- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Apr 26, 2023 11:06 am
Liebe Leser,
ich hatte Euch gesternt schon vorgewahnt.
Oberstudienrat Tony Bächle erscheint bei ihrer angebeteten Othilie auf Schloss Bavaria,
und Heike besitzt plötzlich übersinnliche Fähigkeiten, die auf dem "Schloss" für einigen Chaos sorgt.
Das alles morgen in Teil 501 + 502 in den Lehrjahren.
Viel Vergnügen
Monika
ich hatte Euch gesternt schon vorgewahnt.
Oberstudienrat Tony Bächle erscheint bei ihrer angebeteten Othilie auf Schloss Bavaria,
und Heike besitzt plötzlich übersinnliche Fähigkeiten, die auf dem "Schloss" für einigen Chaos sorgt.
Das alles morgen in Teil 501 + 502 in den Lehrjahren.
Viel Vergnügen
Monika
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Apr 27, 2023 9:49 am
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 501
Kapitel: 611
Freitag, den 10.09.1965
Oberstudienrat Herr Bächle zu Gast auf „Schloss Bavaria“
Geburtstagskinder vom 10. September 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1929 Arnold Palmer
wurde an diesem Tag 36 Jahre alt
1933 Karl Lagerfeld
wurde an diesem Tag 32 Jahre alt
1945 José Feliciano
feierte an diesem Tag seinen 20. Geburtstag
1960 Colin Firth
wurde an diesem Tag fünf Jahre alt
1964 Jack Ma
wurde an diesem Tag im Jahr zuvor geboren
– Quelle: https://geboren.am/10-september-1965
Was war am 10. September 1965
Welcher Wochentag war der 10.9.1965, der 10. September 1965 war ein Freitag
10.9.1965
62 bundesdeutsche Kulturschaffende rufen in Berlin (West) zur Wahl einer SPD-Regierung auf. Zu den Unterzeichnern gehören Max Born, Tilla Durieux, Günter Grass, Fritz Kortner, Victor de Kowa und Friedrich Luft.
10.9.1965
Der 48-Jährige französische Anwalt und linksliberale Abgeordnete François Mitterrand gibt seine Kandidatur für die Wahl zu den französischen Präsidentschaftswahlen am 19. Dezember bekannt.
10.9.1965
In Köln beginnt die Hausrat- und Eisenwarenmesse. Im Mittelpunkt des Besucherinteresses steht eine Informationsschau des Fachhandels über das Heimwerker-Sortiment.
Eigentlich sollte dieser Freitag ein ganz normaler Tag werden, wie fast jeden Freitag auch. Leider war das nicht der Fall.
Aber ich schildere das nun in chronologischer Reihenfolge.
Rückblickend kann gesagt werden, dass Frau Dr. Bernds die zuständigen Ämter darüber informiert hat, dass die Waisen-Kinder im Moment „Dienstunfähig“ sind.
Nun gut, dass ist bei dem deutschen Beamten fast jeden Tag so. Also nichts Besonderes.
Neuigkeiten seitens des Kulturministeriums bezüglich dieser Begebenheit mit den Waisen-Kindern wurden heute im Laufe des Tages erwartet. Und das sich Othilie von der staatlichen Obrigkeit übers Ohr ziehen lassen würde, konnte man sich beileibe nun wirklich nicht vorstellen. Sie jedenfalls „wetzte“ schon die Messer. Symbolisch gesehen natürlich.
Sollte das Ministerium mit dem Anliegen nach von ihr ausgesuchten adäquaten Lehrkräften nicht nachkommen, würde sie alle von Freistaat Bayern gemeinschaftlich genutzten Einrichtungen, die sich im Besitz der Hoffmann-Group befanden, mit der Schließung drohen.
Und das waren nicht wenige, wie zum Beispiel das große Schwimm-und Leistungszentrum von Ups, welches schon für die Olympiade in München 1972 auserkoren war. Ebenso die Schließung der allgemein genutzten Gemeindehäuser in mehreren Ortschaften, in denen z. B. auch die Ratsvertreter ansässig sind. Darin waren auch die Standesämter untergebracht. Also heiraten würde in Zukunft etwas schwieriger werden, wenn die Brautpaare alle in das 75 km entfernte München ausweichen müssten. Auch die Schließung diverser Kulturbegegnungsstätten in den umliegenden Gemeinden wurde von ihr in Erwägung gezogen. Gleichfalls würde auch der hauseigene Wald mit immerhin 55 ha Grundfläche, welches im äußeren Ring um das Schloss für alle Bürger freigegeben war, und von der Hoffmann-Group gepflegt wurde, in Zukunft nicht mehr zugänglich sein. Auch viele weitere soziale Einrichtungen würden auf der Kippe stehen. Wie auch die Sportvereine der Nachbargemeinden, die von ihr finanziell sehr großzügig unterstützt wurden. Auch die kirchlichen Würdenträger, die in Bayern sehr zahlreich vertreten sind, fraßen ihr aus der Hand. Denn auch hier hatte sie ihre Hände im Spiel. Zumindest finanziell gesehen.
Eine direkte Kontaktaufnahme mit dem „Herrgott“ ganz oben ist ihr aber bisher noch nicht gelungen. Welches sie persönlich sehr bedauerte.
Das ist alles verdammte Politik, und davon verstand Othilie eine ganze Menge. Nachvollziehbar, das Othilie sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen wollte, wenn es nur um die banale Forderung nach selbstausgesuchten Lehrkörpern für die Waisen-Kinder ging.
Alle diese von ihr evtl. vorgesehenen Zwangsmaßnahmen, die ich hier aufgeführt hatte, lagen in der Schublade bereit. Sie brauchten nur angewendet zu werden, wobei sie natürlich hoffte, dass sie nicht notwendig sein würden.
Das die Mühlen der kommunalen Politik langsam liefen, war hinlänglich bekannt. Daher war es für Othilie auch nicht verwunderlich, dass bisher keine Antwort auf ihre Anfrage bezüglich der Neubesetzung der Lehrkräfte erfolgte.
Wie dem auch sei, auch Othilie hatte diesbezüglich Zeit, und so kannte sie sich selbst ein Bild über die zukünftige Besetzung der Lehrkräfte machen. Einerseits war sie auch sehr zufrieden über die privat von ihr eingestellten Pädagogen, die die Kinder unterrichteten. Vielleicht würde sie sie als offizielle Lehrkräfte für die Besetzung der hausinternen privaten Schule beim Kultusminister vorschlagen.
Das Problem welches Gregor bei seinem ersten Schultag in München hatte, wurde erst einmal gelöst (Ich habe ausführlich darüber berichtet). Er wurde durch die Intervention von Othilie in die Parallelklasse versetzt. Das einzige Problem könnte nur diesmal die Tatsache sein, das es eine reine Mädchenklasse ist. Nun also ein Bub unter 25 Mädels. Wie da die Erfahrungen von Gregor bezüglich der letzten 3 Tage sind (Mittwoch – Freitag) entschließt sich bisher meiner Kenntnisse. Sobald ich etwas erfahre, werde ich euch natürlich informieren.
Aber jetzt stand erst einmal der Besuch von Oberstudienrat Tony Bächle an, der für 16 Uhr angekündigt war. Und Othilie hatte sich für diesen Hausbesuch besonders viel Mühe bei ihrem Outfit gemacht. Das heißt, sie stand länger vor dem Spiegel als normal von ihr vorgesehen ist. Aber sie ist, und das ist nachvollziehbar, immer elegant gekleidet und geschminkt.
Sie musste ehrlich zugeben, dass sie Schmetterlinge im Bauch hatte, seitdem sie Tony Bächle im Schulunterricht in München beobachten konnte. Dieser gleichaltrige Mann war absolut ihre „Kragenweite“. Er war intelligent, charmant, hatte eine besondere gute Beziehung zu den Kindern, und war, was nicht unerheblich ist, absolut gutaussehend.
Auch Tony Bächle war etwas nervös, als er sich auf dem Weg nach „Ups machte. Von Frau Hoffmann hatte er die genaue Adresse erhalten, so dass er gutgelaunt sein Ziel ansteuern konnte.
Nachdem er im Dorf „Ups“ fast zwei Hühner überfahren hatte, stand er pünktlich kurz vor 16 Uhr vor einem riesigen Tor, welches ihn an die „Festung“ Fort Knox (USA) erinnerte.
Er stieg aus dem Auto aus, und sah zwei schwenkbare Kameras am riesigen Eisentor, die jegliche Bewegungen seiner Person registrierte.
Gleichzeitig wurde er über einen Lautsprecher angesprochen, welcher für jede Person unerreichbar hinter dem Gitter angebracht war.
Bitte leeren sie ihre Taschen, und legen alle Gegenstände auf die Motorhaube ihres Fahrzeugs. Das Futter der Hosentaschen bitte nach links drehen. Bitte drehen sie sich im Blickfeld der Kamera um 360°. Langsam bitte.
Nun öffnen sie bitte den Kofferraum ihres Autos. Entledigen sie sich bitte ihres Jacketts und drehen sich nochmal um 360°. Danke.
Ziehen sie ihre Schuhe aus, und zeigen deren Innenseite. Danke.
Nun zeigen sie ihren Personalausweis. Richten sie das Dokument in die linke Kamera. Danke.
Wen darf ich melden und in welcher Angelegenheit? Fassen sie sich bitte kurz.
Mein Name ist Bächle, Oberstudienrat Bächle, ich bin auf Einladung von Frau Othilie Hoffmann hier.
Einen Moment bitte, ich überprüfe ihre Angaben auf Richtigkeit.
Kurze Zeit später:
Das ist alles korrekt. Nun entnehmen sie bitte den Schlüssel, der über die Rohrpost gerade angekommen ist. Das Fach ist übrigens über dem Briefkasten. Dort liegen auch die Papiere mit der Wegbeschreibung zu „Schloss Bavaria“. Bitte lesen sie bitte auch das Beiblatt aufmerksam durch.
Die Höchstgeschwindigkeit auf diesem Areal beträgt 20 km/h. Das Parken abseits der Wege ist nicht gestattet. Ebenso nicht erlaubt sind Bildaufnahmen von dem Gelände. Die Fahrzeit zum „Schloss“ beträgt bei Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit zirka 8 Minuten. Das Tor wird sich gleich automatisch mit einem schrillen Warnton öffnen und auch wieder schließen.
Ich wünsche ihnen gute Fahrt.
Bächle: Puuuuh, das ist Fort Knox und Area 51 gleichzeitig.
Info:
Area 51 ist ein militärisches Sperrgebiet im südlichen Nevada (USA) im Besitz der United States Air Force und des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums. Die korrekten Namen sind Homey Airport oder Groom Lake. Das Sperrgebiet liegt innerhalb des großen Luftwaffenübungsgeländes Nellis als eigene, zusätzlich gesicherte militärische Anlage. Area 51 ist Gegenstand vieler Verschwörungstheorien, insbesondere solcher, wonach auf der Basis außerirdische Lebensformen erforscht werden. Die Existenz des Sperrgebiets wurde offiziell jahrzehntelang geheim gehalten und erst im August 2013 vom US-amerikanischen Geheimdienst CIA gegenüber Miss Monika bestätigt. Quelle: Wikipedia
Genau nach 8 Minuten stand Bächle, Schweiß gebadet, vor dem Haupteingang vom Schloss.
Empfangen wurde er von der Dienerschaft des Hauses.
Butler Johann: Wen darf ich melden? Ich habe sie, mit Verlaub, hier bisher noch nie gesehen.
Bächle, Tony Bächle, Oberstudienrat Tony Blächle, äh Bächle natürlich.
Butler Johann. Wenn sie mir bitte zwecks Überprüfung ihren Personalausweis kurz aushändigen. Warten sie bitte solange vor der Eingangstüre.
Blächle, äh Bächle wartete schließlich ebenfalls geschlagene 8 Minuten vor der Treppe zum Haupteingang, schaute dabei zufällig auf die Dächer des „Schlosses“, ob evtl. irgendwo Scharfschützen zu sehen sind. Das war für ihn erstaunlicherweise nicht der Fall.
Nach den erwähnten 8 Minuten kam Othilie Hoffmann, elegant in 12 cm hohen roten Lack-Pumps mit Ziernaht und Hochferse, unfallfrei die Treppe herunter.
Er verlor fast den Halt unter seinen Füßen, als er die Frau seiner Träume auf sich zukommen sah. Schnell griff er nach dem Blumenstrauß, welches er im Auto hinterlegte hatte, und begrüßte Frau Hoffmann mit einem formvollendeten Handkuss, welchen er minutenlang zu Hause bei seiner Haushälterin geübt hatte.
Othilie: Ooooh, was für ein schöner Blumenstrauß denn sie mir mitbringen. Ich liebe Blumen über alles. Das wäre aber doch wirklich nicht nötig gewesen.
(Nun gut, diesen Spruch kennt natürlich jeder, aber er wird immer noch sehr oft angewendet).
Othilie: Sogar mit Eimer.
Bächle: Ich hatte mir gedacht, dass man einen zusätzlichen Eimer immer im Haushalt gebrauchen kann.
Othilie schmunzelnd: In der Tat. Haben sie evtl. auch noch einen Putzlappen dabei?
Bächle wurde über beide Ohren rot, als er seinen Fauxpas mit dem Eimer bemerkte.
Othilie: Absolut kein Problem. (Die natürlich seinen roten Kopf sofort bemerkte. Daher wollte sie etwas anderes ansprechen). Haben sie übrigens anhand der Wegbeschreibung den Weg zum „Schloss“ gut gefunden?
Bächel Das war kein Problem. Aus dem Wagen bin ich aber nicht ausgestiegen. Das war mir etwas zu suspekt, da mich während der ganzen Fahrt ein riesiger Wolf auf der Fahrerseite begleitete. Auf der Beifahrerseite lief übrigens ein ausgewachsener Gepard neben mir her. Jetzt weiß ich warum man hier auf dem Gelände nicht aussteigen darf, zumal ich die Befürchtung hatte, dass mir bei der nächsten Kurve ein Elefant, oder ein Giraffe gegenübersteht. Von einem ausgewachsenen Krokodil am Teich ganz zu schweigen. Na jedenfalls kann ich nächstes Jahr auf einem Besuch des Kruger-Nationalparks verzichten. Ich bin hier tierisch ausreichend informiert worden.
Info:
Der Kruger-Nationalpark (deutsch häufig falsch Krüger-Nationalpark, englisch Kruger National Park) ist das größte Wildschutzgebiet Südafrikas. Er liegt im Nordosten des Landes in der Landschaft des Lowveld auf dem Gebiet der Provinz Limpopo sowie des östlichen Abschnitts von Mpumalanga. Seine Fläche erstreckt sich vom Crocodile-River im Süden bis zum Limpopo, dem Grenzfluss zu Simbabwe, im Norden. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 350 km, in Ost-West-Richtung ist der Park durchschnittlich 54 km breit und umfasst eine Fläche von rund 20.000 Quadratkilometern. Damit gehört er zu den größten Nationalparks in Afrika.
Das Schutzgebiet wurde am 26. März 1898 unter dem Präsidenten Paul Kruger als Sabie Game Reserve zum Schutz der Wildnis gegründet. 1926 erhielt das Gebiet den Status Nationalpark und wurde in seinen heutigen Namen umbenannt. Im Park leben 147 Säugetierarten inklusive der „Big Five“, außerdem etwa 507 Vogelarten und 114 Reptilienarten, 49 Fischarten und 34 Amphibienarten.
Ein Steppenzebra im Kruger-Nationalpark
(Quelle: Wikipedia)
(Ein herzerfrischendes Lachen von Othilie war die Reaktion auf Bächles Bericht).
Heike, die mittlerweile auch eingetroffen war, um ihren Klassenlehrer zu begrüßen: Bis jetzt haben aber alle Besucher lebend unseren Bavaria-Nationalpark verlassen.
Herr Bächle: Haben die beiden erwähnten Tiere heute schon ihre Mahlzeit gehabt?
Othilie weiterhin guter Laune: Dafür sorgt unsere Martina. Der Wolf und der Gepard sind von klein auf bei uns wohnhaft und hier aufgezogen worden. Es hat hier noch nie einen größeren Zwischenfall gegeben. Darüber hinaus haben wir noch einen Fuchs namens „Foxy“. Dieser wurde von Sven großgezogen. Ach ja, einen Schimpansen namens King-Lui gehört neben dem landwirtschaftlichen Betrieb auch zu unserem privaten Zoo. Eine kleine bescheidene Frage: Können sie reiten?
Bächle: Als Kind habe ich während der Wiesn-Zeit in München immer auf einem Kinder-Karussell mit Schaukelpferden gesessen.
Othilie etwas enttäuscht: Kein Problem, dann spannen wir die Kutsche vor, um ihnen das große Areal bei Gelegenheit zu zeigen.
Auch Martina war in der Zwischenzeit eingetroffen.
Martina: Herr Oberstudienrat Bächle: Sie haben einen ausgesprochen schicken Wagen.
Dabei ging Martina, mit der Zunge schnalzend, um das Fahrzeug von Bächle herum.
Martina: Sportlich, sportlich, ein gerade erst angemeldeter taufrischer neuer Ford Taunus 20 M TS Coupe Hardtop. Er besitzt einen 6-Zyl. Motor mit einem Hubraum von 2.000 ccm und leistet 90 PS, bei einer Höchstgeschwindigkeit von 161 km/h.
Ford Taunus P5 20m Ts Hardtop Coupe
Sogar mit Duisburger Kennzeichen.
Bächle: Du bist gut informiert.
Martina: Wenn es ihnen Recht ist, fahre ich den Wagen in die Garage unseres Fuhrparks. Dort steht er sicher.
Othilie: Das wirst du mal schön sein lassen. Wenn, dann macht Herr Bächle das selbst. Herr Bächle, jetzt zeig ich ihnen mal zuerst ihr Zimmer. Es liegt direkt neben meinem Zimmer. Sie können jederzeit bei mir anklopfen, wenn sie Orientierungsprobleme in dem „Schloss“ haben.
Ich möchte nicht indiskret erscheinen, aber mich würde interessieren welche Freizeitbeschäftigung sie am freien Wochenende bevorzugen.
Herr Bächle: Die Frage ist absolut ok. Ich treibe viel Sport, insbesondere Leichtathletik, und den Schwimmsport. Und wenn ich Entspannung suche, gehe ich manchmal ins Theater. Ob Musical, Schauspiel, Oper oder Operette, ich bin diesbezüglich nach allen Seiten offen. Und auch das Reisen in den Ferien ist eine Leidenschaft von mir.
Othilie: Das ist bei mir zwangsläufig so gegeben, also berufsbedingt. Ich würde sagen, dass wir nach nachher so langsam zu Tisch gehen, und das Abendessen einnehmen. Ich hoffe, dass sie einen guten Appetit mitgebracht haben.
Herr Bächle: Das denke ich mal.
Othilie: Herr Bächle, sie haben vorhin gesagt, dass sie dem Schwimmsport sehr nahe stehen.
Bächle: Das ist absolut richtig.
Othilie. Ich gehe also davon aus, dass sie ein hervorragender Schwimmer sind.
Bächle: Ich müsste lügen, wenn ich das verneinen würde.
Othilie: Herr Bächle. Diesbezüglich habe ich ein Anliegen an ihnen.
Bächle: Schildern sie mir bitte ihr Anliegen.
Othilie: Nun gut folgendes. Sie wissen wahrscheinlich, dass hier in unserem Schloss 83 Waisenkinder eine neue Heimat gefunden haben.
83 Kinder, die wir vor 10 Wochen aus skandalösen Bedingungen befreit haben.
83 Kinder, die keine Mutter und keinen Vater mehr haben.
83 Kinder, bei denen wir versuchen, die schreckliche Vergangenheit in den Hintergrund zu drängen.
83 Kinder, die physisch und psychisch am absoluten Nullpunkt angelangt waren, wenn ich es mal so bezeichnen darf.
Als wir sie am 22.06.1965 aus dem Waisenheim retten konnten, waren die meisten dieser Kinder in einem katastrophalen Zustand. Unterernährt, mit ihren Kräften am Ende, und so eingeschüchtert, dass wir Schwierigkeiten hatten, mit diesen Kindern zu kommunizieren.
(Liebe Leser, ich habe ab dem Teil 380 davon berichtet)
Unterernährt, misshandelt, gequält, geistig und moralisch am Tiefpunkt angelangt.
Bächle, nun ebenfalls ergriffen von den Worten Othilies: Frau Hoffmann, ich habe vieles von dem was sie mir schildern in den Medien gelesen und gesehen. Ich bewundere ihren Tatendring, mit dem sie diesen Kindern geholfen haben und es immer noch tun.
Othilie: Wir unternehmen alles was in unserer Macht steht, um diesen Kindern eine besser Zukunft zu geben. Und vor allen Dingen auch Liebe und Geborgenheit. Zumindest bei den letzten beiden Punkten sehen wir schon einige Fortschritte. Nichts destotrotz haben wir noch eine Mammutaufgabe vor uns.
Als sie mir vorhin erzählt haben, dass sie ein hervorragender Schwimmer und ein ebenso hervorragender Schwimmlehrer sind, welches mir meine jüngste Nichte, die kleine Heike geschildert hat, ist mir eine Idee gekommen.
90 % unserer Waisenkinder können nicht schwimmen. Sie haben auch regelrecht Angst vor dem Wasser. Das kleine Waisenkind Luise, acht Jahre alt, sagte noch vor kurzem zu mit:
Tante Othilie, Wasser hat keine Balken. Das was sie sagte ist absolut nachvollziehbar, denn sie hat ihre Eltern vor zwei Jahren bei einem Schiffsunglück verloren. Sie konnten nur noch Tod aus dem Wasser geborgen werden. Dieses und ähnliche Schicksale haben viele dieser Kinder erleben müssen.
Nach Gesprächen in unserer großen Familie haben wir uns entschlossen unser Schwimm-und Leistungszentrum zu nutzen, welches wir am 26. März 1965 eingeweiht haben, um den Kindern die Angst vor dem Wasser zu nehmen, und ihnen das wäre eben der Schwimmunterricht für unsere Waisenkinder.
Bächle: Wer soll die Aufsicht über die Kinder im Schwimmbad haben? Denn diese müssen in der Lage sein, den Kindern nicht nur das Schwimmen pädagogisch beizubringen, sondern auch psychisch auf die Kinder einzuwirken.
Othilie: Wir haben eine ausgezeichnete Schwimmgemeinschaft (1. SG Gut Bavaria), die bei dem Einweihungsevent des Schwimmstadions am 26.03.65-27.03.65 äußerst erfolgreich waren. (Teil 298-302, der „Lehrjahre“)
Hier die von unseren Boys und Girls erzielten Resultate:
4 x Gold (Inclusive der einen Goldmedaille für die Staffel).
4 x Silber.
1 x Bronze
Damit war unsere Schwimmgemeinschaft von „Gut Bavaria“ das erfolgreichste Team unter den 8 Mannschaften der Jugend-Schwimmolympiade. Herausragende Person war unsere 17 jährige Tina Meinert. Die Freundin von Martina. Tina werden sie gleich kennenlernen.
Tina Meinert, ist Mitglied im DLRG (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft), besitzt alle Zertifikate die es im DSV (Deutscher Schwimmverband) im Schwimmen gibt. Freischwimmer, Fahrtenschwimmer, Totenkopfabzeichen in Gold (2 Stunden Schwimmen), Rettungsschwimmabzeichen. Absolut beeindruckend was dieses Mädel kann. Darüber hinaus ist sie auch die Leiterin, neben Polly, unserer erfolgreichen Tanzgarde. Jedenfalls wäre Tina eine methodisch didaktische Hilfe im Schwimmunterricht.
Bächle: Das hört sich alles gut an. Aber sie kann nicht alleine 83 Kinder unterrichten und beaufsichtigen. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit, weil sie nicht die Augen überall haben kann. Es müssen kleinere Gruppen her, und auch mehr Aufsichtspersonal.
Wissen sie was Frau Hoffmann, ich werde mich daran beteiligen.
Othilie bemerkte die steigende Begeisterung bei Herrn Bächle, und das machte ihn in ihren Augen noch reizvoller. Da scheinen also schon einige Gemeinsamkeiten zu bestehen. Unbekannt waren ja seine allgemeinen guten Beziehungen zu Kindern nicht.
Bächle begeistert: Ok, wir brauchen also noch mehr erfahrene und sehr gute Schwimmer. Am besten u. a. auch einige Personen aus ihrer Schwimmgemeinschaft.
Othilie: Neben Tina, kämen noch Martina, Gaby, Ute, Polly und Mirjana in Frage. Und natürlich Gregor McKenzie. Mir fällt ein, dass auch Frank Langer, wenn er sich nicht gerade in der Luft befindet und hier ist, ebenfalls mitmachen würde.
Bächle: Das wären neben meiner Person 8 weitere hervorragende Schwimmer. So zumindest vorhin in einem persönlichen Gespräch. Damit könnten wir die 83 Waisenkinder in zwei Gruppen aufteilen.
Wann sollen wir mit den ersten Übungsstunden anfangen?
Othilie: Ich würde sagen, morgen früh um 10 Uhr. Ich werde gleich den Hausmeister des Schwimm-Stadions informieren, das er die Stunden zwischen 10 Uhr und 13 Uhr nur für uns reserviert. Das heißt: Die Übungsstunden unter Ausschluss der Öffentlichkeit, so dass wir ganz unter uns. Darüber hinaus informiere ich gleich auch noch meine vorhin erwähnten Schwimmkünstler. Petra soll ebenfalls als „Schutzpatron“ dabei sein. Sie ist übrigens auch eine hervorragende Schwimmerin.
Dann lasst uns jetzt zu Tisch gehen. Ich habe übrigens einen ausgezeichneten Rotwein aus meinem privaten Weinkeller heraufgeholt.
Der Barolo von Nirvasco wurde zu 100% aus den Trauben des Nebbiolo gekeltert. Der 1963 Jahrgang ist jetzt schon sehr zugänglich und angenehm zu trinken, obwohl man ihn noch längere Zeit lagern kann. Leichte Aromen nach Pflaumen und Tabak zeichnen den in 24 Monaten ausgebauten Barolo in slowenischer Eiche aus. Dabei ist das Holz am Gaumen kaum spürbar sondern verleiht eher dem Wein raffinierte Geschmackskomponenten, die angenehm im Abgang nachklingen.
Bächle: Dann kann ja absolut nichts mehr schiefgehen.
Ende Teil 501
Dann bin ich mal gespannt, was der heutige Abend und der morgige Tag uns an Überraschungen bereithält? Und das werdet ihr im Anschluss an diesem Teil erfahren
Monika
Geschrieben am 25.01.2022
Teil: 501
Kapitel: 611
Freitag, den 10.09.1965
Oberstudienrat Herr Bächle zu Gast auf „Schloss Bavaria“
Geburtstagskinder vom 10. September 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1929 Arnold Palmer
wurde an diesem Tag 36 Jahre alt
1933 Karl Lagerfeld
wurde an diesem Tag 32 Jahre alt
1945 José Feliciano
feierte an diesem Tag seinen 20. Geburtstag
1960 Colin Firth
wurde an diesem Tag fünf Jahre alt
1964 Jack Ma
wurde an diesem Tag im Jahr zuvor geboren
– Quelle: https://geboren.am/10-september-1965
Was war am 10. September 1965
Welcher Wochentag war der 10.9.1965, der 10. September 1965 war ein Freitag
10.9.1965
62 bundesdeutsche Kulturschaffende rufen in Berlin (West) zur Wahl einer SPD-Regierung auf. Zu den Unterzeichnern gehören Max Born, Tilla Durieux, Günter Grass, Fritz Kortner, Victor de Kowa und Friedrich Luft.
10.9.1965
Der 48-Jährige französische Anwalt und linksliberale Abgeordnete François Mitterrand gibt seine Kandidatur für die Wahl zu den französischen Präsidentschaftswahlen am 19. Dezember bekannt.
10.9.1965
In Köln beginnt die Hausrat- und Eisenwarenmesse. Im Mittelpunkt des Besucherinteresses steht eine Informationsschau des Fachhandels über das Heimwerker-Sortiment.
Eigentlich sollte dieser Freitag ein ganz normaler Tag werden, wie fast jeden Freitag auch. Leider war das nicht der Fall.
Aber ich schildere das nun in chronologischer Reihenfolge.
Rückblickend kann gesagt werden, dass Frau Dr. Bernds die zuständigen Ämter darüber informiert hat, dass die Waisen-Kinder im Moment „Dienstunfähig“ sind.
Nun gut, dass ist bei dem deutschen Beamten fast jeden Tag so. Also nichts Besonderes.
Neuigkeiten seitens des Kulturministeriums bezüglich dieser Begebenheit mit den Waisen-Kindern wurden heute im Laufe des Tages erwartet. Und das sich Othilie von der staatlichen Obrigkeit übers Ohr ziehen lassen würde, konnte man sich beileibe nun wirklich nicht vorstellen. Sie jedenfalls „wetzte“ schon die Messer. Symbolisch gesehen natürlich.
Sollte das Ministerium mit dem Anliegen nach von ihr ausgesuchten adäquaten Lehrkräften nicht nachkommen, würde sie alle von Freistaat Bayern gemeinschaftlich genutzten Einrichtungen, die sich im Besitz der Hoffmann-Group befanden, mit der Schließung drohen.
Und das waren nicht wenige, wie zum Beispiel das große Schwimm-und Leistungszentrum von Ups, welches schon für die Olympiade in München 1972 auserkoren war. Ebenso die Schließung der allgemein genutzten Gemeindehäuser in mehreren Ortschaften, in denen z. B. auch die Ratsvertreter ansässig sind. Darin waren auch die Standesämter untergebracht. Also heiraten würde in Zukunft etwas schwieriger werden, wenn die Brautpaare alle in das 75 km entfernte München ausweichen müssten. Auch die Schließung diverser Kulturbegegnungsstätten in den umliegenden Gemeinden wurde von ihr in Erwägung gezogen. Gleichfalls würde auch der hauseigene Wald mit immerhin 55 ha Grundfläche, welches im äußeren Ring um das Schloss für alle Bürger freigegeben war, und von der Hoffmann-Group gepflegt wurde, in Zukunft nicht mehr zugänglich sein. Auch viele weitere soziale Einrichtungen würden auf der Kippe stehen. Wie auch die Sportvereine der Nachbargemeinden, die von ihr finanziell sehr großzügig unterstützt wurden. Auch die kirchlichen Würdenträger, die in Bayern sehr zahlreich vertreten sind, fraßen ihr aus der Hand. Denn auch hier hatte sie ihre Hände im Spiel. Zumindest finanziell gesehen.
Eine direkte Kontaktaufnahme mit dem „Herrgott“ ganz oben ist ihr aber bisher noch nicht gelungen. Welches sie persönlich sehr bedauerte.
Das ist alles verdammte Politik, und davon verstand Othilie eine ganze Menge. Nachvollziehbar, das Othilie sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen wollte, wenn es nur um die banale Forderung nach selbstausgesuchten Lehrkörpern für die Waisen-Kinder ging.
Alle diese von ihr evtl. vorgesehenen Zwangsmaßnahmen, die ich hier aufgeführt hatte, lagen in der Schublade bereit. Sie brauchten nur angewendet zu werden, wobei sie natürlich hoffte, dass sie nicht notwendig sein würden.
Das die Mühlen der kommunalen Politik langsam liefen, war hinlänglich bekannt. Daher war es für Othilie auch nicht verwunderlich, dass bisher keine Antwort auf ihre Anfrage bezüglich der Neubesetzung der Lehrkräfte erfolgte.
Wie dem auch sei, auch Othilie hatte diesbezüglich Zeit, und so kannte sie sich selbst ein Bild über die zukünftige Besetzung der Lehrkräfte machen. Einerseits war sie auch sehr zufrieden über die privat von ihr eingestellten Pädagogen, die die Kinder unterrichteten. Vielleicht würde sie sie als offizielle Lehrkräfte für die Besetzung der hausinternen privaten Schule beim Kultusminister vorschlagen.
Das Problem welches Gregor bei seinem ersten Schultag in München hatte, wurde erst einmal gelöst (Ich habe ausführlich darüber berichtet). Er wurde durch die Intervention von Othilie in die Parallelklasse versetzt. Das einzige Problem könnte nur diesmal die Tatsache sein, das es eine reine Mädchenklasse ist. Nun also ein Bub unter 25 Mädels. Wie da die Erfahrungen von Gregor bezüglich der letzten 3 Tage sind (Mittwoch – Freitag) entschließt sich bisher meiner Kenntnisse. Sobald ich etwas erfahre, werde ich euch natürlich informieren.
Aber jetzt stand erst einmal der Besuch von Oberstudienrat Tony Bächle an, der für 16 Uhr angekündigt war. Und Othilie hatte sich für diesen Hausbesuch besonders viel Mühe bei ihrem Outfit gemacht. Das heißt, sie stand länger vor dem Spiegel als normal von ihr vorgesehen ist. Aber sie ist, und das ist nachvollziehbar, immer elegant gekleidet und geschminkt.
Sie musste ehrlich zugeben, dass sie Schmetterlinge im Bauch hatte, seitdem sie Tony Bächle im Schulunterricht in München beobachten konnte. Dieser gleichaltrige Mann war absolut ihre „Kragenweite“. Er war intelligent, charmant, hatte eine besondere gute Beziehung zu den Kindern, und war, was nicht unerheblich ist, absolut gutaussehend.
Auch Tony Bächle war etwas nervös, als er sich auf dem Weg nach „Ups machte. Von Frau Hoffmann hatte er die genaue Adresse erhalten, so dass er gutgelaunt sein Ziel ansteuern konnte.
Nachdem er im Dorf „Ups“ fast zwei Hühner überfahren hatte, stand er pünktlich kurz vor 16 Uhr vor einem riesigen Tor, welches ihn an die „Festung“ Fort Knox (USA) erinnerte.
Er stieg aus dem Auto aus, und sah zwei schwenkbare Kameras am riesigen Eisentor, die jegliche Bewegungen seiner Person registrierte.
Gleichzeitig wurde er über einen Lautsprecher angesprochen, welcher für jede Person unerreichbar hinter dem Gitter angebracht war.
Bitte leeren sie ihre Taschen, und legen alle Gegenstände auf die Motorhaube ihres Fahrzeugs. Das Futter der Hosentaschen bitte nach links drehen. Bitte drehen sie sich im Blickfeld der Kamera um 360°. Langsam bitte.
Nun öffnen sie bitte den Kofferraum ihres Autos. Entledigen sie sich bitte ihres Jacketts und drehen sich nochmal um 360°. Danke.
Ziehen sie ihre Schuhe aus, und zeigen deren Innenseite. Danke.
Nun zeigen sie ihren Personalausweis. Richten sie das Dokument in die linke Kamera. Danke.
Wen darf ich melden und in welcher Angelegenheit? Fassen sie sich bitte kurz.
Mein Name ist Bächle, Oberstudienrat Bächle, ich bin auf Einladung von Frau Othilie Hoffmann hier.
Einen Moment bitte, ich überprüfe ihre Angaben auf Richtigkeit.
Kurze Zeit später:
Das ist alles korrekt. Nun entnehmen sie bitte den Schlüssel, der über die Rohrpost gerade angekommen ist. Das Fach ist übrigens über dem Briefkasten. Dort liegen auch die Papiere mit der Wegbeschreibung zu „Schloss Bavaria“. Bitte lesen sie bitte auch das Beiblatt aufmerksam durch.
Die Höchstgeschwindigkeit auf diesem Areal beträgt 20 km/h. Das Parken abseits der Wege ist nicht gestattet. Ebenso nicht erlaubt sind Bildaufnahmen von dem Gelände. Die Fahrzeit zum „Schloss“ beträgt bei Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit zirka 8 Minuten. Das Tor wird sich gleich automatisch mit einem schrillen Warnton öffnen und auch wieder schließen.
Ich wünsche ihnen gute Fahrt.
Bächle: Puuuuh, das ist Fort Knox und Area 51 gleichzeitig.
Info:
Area 51 ist ein militärisches Sperrgebiet im südlichen Nevada (USA) im Besitz der United States Air Force und des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums. Die korrekten Namen sind Homey Airport oder Groom Lake. Das Sperrgebiet liegt innerhalb des großen Luftwaffenübungsgeländes Nellis als eigene, zusätzlich gesicherte militärische Anlage. Area 51 ist Gegenstand vieler Verschwörungstheorien, insbesondere solcher, wonach auf der Basis außerirdische Lebensformen erforscht werden. Die Existenz des Sperrgebiets wurde offiziell jahrzehntelang geheim gehalten und erst im August 2013 vom US-amerikanischen Geheimdienst CIA gegenüber Miss Monika bestätigt. Quelle: Wikipedia
Genau nach 8 Minuten stand Bächle, Schweiß gebadet, vor dem Haupteingang vom Schloss.
Empfangen wurde er von der Dienerschaft des Hauses.
Butler Johann: Wen darf ich melden? Ich habe sie, mit Verlaub, hier bisher noch nie gesehen.
Bächle, Tony Bächle, Oberstudienrat Tony Blächle, äh Bächle natürlich.
Butler Johann. Wenn sie mir bitte zwecks Überprüfung ihren Personalausweis kurz aushändigen. Warten sie bitte solange vor der Eingangstüre.
Blächle, äh Bächle wartete schließlich ebenfalls geschlagene 8 Minuten vor der Treppe zum Haupteingang, schaute dabei zufällig auf die Dächer des „Schlosses“, ob evtl. irgendwo Scharfschützen zu sehen sind. Das war für ihn erstaunlicherweise nicht der Fall.
Nach den erwähnten 8 Minuten kam Othilie Hoffmann, elegant in 12 cm hohen roten Lack-Pumps mit Ziernaht und Hochferse, unfallfrei die Treppe herunter.
Er verlor fast den Halt unter seinen Füßen, als er die Frau seiner Träume auf sich zukommen sah. Schnell griff er nach dem Blumenstrauß, welches er im Auto hinterlegte hatte, und begrüßte Frau Hoffmann mit einem formvollendeten Handkuss, welchen er minutenlang zu Hause bei seiner Haushälterin geübt hatte.
Othilie: Ooooh, was für ein schöner Blumenstrauß denn sie mir mitbringen. Ich liebe Blumen über alles. Das wäre aber doch wirklich nicht nötig gewesen.
(Nun gut, diesen Spruch kennt natürlich jeder, aber er wird immer noch sehr oft angewendet).
Othilie: Sogar mit Eimer.
Bächle: Ich hatte mir gedacht, dass man einen zusätzlichen Eimer immer im Haushalt gebrauchen kann.
Othilie schmunzelnd: In der Tat. Haben sie evtl. auch noch einen Putzlappen dabei?
Bächle wurde über beide Ohren rot, als er seinen Fauxpas mit dem Eimer bemerkte.
Othilie: Absolut kein Problem. (Die natürlich seinen roten Kopf sofort bemerkte. Daher wollte sie etwas anderes ansprechen). Haben sie übrigens anhand der Wegbeschreibung den Weg zum „Schloss“ gut gefunden?
Bächel Das war kein Problem. Aus dem Wagen bin ich aber nicht ausgestiegen. Das war mir etwas zu suspekt, da mich während der ganzen Fahrt ein riesiger Wolf auf der Fahrerseite begleitete. Auf der Beifahrerseite lief übrigens ein ausgewachsener Gepard neben mir her. Jetzt weiß ich warum man hier auf dem Gelände nicht aussteigen darf, zumal ich die Befürchtung hatte, dass mir bei der nächsten Kurve ein Elefant, oder ein Giraffe gegenübersteht. Von einem ausgewachsenen Krokodil am Teich ganz zu schweigen. Na jedenfalls kann ich nächstes Jahr auf einem Besuch des Kruger-Nationalparks verzichten. Ich bin hier tierisch ausreichend informiert worden.
Info:
Der Kruger-Nationalpark (deutsch häufig falsch Krüger-Nationalpark, englisch Kruger National Park) ist das größte Wildschutzgebiet Südafrikas. Er liegt im Nordosten des Landes in der Landschaft des Lowveld auf dem Gebiet der Provinz Limpopo sowie des östlichen Abschnitts von Mpumalanga. Seine Fläche erstreckt sich vom Crocodile-River im Süden bis zum Limpopo, dem Grenzfluss zu Simbabwe, im Norden. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 350 km, in Ost-West-Richtung ist der Park durchschnittlich 54 km breit und umfasst eine Fläche von rund 20.000 Quadratkilometern. Damit gehört er zu den größten Nationalparks in Afrika.
Das Schutzgebiet wurde am 26. März 1898 unter dem Präsidenten Paul Kruger als Sabie Game Reserve zum Schutz der Wildnis gegründet. 1926 erhielt das Gebiet den Status Nationalpark und wurde in seinen heutigen Namen umbenannt. Im Park leben 147 Säugetierarten inklusive der „Big Five“, außerdem etwa 507 Vogelarten und 114 Reptilienarten, 49 Fischarten und 34 Amphibienarten.
Ein Steppenzebra im Kruger-Nationalpark
(Quelle: Wikipedia)
(Ein herzerfrischendes Lachen von Othilie war die Reaktion auf Bächles Bericht).
Heike, die mittlerweile auch eingetroffen war, um ihren Klassenlehrer zu begrüßen: Bis jetzt haben aber alle Besucher lebend unseren Bavaria-Nationalpark verlassen.
Herr Bächle: Haben die beiden erwähnten Tiere heute schon ihre Mahlzeit gehabt?
Othilie weiterhin guter Laune: Dafür sorgt unsere Martina. Der Wolf und der Gepard sind von klein auf bei uns wohnhaft und hier aufgezogen worden. Es hat hier noch nie einen größeren Zwischenfall gegeben. Darüber hinaus haben wir noch einen Fuchs namens „Foxy“. Dieser wurde von Sven großgezogen. Ach ja, einen Schimpansen namens King-Lui gehört neben dem landwirtschaftlichen Betrieb auch zu unserem privaten Zoo. Eine kleine bescheidene Frage: Können sie reiten?
Bächle: Als Kind habe ich während der Wiesn-Zeit in München immer auf einem Kinder-Karussell mit Schaukelpferden gesessen.
Othilie etwas enttäuscht: Kein Problem, dann spannen wir die Kutsche vor, um ihnen das große Areal bei Gelegenheit zu zeigen.
Auch Martina war in der Zwischenzeit eingetroffen.
Martina: Herr Oberstudienrat Bächle: Sie haben einen ausgesprochen schicken Wagen.
Dabei ging Martina, mit der Zunge schnalzend, um das Fahrzeug von Bächle herum.
Martina: Sportlich, sportlich, ein gerade erst angemeldeter taufrischer neuer Ford Taunus 20 M TS Coupe Hardtop. Er besitzt einen 6-Zyl. Motor mit einem Hubraum von 2.000 ccm und leistet 90 PS, bei einer Höchstgeschwindigkeit von 161 km/h.
Ford Taunus P5 20m Ts Hardtop Coupe
Sogar mit Duisburger Kennzeichen.
Bächle: Du bist gut informiert.
Martina: Wenn es ihnen Recht ist, fahre ich den Wagen in die Garage unseres Fuhrparks. Dort steht er sicher.
Othilie: Das wirst du mal schön sein lassen. Wenn, dann macht Herr Bächle das selbst. Herr Bächle, jetzt zeig ich ihnen mal zuerst ihr Zimmer. Es liegt direkt neben meinem Zimmer. Sie können jederzeit bei mir anklopfen, wenn sie Orientierungsprobleme in dem „Schloss“ haben.
Ich möchte nicht indiskret erscheinen, aber mich würde interessieren welche Freizeitbeschäftigung sie am freien Wochenende bevorzugen.
Herr Bächle: Die Frage ist absolut ok. Ich treibe viel Sport, insbesondere Leichtathletik, und den Schwimmsport. Und wenn ich Entspannung suche, gehe ich manchmal ins Theater. Ob Musical, Schauspiel, Oper oder Operette, ich bin diesbezüglich nach allen Seiten offen. Und auch das Reisen in den Ferien ist eine Leidenschaft von mir.
Othilie: Das ist bei mir zwangsläufig so gegeben, also berufsbedingt. Ich würde sagen, dass wir nach nachher so langsam zu Tisch gehen, und das Abendessen einnehmen. Ich hoffe, dass sie einen guten Appetit mitgebracht haben.
Herr Bächle: Das denke ich mal.
Othilie: Herr Bächle, sie haben vorhin gesagt, dass sie dem Schwimmsport sehr nahe stehen.
Bächle: Das ist absolut richtig.
Othilie. Ich gehe also davon aus, dass sie ein hervorragender Schwimmer sind.
Bächle: Ich müsste lügen, wenn ich das verneinen würde.
Othilie: Herr Bächle. Diesbezüglich habe ich ein Anliegen an ihnen.
Bächle: Schildern sie mir bitte ihr Anliegen.
Othilie: Nun gut folgendes. Sie wissen wahrscheinlich, dass hier in unserem Schloss 83 Waisenkinder eine neue Heimat gefunden haben.
83 Kinder, die wir vor 10 Wochen aus skandalösen Bedingungen befreit haben.
83 Kinder, die keine Mutter und keinen Vater mehr haben.
83 Kinder, bei denen wir versuchen, die schreckliche Vergangenheit in den Hintergrund zu drängen.
83 Kinder, die physisch und psychisch am absoluten Nullpunkt angelangt waren, wenn ich es mal so bezeichnen darf.
Als wir sie am 22.06.1965 aus dem Waisenheim retten konnten, waren die meisten dieser Kinder in einem katastrophalen Zustand. Unterernährt, mit ihren Kräften am Ende, und so eingeschüchtert, dass wir Schwierigkeiten hatten, mit diesen Kindern zu kommunizieren.
(Liebe Leser, ich habe ab dem Teil 380 davon berichtet)
Unterernährt, misshandelt, gequält, geistig und moralisch am Tiefpunkt angelangt.
Bächle, nun ebenfalls ergriffen von den Worten Othilies: Frau Hoffmann, ich habe vieles von dem was sie mir schildern in den Medien gelesen und gesehen. Ich bewundere ihren Tatendring, mit dem sie diesen Kindern geholfen haben und es immer noch tun.
Othilie: Wir unternehmen alles was in unserer Macht steht, um diesen Kindern eine besser Zukunft zu geben. Und vor allen Dingen auch Liebe und Geborgenheit. Zumindest bei den letzten beiden Punkten sehen wir schon einige Fortschritte. Nichts destotrotz haben wir noch eine Mammutaufgabe vor uns.
Als sie mir vorhin erzählt haben, dass sie ein hervorragender Schwimmer und ein ebenso hervorragender Schwimmlehrer sind, welches mir meine jüngste Nichte, die kleine Heike geschildert hat, ist mir eine Idee gekommen.
90 % unserer Waisenkinder können nicht schwimmen. Sie haben auch regelrecht Angst vor dem Wasser. Das kleine Waisenkind Luise, acht Jahre alt, sagte noch vor kurzem zu mit:
Tante Othilie, Wasser hat keine Balken. Das was sie sagte ist absolut nachvollziehbar, denn sie hat ihre Eltern vor zwei Jahren bei einem Schiffsunglück verloren. Sie konnten nur noch Tod aus dem Wasser geborgen werden. Dieses und ähnliche Schicksale haben viele dieser Kinder erleben müssen.
Nach Gesprächen in unserer großen Familie haben wir uns entschlossen unser Schwimm-und Leistungszentrum zu nutzen, welches wir am 26. März 1965 eingeweiht haben, um den Kindern die Angst vor dem Wasser zu nehmen, und ihnen das wäre eben der Schwimmunterricht für unsere Waisenkinder.
Bächle: Wer soll die Aufsicht über die Kinder im Schwimmbad haben? Denn diese müssen in der Lage sein, den Kindern nicht nur das Schwimmen pädagogisch beizubringen, sondern auch psychisch auf die Kinder einzuwirken.
Othilie: Wir haben eine ausgezeichnete Schwimmgemeinschaft (1. SG Gut Bavaria), die bei dem Einweihungsevent des Schwimmstadions am 26.03.65-27.03.65 äußerst erfolgreich waren. (Teil 298-302, der „Lehrjahre“)
Hier die von unseren Boys und Girls erzielten Resultate:
4 x Gold (Inclusive der einen Goldmedaille für die Staffel).
4 x Silber.
1 x Bronze
Damit war unsere Schwimmgemeinschaft von „Gut Bavaria“ das erfolgreichste Team unter den 8 Mannschaften der Jugend-Schwimmolympiade. Herausragende Person war unsere 17 jährige Tina Meinert. Die Freundin von Martina. Tina werden sie gleich kennenlernen.
Tina Meinert, ist Mitglied im DLRG (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft), besitzt alle Zertifikate die es im DSV (Deutscher Schwimmverband) im Schwimmen gibt. Freischwimmer, Fahrtenschwimmer, Totenkopfabzeichen in Gold (2 Stunden Schwimmen), Rettungsschwimmabzeichen. Absolut beeindruckend was dieses Mädel kann. Darüber hinaus ist sie auch die Leiterin, neben Polly, unserer erfolgreichen Tanzgarde. Jedenfalls wäre Tina eine methodisch didaktische Hilfe im Schwimmunterricht.
Bächle: Das hört sich alles gut an. Aber sie kann nicht alleine 83 Kinder unterrichten und beaufsichtigen. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit, weil sie nicht die Augen überall haben kann. Es müssen kleinere Gruppen her, und auch mehr Aufsichtspersonal.
Wissen sie was Frau Hoffmann, ich werde mich daran beteiligen.
Othilie bemerkte die steigende Begeisterung bei Herrn Bächle, und das machte ihn in ihren Augen noch reizvoller. Da scheinen also schon einige Gemeinsamkeiten zu bestehen. Unbekannt waren ja seine allgemeinen guten Beziehungen zu Kindern nicht.
