- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Jan 21, 2022 12:09 pm
Teil: 370
Kapitel: 462
Internationales Pfadfindertreffen auf „Gut Bavaria“
Das Motto:
Allzeit bereit
(6)
18.06.1965
Im Pfadfinderlager
Hier ein Bild der VPC-Pfadfinder
(Verband Christlicher Pfadfinder)
Geburtstagskinder vom 18. Juni 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1915 Red Adair
feierte an diesem Tag seinen 50. Geburtstag
1920 Utta Danella
wurde an diesem Tag 45 Jahre alt
1929 Jürgen Habermas
wurde an diesem Tag 36 Jahre alt
1942 Paul McCartney
wurde an diesem Tag 23 Jahre alt
1952 Isabella Rossellini
wurde an diesem Tag 13 Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/18-juni-1965
18.6.1965
Der Parteitag der Sozialistischen Partei Österreichs (SPÖ) wählt den österreichischen Vizekanzler Bruno Pittermann in das Amt des Parteivorsitzenden.
Zum Abschluss der am 14. Juni eröffneten Tagung des Gouverneursrates der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) in Wien unterzeichnen Dänemark, Israel und Japan das Atomkontroll-Abkommen. Der Vertrag sieht die Kontrolle von Kernmaterial und Atomanlagen in den Mitgliedsländern vor.
Die fast neun Mio. bundesdeutschen Teenager und Twens im Alter von 14 bis 24 Jahren kaufen nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) jährlich Bekleidung im Wert von 4,6 Mrd. DM.
Der nächste morgen wurde verständlicherweise etwas länger geschlafen als sonst üblich. Zumindest bei den Teilnehmern die Bekanntschaft bei dem im letzten Teil erwähnten Tiere hatte.
Die Anwesenheit des Affen löste bei den meisten noch eine gewisse Heiterkeit aus, auch wenn der Bestand an Bananen in einigen Kothen drastisch gesunken ist.
Dabei gehörte dieses „Affenbrotschnitzel“ normalerweise zu den Grundnahrungsmitteln der Pfadfinder, neben Reis und Gemüse natürlich.
Bei den anderen zwei Tieren, wie Lupo und Cheetah schieden sich hingegen die Geister. Das war den Pfadfindern doch etwas zu suspekt. Kann man auch in etwa nachvollziehen, da die „Kontakte“ zu diesen beiden Tiergattungen in der Regel auf ein Minimum beschränkt sind.
Daher boten die „Bavaria-Pfadfinder“ einen „Schnupperkurs“ an, der sich über 1 Stunde hinzog.
Aber alles der Reihe nach.
Tierpflegerin Martina: Als erstes möchte ich euch meinen „Haustiger Cheetah“ also meinen zahmen Geparden vorstellen. Wer von euch möchte einmal nähere Bekanntschaft mit diesem Tier machen?
Die Resonanz scheint anscheinend nicht sehr groß zu sein, wie ich feststellen muss. Keine Angst, in meiner Gegenwart wird euch nichts passieren. Solange ihr nicht das Futter vor seinen Augen stiehlt, ist dieser gemusterte Sprinter ein sehr geselliges Tier, der auch abends bei uns vor dem Fernseher sitzt. Besonders gerne schaut er Bernhard Grzimeks Sendung
„Ein Herz für Tiere an“.
Trotz dieser beruhigenden Worte traten die meisten Pfadis einige Schritte zurück.
Martina: An meiner linken Seite seht ihr Lupo. Auch er ist im Grunde sehr harmlos.
Ein Mädchen aus der ersten Reihe: Im Grunde genommen.
Martina: Ja in der Tat. Man sollte ihn natürlich nicht so viel reizen. Ein Wildwest-Film im Fernsehen, wie zum Beispiel „Bonanza“ mag er nicht so besonders. Da wird ihm zu viel geschossen. Da zeigt er dann seine gepflegten Zähne.
Ja ähhhhh, wie jetzt eben zum Beispiel.
Keine Angst er ist noch etwas müde.
(Liebe Leser, keine Angst, ihr könnt ruhig sitzen bleiben).
Das frühe Aufstehen behagt ihm nicht. Wie heute Morgen zum Beispiel, weil er oftmals nachtaktiv ist.
Ein Mädchen aus der zweiten Reihe. Das haben wir alle gemerkt, bzw. gehört.
Martina: Ja, man kann ihn auf 15 km Entfernung hören.
Das besagte Mädchen: Bei uns waren es nur 50 Meter. Unser Rover ist den Baum hochgeklettert.
Martina: Ihr könnt ihn jetzt wieder runterholen. Er hat lange genug da oben gesessen. Wie heißt er?
Das besagte Mädchen: Günther.
Martina: Günther, du kannst herunterkommen. Ich habe hier auch eine Banane für dich.
(Ich habe den Eindruck, dass Martina ein riesen Spaß an dieser Konversation hatte. Na ja, so kennen wir sie).
Martina: Nun kommen wir aber endlich zu der ersten Kontaktaufnahme zwischen euch, und Lupo bzw. Cheetah unser Hauskätzchen.
Ich habe gesagt Kontaktaufnahme. Ich habe nicht davon gesprochen, dass ihr fünf Schritte zurückgehen sollt.
Jetzt ist doch tatsächlich eine Jurthe zusammengebrochen. Ihr macht einem das Leben doch verdammt schwer. Wegrennen lohnt sich sowieso nicht. Ich nehme jede Wette an, dass er das Rennen gewinnen wird. Außerdem ist Cheetah sehr kurvengängig.
Der lange Schwanz ist zum Steuern da. Damit lassen sich auch 90-Grad-Kurven bei hohem Tempo bewältigen.
An Geparden zeigt sich die ganze Kraft der Evolution: Sie haben nicht nur einen extrem langen Schwanz und aushängbare Schultern, sondern auch spezielle Muskeln für den schnellen Sprint.
Es sind nur drei Sekunden, die einem Gepard ausreichen, um von Tempo Null auf 100 zu kommen. Ein Ferrari braucht dazu länger. Die Raubkatzen aber sind nicht nur die schnellsten Landwirbeltiere, sondern auch die schnellsten Beschleuniger.
Bis zu 115 km/h
Das müssen sie auch sein. Für lange Hetzjagden sind diese Katzen nicht geschaffen. „Sie schleichen sich vielmehr so nah wie möglich an ihre Beute an – um dann blitzschnell loszustürmen. Die Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 115 Kilometer pro Stunde, die in Studien gemessen wurden, können Geparde aber nicht lange aushalten.“
Polly leise zu Frank: Siehst du wie die Kinder und Jugendliche jetzt alle gespannt zuhören. Sie bekommen erstklassigen Tierunterricht von Martina.
Frank: Nicht nur wir können etwas von den Pfadfindern lernen. Sondern die Pfadfinder können auch etwas von Martina lernen. Martina beschäftigt sich in ihrer Freizeit sehr viel mit diesen Tieren. Ein wunderbares Mädchen.
Martina: Nur wenige Sekunden halten die Tiere das Tempomaximum, nur wenige Hundert Meter, dann werden sie langsamer und geben die Jagd, wenn sie aussichtslos scheint, schnell auf.
Dennoch sind die Jagden der Geparde außergewöhnlich erfolgreich: Bei mehr als der Hälfte ihrer Jagden erlegen sie das Beutetier (meist kleine Antilopen). Kein anderes alleine und nicht in Rudeln jagendes Tier hat eine bessere Erfolgsquote.
Um überhaupt so schnell und wendig springen zu können, haben sich bei Geparden im Laufe der Evolution einige besondere Merkmale entwickelt. „Da sind zum Beispiel die Krallen“, erklärt Martina. „Sie sind sehr groß und stabil und die Geparde können sie auch nicht einziehen.“ Beim Rennen schlagen sie ihre Krallen kräftig ins Erdreich.
„Die funktionieren so wie die Spikes bei Fußballern. Ohne die Krallen, würden die Tiere einfach wegrutschen.“ Auch der lange Schwanz macht Geparde zu dem, was sie sind. Er dient praktisch als Steuerruder und ermöglicht es den Katzen, bei hohem Tempo Haken im 90 Grad Winkel zu schlagen.
Um zu den schnellsten Läufern an Land werden zu können, haben sich noch andere anatomische und physiologische Besonderheiten bei den Tieren herausgebildet. „Geparde haben ja einen relativ kurzen Kopf, wie alle Katzen“, erklärt Martina. „Damit sie aber für ihre schnellen Läufe genügend Sauerstoff aufnehmen können, sind ihre Nasennebenhöhlen und Kieferhöhlen extrem vergrößert – im Vergleich zu anderen Katzenarten“
Cheetah schläft sogar bei mir im Bett, wobei ich zugeben muss, dass für mich dann nicht mehr viel Platz übrigbleibt.
Martina: Ein Moment, ich rufe einmal Beatrice hinzu.
Sylvia von den Schweizer Pfadis, etwas misstrauisch: Ist das etwa euer Tiger?
Martina: Beatrice ist zwar auch etwas kratzbürstig wie ein Tiger (Was überhaupt nicht stimmt), aber von menschlicher Rasse. Sie wiegt nur 38 kg, und ist somit 20 kg leichter als Lupo.
Bild von Beatrice:
Sylvia: Das beruhigt mich ungemein.
Martina: Was ich damit sagen wollte, dass sie sich auf dem Rücken von Lupo hinsetzen kann, ohne das ihr das Tier etwas antut. Nun gut, ich muss zugeben, dass sich die beiden nun schon seit einigen Wochen sehr gut kennen.
Aber Streicheln lässt sich Lupo durchaus. Zumindest, wenn wir dabei sind. In den Augen von Lupo bin ich die Rudelführerin. Und wenn ich mein ok gebe, ist vieles mit Lupo machbar. Wir sind ein Team.
Ein Raunen ging durch das „Publikum“ als sich Beatrice tatsächlich langsam und vorsichtig auf den Rücken Lupos setzte, und das Tier dabei zärtlich streichelte.
Martina: Und nun erwarte ich hier die ersten Pfadfinder, ich wollte schon fast sagen: Hier oben auf der Bühne, die unsere zwei großen Tiere streicheln. Natürlich nicht alle auf einmal, sondern schön der Reihe nach, denn wir wollen Lupo und Cheetah nicht überfordern. Denn sie sind wahrlich kein Spielzeug, sondern Lebewesen die auch ihren eigenen Willen haben.
Genau wie wir auch.
Othilie fing nach diesen Ausführungen an zu klatschen, und das war das Signal für die meisten es ihr nachzumachen.
Zwischendurch gigantisch beeindruckende Filmaufnahmen von Geparden in der freien Natur.
Der Gepard - Schnellste Raubkatze der Welt
Man brauchte nicht lange zu warten, und drei Pfadis aus der Schweiz (Schweizerische Pfadfinderschaft Europas =SPE) gingen vorsichtig auf Martina und den beiden tierischen Lebewesen zu.
Und das waren zwei junge Mädchen und ein etwas älterer Boy. Die Mädchen kaum größer als Lupo und Cheetah.
Martina: Wirklich schön, ihr drei werdet unsere beiden Geschöpfe als erstes kennenlernen. Darf ich eure Namen wissen?
Ich bin Vreni (links auf dem Foto) und neben mir steht Trudi. Unser Leiter heißt Urs.
Martina: Ihr beiden Mädels streichelt mit der Hand jetzt mal langsam über den Kopf, angefangen bis zur Schwanzspitze über unsere beiden Tiere. Ihr braucht keine Angst zu haben. Sie tun euch nichts.
Das „Publikum“ hielt den Atem an, als die beiden in Aktien traten. Als Vreni und Trudi merkten, dass die beiden Tiere friedlich blieben, verloren sie die Scheu. Immer wieder streichelten sie über das Fell.
Und nun geschah etwas, womit die beiden nicht gerechnet hatten. Cheetah fing an zu schnurren wie ein kleiner Haustiger, nur natürlich wesentlich lauter. Auch Lupo wedelte angetan mit seiner Rute.
Wie sich das anhört, und das auch anschaut, wird in diesem Video verdeutlicht.
Cheetah Purring - A Cute Big Cat Videos Compilation
Nun wurden auch andere Pfadfinder mutiger. Wobei Martina nur relativ wenige Personen, zum Wohl der beiden Tiere, zu dieser Vorführung zuließ.
Anschließend erfolgte eine Fütterungsvorführung von Martina, wobei hier auf die Verfütterung von lebenden Pfadfindern großzügig verzichtet wurde. Cheetah bekam mundgerechte Portionen gereicht, während Lupo auf sämtliche Tischmanieren verzichtete. Große Stücke Fleisch, teilweise mit Knochen, wanderten in seinen hungrigen Magen. Dabei ging es dann auch recht geräuschvoll zu, so dass das Interesse an weitere Streicheleinheiten sowieso etwas erlahmte.
Ich kann aber eidesstattlich versichern, dass nur einwandfreies Fleisch aus einem anerkannten Metzgereibetrieb mit Qualitätssiegel zur Anwendung kam.
Martina: Da wir, oder beziehungsweise ich bei der Fütterung dabei bin, kann ich euch ein wenig über die Essgewohnheiten eines Wolfes erzählen. Diese Zeit muss vor eurem bzw. unserem Frühstück noch sein.
Othilie leise zu Polly: Das hätte Martina sich eigentlich sparen können.
Martina: Ein erwachsener Wolf benötigt täglich etwa 3-4 kg Fleisch. Hochgerechnet auf ein Jahr entspricht dies ungefähr 60 Rehen oder 16 Rothirschen.
Vreni: Und was isst der Wolf am liebsten?
Martina: Rehe, Rothirsche und Wildschweine: Davon ernährt sich der Wolf zu über 96 Prozent.
Das sind die Ergebnisse einer Analyse von über 2.000 Kotproben, die Petra in einer Langzeitstudio bei uns auf „Gut Bavaria“ durchgeführt hat. Bei Gelegenheit kann sie euch das sicherlich einmal zeigen.
Othilie leise zu Polly: Ob da ein großes Interesse besteht, wage ich zu bezweifeln.
Martina: Damit euer Frühstück nicht noch weiter in unerreichbarer Ferne rückt, werde ich zügig in meinen Erläuterungen und Erklärungen fortfahren. Zuerst isst der Wolf die Innereien, die Muskulatur der Keulen und des Rückens. Beutetiere sind oft an verschiedenen Teilen gleichzeitig genutzt. Werden Wölfe nicht gestört, so ruhen sie in der Nähe der Beute und nutzen sie später komplett. Größere Rudel können große Risse in sehr kurzer Zeit vollständig nutzen.
Nutztiere wie zum Beispiel Schafe machen dagegen weniger als ein Prozent aus. Normalerweise reißt der Wolf ein Schaf, verspeist es und zieht weiter. Oftmals kommt er gar nicht zum Fressen, weil er durch die hin und her rennenden Schafe ständig gestört wird. Das gleiche Verhalten ist vom Fuchs bekannt, der im Hühnerstall ebenfalls ein Blutbad unter dem Federvieh anrichten kann. Wir haben übrigens einen Fuchs bei uns zu Hause, der auf den Namen „Foxy“ hört. Vielleicht werdet ihr ihn noch kennenlernen.
Urs: Fressen Wölfe eigentlich auch Menschen?
Martina: Also das Märchen von der Großmutter, welches vom Wolf verspeist wird, ist völlig abwegig, denn von einem wildlebenden Wolf geht in der Regel keine Gefahr für Menschen aus. Wölfe sind von Natur aus vorsichtige Tiere, die normalerweise Begegnungen mit Menschen meiden.
Ich habe Lupo als relativ junges Tier bei unserem Urlaub, in Engelberg in der Schweiz, im Dezember des letzten Jahr kennengelernt. Das arme Tier war verletzt, und wir haben es gesundgepflegt. Daher auch vielleicht die sehr enge Verbindung zwischen Lupo und uns. Im Grunde genommen haben wir es domestiziert, und er zeigt ähnliche Verhaltensweisen wie die eines großen Hundes.
Trudi: Kann ein Wolf eigentlich bellen?
Martina: Der Wolf ist der nächste Verwandte des Haushundes. Er bellt nur selten und wenn, dann ist es ein kurzes, leises und einsilbiges „Wuff“. Dieses Bellen wird angewandt, wenn sich ein fremdes Wesen oder ein fremder Wolf dem Rudel nähert.
Info:
Verhaltenstipps für eine Wolfsbegegnung
Vreni: Ist ein Wolf sehr aktiv?
Martina: Ein Wolf ist in der Tat sehr sportlich eingestellt. Sie können am Tag mehr als 70 Kilometer zurücklegen. Hier im großen Wald auf unserem Territorium hat er reichlich Auslauf. Und das braucht er auch.
Info:
Die Wölfe sind zurück | Global ideas
Martina: Ich hoffe, dass euch diese kleine Vorführung meines Wolfes und die Erläuterungen gefallen haben. Da die Pfadfinder die Natur lieben und auch die Tiere respektieren denke ich mal, dass diese Erzählungen hier eigentlich gut hingehören.
Großer lang anhaltender Applaus der vielen Pfadis bzw. Pfadfinder, die sich hier sehr zahlreich eingefunden hatten.
Polly: Wunderbar gemacht Martina. Ein berechtigtes Lob von uns allen. Dann lass uns mal frühstücken, denn die Pfadis aus der Schweiz haben uns zum Frühstück eingeladen. Selbstverständlich werden wir uns auch hier in Punkto Nahrungsmittel und der anschließenden Aufräumaktien einbringen.
Inge: Natürlich sind wir alle behilflich.
Polly: Das ist super. Das höre ich gern. Du könntest schon einmal damit anfangen, die frische Milch von unseren glücklichen Kühen zu holen. Du weiß ja, wo unsere Kühe grasen.
Martina: Die Kühe brauchen auch nur noch gemolken werden. Ja, guck mich nicht so an Inge.
Polly: Keiner hat behauptet, dass das Pfadfinderleben einfach ist. Aber ich kann dich trösten, die Kühe wurden schon heute wie jeden Morgen um 5 Uhr gemolken. Die Kühe haben also schon ihre Schuldigkeit getan. Wir brauchen also nur noch die schon bereitstehenden Milchkannen abzuholen. Jetzt kommt euer Part. Aber keine Angst, es werden sich garantiert etliche Personen finden, die dir beim Tragen behilflich sein werden. Es stehen nämlich insgesamt ca. 80 Milchkannen bereit. Das sind ca. 800 Liter Milch. Wenn wir sparsam sind, können wir damit das komplette Camp mit Milch beliefern
Und jetzt kommt das erfreuliche: Ihr braucht die Milchkannen nicht zu tragen. Martina bekommt von uns die Erlaubnis erteilt, die Milchkannen mit unserem Goliath-Dreirad zu transportieren. Das macht er sonst ganz gerne immer heimlich. Wir haben ihn aber dabei genauso heimlich beobachtet.
(Großes Gelächter in der Runde)
Nun kann er also sein technisches Knowhow ganz offiziell unter Beweis stellen.
Inge: 80 Milchkannen, ich werde verrückt.
Martina schmunzelnd: Du bist es schon.
Inge: Danke für das Kompliment. Wenn du über die unebenen Felder mit der Milch auf dem Dreirad wieder hier bist, haben wir Butter.
Martina: Jetzt quatsche nicht so lange herum, ich habe nämlich Hunger.
Polly: Wenn ihr euch umdreht, seht ihr den Wagen schon hier stehen.
Inge: Alles großartig organisiert.
Polly: Ja, ich will hoffen, und deine Eltern übrigens auch, dass du das bei uns auch lernst. Dann mal los. Andreas und Gregor, bleiben auf Grund ihrer körperlichen Unpässlichkeit natürlich hier. Sven wird aber mit euch fahren, das hat er mir gerade zugeflüstert.
Am Zielort angelangt, wurden erstmal die 80 Kannen Milch von den dreien auf die Ladefläche gehievt. Das erfreulich war, dass Martina wieder nach dem Schlüsselbeinbruch im Februar in Hamburg (Ich berichtete darüber), wieder voll belastbar war. Schmerzlos stemmte sie die schweren Milchkannen auf die Ladekante des Dreirads. Und sie strahlte dabei als sie merkte, dass ihr das keine Probleme bereitete.
Und Martina nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit einen riesengroßen Strauß der schönsten Blumen, für seine Schwester Petra zu kaufen. Und natürlich für seine Tante Polly ebenfalls.
Ende Teil 370
In Teil 371 geht es wieder selbstverständlich mit vielen aufregenden Geschehnissen weiter.
Geschrieben am 15.11.2020
Kapitel: 462
Internationales Pfadfindertreffen auf „Gut Bavaria“
Das Motto:
Allzeit bereit
(6)
18.06.1965
Im Pfadfinderlager
Hier ein Bild der VPC-Pfadfinder
(Verband Christlicher Pfadfinder)
Geburtstagskinder vom 18. Juni 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1915 Red Adair
feierte an diesem Tag seinen 50. Geburtstag
1920 Utta Danella
wurde an diesem Tag 45 Jahre alt
1929 Jürgen Habermas
wurde an diesem Tag 36 Jahre alt
1942 Paul McCartney
wurde an diesem Tag 23 Jahre alt
1952 Isabella Rossellini
wurde an diesem Tag 13 Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/18-juni-1965
18.6.1965
Der Parteitag der Sozialistischen Partei Österreichs (SPÖ) wählt den österreichischen Vizekanzler Bruno Pittermann in das Amt des Parteivorsitzenden.
Zum Abschluss der am 14. Juni eröffneten Tagung des Gouverneursrates der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) in Wien unterzeichnen Dänemark, Israel und Japan das Atomkontroll-Abkommen. Der Vertrag sieht die Kontrolle von Kernmaterial und Atomanlagen in den Mitgliedsländern vor.
Die fast neun Mio. bundesdeutschen Teenager und Twens im Alter von 14 bis 24 Jahren kaufen nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) jährlich Bekleidung im Wert von 4,6 Mrd. DM.
Der nächste morgen wurde verständlicherweise etwas länger geschlafen als sonst üblich. Zumindest bei den Teilnehmern die Bekanntschaft bei dem im letzten Teil erwähnten Tiere hatte.
Die Anwesenheit des Affen löste bei den meisten noch eine gewisse Heiterkeit aus, auch wenn der Bestand an Bananen in einigen Kothen drastisch gesunken ist.
Dabei gehörte dieses „Affenbrotschnitzel“ normalerweise zu den Grundnahrungsmitteln der Pfadfinder, neben Reis und Gemüse natürlich.
Bei den anderen zwei Tieren, wie Lupo und Cheetah schieden sich hingegen die Geister. Das war den Pfadfindern doch etwas zu suspekt. Kann man auch in etwa nachvollziehen, da die „Kontakte“ zu diesen beiden Tiergattungen in der Regel auf ein Minimum beschränkt sind.
Daher boten die „Bavaria-Pfadfinder“ einen „Schnupperkurs“ an, der sich über 1 Stunde hinzog.
Aber alles der Reihe nach.
Tierpflegerin Martina: Als erstes möchte ich euch meinen „Haustiger Cheetah“ also meinen zahmen Geparden vorstellen. Wer von euch möchte einmal nähere Bekanntschaft mit diesem Tier machen?
Die Resonanz scheint anscheinend nicht sehr groß zu sein, wie ich feststellen muss. Keine Angst, in meiner Gegenwart wird euch nichts passieren. Solange ihr nicht das Futter vor seinen Augen stiehlt, ist dieser gemusterte Sprinter ein sehr geselliges Tier, der auch abends bei uns vor dem Fernseher sitzt. Besonders gerne schaut er Bernhard Grzimeks Sendung
„Ein Herz für Tiere an“.
Trotz dieser beruhigenden Worte traten die meisten Pfadis einige Schritte zurück.
Martina: An meiner linken Seite seht ihr Lupo. Auch er ist im Grunde sehr harmlos.
Ein Mädchen aus der ersten Reihe: Im Grunde genommen.
Martina: Ja in der Tat. Man sollte ihn natürlich nicht so viel reizen. Ein Wildwest-Film im Fernsehen, wie zum Beispiel „Bonanza“ mag er nicht so besonders. Da wird ihm zu viel geschossen. Da zeigt er dann seine gepflegten Zähne.
Ja ähhhhh, wie jetzt eben zum Beispiel.
Keine Angst er ist noch etwas müde.
(Liebe Leser, keine Angst, ihr könnt ruhig sitzen bleiben).
Das frühe Aufstehen behagt ihm nicht. Wie heute Morgen zum Beispiel, weil er oftmals nachtaktiv ist.
Ein Mädchen aus der zweiten Reihe. Das haben wir alle gemerkt, bzw. gehört.
Martina: Ja, man kann ihn auf 15 km Entfernung hören.
Das besagte Mädchen: Bei uns waren es nur 50 Meter. Unser Rover ist den Baum hochgeklettert.
Martina: Ihr könnt ihn jetzt wieder runterholen. Er hat lange genug da oben gesessen. Wie heißt er?
Das besagte Mädchen: Günther.
Martina: Günther, du kannst herunterkommen. Ich habe hier auch eine Banane für dich.
(Ich habe den Eindruck, dass Martina ein riesen Spaß an dieser Konversation hatte. Na ja, so kennen wir sie).
Martina: Nun kommen wir aber endlich zu der ersten Kontaktaufnahme zwischen euch, und Lupo bzw. Cheetah unser Hauskätzchen.
Ich habe gesagt Kontaktaufnahme. Ich habe nicht davon gesprochen, dass ihr fünf Schritte zurückgehen sollt.
Jetzt ist doch tatsächlich eine Jurthe zusammengebrochen. Ihr macht einem das Leben doch verdammt schwer. Wegrennen lohnt sich sowieso nicht. Ich nehme jede Wette an, dass er das Rennen gewinnen wird. Außerdem ist Cheetah sehr kurvengängig.
Der lange Schwanz ist zum Steuern da. Damit lassen sich auch 90-Grad-Kurven bei hohem Tempo bewältigen.
An Geparden zeigt sich die ganze Kraft der Evolution: Sie haben nicht nur einen extrem langen Schwanz und aushängbare Schultern, sondern auch spezielle Muskeln für den schnellen Sprint.
Es sind nur drei Sekunden, die einem Gepard ausreichen, um von Tempo Null auf 100 zu kommen. Ein Ferrari braucht dazu länger. Die Raubkatzen aber sind nicht nur die schnellsten Landwirbeltiere, sondern auch die schnellsten Beschleuniger.
Bis zu 115 km/h
Das müssen sie auch sein. Für lange Hetzjagden sind diese Katzen nicht geschaffen. „Sie schleichen sich vielmehr so nah wie möglich an ihre Beute an – um dann blitzschnell loszustürmen. Die Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 115 Kilometer pro Stunde, die in Studien gemessen wurden, können Geparde aber nicht lange aushalten.“
Polly leise zu Frank: Siehst du wie die Kinder und Jugendliche jetzt alle gespannt zuhören. Sie bekommen erstklassigen Tierunterricht von Martina.
Frank: Nicht nur wir können etwas von den Pfadfindern lernen. Sondern die Pfadfinder können auch etwas von Martina lernen. Martina beschäftigt sich in ihrer Freizeit sehr viel mit diesen Tieren. Ein wunderbares Mädchen.
Martina: Nur wenige Sekunden halten die Tiere das Tempomaximum, nur wenige Hundert Meter, dann werden sie langsamer und geben die Jagd, wenn sie aussichtslos scheint, schnell auf.
Dennoch sind die Jagden der Geparde außergewöhnlich erfolgreich: Bei mehr als der Hälfte ihrer Jagden erlegen sie das Beutetier (meist kleine Antilopen). Kein anderes alleine und nicht in Rudeln jagendes Tier hat eine bessere Erfolgsquote.
Um überhaupt so schnell und wendig springen zu können, haben sich bei Geparden im Laufe der Evolution einige besondere Merkmale entwickelt. „Da sind zum Beispiel die Krallen“, erklärt Martina. „Sie sind sehr groß und stabil und die Geparde können sie auch nicht einziehen.“ Beim Rennen schlagen sie ihre Krallen kräftig ins Erdreich.
„Die funktionieren so wie die Spikes bei Fußballern. Ohne die Krallen, würden die Tiere einfach wegrutschen.“ Auch der lange Schwanz macht Geparde zu dem, was sie sind. Er dient praktisch als Steuerruder und ermöglicht es den Katzen, bei hohem Tempo Haken im 90 Grad Winkel zu schlagen.
Um zu den schnellsten Läufern an Land werden zu können, haben sich noch andere anatomische und physiologische Besonderheiten bei den Tieren herausgebildet. „Geparde haben ja einen relativ kurzen Kopf, wie alle Katzen“, erklärt Martina. „Damit sie aber für ihre schnellen Läufe genügend Sauerstoff aufnehmen können, sind ihre Nasennebenhöhlen und Kieferhöhlen extrem vergrößert – im Vergleich zu anderen Katzenarten“
Cheetah schläft sogar bei mir im Bett, wobei ich zugeben muss, dass für mich dann nicht mehr viel Platz übrigbleibt.
Martina: Ein Moment, ich rufe einmal Beatrice hinzu.
Sylvia von den Schweizer Pfadis, etwas misstrauisch: Ist das etwa euer Tiger?
Martina: Beatrice ist zwar auch etwas kratzbürstig wie ein Tiger (Was überhaupt nicht stimmt), aber von menschlicher Rasse. Sie wiegt nur 38 kg, und ist somit 20 kg leichter als Lupo.
Bild von Beatrice:
Sylvia: Das beruhigt mich ungemein.
Martina: Was ich damit sagen wollte, dass sie sich auf dem Rücken von Lupo hinsetzen kann, ohne das ihr das Tier etwas antut. Nun gut, ich muss zugeben, dass sich die beiden nun schon seit einigen Wochen sehr gut kennen.
Aber Streicheln lässt sich Lupo durchaus. Zumindest, wenn wir dabei sind. In den Augen von Lupo bin ich die Rudelführerin. Und wenn ich mein ok gebe, ist vieles mit Lupo machbar. Wir sind ein Team.
Ein Raunen ging durch das „Publikum“ als sich Beatrice tatsächlich langsam und vorsichtig auf den Rücken Lupos setzte, und das Tier dabei zärtlich streichelte.
Martina: Und nun erwarte ich hier die ersten Pfadfinder, ich wollte schon fast sagen: Hier oben auf der Bühne, die unsere zwei großen Tiere streicheln. Natürlich nicht alle auf einmal, sondern schön der Reihe nach, denn wir wollen Lupo und Cheetah nicht überfordern. Denn sie sind wahrlich kein Spielzeug, sondern Lebewesen die auch ihren eigenen Willen haben.
Genau wie wir auch.
Othilie fing nach diesen Ausführungen an zu klatschen, und das war das Signal für die meisten es ihr nachzumachen.
Zwischendurch gigantisch beeindruckende Filmaufnahmen von Geparden in der freien Natur.
Der Gepard - Schnellste Raubkatze der Welt
Man brauchte nicht lange zu warten, und drei Pfadis aus der Schweiz (Schweizerische Pfadfinderschaft Europas =SPE) gingen vorsichtig auf Martina und den beiden tierischen Lebewesen zu.
Und das waren zwei junge Mädchen und ein etwas älterer Boy. Die Mädchen kaum größer als Lupo und Cheetah.
Martina: Wirklich schön, ihr drei werdet unsere beiden Geschöpfe als erstes kennenlernen. Darf ich eure Namen wissen?
Ich bin Vreni (links auf dem Foto) und neben mir steht Trudi. Unser Leiter heißt Urs.
Martina: Ihr beiden Mädels streichelt mit der Hand jetzt mal langsam über den Kopf, angefangen bis zur Schwanzspitze über unsere beiden Tiere. Ihr braucht keine Angst zu haben. Sie tun euch nichts.
Das „Publikum“ hielt den Atem an, als die beiden in Aktien traten. Als Vreni und Trudi merkten, dass die beiden Tiere friedlich blieben, verloren sie die Scheu. Immer wieder streichelten sie über das Fell.
Und nun geschah etwas, womit die beiden nicht gerechnet hatten. Cheetah fing an zu schnurren wie ein kleiner Haustiger, nur natürlich wesentlich lauter. Auch Lupo wedelte angetan mit seiner Rute.
Wie sich das anhört, und das auch anschaut, wird in diesem Video verdeutlicht.
Cheetah Purring - A Cute Big Cat Videos Compilation
Nun wurden auch andere Pfadfinder mutiger. Wobei Martina nur relativ wenige Personen, zum Wohl der beiden Tiere, zu dieser Vorführung zuließ.
Anschließend erfolgte eine Fütterungsvorführung von Martina, wobei hier auf die Verfütterung von lebenden Pfadfindern großzügig verzichtet wurde. Cheetah bekam mundgerechte Portionen gereicht, während Lupo auf sämtliche Tischmanieren verzichtete. Große Stücke Fleisch, teilweise mit Knochen, wanderten in seinen hungrigen Magen. Dabei ging es dann auch recht geräuschvoll zu, so dass das Interesse an weitere Streicheleinheiten sowieso etwas erlahmte.
Ich kann aber eidesstattlich versichern, dass nur einwandfreies Fleisch aus einem anerkannten Metzgereibetrieb mit Qualitätssiegel zur Anwendung kam.
Martina: Da wir, oder beziehungsweise ich bei der Fütterung dabei bin, kann ich euch ein wenig über die Essgewohnheiten eines Wolfes erzählen. Diese Zeit muss vor eurem bzw. unserem Frühstück noch sein.
Othilie leise zu Polly: Das hätte Martina sich eigentlich sparen können.
Martina: Ein erwachsener Wolf benötigt täglich etwa 3-4 kg Fleisch. Hochgerechnet auf ein Jahr entspricht dies ungefähr 60 Rehen oder 16 Rothirschen.
Vreni: Und was isst der Wolf am liebsten?
Martina: Rehe, Rothirsche und Wildschweine: Davon ernährt sich der Wolf zu über 96 Prozent.
Das sind die Ergebnisse einer Analyse von über 2.000 Kotproben, die Petra in einer Langzeitstudio bei uns auf „Gut Bavaria“ durchgeführt hat. Bei Gelegenheit kann sie euch das sicherlich einmal zeigen.
Othilie leise zu Polly: Ob da ein großes Interesse besteht, wage ich zu bezweifeln.
Martina: Damit euer Frühstück nicht noch weiter in unerreichbarer Ferne rückt, werde ich zügig in meinen Erläuterungen und Erklärungen fortfahren. Zuerst isst der Wolf die Innereien, die Muskulatur der Keulen und des Rückens. Beutetiere sind oft an verschiedenen Teilen gleichzeitig genutzt. Werden Wölfe nicht gestört, so ruhen sie in der Nähe der Beute und nutzen sie später komplett. Größere Rudel können große Risse in sehr kurzer Zeit vollständig nutzen.
Nutztiere wie zum Beispiel Schafe machen dagegen weniger als ein Prozent aus. Normalerweise reißt der Wolf ein Schaf, verspeist es und zieht weiter. Oftmals kommt er gar nicht zum Fressen, weil er durch die hin und her rennenden Schafe ständig gestört wird. Das gleiche Verhalten ist vom Fuchs bekannt, der im Hühnerstall ebenfalls ein Blutbad unter dem Federvieh anrichten kann. Wir haben übrigens einen Fuchs bei uns zu Hause, der auf den Namen „Foxy“ hört. Vielleicht werdet ihr ihn noch kennenlernen.
Urs: Fressen Wölfe eigentlich auch Menschen?
Martina: Also das Märchen von der Großmutter, welches vom Wolf verspeist wird, ist völlig abwegig, denn von einem wildlebenden Wolf geht in der Regel keine Gefahr für Menschen aus. Wölfe sind von Natur aus vorsichtige Tiere, die normalerweise Begegnungen mit Menschen meiden.
Ich habe Lupo als relativ junges Tier bei unserem Urlaub, in Engelberg in der Schweiz, im Dezember des letzten Jahr kennengelernt. Das arme Tier war verletzt, und wir haben es gesundgepflegt. Daher auch vielleicht die sehr enge Verbindung zwischen Lupo und uns. Im Grunde genommen haben wir es domestiziert, und er zeigt ähnliche Verhaltensweisen wie die eines großen Hundes.
Trudi: Kann ein Wolf eigentlich bellen?
Martina: Der Wolf ist der nächste Verwandte des Haushundes. Er bellt nur selten und wenn, dann ist es ein kurzes, leises und einsilbiges „Wuff“. Dieses Bellen wird angewandt, wenn sich ein fremdes Wesen oder ein fremder Wolf dem Rudel nähert.
Info:
Verhaltenstipps für eine Wolfsbegegnung
Vreni: Ist ein Wolf sehr aktiv?
Martina: Ein Wolf ist in der Tat sehr sportlich eingestellt. Sie können am Tag mehr als 70 Kilometer zurücklegen. Hier im großen Wald auf unserem Territorium hat er reichlich Auslauf. Und das braucht er auch.
Info:
Die Wölfe sind zurück | Global ideas
Martina: Ich hoffe, dass euch diese kleine Vorführung meines Wolfes und die Erläuterungen gefallen haben. Da die Pfadfinder die Natur lieben und auch die Tiere respektieren denke ich mal, dass diese Erzählungen hier eigentlich gut hingehören.
Großer lang anhaltender Applaus der vielen Pfadis bzw. Pfadfinder, die sich hier sehr zahlreich eingefunden hatten.
Polly: Wunderbar gemacht Martina. Ein berechtigtes Lob von uns allen. Dann lass uns mal frühstücken, denn die Pfadis aus der Schweiz haben uns zum Frühstück eingeladen. Selbstverständlich werden wir uns auch hier in Punkto Nahrungsmittel und der anschließenden Aufräumaktien einbringen.
Inge: Natürlich sind wir alle behilflich.
Polly: Das ist super. Das höre ich gern. Du könntest schon einmal damit anfangen, die frische Milch von unseren glücklichen Kühen zu holen. Du weiß ja, wo unsere Kühe grasen.
Martina: Die Kühe brauchen auch nur noch gemolken werden. Ja, guck mich nicht so an Inge.
Polly: Keiner hat behauptet, dass das Pfadfinderleben einfach ist. Aber ich kann dich trösten, die Kühe wurden schon heute wie jeden Morgen um 5 Uhr gemolken. Die Kühe haben also schon ihre Schuldigkeit getan. Wir brauchen also nur noch die schon bereitstehenden Milchkannen abzuholen. Jetzt kommt euer Part. Aber keine Angst, es werden sich garantiert etliche Personen finden, die dir beim Tragen behilflich sein werden. Es stehen nämlich insgesamt ca. 80 Milchkannen bereit. Das sind ca. 800 Liter Milch. Wenn wir sparsam sind, können wir damit das komplette Camp mit Milch beliefern
Und jetzt kommt das erfreuliche: Ihr braucht die Milchkannen nicht zu tragen. Martina bekommt von uns die Erlaubnis erteilt, die Milchkannen mit unserem Goliath-Dreirad zu transportieren. Das macht er sonst ganz gerne immer heimlich. Wir haben ihn aber dabei genauso heimlich beobachtet.
(Großes Gelächter in der Runde)
Nun kann er also sein technisches Knowhow ganz offiziell unter Beweis stellen.
Inge: 80 Milchkannen, ich werde verrückt.
Martina schmunzelnd: Du bist es schon.
Inge: Danke für das Kompliment. Wenn du über die unebenen Felder mit der Milch auf dem Dreirad wieder hier bist, haben wir Butter.
Martina: Jetzt quatsche nicht so lange herum, ich habe nämlich Hunger.
Polly: Wenn ihr euch umdreht, seht ihr den Wagen schon hier stehen.
Inge: Alles großartig organisiert.
Polly: Ja, ich will hoffen, und deine Eltern übrigens auch, dass du das bei uns auch lernst. Dann mal los. Andreas und Gregor, bleiben auf Grund ihrer körperlichen Unpässlichkeit natürlich hier. Sven wird aber mit euch fahren, das hat er mir gerade zugeflüstert.
Am Zielort angelangt, wurden erstmal die 80 Kannen Milch von den dreien auf die Ladefläche gehievt. Das erfreulich war, dass Martina wieder nach dem Schlüsselbeinbruch im Februar in Hamburg (Ich berichtete darüber), wieder voll belastbar war. Schmerzlos stemmte sie die schweren Milchkannen auf die Ladekante des Dreirads. Und sie strahlte dabei als sie merkte, dass ihr das keine Probleme bereitete.
Und Martina nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit einen riesengroßen Strauß der schönsten Blumen, für seine Schwester Petra zu kaufen. Und natürlich für seine Tante Polly ebenfalls.
Ende Teil 370
In Teil 371 geht es wieder selbstverständlich mit vielen aufregenden Geschehnissen weiter.
Geschrieben am 15.11.2020
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Jan 22, 2022 6:24 am
Monika56 schrieb:Hi Polly,
danke für deine Antwort.
Ich habe mir auch Gedanken darüber gemacht, welche Kluft am praktischten ist.
Die Bekleidung der Scout aus Polen scheint auf dem ersten Blick recht nett zu sein.
Aber die Röcke und die Strumpfhosen können auch hinderlich sein. Tights könnten beim Aufbau schnell defekt sein.
Zum Beispiel bei dem Aufbau der Jurten und Kothen im Camp. Oder bei der Herstellung der Lagerfeuer und beim Sammeln von Holz.
Großzügige Taschen, an den Röcken und Hosen sind wohl das A und O und besonders wichtig.
Taschenmesser, Kompass usw. Alles braucht seine Unterbringungsmöglichkeit.
Und da erscheint mir dire mittellange noch am bequemsten.
Aber das ist natürlich Ansichtssache.
Eine Kluft (den Begriff Uniform möchte ich mal weglassen, das sich die Pfadfinder, zumindest aus Deutschland, damals in allen Bereichen nicht mit der "HJ" vergleichen lassen möchten und wollte) ansich halte ich für sehr sinnvol, da man sie dann sofort als Pfadfinder oder Pfadi erkennen kann.
Das erscheint mir sehr wichtig zu sein.
Ein bekleidungsstück haben wir immer empfohlen mitzunehmen du kannst ja mal raten was.
Da brauche ich wohl nicht lange zu rätseln.
Das wird garantiert eine Strumpfhose sein.
Aber ich kann mich natürlich auch täuschen.
Aber die Boys werden garantiert auf dieses Utensil verzichten wollen.
Denn sie werden sie nicht besonders gerne den Blicken der anderen Personen aussetzen wollen.
Sicherlich besteht unter uns ein reger Diskussionsbedarf bezüglich dessen, was da alles im Camp geschieht.
Ich werde weiter drann bleiben, denn was die Boys und Girls alles so machen, verdient meinen allergrößten Respekt.
Und das kannst du auch, und die Leser ebenso, in den weiteren Teilen der "Lehrjahre" lesen.
Ich habe sehr viel recherchiert, um das alles zusammenzutragen.
Ich glaube, dass du die Scout in der Wüste aussetzen könntest, sie würden einen Weg finden zu überleben.
Ganz im Gegensatz zur heutigen Smartphone-Generation.
Syl
Moni
Hi Moni
Es ist nicht der rock sondern die lange hose die sich meiner erfahrung nach im lagerleben nicht unbedingt bewährt hat.
Ich nehme mal an das war ein spezialanlass das einige der girls tights trugen das werden sie im camp oder wie man sagt wohl kaum tun.
Andererseits man weiss ja nie denn zur schooluniform werden wenigstens von den grösseren girls das ganze jahr durch tights getragen.
Da fragt wohl kaum jemand und ganz ehrlich keine tights zur chicen uniform zu tragen wär für mich ein absolutes no go.
Ich weiss ich bin da sehr konservativ
aber stell dir mal eine stewardess ohne tights vor.
Da unsere lager ja immer in den sommerferien stattfanden war es meistens heiss oder wenigstens warm und da ist was kuzes einfach angenehmer.
Andererseits kann in den höheren lagen das wetter schnell umschlagen und es weird richtig kalt bis zu frost und da kann man einfach eine strumpfhose anziehen und gut ist.
Dazu kommt noch die pflegeleichigkeit der strumpfhose oder probier du mal ne jeans von hand zu waschen, das wird nie was und zum trocknen brauchen sie ewig.
Es ist natürlich ganz klar das sich die pfadfinder von irgenwelchen uniformen abgrenzen wollen.
Aber auch da ist die kluft etwas was verbindendes das kann man nicht leugnen und das ist an sich auch nichts schlechtes.
Und gerade wenn ich an die abzeichen und alles drum und dran denke hat es für mich schon gewisse paralelen.
Die pfadfinder im christlichen sinn für eine gute sache und die andern damals einen götzen anbetend.
Aber kann man ihnen da einen vorwurf machen?
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Jan 22, 2022 10:33 am
Hi Polly,
dein letzter Ausspruch zuerst.
Natürlich konnten und wollten sich die meisten Kinder nicht gegen die Mitgliedschaft in der HJ und dem BDM in einer Diktatur währen.
Das hätte irre Nachwirkungen nachsich gezogen.
Daher kann man den Kindern und Erwachsenen keine Vorwürfe machen, wenn sie sich den aufgeführten Organisationen angeschlossen haben.
Deren Freizeit dort war ja bis zu einem gewissen Alter auch sehr ähnlich den Pfadfindern.
Also steckte da viel Anziehungskraft drinn.
Man kann also sagen: Ein verführtes und betrogenes Volk.
Ähnlich war es ja auch noch in der DDR bis zum Mauerfall.
Ich bin wirklich froh, dass ich zu der Nachkriegsgeneration gehöre und in Freiheit aufwachsen durfte.
