenzenden Küche geholt. Auf nennenswerten Widerstand wird er bei dem Küchenpersonal nicht gestoßen sein. Erstaunlich ist auch, dass die Kinder hier kein Steak bekommen, vielleicht auch noch nie gesehen haben. Ein weiterer Minuspunkt für diesen Ort.
Dann lasst uns endlich mit der Suche beginnen.
Ende Teil 382
Weiter geht es im nächsten Teil (383)
Und das wird die Suche nach Beatrice, Tina und Polly sein.
Wo sich Beatrice und Tina befinden haben wir ja erfahren.
Aber wo ist Polly abgeblieben?
Geschrieben am 29.12.2020
Monika
Kapitel: 475
Erschreckender Fund
Beatrice: Tatsächlich, es muss sich jemand in diesem Kellerraum befinden. Jetzt wäre wirklich Martina mit ihrem Schlüsselbesteck genau die richtige Person.
Tina: Ich schau mal unter der Fußmatte nach. Das ist das berühmte Versteck von Millionen Bürgern. Und wirklich, dort liegt tatsächlich ein einsamer Schlüssel. Ich wette 1.000 zu 1, dass der Schlüssel passt. Keiner in der Nähe? Dann schließe ich mal auf. Ich bin gespannt was uns erwartet.
Mit einem kräftigen Ruck wurde die Türe geöffnet.
Was Tina und Beatrice dort sahen, ließ ihnen fast das Blut vor Entsetzen in den Adern erfrieren. Schreckensbleich schauten sie auf das, was sich vor ihnen auftat.
An einer Wand, die durch den Türspion nicht einzusehen war, war ein ca. 13-14 jähriger Junge an Händen, Füßen, und dem Hals angekettet.
Vorsichtig gingen die beiden Mädchen auf den Jungen zu.
Beatrice leise: Lebt er noch?
Tina: Er ist ganz kalt, aber den Puls fühle ich. Er ist zwar langsam, aber trotzdem deutlich zu spüren. Er könnte schon längere Zeit hier in diesem Kellerverließ sein, denn seine Lippen sind ganz spröde und trocken.
Beatrice: Neben ihm stehen zwei Schälchen. Das eine ist mit Wasser gefüllt, und in der anderen Schale ist ein undefinierbares Essen. Ich werde versuchen dem Bub etwas Flüssigkeit einzuflößen, und sein Gesicht mit dem Wasser zu benetzen.
Mein Schatz, kannst du mich hören. Ich halte mal den Becher mit dem Wasser an deinem Mund. Versuche mal zu trinken.
Beatrice verabreichte dem Jungen auch leichte Klapse auf beiden Wangen um ihn in das Bewusstsein zurückzuholen. Auch rieb sie sein Gesicht mit Wasser ein.
So langsam schien sich ein Erfolg einzustellen, denn der Junge zeigte erste Regungen.
Er wollte etwas sagen, aber auf Grund seines trockenen Mundes brachte er kein Wort über die Lippen. Mit leichter Gewalt flößte ihm Beatrice das Wasser ein, worauf er jetzt die ersten Schluckerscheinungen zeigte.
Leise kamen aus seinem Mund nun die ersten Worte:
Ich heiße Jürgen.
Tina: Ich bin Tina, und das ist meine Freundin Beatrice. Nehme bitte noch weitere schlucke Wasser. Das wird dir guttun.
So ist es prima. Beatrice, wir brauchen mehr Wasser.
Beatrice: Und nicht nur das, wir benötigen auch schnellstens Hilfe, um den Jungen aus dieser misslichen Lage zu befreien. Die Ketten an den Gelenken sind nur mit einem Schlüssel zu öffnen. Was hier abgeht ist einfach unbegreiflich. Jürgen, bleibe bitte wach, und schlafe nicht ein.
Mein Gott, die Hand-und Fußgelenke sind schon von den Ketten aufgescheuert. Wie lange bist du schon hier unten?
Jürgen leise: Ich weiß es nicht. Ich habe kein Zeitgefühl mehr.
Und jetzt liefen Jürgen etliche Tränen den Wangen herunter
Holt mich hier raus, und entfernt mir bitte die Ketten. Ich kann nicht mehr.