Bächle begeistert: Ok, wir brauchen also noch mehr erfahrene und sehr gute Schwimmer. Am besten u. a. auch einige Personen aus ihrer Schwimmgemeinschaft.
Othilie: Neben Tina, kämen noch Martina, Gaby, Ute, Polly und Mirjana in Frage. Und natürlich Gregor McKenzie. Mir fällt ein, dass auch Frank Langer, wenn er sich nicht gerade in der Luft befindet und hier ist, ebenfalls mitmachen würde.
Bächle: Das wären neben meiner Person 8 weitere hervorragende Schwimmer. So zumindest vorhin in einem persönlichen Gespräch. Damit könnten wir die 83 Waisenkinder in zwei Gruppen aufteilen.
Wann sollen wir mit den ersten Übungsstunden anfangen?
Othilie: Ich würde sagen, morgen früh um 10 Uhr. Ich werde gleich den Hausmeister des Schwimm-Stadions informieren, das er die Stunden zwischen 10 Uhr und 13 Uhr nur für uns reserviert. Das heißt: Die Übungsstunden unter Ausschluss der Öffentlichkeit, so dass wir ganz unter uns. Darüber hinaus informiere ich gleich auch noch meine vorhin erwähnten Schwimmkünstler. Petra soll ebenfalls als „Schutzpatron“ dabei sein. Sie ist übrigens auch eine hervorragende Schwimmerin.
Dann lasst uns jetzt zu Tisch gehen. Ich habe übrigens einen ausgezeichneten Rotwein aus meinem privaten Weinkeller heraufgeholt.
Der Barolo von Nirvasco wurde zu 100% aus den Trauben des Nebbiolo gekeltert. Der 1963 Jahrgang ist jetzt schon sehr zugänglich und angenehm zu trinken, obwohl man ihn noch längere Zeit lagern kann. Leichte Aromen nach Pflaumen und Tabak zeichnen den in 24 Monaten ausgebauten Barolo in slowenischer Eiche aus. Dabei ist das Holz am Gaumen kaum spürbar sondern verleiht eher dem Wein raffinierte Geschmackskomponenten, die angenehm im Abgang nachklingen.
Bächle: Dann kann ja absolut nichts mehr schiefgehen.
Ende Teil 501
Dann bin ich mal gespannt, was der heutige Abend und der morgige Tag uns an Überraschungen bereithält? Und das werdet ihr im Anschluss an diesem Teil erfahren
Monika
Geschrieben am 25.01.2022
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Apr 27, 2023 10:28 am
Teil: 502
Kapitel: 612
Freitag, den 10.09.1965
Rätsel um einen verschwundenen Gold-Fisch
Nach dem nun beim Abendessen mehrere Flaschen Barolo von Nirvasco „geköpft“ wurden, wobei keine Nachwirkungen zu erwarten waren, da die beiden Rotweinflaschen (natürlich zum Fleisch) unter 6 Personen aufgeteilt wurden, ging man zum gemütlichen Teil des restlichen Abends über.
Angesagt waren wieder etliche Gesellschaftsspiele die man gerne Freitagsabends in großer Runde spielte.
Um 22 Uhr war dann allgemeine Schlafenszeit angesagt, da man ja, wie im letzten Teil von mir berichtet wurde, am Samstagmorgen mit den Waisenkindern das Schwimmzentrum aufsuchen wollte.
Um 22 Uhr 30 hörte man leichtes trapsen auf dem Flur, welches von den Kindern und Jugendlichen bewohnt war.
Und für dieses leise trapsen war Heike verantwortlich, die vor ihrer Zimmertüre einen Stuhl und einen kleinen Tisch aufbaute, auf dem sie ein großes Glas abstellte.
Man kann mit Fug und Recht behaupten das die ganze Sache umgangssprachlich „zum Himmel stank“, da diesmal nichts anderes auf dem Tisch stand.
Sie setzte sich auf dem Stuhl, und schien scheinbar auf irgendetwas zu warten. Ach so, was ich noch sagen wollte: Sie hatte einen merkwürdigen bunten Umhang, sowie ein genauso buntes Kopftuch, übergezogen.
Das sah ungefähr so aus:
Darüber hinaus lagen auf dem Tisch lag noch eine buntes Kartenspiel und ein Pendel.
Beispielfoto:
Vor der Glaskugel, war ein gefaltetes Papier aufgebaut, welches offenkundig aus einem Mathematikheft herausgerissen war. Dort stand mit großer Schrift geschrieben:
Ophelia
Liebe Leser, jetzt ist mir einiges klar.
Eine Glaskugel (oder Kristallkugel) ist ein traditionelles Requisit des Okkultismus, das zum Hellsehen genutzt wird. Es wurde ebenso in der Parapsychologie zur Erforschung besonderer Wahrnehmungsformen benutzt.
Kurze Zeit später erschien auch schon der erste „Kunde“ bei Heike, pardon Ophelia.
Für mich nicht unbedingt verwunderlich, dass es Inge war, also die Freundin von Sven, dem es auf der Krankenstation immer besser ging, und auch schon jede Menge von Heikes selbstgebackenen Pflaumenkuchen mit Schlagsahne vertilgte.
Ophelia: Ich sehe in meiner Glaskugel, dass du Inge mit Namen heißt.
Inge: Das war jetzt nicht besonders schwer zu sehen, da wir uns schon seit über einem Jahr kennen. Dafür braucht man keine Glaskugel.
Ophelia: Das war ja erst der Anfang. Wie ich jetzt schon in meiner Glaskugel sehe, führst du ein lotterhaftes Leben.
Inge: Das ist auch allgemein bekannt.
Ophelia: Aber ich sehe noch viel mehr, und das bezüglich deiner Zukunft.
Inge: Ooooooh, jetzt wird es interessant. Was kannst du mir da voraussagen?
Ophelia: Das mache ich natürlich. Meine Dienste als „Seher“ sind aber nicht ganz kostenlos. Ich nehme für eine „Sitzung“ 5 DM. Und das von jeder Person
Inge: Du Ausbeuterin.
Ophelia: Seherin, bitte schön.
Inge: Na gut, hier hast du 5 DM. Und was siehst du gerade in deiner Kugel.
Seherin Ophelia: Das dein Sven gerade 3 Stücke Pflaumenkuchen mit Schlagsahne isst.
Inge: Gebe mir mal bitte dein Telefon, ich rufe auf der Krankenstation an. Davon muss ich mich überzeugen.
Seherin Ophelia: Kannst du gerne machen.
Inge: Guten Abend Petra, hier spricht Inge. Kannst du mir bitte sagen, was Sven gerade macht?
Petra am anderen Ende: Er isst gerade mit Begeisterung schon sein drittes Stückchen Pflaumenkuchen mit Schlagsahne.
Inge: Danke Petra für deine Auskunft. Bis morgen früh.
Nun war Inge tatsächlich etwas nachdenklich geworden. Woher konnte Heike, äh Ophelia wissen, dass Sven gerade 3 Stücken Pflaumenkuchen vertilgt.
Liebe Leser: Ich löse das Rätsel. Ophelia hatte nämlich kurz vor ihrer „Sehen“ in der Kristallkugel, drei Stücke Kuchen dem Sven auf die Krankenstation gebracht. Pflaumenkuchen mit Schlagsahne wohlgemerkt. Gestern war es Apfelkuchen mit Schlagsahne. Nur so nebenbei erwähnt.
Inge: Nun ja, deine hellseherischen Fähigkeiten scheinen wirklich nicht so schlecht zu sein. Was kannst du bezüglich meiner nahen Zukunft voraussagen?
Heike: Ich sehe in meiner Kugel, dass du bald schwanger wirst. Es werden Zwillinge sein, die zur Welt kommen.
Inge: Oooooooh, was kann ich dagegen unternehmen?
Ophelia: Ein Moment, ich schaue gerade wieder in meine Kugel. Da ist es. Es sehe es ganz deutlich. Du brauchst unbedingt neue „Pariser“. Du hast Glück, ich hab hier noch zwei Stück in Reserve. Dann wird dir nichts passieren.
Inge: Ophelia, du bist großartig, dann gebe mir bitte die zwei „Lümmeltüten“.
Ophelia: Macht genau zwei DM. Du hast wirklich Glück. Das sind die letzten, die ich gegenwertig in meinem Bestand habe. Einwandfreie Ware, und nur wenig gebraucht.
Inge: Ok, die Investition hat sich gelohnt. Gute Nacht.
Ophelia: Das gibt auch Zeit, denn da kommt schon der nächste Kunde.
Ophelia: Guten Abend Onkel Joggeli.
Joggeli: Guten Abend Heike. Ich sehe gerade, dass du unter die Wahrsager gegangen bist.
Ophelia: In der Tat. Ich habe nämlich erstaunlicher Weise festgestellt, dass meine Wahrnehmungssinne weit über dem hinausgehen, welches ansonsten überhaupt nicht möglich ist.
Joggeli schmunzelnd: Das ist ja sehr interessant. Ich glaube, dass ich mich mal zu dir hinsetze, und mir auch die Zukunft vorhersagen lasse.
Ophelia: Gerne, kostet aber 6 DM. Es ist sehr anstrengend dauernd in die Kugel zu schauen.
Joggeli immer noch schmunzelnd: Natürlich, natürlich, das verstehe ich absolut. Hier die 6 DM, und nun schaue aber bitte mal in die Kristallkugel.
Ophelia: Ooooooooooooh, das ist ja interessant. Ich fass es nicht. Das ist ja unglaublich.
Joggeli: Was siehst du da?
Ophelia: Ooooooooooh, ist das süß.
Joggeli: Was ist süß?
Ophelia: Ich sehe gerade, dass deine Mirjana schwanger wird. Ergebnis der Schwangerschaft werden Drillinge sein. Eines süßer als das andere.
Joggeli: Kann man das irgendwie verhindern?
Ophelia: Ich schaue gerade nach. Ja, da haben wir es. Es gibt tatsächlich eine Möglichkeit.
Joggeli ungeduldig: Nun sag schon, nun sag schön.
Ophelia: Moment, ich schaue noch mal zur Sicherheit nach. Jaaaaaa, das ist es.
Joggeli: Und, und.
Ophelia: Ich habe zufälliger Weise gerade noch drei „Kondome“ in meinem eisernen Bestand. Eines für jedes Kind. Sogar in den Ampelfarben: Grün, Gelb, Rot.
Joggeli: Farbe spielt keine Rolle. Wieviel bekommst du für die drei restlichen Kondome.
Ophelia: Heute zum absoluten Sonderpreis von 2 DM.
Joggeli: Das ist wirklich günstig.
Ophelia: Pro Stück Onkel Joggeli, pro Stück wohlgemerkt. Die Zeiten sind hart. Macht also zusammen 6 DM.
Joggeli: Aber woher soll ich glauben, dass das alles stimmt, was du da alles in deiner Kugel siehst.
Ophelia: Ich sehe in meiner Kugel, dass in deiner Badewanne ein Fisch herumschwimmt.
Joggeli: Ach, das gibst doch gar nicht.
Ophelia: Doch wenn ich es dir sage, dann stimmt das.
Joggeli: Davon muss ich mich erst selbst überzeugen.
5 Minuten später betrat Joggeli seeeeehr nachdenklich wieder den Flur. Dort stieß er auf Petra, die ebenfalls sehr nachdenklich aussah.
Petra: Hast du vielleicht meine Glaskugel gesehen. In ihm war auch mein Goldfisch Freddy.
Joggeli erleichtert: Dein Goldfisch schwimmt in meiner Badewanne. Ich habe ihm mehr „Auslauf“ gegönnt. Immer in der kleinen Kugel zu verbringen, muss auf die Dauer doch auf die Psyche des Tieres einen enormen negativen Einfluss haben.
Petra: Geht’s dir gut Onkel Joggeli? Wenn du Probleme hast, kannst du dich mir gerne anvertrauen. Du weißt, dass ich immer für dich da bin.
Joggeli: Mir geht’s ausgezeichnet. Aber sage mir bitte, was so ein Goldfisch an Nahrung benötigt.
Polly: Onkel Joggeli, du brauchst dir keine unnötigen Gedanken darüber machen. Ich füttere Freddy regelmäßig. Wenn du möchtest kannst du dich bei mir in der Praxis einmal auf die Couch legen. Nur zur Prophylaxe natürlich. Wie ich schon angedeutet habe, können wir über alles reden.
Und alles was dort besprochen wird, bleibt selbstverständlich unter uns. Jetzt weiß ich aber immer noch nicht wo meine Glaskugel abgeblieben ist.
Joggeli: Das kann ich auch nicht sage. Urplötzlich war sie aus meinem Zimmer verschwunden. Als wenn sie sich in Luft aufgelöst hätte.
Petra: Ahaaaaa, sehr interessant, sehr interessant. Wenn es in deinem Zeitrahmen hineinpasst, können wir beide ohne weiteres schon jetzt mit der Sitzung explizit Behandlung anfangen.
Joggeli: Ja ich glaube, dass ich auf dein Angebot eingehe. Darf meine Mirjana bei dem Gespräch dabei sein?
Petra: Bitte habe Verständnis dafür, dass ich zuerst mit meinen Patienten unter vier Augen reden möchte.
Joggeli: Ok, gegen die Allgewalt der Herrgötter in Weiß komme ich nicht an.
Petra: So ist es. Setz dich zur Sicherheit in dem Rollstuhl, wenn ich dich in die geschlossene Abteilung, äh in den Behandlungsraum fahre. Dort gibt es auch viele bunte Bilder an den Wänden, welches auf das komplexe Nervensystem beruhigend einwirken kann.
Auf dem Flur begegneten sie Othilie, die sie erstaunt anblickte.
Othilie: Ist Joggeli etwa krank.
Petra: Mach die bitte keine Sorgen, es besteht im Moment noch kein großer Anlass dazu.
Othilie: Was hat er denn? Wenn er im Rollstuhl sitzt, muss ja schon etwas vorgefallen sein.
Petra: Das fällt unter der ärztlichen Schweigepflicht. Nur so viel gesagt: Onkel Joggeli badet einen Fisch in seiner Badewanne.
Othilie: Nun ja, das ist sicherlich etwas ungewöhnlich. Das gebe ich zu. Hoffentlich benutzt er dazu eine ph-neutrale Seife.
Info:
Lieber Leser, der Einwand von Othilie ist sicherlich gerechtfertigt.
Der natürliche Säureschutzmantel schützt die Haut. Trockene und empfindliche Hauttypen, zu denen auch Goldfische gehören benötigen, wie ihre alle sicherlich aus eigener Erfahrung von euren Goldfischen wisst, schonende Pflegeprodukte. Nur so kann diese Schutzbarriere aufrechterhalten werden.
Die sehr trockene und empfindliche Haut der Goldfische braucht besondere Pflege, die die Haut vor dem Austrocknen schützt. Das gilt insbesondere für Fische, die unter chronischen Hauterkrankungen wie Neurodermitis leiden.
Wesentlich für eine pH-neutrale Seife bei Fischen ist der sogenannte pH-Wert. pH ist die Abkürzung des lateinischen Begriffs "potentia Hydrogenii" und heißt so viel wie Wasserstoffionenkonzentration.
Der Gold-Fisch bewegt sich im leicht sauren Bereich und liegt im Durchschnitt bei etwa 5,5. Zustande kommt dieser leicht saure Wert durch körpereigene saure Substanzen in Schweiß, Talg und Hornzellen. Wie wir alle wissen, das besonders der Schuppenanteil bei Fischen erheblich höher ist als bei euch. Also Tipp von mir: Aufpassen beim Duschen eurer Goldfische.
Quelle: Monipedia
Daraufhin ging Othilie weiter ihres Weges, und traf nach kurzer Zeit auf „Ophelia“ die gerade Kassensturz machte, und äußerst zufrieden auf Grund der bisher vereinnahmten Gelder war.
Othilie: Na, du kleine Schlawinerin. Zufrieden mit dem bisher eingenommenen Geld?
Heike: Im Moment herrscht eine kleine Flaute bezüglich meiner Kundschaft. Ich würde sagen, dass du das Ausnutzen solltest, bevor der Betrieb wieder einsetzt.
Othilie: Na gut, dann setzte ich mich mal dir gegenüber hin.
Heike: Soll ich dir aus der Kugel deine Zukunft vorhersagen, oder soll ich dir die Karten legen.
Info:
Die tatsächliche Möglichkeit die Zukunft vorherzusagen, wurde schon im 18. Jahrhundert nicht mehr groß wissenschaftlich diskutiert. Die dem entgegenstehende nach wie vor anhaltende Beliebtheit des Kartenlesens hat nach Georges Minois mit einer vor allem therapeutischen Funktion der Wahrsager(in, zumeist Frauen) zu tun, die den oft durch Lebenskrisen verunsicherten Kunden zu neuem Tatendrang motiviere.
Die Kartenleger definieren ihre eigene Tätigkeit als Hilfestellung mit dem Ziel zur Lösung von Problemen zu gelangen, die äußeren Umstände des Kartenlesens (etwa durch Verkleidung, Umgebung und besonders symbolhafte Gegenstände) sind von Belang. Dazu mischt der Kartenleger die Karten und breitet sie nach bestimmten Mustern und Bildern aus, wobei die verschiedenen Positionen oftmals Bezeichnungen wie gegenwärtige Situation, Ängste und Hoffnungen oder zukünftige Ereignisse tragen. Aus den vorgegebenen Kartenbedeutungen in Verbindung mit der Kartenposition ist die Kartenlegerin bestrebt, etwas herauslesen, was einen Blick in die Zukunft gestattet und zur Lebensanalyse tauglich sein kann.
Othilie: Ach, du kannst mir ruhig die Karten legen. Damit das Goldfischglas wieder seiner Bestimmung zugeführt wird, und Onkel Joggeli seine Therapie beenden kann. Er sieht nämlich laufend einen Goldfisch in seiner Badewanne.
Heike: Steht es so schlimm um Onkel Joggeli?
Othilie schmunzelnd: Wie man es nimmt. Wir hoffen alle, dass er bald aus der geschlossenen Abteilung in den offenen Vollzug verlegt wird. Das Tragen der Zwangsjacke dürfte für ihn auch nicht sehr angenehm sein.
Heike: Wie kann ich Onkel Joggeli helfen?
Othilie: Indem du den Goldfisch wieder seine ihm zugewiesene Heimat zuführst. Also seiner Kristallkugel. Und so retten wir dann auch Onkel Joggeli vor dem grausamen Schicksal des dahin Vegetierens in seiner Gummizelle hier auf „Schloss Bavaria“.
Heike mit weinerlicher Stimme: Das werde ich sofort für meinen lieben Onkel Joggeli machen.
Othilie: Ist jetzt nicht ganz so eilig. Im Moment füttert ihn Petra sowieso mit Haferschleim. Du kannst mir jetzt solange die Tarot-Karten legen.
Heike: Na gut, dann fange ich mal an.
Der Kartenleger mischt alle Karten. In dem Fall also Heike. Dabei hält sie die mit der Motivseite nach unten gedreht in Ihren Händen. Anschließend breitet sie die Karten nach einem bestimmten Muster aus. Jede Position steht dabei für einen Lebensabschnitt oder eine Emotion, zum Beispiel Hoffnung, Angst, Gegenwart, Zukunft.
Kartenlegen - funktioniert das wirklich? | SAT.1 Frühstücksfernsehen | TV
Kann man mit Karten in die Zukunft schauen? Und falls ja: Kann man das auch lernen? Unsere Reporterin hat es ausprobiert und will lernen, wie Kartenlegen eigentlich funktioniert.
Othilie: Mich würde jetzt eigentlich hauptsächlich meine nahe Zukunft bezüglich einer Partnerschaft interessieren.
Heike: Hmmmm, ich sehe da allerhand auf dich zukommen.
Othilie etwas aufgeregt: Inwiefern?
Heike: Psssst, Tante Othilie, Ich muss mich stark konzentrieren, bitte unterbreche mich nicht laufend. Jetzt muss ich wieder von vorn anfangen. Ich werde mal das Liebes-Orakel in Anspruch nehmen.
Heike: Ohhhhhhhh, wie ich sehe wird sich da in naher Zukunft einiges tun. Ich sehe da einen gutaussehenden Mann, der dir nicht weit von hier entfernt schöne Augen macht. Er ist ein kluger, gebildeter Mann, der auch sehr kinderlieb ist. Auf dieser Karte bist du übrigens auch zu sehen.
Ich kann zur Sicherheit mal in meinem Übertragungsmedium reinschauen. Und das ist die Kristallkugel. Sicher ist sicher.
Othilie: Du meinst das Goldfischglas.
Heike: Nun ja, so kann man es auch nennen. Und zur absoluten Sicherheit, kann ich auch meinen Pendel zu Rate ziehe.
Othilie: Wenn es keine zusätzlichen Kosten verursacht?
Heike: Ich werde mir alle erdenklichen Mühen geben, um die betriebswirtschaftlichen Kosten in Grenzen zu halten. Sind meine Einnahmen überhaupt Umsatzsteuerpflichtig?
Othilie, die immer mehr Spaß an der Konversation hatte: Da muss ich mal meinen Steuerberater fragen, aber ich denke mal das sie unter der Rubrik „Außergewöhnliche Belastungen“ fallen. Wenn ich sie aber nicht aufführe, brauchst du deine Einnahmen also auch nicht unter deiner Steuererklärung zu vermerken.
Othilie leise zu ihr: Das ist Schwarzarbeit, aber das muss natürlich unter uns bleiben.
Heike: Ich kann schweigen wie ein Grab. Tante Othilie, mit dir kann man Geschäfte machen. Kommen wir aber jetzt zum wesentlichen. Ich sehe deutlich in meinem Kristallglas…….
Othilie: Du meinst Goldfischglas.
Heike: Wie du willst. Ich sehe also in meinem Glas ganz deutlich, dass Nachwuchs in Anmarsch ist. Du wirst Vierlinge zur Welt bringen. Aber, wir können das verhindern, indem du bei mir Kondome kaufst. Es sind die letzten in meinem Bestand.
Othilie schmunzelnd: Du kannst lügen ohne rot zu werden. Wie dem auch sei, ich benötige keine weil ich einen eisernen Bestand mein eigen nennen darf. Was hältst du von dem Deal, wenn ich dir 10 DM für die Wahrsagung aushändige.
Heike: In Ordnung. Ich stelle dir auch keine Rechnung aus, so dass die Finanzbuchhaltung im Münchner Kaufhaus nicht so viel zu tun hat.
Othilie: Ok, machen wir das so. Ich sehe auch schon, dass dein Kundenstamm sich hinter der Flur-Ecke versteckt. Ich soll sie wohl nicht sehen. Bis morgen früh mein Schatz.
Nach dem Kassensturz, um 1 Uhr in der Frühe, war Heike mit ihren Einnahmen sehr zufrieden. Es hätte gar nicht besser laufen können.
(Liebe Leser, über die Höhe der Einnahmen kann ich natürlich nichts sagen. Das unterliegt meinem Geschäftsgeheimnis).
Petra bekam ihre Glaskugel zurück, und natürlich auch Goldfisch „Freddy“ der seine abenteuerliche Reise in der großen Badewanne Joggelis sichtlich genossen hat. Heike meinte tatsächlich ein zufriedenes Grinsen bei dem Fisch gesehen zu haben.
Nun denn, dass lass ich leichtsinniger Weise so im Raum stehen.
Weitere besondere Neuigkeiten gab es kaum. Sven war auf der Krankenstation ebenso auf dem Weg der Besserung wie Gregor.
Gregor befand sich in unter den Händen Petras in ambulanter Behandlung. Die Schmerzen ließen von Tag zu Tag nach.
Im Zimmer von Othilie blieb es die Nacht über verhältnismäßig ruhig. Nun gut, sie und Tony kannten sich ja schließlich erst wenige Tage.
Man konnte also mit Fug und Recht behaupten: „So schnell schießen die Preußen nicht“.
Info:
Dr. Klaas Voß, Historiker vom Hamburger Institut für Sozialforschung:
„So schnell schießen die Preußen nicht“ – Der Ursprung dieser Redewendung, die bedeutet, dass man nichts überstürzen sollte, ist umstritten. Verbreitung gewann sie im 19. Jahrhundert: einerseits im Spott auf Preußens Feinde, die immer wieder feststellen mussten, dass die Preußen eben doch „so schnell schießen“ (so etwa die Österreicher bei Königgrätz 1866), andererseits durch Bismarck, der damit den Vorrang der Diplomatie betonte. Tatsächlich ist die Redewendung jedoch älter und geht wohl auf die Regierungszeit des „Soldatenkönigs“ Friedrich Wilhelm I. (1713-1740) zurück, der aus Sparsamkeit und wegen einer besonderen Liebe zu seinen Soldaten überstürzte Kriege vermied. Zudem setzte das preußische Heer Deserteure nach harter Bestrafung wieder ein, statt sie „so schnell (er)schießen“ zu lassen.
Nun stand also für den morgigen Vormittag, das Schwimmtraining mit den Waisen-Kindern auf dem Programm.
Hoffen wir das die erfahrenen Schwimmer: Tony Bächle, und Tina Erfolg haben werden.
Das dieses nicht einfach werden würde, konnte man sich sicherlich gut vorstellen.
Ende Teil: 502
Monika
Geschrieben am 27.01.2022
Kapitel: 612
Freitag, den 10.09.1965
Rätsel um einen verschwundenen Gold-Fisch
Nach dem nun beim Abendessen mehrere Flaschen Barolo von Nirvasco „geköpft“ wurden, wobei keine Nachwirkungen zu erwarten waren, da die beiden Rotweinflaschen (natürlich zum Fleisch) unter 6 Personen aufgeteilt wurden, ging man zum gemütlichen Teil des restlichen Abends über.
Angesagt waren wieder etliche Gesellschaftsspiele die man gerne Freitagsabends in großer Runde spielte.
Um 22 Uhr war dann allgemeine Schlafenszeit angesagt, da man ja, wie im letzten Teil von mir berichtet wurde, am Samstagmorgen mit den Waisenkindern das Schwimmzentrum aufsuchen wollte.
Um 22 Uhr 30 hörte man leichtes trapsen auf dem Flur, welches von den Kindern und Jugendlichen bewohnt war.
Und für dieses leise trapsen war Heike verantwortlich, die vor ihrer Zimmertüre einen Stuhl und einen kleinen Tisch aufbaute, auf dem sie ein großes Glas abstellte.
Man kann mit Fug und Recht behaupten das die ganze Sache umgangssprachlich „zum Himmel stank“, da diesmal nichts anderes auf dem Tisch stand.
Sie setzte sich auf dem Stuhl, und schien scheinbar auf irgendetwas zu warten. Ach so, was ich noch sagen wollte: Sie hatte einen merkwürdigen bunten Umhang, sowie ein genauso buntes Kopftuch, übergezogen.
Das sah ungefähr so aus:
Darüber hinaus lagen auf dem Tisch lag noch eine buntes Kartenspiel und ein Pendel.
Beispielfoto:
Vor der Glaskugel, war ein gefaltetes Papier aufgebaut, welches offenkundig aus einem Mathematikheft herausgerissen war. Dort stand mit großer Schrift geschrieben:
Ophelia
Liebe Leser, jetzt ist mir einiges klar.
Eine Glaskugel (oder Kristallkugel) ist ein traditionelles Requisit des Okkultismus, das zum Hellsehen genutzt wird. Es wurde ebenso in der Parapsychologie zur Erforschung besonderer Wahrnehmungsformen benutzt.
Kurze Zeit später erschien auch schon der erste „Kunde“ bei Heike, pardon Ophelia.
Für mich nicht unbedingt verwunderlich, dass es Inge war, also die Freundin von Sven, dem es auf der Krankenstation immer besser ging, und auch schon jede Menge von Heikes selbstgebackenen Pflaumenkuchen mit Schlagsahne vertilgte.
Ophelia: Ich sehe in meiner Glaskugel, dass du Inge mit Namen heißt.
Inge: Das war jetzt nicht besonders schwer zu sehen, da wir uns schon seit über einem Jahr kennen. Dafür braucht man keine Glaskugel.
Ophelia: Das war ja erst der Anfang. Wie ich jetzt schon in meiner Glaskugel sehe, führst du ein lotterhaftes Leben.
Inge: Das ist auch allgemein bekannt.
Ophelia: Aber ich sehe noch viel mehr, und das bezüglich deiner Zukunft.
Inge: Ooooooh, jetzt wird es interessant. Was kannst du mir da voraussagen?
Ophelia: Das mache ich natürlich. Meine Dienste als „Seher“ sind aber nicht ganz kostenlos. Ich nehme für eine „Sitzung“ 5 DM. Und das von jeder Person
Inge: Du Ausbeuterin.
Ophelia: Seherin, bitte schön.
Inge: Na gut, hier hast du 5 DM. Und was siehst du gerade in deiner Kugel.
Seherin Ophelia: Das dein Sven gerade 3 Stücke Pflaumenkuchen mit Schlagsahne isst.
Inge: Gebe mir mal bitte dein Telefon, ich rufe auf der Krankenstation an. Davon muss ich mich überzeugen.
Seherin Ophelia: Kannst du gerne machen.
Inge: Guten Abend Petra, hier spricht Inge. Kannst du mir bitte sagen, was Sven gerade macht?
Petra am anderen Ende: Er isst gerade mit Begeisterung schon sein drittes Stückchen Pflaumenkuchen mit Schlagsahne.
Inge: Danke Petra für deine Auskunft. Bis morgen früh.
Nun war Inge tatsächlich etwas nachdenklich geworden. Woher konnte Heike, äh Ophelia wissen, dass Sven gerade 3 Stücken Pflaumenkuchen vertilgt.
Liebe Leser: Ich löse das Rätsel. Ophelia hatte nämlich kurz vor ihrer „Sehen“ in der Kristallkugel, drei Stücke Kuchen dem Sven auf die Krankenstation gebracht. Pflaumenkuchen mit Schlagsahne wohlgemerkt. Gestern war es Apfelkuchen mit Schlagsahne. Nur so nebenbei erwähnt.
Inge: Nun ja, deine hellseherischen Fähigkeiten scheinen wirklich nicht so schlecht zu sein. Was kannst du bezüglich meiner nahen Zukunft voraussagen?
Heike: Ich sehe in meiner Kugel, dass du bald schwanger wirst. Es werden Zwillinge sein, die zur Welt kommen.
Inge: Oooooooh, was kann ich dagegen unternehmen?
Ophelia: Ein Moment, ich schaue gerade wieder in meine Kugel. Da ist es. Es sehe es ganz deutlich. Du brauchst unbedingt neue „Pariser“. Du hast Glück, ich hab hier noch zwei Stück in Reserve. Dann wird dir nichts passieren.
Inge: Ophelia, du bist großartig, dann gebe mir bitte die zwei „Lümmeltüten“.
Ophelia: Macht genau zwei DM. Du hast wirklich Glück. Das sind die letzten, die ich gegenwertig in meinem Bestand habe. Einwandfreie Ware, und nur wenig gebraucht.
Inge: Ok, die Investition hat sich gelohnt. Gute Nacht.
Ophelia: Das gibt auch Zeit, denn da kommt schon der nächste Kunde.
Ophelia: Guten Abend Onkel Joggeli.
Joggeli: Guten Abend Heike. Ich sehe gerade, dass du unter die Wahrsager gegangen bist.
Ophelia: In der Tat. Ich habe nämlich erstaunlicher Weise festgestellt, dass meine Wahrnehmungssinne weit über dem hinausgehen, welches ansonsten überhaupt nicht möglich ist.
Joggeli schmunzelnd: Das ist ja sehr interessant. Ich glaube, dass ich mich mal zu dir hinsetze, und mir auch die Zukunft vorhersagen lasse.
Ophelia: Gerne, kostet aber 6 DM. Es ist sehr anstrengend dauernd in die Kugel zu schauen.
Joggeli immer noch schmunzelnd: Natürlich, natürlich, das verstehe ich absolut. Hier die 6 DM, und nun schaue aber bitte mal in die Kristallkugel.
Ophelia: Ooooooooooooh, das ist ja interessant. Ich fass es nicht. Das ist ja unglaublich.
Joggeli: Was siehst du da?
Ophelia: Ooooooooooh, ist das süß.
Joggeli: Was ist süß?
Ophelia: Ich sehe gerade, dass deine Mirjana schwanger wird. Ergebnis der Schwangerschaft werden Drillinge sein. Eines süßer als das andere.
Joggeli: Kann man das irgendwie verhindern?
Ophelia: Ich schaue gerade nach. Ja, da haben wir es. Es gibt tatsächlich eine Möglichkeit.
Joggeli ungeduldig: Nun sag schon, nun sag schön.
Ophelia: Moment, ich schaue noch mal zur Sicherheit nach. Jaaaaaa, das ist es.
Joggeli: Und, und.
Ophelia: Ich habe zufälliger Weise gerade noch drei „Kondome“ in meinem eisernen Bestand. Eines für jedes Kind. Sogar in den Ampelfarben: Grün, Gelb, Rot.
Joggeli: Farbe spielt keine Rolle. Wieviel bekommst du für die drei restlichen Kondome.
Ophelia: Heute zum absoluten Sonderpreis von 2 DM.
Joggeli: Das ist wirklich günstig.
Ophelia: Pro Stück Onkel Joggeli, pro Stück wohlgemerkt. Die Zeiten sind hart. Macht also zusammen 6 DM.
Joggeli: Aber woher soll ich glauben, dass das alles stimmt, was du da alles in deiner Kugel siehst.
Ophelia: Ich sehe in meiner Kugel, dass in deiner Badewanne ein Fisch herumschwimmt.
Joggeli: Ach, das gibst doch gar nicht.
Ophelia: Doch wenn ich es dir sage, dann stimmt das.
Joggeli: Davon muss ich mich erst selbst überzeugen.
5 Minuten später betrat Joggeli seeeeehr nachdenklich wieder den Flur. Dort stieß er auf Petra, die ebenfalls sehr nachdenklich aussah.
Petra: Hast du vielleicht meine Glaskugel gesehen. In ihm war auch mein Goldfisch Freddy.
Joggeli erleichtert: Dein Goldfisch schwimmt in meiner Badewanne. Ich habe ihm mehr „Auslauf“ gegönnt. Immer in der kleinen Kugel zu verbringen, muss auf die Dauer doch auf die Psyche des Tieres einen enormen negativen Einfluss haben.
Petra: Geht’s dir gut Onkel Joggeli? Wenn du Probleme hast, kannst du dich mir gerne anvertrauen. Du weißt, dass ich immer für dich da bin.
Joggeli: Mir geht’s ausgezeichnet. Aber sage mir bitte, was so ein Goldfisch an Nahrung benötigt.
Polly: Onkel Joggeli, du brauchst dir keine unnötigen Gedanken darüber machen. Ich füttere Freddy regelmäßig. Wenn du möchtest kannst du dich bei mir in der Praxis einmal auf die Couch legen. Nur zur Prophylaxe natürlich. Wie ich schon angedeutet habe, können wir über alles reden.
Und alles was dort besprochen wird, bleibt selbstverständlich unter uns. Jetzt weiß ich aber immer noch nicht wo meine Glaskugel abgeblieben ist.
Joggeli: Das kann ich auch nicht sage. Urplötzlich war sie aus meinem Zimmer verschwunden. Als wenn sie sich in Luft aufgelöst hätte.
Petra: Ahaaaaa, sehr interessant, sehr interessant. Wenn es in deinem Zeitrahmen hineinpasst, können wir beide ohne weiteres schon jetzt mit der Sitzung explizit Behandlung anfangen.
Joggeli: Ja ich glaube, dass ich auf dein Angebot eingehe. Darf meine Mirjana bei dem Gespräch dabei sein?
Petra: Bitte habe Verständnis dafür, dass ich zuerst mit meinen Patienten unter vier Augen reden möchte.
Joggeli: Ok, gegen die Allgewalt der Herrgötter in Weiß komme ich nicht an.
Petra: So ist es. Setz dich zur Sicherheit in dem Rollstuhl, wenn ich dich in die geschlossene Abteilung, äh in den Behandlungsraum fahre. Dort gibt es auch viele bunte Bilder an den Wänden, welches auf das komplexe Nervensystem beruhigend einwirken kann.
Auf dem Flur begegneten sie Othilie, die sie erstaunt anblickte.
Othilie: Ist Joggeli etwa krank.
Petra: Mach die bitte keine Sorgen, es besteht im Moment noch kein großer Anlass dazu.
Othilie: Was hat er denn? Wenn er im Rollstuhl sitzt, muss ja schon etwas vorgefallen sein.
Petra: Das fällt unter der ärztlichen Schweigepflicht. Nur so viel gesagt: Onkel Joggeli badet einen Fisch in seiner Badewanne.
Othilie: Nun ja, das ist sicherlich etwas ungewöhnlich. Das gebe ich zu. Hoffentlich benutzt er dazu eine ph-neutrale Seife.
Info:
Lieber Leser, der Einwand von Othilie ist sicherlich gerechtfertigt.
Der natürliche Säureschutzmantel schützt die Haut. Trockene und empfindliche Hauttypen, zu denen auch Goldfische gehören benötigen, wie ihre alle sicherlich aus eigener Erfahrung von euren Goldfischen wisst, schonende Pflegeprodukte. Nur so kann diese Schutzbarriere aufrechterhalten werden.
Die sehr trockene und empfindliche Haut der Goldfische braucht besondere Pflege, die die Haut vor dem Austrocknen schützt. Das gilt insbesondere für Fische, die unter chronischen Hauterkrankungen wie Neurodermitis leiden.
Wesentlich für eine pH-neutrale Seife bei Fischen ist der sogenannte pH-Wert. pH ist die Abkürzung des lateinischen Begriffs "potentia Hydrogenii" und heißt so viel wie Wasserstoffionenkonzentration.
Der Gold-Fisch bewegt sich im leicht sauren Bereich und liegt im Durchschnitt bei etwa 5,5. Zustande kommt dieser leicht saure Wert durch körpereigene saure Substanzen in Schweiß, Talg und Hornzellen. Wie wir alle wissen, das besonders der Schuppenanteil bei Fischen erheblich höher ist als bei euch. Also Tipp von mir: Aufpassen beim Duschen eurer Goldfische.
Quelle: Monipedia
Daraufhin ging Othilie weiter ihres Weges, und traf nach kurzer Zeit auf „Ophelia“ die gerade Kassensturz machte, und äußerst zufrieden auf Grund der bisher vereinnahmten Gelder war.
Othilie: Na, du kleine Schlawinerin. Zufrieden mit dem bisher eingenommenen Geld?
Heike: Im Moment herrscht eine kleine Flaute bezüglich meiner Kundschaft. Ich würde sagen, dass du das Ausnutzen solltest, bevor der Betrieb wieder einsetzt.
Othilie: Na gut, dann setzte ich mich mal dir gegenüber hin.
Heike: Soll ich dir aus der Kugel deine Zukunft vorhersagen, oder soll ich dir die Karten legen.
Info:
Die tatsächliche Möglichkeit die Zukunft vorherzusagen, wurde schon im 18. Jahrhundert nicht mehr groß wissenschaftlich diskutiert. Die dem entgegenstehende nach wie vor anhaltende Beliebtheit des Kartenlesens hat nach Georges Minois mit einer vor allem therapeutischen Funktion der Wahrsager(in, zumeist Frauen) zu tun, die den oft durch Lebenskrisen verunsicherten Kunden zu neuem Tatendrang motiviere.
Die Kartenleger definieren ihre eigene Tätigkeit als Hilfestellung mit dem Ziel zur Lösung von Problemen zu gelangen, die äußeren Umstände des Kartenlesens (etwa durch Verkleidung, Umgebung und besonders symbolhafte Gegenstände) sind von Belang. Dazu mischt der Kartenleger die Karten und breitet sie nach bestimmten Mustern und Bildern aus, wobei die verschiedenen Positionen oftmals Bezeichnungen wie gegenwärtige Situation, Ängste und Hoffnungen oder zukünftige Ereignisse tragen. Aus den vorgegebenen Kartenbedeutungen in Verbindung mit der Kartenposition ist die Kartenlegerin bestrebt, etwas herauslesen, was einen Blick in die Zukunft gestattet und zur Lebensanalyse tauglich sein kann.
Othilie: Ach, du kannst mir ruhig die Karten legen. Damit das Goldfischglas wieder seiner Bestimmung zugeführt wird, und Onkel Joggeli seine Therapie beenden kann. Er sieht nämlich laufend einen Goldfisch in seiner Badewanne.
Heike: Steht es so schlimm um Onkel Joggeli?
Othilie schmunzelnd: Wie man es nimmt. Wir hoffen alle, dass er bald aus der geschlossenen Abteilung in den offenen Vollzug verlegt wird. Das Tragen der Zwangsjacke dürfte für ihn auch nicht sehr angenehm sein.
Heike: Wie kann ich Onkel Joggeli helfen?
Othilie: Indem du den Goldfisch wieder seine ihm zugewiesene Heimat zuführst. Also seiner Kristallkugel. Und so retten wir dann auch Onkel Joggeli vor dem grausamen Schicksal des dahin Vegetierens in seiner Gummizelle hier auf „Schloss Bavaria“.
Heike mit weinerlicher Stimme: Das werde ich sofort für meinen lieben Onkel Joggeli machen.
Othilie: Ist jetzt nicht ganz so eilig. Im Moment füttert ihn Petra sowieso mit Haferschleim. Du kannst mir jetzt solange die Tarot-Karten legen.
Heike: Na gut, dann fange ich mal an.
Der Kartenleger mischt alle Karten. In dem Fall also Heike. Dabei hält sie die mit der Motivseite nach unten gedreht in Ihren Händen. Anschließend breitet sie die Karten nach einem bestimmten Muster aus. Jede Position steht dabei für einen Lebensabschnitt oder eine Emotion, zum Beispiel Hoffnung, Angst, Gegenwart, Zukunft.
Kartenlegen - funktioniert das wirklich? | SAT.1 Frühstücksfernsehen | TV
Kann man mit Karten in die Zukunft schauen? Und falls ja: Kann man das auch lernen? Unsere Reporterin hat es ausprobiert und will lernen, wie Kartenlegen eigentlich funktioniert.
Othilie: Mich würde jetzt eigentlich hauptsächlich meine nahe Zukunft bezüglich einer Partnerschaft interessieren.
Heike: Hmmmm, ich sehe da allerhand auf dich zukommen.
Othilie etwas aufgeregt: Inwiefern?
Heike: Psssst, Tante Othilie, Ich muss mich stark konzentrieren, bitte unterbreche mich nicht laufend. Jetzt muss ich wieder von vorn anfangen. Ich werde mal das Liebes-Orakel in Anspruch nehmen.
Heike: Ohhhhhhhh, wie ich sehe wird sich da in naher Zukunft einiges tun. Ich sehe da einen gutaussehenden Mann, der dir nicht weit von hier entfernt schöne Augen macht. Er ist ein kluger, gebildeter Mann, der auch sehr kinderlieb ist. Auf dieser Karte bist du übrigens auch zu sehen.
Ich kann zur Sicherheit mal in meinem Übertragungsmedium reinschauen. Und das ist die Kristallkugel. Sicher ist sicher.
Othilie: Du meinst das Goldfischglas.
Heike: Nun ja, so kann man es auch nennen. Und zur absoluten Sicherheit, kann ich auch meinen Pendel zu Rate ziehe.
Othilie: Wenn es keine zusätzlichen Kosten verursacht?
Heike: Ich werde mir alle erdenklichen Mühen geben, um die betriebswirtschaftlichen Kosten in Grenzen zu halten. Sind meine Einnahmen überhaupt Umsatzsteuerpflichtig?
Othilie, die immer mehr Spaß an der Konversation hatte: Da muss ich mal meinen Steuerberater fragen, aber ich denke mal das sie unter der Rubrik „Außergewöhnliche Belastungen“ fallen. Wenn ich sie aber nicht aufführe, brauchst du deine Einnahmen also auch nicht unter deiner Steuererklärung zu vermerken.
Othilie leise zu ihr: Das ist Schwarzarbeit, aber das muss natürlich unter uns bleiben.
Heike: Ich kann schweigen wie ein Grab. Tante Othilie, mit dir kann man Geschäfte machen. Kommen wir aber jetzt zum wesentlichen. Ich sehe deutlich in meinem Kristallglas…….
Othilie: Du meinst Goldfischglas.
Heike: Wie du willst. Ich sehe also in meinem Glas ganz deutlich, dass Nachwuchs in Anmarsch ist. Du wirst Vierlinge zur Welt bringen. Aber, wir können das verhindern, indem du bei mir Kondome kaufst. Es sind die letzten in meinem Bestand.
Othilie schmunzelnd: Du kannst lügen ohne rot zu werden. Wie dem auch sei, ich benötige keine weil ich einen eisernen Bestand mein eigen nennen darf. Was hältst du von dem Deal, wenn ich dir 10 DM für die Wahrsagung aushändige.
Heike: In Ordnung. Ich stelle dir auch keine Rechnung aus, so dass die Finanzbuchhaltung im Münchner Kaufhaus nicht so viel zu tun hat.
Othilie: Ok, machen wir das so. Ich sehe auch schon, dass dein Kundenstamm sich hinter der Flur-Ecke versteckt. Ich soll sie wohl nicht sehen. Bis morgen früh mein Schatz.
Nach dem Kassensturz, um 1 Uhr in der Frühe, war Heike mit ihren Einnahmen sehr zufrieden. Es hätte gar nicht besser laufen können.
(Liebe Leser, über die Höhe der Einnahmen kann ich natürlich nichts sagen. Das unterliegt meinem Geschäftsgeheimnis).
Petra bekam ihre Glaskugel zurück, und natürlich auch Goldfisch „Freddy“ der seine abenteuerliche Reise in der großen Badewanne Joggelis sichtlich genossen hat. Heike meinte tatsächlich ein zufriedenes Grinsen bei dem Fisch gesehen zu haben.
Nun denn, dass lass ich leichtsinniger Weise so im Raum stehen.
Weitere besondere Neuigkeiten gab es kaum. Sven war auf der Krankenstation ebenso auf dem Weg der Besserung wie Gregor.
Gregor befand sich in unter den Händen Petras in ambulanter Behandlung. Die Schmerzen ließen von Tag zu Tag nach.
Im Zimmer von Othilie blieb es die Nacht über verhältnismäßig ruhig. Nun gut, sie und Tony kannten sich ja schließlich erst wenige Tage.
Man konnte also mit Fug und Recht behaupten: „So schnell schießen die Preußen nicht“.
Info:
Dr. Klaas Voß, Historiker vom Hamburger Institut für Sozialforschung:
„So schnell schießen die Preußen nicht“ – Der Ursprung dieser Redewendung, die bedeutet, dass man nichts überstürzen sollte, ist umstritten. Verbreitung gewann sie im 19. Jahrhundert: einerseits im Spott auf Preußens Feinde, die immer wieder feststellen mussten, dass die Preußen eben doch „so schnell schießen“ (so etwa die Österreicher bei Königgrätz 1866), andererseits durch Bismarck, der damit den Vorrang der Diplomatie betonte. Tatsächlich ist die Redewendung jedoch älter und geht wohl auf die Regierungszeit des „Soldatenkönigs“ Friedrich Wilhelm I. (1713-1740) zurück, der aus Sparsamkeit und wegen einer besonderen Liebe zu seinen Soldaten überstürzte Kriege vermied. Zudem setzte das preußische Heer Deserteure nach harter Bestrafung wieder ein, statt sie „so schnell (er)schießen“ zu lassen.
Nun stand also für den morgigen Vormittag, das Schwimmtraining mit den Waisen-Kindern auf dem Programm.
Hoffen wir das die erfahrenen Schwimmer: Tony Bächle, und Tina Erfolg haben werden.
Das dieses nicht einfach werden würde, konnte man sich sicherlich gut vorstellen.
Ende Teil: 502
Monika
Geschrieben am 27.01.2022
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Apr 29, 2023 11:30 am
Liebe Leser,
hoffentlich haben euch die Teile 501 + 502
der "Lehrjahre" gut gefallen.
Es wird weiterhin, lustig, emotionel, und interessant bleiben.
Grüße
Monika
hoffentlich haben euch die Teile 501 + 502
der "Lehrjahre" gut gefallen.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Apr 30, 2023 11:13 am
Liebe Leser,
weiter geht es mit den nächsten beiden Teilen der Lehrjahre am kommenden Donnerstag oder Freitag.
Thema wird sein das Erlernen des Schwimmens der 83 verängstigten Waisenkinder aufm "Schloss Bavaria".
Und dies geschieht im eigenen Schwimmzentrum auf dem Areal der Hoffmann-Group.
Die Archietektur des futuristischen Schwimmstadions diente später als Vorlage für die Errichtung des Olympiageländes 72 in München
Auf dem Areal der Hoffmann-Group gab es auch einen Trimmdich-Pfad auf dem "Schlossbewohner" Sport treiben können.
Es wird also hoch her gehen in den nächsten zwei Teilen.
Grüße
Monika
weiter geht es mit den nächsten beiden Teilen der Lehrjahre am kommenden Donnerstag oder Freitag.
Thema wird sein das Erlernen des Schwimmens der 83 verängstigten Waisenkinder aufm "Schloss Bavaria".
Und dies geschieht im eigenen Schwimmzentrum auf dem Areal der Hoffmann-Group.
Die Archietektur des futuristischen Schwimmstadions diente später als Vorlage für die Errichtung des Olympiageländes 72 in München
Auf dem Areal der Hoffmann-Group gab es auch einen Trimmdich-Pfad auf dem "Schlossbewohner" Sport treiben können.
Es wird also hoch her gehen in den nächsten zwei Teilen.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Mai 01, 2023 11:48 am
Liebe Leser,
nach den aufregenden Tagen auf Schloss Balmoral bei der Queen von England, und den nicht minder aufregenden Kurzurlaub in den Highlands von Schottland,l
steht das nächste Higlight bevor.
Und das wäre die große Prunksitzung der 1. KG Blau-Weiß Ups
(Ich schreibe gerade daran).