Das mit der unpraktischen langen Hose bei den Pfadis habe ich garnicht bedacht. Du hast natürlich Recht. Da kommt deine Erfahrung im Blauring zutage.
Da scheinen die mittellangen Röcke und Hosen doch die richtige Wahl zu sein.
Stewardessen ohne Tights sind selbstverständlich ein absolutes "No go". Das gehört einfach zur Stewardessen-Uniform dazu. Sie sind ja auch das Aushängeschild jeder Fluggesellschaft.
Die Uniformen der "Wizz-Air" (Ungarn) haben mir auch im Juli/August bei dem Flug nach Bosnien/Herzegowina ausgesprochen gut gefallen. Und alle Damen im Rock und dunklen Tights.
Apropos Abzeichen.
Die Kluft der Pfadis explizitPfadfinder hatten unwahrscheinlich viele Abzeichen. Das werde ich nachher in Bildern zeigen. Und das ist auch absolut nachvollziehbar.
Das Thema ist absolut faszinierend, und daher habe ich auch sehr viele Teile über die Pfadis auf "Schloss Bavaria" geschrieben.
Da steckt wahrscheinlich auch die Sehnsucht dahinter, so zu leben wie sie es zelebrierten. Im CVJM, wo ich ja lange Zeit war (auch Zeltlager) war es zumindest ähnlich den Pfadfindern.
Syl
Deine Moni
dein letzter Ausspruch zuerst.
Natürlich konnten und wollten sich die meisten Kinder nicht gegen die Mitgliedschaft in der HJ und dem BDM in einer Diktatur währen.
Das hätte irre Nachwirkungen nachsich gezogen.
Daher kann man den Kindern und Erwachsenen keine Vorwürfe machen, wenn sie sich den aufgeführten Organisationen angeschlossen haben.
Deren Freizeit dort war ja bis zu einem gewissen Alter auch sehr ähnlich den Pfadfindern.
Also steckte da viel Anziehungskraft drinn.
Man kann also sagen: Ein verführtes und betrogenes Volk.
Ähnlich war es ja auch noch in der DDR bis zum Mauerfall.
Ich bin wirklich froh, dass ich zu der Nachkriegsgeneration gehöre und in Freiheit aufwachsen durfte.
Das mit der unpraktischen langen Hose bei den Pfadis habe ich garnicht bedacht. Du hast natürlich Recht. Da kommt deine Erfahrung im Blauring zutage.
Da scheinen die mittellangen Röcke und Hosen doch die richtige Wahl zu sein.
Stewardessen ohne Tights sind selbstverständlich ein absolutes "No go". Das gehört einfach zur Stewardessen-Uniform dazu. Sie sind ja auch das Aushängeschild jeder Fluggesellschaft.
Die Uniformen der "Wizz-Air" (Ungarn) haben mir auch im Juli/August bei dem Flug nach Bosnien/Herzegowina ausgesprochen gut gefallen. Und alle Damen im Rock und dunklen Tights.
Apropos Abzeichen.
Die Kluft der Pfadis explizitPfadfinder hatten unwahrscheinlich viele Abzeichen. Das werde ich nachher in Bildern zeigen. Und das ist auch absolut nachvollziehbar.
Das Thema ist absolut faszinierend, und daher habe ich auch sehr viele Teile über die Pfadis auf "Schloss Bavaria" geschrieben.
Da steckt wahrscheinlich auch die Sehnsucht dahinter, so zu leben wie sie es zelebrierten. Im CVJM, wo ich ja lange Zeit war (auch Zeltlager) war es zumindest ähnlich den Pfadfindern.
Syl
Deine Moni
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Jan 22, 2022 6:07 pm
Ob nun Robert Baden-Powell oder die damaligen machthaber in Deutschland wussten von der magie der unifom die vor allem kinder anzieht.
Darum hat auch die jubla, jungwacht und blauring mal beschlossen die uniform oder kluft abzuschaffen.
Der blauring wurde auch in den 30 er jahren gegründet und vielleicht hat man darum nicht zu einem tuch sondern zu einer kravatte gegriffen.
Wie du richtig sagst waren HJ und BdM für die jüngeren vor allem spass und spiel und vor allem kamen sie mal raus an die frische luft.
Dann kam dann das böse erwachen abe da wars dann scon zu spät oder sie haben es gar nicht erkannt.
Man kann solche dokus nicht genug ansehen um nur ein wenig zu begreifen was in den kindern vorging.
Darum hat auch die jubla, jungwacht und blauring mal beschlossen die uniform oder kluft abzuschaffen.
Der blauring wurde auch in den 30 er jahren gegründet und vielleicht hat man darum nicht zu einem tuch sondern zu einer kravatte gegriffen.
Wie du richtig sagst waren HJ und BdM für die jüngeren vor allem spass und spiel und vor allem kamen sie mal raus an die frische luft.
Dann kam dann das böse erwachen abe da wars dann scon zu spät oder sie haben es gar nicht erkannt.
Man kann solche dokus nicht genug ansehen um nur ein wenig zu begreifen was in den kindern vorging.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Jan 22, 2022 9:57 pm
Hi Polly,
was für tolle Bilder, und was für eine beeindruckende Doko.
Ich habe sie zwar schon einmal auf ZDF-Info gesehe, aber immer wieder schockieren mich diese Aufnahmen.
Auch meine Mutter (Jahrgang August 1932) hat mir oft aus dieser Zeit erzählt, wo ich gebannt zu hörte.
Ob es die Teilnahme bei dem BDM war, oder die schrecklichen Bombenangriffe auf Duisburg, zwischen 1943 und 1945.
Diese Zeit hat geprägt.
Das möchte ich selbst nicht erleben.
Sie stand in den Bombennächten angsterfüllt im Türrahmen, selbst gerade 12 Jahre alt, hielt ihr kleine Schwester im Arm (2 Jahre), und hielt ihr die Ohren zu, als die Bomben ganz in ihrer Nähe einschlugen.
Da sie mit ihren Eltern am am Bahndamm wohnte, blieb das Haus durch Glück verschont, da die Alliierten den Bahndamm erhalten wollten, um den Nachschub zu sichern.
Es war das einzige Haus, welches in dem Stadtteil stehen blieb.
Immer wenn sie das erzählte, hatte sie Tränen in den Augen. Und dann nahm ich sie in dem Arm, und streichelte meiner Mutter über die Wange. Sie war 2012 schon 80 Jahre alt,
aber diese Erzählung u. a. ging ihr immer sehr nahe.
Auch von der Zeit im BDM erzählte sie, die für die jungen Mädels ein großes Abenteuer war. Mit Zelten und vielem mehr.
Also eigentlich ähnlich den Pfadfindern wie ich es gerade in den "Lehrjahren" beschreibe.
Sicherlich kann eine Uniform verführerisch sein.
Denn durch sie fühlte man sich in einer Gemeinschaft, die zusammenhielt. Alle waren gleich arm oder gleich reich.
Wie auch hier bei den Pfadfindern. Da ist jeder für den anderen da. Alles wird gemeinsam veranstaltet. Sport, Spiel und praktische Anwendungen, wie u. a. das Aufbauen der Jurten und Kothen und das Essen.
Ich hoffe, dass ich das gut und anschaulich in den "Lehrjahren" berücksichtigt habe.
Moni
was für tolle Bilder, und was für eine beeindruckende Doko.
Ich habe sie zwar schon einmal auf ZDF-Info gesehe, aber immer wieder schockieren mich diese Aufnahmen.
Auch meine Mutter (Jahrgang August 1932) hat mir oft aus dieser Zeit erzählt, wo ich gebannt zu hörte.
Ob es die Teilnahme bei dem BDM war, oder die schrecklichen Bombenangriffe auf Duisburg, zwischen 1943 und 1945.
Diese Zeit hat geprägt.
Das möchte ich selbst nicht erleben.
Sie stand in den Bombennächten angsterfüllt im Türrahmen, selbst gerade 12 Jahre alt, hielt ihr kleine Schwester im Arm (2 Jahre), und hielt ihr die Ohren zu, als die Bomben ganz in ihrer Nähe einschlugen.
Da sie mit ihren Eltern am am Bahndamm wohnte, blieb das Haus durch Glück verschont, da die Alliierten den Bahndamm erhalten wollten, um den Nachschub zu sichern.
Es war das einzige Haus, welches in dem Stadtteil stehen blieb.
Immer wenn sie das erzählte, hatte sie Tränen in den Augen. Und dann nahm ich sie in dem Arm, und streichelte meiner Mutter über die Wange. Sie war 2012 schon 80 Jahre alt,
aber diese Erzählung u. a. ging ihr immer sehr nahe.
Auch von der Zeit im BDM erzählte sie, die für die jungen Mädels ein großes Abenteuer war. Mit Zelten und vielem mehr.
Also eigentlich ähnlich den Pfadfindern wie ich es gerade in den "Lehrjahren" beschreibe.
Sicherlich kann eine Uniform verführerisch sein.
Denn durch sie fühlte man sich in einer Gemeinschaft, die zusammenhielt. Alle waren gleich arm oder gleich reich.
Wie auch hier bei den Pfadfindern. Da ist jeder für den anderen da. Alles wird gemeinsam veranstaltet. Sport, Spiel und praktische Anwendungen, wie u. a. das Aufbauen der Jurten und Kothen und das Essen.
Ich hoffe, dass ich das gut und anschaulich in den "Lehrjahren" berücksichtigt habe.
Moni
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Jan 22, 2022 10:09 pm
Hi Polly, und auch ihr Leser,
hier einmal im Zusammenhang mit der Erzählung von Polly und den Bildern von ihr,
eine tolle Doku über die Pfadfinder (Pfadis).
Pfadfinder: Abenteuer, Uniform und erste Liebe | 7 Tage | NDR
Jeden Tag eine gute Tat? Das ist ein Pfadfindermärchen. Aber Pfade suchen und dann auch hoffentlich finden - das machen Pfadfinder tatsächlich. Genauso wie Lagerfeuer und Zelten.
Jeden Tag eine gute Tat begehen, Gitarre am Lagerfeuer spielen und singend durchs Land wandern - da denkt jeder an die Pfadfinder. Benjamin Arcioli und Hendrik Buth ging es ähnlich. Aber ist das heute wirklich noch so? Die beiden NDR Autoren gingen sieben Tage mit dem Waldreiter-Stamm aus Großhansdorf auf Wanderschaft, zelteten mit ihnen im Wald, klingelten bei fremden Menschen mit der Bitte um Wasser, suchten bei Unwetter Schutz im Schweinestall. Sie erfuhren dabei, warum ganz normale Teenager freiwillig auf Handy oder MP3-Player verzichten und blaue Einheitskleidung tragen, auch wenn sie von Gleichaltrigen dafür ausgelacht werden. Sie erfuhren, warum ein Pfadfinder niemals sein Tuch wäscht, und es gab Gespräche über raufende Mädchen, Geschwisterersatz und die erste Liebe.
Moni
hier einmal im Zusammenhang mit der Erzählung von Polly und den Bildern von ihr,
eine tolle Doku über die Pfadfinder (Pfadis).
Pfadfinder: Abenteuer, Uniform und erste Liebe | 7 Tage | NDR
Jeden Tag eine gute Tat? Das ist ein Pfadfindermärchen. Aber Pfade suchen und dann auch hoffentlich finden - das machen Pfadfinder tatsächlich. Genauso wie Lagerfeuer und Zelten.
Jeden Tag eine gute Tat begehen, Gitarre am Lagerfeuer spielen und singend durchs Land wandern - da denkt jeder an die Pfadfinder. Benjamin Arcioli und Hendrik Buth ging es ähnlich. Aber ist das heute wirklich noch so? Die beiden NDR Autoren gingen sieben Tage mit dem Waldreiter-Stamm aus Großhansdorf auf Wanderschaft, zelteten mit ihnen im Wald, klingelten bei fremden Menschen mit der Bitte um Wasser, suchten bei Unwetter Schutz im Schweinestall. Sie erfuhren dabei, warum ganz normale Teenager freiwillig auf Handy oder MP3-Player verzichten und blaue Einheitskleidung tragen, auch wenn sie von Gleichaltrigen dafür ausgelacht werden. Sie erfuhren, warum ein Pfadfinder niemals sein Tuch wäscht, und es gab Gespräche über raufende Mädchen, Geschwisterersatz und die erste Liebe.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Jan 23, 2022 11:35 am
Liebe Leser,
im Moment sind wir ja noch bei Pfadfindern im Camp auf "Schloss Bavaria"
Und das stellt sich ja auch die Frage, was Pfadfinder alles so machen?
Was machen Pfadfinder? | Landesschau Baden-Württemberg
Unterwegs im Wald: Die Naturburschen und -mädels der Rosenfelder Pfadfinder wollen eine Jurte bauen. Sonja Faber-Schrecklein bietet ihre Hilfe an.
Schönen Sonntag
Monika
PS: Und nicht vergessen jeden Tag eine gute Tat zu vollbringen.
Das hilft uns allen in dieser Gesellschaft.
im Moment sind wir ja noch bei Pfadfindern im Camp auf "Schloss Bavaria"
Und das stellt sich ja auch die Frage, was Pfadfinder alles so machen?
Was machen Pfadfinder? | Landesschau Baden-Württemberg
Unterwegs im Wald: Die Naturburschen und -mädels der Rosenfelder Pfadfinder wollen eine Jurte bauen. Sonja Faber-Schrecklein bietet ihre Hilfe an.
Schönen Sonntag
Monika
PS: Und nicht vergessen jeden Tag eine gute Tat zu vollbringen.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Jan 24, 2022 12:16 pm
Liebe Leser,
so langsam bahnt sich in dem Pfadfinder-Camp auf "Schloss Bavaria" Ungemach an.
Die Gruppe der Hoffmann-Group muss mitten im Wald, fernab des Camps auf Grund von Starkregen, in einer Schutzhütte übernachten.
Ich möchte nicht allzu weit vorgreifen, aber die Nacht dort wird allen Beteiligten unvergesslich bleiben.
Näheres in den nächsten beiden Teilen am Freitag.
Monika
so langsam bahnt sich in dem Pfadfinder-Camp auf "Schloss Bavaria" Ungemach an.
Die Gruppe der Hoffmann-Group muss mitten im Wald, fernab des Camps auf Grund von Starkregen, in einer Schutzhütte übernachten.
Ich möchte nicht allzu weit vorgreifen, aber die Nacht dort wird allen Beteiligten unvergesslich bleiben.
Näheres in den nächsten beiden Teilen am Freitag.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Jan 26, 2022 9:29 am
Liebe Leser,
die nächsten beiden Teile der Familien-Saga, Teil 371 + 372,
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen wieder am kommenden Freitag, den 28.01.2022 hier im Forum.
In diesen beiden Teilen wird die Hoffmann-Group, angeführt von Gregor, den Wald erkunden, welches sich zu einem unglaublich gefährlichen Abenteuer entwickeln wird.
Monika
die nächsten beiden Teile der Familien-Saga, Teil 371 + 372,
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen wieder am kommenden Freitag, den 28.01.2022 hier im Forum.
In diesen beiden Teilen wird die Hoffmann-Group, angeführt von Gregor, den Wald erkunden, welches sich zu einem unglaublich gefährlichen Abenteuer entwickeln wird.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Jan 27, 2022 12:06 pm
Liebe Leser,
diese Glosse ist heute Morgen in der WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung) zu lesen.
Ich fühle mich genötigt diese einmal hier im Netz unter der Rubrik „Lehrjahre“ zu stellen,
weil mich das sehr an das Jahr erinnert, in welchem die Familien-Saga spielt.
Große Parallelen tun sich da auf, welches ich auch in der Familien-Sage verdeutlicht habe.
Und das ist das Jahr:
1965
Nun zu dieser Glosse, die mich schmunzeln lässt, aber auch Wehmut an diese gute alte Zeit in mir hochkommt.
Neulich. Ich half einem alten Kumpel, einen noch viel älteren Keller zu entrümpeln, und was fand ich?
Zahlreiche Ausgaben dieser Zeitung von 1965. Ich überflog die Nachrichten und geriet ins Schwärmen.
1965, welch ein Jahr:
Studenten demonstrierten gegen den Bildungsnotstand, an den Unis rumorte es:
„Unter den Talaren der Muff von 1.000 Jahren“, wenn sie wissen, was ich meine.
Bundeskanzler Erhard äußerte sich zur Jugendkultur: Männer mit längeren Haaren waren für ihn Gammler, Pinscher oder sogar Uhus.
Radio Bremen startete den „Beat-Club“ mit Uschi Nerke, und eine schlaflose Nacht eines gewissen Keith Richards hatte ungeahnte Folgen.
Nach einem Stones-Gig im Jack-Russel-Stadium in Clearwater/Florida kam ihm eine eigenwillige Akkordfolge in den Sinn, die er Mick Jagger vorspielte.
Zusätzlich inspiriert von „Dancing in the Street“ von Martha & the Vandellas wurde Satisfaction“ geboren.
Übrigens: Geboren wurde 1965 auch ich*
Danke Mama
*Der Journalist
Die „Rolling Stones“ waren im Teil 472 der „Lehrjahre“ im Rahmen des 2. Open-Air Events auf „Gut Bavaria“ am 21.08.1965 vor mehr als 40.000 begeisterten Fans zu Gast.
Bilder vom Open-Air Festival auf "Gut Bavaria":
(Diese Teile kommen also noch hier im Forum).
Ich selbst kam 1956 zur Welt, und habe dies wunderschöne Zeit genossen.
Monika.
Halt: Der oben aufgeführte Song von den „Rolling Stones“ darf ich natürlich nicht unterschlagen. Da geht die „Post“ ab. Hier das Original:
Viel Vergnügen
The Rolling Stones - (I Can't Get No) Satisfaction (Official Lyric Video)
125.676.502 Aufrufe (!!!!!!!!!!!!!!!!!)
09.07.2015
Und hier das Remix, welches sich auch gut anhört.
Rolling Stones - Satisfaction (Dj Vini remix)
diese Glosse ist heute Morgen in der WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung) zu lesen.
Ich fühle mich genötigt diese einmal hier im Netz unter der Rubrik „Lehrjahre“ zu stellen,
weil mich das sehr an das Jahr erinnert, in welchem die Familien-Saga spielt.
Große Parallelen tun sich da auf, welches ich auch in der Familien-Sage verdeutlicht habe.
Und das ist das Jahr:
1965
Nun zu dieser Glosse, die mich schmunzeln lässt, aber auch Wehmut an diese gute alte Zeit in mir hochkommt.
Neulich. Ich half einem alten Kumpel, einen noch viel älteren Keller zu entrümpeln, und was fand ich?
Zahlreiche Ausgaben dieser Zeitung von 1965. Ich überflog die Nachrichten und geriet ins Schwärmen.
1965, welch ein Jahr:
Studenten demonstrierten gegen den Bildungsnotstand, an den Unis rumorte es:
„Unter den Talaren der Muff von 1.000 Jahren“, wenn sie wissen, was ich meine.
Bundeskanzler Erhard äußerte sich zur Jugendkultur: Männer mit längeren Haaren waren für ihn Gammler, Pinscher oder sogar Uhus.
Radio Bremen startete den „Beat-Club“ mit Uschi Nerke, und eine schlaflose Nacht eines gewissen Keith Richards hatte ungeahnte Folgen.
Nach einem Stones-Gig im Jack-Russel-Stadium in Clearwater/Florida kam ihm eine eigenwillige Akkordfolge in den Sinn, die er Mick Jagger vorspielte.
Zusätzlich inspiriert von „Dancing in the Street“ von Martha & the Vandellas wurde Satisfaction“ geboren.
Übrigens: Geboren wurde 1965 auch ich*
Danke Mama
*Der Journalist
Die „Rolling Stones“ waren im Teil 472 der „Lehrjahre“ im Rahmen des 2. Open-Air Events auf „Gut Bavaria“ am 21.08.1965 vor mehr als 40.000 begeisterten Fans zu Gast.
Bilder vom Open-Air Festival auf "Gut Bavaria":
(Diese Teile kommen also noch hier im Forum).
Ich selbst kam 1956 zur Welt, und habe dies wunderschöne Zeit genossen.
Monika.
Halt: Der oben aufgeführte Song von den „Rolling Stones“ darf ich natürlich nicht unterschlagen. Da geht die „Post“ ab. Hier das Original:
Viel Vergnügen
The Rolling Stones - (I Can't Get No) Satisfaction (Official Lyric Video)
125.676.502 Aufrufe (!!!!!!!!!!!!!!!!!)
09.07.2015
Und hier das Remix, welches sich auch gut anhört.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Jan 27, 2022 12:24 pm
Liebe Leser,
ich hoffe, dass euch meine kleine Rückblende in das Jahr 1965 gefallen hat.
Ich würde mich sehr auf einen Kommentar freuen.
Vielleicht kann einer von euch etwas aus dieser Zeit erzählen.
Monika
ich hoffe, dass euch meine kleine Rückblende in das Jahr 1965 gefallen hat.
Ich würde mich sehr auf einen Kommentar freuen.
Vielleicht kann einer von euch etwas aus dieser Zeit erzählen.
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Jan 27, 2022 11:44 pm
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 371
Kapitel: 463
Internationales Pfadfindertreffen auf „Gut Bavaria“
Das Motto:
Allzeit bereit
(7)
18.06.1965
Im Pfadfinderlager
Am Zielort angelangt, wurden erstmal die 80 Kannen Milch von den dreien auf die Ladefläche gehievt. Das erfreulich war, dass Martina wieder nach dem Schlüsselbeinbruch im Februar in Hamburg (Ich berichtete darüber), wieder voll belastbar war. Schmerzlos stemmte sie die schweren Milchkannen auf die Ladekante des Dreirads. Und sie strahlte dabei als sie merkte, dass ihr das keine Probleme bereitete.
Und Martina nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit einen riesengroßen Strauß der schönsten Blumen, für seine Schwester Petra zu kaufen. Und natürlich für seine Tante Polly sowie für Othilie und Mutter Ingrid als auch für Petra eine große Schachtel erlesenster Pralinen.
Mit der Arbeit war es aber noch nicht zu ende, denn nun mussten auch noch die Eier von glücklichen Hühnern verladen werden. Und das waren 2.500 Stück.
Info:
Ein Ei ist das einzig bekannte Hühnerprodukt mit zwei Buchstaben, weshalb es in Kreuzworträtseln sehr gerne verwendet wird. Ein Ei kann man nämlich mit einer Hand in der Pfanne braten, während man mit der anderen Hand am Kreuzworträtsel weiterarbeitet oder am Smartphone daddelt. In der Theorie jedenfalls.
Es gibt von Natur aus zwei verschiedene Eierfarben: weiß und braun. Bei braunen Eiern handelt es sich um Vollkorneier. Verglichen mit weißen Eiern haben diese bis zu 40% mehr Mineralstoffe und Vitamine und sind daher allgemein gesünder.
Zu Weihnachten verändern die Eier Ihre Bedeutung und werden für ekelhafte Waffen wie "Eierlikör" oder "Eierpunsch" missbraucht, mit denen man seine lästige Verwandtschaft abfüllt. Ebenfalls gibt das Ei so schönen Wörtern wie Eierschale, Eierschalensollbruchstellenverursacher oder Eierschalensollbruchstellenverursacherherstellerfirma seinen Namen.
Sven: Jetzt musst du auf der Rückfahrt aber etwas geruhsamer auf dem Feldweg fahren, ansonsten sehen wir bei der Ankunft „Gelb“. Und anschließend „Schwarz“ für deine weiteren Ausflüge mit dem Auto.
An der Milch-und Eierstation des Camps standen schon etliche freiwillige Helfer bereit, um den Wagen zu entladen, und die Ware auf alle Pfadfindergruppen gleichmäßig zu verteilen.
Heike: Hast du auch meine Kuh „Lizzy“ gesehen?
Martina: Ja, ich soll dir schöne Grüße ausrichten. Sie möchte wieder ein Küsschen von dir.
Heike: Dann komme ich morgen selbstverständlich mit.
Inge: Jetzt freue ich mich schon auf das Frühstück. Ist schon alles angerichtet? Ich habe da so meine gewissen Vorstellungen:
Tina: Das kannst du „knicken“. Das Frühstück wird so aussehen. Aber erst einmal müssen wir Feuer machen. Wir haben nur auf dich gewartet.
Und das Schöne daran ist, dass wir lernen werden, wie wir Feuer ohne Hilfsmittel wie z. B. Streichhölzer bzw. einem Feuerzeug anfachen können. Das wollen uns die Pfadis aus der Schweiz zeigen.
Inge: Ich bin sprachlos.
Tina schmunzelnd: Ja, ich sehe deine Begeisterung.
Sylvia, eines der Schweizer Pfadis: Dann wollen wir mal direkt anfangen. Wir fangen mit dem Feuerbohrer an.
Der Feuerbohrer:
Zeichnung: Alexandra Völker
Sylvia: Wer im Wald unterwegs ist, findet leicht alles für den Feuerbohrer: einen Stab aus Hartholz, zum Beispiel aus Buche, Eiche oder Esche. Ein Brett aus Weichholz, zum Beispiel Weide und fast alle Nadelhölzer. Beides sollte etwa daumendick sein, und natürlich trocken. Der Stab ist am besten nackt, also ohne Rinde und wird an einem Ende spitz geschnitzt. Das Brett erhält eine Vertiefung mit einer angrenzenden Kerbe, aus der dann das glühende Holzmehl auf den Zunder, zum Beispiel Stroh, rinnen kann. Um das zu bekommen, setzt man den Stab mit der Spitze ins Loch und dreht ihn mit beiden Händen. Erst langsam, dann schneller, mit leichtem Druck. Quelle: dpsg.de
Darüber hinaus favorisieren wir auch eine alte indianische Art des Feuermachens.
Inge: Hugh.
Othilie: Hattest du etwas gesagt?
Inge: Nein.
Othilie: Dann muss ich mich wohl verhört haben. Sylvia, erzähle ruhig weiter.
Sylvia: Also, ich bin bei dem indianischen Feuerbohrer stehengeblieben.
Der indianische Feuerbohrer
Zeichnung: Alexandra Völker
Diese Variante macht die Nutzung vom Feuerbohrer noch einfacher. Dazu baut ihr aus einem Ast und einer Schnur einen Bogen. Wickelt die Schnur des Bogens dann einmal um einen Stab aus Hartholz. Nun bereitet ihr wie beim Feuerbohrer ein Brett aus Weichholz vor. Mit einem harten Gegenstand, einem Holz oder Stein, drückt ihr den Stab in die Vertiefung des Brettes und bewegt den Stab mit Hilfe der Schnur schnell hin und her. Quelle: dpsg.de
Sylvia: Und wie klappt es? Bei Martina steigt schon leichter Rauch auf, wie ich sehe.
Inge: Bei mir rauchen bisher nur die Finger und die Handinnenflächen.
Petra: Nur Geduld, ich habe genügend Brandsalbe in meinem Notfallkoffer.
Inge: Jetzt sehe ich auch ein wenig Rauch. Sven hole mal die Wolldecke, damit ich Rauchzeichen senden kann. Ich rauche dir jetzt eine Nachricht. Was kannst du erkennen?
Sven: Das du geschickt ein Feuerzeug in der Innenfläche deiner Hand versteckst.
Sylvia: Puste mal ein wenig, um die Glut ein wenig anzufachen.
Polly: Und das Feuerzeug kannst du mir direkt geben.
Heike: Drei Kaugummis äh Kondome von mir, wenn du das Feuer anbekommst.
Martina: Die kann sie hier sowieso nicht gebrauchen. Da wären zu viel Zuschauer in der Kothe anwesend.
Inge: Jetzt sehe ich tatsächlich Rauch aufsteigen.
Sylvia: Und jetzt trockenes Reisig nachlegen, und weiter pusten.
Martina: Wir werden aus dir schon eine ordentliche „Neandertalerin“ machen.
Polly: Jetzt ärgere Inge nicht noch mehr, ansonsten geht das Feuer wieder aus.
Inge: Worauf habe ich mich nur eingelassen.
Sylvia: Und jetzt kommen wir zum nächsten großartigen Moment.
Uschi: Inge kündigt vorher ihre Mitgliedschaft bei den Pfadfindern.
(Gelächter allerseits).
Sylvia: Das wollen wir doch nicht hoffen. Nein, wir errichten jetzt das Kochfeuer.
Das Galgenfeuer
Sylvia: Keine Angst, hier werden nur Töpfe aufgehängt und auf dem Scheiterhaufen kommt auch keiner. Dann legen wir mal los.
Hierfür benötigt ihr jeweils entweder zwei Zwei-oder zwei Dreibeine.
Über diese legt ihr einen stabilen Ast.
An den Ast hängt ihr eure Töpfe.
Entfacht schließlich unter jedem Topf ein Feuer.
(dpsg)
Sylvia: In dem einen Topf erhitzen wir Wasser und in dem anderen Topf erhitzen wir die Milch.
Heike: Und was essen wir dazu?
Sylvia: Wir haben ja reichlich knackiges Sesam-Knäckebrot, und auch noch reichlich fast frisches gebackenes Roggen-Brot von vorgestern. Ach ja, bevor ich das vergesse, Zwieback haben wir auch noch. Das muss auch weg.
Heike: Das kenne ich vom Segelturn, welches wir im Januar in der Nordsee gegessen haben (Ich habe darüber berichtet). Die Maden darin haben wir durch klopfen auf dem Tisch herausbekommen. Kapitän Smith sagte aber noch zu uns, dass gerade die Maden besonders gut für eine ausgewogene Ernährung sind, da sie viel Proteine erhalten.
Petra: Das ist absolut richtig. Die Larven der „Hermetia illucens“ sind besonders reich an Proteinen – und deshalb als Futtermittel bestens geeignet. Man kann Insekten einerseits als Tierfutterersatz, oder als Bestandteil von Tierfutter in der Haltung von Hühnern oder Schweinen einsetzen, und natürlich auch für den Menschen.
(Mal so zwischendurch, wie ich soeben erfahren habe könnt ihr eure Beitrittserklärung zu den Pfadfindern jederzeit im Büro der diversen Pfadfinderverbände völlig unbürokratisch anfordern. Die Öffnungszeiten kann ich bei Bedarf bekanntgeben).
Joggeli: Dann probieren wir das doch einfach mal.
Sylvia: Das funktioniert noch nicht. Den Zwieback haben wir erst seit zwei Jahren im Keller gelagert. Er ist also noch ohne Fleischzulage.
Joggeli: Schade.
Inge: Ja wirklich schade.
Sylvia: Wir könnten aber auch gleich mal in den Wald gehen, und nach den gestreiften Schuppenkäfern Ausschau halten. Wir müssen aber bei der Suche nach ihm strategisch vorgehen, denn diese beharrten Käfer orientieren sich immer gegen die SONNE, damit ihr SCHATTEN sie den Insekten nicht verrät, so dass sie braune Nasen und Stirnen bekommen und leicht daran zu erkennen sind.
Joggeli: Ja die kenne ich, die habe ich schon einmal gegessen, als ich im Regenwald vom Amazonas meinen Hunger stillen konnte. Sie hinterlassen aber einen etwas pelzigen Geschmack auf der Zunge. Als Koleopterologie-Fachmann muss ich aber leider sagen, dass diese Käfer hier noch nicht heimisch geworden sind……...
Inge: Was für ein Glück.
Joggeli……wir aber mit der Züchtung im Baseler Zolli mittlerweile großartige Erfolge vorzuweisen haben, so dass wir die Hoffnung nicht aufgeben, sie auch bald hier im Wald aussetzen zu können.
Inge. Ich hab keinen Hunger mehr.
Hier ein Bild von der Käferpopulation mitten im Zentrum der Stadt Basel:
Joggeli: Wir haben mittlerweile in Basel das Problem, dass die Stadt quasi von Käfern überschwemmt wird. Das hat es zwar früher auch schon gegeben, aber damals waren die Käfer größer, und somit schneller zu erkennen.
Othilie: Könnten wir evtl. nicht das Thema wechseln? Wo sind wir vorhin stehen geblieben?
Heike: Bei der Käfersuche im Wald.
Othilie: Booooh, nein, da sind wir nicht stehen geblieben.
Heike: Dann waren es die Maden im Zwieback. Auch nicht? Dann lassen wir das.
Othilie: Fahre bitte mit dem Goliath-Dreirad zu unserem Gutshaus, und plündere den großen Kühlschrank. Noch besser, du bringst den ganzen Kühlschrank mit. Aber nur die lebenswichtigsten Lebensmittel ohne jeglichen Luxusstatus. Wir wollen das einfache Leben hier nicht in Frage stellen. Sven und Peter sollen dir dabei helfen.
Inge: Das ich das noch erleben darf.
Othilie: Und für Inge bringst du bitte die Einmachgläser von Petra mit den darin liegenden merkwürdigen Exponaten für das Frühstück mit.
30 Minuten später waren Martina und Co. mit dem Kühlschrank wieder bei den Pfadfindern eingetroffen.
Othilie: Den stellt bitte in unserer Jurte. Und jetzt werden wir gemeinsam frühstücken, denn wir haben schon 11 Uhr.
Sylvia: Die Vorbereitung zum Frühstück ist in der Zwischenzeit auch schon beendet.
Hier ein typisches Pfadfinderfrühstück, welches auch in der Jurte der Pfadis angeboten wurde:
Pfadfinder Frühstück
Kategorie: Frühstück
Aufwand/Kosten: simpel/gering
Personenzahl: 10
Zutaten: • 600 g Müsli
• 120 g Margarine
• 1200 g Brot
• 350 ml Milch
• 80 g Marmelade und, oder Honig
• 200 g Wurst
• 380 g Nutoka
• 200 g Käse
• 220 g Quark
• 10 Frühstücksbeutel
Zubereitung:
Die Brote mit Margarine bestreichen, mit Wurst oder Käse belegen, oder auch mit Nutoka, Marmelade oder Honig bestreichen.
Das Müsli mit dem Quark vermengen, die Milch lässt man sich zu diesem nahrhaften Frühstück einfach lecker schmecken.
Polly: Einfach toll, alles sehr einfach und trotzdem schmackhaft. Ich sehe auch nur zufriedene Gesichter. Unsere Gruppe hat zwar wohl als letztes gefrühstückt, aber das ist wohl unwesentlich.
Meine lieben Landsleute aus der Schweiz, was könnt ihr uns jetzt neues zeigen? Also alles Dinge, die man durchaus für das spätere Leben evtl. gebrauchen könnte.
Sylvia: Dazu bin ich gerne bereit.
Dann befassen wir uns einmal mit den Wegzeichen. Die Wegzeichen sind die Geheimsprache der Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Mit ihnen könnt ihr denen, die euch folgen, Hinweise zu eurem Weg hinterlassen.
Martina: Wow, dass hört sich in der Tat äußerst interessant an.
Heike: Daraus könnten sich Möglichkeiten ergeben, wie wir den Erwachsenen ein Schnippchen schlagen können, wie zum Beispiel wenn es um das Aufräumen unser Zimmer geht, oder wenn ich mir laufend hinter den Ohren waschen soll.
Polly schmunzelnd: Das wird euch nicht gelingen, denn wir lernen jetzt ja auch diese Geheimsprache.
(Also liebe Leser fein aufgepasst, denn Monika hat euch etwas mitgebracht).
Kommen wir nun also zu einem der vielen wertvollen Teile dieser Geschichte: „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“.
Und in der Tat waren alle Hoffmann-Pfadfinder „ganz Ohr“ und äußerst interessiert über das, was sie nun von den Pfadis lernen durften. Wer weiß, ob diese Geheimsprache einmal wichtig auf „Gut Bavaria“ werden könnte, Wir wissen ja alle, dass das Leben auf diesem Gutshof manchmal nicht gerade ungefährlich ist.
Dann nehmt jetzt bitte ein Schreibgerät und ein Blatt Papier zur Hand, und notiert euch das was jetzt folgen wird.
Sylvia (Pfadi aus der Schweiz): So, jetzt bekommt jeder von mir ein Stück weiße Kreide. Dieses solltet ihr immer in der Tasche haben, wenn ihr euer Camp verlasst. Ebenso natürlich ein Universal Schweizer Taschenmesser.
Polly: Diese werde ich jetzt an euch verteilen. Und dieses Taschenmesser befestigt ihr inclusive der Schutzhülle an eurem Hosengürtel. Aufpassen, die Messer sind scharf.
Heike: Aua
Polly: Ich hab es ja gesagt.
Petra: Ein kleines Pflaster reicht aus. Gegen Tetanus ist sie ja schon von mir geimpft worden.
Sylvia: Dann fahre ich mit meinen Erläuterungen fort. Die erst einmal wichtigsten Zeichen habe ich hier für euch zusammengestellt.
Sylvia: Das sind natürlich nur die wichtigsten Zeichen.
Inge sarkastisch: Natürlich.
Sylvia: Es gibt noch viel mehr.
Inge: Natürlich.
Othilie: Inge, und du wirst gleich die Latrinen reinigen.
Heike: Natürlich.
(Gelächter in der großen Runde).
Sylvia: Ich möchte euch normalerweise nicht direkt am zweiten Tag überfordern, aber das war erst der Anfang. Es kommen noch viele Sachen, die man als Pfadfinder kennen und lernen muss. Soll ich weiter erzählen Frau Hoffmann?
Othilie: Natürlich
Sylvia: Na gut. Auf eure Verantwortung. Dann kommen wir mal zu dem Fährten lesen. Jedes Lebewesen hat seinen spezifischen Fußabdruck. Wer von euch kann mir zum Beispiel sagen, von welchem Lebewesen dieser Fußabdruck stammt?
Heike: Das ist ja ganz einfach. Dieses ist der Fußabdruck von Onkel Joggeli.
Sylvia: Nein, nicht ganz. Das ist der Fußabdruck eines Elefanten.
Nachdem sich das Gelächter gelegt hatte, sagte Othilie:
Ich hätte nicht gedacht, dass der Tag so lustig wird.
Sylvia: Ich meine natürlich tierische Lebewesen. Gerade im Winter lassen sich die Spuren der Tiere im Schnee besonders leicht erkennen! Hier zeige ich euch einige Fährten, die ihr im Wald und auf der Wiese, vielleicht sogar im Garten entdecken könnt. Auch wenn wir jetzt keinen Winter haben, so können wir doch einige Fährten sehr gut auseinanderhalten.
Dazu gehen wir mal am besten in den Wald, um dort die Fährten der tierischen Lebewesen genauer kennen zu lernen.
Heike: Das ist prima, ich kenne ansonsten nur die Fährten von Onkel Joggeli und Tante Othilie, wenn sie ihre Schuhe auf der Fuß-Matte nicht säubern, und den Dreck ins Haus hinein tragen. Ich habe den beiden schon so oft gesagt, dass sie doch bitte schön ein wenig mehr aufpassen sollen. Ich muss dann immer wieder den Boden mit dem Bade-Handtuch von Inge sauber machen.
Inge: Das ist eine Unverschämtheit von dir. Jetzt weiß ich warum meine Handtücher immer so dreckig sind.
Hier einmal vorweg die wichtigsten Spuren der Tiere im heimischen Wald:
Ende Teil 371
Bevor wir uns näher mit den Spuren von Othilie bzw. Joggeli und den weiteren Lebewesen auf „Gut Bavaria“ beschäftigen, möchte ich auf Teil 372 verweisen, welches gleich wieder im Forum „Pretty Fashion“ zu lesen sein wird.
Etwas Geduld
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 371
Kapitel: 463
Internationales Pfadfindertreffen auf „Gut Bavaria“
Das Motto:
Allzeit bereit
(7)
18.06.1965
Im Pfadfinderlager
Am Zielort angelangt, wurden erstmal die 80 Kannen Milch von den dreien auf die Ladefläche gehievt. Das erfreulich war, dass Martina wieder nach dem Schlüsselbeinbruch im Februar in Hamburg (Ich berichtete darüber), wieder voll belastbar war. Schmerzlos stemmte sie die schweren Milchkannen auf die Ladekante des Dreirads. Und sie strahlte dabei als sie merkte, dass ihr das keine Probleme bereitete.
Und Martina nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit einen riesengroßen Strauß der schönsten Blumen, für seine Schwester Petra zu kaufen. Und natürlich für seine Tante Polly sowie für Othilie und Mutter Ingrid als auch für Petra eine große Schachtel erlesenster Pralinen.
Mit der Arbeit war es aber noch nicht zu ende, denn nun mussten auch noch die Eier von glücklichen Hühnern verladen werden. Und das waren 2.500 Stück.
Info:
Ein Ei ist das einzig bekannte Hühnerprodukt mit zwei Buchstaben, weshalb es in Kreuzworträtseln sehr gerne verwendet wird. Ein Ei kann man nämlich mit einer Hand in der Pfanne braten, während man mit der anderen Hand am Kreuzworträtsel weiterarbeitet oder am Smartphone daddelt. In der Theorie jedenfalls.
Es gibt von Natur aus zwei verschiedene Eierfarben: weiß und braun. Bei braunen Eiern handelt es sich um Vollkorneier. Verglichen mit weißen Eiern haben diese bis zu 40% mehr Mineralstoffe und Vitamine und sind daher allgemein gesünder.
Zu Weihnachten verändern die Eier Ihre Bedeutung und werden für ekelhafte Waffen wie "Eierlikör" oder "Eierpunsch" missbraucht, mit denen man seine lästige Verwandtschaft abfüllt. Ebenfalls gibt das Ei so schönen Wörtern wie Eierschale, Eierschalensollbruchstellenverursacher oder Eierschalensollbruchstellenverursacherherstellerfirma seinen Namen.
Sven: Jetzt musst du auf der Rückfahrt aber etwas geruhsamer auf dem Feldweg fahren, ansonsten sehen wir bei der Ankunft „Gelb“. Und anschließend „Schwarz“ für deine weiteren Ausflüge mit dem Auto.
An der Milch-und Eierstation des Camps standen schon etliche freiwillige Helfer bereit, um den Wagen zu entladen, und die Ware auf alle Pfadfindergruppen gleichmäßig zu verteilen.
Heike: Hast du auch meine Kuh „Lizzy“ gesehen?
Martina: Ja, ich soll dir schöne Grüße ausrichten. Sie möchte wieder ein Küsschen von dir.
Heike: Dann komme ich morgen selbstverständlich mit.
Inge: Jetzt freue ich mich schon auf das Frühstück. Ist schon alles angerichtet? Ich habe da so meine gewissen Vorstellungen:
Tina: Das kannst du „knicken“. Das Frühstück wird so aussehen. Aber erst einmal müssen wir Feuer machen. Wir haben nur auf dich gewartet.
Und das Schöne daran ist, dass wir lernen werden, wie wir Feuer ohne Hilfsmittel wie z. B. Streichhölzer bzw. einem Feuerzeug anfachen können. Das wollen uns die Pfadis aus der Schweiz zeigen.
Inge: Ich bin sprachlos.
Tina schmunzelnd: Ja, ich sehe deine Begeisterung.
Sylvia, eines der Schweizer Pfadis: Dann wollen wir mal direkt anfangen. Wir fangen mit dem Feuerbohrer an.
Der Feuerbohrer:
Zeichnung: Alexandra Völker
Sylvia: Wer im Wald unterwegs ist, findet leicht alles für den Feuerbohrer: einen Stab aus Hartholz, zum Beispiel aus Buche, Eiche oder Esche. Ein Brett aus Weichholz, zum Beispiel Weide und fast alle Nadelhölzer. Beides sollte etwa daumendick sein, und natürlich trocken. Der Stab ist am besten nackt, also ohne Rinde und wird an einem Ende spitz geschnitzt. Das Brett erhält eine Vertiefung mit einer angrenzenden Kerbe, aus der dann das glühende Holzmehl auf den Zunder, zum Beispiel Stroh, rinnen kann. Um das zu bekommen, setzt man den Stab mit der Spitze ins Loch und dreht ihn mit beiden Händen. Erst langsam, dann schneller, mit leichtem Druck. Quelle: dpsg.de
Darüber hinaus favorisieren wir auch eine alte indianische Art des Feuermachens.
Inge: Hugh.
Othilie: Hattest du etwas gesagt?
Inge: Nein.
Othilie: Dann muss ich mich wohl verhört haben. Sylvia, erzähle ruhig weiter.
Sylvia: Also, ich bin bei dem indianischen Feuerbohrer stehengeblieben.
Der indianische Feuerbohrer
Zeichnung: Alexandra Völker
Diese Variante macht die Nutzung vom Feuerbohrer noch einfacher. Dazu baut ihr aus einem Ast und einer Schnur einen Bogen. Wickelt die Schnur des Bogens dann einmal um einen Stab aus Hartholz. Nun bereitet ihr wie beim Feuerbohrer ein Brett aus Weichholz vor. Mit einem harten Gegenstand, einem Holz oder Stein, drückt ihr den Stab in die Vertiefung des Brettes und bewegt den Stab mit Hilfe der Schnur schnell hin und her. Quelle: dpsg.de
Sylvia: Und wie klappt es? Bei Martina steigt schon leichter Rauch auf, wie ich sehe.
Inge: Bei mir rauchen bisher nur die Finger und die Handinnenflächen.
Petra: Nur Geduld, ich habe genügend Brandsalbe in meinem Notfallkoffer.
Inge: Jetzt sehe ich auch ein wenig Rauch. Sven hole mal die Wolldecke, damit ich Rauchzeichen senden kann. Ich rauche dir jetzt eine Nachricht. Was kannst du erkennen?
Sven: Das du geschickt ein Feuerzeug in der Innenfläche deiner Hand versteckst.
Sylvia: Puste mal ein wenig, um die Glut ein wenig anzufachen.