Tina: Wir werden dich mit Sicherheit hier herausholen. Du wirst nicht mehr lange leiden müssen.
Beatrice erregt: Ich höre deutlich Schritte näher kommen. Was sollen wir machen.
Tina: Vielleicht ist das einer von unserer Gruppe?
Beatrice: Ich bezweifle das, komm wir verstecken uns hinter der Türe.
Wenige Augenblicke später betrat ein in einer Mönchskutte gekleideter Mann den Kellerraum,
um nur wenige Augenblicke später den Raum zu verlassen. Fatalerweise zog er die Türe zu, schloss ab, und entfernte sich mit schnellen Schritten.
Tina: Mist, jetzt sind wir hier eingeschlossen. Jürgen, kennst du diesen Mann?
Jürgen mit dem Kopf nickend, was wohl zu bedeuten hatte, dass ihm diese Person nicht unbekannt war.
Tina: Ist er für deine Fesselung verantwortlich, und hat er dir auch wehgetan?
Wiederrum ein Kopfnicken von Jürgen und gleichzeitig ging ein heftiges Zittern ging durch seinen Körper.
Beatrice ging zu ihm hin, umfasste seine Taille und zog ihn, soweit es die Fesseln zuließen an sich heran, und streichelte ihm beruhigend über den Kopf.
Beatrice: Keine Angst Jürgen, wir werden schon wieder hier herauskommen. Das wird sicherlich nicht mehr allzu lange dauern, denn man wird uns sicherlich schon vermissen.
Und in der Tat machte sich einige Unruhe bei den Hoffmanns bemerkbar.
Polly: Die beiden sind jetzt schon fast 30 Minuten weg. Und sie wollten doch nur auf Toilette. Das ist nicht die Art von Tina und Beatrice sich einfach danach zu entfernen, ohne uns Bescheid zu sagen.
Othilie: Da hast du verdammt Recht. Das ganze wird mir hier immer mysteriöser. Weiß du was, ich werde James und Eddy informieren, dass sie so schnell wie möglich von München aus nach hierhin kommen.
Polly: Mach das, ich schaue mich hier derweilen ein wenig um. Die beiden können ja nicht so weit entfernt haben.
Othilie: Das kannst du in der Zwischenzeit machen. Jetzt sitzen hier nur noch Gregor, und unsere Pfadis aus der Schweiz. Sage ihnen, dass sie hier zusammenbleiben und keineswegs den Raum verlassen sollen.
Polly: Ok bis gleich.
Nach einem ausführlichen Telefongespräch mit James über das Autotelefon, erschien Othilie ca. 15 Minuten später wieder im Speisesaal.
Othilie: Gregor, ist Polly mittlerweile wieder zurückgekommen?
Gregor: Leider nicht, ich bin auch schon ganz unruhig, denn das Haus ist doch relativ klein.
Othilie: In der Tat viel zu klein für 80 Kinder plus der Nonnen und Mönche, und den hier im Haus beschäftigten Personal. Komm, wir beide machen uns mal auf der Suche von Polly. Vielleicht finden wir auch Tina und Beatrice.
Othilie: Ja genau, und deshalb müssen wir besonders vorsichtig sein. Gehen wir erstmal zu den Toiletten.
Gregor aufgeregt: Schau mal Tante Othilie, das sind mehrere Blutflecken auf dem Boden.
Othilie: In der Tat, sie sehen ganz frisch aus. Und in der Ecke liegt ein geblümtes Taschentuch mit den Initialen: Polly Hoffmann.
Oh Gott, was ist hier passiert.
Kapitel: 476
Auf „Gut Bavaria“ war ebenfalls einiges nicht in Ordnung.
Wir erinnern uns: (Teil 381)
Mutter Ingrid leise: Petra folgendes, Martina hat mich gerade darüber informiert, dass du dir nach der Behandlung von Sylvia auch einmal Gerlinde ansehen solltest.
Und es kommt noch dicker. Auch Polly hat mich vor 3 Minuten angerufen. Auch sie berichtet mir von unhaltbaren Zuständen in dem Kinder-und Waisenheim von Wolfratshausen. Othilie ist außer sich vor Zorn, wie alle anderen auch.
