- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Mai 20, 2023 11:05 am
Liebe Leser,
hoffentlich haben euch die Teile (507 + 508) gut gefallen.
Ich kann euch jetzt schon versprechen, dass die kommenden Teile hochdramatisch und brisant werden.
Grüße
Monika
hoffentlich haben euch die Teile (507 + 508) gut gefallen.
Ich kann euch jetzt schon versprechen, dass die kommenden Teile hochdramatisch und brisant werden.
Grüße
Monika
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Mai 21, 2023 8:59 pm
Hallo Moni
Ich habe die beiden teile soeben gelesen und mir hats gefallen!
Spannend informativ und mit einer prise humor wie ich es schätze.
Vielen lieben dank dafür!
Ich habe die beiden teile soeben gelesen und mir hats gefallen!
Spannend informativ und mit einer prise humor wie ich es schätze.
Vielen lieben dank dafür!
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Mai 21, 2023 9:35 pm
Hi Polly,
es gefällt mir sehr, dass dir die Teile gefallen haben.
Ich kann dir versprechen, dass ihr von der Hoffmann-Group Himmel und Hölle in Bewegung setzen werdet,
um das zarte Persönchen Beatrice aus den Händen der Entführer zu befreien.
Es wird aber immer dramatischer und aufregender.
Spannung pur, erwartet den Lesern.
EinTatort-Krimi ist nichts dagegen.
Dazu passt diese Musik:
STAHLNETZ - Titelthema Dragnet
Die Musik wurde komponiert von Ray Anthony für die amerikanische Polizeiserie "Dragnet", die auch in der ARD (Regionalprogramme) unter dem Titel "Polizeibericht" in den 60iger Jahren zu sehen war. Das Musikthema wurde unverändert für die deutsche Stahlnetz-Reihe übernommen.
Syl
Deine Moni
es gefällt mir sehr, dass dir die Teile gefallen haben.
Ich kann dir versprechen, dass ihr von der Hoffmann-Group Himmel und Hölle in Bewegung setzen werdet,
um das zarte Persönchen Beatrice aus den Händen der Entführer zu befreien.
Es wird aber immer dramatischer und aufregender.
Spannung pur, erwartet den Lesern.
EinTatort-Krimi ist nichts dagegen.
Dazu passt diese Musik:
STAHLNETZ - Titelthema Dragnet
Die Musik wurde komponiert von Ray Anthony für die amerikanische Polizeiserie "Dragnet", die auch in der ARD (Regionalprogramme) unter dem Titel "Polizeibericht" in den 60iger Jahren zu sehen war. Das Musikthema wurde unverändert für die deutsche Stahlnetz-Reihe übernommen.
Syl
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- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Mai 22, 2023 10:23 pm
Liebe Leser,
im Moment schreibe ich über den großen Floh-und Trödelmarkt, der zum ersten Mal auf "Schloss Bavaria" durchgeführt wird.
Hier einmal das Flugblatt, welches von den Kindern und Jugendlichen auf dem Schloss geschrieben wurde, und 2.000 in der Marketing Abtlg. der Hoffmann-Group vervielfältigt wurde.
Hier das Flugblatt:
Großer Floh-und Trödelmarkt auf Schloss Bavaria
Eintritt frei
Wann:
Samstag, den 05.03.1966
Von 9 Uhr bis 18 Uhr
Ort:
Rasenplatz (Schloss Bavaria, neben dem Zirkus Bellasani
Versteigerung der vom Papst vergessenen Hauspantoffel, sowie die dritten Zähne von Oma Josephine (Gut erhalten, es fehlen nur zwei Schneidezähne).
Dazu: Altes Geschirr aus der Römerzeit (wahrscheinlich).
Ess-Besteck aus der Bronzezeit (Sehr wahrscheinlich)
Alte Knochen von einem Dinosaurier aus der Kreidezeit
(zu 100 %)
Außerdem Reibekuchenverkauf und große Los-Bude.