Polly: Und das Feuerzeug kannst du mir direkt geben.
Heike: Drei Kaugummis äh Kondome von mir, wenn du das Feuer anbekommst.
Martina: Die kann sie hier sowieso nicht gebrauchen. Da wären zu viel Zuschauer in der Kothe anwesend.
Inge: Jetzt sehe ich tatsächlich Rauch aufsteigen.
Sylvia: Und jetzt trockenes Reisig nachlegen, und weiter pusten.
Martina: Wir werden aus dir schon eine ordentliche „Neandertalerin“ machen.
Polly: Jetzt ärgere Inge nicht noch mehr, ansonsten geht das Feuer wieder aus.
Inge: Worauf habe ich mich nur eingelassen.
Sylvia: Und jetzt kommen wir zum nächsten großartigen Moment.
Uschi: Inge kündigt vorher ihre Mitgliedschaft bei den Pfadfindern.
(Gelächter allerseits).
Sylvia: Das wollen wir doch nicht hoffen. Nein, wir errichten jetzt das Kochfeuer.
Das Galgenfeuer
Sylvia: Keine Angst, hier werden nur Töpfe aufgehängt und auf dem Scheiterhaufen kommt auch keiner. Dann legen wir mal los.
Hierfür benötigt ihr jeweils entweder zwei Zwei-oder zwei Dreibeine.
Über diese legt ihr einen stabilen Ast.
An den Ast hängt ihr eure Töpfe.
Entfacht schließlich unter jedem Topf ein Feuer.
(dpsg)
Sylvia: In dem einen Topf erhitzen wir Wasser und in dem anderen Topf erhitzen wir die Milch.
Heike: Und was essen wir dazu?
Sylvia: Wir haben ja reichlich knackiges Sesam-Knäckebrot, und auch noch reichlich fast frisches gebackenes Roggen-Brot von vorgestern. Ach ja, bevor ich das vergesse, Zwieback haben wir auch noch. Das muss auch weg.
Heike: Das kenne ich vom Segelturn, welches wir im Januar in der Nordsee gegessen haben (Ich habe darüber berichtet). Die Maden darin haben wir durch klopfen auf dem Tisch herausbekommen. Kapitän Smith sagte aber noch zu uns, dass gerade die Maden besonders gut für eine ausgewogene Ernährung sind, da sie viel Proteine erhalten.
Petra: Das ist absolut richtig. Die Larven der „Hermetia illucens“ sind besonders reich an Proteinen – und deshalb als Futtermittel bestens geeignet. Man kann Insekten einerseits als Tierfutterersatz, oder als Bestandteil von Tierfutter in der Haltung von Hühnern oder Schweinen einsetzen, und natürlich auch für den Menschen.
(Mal so zwischendurch, wie ich soeben erfahren habe könnt ihr eure Beitrittserklärung zu den Pfadfindern jederzeit im Büro der diversen Pfadfinderverbände völlig unbürokratisch anfordern. Die Öffnungszeiten kann ich bei Bedarf bekanntgeben).
Joggeli: Dann probieren wir das doch einfach mal.
Sylvia: Das funktioniert noch nicht. Den Zwieback haben wir erst seit zwei Jahren im Keller gelagert. Er ist also noch ohne Fleischzulage.
Joggeli: Schade.
Inge: Ja wirklich schade.
Sylvia: Wir könnten aber auch gleich mal in den Wald gehen, und nach den gestreiften Schuppenkäfern Ausschau halten. Wir müssen aber bei der Suche nach ihm strategisch vorgehen, denn diese beharrten Käfer orientieren sich immer gegen die SONNE, damit ihr SCHATTEN sie den Insekten nicht verrät, so dass sie braune Nasen und Stirnen bekommen und leicht daran zu erkennen sind.
Joggeli: Ja die kenne ich, die habe ich schon einmal gegessen, als ich im Regenwald vom Amazonas meinen Hunger stillen konnte. Sie hinterlassen aber einen etwas pelzigen Geschmack auf der Zunge. Als Koleopterologie-Fachmann muss ich aber leider sagen, dass diese Käfer hier noch nicht heimisch geworden sind……...
Inge: Was für ein Glück.
Joggeli……wir aber mit der Züchtung im Baseler Zolli mittlerweile großartige Erfolge vorzuweisen haben, so dass wir die Hoffnung nicht aufgeben, sie auch bald hier im Wald aussetzen zu können.
Inge. Ich hab keinen Hunger mehr.
Hier ein Bild von der Käferpopulation mitten im Zentrum der Stadt Basel:
Joggeli: Wir haben mittlerweile in Basel das Problem, dass die Stadt quasi von Käfern überschwemmt wird. Das hat es zwar früher auch schon gegeben, aber damals waren die Käfer größer, und somit schneller zu erkennen.
Othilie: Könnten wir evtl. nicht das Thema wechseln? Wo sind wir vorhin stehen geblieben?
Heike: Bei der Käfersuche im Wald.
Othilie: Booooh, nein, da sind wir nicht stehen geblieben.
Heike: Dann waren es die Maden im Zwieback. Auch nicht? Dann lassen wir das.
Othilie: Fahre bitte mit dem Goliath-Dreirad zu unserem Gutshaus, und plündere den großen Kühlschrank. Noch besser, du bringst den ganzen Kühlschrank mit. Aber nur die lebenswichtigsten Lebensmittel ohne jeglichen Luxusstatus. Wir wollen das einfache Leben hier nicht in Frage stellen. Sven und Peter sollen dir dabei helfen.
Inge: Das ich das noch erleben darf.
Othilie: Und für Inge bringst du bitte die Einmachgläser von Petra mit den darin liegenden merkwürdigen Exponaten für das Frühstück mit.
30 Minuten später waren Martina und Co. mit dem Kühlschrank wieder bei den Pfadfindern eingetroffen.
Othilie: Den stellt bitte in unserer Jurte. Und jetzt werden wir gemeinsam frühstücken, denn wir haben schon 11 Uhr.
Sylvia: Die Vorbereitung zum Frühstück ist in der Zwischenzeit auch schon beendet.
Hier ein typisches Pfadfinderfrühstück, welches auch in der Jurte der Pfadis angeboten wurde:
Pfadfinder Frühstück
Kategorie: Frühstück
Aufwand/Kosten: simpel/gering
Personenzahl: 10
Zutaten: • 600 g Müsli
• 120 g Margarine
• 1200 g Brot
• 350 ml Milch
• 80 g Marmelade und, oder Honig
• 200 g Wurst
• 380 g Nutoka
• 200 g Käse
• 220 g Quark
• 10 Frühstücksbeutel
Zubereitung:
Die Brote mit Margarine bestreichen, mit Wurst oder Käse belegen, oder auch mit Nutoka, Marmelade oder Honig bestreichen.
Das Müsli mit dem Quark vermengen, die Milch lässt man sich zu diesem nahrhaften Frühstück einfach lecker schmecken.
Polly: Einfach toll, alles sehr einfach und trotzdem schmackhaft. Ich sehe auch nur zufriedene Gesichter. Unsere Gruppe hat zwar wohl als letztes gefrühstückt, aber das ist wohl unwesentlich.
Meine lieben Landsleute aus der Schweiz, was könnt ihr uns jetzt neues zeigen? Also alles Dinge, die man durchaus für das spätere Leben evtl. gebrauchen könnte.
Sylvia: Dazu bin ich gerne bereit.
Dann befassen wir uns einmal mit den Wegzeichen. Die Wegzeichen sind die Geheimsprache der Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Mit ihnen könnt ihr denen, die euch folgen, Hinweise zu eurem Weg hinterlassen.
Martina: Wow, dass hört sich in der Tat äußerst interessant an.
Heike: Daraus könnten sich Möglichkeiten ergeben, wie wir den Erwachsenen ein Schnippchen schlagen können, wie zum Beispiel wenn es um das Aufräumen unser Zimmer geht, oder wenn ich mir laufend hinter den Ohren waschen soll.
Polly schmunzelnd: Das wird euch nicht gelingen, denn wir lernen jetzt ja auch diese Geheimsprache.
(Also liebe Leser fein aufgepasst, denn Monika hat euch etwas mitgebracht).
Kommen wir nun also zu einem der vielen wertvollen Teile dieser Geschichte: „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“.
Und in der Tat waren alle Hoffmann-Pfadfinder „ganz Ohr“ und äußerst interessiert über das, was sie nun von den Pfadis lernen durften. Wer weiß, ob diese Geheimsprache einmal wichtig auf „Gut Bavaria“ werden könnte, Wir wissen ja alle, dass das Leben auf diesem Gutshof manchmal nicht gerade ungefährlich ist.
Dann nehmt jetzt bitte ein Schreibgerät und ein Blatt Papier zur Hand, und notiert euch das was jetzt folgen wird.
Sylvia (Pfadi aus der Schweiz): So, jetzt bekommt jeder von mir ein Stück weiße Kreide. Dieses solltet ihr immer in der Tasche haben, wenn ihr euer Camp verlasst. Ebenso natürlich ein Universal Schweizer Taschenmesser.
Polly: Diese werde ich jetzt an euch verteilen. Und dieses Taschenmesser befestigt ihr inclusive der Schutzhülle an eurem Hosengürtel. Aufpassen, die Messer sind scharf.
Heike: Aua
Polly: Ich hab es ja gesagt.
Petra: Ein kleines Pflaster reicht aus. Gegen Tetanus ist sie ja schon von mir geimpft worden.
Sylvia: Dann fahre ich mit meinen Erläuterungen fort. Die erst einmal wichtigsten Zeichen habe ich hier für euch zusammengestellt.
Sylvia: Das sind natürlich nur die wichtigsten Zeichen.
Inge sarkastisch: Natürlich.
Sylvia: Es gibt noch viel mehr.
Inge: Natürlich.
Othilie: Inge, und du wirst gleich die Latrinen reinigen.
Heike: Natürlich.
(Gelächter in der großen Runde).
Sylvia: Ich möchte euch normalerweise nicht direkt am zweiten Tag überfordern, aber das war erst der Anfang. Es kommen noch viele Sachen, die man als Pfadfinder kennen und lernen muss. Soll ich weiter erzählen Frau Hoffmann?
Othilie: Natürlich
Sylvia: Na gut. Auf eure Verantwortung. Dann kommen wir mal zu dem Fährten lesen. Jedes Lebewesen hat seinen spezifischen Fußabdruck. Wer von euch kann mir zum Beispiel sagen, von welchem Lebewesen dieser Fußabdruck stammt?
Heike: Das ist ja ganz einfach. Dieses ist der Fußabdruck von Onkel Joggeli.
Sylvia: Nein, nicht ganz. Das ist der Fußabdruck eines Elefanten.
Nachdem sich das Gelächter gelegt hatte, sagte Othilie:
Ich hätte nicht gedacht, dass der Tag so lustig wird.
Sylvia: Ich meine natürlich tierische Lebewesen. Gerade im Winter lassen sich die Spuren der Tiere im Schnee besonders leicht erkennen! Hier zeige ich euch einige Fährten, die ihr im Wald und auf der Wiese, vielleicht sogar im Garten entdecken könnt. Auch wenn wir jetzt keinen Winter haben, so können wir doch einige Fährten sehr gut auseinanderhalten.
Dazu gehen wir mal am besten in den Wald, um dort die Fährten der tierischen Lebewesen genauer kennen zu lernen.
Heike: Das ist prima, ich kenne ansonsten nur die Fährten von Onkel Joggeli und Tante Othilie, wenn sie ihre Schuhe auf der Fuß-Matte nicht säubern, und den Dreck ins Haus hinein tragen. Ich habe den beiden schon so oft gesagt, dass sie doch bitte schön ein wenig mehr aufpassen sollen. Ich muss dann immer wieder den Boden mit dem Bade-Handtuch von Inge sauber machen.
Inge: Das ist eine Unverschämtheit von dir. Jetzt weiß ich warum meine Handtücher immer so dreckig sind.
Hier einmal vorweg die wichtigsten Spuren der Tiere im heimischen Wald:
Ende Teil 371
Bevor wir uns näher mit den Spuren von Othilie bzw. Joggeli und den weiteren Lebewesen auf „Gut Bavaria“ beschäftigen, möchte ich auf Teil 372 verweisen, welches gleich wieder im Forum „Pretty Fashion“ zu lesen sein wird.
Etwas Geduld
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Jan 28, 2022 12:53 am
Teil: 372
Kapitel: 464
Sylvia: Dazu gehen wir mal am besten in den Wald, um dort die Fährten der tierischen Lebewesen genauer kennen zu lernen.
Auf der Schablone erkennt ihr die Abdrücke der hier in diesen Breitengraden am häufigsten vorkommenden Tiere.
Heike: Mit Wölflinge sind wohl Uschi und ich gemeint. Lupo gehört wohl nicht dazu?
Sylvia: So ist es. Ich hoffe, dass ihr auch eure Kreide dabei habt? Ach ja, und noch etwas: Messer und Kompass selbstverständlich auch. Und diese beiden zuletzt genannten Teile, tragt ihr selbstverständlich an der Gürteltasche.
Polly: Wir haben sogar mehrere sehr genaue Karten von diesem Gebiet dabei. Maßstab 1:10.000.
Sylvia: Super. Wer kennt sich hier am besten aus?
Heike: Lupo und Cheetah.
Sylvia lachend: Das ist mir vollkommen klar. Nein, ich meine natürlich von euch menschlichen Lebewesen.
Polly: Das ist Martina. Sie geht hier öfters mit den beiden Tieren spazieren. Außerdem haben wir hier schon viele aufregende Dinge erlebt, die wir niemals vergessen werden. Svenja und meine Person sind hier schon entführt und gefangen gehalten worden. (Monika: Ich habe davon ausführlich berichtet).
Mit dem Kompass kennen wir uns mittlerweile auch aus. Taschenlampen haben wir natürlich auch alle dabei. Auch sie hängen am Gürtel der Hose.
Sylvia: Das ist mir auch schon aufgefallen. Also so ganz unvorbereitet seid ihr nicht.
Polly: Das liegt an den Geschehnissen in der nahen Vergangenheit. Außerdem beherrschen viele von uns mittlerweile das Morsealphabet. Martina, Tina, und auch schon Heike und Uschi beherrschen das mit einer Schnelligkeit und Präzision, die bemerkenswert ist. Auch dieses Morsen war für uns eine wertvolle Hilfe in prekären gefährlichen Situationen wie zum Beispiel auf der Insel Helgoland. (Monika: Auch darüber habe ich berichtet).
Sylvia: Dann brauche ich wohl nicht nachzufragen, ob ihr genügend Ersatzbatterien dabei haben.
Polly: Ihre Taschen sind auf Grund der Geschehnisse alle voll. Soweit ich weiß hat Martina sogar Handschellen dabei. Das erkenne ich an der dafür speziellen Tasche, die hinten am Hosengürtel befestigt ist.
Sylvia etwas verunsichert: Ist der Wald wirklich so gefährlich?
Polly: Mach dir keine unnötigen Gedanken.
Othilie: Das darf doch nicht wahr sein. Martina hat einen Patronengürtel umgeschnallt. Das habe ich unter seiner Jacke zuerst überhaupt nicht gesehen. Und außerdem sehe ich eine Pistole mit Tasche an seinem Spezialgürtel.
Martina: Keine Angst, sie ist gesichert, sowie eingefettet und geölt.
Othilie: Wenn du meinst, dass mich das beruhigt, bis du auf dem Holzweg.
Martina: Nein, wir sind auf dem Hauptweg.
Othilie: Du weiß ganz genau, wie ich das meine. Was sollen die Pfadis aus der Schweiz von uns denken, wenn du bis auf die Zähne bewaffnet bist.
Sylvia: Nun ja, das ist für uns als Pfadfinder relativ ungewöhnlich. Um es mal vorsichtig zu formulieren.
Heike: Aber nicht für Martina.
Martina: Keine Angst Sylvia, ich kann mit der Waffe umgehen. Ansonsten bin ich eigentlich auf Langwaffen wie Sturmgewehre spezialisiert, aber ich habe auch mittlerweile viel Übung bei Handfeierwaffen, da ich manchmal in unserem privaten Schießkeller auf „Gut Bavaria“ mir diese Künste angeeignet habe.
Hier ein Bild von Martina beim wöchentlichen Training.
Heike: Ja, Martina zieht mittlerweile die Waffe schneller als ihr Schatten.
Silvia: Uff, ich nehme mal an ganz stark an, dass du keine Platzpatronen in deiner Waffe hast.
Martina: Ganz genau. Alles andere als scharfe Munition wäre hier in diesem Wald absolut unsinnig. Das haben meine monatelangen Erfahrungen hier gezeigt. Nur bei der Pump-Gun habe ich noch Nachholbedarf.
Sylvia: Aber müssen es denn unbedingt schwere Waffen sein, wenn wir hier in den Krieg, äh Wald gehen.
Martina: Sylvia, mit einer Armbrust wie Wilhelm Tell sie benutzt hat, kommen wir hier nicht weiter. Hier müssen wir schon mit schwererem Geschütz auffahren. Vier Vorfälle in den letzten acht Monaten haben mir gezeigt, dass man hier auf alles vorbereitet sein muss. Und ich habe mich mittlerweile vorbereitet. Unser ganzer Übungskeller ist voller abgeschossener Patronenhülsen von mir.
Othilie: Wir werden uns bei passender Gelegenheit darüber unterhalten müssen. Denn es kann nicht sein, dass du mit einer geladenen Pistole hier herumläufst. Wenn das herauskommt, kannst du dich, und wir auch, im wahrsten Sinne des Wortes warm anziehen. Damals auf dem Friedhof, wo du Tante Polly gerettet hast, konnten wir das praktisch noch „unter dem Teppich kehren“. Aber du kannst hier nicht ohne ersichtlichen Grund schon im vorneherein eine gefährliche Waffe bei dir führen. Wo kommen wir dahin, wenn das jeder machen würde. Für gefährliche Situationen haben wir in James und Eddy zwei hervorragend ausgebildete Person mit einem Waffenberechtigungsschein. Dazu haben wir auch noch Hauptwachtmeister Schultz…….
Heike: ……mit der Lizenz zum Töten.
Othilie: Das gibt es nur im Film mit James Bond. Und selbst Herr Schultz muss über jeden abgegebenen Schuss aus seiner Dienstwaffe Rechenschaft ablegen. Und du läufst hier mit einem Arsenal von Patronen durch die Gegend. Was sollen die Pfadis aus der Schweiz darüber denken.
Sylvia: Nun ja, solange nichts passiert, kann man das ja alles regeln. Nach dem Waldspaziergang wird Martina sicherlich die Waffe und die Munition den Herren James und Eddy zurückgeben.
Martina: Es tut mir leid, ich werde dir die Waffe aushändigen.
Othilie: Und was soll ich damit machen? Leider Gottes bist du in dieser Beziehung sachkundiger als ich. Aber ich werde dir mit Sicherheit den Patronengürtel abnehmen. Dann kann nicht mehr viel passieren.
Polly: Martina hat es ja nun wirklich gut gemeint, und sie wollte uns alle beschützen. Dies ist dies sicherlich der falsche Weg ist, dass hat sie ja nun auch eingesehen. Wir sind hier mit über 30 Personen, da wird es sich sowieso kein Spitzbube wagen, etwas gegen uns zu unternehmen.
Heike: Und wenn, Petra hat sowieso wieder ihren Erste-Hilfe Koffer dabei.
Polly: Heike ist die einzige, die die Ruhe weg hat.
Sylvia: Vielleicht sollten wir uns dann jetzt doch wieder auf unsere Mission konzentrieren, nachdem nun fast alles geklärt ist.
Othilie: Es gibt Zeit, dass Martina nach ihrer Verletzung im Januar wieder in der Tanzgruppe von Tina dabei ist. Dann kommt sie nicht auf solche dummen Ideen wie heute.
Polly: Nun ist gut Othilie. Die Sache ist geklärt, es bleibt alles unter uns, und jetzt konzentrieren wir uns, wie Sylvia schon sagte, auf den weitaus ungefährlicheren Begebenheiten hier im Wald. Außerdem haben wir ja auch noch Lupo und Cheetah dabei.
Was machen wir jetzt Sylvia?
Sylvia: Wir werden die Bäume markieren.
Othilie: Ich fass es nicht, jetzt strullert Heike mit heruntergezogener Hose am nächsten Baum.
Heike: Sylvia hat doch gesagt, dass wir die Bäume markieren sollen. Und da wollte ich schon mal eine Duftmarke setzen.
Othilie: Wenn hier jemand eine „Duftmarke“ setzt, dann sind das Lupo und Cheetah. Aber du gehst gefälligst in die Sträucher, und zeigst uns nicht, wie jetzt geschehen, den blanken Popo. Mit Bäume markieren meint Sylvia, dass wir mit unserer Kreide die Wegzeichen darauf verewigen.
Sylvia: Da kommt auch schon die erste Gelegenheit.
Martina, die etwas gutzumachen hatte: Einmal, woher wir gekommen sind.
Weg zum Lager
Und einmal, wo wir entlanggehen wollen
Folgt diesem Weg
Sylvia: Absolut korrekt. So haben wir zwei Informationen, mit denen wir etwas anfangen können. Wir werden nach links gehen. Heike, du malst bitte die Zeichen auf dem Baum.
Nach weiteren fünf Weggabelungen erreichen sie diesen Ort.
Sylvia: Heike, was könnten wir hier für eine Nachricht hinterlassen?
Heike: Das ist ganz einfach.
„Keine Badestelle“.
Nach dem sich das Gelächter gelegt hatte:
Sylvia: Gibt es noch eine andere Möglichkeit?
Heike: „Kein Trinkwasser“
Sylvia: Nun ja, beides ist sicherlich nicht ganz verkehrt. Aber ich glaube wir verzichten auf ein Wegzeichen, da die beiden von dir genannten Wegzeichen nicht unbedingt logisch klingen.
Heike: Dafür habe ich mittlerweile aber großen „Kohldampf“ (Hunger).
Sylvia: Dann werden wir sofort ein kleines Lager aufschlagen, und uns selbst beköstigen. Ich sehe auch schon eine große Anzahl Himbeeren an den Sträuchern. Wie ihr alle wisst……..
Inge: Ich weiß nichts.
Othilie: Das wird sich garantiert gleich ändern.
Sylvia: Wie ihr sicherlich fast alle wisst, haben wir in der Zeit von Mai bis August die Himbeerzeit. Und das sollten wir ausnutzen.
Die Himbeere tritt als Waldpionier auf Kahlflächen auf. Sie bevorzugt kali- und nitratreiche Böden in sonnigen bis halbschattigen Lagen, zum Beispiel auf Waldlichtungen und an Waldrändern mit hoher Luftfeuchtigkeit sowie kühlen Sommertemperaturen. Dann hätten wir also jetzt schon einmal den Nachtisch. Ich würde vorschlagen, dass wir nun eine Aufgabentrennung machen. Zehn Pfadis pflücken die Himbeeren, und die anderen bereiten das verspätete Mittagessen vor.
Also Feuerkochstelle ausnahmsweise mit Streichhölzern anstecken, sowie mit den hier reichlich vorhandenen Ästen das Gestell aufbauen. Taschenmesser zum zurechtschnitzen haben wir ja alle dabei.
In unseren Rucksäcken haben wir genügend Erbswurst, wovon wir sicherlich alle satt werden. Diese nehmen nicht viel Platz im Rucksack weg, und daher sollte sie jeder Pfadfinder immer mit sich führen.
Info:
Die Erbswurst war eines der ältesten industriell hergestellten Fertiggerichte. Es handelt sich dabei um keine Wurst im eigentlichen Sinne, sondern um Portionstabletten, die in eine wurstförmige, mit Aluminium beschichtete Papierrolle verpackt werden. Daraus kann in kurzer Zeit eine sämige Erbsensuppe hergestellt werden, indem man die Portionsstücke zerdrückt, in kaltem Wasser auflöst und einige Minuten kocht.
Polly: Es fängt leider an zu regnen, und wir sollten sehen, dass wir einen trockenen Unterschlupf finden.
Sylvia: Kommando zurück, alles einpacken, Regencapes herausholen, und auf der Karte nachschauen, wo sich die nächste Regenhütte bzw. Kate befindet.
(Heißt mittelniederdeutsch „Hütte“, „kleines Haus)“.
Martina: Ich werde die Karte „Einnorden“. Das haben ich bzw. wir mittlerweile gelernt, und das haben wir auf unserer großen Radtour auch schon angewendet.
Info:
Beim Einnorden wird eine Karte, ein Plan oder ein Luftbild so ausgerichtet, dass die darauf dargestellten Richtungen (z. B. der Verlauf von Straßen oder die Peilrichtungen zwischen jeweils zwei Objekten) parallel zu den entsprechenden Richtungen im Gelände verlaufen. Karte und Gelände sind dann gleich orientiert, insbesondere zeigt die Nordseite der Karte nach Norden. Das Einnorden erleichtert den Vergleich von Karte und Gelände, es ist auch Voraussetzung für einige Verfahren der Kartenarbeit mit dem Kompass.
Kurze Zeit später:
Polly: Zu welchem Ergebnis bist du gekommen?
Martina grinsend: Wir haben zwei Möglichkeiten.
Die erste Möglichkeit wäre der alte Friedhof, wo ich dich aus den Händen von Wachtmeister Schulz aus der Gruft befreit habe, und……….
Polly: Und die zweite Möglichkeit?
Martina: Nicht so schnell Tante Polly, der Friedhof mit der Gruft befindet sich nur ca. 600 Meter Luftlinie von hier.
Polly: Ich habe von der zweiten Möglichkeit gesprochen.
Martina: Eine alte, sicherlich unbewohnte Schutzhütte befindet sich ca. 2 Kilometer von hier entf……
Polly: Wir nehmen die zweite Möglichkeit. Ich habe kein Interesse den seit 200 Jahren toten Landadel dort in der Gruft wieder zu begegnen.
(Monika: Ich habe ausführlich von dieser Begebenheit im Forum Romanum berichtet).
Sylvia: Nun gut, alle Personen aufsitzen, wir suchen die etwas heimeligere zweite Möglichkeit. Denkt daran wieder die Wegzeichen zu machen. Dieses werden wir an jeder Abbiegung vollziehen.
Martina: Bei der nächsten Abbiegung kämen wir laut Karte, wenn wir rechts gehen würden an den Friedhof vorbei, wo wir nach Sven gesucht haben. Auch dort gibt es eine Leichenhalle, wo wir Unterschlupf finden……
Polly: Wir nehmen den linken Weg.
(So steht es geschrieben, so soll es geschehen).
Pitschnass erreichten die Pfadfinder schließlich nach 20 Minuten die alte verwaiste Hütte, die aber noch sehr gut erhalten war.
Martina: Die Türe ist abgeschlossen, was nun?
Polly: Martina, die hast doch ansonsten immer dein „Besteck“ dabei, mit denen du jede Türe aufmachst.
Martina: Ausgerechnet heute aber nicht. Ich konnte ja nicht damit rechnen, dass wir irgendwelche Schlösser aufbrechen müssen. Das wäre auch eine Zuwiderhandlung der Pfadfinderregeln. Das hat man nun davon, wenn man Grundehrlich sein möchte. Aber ich sehe auf der linken Seite des Hauses eine Leiter an der Seitenwand stehen.
Wenn jetzt zum Beispiel eine sehr schlanke Person den Dachgiebel betritt, und in dem Kamin einsteigen würde.
Polly: Wir sind alle schlank.
Martina: Dann gibt es noch eine zweite Möglichkeit…….
Polly: Hoffentlich ist die besser.
Martina: Also, ich schieße mit meiner Pistole das Schloss entzwei. Aber das hat den Nachteil, dass wir, wenn wir länger hier verbleiben sollten, die Türe nicht mehr von innen verschließen können.
Andreas: Ich erkläre mich dazu bereit über den Kamin einzusteigen. Ich bin ein recht geschickter Kletterer.
Polly: Ok, wenn du dir das zutraust, und wenn du ganz vorsichtig dabei bist, wofür ich die auch einschätze, kannst du es versuchen. Ich kann nur hoffen, dass du nicht stecken bleibst.
Andreas: Der Weihnachtsmann kam früher öfters über den Kamin in das Wohnzimmer.
Heike: Ja genau, daran kann ich mich noch genau erinnern. Onkel Joggeli hat das auch mal gemacht, als ich noch ganz klein war.
Polly: Aber nur dieses eine mal. Das hat er später nie wieder gemacht. Zum Glück ging alles gut. Nur sein langer weißer Bart ist im Kamin hängengeblieben.
Heike: Ja, seitdem glaube ich nicht mehr an den Weihnachtsmann.
Andreas: Wenn ich also durch den Kamin unten angekommen bin, werde ich ein Fenster öffnen, damit ihr alle einsteigen könnt. Vielleicht kann ich auch die Türe öffnen. Na gut, wir werden ja sehen.
Kurze Zeit später:
Bei dem gehörigen Krach, bei dem Andreas wohl den offenen Kamin am Boden erreicht hatte, zuckten alle merklich zusammen. Kurze Zeit später öffnete Andreas strahlend die die Türe.
Simba trocken: Es ist äußerlich kaum noch ein Unterschied zwischen Mara, mir und Andreas erkennbar. (Das gesprochene Deutsch der beiden wurde immer besser, einfach Spitze).
Polly: Hast du dir wehgetan?
Andreas: Nein, nur den letzten Meter bin ich gerutscht, aber glücklicherweise auf einem Reisig-Haufen gelandet. Es ist alles gut.
Polly: Super, hinter dem Haus haben wir auch einen Grundwasserbrunnen entdeckt. Mit dem Wasser können wir dich auch wieder reinigen. Jetzt werden wir aber eintreten, und es uns gemütlich machen. Es schüttet von oben wie ein Wasserfall.
Martina: Woooooh, schaut euch das an, hier im Raum an der Wand stehen 3x3 Betten übereinander, und wenn ich die Leiter hoch gehe, ist unter dem Dachgiebel auch noch eine sehr große Liegefläche.
Othilie: Das werden wir nicht nutzen. Wenn wir uns ein gestärkt haben, werden wir uns wieder auf dem Weg zurück zum Camp machen, damit wir noch vor der völligen Dunkelheit zurück sind.
Petra: Das können wir knicken, Gregor ist vor Erschöpfung in meinen Armen zusammengebrochen. Wir müssen ihn in eines der Betten legen.
Gregor leise: Ich kann nicht mehr, die Schmerzen im Brustbereich sind sehr groß. Ich habe ja bisher durchgehalten, aber…..
Petra: Dir steht der Schweiß nicht nur auf der Stirn, sondern auch wohl am ganzen Körper. Du hättest doch etwas sagen sollen, dass es nicht mehr geht. Die ganze Zeit warst du so oft am Lachen, dass wir alle gedacht haben, dass es dir relativ gutgeht. Aber ich glaube, dass es dir dein Stolz verbietet irgendwelche Schwächen zu zeigen. Gerade du willst wohl beweisen, obwohl du ein Mini-Skirt trägst, dass du trotzdem ein ganzer Kerl bist. Mein Schatz, dass eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun.
Was ich noch sagen wollte Tante Polly und Tante Othilie, dass wir Gregor in keinem Fall die Strapazen eines Rückweges verantworten können. Der Junge ist total fertig, wenn ich es mal so bezeichnen darf. Zum Glück habe ich meinen großen Notfallkoffer dabei.
Othilie: Ok, wir bleiben über Nacht hier. Wir werden kein Risiko eingehen. Der Junge muss geschont und auch wieder gesund werden. Tue alles was in deiner Macht steht.
Petra: Gregor, als erstes werde ich dich komplett entkleiden, und dich abtrocknen. Du brauchst wirklich keinen falschen Scharm zu haben.
Martina: Ich könnte ja auch mit Sylvia zusammen Hilfe aus dem Camp holen.
Petra: Warten wir erstmal ab. Selbst mit einem Geländefahrzeug kommt man kaum bis zu dieser Hütte. Du hast ja die Wege gesehen. Selbst wenn, die ganze Rüttelei wäre für Gregor eine Tortur gewesen. Also noch weitaus schlimmer als bisher.
Othilie: Dann werden wir also hier unser Nachtlager aufschlagen. So schlecht haben wir es hier drin nicht. Wenn wir alle zusammenrücken, habe wir alle eine Schlafgelegenheit, einschließlich des Dachgiebels. Sylvia organisiert alles für das Abendessen. Petra kümmert sich um Gregor, und wir machen das Nachtlager fertig.
Polly: Man wird uns im Camp sicherlich vermissen.
Othilie: Sie werden sich sicherlich denken, dass wir bei diesem Regenwetter irgendwo Schutz gesucht haben. Außerdem sind wir mit 30 Personen, sowie einem Wolf und einem Gepard unterwegs. Sie werden sich keine großen Sorgen machen. Das wäre natürlich anders, wenn eine oder zwei Personen von uns plötzlich abhandenkommen. Und andererseits haben wir unter uns schon recht erfahrene Pfadis, welches wir auch feststellen konnten. Petra, wie sieht es mit Gregor aus.
Petra: Schüttelfrost hat er nicht, obwohl er etwas friert. Fieber auch nicht. Ergo liegt keine Entzündung vor. Was er hat, ist eine totale Erschöpfung.
Der Mensch verfügt normalerweise über genug Kraftreserven, durch die er körperliche und emotionale Belastungen wegstecken und übermäßige Erschöpfung vermeiden kann. Doch unseren natürlichen Ressourcen sind Grenzen gesetzt. Wie heute eben bei Gregor. Er soll gleich gut essen, und viel trinken.
Nicht war mein Wonneproppen?
Außerdem werden wir ihn warm anziehen.
Polly: Wir haben aber keine langen Hosen hier.
Tina: Ich habe in meinem Rucksack eine warme Strumpfhose, die wir Garde-Mädels tragen. Wie zum Beispiel bei dem Rosenmontagszug in Köln. Ich weiß auch nicht, warum ich sie eigentlich eingepackt habe. Wird wohl die Macht der Gewohnheit sein.
Polly; dann wäre das auch geklärt, auch wenn Gregor jetzt ein entsetztes Gesicht macht.
Petra: Außerdem werde ich ihm eine Infusion mit Elektrolyten verabreichen. Darüber hinaus bekommt er von mir ein wirksames Schmerzmittel. Am besten direkt in die Vene, dann wirkt es schneller.
Polly: Und du hast alles dabei?
Petra: Das ist der Standardinhalt eines jeden Erste-Hilfe-Koffers eines Arztes oder Sanitäters. Es sind natürlich noch andere Dinge darin enthalten, die für die Erstversorgung sehr wichtig sind.
Hier mal der Koffer. Du wirst staunen, was wir alles mitführen. Ich war übrigens recht dankbar dafür, dass mir alle beim Tragen geholfen haben.
Und hier die Liste mit den Dingen für die Erstversorgung.
https://www.drkservice.de/fileadmin/DRKService.de/_Verlag/Downloads/Lehrunterlagen/4._Auflage_2016/Infoblatt_I_02_Inhalt_San-Koffer.pdf
Und dazu kommen dann noch die zahlreichen Medikamente in einem Extrakoffer, der ebenfalls von den hilfreichen Pfadfinder und Pfadis getragen wurde.
Wie man sieht Tante Polly, ich bin in der Tat sehr gut bestückt. Man muss ja immer damit rechnen, dass bei so einer zahlenmäßig großen Gruppe, wie wir im Moment sind, nicht alles planmäßig verläuft. Und gerade hier in der Wildnis, wenn ich es mal so bezeichnen darf, sollte man auf unvorhersehbare Geschehnisse vorbereitet sein. Das gibt einem auch ein Gefühl der Sicherheit.
Polly: Dann wollen wir mal hoffen, dass nicht wirklich noch große und gefährliche Abenteuer auf uns zukommen.
Monika: Polly, dein Wort in Gottes Ohr.
Ende Teil 372
Geschrieben am 20.11.2020
Kapitel: 464
Sylvia: Dazu gehen wir mal am besten in den Wald, um dort die Fährten der tierischen Lebewesen genauer kennen zu lernen.
Auf der Schablone erkennt ihr die Abdrücke der hier in diesen Breitengraden am häufigsten vorkommenden Tiere.
Heike: Mit Wölflinge sind wohl Uschi und ich gemeint. Lupo gehört wohl nicht dazu?
Sylvia: So ist es. Ich hoffe, dass ihr auch eure Kreide dabei habt? Ach ja, und noch etwas: Messer und Kompass selbstverständlich auch. Und diese beiden zuletzt genannten Teile, tragt ihr selbstverständlich an der Gürteltasche.
Polly: Wir haben sogar mehrere sehr genaue Karten von diesem Gebiet dabei. Maßstab 1:10.000.
Sylvia: Super. Wer kennt sich hier am besten aus?
Heike: Lupo und Cheetah.
Sylvia lachend: Das ist mir vollkommen klar. Nein, ich meine natürlich von euch menschlichen Lebewesen.
Polly: Das ist Martina. Sie geht hier öfters mit den beiden Tieren spazieren. Außerdem haben wir hier schon viele aufregende Dinge erlebt, die wir niemals vergessen werden. Svenja und meine Person sind hier schon entführt und gefangen gehalten worden. (Monika: Ich habe davon ausführlich berichtet).
Mit dem Kompass kennen wir uns mittlerweile auch aus. Taschenlampen haben wir natürlich auch alle dabei. Auch sie hängen am Gürtel der Hose.
Sylvia: Das ist mir auch schon aufgefallen. Also so ganz unvorbereitet seid ihr nicht.
Polly: Das liegt an den Geschehnissen in der nahen Vergangenheit. Außerdem beherrschen viele von uns mittlerweile das Morsealphabet. Martina, Tina, und auch schon Heike und Uschi beherrschen das mit einer Schnelligkeit und Präzision, die bemerkenswert ist. Auch dieses Morsen war für uns eine wertvolle Hilfe in prekären gefährlichen Situationen wie zum Beispiel auf der Insel Helgoland. (Monika: Auch darüber habe ich berichtet).
Sylvia: Dann brauche ich wohl nicht nachzufragen, ob ihr genügend Ersatzbatterien dabei haben.
Polly: Ihre Taschen sind auf Grund der Geschehnisse alle voll. Soweit ich weiß hat Martina sogar Handschellen dabei. Das erkenne ich an der dafür speziellen Tasche, die hinten am Hosengürtel befestigt ist.
Sylvia etwas verunsichert: Ist der Wald wirklich so gefährlich?
Polly: Mach dir keine unnötigen Gedanken.
Othilie: Das darf doch nicht wahr sein. Martina hat einen Patronengürtel umgeschnallt. Das habe ich unter seiner Jacke zuerst überhaupt nicht gesehen. Und außerdem sehe ich eine Pistole mit Tasche an seinem Spezialgürtel.
Martina: Keine Angst, sie ist gesichert, sowie eingefettet und geölt.
Othilie: Wenn du meinst, dass mich das beruhigt, bis du auf dem Holzweg.
Martina: Nein, wir sind auf dem Hauptweg.
Othilie: Du weiß ganz genau, wie ich das meine. Was sollen die Pfadis aus der Schweiz von uns denken, wenn du bis auf die Zähne bewaffnet bist.
Sylvia: Nun ja, das ist für uns als Pfadfinder relativ ungewöhnlich. Um es mal vorsichtig zu formulieren.
Heike: Aber nicht für Martina.
Martina: Keine Angst Sylvia, ich kann mit der Waffe umgehen. Ansonsten bin ich eigentlich auf Langwaffen wie Sturmgewehre spezialisiert, aber ich habe auch mittlerweile viel Übung bei Handfeierwaffen, da ich manchmal in unserem privaten Schießkeller auf „Gut Bavaria“ mir diese Künste angeeignet habe.
Hier ein Bild von Martina beim wöchentlichen Training.
Heike: Ja, Martina zieht mittlerweile die Waffe schneller als ihr Schatten.
Silvia: Uff, ich nehme mal an ganz stark an, dass du keine Platzpatronen in deiner Waffe hast.
Martina: Ganz genau. Alles andere als scharfe Munition wäre hier in diesem Wald absolut unsinnig. Das haben meine monatelangen Erfahrungen hier gezeigt. Nur bei der Pump-Gun habe ich noch Nachholbedarf.
Sylvia: Aber müssen es denn unbedingt schwere Waffen sein, wenn wir hier in den Krieg, äh Wald gehen.
Martina: Sylvia, mit einer Armbrust wie Wilhelm Tell sie benutzt hat, kommen wir hier nicht weiter. Hier müssen wir schon mit schwererem Geschütz auffahren. Vier Vorfälle in den letzten acht Monaten haben mir gezeigt, dass man hier auf alles vorbereitet sein muss. Und ich habe mich mittlerweile vorbereitet. Unser ganzer Übungskeller ist voller abgeschossener Patronenhülsen von mir.
Othilie: Wir werden uns bei passender Gelegenheit darüber unterhalten müssen. Denn es kann nicht sein, dass du mit einer geladenen Pistole hier herumläufst. Wenn das herauskommt, kannst du dich, und wir auch, im wahrsten Sinne des Wortes warm anziehen. Damals auf dem Friedhof, wo du Tante Polly gerettet hast, konnten wir das praktisch noch „unter dem Teppich kehren“. Aber du kannst hier nicht ohne ersichtlichen Grund schon im vorneherein eine gefährliche Waffe bei dir führen. Wo kommen wir dahin, wenn das jeder machen würde. Für gefährliche Situationen haben wir in James und Eddy zwei hervorragend ausgebildete Person mit einem Waffenberechtigungsschein. Dazu haben wir auch noch Hauptwachtmeister Schultz…….
Heike: ……mit der Lizenz zum Töten.
Othilie: Das gibt es nur im Film mit James Bond. Und selbst Herr Schultz muss über jeden abgegebenen Schuss aus seiner Dienstwaffe Rechenschaft ablegen. Und du läufst hier mit einem Arsenal von Patronen durch die Gegend. Was sollen die Pfadis aus der Schweiz darüber denken.
Sylvia: Nun ja, solange nichts passiert, kann man das ja alles regeln. Nach dem Waldspaziergang wird Martina sicherlich die Waffe und die Munition den Herren James und Eddy zurückgeben.
Martina: Es tut mir leid, ich werde dir die Waffe aushändigen.
Othilie: Und was soll ich damit machen? Leider Gottes bist du in dieser Beziehung sachkundiger als ich. Aber ich werde dir mit Sicherheit den Patronengürtel abnehmen. Dann kann nicht mehr viel passieren.
Polly: Martina hat es ja nun wirklich gut gemeint, und sie wollte uns alle beschützen. Dies ist dies sicherlich der falsche Weg ist, dass hat sie ja nun auch eingesehen. Wir sind hier mit über 30 Personen, da wird es sich sowieso kein Spitzbube wagen, etwas gegen uns zu unternehmen.
Heike: Und wenn, Petra hat sowieso wieder ihren Erste-Hilfe Koffer dabei.
Polly: Heike ist die einzige, die die Ruhe weg hat.
Sylvia: Vielleicht sollten wir uns dann jetzt doch wieder auf unsere Mission konzentrieren, nachdem nun fast alles geklärt ist.
Othilie: Es gibt Zeit, dass Martina nach ihrer Verletzung im Januar wieder in der Tanzgruppe von Tina dabei ist. Dann kommt sie nicht auf solche dummen Ideen wie heute.
Polly: Nun ist gut Othilie. Die Sache ist geklärt, es bleibt alles unter uns, und jetzt konzentrieren wir uns, wie Sylvia schon sagte, auf den weitaus ungefährlicheren Begebenheiten hier im Wald. Außerdem haben wir ja auch noch Lupo und Cheetah dabei.
Was machen wir jetzt Sylvia?
Sylvia: Wir werden die Bäume markieren.
Othilie: Ich fass es nicht, jetzt strullert Heike mit heruntergezogener Hose am nächsten Baum.
Heike: Sylvia hat doch gesagt, dass wir die Bäume markieren sollen. Und da wollte ich schon mal eine Duftmarke setzen.
Othilie: Wenn hier jemand eine „Duftmarke“ setzt, dann sind das Lupo und Cheetah. Aber du gehst gefälligst in die Sträucher, und zeigst uns nicht, wie jetzt geschehen, den blanken Popo. Mit Bäume markieren meint Sylvia, dass wir mit unserer Kreide die Wegzeichen darauf verewigen.
Sylvia: Da kommt auch schon die erste Gelegenheit.
Martina, die etwas gutzumachen hatte: Einmal, woher wir gekommen sind.
Weg zum Lager
Und einmal, wo wir entlanggehen wollen
Folgt diesem Weg
Sylvia: Absolut korrekt. So haben wir zwei Informationen, mit denen wir etwas anfangen können. Wir werden nach links gehen. Heike, du malst bitte die Zeichen auf dem Baum.
Nach weiteren fünf Weggabelungen erreichen sie diesen Ort.
Sylvia: Heike, was könnten wir hier für eine Nachricht hinterlassen?
Heike: Das ist ganz einfach.
„Keine Badestelle“.
Nach dem sich das Gelächter gelegt hatte:
Sylvia: Gibt es noch eine andere Möglichkeit?
Heike: „Kein Trinkwasser“
Sylvia: Nun ja, beides ist sicherlich nicht ganz verkehrt. Aber ich glaube wir verzichten auf ein Wegzeichen, da die beiden von dir genannten Wegzeichen nicht unbedingt logisch klingen.
Heike: Dafür habe ich mittlerweile aber großen „Kohldampf“ (Hunger).
Sylvia: Dann werden wir sofort ein kleines Lager aufschlagen, und uns selbst beköstigen. Ich sehe auch schon eine große Anzahl Himbeeren an den Sträuchern. Wie ihr alle wisst……..