Petra: Furchtbar, aber ich muss erst Sylvia zu Ende behandeln. Sylvia, ich muss dir drei Glassplitter aus der Hand entfernen. Sie sind aber nicht tief in das Gewebe eingedrungen. Ich werde also auf keine großen Schwierigkeiten stoßen. Das nur zu deiner Beruhigung. Die entferne ich jetzt mit Hilfe einer beleuchteten großen Lupe über deiner Hand. Sie gibt mir ein hervorragendes Licht. Du musst nur deine Hand weiterhin ruhig halten. Schmerzen wirst du keine empfinden. Das kann ich dir versprechen.
Alles in Ordnung, die Splitter sind entfernt, sie waren zum Glück nur oberflächlich in deiner Handinnenfläche. Jetzt werde ich dir die Wunde mit ganz feinem Nähgarn verschließen. Nach einiger Zeit, wirst du sie kaum noch sehen. Man wurde sie glatt für eine Lebenslinie halten. Weiterhin alles gut Sylvia?
Alles in Ordnung Petra. Ich fühle mich soweit gut.
Petra: So jetzt werde ich dir die Hand gut verbinden. Und danach ist erst einmal Schonung für dich angesagt. Und das für mindestens zwei Wochen. Mir wäre es sehr Recht, wenn du diese Zeit auf „Gut Bavaria“ verbringen würdest.
Ich habe ja zum Glück seit gestern Semesterferien. Ich werde also die meiste Zeit hier verbringen. Eine Entschuldigung für deine Abwesenheit von der Schule wird mir meine ehemalige Chefin Frau Doktor Bernds ausstellen, mit der ich regelmäßig einen regen Kontakt pflege.
Solltest du im Laufe des Tages Schmerzen verspüren, sage es mir bitte sofort. Jeder hat das Recht auf ein schmerzfreies Leben.
Dann werde ich mich nach dem Anruf von Martina um Gerlinde kümmern. Ich bin gespannt, was uns da erwarten wir. Ich würde mich freuen, wenn du dich einigermaßen wohlfühlst, dass du hierbleibst. Denn viele junge Personen haben Angst vor dem Doktor im weißen Kittel. Das Assoziieren sie meistens mit Schmerzen und unangenehmen Untersuchungen.
Sylvia: Ich bleibe gerne hier, wenn ich helfen kann. Danke auch an deine Mutter, bei der ich mich ebenfalls in gute Hände fühlte.
Ingrid: Gern geschehen.
In diesem Moment erschien Martina und blieb in der Türschwelle des OP stehen. An der Hand hatte sie Gerlinde.
Ich bringe dir mal Gerlinde vorbei. Ich denke, dass du sie mal untersuchen solltest. Ein Urteil wirst du dir ja selbstverständlich selbst bilden.
Petra mit ihrer sanftesten Stimme: Nun komme mal her Gerlinde, du brauchst überhaupt keine Angst zu haben. Ich bin da, um dir zu helfen, und nicht um dir weh zu tun. Neben mir stehen meine Mutter Ingrid und Sylvia von den Schweizer Pfadis. Ihr konnte ich vorhin auch helfen.
Sylvia: Das ist absolut richtig. Du bist hier in guten Händen.
Petra: Du befindest dich hier in einem modernen aseptischen OP. Damit du mir nicht gleich umfällst, du zitterst ja am ganzen Körper, legst du dich einfach mal auf den Tisch dieses Raumes.
Ich werde dich mal komplett entkleiden, um mir einen besseren Überblick zu verschaffen.
(Petra hatte schon den richtigen Riecher über das körperliche Befinden seiner 14 jährigen Patientin).
Schon auf den ersten Blick nach der Entkleidung sah sie etliche Wunden die auf einen längeren Zeitraum zurückzuführen waren. Das erkannte sie an den unterschiedlichen Farbschattierungen auf ihrer Haut.
Petra: Ich nehme an Gerlinde, dass diese Verletzungen auf deinen Heimaufenthalt zurückzuführen sind.
Gerlinde nickte nur. Zu mehr war sie im Moment nicht fähig.