Zusätzlich ein Kinderkarussell
visdp: (Verantwortlich im Sinne des Presserechts): Heike Hoffmann
Hier mal ein Beispiel aus meinem niedergeschrieben Bericht, über die Phantasie der Kinder auf der Suche nach Antiquitäten.
In der Gynäkologie (Schloss Bavaria) vermisste Frau Doktor Leckscheid eine nagelneue Geburtszange.
Sie wurde am Samstag auf dem Trödelmarkt angeboten. Dort wurde sie als Essbesteck aus der „Eisenzeit“ deklariert und auch verkauft.
Sie dient dem neuen Besitzer als „Salatbesteck“.
im Moment schreibe ich über den großen Floh-und Trödelmarkt, der zum ersten Mal auf "Schloss Bavaria" durchgeführt wird.
Hier einmal das Flugblatt, welches von den Kindern und Jugendlichen auf dem Schloss geschrieben wurde, und 2.000 in der Marketing Abtlg. der Hoffmann-Group vervielfältigt wurde.
Hier das Flugblatt:
Großer Floh-und Trödelmarkt auf Schloss Bavaria
Eintritt frei
Wann:
Samstag, den 05.03.1966
Von 9 Uhr bis 18 Uhr
Ort:
Rasenplatz (Schloss Bavaria, neben dem Zirkus Bellasani
Versteigerung der vom Papst vergessenen Hauspantoffel, sowie die dritten Zähne von Oma Josephine (Gut erhalten, es fehlen nur zwei Schneidezähne).
Dazu: Altes Geschirr aus der Römerzeit (wahrscheinlich).
Ess-Besteck aus der Bronzezeit (Sehr wahrscheinlich)
Alte Knochen von einem Dinosaurier aus der Kreidezeit
(zu 100 %)
Außerdem Reibekuchenverkauf und große Los-Bude.
Zusätzlich ein Kinderkarussell
visdp: (Verantwortlich im Sinne des Presserechts): Heike Hoffmann
Hier mal ein Beispiel aus meinem niedergeschrieben Bericht, über die Phantasie der Kinder auf der Suche nach Antiquitäten.
In der Gynäkologie (Schloss Bavaria) vermisste Frau Doktor Leckscheid eine nagelneue Geburtszange.
Sie wurde am Samstag auf dem Trödelmarkt angeboten. Dort wurde sie als Essbesteck aus der „Eisenzeit“ deklariert und auch verkauft.
Sie dient dem neuen Besitzer als „Salatbesteck“.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Di Mai 23, 2023 7:36 pm
Liebe Leser,
die nächsten beiden Teile (509 + 510) der
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erscheinen vorausichtlich wieder am Donnerstag.
Das wäre der 25.05.2023.
Dramatik und Spannung pur erwartet euch.
Die Suchmeldung bezüglich Beatrice wird sogar in der Tagesschau um 20 Uhr live gesendet
Auf "Schloss Bavaria" herrscht pure Verzweiflung, was man angesichts der Entführung ihres Adoptivkindes Beatrice absolut nachempfinden kann.
Grüße Monika
die nächsten beiden Teile (509 + 510) der
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erscheinen vorausichtlich wieder am Donnerstag.
Das wäre der 25.05.2023.
Dramatik und Spannung pur erwartet euch.
Die Suchmeldung bezüglich Beatrice wird sogar in der Tagesschau um 20 Uhr live gesendet
Auf "Schloss Bavaria" herrscht pure Verzweiflung, was man angesichts der Entführung ihres Adoptivkindes Beatrice absolut nachempfinden kann.
Grüße Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Mai 25, 2023 8:48 am
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 509
Kapitel: 619
Montag, der 13.09.1965
Fahndung nach Beatrice Entführern.
(2)
Mittlerweile befanden sich die drei jugendlichen Gangster mit ihrer Geisel Beatrice Hoffmann weiter auf der Flucht.