Inge: Ich weiß nichts.
Othilie: Das wird sich garantiert gleich ändern.
Sylvia: Wie ihr sicherlich fast alle wisst, haben wir in der Zeit von Mai bis August die Himbeerzeit. Und das sollten wir ausnutzen.
Die Himbeere tritt als Waldpionier auf Kahlflächen auf. Sie bevorzugt kali- und nitratreiche Böden in sonnigen bis halbschattigen Lagen, zum Beispiel auf Waldlichtungen und an Waldrändern mit hoher Luftfeuchtigkeit sowie kühlen Sommertemperaturen. Dann hätten wir also jetzt schon einmal den Nachtisch. Ich würde vorschlagen, dass wir nun eine Aufgabentrennung machen. Zehn Pfadis pflücken die Himbeeren, und die anderen bereiten das verspätete Mittagessen vor.
Also Feuerkochstelle ausnahmsweise mit Streichhölzern anstecken, sowie mit den hier reichlich vorhandenen Ästen das Gestell aufbauen. Taschenmesser zum zurechtschnitzen haben wir ja alle dabei.
In unseren Rucksäcken haben wir genügend Erbswurst, wovon wir sicherlich alle satt werden. Diese nehmen nicht viel Platz im Rucksack weg, und daher sollte sie jeder Pfadfinder immer mit sich führen.
Info:
Die Erbswurst war eines der ältesten industriell hergestellten Fertiggerichte. Es handelt sich dabei um keine Wurst im eigentlichen Sinne, sondern um Portionstabletten, die in eine wurstförmige, mit Aluminium beschichtete Papierrolle verpackt werden. Daraus kann in kurzer Zeit eine sämige Erbsensuppe hergestellt werden, indem man die Portionsstücke zerdrückt, in kaltem Wasser auflöst und einige Minuten kocht.
Polly: Es fängt leider an zu regnen, und wir sollten sehen, dass wir einen trockenen Unterschlupf finden.
Sylvia: Kommando zurück, alles einpacken, Regencapes herausholen, und auf der Karte nachschauen, wo sich die nächste Regenhütte bzw. Kate befindet.
(Heißt mittelniederdeutsch „Hütte“, „kleines Haus)“.
Martina: Ich werde die Karte „Einnorden“. Das haben ich bzw. wir mittlerweile gelernt, und das haben wir auf unserer großen Radtour auch schon angewendet.
Info:
Beim Einnorden wird eine Karte, ein Plan oder ein Luftbild so ausgerichtet, dass die darauf dargestellten Richtungen (z. B. der Verlauf von Straßen oder die Peilrichtungen zwischen jeweils zwei Objekten) parallel zu den entsprechenden Richtungen im Gelände verlaufen. Karte und Gelände sind dann gleich orientiert, insbesondere zeigt die Nordseite der Karte nach Norden. Das Einnorden erleichtert den Vergleich von Karte und Gelände, es ist auch Voraussetzung für einige Verfahren der Kartenarbeit mit dem Kompass.
Kurze Zeit später:
Polly: Zu welchem Ergebnis bist du gekommen?
Martina grinsend: Wir haben zwei Möglichkeiten.
Die erste Möglichkeit wäre der alte Friedhof, wo ich dich aus den Händen von Wachtmeister Schulz aus der Gruft befreit habe, und……….
Polly: Und die zweite Möglichkeit?
Martina: Nicht so schnell Tante Polly, der Friedhof mit der Gruft befindet sich nur ca. 600 Meter Luftlinie von hier.
Polly: Ich habe von der zweiten Möglichkeit gesprochen.
Martina: Eine alte, sicherlich unbewohnte Schutzhütte befindet sich ca. 2 Kilometer von hier entf……
Polly: Wir nehmen die zweite Möglichkeit. Ich habe kein Interesse den seit 200 Jahren toten Landadel dort in der Gruft wieder zu begegnen.
(Monika: Ich habe ausführlich von dieser Begebenheit im Forum Romanum berichtet).
Sylvia: Nun gut, alle Personen aufsitzen, wir suchen die etwas heimeligere zweite Möglichkeit. Denkt daran wieder die Wegzeichen zu machen. Dieses werden wir an jeder Abbiegung vollziehen.
Martina: Bei der nächsten Abbiegung kämen wir laut Karte, wenn wir rechts gehen würden an den Friedhof vorbei, wo wir nach Sven gesucht haben. Auch dort gibt es eine Leichenhalle, wo wir Unterschlupf finden……
Polly: Wir nehmen den linken Weg.
(So steht es geschrieben, so soll es geschehen).
Pitschnass erreichten die Pfadfinder schließlich nach 20 Minuten die alte verwaiste Hütte, die aber noch sehr gut erhalten war.
Martina: Die Türe ist abgeschlossen, was nun?
Polly: Martina, die hast doch ansonsten immer dein „Besteck“ dabei, mit denen du jede Türe aufmachst.
Martina: Ausgerechnet heute aber nicht. Ich konnte ja nicht damit rechnen, dass wir irgendwelche Schlösser aufbrechen müssen. Das wäre auch eine Zuwiderhandlung der Pfadfinderregeln. Das hat man nun davon, wenn man Grundehrlich sein möchte. Aber ich sehe auf der linken Seite des Hauses eine Leiter an der Seitenwand stehen.
Wenn jetzt zum Beispiel eine sehr schlanke Person den Dachgiebel betritt, und in dem Kamin einsteigen würde.
Polly: Wir sind alle schlank.
Martina: Dann gibt es noch eine zweite Möglichkeit…….
Polly: Hoffentlich ist die besser.
Martina: Also, ich schieße mit meiner Pistole das Schloss entzwei. Aber das hat den Nachteil, dass wir, wenn wir länger hier verbleiben sollten, die Türe nicht mehr von innen verschließen können.
Andreas: Ich erkläre mich dazu bereit über den Kamin einzusteigen. Ich bin ein recht geschickter Kletterer.
Polly: Ok, wenn du dir das zutraust, und wenn du ganz vorsichtig dabei bist, wofür ich die auch einschätze, kannst du es versuchen. Ich kann nur hoffen, dass du nicht stecken bleibst.
Andreas: Der Weihnachtsmann kam früher öfters über den Kamin in das Wohnzimmer.
Heike: Ja genau, daran kann ich mich noch genau erinnern. Onkel Joggeli hat das auch mal gemacht, als ich noch ganz klein war.
Polly: Aber nur dieses eine mal. Das hat er später nie wieder gemacht. Zum Glück ging alles gut. Nur sein langer weißer Bart ist im Kamin hängengeblieben.
Heike: Ja, seitdem glaube ich nicht mehr an den Weihnachtsmann.
Andreas: Wenn ich also durch den Kamin unten angekommen bin, werde ich ein Fenster öffnen, damit ihr alle einsteigen könnt. Vielleicht kann ich auch die Türe öffnen. Na gut, wir werden ja sehen.
Kurze Zeit später:
Bei dem gehörigen Krach, bei dem Andreas wohl den offenen Kamin am Boden erreicht hatte, zuckten alle merklich zusammen. Kurze Zeit später öffnete Andreas strahlend die die Türe.
Simba trocken: Es ist äußerlich kaum noch ein Unterschied zwischen Mara, mir und Andreas erkennbar. (Das gesprochene Deutsch der beiden wurde immer besser, einfach Spitze).
Polly: Hast du dir wehgetan?
Andreas: Nein, nur den letzten Meter bin ich gerutscht, aber glücklicherweise auf einem Reisig-Haufen gelandet. Es ist alles gut.
Polly: Super, hinter dem Haus haben wir auch einen Grundwasserbrunnen entdeckt. Mit dem Wasser können wir dich auch wieder reinigen. Jetzt werden wir aber eintreten, und es uns gemütlich machen. Es schüttet von oben wie ein Wasserfall.
Martina: Woooooh, schaut euch das an, hier im Raum an der Wand stehen 3x3 Betten übereinander, und wenn ich die Leiter hoch gehe, ist unter dem Dachgiebel auch noch eine sehr große Liegefläche.
Othilie: Das werden wir nicht nutzen. Wenn wir uns ein gestärkt haben, werden wir uns wieder auf dem Weg zurück zum Camp machen, damit wir noch vor der völligen Dunkelheit zurück sind.
Petra: Das können wir knicken, Gregor ist vor Erschöpfung in meinen Armen zusammengebrochen. Wir müssen ihn in eines der Betten legen.
Gregor leise: Ich kann nicht mehr, die Schmerzen im Brustbereich sind sehr groß. Ich habe ja bisher durchgehalten, aber…..
Petra: Dir steht der Schweiß nicht nur auf der Stirn, sondern auch wohl am ganzen Körper. Du hättest doch etwas sagen sollen, dass es nicht mehr geht. Die ganze Zeit warst du so oft am Lachen, dass wir alle gedacht haben, dass es dir relativ gutgeht. Aber ich glaube, dass es dir dein Stolz verbietet irgendwelche Schwächen zu zeigen. Gerade du willst wohl beweisen, obwohl du ein Mini-Skirt trägst, dass du trotzdem ein ganzer Kerl bist. Mein Schatz, dass eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun.
Was ich noch sagen wollte Tante Polly und Tante Othilie, dass wir Gregor in keinem Fall die Strapazen eines Rückweges verantworten können. Der Junge ist total fertig, wenn ich es mal so bezeichnen darf. Zum Glück habe ich meinen großen Notfallkoffer dabei.
Othilie: Ok, wir bleiben über Nacht hier. Wir werden kein Risiko eingehen. Der Junge muss geschont und auch wieder gesund werden. Tue alles was in deiner Macht steht.
Petra: Gregor, als erstes werde ich dich komplett entkleiden, und dich abtrocknen. Du brauchst wirklich keinen falschen Scharm zu haben.
Martina: Ich könnte ja auch mit Sylvia zusammen Hilfe aus dem Camp holen.
Petra: Warten wir erstmal ab. Selbst mit einem Geländefahrzeug kommt man kaum bis zu dieser Hütte. Du hast ja die Wege gesehen. Selbst wenn, die ganze Rüttelei wäre für Gregor eine Tortur gewesen. Also noch weitaus schlimmer als bisher.
Othilie: Dann werden wir also hier unser Nachtlager aufschlagen. So schlecht haben wir es hier drin nicht. Wenn wir alle zusammenrücken, habe wir alle eine Schlafgelegenheit, einschließlich des Dachgiebels. Sylvia organisiert alles für das Abendessen. Petra kümmert sich um Gregor, und wir machen das Nachtlager fertig.
Polly: Man wird uns im Camp sicherlich vermissen.
Othilie: Sie werden sich sicherlich denken, dass wir bei diesem Regenwetter irgendwo Schutz gesucht haben. Außerdem sind wir mit 30 Personen, sowie einem Wolf und einem Gepard unterwegs. Sie werden sich keine großen Sorgen machen. Das wäre natürlich anders, wenn eine oder zwei Personen von uns plötzlich abhandenkommen. Und andererseits haben wir unter uns schon recht erfahrene Pfadis, welches wir auch feststellen konnten. Petra, wie sieht es mit Gregor aus.
Petra: Schüttelfrost hat er nicht, obwohl er etwas friert. Fieber auch nicht. Ergo liegt keine Entzündung vor. Was er hat, ist eine totale Erschöpfung.
Der Mensch verfügt normalerweise über genug Kraftreserven, durch die er körperliche und emotionale Belastungen wegstecken und übermäßige Erschöpfung vermeiden kann. Doch unseren natürlichen Ressourcen sind Grenzen gesetzt. Wie heute eben bei Gregor. Er soll gleich gut essen, und viel trinken.
Nicht war mein Wonneproppen?
Außerdem werden wir ihn warm anziehen.
Polly: Wir haben aber keine langen Hosen hier.
Tina: Ich habe in meinem Rucksack eine warme Strumpfhose, die wir Garde-Mädels tragen. Wie zum Beispiel bei dem Rosenmontagszug in Köln. Ich weiß auch nicht, warum ich sie eigentlich eingepackt habe. Wird wohl die Macht der Gewohnheit sein.
Polly; dann wäre das auch geklärt, auch wenn Gregor jetzt ein entsetztes Gesicht macht.
Petra: Außerdem werde ich ihm eine Infusion mit Elektrolyten verabreichen. Darüber hinaus bekommt er von mir ein wirksames Schmerzmittel. Am besten direkt in die Vene, dann wirkt es schneller.
Polly: Und du hast alles dabei?
Petra: Das ist der Standardinhalt eines jeden Erste-Hilfe-Koffers eines Arztes oder Sanitäters. Es sind natürlich noch andere Dinge darin enthalten, die für die Erstversorgung sehr wichtig sind.
Hier mal der Koffer. Du wirst staunen, was wir alles mitführen. Ich war übrigens recht dankbar dafür, dass mir alle beim Tragen geholfen haben.
Und hier die Liste mit den Dingen für die Erstversorgung.
https://www.drkservice.de/fileadmin/DRKService.de/_Verlag/Downloads/Lehrunterlagen/4._Auflage_2016/Infoblatt_I_02_Inhalt_San-Koffer.pdf
Und dazu kommen dann noch die zahlreichen Medikamente in einem Extrakoffer, der ebenfalls von den hilfreichen Pfadfinder und Pfadis getragen wurde.
Wie man sieht Tante Polly, ich bin in der Tat sehr gut bestückt. Man muss ja immer damit rechnen, dass bei so einer zahlenmäßig großen Gruppe, wie wir im Moment sind, nicht alles planmäßig verläuft. Und gerade hier in der Wildnis, wenn ich es mal so bezeichnen darf, sollte man auf unvorhersehbare Geschehnisse vorbereitet sein. Das gibt einem auch ein Gefühl der Sicherheit.
Polly: Dann wollen wir mal hoffen, dass nicht wirklich noch große und gefährliche Abenteuer auf uns zukommen.
Monika: Polly, dein Wort in Gottes Ohr.
Ende Teil 372
Geschrieben am 20.11.2020
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Jan 28, 2022 9:08 pm
Liebe Leser,
auf Grund umfangreicher Renovierungsarbeiten in meinem Arbeitszimmer werde ich für 7 Tage im Forum nicht erreichbar sein.
Daher erfolgen die nächsten beiden Teile der „Lehrjahre“ (373 +374) erst am Abend des 05.02.2022 hier im Forum.
Dann aber mit dramatischen Vorkommnissen in der Schutzhütte, wo sich die Pfadfinder gegenwärtig aufhalten, der die Polizei und eine Rettungs-Hubschrauberrettungsstaffel in Atem hält.
Mehr möchte ich noch nicht verraten, aber diese zwei Teile, und die weiteren Teile, gehören mit zu den spannendsten die ich bisher geschrieben habe.
Allzeit Bereit
Monika
auf Grund umfangreicher Renovierungsarbeiten in meinem Arbeitszimmer werde ich für 7 Tage im Forum nicht erreichbar sein.
Daher erfolgen die nächsten beiden Teile der „Lehrjahre“ (373 +374) erst am Abend des 05.02.2022 hier im Forum.
Dann aber mit dramatischen Vorkommnissen in der Schutzhütte, wo sich die Pfadfinder gegenwärtig aufhalten, der die Polizei und eine Rettungs-Hubschrauberrettungsstaffel in Atem hält.
Mehr möchte ich noch nicht verraten, aber diese zwei Teile, und die weiteren Teile, gehören mit zu den spannendsten die ich bisher geschrieben habe.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Feb 05, 2022 2:45 pm
Liebe Leser,
Wohnung ist frisch renoviert, und somit wieder zugänglich.
Eine gute Gelegenheit als, nun wieder 2 neue Teile der "Lehrjahre" wieder in das Forum zu setzen.
Das wären die Teile 373 + 374.
Dauert natürlich ein wenig, weil ich alle Formate ändern muss. Das ist zeitaufwändig.
Bis gleich
Eure Monika
Wohnung ist frisch renoviert, und somit wieder zugänglich.
Eine gute Gelegenheit als, nun wieder 2 neue Teile der "Lehrjahre" wieder in das Forum zu setzen.
Das wären die Teile 373 + 374.
Dauert natürlich ein wenig, weil ich alle Formate ändern muss. Das ist zeitaufwändig.
Bis gleich
Eure Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Feb 05, 2022 3:36 pm
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 373
Kapitel: 465
Internationales Pfadfindertreffen auf „Gut Bavaria“
Das Motto:
Allzeit bereit
(9)
18.06.1965
Im Pfadfinderlager
Falschgeld im Umlauf
Wie man sieht Tante Polly, ich bin in der Tat sehr gut bestückt. Man muss ja immer damit rechnen, dass bei so einer zahlenmäßig großen Gruppe, wie wir im Moment sind, nicht alles planmäßig verläuft. Und gerade hier in der Wildnis, wenn ich es mal so bezeichnen darf, sollte man auf unvorhersehbare Geschehnisse vorbereitet sein. Das gibt einem auch ein Gefühl der Sicherheit.
Polly: Dann wollen wir mal hoffen, dass nicht wirklich noch große und gefährliche Abenteuer auf uns zukommen.
Othilie: Das will ich auch hoffen. Aber jetzt werden wir erst einmal Platz schaffen. Schiebt bitte den Tisch zur Seite, und zieht den Teppich, der erstaunlicherweise hier liegt und in einem brauchbaren Zustand zu sein scheint, am Rand des Raumes, so dass nachher der Boden zum Schlafen nicht zu kalt ist. Dann lasst uns jetzt aber mit der Zubereitung des Essens beginnen.
Petra: Und damit kommt das nächste Problem auf uns zu. Unsere Trinkwasservorräte gehen zu Neige. Die momentanen noch vorhandenen Vorräte reichen kaum aus, um die Erbswurst zu einer sämigen Suppe zu verarbeiten.
Othilie: Wir haben doch hinter dem Haus den Brunnen.
Petra: Kannst du dir da sicher sein, ob das darin vorhandene Wasser überhaupt trinkbar ist, und wieviel Bakterien und Keime in dem Wasser vorhanden sind.
Othilie: Was sollen wir nun machen?
Martina: Ich habe eine Idee. Wir drehen alle verfügbaren Eimer, die verkehrt herum neben den Brunnen stehen einfach um, und ihr werdet sehen, dass wir nach kurzer Zeit bei diesem Regenwetter eine ausreichende Menge Wasser zur Verfügung haben.
Polly: Boooooah, eine großartige Idee.
(Miss Monika: Diese Idee hätte auch glatt von mir sein können. Wenn ihr einen Pfadfinder braucht, würde ich langsam mit dem Auto hinter euch her fahren).
Martina: Ich lege mir eine Plane über den Kopf, gehe sofort nach draußen, und stelle die Eimer mit der Öffnung nach oben vor unserer Haustüre.
Othilie: Dann mache das, die Suppe ist gerettet.
Sylvia: Du bekommst die goldene Ehrennadel und ein Halstuch von uns.
Othilie: Unfassbar, dabei hat der Wetterdienst von heute große sonnige Abschnitte mit örtlichen leichten Regenschauern prognostiziert. Ich hätte fast gesagt: Ruf mal das Wetteramt an, und sage denen, dass die Feuerwehr gerade die sonnigen Abschnitte aus dem Keller pumpt. Na ja, wir haben zum Glück hier keinen Keller.
Martina: Doch Tante Othilie, wir haben hier einen Keller. Wir haben doch vorhin den Teppich unter dem Tisch hervorgezogen. Wenn man ganz genau hinschaut, sieht man unter dem Tisch eine leichte quadratische Rille, 1 x 1 Meter. Ich wette mit euch, dass unter diesem Fußboden eine Treppe nach unten in den Keller führt.
Sylvia: Tatsächlich, mit unseren Taschenmesser können wir versuchen, die Bodenplatte nach oben zu heben.
Polly: Wir wollen keine Zeit verlieren. Packen wir es an.
Fünf Minuten später war die Bodenplatte mit gemeinsamer Anstrengung nach oben gewuchtet worden. Vor ihnen tat sich ein Schlund auf, und eine enge Stiege, die steil nach unten führte.
(Martina im Abenteuermodus, also so wie wir sie kennen).
Wir brauchen Taschenlampen und Kerzen. Ich gehe vor.
Polly grinsend zu Othilie: Martina ist voll in ihrem Element. Aber weiß du was mich verwundert. Das ist doch hier eine Schutzhütte für jedermann. Und diese ist gut verschlossen gewesen. Dabei dient sie der Allgemeinheit, also den Personen, die hier Unterschlupf bei Unwetter suchen. So wie wir zum Beispiel. Hast du dir mal die Einrichtung des Hauses mal angeschaut?
Othilie: Ja, das habe ich, habe es aber nicht laut verlauten lassen. Alles ist außergewöhnlich sauber und in einem ordentlichen Zustand.
Polly: Haben wir hier in diesem Gebiet einen Förster?
Othilie: Müssen wir ja lt. Gesetz haben. Er steht unter unserer Bezahlung, weil das unser Areal ist. Aber ein integrer Mann, dafür bürge ich. Sehr sympathisch, freundlich und auch sehr sachkundig. Es könnte also sein, wenn er hier im Wald unterwegs ist, hier auch einkehrt. Ich müsste ihn bei nächster Gelegenheit fragen.
Polly: Die Hütte ist tatsächlich so gut, dass wir sie auch für unsere Zwecke nutzen könnten. Dann würden wir selbstverständlich für Ersatz sorgen.
Othilie: Das sollten wir ernsthaft in Erwägung ziehen. Mit relativ geringem Aufwand könnten wir hier ein Schmuckstück draus machen.
Martina: Ja nun kommt doch endlich. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.
Othilie: Wir kommen ja schon. Wie ist die Treppe beschaffen?
Martina: Aus starkem soliden Eichenholz mit Geländer. Ich bin sehr verwundert, aber angenehm überrascht.
Vorsicht wenn ihr unten seid. Sofort nach links abbiegen. Die Sache wird immer geheimnisvoller, denn jetzt führt noch eine schmale Steintreppe mit Eisengeländer noch eine Etage tiefer.
Seid vorsichtig beim Betreten der Treppe.
Und jetzt stehe ich tatsächlich in einem Gewölbekeller mit einem sehr stabilen Mauerwerk.
Martina: Wooooooh, dass müsst ihr sehen, da fällt mir glatt ein Ei aus der Hose.
Polly: Tatsächlich, ich glaub mein Hamster bohnert.
Othilie: Ok, lassen wir mal die dummen Sprüche. Aber ich gebe zu, dass auch ich überrascht bin.
Ich sehe hier jede Menge Weinflaschen in dem Regal.
Ich werde verrückt.
Ein Château Pétrus Pomerol aus dem Jahr 1938. Ein vorzüglicher trockener Rotwein. Er wird in Fachkreisen nicht unter 5.000 DM gehandelt. Und davon allein 11 Flaschen. Soviel hat mein Mercedes gekostet. Was sehen meine entzückten Augen noch?
Und sieben Flaschen Rotwein der Marke „Domaine Romanée Conti“ aus dem Jahr 1937, geschätzter heutiger Wert 12.000 DM. Davon liegen hier 6 Flaschen.
Martina: Wenn der Inhalt dieser Flaschen genauso wertvoll ist, wie das viele Geld was ich hier im Schrank gefunden habe, dann kannst du besser bei Albrecht (Heute Aldi) ein paar Flaschen billigen Fusel kaufen. Da hast du mehr von. Denn dieses Geld hier ist eindeutig Falschgeld.
Martina: Ich tippe mal, dass wir hier in einer „Räuberhöhle“ gelandet sind. Aber ich werde weiter suchen, vielleicht finde ich ja noch mehr interessante Sachen.
Was ich hier gefunden habe, ist garantiert echt. Australische Nuggets.
Polly: Zeig mal, mit echtem Gold kenne ich mich aus.
Frank Langer: Ich aber leider nicht. Dafür ist mein Gehalt bei der Lufthansa zu bescheiden.
(Miss Monika: Meine Rente leider auch)
Othilie: Lasst mich mal sehen, lasst mich mal sehen.
Kurze Zeit später:
Ihr könnt mir glauben, dass was hier in Schatulle liegt, ist absolut echtes Gold. Das ist hier unten wie in einer Schatzkammer.
Sylvia: Jetzt ahne ich auch, dass das Schild mit der Aufschrift:
Mit Absicht aufgestellt wurde.
Polly: Und das diese für alle offene Schutzhütte verriegelt und verrammelt war, als wir hier eintrafen.
Othilie: Lasst uns wieder nach oben gehen. Auf den Schreck muss ich einen trinken. Martina, nehme bitte eine Flasche 1937 er „Domaine Romanée Conti“ mit.
Martina: Im Wert von 12.000 DM!
Othilie: Dann soll es eben so sein. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Martina: Na gut, und was machen wir jetzt?
Othilie: Jetzt werden wir erstmal essen.
Martina: Und dann.
Othilie: Dann werde ich einen trinken.
Martina: Habe verstanden.
Im Erdgeschoss angekommen, hatten die oben verbliebenen Mädchen und Jungen bereits die Eimer mit dem gesammelten Regenwasser hereingeholt, und den alten Guss-Ofen im Raum angezündet.
Das Erstaunen der Kinder war natürlich sehr groß, als sie erfuhren welche aufregenden Entdeckungen der restliche Trupp im Keller gemacht hatte.
Petra: So wir können endlich essen.
Othilie: Ich genehmige mir dann zu der Erbswurst ein Gläschen Rotwein. Haben wir Rotweingläser hier?
Sylvia: Nein, leider nur Blechtassen.
Othilie: Auch egal. Ich könnte den Wein notfalls auch aus der Flasche trinken.
Heike: Sprechen wir auch ein Gebet?
Othilie: Natürlich. Ich mach das schon.
Lieber Herrgott sei unser Gast, und segne den Rotwein den du mir geschenkt hast.
Amen.
Prost.
Hmmmmm, ein herrliches Tröpfchen. Liebe Martina, könntest du mir zur Sicherheit jetzt noch eine Flasche „Château Pétrus Pomerol“ aus dem Jahr 1938 aus dem Keller heraufholen? Ich würde gerne wissen wollen, worin der wesentliche Unterschied zwischen beiden Rotweinen besteht.
Martina: Natürlich mache ich das, auch wenn beide Flaschen einen Gegenwert von 17.000 DM haben, also ca. vier VW-Käfer.
Othilie: Was solls, Geld stinkt nicht. Außerdem ist das unser Wald, unsere Hütte, und somit auch unser Rotwein. Nein Martina,
Halt.
Martina: Also doch keinen Rotwein nach oben holen?
Othilie: Du hast mich missverstanden. Wir brauchen drei Flaschen. Schließlich sollen meine Gäste auch mal probieren.
Wie sagte doch Professor Crey in der Feuerzangenbohle:
Aber nur einen wönzigen Schluck.
Wir müssen selbstverständlich die alkoholische Gärung berücksichtigen.
Die Feuerzangenbowle – Baldrian (Ausschnitt)
Nach dem Abendessen, bei denen alle satt geworden sind, drei Flaschen Rotwein getrunken wurde, und Regenwasser konsumiert wurde, kam endlich etwas Ruhe auf.
Sylvia: Das gebrauchte Geschirr stellen wir einfach nach draußen in den Regen. Nur die Tassen behalten wir in unserer Unterkunft. Es wird langsam dunkel, wir sollten die Kerzen anzünden, und somit unsere Batterien in den Taschenlampen schonen. Wer weiß, ob wir sie nicht noch gebrauchen werden.
Polly: Zum Schlafen werden wir alle sehr zusammenrücken müssen. Die Erwachsenen und die verletzten Personen, wie Gregor, und der natürlich noch nicht fitte Andreas schlafen in den Betten. Alle anderen schlafen hier unten auf den Thermomatten, die wir alle dabeihaben, und oben auf dem Speicher. So hat dann jeder einen Schlafplatz.
Die Türe werden wir von innen selbstverständlich einbruchsicher verriegeln.
Pfadi Sylvia: Es gibt aber noch eine sehr effektive Alternative, die Spottbillig ist, und in 15 Minuten installiert ist.
Polly: Dann lass mal hören:
Sylvia: Alles was wir dazu brauchen ist eine Handvoll Gardinenrollen, Nähgarn, ein relativ schwerer Gegenstand und eine kleine Handglocke. Alles das habe ich in meiner Gepäcktasche dabei. Das alles reicht aus, um eine effektvolle Alarmanlage zu bauen.
Polly: Du machst uns sehr neugierig.
Silvia: Diese kleine Gardinenrolle werden wir an jedem Baum anbringen, der unser Haus umgibt. Und zwar in einer Höhe von ca. 50 cm. Durch dieses Gardinenrollen führen wir ganz dünnes Nähgarn, und zwar von Baum zu Baum. Bei dem letzten Baum führen wir das Nähgarn durch ein offenes Fenster unserer Behausung und führen es wiederrum durch eine Gardinenrolle an der Zimmerdecke. Und am Ende hängen wir meinetwegen einen Hammer. Wenn jetzt jemand diesen Kreis um das Haus herum durchbricht, reißt das Nähgarn und der Hammer fällt zu Boden. Davon wird garantiert jeder wach. Dieses dünne Nähgarn wird garantiert keiner im Dunkeln sehen. Und die Höhe von ca. 50 cm reicht aus, dass kleine Tiere wie Füchse unter das Nähgarn hindurchlaufen können.
Martina: Bärenstark.
Othilie: Das werden wir sofort in Angriff nehmen.
Sylvia: Und so machen wir das auch mit der Eingangstüre. Hier nehmen wir ein Tau, binden es um die Türklinke, führen das Seil zu dem Tisch, auf dem wir ebenfalls einen Hammer legen, und wenn jemand leise die Tüte öffnet, zieht er den Hammer vom Tisch herunter. Davon wird auch jeder wach werden.
Polly: Großartig, effektiv, einfach und billig, wie du schon vorhin sagtest. Dann last uns dieses Unternehmen sofort durchführen.
20 Minuten später war auch diese Aufgabe erledigt. Einziger Wermutstropfen war die durchnässte Kleidung der „Handwerker“ von den immer noch sintflutartigen Regenfällen.
Also hieß es erstmal Kleidung ausziehen, und trocken rubbeln. Diese Arbeit wurde bei Thomas und Sven von den Pfadi-Mädels aus der Schweiz mit Begeisterung durchgeführt.
Nackend wie die beiden Jungs waren, wurden die beiden mit Handtüchern bearbeitet. An einigen Stellen gründlicher und an einigen Stellen nicht so intensiv. Im mittleren Bereich hingegen sehr gründlich und intensiv, welches zu roten Köpfen bei den beiden Boys sorgte. Nun denn, die Mädels hatten ihr Spaß dabei.
Im Camp
Im Camp ging alles seinen gewohnten Gang.
Joggeli: Ich bin mal gespannt was die Pfadis aus der Schweiz und unsere Gruppe bei ihrem „hike“ (Wanderung) interessantes zu erzählen haben, wenn sie wieder hier eintreffen.
Eddy: Ja, wenn sie wieder hier eintreffen. Das Wetter ist gegenwärtig grauenhaft. Die Sonne scheint praktisch in Strömen. Wenn sie klug sind, und das sind sie garantiert, werden sie sich einen Unterschlupf suchen, wo sie sich vor den Unwillen des Wetters schützen können.
Joggeli: Das wird kein Problem sein, da sich etliche Schutzhütten auf unserem Areal befinden. In einigen können sie sogar übernachten. Alle diese Schutzhütten sind auf der Karte eingezeichnet, die sie mit sich führen. Gute Pfadfinder kannst du in der Wüste aussetzen. Sie finden immer einen Weg in einer misslichen Lage. Trotzdem mache ich mir natürlich einige Sorgen.
Eddy: Das ist verständlich. Aber sie können davon ausgehen, dass sie sich zu helfen wissen. Dazu haben sie noch Othilie, Polly, Frank, Petra sowie Lupo und Cheetah dabei. Fast hätte ich noch Martina gesagt.
Anderes Thema, haben sie vorhin in den Nachrichten gehört, dass seit neustem Falschgeld im Umlauf ist?
Joggeli: Nein, davon habe ich noch nichts gehört.
Eddy: Die ersten falschen Banknoten, auch Blüten genannt, sind in „Ups“ aufgetaucht.
Obwohl sie recht dilettantisch hergestellt waren, wurden sie hier an den Mann gebracht. Mehrere Personen haben in dem kleinen Lebensmittelgeschäft nur Kleinigkeiten gekauft, und jeweils mit 50 DM und 100 DM Banknoten bezahlt. An die Gesichter konnte sich die Verkäuferin aber nicht erinnern, da der Laden relativ gut besucht war. Das viel erst auf, als zum Geschäftsschluss das Geld in den Registrierkassen gezählt wurde. Dieser Vorfall ereignete sich am Mittwoch, also vor dem Feiertag.
In diesem Moment kam auch James recht aufgeregt hinzu.
James: Eddy, hast du vielleicht aus unserem Waffenschrank einen Patronengürtel nebst einer Pistole herausgenommen? In dem Buch jedenfalls, wo wir unsere Waffenentnahmen schriftlich niederlegen, ist keine Eintragung verzeichnet.
Eddy: Ach du meine Güte, ich vermute mal, dass Martina sich diese Waffe angeeignet hat. Grund könnte wieder der Besuch im Wald sein. Seit Pollys Entführung im Januar (Miss Monika: Ich berichtete ausführlich darüber), will sie auf Nummer sicher gehen. Ein Lang-Gewehr konnte sie diesmal nicht mitgehen lassen. Das wäre bei der großen Gesellschaft, mit der sie den „hike“ unternehmen, sofort aufgefallen. Welche Waffe fehlt überhaupt?
Eine Walther PPK
Also eine ähnliche Waffe die James Bond alias Jean Connery in dem Film 007 „Goldfinger“ (1964) bei sich trug.
Und jetzt fühlt sie sich wohl als Geheim-Agentin im Auftrag von „Gut Bavaria“
James: Das ist mir auch schon aufgefallen, als sie beim letzten Fest unbedingt einen Wodka Martini, geschüttelt nicht gerührt, trinken wollte. Dieses ist ihr aber verständlicherweise von Mutter Ingrid verwehrt worden.
Joggeli: Dafür ist sie jetzt bewaffnet.
Zurück zur Waldhütte
Sylvia, die die Bagage trotz ihres jugendlichen Alters von 17 Jahren gut im Griff hatte, meldete sich nun wieder zu Wort:
Pfadis, wir haben 22 Uhr, es gibt Zeit das wir unsere Schlafplätze einnehmen. Gründlich waschen können wir uns wieder wenn wir zurück sind. So wie ich erfahren habe, wird uns die Familie Hoffmann großzügiger weise die Bäderabteilung ihres Anwesens dafür zur Verfügung stellen.
Heike: Ja dort werdet werden wir ordentlich von Magda eingeseift und entlaust werden. Ich kratze mich auch schon überall.
Martina: Gebt dem Luder ordentlich Puder.
Petra: Gregor bekommt jetzt erstmal wieder seine Spritze gegen die Schmerzen.
Heike: Keine Angst Gregor, davon hatte Petra genügend vorrätig. Sie hat einen Vertrag mit der Apothekenvereinigung abgeschlossen. Die Mitarbeiter der BAYER-Werke in Leverkusen müssen mittlerweile schon etliche Nachtschichten einlegen.
Petra: Wenn du nicht gleich deine vorlaute Klappe hältst, gibt es morgen kein Frühstück für dich.
Heike: Was gibt es denn morgen zum Frühstück?
Sylvia: Erbswurst.
Heike: Und morgen Mittag?
Sylvia: Erbswurst.
Heike: Nach dem Abendessen frage ich lieber nicht.
Petra: Anderes Thema, wir müssen uns morgen Gedanken darüber machen, wie wir Gregor zum Camp bringen. Den weiten Fußmarsch zurück kann ich nicht verantworten. Ihr seht alle, wie der Junge leidet. Er hat das leider vorzüglich versteckt. Aber jetzt kann er nicht mehr. Da wird auch die Nachtruhe kaum etwas ändern.
Martina: Ich werde sofort losmarschieren und Hilfe herbeiholen. Ich nehme natürlich Lupo mit.
Othilie: Das wirst du schön sein lassen. Deine Absicht ist zwar sehr lobenswert, aber kontraproduktiv. Nachher gehst du uns evtl. verloren. Dann haben wir nichts gewonnen. Und bei dem Regen wäre ein Rückweg noch problematischer. Die Sicht tendiert gegen null. Selbst der Mond ist nicht zu sehen.
Martina. Ok, ok, ok.
30 Minuten später waren alle Personen zu Bett gegangen.
Nur das leise Stöhnen von Gregor war zu hören. Wiederrum lag also eine unruhige Nacht von ihm. Polly lag nehmen ihm, und hatte ihn liebevoll in ihrem Arm genommen und ihn an sich gezogen. Nach einer endlos lang erschienen Zeit schienen die von Petra verabreichten Schmerzmittel endlich zu wirken.
Gegen 23 Uhr herrschte eine fast absolute Stille im Haus.
Aber es tat sich tatsächlich etwas in dieser Nacht.
Trotz der mahnenden Worte von Othilie fühlte sich Martina genötigt etwas zu unternehmen, zumal Gregor selbst im Schlaf stöhnende Töne von sich gab.
Wir kennen mittlerweile alle unsere Martina. Wenn es galt, jemandem zu helfen, ignorierte er sämtliche Ermahnungen.
Auch ging ihm der Spruch der Pfadfinder durch den Kopf, der da lautete:
„Allzeit bereit“
Er schlüpfte aus dem Schlafsack, zog sich geräuschlos an, steckte seine Waffe, Walther PK 380, pardon, die Waffe Eddys sowie etliche Patronen in seine Hosentasche, wobei er vorher noch das Magazin auffüllte.
Info:
Die Walther PPK ist eine Selbstladepistole des deutschen Waffenherstellers Carl Walther GmbH Sportwaffen. Die Modellbezeichnung „PPK“ steht für Polizeipistole Kriminal. Die Walther PPK ist ein einfach aufgebauter, unverriegelter Rückstoßlader mit feststehendem Lauf und Masseverschluss. Je nach Ausführung verschießt sie schwache bis mittelstarke Patronen in den Kalibern .22 lfB, 6,35 mm Browning, 7,65 mm Browning und 9 mm kurz.
Nach dem Martina sich vergewisserte, dass alle Personen schliefen, verließ er mit Lupo die Hütte.
Dabei entging ihm in der Dunkelheit, dass sich drei finstere Gestalten mit unlauteren Absichten unaufhaltsam der Hütte näherten. Und das diese drei Gestalten keineswegs die Absicht hatten sich ohne Grund dieser Hütte zu nähern, konnte man sich denken. Denn sie hatten einen Plan, den sie unbedingt durchführen wollten.
Ende Teil: 373
Ich denke mal, dass wir uns in Teil 373 wiedersehen werden, der in einigen Minuten im Anschluss an diesem Teil erfolgen wird.
Monika
Geschrieben am 23.11.2020
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 373
Kapitel: 465
Internationales Pfadfindertreffen auf „Gut Bavaria“
Das Motto:
Allzeit bereit
(9)
18.06.1965
Im Pfadfinderlager
Falschgeld im Umlauf
Wie man sieht Tante Polly, ich bin in der Tat sehr gut bestückt. Man muss ja immer damit rechnen, dass bei so einer zahlenmäßig großen Gruppe, wie wir im Moment sind, nicht alles planmäßig verläuft. Und gerade hier in der Wildnis, wenn ich es mal so bezeichnen darf, sollte man auf unvorhersehbare Geschehnisse vorbereitet sein. Das gibt einem auch ein Gefühl der Sicherheit.
Polly: Dann wollen wir mal hoffen, dass nicht wirklich noch große und gefährliche Abenteuer auf uns zukommen.
Othilie: Das will ich auch hoffen. Aber jetzt werden wir erst einmal Platz schaffen. Schiebt bitte den Tisch zur Seite, und zieht den Teppich, der erstaunlicherweise hier liegt und in einem brauchbaren Zustand zu sein scheint, am Rand des Raumes, so dass nachher der Boden zum Schlafen nicht zu kalt ist. Dann lasst uns jetzt aber mit der Zubereitung des Essens beginnen.
Petra: Und damit kommt das nächste Problem auf uns zu. Unsere Trinkwasservorräte gehen zu Neige. Die momentanen noch vorhandenen Vorräte reichen kaum aus, um die Erbswurst zu einer sämigen Suppe zu verarbeiten.
Othilie: Wir haben doch hinter dem Haus den Brunnen.
Petra: Kannst du dir da sicher sein, ob das darin vorhandene Wasser überhaupt trinkbar ist, und wieviel Bakterien und Keime in dem Wasser vorhanden sind.
Othilie: Was sollen wir nun machen?
Martina: Ich habe eine Idee. Wir drehen alle verfügbaren Eimer, die verkehrt herum neben den Brunnen stehen einfach um, und ihr werdet sehen, dass wir nach kurzer Zeit bei diesem Regenwetter eine ausreichende Menge Wasser zur Verfügung haben.
Polly: Boooooah, eine großartige Idee.
(Miss Monika: Diese Idee hätte auch glatt von mir sein können. Wenn ihr einen Pfadfinder braucht, würde ich langsam mit dem Auto hinter euch her fahren).
Martina: Ich lege mir eine Plane über den Kopf, gehe sofort nach draußen, und stelle die Eimer mit der Öffnung nach oben vor unserer Haustüre.
Othilie: Dann mache das, die Suppe ist gerettet.
Sylvia: Du bekommst die goldene Ehrennadel und ein Halstuch von uns.
Othilie: Unfassbar, dabei hat der Wetterdienst von heute große sonnige Abschnitte mit örtlichen leichten Regenschauern prognostiziert. Ich hätte fast gesagt: Ruf mal das Wetteramt an, und sage denen, dass die Feuerwehr gerade die sonnigen Abschnitte aus dem Keller pumpt. Na ja, wir haben zum Glück hier keinen Keller.
Martina: Doch Tante Othilie, wir haben hier einen Keller. Wir haben doch vorhin den Teppich unter dem Tisch hervorgezogen. Wenn man ganz genau hinschaut, sieht man unter dem Tisch eine leichte quadratische Rille, 1 x 1 Meter. Ich wette mit euch, dass unter diesem Fußboden eine Treppe nach unten in den Keller führt.
Sylvia: Tatsächlich, mit unseren Taschenmesser können wir versuchen, die Bodenplatte nach oben zu heben.
Polly: Wir wollen keine Zeit verlieren. Packen wir es an.
Fünf Minuten später war die Bodenplatte mit gemeinsamer Anstrengung nach oben gewuchtet worden. Vor ihnen tat sich ein Schlund auf, und eine enge Stiege, die steil nach unten führte.
(Martina im Abenteuermodus, also so wie wir sie kennen).
Wir brauchen Taschenlampen und Kerzen. Ich gehe vor.
Polly grinsend zu Othilie: Martina ist voll in ihrem Element. Aber weiß du was mich verwundert. Das ist doch hier eine Schutzhütte für jedermann. Und diese ist gut verschlossen gewesen. Dabei dient sie der Allgemeinheit, also den Personen, die hier Unterschlupf bei Unwetter suchen. So wie wir zum Beispiel. Hast du dir mal die Einrichtung des Hauses mal angeschaut?
Othilie: Ja, das habe ich, habe es aber nicht laut verlauten lassen. Alles ist außergewöhnlich sauber und in einem ordentlichen Zustand.
Polly: Haben wir hier in diesem Gebiet einen Förster?
Othilie: Müssen wir ja lt. Gesetz haben. Er steht unter unserer Bezahlung, weil das unser Areal ist. Aber ein integrer Mann, dafür bürge ich. Sehr sympathisch, freundlich und auch sehr sachkundig. Es könnte also sein, wenn er hier im Wald unterwegs ist, hier auch einkehrt. Ich müsste ihn bei nächster Gelegenheit fragen.
Polly: Die Hütte ist tatsächlich so gut, dass wir sie auch für unsere Zwecke nutzen könnten. Dann würden wir selbstverständlich für Ersatz sorgen.
Othilie: Das sollten wir ernsthaft in Erwägung ziehen. Mit relativ geringem Aufwand könnten wir hier ein Schmuckstück draus machen.
Martina: Ja nun kommt doch endlich. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.
Othilie: Wir kommen ja schon. Wie ist die Treppe beschaffen?
Martina: Aus starkem soliden Eichenholz mit Geländer. Ich bin sehr verwundert, aber angenehm überrascht.
Vorsicht wenn ihr unten seid. Sofort nach links abbiegen. Die Sache wird immer geheimnisvoller, denn jetzt führt noch eine schmale Steintreppe mit Eisengeländer noch eine Etage tiefer.
Seid vorsichtig beim Betreten der Treppe.
Und jetzt stehe ich tatsächlich in einem Gewölbekeller mit einem sehr stabilen Mauerwerk.
Martina: Wooooooh, dass müsst ihr sehen, da fällt mir glatt ein Ei aus der Hose.
Polly: Tatsächlich, ich glaub mein Hamster bohnert.
Othilie: Ok, lassen wir mal die dummen Sprüche. Aber ich gebe zu, dass auch ich überrascht bin.
Ich sehe hier jede Menge Weinflaschen in dem Regal.
Ich werde verrückt.
Ein Château Pétrus Pomerol aus dem Jahr 1938. Ein vorzüglicher trockener Rotwein. Er wird in Fachkreisen nicht unter 5.000 DM gehandelt. Und davon allein 11 Flaschen. Soviel hat mein Mercedes gekostet. Was sehen meine entzückten Augen noch?