Petra: Stammen diese Verletzungen von den anderen Heiminsassen?
Diesmal schüttelte Gerlinde mit dem Kopf.
Petra: Dann gehe ich davon aus, dass dir diese Verletzungen von erwachsenen Personen zugefügt worden sind?
Diesmal nickte Gerlinde wieder.
Petra: Und diese erwachsenen Personen sind in diesem Heim tätig?
Wiederrum ein Nicken von Gerlinde.
Anhand der Zuspitzung von Petras Lippen, welches ein Markenzeichen der gesamten Familie Hoffmann war, konnte man erkennen, dass in Petra sämtliche Alarmglocken klingelten, und es in ihrem Gehirn kräftig arbeitete.
Petra setzte sich auf einem Stuhl, nahm eine Hand von Gerlinde in die ihrige, und sprach weiter mit leiser und wohlklingender Stimme zu Gerlinde:
Ich würde sagen, wenn du nichts dagegen hast, wenn wir dich hier behalten. Das wird dir bestimmt Recht sein. Denn hier bist du vor Schlägen und anderen körperlichen Misshandlungen geschützt.
Diesmal ein kräftiges Nicken von Gerlinde.
Petra: Um dir jetzt erst einmal die Schmerzen zu nehmen, werde ich deinen geschundenen Körper mit einer sehr wohltuenden kühlen Salbe einreiben. Außer dem bekommst du von mir ein Mittel gegen die Schmerzen. Alles andere werden wir morgen in aller Ruhe besprechen. Schwester Ingrid wird dich nun auf dein Krankenzimmer bringen.
Sylvia: Und damit du nicht alleine auf dem Zimmer bist, werde ich mich ebenfalls auf diesem Zimmer einquartieren. Vorausgesetzt Schwester Petra hat nichts dagegen einzuwenden.
Petra: Das ist mir sogar sehr Recht.
Jetzt bin ich nur mal darauf gespannt, was die weiteren Nachforschungen in dem Kinderheim zu Tage fördern.
Kapitel: 477
Wir sind dabei stehengeblieben, dass Othilie und Gregor mehrere Blutflecken und ein Taschentuch von Polly gefunden haben.
Wie die Umstände es ab und zu erfordern, so war auch Polly gezwungen die Toilette aufzusuchen.
Als sie wieder diesen Ort verlassen wollte, stand plötzlich ein dunkel gekleideter Mönch vor ihr.
Mönch: Hallo schöne Frau, ich habe sie schon die ganze Zeit beobachtet. Sie sind in meinen Augen eine absolute göttliche Ausnahmeerscheinung. Seit ich sie vorhin zum ersten Mal gesehen habe, kann ich an nichts mehr anderes denken.
Polly: Ich habe leider keine Zeit, wenn sie mich bitte durchlassen würden.
Mönch: Nun hören sie doch, nehmen sie sich ein wenig Zeit für mich, ich habe auf meinem Zimmer ein mondänes Frühstück für uns beide zubereitet. Wir beide sollten uns die Zeit nehmen, um dieses in Ruhe zu uns zu nehmen.
Polly: Ich habe schon gegessen. Kein Bedarf. Lassen sie mich jetzt bitte durch. Das ist meine letzte Ansage.
Mönch: Sie sind eine zauberhafte Person. Und auch so schick gekleidet. Ihr Kostüm ist eine Augenweide für jeden Betrachter.
Polly trug das Kostüm, welches sie 1964 auf dem Flughafen von Paris-Orly 1964 trug. Sie befand sich auf dem Weg zur Internationalen Mode-Messe, welches wie jedes Jahr in dieser modebewussten Stadt stattfand.
Aufgabe und Ziel war es von ihr die neusten Modetrends des Jahres 1964 zu erfahren. Natürlich musste das Outfit jener Jahre dem Anlass angepasst sein. Daher auch die große Anzahl Koffer, mit den verschiedensten Outfits.
Zur gleichen Zeit befand sich Joggeli auf der internationalen Landwirtschaftsmesse in Hannover.
Und auch dort musste das Outfit entsprechend angemessen sein.