Um 15 Uhr 20 verließen sie die Autobahn und fuhren auf einer schwach befahrenen Landstraße auf das Dorf „Ups“ zu. Nach wenigen Kilometern kamen sie an das Anwesen der Familie Hoffmann vorbei.
Stephan: Booooaaaah Jürgen, du bist einfach wahnsinnig. Oder noch besser, du bist bekloppt direkt an der „Höhle des Löwen“ vorbeizufahren. Siehst du die vielen Kameras am Tor und an dem Gitterzaun. Was meinst du, wenn die Kameras uns aufgenommen haben.
Jürgen: Schnauze halten und den Kopf runter.
Diese Aussage war auch durchaus berechtigt, denn nur zirka 80 Meter hinter ihnen fuhr ein Konvoi mit mehreren edlen Fahrzeugen. Ein Mercedes 600 Pullman, ein schneeweißer Rolls-Royce, ein Mercedes 300 SE Cabriolet und ein Ford Taunus 20 M.
Beatrice, die das natürlich mitbekam, schrie was ihre Stimme zuließ. So nahe an ihrer Heimat, und trotzdem so fern von der Freiheit. Denn auch sie sah die drei Fahrzeuge ihrer geliebten Familie, die fast zum Greifen nah schien. Was musste in ihrem Kopf vorgehen, als diese drei Fahrzeuge vor dem elektrischen Tor des Besitztums der Hoffmann-Group stehenblieb, und sich kurz danach öffnete.
Wie der verflixte Zufall so wollte, wurde nur eine Minute später wieder eine Warnmeldung im Radio bekanntgegeben.
Wir unterbrechen unser Programm wegen einer dringenden Suchmeldung der Polizei.
Gesucht wird ein 14 jähriges Mädchen (Beatrice H.), die heute um 10 Uhr 15 auf dem Viktualienmarkt in München gewaltsam in ein Auto gezerrt und entführt wurde. Bei den drei Entführern handelt es sich um drei jugendliche Täter mit den Namen Jürgen K. Stephan M. und Rüdiger B. Auf ihrer weiteren Flucht bemächtigten sie sich eines zweiten Fluchtfahrzeugs. Ein türkisfarbenes „Goggomobil 250“ mit dem amtlichen Kennzeichen: M-DE 56. Vorsicht, die Täter sind bewaffnet.
Sachdienliche Hinweise nimmt jede Polizeistation und das Aufnahmestudio des BR (Bayerische Rundfunk) entgegen. Rufnummer: 089/5900555.
Jürgen: Scheiße, jetzt ist auch dieser Wagen in der Fahndung.
Stephan: Dann muss man den Besitzer des Goggos gefunden haben, und er konnte der Polizei mitteilen, dass ihm der Wagen von drei jungen Leuten gestohlen wurde. Den Rest können sich die „Bullen“ zusammenreimen. Die sind ja nicht blöd. Überhaupt fuhren relativ nah hinter uns die Luxuskarossen der steinreichen Hoffmann-Group.
Jürgen: Die Suchmeldung im Radio kam erst, nach die Hoffmanns durch das Tor gefahren sind.
Rüdiger: Das heißt absolut nichts, denn an so ein auffälliges Fahrzeug, welches du entwendet hast, kann man sich gut erinnern.
Im Mercedes 600 sprach Martina ganz aufgeregt James an, der vorne am Steuer saß:
James, hast du das Fahrzeug gesehen, welches zirka 80 Meter vor uns fuhr? Das war ein türkisfarbenes Goggomobil. So viele gibt es nicht davon.
Auf der schmalen asphaltierten Straße, welches zum Haupthaus führte, vollzog James sofort eine Vollbremsung, ries dabei das Steuer herum, und der lange Benz mit dem Heckantrieb machte mit quietschenden Reifen gewaltsame eine Kehre von 180°, bei dem alle Insassen durcheinander wirbelten. Und das waren James als Fahrer, sowie Martina, Othilie, Gregor und Heike.