Und sieben Flaschen Rotwein der Marke „Domaine Romanée Conti“ aus dem Jahr 1937, geschätzter heutiger Wert 12.000 DM. Davon liegen hier 6 Flaschen.
Martina: Wenn der Inhalt dieser Flaschen genauso wertvoll ist, wie das viele Geld was ich hier im Schrank gefunden habe, dann kannst du besser bei Albrecht (Heute Aldi) ein paar Flaschen billigen Fusel kaufen. Da hast du mehr von. Denn dieses Geld hier ist eindeutig Falschgeld.
Martina: Ich tippe mal, dass wir hier in einer „Räuberhöhle“ gelandet sind. Aber ich werde weiter suchen, vielleicht finde ich ja noch mehr interessante Sachen.
Was ich hier gefunden habe, ist garantiert echt. Australische Nuggets.
Polly: Zeig mal, mit echtem Gold kenne ich mich aus.
Frank Langer: Ich aber leider nicht. Dafür ist mein Gehalt bei der Lufthansa zu bescheiden.
(Miss Monika: Meine Rente leider auch)
Othilie: Lasst mich mal sehen, lasst mich mal sehen.
Kurze Zeit später:
Ihr könnt mir glauben, dass was hier in Schatulle liegt, ist absolut echtes Gold. Das ist hier unten wie in einer Schatzkammer.
Sylvia: Jetzt ahne ich auch, dass das Schild mit der Aufschrift:
Mit Absicht aufgestellt wurde.
Polly: Und das diese für alle offene Schutzhütte verriegelt und verrammelt war, als wir hier eintrafen.
Othilie: Lasst uns wieder nach oben gehen. Auf den Schreck muss ich einen trinken. Martina, nehme bitte eine Flasche 1937 er „Domaine Romanée Conti“ mit.
Martina: Im Wert von 12.000 DM!
Othilie: Dann soll es eben so sein. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Martina: Na gut, und was machen wir jetzt?
Othilie: Jetzt werden wir erstmal essen.
Martina: Und dann.
Othilie: Dann werde ich einen trinken.
Martina: Habe verstanden.
Im Erdgeschoss angekommen, hatten die oben verbliebenen Mädchen und Jungen bereits die Eimer mit dem gesammelten Regenwasser hereingeholt, und den alten Guss-Ofen im Raum angezündet.
Das Erstaunen der Kinder war natürlich sehr groß, als sie erfuhren welche aufregenden Entdeckungen der restliche Trupp im Keller gemacht hatte.
Petra: So wir können endlich essen.
Othilie: Ich genehmige mir dann zu der Erbswurst ein Gläschen Rotwein. Haben wir Rotweingläser hier?
Sylvia: Nein, leider nur Blechtassen.
Othilie: Auch egal. Ich könnte den Wein notfalls auch aus der Flasche trinken.
Heike: Sprechen wir auch ein Gebet?
Othilie: Natürlich. Ich mach das schon.
Lieber Herrgott sei unser Gast, und segne den Rotwein den du mir geschenkt hast.
Amen.
Prost.
Hmmmmm, ein herrliches Tröpfchen. Liebe Martina, könntest du mir zur Sicherheit jetzt noch eine Flasche „Château Pétrus Pomerol“ aus dem Jahr 1938 aus dem Keller heraufholen? Ich würde gerne wissen wollen, worin der wesentliche Unterschied zwischen beiden Rotweinen besteht.
Martina: Natürlich mache ich das, auch wenn beide Flaschen einen Gegenwert von 17.000 DM haben, also ca. vier VW-Käfer.
Othilie: Was solls, Geld stinkt nicht. Außerdem ist das unser Wald, unsere Hütte, und somit auch unser Rotwein. Nein Martina,
Halt.
Martina: Also doch keinen Rotwein nach oben holen?
Othilie: Du hast mich missverstanden. Wir brauchen drei Flaschen. Schließlich sollen meine Gäste auch mal probieren.
Wie sagte doch Professor Crey in der Feuerzangenbohle:
Aber nur einen wönzigen Schluck.
Wir müssen selbstverständlich die alkoholische Gärung berücksichtigen.
Die Feuerzangenbowle – Baldrian (Ausschnitt)
Nach dem Abendessen, bei denen alle satt geworden sind, drei Flaschen Rotwein getrunken wurde, und Regenwasser konsumiert wurde, kam endlich etwas Ruhe auf.
Sylvia: Das gebrauchte Geschirr stellen wir einfach nach draußen in den Regen. Nur die Tassen behalten wir in unserer Unterkunft. Es wird langsam dunkel, wir sollten die Kerzen anzünden, und somit unsere Batterien in den Taschenlampen schonen. Wer weiß, ob wir sie nicht noch gebrauchen werden.
Polly: Zum Schlafen werden wir alle sehr zusammenrücken müssen. Die Erwachsenen und die verletzten Personen, wie Gregor, und der natürlich noch nicht fitte Andreas schlafen in den Betten. Alle anderen schlafen hier unten auf den Thermomatten, die wir alle dabeihaben, und oben auf dem Speicher. So hat dann jeder einen Schlafplatz.
Die Türe werden wir von innen selbstverständlich einbruchsicher verriegeln.
Pfadi Sylvia: Es gibt aber noch eine sehr effektive Alternative, die Spottbillig ist, und in 15 Minuten installiert ist.
Polly: Dann lass mal hören:
Sylvia: Alles was wir dazu brauchen ist eine Handvoll Gardinenrollen, Nähgarn, ein relativ schwerer Gegenstand und eine kleine Handglocke. Alles das habe ich in meiner Gepäcktasche dabei. Das alles reicht aus, um eine effektvolle Alarmanlage zu bauen.
Polly: Du machst uns sehr neugierig.
Silvia: Diese kleine Gardinenrolle werden wir an jedem Baum anbringen, der unser Haus umgibt. Und zwar in einer Höhe von ca. 50 cm. Durch dieses Gardinenrollen führen wir ganz dünnes Nähgarn, und zwar von Baum zu Baum. Bei dem letzten Baum führen wir das Nähgarn durch ein offenes Fenster unserer Behausung und führen es wiederrum durch eine Gardinenrolle an der Zimmerdecke. Und am Ende hängen wir meinetwegen einen Hammer. Wenn jetzt jemand diesen Kreis um das Haus herum durchbricht, reißt das Nähgarn und der Hammer fällt zu Boden. Davon wird garantiert jeder wach. Dieses dünne Nähgarn wird garantiert keiner im Dunkeln sehen. Und die Höhe von ca. 50 cm reicht aus, dass kleine Tiere wie Füchse unter das Nähgarn hindurchlaufen können.
Martina: Bärenstark.
Othilie: Das werden wir sofort in Angriff nehmen.
Sylvia: Und so machen wir das auch mit der Eingangstüre. Hier nehmen wir ein Tau, binden es um die Türklinke, führen das Seil zu dem Tisch, auf dem wir ebenfalls einen Hammer legen, und wenn jemand leise die Tüte öffnet, zieht er den Hammer vom Tisch herunter. Davon wird auch jeder wach werden.
Polly: Großartig, effektiv, einfach und billig, wie du schon vorhin sagtest. Dann last uns dieses Unternehmen sofort durchführen.
20 Minuten später war auch diese Aufgabe erledigt. Einziger Wermutstropfen war die durchnässte Kleidung der „Handwerker“ von den immer noch sintflutartigen Regenfällen.
Also hieß es erstmal Kleidung ausziehen, und trocken rubbeln. Diese Arbeit wurde bei Thomas und Sven von den Pfadi-Mädels aus der Schweiz mit Begeisterung durchgeführt.
Nackend wie die beiden Jungs waren, wurden die beiden mit Handtüchern bearbeitet. An einigen Stellen gründlicher und an einigen Stellen nicht so intensiv. Im mittleren Bereich hingegen sehr gründlich und intensiv, welches zu roten Köpfen bei den beiden Boys sorgte. Nun denn, die Mädels hatten ihr Spaß dabei.
Im Camp
Im Camp ging alles seinen gewohnten Gang.
Joggeli: Ich bin mal gespannt was die Pfadis aus der Schweiz und unsere Gruppe bei ihrem „hike“ (Wanderung) interessantes zu erzählen haben, wenn sie wieder hier eintreffen.
Eddy: Ja, wenn sie wieder hier eintreffen. Das Wetter ist gegenwärtig grauenhaft. Die Sonne scheint praktisch in Strömen. Wenn sie klug sind, und das sind sie garantiert, werden sie sich einen Unterschlupf suchen, wo sie sich vor den Unwillen des Wetters schützen können.
Joggeli: Das wird kein Problem sein, da sich etliche Schutzhütten auf unserem Areal befinden. In einigen können sie sogar übernachten. Alle diese Schutzhütten sind auf der Karte eingezeichnet, die sie mit sich führen. Gute Pfadfinder kannst du in der Wüste aussetzen. Sie finden immer einen Weg in einer misslichen Lage. Trotzdem mache ich mir natürlich einige Sorgen.
Eddy: Das ist verständlich. Aber sie können davon ausgehen, dass sie sich zu helfen wissen. Dazu haben sie noch Othilie, Polly, Frank, Petra sowie Lupo und Cheetah dabei. Fast hätte ich noch Martina gesagt.
Anderes Thema, haben sie vorhin in den Nachrichten gehört, dass seit neustem Falschgeld im Umlauf ist?
Joggeli: Nein, davon habe ich noch nichts gehört.
Eddy: Die ersten falschen Banknoten, auch Blüten genannt, sind in „Ups“ aufgetaucht.
Obwohl sie recht dilettantisch hergestellt waren, wurden sie hier an den Mann gebracht. Mehrere Personen haben in dem kleinen Lebensmittelgeschäft nur Kleinigkeiten gekauft, und jeweils mit 50 DM und 100 DM Banknoten bezahlt. An die Gesichter konnte sich die Verkäuferin aber nicht erinnern, da der Laden relativ gut besucht war. Das viel erst auf, als zum Geschäftsschluss das Geld in den Registrierkassen gezählt wurde. Dieser Vorfall ereignete sich am Mittwoch, also vor dem Feiertag.
In diesem Moment kam auch James recht aufgeregt hinzu.
James: Eddy, hast du vielleicht aus unserem Waffenschrank einen Patronengürtel nebst einer Pistole herausgenommen? In dem Buch jedenfalls, wo wir unsere Waffenentnahmen schriftlich niederlegen, ist keine Eintragung verzeichnet.
Eddy: Ach du meine Güte, ich vermute mal, dass Martina sich diese Waffe angeeignet hat. Grund könnte wieder der Besuch im Wald sein. Seit Pollys Entführung im Januar (Miss Monika: Ich berichtete ausführlich darüber), will sie auf Nummer sicher gehen. Ein Lang-Gewehr konnte sie diesmal nicht mitgehen lassen. Das wäre bei der großen Gesellschaft, mit der sie den „hike“ unternehmen, sofort aufgefallen. Welche Waffe fehlt überhaupt?
Eine Walther PPK
Also eine ähnliche Waffe die James Bond alias Jean Connery in dem Film 007 „Goldfinger“ (1964) bei sich trug.
Und jetzt fühlt sie sich wohl als Geheim-Agentin im Auftrag von „Gut Bavaria“
James: Das ist mir auch schon aufgefallen, als sie beim letzten Fest unbedingt einen Wodka Martini, geschüttelt nicht gerührt, trinken wollte. Dieses ist ihr aber verständlicherweise von Mutter Ingrid verwehrt worden.
Joggeli: Dafür ist sie jetzt bewaffnet.
Zurück zur Waldhütte
Sylvia, die die Bagage trotz ihres jugendlichen Alters von 17 Jahren gut im Griff hatte, meldete sich nun wieder zu Wort:
Pfadis, wir haben 22 Uhr, es gibt Zeit das wir unsere Schlafplätze einnehmen. Gründlich waschen können wir uns wieder wenn wir zurück sind. So wie ich erfahren habe, wird uns die Familie Hoffmann großzügiger weise die Bäderabteilung ihres Anwesens dafür zur Verfügung stellen.
Heike: Ja dort werdet werden wir ordentlich von Magda eingeseift und entlaust werden. Ich kratze mich auch schon überall.
Martina: Gebt dem Luder ordentlich Puder.
Petra: Gregor bekommt jetzt erstmal wieder seine Spritze gegen die Schmerzen.
Heike: Keine Angst Gregor, davon hatte Petra genügend vorrätig. Sie hat einen Vertrag mit der Apothekenvereinigung abgeschlossen. Die Mitarbeiter der BAYER-Werke in Leverkusen müssen mittlerweile schon etliche Nachtschichten einlegen.
Petra: Wenn du nicht gleich deine vorlaute Klappe hältst, gibt es morgen kein Frühstück für dich.
Heike: Was gibt es denn morgen zum Frühstück?
Sylvia: Erbswurst.
Heike: Und morgen Mittag?
Sylvia: Erbswurst.
Heike: Nach dem Abendessen frage ich lieber nicht.
Petra: Anderes Thema, wir müssen uns morgen Gedanken darüber machen, wie wir Gregor zum Camp bringen. Den weiten Fußmarsch zurück kann ich nicht verantworten. Ihr seht alle, wie der Junge leidet. Er hat das leider vorzüglich versteckt. Aber jetzt kann er nicht mehr. Da wird auch die Nachtruhe kaum etwas ändern.
Martina: Ich werde sofort losmarschieren und Hilfe herbeiholen. Ich nehme natürlich Lupo mit.
Othilie: Das wirst du schön sein lassen. Deine Absicht ist zwar sehr lobenswert, aber kontraproduktiv. Nachher gehst du uns evtl. verloren. Dann haben wir nichts gewonnen. Und bei dem Regen wäre ein Rückweg noch problematischer. Die Sicht tendiert gegen null. Selbst der Mond ist nicht zu sehen.
Martina. Ok, ok, ok.
30 Minuten später waren alle Personen zu Bett gegangen.
Nur das leise Stöhnen von Gregor war zu hören. Wiederrum lag also eine unruhige Nacht von ihm. Polly lag nehmen ihm, und hatte ihn liebevoll in ihrem Arm genommen und ihn an sich gezogen. Nach einer endlos lang erschienen Zeit schienen die von Petra verabreichten Schmerzmittel endlich zu wirken.
Gegen 23 Uhr herrschte eine fast absolute Stille im Haus.
Aber es tat sich tatsächlich etwas in dieser Nacht.
Trotz der mahnenden Worte von Othilie fühlte sich Martina genötigt etwas zu unternehmen, zumal Gregor selbst im Schlaf stöhnende Töne von sich gab.
Wir kennen mittlerweile alle unsere Martina. Wenn es galt, jemandem zu helfen, ignorierte er sämtliche Ermahnungen.
Auch ging ihm der Spruch der Pfadfinder durch den Kopf, der da lautete:
„Allzeit bereit“
Er schlüpfte aus dem Schlafsack, zog sich geräuschlos an, steckte seine Waffe, Walther PK 380, pardon, die Waffe Eddys sowie etliche Patronen in seine Hosentasche, wobei er vorher noch das Magazin auffüllte.
Info:
Die Walther PPK ist eine Selbstladepistole des deutschen Waffenherstellers Carl Walther GmbH Sportwaffen. Die Modellbezeichnung „PPK“ steht für Polizeipistole Kriminal. Die Walther PPK ist ein einfach aufgebauter, unverriegelter Rückstoßlader mit feststehendem Lauf und Masseverschluss. Je nach Ausführung verschießt sie schwache bis mittelstarke Patronen in den Kalibern .22 lfB, 6,35 mm Browning, 7,65 mm Browning und 9 mm kurz.
Nach dem Martina sich vergewisserte, dass alle Personen schliefen, verließ er mit Lupo die Hütte.
Dabei entging ihm in der Dunkelheit, dass sich drei finstere Gestalten mit unlauteren Absichten unaufhaltsam der Hütte näherten. Und das diese drei Gestalten keineswegs die Absicht hatten sich ohne Grund dieser Hütte zu nähern, konnte man sich denken. Denn sie hatten einen Plan, den sie unbedingt durchführen wollten.
Ende Teil: 373
Ich denke mal, dass wir uns in Teil 373 wiedersehen werden, der in einigen Minuten im Anschluss an diesem Teil erfolgen wird.
Monika
Geschrieben am 23.11.2020
- Monika56
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Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Feb 05, 2022 4:22 pm
Teil: 374
Kapitel: 466
„Onkel Joggelis Hütte“
Geburtstagskinder vom 19. Juni 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1938 Karl Moik
wurde an diesem Tag 27 Jahre alt
1942 Muammar al-Gaddafi
wurde an diesem Tag 23 Jahre alt
1945 Aung San Suu Kyi
feierte an diesem Tag ihren 20. Geburtstag
1947 Salman Rushdie
wurde an diesem Tag 18 Jahre alt
1959 Christian Wulff
wurde an diesem Tag sechs Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/19-juni-1965
Nr. 1 der Charts am 19. Juni 1965
Die deutschen Single-Charts wurden am 19. Juni 1965 von Drafi Deutscher mit der neuen Nummer 1 „Heute male ich dein Bild, Cindy Lou” gestürmt.
Drafi Deutscher - Heute male ich dein Bild, Cindy Lou (The Birds And The Bees) (1965)
19.6.1965
Nach einer Militärrevolte in Südvietnam setzt sich General Nguyên Van Thiêu als Staatspräsident und Leiter des vietnamesischen Nationalen Verteidigungsrates durch. Ministerpräsident wird General Nguyên Cao Ky.
Eltern von 4000 “Contergan-Kindern” treffen sich in Köln zum ersten internationalen Kongress körpergeschädigter Kinder, um insbesondere die Probleme medikamentengeschädigter Kinder zu erörtern.
Die 83. Kieler Woche wird eröffnet. Zu der weltgrößten Schifffahrtsschau werden Gäste aus 50 Ländern erwartet. 23 Großschiffe aus zehn Nationen mit mehr als 2800 Mann an Bord machen in der Eckernförder Bucht fest.
Nach dem Martina sich vergewisserte, dass alle Personen schliefen, verließ er mit Lupo die Hütte.
Dabei entging ihm in der Dunkelheit, dass sich drei finstere Gestalten mit unlauteren Absichten unaufhaltsam der Hütte näherten. Und das diese drei Gestalten keineswegs die Absicht hatten sich ohne Grund dieser Hütte zu nähern, konnte man sich denken. Denn sie hatten einen Plan, den sie unbedingt durchführen wollten.
Mit leisen Sohlen, und mit ihrem Wolf „Lupo“ an der Seite verließ sie die Waldhütte. Dabei vergaß sie natürlich nicht, die provisorische Warnanlage für die Türe außer Betrieb zu setzen. Anders ging es ja nun mal nicht. Aber man würde es ihr garantiert verzeihen, wenn sie mit der angeforderten Hilfe für Gregor wieder hier erscheinen würde.
Zum Glück hatte der Regen erheblich nachgelassen, so dass sie sich frohen Mutes auf dem Weg machen konnte.
Nun hieß es erst einmal aufzupassen, dass die Alarmanlage mit den Bindfäden nicht zerstört wird, denn in der Tat war sie mit bloßem Auge in der Nacht absolut nicht zu erkennen. Vorsichtig, Schritt für Schritt, tastete sie sich an die Baumreihe heran, und erkannte im letzten Moment die hauchdünnen Fäden. Nun musste sie achtsam sein, dass Lupo ihn nicht zerstörte. Sie nahm ihre ganze Kraft zusammen, und hob Lupo über das Hindernis, welches das Tier mit erstauntem Blick erwiderte.
Wollte sein Frauchen ihn tatsächlich tragen. Wirklich merkwürdig das Verhalten von ihr.
Kompass, Taschenmesser, Geländekarte, Taschenlampe, alles hatte er vorsorglich dabei. Auch seine Waffe, die Walther PPK hatte er dabei. Er fühlte das kalte Stahl in seiner Hand, hoffte aber inständig das er diesen gefährlichen Gegenstand nie gebrauchen würde. Denn er könnte nie auf einen Menschen schießen. Vielleicht ein Warnschuss in die Luft……..aber halt, er stellte fest, dass er tatsächlich nach der falschen Waffe gegriffen hatte.
Denn was er in der Hand hielt, war nicht die Walther PPK, sondern die Walther PK 380. Die hatte er in der hektischen Eile seines Unternehmens, bezüglich der unrechtmäßigen Aneignung, doch glatt verwechselt.
Nun atmete sie erst einmal tief durch, denn zwischen beiden Waffen, die sich sehr ähnlich sahen, herrschte ein großer Unterschied.
Info:
Die PK 380 ist als Schreckschusswaffe – wie alle seit Mitte der 1960er Jahre in Deutschland angebotenen Signal-, Reizstoff- und Schreckschusswaffen mit PTB-Stempel (PTB 921) – für Personen ab einem Alter von 18 Jahren frei erhältlich. Zum Führen außerhalb des eigenen Grundstückes ist der kleine Waffenschein erforderlich.
Sie ist sowohl zum Verschießen von CS- und Pfeffer-Reizstoffkartuschen, Platzpatronen und mit einem entsprechenden Abschussbecher auch zum Abschuss von pyrotechnischer Munition geeignet.
Die Schreckschussvariante unterscheidet sich in folgenden Punkten von der scharfen PK 380:
• Der Verschluss und das Patronenlager haben die – für Schreckschusswaffen obligatorischen – Schwächungen und Sollbruchstellen.
• Der Lauf ist fest mit dem Griffstück verbunden um einen Umbau auf scharfe Munition zu erschweren.
• Das Magazin und das Griffstück wurden auf 9 mm P.A.K. angepasst, so dass es nicht möglich ist, das Magazin der scharfen Variante einzuführen.
Martina stelle weiterhin fachmännisch fest, dass diese Waffe ein Stangenmagazin für 8 Patronen besaß. Außerdem war es eine halb automatische Waffe, wo nach jedem Schuss der Schlitten neu durchgezogen werden musste. Das Magazin war jedenfalls mit Platzpatronen komplett geladen.
Sie kramte hektisch in ihrer Hosentasche und stellte fest, dass in den Pappschachteln für die Munition, die sie ebenfalls mitgehen ließ, CS-Reizgas, weitere Platzpatronen, sowie einen Abschussbecher für Leuchtraketen dabei waren.
Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Martina recht froh über die Verwechslung der Handwaffe war. Nun würde der Ärger nach dieser Aktion etwas milder ausfallen. Aber das wichtigste für sie war eben die Tatsache, dass er keine Person verletzen konnte, wenn irgendetwas Unvorhergesehenes eintreffen sollte.
Aber das ausgerechnet trat in diesem Moment ein.
In diesem Moment knurrte „Lupo“. Ein tiefes gefährlich anzuhörendes Grollen bzw. Knurren war aus seinem Maul zu vernehmen.
Info:
Die akustische Sprache - Sprache durch Lautäußerungen
Um die akustische Sprache richtig deuten zu können muss immer auch die ganze Körperhaltung des Wolfes beobachten werden. Ein knurren bedeutet beispielsweise nicht immer das Gleiche. Je nach Körperhaltung kann es z.B. ein Angriffs- oder aber ein Abwehrdrohen sein. Neben der Kommunikation innerhalb Sichtdistanz, dient die akustische Sprache vor allem auch der Informationsübertragung über weite Distanzen.
Die Wölfe haben verschiedene Laute, die sie von sich geben: Mucken, Winseln, Wuffen, Knurren, Schreien, Jaulen, Heulen.
Wobei ein Knurren ein Droh oder Warnlaut ist.
Martina leise und mit ihren Fingern auf den Lippen:
Pssssst.
Gleichzeitig warf sie sich auf dem Boden und drückte auch Lupo nach unten. So konnten beide in der Dunkelheit mit Sicherheit in dem hohen Gras nicht gesehen werden. Aber natürlich nur, wenn sie weit genug an Martina vorbeigingen. Das schien aber leider nicht der Fall zu sein, denn die Scheinwerfer der Taschenlampen in den Händen von drei Personen kamen bedrohlich näher.
Zum ersten Mal fing Martina an zu zittern, denn einer der drei Personen hatte eine Lang-Waffe bei sich. Soviel zumindest konnte sie erkennen.
Blitzschnell hielt sie Lupo das Maul zu, denn gegen diese Übermacht, zumal sie auch bewaffnet waren, würde sie auch mit Lupo kaum eine Chance haben. Zu ihrer Waffe zu greifen wäre Unsinn gewesen, da sich nur Platzpatronen im Magazin befanden. Zeit zum Wechseln auf Leuchtspurmunition hatte sie auch nicht mehr.
Wenige Meter vor ihr blieben die drei Personen abrupt stehen.
Der erste Gedanken von Martina: Jetzt ist alles aus. Am besten wäre wenn ich mich ergeben würde. Hier bin ich selbst mit Lupo relativ chancenlos. Sie wollte gerade ihre Hand von Lupos Maul nehmen, um doch evtl. einen Überraschungscoup zu starten, als die drei die Laufrichtung wechselten.
Martina atmete erst einmal tief durch, denn der Kelch schien an ihr vorüber zugehen. Aber die Erleichterung war nur von kurzer Dauer, als sie sah wie die drei zielstrebig auf die Hütte zugingen.
Kurz vor der Hütte musste eigentlich jetzt das geschehen, womit sich die Pfadis abgesichert hatten.
Und so war es auch. Ohne etwas zu bemerken passierten sie die letzte Baumreihe vor der Hütte.
Im Haus funktionierte die selbstgebaute Alarmanlage.
Alle waren mittlerweile fest am Schlafen, als der Hammer der Alarmeinlage mit Getöse auf dem darunter stehenden Tisch krachte.
Nicht verwunderlich das alle Bewohner der Hütte schlagartig wach waren.
Und nur wenige Augenblicke später wurde die ungesicherte Türe mit Schwung aufgerissen. Aber man kann sagen, dass sie auch im verschlossenen Zustand kein Hindernis für die Personen darstellte, die nun verblüfft die Hütte betraten. Ihr Hausschlüssel war also gar nicht notwendig.
Das Erstaunen auf beiden Seiten war verständlicherweise sehr groß, als sich beide Parteien gegenüberstanden.
Während es bei Polly und Othilie die Empörung war, zeichnete sich auf den Gesichtern der drei jungen Männer eine Fratze der Wut.
Im Grunde hatten sie dazu keine Veranlassung, denn die Schutzhütte war für alle Wanderer gleichermaßen gebaut worden. Sie war für jeden frei zugänglich.
Aber dafür hatten die drei Burschen kein Verständnis.
Der erste Jugendliche, wir nennen ihn mal Tom:
Was haben sie hier zu suchen?
Othilie: Das gleiche wollte ich sie auch fragen?
Polly steckte mittlerweile einige Kerzen an, so dass im Raum nun ein ausreichendes Licht vorhanden war. Dabei bemerkte Polly zwei entscheidende Tatsachen. Erstens erkannte sie die Burschen sofort, denn das waren die drei ca. zwanzig jährigen Pfadfinder, die Tags vorher mit Schimpf und Schande des Camps verwiesen wurden. (Ihr erinnert euch sicherlich daran). Diese drei Typen hatten ja Gregor auf Grund seines kurzen Kilts schwer beleidigt und bloßgestellt.
Aber das andere was Polly sofort auffiel, war die Tatsache, dass der Schlafsack von Martina leer war. Ob das etwa mit dem Erscheinen der drei Burschen zu tun hatte? Jedenfalls schienen die drei Typen sehr überrascht zu sein, hier eine große Anzahl von Personen vorzufinden. Daher hielt sie sich erstmal zurück. Es konnte ja sein, dass Martina evtl. austreten war, oder das sie wieder ihre berühmten Alleingänge absolvierte, die sie auf Grund der Schmerzen Gregors im Sinn hatte. Auszuschließen war das keineswegs. Aber ob die anderen Personen das auch so sahen, war sehr zweifelhaft. Und sie wurde mit dieser Vermutung sofort bestätigt.
Heike: Hey, wo ist Martina? Sie ist verschwunden.
Tom, noch etwas nervöser wirkend: Wer ist Martina?
Polly: das ist meine Nichte. Sie wird wohl auf Toilette sein.
Tom: Hier im Haus gibt es keine Toilette.
Othilie: Sie sind ja gut informiert. (Auch sie hatte die gleichen Gedanken wie Polly). Ich nehme an, dass sie schon einmal hier waren. Was wollen sie, oder soll ich besser sagen, was wollt ihr mitten in der Nacht hier in dieser Hütte? (Auch sie erkannte die drei Burschen sofort, wie alle anderen Personen im Raum ebenfalls).
Tom: Das geht ihnen ein Scheißdreck an.
Othilie: Wer mit einer Lang-Waffe diese Hütte betritt, wird garantiert keine besonders friedlichen Absichten haben.
Tom: Dazu komme ich gleich. Wo ist diese Martina?
Martina rappelte sich auf, als sie drei Burschen in der Hütte verschwinden sah. Nun war guter Rat teuer, denn was sollte sie unternehmen, zumal einer der Burschen bewaffnet war. Davon auszugehen, dass es sich hier um ein Diabolo-Gewehr wie auf einem Jahrmarkt handelte, wäre zu vermessen.
Ohne zu wissen, was mit ihren Angehörigen und den Pfadis geschieht, wollte sie sich aber keineswegs auf dem Weg zum Camp machen. Notfalls hatte sie ja noch die Pistole mit der Leuchtspurmunition, die ebenfalls sehr gefährlich sein kann.
Was für Alternativen hatte sie also?
Lupo jaulte leise, weil sie wohl feststellte, dass etwas mit ihrem geliebten Frauchen nicht in Ordnung war. Und wenn etwa bei ihrem geliebten Frauchen, also Martina nicht stimmte, davon war eindeutig auszugehen, ging es ihr auch nicht so gut.
Martina leise zu Lupo: Ja mein Schatz, wir befinden uns in einer misslichen Lage. Ich will und kann hier nicht weg. Und ich kann auch deine Gesundheit nicht riskieren, denn diese Kerle haben eine gefährliche Waffe die dich bzw. uns alle in größte Gefahr bringen könnte. Jetzt fehlen uns Onkel Joggeli, sowie Eddy und James.
Hey Lupo, dass ist die Lösung.
Du musst Hilfe holen.
Du musst zum Lager und Verstärkung holen, währenddessen ich hier bleibe. Höre gut zu, was ich vorhabe. Ich binde dir mein Halstuch der Pfadfinder um deinen Hals. Und dieses Halstuch, wo mein Name eingraviert ist, ein hoch auf Trautchen Schmidt die das bewerkstelligt hat, wird Onkel Joggeli, Eddy, und James darauf aufmerksam machen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Leider habe ich nichts zum Schreiben dabei, wo ich eine Nachricht verfassen kann. Aber ich denke mal, dass dieses Halstuch von mir ein eindeutiges Zeichen ist.
Aber Lupo machte keine Anstalten sein Frauchen alleine hier zu lassen. Sie fühlte sich für sie verantwortlich. Ihre Chefin (Rudelführer) ist ihr ein und alles. Sie wird nie vergessen, wie Martina sie vor dem sicheren Tod in Engelberg (Schweiz) zu Weihnachten des letzten Jahres (Miss Monika: Ich berichtete ausführlich darüber) gerettet und gesund gepflegt hat.
Lupo: Sei vernünftig und brav, wir brauchen Hilfe aus dem Camp. Lauf so schnell du kannst.
Bitte, bitte, bitte, bitte.
Lupo trabte dann dem Wald entgegen, also aus der Richtung, von wo sie gemeinsam gekommen sind, drehte sich dabei mehrmals um, um dann endlich im schnellen Lauf das von Martina angeforderte Ziel anzupeilen. Nach kurzer Zeit war von ihm nichts mehr zu sehen.
Nun war Martina ganz auf sich allein gestellt.
Liebe Leser,
nun möchte ich euch gerne so einen Wolf, der unter der Obhut Martinas auf „Gut Barvaria“ lebt, ein wenig näher vorstellen. Lateinische Bezeichnung für einen Wolf: Canis Lupo. Bezeichnung für einen Hund, denn wir alle kennen: Familiaris Lupo. Das beide Tierarten miteinander verwandt sind brauch ich euch nicht zu erzählen. Das wissen wir alle.
Irgendwie sah ich mich genötigt, euch diese Rasse (Canis Lupo) euch ein wenig näher zu bringen.
Weg von diesen blutrünstigen Schreckensmeldungen in den Medien, hin zu den Eigenschaften dieser wunderschönen Tiere.
Hier eine relativ kurze aber wundervolle Doku über die Wölfe.
DAVID BUCHNER STELLT SICH VOR Schon immer fühlte ich mich sowohl mit der Natur als auch mit Tieren sehr verbunden. Wolfinside ist mein kleines Unternehmen, das es mir ermöglicht, jeden Tag in der Natur zu verbringen und mit charakterstarken Tieren zu arbeiten. Nach eigener jahrelanger Erfahrung mit stressigen 60-Stunden Arbeitswochen freue ich mich über jeden und jede Einzelne, dem oder der ich mit meiner Arbeit und den Tieren vielleicht ein bisschen Stress nehmen kann und die Natur näher bringen darf.
Zurück zu der Hütte
Tom: Also, wo ist diese Martina. Ich kenne sie seit dem Vorfall im Camp.
Polly: Sie ist im Camp geblieben.
Tom: Aber dafür sehe ich dieses kurz berockte Turteltäubchen Gregor auf dem Bett sitzend. Sie ist schuld, dass man mich aus dem Camp entfernt hat.
Frank Langer: Da täuscht du dich gewaltig. Die Schuld ist allein bei dir zu suchen. Keiner gibt dir das Recht, eine Person anzugreifen, nur weil er einen etwas kürzeren Kilt trägt.
Tom: Ach der besonders kluge Flug-Kapitän mischt sich auch noch ein.
Frank: Und das mit gutem Recht.
John: Tom, mach halblang, wir sind wegen einer anderen Sache hier. Schiebe mal den Tisch zur Seite, und hole den Koffer aus dem Keller.
Einige Minuten später.
Tom hysterisch schreiend. Der Koffer ist weg. Ich habe alles gründlich durchsucht.
John: Das kann doch gar nicht sein. Er war doch gestern noch hier. War einer von euch (Er deutete auf die Pfadfindergruppe) im Keller.
Othilie schob geistesgegenwärtig mit dem Fuß leise die drei leeren Weinflaschen unter einem vor ihr liegenden Schlafsack. Darüber hinaus kann ich sagen, dass Othilie den Koffer mit dem Falschgeld, die Schatulle mit dem echten Gold, und zusätzlich mehrere Flaschen Rotwein!!!!!! zwei Stunden vorher in einem hohlen Fach unter dem Bretterboden versteckt hatte.
Sie musste wohl intuitiv eine Vorahnung gehabt haben.
Othilie sofort, bevor andere sich evtl. verplappern würden: Wir wissen von keinem Keller. Wenn ihr also etwas vermisst, dann könnte es daran liegen, dass jeder Zutritt zu dieser Hütte hat. Als wir hier ankamen, stand die Türe speerangelweit offen.
Nicht wahr Kinder, ihr habt das auch festgestellt?
Boaah, was kann Othilie lügen. Aber hier ging es um den köstlichen Rotwein, und vor allen Dingen auch um die zweifellos echten Goldmünzen. Wenn der rechtmäßige Besitzer nicht ermittelt werden kann, gehören die nicht zertifizierten Goldmünzen als Eigentümer des Waldes, und der darin befindlichen Hütten eindeutig der Hoffmann-Group. Also klar das Othilie die Dollarzeichen in den Augen hatte. (Hätte ich ja auch).
Petra: Genauso ist es. Das können wir alle bestätigen.
Nun war auf den Gesichtern von Tom, John, und der dritten Person mit Namen Jim, erste Verunsicherung festzustellen.
Tom, wohl der Anführer der der: Trotzdem bleiben wir hier, irgendwo muss der Koffer ja aufzufinden sein. Jim und John, ihr durchkämmt das gesamte Außengelände der Hütte. Ihr dreht jeden Stein um, und grabt mit einer Schaufel in jedem Hügel, der ein loses Erdreich vorzuweisen hat.
Othilie: Ihr müsst wissen, dass wir keinen Alkohol trinken. Das verstößt gegen unsere moralischen Vorstellungen.
Miss Monika: Puuuuuuuuuuuuh
Tom: Trotzdem habe ich das Gefühl, dass hier ein Hauch von Alkohol in der Luft liegt.
Othilie: Das ist klar, weil unsere Petra hier als Krankenschwester mit reichlich Desinfektionsmittel hantiert. Ihr könnt gerne eine Flasche davon haben. Eignet sich auch gut für die Bekämpfung von Pandemien. Ich habe gehört, dass die USA gern auf dieses Hilfsmittel zurückgreift. Sogar in hohen politischen Kreisen.
Petra: Ich kann euch selbstverständlich eine Tasse Tee, oder eine Tasse Kaffee anbieten.
Tom: Gleich, erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Habt ihr eine Schaufel hier?
Polly: Das leider nicht. Aber das Erdreich ist im Moment auf Grund der Regenfälle recht locker. Ihr könnt von uns gerne ein paar Esslöffel haben. Garantiert Made in West-Germany.
Tom: Dann lasst uns anfangen. Vielmehr John und Jim. Ich komme nun doch gern auf das Angebot auf eine Tasse Kaffee zurück. Die beiden anderen müssen sich das erst noch verdienen.
Petra: Ausgesprochen gern.
Othilie: Wir haben auch noch ein paar Teelöffel zum Ausgraben ihres vermeintlichen Koffers hier.
Polly: Dazu noch ein paar Gabeln zum Lockern des Erdreichs.
Bevor wir zu den Ausgrabungen kommen, möchte ich mal zu Lupo rüber schalten.
Hallo Lupo, hörst du mich?
Wuff.
Ja, Lupo hat mich erhört. In Trab machte er sich auf dem Weg, wobei er die Wegmarkierungen der Pfadis an den Bäumen schlichtweg ignorierte. Zu Hilfe kamen ihm dabei unter anderem die guten Ortskenntnisse, die er bei seinen fast täglichen Ausflügen gesammelt hatte. Für ihn war also der Wald also seine zweite Heimat. Und natürlich seine vorzügliche Nase.
Für ihn war die Strecke von ca. 8 Kilometer über Stock und Stein wie ein leichtes Aufwärmtraining auf einem Spielfeld eines Fußball Bundesligisten vor Spielbeginn.
Das ist kein Wunder, denn Wölfe können in der Nacht bis zu 70 km laufen. Dabei läuft der Wolf als Ausdauerläufer durchschnittlich 10 bis 12 Stundenkilometer im Trab.
Nach ca. 15 – 20 Minuten hatte er schließlich sein Ziel erreicht. Und das war das Camp der Pfadfinder. Auch hier ging er zielgerecht direkt in die Kothe von Joggeli, James und Eddy, wo er die Bewohner mit einem lauten Wuff aus dem Schlaf riss.
Schauen wir auf die Uhr: Der große und der kleine Zeiger stand genau auf die Zwölf. Für sachkundige Bürobeamte: 24 Uhr. Zeit zum Schlafen gehen. Mehr als 4 Stunden braucht ein Beamter nicht. Den Restschlaf kann er im Büro nachkommen.
Joggeli: Was macht denn Lupo hier zu dieser späten Nachtzeit? Er sollte doch bei unserer Wandertruppe sein.
James: Schaut mal, Lupo hat ein grünes Halstuch um seinen Hals. Ich schau mal genauer nach.
Hey, es ist das Halstuch von Martina. Ihr Name ist auch darin enthalten.
DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft St.Georg
Info:
In manchen Verbänden (z.B. BdP, DPSG, VCP) ermöglicht das Halstuch die direkte Zuordnung zu einer der verschiedenen Altersstufen, wobei das Halstuch gleich bei Eintritt in die Stufe aber auch erst beim Ablegen des Versprechens verliehen worden sein kann. Es gibt aber auch Pfadfinder ohne Halstuch.
Joggeli: Man brauch nur 1 und 1 zusammen zu zählen, um zu der Erkenntnis zu kommen, dass da irgendetwas nicht stimmt. Das Halstuch von Martina, um den Hals Lupos, sagt doch alles. Und mit allen anderen Personen ist auch etwas nicht in Ordnung, so würden sie ja oder eine Abordnung von denen hier auch auftauchen. Lupo ist praktisch nur der Kurier. Erstaunlich ist aber, dass ansonsten keine schriftliche Nachricht dabei ist. Ergo gehe ich davon aus, dass es Martina nicht möglich war, etwas zu schreiben.
Eddy: Davon gehe ich aus. Aber wo können wir sie finden? Schauen wir mal auf der Karte nach.
Ich sehe, dass es hier im Wald verteilt fünf Schutzhütten gibt, die nicht bewirtschaftet werden. Ich gehe einfach mal davon aus, dass sie bei dem schlechten Wetter dort Unterschlupf gefunden haben. Irgendetwas Unvorhergesehenes muss aber passiert sein.
James: Ich schlage vor, dass wir uns auf dem Weg machen. Wir nehmen aber zur Sicherheit unsere Funkgeräte mit, so dass wir im Notfall Herrn Schultz auf dem Gutshof informieren können. Der kann dann die entsprechenden notwendigen Maßnahmen einleiten, wenn es erforderlich ist.
Joggeli: Dann lasst uns mal losmarschieren.
Lupo such, such Martina, such Polly, such alle anderen. Ein großes rohes Steak, nein zwei Steaks sind dir sicher, wenn du uns den Weg zeigst.
Lupo wedelte mit dem Schwanz, ließ seine Zunge raushängen was wohl bedeutete, dass er regelrecht nach einem Steak nach dem Verzehr von Tütensuppen schmachtete. Den mit dem Wort „Steak“ wusste er durchaus etwas anzufangen.
Also führte er im leichten Trab die Gruppe an. Das er dieses Tempo stundenlang durchhalten kann ist für einen Wolf kein Problem, da wir mittlerweile wissen, dass so ein Tier in der Nacht ca. 70 km „traben“ kann.
Für James, Eddy und Joggeli, war das nach einiger Zeit aber ein Problem. Besonders bei Joggeli hing nach einiger Zeit die Zunge mehr heraus als bei Lupo.
Immer wieder musste Lupo stehenbleiben, damit seine Verfolger wieder an Ihm aufschließen konnten.
James: Kurze Pause zum Verschnaufen. Ist euch vielleicht auch aufgefallen, dass unsere Pfadfindergruppe an jeder Wegabzweigung ihre Markierungen an einem Baum geschrieben haben. Wirklich eine clevere und praktische Methode.
Nach 10 Minuten ging es dann weiter, welches Lupo positiv entgegennahm, da er sein „Frauchen“ wiedersehen wollte.
Einige Zeit später:
James durch die Zähne zischend:
Halt, Taschenlampen aus. Hier ist eine frische Wegmarkierung besonders dick an einem Baum gemalt worden.
Achtung Gefahr
Eddy: Wir sind wohl am Ziel angelangt. Alles runter auf dem Boden.
James: In einiger Entfernung (100 Meter) sehe ich eine Hütte die nach dem berühmten Patron „Joggeli“ benannt wurde.
„Onkel Joggelis Hütte“
Joggeli: Richtig, ich habe mich für diesen Namen stark gemacht.
(Bitte nicht verwechseln mit dem Roman von Harriet Beecher Stowe „Onkel Toms Hütte“).
James: Bleibt unten liegen, durch mein Nachtsichtgerät sehe ich zwei Burschen die eifrig im Erdreich graben.
Und jetzt tritt noch eine Person aus dem Haus.
Du lieber Himmel, er hat eine Langwaffe dabei. Und nicht nur das. Er hält einer jungen Frau ein Messer an den Hals.
Mein Gott, das ist ja Fräulein Polly.
Ende Teil: 374
Wie es dramatisch weitergeht, könnt ihr in Teil 375 erfahren.
Monika
Geschrieben am 27.11.2020
Kapitel: 466
„Onkel Joggelis Hütte“
Geburtstagskinder vom 19. Juni 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1938 Karl Moik
wurde an diesem Tag 27 Jahre alt
1942 Muammar al-Gaddafi
wurde an diesem Tag 23 Jahre alt
1945 Aung San Suu Kyi
feierte an diesem Tag ihren 20. Geburtstag
1947 Salman Rushdie
wurde an diesem Tag 18 Jahre alt
1959 Christian Wulff
wurde an diesem Tag sechs Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/19-juni-1965
Nr. 1 der Charts am 19. Juni 1965
Die deutschen Single-Charts wurden am 19. Juni 1965 von Drafi Deutscher mit der neuen Nummer 1 „Heute male ich dein Bild, Cindy Lou” gestürmt.
Drafi Deutscher - Heute male ich dein Bild, Cindy Lou (The Birds And The Bees) (1965)
19.6.1965
Nach einer Militärrevolte in Südvietnam setzt sich General Nguyên Van Thiêu als Staatspräsident und Leiter des vietnamesischen Nationalen Verteidigungsrates durch. Ministerpräsident wird General Nguyên Cao Ky.
Eltern von 4000 “Contergan-Kindern” treffen sich in Köln zum ersten internationalen Kongress körpergeschädigter Kinder, um insbesondere die Probleme medikamentengeschädigter Kinder zu erörtern.
Die 83. Kieler Woche wird eröffnet. Zu der weltgrößten Schifffahrtsschau werden Gäste aus 50 Ländern erwartet. 23 Großschiffe aus zehn Nationen mit mehr als 2800 Mann an Bord machen in der Eckernförder Bucht fest.
Nach dem Martina sich vergewisserte, dass alle Personen schliefen, verließ er mit Lupo die Hütte.