Hier ein Bild von Onkel Joggeli bei der Kartoffelernte zur gleichen Zeit in Hannover:
Wie man unschwer erkennen kann, sorgte er für das leibliche Wohl des Agrarbetriebs auf „Gut Bavaria“.
Info:
Kartoffeln sind kleine braune, fleischartige Knäulchen, die hauptsächlich in den Alpen vorkommen, und nicht mit Erdäpfeln zu verwechseln sind. Zu ihren natürlichen Feinden zählt im Wesentlichen nur der Kartoffelschäler. Dank ihrer Stärke (Kartoffelstärke) gelang es ihnen bisher jedoch jedesmal, sich in Pommes zu verwandeln und so die Menschen, besonders die Deutschen, Amerikaner, Franzosen, Belgier und Holländer, zu infrittieren (Siehe dazu auch Kartoffelinvasion oder der Grüninger Kartoffelkrieg).
Christoph Columbus brachte die Kartoffel aus Amerika zu uns nach Europa. Angekommen in Spanien gelang es der Kartoffel sich auf die heutige Insel Mallorca zu schmuggeln. Über Touristen gelang sie dann in unser wunderschönes Deutschland, wo sie heutzutage nach Russland exportiert wird, damit daraus der allseits bekannte Wodka gebrannt werden kann. Quelle Stupidedia.
Kommen wir aber wieder zu dem Mönch und Polly zurück.
Mönch: Ich denke mal, dass wir uns beide jetzt auf meine Gemächer zurückziehen sollten. Sie werden es garantiert nicht bereuen.
Der Mönch ging mit gefährlich blitzenden irrsinnigen Augen auf Polly zu, und versuchte Polly mit Gewalt an sich zu ziehen. Hierbei kam es zu einem Handgemenge, bei dem die körperlich unterlege Polly das Nachsehen hatte. Mit dem linken Arm umklammerte er sie, um dann mit einem Schlagstock, den er in der rechten Hand hatte, auf Polly einzuprügeln.
Kurze Zeit später sackte Polly zu Boden.
Der Mönch schaute hektisch nach links und rechts, und stellte fest, dass keiner die Tat gesehen haben konnte. Er legte sich Polly auf die rechte Schulter und trug sie leise irre vor sich her kichernd zu seinem Schlafgemach.
Othilie zu Gregor: Mir müssen etwas unternehmen, so kann das nicht weitergehe.
Gregor: Frau Hoffmann, schaffen wir doch einfach Lupo hierher, er hat doch uns doch schon prima bei unserem Pfadfindertreffen geholfen, als er die Hilfe herbeigeholt hatte. Seine Nase ist Gold wert.
Othilie: Warum bin ich nicht darauf gekommen. Einfach klasse Gregor. Ich werde sofort auf „Gut Bavaria“ anrufen. Bleibe bitte hier sitzen, und rühre dich nicht vom Fleck. Mach dir meinetwegen in die Hose, denn die Toilettengänge scheinen in diesem Gebäude eine gefährliche Angelegenheit zu sein. Ich möchte nicht, dass neben Tina, Beatrice und Tante Polly gleich noch deine Person vermisst wird.
15 Minuten später war Martina mit Lupo auch schon eingetroffen.
Othilie: Super, dass ging aber schnell. Wer hat dich hier hin gefahren?
Martina: Keiner, ich habe das Auto genommen. Zufälligerweise war keine andere Personen zur Stelle.
Othili: Booooooaaaaah. Und welches Auto hast du genommen?
Martina: Dein Mercedes 600. Gut zu fahren. Nur die Parklücken dürfen nicht zu klein sein. Und der Wagen muss mal wieder aufgetankt werden.
Othilie: Schluss, kein Ton mehr, ich will nichts mehr hören.
Last uns jetzt nach Tina, Beatrice und Polly suchen.
Martina: Ach so was ich noch sagen wollte, ich habe zur Sicherheit auch noch Cheetah mitgenommen. Sie kann in der Zwischenzeit auf die Schweizer Pfadis aufpassen. In Cheetahs Gegenwart wird sich keiner an die Mädels herantrauen.