Hier ein Teil der fantastischen Girls von Schloss Bavaria:
Grüße
Monika
nach den aufregenden Tagen auf Schloss Balmoral bei der Queen von England, und den nicht minder aufregenden Kurzurlaub in den Highlands von Schottland,l
steht das nächste Higlight bevor.
Und das wäre die große Prunksitzung der 1. KG Blau-Weiß Ups
(Ich schreibe gerade daran).
Hier ein Teil der fantastischen Girls von Schloss Bavaria:
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Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Mai 03, 2023 9:53 am
Liebe Leser,
die nächsten beiden Teile (503 + 504) der
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"
erscheinen am morgigen Donnerstag, den 04.05.2023
Grüße
Monika
die nächsten beiden Teile (503 + 504) der
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"
erscheinen am morgigen Donnerstag, den 04.05.2023
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Mai 04, 2023 10:34 am
Liebe Leser,
zwischendurch berichte ich in unregelmäßigen von den Pfadfindern in den „Lehrjahren“, die auf Schloss Bavaria eine hervorragende Freizeitgestaltung vollbringen. Gefördert von der Hoffmann-Group, die diese Art der Freizeitgestaltung fördert und unterstützt.
Hier mal ein Fernsehbeitrag von der Arbeit der Pfadis.
Fernsehbeitrag Bundeslager 2022 Stamm Hasko e.V.
Rundfunkbeitrag des Bayrischen Rundfunks (BR) mit der Sippe Elcano der Pfadfindergruppe Stamm Hasko e.V. auf dem Bundeslager 2022 des BdP in Königsdorf.
zwischendurch berichte ich in unregelmäßigen von den Pfadfindern in den „Lehrjahren“, die auf Schloss Bavaria eine hervorragende Freizeitgestaltung vollbringen. Gefördert von der Hoffmann-Group, die diese Art der Freizeitgestaltung fördert und unterstützt.
Hier mal ein Fernsehbeitrag von der Arbeit der Pfadis.
Fernsehbeitrag Bundeslager 2022 Stamm Hasko e.V.
Rundfunkbeitrag des Bayrischen Rundfunks (BR) mit der Sippe Elcano der Pfadfindergruppe Stamm Hasko e.V. auf dem Bundeslager 2022 des BdP in Königsdorf.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Mai 04, 2023 1:19 pm
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 503
Kapitel: 613
Samstag, den 11.09.1965
Schwimmunterricht für die Waisenkinder im Schwimmzentrum „Schloss Bavaria“
Geburtstagskinder vom 11. September 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1965 Moby
kam an diesem Tag zur Welt
1881 Asta Nielsen
wurde an diesem Tag 84 Jahre alt
1903 Theodor W. Adorno
wurde an diesem Tag 62 Jahre alt
1910 Gerhard Schröder
wurde an diesem Tag 55 Jahre alt
1945 Franz Beckenbauer
feierte an diesem Tag seinen 20. Geburtstag
– Quelle: https://geboren.am/11-september-1965
Was war am 11. September 1965
11.9.1965
Mit 396 von 401 Stimmen wählt der Gewerkschaftstag der Industriegewerkschaft Metall (IGM) in Bremen Otto Brenner für weitere drei Jahre zum Vorsitzenden. Brenner steht seit 1952 an der Spitze der größten Einzelgewerkschaft der Welt.
11.9.1965
Bundeskanzler Ludwig Erhard weist Äußerungen des polnischen Ministerpräsidenten Józef Cyrankiewicz zurück, die Oder-Neiße-Linie sei im Potsdamer Abkommen von 1945 als polnische Westgrenze festgelegt.
11.9.1965
In Moskau eröffnet der sowjetische Ministerpräsident Alexei N. Kossygin eine Chemie-Ausstellung. Bis zum 26. September präsentieren 1800 Firmen auf 70 000 m² etwa 35 000 Ausstellungsstücke.
An diesem Samstagmorgen war alles wieder früh auf den Beinen.
Denn man entschloss sich kurzfristig beide Gruppen der Waisenkinder 2 X 40 Personen zum Schwimmunterricht mitzunehmen.
Gruppe A: 8 Uhr- 10 Uhr 30,
Gruppe B: 10 Uhr 30 – 13 Uhr.
Als Schwimmlehrer hatte die Hoffmann-Group, wie in Teil 501 schon erwähnt, die besten und erfahrensten Schwimmer auserkoren.
Tina, Gregor, dem es gesundheitlich immer besser ging, Martina, Gaby, Ute, Polly und Mirjana.
Über allen denen schwebte, wenn ich es mal so bezeichnen darf, Oberstudienrat Tony Bächle, der seit 25 Jahren im Deutscher Schwimm-Verband e.V. (DSV), aktiv und passiv tätig war. Und auch sportlich hatte er schon etliche Preise bei diversen Schwimmwettkämpfen gewonnen.
Info:
Der Deutsche Schwimm-Verband e. V. (DSV), am 8. August 1886 in Berlin gegründet, vereinigt unter seinem Dach die Schwimmverbände in den Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland und deren Mitglieder in rund 2.400 Vereinen.
Der Deutsche Schwimm-Verband repräsentiert die fünf olympischen Schwimmsportarten (Schwimmen, Wasserspringen, Synchronschwimmen, Wasserball, Freiwasserschwimmen). Die Geschäftsstelle befindet sich in Kassel.
Die größte Erfahrung bei den Bavaria Girls und Boys hatte Tina, die seit dem 3. Lebensjahr schwimmen konnte, und auch zurzeit aktiv ist (1965). (Nach dem Feierabend zwei bis dreimal in der Woche).
Darüber hinaus war Gregor natürlich auch dabei. Er war dem Schwimmsport auch sehr verbunden (Neben dem Baumstammwerfen, und den Pfadfindern). Heute sollte er sich aber laut Aussage von Petra, die ebenfalls anwesend war, noch etwas zurückhalten. Ob Gregor sich daran halten würde, wage ich aber zu bezweifeln.
Um 7 Uhr 30 machte sich eine große Prozession auf dem nur 350 Meter langen Weg zum Schwimmstadion. Prozession deswegen, weil außer den 80 Schwimmschülern und den Aufsichtskräften und Lehrern, auch noch alles auf den Beinen war, die diese Schwimmkurse beobachten wollten. Die Kleidung war bei diesen Personen recht leger, wenn man einmal von Othilie absah, die wieder ein sehr schickes Kostüm trug, welches ansonsten an einem Samstagvormittag nur sehr selten vorkam.
Othilie stand am Samstagmorgen vor ihren Kleiderschränken, der drei Wände ihres Schlafgemachs in Anspruch nahm. Letztendlich entschloss sie sich für diese Variante, welches auf dem Foto rechts zu sehen ist.
X
Hinter vorgehaltener Hand munkelte man, dass Othilie mehr Hüte besaß als die Queen von England. Und Schuhe sowieso.
Mit bei der Prozession dabei, die aus zirka 150 Personen bestand, waren auch die Eltern von Mirjana, die in den letzten 6 Tagen vieles auf „Schloss Bavaria“ gesehen und auch besichtigt hatten. Langeweile ist bei diesen sehr sympathischen Leuten nie aufgekommen. Eine Baumhausübernachtung sollte natürlich auch noch auf dem Programm stehen.
Auffallend war, dass die Waisenkinder jegliche Fröhlichkeit vermissen ließ. Man konnte schon jetzt davon ausgehen, dass sie eine gewisse Hemmschwelle zu dem Element Wasser (H²O) hatten.
Nur langsam zogen sie sich in den Umkleidekabinen um, während sich die Hoffmann-Group bereits auf den Plätzen der VIP-Logen (Very Important Person) im Stadion bequem machte. Der Service dort war einzigartig.
Info:
Very Important Person (deutsch: „sehr wichtige Person“, abgekürzt V. I. P. [viːaɪˈpiː] oder VIP [vɪp], Plural V. I. P.s oder V. I. P. bzw. VIPs oder VIP) ist eine Person, der aufgrund ihres sozialen Status besondere Privilegien oder Bedeutung beigemessen werden.
Beispiele für VIPs sind Prominente, Staatsoberhäupter und Regierungschefs, wichtige Arbeitgeber, High-Roller, Politiker, hochrangige Offiziere, vermögende Privatpersonen (wie zum Beispiel die Hoffmann-Group)oder andere bemerkenswerte Personen (ebenfalls die Hoffmann-Group), welche eine besondere Behandlung erhalten. Im Dienstleistungsbereich wird im heutigen Sprachgebrauch die besondere Behandlung oft als VIP-Service bezeichnet. Quelle: Wikipedia
Die Boys und Girls der SG Bavaria Ups hatten alle ihre Schwimmanzüge an, die sie auch bei der Jugend-Olympiade bezüglich der Eröffnung des Schwimm-Stadions im März getragen hatten.
Und die Waisenkinder standen immer noch sehr verstört am Beckenrand. Einige Kinder klammerten sich ängstlich an den nebenstehenden Kindern an.
Tony Bächle nahm sich derweil Tina zur Seite und machte folgenden Vorschlag:
Ich bin erschüttert über die Ängstlichkeit der Kinder. So etwas habe ich persönlich noch nie gesehen.
Mir ist da aber eine Idee gekommen, wie wir diesen Kinder das Schwimmen allgemein etwas näher bringen, und auch etwas Begeisterung entfachen können.
Tina: Sie machen mich neugierig?
Tony: Ok, wie ich in der Schau-Vitrine auf „Schloss Bavaria“ gesehen habe, hatte eure Schwimmgemeinschaft etliche Pokale bei den im März stattfinden Wettkämpfen „abgesahnt“.
Tina: Worauf wollen sie hinaus? Die Pokale allein haben die Kinder sicherlich nicht besonders beeindruckt. Die sehen sie jeden Tag auf dem Weg zum Speisesaal.
Tony: Das schon, sie haben aber nicht gesehen, mit welchen großartigen Schwimmleistungen diese Pokale und die Urkunden erkämpft wurden. Ich nehme mal an, wenn wir so einen Wettkampf hier demonstrieren, könnte der solchen Eindruck bei den Kindern hinterlassen, dass die Motivation bezüglich des Erlernens des Schwimmens erheblich gesteigert wird.
Tina: Ok, ich weiß jetzt worauf sie hinaus wollen. Die Idee ist wirklich gut. Ich werde mit Tante Othilie und Tante Polly sprechen, dass sie für das notwendige Ambiente sorgen sollen, welches die Kinder nie vergessen werden. Wir müssen das Olympiamäßig aufziehen.
Das heißt die Schwimmer bzw. Schwimmerinnen unsere Riege sollen unter Wettkampfbedingungen mit der Olympia-Fanfare einmarschieren. Anschließend wird über Lautsprecher jede einzelne Person persönlich vorgestellt. Auch die Zeitnahme ist natürlich eingeschaltet. Und die separate Beleuchtung natürlich auch.
Tony: Das hört sich super an. Tina, wieviel Schwimmer könnt ihr zusammen bringen.
Tina: 12 Personen, wenn wir alle mitmachen.
Tony: Und die wären?
Tina: Martina, Inge, Ute, Heike, Uschi, Mara, Simba, Gregor, Thomas, Andreas, meine Person, und sie natürlich auch.
Tony: Ok, da mache ich natürlich mit. Ich würde vorschlagen, dass wir drei eine 4 x 100 Meter Lagen-Staffeln bilden.
Tina: So habe ich mir das auch gedacht. So kommt jeder von uns zum Einsatz. Und jede 100 Meter werden wir in einem anderen Schwimmstiel schwimmen.
Das ist für die Waisen-Kinder als auch für die Zuschauer noch interessanter. Dort wird alles geboten, was es an Schwimmstielen gibt.
[color=#FF0000]Info:
Beim Lagenschwimmen wird nacheinander über gleich lange Streckenabschnitte (meist 4 x 50 oder 4 x 100 m) in den Stilen und in der Reihenfolge Schmetterling, Rücken, Brust und Kraul geschwommen. Beim Staffelschwimmen schwimmt jeder der vier Staffelschwimmer nur einen der vier Lagenstile über seinen Streckenabschnitt.
Als zu schwimmende Lage in Freistil muss jedoch eine andere als Rücken, Brust oder Schmetterling gewählt werden. Man schwimmt also so gut wie immer Kraul.
In der so genannten Lagenstaffel treten vier Schwimmer/-innen an, die jeweils eine der vier Schwimmstile absolvieren. Hierbei ändert sich jedoch gegenüber dem "Lagenschwimmen" die Reihenfolge: Es beginnt der Rückenschwimmer, um den Start bei dieser Disziplin korrekt im Wasser befindlich zu vollziehen, gefolgt von Brust, Schmetterling und Freistil.
Die Hoffmann-Group wird also drei Lagenstaffeln bilden. Wobei natürlich der Schlussschwimmer oder die Schwimmer/in jeder Staffel bei der letzten Bahn, wo im Freistil geschwommen wird, mit Sicherheit sich für das Kraulen entscheidet, da es die schnellste Art der Fortbewegung im Wasser ist.
Alles klar? Dann bin ich zufrieden. Ich werde aus euch schon Olympioniken machen. Jetzt aber wieder zurück zum Schwimmbecken. Aufpassen, das ihr mir nicht noch ins Wasser fallt.
Dort waren die Vorbereitungen in vollem Gange. So sollte der Ablauf des Wettbewerbs sein:
Uschi, Simba und Heike fangen mit dem Rückenschwimmen an.
Mara, Andreas, Thomas schwimmen die zweiten 100 Meter in der Disziplin: Brust
Inge, Ute, Martina: Dritte Disziplin: Schmetterling.
Und Schlussschwimmer jeder Staffel werden Gregor, Tina und Tony Bächle im Kraulen sein. Also die erfahrensten, und schnellsten Schwimmer.
In der Zwischenzeit machte Othilie die Gäste mobil, die bei dem guten Wetter draußen auf der Terrasse saßen. Ebenso die Saunagäste, die Gäste im Restaurant, und die Gäste vom provisorischen Nacktbadestrand!!!!!! Die Folge war, dass sich die Zuschauertribünen so langsam füllten, weil sie nun einem Ereignis folgen konnten, welches in „Ups“ eine Seltenheit war. Ok, es waren keine 4.000 Zuschauer wie bei den Wettkämpfen im März des Jahres, als das Schwimmstadion eingeweiht wurde. Aber es waren heute dann doch an die 700 Personen, die auf den Tribünen Platz nahmen.
Die große Anzeigentafel erstrahlte in voller Pracht, und die Zeitmessung war schon mit der Startpistole gekoppelt.
Im Hintergrund waren schon das Starterfeld auf der Anzeigentafel, sowie die sich langsam füllenden Tribünen, zu sehen.
Denn es hatte sich in „Ups“ schnell herumgesprochen, dass im Schwimmstadion die nächsten „Olympioniken“ antreten werden. Und das ging schneller als heutzutage über Smartphone, da ja sowie kaum eine Netzverfügbarkeit vorhanden ist. Ich glaube in Grönland funktioniert das besser.
Mittlerweile waren die älteren Personen der Hoffmann-Group auch aktiv. Denn sie hatten vorsorglich ihre Sammelbüchsen herausgeholt, und gingen durch die Zuschauerreihen, um für die Waisenkinder von Schloss Bavaria und auch für die Waisenkinder in Deutschland und der Schweiz zu sammeln.
Bei den Waisenkindern ist das so geregelt, dass für jedes Kind von 6 – 18 Jahren auf Schloss Bavaria ein Sparbuch eröffnet wurde, worüber sie mit 18 Jahren verfügen können, und somit eine gute finanzielle Grundlage in die Selbstständigkeit haben werden.
Darüber hinaus wurde altersgerecht monatlich ein Taschengeld ausgegeben, worüber die Kinder frei verfügen können.
Jedenfalls kam bei dieser Sammelaktion nach dem Motto „Ein Herz für Waisenkinder“ eine erkleckliche Summe zusammen, die von der Hoffmann-Group mit Freude registriert wurde.
Wir kommen gerade richtig, denn das Teilnehmerfeld der 4 X 100 Meter-Staffel betrat unter dem großem Jubel der mittlerweile 883 Zuschauern den Innenbereich des Schwimm-Stadions.
Und das mit dem Triumphmarsch von Giuseppe Verdis „Aida“
Triumphmarsch aus Aida
Klar, dass die aktiven Schwimmer dieses Ambiente sehr genossen. Ein weiterer Höhepunkt für die Kinder war die persönliche Vorstellung jeder einzelnen Person durch den Stadionsprecher.
Nicht verwunderlich, dass der Stadionsprecher Onkel Joggeli war, welcher für solche Events eine große Erfahrung mitbrachte. Und das machte er wie immer sehr gut.
Nach der Vorstellung begaben sich die Sportler von „Schloss Bavaria“ zu den Startblöcken der Bahnen 4, 5 und 6.
Hier die Bahnverteilung mit den Schwimmdisziplinen:
Tina hatte die Bahnen nach Alter und Fähigkeiten so zusammengestellt, dass man von einem ausgeglichenen Wettkampf ausgehen konnte.
Bahn 4: Uschi (Rücken); Mara (Brust); Inge (Schmetterling); Gregor (Kraulen)
Bahn 5: Simba (Rücken); Andreas (Brust); Ute (Schmetterling); Tina (Kraulen)
Bahn 6: Heike (Rücken); Thomas (Brust); Martina (Schmetterling); H.Bächle (Kraulen)
Die erste Stuhlreihe am Wasserbecken war komplett von den Waisenkindern belegt, als um 10 Uhr 15 der Startschuss erfolgte.
Nach den ersten 100 Metern führte Uschi als älteste das Feld an. Knapp gefolgt von Simba und Heike.
Mara, Andreas und Thomas machten sich nun im Brustschwimmen ans Werk. Auch hier war es fast ein Kopf an Kopfrennen, bei dem dann letztendlich Thomas beim Wechsel die „Nase“ vorn hatte.
Auf den Tribünen war man begeistert über die Leistungen aller Schwimmer. Und auch die Waisenkinder kamen vor Bewunderung nicht aus dem Staunen heraus.
In dieser folgenden Reihenfolge wurden nun die die dritten 100 Meter im Schmetterlingsstil absolviert: Martina, Ute und Inge. Nicht verwunderlich, dass Martina vor Inge und Ute am Beckenrand anschlugen.
Nun kam es zum Finish in der letzten Disziplin. Und das war das Kraulen. Herr Bächle hatte auf Grund von einer Körperlänge Vorsprung die besten Karten vor Gregor und Tina.
Was nun folgte war eine Demonstration von drei hervorragenden Schwimmern, bei dem kein Zuschauer mehr auf den Stühlen sitzenblieb.
Tina, an dritter Position in das Wasser gesprungen, holte nun Zentimeter um Zentimeter auf. An der letzten Wende hatte sie Gregor überholt und machte sich an die Verfolgung von Herrn Bächle.
Und auch zwischen Tina und Herrn Bächle wurde der Abstand immer geringer. Wobei festzustellen war, dass Tina die Zweieratmung bevorzugte, während Bächle weiterhin an der Dreieratmung festhielt.
Beim Kraulen zählst du die Armzüge bis zum nächsten Atemzug. Zweieratmung bedeutet also, während des zweiten Armzugs zu atmen. Andere schwimmen mit Dreieratmung und wechseln so immer die Seite beim Einatmen, zu der sich der Kopf aus dem Wasser hebt.
Mit der Zweieratmung öfter atmen
Die unterschiedlichen Atmungsvarianten haben jeweils ihre Vorteile. Eine Zweieratmung hilft dir, bei hohem Energieverbrauch ausreichend Sauerstoff einzuholen. Sie empfiehlt sich für kürzere Distanzen, wie zum Beispiel 50m oder 100m, die schneller gekrault werden. Daher wunderte sich Tina später das Bächle die Dreieratmung bevorzugt.
Aufgrund der geraden Anzahl der Armzüge bei einer Zweieratmung atmest du immer zur selben Seite.
Mit der Dreieratmung zu unterschiedlichen Seiten atmen
Die Dreieratmung wird hauptsächlich auf längeren Strecken oder in offenen Gewässern genutzt. Du hast mehr Zeit, schwimmst insgesamt etwas ruhiger (wenn du nicht gerade einen Triathlon machst und so schnell wie möglich aus dem Wasser willst) und verbrauchst weniger Sauerstoff. Durch ihre ungerade Anzahl atmest du abwechselnd nach links und rechts. Sobald du zur einen Seite atmest, muss deine andere Seite diese Bewegung ausgleichen, damit deine Wasserlage stabil bleibt.
20 Meter vor dem Ziel schwammen beide auf gleicher Höhe. Ein packendes Finish, welches auch die Zuschauer von den Sitzen riss, die bisher gestanden hatten. Hier das junge energiegeladene 17 jährige Mädchen, und dort der sehr erfahrene 38 jährige Sportler und Schwimmlehrer. Beide holten das letzte aus sich heraus, als sie bemerkten, dass der jeweilige Kontrahent auf gleicher Höhe war.
Augenscheinlich gleichauf schlugen beide schließlich am Beckenrand an, wobei sie anschließend sofort auf die Anzeigentafel schauten.
05:16,7 = 5 Minuten, 16 Sekunden und 7 zehntel Sekunden lautete die Siegerzeit, und das bei beiden Personen.
Tina und Herr Bächle schauten sich ungläubig und anschließend lachend an.
Stadionsprecher Joggeli sprach über das Stadionmikrofon das Wort: Zielfotoentscheid.
Beide Schwimmer winkten ab, was so viel bedeuten sollte, das beide auf ein Zielfoto verzichteten. Dieses Rennen hatte absolut keinen Verlierer verdient. Im Grunde genommen gab es auch nur Gewinner. Und so sahen es auch die Zuschauer.
Und nicht nur die Zuschauer waren die Gewinner, sondern auch die Hoffmann-Group bezüglich der Waisenkinder. Die Idee von Oberstudienrat Bächle einen Wettkampf durchzuführen hatte sich als Volltreffer erwiesen. Denn auch sie hatte die Begeisterung ergriffen, als sie sahen, mit welchen Fähigkeiten die Bavaria Girls und Boys ausgestattet waren. Und das in allen Schwimmdisziplinen.
Othilie, um der sich herum die Waisenkinder scharrten: Seht ihr Kinder, Wasser hat doch Balken.
Tina: Und diese Fähigkeiten des Schwimmens und den daraus resultierenden Ergebnissen könnt ihr auch in euch wecken. Das ist gar nicht so schwierig. Ich selbst habe zwar schon mit drei Jahren das Schwimmen gelernt, aber auch in eurem „fortgeschrittenen“ Alter (Gelächter in der Runde), kann man alles das noch erlernen, was ihr vorhin gesehen habt.
Ich sehe auch schon den einen oder anderen bei der nächsten Jugend-Olympiade, die nächstes Jahr auch hier stattfinden wird, auf dem Siegertreppchen. Und vielleicht sogar auch 1972 bei den XX. Olympischen Sommerspielen in München.
Foto: Links oben das Schwimm-Stadion. In der Mitte das Olympia-Stadion.
Tina: Ok, bis dahin sind es noch 7 Jahre, also genügend Zeit um aus euch hervorragende Schwimmer zu machen. Es muss ja auch nicht unbedingt eine Medaille sein, die es zu gewinnen gibt, sondern auch die Gewissheit zu haben, was ihr allgemein leisten könnt. Glaubt es mir, es gibt einem auch eine innere Befriedigung und ein enormes Selbstbewusstsein, welches euch das ganze Leben begleiten wird.
Wie gebannt hingen die Kinder an die Lippen Tinas, als sie die Ansprache hielt.
Tina: Und schwimmen macht auch großen Spaß, wie ihr vorhin bei allen unseren 12 Teilnehmern sicherlich gesehen habt. Und Schwimmen ist keine Hexerei, sondern eine logische Schlussfolgerung aus diversen physikalischen Begebenheiten.
In dem Moment kam wieder eine Lautsprecherdurchsage von Onkel Joggeli.
Liebe Sportler, liebe Besucher, kommen wir nun zur Siegerehrung unserer 4 X 100m Lagenstaffel. Ich bitte deshalb alle 12 Teilnehmer zum Siegertreppchen zu kommen. Und das Schöne daran ist, dass wir nur Gewinner haben. Die Medaillen und die Pokale werden von Polly Hoffmann und Mirjana Krilicz überreicht.
Unter dem Einmarsch der Original-Olympiafanfare betraten nun die Medaillengewinner das weite Rund des Schwimm-Stadions.
Joggeli fuhr in seinen Ausführungen fort:
Bronze-Medaille, die Staffel mit den Schwimmern: Uschi, Mara, Inge und Gregor.
Mit der gleichen Siegerzeit können wir heute 2 Goldmedaillen vergeben.
Und das wären die Staffeln: Heike, Thomas, Martina, Herr Bächle.
Sowie:
Simba, Andreas, Ute und Tina.
Mit zufriedenen Gesichtern aller beteiligten traf man sich dann in einem separaten Restaurant des Stadions, wo man auch in Badekleidung sitzen konnte.
Othilie: Wo ist denn Heike nun schon wieder abgeblieben?
Martina: Sie verteilt gerade Autogramme. Genau genommen Autogrammkarten mit ihrem Bild.
Othilie: Woher hat sie die denn?
Martina: Die hat sie in unserer Kaufhaus-Druckerei in München selbst angefertigt. Alle Achtung, sie kann sich gut verkaufen. Aber das ist ja kein großes Geheimnis.
Othilie: Puuuuuuuuhhhh.
Martina trocken: Möchtest du auch gerne ein Autogramm von ihr? Sie hat genügend davon da, zirka 700 Stück.
Othilie: Ich schaue mir das besser mal ein wenig genauer an.
Heike: Meine Damen meine Herren, bitte nicht drängeln. Jede Person bekommt von mir ein Bild mit meiner Unterschrift.
Eine junge Mutter: Ich habe dich doch schon mal im Fernsehen gesehen.
Heike: Ja, da bin ich öfters zu sehen. Im Radio übrigens auch. Dort bin ich aber nur zu hören, was ich selbst außerordentlich bedaure. Aber zumindest sehen sie mich diesmal auch live vor ihnen. Ist doch was anderes als nur vor dem Fernseh-Bildschirm.
Einen Moment bitte, die Presse-Fotografen wollen auch ein Bild von mir. Das ist ihr gutes Recht. Bekommen sie mich ganz auf dem Foto drauf? Was halten sie von meinem Outfit auf dem Foto. Dieses bekommen sie ab Montag bei der Little Red Roses Company der berühmten Hoffmann-Group zu einem Schnäppchenpreis.
Gerne beantworte ich ihnen auch einige Fragen. Diese Zeit muss sein.
Liebe Leser,
ich kann jetzt nicht sagen, ob ihr noch einige Fragen an Heike habt. Sollte das der Fall sein, so last es mich bitte wissen. Ich werde die Fragen an Heike weiterreichen.
Ende Teil 503
Weiter geht es natürlich in Teil 504, der im laufe des T&ages hier erfolgen wird.
Monika
Geschrieben am 06.02.2022
Teil: 503
Kapitel: 613
Samstag, den 11.09.1965
Schwimmunterricht für die Waisenkinder im Schwimmzentrum „Schloss Bavaria“
Geburtstagskinder vom 11. September 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1965 Moby
kam an diesem Tag zur Welt
1881 Asta Nielsen
wurde an diesem Tag 84 Jahre alt
1903 Theodor W. Adorno
wurde an diesem Tag 62 Jahre alt
1910 Gerhard Schröder
wurde an diesem Tag 55 Jahre alt
1945 Franz Beckenbauer
feierte an diesem Tag seinen 20. Geburtstag
– Quelle: https://geboren.am/11-september-1965
Was war am 11. September 1965
11.9.1965
Mit 396 von 401 Stimmen wählt der Gewerkschaftstag der Industriegewerkschaft Metall (IGM) in Bremen Otto Brenner für weitere drei Jahre zum Vorsitzenden. Brenner steht seit 1952 an der Spitze der größten Einzelgewerkschaft der Welt.
11.9.1965
Bundeskanzler Ludwig Erhard weist Äußerungen des polnischen Ministerpräsidenten Józef Cyrankiewicz zurück, die Oder-Neiße-Linie sei im Potsdamer Abkommen von 1945 als polnische Westgrenze festgelegt.
11.9.1965
In Moskau eröffnet der sowjetische Ministerpräsident Alexei N. Kossygin eine Chemie-Ausstellung. Bis zum 26. September präsentieren 1800 Firmen auf 70 000 m² etwa 35 000 Ausstellungsstücke.
An diesem Samstagmorgen war alles wieder früh auf den Beinen.
Denn man entschloss sich kurzfristig beide Gruppen der Waisenkinder 2 X 40 Personen zum Schwimmunterricht mitzunehmen.
Gruppe A: 8 Uhr- 10 Uhr 30,
Gruppe B: 10 Uhr 30 – 13 Uhr.
Als Schwimmlehrer hatte die Hoffmann-Group, wie in Teil 501 schon erwähnt, die besten und erfahrensten Schwimmer auserkoren.
Tina, Gregor, dem es gesundheitlich immer besser ging, Martina, Gaby, Ute, Polly und Mirjana.
Über allen denen schwebte, wenn ich es mal so bezeichnen darf, Oberstudienrat Tony Bächle, der seit 25 Jahren im Deutscher Schwimm-Verband e.V. (DSV), aktiv und passiv tätig war. Und auch sportlich hatte er schon etliche Preise bei diversen Schwimmwettkämpfen gewonnen.
Info:
Der Deutsche Schwimm-Verband e. V. (DSV), am 8. August 1886 in Berlin gegründet, vereinigt unter seinem Dach die Schwimmverbände in den Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland und deren Mitglieder in rund 2.400 Vereinen.
Der Deutsche Schwimm-Verband repräsentiert die fünf olympischen Schwimmsportarten (Schwimmen, Wasserspringen, Synchronschwimmen, Wasserball, Freiwasserschwimmen). Die Geschäftsstelle befindet sich in Kassel.
Die größte Erfahrung bei den Bavaria Girls und Boys hatte Tina, die seit dem 3. Lebensjahr schwimmen konnte, und auch zurzeit aktiv ist (1965). (Nach dem Feierabend zwei bis dreimal in der Woche).
Darüber hinaus war Gregor natürlich auch dabei. Er war dem Schwimmsport auch sehr verbunden (Neben dem Baumstammwerfen, und den Pfadfindern). Heute sollte er sich aber laut Aussage von Petra, die ebenfalls anwesend war, noch etwas zurückhalten. Ob Gregor sich daran halten würde, wage ich aber zu bezweifeln.
Um 7 Uhr 30 machte sich eine große Prozession auf dem nur 350 Meter langen Weg zum Schwimmstadion. Prozession deswegen, weil außer den 80 Schwimmschülern und den Aufsichtskräften und Lehrern, auch noch alles auf den Beinen war, die diese Schwimmkurse beobachten wollten. Die Kleidung war bei diesen Personen recht leger, wenn man einmal von Othilie absah, die wieder ein sehr schickes Kostüm trug, welches ansonsten an einem Samstagvormittag nur sehr selten vorkam.
Othilie stand am Samstagmorgen vor ihren Kleiderschränken, der drei Wände ihres Schlafgemachs in Anspruch nahm. Letztendlich entschloss sie sich für diese Variante, welches auf dem Foto rechts zu sehen ist.
X
Hinter vorgehaltener Hand munkelte man, dass Othilie mehr Hüte besaß als die Queen von England. Und Schuhe sowieso.
Mit bei der Prozession dabei, die aus zirka 150 Personen bestand, waren auch die Eltern von Mirjana, die in den letzten 6 Tagen vieles auf „Schloss Bavaria“ gesehen und auch besichtigt hatten. Langeweile ist bei diesen sehr sympathischen Leuten nie aufgekommen. Eine Baumhausübernachtung sollte natürlich auch noch auf dem Programm stehen.
Auffallend war, dass die Waisenkinder jegliche Fröhlichkeit vermissen ließ. Man konnte schon jetzt davon ausgehen, dass sie eine gewisse Hemmschwelle zu dem Element Wasser (H²O) hatten.
Nur langsam zogen sie sich in den Umkleidekabinen um, während sich die Hoffmann-Group bereits auf den Plätzen der VIP-Logen (Very Important Person) im Stadion bequem machte. Der Service dort war einzigartig.
Info:
Very Important Person (deutsch: „sehr wichtige Person“, abgekürzt V. I. P. [viːaɪˈpiː] oder VIP [vɪp], Plural V. I. P.s oder V. I. P. bzw. VIPs oder VIP) ist eine Person, der aufgrund ihres sozialen Status besondere Privilegien oder Bedeutung beigemessen werden.
Beispiele für VIPs sind Prominente, Staatsoberhäupter und Regierungschefs, wichtige Arbeitgeber, High-Roller, Politiker, hochrangige Offiziere, vermögende Privatpersonen (wie zum Beispiel die Hoffmann-Group)oder andere bemerkenswerte Personen (ebenfalls die Hoffmann-Group), welche eine besondere Behandlung erhalten. Im Dienstleistungsbereich wird im heutigen Sprachgebrauch die besondere Behandlung oft als VIP-Service bezeichnet. Quelle: Wikipedia
Die Boys und Girls der SG Bavaria Ups hatten alle ihre Schwimmanzüge an, die sie auch bei der Jugend-Olympiade bezüglich der Eröffnung des Schwimm-Stadions im März getragen hatten.
Und die Waisenkinder standen immer noch sehr verstört am Beckenrand. Einige Kinder klammerten sich ängstlich an den nebenstehenden Kindern an.
Tony Bächle nahm sich derweil Tina zur Seite und machte folgenden Vorschlag:
Ich bin erschüttert über die Ängstlichkeit der Kinder. So etwas habe ich persönlich noch nie gesehen.
Mir ist da aber eine Idee gekommen, wie wir diesen Kinder das Schwimmen allgemein etwas näher bringen, und auch etwas Begeisterung entfachen können.
Tina: Sie machen mich neugierig?
Tony: Ok, wie ich in der Schau-Vitrine auf „Schloss Bavaria“ gesehen habe, hatte eure Schwimmgemeinschaft etliche Pokale bei den im März stattfinden Wettkämpfen „abgesahnt“.
Tina: Worauf wollen sie hinaus? Die Pokale allein haben die Kinder sicherlich nicht besonders beeindruckt. Die sehen sie jeden Tag auf dem Weg zum Speisesaal.
Tony: Das schon, sie haben aber nicht gesehen, mit welchen großartigen Schwimmleistungen diese Pokale und die Urkunden erkämpft wurden. Ich nehme mal an, wenn wir so einen Wettkampf hier demonstrieren, könnte der solchen Eindruck bei den Kindern hinterlassen, dass die Motivation bezüglich des Erlernens des Schwimmens erheblich gesteigert wird.
Tina: Ok, ich weiß jetzt worauf sie hinaus wollen. Die Idee ist wirklich gut. Ich werde mit Tante Othilie und Tante Polly sprechen, dass sie für das notwendige Ambiente sorgen sollen, welches die Kinder nie vergessen werden. Wir müssen das Olympiamäßig aufziehen.
Das heißt die Schwimmer bzw. Schwimmerinnen unsere Riege sollen unter Wettkampfbedingungen mit der Olympia-Fanfare einmarschieren. Anschließend wird über Lautsprecher jede einzelne Person persönlich vorgestellt. Auch die Zeitnahme ist natürlich eingeschaltet. Und die separate Beleuchtung natürlich auch.
Tony: Das hört sich super an. Tina, wieviel Schwimmer könnt ihr zusammen bringen.
Tina: 12 Personen, wenn wir alle mitmachen.
Tony: Und die wären?
Tina: Martina, Inge, Ute, Heike, Uschi, Mara, Simba, Gregor, Thomas, Andreas, meine Person, und sie natürlich auch.
Tony: Ok, da mache ich natürlich mit. Ich würde vorschlagen, dass wir drei eine 4 x 100 Meter Lagen-Staffeln bilden.
Tina: So habe ich mir das auch gedacht. So kommt jeder von uns zum Einsatz. Und jede 100 Meter werden wir in einem anderen Schwimmstiel schwimmen.
Das ist für die Waisen-Kinder als auch für die Zuschauer noch interessanter. Dort wird alles geboten, was es an Schwimmstielen gibt.
[color=#FF0000]Info:
Beim Lagenschwimmen wird nacheinander über gleich lange Streckenabschnitte (meist 4 x 50 oder 4 x 100 m) in den Stilen und in der Reihenfolge Schmetterling, Rücken, Brust und Kraul geschwommen. Beim Staffelschwimmen schwimmt jeder der vier Staffelschwimmer nur einen der vier Lagenstile über seinen Streckenabschnitt.
Als zu schwimmende Lage in Freistil muss jedoch eine andere als Rücken, Brust oder Schmetterling gewählt werden. Man schwimmt also so gut wie immer Kraul.
In der so genannten Lagenstaffel treten vier Schwimmer/-innen an, die jeweils eine der vier Schwimmstile absolvieren. Hierbei ändert sich jedoch gegenüber dem "Lagenschwimmen" die Reihenfolge: Es beginnt der Rückenschwimmer, um den Start bei dieser Disziplin korrekt im Wasser befindlich zu vollziehen, gefolgt von Brust, Schmetterling und Freistil.
Die Hoffmann-Group wird also drei Lagenstaffeln bilden. Wobei natürlich der Schlussschwimmer oder die Schwimmer/in jeder Staffel bei der letzten Bahn, wo im Freistil geschwommen wird, mit Sicherheit sich für das Kraulen entscheidet, da es die schnellste Art der Fortbewegung im Wasser ist.
Alles klar? Dann bin ich zufrieden. Ich werde aus euch schon Olympioniken machen. Jetzt aber wieder zurück zum Schwimmbecken. Aufpassen, das ihr mir nicht noch ins Wasser fallt.
Dort waren die Vorbereitungen in vollem Gange. So sollte der Ablauf des Wettbewerbs sein:
Uschi, Simba und Heike fangen mit dem Rückenschwimmen an.
Mara, Andreas, Thomas schwimmen die zweiten 100 Meter in der Disziplin: Brust
Inge, Ute, Martina: Dritte Disziplin: Schmetterling.
Und Schlussschwimmer jeder Staffel werden Gregor, Tina und Tony Bächle im Kraulen sein. Also die erfahrensten, und schnellsten Schwimmer.
In der Zwischenzeit machte Othilie die Gäste mobil, die bei dem guten Wetter draußen auf der Terrasse saßen. Ebenso die Saunagäste, die Gäste im Restaurant, und die Gäste vom provisorischen Nacktbadestrand!!!!!! Die Folge war, dass sich die Zuschauertribünen so langsam füllten, weil sie nun einem Ereignis folgen konnten, welches in „Ups“ eine Seltenheit war. Ok, es waren keine 4.000 Zuschauer wie bei den Wettkämpfen im März des Jahres, als das Schwimmstadion eingeweiht wurde. Aber es waren heute dann doch an die 700 Personen, die auf den Tribünen Platz nahmen.
Die große Anzeigentafel erstrahlte in voller Pracht, und die Zeitmessung war schon mit der Startpistole gekoppelt.
Im Hintergrund waren schon das Starterfeld auf der Anzeigentafel, sowie die sich langsam füllenden Tribünen, zu sehen.
Denn es hatte sich in „Ups“ schnell herumgesprochen, dass im Schwimmstadion die nächsten „Olympioniken“ antreten werden. Und das ging schneller als heutzutage über Smartphone, da ja sowie kaum eine Netzverfügbarkeit vorhanden ist. Ich glaube in Grönland funktioniert das besser.
Mittlerweile waren die älteren Personen der Hoffmann-Group auch aktiv. Denn sie hatten vorsorglich ihre Sammelbüchsen herausgeholt, und gingen durch die Zuschauerreihen, um für die Waisenkinder von Schloss Bavaria und auch für die Waisenkinder in Deutschland und der Schweiz zu sammeln.
Bei den Waisenkindern ist das so geregelt, dass für jedes Kind von 6 – 18 Jahren auf Schloss Bavaria ein Sparbuch eröffnet wurde, worüber sie mit 18 Jahren verfügen können, und somit eine gute finanzielle Grundlage in die Selbstständigkeit haben werden.
Darüber hinaus wurde altersgerecht monatlich ein Taschengeld ausgegeben, worüber die Kinder frei verfügen können.
Jedenfalls kam bei dieser Sammelaktion nach dem Motto „Ein Herz für Waisenkinder“ eine erkleckliche Summe zusammen, die von der Hoffmann-Group mit Freude registriert wurde.
Wir kommen gerade richtig, denn das Teilnehmerfeld der 4 X 100 Meter-Staffel betrat unter dem großem Jubel der mittlerweile 883 Zuschauern den Innenbereich des Schwimm-Stadions.
Und das mit dem Triumphmarsch von Giuseppe Verdis „Aida“
Triumphmarsch aus Aida
Klar, dass die aktiven Schwimmer dieses Ambiente sehr genossen. Ein weiterer Höhepunkt für die Kinder war die persönliche Vorstellung jeder einzelnen Person durch den Stadionsprecher.
Nicht verwunderlich, dass der Stadionsprecher Onkel Joggeli war, welcher für solche Events eine große Erfahrung mitbrachte. Und das machte er wie immer sehr gut.
Nach der Vorstellung begaben sich die Sportler von „Schloss Bavaria“ zu den Startblöcken der Bahnen 4, 5 und 6.
Hier die Bahnverteilung mit den Schwimmdisziplinen:
Tina hatte die Bahnen nach Alter und Fähigkeiten so zusammengestellt, dass man von einem ausgeglichenen Wettkampf ausgehen konnte.
Bahn 4: Uschi (Rücken); Mara (Brust); Inge (Schmetterling); Gregor (Kraulen)
Bahn 5: Simba (Rücken); Andreas (Brust); Ute (Schmetterling); Tina (Kraulen)
Bahn 6: Heike (Rücken); Thomas (Brust); Martina (Schmetterling); H.Bächle (Kraulen)
Die erste Stuhlreihe am Wasserbecken war komplett von den Waisenkindern belegt, als um 10 Uhr 15 der Startschuss erfolgte.
Nach den ersten 100 Metern führte Uschi als älteste das Feld an. Knapp gefolgt von Simba und Heike.
Mara, Andreas und Thomas machten sich nun im Brustschwimmen ans Werk. Auch hier war es fast ein Kopf an Kopfrennen, bei dem dann letztendlich Thomas beim Wechsel die „Nase“ vorn hatte.
Auf den Tribünen war man begeistert über die Leistungen aller Schwimmer. Und auch die Waisenkinder kamen vor Bewunderung nicht aus dem Staunen heraus.
In dieser folgenden Reihenfolge wurden nun die die dritten 100 Meter im Schmetterlingsstil absolviert: Martina, Ute und Inge. Nicht verwunderlich, dass Martina vor Inge und Ute am Beckenrand anschlugen.
Nun kam es zum Finish in der letzten Disziplin. Und das war das Kraulen. Herr Bächle hatte auf Grund von einer Körperlänge Vorsprung die besten Karten vor Gregor und Tina.
Was nun folgte war eine Demonstration von drei hervorragenden Schwimmern, bei dem kein Zuschauer mehr auf den Stühlen sitzenblieb.
Tina, an dritter Position in das Wasser gesprungen, holte nun Zentimeter um Zentimeter auf. An der letzten Wende hatte sie Gregor überholt und machte sich an die Verfolgung von Herrn Bächle.
Und auch zwischen Tina und Herrn Bächle wurde der Abstand immer geringer. Wobei festzustellen war, dass Tina die Zweieratmung bevorzugte, während Bächle weiterhin an der Dreieratmung festhielt.
Beim Kraulen zählst du die Armzüge bis zum nächsten Atemzug. Zweieratmung bedeutet also, während des zweiten Armzugs zu atmen. Andere schwimmen mit Dreieratmung und wechseln so immer die Seite beim Einatmen, zu der sich der Kopf aus dem Wasser hebt.
Mit der Zweieratmung öfter atmen
Die unterschiedlichen Atmungsvarianten haben jeweils ihre Vorteile. Eine Zweieratmung hilft dir, bei hohem Energieverbrauch ausreichend Sauerstoff einzuholen. Sie empfiehlt sich für kürzere Distanzen, wie zum Beispiel 50m oder 100m, die schneller gekrault werden. Daher wunderte sich Tina später das Bächle die Dreieratmung bevorzugt.
Aufgrund der geraden Anzahl der Armzüge bei einer Zweieratmung atmest du immer zur selben Seite.
Mit der Dreieratmung zu unterschiedlichen Seiten atmen
Die Dreieratmung wird hauptsächlich auf längeren Strecken oder in offenen Gewässern genutzt. Du hast mehr Zeit, schwimmst insgesamt etwas ruhiger (wenn du nicht gerade einen Triathlon machst und so schnell wie möglich aus dem Wasser willst) und verbrauchst weniger Sauerstoff. Durch ihre ungerade Anzahl atmest du abwechselnd nach links und rechts. Sobald du zur einen Seite atmest, muss deine andere Seite diese Bewegung ausgleichen, damit deine Wasserlage stabil bleibt.
20 Meter vor dem Ziel schwammen beide auf gleicher Höhe. Ein packendes Finish, welches auch die Zuschauer von den Sitzen riss, die bisher gestanden hatten. Hier das junge energiegeladene 17 jährige Mädchen, und dort der sehr erfahrene 38 jährige Sportler und Schwimmlehrer. Beide holten das letzte aus sich heraus, als sie bemerkten, dass der jeweilige Kontrahent auf gleicher Höhe war.
Augenscheinlich gleichauf schlugen beide schließlich am Beckenrand an, wobei sie anschließend sofort auf die Anzeigentafel schauten.
05:16,7 = 5 Minuten, 16 Sekunden und 7 zehntel Sekunden lautete die Siegerzeit, und das bei beiden Personen.
Tina und Herr Bächle schauten sich ungläubig und anschließend lachend an.
Stadionsprecher Joggeli sprach über das Stadionmikrofon das Wort: Zielfotoentscheid.
Beide Schwimmer winkten ab, was so viel bedeuten sollte, das beide auf ein Zielfoto verzichteten. Dieses Rennen hatte absolut keinen Verlierer verdient. Im Grunde genommen gab es auch nur Gewinner. Und so sahen es auch die Zuschauer.
Und nicht nur die Zuschauer waren die Gewinner, sondern auch die Hoffmann-Group bezüglich der Waisenkinder. Die Idee von Oberstudienrat Bächle einen Wettkampf durchzuführen hatte sich als Volltreffer erwiesen. Denn auch sie hatte die Begeisterung ergriffen, als sie sahen, mit welchen Fähigkeiten die Bavaria Girls und Boys ausgestattet waren. Und das in allen Schwimmdisziplinen.
Othilie, um der sich herum die Waisenkinder scharrten: Seht ihr Kinder, Wasser hat doch Balken.
Tina: Und diese Fähigkeiten des Schwimmens und den daraus resultierenden Ergebnissen könnt ihr auch in euch wecken. Das ist gar nicht so schwierig. Ich selbst habe zwar schon mit drei Jahren das Schwimmen gelernt, aber auch in eurem „fortgeschrittenen“ Alter (Gelächter in der Runde), kann man alles das noch erlernen, was ihr vorhin gesehen habt.
Ich sehe auch schon den einen oder anderen bei der nächsten Jugend-Olympiade, die nächstes Jahr auch hier stattfinden wird, auf dem Siegertreppchen. Und vielleicht sogar auch 1972 bei den XX. Olympischen Sommerspielen in München.
Foto: Links oben das Schwimm-Stadion. In der Mitte das Olympia-Stadion.
Tina: Ok, bis dahin sind es noch 7 Jahre, also genügend Zeit um aus euch hervorragende Schwimmer zu machen. Es muss ja auch nicht unbedingt eine Medaille sein, die es zu gewinnen gibt, sondern auch die Gewissheit zu haben, was ihr allgemein leisten könnt. Glaubt es mir, es gibt einem auch eine innere Befriedigung und ein enormes Selbstbewusstsein, welches euch das ganze Leben begleiten wird.
Wie gebannt hingen die Kinder an die Lippen Tinas, als sie die Ansprache hielt.
Tina: Und schwimmen macht auch großen Spaß, wie ihr vorhin bei allen unseren 12 Teilnehmern sicherlich gesehen habt. Und Schwimmen ist keine Hexerei, sondern eine logische Schlussfolgerung aus diversen physikalischen Begebenheiten.
In dem Moment kam wieder eine Lautsprecherdurchsage von Onkel Joggeli.
Liebe Sportler, liebe Besucher, kommen wir nun zur Siegerehrung unserer 4 X 100m Lagenstaffel. Ich bitte deshalb alle 12 Teilnehmer zum Siegertreppchen zu kommen. Und das Schöne daran ist, dass wir nur Gewinner haben. Die Medaillen und die Pokale werden von Polly Hoffmann und Mirjana Krilicz überreicht.
Unter dem Einmarsch der Original-Olympiafanfare betraten nun die Medaillengewinner das weite Rund des Schwimm-Stadions.
Joggeli fuhr in seinen Ausführungen fort:
Bronze-Medaille, die Staffel mit den Schwimmern: Uschi, Mara, Inge und Gregor.
Mit der gleichen Siegerzeit können wir heute 2 Goldmedaillen vergeben.
Und das wären die Staffeln: Heike, Thomas, Martina, Herr Bächle.
Sowie:
Simba, Andreas, Ute und Tina.
Mit zufriedenen Gesichtern aller beteiligten traf man sich dann in einem separaten Restaurant des Stadions, wo man auch in Badekleidung sitzen konnte.
Othilie: Wo ist denn Heike nun schon wieder abgeblieben?
Martina: Sie verteilt gerade Autogramme. Genau genommen Autogrammkarten mit ihrem Bild.
Othilie: Woher hat sie die denn?