Dabei entging ihm in der Dunkelheit, dass sich drei finstere Gestalten mit unlauteren Absichten unaufhaltsam der Hütte näherten. Und das diese drei Gestalten keineswegs die Absicht hatten sich ohne Grund dieser Hütte zu nähern, konnte man sich denken. Denn sie hatten einen Plan, den sie unbedingt durchführen wollten.
Mit leisen Sohlen, und mit ihrem Wolf „Lupo“ an der Seite verließ sie die Waldhütte. Dabei vergaß sie natürlich nicht, die provisorische Warnanlage für die Türe außer Betrieb zu setzen. Anders ging es ja nun mal nicht. Aber man würde es ihr garantiert verzeihen, wenn sie mit der angeforderten Hilfe für Gregor wieder hier erscheinen würde.
Zum Glück hatte der Regen erheblich nachgelassen, so dass sie sich frohen Mutes auf dem Weg machen konnte.
Nun hieß es erst einmal aufzupassen, dass die Alarmanlage mit den Bindfäden nicht zerstört wird, denn in der Tat war sie mit bloßem Auge in der Nacht absolut nicht zu erkennen. Vorsichtig, Schritt für Schritt, tastete sie sich an die Baumreihe heran, und erkannte im letzten Moment die hauchdünnen Fäden. Nun musste sie achtsam sein, dass Lupo ihn nicht zerstörte. Sie nahm ihre ganze Kraft zusammen, und hob Lupo über das Hindernis, welches das Tier mit erstauntem Blick erwiderte.
Wollte sein Frauchen ihn tatsächlich tragen. Wirklich merkwürdig das Verhalten von ihr.
Kompass, Taschenmesser, Geländekarte, Taschenlampe, alles hatte er vorsorglich dabei. Auch seine Waffe, die Walther PPK hatte er dabei. Er fühlte das kalte Stahl in seiner Hand, hoffte aber inständig das er diesen gefährlichen Gegenstand nie gebrauchen würde. Denn er könnte nie auf einen Menschen schießen. Vielleicht ein Warnschuss in die Luft……..aber halt, er stellte fest, dass er tatsächlich nach der falschen Waffe gegriffen hatte.
Denn was er in der Hand hielt, war nicht die Walther PPK, sondern die Walther PK 380. Die hatte er in der hektischen Eile seines Unternehmens, bezüglich der unrechtmäßigen Aneignung, doch glatt verwechselt.
Nun atmete sie erst einmal tief durch, denn zwischen beiden Waffen, die sich sehr ähnlich sahen, herrschte ein großer Unterschied.
Info:
Die PK 380 ist als Schreckschusswaffe – wie alle seit Mitte der 1960er Jahre in Deutschland angebotenen Signal-, Reizstoff- und Schreckschusswaffen mit PTB-Stempel (PTB 921) – für Personen ab einem Alter von 18 Jahren frei erhältlich. Zum Führen außerhalb des eigenen Grundstückes ist der kleine Waffenschein erforderlich.
Sie ist sowohl zum Verschießen von CS- und Pfeffer-Reizstoffkartuschen, Platzpatronen und mit einem entsprechenden Abschussbecher auch zum Abschuss von pyrotechnischer Munition geeignet.
Die Schreckschussvariante unterscheidet sich in folgenden Punkten von der scharfen PK 380:
• Der Verschluss und das Patronenlager haben die – für Schreckschusswaffen obligatorischen – Schwächungen und Sollbruchstellen.
• Der Lauf ist fest mit dem Griffstück verbunden um einen Umbau auf scharfe Munition zu erschweren.
• Das Magazin und das Griffstück wurden auf 9 mm P.A.K. angepasst, so dass es nicht möglich ist, das Magazin der scharfen Variante einzuführen.
Martina stelle weiterhin fachmännisch fest, dass diese Waffe ein Stangenmagazin für 8 Patronen besaß. Außerdem war es eine halb automatische Waffe, wo nach jedem Schuss der Schlitten neu durchgezogen werden musste. Das Magazin war jedenfalls mit Platzpatronen komplett geladen.
Sie kramte hektisch in ihrer Hosentasche und stellte fest, dass in den Pappschachteln für die Munition, die sie ebenfalls mitgehen ließ, CS-Reizgas, weitere Platzpatronen, sowie einen Abschussbecher für Leuchtraketen dabei waren.
Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Martina recht froh über die Verwechslung der Handwaffe war. Nun würde der Ärger nach dieser Aktion etwas milder ausfallen. Aber das wichtigste für sie war eben die Tatsache, dass er keine Person verletzen konnte, wenn irgendetwas Unvorhergesehenes eintreffen sollte.
Aber das ausgerechnet trat in diesem Moment ein.
In diesem Moment knurrte „Lupo“. Ein tiefes gefährlich anzuhörendes Grollen bzw. Knurren war aus seinem Maul zu vernehmen.
Info:
Die akustische Sprache - Sprache durch Lautäußerungen
Um die akustische Sprache richtig deuten zu können muss immer auch die ganze Körperhaltung des Wolfes beobachten werden. Ein knurren bedeutet beispielsweise nicht immer das Gleiche. Je nach Körperhaltung kann es z.B. ein Angriffs- oder aber ein Abwehrdrohen sein. Neben der Kommunikation innerhalb Sichtdistanz, dient die akustische Sprache vor allem auch der Informationsübertragung über weite Distanzen.
Die Wölfe haben verschiedene Laute, die sie von sich geben: Mucken, Winseln, Wuffen, Knurren, Schreien, Jaulen, Heulen.
Wobei ein Knurren ein Droh oder Warnlaut ist.
Martina leise und mit ihren Fingern auf den Lippen:
Pssssst.
Gleichzeitig warf sie sich auf dem Boden und drückte auch Lupo nach unten. So konnten beide in der Dunkelheit mit Sicherheit in dem hohen Gras nicht gesehen werden. Aber natürlich nur, wenn sie weit genug an Martina vorbeigingen. Das schien aber leider nicht der Fall zu sein, denn die Scheinwerfer der Taschenlampen in den Händen von drei Personen kamen bedrohlich näher.
Zum ersten Mal fing Martina an zu zittern, denn einer der drei Personen hatte eine Lang-Waffe bei sich. Soviel zumindest konnte sie erkennen.
Blitzschnell hielt sie Lupo das Maul zu, denn gegen diese Übermacht, zumal sie auch bewaffnet waren, würde sie auch mit Lupo kaum eine Chance haben. Zu ihrer Waffe zu greifen wäre Unsinn gewesen, da sich nur Platzpatronen im Magazin befanden. Zeit zum Wechseln auf Leuchtspurmunition hatte sie auch nicht mehr.
Wenige Meter vor ihr blieben die drei Personen abrupt stehen.
Der erste Gedanken von Martina: Jetzt ist alles aus. Am besten wäre wenn ich mich ergeben würde. Hier bin ich selbst mit Lupo relativ chancenlos. Sie wollte gerade ihre Hand von Lupos Maul nehmen, um doch evtl. einen Überraschungscoup zu starten, als die drei die Laufrichtung wechselten.
Martina atmete erst einmal tief durch, denn der Kelch schien an ihr vorüber zugehen. Aber die Erleichterung war nur von kurzer Dauer, als sie sah wie die drei zielstrebig auf die Hütte zugingen.
Kurz vor der Hütte musste eigentlich jetzt das geschehen, womit sich die Pfadis abgesichert hatten.
Und so war es auch. Ohne etwas zu bemerken passierten sie die letzte Baumreihe vor der Hütte.
Im Haus funktionierte die selbstgebaute Alarmanlage.
Alle waren mittlerweile fest am Schlafen, als der Hammer der Alarmeinlage mit Getöse auf dem darunter stehenden Tisch krachte.
Nicht verwunderlich das alle Bewohner der Hütte schlagartig wach waren.
Und nur wenige Augenblicke später wurde die ungesicherte Türe mit Schwung aufgerissen. Aber man kann sagen, dass sie auch im verschlossenen Zustand kein Hindernis für die Personen darstellte, die nun verblüfft die Hütte betraten. Ihr Hausschlüssel war also gar nicht notwendig.
Das Erstaunen auf beiden Seiten war verständlicherweise sehr groß, als sich beide Parteien gegenüberstanden.
Während es bei Polly und Othilie die Empörung war, zeichnete sich auf den Gesichtern der drei jungen Männer eine Fratze der Wut.
Im Grunde hatten sie dazu keine Veranlassung, denn die Schutzhütte war für alle Wanderer gleichermaßen gebaut worden. Sie war für jeden frei zugänglich.
Aber dafür hatten die drei Burschen kein Verständnis.
Der erste Jugendliche, wir nennen ihn mal Tom:
Was haben sie hier zu suchen?
Othilie: Das gleiche wollte ich sie auch fragen?
Polly steckte mittlerweile einige Kerzen an, so dass im Raum nun ein ausreichendes Licht vorhanden war. Dabei bemerkte Polly zwei entscheidende Tatsachen. Erstens erkannte sie die Burschen sofort, denn das waren die drei ca. zwanzig jährigen Pfadfinder, die Tags vorher mit Schimpf und Schande des Camps verwiesen wurden. (Ihr erinnert euch sicherlich daran). Diese drei Typen hatten ja Gregor auf Grund seines kurzen Kilts schwer beleidigt und bloßgestellt.
Aber das andere was Polly sofort auffiel, war die Tatsache, dass der Schlafsack von Martina leer war. Ob das etwa mit dem Erscheinen der drei Burschen zu tun hatte? Jedenfalls schienen die drei Typen sehr überrascht zu sein, hier eine große Anzahl von Personen vorzufinden. Daher hielt sie sich erstmal zurück. Es konnte ja sein, dass Martina evtl. austreten war, oder das sie wieder ihre berühmten Alleingänge absolvierte, die sie auf Grund der Schmerzen Gregors im Sinn hatte. Auszuschließen war das keineswegs. Aber ob die anderen Personen das auch so sahen, war sehr zweifelhaft. Und sie wurde mit dieser Vermutung sofort bestätigt.
Heike: Hey, wo ist Martina? Sie ist verschwunden.
Tom, noch etwas nervöser wirkend: Wer ist Martina?
Polly: das ist meine Nichte. Sie wird wohl auf Toilette sein.
Tom: Hier im Haus gibt es keine Toilette.
Othilie: Sie sind ja gut informiert. (Auch sie hatte die gleichen Gedanken wie Polly). Ich nehme an, dass sie schon einmal hier waren. Was wollen sie, oder soll ich besser sagen, was wollt ihr mitten in der Nacht hier in dieser Hütte? (Auch sie erkannte die drei Burschen sofort, wie alle anderen Personen im Raum ebenfalls).
Tom: Das geht ihnen ein Scheißdreck an.
Othilie: Wer mit einer Lang-Waffe diese Hütte betritt, wird garantiert keine besonders friedlichen Absichten haben.
Tom: Dazu komme ich gleich. Wo ist diese Martina?
Martina rappelte sich auf, als sie drei Burschen in der Hütte verschwinden sah. Nun war guter Rat teuer, denn was sollte sie unternehmen, zumal einer der Burschen bewaffnet war. Davon auszugehen, dass es sich hier um ein Diabolo-Gewehr wie auf einem Jahrmarkt handelte, wäre zu vermessen.
Ohne zu wissen, was mit ihren Angehörigen und den Pfadis geschieht, wollte sie sich aber keineswegs auf dem Weg zum Camp machen. Notfalls hatte sie ja noch die Pistole mit der Leuchtspurmunition, die ebenfalls sehr gefährlich sein kann.
Was für Alternativen hatte sie also?
Lupo jaulte leise, weil sie wohl feststellte, dass etwas mit ihrem geliebten Frauchen nicht in Ordnung war. Und wenn etwa bei ihrem geliebten Frauchen, also Martina nicht stimmte, davon war eindeutig auszugehen, ging es ihr auch nicht so gut.
Martina leise zu Lupo: Ja mein Schatz, wir befinden uns in einer misslichen Lage. Ich will und kann hier nicht weg. Und ich kann auch deine Gesundheit nicht riskieren, denn diese Kerle haben eine gefährliche Waffe die dich bzw. uns alle in größte Gefahr bringen könnte. Jetzt fehlen uns Onkel Joggeli, sowie Eddy und James.
Hey Lupo, dass ist die Lösung.
Du musst Hilfe holen.
Du musst zum Lager und Verstärkung holen, währenddessen ich hier bleibe. Höre gut zu, was ich vorhabe. Ich binde dir mein Halstuch der Pfadfinder um deinen Hals. Und dieses Halstuch, wo mein Name eingraviert ist, ein hoch auf Trautchen Schmidt die das bewerkstelligt hat, wird Onkel Joggeli, Eddy, und James darauf aufmerksam machen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Leider habe ich nichts zum Schreiben dabei, wo ich eine Nachricht verfassen kann. Aber ich denke mal, dass dieses Halstuch von mir ein eindeutiges Zeichen ist.
Aber Lupo machte keine Anstalten sein Frauchen alleine hier zu lassen. Sie fühlte sich für sie verantwortlich. Ihre Chefin (Rudelführer) ist ihr ein und alles. Sie wird nie vergessen, wie Martina sie vor dem sicheren Tod in Engelberg (Schweiz) zu Weihnachten des letzten Jahres (Miss Monika: Ich berichtete ausführlich darüber) gerettet und gesund gepflegt hat.
Lupo: Sei vernünftig und brav, wir brauchen Hilfe aus dem Camp. Lauf so schnell du kannst.
Bitte, bitte, bitte, bitte.
Lupo trabte dann dem Wald entgegen, also aus der Richtung, von wo sie gemeinsam gekommen sind, drehte sich dabei mehrmals um, um dann endlich im schnellen Lauf das von Martina angeforderte Ziel anzupeilen. Nach kurzer Zeit war von ihm nichts mehr zu sehen.
Nun war Martina ganz auf sich allein gestellt.
Liebe Leser,
nun möchte ich euch gerne so einen Wolf, der unter der Obhut Martinas auf „Gut Barvaria“ lebt, ein wenig näher vorstellen. Lateinische Bezeichnung für einen Wolf: Canis Lupo. Bezeichnung für einen Hund, denn wir alle kennen: Familiaris Lupo. Das beide Tierarten miteinander verwandt sind brauch ich euch nicht zu erzählen. Das wissen wir alle.
Irgendwie sah ich mich genötigt, euch diese Rasse (Canis Lupo) euch ein wenig näher zu bringen.
Weg von diesen blutrünstigen Schreckensmeldungen in den Medien, hin zu den Eigenschaften dieser wunderschönen Tiere.
Hier eine relativ kurze aber wundervolle Doku über die Wölfe.
DAVID BUCHNER STELLT SICH VOR Schon immer fühlte ich mich sowohl mit der Natur als auch mit Tieren sehr verbunden. Wolfinside ist mein kleines Unternehmen, das es mir ermöglicht, jeden Tag in der Natur zu verbringen und mit charakterstarken Tieren zu arbeiten. Nach eigener jahrelanger Erfahrung mit stressigen 60-Stunden Arbeitswochen freue ich mich über jeden und jede Einzelne, dem oder der ich mit meiner Arbeit und den Tieren vielleicht ein bisschen Stress nehmen kann und die Natur näher bringen darf.
Zurück zu der Hütte
Tom: Also, wo ist diese Martina. Ich kenne sie seit dem Vorfall im Camp.
Polly: Sie ist im Camp geblieben.
Tom: Aber dafür sehe ich dieses kurz berockte Turteltäubchen Gregor auf dem Bett sitzend. Sie ist schuld, dass man mich aus dem Camp entfernt hat.
Frank Langer: Da täuscht du dich gewaltig. Die Schuld ist allein bei dir zu suchen. Keiner gibt dir das Recht, eine Person anzugreifen, nur weil er einen etwas kürzeren Kilt trägt.
Tom: Ach der besonders kluge Flug-Kapitän mischt sich auch noch ein.
Frank: Und das mit gutem Recht.
John: Tom, mach halblang, wir sind wegen einer anderen Sache hier. Schiebe mal den Tisch zur Seite, und hole den Koffer aus dem Keller.
Einige Minuten später.
Tom hysterisch schreiend. Der Koffer ist weg. Ich habe alles gründlich durchsucht.
John: Das kann doch gar nicht sein. Er war doch gestern noch hier. War einer von euch (Er deutete auf die Pfadfindergruppe) im Keller.
Othilie schob geistesgegenwärtig mit dem Fuß leise die drei leeren Weinflaschen unter einem vor ihr liegenden Schlafsack. Darüber hinaus kann ich sagen, dass Othilie den Koffer mit dem Falschgeld, die Schatulle mit dem echten Gold, und zusätzlich mehrere Flaschen Rotwein!!!!!! zwei Stunden vorher in einem hohlen Fach unter dem Bretterboden versteckt hatte.
Sie musste wohl intuitiv eine Vorahnung gehabt haben.
Othilie sofort, bevor andere sich evtl. verplappern würden: Wir wissen von keinem Keller. Wenn ihr also etwas vermisst, dann könnte es daran liegen, dass jeder Zutritt zu dieser Hütte hat. Als wir hier ankamen, stand die Türe speerangelweit offen.
Nicht wahr Kinder, ihr habt das auch festgestellt?
Boaah, was kann Othilie lügen. Aber hier ging es um den köstlichen Rotwein, und vor allen Dingen auch um die zweifellos echten Goldmünzen. Wenn der rechtmäßige Besitzer nicht ermittelt werden kann, gehören die nicht zertifizierten Goldmünzen als Eigentümer des Waldes, und der darin befindlichen Hütten eindeutig der Hoffmann-Group. Also klar das Othilie die Dollarzeichen in den Augen hatte. (Hätte ich ja auch).
Petra: Genauso ist es. Das können wir alle bestätigen.
Nun war auf den Gesichtern von Tom, John, und der dritten Person mit Namen Jim, erste Verunsicherung festzustellen.
Tom, wohl der Anführer der der: Trotzdem bleiben wir hier, irgendwo muss der Koffer ja aufzufinden sein. Jim und John, ihr durchkämmt das gesamte Außengelände der Hütte. Ihr dreht jeden Stein um, und grabt mit einer Schaufel in jedem Hügel, der ein loses Erdreich vorzuweisen hat.
Othilie: Ihr müsst wissen, dass wir keinen Alkohol trinken. Das verstößt gegen unsere moralischen Vorstellungen.
Miss Monika: Puuuuuuuuuuuuh
Tom: Trotzdem habe ich das Gefühl, dass hier ein Hauch von Alkohol in der Luft liegt.
Othilie: Das ist klar, weil unsere Petra hier als Krankenschwester mit reichlich Desinfektionsmittel hantiert. Ihr könnt gerne eine Flasche davon haben. Eignet sich auch gut für die Bekämpfung von Pandemien. Ich habe gehört, dass die USA gern auf dieses Hilfsmittel zurückgreift. Sogar in hohen politischen Kreisen.
Petra: Ich kann euch selbstverständlich eine Tasse Tee, oder eine Tasse Kaffee anbieten.
Tom: Gleich, erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Habt ihr eine Schaufel hier?
Polly: Das leider nicht. Aber das Erdreich ist im Moment auf Grund der Regenfälle recht locker. Ihr könnt von uns gerne ein paar Esslöffel haben. Garantiert Made in West-Germany.
Tom: Dann lasst uns anfangen. Vielmehr John und Jim. Ich komme nun doch gern auf das Angebot auf eine Tasse Kaffee zurück. Die beiden anderen müssen sich das erst noch verdienen.
Petra: Ausgesprochen gern.
Othilie: Wir haben auch noch ein paar Teelöffel zum Ausgraben ihres vermeintlichen Koffers hier.
Polly: Dazu noch ein paar Gabeln zum Lockern des Erdreichs.
Bevor wir zu den Ausgrabungen kommen, möchte ich mal zu Lupo rüber schalten.
Hallo Lupo, hörst du mich?
Wuff.
Ja, Lupo hat mich erhört. In Trab machte er sich auf dem Weg, wobei er die Wegmarkierungen der Pfadis an den Bäumen schlichtweg ignorierte. Zu Hilfe kamen ihm dabei unter anderem die guten Ortskenntnisse, die er bei seinen fast täglichen Ausflügen gesammelt hatte. Für ihn war also der Wald also seine zweite Heimat. Und natürlich seine vorzügliche Nase.
Für ihn war die Strecke von ca. 8 Kilometer über Stock und Stein wie ein leichtes Aufwärmtraining auf einem Spielfeld eines Fußball Bundesligisten vor Spielbeginn.
Das ist kein Wunder, denn Wölfe können in der Nacht bis zu 70 km laufen. Dabei läuft der Wolf als Ausdauerläufer durchschnittlich 10 bis 12 Stundenkilometer im Trab.
Nach ca. 15 – 20 Minuten hatte er schließlich sein Ziel erreicht. Und das war das Camp der Pfadfinder. Auch hier ging er zielgerecht direkt in die Kothe von Joggeli, James und Eddy, wo er die Bewohner mit einem lauten Wuff aus dem Schlaf riss.
Schauen wir auf die Uhr: Der große und der kleine Zeiger stand genau auf die Zwölf. Für sachkundige Bürobeamte: 24 Uhr. Zeit zum Schlafen gehen. Mehr als 4 Stunden braucht ein Beamter nicht. Den Restschlaf kann er im Büro nachkommen.
Joggeli: Was macht denn Lupo hier zu dieser späten Nachtzeit? Er sollte doch bei unserer Wandertruppe sein.
James: Schaut mal, Lupo hat ein grünes Halstuch um seinen Hals. Ich schau mal genauer nach.
Hey, es ist das Halstuch von Martina. Ihr Name ist auch darin enthalten.
DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft St.Georg
Info:
In manchen Verbänden (z.B. BdP, DPSG, VCP) ermöglicht das Halstuch die direkte Zuordnung zu einer der verschiedenen Altersstufen, wobei das Halstuch gleich bei Eintritt in die Stufe aber auch erst beim Ablegen des Versprechens verliehen worden sein kann. Es gibt aber auch Pfadfinder ohne Halstuch.
Joggeli: Man brauch nur 1 und 1 zusammen zu zählen, um zu der Erkenntnis zu kommen, dass da irgendetwas nicht stimmt. Das Halstuch von Martina, um den Hals Lupos, sagt doch alles. Und mit allen anderen Personen ist auch etwas nicht in Ordnung, so würden sie ja oder eine Abordnung von denen hier auch auftauchen. Lupo ist praktisch nur der Kurier. Erstaunlich ist aber, dass ansonsten keine schriftliche Nachricht dabei ist. Ergo gehe ich davon aus, dass es Martina nicht möglich war, etwas zu schreiben.
Eddy: Davon gehe ich aus. Aber wo können wir sie finden? Schauen wir mal auf der Karte nach.
Ich sehe, dass es hier im Wald verteilt fünf Schutzhütten gibt, die nicht bewirtschaftet werden. Ich gehe einfach mal davon aus, dass sie bei dem schlechten Wetter dort Unterschlupf gefunden haben. Irgendetwas Unvorhergesehenes muss aber passiert sein.
James: Ich schlage vor, dass wir uns auf dem Weg machen. Wir nehmen aber zur Sicherheit unsere Funkgeräte mit, so dass wir im Notfall Herrn Schultz auf dem Gutshof informieren können. Der kann dann die entsprechenden notwendigen Maßnahmen einleiten, wenn es erforderlich ist.
Joggeli: Dann lasst uns mal losmarschieren.
Lupo such, such Martina, such Polly, such alle anderen. Ein großes rohes Steak, nein zwei Steaks sind dir sicher, wenn du uns den Weg zeigst.
Lupo wedelte mit dem Schwanz, ließ seine Zunge raushängen was wohl bedeutete, dass er regelrecht nach einem Steak nach dem Verzehr von Tütensuppen schmachtete. Den mit dem Wort „Steak“ wusste er durchaus etwas anzufangen.
Also führte er im leichten Trab die Gruppe an. Das er dieses Tempo stundenlang durchhalten kann ist für einen Wolf kein Problem, da wir mittlerweile wissen, dass so ein Tier in der Nacht ca. 70 km „traben“ kann.
Für James, Eddy und Joggeli, war das nach einiger Zeit aber ein Problem. Besonders bei Joggeli hing nach einiger Zeit die Zunge mehr heraus als bei Lupo.
Immer wieder musste Lupo stehenbleiben, damit seine Verfolger wieder an Ihm aufschließen konnten.
James: Kurze Pause zum Verschnaufen. Ist euch vielleicht auch aufgefallen, dass unsere Pfadfindergruppe an jeder Wegabzweigung ihre Markierungen an einem Baum geschrieben haben. Wirklich eine clevere und praktische Methode.
Nach 10 Minuten ging es dann weiter, welches Lupo positiv entgegennahm, da er sein „Frauchen“ wiedersehen wollte.
Einige Zeit später:
James durch die Zähne zischend:
Halt, Taschenlampen aus. Hier ist eine frische Wegmarkierung besonders dick an einem Baum gemalt worden.
Achtung Gefahr
Eddy: Wir sind wohl am Ziel angelangt. Alles runter auf dem Boden.
James: In einiger Entfernung (100 Meter) sehe ich eine Hütte die nach dem berühmten Patron „Joggeli“ benannt wurde.
„Onkel Joggelis Hütte“
Joggeli: Richtig, ich habe mich für diesen Namen stark gemacht.
(Bitte nicht verwechseln mit dem Roman von Harriet Beecher Stowe „Onkel Toms Hütte“).
James: Bleibt unten liegen, durch mein Nachtsichtgerät sehe ich zwei Burschen die eifrig im Erdreich graben.
Und jetzt tritt noch eine Person aus dem Haus.
Du lieber Himmel, er hat eine Langwaffe dabei. Und nicht nur das. Er hält einer jungen Frau ein Messer an den Hals.
Mein Gott, das ist ja Fräulein Polly.
Ende Teil: 374
Wie es dramatisch weitergeht, könnt ihr in Teil 375 erfahren.
Monika
Geschrieben am 27.11.2020
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Feb 07, 2022 5:12 pm
Liebe Leser,
ich hoffe, dass ich in den hier am Samstag veröffentlichten Teilen euch etwas Spannung vermitten konnte.
Und es wird garantiert spannend weiter gehen.
Peter Alexander - Kriminaltango 1960
Peter Alexander - Kriminaltango 1960 (Filmausschnitt mit Vivi Bach, Peter Carsten, Fritz Muliar, Günther Lüders & Boy Gobert, Original von Hazy Osterwald-Sextett)
Monika
ich hoffe, dass ich in den hier am Samstag veröffentlichten Teilen euch etwas Spannung vermitten konnte.
Und es wird garantiert spannend weiter gehen.
Peter Alexander - Kriminaltango 1960
Peter Alexander - Kriminaltango 1960 (Filmausschnitt mit Vivi Bach, Peter Carsten, Fritz Muliar, Günther Lüders & Boy Gobert, Original von Hazy Osterwald-Sextett)
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Feb 09, 2022 1:00 pm
Liebe Leser,
die nächsten zwei Teile der Familiensaga, (375 + 376),
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen wieder am nächsten Freitag, den 11.02.2022.
Auch in diesen beiden Teilen geht es spannend weiter.
Die Familie Hoffmann + Kinder, befinden sich in der Gewalt von drei Gangstern.
Monika
die nächsten zwei Teile der Familiensaga, (375 + 376),
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen wieder am nächsten Freitag, den 11.02.2022.
Auch in diesen beiden Teilen geht es spannend weiter.
Die Familie Hoffmann + Kinder, befinden sich in der Gewalt von drei Gangstern.
Monika
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Feb 11, 2022 4:11 am
Hi Moni
Da gehts ja wieder hoch her in deinem roman man darf gespannt sein was da noch alles kommt.
Auf jedenfall werde ich ihn nach der veröffentlichung so schnell wie möglich geniessen aber erst ist noch ein wenig arbeit angesagt.
70s girls by Retrohound, auf Flickr
So eine sitzung heute morgen wäre ein traum, ich nehme an du kannst das nachvollziehen
Ich kann mich heute nicht so recht enscheiden ob mini oder shorts.
Nun gut das einte ziehe ich an und das andere nehme ich mit dann kann ich nach der arbeit immer noch frisch, fröhlich entscheiden was mir gefällt.
Also dann bis später.
Da gehts ja wieder hoch her in deinem roman man darf gespannt sein was da noch alles kommt.
Auf jedenfall werde ich ihn nach der veröffentlichung so schnell wie möglich geniessen aber erst ist noch ein wenig arbeit angesagt.
70s girls by Retrohound, auf Flickr
So eine sitzung heute morgen wäre ein traum, ich nehme an du kannst das nachvollziehen
Ich kann mich heute nicht so recht enscheiden ob mini oder shorts.
Nun gut das einte ziehe ich an und das andere nehme ich mit dann kann ich nach der arbeit immer noch frisch, fröhlich entscheiden was mir gefällt.
Also dann bis später.
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Feb 11, 2022 8:46 am
Hi Polly,
ja in der Tat geht es spannend weiter.
Und danach wird es sportlich.
Ich denke mal, dass die das auch gefallen wird.
Ich hoffe es jedenfalls
Ich versuche es weitestgehend jeden Geschmack zu treffen.
Dein Bild ist natürlich große Sahne.
Ob diese Zeiten noch mal zurückkommen werden, wage ich zu bezweifeln.
An die 70 er Jahre Girls erinnere ich mich mit Wehmut zurück.
Da wusste ich als Jugendlicher nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte
Schön ist es auch, dass du zwischen einem Mini und einer Shorts wählen kannst.
Da gäbe es mit Sicherheit viel zu schauen.
Natürlich nur sehr diskret.
Dann einen geruhsamen Arbeitstag.
Syl
Moni
ja in der Tat geht es spannend weiter.
Und danach wird es sportlich.
Ich denke mal, dass die das auch gefallen wird.
Ich hoffe es jedenfalls
Ich versuche es weitestgehend jeden Geschmack zu treffen.
Dein Bild ist natürlich große Sahne.
Ob diese Zeiten noch mal zurückkommen werden, wage ich zu bezweifeln.
An die 70 er Jahre Girls erinnere ich mich mit Wehmut zurück.
Da wusste ich als Jugendlicher nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte
Schön ist es auch, dass du zwischen einem Mini und einer Shorts wählen kannst.
Da gäbe es mit Sicherheit viel zu schauen.
Natürlich nur sehr diskret.
Dann einen geruhsamen Arbeitstag.
Syl
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- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Feb 11, 2022 8:48 am
Liebe Leser,
nun werde ich wie angekündigt die nächsten beiden Teile der Lehrjahre ins Netz stellen.
Das ist natürlich etwas zeitaufwändig.
Also etwas Geduld.
Monika
nun werde ich wie angekündigt die nächsten beiden Teile der Lehrjahre ins Netz stellen.
Das ist natürlich etwas zeitaufwändig.
Also etwas Geduld.
Monika
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Feb 11, 2022 9:33 am
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 375
Kapitel: 467
Internationales Pfadfindertreffen auf „Gut Bavaria“
Das Motto:
Allzeit bereit
(11)
19.06.1965
„Onkel Joggelis Hütte“
James: In einiger Entfernung (100 Meter) sehe ich eine Hütte die nach dem berühmten Patron „Joggeli“ benannt wurde.
„Onkel Joggelis Hütte“
Joggeli: Richtig, ich habe mich für diesen Namen stark gemacht.
(Bitte nicht verwechseln mit dem Roman von Harriet Beecher Stowe „Onkel Toms Hütte“).
James: Bleibt unten liegen, durch mein Nachtsichtgerät sehe ich zwei Burschen die eifrig im Erdreich graben.
Und jetzt tritt noch eine Person aus dem Haus.
Du lieber Himmel, er hat eine Langwaffe dabei. Und nicht nur das. Er hält einer jungen Frau ein Messer an den Hals.
Mein Gott, das ist ja Fräulein Polly.
Was aber geschah in der Zwischenzeit in der Hütte?
Tom trank gierig den von Polly und Petra angebotenen Kaffee. Dabei war seine Lang-Waffe sein ständiger Begleiter.
Kurze Zeit später betrat John wieder die Hütte.
John kann ich auch einen Kaffee bekommen? Wir sind hier draußen am Arbeiten, und du amüsierst dich hier bei einer Tasse Kaffee.
Tom: Nix da, erst die Arbeit, und dann das Vergnügen.
Polly: Tom, lasse deine Freunde auch einmal kurz verschnaufen. Die Zeit für einen Kaffee muss doch drin sein. Wir haben genug davon da. Ich trinke ja gerade auch einen.
Tom: Halt die Klappe, und du John gehst wieder an die Arbeit.
In dem Moment betrat Jim die Hütte: Hey, ich brauche einen Kaffee. Der Geruch von frisch gemahlenem Kaffee ist durch das geöffnete Fenster zu schnuppern.
Tom: Raus, und nimm mein Gewehr mit, ich habe hier alles unter meiner Kontrolle.
(Ein leises Stöhnen war von Petra und Polly zu vernehmen).
Tom: So jetzt sind wir wieder unter uns. Ich mache es mir ein wenig gemütlich. Der Tag war lang, und schlaf habe ich auch kaum gehabt. Aber glaubt keineswegs, dass ich unauf…..merksa……m wer…de. Mein Mes….ser habe ich im…..mer dabei. Puuuuh, sch…eiße, ich brauche…..noch ein…en Kaff….ee.
(Eine Minute später sackte der Kopf von Tom auf den Tisch).
Polly: Petra, die Idee mit den Ko-Tropfen war spitze von dir. Was du alles in deinem Arznei-Koffer hast ist einzigartig. Nur schade, dass er sein Gewehr kurz vorher seinem Kollegen Jim gegeben hat. Denn dann hätten wir ein As im Ärmel gehabt. So können wir nur hoffen, dass Martina und Lupo schnelle Hilfe herbeischaffen.
Othilie: Ja wirklich schade. Ich stelle diesem Kerl eine leere Flasche und ein nur noch halbvolles Glas Wein vor ihm auf dem Tisch. Dann sieht es so aus, als wenn er die Flasche alleine leer gemacht hat, wenn die beiden Burschen wieder die Hütte betreten.
In der Zwischenzeit lag Martina weiterhin im Unterholz, währenddessen sich Jim und John bei ihren natürlich erfolglosen Ausgrabungen dem Aufenthaltsort von ihr näherten.
Nun steckte sie in einem Dilemma, denn sie konnte sich keineswegs unbemerkt von ihren jetzigen Standort entfernen. Denn dann wär ihre Tarnung sofort aufgeflogen.
Erschwerend kam noch hinzu, dass dieser Jim nun die Lang-Waffe mit sich führte. Und das er von dieser Waffe Gebrauch machen würde stand für Martina, anhand seiner bisher gezeigten Brutalität bzw. Rücksichtslosigkeit, fest.
Und je erfolgsloser die Burschen wurden, umso gereizter schienen sie zu werden. Ihr fluchen war schon deutlich zu vernehmen.
Martina im Gedanken: Ach, was wäre das schön, wenn jetzt die Hilfe aus dem Camp hier erscheinen würde.
Nun ging leider nur einer von ihnen. Aus der Nähe konnte sie sehen das es John war, der wutschnaubend in die Hütte ging. So langsam wurde es für die Pfadis kritisch. Und so war es auch.
Seine Wut wurde noch größer, als er seinen Anführer betrunken und schlafend am Tisch vorfand. Seine Wut ließ er an Gregor aus, indem er ihm eine schallende Ohrfeige verpasste, und ihn anschließend zu Boden schleuderte. Eingreifen konnte leider keiner von den Erwachsenen, da dieser John mit einem gefährlichen Springmesser mit langer Klinge bewaffnet war.
Zum Glück begaben sich die zwei Burschen wieder nach draußen vor die Hütte.
Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Lage immer kritischer wurde.
Martina lag immer noch regungslos, mit dem Kopf nach unten am Boden, als er plötzlich etwas Kaltes in seinem Nacken verspürte.
Nun war also alles aus, dass ganze Versteckspiel von ihm hatte sein jähes Ende gefunden. Sie streckte ihre Arme, zum Zeichen der Aufgabe, nach vorne aus. Gegen eine Waffe konnte er nichts ausrichten. Jeglicher Widerstand wäre zwecklos und lebensgefährlich.
Gleichzeitig vernahm er ein Winseln, welches ihr durchaus vertraut war. Sie drehte sich um, und sah in das Gesicht von Lupo. Und Lupo leckte ihr anschließend begeistert über das Gesicht. Er hatte sein Frauchen wieder.
Sie schlang ihre Arme um das Tier und weinte Tränen vor Erleichterung. Und noch etwas nahm sie war. An ihrer Seite lagen ebenfalls nun drei bekannte Personen.
James: Alles in Ordnung Martina? Wir sind ja jetzt da, und werden die ganze Sache zu einem guten Ende bringen. Erzähle mir bitte die gegenwärtige Situation.
Das tat Martina nun auch, soweit er über die Geschehnisse informiert war.
James: Ok, du machst jetzt folgendes. Höre mir genau zu.
Kurze Zeit später:
Martina laut: Hi John, hi Jim, ich habe den Gegenstand gefunden, nach dem ihr sucht. Wenn es das ist, was ihr meint.
John: Bleib wo du bist, und strecke deine Arme nach oben. Jeglicher Widerstand ist zwecklos, wir sind bewaffnet.
Martina: Ok, alles klar. Ich habe verstanden.
Die Vorsicht vor Freude außeracht lassend, rannten die beiden Burschen auf Martina zu. Kurz vor Martina, die sie mit erhobenen Händen erwartete, kamen John und Jim unfreiwillig zu Fall.
Dafür verantwortlich waren James und Eddy die mit ihren beiden Gegnern kurzen Prozess machten. Im nu lagen sie mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden, und bekamen die silberne Acht angelegt. Die Waffe wurde gesichert, und eine nicht gerade zimperliche Körperuntersuchung ergab zudem, dass sie mehrere gefährliche Klappmesser bei sich führten.
Eddy: Nach was habt ihr überhaupt in so fieberhafte Eile gesucht. Wenn es Schmuck sein sollte, den habt ihr jetzt an euren Handgelenken. Na wird’s bald, oder soll ich ein wenig nachhelfen? Auch Lupo ist besonders daran interessiert, da er mittlerweile die halbe Nacht wegen euch unterwegs war. Und daher kann er sehr unangenehm werden, wenn ihr nicht gleich mit der Sprache herausrückt.
Nun ja, die beiden waren dann auch sehr gesprächig. Sie redeten wie ein Wasserfall. Und dabei kam dann auch heraus, dass ihr Anführer besoffen und nicht ansprechbar in der Hütte verweilte.
(Ihr liebe Leser, seid noch besser darüber informiert, dass Tom keineswegs zu tief ins Glas geschaut hatte).
Joggeli: Dann sollten wir unsere Burschen erst einmal an dem Baum ketten, kalt ist es ja nicht, und dann zu der Hütte gehen. Ob die drei auf dem Pfad der Tugend zurückfinden werden, sei erst einmal dahingestellt. Bei den Pfadfindern werden sie jedenfalls nicht mehr unterkommen. Dann lasst uns anklopfen. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir alle herzlichst willkommen sein werden. Martina, du gehst mit Lupo voran.
Ihr beide seid heute die Helden.
Kurze Zeit später klopfte Martina an die Hüttentüre.
Alles schaute erstaunt zur Türe, denn solche Höflichkeiten war man hier in den letzten Stunden nicht gewohnt.
Die Türe ging auf, und Martina stand wie ein Weihnachtsmann im Türrahmen. Und Lupo stand noch vor ihr.
Es folgten natürlich etliche Umarmungen, und als dann auch noch Joggeli, James und Eddy die Hütte betraten, kannte die Freude verständlicherweise keine Grenzen mehr.
Nun hatte Martina natürlich viel zu erzählen, und als die Heldentaten Lupos zur Sprache brachte, konnte sich dieses Tier vor Streicheleinheiten von allen Seiten kaum retten.
Nun war es auch an der Zeit, dass Polly und Othilie von ihren Erlebnissen der vergangenen Stunden erzählten.
Petra: Leider hast Gregor wieder die Wut von diesem Tom über sich ergehen lassen müssen. Und das ausgerechnet wieder an der verletzten Stelle, die ihm dieser Kerl vorgestern beigefügt hat. Ich habe ihm Schmerzmittel verabreicht, und er ist auch wach, aber besonders gut geht es ihm nicht. Wir müssen etwas unternehmen. Transportfähig ist er in dieser Situation keineswegs. Kein Fahrzeug kommt nahe genug an diesen Ort heran. Dazu sind die Wege, wie ihr sicherlich auch gesehen habt, viel zu schmal, und auch viel zu holprig. Jegliche Hindernisse würden sicherlich mit sehr großen Schmerzen verbunden sein, welche wir unter allen Umständen vermeiden sollten.
James: Wir haben Funkgeräte dabei, und ich werde Hauptwachtmeister Schultz, der auf „Gut Bavaria“ verweilt, auf unsere Situation aufmerksam machen. Ich werde kurz nach draußen gehen und alles weitere mit ihm besprechen. Ich komme gleich wieder.
10 Minuten später:
James: Hier unser Resultat der Besprechung.
Herr Schultz hat sich mit der Bundeswehr abgesprochen, die einen SAR-Rettungshubschrauber (Save and Rescue, englisch für: „Suche und Rettung“). zur Verfügung stellt. Damit können wir nicht nur Gregor, sondern auch alle Personen hier herausholen. Wir wollen nicht, dass ihr die ca. 8 Kilometer bis zum Camp um diese Uhrzeit durch den Wald wandert.
Info:
Der von der Firma Bell entwickelte Hubschrauber "Model 205A“ (Iroquis) UH-1 D/H ist mit über 7.000 Exemplaren der meistgebaute Drehflügler der westlichen Welt.
Die Heeresflieger-Verbände nutzten die UH-1 D fast ausschließlich zu Transportzwecken, wobei sie sich hervorragend bewährten. Bei der Luftwaffe dient die UH-1 D bis heute außer zum Lufttransport auch als SAR-Maschine und leistet den zivilen Rettungsdiensten Unterstützung.
James: Damit der Hubschrauber aus dem Fliegerhost Fürstenfeldbruck hier landen kann, müssen wir aber einige Vorbereitungen treffen. Den Landeplatz müssen wir mit beleuchteten Markierungsmarken kennzeichnen. Das heißt, dass wir mit unseren Taschenlampen einen großen Kreis machen müssen, so dass die Landeposition aus der Luft gut zu erkennen ist. Das gleiche geschieht auch im Camp vor dem Sanitäts-Zelt. Dort wird das Hauptwachtmeister Schultz in die Wege leiten. Alles klar? Dann mal los.
Auch im Camp war die Aufregung sehr groß, als dort Herr Schultz und Herr Bolle den Landeplatz mit großen Scheinwerfern markierten. Die Kinder und Jugendlichen standen in Grüppchen zusammen und debattierten aufgeregt über das bevorstehende Ereignis. Das dabei etliche Gerüchte im Umlauf waren, war sicherlich nicht verwunderlich.
Der amerikanische Präsident Johnson (USA) besucht unser Camp.
Der Papst wird unser Camp segnen.
Onkel Joggeli wird der Orden „Held der Arbeit“ verliehen.
Köchin Martha: Dabei hat Herr Hoffmann schon sein ganzes Zimmer mit Orden geschmückt.
Wie dem auch sei. Es wurden Kaffee und Tee aufgesetzt, die Kluft angezogen, das Empfangskomitee gebildet, und noch vieles andere.
Auch im Wald war nach kurzer Zeit alles geregelt. Man wartete nur noch auf das Eintreffen des Hubschraubers. Gregor war mittlerweile von Polly eingekleidet worden, wobei er auf das Tragen seines Kilts bestand, da er nicht gerade im Pyjama im Camp erscheinen wollte. Davon abgesehen, eine lange Hose hatte er sowieso nicht in seinem Rucksack dabei.
Petra: Bist du schon einmal in einem Hubschrauber mitgeflogen?
Gregor. Das noch nicht, aber ich hätte gerne einen anderen Zeitpunkt dafür auserwählt. Jetzt habe ihr alle so viel Ärger mit mir.
Othilie: Nein mein Schatz, dass brauchst du dir nicht einzureden. So ein tragisches Missgeschick kann jedem passieren. Und das ist auch schon das eine oder andere Mal bei uns vorgekommen.
Polly: Bei Gelegenheit werde ich dir das mal erzählen. Du wirst dich wundern, was bei uns schon alles los war.
Joggeli: Da kommt auch schon der Hubschrauber. Die Koordinaten die Schultz der Flugsicherung übermittelt hat, sind absolut zutreffend. Gute Arbeit von ihm.
Polly: Als erstes transportieren wir natürlich Gregor, Petra, und die kleinsten Kinder. Anschließend wird der Hubschrauber sicherlich noch viermal hier erscheinen müssen, bis alle Personen von hier wieder im Camp sind.
James: Also die „Flughafenbefeuerung“, sprich Taschenlampen, eingeschaltet lassen.
Die Rotorblätter des SAR-Helikopters blieben weiter im Betrieb, während Gregor, Petra, Heike, Uschi, Mara, Simba, Beatrice und zwei weitere jüngere Kinder von den Pfadis aus der Schweiz, unter dem Donnern der Propeller und dem heftigen Wind an Bord der Maschine gingen.
Heike: Woooooh Wahnsinn, wenn ich das meinen Klassenkameraden in der Schule erzähle. Ich spreche mal die Piloten an, ob ich nicht ein Autogramm von ihnen haben könnte. [/b]Außerdem bitte ich sie darum, noch ein paar Ehrenrunden über das Camp zu drehen.