Othilie: Gut nachgedacht. Wie ist es mit dem Duftmittel für Lupo, als einer Fährte?
Martina: Auch daran habe ich gedacht. Ich habe hier drei Vakuum-Tüten mit jeweils einer getragenen Strumpfhose von den drei Mädels. Sie lagen zum Glück noch in der Wäschebox. Also noch nicht gereinigt.
Othilie: Super organisiert, wenn man von der unbefugten Aneignungsmaßnahme meines Mercedes einmal absieht. Wie sollen wir bei der Suchaktion vorgehen?
Martina: Ich kann natürlich nur mit dem Duftstoff einer Person anfangen. Alles andere würde Lupo irritieren. Ich schlage vor, dass wir bei Tina loslegen. Wenn wir Tina gefunden haben, werden wir wahrscheinlich auch auf Beatrice treffen, da beide Mädels gemeinsam zur Toilette gingen.
Othilie: Auch das ist logisch kombiniert. Auf Ablehnung werden wir hier auf Grund der Gegenwart eines Wolfes garantiert nicht stoßen. Der Raum hier ist auch sehr leer geworden, seit das Tier hier ist.
Martina: Seit beide Tiere hier sind.
Othilie: Da hast du Recht Martina. Entschuldige Cheetah, dass ich dich nicht erwähnt habe.
(Cheetah antwortete mit einem kräftigen Miauen).
Othilie: Sein rohes Steak hat er sich schon gerade in der angrenzenden Küche geholt. Auf nennenswerten Widerstand wird er bei dem Küchenpersonal nicht gestoßen sein. Erstaunlich ist auch, dass die Kinder hier kein Steak bekommen, vielleicht auch noch nie gesehen haben. Ein weiterer Minuspunkt für diesen Ort.
Dann lasst uns endlich mit der Suche beginnen.
Ende Teil 382
Weiter geht es im nächsten Teil (383)
Und das wird die Suche nach Beatrice, Tina und Polly sein.
Wo sich Beatrice und Tina befinden haben wir ja erfahren.
Aber wo ist Polly abgeblieben?
Geschrieben am 29.12.2020
Monika
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr März 04, 2022 7:46 pm
Monika56 schrieb:Hi Polly,
einen wirklich sehr nachdenkenswerten Kommentar von dir.
Auch ich kenne die Geschichte von Jürgen Bartsch. Da war ich noch ein Kind, aber ich erinnere mich noch sehr gut daran.
Gravierend auch die Geschehnisse unter dem Zeichen des Kreuzes Jesu Christis.
Auch ich als Christ bin für eine schonungslose Aufklärung der Geschehnisse, die mimmer noch aktuell sind.
Kardinal Woelki vom Erzbistum Köln hat jahrelang geschwiegen und etliche Grausamkeiten unter dem Teppich kehren wollen.
Da habe ich solch einen "dicken Hals", wenn ich das mal so umgangssprachlich sagen darf.
Da werden die Kinder/Waisenkinder geschändet, gequält und misshandelt, und die verantwortlichen Würenträger wollen von alledem nichts gewusst haben.
Als ich vor über einem Jahr mit der Niederschrift der Teile in den "Lehrjahren" angefangen habe, habe ich natürlich auch recherchiert.
Und mit dem was ich niedergeschrieben habe, kommt der Wahrheit, bis auf einige Passagen, sehr nahe.
Irgendwie fühlte ich mich verpflichtet etwas darüber zu schreiben. Es ist sogar sehr ausführlich geworden.
Ich denke mal, dass du die nächsten Teile auch lesen wirst (Morgen z.B.: Teil 381 + 382, und danach geht es noch weiter).
Wie beide haben von einer christlichen Erziehung eine ganz andere Vorstellung, als das was unter dem Kreuz geschehen ist.
Eines ist klar, schweigen dürfen wir nicht. Denn dann machen wir uns mitschuldig. Genau das hat u.a. Kardinal Woelki getan.
Syl
Deine Moni
Hi Moni
Wie ich aus meiner kindergartenzeit angedeutet hat gibt es sicher sehr viele ordensleute die die kinder mit liebe betreuen und erziehen.