Martina: Die hat sie in unserer Kaufhaus-Druckerei in München selbst angefertigt. Alle Achtung, sie kann sich gut verkaufen. Aber das ist ja kein großes Geheimnis.
Othilie: Puuuuuuuuhhhh.
Martina trocken: Möchtest du auch gerne ein Autogramm von ihr? Sie hat genügend davon da, zirka 700 Stück.
Othilie: Ich schaue mir das besser mal ein wenig genauer an.
Heike: Meine Damen meine Herren, bitte nicht drängeln. Jede Person bekommt von mir ein Bild mit meiner Unterschrift.
Eine junge Mutter: Ich habe dich doch schon mal im Fernsehen gesehen.
Heike: Ja, da bin ich öfters zu sehen. Im Radio übrigens auch. Dort bin ich aber nur zu hören, was ich selbst außerordentlich bedaure. Aber zumindest sehen sie mich diesmal auch live vor ihnen. Ist doch was anderes als nur vor dem Fernseh-Bildschirm.
Einen Moment bitte, die Presse-Fotografen wollen auch ein Bild von mir. Das ist ihr gutes Recht. Bekommen sie mich ganz auf dem Foto drauf? Was halten sie von meinem Outfit auf dem Foto. Dieses bekommen sie ab Montag bei der Little Red Roses Company der berühmten Hoffmann-Group zu einem Schnäppchenpreis.
Gerne beantworte ich ihnen auch einige Fragen. Diese Zeit muss sein.
Liebe Leser,
ich kann jetzt nicht sagen, ob ihr noch einige Fragen an Heike habt. Sollte das der Fall sein, so last es mich bitte wissen. Ich werde die Fragen an Heike weiterreichen.
Ende Teil 503
Weiter geht es natürlich in Teil 504, der im laufe des T&ages hier erfolgen wird.
Monika
Geschrieben am 06.02.2022
- Monika56
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Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Mai 04, 2023 1:49 pm
Teil: 504
Kapitel: 614
[/b]
Schwimmunterricht für die Waisenkinder im Schwimmzentrum „Schloss Bavaria“
Und weitere sportliche Aktivitäten
(2)
Um 10 Uhr an diesem Samstagmorgen gingen nun die preisgekrönten Häupter der Bavaria Girls und Boys, sowie die 80 Waisenkinder zu dem Nichtschwimmerbecken, oder auch Lehrbecken genannt, um nun mit dem Schwimmunterricht anzufangen.
In weiser Vorausplanung hatten Joggeli und Othilie dieses Becken ebenfalls bei der Bauplanung berücksichtigt, um den Nichtschwimmern die Gelegenheit zu geben, fernab vom Trubel des Hauptbeckens, in Ruhe ihre Übungseinheiten zu absolvieren.
(Bild am Anfang dieses Teils).
Diese Lehr-und Nichtschwimmerbecken war für drei verschieden Wassertiefen erbaut worden. 0,60 cm, 1,00 m und, 1,35 m. Die Wassertemperatur lag bei angenehmen 24 – 28°.
Lehrschwimmer 12,50 x 8,00
16,66 x 10,00 0,60–1,35
zu empfehlen:
0,80–1,20 24-28
Nichtschwimmer 12,50 x 8,00
16,66 x 10,00
oder
Form beliebig 0,60-1,35
max. Bodengefälle 10 % 24-28
Die Beckenseiten an Nichtschwimmerteilen sollten abgesichert sein, da die Wassertiefe für einen Sprung ins Wasser nicht ausreichend tief ist.
Der Übergang von einem Nichtschwimmerbecken in ein Schwimmerbecken über einen Schwimmkanal soll 1 m vor dem Schwimmerbecken leicht erkennbar gekennzeichnet sein. Auch diese Voraussetzungen wurden bei der Planung natürlich mit einbezogen.
Etwas motivierter als beim Spaziergang zum Schwimm-Stadion waren die Waisenkinder schon. Das war ihnen deutlich anzusehen. Noch tief beeindruckt von den sportlichen Leistungen der Bavaria-Kinder sahen sie den künftigen Ereignissen etwas optimistischer entgegen.
Tina: So Kinder, nun werden wir mal langsam anfangen. Der ganze Schwimmbereich ist nur für uns reserviert. Es werden keine fremden Gäste anwesend sein, die euch evtl. beobachten könnten. Wir sind also ganz unter uns. Und Stress werden wir uns auch nicht auferlegen. Herr Bächle, wie sehen sie das Ganze?
Tony Bächle: Tina, das sehe ich ganz genauso. Wir haben jetzt schon einmal die Bereitschaft der Kinder zum Schwimmen geweckt. Der Staffelwettbewerb mit den vier Schwimmstielen hat uns dabei geholfen. Wenn ein Kind beispielsweise noch Angst vor Wasser im Gesicht hat, ist es noch nicht bereit für den Schwimmkurs. Das hat sich jetzt etwas geändert. Man kann nie früh genug mit einer Wassergewöhnung und mit dem Umgang mit dem Wasser anfangen. Kinder sollten frühzeitig auf das Element Wasser und auf die schönen Seiten des Elements Wasser hingewiesen und dafür begeistert werden.
Wichtig dabei: Keinen Zwang ausüben, sonst verliert das Kind den Spaß und das Interesse am Schwimmen und baut Ängste auf.
Tina: Kinder, jetzt gehen wir mal gemeinsam in das Wasser. Und zwar in dem Bereich des Beckens wo die Wassertiefe nur 60 Zentimeter ist.
Alle sind im Wasser, wunderbar. Und jetzt spritzt jeder den anderen einfach mal nass.
(Ein fröhliches Gekreische war anschließend zu hören. Dieses ganze geschehen ging über mehrere Minuten so).
Jetzt geht ihr mal bis zu der Nase ins Wasser und blubbert. Wer noch mutiger Ist, kann mit dem ganzen Kopf untertauchen und blubbern. Heike, ich habe nichts davon gesagt das du trotz deiner vorhin erworbenen Goldmedaille Mara, Simba, und Onkel Joggeli abwechselnd unter Wasser drücken sollst.
Am Beckenrand verteilt standen Petra, Mirjana, Othilie (natürlich im Badeanzug), Martina, Tante Polly und beobachteten konzentriert jede Bewegung im Wasser.
Tony: Kinder, jetzt setzt euch einmal auf den Beckenrand, und lasst euch ins Wasser gleiten. Die ganz mutigen unter euch, können auch springen. Ganz je nachdem, wie sicher ihr euch fühlt.
Und jetzt werden wir mal Wasserball spielen. Dazu werfe ich jetzt etliche leichte Bälle in das Becken, die ihr aus dem Wasser fischt, und sie anschließend mir wieder persönlich überreicht.
Tina: Heike, du sollst nicht laufend die Bälle an Onkel Joggelis Kopf werfen. Und bei Martina kannst du dir das auch sparen.
Heike: Na gut, dann gehe ich eben in den Schwimmbereich auf die andere Seite des Beckens.
Tina: Ist auch besser so. Wo du bist herrscht Chaos.
Heike: Ich kann aber nicht überall gleichzeitig sein.
Othilie schmunzelnd: Was für ein Glück. Das wäre der Untergang des Abendlandes.
Tony Bächle leise zu Tina: Wir müssen weiter versuchen den Schwimmunterricht spielerisch zu gestalten. Schwimmen lernen soll Spaß machen.
Kinder, ich werfe jetzt mal eine große Anzahl von Hula Hoop Reifen in das Wasser. Wer Mut hat, kann durch den Reifen hindurch tauchen. Vor dem Tauchen kräftig einatmen, und beim Auftauchen wieder ausatmen.
(Etliche Kinder trauten sich das auch schon).
Liebe Leser, ihr könnt die Übungen tatsächlich alle mitmachen. Ich zwinge euch natürlich zu nichts. Das ist hier alles freiwillig.
Tony: So, dann kommen wir jetzt alle mal auf das trockene Ufer, und dann werden wir mal mit den Trockenübungen anfangen. Dazu haben wir hier etliche Stühle und Tische am Beckenrand aufgestellt. Unsere Olympioniken werden euch zeigen, was ihr dabei machen sollt. Das ist ganz einfach.
Wie so etwas gemacht wird, wird in diesem kleinen Video ausgezeichnet dargestellt.
Trockenschwimmen - Der Schwimmkurs für zuhause
Tony: So Kinder, dann werden wir uns zum Abschluss des heutigen Tages mal wieder in das Wasser begeben. Wie gehen alle zum Beckenrand, halten uns dort fest, und paddeln kräftig mit den Beinen. Wer möchte, kann auch die Beinbewegungen machen, die wir vorhin bei der Trockenübung geübt haben.
Super, wollt ihr noch ein wenig mit den Bällen im Wasser spielen?
Einstimmig lauter Ausruf der Kinder: Ja.
Dann werft euch immer paarwiese die Bälle zu. Und wenn die Bälle etwas höher kommen sollten, versucht einfach springend die Bälle zu erreichen.
Nach weiteren 20 Minuten war dann das erste Schwimmtraining abgeschlossen. Die Kinder gingen entspannt und fröhlich aus dem Wasser, während Othilie sich Tony Bächle zur Seite nahm.
Othilie: Meine absolute Hochachtung Tony, ich darf doch Tony zu ihnen sagen?
Bächle: Selbstverständlich.
Othilie: Wie sie das Training mit den Kindern durchgeführt haben, erzeugt bei mir großen Respekt. Spielerische Elemente gekoppelt mit einfühlsamen Übungen. Die Kinder gingen alle strahlend aus dem Wasser. Sie haben schon jetzt ihre Angst und Bedenken weitestgehend abgelegt. Ich sehe auch viele lachende Gesichter. Das ist ihr verdienst und auch das Verdienst von allen Personen, die dabei geholfen haben, das dieser Tag so erfolgreich war. Ich möchte mich bei dir dafür ausdrücklich bedanken. Du warst großartig.
Othilie näherte sich Tony, und drückte ihm ein Kuss auf die Wange. Etliche Personen des Schwimmzirkels nahmen das mit Erstaunen zu Kenntnis. Mir persönlich ist auch aufgefallen, dass sich Othilie von der Ausstrahlung Tonys angezogen fühlt. Diese Ruhe und Gelassenheit, die Lehrer Bächle ausstrahlt, kannten ja auch schon die Kinder des Gymnasiums. Sein Unterrichtsstil war auch dort sehr beliebt.
Othilie: Kinder, ich lade euch alle zum gemeinsamen Eis essen im Restaurant des Stadions ein. Ihr könnt euch aussuchen was ihr wollt, oder worauf ihr Appetit habt. Diesen Tag müssen wir feiern.
Beliebteste Kreation bei den Kindern war diese Eisbombe:
Tony Bächle: So ein sportlicher Samstag-Vormittag ist doch nach einer anstrengenden Woche wirklich eine tolle Angelegenheit. Gut für die Gesundheit und auch für das Gemüt.
Heike: Wir haben hier noch mehr Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten. Vor zwei Monaten ist hier in unserem Wald auch ein Trimm dich-Pfad errichtet worden. Leider hatten wir noch nicht die Gelegenheit, diesen offiziell von uns einzuweihen bzw. zu begehen.
Der Parcours ist zirka 5 km lang, und ist mit vielen Hindernissen bestückt.
Tony: Dann sollten wir die Gelegenheit gemeinsam nutzen, und unsere Sportlichkeit unter Beweis stellen.
Othilie: Jetzt?
Tony: Ja, warum eigentlich nicht. Heike hatte da wirklich eine gute Idee ins Spiel gebracht.
Othilie zähneknirschend: Unsere Heike hat oftmals merkwürdige Ideen.
Tony: Wie weit ist es bis zu diesem Trimm Dich-Pfad?
Heike: Nur drei Kilometer von hier. Er liegt außerhalb unseres ersten Sicherheits-Sperrgürtels. Man kann bequem im lockeren Trab dort hinrennen.
Tony: Dann machen wir das doch einfach mal. Um keine Zeit zu verlieren, sollten wir direkt lostraben.
Heike: Der Weg dorthin ist ausgeschildert. Ich habe auch den Schlüssel dabei, womit ich die kugelsichere Türe des Sperrgürtels aufschließen kann. Das Minenfeld können wir auch umgehen, wie Onkel Joggeli mir vor einigen Tagen noch eidesstattlich versichert hat. Unsere Scharfschützen auch. Sie haben sowieso gerade ihre Entspannungsphase.
Othilie: Die Glücklichen.
Tony: Dann kann ja absolut nichts mehr passieren.
Othilie: Es fängt gerade an zu Regen.
Tony: Das sollte uns nicht sonderlich stören.
Heike: So sehe ich das auch. Nicht wahr Tante Othilie? Wir sind ja schließlich nicht aus Watte.
Othilie: Puuuuuuuuuuhhhhhh.
Nun ging es also im sogenannten leichten Galopp, über das „Minenfeld“ hinweg, in Richtung „Trimm Dich-Pfad“. An der Spitze des Feldes Tony Bächle, der somit das Tempo machte. Man spricht in diesem Fall vom sogenannten „Pacemaker“ (Schrittmacher). Die einzigen Personen die ohne Schwierigkeiten mithalten konnten waren Tina, Martina, Petra und Gregor. Wobei Martina sogar noch den Erste-Hilfe Rucksack auf dem Rücken trug. Bei Gregor war das auf Grund seiner Rückenverletzung, die er sich bei der Schlägerei auf dem Schulhof zugezogen hatte, noch nicht möglich.
Auf Intervention von Petra verlangsamte Tony dann schließlich das scharfe Tempo.
Tony: Das wird in naher Zukunft immer besser klappen. Da habe ich keine Bedenken. Das war bisher nur ein leichtes Aufwärmtraining.
Im Grunde genommen stieg bei Othilie aber die Bewunderung über die herausragende Fitness von Tony.
Tony: Nächstes Jahr kann ich euch alle zum Münchner-Stadtmarathon anmelden, an dem ich selbst schon die letzten 8 Jahre regelmäßig teilgenommen habe. Dessen bin ich mir absolut sicher.
Aha, da kommt ja auch schon Trimm-Dich Pfad in Sicht.
Inge: Wer hat den diesen Namen ausgesucht? Mir schwant fürchterliches.
Othilie: Ich auch. Ich bin zwar selten mit dir einer Meinung, aber diesmal gebe ich dir uneingeschränkt Recht.
Beatrice: Oh, eine Schwebebalken. Das ist ja wunderbar. Das ist genau das Richtige für mich.
Othilie zu Tony: Jetzt wirst du was erleben, was du wahrscheinlich noch nie in Natura gesehen hast. Sie wird uns bestimmt auch den Doppel Zukahara, sowie einen „Flick Flack“ zeigen. Darüber hinaus auch eine Einbeinige 1/1 Drehung (Pirouette), einen Salto vorwärts und Rückwärts und einen Überschlag beim Abgang. Ich bin fast geneigt zu sagen, dass sie auf dem nur 10 cm breiten Balken schwebt.
Ich könnte stundenlang zuschauen, wenn sie ihre Übungen an diversen Turngeräten bei uns auf dem ausgebauten Dachspeicher fabriziert. Ihre Eleganz, ihre Anmut, und ihre Ausstrahlung sind einzigartig. Sie turnt seit dem 3. Lebensjahr. Und das beim Zirkus. Sie hatte eine sehr schwere Kindheit, denn ihre beiden Eltern sind vor einiger Zeit gestorben. Wir haben sie dort im Zirkus aus dem Zirkus aus den Fängen ihres grausamen Stiefvaters gerettet, und adoptiert. Seither blüht sie bei uns immer mehr auf. Und sie hat in Gregor einen Partner gefunden, der sie quasi auf Händen trägt.
Tony: Nun ja, das dürfte bei dem Leichtgewicht von Beatrice (38 kg) kein großes Problem für den sehr kräftigen und trotzdem schlanken Gregor sein.
Othilie: Schau dir Gregor an, er zieht sein Unterhemd aus, und trocknet den Schwebebalken vom Regen. Er macht alles für sie. Die beiden verbindet eine große Liebe und Zuneigung. Man könnte sagen, die beiden haben sich gesucht und gefunden.
Mit fast atemloser Spannung verfolgten die Erwachsenen und die Kinder die phantastische Vorführung Beatrice auf dem Schwebebalken.
Wie das ungefähr aussah, könnt ihr liebe Leser in diesem kleinen tollen Video sehen.
Biles glänzt auch am Schwebebalken | Turn-WM 2019 - ZDF
Der Bedarf der restlichen Personen auf dem Balken entlang zu spazieren war nicht sehr hoch, da unter dem Balken sich mittlerweile eine große Pfütze Wasser durch den anhaltenden Regen gebildet hatte.
Halt
Othilie versuchte es trotzdem. Das lag wiederrum daran, dass sie wohl Pluspunkte bei Tony sammeln wollte. Obwohl sie das nun wirklich nicht nötig hatte, da Tony sowieso u.a. von dem Lebenswerk Othilies bezüglich der Hoffmann-Group absolut fasziniert und begeistert war. Kurzum, er bewunderte diese äußerst attraktive und kluge Frau.
Es blieb nicht aus, dass Othilie schließlich vom Schwebebalken herunterfiel. Ich darf zur Beruhigung aller verkünden, dass sie sich dabei keine Verletzungen zuzog, denn sie fiel sehr weich in dem matschigen und nassen Untergrund.
Der Erste-Hilfe Koffer von Petra fand keine Anwendung, welches zur Erleichterung aller Personen registriert wurde.
Das einzige Manko, welches bei einer so penibel gekleideten Frau ein kleiner Weltuntergang ist, war die Tatsache, dass sie von oben bis unten völlig verdreckt und lehmverschmiert war.
Tony: Oh Othilie, dass tut uns allen ausgesprochen leid. Ich würde sagen, dass wir uns gemeinsam auf dem Heimweg machen.
Othilie: Nein Tony, lassen wir den Kindern den Spaß bei den übrigen Übungen. Bitte Heike, dein Taschentuch um mich zu reinigen ist nun wirklich nicht geeignet. Dazu müssten wir etliche Handtücher zur Verfügung haben.
Martina: Sollen wir eine Schutzhütte hier in der Nähe aufsuchen? Gregor hat vorweislich eine Karte und einen Kompass mitgenommen.
Othilie: Das wird nichts bringen, da der Regen wohl nicht aufhören wird.
Tony: Dann werden wir natürlich wieder zum Schloss zurückgehen. Ein warmes Bad für Othilie, und den anderen Personen natürlich auch, wäre jetzt absolut angebracht. Gregor, wenn du eine Abkürzung auf deiner Karte findest, würde das auch nicht schlecht sein.
Gregor: Alles klar, ich habe schon einen Weg gefunden. Dadurch haben wir eine Zeitersparnis von zirka 20 Minuten. Keine Angst, ich führe euch sicher zurück.
Tony: Wozu Pfadfinder alles in der Lage sind, sieht man hier wieder ganz deutlich.
Und tatsächlich waren sie genau 22 Minuten später in sichere Gefilde angekommen.
Sie wurden von der Küchen-Chefin Martha an der Haustüre mit den herrlichsten bayrischen Flüchen begrüßt.
Kreizkruzefix, himmelherrgott, sakramt, mileckstamarsch, do legst die nieder, wie seht ihr denn aus? Habt ihr einen Bergwerkstollen ausfindig gemacht? Sofort die Schuhe ausziehen, und die anderen Klamotten am besten auch. So kommt ihr mir nicht ins Haus. Übrigens, wo habt ihr Frau Hoffmann (Othilie) gelassen. Wenn sie euch so sieht, bekommt sie einen Tobsuchtsanfall.
Heike: Sie steht doch direkt vor ihnen.
Martha: Oh, sie hätte ich jetzt nicht wiedererkannt.
Heike: Logisch, sie wälzte sich auch im dicksten Schlamm. Und zu mir sagt man immer, dass ich mich auch hinter den Ohren waschen soll. Das soll jemand verstehen.
Othilie: Puuuuuuuhhhhh.
Martha: Nun ja, die anderen Personen sehen auch nicht unbedingt viel besser aus.
Gretl, hole mal jede Menge Handtücher für unsere Schmutzfinken.
Nachdem die Handtücher da waren, zogen sich alle „Schmutzfinken“, noch im Eingangsbereich splitternackt aus. Eben, wie Gott sie geschaffen hat. Nun ging es im Gänsemarsch zu der Bäder-und Wellness-Oase im Untergeschoss des Hauses.
Dort empfing sie wieder Martha, die Seele des Hausen, mit einem Feuerwehrschlauch, wo sich erst einmal einer Grundreinigung unterziehen mussten. Widerstand war zwecklos, keiner kam an Martha ungeschoren vorbei.
Martha: So etwas habe ich in meiner 20 jährigen Dienstzeit auf Schloss Bavaria noch nie gesehen. Und das heißt schon etwas. Und jetzt ab unter die Duschen. Dort erwartet euch der „Feinschliff“.
Diese direkte Art von Martha nahm ihr keiner Übel, auch Othilie nicht, denn Martha war die Seele des Hause, und überall äußerst beliebt. Sie wohnte seit 20 Jahren auf dem „Schloss“, und hatte für jeden ein offenes Ohr. Feierabend kannte sie gar nicht, und war trotz ihrer Leibesfülle überaus agil. Es war mir schon seit geraumer Zeit ein Bedürfnis, euch diese herzensgute Frau einmal näher vorzustellen.
Nun aber ging es aber endlich in die Wohlfühloase des Hauses.
Auch der neu hinzugekommene erbaute Teil war mittlerweile fertig gestellt worden.
Ich gebe zu, dass dieses Luxusambiente nicht jeder so ein „Dahoam“ vorweisen kann, aber ihr werdet mir sicherlich rechtgeben, dass die Architekten und Handwerker großartige Arbeit geleistet hatten.
Tony: Wie geht es dir jetzt nach der ganzen Anstrengung und Aufregung des bisherigen Tages.
Othilie: Danke der Nachfrage. Es geht mir schon entschieden besser.
Tony: Das ist sehr erfreulich. Dann könnten wir ja gleich noch ein wenig in den Fitness-Raum gehen. Ich habe dort etliche Gerätschaften gesehen, an denen wir an unser körperliches Wohlergehen arbeiten könnten.
Othilie: Tooooooooony
Tony: Gut, dann lassen wir das. Was schlägst du stattdessen vor?
Othilie: Schlafen.
Nein, ok wir gehen in die Sauna. Was hältst du von diesem Kompromiss?
Tony: Super.
Othilie: Römische, griechische , oder finnische Saune?
Tony: Ja genau in der Reihenfolge.
(Ein köstliches Lachen war von Othilie zu hören).
Du bist einfach unverwüstlich. Und das nötigt mir eine gehörige Portion Respekt ab. So eine sportliche und fitte Person habe ich noch nie gesehen.
Tony: Und ich noch nie so eine bezaubernde Frau wie dich.
Othilie: Danke für das Kompliment. Angezogen sehe ich aber noch besser aus.
Tony schmunzelnd: Beide Varianten gefallen mir sehr gut. Auf die römische Dampfsaune sollten wir verzichten. Mir fehlt dort der klare Durchblick.
Othilie ebenfalls schmunzelnd: Du bist ein Schelm. Na gut, dann gehen wir in die finnische Sauna, auch auf die Gefahr hin, dass es dir dort auf Grund der dort herrschen Temperaturen (bis zu 120°) und meinem Eva-Kostüm noch heißer wird.
Ja liebe Leser,
Die beiden kommen sich quasi immer näher. Wie es in naher Zukunft zwischen den beiden weiter weitergeht, sehe ich persönlich sehr optimistisch. Und das alles trotz der unterschiedlichen Interessen. Denn wie sagt man so schön:
„Unterschiede ziehen sich an“.
Ende Teil: 504
Ich hoffe, dass wir uns in Teil 505 hier an dieser Stelle wiedersehen werden.
Monika
Geschrieben am 10.02.2022
Kapitel: 614
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Schwimmunterricht für die Waisenkinder im Schwimmzentrum „Schloss Bavaria“
Und weitere sportliche Aktivitäten
(2)
Um 10 Uhr an diesem Samstagmorgen gingen nun die preisgekrönten Häupter der Bavaria Girls und Boys, sowie die 80 Waisenkinder zu dem Nichtschwimmerbecken, oder auch Lehrbecken genannt, um nun mit dem Schwimmunterricht anzufangen.
In weiser Vorausplanung hatten Joggeli und Othilie dieses Becken ebenfalls bei der Bauplanung berücksichtigt, um den Nichtschwimmern die Gelegenheit zu geben, fernab vom Trubel des Hauptbeckens, in Ruhe ihre Übungseinheiten zu absolvieren.
(Bild am Anfang dieses Teils).
Diese Lehr-und Nichtschwimmerbecken war für drei verschieden Wassertiefen erbaut worden. 0,60 cm, 1,00 m und, 1,35 m. Die Wassertemperatur lag bei angenehmen 24 – 28°.
Lehrschwimmer 12,50 x 8,00
16,66 x 10,00 0,60–1,35
zu empfehlen:
0,80–1,20 24-28
Nichtschwimmer 12,50 x 8,00
16,66 x 10,00
oder
Form beliebig 0,60-1,35
max. Bodengefälle 10 % 24-28
Die Beckenseiten an Nichtschwimmerteilen sollten abgesichert sein, da die Wassertiefe für einen Sprung ins Wasser nicht ausreichend tief ist.
Der Übergang von einem Nichtschwimmerbecken in ein Schwimmerbecken über einen Schwimmkanal soll 1 m vor dem Schwimmerbecken leicht erkennbar gekennzeichnet sein. Auch diese Voraussetzungen wurden bei der Planung natürlich mit einbezogen.
Etwas motivierter als beim Spaziergang zum Schwimm-Stadion waren die Waisenkinder schon. Das war ihnen deutlich anzusehen. Noch tief beeindruckt von den sportlichen Leistungen der Bavaria-Kinder sahen sie den künftigen Ereignissen etwas optimistischer entgegen.
Tina: So Kinder, nun werden wir mal langsam anfangen. Der ganze Schwimmbereich ist nur für uns reserviert. Es werden keine fremden Gäste anwesend sein, die euch evtl. beobachten könnten. Wir sind also ganz unter uns. Und Stress werden wir uns auch nicht auferlegen. Herr Bächle, wie sehen sie das Ganze?
Tony Bächle: Tina, das sehe ich ganz genauso. Wir haben jetzt schon einmal die Bereitschaft der Kinder zum Schwimmen geweckt. Der Staffelwettbewerb mit den vier Schwimmstielen hat uns dabei geholfen. Wenn ein Kind beispielsweise noch Angst vor Wasser im Gesicht hat, ist es noch nicht bereit für den Schwimmkurs. Das hat sich jetzt etwas geändert. Man kann nie früh genug mit einer Wassergewöhnung und mit dem Umgang mit dem Wasser anfangen. Kinder sollten frühzeitig auf das Element Wasser und auf die schönen Seiten des Elements Wasser hingewiesen und dafür begeistert werden.
Wichtig dabei: Keinen Zwang ausüben, sonst verliert das Kind den Spaß und das Interesse am Schwimmen und baut Ängste auf.
Tina: Kinder, jetzt gehen wir mal gemeinsam in das Wasser. Und zwar in dem Bereich des Beckens wo die Wassertiefe nur 60 Zentimeter ist.
Alle sind im Wasser, wunderbar. Und jetzt spritzt jeder den anderen einfach mal nass.
(Ein fröhliches Gekreische war anschließend zu hören. Dieses ganze geschehen ging über mehrere Minuten so).
Jetzt geht ihr mal bis zu der Nase ins Wasser und blubbert. Wer noch mutiger Ist, kann mit dem ganzen Kopf untertauchen und blubbern. Heike, ich habe nichts davon gesagt das du trotz deiner vorhin erworbenen Goldmedaille Mara, Simba, und Onkel Joggeli abwechselnd unter Wasser drücken sollst.
Am Beckenrand verteilt standen Petra, Mirjana, Othilie (natürlich im Badeanzug), Martina, Tante Polly und beobachteten konzentriert jede Bewegung im Wasser.
Tony: Kinder, jetzt setzt euch einmal auf den Beckenrand, und lasst euch ins Wasser gleiten. Die ganz mutigen unter euch, können auch springen. Ganz je nachdem, wie sicher ihr euch fühlt.
Und jetzt werden wir mal Wasserball spielen. Dazu werfe ich jetzt etliche leichte Bälle in das Becken, die ihr aus dem Wasser fischt, und sie anschließend mir wieder persönlich überreicht.
Tina: Heike, du sollst nicht laufend die Bälle an Onkel Joggelis Kopf werfen. Und bei Martina kannst du dir das auch sparen.
Heike: Na gut, dann gehe ich eben in den Schwimmbereich auf die andere Seite des Beckens.
Tina: Ist auch besser so. Wo du bist herrscht Chaos.
Heike: Ich kann aber nicht überall gleichzeitig sein.
Othilie schmunzelnd: Was für ein Glück. Das wäre der Untergang des Abendlandes.
Tony Bächle leise zu Tina: Wir müssen weiter versuchen den Schwimmunterricht spielerisch zu gestalten. Schwimmen lernen soll Spaß machen.
Kinder, ich werfe jetzt mal eine große Anzahl von Hula Hoop Reifen in das Wasser. Wer Mut hat, kann durch den Reifen hindurch tauchen. Vor dem Tauchen kräftig einatmen, und beim Auftauchen wieder ausatmen.
(Etliche Kinder trauten sich das auch schon).
Liebe Leser, ihr könnt die Übungen tatsächlich alle mitmachen. Ich zwinge euch natürlich zu nichts. Das ist hier alles freiwillig.
Tony: So, dann kommen wir jetzt alle mal auf das trockene Ufer, und dann werden wir mal mit den Trockenübungen anfangen. Dazu haben wir hier etliche Stühle und Tische am Beckenrand aufgestellt. Unsere Olympioniken werden euch zeigen, was ihr dabei machen sollt. Das ist ganz einfach.
Wie so etwas gemacht wird, wird in diesem kleinen Video ausgezeichnet dargestellt.
Trockenschwimmen - Der Schwimmkurs für zuhause
Tony: So Kinder, dann werden wir uns zum Abschluss des heutigen Tages mal wieder in das Wasser begeben. Wie gehen alle zum Beckenrand, halten uns dort fest, und paddeln kräftig mit den Beinen. Wer möchte, kann auch die Beinbewegungen machen, die wir vorhin bei der Trockenübung geübt haben.
Super, wollt ihr noch ein wenig mit den Bällen im Wasser spielen?
Einstimmig lauter Ausruf der Kinder: Ja.
Dann werft euch immer paarwiese die Bälle zu. Und wenn die Bälle etwas höher kommen sollten, versucht einfach springend die Bälle zu erreichen.
Nach weiteren 20 Minuten war dann das erste Schwimmtraining abgeschlossen. Die Kinder gingen entspannt und fröhlich aus dem Wasser, während Othilie sich Tony Bächle zur Seite nahm.
Othilie: Meine absolute Hochachtung Tony, ich darf doch Tony zu ihnen sagen?
Bächle: Selbstverständlich.
Othilie: Wie sie das Training mit den Kindern durchgeführt haben, erzeugt bei mir großen Respekt. Spielerische Elemente gekoppelt mit einfühlsamen Übungen. Die Kinder gingen alle strahlend aus dem Wasser. Sie haben schon jetzt ihre Angst und Bedenken weitestgehend abgelegt. Ich sehe auch viele lachende Gesichter. Das ist ihr verdienst und auch das Verdienst von allen Personen, die dabei geholfen haben, das dieser Tag so erfolgreich war. Ich möchte mich bei dir dafür ausdrücklich bedanken. Du warst großartig.
Othilie näherte sich Tony, und drückte ihm ein Kuss auf die Wange. Etliche Personen des Schwimmzirkels nahmen das mit Erstaunen zu Kenntnis. Mir persönlich ist auch aufgefallen, dass sich Othilie von der Ausstrahlung Tonys angezogen fühlt. Diese Ruhe und Gelassenheit, die Lehrer Bächle ausstrahlt, kannten ja auch schon die Kinder des Gymnasiums. Sein Unterrichtsstil war auch dort sehr beliebt.
Othilie: Kinder, ich lade euch alle zum gemeinsamen Eis essen im Restaurant des Stadions ein. Ihr könnt euch aussuchen was ihr wollt, oder worauf ihr Appetit habt. Diesen Tag müssen wir feiern.
Beliebteste Kreation bei den Kindern war diese Eisbombe:
Tony Bächle: So ein sportlicher Samstag-Vormittag ist doch nach einer anstrengenden Woche wirklich eine tolle Angelegenheit. Gut für die Gesundheit und auch für das Gemüt.
Heike: Wir haben hier noch mehr Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten. Vor zwei Monaten ist hier in unserem Wald auch ein Trimm dich-Pfad errichtet worden. Leider hatten wir noch nicht die Gelegenheit, diesen offiziell von uns einzuweihen bzw. zu begehen.
Der Parcours ist zirka 5 km lang, und ist mit vielen Hindernissen bestückt.
Tony: Dann sollten wir die Gelegenheit gemeinsam nutzen, und unsere Sportlichkeit unter Beweis stellen.
Othilie: Jetzt?
Tony: Ja, warum eigentlich nicht. Heike hatte da wirklich eine gute Idee ins Spiel gebracht.
Othilie zähneknirschend: Unsere Heike hat oftmals merkwürdige Ideen.
Tony: Wie weit ist es bis zu diesem Trimm Dich-Pfad?
Heike: Nur drei Kilometer von hier. Er liegt außerhalb unseres ersten Sicherheits-Sperrgürtels. Man kann bequem im lockeren Trab dort hinrennen.
Tony: Dann machen wir das doch einfach mal. Um keine Zeit zu verlieren, sollten wir direkt lostraben.
Heike: Der Weg dorthin ist ausgeschildert. Ich habe auch den Schlüssel dabei, womit ich die kugelsichere Türe des Sperrgürtels aufschließen kann. Das Minenfeld können wir auch umgehen, wie Onkel Joggeli mir vor einigen Tagen noch eidesstattlich versichert hat. Unsere Scharfschützen auch. Sie haben sowieso gerade ihre Entspannungsphase.
Othilie: Die Glücklichen.
Tony: Dann kann ja absolut nichts mehr passieren.
Othilie: Es fängt gerade an zu Regen.
Tony: Das sollte uns nicht sonderlich stören.
Heike: So sehe ich das auch. Nicht wahr Tante Othilie? Wir sind ja schließlich nicht aus Watte.
Othilie: Puuuuuuuuuuhhhhhh.
Nun ging es also im sogenannten leichten Galopp, über das „Minenfeld“ hinweg, in Richtung „Trimm Dich-Pfad“. An der Spitze des Feldes Tony Bächle, der somit das Tempo machte. Man spricht in diesem Fall vom sogenannten „Pacemaker“ (Schrittmacher). Die einzigen Personen die ohne Schwierigkeiten mithalten konnten waren Tina, Martina, Petra und Gregor. Wobei Martina sogar noch den Erste-Hilfe Rucksack auf dem Rücken trug. Bei Gregor war das auf Grund seiner Rückenverletzung, die er sich bei der Schlägerei auf dem Schulhof zugezogen hatte, noch nicht möglich.
Auf Intervention von Petra verlangsamte Tony dann schließlich das scharfe Tempo.
Tony: Das wird in naher Zukunft immer besser klappen. Da habe ich keine Bedenken. Das war bisher nur ein leichtes Aufwärmtraining.
Im Grunde genommen stieg bei Othilie aber die Bewunderung über die herausragende Fitness von Tony.
Tony: Nächstes Jahr kann ich euch alle zum Münchner-Stadtmarathon anmelden, an dem ich selbst schon die letzten 8 Jahre regelmäßig teilgenommen habe. Dessen bin ich mir absolut sicher.
Aha, da kommt ja auch schon Trimm-Dich Pfad in Sicht.
Inge: Wer hat den diesen Namen ausgesucht? Mir schwant fürchterliches.
Othilie: Ich auch. Ich bin zwar selten mit dir einer Meinung, aber diesmal gebe ich dir uneingeschränkt Recht.
Beatrice: Oh, eine Schwebebalken. Das ist ja wunderbar. Das ist genau das Richtige für mich.
Othilie zu Tony: Jetzt wirst du was erleben, was du wahrscheinlich noch nie in Natura gesehen hast. Sie wird uns bestimmt auch den Doppel Zukahara, sowie einen „Flick Flack“ zeigen. Darüber hinaus auch eine Einbeinige 1/1 Drehung (Pirouette), einen Salto vorwärts und Rückwärts und einen Überschlag beim Abgang. Ich bin fast geneigt zu sagen, dass sie auf dem nur 10 cm breiten Balken schwebt.
Ich könnte stundenlang zuschauen, wenn sie ihre Übungen an diversen Turngeräten bei uns auf dem ausgebauten Dachspeicher fabriziert. Ihre Eleganz, ihre Anmut, und ihre Ausstrahlung sind einzigartig. Sie turnt seit dem 3. Lebensjahr. Und das beim Zirkus. Sie hatte eine sehr schwere Kindheit, denn ihre beiden Eltern sind vor einiger Zeit gestorben. Wir haben sie dort im Zirkus aus dem Zirkus aus den Fängen ihres grausamen Stiefvaters gerettet, und adoptiert. Seither blüht sie bei uns immer mehr auf. Und sie hat in Gregor einen Partner gefunden, der sie quasi auf Händen trägt.
Tony: Nun ja, das dürfte bei dem Leichtgewicht von Beatrice (38 kg) kein großes Problem für den sehr kräftigen und trotzdem schlanken Gregor sein.
Othilie: Schau dir Gregor an, er zieht sein Unterhemd aus, und trocknet den Schwebebalken vom Regen. Er macht alles für sie. Die beiden verbindet eine große Liebe und Zuneigung. Man könnte sagen, die beiden haben sich gesucht und gefunden.
Mit fast atemloser Spannung verfolgten die Erwachsenen und die Kinder die phantastische Vorführung Beatrice auf dem Schwebebalken.
Wie das ungefähr aussah, könnt ihr liebe Leser in diesem kleinen tollen Video sehen.
Biles glänzt auch am Schwebebalken | Turn-WM 2019 - ZDF
Der Bedarf der restlichen Personen auf dem Balken entlang zu spazieren war nicht sehr hoch, da unter dem Balken sich mittlerweile eine große Pfütze Wasser durch den anhaltenden Regen gebildet hatte.
Halt
Othilie versuchte es trotzdem. Das lag wiederrum daran, dass sie wohl Pluspunkte bei Tony sammeln wollte. Obwohl sie das nun wirklich nicht nötig hatte, da Tony sowieso u.a. von dem Lebenswerk Othilies bezüglich der Hoffmann-Group absolut fasziniert und begeistert war. Kurzum, er bewunderte diese äußerst attraktive und kluge Frau.
Es blieb nicht aus, dass Othilie schließlich vom Schwebebalken herunterfiel. Ich darf zur Beruhigung aller verkünden, dass sie sich dabei keine Verletzungen zuzog, denn sie fiel sehr weich in dem matschigen und nassen Untergrund.
Der Erste-Hilfe Koffer von Petra fand keine Anwendung, welches zur Erleichterung aller Personen registriert wurde.
Das einzige Manko, welches bei einer so penibel gekleideten Frau ein kleiner Weltuntergang ist, war die Tatsache, dass sie von oben bis unten völlig verdreckt und lehmverschmiert war.
Tony: Oh Othilie, dass tut uns allen ausgesprochen leid. Ich würde sagen, dass wir uns gemeinsam auf dem Heimweg machen.
Othilie: Nein Tony, lassen wir den Kindern den Spaß bei den übrigen Übungen. Bitte Heike, dein Taschentuch um mich zu reinigen ist nun wirklich nicht geeignet. Dazu müssten wir etliche Handtücher zur Verfügung haben.
Martina: Sollen wir eine Schutzhütte hier in der Nähe aufsuchen? Gregor hat vorweislich eine Karte und einen Kompass mitgenommen.
Othilie: Das wird nichts bringen, da der Regen wohl nicht aufhören wird.
Tony: Dann werden wir natürlich wieder zum Schloss zurückgehen. Ein warmes Bad für Othilie, und den anderen Personen natürlich auch, wäre jetzt absolut angebracht. Gregor, wenn du eine Abkürzung auf deiner Karte findest, würde das auch nicht schlecht sein.
Gregor: Alles klar, ich habe schon einen Weg gefunden. Dadurch haben wir eine Zeitersparnis von zirka 20 Minuten. Keine Angst, ich führe euch sicher zurück.
Tony: Wozu Pfadfinder alles in der Lage sind, sieht man hier wieder ganz deutlich.
Und tatsächlich waren sie genau 22 Minuten später in sichere Gefilde angekommen.
Sie wurden von der Küchen-Chefin Martha an der Haustüre mit den herrlichsten bayrischen Flüchen begrüßt.
Kreizkruzefix, himmelherrgott, sakramt, mileckstamarsch, do legst die nieder, wie seht ihr denn aus? Habt ihr einen Bergwerkstollen ausfindig gemacht? Sofort die Schuhe ausziehen, und die anderen Klamotten am besten auch. So kommt ihr mir nicht ins Haus. Übrigens, wo habt ihr Frau Hoffmann (Othilie) gelassen. Wenn sie euch so sieht, bekommt sie einen Tobsuchtsanfall.
Heike: Sie steht doch direkt vor ihnen.
Martha: Oh, sie hätte ich jetzt nicht wiedererkannt.
Heike: Logisch, sie wälzte sich auch im dicksten Schlamm. Und zu mir sagt man immer, dass ich mich auch hinter den Ohren waschen soll. Das soll jemand verstehen.
Othilie: Puuuuuuuhhhhh.
Martha: Nun ja, die anderen Personen sehen auch nicht unbedingt viel besser aus.
Gretl, hole mal jede Menge Handtücher für unsere Schmutzfinken.
Nachdem die Handtücher da waren, zogen sich alle „Schmutzfinken“, noch im Eingangsbereich splitternackt aus. Eben, wie Gott sie geschaffen hat. Nun ging es im Gänsemarsch zu der Bäder-und Wellness-Oase im Untergeschoss des Hauses.
Dort empfing sie wieder Martha, die Seele des Hausen, mit einem Feuerwehrschlauch, wo sich erst einmal einer Grundreinigung unterziehen mussten. Widerstand war zwecklos, keiner kam an Martha ungeschoren vorbei.
Martha: So etwas habe ich in meiner 20 jährigen Dienstzeit auf Schloss Bavaria noch nie gesehen. Und das heißt schon etwas. Und jetzt ab unter die Duschen. Dort erwartet euch der „Feinschliff“.
Diese direkte Art von Martha nahm ihr keiner Übel, auch Othilie nicht, denn Martha war die Seele des Hause, und überall äußerst beliebt. Sie wohnte seit 20 Jahren auf dem „Schloss“, und hatte für jeden ein offenes Ohr. Feierabend kannte sie gar nicht, und war trotz ihrer Leibesfülle überaus agil. Es war mir schon seit geraumer Zeit ein Bedürfnis, euch diese herzensgute Frau einmal näher vorzustellen.
Nun aber ging es aber endlich in die Wohlfühloase des Hauses.
Auch der neu hinzugekommene erbaute Teil war mittlerweile fertig gestellt worden.
Ich gebe zu, dass dieses Luxusambiente nicht jeder so ein „Dahoam“ vorweisen kann, aber ihr werdet mir sicherlich rechtgeben, dass die Architekten und Handwerker großartige Arbeit geleistet hatten.
Tony: Wie geht es dir jetzt nach der ganzen Anstrengung und Aufregung des bisherigen Tages.
Othilie: Danke der Nachfrage. Es geht mir schon entschieden besser.
Tony: Das ist sehr erfreulich. Dann könnten wir ja gleich noch ein wenig in den Fitness-Raum gehen. Ich habe dort etliche Gerätschaften gesehen, an denen wir an unser körperliches Wohlergehen arbeiten könnten.
Othilie: Tooooooooony
Tony: Gut, dann lassen wir das. Was schlägst du stattdessen vor?
Othilie: Schlafen.
Nein, ok wir gehen in die Sauna. Was hältst du von diesem Kompromiss?
Tony: Super.
Othilie: Römische, griechische , oder finnische Saune?
Tony: Ja genau in der Reihenfolge.
(Ein köstliches Lachen war von Othilie zu hören).
Du bist einfach unverwüstlich. Und das nötigt mir eine gehörige Portion Respekt ab. So eine sportliche und fitte Person habe ich noch nie gesehen.
Tony: Und ich noch nie so eine bezaubernde Frau wie dich.
Othilie: Danke für das Kompliment. Angezogen sehe ich aber noch besser aus.
Tony schmunzelnd: Beide Varianten gefallen mir sehr gut. Auf die römische Dampfsaune sollten wir verzichten. Mir fehlt dort der klare Durchblick.
Othilie ebenfalls schmunzelnd: Du bist ein Schelm. Na gut, dann gehen wir in die finnische Sauna, auch auf die Gefahr hin, dass es dir dort auf Grund der dort herrschen Temperaturen (bis zu 120°) und meinem Eva-Kostüm noch heißer wird.
Ja liebe Leser,
Die beiden kommen sich quasi immer näher. Wie es in naher Zukunft zwischen den beiden weiter weitergeht, sehe ich persönlich sehr optimistisch. Und das alles trotz der unterschiedlichen Interessen. Denn wie sagt man so schön:
„Unterschiede ziehen sich an“.
Ende Teil: 504
Ich hoffe, dass wir uns in Teil 505 hier an dieser Stelle wiedersehen werden.
Monika
Geschrieben am 10.02.2022
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Mai 06, 2023 1:49 pm
Liebe Leser,
ich hoffe, dass Euch die am Donnerstag hier neu eingefügten Teile der,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"
gut gefallen haben.
Ich werde mich garantiert weiter bemühen, unterhaltsame Geschichten der Hoffmann-Group hier zu hinterlassen.
Monika
ich hoffe, dass Euch die am Donnerstag hier neu eingefügten Teile der,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"
gut gefallen haben.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Mai 07, 2023 8:41 pm
Liebe Leser,
auf Schloss Bavaria gibt es eine Weltsensation zu vermelden.
Denn bei Ausgrabungsarbeiten ist dort anscheinend der "Heilige Gral" gefunden worden.
(Ich schreibe im Moment daran).
Info:
Der Heilige Gral – seit 2000 Jahren meistgesuchtes Kultobjekt der Menschheit. Der Kelch, aus dem Jesus Christus getrunken haben soll, verspricht Macht, Erlösung und ewiges Leben. Er verheißt ewige Jugend“, einen kleinen Becher aus Onyx. Alle Überlieferungen beschreiben den Gral als ein wundertätiges Gefäß in Form einer Schale, eines Kelchs oder eines Steines. Zusammen mit einer blutenden Lanze wird er in einer unzugänglichen Burg von Gralskönig und Gralsrittern bewacht.
Grüße
Monika
auf Schloss Bavaria gibt es eine Weltsensation zu vermelden.
Denn bei Ausgrabungsarbeiten ist dort anscheinend der "Heilige Gral" gefunden worden.
(Ich schreibe im Moment daran).
Info:
Der Heilige Gral – seit 2000 Jahren meistgesuchtes Kultobjekt der Menschheit. Der Kelch, aus dem Jesus Christus getrunken haben soll, verspricht Macht, Erlösung und ewiges Leben. Er verheißt ewige Jugend“, einen kleinen Becher aus Onyx. Alle Überlieferungen beschreiben den Gral als ein wundertätiges Gefäß in Form einer Schale, eines Kelchs oder eines Steines. Zusammen mit einer blutenden Lanze wird er in einer unzugänglichen Burg von Gralskönig und Gralsrittern bewacht.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Di Mai 09, 2023 11:05 am
Liebe Leser,
die nächsten beiden Teile (504 + 505) der
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erscheinen am nächsten Donnerstag, den 11.05.2023 hier im Forum.
Grüße
Monika
die nächsten beiden Teile (504 + 505) der
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erscheinen am nächsten Donnerstag, den 11.05.2023 hier im Forum.
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Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Mai 10, 2023 9:47 am
Auch unsere Martina in den „Lehrjahren“ absolviert nach der bestandenen theoretischen Prüfung bald ihren ersten Flug mit dem Fluglehrer.
Wie es sich in etwa anfühlt, könnt ihr in diesem schönen Video sehen.
3000 Fuß über Schleswig-Holstein: Ultraleichtfliegen im Selbstversuch
Unsere sh:z-Redakteurin will herausfinden, wie es sich anfühlt ein Ultraleichtflugzeug zu fliegen. Auf dem Flugplatz in Rendsburg-Schachtholm macht sie den Selbstversuch: Eine Flugstunde über Schleswig-Holstein. Video: Lippmann
Grüße
Monika
Wie es sich in etwa anfühlt, könnt ihr in diesem schönen Video sehen.
3000 Fuß über Schleswig-Holstein: Ultraleichtfliegen im Selbstversuch
Unsere sh:z-Redakteurin will herausfinden, wie es sich anfühlt ein Ultraleichtflugzeug zu fliegen. Auf dem Flugplatz in Rendsburg-Schachtholm macht sie den Selbstversuch: Eine Flugstunde über Schleswig-Holstein. Video: Lippmann
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Mai 11, 2023 12:33 pm
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 505
Kapitel: 615
Sonntag, den 12.09.1965
Kirchgang in „Ups“
Geburtstagskinder vom 12. September 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1965 Oliver Kalkofe
kam an diesem Tag zur Welt
1913 Jesse Owens
wurde an diesem Tag 52 Jahre alt
1944 Barry White
wurde an diesem Tag 21 Jahre alt
1957 Hans Zimmer
wurde an diesem Tag acht Jahre alt
1959 Sigmar Gabriel
wurde an diesem Tag sechs Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/12-september-1965
Was war am 12. September 1965
12.9.1965
Bundesforschungsminister Hans Lenz (FDP) greift in Leonberg die Forderungen des Pädagogen Georg Picht auf, der in seinem Buch “Die deutsche Bildungskatastrophe” (1964) eine vorausschauende Politik gegen den Lehrermangel und die Missstände im ländlichen Schulwesen gefordert hatte.