Petra lachend und schreiend (Große Lautstärke des Helikopters) zu Beatrice: Die Unbefangenheit von Heike ist grandios. Ich bin froh wenn ich gelandet bin, und sie kann einfach nicht genug von diesen Momenten bekommen. Ich werde verrückt, denn jetzt schenkt sie den beiden lachenden Piloten auch noch jeweils ein Kondom. Ihre Unterschriften im Autogrammbuch hat sie auch schon bekommen.
Heike: Woooooooh, jetzt geht’s in die Luft. Noch mehr, noch mehr, ja das ist prima.
Petra zu Gregor: Und wie geht es dir?
Gregor: Es ist mir schon mal besser gegangen. Das ist ein merkwürdiges Gefühl. Wobei ich aber sagen muss Petra, dass ich überhaupt keine Angst habe.
Petra schmunzelnd: Natürlich nicht mein Schatz. Du bist ein ganz besonders tapferer Junge. Man merkt sofort deine schottischen Gene.
Info:
Bundeswehr - Start SAR 41 (Bell UH-1D 70+73)
Nach einem für Heike viel zu kurzen Flug, landete der Helikopter zum ersten Mal in dem hellerleuchteten Markierungskreis im Camp.
Das ganze Camp schaute natürlich zu, denn an Schlaf war natürlich sowieso nicht zu denken.
Mit einer elektrischen Seilwinde wurde anschließend die Trage mit Gregor auf den Boden der Tatsachen befördert. Alle stiegen aus, bis auf Heike, die wieder mitfliegen durfte.
Petra: Da werden wohl sicherlich wieder viele Kondome den Besitzer wechseln.
Gregor grinsend: Pass mal auf Petra, beim vierten Flug fliegt Heike den Hubschrauber schon selbst.
Petra: Heike ist ein absolut aufgewecktes und kluges Mädchen. Mutter (Ingrid) erzählte mir, dass ihr Zeugnis der Schule zu den Sommerferien bombastisch ausfallen wird. Bis auf das Fach Sport wo sie „nur“ eine zwei bekommt, hat sie in allen anderen Fächern eine „eins“. Warum sie ausgerechnet im Sport nur eine „zwei“ bekommen hat, ist ihr ein Rätsel.
Ich nehme aber an, dass sie der Sportlehrerin im wahrsten Sinne des Wortes „auf der Nase herumtanzt“.
Gregor: Wahrscheinlich hat sie der Sportlehrerin die fünffache Mutter ist, so habe ich es wenigstens gehört, ein paar Kondome in die Tasche gesteckt.
Martina erzählte mir das seitdem sie aufgeklärt ist, und nicht mehr an den Klapperstorch glaubt, noch mehr kuriose Dinge anstellt.
Petra: Ja, so eine etwas geschäftstüchtige Person mit ihren 11 Jahren habe ich noch nie gesehen. Ich darf dir verraten, dass sie mittlerweile mehr Geld auf dem Sparbuch hat, als alle anderen. Und sie führt genau Buch. Ihre Buchhaltung ist perfekt.
So mein Schatz, dann werden wir dich mal zu unserem Gutshaus bringen. Dort hast du dann auf unserer Krankenstation die beste Pflege, die du dir vorstellen kannst.
Gregor: Bitte, bitte, nicht Petra. Ich würde so gerne hier im Camp bleiben. Hier fühle ich mich unter allen anderen Personen am wohlsten.
Petra sah in Gregors Gesicht etliche Tränen. Und das waren nicht Tränen vor Schmerzen, sondern Tränen vor Enttäuschung, dass er nicht mehr dabei sein sollte.
Wir alle wissen, dass Petra ein großes Herz für Kinder und Jugendlich hatte. Nach kurzer Überlegung machte sie dann einen Rückzieher bezüglich ihrer eigentlichen angedachten Pläne.
Petra: Na gut mein mutiger schottischer Scout, dann behalte ich dich hier. Ich muss aber noch kurz in die Kothe einer anderen Gruppe. Und zwar zu den Polnischen Pfadfindern. Einer von denen hat zu viel bayrisches Bier getrunken. Das ist ihm nicht allzu gut bekommen.
Da die anderen von unserer Gruppe noch nicht da sind, überlasse ich dich solange den Pfadfinderinnen der KPE aus dem Allgäu. Ich verspreche dir, dass da hübsche Mädels dabei sind, die garantiert eine rundum Betreuung bei dir durchführen. Auch wenn wir mittlerweile 3 Uhr morgens haben. Schlafen kann bei dem Krach des Hubschraubers sowieso keiner.
Ah, da kommen sie schon. Du wirst auch schon mit dem Handzeichen der Pfadfinder begrüßt.
Vier Mädels trugen die Trage des Hubschraubers samt Inhalt, also Gregor erst einmal in die Kurthe. Nein, nicht in die Kurthe der Hoffmanns, sondern in die Unterkunft der KPE-Mädels. Kathrin, einer der Rover von ihnen, zog ihn erstmal aus, weil er vollkommen durchnässt war. Noch ehe er sich versah, hantierten vier Mädels gleichzeitig an ihm.
Bärbel: Was für ein hübscher Mini-Skirt-Kilt. Den möchte ich auch gerne haben.
Susi: Nein, den nehme ich.
Barbara: Gregor, den schenkst du mir doch, nicht wahr?
Kathrin: Nein, keiner bekommt ihn. Wir wollen nicht streiten, ziehen wir ihn weiter aus. Als nächstes die Kluft, aber ganz vorsichtig.
Ach herrje, der Slip ist auch ganz nass. Der muss natürlich auch runter.
Gregor, Hey, was macht ihr mit mir? Jetzt liege ich ja völlig blank (nackend) vor euch.
Bärbel: Was wir sehen, ist wirklich gar nicht so übel. Da könnte ich ganz schwach werden.
Susi: Lass mich auch mal näher heran. Ihr seid gemein. Mehr Licht, ich brauch mehr Licht.
Ohhhhhhhh, mein armes Täubchen, schaut euch die Verletzungen auf seiner Brust an. Ich nehme ihn mir mal zur Brust.
(Das meinte sie tatsächlich sehr wörtlich).
Barbara: Jetzt braucht er tatsächlich ein neues Höschen. Da tut sich was zwischen seinen Beinen. Du musstest ihn ja nicht unbedingt, so lange an deinem großen Vorbau drücken.
Susi: Wieso, der ist doch ganz weich.
Kathrin: Ja eben, dass ist es ja gerade. Gregor weiß ja gar nicht wie ihm geschieht.
Barbara: Er bekommt jetzt erst einmal einen süßen Slip von mir. Da ist auch vorne eine rote Rose eingestrickt. Du brauchst nicht unbedingt rot dabei zu werden. Aber die Farbe steht dir gut.
Barbara: Und von mir bekommt er einen schicken Pyjama.
Gregor: Hoffentlich ist da keine rote Rose vorne drauf, sonst kann ich mich nirgendwo mehr blicken lassen?
Barbara: Nein, nur hinten am Po. (Damit ist nicht der Fluss in Italien gemeint).
Kurze Zeit später betrat auch Petra wieder den „Behandlungsraum“.
Petra: Ich werde verrückt, ihr habt Gregor ja kleidungsmäßig merkwürdig ausstaffiert. Und in seinem Gesicht sehe ich nur Lippenstiftspuren. Wie dem auch sei, er kommt jetzt wieder in meine Kothe. Dort habe ich ihn für den Rest der Nacht unter meiner Beobachtung. Mädels, ihr habt das wirklich großartig gemacht. Gregor sieht schon viel besser aus. Das hätte mich auch bei solch hübschen Girls sehr verwundert, wenn es anders herum gewesen wäre.
Zum Glück landet auch jetzt der Hubschrauber zum vierten und letzten Mal. Dann können sie auch gleich die Trage wieder im Frachtraum hineinstellen. Und das wichtigste: Die Pfadfinder können auch gleich wieder zu Bett gehen.
Und Heike, wie war es?
Heike: Absolute Spitze. Die Piloten haben mir zuliebe auch eine Runde über „Gut Bavaria“ gedreht, und auch über den Ort „Ups“. Und das ganz tief, so das garantiert jeder im Ort wach geworden ist. Ich habe auch viele Kondome an kleinen Fallschirmen über den Ort aus dem Hubschrauber geschmissen..
Polly: Also, ich befürchte mal, dass das garantiert in der Chronik des Ortes niedergeschrieben wird.
Heike: Mit Sicherheit, auf dem Etikett der Kondome war unser Preisschild aus dem Warenhaus in München noch drauf. Aber keine Angst, die Kondome waren vom Haltbarkeitsdatum her schon seit mehreren Jahren abgelaufen.
Polly: Wie ist es Petra, wie lange ist dein Kursus bezüglich der Geburtshilfe schon her?
Petra: Ich werde sofort wieder an einem Auffrischungskursus teilnehmen. In ca. 9 Monaten wissen wir dann, ob es was gebracht hat.
Info:
Zwar ein nicht ganz guter Vergleich, aber trotzdem sehr interessant.
1948 - Rosinenbomber über Berlin
Die drei jugendlichen Gangster wurden von der Polizei abgeholt und dem Polizeirevier in München zugeführt.
Die amerikanischen Pfadfinder distanzierten sich deutlich von ihren drei Landsleuten, und überreichten Gregor im Namen aller etliche süße Präsente (Schokolade, Gummibärchen, und natürlich Bubble Gum (Kaugummis).
Auch Lupo hatte keinen Grund zum Klagen, denn die Zuwendungen in Form von Fleisch waren sehr reichhaltig.
Um 4 Uhr kehrte endlich wieder Ruhe im Camp ein, und Gregor schlief in den Armen Pollys zufrieden ein. Petra sorgte wieder dafür, dass Gregor keine Schmerzen verspürte.
Ende Teil: 375
Wie es weitergeht, könnt ihr in Teil 376 erfahren.
Monika
Geschrieben am 01.12.2020
Und dieser Teil 376 erfolgt in ca. 70 Minuten.
Bleibt also dran.
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 375
Kapitel: 467
Internationales Pfadfindertreffen auf „Gut Bavaria“
Das Motto:
Allzeit bereit
(11)
19.06.1965
„Onkel Joggelis Hütte“
James: In einiger Entfernung (100 Meter) sehe ich eine Hütte die nach dem berühmten Patron „Joggeli“ benannt wurde.
„Onkel Joggelis Hütte“
Joggeli: Richtig, ich habe mich für diesen Namen stark gemacht.
(Bitte nicht verwechseln mit dem Roman von Harriet Beecher Stowe „Onkel Toms Hütte“).
James: Bleibt unten liegen, durch mein Nachtsichtgerät sehe ich zwei Burschen die eifrig im Erdreich graben.
Und jetzt tritt noch eine Person aus dem Haus.
Du lieber Himmel, er hat eine Langwaffe dabei. Und nicht nur das. Er hält einer jungen Frau ein Messer an den Hals.
Mein Gott, das ist ja Fräulein Polly.
Was aber geschah in der Zwischenzeit in der Hütte?
Tom trank gierig den von Polly und Petra angebotenen Kaffee. Dabei war seine Lang-Waffe sein ständiger Begleiter.
Kurze Zeit später betrat John wieder die Hütte.
John kann ich auch einen Kaffee bekommen? Wir sind hier draußen am Arbeiten, und du amüsierst dich hier bei einer Tasse Kaffee.
Tom: Nix da, erst die Arbeit, und dann das Vergnügen.
Polly: Tom, lasse deine Freunde auch einmal kurz verschnaufen. Die Zeit für einen Kaffee muss doch drin sein. Wir haben genug davon da. Ich trinke ja gerade auch einen.
Tom: Halt die Klappe, und du John gehst wieder an die Arbeit.
In dem Moment betrat Jim die Hütte: Hey, ich brauche einen Kaffee. Der Geruch von frisch gemahlenem Kaffee ist durch das geöffnete Fenster zu schnuppern.
Tom: Raus, und nimm mein Gewehr mit, ich habe hier alles unter meiner Kontrolle.
(Ein leises Stöhnen war von Petra und Polly zu vernehmen).
Tom: So jetzt sind wir wieder unter uns. Ich mache es mir ein wenig gemütlich. Der Tag war lang, und schlaf habe ich auch kaum gehabt. Aber glaubt keineswegs, dass ich unauf…..merksa……m wer…de. Mein Mes….ser habe ich im…..mer dabei. Puuuuh, sch…eiße, ich brauche…..noch ein…en Kaff….ee.
(Eine Minute später sackte der Kopf von Tom auf den Tisch).
Polly: Petra, die Idee mit den Ko-Tropfen war spitze von dir. Was du alles in deinem Arznei-Koffer hast ist einzigartig. Nur schade, dass er sein Gewehr kurz vorher seinem Kollegen Jim gegeben hat. Denn dann hätten wir ein As im Ärmel gehabt. So können wir nur hoffen, dass Martina und Lupo schnelle Hilfe herbeischaffen.
Othilie: Ja wirklich schade. Ich stelle diesem Kerl eine leere Flasche und ein nur noch halbvolles Glas Wein vor ihm auf dem Tisch. Dann sieht es so aus, als wenn er die Flasche alleine leer gemacht hat, wenn die beiden Burschen wieder die Hütte betreten.
In der Zwischenzeit lag Martina weiterhin im Unterholz, währenddessen sich Jim und John bei ihren natürlich erfolglosen Ausgrabungen dem Aufenthaltsort von ihr näherten.
Nun steckte sie in einem Dilemma, denn sie konnte sich keineswegs unbemerkt von ihren jetzigen Standort entfernen. Denn dann wär ihre Tarnung sofort aufgeflogen.
Erschwerend kam noch hinzu, dass dieser Jim nun die Lang-Waffe mit sich führte. Und das er von dieser Waffe Gebrauch machen würde stand für Martina, anhand seiner bisher gezeigten Brutalität bzw. Rücksichtslosigkeit, fest.
Und je erfolgsloser die Burschen wurden, umso gereizter schienen sie zu werden. Ihr fluchen war schon deutlich zu vernehmen.
Martina im Gedanken: Ach, was wäre das schön, wenn jetzt die Hilfe aus dem Camp hier erscheinen würde.
Nun ging leider nur einer von ihnen. Aus der Nähe konnte sie sehen das es John war, der wutschnaubend in die Hütte ging. So langsam wurde es für die Pfadis kritisch. Und so war es auch.
Seine Wut wurde noch größer, als er seinen Anführer betrunken und schlafend am Tisch vorfand. Seine Wut ließ er an Gregor aus, indem er ihm eine schallende Ohrfeige verpasste, und ihn anschließend zu Boden schleuderte. Eingreifen konnte leider keiner von den Erwachsenen, da dieser John mit einem gefährlichen Springmesser mit langer Klinge bewaffnet war.
Zum Glück begaben sich die zwei Burschen wieder nach draußen vor die Hütte.
Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Lage immer kritischer wurde.
Martina lag immer noch regungslos, mit dem Kopf nach unten am Boden, als er plötzlich etwas Kaltes in seinem Nacken verspürte.
Nun war also alles aus, dass ganze Versteckspiel von ihm hatte sein jähes Ende gefunden. Sie streckte ihre Arme, zum Zeichen der Aufgabe, nach vorne aus. Gegen eine Waffe konnte er nichts ausrichten. Jeglicher Widerstand wäre zwecklos und lebensgefährlich.
Gleichzeitig vernahm er ein Winseln, welches ihr durchaus vertraut war. Sie drehte sich um, und sah in das Gesicht von Lupo. Und Lupo leckte ihr anschließend begeistert über das Gesicht. Er hatte sein Frauchen wieder.
Sie schlang ihre Arme um das Tier und weinte Tränen vor Erleichterung. Und noch etwas nahm sie war. An ihrer Seite lagen ebenfalls nun drei bekannte Personen.
James: Alles in Ordnung Martina? Wir sind ja jetzt da, und werden die ganze Sache zu einem guten Ende bringen. Erzähle mir bitte die gegenwärtige Situation.
Das tat Martina nun auch, soweit er über die Geschehnisse informiert war.
James: Ok, du machst jetzt folgendes. Höre mir genau zu.
Kurze Zeit später:
Martina laut: Hi John, hi Jim, ich habe den Gegenstand gefunden, nach dem ihr sucht. Wenn es das ist, was ihr meint.
John: Bleib wo du bist, und strecke deine Arme nach oben. Jeglicher Widerstand ist zwecklos, wir sind bewaffnet.
Martina: Ok, alles klar. Ich habe verstanden.
Die Vorsicht vor Freude außeracht lassend, rannten die beiden Burschen auf Martina zu. Kurz vor Martina, die sie mit erhobenen Händen erwartete, kamen John und Jim unfreiwillig zu Fall.
Dafür verantwortlich waren James und Eddy die mit ihren beiden Gegnern kurzen Prozess machten. Im nu lagen sie mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden, und bekamen die silberne Acht angelegt. Die Waffe wurde gesichert, und eine nicht gerade zimperliche Körperuntersuchung ergab zudem, dass sie mehrere gefährliche Klappmesser bei sich führten.
Eddy: Nach was habt ihr überhaupt in so fieberhafte Eile gesucht. Wenn es Schmuck sein sollte, den habt ihr jetzt an euren Handgelenken. Na wird’s bald, oder soll ich ein wenig nachhelfen? Auch Lupo ist besonders daran interessiert, da er mittlerweile die halbe Nacht wegen euch unterwegs war. Und daher kann er sehr unangenehm werden, wenn ihr nicht gleich mit der Sprache herausrückt.
Nun ja, die beiden waren dann auch sehr gesprächig. Sie redeten wie ein Wasserfall. Und dabei kam dann auch heraus, dass ihr Anführer besoffen und nicht ansprechbar in der Hütte verweilte.
(Ihr liebe Leser, seid noch besser darüber informiert, dass Tom keineswegs zu tief ins Glas geschaut hatte).
Joggeli: Dann sollten wir unsere Burschen erst einmal an dem Baum ketten, kalt ist es ja nicht, und dann zu der Hütte gehen. Ob die drei auf dem Pfad der Tugend zurückfinden werden, sei erst einmal dahingestellt. Bei den Pfadfindern werden sie jedenfalls nicht mehr unterkommen. Dann lasst uns anklopfen. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir alle herzlichst willkommen sein werden. Martina, du gehst mit Lupo voran.
Ihr beide seid heute die Helden.
Kurze Zeit später klopfte Martina an die Hüttentüre.
Alles schaute erstaunt zur Türe, denn solche Höflichkeiten war man hier in den letzten Stunden nicht gewohnt.
Die Türe ging auf, und Martina stand wie ein Weihnachtsmann im Türrahmen. Und Lupo stand noch vor ihr.
Es folgten natürlich etliche Umarmungen, und als dann auch noch Joggeli, James und Eddy die Hütte betraten, kannte die Freude verständlicherweise keine Grenzen mehr.
Nun hatte Martina natürlich viel zu erzählen, und als die Heldentaten Lupos zur Sprache brachte, konnte sich dieses Tier vor Streicheleinheiten von allen Seiten kaum retten.
Nun war es auch an der Zeit, dass Polly und Othilie von ihren Erlebnissen der vergangenen Stunden erzählten.
Petra: Leider hast Gregor wieder die Wut von diesem Tom über sich ergehen lassen müssen. Und das ausgerechnet wieder an der verletzten Stelle, die ihm dieser Kerl vorgestern beigefügt hat. Ich habe ihm Schmerzmittel verabreicht, und er ist auch wach, aber besonders gut geht es ihm nicht. Wir müssen etwas unternehmen. Transportfähig ist er in dieser Situation keineswegs. Kein Fahrzeug kommt nahe genug an diesen Ort heran. Dazu sind die Wege, wie ihr sicherlich auch gesehen habt, viel zu schmal, und auch viel zu holprig. Jegliche Hindernisse würden sicherlich mit sehr großen Schmerzen verbunden sein, welche wir unter allen Umständen vermeiden sollten.
James: Wir haben Funkgeräte dabei, und ich werde Hauptwachtmeister Schultz, der auf „Gut Bavaria“ verweilt, auf unsere Situation aufmerksam machen. Ich werde kurz nach draußen gehen und alles weitere mit ihm besprechen. Ich komme gleich wieder.
10 Minuten später:
James: Hier unser Resultat der Besprechung.
Herr Schultz hat sich mit der Bundeswehr abgesprochen, die einen SAR-Rettungshubschrauber (Save and Rescue, englisch für: „Suche und Rettung“). zur Verfügung stellt. Damit können wir nicht nur Gregor, sondern auch alle Personen hier herausholen. Wir wollen nicht, dass ihr die ca. 8 Kilometer bis zum Camp um diese Uhrzeit durch den Wald wandert.
Info:
Der von der Firma Bell entwickelte Hubschrauber "Model 205A“ (Iroquis) UH-1 D/H ist mit über 7.000 Exemplaren der meistgebaute Drehflügler der westlichen Welt.
Die Heeresflieger-Verbände nutzten die UH-1 D fast ausschließlich zu Transportzwecken, wobei sie sich hervorragend bewährten. Bei der Luftwaffe dient die UH-1 D bis heute außer zum Lufttransport auch als SAR-Maschine und leistet den zivilen Rettungsdiensten Unterstützung.
James: Damit der Hubschrauber aus dem Fliegerhost Fürstenfeldbruck hier landen kann, müssen wir aber einige Vorbereitungen treffen. Den Landeplatz müssen wir mit beleuchteten Markierungsmarken kennzeichnen. Das heißt, dass wir mit unseren Taschenlampen einen großen Kreis machen müssen, so dass die Landeposition aus der Luft gut zu erkennen ist. Das gleiche geschieht auch im Camp vor dem Sanitäts-Zelt. Dort wird das Hauptwachtmeister Schultz in die Wege leiten. Alles klar? Dann mal los.
Auch im Camp war die Aufregung sehr groß, als dort Herr Schultz und Herr Bolle den Landeplatz mit großen Scheinwerfern markierten. Die Kinder und Jugendlichen standen in Grüppchen zusammen und debattierten aufgeregt über das bevorstehende Ereignis. Das dabei etliche Gerüchte im Umlauf waren, war sicherlich nicht verwunderlich.
Der amerikanische Präsident Johnson (USA) besucht unser Camp.
Der Papst wird unser Camp segnen.
Onkel Joggeli wird der Orden „Held der Arbeit“ verliehen.
Köchin Martha: Dabei hat Herr Hoffmann schon sein ganzes Zimmer mit Orden geschmückt.
Wie dem auch sei. Es wurden Kaffee und Tee aufgesetzt, die Kluft angezogen, das Empfangskomitee gebildet, und noch vieles andere.
Auch im Wald war nach kurzer Zeit alles geregelt. Man wartete nur noch auf das Eintreffen des Hubschraubers. Gregor war mittlerweile von Polly eingekleidet worden, wobei er auf das Tragen seines Kilts bestand, da er nicht gerade im Pyjama im Camp erscheinen wollte. Davon abgesehen, eine lange Hose hatte er sowieso nicht in seinem Rucksack dabei.
Petra: Bist du schon einmal in einem Hubschrauber mitgeflogen?
Gregor. Das noch nicht, aber ich hätte gerne einen anderen Zeitpunkt dafür auserwählt. Jetzt habe ihr alle so viel Ärger mit mir.
Othilie: Nein mein Schatz, dass brauchst du dir nicht einzureden. So ein tragisches Missgeschick kann jedem passieren. Und das ist auch schon das eine oder andere Mal bei uns vorgekommen.
Polly: Bei Gelegenheit werde ich dir das mal erzählen. Du wirst dich wundern, was bei uns schon alles los war.
Joggeli: Da kommt auch schon der Hubschrauber. Die Koordinaten die Schultz der Flugsicherung übermittelt hat, sind absolut zutreffend. Gute Arbeit von ihm.
Polly: Als erstes transportieren wir natürlich Gregor, Petra, und die kleinsten Kinder. Anschließend wird der Hubschrauber sicherlich noch viermal hier erscheinen müssen, bis alle Personen von hier wieder im Camp sind.
James: Also die „Flughafenbefeuerung“, sprich Taschenlampen, eingeschaltet lassen.
Die Rotorblätter des SAR-Helikopters blieben weiter im Betrieb, während Gregor, Petra, Heike, Uschi, Mara, Simba, Beatrice und zwei weitere jüngere Kinder von den Pfadis aus der Schweiz, unter dem Donnern der Propeller und dem heftigen Wind an Bord der Maschine gingen.
Heike: Woooooh Wahnsinn, wenn ich das meinen Klassenkameraden in der Schule erzähle. Ich spreche mal die Piloten an, ob ich nicht ein Autogramm von ihnen haben könnte. [/b]Außerdem bitte ich sie darum, noch ein paar Ehrenrunden über das Camp zu drehen.
Petra lachend und schreiend (Große Lautstärke des Helikopters) zu Beatrice: Die Unbefangenheit von Heike ist grandios. Ich bin froh wenn ich gelandet bin, und sie kann einfach nicht genug von diesen Momenten bekommen. Ich werde verrückt, denn jetzt schenkt sie den beiden lachenden Piloten auch noch jeweils ein Kondom. Ihre Unterschriften im Autogrammbuch hat sie auch schon bekommen.
Heike: Woooooooh, jetzt geht’s in die Luft. Noch mehr, noch mehr, ja das ist prima.
Petra zu Gregor: Und wie geht es dir?
Gregor: Es ist mir schon mal besser gegangen. Das ist ein merkwürdiges Gefühl. Wobei ich aber sagen muss Petra, dass ich überhaupt keine Angst habe.
Petra schmunzelnd: Natürlich nicht mein Schatz. Du bist ein ganz besonders tapferer Junge. Man merkt sofort deine schottischen Gene.
Info:
Bundeswehr - Start SAR 41 (Bell UH-1D 70+73)
Nach einem für Heike viel zu kurzen Flug, landete der Helikopter zum ersten Mal in dem hellerleuchteten Markierungskreis im Camp.
Das ganze Camp schaute natürlich zu, denn an Schlaf war natürlich sowieso nicht zu denken.
Mit einer elektrischen Seilwinde wurde anschließend die Trage mit Gregor auf den Boden der Tatsachen befördert. Alle stiegen aus, bis auf Heike, die wieder mitfliegen durfte.
Petra: Da werden wohl sicherlich wieder viele Kondome den Besitzer wechseln.
Gregor grinsend: Pass mal auf Petra, beim vierten Flug fliegt Heike den Hubschrauber schon selbst.
Petra: Heike ist ein absolut aufgewecktes und kluges Mädchen. Mutter (Ingrid) erzählte mir, dass ihr Zeugnis der Schule zu den Sommerferien bombastisch ausfallen wird. Bis auf das Fach Sport wo sie „nur“ eine zwei bekommt, hat sie in allen anderen Fächern eine „eins“. Warum sie ausgerechnet im Sport nur eine „zwei“ bekommen hat, ist ihr ein Rätsel.
Ich nehme aber an, dass sie der Sportlehrerin im wahrsten Sinne des Wortes „auf der Nase herumtanzt“.
Gregor: Wahrscheinlich hat sie der Sportlehrerin die fünffache Mutter ist, so habe ich es wenigstens gehört, ein paar Kondome in die Tasche gesteckt.
Martina erzählte mir das seitdem sie aufgeklärt ist, und nicht mehr an den Klapperstorch glaubt, noch mehr kuriose Dinge anstellt.
Petra: Ja, so eine etwas geschäftstüchtige Person mit ihren 11 Jahren habe ich noch nie gesehen. Ich darf dir verraten, dass sie mittlerweile mehr Geld auf dem Sparbuch hat, als alle anderen. Und sie führt genau Buch. Ihre Buchhaltung ist perfekt.
So mein Schatz, dann werden wir dich mal zu unserem Gutshaus bringen. Dort hast du dann auf unserer Krankenstation die beste Pflege, die du dir vorstellen kannst.
Gregor: Bitte, bitte, nicht Petra. Ich würde so gerne hier im Camp bleiben. Hier fühle ich mich unter allen anderen Personen am wohlsten.
Petra sah in Gregors Gesicht etliche Tränen. Und das waren nicht Tränen vor Schmerzen, sondern Tränen vor Enttäuschung, dass er nicht mehr dabei sein sollte.
Wir alle wissen, dass Petra ein großes Herz für Kinder und Jugendlich hatte. Nach kurzer Überlegung machte sie dann einen Rückzieher bezüglich ihrer eigentlichen angedachten Pläne.
Petra: Na gut mein mutiger schottischer Scout, dann behalte ich dich hier. Ich muss aber noch kurz in die Kothe einer anderen Gruppe. Und zwar zu den Polnischen Pfadfindern. Einer von denen hat zu viel bayrisches Bier getrunken. Das ist ihm nicht allzu gut bekommen.
Da die anderen von unserer Gruppe noch nicht da sind, überlasse ich dich solange den Pfadfinderinnen der KPE aus dem Allgäu. Ich verspreche dir, dass da hübsche Mädels dabei sind, die garantiert eine rundum Betreuung bei dir durchführen. Auch wenn wir mittlerweile 3 Uhr morgens haben. Schlafen kann bei dem Krach des Hubschraubers sowieso keiner.
Ah, da kommen sie schon. Du wirst auch schon mit dem Handzeichen der Pfadfinder begrüßt.
Vier Mädels trugen die Trage des Hubschraubers samt Inhalt, also Gregor erst einmal in die Kurthe. Nein, nicht in die Kurthe der Hoffmanns, sondern in die Unterkunft der KPE-Mädels. Kathrin, einer der Rover von ihnen, zog ihn erstmal aus, weil er vollkommen durchnässt war. Noch ehe er sich versah, hantierten vier Mädels gleichzeitig an ihm.
Bärbel: Was für ein hübscher Mini-Skirt-Kilt. Den möchte ich auch gerne haben.
Susi: Nein, den nehme ich.
Barbara: Gregor, den schenkst du mir doch, nicht wahr?
Kathrin: Nein, keiner bekommt ihn. Wir wollen nicht streiten, ziehen wir ihn weiter aus. Als nächstes die Kluft, aber ganz vorsichtig.
Ach herrje, der Slip ist auch ganz nass. Der muss natürlich auch runter.
Gregor, Hey, was macht ihr mit mir? Jetzt liege ich ja völlig blank (nackend) vor euch.
Bärbel: Was wir sehen, ist wirklich gar nicht so übel. Da könnte ich ganz schwach werden.
Susi: Lass mich auch mal näher heran. Ihr seid gemein. Mehr Licht, ich brauch mehr Licht.
Ohhhhhhhh, mein armes Täubchen, schaut euch die Verletzungen auf seiner Brust an. Ich nehme ihn mir mal zur Brust.
(Das meinte sie tatsächlich sehr wörtlich).
Barbara: Jetzt braucht er tatsächlich ein neues Höschen. Da tut sich was zwischen seinen Beinen. Du musstest ihn ja nicht unbedingt, so lange an deinem großen Vorbau drücken.
Susi: Wieso, der ist doch ganz weich.
Kathrin: Ja eben, dass ist es ja gerade. Gregor weiß ja gar nicht wie ihm geschieht.
Barbara: Er bekommt jetzt erst einmal einen süßen Slip von mir. Da ist auch vorne eine rote Rose eingestrickt. Du brauchst nicht unbedingt rot dabei zu werden. Aber die Farbe steht dir gut.
Barbara: Und von mir bekommt er einen schicken Pyjama.
Gregor: Hoffentlich ist da keine rote Rose vorne drauf, sonst kann ich mich nirgendwo mehr blicken lassen?
Barbara: Nein, nur hinten am Po. (Damit ist nicht der Fluss in Italien gemeint).
Kurze Zeit später betrat auch Petra wieder den „Behandlungsraum“.
Petra: Ich werde verrückt, ihr habt Gregor ja kleidungsmäßig merkwürdig ausstaffiert. Und in seinem Gesicht sehe ich nur Lippenstiftspuren. Wie dem auch sei, er kommt jetzt wieder in meine Kothe. Dort habe ich ihn für den Rest der Nacht unter meiner Beobachtung. Mädels, ihr habt das wirklich großartig gemacht. Gregor sieht schon viel besser aus. Das hätte mich auch bei solch hübschen Girls sehr verwundert, wenn es anders herum gewesen wäre.
Zum Glück landet auch jetzt der Hubschrauber zum vierten und letzten Mal. Dann können sie auch gleich die Trage wieder im Frachtraum hineinstellen. Und das wichtigste: Die Pfadfinder können auch gleich wieder zu Bett gehen.
Und Heike, wie war es?
Heike: Absolute Spitze. Die Piloten haben mir zuliebe auch eine Runde über „Gut Bavaria“ gedreht, und auch über den Ort „Ups“. Und das ganz tief, so das garantiert jeder im Ort wach geworden ist. Ich habe auch viele Kondome an kleinen Fallschirmen über den Ort aus dem Hubschrauber geschmissen..
Polly: Also, ich befürchte mal, dass das garantiert in der Chronik des Ortes niedergeschrieben wird.
Heike: Mit Sicherheit, auf dem Etikett der Kondome war unser Preisschild aus dem Warenhaus in München noch drauf. Aber keine Angst, die Kondome waren vom Haltbarkeitsdatum her schon seit mehreren Jahren abgelaufen.
Polly: Wie ist es Petra, wie lange ist dein Kursus bezüglich der Geburtshilfe schon her?
Petra: Ich werde sofort wieder an einem Auffrischungskursus teilnehmen. In ca. 9 Monaten wissen wir dann, ob es was gebracht hat.
Info:
Zwar ein nicht ganz guter Vergleich, aber trotzdem sehr interessant.
1948 - Rosinenbomber über Berlin
Die drei jugendlichen Gangster wurden von der Polizei abgeholt und dem Polizeirevier in München zugeführt.
Die amerikanischen Pfadfinder distanzierten sich deutlich von ihren drei Landsleuten, und überreichten Gregor im Namen aller etliche süße Präsente (Schokolade, Gummibärchen, und natürlich Bubble Gum (Kaugummis).
Auch Lupo hatte keinen Grund zum Klagen, denn die Zuwendungen in Form von Fleisch waren sehr reichhaltig.
Um 4 Uhr kehrte endlich wieder Ruhe im Camp ein, und Gregor schlief in den Armen Pollys zufrieden ein. Petra sorgte wieder dafür, dass Gregor keine Schmerzen verspürte.
Ende Teil: 375
Wie es weitergeht, könnt ihr in Teil 376 erfahren.
Monika
Geschrieben am 01.12.2020
Und dieser Teil 376 erfolgt in ca. 70 Minuten.
Bleibt also dran.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Feb 11, 2022 10:37 am
Teil: 376
Kapitel: 468
An diesem Samstag wurde, was durchaus nachvollziehbar nach dieser langen unruhigen Nacht ist, bis 11 Uhr vormittags geschlafen.
Nach dem Frühstück führte Othilie mit Gregor ein wichtiges Gespräch.
Othilie: Ich habe vorhin am Telefon mit deinem Vater gesprochen. Dort habe ich erfahren, dass deine Mutter für drei Monate in die USA reisen musste, weil deine Schwester hoch in Umständen ist. Dein Vater ist ab nächster Woche bei einer Nato-Übung und anschließen bei einer Standortverlegung von Bad-Tölz zum Fliegerhorst nach Ramstein dabei.
Gregor: Oh je, und was heißt das für mich?
Othilie: Keine Angst, nichts schlimmes, du wirst die nächsten Wochen als Gast bei uns bleiben. Ich denke mal, dass dies die beste Lösung für uns alle sein wird. Denn dich alleine in Bad Tölz zu belassen, wäre sicherlich keine befriedigende Lösung. Und ich denke mal, dass dies nicht die schlechteste Lösung ist.
Gregor: Das finde ich auch. Alleine in Bad Tölz würde ich mich schon etwas einsam fühlen, obwohl dort sehr viele Gi`s sind. Aber sie sind nicht in meinem Alter. Werde ich ihnen den nicht zur Last fallen?
Othilie schmunzelnd: Das mit Sicherheit nicht, schau mal in die zufriedenen und erfreuten Gesicht der hier sitzenden Personen.
Petra: Und hier kann ich dich auch wieder in aller Ruhe ganz gesund pflegen.
Othilie: Und du hast ein großes Zimmer mit Bad ganz für dich alleine.
Gregor: Nun ja, hmmmm ganz alleine?
Beatrice: Wäre es da vielleicht nicht doch besser, wenn er auf meinem Zimmer einziehen würde. Auch bei mir ist ja alles vorhanden. Ein Bad, zwei Schreibtische, ein großes Bett, zwei Kleiderschränke, die ich gar nicht nutzen kann, sowie ein großer Tisch, mehrere bequeme Sessel, und noch vieles mehr.
Polly: Ich denke auch Othilie, dass dies eine gute Lösung wäre. So sind schließlich beide nicht alleine auf ihren Zimmern. Sicherlich ist das Zimmer von Beatrice etwas mädchenhafter eingerichtet, aber das wird Gregor sicherlich nicht stören.
Gregor: Mit Sicherheit nicht. Ich wäre froh, wenn ich nicht alleine auf ein Zimmer sein müsste.
Othilie grinsend: Alleine wärst du sowieso nich bei dem ganzen Trubel auf der Etage. Aber ich sehe ein, dass eine Zimmerbelegung zu zweit, alleine von der Kommunikation her, doch geselliger ist. Dann machen wir das so. Auch vom Alter passt ihr gut zusammen.
Heike: Beatrice macht auch morgens immer ihre Turnübungen im Zimmer.
Vielleicht lernst du dann auch einen Spagat. Sie ist gelenkiger als unser Affe King Lui. Und das heißt schon was. Sie schwebt förmlich durch das Zimmer. Sie har wahrlich selten Bodenkontakt. Wenn allerdings das Fenster offen gemacht wird, muss sie sich irgendwo festhalten, ansonsten fliegt sie aus dem Fenster hinaus. Selbst Lupo ist um etliche Kilo schwerer als sie. Und Cheetah ebenfalls. Na ja, und größer ist er auch.
Die Laune war beim Frühstück sehr gut, denn alle lachten herzhaft und Beatrice lachte erfrischender weise und ungezwungen mit.
Polly: Nun ja, unsere Beatrice ist nun mal ein zierliches Persönchen. Wahrscheinlich die leichteste, bis auf Heike, Uschi, Simba von uns allen, aber dafür die gelenkigste. Kein Wunder bei ihrer famosen Ausbildung im Zirkus.
Othilie: Darauf komme ich später noch zu sprechen. Wir können ja auch in Beatrice Zimmer zwei Betten hineinstellen, und vor jedem Bett ein Vorhang spannen, so dass jeder sich beim Ein-und Auskleiden nicht so beobachtet fühlt.
Polly: Ob das so unbedingt nötig ist, möge dahingestellt sein, es ist ja immer noch ein großes Bad für die Körperpflege und der Einkleidung vorhanden.
Othilie: Was meint ihr beide dazu?
Gregor: Von meiner Seite gibt es da keine Bedenken.
Beatrice: Und von meiner Seite ebenfalls nicht.
Heike: Ich ziehe mich ja auch vor Uschi an und aus. Dabei bekomme ich jetzt auch schon einen Busen. Das wird auch Zeit, da ich ja schon 11 Jahre bin. Uschi ist mir da schon etwas voraus. Ich denke mal, dass ich mich so langsam unter die Fittiche von Frau Kohl begeben muss.
(Großes Gelächter in der Runde).
Ich habe mir schon einen BH ausgesucht.
Inge: Da musst du aber allerhand Tempotaschentücher hineinstopfen, damit der BH ausgefüllt ist.
Othilie: Ich denke mal, dass wir zum nächsten Thema kommen sollten, bevor dein BH noch größere Ausmaße annimmt.
Und somit komme ich zum nächsten Thema, welches ich ansprechen wollte. Und das betrifft unsere Beatrice. Ich habe unter dem Dach unseres Hauses einen Raum freimachen lassen, der für jegliche turnerische Übungszwecke gedacht ist.
Dieser Raum ist groß genug, um solche Geräte wie u. a. ein Reck, einen Stufenbarren, ein Bock, und einen Schwebebalken aufzustellen.
Die habe ich übrigens bestellt, und sollen Anfang der nächsten Woche geliefert und aufgebaut werden.
Beatrice: Oh, davon habe ich immer geträumt. Vielen Dank euch dreien Othilie, Polly, Joggeli), dass ihr mir so etwas ermöglicht. Da geht ein großer Traum für mich in Erfüllung. Im Zirkus gab es natürlich nur vormittags einige Stunden Gelegenheit, dort an den Geräten zu üben. Aber das habe ich natürlich jeden Tag gemacht. Seit meinem sechsten Lebensjahr.
Polly: Ja ich weiß, du hast ein Riesentalent. Das wurde mir schon von sehr kompetenten Leuten bestätigt. Und ich denke mal, dass wir dein Talent weiter fördern sollten. Und oben auf dem umgebauten Speicherboden sind die Voraussetzungen dann gegeben.
Außerdem können auch Übungseinheiten für unsere Tanzgirls des Karnevalsverein „Ups“ dort ohne weiteres stattfinden. Sie können sowieso immer erst abends trainieren. Selbstverständlich werden die Mädels von uns immer abgeholt, und auch später wieder nach dem Training nach Hause gebracht.
Beatrice hatte vor Freude Tränen in den Augen. Davon hatte sie immer geträumt. Nun wurde dieser Traum Wirklichkeit. Etliche Tränen die sie abends im Kopfkissen hinterließ, würde es in Zukunft nicht mehr geben. Dieses wunderbare zuhause, diese tolle Familie und diese tollen jugendlichen Freunde hier im Haus, mit denen sie sich alle sehr gut verstand, dass alles war schon wunderschön. Und jetzt mit dieser erfreuliche Nacht wurde dem die Krone aufgesetzt.
Othilie: Super, dann wäre das eine weitere erfreuliche Tatsache. Nicht nur für Beatrice, sondern auch für die Tanz-Girls, die endlich einen Raum für sich zur Verfügung haben.
Ich glaube, wir können auch schon auf Grund unserer fortgeschrittenen Uhr- Zeit direkt zum Mittagessen übergehen. Was haben wir heute im Angebot?
Joggeli: Tütensuppen, angeblich mit Pilzen. Nun ja, es sind tatsächlich Spuren von Pilze darin enthalten. Zumindest sieht das unter der Lupe so aus. Haben wir evtl. Alternativen?
Othilie: Ok, dass hätten wir vorher besser organisieren sollen. Aber wir veranstalten so ein Camp ja zum ersten Mal. Nächstes Jahr wird das hier garantiert besser. Das hilft uns jetzt aber nicht weiter.
Polly: Ich würde vorschlagen, dass wir Grünkohl mit Spiegeleier machen. Das geht schnell, und die Zutaten haben wir alle hier auf unserem Gut. Wir haben jetzt 11 Uhr 15. In einer Stunde haben wir sicherlich, inclusive der Kartoffeln von unseren Feldern, alles herbeigeschafft.
Othilie: Gute Idee, wir werden über die Lautsprecher allen Pfadfindern Bescheid sagen, dass sie auf ihre Tütensuppen verzichten können. Außerdem sollten wir auch für die weiteren Mahlzeiten sorgen.
Heike: Dann wollen wir hoffen, dass unsere Hühner fleißig Eier legen.
James: Keine Angst, wir werden sofort losfahren, und 5.000 Eier von der Hühner-Farm des Nachbardorfes heranschaffen. Ich bin dann mal sofort mit Köchin Magda und Herrn Bolle sowie Herr Schmidt (Der Sohn von Trautchen Schmidt) unterwegs.
Heike: Was machen wir heute nach dem Mittagessen überhaupt?
Polly: Heute haben wir die Bürger von „Ups“ und den anderen Nachbardörfern zu einem Informationstag über das Pfadfindertum eingeladen.
Uschi: Also „Zivilisten“.
Polly: So könnte man es evtl. bedingt ausdrücken. Wir werden also diesen „normalen“ Bürgern zeigen, was wir alles unternehmen, um die Welt ein wenig besserer zu gestalten.
Heike: Ich erkenne daraus, dass wir Kekse und Kuchen verteilen werden.
Martina: Und wir suchen händeringend freiwillige, die das Zimmer von Inge aufräumen.
Inge: Immer alles auf mich.
Polly, nachdem sich das Gelächter gelegt hatte:
Sicherlich werden wir auch Kuchen gegen einen kleinen finanziellen Obolus verteilen. Die Einnahmen aus diesem Verkauf gehen in die Pfadfinderstiftung über, die wir gegründet haben. Also einem guten Zweck. Alle unsere Köchinnen sind seit gestern Nachmittag beschäftigt Kuchen zu backen. Auch die Bäckereien in „Ups“ und Umgebung haben sich erfreulicherweise daran beteiligt.
Heike neugierig: Was ist das für ein Kuchen?
Polly lachend: Ich habe geahnt das diese Frage kommen wird. Es wird Apfelkuchen und Erdbeerkuchen sein.
Natürlich müssen wir uns auch alle repräsentativ und dem Tag angemessen zeigen.
Othilie: Das heißt für uns alle, dass jeder eine saubere und gestärkte Kluft trägt. Und auch der Knoten von eurem Halstuch muss ordentlich gebunden sein.
Nicht wahr Joggeli? Für dich gilt das gleiche.
Joggeli grinsend: Immer alles auf mich.
Frau Kohl: Ich mach das schon für dich. Ich werde dich nicht im Regen stehen lassen.
Heike: Wir haben heute herrlichsten Sonnenschein.
Othilie: Wie dem auch sei, wie ihr seht, baut Hauptwachtmeister Schulz schon schwitzend die Tische für den Verkauf auf.