Das problem ist in einem orden wird dir eine aufgabe übertragen und ich nehme mal an gerade früher wurde nicht gross gefragt sondern nach den regeln des gehorsams wurde einfach angeordnet vielleich auch nach dem motto man wird es dann schon lernen.
Wenn man in gewissen bereichen beruflich scheisse baut ist das kein bleibender schaden aber gerade denn umgang mit menschen muss man beherrschen das ist keine spielwiese.
Ich habe es ja im job immer wieder erlebt das vorgesetzte nicht automatisch fähig sind leute zu führen und da mehr als kläglich versagen.
Es nützt nicht nur der wille allein sondern die gewissen fähigkeiten müssen vorhanden sein die man auch nicht lernen kann.
Ich frage mich auch sind wir menschen für solch hierarchische strukturen wie ein ordensleben überhaupt geschaffen oder entlädt sich der ganze frust nicht plötzlich auf eine ungute weise?
Was mich ein wenig stört das viele leute immer auf den kirchen rumdreschen als gäbe es nur dort solche auswüchse.
Aber schlussendlich werden wir vor gewalttätigen menschen nie siche sein den selbst unter den angepassten und so freundlichen gibt es leider mörder.
- Monika56
- Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr März 04, 2022 9:05 pm
Hi Polly,
natürlich darf man solche Geschehen, wie in der Geschichte beschrieben, oder wie auch in der Realität, nicht verwechseln mit der Gutmütigkeit vieler Mönche und Nonnen, die ich selbst erlebt habe.
Ich war in einem Rote-Kreuz-Kindergarten. Und meine Krankenhausaufenthalte verbrachte ich in einem katholischen Krankenhaus, wo die Kinderstationen unter der Leitung von Nonnen stand.
Es waren großartige Menschen, die sich liebevoll um die kranken Kinder kümmerten.
Diese Güte, diese Hingabe, diese Aufopferung für Gottes Lohn war und ist einzigartig gewesen. Von morgens 5 Uhr mit den entsprechenden Gebeten, und danach mit der Pflege, bis spät Abends, werde ich nie vergessen.
Das darf man alles nie verwechseln, mit den fürchterlichen Geschehnissen, die heute ans Tageslicht kommen. Und auch meiner Zeit beim CVJM war großartig. Da ist nie etwas unmoralisches passiert.
Die Sendereihe auf Phönix (Die großen Krimalfälle) ist wirklich klasse. Die meisten davon habe ich mir angeschaut.
Ich lass es mal kommentarlos stehen, was ich von dem Todesurteil halte. Die Meinungen dazu werden sehr vielfältig sein. Ich weiss selbst nicht, was ich davon halten soll. Jedes Argument "Für und Wider" hat seine Gründe.
Syl
Moni
natürlich darf man solche Geschehen, wie in der Geschichte beschrieben, oder wie auch in der Realität, nicht verwechseln mit der Gutmütigkeit vieler Mönche und Nonnen, die ich selbst erlebt habe.
Ich war in einem Rote-Kreuz-Kindergarten. Und meine Krankenhausaufenthalte verbrachte ich in einem katholischen Krankenhaus, wo die Kinderstationen unter der Leitung von Nonnen stand.
Es waren großartige Menschen, die sich liebevoll um die kranken Kinder kümmerten.
Diese Güte, diese Hingabe, diese Aufopferung für Gottes Lohn war und ist einzigartig gewesen. Von morgens 5 Uhr mit den entsprechenden Gebeten, und danach mit der Pflege, bis spät Abends, werde ich nie vergessen.
Das darf man alles nie verwechseln, mit den fürchterlichen Geschehnissen, die heute ans Tageslicht kommen. Und auch meiner Zeit beim CVJM war großartig. Da ist nie etwas unmoralisches passiert.
Die Sendereihe auf Phönix (Die großen Krimalfälle) ist wirklich klasse. Die meisten davon habe ich mir angeschaut.
Ich lass es mal kommentarlos stehen, was ich von dem Todesurteil halte. Die Meinungen dazu werden sehr vielfältig sein. Ich weiss selbst nicht, was ich davon halten soll. Jedes Argument "Für und Wider" hat seine Gründe.
Syl
Moni
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