In der größten Landeoperation US-amerikanischer Truppen seit dem Koreakrieg (1950- 1953) landen 20 000 Soldaten in Südvietnam. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der US-Soldaten in Vietnam auf 128 000.
In Stuttgart gewinnt die sowjetische Herren-Mannschaft mit 86 Punkten knapp vor der Bundesrepublik Deutschland (85 Punkte) den Europapokal der Leichtathleten.
In Groningen (Niederlande) schwimmt Galina Prosumenschikowa aus der Sowjetunion in 2:45,3 min über 200 m Brust Weltrekord. Auf der gleichen Veranstaltung verbessert die Niederländerin Ada Kok – knapp vier Wochen nach ihrem 100-m-Weltrekord – die Weltbestzeit über 200 m Delphin auf 2:25,3 min.
Nach den ausführlichen Saunagängen, die sich über 90 Minuten hinauszogen, waren alle froh endlich die Abendmahlzeit einnehmen zu können.
Zur Feier des erfolgreichen Tages, wurde von der Küche des Hauses reichlich aufgefahren.
Alle Waisenkinder, sowie die gesamte Hoffmann-Group + Anhang sowie alle Gäste, nahmen an diesem Mahl teil.
Auch das Ambiente war absolut stimmig, wie man an diesem Bild des Speisesaals erkennen kann.
Nur leider hielt sich der Appetit, speziell bei den im letzten Teil geschilderten Personen, sehr in Grenzen. Das hatte weniger mit dem vorzüglichen Menü zu tun, sondern lag an der verständlichen Müdigkeit, unter die fast alle zu leiden hatten.
Inges Ausspruch am Tisch: „Sport ist Mord“, hatte an diesem Abend durchaus seine Berechtigung.
Das ging so weit, dass der Kopf von Othilie nach vorne sackte und schließlich auf dem Tisch zum Liegen kam. So etwas hatte es auf „Schloss Bavaria“, und da verbürge ich mich, noch nie gegeben. Man kann noch von Glück reden, dass die Suppe bereits abgeräumt war.
Im Grunde genommen fühlte sich Tony ein wenig schuldig an diesem Dilemma denn er merkte, dass er nicht ganz unschuldig an dieser Situation war. Diese sportlichen Aktivitäten, die den ganzen Tag angedauert hatten, waren für einige doch zu viel des Guten gewesen. Bei der jüngeren Personen war dies nicht ganz so entscheidend, aber z.B. für Othilie die schon eine anstrengende Arbeitswoche von früh morgens bis spät abends hinter sich hatte, war es gravierend.
Tony leise zu Polly: Ich werde Othilie zu Bett bringen. Sie ist total fertig.
Er nahm Othilie auf seinen Armen, und trug sie liebevoll in ihr Schlafgemach. Dort entkleidete er sie, und zog ihr das wunderschöne Seiden-Nachthemd an, welches auf ihrem Bett ausgebreitet dalag.
Er war viel zu viel Kavalier, als das er diesen Umstand der Müdigkeit ausnutzte. Daher zog er sich anschließend diskret und leise in seinem Zimmer zurück.
Bei Heike sah das etwas anders aus. Der Samstagabend war immer der umsatzträchtigste Tag der ganzen Woche. Daher breitete sie wie gewohnt ihr Equickment auf einen Tapeziertisch aus, welcher auf dem umsatzstärksten Gang der Zimmer mit den Schlafgemächern stand. Alles war wie immer sehr schön und dekorativ vorbereitet worden.
Nur leider hielt sich der Kundenandrang sehr in Grenzen. Selbst eine Preisreduzierung um die Hälfte brachte nicht den gewünschten Verkaufserfolg.
Einen Gast konnte sie an diesem Abend doch noch begrüßen. Und das war Mirjana.
Heike: Hallo Mirjana, für meine treue Kundschaft heute alles zum halben Preis. Ich kann dir auch alles wunderschön in Geschenkpapier verpacken.
Mirjana: Das ist lieb von dir, aber ich benötige nur ein paar Ohrenstöpsel.
Heike: Ohhhhhh, das ist völlig konträr zu meinem eigentlichen Warensortiment. Dieser Artikel ist bei mit weniger gefragt. Meine Geschäftsphilosophie beruht auf etwas geräuschvollere Tätigkeiten.
Ein Moment, ich schaue aber mal etwas genauer nach. Tatsächlich, ich bin fündig geworden. Ich habe noch drei original verpackte Ohrenstöpsel, unter meiner Ladentheke. Tante Othilie benutzt sie manchmal, wenn sie am Sonntagmorgen in der Kirche ist. Mit der Begründung, dann brauche ich mir die Predigt von Pfarrer Brown nicht anzuhören. Aber das muss natürlich unter uns bleiben. Das fällt unter das Geschäftsgeheimnis.
Ich will ja auch nicht besonders neugierig sein, aber wozu brauchst du Ohrenstöpsel?
Mirjana: Onkel Joggeli ist sofort nach dem Essen im Bett eingeschlafen. Er schnarcht so laut, dass er jedes Sägewerk im Umkreis von 10 km Konkurrenz machen könnte.
Heike: Ja, der heutige anstrengende Tag wird bestimmt Aufnahme in die Familienchronik finden. Ich sehe schon die Schlagzeilen am Montag in der Weltpresse. Graf Joggeli Hoffmann sofort im Bett eingeschlafen. Und das neben der schönsten Frau von „Schloss Bavaria“.
Mirjana: Nun ja, um das zu verhindern muss dieses Gespräch natürlich ganz diskret unter uns bleiben.
Heike: Du kannst voll und ganz mit meiner Verschwiegenheit rechnen.
Mirjana: Das ist super. Dann wünsche ich dir noch einen erfolgreichen Geschäftsabschluss.
Heike: Danke, auch dir eine angenehme lautlose Nacht.
2 Minuten später kam tatsächlich doch noch ein weiterer Kunde. Und das war erwartungsgemäß Inge, die zu den Stammkunden von Heike zählte.
Heike mit lauter Stimme: Guten Abend Inge, ich habe heute für meine Stammkunden jede Menge Ohrstöpsel im Angebot. Die sind im Moment der absolute Renner. Ich habe vorhin noch welche an Mirjana verkauft. Aber das muss natürlich ganz diskret unter uns bleiben.
Inge: Dann würde ich an deiner Stelle noch lauter schreien, wenn es angeblich so geheim bleiben soll.
Nun denn, nach 2 Kunden und nur vier Paar verkauften Ohrstöpsel bei einer Einnahme von 4 DM, beschloss Heike ihren Verkaufsstand an diesem Samstagabend zu schließen.
Am nächsten Morgen (Sonntag) schien wieder die Sonne, und alle Personen waren wieder einigermaßen fit. So entschloss man sich dem sonntäglichen Gottesdienst beizuwohnen. Auf Grund der Unpässlichkeit des Pfarrers Brown, zurückzuführen wahrscheinlich durch das zugenommene Abendmahl (Rotwein) des gestrigen Abends mit trinkfesten Freunden und Bekannten, wurde der Spielbeginn (Anpfiff) zum Gottesdienst um zwei Stunden nach hinten verlegt. Statt 9 Uhr also 11 Uhr.
Ermöglicht wurde die Messe (Gottesdienst) erst durch Krankenschwester Petra, die dafür sorgte, dass der Herr Pfarrer seine Schäfchen nun alle persönlich begrüßen konnte.
Hier einmal vorweg, nach der Behandlung von Petra, den Beginn seiner Predigt: Hicks…… Hicks…… Hicks.
Wie mir aus zuverlässiger Quelle berichtet wurde, bestand Pfarrer Brown zuerst auf eine intravenöse Zugabe von Rotwein, welches aber von Petra strikt abgelehnt wurde.
Um 10 Uhr 30 hielt eine komplett restaurierte Pferdedroschke vor der Kirche an. Ihr entstiegen Polly, Frank Langer, Mirjana, Joggeli, sowie Othilie und Tony Bächle.
Es hatte sich im Dorf herumgesprochen, dass ihr Gemeinderatsmitglied und Bürgermeister Joggeli Hoffmann eine neue „Flamme“ hatte. (Mirjana war heute zum ersten Mal in der Dorfkirche zu „Ups“).
Dementsprechend wurde sie eingehend von oben bis unten, oder von unten bis oben, je nachdem wie man das sieht, ausgiebig beäugt, und ich darf es vorwegnehmen, für gut empfunden.
Ja liebe Leser, so ist das nun einmal in einem kleinen bayrischen Dorf in Oberbayern, wo jeder jeden kennt. Jeder neue „Eindringling“ in die dörfliche Gemeinschaft wurde erst auf Herz und Nieren überprüft, bevor „Er“ oder „Sie“, das Wohlwollen der Bevölkerung bekommt.
Selbstverständlich erschien Mirjana in der landestypische Tracht, wodurch sie sich schon einige Pluspunkte erwarb.
Auch die heranwachsenden Kinder waren „vorschriftsgemäß“ ausgestattet.
Links im Bild Hauptwachtmeister Schultz mit einigen Mädels, der ein wachsames Auge auf die begehrten Objekte der männlichen Dorfjugend warf.
Großes Aufsehen erregten auch Tony Bächle und Othilie Hoffmann (Bild) als sie der Kutsche entstiegen.
Auch hier hatte es sich sehr schnell herumgesprochen, dass Othilie scheinbar den Mann für Leben gefunden hatte.
Die Gerüchteküche brodelte. Und nicht nur vor der Kirche, sondern auch im gesamten Dorf. Nun ja, mit Spekulationen war man immer sehr schnell dabei.
Was für ein aufregender Tag in „Ups“. Direkt zwei neue Liebespärchen an diesem Sonntag. Was will man mehr. Man konnte davon ausgehen, dass die Predigt von Pfarrer Brown nicht ganz so aufregend werden würde. Aber eine andere Aufregung kam noch hinzu, die zusätzlich auch für Gesprächsstoff sorgen sollte.
Martina grinsend zu Tante Polly: Dreh dich mal bitte um, du wirst es nicht glauben, was du dort siehst.
Polly: Nein, ich fass es nicht. Unsere Heike verkauft Sexartikel. Und das vor der katholischen Kirche.
Martina: Sie hat ihr komplettes Sortiment dabei. Kaugummis äh, Präservative in allen Farben und sämtlichen Geschmacksrichtungen. Und nicht nur das, sondern auch eine große Anzahl diverses Sexspielzeug aus unserer Hygieneabteilung im Münchner Kaufhaus. Wie sie diese pikanten Gegenstände herausschmuggelt ihr mir ein Rätsel. Jedenfalls ist alles korrekt an der Kasse bezahlt worden. Es muss ein „Maulwurf“ bei uns geben, der das alles für sie einkauft. Heike ist wirklich ein raffiniertes Luder.
Info:
Maulwurf (Agent)
Im Rahmen von verdeckten Operationen oder Ermittlungen ist die Funktion des Maulwurfs, sich in eine Organisation einzuschleichen, getarnt seine Stellung in ihr zu festigen und dort nachrichtendienstliche oder Spionage-Tätigkeit zu betreiben.
Als Schläfer lebt er beispielsweise im Ausland als ganz normale Person und beginnt seine Tätigkeit erst nach Aktivierung durch einen Vorgesetzten. Quelle: Wikipedia.
Polly: Ich vermute mal, dass Joggeli die Hände im Spiel hat, und sie bei ihren Aktivitäten unterstützt. Er macht sich natürlich einen Spaß daraus, und amüsiert sich köstlich über seine kleine Nichte. Dein sogenannter „Maulwurf“, wird also mit großer Wahrscheinlichkeit Onkel Joggeli sein.
Nun ja, Heike hatte gestern Abend nur unwesentlich Umsatz bei dem Verkauf von brisanten Artikeln gehabt. Das versucht sie nun gerade hier vor der Kirche auszugleichen.
Wie dem auch sei, dieses Szenario hier wird mächtigen Ärger hervorrufen. Das wage ich zu prophezeien.
In der Tat hatte Heike mehrere Angebotsschilder geschrieben. Wie ein Marktschreier auf dem Münchner Viktualienmarkt bot sie auch ihre heiße Ware an.
Heike: Heute besonders günstig Ohrenstöpsel zu erwerben. Hilft besonders gegen störende Sprach-Geräusche von der Kanzel (Pfarrer Brown). Ich garantiere ihnen absoluten Erfolg. Bei Reklamationen Geld zurück.
Was soll man sagen, der Auflauf vor ihrem mobilen Stand erreichte ungeahnte Dimensionen. Der miese Verkaufserfolg von gestern Abend war Geschichte. Die Realität hier und jetzt sah für sie viel erfreulicher aus. Auch etliche andere Artikel aus dem Erotikbereich wechselten den Besitzer.
Die Hoffmann-Group sah dem ganzen Spektakel eher amüsant als verärgert zu. Auch Othilie konnte sich ein deutliches Schmunzeln nicht verbergen.
Kurz vor 11 Uhr waren alle Ohrstöpsel ausverkauft. Nach einer Inventur von Heike waren es 112 Paar. Soviel zur Beliebtheit der Predigten vom Pfarrer, zumal er heute, wie schon berichtet, einen zu viel im „Tee“ hatte. Der Pfarrer war wirklich kein übler Mensch, er erfreute sich ansonsten großer Beliebtheit, doch den Alkohol sollte er besser zu einer anderen Tageszeit konsumieren.
Natürlich konnte er die Geschäftsgebaren von Heike auf seinem Territorium nicht dulden, daher verlangte er sofort die Einstellung jeglicher Verkaufsaktivitäten.
Heike nahm es mit Gelassenheit entgegen, da ihr Warenbestand schon deutlich reduziert war, und nur noch Auslaufartikel auf dem Tisch vorhanden standen.
Sie musste also unbedingt wieder ihren Onkel Joggeli Bescheid sagen, dass er wieder Nachschub besorgen sollte.
(So viel also zu der berechtigten Vermutung von Polly).
Nun konnten sich also die Kirchgänger wieder auf das wesentliche konzentrieren. Und das waren Mirjana und Tony Bächle. Einige wenige im Dorf hatten Mirjana zumindest schon gesehen, als sie mit Joggeli und einer Kutsche den Ort erkundeten. Das war es dann aber auch schon. Denn ganz „Ups“ war zwar nur halb so groß wie der Zentralfriedhof von Chicago, dafür aber doppelt so tot.
Der größte Menschenauflauf gab es in „Ups“ jeden Sonntag am Kirchgottesdienst.
Daher war es also nicht verwunderlich, dass beide „Pärchen“ wie das siebte Weltwunder betrachtet und begutäugt wurden.
Joggeli sprach vor dem Kirchgang einige Sätze mit Mirjana:
Das Dorfleben ist naturgemäß ganz anders als in der Millionenstadt München. Hier kennt jeder jeden. Wenn der Nachbar einen Pups lässt, weiß das spätestens am nächsten Morgen das ganze Dorf.
Ich will nicht behaupten, dass die Uhren hier anders gehen, aber so abwegig scheint das manchmal nicht zu sein.
Hier im Dorf gibt es sogar einen ehrwürdigen Druiden, der Hüter des Dorfes, der angeblich einen Zaubertrank herstellen kann. Zumindest glauben das große Teile der Bevölkerung hier. In Wirklichkeit ist das ein Enzian-Schnaps (54 Volt), der bei dem männlichen Teil der Bevölkerung sehr gut ankommt. Selbstverständlich ist der Schnaps aus seiner Schwarzbrennerei auf seinem Hinterhof, den selbst unser Dorfpolizist und der Herr Pfarrer dort kaufen.
Ab Freitagsabends befindet sich das Dorf im Ausnahmezustand. Es wird gesoffen, dass sich die Balken biegen.
Mirjana: Wie heißt denn der Druide?
Joggeli: Er hat sich selbst den Namen „Mumpifix“ gegeben.
(Ähnlichkeiten mit einer anderen Person sind rein zufällig)
Mumpifix widersetzt sich der rohen Gewalt des autoritären bayerischen Imperiums und steht für eine andere Vorstellung von Ordnung.
Doch es lässt sich nicht abstreiten, seine Methoden sind erfolgreich. Während die bayerische Hierarchie in sich zusammen stürzt, ist er die einzige Respektperson, auf dem die Dorfbevölkerung hört.
Du wirst ihn gleich sehen. Nach dem Gottesdienst bietet er seinen Zaubertrank ganz öffentlich unter den Augen von unserem Hüter des Gesetzes Wachtmeister Müller an.
Mirjana: Ja, ihn habe ich ja auch schon bei der ersten Kutschfahrt kennengelernt, als die beiden Pferde den neuen Teppich des Ehepaares mit Pferdeäpfel versehen haben. Das kam bei den beiden nicht besonders gut an.
Übrigens, habt ihr noch weitere merkwürdige Personen in „Ups“?
Joggeli: Ja, eine große Anzahl. Es wimmelt hier nur so davon. Das liegt wohl an dem sehr dörflichen Charakter. Manchmal erweckt es den Anschein, dass die Zeit hier stehengeblieben ist. Sogar beim Friseur des Ortes.
Wie dir evtl. schon aufgefallen ist, haben die Männer des Ortes alle den gleichen Haarschnitt. Bei den Frauen sieht es zum Glück ein wenig besser aus. Ab und zu geht auch Othilie zu ihm hin, aber meistens lässt sie extra einen Friseurmeister aus München kommen. Sicher ist sicher.
Aber jetzt müssen wir aufpassen, denn gerade kommt unser „Generalanzeiger“ plus Anhang zu uns hin, um den neu Tratsch zu verkündigen. Das ist Frau Babisch. Sie weiß alles, und sie sieht alles. Und am nächsten Tag weiß es das ganze Dorf. Aber jetzt wird sie dich garantiert kennenlernen wollen. Sie ist die neugierigste Person im ganzen Ort.
Frau Babisch: Oh Herr Bürgermeister Hoffmann, was für eine bezaubernde Frau neben ihnen.
Joggeli: Schön sie wiederzusehen. Ich freue mich jedes Mal sie hier am Sonntag anzutreffen.
Frau Babbisch: Ich bin ja absolut nicht neugierig, aber würden sie mir die junge Dame einmal vorstellen.
Joggeli: Ja gerne. Neben mir steht Mirjana Krilicz. Sie ist in unserem Unternehmen für die aktuelle Mode zuständig. Sie ist von Beruf Modedesignerin, und möchte gerne mal unseren Ort kennenlernen.
Frau Babbisch zu Mirjana: Sehr schön. Ich habe schon sehr viel von ihnen gehört, gesehen und gelesen. Sie haben doch, wenn mich nicht alles täuscht, schon Brigitte Bardot, Claudia Cardinale und Sophia Loreen eingekleidet.
Joggeli: Und die Queen von England ebenfalls.
Mirjana im Gedanken: Mein Gott, Joggeli erzählt ihr einige Märchen.
Frau Babbisch: Sehr schön, sehr schön. Ich hoffe, dass sie mal bei mir vorbeikommen, um uns über bestimmte Themen auszutauschen.
Mirjana: Mit Sicherheit Frau Babbisch.
Auch Oberstudienrat Bächle stand im Fokus der Dorfbewohner. Und auch das war nicht überraschend. Sollte nun etwa Frau Hoffmann (Othilie) auch in den „Hafen der Ehe“ einlaufen? Zeit wurde es ja so langsam. So zumindest die Meinung der Dorfbewohner.
Auch Tony wurde erst einmal „herumgereicht“, so dass sich alle ein Bild von ihm machen konnten. Die Bewohner jedenfalls waren von Tony genauso angetan wie von Mirjana.
Trotzdem war die Hoffmann-Group froh, als Pfarrer Brown seine Schäfchen in die Kirche bat.
Hier ein Bild von ihm, als er aus seiner Dienstwohnung (eine alte Kapelle) herauskam.
Natürlich ließ man der Familie den Vortritt bei der Platzwahl im Kirchenschiff. Die ersten drei Reihen waren aber immer für sie reserviert.
Am Anfang der Predigt steckte sich Othilie heimlich die bei Heike erworbenen Ohrenstöpsel in die Ohren. Sie war wahrlich nicht die einzige bei diesem Vorhaben, wie der Verkauf von 112 Paar Ohrenstöpsel an Heikes Stand vermuten ließ. Heike hatte also wieder einmal den richtigen Riecher gehabt, und mit dieser Maßnahme einen Volltreffer gelandet.
Aber so bekamen die meisten Dorfbewohner gar nicht mit, dass auch der Organist nicht ganz nüchtern war. Seine Darbietung diverser Chorale aus dem Notenheft spottete jeder Beschreibung. Auch die Liedauswahl ließ zu wünschen übrig. Das gipfelte in der Tatsache, als plötzlich der Organist das Weihnachtslied spielte:
Leise rieselt der Schnee.
Wohlgemerkt, wir schreiben den 12. September 1965 bei der angenehmen Temperatur von 23° und strahlendem Sonnenschein.
Spätestens jetzt war schnelles Handeln angesagt.
Friedlich vor sich hin schlummernd wurde Othilie von Petra geweckt.
Petra: Aufwachen Tante Othilie, der Organist spielt das Weihnachtslied „Leise rieselt der Schnee“.
Othilie: Boooaaaah, um Gottes willen Petra, habe ich so lange hier geschlafen. Du hättest mich doch mal vorher wecken können.
Petra: Nein Tante Othilie, wir schreiben immer noch den 12.September, und nicht den 12.Dezember. Ich wecke dich jetzt deswegen, dass du in einer „feindlichen Übernahme“ die Orgel übernehmen sollst, bevor uns der Pfarrer auffordert Ostereier zu suchen. Denn der bekommt heute auf Grund seines Alkoholpegelstandes auch nicht viel mit.
Othilie: Na gut, dann werde ich mal die Orgel übernehmen. Das ist aber nur eine absolute Ausnahme.
(Mit Verlaub, Othilie kann hervorragend Orgel spielen. Das hat sie schon auf „Schloss Bavaria“ genügend unter Beweis gestellt).
Fünf Minuten später spielte Othilie einen altbekannten Song an, der die Kirchenbesucher sowohl in Erstaunen als auch in Begeisterung versetzte.
Schneewalzer
Noch während des Liedes waren alle „Schäfchen“ kräftig am Schunkeln. So etwas hatte es in der Kirche zu „Ups“ noch nie gegeben.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwecken, dass Othilie mit voller Absicht dieses Lied als Hommage an das Weihnachtslied vom volltrunkenen Organisten spielte.
Das „Publikum“ harkte sich bei den Banknachbarn ein, und schunkelte was das Herz hergab. Und das sie dabei auch noch mitsangen, setzte dem Fass den Deckel auf.
Frau Boskopf, eine Bewohnerin des Ortes klopfte Mutter Ingrid von der dahinter liegenden Sitzbank begeistert auf die Schultern, und versprach am nächsten Sonntag garantiert wiederzukommen.
Es wurde in der Kirche, in der es ansonsten immer sehr still während des Gottesdienstes war, sehr laut und die Rufe nach einer Zugabe immer eindringlicher. Dieser Wunsch wurde von Othilie erfüllt.
So ist die Stimmung im Upser Dom
Nach zwei weiteren Liedern hatte die Stimmung ihren absoluten Höhepunkt erreicht. Abgeschlossen wurde der musikalische Teil des Gottesdienstes mit dem Song: Oh wie ist das schön.
Mickie Krause Oh wie ist das schön
Othilie wieder auf ihren Platz inmitten der Hoffmann-Jünger:
So, ich habe meinen Part bezüglich des heutigen Gottesdienstes geleistet. Mein lieber Tony, ich würde mich freuen, wenn du auch etwas beisteuern würdest. Unser Pfarrer ist nämlich noch im Delirium. Das wird sich heute auch nicht mehr zum Positiven wenden. Der Organist liegt auch schon im Bett. Wie wäre es mit einer Predigt von dir hoch oben auf der Kanzel.
Tony: Das mache ich gerne. Wie du weiß unterrichte ich auf dem Gymnasium in München auch Mathematik. Da wäre es doch gar nicht so verkehrt die Schöpfungsgeschichte mal aus mathematischer Sicht zu sehen.
Othilie: Da bin ich mal gespannt. Wir werden dir alle sicherlich fasziniert zuhören.
Die mathematische Schöpfungsgeschichte
Am Anfang schuf Gott Adam und Eva. Und Adam war wüst und leer, und es wollte nicht Licht werden im Kasten seines Gehirns, wo Finsternis und Chaos herrschten.
Und Gott sprach: „Es werde eine Feste in der Wirre der Gedanken und Begriffe und ihr Name sei Mathematik.“ Und es geschah also. So ward aus plus und minus der erste Tag.
Und Gott schuf gerade und krumme Linien, ebene und gewölbte Flächen und Körper der verschiedensten geometrischen Formen mit Winkeln und Längen und gab sie Adam, auf dass er sie berechne und sich an ihnen erfreue. Und Gott sah, dass es gut war. So ward aus Sinus und Cosinus der zweite Tag.
Und Gott schuf Potenzen und Wurzeln, rein- und gemischtquadratische Gleichungen, reelle und imaginäre Zahlen und sprach zu Adam: „Rechne mit ihnen nach den Gesetzen der Algebra und du wirst den binomischen Lehrsatz finden.“ So ward aus Quadrat und Kubik der dritte Tag.
Und Gott sprach: „Es werde das Koordinatensystem mit seinem Ursprung, mit Ordinate und Abszisse. In dieses sollen sich einfügen Kreise, Ellipsen, Hyperbeln mit Pol, Polaren, konjugierten Durchmessern und Tangenten, Kurven höherer und noch höherer Ordnung, Asymptoten, Hoch- und Tiefpunkten, mit und ohne Wendepunkte.“ Und Gott sah, dass es gut war. So ward aus Maximum und Minimum der vierte Tag.
Und Gott formte die Erde mit Groß- und Kleinkreisen, mit Längen- und Breitenkreisen, mit Meridianen und Vertikalen und gab ihr einen Platz im Mittelpunkt der Himmelskugel mit Horizont, Zenit und Ndadir, mit Aquator, Nord- und Südpol, und er setzte auf diese Kugel Gestirne, deren Lage, durch Höhe, Deklination und Stundenwinkel bestimmt war. Und Gott betrachtete sein Werk mit Wohlgefallen. So ward aus Längenzeit und Zeitgleichung der fünfte Tag.
Und Gott sprach: „Die Erde bringe hervor kleine und kleinste Teilchen in einer Menge, dass ihre Zahl gegen unendlich strebe.“ Und es geschah also. Und der Herr nannte diese Teilchen lim x für x gegen unendlich. Er schuf die Herren Briggs und Napier, auf dass sie Logarithmen schufen, und er baute Reihen, endliche und unendliche. Da ward aus konvergent und divergent der sechste Tag.
Am siebten Tage aber ruhte Gott. Und er gab Adam die Logarithmentafel und sprach: „Siehe ich gebe in Deine Hände das ganze mathematische Paradies. Nun darfst du addieren und multiplizieren und potenzieren. Nur durch die Zahl 0 darfst du nicht dividieren; denn diese Zahl ist ein Geschöpf des Fürsten der Finsternis.“
Die listige Schlange aber sprach zu Eva: „Wer durch 0 dividiert, wird lernen, was richtig und falsch ist.“ Und das törichte Weib sprach zu Adam: „Dividiere und die Gleichung wird viel einfacher werden.“
Und Adam fasste sich ein Herz und dividierte durch 0. Da wurden ihre Augen aufgetan, und sie erkannten, dass sie nackt waren. So machten sie sich Schürzen aus abgewickelten Oberflächenintegralen. Da trieb Gott Adam und Eva aus dem mathematischen Paradies und sprach zu ihnen: „Weil Du durch 0 dividiert hast, sei deine Arbeit verflucht. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Leben lang differenzieren, integrieren und logarithmieren. Nie sollst du eine Zahl unendlich erreichen und für pi und e genaue Werte finden. Du wirst für den Sinus von zwei verschiedenen Zahlen den gleichen Wert erhalten und nie einen exakten mathematischen Text hervorbringen.“
Und so geschah es also.
Tosender Applaus bei den Gläubigen in dem Dom zu Ups.
Othilie zu Toni: Jetzt weiß ich endgültig, warum du bei den Schülern so beliebt bist. Wer so die Schöpfungsgeschichte interpretiert, macht tatsächlich alles richtig. Da brauche ich garantiert nicht nachzurechnen. Übrigens bin ich mal sehr gespannt auf die Kommentare in den Zeitungen, die am Montag erscheinen werden.
Dieser Gottesdienst wird in der Chronik des Ortes sicherlich Aufnahme finden.
Ende Teil: 505
Wie es nicht weniger interessant weitergehen wird, könnt ihr in Teil 506 erfahren der ebenfalls gleich in einigen Minuten erfolgen wird.
Monika
Geschrieben am 14.02.2022
Teil: 505
Kapitel: 615
Sonntag, den 12.09.1965
Kirchgang in „Ups“
Geburtstagskinder vom 12. September 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1965 Oliver Kalkofe
kam an diesem Tag zur Welt
1913 Jesse Owens
wurde an diesem Tag 52 Jahre alt
1944 Barry White
wurde an diesem Tag 21 Jahre alt
1957 Hans Zimmer
wurde an diesem Tag acht Jahre alt
1959 Sigmar Gabriel
wurde an diesem Tag sechs Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/12-september-1965
Was war am 12. September 1965
12.9.1965
Bundesforschungsminister Hans Lenz (FDP) greift in Leonberg die Forderungen des Pädagogen Georg Picht auf, der in seinem Buch “Die deutsche Bildungskatastrophe” (1964) eine vorausschauende Politik gegen den Lehrermangel und die Missstände im ländlichen Schulwesen gefordert hatte.
In der größten Landeoperation US-amerikanischer Truppen seit dem Koreakrieg (1950- 1953) landen 20 000 Soldaten in Südvietnam. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der US-Soldaten in Vietnam auf 128 000.
In Stuttgart gewinnt die sowjetische Herren-Mannschaft mit 86 Punkten knapp vor der Bundesrepublik Deutschland (85 Punkte) den Europapokal der Leichtathleten.
In Groningen (Niederlande) schwimmt Galina Prosumenschikowa aus der Sowjetunion in 2:45,3 min über 200 m Brust Weltrekord. Auf der gleichen Veranstaltung verbessert die Niederländerin Ada Kok – knapp vier Wochen nach ihrem 100-m-Weltrekord – die Weltbestzeit über 200 m Delphin auf 2:25,3 min.
Nach den ausführlichen Saunagängen, die sich über 90 Minuten hinauszogen, waren alle froh endlich die Abendmahlzeit einnehmen zu können.
Zur Feier des erfolgreichen Tages, wurde von der Küche des Hauses reichlich aufgefahren.
Alle Waisenkinder, sowie die gesamte Hoffmann-Group + Anhang sowie alle Gäste, nahmen an diesem Mahl teil.
Auch das Ambiente war absolut stimmig, wie man an diesem Bild des Speisesaals erkennen kann.
Nur leider hielt sich der Appetit, speziell bei den im letzten Teil geschilderten Personen, sehr in Grenzen. Das hatte weniger mit dem vorzüglichen Menü zu tun, sondern lag an der verständlichen Müdigkeit, unter die fast alle zu leiden hatten.
Inges Ausspruch am Tisch: „Sport ist Mord“, hatte an diesem Abend durchaus seine Berechtigung.
Das ging so weit, dass der Kopf von Othilie nach vorne sackte und schließlich auf dem Tisch zum Liegen kam. So etwas hatte es auf „Schloss Bavaria“, und da verbürge ich mich, noch nie gegeben. Man kann noch von Glück reden, dass die Suppe bereits abgeräumt war.
Im Grunde genommen fühlte sich Tony ein wenig schuldig an diesem Dilemma denn er merkte, dass er nicht ganz unschuldig an dieser Situation war. Diese sportlichen Aktivitäten, die den ganzen Tag angedauert hatten, waren für einige doch zu viel des Guten gewesen. Bei der jüngeren Personen war dies nicht ganz so entscheidend, aber z.B. für Othilie die schon eine anstrengende Arbeitswoche von früh morgens bis spät abends hinter sich hatte, war es gravierend.
Tony leise zu Polly: Ich werde Othilie zu Bett bringen. Sie ist total fertig.
Er nahm Othilie auf seinen Armen, und trug sie liebevoll in ihr Schlafgemach. Dort entkleidete er sie, und zog ihr das wunderschöne Seiden-Nachthemd an, welches auf ihrem Bett ausgebreitet dalag.
Er war viel zu viel Kavalier, als das er diesen Umstand der Müdigkeit ausnutzte. Daher zog er sich anschließend diskret und leise in seinem Zimmer zurück.
Bei Heike sah das etwas anders aus. Der Samstagabend war immer der umsatzträchtigste Tag der ganzen Woche. Daher breitete sie wie gewohnt ihr Equickment auf einen Tapeziertisch aus, welcher auf dem umsatzstärksten Gang der Zimmer mit den Schlafgemächern stand. Alles war wie immer sehr schön und dekorativ vorbereitet worden.
Nur leider hielt sich der Kundenandrang sehr in Grenzen. Selbst eine Preisreduzierung um die Hälfte brachte nicht den gewünschten Verkaufserfolg.
Einen Gast konnte sie an diesem Abend doch noch begrüßen. Und das war Mirjana.
Heike: Hallo Mirjana, für meine treue Kundschaft heute alles zum halben Preis. Ich kann dir auch alles wunderschön in Geschenkpapier verpacken.
Mirjana: Das ist lieb von dir, aber ich benötige nur ein paar Ohrenstöpsel.
Heike: Ohhhhhh, das ist völlig konträr zu meinem eigentlichen Warensortiment. Dieser Artikel ist bei mit weniger gefragt. Meine Geschäftsphilosophie beruht auf etwas geräuschvollere Tätigkeiten.
Ein Moment, ich schaue aber mal etwas genauer nach. Tatsächlich, ich bin fündig geworden. Ich habe noch drei original verpackte Ohrenstöpsel, unter meiner Ladentheke. Tante Othilie benutzt sie manchmal, wenn sie am Sonntagmorgen in der Kirche ist. Mit der Begründung, dann brauche ich mir die Predigt von Pfarrer Brown nicht anzuhören. Aber das muss natürlich unter uns bleiben. Das fällt unter das Geschäftsgeheimnis.
Ich will ja auch nicht besonders neugierig sein, aber wozu brauchst du Ohrenstöpsel?
Mirjana: Onkel Joggeli ist sofort nach dem Essen im Bett eingeschlafen. Er schnarcht so laut, dass er jedes Sägewerk im Umkreis von 10 km Konkurrenz machen könnte.
Heike: Ja, der heutige anstrengende Tag wird bestimmt Aufnahme in die Familienchronik finden. Ich sehe schon die Schlagzeilen am Montag in der Weltpresse. Graf Joggeli Hoffmann sofort im Bett eingeschlafen. Und das neben der schönsten Frau von „Schloss Bavaria“.
Mirjana: Nun ja, um das zu verhindern muss dieses Gespräch natürlich ganz diskret unter uns bleiben.
Heike: Du kannst voll und ganz mit meiner Verschwiegenheit rechnen.
Mirjana: Das ist super. Dann wünsche ich dir noch einen erfolgreichen Geschäftsabschluss.
Heike: Danke, auch dir eine angenehme lautlose Nacht.
2 Minuten später kam tatsächlich doch noch ein weiterer Kunde. Und das war erwartungsgemäß Inge, die zu den Stammkunden von Heike zählte.
Heike mit lauter Stimme: Guten Abend Inge, ich habe heute für meine Stammkunden jede Menge Ohrstöpsel im Angebot. Die sind im Moment der absolute Renner. Ich habe vorhin noch welche an Mirjana verkauft. Aber das muss natürlich ganz diskret unter uns bleiben.
Inge: Dann würde ich an deiner Stelle noch lauter schreien, wenn es angeblich so geheim bleiben soll.
Nun denn, nach 2 Kunden und nur vier Paar verkauften Ohrstöpsel bei einer Einnahme von 4 DM, beschloss Heike ihren Verkaufsstand an diesem Samstagabend zu schließen.
Am nächsten Morgen (Sonntag) schien wieder die Sonne, und alle Personen waren wieder einigermaßen fit. So entschloss man sich dem sonntäglichen Gottesdienst beizuwohnen. Auf Grund der Unpässlichkeit des Pfarrers Brown, zurückzuführen wahrscheinlich durch das zugenommene Abendmahl (Rotwein) des gestrigen Abends mit trinkfesten Freunden und Bekannten, wurde der Spielbeginn (Anpfiff) zum Gottesdienst um zwei Stunden nach hinten verlegt. Statt 9 Uhr also 11 Uhr.
Ermöglicht wurde die Messe (Gottesdienst) erst durch Krankenschwester Petra, die dafür sorgte, dass der Herr Pfarrer seine Schäfchen nun alle persönlich begrüßen konnte.
Hier einmal vorweg, nach der Behandlung von Petra, den Beginn seiner Predigt: Hicks…… Hicks…… Hicks.
Wie mir aus zuverlässiger Quelle berichtet wurde, bestand Pfarrer Brown zuerst auf eine intravenöse Zugabe von Rotwein, welches aber von Petra strikt abgelehnt wurde.
Um 10 Uhr 30 hielt eine komplett restaurierte Pferdedroschke vor der Kirche an. Ihr entstiegen Polly, Frank Langer, Mirjana, Joggeli, sowie Othilie und Tony Bächle.
Es hatte sich im Dorf herumgesprochen, dass ihr Gemeinderatsmitglied und Bürgermeister Joggeli Hoffmann eine neue „Flamme“ hatte. (Mirjana war heute zum ersten Mal in der Dorfkirche zu „Ups“).
Dementsprechend wurde sie eingehend von oben bis unten, oder von unten bis oben, je nachdem wie man das sieht, ausgiebig beäugt, und ich darf es vorwegnehmen, für gut empfunden.
Ja liebe Leser, so ist das nun einmal in einem kleinen bayrischen Dorf in Oberbayern, wo jeder jeden kennt. Jeder neue „Eindringling“ in die dörfliche Gemeinschaft wurde erst auf Herz und Nieren überprüft, bevor „Er“ oder „Sie“, das Wohlwollen der Bevölkerung bekommt.
Selbstverständlich erschien Mirjana in der landestypische Tracht, wodurch sie sich schon einige Pluspunkte erwarb.
Auch die heranwachsenden Kinder waren „vorschriftsgemäß“ ausgestattet.
Links im Bild Hauptwachtmeister Schultz mit einigen Mädels, der ein wachsames Auge auf die begehrten Objekte der männlichen Dorfjugend warf.
Großes Aufsehen erregten auch Tony Bächle und Othilie Hoffmann (Bild) als sie der Kutsche entstiegen.
Auch hier hatte es sich sehr schnell herumgesprochen, dass Othilie scheinbar den Mann für Leben gefunden hatte.
Die Gerüchteküche brodelte. Und nicht nur vor der Kirche, sondern auch im gesamten Dorf. Nun ja, mit Spekulationen war man immer sehr schnell dabei.
Was für ein aufregender Tag in „Ups“. Direkt zwei neue Liebespärchen an diesem Sonntag. Was will man mehr. Man konnte davon ausgehen, dass die Predigt von Pfarrer Brown nicht ganz so aufregend werden würde. Aber eine andere Aufregung kam noch hinzu, die zusätzlich auch für Gesprächsstoff sorgen sollte.
Martina grinsend zu Tante Polly: Dreh dich mal bitte um, du wirst es nicht glauben, was du dort siehst.
Polly: Nein, ich fass es nicht. Unsere Heike verkauft Sexartikel. Und das vor der katholischen Kirche.
Martina: Sie hat ihr komplettes Sortiment dabei. Kaugummis äh, Präservative in allen Farben und sämtlichen Geschmacksrichtungen. Und nicht nur das, sondern auch eine große Anzahl diverses Sexspielzeug aus unserer Hygieneabteilung im Münchner Kaufhaus. Wie sie diese pikanten Gegenstände herausschmuggelt ihr mir ein Rätsel. Jedenfalls ist alles korrekt an der Kasse bezahlt worden. Es muss ein „Maulwurf“ bei uns geben, der das alles für sie einkauft. Heike ist wirklich ein raffiniertes Luder.
Info:
Maulwurf (Agent)
Im Rahmen von verdeckten Operationen oder Ermittlungen ist die Funktion des Maulwurfs, sich in eine Organisation einzuschleichen, getarnt seine Stellung in ihr zu festigen und dort nachrichtendienstliche oder Spionage-Tätigkeit zu betreiben.
Als Schläfer lebt er beispielsweise im Ausland als ganz normale Person und beginnt seine Tätigkeit erst nach Aktivierung durch einen Vorgesetzten. Quelle: Wikipedia.
Polly: Ich vermute mal, dass Joggeli die Hände im Spiel hat, und sie bei ihren Aktivitäten unterstützt. Er macht sich natürlich einen Spaß daraus, und amüsiert sich köstlich über seine kleine Nichte. Dein sogenannter „Maulwurf“, wird also mit großer Wahrscheinlichkeit Onkel Joggeli sein.
Nun ja, Heike hatte gestern Abend nur unwesentlich Umsatz bei dem Verkauf von brisanten Artikeln gehabt. Das versucht sie nun gerade hier vor der Kirche auszugleichen.
Wie dem auch sei, dieses Szenario hier wird mächtigen Ärger hervorrufen. Das wage ich zu prophezeien.
In der Tat hatte Heike mehrere Angebotsschilder geschrieben. Wie ein Marktschreier auf dem Münchner Viktualienmarkt bot sie auch ihre heiße Ware an.
Heike: Heute besonders günstig Ohrenstöpsel zu erwerben. Hilft besonders gegen störende Sprach-Geräusche von der Kanzel (Pfarrer Brown). Ich garantiere ihnen absoluten Erfolg. Bei Reklamationen Geld zurück.
Was soll man sagen, der Auflauf vor ihrem mobilen Stand erreichte ungeahnte Dimensionen. Der miese Verkaufserfolg von gestern Abend war Geschichte. Die Realität hier und jetzt sah für sie viel erfreulicher aus. Auch etliche andere Artikel aus dem Erotikbereich wechselten den Besitzer.
Die Hoffmann-Group sah dem ganzen Spektakel eher amüsant als verärgert zu. Auch Othilie konnte sich ein deutliches Schmunzeln nicht verbergen.
Kurz vor 11 Uhr waren alle Ohrstöpsel ausverkauft. Nach einer Inventur von Heike waren es 112 Paar. Soviel zur Beliebtheit der Predigten vom Pfarrer, zumal er heute, wie schon berichtet, einen zu viel im „Tee“ hatte. Der Pfarrer war wirklich kein übler Mensch, er erfreute sich ansonsten großer Beliebtheit, doch den Alkohol sollte er besser zu einer anderen Tageszeit konsumieren.
Natürlich konnte er die Geschäftsgebaren von Heike auf seinem Territorium nicht dulden, daher verlangte er sofort die Einstellung jeglicher Verkaufsaktivitäten.
Heike nahm es mit Gelassenheit entgegen, da ihr Warenbestand schon deutlich reduziert war, und nur noch Auslaufartikel auf dem Tisch vorhanden standen.
Sie musste also unbedingt wieder ihren Onkel Joggeli Bescheid sagen, dass er wieder Nachschub besorgen sollte.
(So viel also zu der berechtigten Vermutung von Polly).
Nun konnten sich also die Kirchgänger wieder auf das wesentliche konzentrieren. Und das waren Mirjana und Tony Bächle. Einige wenige im Dorf hatten Mirjana zumindest schon gesehen, als sie mit Joggeli und einer Kutsche den Ort erkundeten. Das war es dann aber auch schon. Denn ganz „Ups“ war zwar nur halb so groß wie der Zentralfriedhof von Chicago, dafür aber doppelt so tot.
Der größte Menschenauflauf gab es in „Ups“ jeden Sonntag am Kirchgottesdienst.
Daher war es also nicht verwunderlich, dass beide „Pärchen“ wie das siebte Weltwunder betrachtet und begutäugt wurden.
Joggeli sprach vor dem Kirchgang einige Sätze mit Mirjana:
Das Dorfleben ist naturgemäß ganz anders als in der Millionenstadt München. Hier kennt jeder jeden. Wenn der Nachbar einen Pups lässt, weiß das spätestens am nächsten Morgen das ganze Dorf.
Ich will nicht behaupten, dass die Uhren hier anders gehen, aber so abwegig scheint das manchmal nicht zu sein.
Hier im Dorf gibt es sogar einen ehrwürdigen Druiden, der Hüter des Dorfes, der angeblich einen Zaubertrank herstellen kann. Zumindest glauben das große Teile der Bevölkerung hier. In Wirklichkeit ist das ein Enzian-Schnaps (54 Volt), der bei dem männlichen Teil der Bevölkerung sehr gut ankommt. Selbstverständlich ist der Schnaps aus seiner Schwarzbrennerei auf seinem Hinterhof, den selbst unser Dorfpolizist und der Herr Pfarrer dort kaufen.
Ab Freitagsabends befindet sich das Dorf im Ausnahmezustand. Es wird gesoffen, dass sich die Balken biegen.
Mirjana: Wie heißt denn der Druide?
Joggeli: Er hat sich selbst den Namen „Mumpifix“ gegeben.
(Ähnlichkeiten mit einer anderen Person sind rein zufällig)
Mumpifix widersetzt sich der rohen Gewalt des autoritären bayerischen Imperiums und steht für eine andere Vorstellung von Ordnung.
Doch es lässt sich nicht abstreiten, seine Methoden sind erfolgreich. Während die bayerische Hierarchie in sich zusammen stürzt, ist er die einzige Respektperson, auf dem die Dorfbevölkerung hört.
Du wirst ihn gleich sehen. Nach dem Gottesdienst bietet er seinen Zaubertrank ganz öffentlich unter den Augen von unserem Hüter des Gesetzes Wachtmeister Müller an.
Mirjana: Ja, ihn habe ich ja auch schon bei der ersten Kutschfahrt kennengelernt, als die beiden Pferde den neuen Teppich des Ehepaares mit Pferdeäpfel versehen haben. Das kam bei den beiden nicht besonders gut an.
Übrigens, habt ihr noch weitere merkwürdige Personen in „Ups“?
Joggeli: Ja, eine große Anzahl. Es wimmelt hier nur so davon. Das liegt wohl an dem sehr dörflichen Charakter. Manchmal erweckt es den Anschein, dass die Zeit hier stehengeblieben ist. Sogar beim Friseur des Ortes.
Wie dir evtl. schon aufgefallen ist, haben die Männer des Ortes alle den gleichen Haarschnitt. Bei den Frauen sieht es zum Glück ein wenig besser aus. Ab und zu geht auch Othilie zu ihm hin, aber meistens lässt sie extra einen Friseurmeister aus München kommen. Sicher ist sicher.
Aber jetzt müssen wir aufpassen, denn gerade kommt unser „Generalanzeiger“ plus Anhang zu uns hin, um den neu Tratsch zu verkündigen. Das ist Frau Babisch. Sie weiß alles, und sie sieht alles. Und am nächsten Tag weiß es das ganze Dorf. Aber jetzt wird sie dich garantiert kennenlernen wollen. Sie ist die neugierigste Person im ganzen Ort.
Frau Babisch: Oh Herr Bürgermeister Hoffmann, was für eine bezaubernde Frau neben ihnen.
Joggeli: Schön sie wiederzusehen. Ich freue mich jedes Mal sie hier am Sonntag anzutreffen.
Frau Babbisch: Ich bin ja absolut nicht neugierig, aber würden sie mir die junge Dame einmal vorstellen.
Joggeli: Ja gerne. Neben mir steht Mirjana Krilicz. Sie ist in unserem Unternehmen für die aktuelle Mode zuständig. Sie ist von Beruf Modedesignerin, und möchte gerne mal unseren Ort kennenlernen.
Frau Babbisch zu Mirjana: Sehr schön. Ich habe schon sehr viel von ihnen gehört, gesehen und gelesen. Sie haben doch, wenn mich nicht alles täuscht, schon Brigitte Bardot, Claudia Cardinale und Sophia Loreen eingekleidet.
Joggeli: Und die Queen von England ebenfalls.
Mirjana im Gedanken: Mein Gott, Joggeli erzählt ihr einige Märchen.
Frau Babbisch: Sehr schön, sehr schön. Ich hoffe, dass sie mal bei mir vorbeikommen, um uns über bestimmte Themen auszutauschen.
Mirjana: Mit Sicherheit Frau Babbisch.
Auch Oberstudienrat Bächle stand im Fokus der Dorfbewohner. Und auch das war nicht überraschend. Sollte nun etwa Frau Hoffmann (Othilie) auch in den „Hafen der Ehe“ einlaufen? Zeit wurde es ja so langsam. So zumindest die Meinung der Dorfbewohner.
Auch Tony wurde erst einmal „herumgereicht“, so dass sich alle ein Bild von ihm machen konnten. Die Bewohner jedenfalls waren von Tony genauso angetan wie von Mirjana.
Trotzdem war die Hoffmann-Group froh, als Pfarrer Brown seine Schäfchen in die Kirche bat.
Hier ein Bild von ihm, als er aus seiner Dienstwohnung (eine alte Kapelle) herauskam.
Natürlich ließ man der Familie den Vortritt bei der Platzwahl im Kirchenschiff. Die ersten drei Reihen waren aber immer für sie reserviert.
Am Anfang der Predigt steckte sich Othilie heimlich die bei Heike erworbenen Ohrenstöpsel in die Ohren. Sie war wahrlich nicht die einzige bei diesem Vorhaben, wie der Verkauf von 112 Paar Ohrenstöpsel an Heikes Stand vermuten ließ. Heike hatte also wieder einmal den richtigen Riecher gehabt, und mit dieser Maßnahme einen Volltreffer gelandet.