Noch etwas, alles was ihr nicht mehr benötigt, könnt ihr auf dem Verkaufsstand verkaufen. Also zum Beispiel Puppen, Schaukelpferde und …..
Heike:……..Onkel Joggelis und Oma Josefines Gebiss.
Kleine Anmerkung am Rande. Die Stimmung war prächtig unter den Pfadfindern.
Othilie: Die Vermutung, dass Onkel Joggeli in seinen jungen Jahren ein Gebiss trägt, ist absolut aus der Luft gegriffen. Ich weiß nicht, woher dieses Gerücht stammt. Jedenfalls solltet ihr alles Mögliche was noch gut zu gebrauchen ist, und was absolut entbehrlich ist, auf unserem Basar an den Mann bzw. an die Frau bringen.
Wir haben noch ein wenig Zeit, und dann sammelt bitte alles aus dem Gutshaus ein was man irgendwie verkaufen kann. Nun aber los.
30 Minuten später traf der Sammeltrupp wieder mit vollen Tüten im Camp ein.
Othilie: Da bin ich mal gespannt, was ihr alles so gefunden habt. Heike, was hast du anzubieten?
Heike: Bei mir im Zimmer habe ich nichts gefunden. Aber in Petras Zimmer, dessen Türe offen stand, bin ich dann fündig geworden. Auf ihrer Nacht-Konsole fand ich dann ein Gehirn.
Ebenso eine Schlange in Aspik.
Othilie: Einstimmig abgelehnt. Die meisten Leute hier werden ein Gehirn haben. Und nach einer toten Schlange in Aspik wird garantiert auch nicht nachgefragt.
Was hast du denn noch dabei?
Ich habe hier eine Friedenspfeife, die Onkel Joggeli im Amerika zusammen mit Winnetou dem Häuptling der Apachen geraucht hat.
Und dann sagte Onkel Joggeli noch zu mir, dass dies geschichtlich von Karl Marx niedergeschrieben wurde.
Wieder kleine Anmerkung, die freudige Stimmung nahm erstaunlicherweise immer größere Ausmaße an.
Othilie: Du musst nicht alles glauben, was Onkel Joggeli dir erzählt. Auf der Friedenspfeife steht auch groß geschrieben: „Made in Taiwan“.
Ach ja Joggeli, was hast du denn schönes anzubieten? Jetzt erzähl mir bitte nicht, dass du einen Marterpfahl mitgebracht hast, an dem Old Shatterhand angebunden war.
Joggeli: Nein, dem habe Black Horse dem Häuptling der Comanchen verkauft. Im Gegenzug habe ich dann von ihm diese Socken bekommen, die ich hier mitgebracht habe.
Othilie: Boooooah, kannst du die noch auf der schnelle die Socken wieder gegen den Marterpfahl eintauschen?
Kinder, was habt ihr denn noch anzubieten.
Uschi, ich habe hier ein original mindestens 24 teiliges Kaffeeservice anzubieten. Normalerweise besteht es aus 12 Teilen, aber es ist mir vorhin leider auf dem Boden gefallen.
Othilie:
Othilie: Kinder, die anderen Sachen braucht ihr mir nicht mehr zu zeigen. Legt sie einfach auf dem Tisch, es ist mir egal, was dabei herauskommt. Da kommt auch schon der Kuchen, der jetzt überall gleichmäßig an die Pfadfindergemeinschaften verteilt wird.
Ich sehe auch schon die Gäste aus den diversen Dörfern mit Kind und Kegel anrücken. Habt ihr die Aufnahmeanträge für die Pfadfindermitgliedschaft ausgelegt?
Heike: Haben wir bereits gemacht. Außerdem liegen hier noch diverse Aufnahmeanträge für den Club der anonymen Alkoholiker aus, der immer an einem geheim gehaltenen Ort tagt. Und zwar immer woanders, so dass deren Spur kaum nachzuvollziehen ist.
Othilie: Macht doch was ihr wollt, ich werde erstmal anonym unter die Menschenmenge abtauchen.
Und das geschah dann auch. Und auch Joggeli und Polly als frischgebackene neue Bürgermeister mischten sich unter das gemeine Volk. Sehen und gesehen werden, lautete hier das Motto der beiden. Das nennt man in Fachkreisen auch Volksnähe.
Wie das in einem Dorf so üblich ist, kennt hier jeder jeden. Ein andauerndes Händeschütteln war an der Tagesordnung. Sogar ein Bierstand war aufgebaut worden, wo naturgemäß nach Pfadfinderregeln nur alkoholfreies Bier angepriesen wurde.
So könnte man zumindest annehmen. Aber der gewohnheitsmäßige Trinker, und Anhänger der Gerstenkaltschale, kennt natürlich alle Tricks, wie man dieses menschenfeindliche und verabscheuungswürdige Verbot des Alkoholausschankes umgehen kann.
Auf der Theke des Getränkestandes stand ein Fass mit alkoholfreiem Bier.
Info:
Die größte Gefahr bei alkoholfreiem Bier liegt in der „Unterhopfung“.
Von einer latenten Unterhopfung spricht der Mediziner, wenn der Körper einem allmählich einsetzenden Hopfenmangel ausgesetzt wird. Das ist der Fall, wenn z. B. Überstunden den Patienten von der gewohnten Feierabendgestaltung abhalten und der Organismus aus seinem natürlichen Rhythmus gerissen wird. Oder auch bei dem Besuch eines Pfadfinderfestes. Diese Form der Erkrankung äußert sich in wachsender innerer Unruhe, deutlich nachlassender Konzentrationsfähigkeit, und einem Trockenheitsgefühl der oberen Speiseröhre sowie der Mundschleimhaut. In solchen Fällen hilft nur: Ruhe bewahren, und so schnell wie möglich dem Mangel entgegenwirken. Hektik ist in diesem Zustand allerdings unangebracht. Da der Patient sich zunehmend der Unzurechnungsfähigkeit annähert, sind Missgeschicke und Unfälle in diesem Zusammenhang nachweislich wahrscheinlicher. Also: Feierabend machen, und neue Kraft für den nächsten Tag tanken! Quelle: z.T. Stupidedia
Wir sind bei dem alkoholfreien Fassbier auf der Theke des Getränkestandes stehen geblieben.
Unter der Theke, außer Sichtfeld der Ehegattin, Freundin, Schwiegerdrachen (Schwiegermutter), stand das echte „Trinkbrot“.
Nun blieb es natürlich aus, dass die weibliche Bedienung im Dirndl, wie es in Bayern so Sitte ist, sich öfters bücken musste, als bequem von oben die Kundschaft zu bedienen.
Auch die Körbchengröße war bei einem Volksfest genau vorgeschrieben. Unter Doppel D tat sich da überhaupt nichts. Zum Glück der bayrischen Landbevölkerung sind bei der EU mittlerweile Norm-Maße eingeführt worden, wie sich die Girls auf den Volksfesten präsentieren mussten. Aber erst als der Freistaat Bayern mit dem Ausstritt aus der EU gedroht hatte.
Auch an den Ständen der Pfadfinder herrschte hektische Betriebsamkeit. Die Umsätze überstiegen alle Erwartungen. Eine Kluft-Bluse oder ein Kluft-Hemd konnte man aber aus verständlichen Gründen nur käuflich erwerben, wenn man den Pfadfindern beitrat. Dieses Angebot nahmen viele Eltern auch tatsächlich an. Auch die ausgestellten und verplombten Sammelbüchsen füllten sich allmählich.
Othilie und Polly, die über das Camp-Gelände wanderten, waren sehr zufrieden, über das Ergebnis ihrer Bemühungen. Die wochenlangen Vorbereitungen hatten sich wahrlich jetzt schon gelohnt.
Othilie zu Polly: Diese Veranstaltung sollte ein fester Bestandteil für die Zukunft sein. So kleine aufregende Ausreißer wie die vergangene Nacht, kann man natürlich nicht mitzählen. Das kann immer mal vorkommen. Einmal mehr und einmal weniger.
Polly: Bei uns etwas mehr.
Othilie lachend: Da ist tatsächlich etwas dran. Komm, wir gehen zu unserem Stand zurück. Ich rieche von weitem einen anhimmelnden Geruch. Irgendetwas ist da im Gange.
Am Stand angekommen, stand schon eine große Menschenmenge vor den gemeinsamen Verkaufstischen der Pfadfinder von „Gut Bavaria“, und den Pfadis aus der Schweiz.
Polly: Ich werde glatt verrückt, die Kinder braten Reibekuchen für die Besucher. Mit Schubkarren karren sie die Kartoffeln an.
Weitere 10 Personen schälen die Kartoffeln, und Personen schälen die Zwiebeln, und 5 Personen schälen die Äpfel. Sogar Inge macht begeistert mit. Weitere 3 Personen stehen an den Brätern. James oder Eddy haben wohl die Bräter herbeigeschafft, die wir noch nie, warum auch immer, benutzt haben. Frittier-Öl, Fett, Gewürze, Apfelmus, alles da.
Polly: Wer von euch hatte denn diese großartige Idee?
Martina: Wer wohl, unsere Heike natürlich. Ihr Ideenreichtum ist unendlich. Wie ihr seht, sind jetzt sind alle bei uns beschäftigt. Das sie hier das Kommando angibt, ist auch nichts neues. Wir kennen sie ja. Aber das ist nicht schlimm, weil der Verkauf einem gutem Zweck zu Gute kommt. Schaut euch unsere motivierte Truppe aus der Schweiz und Deutschland an.
Polly: Und für was sammelt ihr?
Martina: Für ein Waisenhaus für Kinder, deren Eltern nicht mehr leben. Es ist ja bekanntlich in Wülfrathshausen, also unsere Nachbargemeinde von Ups.
Othilie: Gebt mir und Tante Polly eine Schürze, da machen wir selbstverständlich sofort mit.
Wieviel nehmt ihr für die Reibekuchen?
Martina: Drei Stück 1,50 DM und 30 Pfennig für das Apfelmus, welches aus den Äpfeln unseres Landgutes besteht. Und die Kartoffeln stammen auch von unseren Feldern. Also absolut biologischer Anbau.
Polly: Absolut Super diese Idee. Heike, komm mal bitte her. Wie kommst du auf diese brillante Idee.
Heike: Ich hat alle Artikel verkauft, die auf den Tischen standen. Ich habe sogar das Kaffee-Service als ein Relikt aus der Ming-Dynastie (1368 – 1662) mit den originalen chinesischen Schriftzeichen an den Mann gebracht. Ich habe es, nachdem ich den Karton noch zweimal vorher auf dem Boden geworfen habe, als Puzzle verkauft.
Polly: Nein, das wird mir keiner glauben, wenn ich das irgendwen erzähle. Aber es stimmt ja tatsächlich.
Heike: So, jetzt muss ich aber wieder an unserem Stand. Die Leute rennen uns die Bude ein.
Othilie zu Polly und Joggeli: Ihr seid mit mir bestimmt einer Meinung, dass wir das vereinnahmte Geld aus diesem Reibekuchenverkauf für das Waisenhaus aus eigener Tasche verdoppeln sollten.
Polly: In jedem Fall sind wir dabei.
Othilie: Wir sollten uns auch Gedanken darüber machen, was wir ansonsten noch unternehmen können.
Joggeli: Das werden wir auch machen.
Polly: Dann lasst uns jetzt tatkräftig beim Verkauf mithelfen.
Heike beim Reibekuchenstand:
Meine Dame kommen sie ruhig näher, ich beiße nicht, auch wenn ich jetzt wie ein großer Reibekuchen dufte seitdem ich hier stehe. Sechs Reibekuchen also für sie und ihrem Mann. Ich nehme mal leichtsinnigerweise an, dass das ihr Mann ist.
Übrigens, die Kartoffeln wurden von den Hinterlassenschaften von meinem Pony „Moonlight“ gedüngt. Das werden sie sofort herausschmecken. Meine Schwester Martina, rechts neben mir, hat die Kartoffeln mir ihrem Mist gedüngt. Ich meine natürlich das Pferd „Harmony“, welches in ihrem Besitz ist. Nicht das da irgendwelche Verwechslungen aufkommen. Wenn sie jetzt noch drei Reibekuchen von Martina bzw. von „Harmony“ essen wollen, kann ich sie ihnen notgedrungen natürlich auch anbieten. Aber diesen vorzüglichen Geschmack, denn sie schon auf der Zunge bemerken, gibt es nur bei mir.
Martina: Jetzt höre auf zu reden du alte Quasselstrippe, und gebe der Dame endlich die sechs Reibekuchen. Du hältst hier nur unnötig den Betrieb auf.
Um 20 Uhr wurde der Reibekuchen-und Kaffeestand, als die letzten Besucher das Camp verließen, endgültig geschlossen.
Total erschöpft setzten sich alle daran beteiligten Personen schließlich auf dem Stuhl.
Inge: Ich weiß nicht wieviel Kartoffeln ich geschält habe. Bei ca. 200 habe ich aufgehört zu zählen. Also in einer Großküche werde ich niemals anfangen können.
Martina: Uns geht es allen so. Die Mädels und Jungs an den Brätern stinken 10 Meilen gegen den Wind. Auf die Menschheit kann man die nicht mehr loslassen. Die müssen 3 Tage ausgedünstet werden.
Tina: Was soll ich sagen, ich habe den ganzen Nachmittag Zwiebeln geschält und geschnitten. Was ich an Tränen vergossen habe, geht auf keine Kuhhaut. Eine Kundin sagte zu ihrem Mann, dass ich wohl eine schwere Kindheit hatte, und sie gab mir daraufhin 5 DM Trinkgeld. Dafür sollte ich mir Reibekuchen kaufen. Ich kann euch aber sagen, dass ich die nächsten Monate keine Reibekuchen mehr sehen kann.
Gaby: Und bei mir sind die Finger wund, vom Reiben der Kartoffeln und der Äpfel an der Eisenreibe.
Sanitäter bzw. Petra.
Petra: Keine Angst, dass bekommen wir wieder hin.
Ute: Das ist das Verkaufen von Strumpfhosen im Kaufhaus in München eindeutig einfacher.
Polly: Ich darf sagen, dass ich unheimlich stolz auf euch alle bin. Das war absolut großartig, was ihr da geleistet habt.
Othiliie: Jetzt könnt ihr euch alle entspannen. Und das geht am besten, wenn ihr alle in das Thermalbad unseres Hauses geht.
Onkel Joggeli und Herr Bolle werden euch mit den zwei VW-Bussen dorthin fahren, während wir Erwachsen den Stand abbauen.
Heike: Und morgen machen wir da weiter, wo wir heute aufgehört haben.
Martina: Lynchjustiz ist leider verboten.
Othilie: Nein, morgen früh werden wir alle Pfadfinder gemeinsam den Gottesdienst abhalten.
Inge: Ich weiß schon wofür ich beten werde. Reibekuchen werden garantiert nicht dabei sein.
Martina: Jetzt quatscht nicht herum, sondern betritt endlich die Busse, damit ich ins Schwimmbad komme. Auf geht’s.
Sylvia, die Leiterin der Schweizer Pfadis leise zu ihrer Gruppe: Wooooh, schaut euch mal dieses gigantische Bad der Familie Hoffmann an. Und das ist alles im Privatbesitz dieser Familie.
Bärbel, ebenso leise: Dreh dich mal um, hinter der riesigen elektrischen Glaswand ist sogar noch ein Schwimmbad mit einer 25 m Bahn vorhanden.
Sylvia: Also einmal das Schwimmbad, und hier der riesige Wellnessbereich.
Bärbel: Hier kannst du nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag, den die Familie Hoffmann hat, so richtig relaxen.
Sylvia: Und das werden wir jetzt auch machen. Wir sollten diese Möglichkeit ausnutzen.
Bärbel: Aber diese Hoffmann-Familie ist in keiner Weise irgendwie abgehoben oder gar arrogant wie z. B. so viele berühmte Schauspieler. Sie sind ganz natürlich, und überaus liebenswert. Ich fühle mich in ihrer Gegenwart sehr wohl. Und ihr soziales Engagement ist weit über die Landesgrenzen bekannt, ohne dass sie das selbst an die große Glocke hängen.
Sylvia: Auch in der Schweiz haben sie viele große Geschäfte. Luzern, Basel, Bern, Genf, Lausanne, St. Moritz, Davos, um nur einige zu nennen welche ich u.a. kenne. Es sind garantiert noch mehr.
Polly, die hinzugetreten war: Jetzt solltet ihr hier mal einen entspannten Abend verbringen. Lasst euch dabei Zeit, denn nach der sehr kurzen und aufregenden Nacht und der sehr anstrengenden Arbeit am Verkaufsstand gibt es Zeit, mal so richtig die Füße baumeln zu lassen. Die Saunen sind mittlerweile auch eingeschaltet. Das kann ich euch sehr empfehlen, denn danach fühlt ihr euch wie neugeboren.
Sylvia: Danke Frl. Hoffmann, dieses Angebot nehmen wir gerne an.
Ende Teil: 376
Weiter geht es wie gewohnt in Teil: 377
Monika
Geschrieben am 06.12.2020
Kapitel: 468
An diesem Samstag wurde, was durchaus nachvollziehbar nach dieser langen unruhigen Nacht ist, bis 11 Uhr vormittags geschlafen.
Nach dem Frühstück führte Othilie mit Gregor ein wichtiges Gespräch.
Othilie: Ich habe vorhin am Telefon mit deinem Vater gesprochen. Dort habe ich erfahren, dass deine Mutter für drei Monate in die USA reisen musste, weil deine Schwester hoch in Umständen ist. Dein Vater ist ab nächster Woche bei einer Nato-Übung und anschließen bei einer Standortverlegung von Bad-Tölz zum Fliegerhorst nach Ramstein dabei.
Gregor: Oh je, und was heißt das für mich?
Othilie: Keine Angst, nichts schlimmes, du wirst die nächsten Wochen als Gast bei uns bleiben. Ich denke mal, dass dies die beste Lösung für uns alle sein wird. Denn dich alleine in Bad Tölz zu belassen, wäre sicherlich keine befriedigende Lösung. Und ich denke mal, dass dies nicht die schlechteste Lösung ist.
Gregor: Das finde ich auch. Alleine in Bad Tölz würde ich mich schon etwas einsam fühlen, obwohl dort sehr viele Gi`s sind. Aber sie sind nicht in meinem Alter. Werde ich ihnen den nicht zur Last fallen?
Othilie schmunzelnd: Das mit Sicherheit nicht, schau mal in die zufriedenen und erfreuten Gesicht der hier sitzenden Personen.
Petra: Und hier kann ich dich auch wieder in aller Ruhe ganz gesund pflegen.
Othilie: Und du hast ein großes Zimmer mit Bad ganz für dich alleine.
Gregor: Nun ja, hmmmm ganz alleine?
Beatrice: Wäre es da vielleicht nicht doch besser, wenn er auf meinem Zimmer einziehen würde. Auch bei mir ist ja alles vorhanden. Ein Bad, zwei Schreibtische, ein großes Bett, zwei Kleiderschränke, die ich gar nicht nutzen kann, sowie ein großer Tisch, mehrere bequeme Sessel, und noch vieles mehr.
Polly: Ich denke auch Othilie, dass dies eine gute Lösung wäre. So sind schließlich beide nicht alleine auf ihren Zimmern. Sicherlich ist das Zimmer von Beatrice etwas mädchenhafter eingerichtet, aber das wird Gregor sicherlich nicht stören.
Gregor: Mit Sicherheit nicht. Ich wäre froh, wenn ich nicht alleine auf ein Zimmer sein müsste.
Othilie grinsend: Alleine wärst du sowieso nich bei dem ganzen Trubel auf der Etage. Aber ich sehe ein, dass eine Zimmerbelegung zu zweit, alleine von der Kommunikation her, doch geselliger ist. Dann machen wir das so. Auch vom Alter passt ihr gut zusammen.
Heike: Beatrice macht auch morgens immer ihre Turnübungen im Zimmer.
Vielleicht lernst du dann auch einen Spagat. Sie ist gelenkiger als unser Affe King Lui. Und das heißt schon was. Sie schwebt förmlich durch das Zimmer. Sie har wahrlich selten Bodenkontakt. Wenn allerdings das Fenster offen gemacht wird, muss sie sich irgendwo festhalten, ansonsten fliegt sie aus dem Fenster hinaus. Selbst Lupo ist um etliche Kilo schwerer als sie. Und Cheetah ebenfalls. Na ja, und größer ist er auch.
Die Laune war beim Frühstück sehr gut, denn alle lachten herzhaft und Beatrice lachte erfrischender weise und ungezwungen mit.
Polly: Nun ja, unsere Beatrice ist nun mal ein zierliches Persönchen. Wahrscheinlich die leichteste, bis auf Heike, Uschi, Simba von uns allen, aber dafür die gelenkigste. Kein Wunder bei ihrer famosen Ausbildung im Zirkus.
Othilie: Darauf komme ich später noch zu sprechen. Wir können ja auch in Beatrice Zimmer zwei Betten hineinstellen, und vor jedem Bett ein Vorhang spannen, so dass jeder sich beim Ein-und Auskleiden nicht so beobachtet fühlt.
Polly: Ob das so unbedingt nötig ist, möge dahingestellt sein, es ist ja immer noch ein großes Bad für die Körperpflege und der Einkleidung vorhanden.
Othilie: Was meint ihr beide dazu?
Gregor: Von meiner Seite gibt es da keine Bedenken.
Beatrice: Und von meiner Seite ebenfalls nicht.
Heike: Ich ziehe mich ja auch vor Uschi an und aus. Dabei bekomme ich jetzt auch schon einen Busen. Das wird auch Zeit, da ich ja schon 11 Jahre bin. Uschi ist mir da schon etwas voraus. Ich denke mal, dass ich mich so langsam unter die Fittiche von Frau Kohl begeben muss.
(Großes Gelächter in der Runde).
Ich habe mir schon einen BH ausgesucht.
Inge: Da musst du aber allerhand Tempotaschentücher hineinstopfen, damit der BH ausgefüllt ist.
Othilie: Ich denke mal, dass wir zum nächsten Thema kommen sollten, bevor dein BH noch größere Ausmaße annimmt.
Und somit komme ich zum nächsten Thema, welches ich ansprechen wollte. Und das betrifft unsere Beatrice. Ich habe unter dem Dach unseres Hauses einen Raum freimachen lassen, der für jegliche turnerische Übungszwecke gedacht ist.
Dieser Raum ist groß genug, um solche Geräte wie u. a. ein Reck, einen Stufenbarren, ein Bock, und einen Schwebebalken aufzustellen.
Die habe ich übrigens bestellt, und sollen Anfang der nächsten Woche geliefert und aufgebaut werden.
Beatrice: Oh, davon habe ich immer geträumt. Vielen Dank euch dreien Othilie, Polly, Joggeli), dass ihr mir so etwas ermöglicht. Da geht ein großer Traum für mich in Erfüllung. Im Zirkus gab es natürlich nur vormittags einige Stunden Gelegenheit, dort an den Geräten zu üben. Aber das habe ich natürlich jeden Tag gemacht. Seit meinem sechsten Lebensjahr.
Polly: Ja ich weiß, du hast ein Riesentalent. Das wurde mir schon von sehr kompetenten Leuten bestätigt. Und ich denke mal, dass wir dein Talent weiter fördern sollten. Und oben auf dem umgebauten Speicherboden sind die Voraussetzungen dann gegeben.
Außerdem können auch Übungseinheiten für unsere Tanzgirls des Karnevalsverein „Ups“ dort ohne weiteres stattfinden. Sie können sowieso immer erst abends trainieren. Selbstverständlich werden die Mädels von uns immer abgeholt, und auch später wieder nach dem Training nach Hause gebracht.
Beatrice hatte vor Freude Tränen in den Augen. Davon hatte sie immer geträumt. Nun wurde dieser Traum Wirklichkeit. Etliche Tränen die sie abends im Kopfkissen hinterließ, würde es in Zukunft nicht mehr geben. Dieses wunderbare zuhause, diese tolle Familie und diese tollen jugendlichen Freunde hier im Haus, mit denen sie sich alle sehr gut verstand, dass alles war schon wunderschön. Und jetzt mit dieser erfreuliche Nacht wurde dem die Krone aufgesetzt.
Othilie: Super, dann wäre das eine weitere erfreuliche Tatsache. Nicht nur für Beatrice, sondern auch für die Tanz-Girls, die endlich einen Raum für sich zur Verfügung haben.
Ich glaube, wir können auch schon auf Grund unserer fortgeschrittenen Uhr- Zeit direkt zum Mittagessen übergehen. Was haben wir heute im Angebot?
Joggeli: Tütensuppen, angeblich mit Pilzen. Nun ja, es sind tatsächlich Spuren von Pilze darin enthalten. Zumindest sieht das unter der Lupe so aus. Haben wir evtl. Alternativen?
Othilie: Ok, dass hätten wir vorher besser organisieren sollen. Aber wir veranstalten so ein Camp ja zum ersten Mal. Nächstes Jahr wird das hier garantiert besser. Das hilft uns jetzt aber nicht weiter.
Polly: Ich würde vorschlagen, dass wir Grünkohl mit Spiegeleier machen. Das geht schnell, und die Zutaten haben wir alle hier auf unserem Gut. Wir haben jetzt 11 Uhr 15. In einer Stunde haben wir sicherlich, inclusive der Kartoffeln von unseren Feldern, alles herbeigeschafft.
Othilie: Gute Idee, wir werden über die Lautsprecher allen Pfadfindern Bescheid sagen, dass sie auf ihre Tütensuppen verzichten können. Außerdem sollten wir auch für die weiteren Mahlzeiten sorgen.
Heike: Dann wollen wir hoffen, dass unsere Hühner fleißig Eier legen.
James: Keine Angst, wir werden sofort losfahren, und 5.000 Eier von der Hühner-Farm des Nachbardorfes heranschaffen. Ich bin dann mal sofort mit Köchin Magda und Herrn Bolle sowie Herr Schmidt (Der Sohn von Trautchen Schmidt) unterwegs.
Heike: Was machen wir heute nach dem Mittagessen überhaupt?
Polly: Heute haben wir die Bürger von „Ups“ und den anderen Nachbardörfern zu einem Informationstag über das Pfadfindertum eingeladen.
Uschi: Also „Zivilisten“.
Polly: So könnte man es evtl. bedingt ausdrücken. Wir werden also diesen „normalen“ Bürgern zeigen, was wir alles unternehmen, um die Welt ein wenig besserer zu gestalten.
Heike: Ich erkenne daraus, dass wir Kekse und Kuchen verteilen werden.
Martina: Und wir suchen händeringend freiwillige, die das Zimmer von Inge aufräumen.
Inge: Immer alles auf mich.
Polly, nachdem sich das Gelächter gelegt hatte:
Sicherlich werden wir auch Kuchen gegen einen kleinen finanziellen Obolus verteilen. Die Einnahmen aus diesem Verkauf gehen in die Pfadfinderstiftung über, die wir gegründet haben. Also einem guten Zweck. Alle unsere Köchinnen sind seit gestern Nachmittag beschäftigt Kuchen zu backen. Auch die Bäckereien in „Ups“ und Umgebung haben sich erfreulicherweise daran beteiligt.
Heike neugierig: Was ist das für ein Kuchen?
Polly lachend: Ich habe geahnt das diese Frage kommen wird. Es wird Apfelkuchen und Erdbeerkuchen sein.
Natürlich müssen wir uns auch alle repräsentativ und dem Tag angemessen zeigen.
Othilie: Das heißt für uns alle, dass jeder eine saubere und gestärkte Kluft trägt. Und auch der Knoten von eurem Halstuch muss ordentlich gebunden sein.
Nicht wahr Joggeli? Für dich gilt das gleiche.
Joggeli grinsend: Immer alles auf mich.
Frau Kohl: Ich mach das schon für dich. Ich werde dich nicht im Regen stehen lassen.
Heike: Wir haben heute herrlichsten Sonnenschein.
Othilie: Wie dem auch sei, wie ihr seht, baut Hauptwachtmeister Schulz schon schwitzend die Tische für den Verkauf auf.
Noch etwas, alles was ihr nicht mehr benötigt, könnt ihr auf dem Verkaufsstand verkaufen. Also zum Beispiel Puppen, Schaukelpferde und …..
Heike:……..Onkel Joggelis und Oma Josefines Gebiss.
Kleine Anmerkung am Rande. Die Stimmung war prächtig unter den Pfadfindern.
Othilie: Die Vermutung, dass Onkel Joggeli in seinen jungen Jahren ein Gebiss trägt, ist absolut aus der Luft gegriffen. Ich weiß nicht, woher dieses Gerücht stammt. Jedenfalls solltet ihr alles Mögliche was noch gut zu gebrauchen ist, und was absolut entbehrlich ist, auf unserem Basar an den Mann bzw. an die Frau bringen.
Wir haben noch ein wenig Zeit, und dann sammelt bitte alles aus dem Gutshaus ein was man irgendwie verkaufen kann. Nun aber los.
30 Minuten später traf der Sammeltrupp wieder mit vollen Tüten im Camp ein.
Othilie: Da bin ich mal gespannt, was ihr alles so gefunden habt. Heike, was hast du anzubieten?
Heike: Bei mir im Zimmer habe ich nichts gefunden. Aber in Petras Zimmer, dessen Türe offen stand, bin ich dann fündig geworden. Auf ihrer Nacht-Konsole fand ich dann ein Gehirn.
Ebenso eine Schlange in Aspik.
Othilie: Einstimmig abgelehnt. Die meisten Leute hier werden ein Gehirn haben. Und nach einer toten Schlange in Aspik wird garantiert auch nicht nachgefragt.
Was hast du denn noch dabei?
Ich habe hier eine Friedenspfeife, die Onkel Joggeli im Amerika zusammen mit Winnetou dem Häuptling der Apachen geraucht hat.
Und dann sagte Onkel Joggeli noch zu mir, dass dies geschichtlich von Karl Marx niedergeschrieben wurde.
Wieder kleine Anmerkung, die freudige Stimmung nahm erstaunlicherweise immer größere Ausmaße an.
Othilie: Du musst nicht alles glauben, was Onkel Joggeli dir erzählt. Auf der Friedenspfeife steht auch groß geschrieben: „Made in Taiwan“.
Ach ja Joggeli, was hast du denn schönes anzubieten? Jetzt erzähl mir bitte nicht, dass du einen Marterpfahl mitgebracht hast, an dem Old Shatterhand angebunden war.
Joggeli: Nein, dem habe Black Horse dem Häuptling der Comanchen verkauft. Im Gegenzug habe ich dann von ihm diese Socken bekommen, die ich hier mitgebracht habe.
Othilie: Boooooah, kannst du die noch auf der schnelle die Socken wieder gegen den Marterpfahl eintauschen?
Kinder, was habt ihr denn noch anzubieten.
Uschi, ich habe hier ein original mindestens 24 teiliges Kaffeeservice anzubieten. Normalerweise besteht es aus 12 Teilen, aber es ist mir vorhin leider auf dem Boden gefallen.
Othilie:
Othilie: Kinder, die anderen Sachen braucht ihr mir nicht mehr zu zeigen. Legt sie einfach auf dem Tisch, es ist mir egal, was dabei herauskommt. Da kommt auch schon der Kuchen, der jetzt überall gleichmäßig an die Pfadfindergemeinschaften verteilt wird.
Ich sehe auch schon die Gäste aus den diversen Dörfern mit Kind und Kegel anrücken. Habt ihr die Aufnahmeanträge für die Pfadfindermitgliedschaft ausgelegt?
Heike: Haben wir bereits gemacht. Außerdem liegen hier noch diverse Aufnahmeanträge für den Club der anonymen Alkoholiker aus, der immer an einem geheim gehaltenen Ort tagt. Und zwar immer woanders, so dass deren Spur kaum nachzuvollziehen ist.
Othilie: Macht doch was ihr wollt, ich werde erstmal anonym unter die Menschenmenge abtauchen.
Und das geschah dann auch. Und auch Joggeli und Polly als frischgebackene neue Bürgermeister mischten sich unter das gemeine Volk. Sehen und gesehen werden, lautete hier das Motto der beiden. Das nennt man in Fachkreisen auch Volksnähe.
Wie das in einem Dorf so üblich ist, kennt hier jeder jeden. Ein andauerndes Händeschütteln war an der Tagesordnung. Sogar ein Bierstand war aufgebaut worden, wo naturgemäß nach Pfadfinderregeln nur alkoholfreies Bier angepriesen wurde.
So könnte man zumindest annehmen. Aber der gewohnheitsmäßige Trinker, und Anhänger der Gerstenkaltschale, kennt natürlich alle Tricks, wie man dieses menschenfeindliche und verabscheuungswürdige Verbot des Alkoholausschankes umgehen kann.
Auf der Theke des Getränkestandes stand ein Fass mit alkoholfreiem Bier.
Info:
Die größte Gefahr bei alkoholfreiem Bier liegt in der „Unterhopfung“.
Von einer latenten Unterhopfung spricht der Mediziner, wenn der Körper einem allmählich einsetzenden Hopfenmangel ausgesetzt wird. Das ist der Fall, wenn z. B. Überstunden den Patienten von der gewohnten Feierabendgestaltung abhalten und der Organismus aus seinem natürlichen Rhythmus gerissen wird. Oder auch bei dem Besuch eines Pfadfinderfestes. Diese Form der Erkrankung äußert sich in wachsender innerer Unruhe, deutlich nachlassender Konzentrationsfähigkeit, und einem Trockenheitsgefühl der oberen Speiseröhre sowie der Mundschleimhaut. In solchen Fällen hilft nur: Ruhe bewahren, und so schnell wie möglich dem Mangel entgegenwirken. Hektik ist in diesem Zustand allerdings unangebracht. Da der Patient sich zunehmend der Unzurechnungsfähigkeit annähert, sind Missgeschicke und Unfälle in diesem Zusammenhang nachweislich wahrscheinlicher. Also: Feierabend machen, und neue Kraft für den nächsten Tag tanken! Quelle: z.T. Stupidedia
Wir sind bei dem alkoholfreien Fassbier auf der Theke des Getränkestandes stehen geblieben.
Unter der Theke, außer Sichtfeld der Ehegattin, Freundin, Schwiegerdrachen (Schwiegermutter), stand das echte „Trinkbrot“.
Nun blieb es natürlich aus, dass die weibliche Bedienung im Dirndl, wie es in Bayern so Sitte ist, sich öfters bücken musste, als bequem von oben die Kundschaft zu bedienen.
Auch die Körbchengröße war bei einem Volksfest genau vorgeschrieben. Unter Doppel D tat sich da überhaupt nichts. Zum Glück der bayrischen Landbevölkerung sind bei der EU mittlerweile Norm-Maße eingeführt worden, wie sich die Girls auf den Volksfesten präsentieren mussten. Aber erst als der Freistaat Bayern mit dem Ausstritt aus der EU gedroht hatte.
Auch an den Ständen der Pfadfinder herrschte hektische Betriebsamkeit. Die Umsätze überstiegen alle Erwartungen. Eine Kluft-Bluse oder ein Kluft-Hemd konnte man aber aus verständlichen Gründen nur käuflich erwerben, wenn man den Pfadfindern beitrat. Dieses Angebot nahmen viele Eltern auch tatsächlich an. Auch die ausgestellten und verplombten Sammelbüchsen füllten sich allmählich.
Othilie und Polly, die über das Camp-Gelände wanderten, waren sehr zufrieden, über das Ergebnis ihrer Bemühungen. Die wochenlangen Vorbereitungen hatten sich wahrlich jetzt schon gelohnt.
Othilie zu Polly: Diese Veranstaltung sollte ein fester Bestandteil für die Zukunft sein. So kleine aufregende Ausreißer wie die vergangene Nacht, kann man natürlich nicht mitzählen. Das kann immer mal vorkommen. Einmal mehr und einmal weniger.
Polly: Bei uns etwas mehr.
Othilie lachend: Da ist tatsächlich etwas dran. Komm, wir gehen zu unserem Stand zurück. Ich rieche von weitem einen anhimmelnden Geruch. Irgendetwas ist da im Gange.
Am Stand angekommen, stand schon eine große Menschenmenge vor den gemeinsamen Verkaufstischen der Pfadfinder von „Gut Bavaria“, und den Pfadis aus der Schweiz.
Polly: Ich werde glatt verrückt, die Kinder braten Reibekuchen für die Besucher. Mit Schubkarren karren sie die Kartoffeln an.
Weitere 10 Personen schälen die Kartoffeln, und Personen schälen die Zwiebeln, und 5 Personen schälen die Äpfel. Sogar Inge macht begeistert mit. Weitere 3 Personen stehen an den Brätern. James oder Eddy haben wohl die Bräter herbeigeschafft, die wir noch nie, warum auch immer, benutzt haben. Frittier-Öl, Fett, Gewürze, Apfelmus, alles da.
Polly: Wer von euch hatte denn diese großartige Idee?
Martina: Wer wohl, unsere Heike natürlich. Ihr Ideenreichtum ist unendlich. Wie ihr seht, sind jetzt sind alle bei uns beschäftigt. Das sie hier das Kommando angibt, ist auch nichts neues. Wir kennen sie ja. Aber das ist nicht schlimm, weil der Verkauf einem gutem Zweck zu Gute kommt. Schaut euch unsere motivierte Truppe aus der Schweiz und Deutschland an.
Polly: Und für was sammelt ihr?
Martina: Für ein Waisenhaus für Kinder, deren Eltern nicht mehr leben. Es ist ja bekanntlich in Wülfrathshausen, also unsere Nachbargemeinde von Ups.
Othilie: Gebt mir und Tante Polly eine Schürze, da machen wir selbstverständlich sofort mit.
Wieviel nehmt ihr für die Reibekuchen?
Martina: Drei Stück 1,50 DM und 30 Pfennig für das Apfelmus, welches aus den Äpfeln unseres Landgutes besteht. Und die Kartoffeln stammen auch von unseren Feldern. Also absolut biologischer Anbau.
Polly: Absolut Super diese Idee. Heike, komm mal bitte her. Wie kommst du auf diese brillante Idee.
Heike: Ich hat alle Artikel verkauft, die auf den Tischen standen. Ich habe sogar das Kaffee-Service als ein Relikt aus der Ming-Dynastie (1368 – 1662) mit den originalen chinesischen Schriftzeichen an den Mann gebracht. Ich habe es, nachdem ich den Karton noch zweimal vorher auf dem Boden geworfen habe, als Puzzle verkauft.
Polly: Nein, das wird mir keiner glauben, wenn ich das irgendwen erzähle. Aber es stimmt ja tatsächlich.
Heike: So, jetzt muss ich aber wieder an unserem Stand. Die Leute rennen uns die Bude ein.
Othilie zu Polly und Joggeli: Ihr seid mit mir bestimmt einer Meinung, dass wir das vereinnahmte Geld aus diesem Reibekuchenverkauf für das Waisenhaus aus eigener Tasche verdoppeln sollten.
Polly: In jedem Fall sind wir dabei.
Othilie: Wir sollten uns auch Gedanken darüber machen, was wir ansonsten noch unternehmen können.
Joggeli: Das werden wir auch machen.
Polly: Dann lasst uns jetzt tatkräftig beim Verkauf mithelfen.
Heike beim Reibekuchenstand:
Meine Dame kommen sie ruhig näher, ich beiße nicht, auch wenn ich jetzt wie ein großer Reibekuchen dufte seitdem ich hier stehe. Sechs Reibekuchen also für sie und ihrem Mann. Ich nehme mal leichtsinnigerweise an, dass das ihr Mann ist.
Übrigens, die Kartoffeln wurden von den Hinterlassenschaften von meinem Pony „Moonlight“ gedüngt. Das werden sie sofort herausschmecken. Meine Schwester Martina, rechts neben mir, hat die Kartoffeln mir ihrem Mist gedüngt. Ich meine natürlich das Pferd „Harmony“, welches in ihrem Besitz ist. Nicht das da irgendwelche Verwechslungen aufkommen. Wenn sie jetzt noch drei Reibekuchen von Martina bzw. von „Harmony“ essen wollen, kann ich sie ihnen notgedrungen natürlich auch anbieten. Aber diesen vorzüglichen Geschmack, denn sie schon auf der Zunge bemerken, gibt es nur bei mir.
Martina: Jetzt höre auf zu reden du alte Quasselstrippe, und gebe der Dame endlich die sechs Reibekuchen. Du hältst hier nur unnötig den Betrieb auf.
Um 20 Uhr wurde der Reibekuchen-und Kaffeestand, als die letzten Besucher das Camp verließen, endgültig geschlossen.
Total erschöpft setzten sich alle daran beteiligten Personen schließlich auf dem Stuhl.
Inge: Ich weiß nicht wieviel Kartoffeln ich geschält habe. Bei ca. 200 habe ich aufgehört zu zählen. Also in einer Großküche werde ich niemals anfangen können.
Martina: Uns geht es allen so. Die Mädels und Jungs an den Brätern stinken 10 Meilen gegen den Wind. Auf die Menschheit kann man die nicht mehr loslassen. Die müssen 3 Tage ausgedünstet werden.
Tina: Was soll ich sagen, ich habe den ganzen Nachmittag Zwiebeln geschält und geschnitten. Was ich an Tränen vergossen habe, geht auf keine Kuhhaut. Eine Kundin sagte zu ihrem Mann, dass ich wohl eine schwere Kindheit hatte, und sie gab mir daraufhin 5 DM Trinkgeld. Dafür sollte ich mir Reibekuchen kaufen. Ich kann euch aber sagen, dass ich die nächsten Monate keine Reibekuchen mehr sehen kann.
Gaby: Und bei mir sind die Finger wund, vom Reiben der Kartoffeln und der Äpfel an der Eisenreibe.
Sanitäter bzw. Petra.
Petra: Keine Angst, dass bekommen wir wieder hin.
Ute: Das ist das Verkaufen von Strumpfhosen im Kaufhaus in München eindeutig einfacher.
Polly: Ich darf sagen, dass ich unheimlich stolz auf euch alle bin. Das war absolut großartig, was ihr da geleistet habt.
Othiliie: Jetzt könnt ihr euch alle entspannen. Und das geht am besten, wenn ihr alle in das Thermalbad unseres Hauses geht.
Onkel Joggeli und Herr Bolle werden euch mit den zwei VW-Bussen dorthin fahren, während wir Erwachsen den Stand abbauen.
Heike: Und morgen machen wir da weiter, wo wir heute aufgehört haben.
Martina: Lynchjustiz ist leider verboten.
Othilie: Nein, morgen früh werden wir alle Pfadfinder gemeinsam den Gottesdienst abhalten.
Inge: Ich weiß schon wofür ich beten werde. Reibekuchen werden garantiert nicht dabei sein.
Martina: Jetzt quatscht nicht herum, sondern betritt endlich die Busse, damit ich ins Schwimmbad komme. Auf geht’s.
Sylvia, die Leiterin der Schweizer Pfadis leise zu ihrer Gruppe: Wooooh, schaut euch mal dieses gigantische Bad der Familie Hoffmann an. Und das ist alles im Privatbesitz dieser Familie.
Bärbel, ebenso leise: Dreh dich mal um, hinter der riesigen elektrischen Glaswand ist sogar noch ein Schwimmbad mit einer 25 m Bahn vorhanden.
Sylvia: Also einmal das Schwimmbad, und hier der riesige Wellnessbereich.
Bärbel: Hier kannst du nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag, den die Familie Hoffmann hat, so richtig relaxen.
Sylvia: Und das werden wir jetzt auch machen. Wir sollten diese Möglichkeit ausnutzen.
Bärbel: Aber diese Hoffmann-Familie ist in keiner Weise irgendwie abgehoben oder gar arrogant wie z. B. so viele berühmte Schauspieler. Sie sind ganz natürlich, und überaus liebenswert. Ich fühle mich in ihrer Gegenwart sehr wohl. Und ihr soziales Engagement ist weit über die Landesgrenzen bekannt, ohne dass sie das selbst an die große Glocke hängen.
Sylvia: Auch in der Schweiz haben sie viele große Geschäfte. Luzern, Basel, Bern, Genf, Lausanne, St. Moritz, Davos, um nur einige zu nennen welche ich u.a. kenne. Es sind garantiert noch mehr.
Polly, die hinzugetreten war: Jetzt solltet ihr hier mal einen entspannten Abend verbringen. Lasst euch dabei Zeit, denn nach der sehr kurzen und aufregenden Nacht und der sehr anstrengenden Arbeit am Verkaufsstand gibt es Zeit, mal so richtig die Füße baumeln zu lassen. Die Saunen sind mittlerweile auch eingeschaltet. Das kann ich euch sehr empfehlen, denn danach fühlt ihr euch wie neugeboren.
Sylvia: Danke Frl. Hoffmann, dieses Angebot nehmen wir gerne an.
Ende Teil: 376
Weiter geht es wie gewohnt in Teil: 377
Monika
Geschrieben am 06.12.2020
- Monika56
- Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Feb 13, 2022 12:39 pm
Nun liebe Leser,
nach dem die Verbrecherjagd bei den Pfadfindern ein erfolgreiches Ende genommen hat, und die aufregende Rettung durch den Hubschrauber ebenfalls, geht es nun so langsam auf die „Zielgerade“ des großen Pfadfindertreffens auf „Gut Bavaria“.
Hoffen wir mal, dass es dort friedlicher zugehen wird.
Monika
nach dem die Verbrecherjagd bei den Pfadfindern ein erfolgreiches Ende genommen hat, und die aufregende Rettung durch den Hubschrauber ebenfalls, geht es nun so langsam auf die „Zielgerade“ des großen Pfadfindertreffens auf „Gut Bavaria“.
Hoffen wir mal, dass es dort friedlicher zugehen wird.
Monika
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