Aber so bekamen die meisten Dorfbewohner gar nicht mit, dass auch der Organist nicht ganz nüchtern war. Seine Darbietung diverser Chorale aus dem Notenheft spottete jeder Beschreibung. Auch die Liedauswahl ließ zu wünschen übrig. Das gipfelte in der Tatsache, als plötzlich der Organist das Weihnachtslied spielte:
Leise rieselt der Schnee.
Wohlgemerkt, wir schreiben den 12. September 1965 bei der angenehmen Temperatur von 23° und strahlendem Sonnenschein.
Spätestens jetzt war schnelles Handeln angesagt.
Friedlich vor sich hin schlummernd wurde Othilie von Petra geweckt.
Petra: Aufwachen Tante Othilie, der Organist spielt das Weihnachtslied „Leise rieselt der Schnee“.
Othilie: Boooaaaah, um Gottes willen Petra, habe ich so lange hier geschlafen. Du hättest mich doch mal vorher wecken können.
Petra: Nein Tante Othilie, wir schreiben immer noch den 12.September, und nicht den 12.Dezember. Ich wecke dich jetzt deswegen, dass du in einer „feindlichen Übernahme“ die Orgel übernehmen sollst, bevor uns der Pfarrer auffordert Ostereier zu suchen. Denn der bekommt heute auf Grund seines Alkoholpegelstandes auch nicht viel mit.
Othilie: Na gut, dann werde ich mal die Orgel übernehmen. Das ist aber nur eine absolute Ausnahme.
(Mit Verlaub, Othilie kann hervorragend Orgel spielen. Das hat sie schon auf „Schloss Bavaria“ genügend unter Beweis gestellt).
Fünf Minuten später spielte Othilie einen altbekannten Song an, der die Kirchenbesucher sowohl in Erstaunen als auch in Begeisterung versetzte.
Schneewalzer
Noch während des Liedes waren alle „Schäfchen“ kräftig am Schunkeln. So etwas hatte es in der Kirche zu „Ups“ noch nie gegeben.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwecken, dass Othilie mit voller Absicht dieses Lied als Hommage an das Weihnachtslied vom volltrunkenen Organisten spielte.
Das „Publikum“ harkte sich bei den Banknachbarn ein, und schunkelte was das Herz hergab. Und das sie dabei auch noch mitsangen, setzte dem Fass den Deckel auf.
Frau Boskopf, eine Bewohnerin des Ortes klopfte Mutter Ingrid von der dahinter liegenden Sitzbank begeistert auf die Schultern, und versprach am nächsten Sonntag garantiert wiederzukommen.
Es wurde in der Kirche, in der es ansonsten immer sehr still während des Gottesdienstes war, sehr laut und die Rufe nach einer Zugabe immer eindringlicher. Dieser Wunsch wurde von Othilie erfüllt.
So ist die Stimmung im Upser Dom
Nach zwei weiteren Liedern hatte die Stimmung ihren absoluten Höhepunkt erreicht. Abgeschlossen wurde der musikalische Teil des Gottesdienstes mit dem Song: Oh wie ist das schön.
Mickie Krause Oh wie ist das schön
Othilie wieder auf ihren Platz inmitten der Hoffmann-Jünger:
So, ich habe meinen Part bezüglich des heutigen Gottesdienstes geleistet. Mein lieber Tony, ich würde mich freuen, wenn du auch etwas beisteuern würdest. Unser Pfarrer ist nämlich noch im Delirium. Das wird sich heute auch nicht mehr zum Positiven wenden. Der Organist liegt auch schon im Bett. Wie wäre es mit einer Predigt von dir hoch oben auf der Kanzel.
Tony: Das mache ich gerne. Wie du weiß unterrichte ich auf dem Gymnasium in München auch Mathematik. Da wäre es doch gar nicht so verkehrt die Schöpfungsgeschichte mal aus mathematischer Sicht zu sehen.
Othilie: Da bin ich mal gespannt. Wir werden dir alle sicherlich fasziniert zuhören.
Die mathematische Schöpfungsgeschichte
Am Anfang schuf Gott Adam und Eva. Und Adam war wüst und leer, und es wollte nicht Licht werden im Kasten seines Gehirns, wo Finsternis und Chaos herrschten.
Und Gott sprach: „Es werde eine Feste in der Wirre der Gedanken und Begriffe und ihr Name sei Mathematik.“ Und es geschah also. So ward aus plus und minus der erste Tag.
Und Gott schuf gerade und krumme Linien, ebene und gewölbte Flächen und Körper der verschiedensten geometrischen Formen mit Winkeln und Längen und gab sie Adam, auf dass er sie berechne und sich an ihnen erfreue. Und Gott sah, dass es gut war. So ward aus Sinus und Cosinus der zweite Tag.
Und Gott schuf Potenzen und Wurzeln, rein- und gemischtquadratische Gleichungen, reelle und imaginäre Zahlen und sprach zu Adam: „Rechne mit ihnen nach den Gesetzen der Algebra und du wirst den binomischen Lehrsatz finden.“ So ward aus Quadrat und Kubik der dritte Tag.
Und Gott sprach: „Es werde das Koordinatensystem mit seinem Ursprung, mit Ordinate und Abszisse. In dieses sollen sich einfügen Kreise, Ellipsen, Hyperbeln mit Pol, Polaren, konjugierten Durchmessern und Tangenten, Kurven höherer und noch höherer Ordnung, Asymptoten, Hoch- und Tiefpunkten, mit und ohne Wendepunkte.“ Und Gott sah, dass es gut war. So ward aus Maximum und Minimum der vierte Tag.
Und Gott formte die Erde mit Groß- und Kleinkreisen, mit Längen- und Breitenkreisen, mit Meridianen und Vertikalen und gab ihr einen Platz im Mittelpunkt der Himmelskugel mit Horizont, Zenit und Ndadir, mit Aquator, Nord- und Südpol, und er setzte auf diese Kugel Gestirne, deren Lage, durch Höhe, Deklination und Stundenwinkel bestimmt war. Und Gott betrachtete sein Werk mit Wohlgefallen. So ward aus Längenzeit und Zeitgleichung der fünfte Tag.
Und Gott sprach: „Die Erde bringe hervor kleine und kleinste Teilchen in einer Menge, dass ihre Zahl gegen unendlich strebe.“ Und es geschah also. Und der Herr nannte diese Teilchen lim x für x gegen unendlich. Er schuf die Herren Briggs und Napier, auf dass sie Logarithmen schufen, und er baute Reihen, endliche und unendliche. Da ward aus konvergent und divergent der sechste Tag.
Am siebten Tage aber ruhte Gott. Und er gab Adam die Logarithmentafel und sprach: „Siehe ich gebe in Deine Hände das ganze mathematische Paradies. Nun darfst du addieren und multiplizieren und potenzieren. Nur durch die Zahl 0 darfst du nicht dividieren; denn diese Zahl ist ein Geschöpf des Fürsten der Finsternis.“
Die listige Schlange aber sprach zu Eva: „Wer durch 0 dividiert, wird lernen, was richtig und falsch ist.“ Und das törichte Weib sprach zu Adam: „Dividiere und die Gleichung wird viel einfacher werden.“
Und Adam fasste sich ein Herz und dividierte durch 0. Da wurden ihre Augen aufgetan, und sie erkannten, dass sie nackt waren. So machten sie sich Schürzen aus abgewickelten Oberflächenintegralen. Da trieb Gott Adam und Eva aus dem mathematischen Paradies und sprach zu ihnen: „Weil Du durch 0 dividiert hast, sei deine Arbeit verflucht. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Leben lang differenzieren, integrieren und logarithmieren. Nie sollst du eine Zahl unendlich erreichen und für pi und e genaue Werte finden. Du wirst für den Sinus von zwei verschiedenen Zahlen den gleichen Wert erhalten und nie einen exakten mathematischen Text hervorbringen.“
Und so geschah es also.
Tosender Applaus bei den Gläubigen in dem Dom zu Ups.
Othilie zu Toni: Jetzt weiß ich endgültig, warum du bei den Schülern so beliebt bist. Wer so die Schöpfungsgeschichte interpretiert, macht tatsächlich alles richtig. Da brauche ich garantiert nicht nachzurechnen. Übrigens bin ich mal sehr gespannt auf die Kommentare in den Zeitungen, die am Montag erscheinen werden.
Dieser Gottesdienst wird in der Chronik des Ortes sicherlich Aufnahme finden.
Ende Teil: 505
Wie es nicht weniger interessant weitergehen wird, könnt ihr in Teil 506 erfahren der ebenfalls gleich in einigen Minuten erfolgen wird.
Monika
Geschrieben am 14.02.2022
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Mai 11, 2023 12:58 pm
Teil: 506
Kapitel: 616
Sonntag, den 12.09.1965
Besuch aus Schottland
Um 12 Uhr 30 waren wieder alle glücklich und zufrieden auf „Schloss Bavaria“ angelangt.
Heike: Booooaaaah, was habe ich einen Kohldampf. Was gibt es heute zu essen?
Othilie: Zur Feier des Tages gibt es heute etwas ganz besonderes. Aber erst einmal warten wir auf James, der mit dem Auto am Münchner Flughafen steht, und unsere hochwillkommenen Gäste abholt.
Martina: Kennen wir diese Gäste?
Othilie geheimnisvoll: Wir kennen sie noch nicht. Aber das wird sich gleich ändern.
Ich höre wie gerade der Mercedes vorfährt. Das wird James sein. Früher als ich dachte.
Sven der aus dem Fenster schaute: Wooooouuuuh, fünf wunderschöne Frauen entsteigen dem Auto.
Inge eifersüchtig: Was du alles siehst.
Gregor (15) ging ebenfalls zu Fenster, und stürzte mit einem Begeisterungsschrei nach draußen.
Othilie: Alan (11), renne sofort hinterher, es lohnt sich.
Vor der Eingangstüre begrüßten die beiden ihre fünf Geschwister, die mit dem Flieger aus Edinburgh eingetroffen sind. Sie hatten sich seit 18 Monaten nicht mehr gesehen und dementsprechend viel auch die Begrüßung aus.
Zum ersten Mal sah man bei Gregor Tränen vor Glück in seinen Augen. Dieser Junge, der seine trauernden Gefühle bezüglich seiner großen Geschwister weitestgehend verbarg, verschwand in den Armen von fünf bezaubernden jungen Damen. Das Gleiche geschah natürlich auch bei Alen.
Ganz diskret übergab Mirjana den beiden ein Taschentuch. Denn sie merkte, dass sich Gregor und Alen ihrer Glückstränen etwas schämte.
Nach einer allgemeinen ersten kurzen Begrüßung, stellte Gregor mit zitternder Stimme den anderen Personen die jungen Damen vor.
Gregor: Ich darf…… vorstellen, von links …….nach rechts; Alice (18), Bonnie (20), Jessica (22), Charlotte (24), und Daisy (26). Ja…. wir sind tatsächlich…eine große Familie. Nur leider….haben wir uns…in den letzten Jahren….nur selten gesehen.
Othilie sanft zu Gregor: Ja mein Junge, dann sind wir alle froh, dass uns dieser Deal mit der Zusammenkunft gelungen ist.
Ich denke mal, dass wir nun zusammen speisen sollten. Zur Feier des Tages, und dem Anlass absolut angemessen, haben wir im kältesten Keller vor drei Wochen mehrere Moorhühner an die Wand genagelt, die erst vor zwei Tagen von der Wand heruntergefallen sind.
Info:
Es gibt in Schottland Gerichte, die in England unbekannt sind oder dort als „ungenießbar“ gelten, zum Beispiel grouse (Moorhuhn das vor der Zubereitung mindesten drei Wochen abgehangen hat.
Der Vogel sollte wirklich gut abgehangen sein: der traditionelle Test ist, ihn an den Schwanzfedern aufzuhängen, und wenn der Körper auf den Kellerboden fällt, ist er reif für den Kochtopf!“
Einige Kinder, die bereits im Urlaub in Schottland (Loch Ness) letzten Jahres in dem Genuss dieser für den Kontinental-Europäer ungenießbaren Speisung gekommen sind, ich habe darüber in Teil: 58 der Lehrjahre ausführlich berichtet, können ein Lied davon singen.
Othilie: Dazu haben wir noch auch ein weiteres schottisches Nationalgericht zubereitet.
Gregor freudig erregt: Doch nicht etwas Haggis?
Othilie: Jawohl mein Schatz, genau das.
Info:
Haggis ist eine weitere Leibspeise der traditionsbewussten Schotten. Zugegeben, die Zutaten für Haggis sind für unser Verständnis nicht unbedingt appetitlich. Die Schotten aber schwören auf ihr Nationalgericht. Und viele, die sich einmal an Haggis heran getraut haben, geben den Schotten Recht.
Zusammen gehalten wird Haggis durch Schafsmagen, der wie ein Darm bei einer Wurst die äußere Hülle bildet. Im Inneren befinden sich Herz, Lunge, Leber und Zunge des Tieres. Alle Zutaten werden für Haggis sehr fein gehackt oder durch den Fleischwolf gedreht. Optisch erinnert ein gekochter Haggis ein wenig an Grützwurst. Hinzu kommen außerdem Talg, Zwiebeln und Hafermehl. Letzteres verleiht dem Haggis eine relativ schwere Konsistenz.
Hier ein Bild:
Liebe Leser, einen kurzen Moment Pause, ich muss mal eben etwas zur Toilette bringen. Es wird mir danach sicherlich wieder etwas besser gehen. Ich habe nun mal einen etwas empfindlichen Magen.
Nun aber wieder zurück zu dem Mittagstisch, wo das Dienstpersonal die abgehangenen sowie gekochten Moorhühner und die gefüllten Schafsmägen auftischte.
Gregor lief vor Freude das Wasser im Mund zusammen, und speziell die Kinder der Hoffmann-Group und Anhang versuchten verzweifelt sich nicht anmerken zulassen, dass sie unter Gaumenfreuden eine ganz andere Vorstellung hatten.
Aber so ist das nun mal. Andere Länder, andere Sitten bzw. andere Geschmäcker.
Vorsorglich hatte Martina Lupo und Cheetah unter seinem Tisch platziert, um den beiden etliches an Speisen der benannten Art zukommen zulassen. Trotz der mit Silber verzierten dekorativen Essschälchen hielt sich die Begeisterung der beiden tierischen Bewohner in bescheidenen Grenzen. Mehrere rohe Steaks wären ihnen lieber gewesen.
Bitte habt Verständnis dafür, wenn ich jetzt das Thema wechsle.
Der Nachmittag gestaltete sich so, dass die Gäste aus „Scotland“ mit der „Bavaria-Bahn“ fuhren, um so für die nächsten Wochen einen Einblick zu bekommen, was sie in ihrer Freizeit unternehmen konnten. Nicht verwunderlich war die Tatsache, dass Tony die Mädels insbesondere auf die „Trimm dich fit“ Strecke aufmerksam machte. Auch die Golf-Anlage sowie die mittlerweile 6 Baumhäuser waren ein Teil dieser Besichtigungstour.
Kurz vor der Fertigstellung war auch die Anlage für die Springreiter, die für die Gäste des „Bavaria-Gestüts“ errichtet wurde, welches ja auch im Besitz der Hoffmann-Group war, und dessen Einnahmen alle Erwartungen übertroffen hatte. Für die nächsten 12 Monate können leider keine Buchungen mehr entgegengenommen werden, obwohl dieser Reitsport naturgemäß nicht ganz billig ist
Der Slogan „Reit-Urlaub auf „Schloss Bavaria“ erfreute sich jedenfalls großer Beliebtheit.
Im Bild, Martina beim Sprung mit Ihrer Stute „Harmony“ über die „Tripplebarre“
Selbstverständlich stand dieser Parcours auch für die reitbegeisterten Mitglieder der Hoffmann-Group zur Verfügung. Natürlich klar, da er ja sowieso im Besitz des Unternehmens war.
Jedenfalls wurde diese Anlage schon seit einiger zu Übungszwecken benutzt.
Hier im Bild Gaby auf ihrer Stute „Figaro“ die ein großes Talent aufweisen konnte, wie hier über den immerhin 1,60 m hohen „Doppeloxer“ zu sehen ist.
Wie ich schon angedeutet hatte, sind auf dem Areal der Hoffmann-Group allerhand Möglichkeiten der Freizeitgestaltung möglich. Das sind das Schwimmzentrum, die Automobilausstellung, die Golf-Anlage, der Trimm-Dich-Pfad, in kürze der Reit-Parcours, und natürlich die Baumhäuser, die aber nur für die Hoffmann-Group vorgesehen war. Eine Vermietung steht also nicht im Raum, zumal der Abstand zum Hauptgebäude (Schloss Bavaria) nur zirka 400 Meter besteht.
Im Grunde genommen lebt also die Hoffmann-Group von der Außenwelt abgeschottet von jeder menschlichen Zivilisation. Hier spielt der Sicherheitsaspekt eine große Rolle. Denn seit der dramatischen Entführung von Polly im Januar des Jahres (Ich habe darüber ausführlich in den „Lehrjahren“ berichtet) wurden die Sicherheitsvorkehrungen drastisch verschärft. Im Umkreis von 2 km um das Haupthaus herum, wurde alles von Kameras bewacht, dessen Überwachungsstation im Haus Tag-und Nacht besetzt ist. Jeder unwillkommene Eindringling würde sofort gesichtet werden. Darüber hinaus war dieser Sperrgürtel im Umkreis von 2 km auch mittlerweile mit einem hohen Zaun gesichert, der mit Lichtschranken versehen war. Auch jegliche Zufahrtswege zu den Sportsstätten führten um den Sperrbezirk herum. Das war insgesamt ein ausgeklügeltes System, welches schwer zu überwinden war.
Ich nehme mal an, dass es bei Bill Gates oder anderen betuchten Persönlichkeiten ähnlich ist.
Othilie, Polly und Joggeli machten sich aber auch Gedanken bezüglich der Vermietung und des Wohnens im Atomschutzbunker. Sicherlich eine sehr reizvolle Angelegenheit für Urlauber.
Aber hier ist war das letzte Wort noch nicht gesprochen, da dieser Atomschutzbunker innerhalb dieses Speergürtels war.
Außerdem bestand die Gefahr, dass sich einige Personen im laufenden Programm des Fernsehens einschalten würden, welches garantiert für ein absolutes Chaos sorgen würden.
Prägnantes Beispiel ist unsere Heike, die sich nicht zu schade dafür ist, in ihrer ungezwungenen Lockerheit für die Angebote der Hoffmann-Group Werbung zu machen. Aber dazu später mehr, denn auch in nahe Zukunft sollte einiges an Überraschungen noch auf sie warten.
Ich kann das alles in Ruhe erzählen, da der Ausflug mit den Geschwistern von Alen und Gregor noch in vollem Gang war.
Beatrice und auch alle anderen sahen mit Genugtuung wie Gregor förmlich aufblühte. Aus dem stillen in sich gekehrten Jungen, wurde ein sehr redseliger Scout, der diesen Tag herbeisehnte und ihn sichtlich genoss.
So ist es auch bei Mirjana, dessen Eltern ebenfalls an diesem Ausflug teilnahmen. Auch hier waren die Gefühle selbstverständlich gleicher Natur. Mirjana lehnte ihren Kopf abwechselnd an die Schulter ihres Vaters oder ihrer Mutter. Das war ein Bild welches vielen Personen der Hoffmann-Group naheging. Einmal die Familienzusammenführung der Familie McKenzie, und nun dort die Familienzusammenführung vor einer Woche der Familie Krilizc. Verantwortlich dafür waren in beiden Fällen Joggeli, Othilie und Polly, die alles in die Wege leiteten, damit diese Zusammenkünfte zustande kamen.
Die Unterkunft war so geregelt, dass Mirjana oftmals in der fürstlichen Suite von ihren Eltern schlief.
Natürlich wurde auch darüber nachgedacht, wie die Geschwister McKenzies untergebracht werden sollten. Und das waren ja immerhin 7 Personen. Denn es war der leitenden Führung klar, dass auch diese Familie zusammen untergebracht wird.
Man entschied sich schließlich für diese Wohnung, die ausreichend Platz bot, so dass alle zusammensitzen konnten.
An diesem gemütlichen Zimmer schlossen sich drei schöne Schlafräume an, die Platz für insgesamt neun Personen bot.
Nur Beatrice war etwas traurig, da sie nun alleine nächtigen würde. Das war für dieses äußerst sensible 14 jährige Mädchen, welches alleine ohne leibliche Eltern auf der Welt stand, fast eine Katastrophe.
Aber auch hier fand sich eine Lösung.
Gregor: Mein kleines zartes Pflänzchen und Zuckerpüppchen, natürlich schläfst du bei uns. Ich würde dich niemals alleine lassen, und auch alles für dich tun.
Wenn Du eine Rose in der Wüste wärst, würde ich vor Dir niederknien und weinen, damit Du nicht verdurstest.
Beatrice senkte vor Verlegenheit und Rührung ihr Haupt.
Beatrice: Danke Gregor für deine wundervollen Worte. Du bist mein Adonis, meine Lichtgestalt im unendlichen Universum. Wenn ich alleine bin habe ich das Gefühl als wenn du Lichtjahre von mir entfernt wärst.
Mirjana leise zu Polly: Was für eine Liebeserklärung der beiden.
Polly: Ja, die beiden haben sich wirklich gesucht und gefunden. Da Gregor morgen wieder zur Schule gehen wird, werde ich Beatrice mit in das Kaufhaus nehmen. Dort kann sie dann ihren Gregor nach Unterrichtsschluss wieder in die Arme nehmen, und braucht nicht erst bis zum Abend zu warten. Auch die Geschwister von Gregor werden morgen früh nach München mitfahren.
Mirjana: Das ist eine gute Lösung.
Polly: Übrigens, wir nehmen deine Eltern natürlich ebenfalls mit nach München. Othilie sagte vorhin, dass du ihnen außer dem Kaufhaus auch noch München zeigen sollst. Da gibt es sehr viel Interessantes zu sehen. Und nicht nur der „Englische Garten“.
(Ein erfrischendes Lachen war von den beiden zu hören.
Polly: Ab morgen werden auch die neuen Lehrkräfte für unsere Waisenkinder erwartet. Nach dem Chaos von dieser Woche mit den unsensiblen Lehrern hoffen wir, dass wir nun die passenden Lehrkräfte gefunden haben. Ich jedenfalls werde dem Unterricht morgen beiwohnen, um dann anschließend ein erstes Resümee zu ziehen. Othilie erwartet von mir eine umfangreiche Berichterstattung, und das kann ich absolut nachvollziehen.
Mirjana: Liegt heute noch etwas Besonderes an?
Polly: Meines Wissens nicht. Außer das Tony hier schläft, und morgen früh auch nach München fahren wird. Die Schule ruft.
Mirjana: Dann wollen wir mal alle hoffen, dass der morgige Tag relativ friedlich und ereignislos über die Bühne gehen wird.
Mit diesen Worten Mirjanas beende ich diesen Teil. Doch mir allein fehlt der Glaube, dass er friedlich verlaufen wird. Na, warten wir es mal ab.
Ende Teil 506
Monika
Geschrieben am 16.02.2022
Kapitel: 616
Sonntag, den 12.09.1965
Besuch aus Schottland
Um 12 Uhr 30 waren wieder alle glücklich und zufrieden auf „Schloss Bavaria“ angelangt.
Heike: Booooaaaah, was habe ich einen Kohldampf. Was gibt es heute zu essen?
Othilie: Zur Feier des Tages gibt es heute etwas ganz besonderes. Aber erst einmal warten wir auf James, der mit dem Auto am Münchner Flughafen steht, und unsere hochwillkommenen Gäste abholt.
Martina: Kennen wir diese Gäste?
Othilie geheimnisvoll: Wir kennen sie noch nicht. Aber das wird sich gleich ändern.
Ich höre wie gerade der Mercedes vorfährt. Das wird James sein. Früher als ich dachte.
Sven der aus dem Fenster schaute: Wooooouuuuh, fünf wunderschöne Frauen entsteigen dem Auto.
Inge eifersüchtig: Was du alles siehst.
Gregor (15) ging ebenfalls zu Fenster, und stürzte mit einem Begeisterungsschrei nach draußen.
Othilie: Alan (11), renne sofort hinterher, es lohnt sich.
Vor der Eingangstüre begrüßten die beiden ihre fünf Geschwister, die mit dem Flieger aus Edinburgh eingetroffen sind. Sie hatten sich seit 18 Monaten nicht mehr gesehen und dementsprechend viel auch die Begrüßung aus.
Zum ersten Mal sah man bei Gregor Tränen vor Glück in seinen Augen. Dieser Junge, der seine trauernden Gefühle bezüglich seiner großen Geschwister weitestgehend verbarg, verschwand in den Armen von fünf bezaubernden jungen Damen. Das Gleiche geschah natürlich auch bei Alen.
Ganz diskret übergab Mirjana den beiden ein Taschentuch. Denn sie merkte, dass sich Gregor und Alen ihrer Glückstränen etwas schämte.
Nach einer allgemeinen ersten kurzen Begrüßung, stellte Gregor mit zitternder Stimme den anderen Personen die jungen Damen vor.
Gregor: Ich darf…… vorstellen, von links …….nach rechts; Alice (18), Bonnie (20), Jessica (22), Charlotte (24), und Daisy (26). Ja…. wir sind tatsächlich…eine große Familie. Nur leider….haben wir uns…in den letzten Jahren….nur selten gesehen.
Othilie sanft zu Gregor: Ja mein Junge, dann sind wir alle froh, dass uns dieser Deal mit der Zusammenkunft gelungen ist.
Ich denke mal, dass wir nun zusammen speisen sollten. Zur Feier des Tages, und dem Anlass absolut angemessen, haben wir im kältesten Keller vor drei Wochen mehrere Moorhühner an die Wand genagelt, die erst vor zwei Tagen von der Wand heruntergefallen sind.
Info:
Es gibt in Schottland Gerichte, die in England unbekannt sind oder dort als „ungenießbar“ gelten, zum Beispiel grouse (Moorhuhn das vor der Zubereitung mindesten drei Wochen abgehangen hat.
Der Vogel sollte wirklich gut abgehangen sein: der traditionelle Test ist, ihn an den Schwanzfedern aufzuhängen, und wenn der Körper auf den Kellerboden fällt, ist er reif für den Kochtopf!“
Einige Kinder, die bereits im Urlaub in Schottland (Loch Ness) letzten Jahres in dem Genuss dieser für den Kontinental-Europäer ungenießbaren Speisung gekommen sind, ich habe darüber in Teil: 58 der Lehrjahre ausführlich berichtet, können ein Lied davon singen.
Othilie: Dazu haben wir noch auch ein weiteres schottisches Nationalgericht zubereitet.
Gregor freudig erregt: Doch nicht etwas Haggis?
Othilie: Jawohl mein Schatz, genau das.
Info:
Haggis ist eine weitere Leibspeise der traditionsbewussten Schotten. Zugegeben, die Zutaten für Haggis sind für unser Verständnis nicht unbedingt appetitlich. Die Schotten aber schwören auf ihr Nationalgericht. Und viele, die sich einmal an Haggis heran getraut haben, geben den Schotten Recht.
Zusammen gehalten wird Haggis durch Schafsmagen, der wie ein Darm bei einer Wurst die äußere Hülle bildet. Im Inneren befinden sich Herz, Lunge, Leber und Zunge des Tieres. Alle Zutaten werden für Haggis sehr fein gehackt oder durch den Fleischwolf gedreht. Optisch erinnert ein gekochter Haggis ein wenig an Grützwurst. Hinzu kommen außerdem Talg, Zwiebeln und Hafermehl. Letzteres verleiht dem Haggis eine relativ schwere Konsistenz.
Hier ein Bild:
Liebe Leser, einen kurzen Moment Pause, ich muss mal eben etwas zur Toilette bringen. Es wird mir danach sicherlich wieder etwas besser gehen. Ich habe nun mal einen etwas empfindlichen Magen.
Nun aber wieder zurück zu dem Mittagstisch, wo das Dienstpersonal die abgehangenen sowie gekochten Moorhühner und die gefüllten Schafsmägen auftischte.
Gregor lief vor Freude das Wasser im Mund zusammen, und speziell die Kinder der Hoffmann-Group und Anhang versuchten verzweifelt sich nicht anmerken zulassen, dass sie unter Gaumenfreuden eine ganz andere Vorstellung hatten.
Aber so ist das nun mal. Andere Länder, andere Sitten bzw. andere Geschmäcker.
Vorsorglich hatte Martina Lupo und Cheetah unter seinem Tisch platziert, um den beiden etliches an Speisen der benannten Art zukommen zulassen. Trotz der mit Silber verzierten dekorativen Essschälchen hielt sich die Begeisterung der beiden tierischen Bewohner in bescheidenen Grenzen. Mehrere rohe Steaks wären ihnen lieber gewesen.
Bitte habt Verständnis dafür, wenn ich jetzt das Thema wechsle.
Der Nachmittag gestaltete sich so, dass die Gäste aus „Scotland“ mit der „Bavaria-Bahn“ fuhren, um so für die nächsten Wochen einen Einblick zu bekommen, was sie in ihrer Freizeit unternehmen konnten. Nicht verwunderlich war die Tatsache, dass Tony die Mädels insbesondere auf die „Trimm dich fit“ Strecke aufmerksam machte. Auch die Golf-Anlage sowie die mittlerweile 6 Baumhäuser waren ein Teil dieser Besichtigungstour.
Kurz vor der Fertigstellung war auch die Anlage für die Springreiter, die für die Gäste des „Bavaria-Gestüts“ errichtet wurde, welches ja auch im Besitz der Hoffmann-Group war, und dessen Einnahmen alle Erwartungen übertroffen hatte. Für die nächsten 12 Monate können leider keine Buchungen mehr entgegengenommen werden, obwohl dieser Reitsport naturgemäß nicht ganz billig ist
Der Slogan „Reit-Urlaub auf „Schloss Bavaria“ erfreute sich jedenfalls großer Beliebtheit.
Im Bild, Martina beim Sprung mit Ihrer Stute „Harmony“ über die „Tripplebarre“
Selbstverständlich stand dieser Parcours auch für die reitbegeisterten Mitglieder der Hoffmann-Group zur Verfügung. Natürlich klar, da er ja sowieso im Besitz des Unternehmens war.
Jedenfalls wurde diese Anlage schon seit einiger zu Übungszwecken benutzt.
Hier im Bild Gaby auf ihrer Stute „Figaro“ die ein großes Talent aufweisen konnte, wie hier über den immerhin 1,60 m hohen „Doppeloxer“ zu sehen ist.
Wie ich schon angedeutet hatte, sind auf dem Areal der Hoffmann-Group allerhand Möglichkeiten der Freizeitgestaltung möglich. Das sind das Schwimmzentrum, die Automobilausstellung, die Golf-Anlage, der Trimm-Dich-Pfad, in kürze der Reit-Parcours, und natürlich die Baumhäuser, die aber nur für die Hoffmann-Group vorgesehen war. Eine Vermietung steht also nicht im Raum, zumal der Abstand zum Hauptgebäude (Schloss Bavaria) nur zirka 400 Meter besteht.
Im Grunde genommen lebt also die Hoffmann-Group von der Außenwelt abgeschottet von jeder menschlichen Zivilisation. Hier spielt der Sicherheitsaspekt eine große Rolle. Denn seit der dramatischen Entführung von Polly im Januar des Jahres (Ich habe darüber ausführlich in den „Lehrjahren“ berichtet) wurden die Sicherheitsvorkehrungen drastisch verschärft. Im Umkreis von 2 km um das Haupthaus herum, wurde alles von Kameras bewacht, dessen Überwachungsstation im Haus Tag-und Nacht besetzt ist. Jeder unwillkommene Eindringling würde sofort gesichtet werden. Darüber hinaus war dieser Sperrgürtel im Umkreis von 2 km auch mittlerweile mit einem hohen Zaun gesichert, der mit Lichtschranken versehen war. Auch jegliche Zufahrtswege zu den Sportsstätten führten um den Sperrbezirk herum. Das war insgesamt ein ausgeklügeltes System, welches schwer zu überwinden war.
Ich nehme mal an, dass es bei Bill Gates oder anderen betuchten Persönlichkeiten ähnlich ist.
Othilie, Polly und Joggeli machten sich aber auch Gedanken bezüglich der Vermietung und des Wohnens im Atomschutzbunker. Sicherlich eine sehr reizvolle Angelegenheit für Urlauber.
Aber hier ist war das letzte Wort noch nicht gesprochen, da dieser Atomschutzbunker innerhalb dieses Speergürtels war.
Außerdem bestand die Gefahr, dass sich einige Personen im laufenden Programm des Fernsehens einschalten würden, welches garantiert für ein absolutes Chaos sorgen würden.
Prägnantes Beispiel ist unsere Heike, die sich nicht zu schade dafür ist, in ihrer ungezwungenen Lockerheit für die Angebote der Hoffmann-Group Werbung zu machen. Aber dazu später mehr, denn auch in nahe Zukunft sollte einiges an Überraschungen noch auf sie warten.
Ich kann das alles in Ruhe erzählen, da der Ausflug mit den Geschwistern von Alen und Gregor noch in vollem Gang war.
Beatrice und auch alle anderen sahen mit Genugtuung wie Gregor förmlich aufblühte. Aus dem stillen in sich gekehrten Jungen, wurde ein sehr redseliger Scout, der diesen Tag herbeisehnte und ihn sichtlich genoss.
So ist es auch bei Mirjana, dessen Eltern ebenfalls an diesem Ausflug teilnahmen. Auch hier waren die Gefühle selbstverständlich gleicher Natur. Mirjana lehnte ihren Kopf abwechselnd an die Schulter ihres Vaters oder ihrer Mutter. Das war ein Bild welches vielen Personen der Hoffmann-Group naheging. Einmal die Familienzusammenführung der Familie McKenzie, und nun dort die Familienzusammenführung vor einer Woche der Familie Krilizc. Verantwortlich dafür waren in beiden Fällen Joggeli, Othilie und Polly, die alles in die Wege leiteten, damit diese Zusammenkünfte zustande kamen.
Die Unterkunft war so geregelt, dass Mirjana oftmals in der fürstlichen Suite von ihren Eltern schlief.
Natürlich wurde auch darüber nachgedacht, wie die Geschwister McKenzies untergebracht werden sollten. Und das waren ja immerhin 7 Personen. Denn es war der leitenden Führung klar, dass auch diese Familie zusammen untergebracht wird.
Man entschied sich schließlich für diese Wohnung, die ausreichend Platz bot, so dass alle zusammensitzen konnten.
An diesem gemütlichen Zimmer schlossen sich drei schöne Schlafräume an, die Platz für insgesamt neun Personen bot.
Nur Beatrice war etwas traurig, da sie nun alleine nächtigen würde. Das war für dieses äußerst sensible 14 jährige Mädchen, welches alleine ohne leibliche Eltern auf der Welt stand, fast eine Katastrophe.
Aber auch hier fand sich eine Lösung.
Gregor: Mein kleines zartes Pflänzchen und Zuckerpüppchen, natürlich schläfst du bei uns. Ich würde dich niemals alleine lassen, und auch alles für dich tun.
Wenn Du eine Rose in der Wüste wärst, würde ich vor Dir niederknien und weinen, damit Du nicht verdurstest.
Beatrice senkte vor Verlegenheit und Rührung ihr Haupt.
Beatrice: Danke Gregor für deine wundervollen Worte. Du bist mein Adonis, meine Lichtgestalt im unendlichen Universum. Wenn ich alleine bin habe ich das Gefühl als wenn du Lichtjahre von mir entfernt wärst.
Mirjana leise zu Polly: Was für eine Liebeserklärung der beiden.
Polly: Ja, die beiden haben sich wirklich gesucht und gefunden. Da Gregor morgen wieder zur Schule gehen wird, werde ich Beatrice mit in das Kaufhaus nehmen. Dort kann sie dann ihren Gregor nach Unterrichtsschluss wieder in die Arme nehmen, und braucht nicht erst bis zum Abend zu warten. Auch die Geschwister von Gregor werden morgen früh nach München mitfahren.
Mirjana: Das ist eine gute Lösung.
Polly: Übrigens, wir nehmen deine Eltern natürlich ebenfalls mit nach München. Othilie sagte vorhin, dass du ihnen außer dem Kaufhaus auch noch München zeigen sollst. Da gibt es sehr viel Interessantes zu sehen. Und nicht nur der „Englische Garten“.
(Ein erfrischendes Lachen war von den beiden zu hören.
Polly: Ab morgen werden auch die neuen Lehrkräfte für unsere Waisenkinder erwartet. Nach dem Chaos von dieser Woche mit den unsensiblen Lehrern hoffen wir, dass wir nun die passenden Lehrkräfte gefunden haben. Ich jedenfalls werde dem Unterricht morgen beiwohnen, um dann anschließend ein erstes Resümee zu ziehen. Othilie erwartet von mir eine umfangreiche Berichterstattung, und das kann ich absolut nachvollziehen.
Mirjana: Liegt heute noch etwas Besonderes an?
Polly: Meines Wissens nicht. Außer das Tony hier schläft, und morgen früh auch nach München fahren wird. Die Schule ruft.
Mirjana: Dann wollen wir mal alle hoffen, dass der morgige Tag relativ friedlich und ereignislos über die Bühne gehen wird.
Mit diesen Worten Mirjanas beende ich diesen Teil. Doch mir allein fehlt der Glaube, dass er friedlich verlaufen wird. Na, warten wir es mal ab.
Ende Teil 506
Monika
Geschrieben am 16.02.2022
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Mai 14, 2023 10:10 am
Liebe Leser,
ich hoffe, dass Euch die zwei Teile der "Lehrjahre" gut gefallen haben.
In der übernächsten Teil (508) wird es dramatisch zugehen, denn Beatrice wird entführt werden
Grüße
Monika
ich hoffe, dass Euch die zwei Teile der "Lehrjahre" gut gefallen haben.
In der übernächsten Teil (508) wird es dramatisch zugehen, denn Beatrice wird entführt werden
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Monika
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Di Mai 16, 2023 9:31 am
Liebe Leser,
Martina (Lehrjahre) steht nach ihrer bestandenen theoretischen Prüfung zur PPL (Privat Piloten Lizenz), nun vor ihrer ersten offiziellen Flugstunde unter der Aufsicht eines Fluglehrers.
Hier mal eine einige Eindrücke von einem Flug mit einem Ultralightflugzeug.
Martina z. B. lernt auf einer Cessna 175 mit 4 Sitzplätzen. Diese Ausbildung ist etwas umpfangreicher als die UL-Lizenz.
Dein Weg zum Piloten! Werbevideo Flugschule
Wer fliegen will muss den Mut haben den Boden zu verlassen. Werde Pilot und informiere dich noch heute über deinen Weg ins Cockpit.
Martina (Lehrjahre) steht nach ihrer bestandenen theoretischen Prüfung zur PPL (Privat Piloten Lizenz), nun vor ihrer ersten offiziellen Flugstunde unter der Aufsicht eines Fluglehrers.
Hier mal eine einige Eindrücke von einem Flug mit einem Ultralightflugzeug.
Martina z. B. lernt auf einer Cessna 175 mit 4 Sitzplätzen. Diese Ausbildung ist etwas umpfangreicher als die UL-Lizenz.
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- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Mai 17, 2023 10:34 am
Liebe Leser,
wir alle sind sicherlich ungemein froh, dass Polly wieder unter uns verweilt. Auch in meiner Geschichte ist sie immer präsent.
LG
Monika
wir alle sind sicherlich ungemein froh, dass Polly wieder unter uns verweilt. Auch in meiner Geschichte ist sie immer präsent.
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Monika
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Mai 17, 2023 8:36 pm
Liebe Leser,
die nächsten zwei Teile (507 + 508) der,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erfolgen am kommenden Freitag,
den 19.05.2023
hier in diesem Forum.
Für Spannung und Dramatik ist gesorgt.
Grüße
Monika
die nächsten zwei Teile (507 + 508) der,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erfolgen am kommenden Freitag,
den 19.05.2023
hier in diesem Forum.
Für Spannung und Dramatik ist gesorgt.
Grüße
Monika
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Mai 19, 2023 12:07 am
Hallo Moni
Danke für deine begrüssung
Ich werde noch einiges zu lesen haben aber das dauert.
Darum bin ich schon mal auf die teile von heute gespannt!
Syl deine Polly
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Mai 19, 2023 10:42 am
Guten morgen Polly,
ich hoffe natürlich, dass dir die vielen Teile nicht zuviel sind, du du aufholen würdest.
Es ist in den "Lehrjahren" so viel schönes aber auch aufregendes passiert, dass dir wahrscheinlicht nicht langweilig wird. Das würde mich garantiert sehr wundern, wenn dich diese Teile nicht fesseln würden.
Im Bild, welches du kopiert hast, ist unsere bezaubernde, schüchterne und süße Beatrice zu sehen. 14 jährige Freundin von Scout Gregor, die im übernächsten Teile, welches ich gleich hier hineinkopieren werde, wieder einmal eine Hauptrolle spielen wird.
Du gibst mir sicherlich Recht: Was für ein hübsches Mädel.
Und ihr Outfit ist allererste Sahne.
Bis gleich
Moni
ich hoffe natürlich, dass dir die vielen Teile nicht zuviel sind, du du aufholen würdest.
Es ist in den "Lehrjahren" so viel schönes aber auch aufregendes passiert, dass dir wahrscheinlicht nicht langweilig wird. Das würde mich garantiert sehr wundern, wenn dich diese Teile nicht fesseln würden.
Im Bild, welches du kopiert hast, ist unsere bezaubernde, schüchterne und süße Beatrice zu sehen. 14 jährige Freundin von Scout Gregor, die im übernächsten Teile, welches ich gleich hier hineinkopieren werde, wieder einmal eine Hauptrolle spielen wird.
Du gibst mir sicherlich Recht: Was für ein hübsches Mädel.
Und ihr Outfit ist allererste Sahne.
Bis gleich
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- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Mai 19, 2023 11:19 am
Hi Polly,
in der Tat fasziniert mich das Fliegen.
So habe ich meinen Wunsch die Privat Piloten Lizenz zu erwerbenjh, welches ich mir aus finanziellen Gründen nicht leisten konnte in die "Lehrjahre" übertragen.
Eine Ausbildung zum Erwerb einer "PPL" (Privat Piloten Lizenz) kostete in den 70 er Jahren schon zirka 15.000 DM. Ich konnte mir diesen Traum nie erfüllen.
Martina hatte schon ihre erste Flugstunde nach der bestandenen theoretischen Prüfung auf der Cessna.
Auch du bist schon dabei. Du bist noch in der theoretischen Ausbildung. Der Vorteil ist, dass dein Frank Langer (Flugkäpitän bei der Lufthansa) eine großartige Hilfe ist. Bei Martina ist das auch der Fall.
Hier einmal ein kleiner Einblick, wie so ein "Vogel zu fliegen ist.
Viel Vergnügen.
Ihr ERSTER Flug in einem kleinem Propellerflugzeug - Flugreaktion
Es ist Lauras erster Flug in einem kleinen Propellerflugzeug wie der Aquila A210. Wir fliegen von Arnsberg übers Ruhrgebiet mit einem atemberaubenden Blick über die Wolken.
PS:
Polly, mir kommen Tränen in den Augen, dass ich mir meinen absoluten Herzenswunsch nie erfüllen konnte. Es wär fantastisch gewesen
Noch etwas.
Hier dein Flugzeug, worauf du und Martina ihre Flugstunden absolvieren wirst.
Eine Cessna 172
Und hier euer eigenes Flugzeug, welches nur darauf wartet von euch (Martina und du), geflogen zu werden.
Kennzeichen: D- EUSB
Delta, Echo (E = Bezeichnung für Cessna 172), Ups, Schloss, Bavaria
in der Tat fasziniert mich das Fliegen.
So habe ich meinen Wunsch die Privat Piloten Lizenz zu erwerbenjh, welches ich mir aus finanziellen Gründen nicht leisten konnte in die "Lehrjahre" übertragen.
Eine Ausbildung zum Erwerb einer "PPL" (Privat Piloten Lizenz) kostete in den 70 er Jahren schon zirka 15.000 DM. Ich konnte mir diesen Traum nie erfüllen.
Martina hatte schon ihre erste Flugstunde nach der bestandenen theoretischen Prüfung auf der Cessna.
Auch du bist schon dabei. Du bist noch in der theoretischen Ausbildung. Der Vorteil ist, dass dein Frank Langer (Flugkäpitän bei der Lufthansa) eine großartige Hilfe ist. Bei Martina ist das auch der Fall.
Hier einmal ein kleiner Einblick, wie so ein "Vogel zu fliegen ist.
Viel Vergnügen.
Ihr ERSTER Flug in einem kleinem Propellerflugzeug - Flugreaktion
Es ist Lauras erster Flug in einem kleinen Propellerflugzeug wie der Aquila A210. Wir fliegen von Arnsberg übers Ruhrgebiet mit einem atemberaubenden Blick über die Wolken.
PS:
Polly, mir kommen Tränen in den Augen, dass ich mir meinen absoluten Herzenswunsch nie erfüllen konnte. Es wär fantastisch gewesen
Noch etwas.
Hier dein Flugzeug, worauf du und Martina ihre Flugstunden absolvieren wirst.
Eine Cessna 172
Und hier euer eigenes Flugzeug, welches nur darauf wartet von euch (Martina und du), geflogen zu werden.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Mai 19, 2023 4:29 pm
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 507
Kapitel: 617
Montag, der 13.09.1965
Staatliches Luitpold-Gymnasium München
Geburtstagskinder vom 13. September 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1903 Claudette Colbert
wurde an diesem Tag 62 Jahre alt
1916 Roald Dahl
wurde an diesem Tag 49 Jahre alt
1939 Richard Kiel
wurde an diesem Tag 26 Jahre alt
1940 Óscar Arias Sánchez
feierte an diesem Tag seinen 25. Geburtstag
1949 Burghart Klaußner
wurde an diesem Tag 16 Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/13-september-1965
Welcher Wochentag war der 13.9.1965, der 13. September 1965 war ein Montag
13.9.1965
Bei den Wahlen zum norwegischen Parlament erhält die regierende Sozialdemokratische Partei 68 Sitze und verliert damit ihre Mehrheit an die Konservative Partei (31 Sitze), die Agrarpartei (18 Sitze), die Liberale Partei (18 Sitze) und die Christliche Volkspartei (13 Sitze).
Einige Personen waren an diesem Montagmorgen sichtlich aufgeregt. Das galt im insbesondere natürlich für Gregor, der nun den neuen Versuch starten sollte, bei den Klassenkameraden akzeptiert zu werden.
Aber Verdrehen ließ sich der stolze Schotte nicht, denn auch heute trug er wieder seinen von Beatrice gereinigten Miniskirt-Kilt und sein Klufthemd.
Leider konnte heute kein „Maulwurf“ in die Klasse 9 b geschmuggelt werden, da beim letzten Mal, wie berichtet, die Tarnung der Hoffmann-Group, aufgeflogen ist. Er musste also alleine sein Ding durchziehen. Aber es war erfreulich zu sehen, dass er sein trotziges Gesicht aufgelegt hatte. Gregor war, zum Leidwesen von Petra, zu jedem Kampf bereit.
Petra hielt sich zur Sicherheit immer in der Nähe eines Telefons in der Uni-Klinik bereit. Das war heute wieder mal die Pathologie, wo sie sich fest vornahm die Gehirnwindungen eines frisch verstorbenen tierischen Schweins zu erkunden bevor es den letzten Weg zum Metzger antrat.
Dabei stellte sie erstaunt fest, dass da kein großer Unterschied zu einem Politiker bestand, der sich gerade Gedanken darüber machte, wie man den Rentnern noch mehr Geld aus der Tasche ziehen konnte.
Hier das Schweinehirn:
Und hier das Hirn eines Politikers, der sich gerade mit der Renten-Reform beschäftigt.
Liebe Leser, auch beim genaueren hinschauen, kann ich persönlich keinen Unterschied erkennen. Ihr etwa?
Ich jedenfalls nicht.
Info:
Yale-Forscher: Schweinegehirn lebt außerhalb des Körpers weiter - DER SPIEGEL
Experiment mit Schweinen Gehirn lebt außerhalb des Körpers weiter
Von Science-Fiction zur Realität: Forschern ist es gelungen, Schweinegehirne 36 Stunden lang am Leben zu halten - allerdings ohne Bewusstsein. Müssen wir unser Verständnis von Leben und Tod hinterfragen?
Ein Neurowissenschaftler hat an der amerikanischen Yale University Gehirne von Schweinen außerhalb ihres Körpers am Leben erhalten. 36 Stunden lang habe er die den Tieren entnommenen Organe mit Kunstblut durchströmt und die Zellen so mit dem nötigen Sauerstoff versorgt, berichtet die Zeitschrift "MIT Technology Review". Theoretisch, meint Sestan, sei durchaus vorstellbar, ein Gehirn auch dauerhaft in Kultur zu halten. Das lebendige "Hirn im Glas", von dem Philosophen und Science-Fiction-Autoren seit Langem fantasieren, ist Realität geworden.
Man stelle sich mal vor, wenn Politiker noch nach ihrem Ableben gewisse wirre Gedankengänge hegt, wie man die Bundesbürger noch mehr mit höheren Steuern „belästigen“ kann.
Hier ein aktuelles Beispiel:
Für Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung, aus landwirtschaftlichen Alterskassen, aus berufsständischen Versorgungseinrichtungen und für Renten aufgrund einer privaten, kapitalgedeckten Leibrentenversicherung im Sinne des § 10 Abs. 1 Nr. 2 EStG (Basisrente (Rürup)) wird ab 2005 schrittweise die nachgelagerte Besteuerung verwirklicht. Der Besteuerungsanteil bestimmt sich nicht mehr nach dem Lebensalter bei Renteneintritt, sondern ausschließlich nach dem Jahr des Renteneintritts. Dieser gilt dann für die gesamte Rentenbezugszeit. Alle Renten mit Beginn bis 2005 werden zu 50 % besteuert. Der steuerpflichtige Rentenanteil steigt in Schritten von 2 %-Punkten von 50 % im Jahre 2005 auf 80 % im Jahr 2020 und in Schritten von einem 1 %-Punkt ab dem Jahr 2021 bis 100 % im Jahre 2040 an. Der steuerpflichtige Rentenanteil beträgt somit 50 % bei Rentenbeginn im Jahr 2005, 52 % bei Rentenbeginn 2006 usw. und schließlich 100 % bei Rentenbeginn ab 2040.
Vielen Dank Herr Schröder von der SPD und den Grünen, die dieses Gesetz 2005 auf dem Weg gebracht haben.
Kommen wir jetzt aber wieder zu den aktuellen Geschehnissen bei der Hoffmann-Group + Anhang zurück.
Da Heike erst zur dritten Schulstunde auf dem Gymnasium erscheinen musste, bekam sie den Auftrag von Mutter Ingrid, die Gäste, also die Eltern von Mirjana und die 5 Geschwistern von Gregor, durch das Kaufhaus zu führen, und den erwähnten Personen die „interessantesten“ Abteilungen zu zeigen.
Dieses verbinde ich nach langer Zeit wieder mit einen Gewinnspiel, bei dem es wieder wertvolle Preise zu gewinnen gibt.
Hier die Frage?
In welche Abteilung führte Heike die Gäste zuerst?
Antwort A: Auf die Damentoilette.
Antwort B: Im Heizungsraum.
Antwort C: In die Hygieneabteilung (Sex Toys und erotische Lektüre).
Antwort D: Im großen Lagerraum.
Nur eine Antwort ist richtig. Sollten mehrere richtige Antworten im Forum „Pretty Fashion“ eingehen, entscheidet das Los. Die Lose werden unter notarieller Aufsicht von Polly und Mirjana gezogen.
Hier die Preise die es zu gewinnen gibt:
Eine sexy männliche Putzhilfe: Flasche Meister Proper
Arbeitsschutzbekleidung: Ein Kondom
Candle-Light-Dinner: Zwei Müsli-Riegel und eine Kerze
Viel Glück beim Gewinnspiel.
Noch ein kleiner Tipp bezüglich der Lösung.
Heike wurde nach dem Besuch der ersten von ihr persönlich gewählten Räumlichkeit von Martina abgelöst. Heike sitzt jetzt schmollend in der Betriebskantine und isst Apfelkuchen mit Sahne. Das arme Kind.
In der Schule sah Gregor mit reichlich bedenken der ersten Schulstunde entgegen. Angst hingegen hatte er nicht. Dafür hatte er schon trotz seiner nur 15 Jahre zu viel erlebt.
Trotzdem bemühte er sich als letzter den Klassenraum zu betreten. Er schaute sich erstaunt um, und sah nur junge Mädchen seines Alters im Klassenzimmer. Er selbst hatte gar nicht mehr daran gedacht, dass dies sowohl vorgesehen und geplant war.
Genauso erstaunt waren die in der Klasse sitzenden Mädels.
Gerlinde: Ich werde verrückt, ein äußerst hübscher Junge in einem Minirock.
Helga: Steht ihm aber gut, keine Frage.
Lisa: Neben mir ist noch ein Platz frei, komm setz dich zu mir hin, ich beiße nicht.
Leni: Nein, der kommt zu mir, du bist schon vergeben.
Gregor: Ich bin auch vergeben.
Helga: Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
In dem Moment betrat die Lehrerin Frau Miller die Schulklasse, die die zuletzt gefallen Sätze vernommen hat.
Hallo Mädels, und auch Gregor. Erst einmal einen schönen guten Morgen. Gregor, du kannst dich auf dem freien Platz neben Leni hinsetzen.
Der Chor der restlichen enttäuschten Mädchen: Oooooooooooooooh.
Frau Miller: Ich würde vorschlagen Gregor, dass du dich gegenüber den Mädels erst einmal vorstellst.
Gregor: Also ich bin Gregor McKenzie, komme aus Schottland, genau genommen aus Inverness. Einem kleinen Ort nur 20 km von Loch Ness entfernt.
Inverness ist eine Stadt an der Nordostküste Schottlands. Hier fließt der Ness in den Moray Firth. Dies ist die größte Stadt und das kulturelle Zentrum der schottischen Highlands. In der Altstadt stehen die Inverness Cathedral aus dem 19. Jahrhundert, die hauptsächlich aus dem 18. Jahrhundert stammende Kirche Old High St Stephen's und der Victorian Market, in dem Lebensmittel, Kleidung und Kunsthandwerk verkauft werden. Eine Stadt, die nur 20 km von Loch Ness entfernt ist.
Gerlinde: Hast du schon einmal das Ungeheuer von Loch Ness gesehen?
Gregor grinsend: Nicht nur einmal. Ich habe sogar ein Foto von ihm gemacht. Es hat mich auch schon mehrmals mit der Schwanzspitze gegrüßt.
(Gregor gefiel den Mädchen auf Anhieb).
Gregor: Ich bin 15 Jahre alt, wohne aber schon 7 Jahre in Deutschland. Mein Vater ist Major der amerikanischen Air-Base in Ramstein (Rheinland-Pfalz). US-Army deshalb, weil meine Mama amerikanische Vorfahren hat.
Gerlinde: Du kannst hervorragend Deutsch. Es ist nur ein schottischer Akzent zu hören.
Gregor: Danke Gerlinde, aber diese schottischen Akzente sind ganz unterschiedlich, genau wie in Nürnberg oder München. Man hört bei mir den Akzent der „Lowlands“ heraus. In der Mitte des Landes hört man natürlich den „Midlands“ Akzent.
Frau Miller: Die Gelegenheit ist günstig uns etwas über „Scotland“ zu erzählen, das wir die ersten zwei Schulstunden sowieso Geographie-Unterricht haben.
(Liebe Leser gut aufgepasst, hier erfahrt ihr wissenswertes aus berufenem Munde über Schottland).
Ulrike: Soweit ich weiß, haben die Schotten neben der britischen Hymne Good save the Queen“ auch eine eigene „Nationalhymne“.
Gregor: Natürlich, wenn ihr wollt, kann ich sie euch vorsingen?
Sie heißt „Flower of Scotland“.
Amy Macdonald - Flower of Scotland
Während Gregor die Hymne seines Heimatlandes vorsang, rannen ihm viele Tränen den Wangen herunter. Jeder im Raum fühlte, welche Verbundenheit Gregor zu seiner Heimat hatte. Und das konnte jeder in der Klasse absolut nachvollziehen.
Zum Schluss des Liedes senkte er sein Haupt und konnte seiner Tränen kaum Herr werden. Dieser, wie so viele meinten hartgesottene Schotten, ließ seine innerlichen Gefühle freien Lauf.
Gregor McKenzie hatte die Herzen aller Mädels in der Klasse im Sturm erobert.
Alle erhoben sich von den Plätzten und klatschen begeistert.
Hier einmal die Hymne im Original mit Übersetzung:
Schottische Nationalhymne (EN/DE Text) - Anthem of Scotland
Gerlinde: Bitte singe uns noch ein Lied aus deiner Heimat vor. Du machst das großartig.
Gregor: Das mache ich gerne.
Bevor er anfangen konnte, klopfte es an der Türe. Sie öffnete sich, und im Türrahmen stand Polly. Und an ihrer rechten Hand hielt sie Beatrice, die ein völlig verweintes Gesicht hatte. Sie hatte Angst um ihren tapferen Gregor, dass ihm heute wieder etwas ähnliche wie vor einer Woche hier auf dem Schulhof geschehen würde, als er von einer übermächtigen Gegnerschaft verprügelt würde. Gerettet und befreit wurde er, wie ihr sicherlich noch wisst, Gott sei Dank von James und Eddy.
Sie rannte auf ihren Gregor zu, und schmiss sich in seinen geöffneten Armen.
Ulrike leise zu Gerlinde: Ist das romantisch. Das erinnert mich etwas an William Shakespeares „Romeo und Julia“.
Polly sprach derweil leise mit Frau Miller: Es ist so, dass Beatrice bei uns im Kaufhaus fast verrückt wurde vor Angst um ihren Gregor. Sie ließ sich kaum beruhigen. Sie hätte es bis zum Unterrichtsende kaum ausgehalten.
So ganz ist Ihre Unruhe auch nicht von der Hand zu weisen. Denn heute Morgen lag ein anonymer Brief bei uns im Briefkasten vom Kaufhaus, wo gegen Gregor nicht unerhebliche Drohungen ausgestoßen wurden. Ob man sie ernst nehmen soll, können wir im Moment noch nicht beurteilen. Wir wissen nicht, ob es sich bei diesem Brief um einen dummen jungen Streich, oder um eine ernstere Angelegenheit handelt.
Wir müssen bedenken, dass die Schuldigen bei der Schlägerei mit dem Totschläger als Waffe in der letzten Woche der Schule verwiesen wurden. Beatrice hat leider diesen Drohbrief gelesen, weil er geöffnet in unserem Postfach lag. Sie wollte nämlich, weil sie sich nützlich machen wollte, die Post an die einzelnen Büros des Kaufhauses verteilen.
Wir wollen also kein Risiko eingehen. Unsere Personenschützer James und Eddy stehen inkognito mit einem unauffälligen Fahrzeug vor dem Schulgelände und beobachten diesen sehr genau. Othilie und Joggeli Hoffmann beraten gegenwärtig, wie sie weiter vorgehen sollen. Auch Hauptwachtmeister Schultz ist bei diesem Gespräch zugegen.
Frau Miller: Das hört sich tatsächlich nicht gut an. Wie wollen sie jetzt weiter vorgehen?
Polly: Ich werde gleich ein Gespräch mit Oberstudiendirektor Taft führen. Mal schauen was er dazu sagt. In der ersten großen Pause werde ich wohl mehr wissen. Beatrice wird ihre Entdeckung bezüglich des Drohbriefs ihm aber garantiert erzählen. So etwas wird sie auf Grund ihrer Angst um Gregor nicht verheimlichen wollen. Das kann ich auch nachvollziehen.
Wie ich sehe, hat sie Gregor auch schon einiges ins Ohr geflüstert. Die stille Post ist garantiert schon bei ihm angekommen. Noch lässt er sich aber nichts anmerken. Das Gegenteil hätte mich bei ihm auch sehr gewundert. Angst kennt er nicht. Und klug ist er allemal. Das sieht man auch an seinen Zeugnissen. Ich würde vorschlagen, dass der Unterricht bis zur Pause ganz normal weitergehen soll.
Frau Miller: Das werde ich machen.
Polly: Danke, dann sehen wir uns wahrscheinlich gleich wieder. Spätestens in der großen Pause.
Ohne das man Gregor etwas anmerkte, sang er nun die von den Mädchen geforderte Zugabe. Und die meisten Mädchen sangen bei dem Lied mit, denn dieser Song ist eines der beliebtesten und bekanntesten in „Scotland“.
Miss Monika: Gänsehaut pur.
The is by far one of the best versions of this Hymn I have ever heard. It so tells my life story. Put on headphones or find a quite place where you can sit back and be touched by this most beautiful version of Amazing Grace.
Das ist bei weitem eine der besten Versionen dieser Hymne, die ich je gehört habe. Es erzählt so meine Lebensgeschichte. Setzen Sie Kopfhörer auf oder finden Sie einen ruhigen Ort, an dem Sie sich zurücklehnen und von dieser schönsten Version von Amazing Grace berührt werden können.
Monika: Dem stimme ich voll und ganz zu.
In den 1960er Jahren erreichte das ursprünglich fast ausschließlich in den USA verbreitete Lied die britischen Inseln. Dort wurde Amazing Grace insbesondere in Dudelsackfassungen populär, auch weil sich Musiker im Zuge des Folk-Revivals verstärkt auf die traditionellen Melodien und Lieder besannen. Daher existieren zahlreiche Instrumentalfassungen insbesondere schottischer Highlanders, von denen die kommerziell wohl erfolgreichste von der Militärkapelle der Royal Scots Dragoon Guards stammt, die 1972 sogar Platz 1 der Verkaufscharts in Großbritannien war.
Amazing Grace - Best Version By Far!
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24.06.2011
Amazing Grace Lyrics Übersetzung
Erstaunliche Gnade, wie süss ist der Klang
der ein Verlorener wie mich gerettet hat
Früher war ich verloren, jetzt weiss ich, wo ich bin,
ich war blind, aber jetzt kann ich sehen.
Durch Deine Gnade hat mein Herz Dich ehren gelernt
und durch Deine Gnade ist meine Angst weg
Wie wertvoll war Deine Gnade, in der ersten Stunde,
in der ich zu glauben begann.
Viele Gefahren habe ich bis jetzt überstanden
Nur durch Deine Gnade sind wir so weit gekommen
und Deine Gnade wird uns auch nach Hause führen.
Wenn wir dann dort sind für 10 tausend Jahre
und scheinen werden wie die Sonne,
werden wir genügend Zeit haben,
Gottes Gnade zu preisen
wie wir es ganz am Anfang getan haben
Writer(s): Traditional, Marcus Miller Lyrics powered by www.musixmatch.com
Jedenfalls blieb Beatrice bei Ihrem Gregor, zumindest bis zur ersten Frühstückspause. Und natürlich saß sie neben ihrem Gregor. Die anderen Mädels in der Klasse waren wohl etwas enttäuscht, dass er augenscheinlich schon vergeben war, aber nichts desto trotz mussten sie sich eingestehen, dass beide ein gutes Paar abgeben. Unter der Bank suchte Beatrice, wenn es möglich war, immer nach der Hand von ihrem „Adonis“. Man merkte ihr an, wie geborgen sie sich bei ihm fühlte.
In der Frühstückspause beobachteten James und Eddy, mit Fernstechern ausgestattet, jegliche Aktivitäten auf dem Schulhofgelände. Aber nichts deutete zum Glück darauf hin, dass dort etwas unvorhergesehenen passieren würde.
Polly führte mittlerweile das von ihr gewünschte Gespräch mit Oberstudiendirektor Taft.
Polly: Ich zeige ihnen mal eine Kopie von dem Brief, denn wir heute im Postbriefkasten unseres Kaufhauses gefunden haben. Das Original liegt bereits bei der Polizei.
Hallo Gregor du Miststück, dass hast du nicht umsonst getan. Das wirst du uns büßen, das wir von der Schule geflogen sind. Die Rache wird fürchterlich sein. Diese wirst du niemals im Leben vergessen.
Polly: Wir nehmen die Sache durchaus ernst. Denn wie ich gerade von Hauptwachtmeister Schultz telefonisch erfahren habe, sind unsere drei Täter die Gregor körperlich misshandelt haben, kein unbeschriebenes Blatt bei der Polizei.
Alle drei haben ein Vorstrafenregister, welches man Jugendlichen von 17 Jahren allgemein nicht zutraut.
Hauptanführer Jürgen Kleinlich, der ja auch mit dem Totschläger zugeschlagen hatte, und damit wirklich nicht kleinlich umging, scheint der Kopf dieser Bande zu sein. Sein Straftatenregister ist immens. Wobei Ladendiebstahl noch das mindeste ist. Hinzu kommen sexuelle Gewalt und Übergriffe gegenüber junge Mädchen, Nötigung, Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, bewaffneter Raubüberfall auf eine ältere Dame, und noch weitere Delikte.
Oberstudiendirektor Taft: Ja, ich kenne die Vorkommnisse. Während seiner Schulzeit musste er mehrere Wochenendarreste im Jugendgefängnis absitzen. Während der Sommerferien sogar 4 Wochen Dauerarrest in der Jugendstrafanstalt München. Scheinbar hat das alles nichts geholfen.
Polly. In der Tat, das hat mir Hauptwachtmeister Schultz auch mitgeteilt. Aber auch die beiden anderen Früchtchen, Stephan Menke und Rüdiger Benecke haben einiges auf dem Kerbholz, auf die ich nicht gesondert einzugehen brauch.
Liebe Leser, ich habe natürlich aus Jugendschutzgründen die Namen der aufgeführten Personen geändert.
Taft: Daher war der Rausschmiss aus der hiesigen Schule absolut nachzuvollziehen. Die letzte Tat auf dem Schulhof war nun endgültig zu viel. Ich habe eine Verantwortung und Fürsorgepflicht gegenüber den anderen Schülern.
Polly: So sehe ich das auch.
Sekretärin Fr. Mohn: Frl. Hoffmann, ein Gespräch für sie auf Leitung 1. Von einem gewissen Hauptwachtmeister Schultz. Sie können sofort den Hörer abnehmen.
Polly: Ja danke. Herr Schultz, was können sie mit berichten.
Oh je, dass hört sich nicht gut an. Ja ich verstehe. Wir werden uns einige Gedanken müssen. Bis nachher.
Herr Taft, ich habe einige sehr bedenkliche Nachrichten von unserem Hauptwachtmeister erfahren.
Alle drei von uns erwähnten Burschen sind nirgendwo aufzufinden. Die Polizei ist bei denen zu Hause gewesen, und hat keinen von den drei Personen angetroffen. Auch die Eltern konnten oder wollten nichts sagen, die übrigens gegenüber der Polizei sehr unhöflich gewesen sein soll. Nach Jürgen Kleinlich wird übrigens gefahndet, da er an einem Raubüberfall beteiligt gewesen sein soll.
Wie wir alle schon vermutet haben, sollten wir weiterhin ein wachsames Auge auf Gregor werfen. Vielleicht haben die drei aber nur die Absicht haben irgendwo unterzutauchen. Wir wissen es nicht.
5 Minuten später ging erneut ein Anruf von Heinz Schultz ein.
Heinz: Ich habe nichts Gutes zu vermelden. Die drei erwähnten Burschen haben in der Nähe der Wohnung von Jürgen Kleinlich ein Auto gestohlen.
Polly: Das wird ja immer schlimmer mit diesen Personen.
Heinz: Ja es handelt sich um einen hellblauen Ford Taunus 12 M.
Sie sind von aufmerksamen Passanten erkannt worden. Ich weiß nicht, ob sie nur auf der Flucht sind, und sich dem Zugriff der Polizei entziehen wollen, oder ob sie etwas mit dem Fahrzeug im Schilde führen.
Polly: Dann können wir nur hoffen, dass die erste Variante stimmt, und sie nicht noch auf schlimmere Gedanken kommen. Vielen Dank für die Infos. Wir sehen uns gleich im Kaufhaus. Ich werde mich jetzt auch auf dem Weg dorthin machen.
Wie angekündigt, war Polly einige Minuten später wieder im Kaufhaus eingetroffen.
Polly: Und Othilie gibt es etwas Neues? Bis auf die Infos von Heinz nicht. Die hast du ja auch selbst erfahren.
Ach ja, Beatrice wird auch gleich wieder hier erscheinen. Denn in den nächsten 2 Stunden steht auf dem Unterrichtsplan in Gregors Klasse der Sportunterricht an. Und Beatrice hat leider kein Sportzeug und Handtücher mit. Daher möchte sie uns gerne hier ein wenig unterstützen. Ihre Hilfsbereitschaft ist riesengroß. Ich glaube, dass die Parfümerieabteilung genau das Richtige für sie ist. Die Schmuckabteilung natürlich auch. Aber sie kann sich das natürlich selbst aussuchen. Es soll ihr ja großen Spaß bereiten.
Sie müsste eigentlich jeden Moment hier auftauchen. Gregor bleibt natürlich bis zum Schluss in seiner neuen Schulklasse.
30 Minuten später:
Othilie: Und, ist Beatrice schon eingetroffen?
Polly: Leider nicht. So langsam mache ich mir einige Sorgen, denn der Fußmarsch von der Schule bis zu unserem Kaufhaus beträgt nur 5-10 Minuten.
Othilie: Wir warten noch weitere 10 Minuten ab. Vielleicht geht sie noch über dem Viktualienmarkt. Das ist ja immer ein Highlight. Besonders für unsere Beatrice. Diesen Markt kann man ja nicht mit dem „Upser“ Wochenmarkt vergleichen, der nur wenige Stände aufbieten kann.
Weitere 10 Minuten später:
Polly: Selbst wenn Beatrice auf dem Viktualienmarkt war, hätte sie schon längst hier sein müssen.
Othilie zu Polly: Wir müssen etwas unternehmen. Gehst du mit einigen Beschäftigten unseres Hauses mal den gleichen Weg ab, der auch zur Schule führt?
Polly: Das mache ich sofort. Ich nehme Martina, Tina, Inge und Ute mit.
Nur drei Minuten später machte sich der erwähnte Suchtrupp auf dem Weg. Klar, dass sie Sorge um Beatrice erheblich war. Sie schauten in jede Toreinfahrt, fragten in kleinen Geschäften, ob sie ein junges Mädchen gesehen hätten. Sie beschrieben das Aussehen und die Kleidung die Beatrice trug. Auch etliche Passanten wurden befragt.
In Höhe des Viktualienmarkts sahen sie mehrere Polizeifahrzeuge, dessen Beamte mit aufgeregten Passanten diskutierten.
Frau Mohnhaupt: …….und dann schnappten sich drei junge Burschen das bildhübsche Mädchen und zerrten es in ein Auto.
Polizist: Was war das für ein Fahrzeug?
Frau Mohnhaupt: Ein Opel Kadett.
Herr Mohnhaupt: Quatsch, meine Olle hat keine Ahnung. Das war ein hellblauer Ford Taunus 12 M. Ich habe mir sogar das Kennzeichen gemerkt.
M-AB 4321
Eine einfache Nummer, die man sehr gut im Kopf behalten kann. Anschließend hat das Fahrzeug mit quietschenden Reifen Gas gegeben. Ich habe noch deutliche die Schreie und die Hilferufe des jungen Mädchens in meinen Ohren.
Polly, wie auch die anderen Personen der Hoffmann-Group wurden aschfahl im Gesicht, als sie die Schilderungen des Passanten verfolgten.
Polly: Mein Gott, Beatrice ist tatsächlich entführt worden.
Ende Teil: 507
Liebe Leser, ich schließe mich dem Entsetzen Pollys und der Kinder an. Das ist kaum in Worte zu fassen.
Wie es in diesem perfiden Entführungsfall weitergeht, könnt ihr in Teil 508 erfahren, der nachher im Anschluss an diesem erfolgen wird.
Teil: 507
Kapitel: 617
Montag, der 13.09.1965
Staatliches Luitpold-Gymnasium München
Geburtstagskinder vom 13. September 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1903 Claudette Colbert
wurde an diesem Tag 62 Jahre alt
1916 Roald Dahl
wurde an diesem Tag 49 Jahre alt
1939 Richard Kiel
wurde an diesem Tag 26 Jahre alt
1940 Óscar Arias Sánchez
feierte an diesem Tag seinen 25. Geburtstag
1949 Burghart Klaußner
wurde an diesem Tag 16 Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/13-september-1965
Welcher Wochentag war der 13.9.1965, der 13. September 1965 war ein Montag
13.9.1965
Bei den Wahlen zum norwegischen Parlament erhält die regierende Sozialdemokratische Partei 68 Sitze und verliert damit ihre Mehrheit an die Konservative Partei (31 Sitze), die Agrarpartei (18 Sitze), die Liberale Partei (18 Sitze) und die Christliche Volkspartei (13 Sitze).
Einige Personen waren an diesem Montagmorgen sichtlich aufgeregt. Das galt im insbesondere natürlich für Gregor, der nun den neuen Versuch starten sollte, bei den Klassenkameraden akzeptiert zu werden.
Aber Verdrehen ließ sich der stolze Schotte nicht, denn auch heute trug er wieder seinen von Beatrice gereinigten Miniskirt-Kilt und sein Klufthemd.
Leider konnte heute kein „Maulwurf“ in die Klasse 9 b geschmuggelt werden, da beim letzten Mal, wie berichtet, die Tarnung der Hoffmann-Group, aufgeflogen ist. Er musste also alleine sein Ding durchziehen. Aber es war erfreulich zu sehen, dass er sein trotziges Gesicht aufgelegt hatte. Gregor war, zum Leidwesen von Petra, zu jedem Kampf bereit.
Petra hielt sich zur Sicherheit immer in der Nähe eines Telefons in der Uni-Klinik bereit. Das war heute wieder mal die Pathologie, wo sie sich fest vornahm die Gehirnwindungen eines frisch verstorbenen tierischen Schweins zu erkunden bevor es den letzten Weg zum Metzger antrat.
Dabei stellte sie erstaunt fest, dass da kein großer Unterschied zu einem Politiker bestand, der sich gerade Gedanken darüber machte, wie man den Rentnern noch mehr Geld aus der Tasche ziehen konnte.
Hier das Schweinehirn:
Und hier das Hirn eines Politikers, der sich gerade mit der Renten-Reform beschäftigt.
Liebe Leser, auch beim genaueren hinschauen, kann ich persönlich keinen Unterschied erkennen. Ihr etwa?
Ich jedenfalls nicht.
Info:
Yale-Forscher: Schweinegehirn lebt außerhalb des Körpers weiter - DER SPIEGEL
Experiment mit Schweinen Gehirn lebt außerhalb des Körpers weiter
Von Science-Fiction zur Realität: Forschern ist es gelungen, Schweinegehirne 36 Stunden lang am Leben zu halten - allerdings ohne Bewusstsein. Müssen wir unser Verständnis von Leben und Tod hinterfragen?
Ein Neurowissenschaftler hat an der amerikanischen Yale University Gehirne von Schweinen außerhalb ihres Körpers am Leben erhalten. 36 Stunden lang habe er die den Tieren entnommenen Organe mit Kunstblut durchströmt und die Zellen so mit dem nötigen Sauerstoff versorgt, berichtet die Zeitschrift "MIT Technology Review". Theoretisch, meint Sestan, sei durchaus vorstellbar, ein Gehirn auch dauerhaft in Kultur zu halten. Das lebendige "Hirn im Glas", von dem Philosophen und Science-Fiction-Autoren seit Langem fantasieren, ist Realität geworden.
Man stelle sich mal vor, wenn Politiker noch nach ihrem Ableben gewisse wirre Gedankengänge hegt, wie man die Bundesbürger noch mehr mit höheren Steuern „belästigen“ kann.
Hier ein aktuelles Beispiel:
Für Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung, aus landwirtschaftlichen Alterskassen, aus berufsständischen Versorgungseinrichtungen und für Renten aufgrund einer privaten, kapitalgedeckten Leibrentenversicherung im Sinne des § 10 Abs. 1 Nr. 2 EStG (Basisrente (Rürup)) wird ab 2005 schrittweise die nachgelagerte Besteuerung verwirklicht. Der Besteuerungsanteil bestimmt sich nicht mehr nach dem Lebensalter bei Renteneintritt, sondern ausschließlich nach dem Jahr des Renteneintritts. Dieser gilt dann für die gesamte Rentenbezugszeit. Alle Renten mit Beginn bis 2005 werden zu 50 % besteuert. Der steuerpflichtige Rentenanteil steigt in Schritten von 2 %-Punkten von 50 % im Jahre 2005 auf 80 % im Jahr 2020 und in Schritten von einem 1 %-Punkt ab dem Jahr 2021 bis 100 % im Jahre 2040 an. Der steuerpflichtige Rentenanteil beträgt somit 50 % bei Rentenbeginn im Jahr 2005, 52 % bei Rentenbeginn 2006 usw. und schließlich 100 % bei Rentenbeginn ab 2040.
Vielen Dank Herr Schröder von der SPD und den Grünen, die dieses Gesetz 2005 auf dem Weg gebracht haben.
Kommen wir jetzt aber wieder zu den aktuellen Geschehnissen bei der Hoffmann-Group + Anhang zurück.
Da Heike erst zur dritten Schulstunde auf dem Gymnasium erscheinen musste, bekam sie den Auftrag von Mutter Ingrid, die Gäste, also die Eltern von Mirjana und die 5 Geschwistern von Gregor, durch das Kaufhaus zu führen, und den erwähnten Personen die „interessantesten“ Abteilungen zu zeigen.
Dieses verbinde ich nach langer Zeit wieder mit einen Gewinnspiel, bei dem es wieder wertvolle Preise zu gewinnen gibt.
Hier die Frage?
In welche Abteilung führte Heike die Gäste zuerst?
Antwort A: Auf die Damentoilette.
Antwort B: Im Heizungsraum.
Antwort C: In die Hygieneabteilung (Sex Toys und erotische Lektüre).
Antwort D: Im großen Lagerraum.
Nur eine Antwort ist richtig. Sollten mehrere richtige Antworten im Forum „Pretty Fashion“ eingehen, entscheidet das Los. Die Lose werden unter notarieller Aufsicht von Polly und Mirjana gezogen.
Hier die Preise die es zu gewinnen gibt:
Eine sexy männliche Putzhilfe: Flasche Meister Proper
Arbeitsschutzbekleidung: Ein Kondom
Candle-Light-Dinner: Zwei Müsli-Riegel und eine Kerze
Viel Glück beim Gewinnspiel.
Noch ein kleiner Tipp bezüglich der Lösung.
Heike wurde nach dem Besuch der ersten von ihr persönlich gewählten Räumlichkeit von Martina abgelöst. Heike sitzt jetzt schmollend in der Betriebskantine und isst Apfelkuchen mit Sahne. Das arme Kind.
In der Schule sah Gregor mit reichlich bedenken der ersten Schulstunde entgegen. Angst hingegen hatte er nicht. Dafür hatte er schon trotz seiner nur 15 Jahre zu viel erlebt.
Trotzdem bemühte er sich als letzter den Klassenraum zu betreten. Er schaute sich erstaunt um, und sah nur junge Mädchen seines Alters im Klassenzimmer. Er selbst hatte gar nicht mehr daran gedacht, dass dies sowohl vorgesehen und geplant war.
Genauso erstaunt waren die in der Klasse sitzenden Mädels.
Gerlinde: Ich werde verrückt, ein äußerst hübscher Junge in einem Minirock.
Helga: Steht ihm aber gut, keine Frage.
Lisa: Neben mir ist noch ein Platz frei, komm setz dich zu mir hin, ich beiße nicht.
Leni: Nein, der kommt zu mir, du bist schon vergeben.
Gregor: Ich bin auch vergeben.
Helga: Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
In dem Moment betrat die Lehrerin Frau Miller die Schulklasse, die die zuletzt gefallen Sätze vernommen hat.
Hallo Mädels, und auch Gregor. Erst einmal einen schönen guten Morgen. Gregor, du kannst dich auf dem freien Platz neben Leni hinsetzen.
Der Chor der restlichen enttäuschten Mädchen: Oooooooooooooooh.
Frau Miller: Ich würde vorschlagen Gregor, dass du dich gegenüber den Mädels erst einmal vorstellst.
Gregor: Also ich bin Gregor McKenzie, komme aus Schottland, genau genommen aus Inverness. Einem kleinen Ort nur 20 km von Loch Ness entfernt.
Inverness ist eine Stadt an der Nordostküste Schottlands. Hier fließt der Ness in den Moray Firth. Dies ist die größte Stadt und das kulturelle Zentrum der schottischen Highlands. In der Altstadt stehen die Inverness Cathedral aus dem 19. Jahrhundert, die hauptsächlich aus dem 18. Jahrhundert stammende Kirche Old High St Stephen's und der Victorian Market, in dem Lebensmittel, Kleidung und Kunsthandwerk verkauft werden. Eine Stadt, die nur 20 km von Loch Ness entfernt ist.
Gerlinde: Hast du schon einmal das Ungeheuer von Loch Ness gesehen?
Gregor grinsend: Nicht nur einmal. Ich habe sogar ein Foto von ihm gemacht. Es hat mich auch schon mehrmals mit der Schwanzspitze gegrüßt.
(Gregor gefiel den Mädchen auf Anhieb).
Gregor: Ich bin 15 Jahre alt, wohne aber schon 7 Jahre in Deutschland. Mein Vater ist Major der amerikanischen Air-Base in Ramstein (Rheinland-Pfalz). US-Army deshalb, weil meine Mama amerikanische Vorfahren hat.
Gerlinde: Du kannst hervorragend Deutsch. Es ist nur ein schottischer Akzent zu hören.
Gregor: Danke Gerlinde, aber diese schottischen Akzente sind ganz unterschiedlich, genau wie in Nürnberg oder München. Man hört bei mir den Akzent der „Lowlands“ heraus. In der Mitte des Landes hört man natürlich den „Midlands“ Akzent.
Frau Miller: Die Gelegenheit ist günstig uns etwas über „Scotland“ zu erzählen, das wir die ersten zwei Schulstunden sowieso Geographie-Unterricht haben.
(Liebe Leser gut aufgepasst, hier erfahrt ihr wissenswertes aus berufenem Munde über Schottland).
Ulrike: Soweit ich weiß, haben die Schotten neben der britischen Hymne Good save the Queen“ auch eine eigene „Nationalhymne“.
Gregor: Natürlich, wenn ihr wollt, kann ich sie euch vorsingen?
Sie heißt „Flower of Scotland“.
Amy Macdonald - Flower of Scotland
Während Gregor die Hymne seines Heimatlandes vorsang, rannen ihm viele Tränen den Wangen herunter. Jeder im Raum fühlte, welche Verbundenheit Gregor zu seiner Heimat hatte. Und das konnte jeder in der Klasse absolut nachvollziehen.
Zum Schluss des Liedes senkte er sein Haupt und konnte seiner Tränen kaum Herr werden. Dieser, wie so viele meinten hartgesottene Schotten, ließ seine innerlichen Gefühle freien Lauf.
Gregor McKenzie hatte die Herzen aller Mädels in der Klasse im Sturm erobert.
Alle erhoben sich von den Plätzten und klatschen begeistert.
Hier einmal die Hymne im Original mit Übersetzung:
Schottische Nationalhymne (EN/DE Text) - Anthem of Scotland
Gerlinde: Bitte singe uns noch ein Lied aus deiner Heimat vor. Du machst das großartig.
Gregor: Das mache ich gerne.
Bevor er anfangen konnte, klopfte es an der Türe. Sie öffnete sich, und im Türrahmen stand Polly. Und an ihrer rechten Hand hielt sie Beatrice, die ein völlig verweintes Gesicht hatte. Sie hatte Angst um ihren tapferen Gregor, dass ihm heute wieder etwas ähnliche wie vor einer Woche hier auf dem Schulhof geschehen würde, als er von einer übermächtigen Gegnerschaft verprügelt würde. Gerettet und befreit wurde er, wie ihr sicherlich noch wisst, Gott sei Dank von James und Eddy.
Sie rannte auf ihren Gregor zu, und schmiss sich in seinen geöffneten Armen.
Ulrike leise zu Gerlinde: Ist das romantisch. Das erinnert mich etwas an William Shakespeares „Romeo und Julia“.
Polly sprach derweil leise mit Frau Miller: Es ist so, dass Beatrice bei uns im Kaufhaus fast verrückt wurde vor Angst um ihren Gregor. Sie ließ sich kaum beruhigen. Sie hätte es bis zum Unterrichtsende kaum ausgehalten.
So ganz ist Ihre Unruhe auch nicht von der Hand zu weisen. Denn heute Morgen lag ein anonymer Brief bei uns im Briefkasten vom Kaufhaus, wo gegen Gregor nicht unerhebliche Drohungen ausgestoßen wurden. Ob man sie ernst nehmen soll, können wir im Moment noch nicht beurteilen. Wir wissen nicht, ob es sich bei diesem Brief um einen dummen jungen Streich, oder um eine ernstere Angelegenheit handelt.
Wir müssen bedenken, dass die Schuldigen bei der Schlägerei mit dem Totschläger als Waffe in der letzten Woche der Schule verwiesen wurden. Beatrice hat leider diesen Drohbrief gelesen, weil er geöffnet in unserem Postfach lag. Sie wollte nämlich, weil sie sich nützlich machen wollte, die Post an die einzelnen Büros des Kaufhauses verteilen.
Wir wollen also kein Risiko eingehen. Unsere Personenschützer James und Eddy stehen inkognito mit einem unauffälligen Fahrzeug vor dem Schulgelände und beobachten diesen sehr genau. Othilie und Joggeli Hoffmann beraten gegenwärtig, wie sie weiter vorgehen sollen. Auch Hauptwachtmeister Schultz ist bei diesem Gespräch zugegen.
Frau Miller: Das hört sich tatsächlich nicht gut an. Wie wollen sie jetzt weiter vorgehen?
Polly: Ich werde gleich ein Gespräch mit Oberstudiendirektor Taft führen. Mal schauen was er dazu sagt. In der ersten großen Pause werde ich wohl mehr wissen. Beatrice wird ihre Entdeckung bezüglich des Drohbriefs ihm aber garantiert erzählen. So etwas wird sie auf Grund ihrer Angst um Gregor nicht verheimlichen wollen. Das kann ich auch nachvollziehen.
Wie ich sehe, hat sie Gregor auch schon einiges ins Ohr geflüstert. Die stille Post ist garantiert schon bei ihm angekommen. Noch lässt er sich aber nichts anmerken. Das Gegenteil hätte mich bei ihm auch sehr gewundert. Angst kennt er nicht. Und klug ist er allemal. Das sieht man auch an seinen Zeugnissen. Ich würde vorschlagen, dass der Unterricht bis zur Pause ganz normal weitergehen soll.
Frau Miller: Das werde ich machen.
Polly: Danke, dann sehen wir uns wahrscheinlich gleich wieder. Spätestens in der großen Pause.
Ohne das man Gregor etwas anmerkte, sang er nun die von den Mädchen geforderte Zugabe. Und die meisten Mädchen sangen bei dem Lied mit, denn dieser Song ist eines der beliebtesten und bekanntesten in „Scotland“.
Miss Monika: Gänsehaut pur.
The is by far one of the best versions of this Hymn I have ever heard. It so tells my life story. Put on headphones or find a quite place where you can sit back and be touched by this most beautiful version of Amazing Grace.
Das ist bei weitem eine der besten Versionen dieser Hymne, die ich je gehört habe. Es erzählt so meine Lebensgeschichte. Setzen Sie Kopfhörer auf oder finden Sie einen ruhigen Ort, an dem Sie sich zurücklehnen und von dieser schönsten Version von Amazing Grace berührt werden können.
Monika: Dem stimme ich voll und ganz zu.
In den 1960er Jahren erreichte das ursprünglich fast ausschließlich in den USA verbreitete Lied die britischen Inseln. Dort wurde Amazing Grace insbesondere in Dudelsackfassungen populär, auch weil sich Musiker im Zuge des Folk-Revivals verstärkt auf die traditionellen Melodien und Lieder besannen. Daher existieren zahlreiche Instrumentalfassungen insbesondere schottischer Highlanders, von denen die kommerziell wohl erfolgreichste von der Militärkapelle der Royal Scots Dragoon Guards stammt, die 1972 sogar Platz 1 der Verkaufscharts in Großbritannien war.
Amazing Grace - Best Version By Far!
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24.06.2011
Amazing Grace Lyrics Übersetzung
Erstaunliche Gnade, wie süss ist der Klang
der ein Verlorener wie mich gerettet hat
Früher war ich verloren, jetzt weiss ich, wo ich bin,
ich war blind, aber jetzt kann ich sehen.
Durch Deine Gnade hat mein Herz Dich ehren gelernt
und durch Deine Gnade ist meine Angst weg
Wie wertvoll war Deine Gnade, in der ersten Stunde,
in der ich zu glauben begann.
Viele Gefahren habe ich bis jetzt überstanden
Nur durch Deine Gnade sind wir so weit gekommen
und Deine Gnade wird uns auch nach Hause führen.
Wenn wir dann dort sind für 10 tausend Jahre
und scheinen werden wie die Sonne,
werden wir genügend Zeit haben,
Gottes Gnade zu preisen
wie wir es ganz am Anfang getan haben
Writer(s): Traditional, Marcus Miller Lyrics powered by www.musixmatch.com
Jedenfalls blieb Beatrice bei Ihrem Gregor, zumindest bis zur ersten Frühstückspause. Und natürlich saß sie neben ihrem Gregor. Die anderen Mädels in der Klasse waren wohl etwas enttäuscht, dass er augenscheinlich schon vergeben war, aber nichts desto trotz mussten sie sich eingestehen, dass beide ein gutes Paar abgeben. Unter der Bank suchte Beatrice, wenn es möglich war, immer nach der Hand von ihrem „Adonis“. Man merkte ihr an, wie geborgen sie sich bei ihm fühlte.
In der Frühstückspause beobachteten James und Eddy, mit Fernstechern ausgestattet, jegliche Aktivitäten auf dem Schulhofgelände. Aber nichts deutete zum Glück darauf hin, dass dort etwas unvorhergesehenen passieren würde.
Polly führte mittlerweile das von ihr gewünschte Gespräch mit Oberstudiendirektor Taft.
Polly: Ich zeige ihnen mal eine Kopie von dem Brief, denn wir heute im Postbriefkasten unseres Kaufhauses gefunden haben. Das Original liegt bereits bei der Polizei.
Hallo Gregor du Miststück, dass hast du nicht umsonst getan. Das wirst du uns büßen, das wir von der Schule geflogen sind. Die Rache wird fürchterlich sein. Diese wirst du niemals im Leben vergessen.
Polly: Wir nehmen die Sache durchaus ernst. Denn wie ich gerade von Hauptwachtmeister Schultz telefonisch erfahren habe, sind unsere drei Täter die Gregor körperlich misshandelt haben, kein unbeschriebenes Blatt bei der Polizei.
Alle drei haben ein Vorstrafenregister, welches man Jugendlichen von 17 Jahren allgemein nicht zutraut.
Hauptanführer Jürgen Kleinlich, der ja auch mit dem Totschläger zugeschlagen hatte, und damit wirklich nicht kleinlich umging, scheint der Kopf dieser Bande zu sein. Sein Straftatenregister ist immens. Wobei Ladendiebstahl noch das mindeste ist. Hinzu kommen sexuelle Gewalt und Übergriffe gegenüber junge Mädchen, Nötigung, Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, bewaffneter Raubüberfall auf eine ältere Dame, und noch weitere Delikte.
Oberstudiendirektor Taft: Ja, ich kenne die Vorkommnisse. Während seiner Schulzeit musste er mehrere Wochenendarreste im Jugendgefängnis absitzen. Während der Sommerferien sogar 4 Wochen Dauerarrest in der Jugendstrafanstalt München. Scheinbar hat das alles nichts geholfen.
Polly. In der Tat, das hat mir Hauptwachtmeister Schultz auch mitgeteilt. Aber auch die beiden anderen Früchtchen, Stephan Menke und Rüdiger Benecke haben einiges auf dem Kerbholz, auf die ich nicht gesondert einzugehen brauch.
Liebe Leser, ich habe natürlich aus Jugendschutzgründen die Namen der aufgeführten Personen geändert.
Taft: Daher war der Rausschmiss aus der hiesigen Schule absolut nachzuvollziehen. Die letzte Tat auf dem Schulhof war nun endgültig zu viel. Ich habe eine Verantwortung und Fürsorgepflicht gegenüber den anderen Schülern.
Polly: So sehe ich das auch.
Sekretärin Fr. Mohn: Frl. Hoffmann, ein Gespräch für sie auf Leitung 1. Von einem gewissen Hauptwachtmeister Schultz. Sie können sofort den Hörer abnehmen.
Polly: Ja danke. Herr Schultz, was können sie mit berichten.
Oh je, dass hört sich nicht gut an. Ja ich verstehe. Wir werden uns einige Gedanken müssen. Bis nachher.
Herr Taft, ich habe einige sehr bedenkliche Nachrichten von unserem Hauptwachtmeister erfahren.
Alle drei von uns erwähnten Burschen sind nirgendwo aufzufinden. Die Polizei ist bei denen zu Hause gewesen, und hat keinen von den drei Personen angetroffen. Auch die Eltern konnten oder wollten nichts sagen, die übrigens gegenüber der Polizei sehr unhöflich gewesen sein soll. Nach Jürgen Kleinlich wird übrigens gefahndet, da er an einem Raubüberfall beteiligt gewesen sein soll.
Wie wir alle schon vermutet haben, sollten wir weiterhin ein wachsames Auge auf Gregor werfen. Vielleicht haben die drei aber nur die Absicht haben irgendwo unterzutauchen. Wir wissen es nicht.
5 Minuten später ging erneut ein Anruf von Heinz Schultz ein.
Heinz: Ich habe nichts Gutes zu vermelden. Die drei erwähnten Burschen haben in der Nähe der Wohnung von Jürgen Kleinlich ein Auto gestohlen.
Polly: Das wird ja immer schlimmer mit diesen Personen.
Heinz: Ja es handelt sich um einen hellblauen Ford Taunus 12 M.
Sie sind von aufmerksamen Passanten erkannt worden. Ich weiß nicht, ob sie nur auf der Flucht sind, und sich dem Zugriff der Polizei entziehen wollen, oder ob sie etwas mit dem Fahrzeug im Schilde führen.
Polly: Dann können wir nur hoffen, dass die erste Variante stimmt, und sie nicht noch auf schlimmere Gedanken kommen. Vielen Dank für die Infos. Wir sehen uns gleich im Kaufhaus. Ich werde mich jetzt auch auf dem Weg dorthin machen.
Wie angekündigt, war Polly einige Minuten später wieder im Kaufhaus eingetroffen.
Polly: Und Othilie gibt es etwas Neues? Bis auf die Infos von Heinz nicht. Die hast du ja auch selbst erfahren.
Ach ja, Beatrice wird auch gleich wieder hier erscheinen. Denn in den nächsten 2 Stunden steht auf dem Unterrichtsplan in Gregors Klasse der Sportunterricht an. Und Beatrice hat leider kein Sportzeug und Handtücher mit. Daher möchte sie uns gerne hier ein wenig unterstützen. Ihre Hilfsbereitschaft ist riesengroß. Ich glaube, dass die Parfümerieabteilung genau das Richtige für sie ist. Die Schmuckabteilung natürlich auch. Aber sie kann sich das natürlich selbst aussuchen. Es soll ihr ja großen Spaß bereiten.
Sie müsste eigentlich jeden Moment hier auftauchen. Gregor bleibt natürlich bis zum Schluss in seiner neuen Schulklasse.
30 Minuten später:
Othilie: Und, ist Beatrice schon eingetroffen?
Polly: Leider nicht. So langsam mache ich mir einige Sorgen, denn der Fußmarsch von der Schule bis zu unserem Kaufhaus beträgt nur 5-10 Minuten.
Othilie: Wir warten noch weitere 10 Minuten ab. Vielleicht geht sie noch über dem Viktualienmarkt. Das ist ja immer ein Highlight. Besonders für unsere Beatrice. Diesen Markt kann man ja nicht mit dem „Upser“ Wochenmarkt vergleichen, der nur wenige Stände aufbieten kann.
Weitere 10 Minuten später:
Polly: Selbst wenn Beatrice auf dem Viktualienmarkt war, hätte sie schon längst hier sein müssen.
Othilie zu Polly: Wir müssen etwas unternehmen. Gehst du mit einigen Beschäftigten unseres Hauses mal den gleichen Weg ab, der auch zur Schule führt?
Polly: Das mache ich sofort. Ich nehme Martina, Tina, Inge und Ute mit.
Nur drei Minuten später machte sich der erwähnte Suchtrupp auf dem Weg. Klar, dass sie Sorge um Beatrice erheblich war. Sie schauten in jede Toreinfahrt, fragten in kleinen Geschäften, ob sie ein junges Mädchen gesehen hätten. Sie beschrieben das Aussehen und die Kleidung die Beatrice trug. Auch etliche Passanten wurden befragt.
In Höhe des Viktualienmarkts sahen sie mehrere Polizeifahrzeuge, dessen Beamte mit aufgeregten Passanten diskutierten.
Frau Mohnhaupt: …….und dann schnappten sich drei junge Burschen das bildhübsche Mädchen und zerrten es in ein Auto.
Polizist: Was war das für ein Fahrzeug?
Frau Mohnhaupt: Ein Opel Kadett.
Herr Mohnhaupt: Quatsch, meine Olle hat keine Ahnung. Das war ein hellblauer Ford Taunus 12 M. Ich habe mir sogar das Kennzeichen gemerkt.
M-AB 4321
Eine einfache Nummer, die man sehr gut im Kopf behalten kann. Anschließend hat das Fahrzeug mit quietschenden Reifen Gas gegeben. Ich habe noch deutliche die Schreie und die Hilferufe des jungen Mädchens in meinen Ohren.
Polly, wie auch die anderen Personen der Hoffmann-Group wurden aschfahl im Gesicht, als sie die Schilderungen des Passanten verfolgten.
Polly: Mein Gott, Beatrice ist tatsächlich entführt worden.
Ende Teil: 507
Liebe Leser, ich schließe mich dem Entsetzen Pollys und der Kinder an. Das ist kaum in Worte zu fassen.
Wie es in diesem perfiden Entführungsfall weitergeht, könnt ihr in Teil 508 erfahren, der nachher im Anschluss an diesem erfolgen wird.
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Mai 19, 2023 5:13 pm
Teil: 508
Kapitel: 618
Fahndung nach Beatrice Entführern.
(1)
Othilie saß im Gedanken vertieft in ihrem Büro, und grübelte über die Geschehnisse der letzten Stunde, als sie plötzlich zusammenzuckte weil sie eine Meldung im Radio vernahm, welches auf ihrem Schreibtisch stand.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Wir unterbrechen unser Programm wegen einer dringenden Suchmeldung der Polizei.
Gesucht wird ein 14 jähriges Mädchen (Beatrice H.), die heute um 10 Uhr 15 auf dem Viktualienmarkt in München gewaltsam in ein Auto gezerrt und entführt wurde. Bei den drei Entführern handelt es sich um drei jugendliche Täter mit den Namen Jürgen K. Stephan M. und Rüdiger B. Geflüchtet sind sie mit einem gestohlenen hellblauen FORD Taunus 12 M. Vorsicht, die Täter sind bewaffnet.
Sachdienliche Hinweise nimmt jede Polizeistation und das Aufnahmestudio des BR (Bayerische Rundfunk) entgegen. Rufnummer: 089/5900555.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Vor Entsetzen vergrub sie den Kopf in ihren Händen, und war im Moment zu keiner Regung fähig. Nun ist also das eingetreten, was hätte nie passieren dürfen.
Wenige Minuten trafen auch die Personen ein, die auf der Suche nach Beatrice waren. Polly, Martina, Tina, Inge und Ute. Auch deren Gemütslage kann man kaum in Worten fassen.
Eine lähmende Stille im Büro, bis auf das Weinen mehrerer Personen, machte sich breit.
Auch Gregor wurde von James und Eddy von der Schule abgeholt, und natürlich auch die anderen Schüler der Hoffmann-Group.
Alle trafen sich im großen Büro von Othilie. wo über die allgemeine Situation gesprochen wurde.
Othilie: Warum nur? Dieses vollkommen unschuldige Mädchen, welches niemanden ein Leid zugefügt hat. Eine Perle unserer Familie.
James: Frau Hoffmann, da steckt System hinter. Die drei Gangster haben festgestellt, dass sie an Gregor nicht herankommen. Er wurde beschützt wie die Kronjuwelen im Tower von London. Ergo suchten sie sich Beatrice als Opfer heraus. Sie wussten ganz genau, dass sie Gregor damit ganz empfindlich treffen konnten.
Mirjana: Was für eine perfide Tat. Sie schrecken wahrlich vor nichts zurück.
Eddy: So ist es.
Polly: Aber was wird ihr Ziel sein? Werden sie Beatrice bald wieder freilassen, und sich sagen: Nun ist genug, wir lassen sie wieder frei. Gregor ist nun genug bestraft.
Eddy: Das glaube ich leider nicht denn sie stecken, wenn ich es mal so formulieren darf, ganz dick in der Scheiße drin. Eine Entführung ist kein Bagatelldelikt. Um einigermaßen handlungsfähig zu sein, brauchen sie Geld. Ein Lottogeschäft zu überfallen wäre wohl unsinnig. Da kommt nicht viel bei heraus. Mich würde es daher nicht verwundern, wenn bald eine Lösegeldforderung bei uns eintreffen wird. Mit diesem Geld würden sie versuchen, ins Ausland zukommen.
Othilie: So ähnlich wie damals bei dem Nazi-Kriegsverbrecher Schulz.
James: So ist es. Alle drei Gangster haben zwar nicht die Intelligenz wie Schulz, aber das macht sie noch gefährlicher. Bei logischem Denken geht man rationaler vor. Dieses sehe ich bei den drei Personen nicht.
(Liebe Leser, ich habe in den „Lehrjahren“ ausführlich über die dramatischen Ereignisse berichtet).
Wie ist es mit dem Fluchtfahrzeug mit dem sie unterwegs sind? Es wird doch Bundesweit nach ihm gefahndet.
James: Da besteht eine vage Hoffnung, dass dieses Fahrzeug irgendwo gesehen wird. Ich habe aber eine andere Vermutung, die ich im Moment nicht aussprechen möchte.
In diesem Moment stürzte die Sekretärin ins Büro.
Neue Nachrichten von Hauptwachtmeister Schultz aus dem Büro der Polizei in München.
Stellen sie sofort durch, und schalten sie den Lautsprecher auf „Laut“.
Ja, hier ist Schultz. Das Fluchtfahrzeug ist verlassen aufgefunden worden. Trotzdem ist das keine Entwarnung. Es wurden auch Blutspuren gefunden. Diese Blutspuren werden gerade von Petra in der Uni-Klinik untersucht. Man vermutet, dass sie von Beatrice sind. Dazu also später mehr.
Es kann aber auch sein, dass die Gangster ein neues Fahrzeug gestohlen haben. Aber leider ist bisher keine Diebstahlsanzeige eingegangen.
Der Ford wurde übrigens auf einem Autobahnparkplatz der A 8 in Richtung Rosenheim gefunden. Interessanterweise ist das die Autobahn, die wir immer nehmen, wenn wir von München zurück nach „Ups“ fahren.
Othilie seufzend: Ich würde gerne wissen wollen, ob es unserer Beatrice gut geht.
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Das, liebe Leser, werden wir gleich in Erfahrung bringen, denn die Zeit ist günstig die bisherigen Geschehnisse um Beatrice herum Revue passieren zu lassen.
Froh gelaunt machte sich Beatrice nach der Frühstückspause zurück auf dem Weg zum Kaufhaus. Sie war mit dem was sie in der Schulklasse gesehen hatte sehr zufrieden. Natürlich hatte sie die neugierigen Blicke gesehen, denen Gregor von den Mädchen ausgesetzt war. Aber genauso hatte sie aber auch gesehen, dass Gregor kein Interesse an den dortigen Girls hatte. Er liebte nur sie, und das war deutlich zu sehen gewesen.
Am Viktualienmarkt entschloss sie sich von ihrem Taschengeld frisches leckeres Obst zu kaufen, um ihren Tanten und den anderen Jugendlichen der Hoffmann-Group im Kaufhaus eine kleine Freude zu bereiten.
Das tat sie dann auch, und sie wollte sich gerade wieder weiter auf dem Weg zum Kaufhaus machen, als Beatrice von drei Jugendlichen angesprochen wurde.
Hey, du kleines Girl, kannst du uns eben kurz behilflich sein. Unser Auto will nicht anspringen.
Natürlich (Beatrice war schon immer hilfsbereites Mädchen), wie kann euch helfen?
Du brauchst nur hinten am Heck des Fahrzeugs beim Schieben helfen. Wie heißt du übrigens?
Ich heiße Beatrice, und komme gerade aus der Schule. Und wie heißt du?
Ich bin der Jürgen. Ich nehme an, dass du Beatrice Hoffmann bist.
Genau, woran hast du mich erkannt?
Jürgen zufrieden grinsend: Ich habe dich schon öfters im Kaufhaus am Marienplatz gesehen, und auch schon einmal im Fernsehen. Du bist also das berühmte Mädchen, welches von der noch berühmteren Hoffmann-Group aus einer schwierigen Lebenssituation heraus aufgenommen und adoptiert wurde. Da haben wir ja wirklich großes Glück gehabt. Du kannst uns bei einer verzwickten Situation sehr behilflich sein.
(Die beiden anderen Burschen (Stephan Munke und Rüdiger Benecke) grinsten unverschämt).
Jürgen Kleinlich: Unser Auto steht direkt auf der anderen Straßenseite. Du brauchst nur, wie ich schon gesagt habe kräftig hinten anschieben.
Beatrice: Ok, dann mal los.
Jürgen: Dein gekauftes Obst, stellen wir solange auf die hintere Sitzbank des Fords.
Kurze Zeit später:
Jürgen: Großartig hast du das gemacht. Der Motor läuft wieder. Jetzt kannst du wieder deinen Früchtekorb aus dem Auto herausholen.
Beatrice wollte gerade den Korb von der hinteren Sitzbank herausholen, als sie von hinten gepackt und in das Auto geschubst wurde. Sie schrie, was ihre Stimme hergab, und wehrte sich mit Händen und Füßen gegen diese unsanfte Behandlung. Sie hatte natürlich keine Chance gegen die kräftigen Personen, und fast gleichzeitig setzte sich der Wagen mit quietschenden Reifen in Bewegung.
(Liebe Leser, diese Ereignisse deckten sich mit den Schilderungen einiger Passanten gegenüber der Polizei. Was nun weiter geschah, blieb uns bisher verborgen).
Beatrice schreiend: He, lasst mich sofort raus.
Jürgen: Schnauze halten. Stephan, bring das zappelnde Mädchen zur Räson. Klebe ihr den Mund zu und fessle ihr die Hände auf dem Rücken mit deinen Handschellen.
Stephan: Wo willst du jetzt hinfahren?
Jürgen: Wir müssen erst aus der Stadt heraus. Dann nehmen wir die Autobahn A 8 in Richtung Rosenheim. Keine Angst, ich habe schon einen Plan, was wir machen werden. Das Täubchen ist Goldwert für uns.
Rüdiger: Das will ich auch schwer hoffen.
15 Minuten später:
Rüdiger: Schalt mal das Autoradio ein. Dort kommt gleich der Verkehrshinweis.
Wir unterbrechen unser Programm wegen einer dringenden Suchmeldung der Polizei.
Gesucht wird ein 14 jähriges Mädchen (Beatrice H.), die heute um 10 Uhr 15 auf dem Viktualienmarkt in München gewaltsam in ein Auto gezerrt und entführt wurde. Bei den drei Entführern handelt es sich um drei jugendliche Täter mit den Namen Jürgen K. Stephan M. und Rüdiger B. Geflüchtet sind sie mit einem gestohlenen hellblauen FORD Taunus 12 M. Vorsicht, die Täter sind bewaffnet.
Sachdienliche Hinweise nimmt jede Polizeistation und das Aufnahmestudio des BR (Bayerische Rundfunk) entgegen. Rufnummer: 089/5900555.
Jürgen: Scheiße, wir müssen den Wagen loswerden. Ansonsten haben uns die Bullen gleich am Arsch. Ich fahr den nächsten kleinen Rastplatz an.
Super, dort steht nur ein Fahrzeug. Der Besitzer schein ein kleines Nickerchen am Steuer zu machen. Das trifft sich gut.
Ich werde mich an ihm heranschleichen, die Autotür aufmachen, und den Fahrer unschädlich machen. Dann eignen wir uns dieses Fahrzeug an.
Rüdiger: Was willst du mit dem Fahrer machen? Wir haben schon jetzt ganz schön viel auf dem „Kerbholz“. Wenn sie uns kriegen, reicht das für 10 Jahre Stadelheim (JVA).
Jürgen: Keine Angst, ich werde ihn nicht umbringen. Wir müssen ihn so verstecken, dass man ihn nicht sofort findet. Denn wenn man ihn finden werden, dann würde sein Fahrzeug auch wieder zur Fahndung ausgeschrieben werden. Denn Ford lassen wir hier stehen.
Rüdiger: Okay, dann machen wir das so.
Jürgen: Hey Mann im Auto. Sie haben wahrscheinlich ein Leck im Tank. Schauen sie sich das mal an, bevor noch irgendetwas passiert. Die Pfütze unter dem Auto wird immer größer.
Mist, ich schau mal sofort nach. Erst einmal Danke für den Tipp.
Kein Problem.
Hören sie mal, wollen sie mich auf dem Arm nehmen, da ist doch überhaupt nichts zu sehen?
In der Tat konnte dieser Autofahrer tatsächlich dann wirklich auch nichts mehr sehen, denn Jürgen schlug ihn mit einem Totschläger nieder. Anschließend schleppten sie ihn in einem nahegelegenen Waldstück, und fesselten ihn mit Handschellen an einem dicken Ast eines Baumes.
Jürgen: So, hier hört und sieht ihn keiner.
Stephan. Ja eben, dass ist das Problem. Wie lange hält er ohne Wasser aus?
Jürgen. Ich stelle neben ihm eine Mineralwasserflasche hin.
Stephan: Sehr clever, er kann doch am Baum gefesselt nicht danach greifen.
Jürgen: Ist mir egal. Kommt wir müssen weg, bevor hier ein anderes Auto auf dem Parkplatz einbiegt.
Stephan: Ich muss feststellen, dass deine Auswahl von Autos immer bescheidener wird.
Ich komm mit meiner Länge von 1,93 m kaum in das Fahrzeug hinein. Der Wagen ist absolut unauffällig auffällig.
Jürgen: Du hast auch immer was zu meckern. Wie müssen eben nehmen, was der Markt, bzw. der Parkplatz hergibt.
Stephan: Wenn der Wagen vollgetankt ist, hat sich der Wert des Autos glatt verdoppelt.
Rüdiger: Aber wie süß dich der Wagen mit seinen Augen anschaut. Streichle ihn doch mal über das Dach.
Stephan: In einem Geschwindigkeitsrausch kommen wir mit diesem „Floh“ garantiert nicht.
Goggomobil Werbung Das Goggolied?
Goggomobil
Info:
Das Goggomobil (kurz: Goggo) ist ein Kleinstwagen der Hans Glas GmbH in Dingolfing, der von 1955 bis 1969 in verschiedenen Versionen hergestellt wurde. Es war das erste Automobil dieses Herstellers.
„Goggo“ war der Kosename eines Enkels von Hans Glas. Er wurde Markenname sowohl für den von 1951 bis 1956 gebauten Motorroller als auch für das Goggomobil
Als in den 1950er Jahren die Motorradhersteller in eine Krise gerieten, weil die möglichen Kunden zunehmend „ein Dach über dem Kopf“ forderten, entwickelte der Landmaschinenhersteller Glas das Goggomobil. Vorgestellt wurde der Kleinstwagen im Jahr 1954 auf der Internationalen Fahrrad- und Motorrad-Ausstellung (IFMA) in Köln; die ersten Serienfahrzeuge liefen Anfang 1955 vom Band. Es war eine kleine viersitzige Limousine mit einer Karosserie, die sich an herkömmlichen Automobilen orientierte. Laut Werbung bot das Goggomobil vier erwachsenen Personen Platz, der jedoch mit einer Innenraumlänge von etwa 1,60 m zwischen Pedalen und Rücksitzlehne knapp war. Ursprünglich war die von Hans und Andreas Glas in Zusammenarbeit mit dem früheren Flugzeugkonstrukteur Karl Dompert entworfene Karosserie mit Fronttür geplant. Im Werbeprospekt von 1954 hieß es: „Aus Zweckmäßigkeitsgründen ist der Einstieg nach vorne verlegt worden. (Seiten-Einstieg bedingt bei Kleinfahrzeugen unbequemes Bücken).“ Der Plan wurde jedoch wenige Wochen vor Produktionsbeginn zugunsten von zwei Seitentüren aufgegeben. Die Anregung dazu soll von dem mit Familie Glas befreundeten Rennfahrer Schorsch Meier gekommen sein.
Das Urmodell des Goggomobils war noch ein Minimalauto ohne jeglichen Komfort. So gab es erst 1957 einen zweiten Scheibenwischer und Kurbel- statt Schiebefenster. Seit diesem Jahr standen außer dem 250-cm³-Motor auch Motoren mit 300 und 400 cm³ zur Wahl. Ab 1964 waren die zwei Türen vorn und nicht mehr an der B-Säule angeschlagen. Anfangs gab es das Auto nur in der Farbe „Saharabeige“. Von 1957 bis 1969 wurde auch eine Coupé-Variante unter der Bezeichnung TS angeboten, ein Zweisitzer mit zwei zusätzlichen Notsitzen und Panorama-Heckscheibe. Der Preis der Limousine betrug gegen Schluss der Bauzeit etwa 3.600 DM, das Coupé kostete etwa 4.000 DM.
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h bei 13,6 PS, Leergewicht 405 kg.
Wieder zurück zu den drei möchtegerngroßen.
Jürgen: Jetzt hält endlich mal eure große Klappe. Einen Mercedes 600 sehe ich nirgendwo herumstehen. Der wäre auch noch auffälliger. Dann werden wir uns jetzt langsam verdünnisieren.
Stephan: Ja, sich schnell zu verdünnisieren wäre bei dem Goggomobil auch schlecht möglich.
Die kleine hinten auf dem Rücksitz (Beatrice) ist nur am Weinen. So langsam tut sie mir schon leid. Ich habe im Fernsehen gesehen, was sie in ihrem Leben schon alles durchmachen musste. Und nun dies hier.
Jürgen: Du wirst ja richtig sentimental. Sage ihr, wenn sie die Schnauze hält, nehmen wir ihr das Teppichklebeband vom Mund. Die Handschellen bleiben aber dran.
Stephan: Ok, aber wie geht es jetzt weiter, und wo sollen wir jetzt hinfahren.
Jürgen: Kleine Überraschung.
Wir fahren nach „Ups“
Rüdiger: Ich werde verrückt, in die Höhle der Löwen. Da hast sie nicht mehr alle auf dem Christbaum. Wo willst du sie dort verstecken?
Jürgen: Ich habe ein erstklassiges Versteck dort für uns alle gefunden.
Stephan: Du meinst doch nicht etwas das Gelände der Hoffmann-Group. Das ist fast genauso bewacht wie Fort Knox in den USA.
(Gewisse Ähnlichkeiten mit Schloss Bavaria sind unverkennbar).
Es wäre reiner Selbstmord dort auf das Areal zukommen. Eine Reportage habe ich auch im Fernsehen gesehen. Da hätte selbst James Bond und der britische Geheimdienst „MI6“ seine Probleme. Das Gelände wird Tag und Nacht überwacht. Du siehst überall nur Kameras, hohe Zäune mit Stacheldraht, und Bewegungsmelder.
(Schloss Bavaria mit Sicherheitszone und dem Todesstreifen).
(Schloss Bavaria mit Sicherheitszone. Im Hintergrund das Dorf „Ups“).
Außerdem haben sie dort gefährliche Tiere, die fremde Personen unnachgiebig zerfleischen. Ich glaube, dass ich sogar eine „Flak“ auf dem Dach des Hochsicherheitstraktes gesehen habe.
(Miss Monika: Einwand, dass war die Antenne die Joggeli (Feuerwehr) im Frühjahr, dort errichtet hat).
Jürgen: Nein, auf dem Gelände von „Schloss Bavaria“ ist mein Versteck für uns alle garantiert nicht. Ich bin ja nicht lebensmüde.
Rüdiger: Dann bin ich mal gespannt, was du uns anbieten kannst.
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Es gibt mal wieder Zeit nach München zu schalten, wo die Hoffmann-Group immer noch beratschlagt, wie man weiter vorgehen soll.
Wir sind stehengeblieben, dass das erste Fluchtfahrzeug von der Polizei gefunden wurde. Und das auf dem erwähnten Autobahnparkplatz.
Othilie: Könnte es tatsächlich sein, dass die drei Burschen „Schloss Bavaria“ ansteuern?
James: Gute Frage, ausgeschlossen ist das nicht. Aber auf das Areal des Anwesens kommen sie garantiert nicht drauf. Unser hochdekorierter Hauptwachtmeister Schultz hat vorhin die höchste Alarmstufe auf „Schloss Bavaria“ ausgerufen.
Und das ist die Alarmstufe „Rot“ auf unserer Security-Sicherheitsscala. Selbst er wird, als im Moment verantwortliche Person, von einem weiblichen Offizier der israelischen Armee rund um die Uhr bewacht (Vorheriges Foto).
Darüber hinaus sind alle Monitore in unserem Überwachungsraum besetzt.
Fußstreifen patrouillieren das Außengelände. Wir haben also alles in Bewegung gesetzt, um das Anwesen zu sichern.
Nur die Frage, warum sollten sie das Anwesen betreten? Das wäre doch absolut unlogisch in die Höhle des Löwen einzudringen. Nein, sie haben was anderes vor. Sie wollen bestimmt ein hohes Lösegeld für die Freilassung von Beatrice erzwingen, um dann mit diesem Geld zu verschwinden, denn ihr Strafregister wächst immer weiter an.
Othilie: Das könnte so sein. Wo bleibt übrigens Tony, denn er wollte nach dem Schulunterricht sofort hier erscheinen? Nicht das er auch noch spurlos verschwindet.
Ich kann die Leser beruhigen. Er war tatsächlich schon da. Nur hat er sich im Dschungel der Damenunter-und Oberbekleidung total verlaufen. Je länger er durch die Wäscheabteilung irrte, desto unsicherer wurde er.
Darüber hinaus wurde er auch schon von mehreren Dame misstrauisch betrachtet, als er an einem Wäscheständer mit BHs vorbeikam, den er schon zum dritten Mal umrundete.
Nach seiner Ansicht gab es keinen Ausweg aus diesem Labyrinth der Begehrlichkeiten.
Auch die nächsten BH-Ständer kamen ihm mittlerweile bekannt vor.
Erschöpft, sich den Schweiß von der Stirn wischend, setzte er sich schließlich erschöpft in einem bequemen Sessel, um für ihn u.a. als Mathelehrer nach einer Mathematik-Formel zu suchen, die ihm aus diesem Dilemma herausholte.
Für Mathematik existiert keine allgemein anerkannte Definition; die Begriffsdeutungen schwanken zwischen Wissenschaft und Geisteskrankheit. Nur wenige Menschen verfügen über die erstaunliche Gabe, mathematische Zusammenhänge wirklich zu begreifen. Man benötigt dafür viel Fantasie. Psychologen und Mediziner streiten sich seit langem über die Frage, ob diese Gabe letztlich eine Form der Schizophrenie oder bipolaren Störung ist. Es ist unbestritten, dass man schon ein bisschen verrückt sein muss, um die subtile Schönheit der Mathematik zu entdecken. Denn Mathematik löst die Probleme, die die Menschheit ohne sie nicht hätte.
Wer sich aber nicht regelmäßig zum Vollhonk machen will, dem sei empfohlen, die Zahlen von Null bis Neun zu lernen, sowie sich über die Bedeutung von + und - zu informieren. Damit lässt sich der Alltag einigermaßen meistern. Wer sich hingegen ernsthaft für Mathematik interessiert, sollte sich zusätzlich schon mal ein Toupet besorgen, da Mathematiker die Veranlagung haben, unter frühzeitigem Haarausfall zu leiden. Quelle: Stupidedia.
Für viele Personen das Schreckgespenst ohnegleichen, für ihn die Hilfe in einer großen Krisensituation, als er Heike auftauchen sah. Man kann auch sagen: Für einige die längste Praline der Welt, für andere der absolute Untergang der Zivilisation. Bei Tony jedenfalls traf das Erste zu.
Gut, dass du da bist. Zeige mir bitte den schnellsten und direktesten Weg in…….
Heike: .…in die Cafeteria.
Tony: Nein, in die…….
Heike: ……in die Sexabteilung.
Tony: Nun lass mich doch mal bitte aussprechen. Ich möchte zu Othilie, Joggeli, Mirjana und Polly. Sie müssten irgendwo im Büro sein.
Heike: Möchten sie den Aufzug benutzen, die fußläufige Treppe oder die Rolltreppe?
Tony: Heike, ganz egal.
Heike: Dann nehmen wir die Abkürzung durch die Sex-Abteilung. Dort haben wir übrigens heute blonde Gummipuppen im Angebot. Frisch reingekommen, wenig gebraucht und……
Tony: Die brauche ich nicht.
Heike: Nur heute nicht, oder……
Tony: Heiiiiike.
Heike: Nun gut. Wie sie wollen, jeder ist seines Glückes Schmied. Dann nehmen wir eben den Weg über die Rolltreppe. Dabei kommen wir auch an die Parfümerie-Abteilung vorbei, wo wir ab heute……
Tony: Puuuuuh.
Heike: Das sagt Tante Othilie auch manchmal.
Tony: Dann lasst uns den direkten und schnellsten Weg zum Büro antreten.
Heike: Na gut, ihre sehr voreilige und leichtsinnige Entscheidung. Aber ich möchte nicht hinterher irgendwelche Vorwürfe über mich ergehen lassen müssen.
Tony grinsend: Das wird nicht passieren kleine Heike.
Im Büro angekommen, fand Tony eine Situation vor, so wie er sich auch gut vorgestellt hatte.
Denn eine Entführung im Kreis der Familie Hoffmann gab es sicherlich nicht alle Tage. Sicherlich nicht verwunderlich das er die völlig aufgelöste Othilie in den Armen nahm. Ihr verlaufenes Make-Up in ihrem verweinten Gesicht sprach Bände.
Bei den anderen Personen sah es nicht besser aus.
Othilie: Tony danke, dass du gekommen bist. Ich….würde mich….sehr freuen….wenn du einige Zeit…..bei mir bleiben….würdest.
Tony: Selbstverständlich werde ich bei dir sein. Ich würde sogar vorschlagen, dass du die nächsten Tage auf „Schloss Bavaria“ bleiben würdest. Und die Kinder natürlich auch. Ich werde mit Schul-Direktor Taft sprechen, dass sie bis auf weiteres zu Hause bleiben. An lernen ist bei ihnen im Moment sowieso nicht zu denken.
Othilie: Das wäre nett, wenn du das bewerkstelligen würdest. Auch die Arbeit hier im Büro wird sicherlich Elfriede Kohl übernehmen.
Tony: Dann last uns jetzt nach Schloss Bavaria fahren. Hier können wir sowieso nichts mehr unternehmen.
Ende Teil: 508
Wie es dramatisch weitergehen wird liebe Leser, könnt ihr in Teil 509 erfahren.
Monika
Geschrieben am 21.02.2022
Kapitel: 618
Fahndung nach Beatrice Entführern.
(1)
Othilie saß im Gedanken vertieft in ihrem Büro, und grübelte über die Geschehnisse der letzten Stunde, als sie plötzlich zusammenzuckte weil sie eine Meldung im Radio vernahm, welches auf ihrem Schreibtisch stand.
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Wir unterbrechen unser Programm wegen einer dringenden Suchmeldung der Polizei.
Gesucht wird ein 14 jähriges Mädchen (Beatrice H.), die heute um 10 Uhr 15 auf dem Viktualienmarkt in München gewaltsam in ein Auto gezerrt und entführt wurde. Bei den drei Entführern handelt es sich um drei jugendliche Täter mit den Namen Jürgen K. Stephan M. und Rüdiger B. Geflüchtet sind sie mit einem gestohlenen hellblauen FORD Taunus 12 M. Vorsicht, die Täter sind bewaffnet.
Sachdienliche Hinweise nimmt jede Polizeistation und das Aufnahmestudio des BR (Bayerische Rundfunk) entgegen. Rufnummer: 089/5900555.
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Vor Entsetzen vergrub sie den Kopf in ihren Händen, und war im Moment zu keiner Regung fähig. Nun ist also das eingetreten, was hätte nie passieren dürfen.
Wenige Minuten trafen auch die Personen ein, die auf der Suche nach Beatrice waren. Polly, Martina, Tina, Inge und Ute. Auch deren Gemütslage kann man kaum in Worten fassen.
Eine lähmende Stille im Büro, bis auf das Weinen mehrerer Personen, machte sich breit.
Auch Gregor wurde von James und Eddy von der Schule abgeholt, und natürlich auch die anderen Schüler der Hoffmann-Group.
Alle trafen sich im großen Büro von Othilie. wo über die allgemeine Situation gesprochen wurde.
Othilie: Warum nur? Dieses vollkommen unschuldige Mädchen, welches niemanden ein Leid zugefügt hat. Eine Perle unserer Familie.
James: Frau Hoffmann, da steckt System hinter. Die drei Gangster haben festgestellt, dass sie an Gregor nicht herankommen. Er wurde beschützt wie die Kronjuwelen im Tower von London. Ergo suchten sie sich Beatrice als Opfer heraus. Sie wussten ganz genau, dass sie Gregor damit ganz empfindlich treffen konnten.
Mirjana: Was für eine perfide Tat. Sie schrecken wahrlich vor nichts zurück.
Eddy: So ist es.
Polly: Aber was wird ihr Ziel sein? Werden sie Beatrice bald wieder freilassen, und sich sagen: Nun ist genug, wir lassen sie wieder frei. Gregor ist nun genug bestraft.
Eddy: Das glaube ich leider nicht denn sie stecken, wenn ich es mal so formulieren darf, ganz dick in der Scheiße drin. Eine Entführung ist kein Bagatelldelikt. Um einigermaßen handlungsfähig zu sein, brauchen sie Geld. Ein Lottogeschäft zu überfallen wäre wohl unsinnig. Da kommt nicht viel bei heraus. Mich würde es daher nicht verwundern, wenn bald eine Lösegeldforderung bei uns eintreffen wird. Mit diesem Geld würden sie versuchen, ins Ausland zukommen.
Othilie: So ähnlich wie damals bei dem Nazi-Kriegsverbrecher Schulz.
James: So ist es. Alle drei Gangster haben zwar nicht die Intelligenz wie Schulz, aber das macht sie noch gefährlicher. Bei logischem Denken geht man rationaler vor. Dieses sehe ich bei den drei Personen nicht.
(Liebe Leser, ich habe in den „Lehrjahren“ ausführlich über die dramatischen Ereignisse berichtet).
Wie ist es mit dem Fluchtfahrzeug mit dem sie unterwegs sind? Es wird doch Bundesweit nach ihm gefahndet.
James: Da besteht eine vage Hoffnung, dass dieses Fahrzeug irgendwo gesehen wird. Ich habe aber eine andere Vermutung, die ich im Moment nicht aussprechen möchte.
In diesem Moment stürzte die Sekretärin ins Büro.
Neue Nachrichten von Hauptwachtmeister Schultz aus dem Büro der Polizei in München.
Stellen sie sofort durch, und schalten sie den Lautsprecher auf „Laut“.
Ja, hier ist Schultz. Das Fluchtfahrzeug ist verlassen aufgefunden worden. Trotzdem ist das keine Entwarnung. Es wurden auch Blutspuren gefunden. Diese Blutspuren werden gerade von Petra in der Uni-Klinik untersucht. Man vermutet, dass sie von Beatrice sind. Dazu also später mehr.
Es kann aber auch sein, dass die Gangster ein neues Fahrzeug gestohlen haben. Aber leider ist bisher keine Diebstahlsanzeige eingegangen.
Der Ford wurde übrigens auf einem Autobahnparkplatz der A 8 in Richtung Rosenheim gefunden. Interessanterweise ist das die Autobahn, die wir immer nehmen, wenn wir von München zurück nach „Ups“ fahren.
Othilie seufzend: Ich würde gerne wissen wollen, ob es unserer Beatrice gut geht.
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Das, liebe Leser, werden wir gleich in Erfahrung bringen, denn die Zeit ist günstig die bisherigen Geschehnisse um Beatrice herum Revue passieren zu lassen.
Froh gelaunt machte sich Beatrice nach der Frühstückspause zurück auf dem Weg zum Kaufhaus. Sie war mit dem was sie in der Schulklasse gesehen hatte sehr zufrieden. Natürlich hatte sie die neugierigen Blicke gesehen, denen Gregor von den Mädchen ausgesetzt war. Aber genauso hatte sie aber auch gesehen, dass Gregor kein Interesse an den dortigen Girls hatte. Er liebte nur sie, und das war deutlich zu sehen gewesen.
Am Viktualienmarkt entschloss sie sich von ihrem Taschengeld frisches leckeres Obst zu kaufen, um ihren Tanten und den anderen Jugendlichen der Hoffmann-Group im Kaufhaus eine kleine Freude zu bereiten.
Das tat sie dann auch, und sie wollte sich gerade wieder weiter auf dem Weg zum Kaufhaus machen, als Beatrice von drei Jugendlichen angesprochen wurde.
Hey, du kleines Girl, kannst du uns eben kurz behilflich sein. Unser Auto will nicht anspringen.
Natürlich (Beatrice war schon immer hilfsbereites Mädchen), wie kann euch helfen?
Du brauchst nur hinten am Heck des Fahrzeugs beim Schieben helfen. Wie heißt du übrigens?
Ich heiße Beatrice, und komme gerade aus der Schule. Und wie heißt du?
Ich bin der Jürgen. Ich nehme an, dass du Beatrice Hoffmann bist.
Genau, woran hast du mich erkannt?
Jürgen zufrieden grinsend: Ich habe dich schon öfters im Kaufhaus am Marienplatz gesehen, und auch schon einmal im Fernsehen. Du bist also das berühmte Mädchen, welches von der noch berühmteren Hoffmann-Group aus einer schwierigen Lebenssituation heraus aufgenommen und adoptiert wurde. Da haben wir ja wirklich großes Glück gehabt. Du kannst uns bei einer verzwickten Situation sehr behilflich sein.
(Die beiden anderen Burschen (Stephan Munke und Rüdiger Benecke) grinsten unverschämt).
Jürgen Kleinlich: Unser Auto steht direkt auf der anderen Straßenseite. Du brauchst nur, wie ich schon gesagt habe kräftig hinten anschieben.
Beatrice: Ok, dann mal los.
Jürgen: Dein gekauftes Obst, stellen wir solange auf die hintere Sitzbank des Fords.
Kurze Zeit später:
Jürgen: Großartig hast du das gemacht. Der Motor läuft wieder. Jetzt kannst du wieder deinen Früchtekorb aus dem Auto herausholen.
Beatrice wollte gerade den Korb von der hinteren Sitzbank herausholen, als sie von hinten gepackt und in das Auto geschubst wurde. Sie schrie, was ihre Stimme hergab, und wehrte sich mit Händen und Füßen gegen diese unsanfte Behandlung. Sie hatte natürlich keine Chance gegen die kräftigen Personen, und fast gleichzeitig setzte sich der Wagen mit quietschenden Reifen in Bewegung.
(Liebe Leser, diese Ereignisse deckten sich mit den Schilderungen einiger Passanten gegenüber der Polizei. Was nun weiter geschah, blieb uns bisher verborgen).
Beatrice schreiend: He, lasst mich sofort raus.
Jürgen: Schnauze halten. Stephan, bring das zappelnde Mädchen zur Räson. Klebe ihr den Mund zu und fessle ihr die Hände auf dem Rücken mit deinen Handschellen.
Stephan: Wo willst du jetzt hinfahren?
Jürgen: Wir müssen erst aus der Stadt heraus. Dann nehmen wir die Autobahn A 8 in Richtung Rosenheim. Keine Angst, ich habe schon einen Plan, was wir machen werden. Das Täubchen ist Goldwert für uns.
Rüdiger: Das will ich auch schwer hoffen.
15 Minuten später:
Rüdiger: Schalt mal das Autoradio ein. Dort kommt gleich der Verkehrshinweis.
Wir unterbrechen unser Programm wegen einer dringenden Suchmeldung der Polizei.
Gesucht wird ein 14 jähriges Mädchen (Beatrice H.), die heute um 10 Uhr 15 auf dem Viktualienmarkt in München gewaltsam in ein Auto gezerrt und entführt wurde. Bei den drei Entführern handelt es sich um drei jugendliche Täter mit den Namen Jürgen K. Stephan M. und Rüdiger B. Geflüchtet sind sie mit einem gestohlenen hellblauen FORD Taunus 12 M. Vorsicht, die Täter sind bewaffnet.
Sachdienliche Hinweise nimmt jede Polizeistation und das Aufnahmestudio des BR (Bayerische Rundfunk) entgegen. Rufnummer: 089/5900555.
Jürgen: Scheiße, wir müssen den Wagen loswerden. Ansonsten haben uns die Bullen gleich am Arsch. Ich fahr den nächsten kleinen Rastplatz an.
Super, dort steht nur ein Fahrzeug. Der Besitzer schein ein kleines Nickerchen am Steuer zu machen. Das trifft sich gut.
Ich werde mich an ihm heranschleichen, die Autotür aufmachen, und den Fahrer unschädlich machen. Dann eignen wir uns dieses Fahrzeug an.
Rüdiger: Was willst du mit dem Fahrer machen? Wir haben schon jetzt ganz schön viel auf dem „Kerbholz“. Wenn sie uns kriegen, reicht das für 10 Jahre Stadelheim (JVA).
Jürgen: Keine Angst, ich werde ihn nicht umbringen. Wir müssen ihn so verstecken, dass man ihn nicht sofort findet. Denn wenn man ihn finden werden, dann würde sein Fahrzeug auch wieder zur Fahndung ausgeschrieben werden. Denn Ford lassen wir hier stehen.
Rüdiger: Okay, dann machen wir das so.
Jürgen: Hey Mann im Auto. Sie haben wahrscheinlich ein Leck im Tank. Schauen sie sich das mal an, bevor noch irgendetwas passiert. Die Pfütze unter dem Auto wird immer größer.
Mist, ich schau mal sofort nach. Erst einmal Danke für den Tipp.
Kein Problem.
Hören sie mal, wollen sie mich auf dem Arm nehmen, da ist doch überhaupt nichts zu sehen?
In der Tat konnte dieser Autofahrer tatsächlich dann wirklich auch nichts mehr sehen, denn Jürgen schlug ihn mit einem Totschläger nieder. Anschließend schleppten sie ihn in einem nahegelegenen Waldstück, und fesselten ihn mit Handschellen an einem dicken Ast eines Baumes.
Jürgen: So, hier hört und sieht ihn keiner.
Stephan. Ja eben, dass ist das Problem. Wie lange hält er ohne Wasser aus?
Jürgen. Ich stelle neben ihm eine Mineralwasserflasche hin.
Stephan: Sehr clever, er kann doch am Baum gefesselt nicht danach greifen.
Jürgen: Ist mir egal. Kommt wir müssen weg, bevor hier ein anderes Auto auf dem Parkplatz einbiegt.
Stephan: Ich muss feststellen, dass deine Auswahl von Autos immer bescheidener wird.
Ich komm mit meiner Länge von 1,93 m kaum in das Fahrzeug hinein. Der Wagen ist absolut unauffällig auffällig.
Jürgen: Du hast auch immer was zu meckern. Wie müssen eben nehmen, was der Markt, bzw. der Parkplatz hergibt.
Stephan: Wenn der Wagen vollgetankt ist, hat sich der Wert des Autos glatt verdoppelt.
Rüdiger: Aber wie süß dich der Wagen mit seinen Augen anschaut. Streichle ihn doch mal über das Dach.
Stephan: In einem Geschwindigkeitsrausch kommen wir mit diesem „Floh“ garantiert nicht.
Goggomobil Werbung Das Goggolied?
Goggomobil
Info:
Das Goggomobil (kurz: Goggo) ist ein Kleinstwagen der Hans Glas GmbH in Dingolfing, der von 1955 bis 1969 in verschiedenen Versionen hergestellt wurde. Es war das erste Automobil dieses Herstellers.
„Goggo“ war der Kosename eines Enkels von Hans Glas. Er wurde Markenname sowohl für den von 1951 bis 1956 gebauten Motorroller als auch für das Goggomobil
Als in den 1950er Jahren die Motorradhersteller in eine Krise gerieten, weil die möglichen Kunden zunehmend „ein Dach über dem Kopf“ forderten, entwickelte der Landmaschinenhersteller Glas das Goggomobil. Vorgestellt wurde der Kleinstwagen im Jahr 1954 auf der Internationalen Fahrrad- und Motorrad-Ausstellung (IFMA) in Köln; die ersten Serienfahrzeuge liefen Anfang 1955 vom Band. Es war eine kleine viersitzige Limousine mit einer Karosserie, die sich an herkömmlichen Automobilen orientierte. Laut Werbung bot das Goggomobil vier erwachsenen Personen Platz, der jedoch mit einer Innenraumlänge von etwa 1,60 m zwischen Pedalen und Rücksitzlehne knapp war. Ursprünglich war die von Hans und Andreas Glas in Zusammenarbeit mit dem früheren Flugzeugkonstrukteur Karl Dompert entworfene Karosserie mit Fronttür geplant. Im Werbeprospekt von 1954 hieß es: „Aus Zweckmäßigkeitsgründen ist der Einstieg nach vorne verlegt worden. (Seiten-Einstieg bedingt bei Kleinfahrzeugen unbequemes Bücken).“ Der Plan wurde jedoch wenige Wochen vor Produktionsbeginn zugunsten von zwei Seitentüren aufgegeben. Die Anregung dazu soll von dem mit Familie Glas befreundeten Rennfahrer Schorsch Meier gekommen sein.
Das Urmodell des Goggomobils war noch ein Minimalauto ohne jeglichen Komfort. So gab es erst 1957 einen zweiten Scheibenwischer und Kurbel- statt Schiebefenster. Seit diesem Jahr standen außer dem 250-cm³-Motor auch Motoren mit 300 und 400 cm³ zur Wahl. Ab 1964 waren die zwei Türen vorn und nicht mehr an der B-Säule angeschlagen. Anfangs gab es das Auto nur in der Farbe „Saharabeige“. Von 1957 bis 1969 wurde auch eine Coupé-Variante unter der Bezeichnung TS angeboten, ein Zweisitzer mit zwei zusätzlichen Notsitzen und Panorama-Heckscheibe. Der Preis der Limousine betrug gegen Schluss der Bauzeit etwa 3.600 DM, das Coupé kostete etwa 4.000 DM.
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h bei 13,6 PS, Leergewicht 405 kg.
Wieder zurück zu den drei möchtegerngroßen.
Jürgen: Jetzt hält endlich mal eure große Klappe. Einen Mercedes 600 sehe ich nirgendwo herumstehen. Der wäre auch noch auffälliger. Dann werden wir uns jetzt langsam verdünnisieren.
Stephan: Ja, sich schnell zu verdünnisieren wäre bei dem Goggomobil auch schlecht möglich.
Die kleine hinten auf dem Rücksitz (Beatrice) ist nur am Weinen. So langsam tut sie mir schon leid. Ich habe im Fernsehen gesehen, was sie in ihrem Leben schon alles durchmachen musste. Und nun dies hier.
Jürgen: Du wirst ja richtig sentimental. Sage ihr, wenn sie die Schnauze hält, nehmen wir ihr das Teppichklebeband vom Mund. Die Handschellen bleiben aber dran.
Stephan: Ok, aber wie geht es jetzt weiter, und wo sollen wir jetzt hinfahren.
Jürgen: Kleine Überraschung.
Wir fahren nach „Ups“
Rüdiger: Ich werde verrückt, in die Höhle der Löwen. Da hast sie nicht mehr alle auf dem Christbaum. Wo willst du sie dort verstecken?
Jürgen: Ich habe ein erstklassiges Versteck dort für uns alle gefunden.
Stephan: Du meinst doch nicht etwas das Gelände der Hoffmann-Group. Das ist fast genauso bewacht wie Fort Knox in den USA.
(Gewisse Ähnlichkeiten mit Schloss Bavaria sind unverkennbar).
Es wäre reiner Selbstmord dort auf das Areal zukommen. Eine Reportage habe ich auch im Fernsehen gesehen. Da hätte selbst James Bond und der britische Geheimdienst „MI6“ seine Probleme. Das Gelände wird Tag und Nacht überwacht. Du siehst überall nur Kameras, hohe Zäune mit Stacheldraht, und Bewegungsmelder.
(Schloss Bavaria mit Sicherheitszone und dem Todesstreifen).
(Schloss Bavaria mit Sicherheitszone. Im Hintergrund das Dorf „Ups“).
Außerdem haben sie dort gefährliche Tiere, die fremde Personen unnachgiebig zerfleischen. Ich glaube, dass ich sogar eine „Flak“ auf dem Dach des Hochsicherheitstraktes gesehen habe.
(Miss Monika: Einwand, dass war die Antenne die Joggeli (Feuerwehr) im Frühjahr, dort errichtet hat).
Jürgen: Nein, auf dem Gelände von „Schloss Bavaria“ ist mein Versteck für uns alle garantiert nicht. Ich bin ja nicht lebensmüde.
Rüdiger: Dann bin ich mal gespannt, was du uns anbieten kannst.
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Es gibt mal wieder Zeit nach München zu schalten, wo die Hoffmann-Group immer noch beratschlagt, wie man weiter vorgehen soll.
Wir sind stehengeblieben, dass das erste Fluchtfahrzeug von der Polizei gefunden wurde. Und das auf dem erwähnten Autobahnparkplatz.
Othilie: Könnte es tatsächlich sein, dass die drei Burschen „Schloss Bavaria“ ansteuern?
James: Gute Frage, ausgeschlossen ist das nicht. Aber auf das Areal des Anwesens kommen sie garantiert nicht drauf. Unser hochdekorierter Hauptwachtmeister Schultz hat vorhin die höchste Alarmstufe auf „Schloss Bavaria“ ausgerufen.
Und das ist die Alarmstufe „Rot“ auf unserer Security-Sicherheitsscala. Selbst er wird, als im Moment verantwortliche Person, von einem weiblichen Offizier der israelischen Armee rund um die Uhr bewacht (Vorheriges Foto).
Darüber hinaus sind alle Monitore in unserem Überwachungsraum besetzt.
Fußstreifen patrouillieren das Außengelände. Wir haben also alles in Bewegung gesetzt, um das Anwesen zu sichern.
Nur die Frage, warum sollten sie das Anwesen betreten? Das wäre doch absolut unlogisch in die Höhle des Löwen einzudringen. Nein, sie haben was anderes vor. Sie wollen bestimmt ein hohes Lösegeld für die Freilassung von Beatrice erzwingen, um dann mit diesem Geld zu verschwinden, denn ihr Strafregister wächst immer weiter an.
Othilie: Das könnte so sein. Wo bleibt übrigens Tony, denn er wollte nach dem Schulunterricht sofort hier erscheinen? Nicht das er auch noch spurlos verschwindet.
Ich kann die Leser beruhigen. Er war tatsächlich schon da. Nur hat er sich im Dschungel der Damenunter-und Oberbekleidung total verlaufen. Je länger er durch die Wäscheabteilung irrte, desto unsicherer wurde er.
Darüber hinaus wurde er auch schon von mehreren Dame misstrauisch betrachtet, als er an einem Wäscheständer mit BHs vorbeikam, den er schon zum dritten Mal umrundete.
Nach seiner Ansicht gab es keinen Ausweg aus diesem Labyrinth der Begehrlichkeiten.
Auch die nächsten BH-Ständer kamen ihm mittlerweile bekannt vor.
Erschöpft, sich den Schweiß von der Stirn wischend, setzte er sich schließlich erschöpft in einem bequemen Sessel, um für ihn u.a. als Mathelehrer nach einer Mathematik-Formel zu suchen, die ihm aus diesem Dilemma herausholte.
Für Mathematik existiert keine allgemein anerkannte Definition; die Begriffsdeutungen schwanken zwischen Wissenschaft und Geisteskrankheit. Nur wenige Menschen verfügen über die erstaunliche Gabe, mathematische Zusammenhänge wirklich zu begreifen. Man benötigt dafür viel Fantasie. Psychologen und Mediziner streiten sich seit langem über die Frage, ob diese Gabe letztlich eine Form der Schizophrenie oder bipolaren Störung ist. Es ist unbestritten, dass man schon ein bisschen verrückt sein muss, um die subtile Schönheit der Mathematik zu entdecken. Denn Mathematik löst die Probleme, die die Menschheit ohne sie nicht hätte.
Wer sich aber nicht regelmäßig zum Vollhonk machen will, dem sei empfohlen, die Zahlen von Null bis Neun zu lernen, sowie sich über die Bedeutung von + und - zu informieren. Damit lässt sich der Alltag einigermaßen meistern. Wer sich hingegen ernsthaft für Mathematik interessiert, sollte sich zusätzlich schon mal ein Toupet besorgen, da Mathematiker die Veranlagung haben, unter frühzeitigem Haarausfall zu leiden. Quelle: Stupidedia.
Für viele Personen das Schreckgespenst ohnegleichen, für ihn die Hilfe in einer großen Krisensituation, als er Heike auftauchen sah. Man kann auch sagen: Für einige die längste Praline der Welt, für andere der absolute Untergang der Zivilisation. Bei Tony jedenfalls traf das Erste zu.
Gut, dass du da bist. Zeige mir bitte den schnellsten und direktesten Weg in…….
Heike: .…in die Cafeteria.
Tony: Nein, in die…….
Heike: ……in die Sexabteilung.
Tony: Nun lass mich doch mal bitte aussprechen. Ich möchte zu Othilie, Joggeli, Mirjana und Polly. Sie müssten irgendwo im Büro sein.
Heike: Möchten sie den Aufzug benutzen, die fußläufige Treppe oder die Rolltreppe?
Tony: Heike, ganz egal.
Heike: Dann nehmen wir die Abkürzung durch die Sex-Abteilung. Dort haben wir übrigens heute blonde Gummipuppen im Angebot. Frisch reingekommen, wenig gebraucht und……
Tony: Die brauche ich nicht.
Heike: Nur heute nicht, oder……
Tony: Heiiiiike.
Heike: Nun gut. Wie sie wollen, jeder ist seines Glückes Schmied. Dann nehmen wir eben den Weg über die Rolltreppe. Dabei kommen wir auch an die Parfümerie-Abteilung vorbei, wo wir ab heute……
Tony: Puuuuuh.
Heike: Das sagt Tante Othilie auch manchmal.
Tony: Dann lasst uns den direkten und schnellsten Weg zum Büro antreten.
Heike: Na gut, ihre sehr voreilige und leichtsinnige Entscheidung. Aber ich möchte nicht hinterher irgendwelche Vorwürfe über mich ergehen lassen müssen.
Tony grinsend: Das wird nicht passieren kleine Heike.
Im Büro angekommen, fand Tony eine Situation vor, so wie er sich auch gut vorgestellt hatte.
Denn eine Entführung im Kreis der Familie Hoffmann gab es sicherlich nicht alle Tage. Sicherlich nicht verwunderlich das er die völlig aufgelöste Othilie in den Armen nahm. Ihr verlaufenes Make-Up in ihrem verweinten Gesicht sprach Bände.
Bei den anderen Personen sah es nicht besser aus.
Othilie: Tony danke, dass du gekommen bist. Ich….würde mich….sehr freuen….wenn du einige Zeit…..bei mir bleiben….würdest.
Tony: Selbstverständlich werde ich bei dir sein. Ich würde sogar vorschlagen, dass du die nächsten Tage auf „Schloss Bavaria“ bleiben würdest. Und die Kinder natürlich auch. Ich werde mit Schul-Direktor Taft sprechen, dass sie bis auf weiteres zu Hause bleiben. An lernen ist bei ihnen im Moment sowieso nicht zu denken.
Othilie: Das wäre nett, wenn du das bewerkstelligen würdest. Auch die Arbeit hier im Büro wird sicherlich Elfriede Kohl übernehmen.
Tony: Dann last uns jetzt nach Schloss Bavaria fahren. Hier können wir sowieso nichts mehr unternehmen.
Ende Teil: 508
Wie es dramatisch weitergehen wird liebe Leser, könnt ihr in Teil 509 erfahren.
Monika
Geschrieben am 21.02.2022
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