Mit durchdrehenden Rädern und einer Geschwindigkeit von bis zu 180 km/h raste James auf dem nur 7 Meter breiten Weg wieder dem Eingangstor entgegen.
Auch die clevere Martina reagierte sofort. Sie griff sich sofort den Telefonhörer, der im Mitteltunnel zwischen Fahrer-und Beifahrersitz angebracht war, und informierte die Leitstelle im Haus, das sie das große Eingangstor wieder öffnen sollten.
Auch Eddy, Mirjana und Tony vollzogen ebenso eine Kehrtwende und rasten James hinterher, wobei Martina sie ebenfalls über das Autotelefon informierte. Hinter dem Eingangstor bogen sie nach links auf die Landstraße ab, die Richtung „Ups“ führte.
Wachtmeister Müller konnte sich nur durch einen Sprung in die dornigen Brombeersträucher vor den heranrasenden Fahrzeugen retten. Da er von der Fahndung wusste, konnte er sich denken, dass hier etwas im „Busch“ war. Er schnappte sich sein Dienstfahrrad, und jagte soweit es möglich, war mit 18 km/h statt 180 km/h hinter dem Führungstrio hinterher.
Pfarrer Brown, der am Straßenrand stand, bekreuzigte sich erst einmal vor Schreck, als mehrere automobile Geschosse an ihm vorbeirasten.
Im Ort selbst teilte sich die Wagengruppe auf, denn an der einzigen Kreuzung im Ort, welche mit einer einsamen Verkehrsampel versehen war, fuhr James geradeaus weiter, während Eddy nach links abbog, und Mirjana nach rechts. All dies wurde von Martina per Telefon dirigiert, die ihre speziellen Anweisungen von James erhielt.
Klar war, dass alle Personen die in den Fahrzeugen saßen, aufmerksam nach links und rechts schauten, ob irgendwo dieses Goggomobil abgestellt war. Dies war leider nicht der Fall.
Am Ortsausgangsschild begann eine fast gerade Strecke, die über mehrere Kilometer einsehbar war.
James: Mist, nichts zu sehen. Wie vom Erdboden verschwunden.
Martina: Auch von den anderen Personen keine Erfolgsmeldungen zu verzeichnen.
James: Last uns langsam zurückfahren, aber weiterhin die Augen aufmerksam nach links und rechts richten. Vielleicht ist das Goggomobil irgendwo abgestellt worden.
Nach einer Stunde wurde die Suche schließlich erfolglos eingestellt, und man entschloss sich zurück zum Gutshof zu fahren, um zu beratschlagen wie es nun weitergehen sollte. Zeit also um die Frage zu klären, unter welchen Umständen das Goggomobil gestohlen wurde.
Hauptwachtmeister Schultz konnte diese Frage schließlich klären.
Schultz: Das Fahrzeug wurde auf dem kleinen Autobahnparkplatz der A 8 kurz vor Holzkirchen gestohlen. Dort steht auch der als erstes gestohlene Ford Taunus 12 M.
Der Fahrer des Goggomobil wurde hinterrücks mit einem Totschläger niedergeschlagen, und im angrenzenden Wald an einem Baum gekettet. Ein aufmerksamer Autofahrer hörte später verzweifelte Hilferufe und informierte die Polizei, die kurze Zeit später eintraf. Zum Glück wurde er nur leicht verletzt. Die Blutspuren stammen mit 100 prozentiger Sicherheit von ihm.
Er berichtete von drei jungen Burschen, die nachweislich und eindeutig die gesuchten Täter sind.
Liebe Leser, wir wissen jetzt, dass es dem Besitzer des Goggomobil relativ gutgeht.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Aber wie geht es Beatrice und wo befindet sie sich jetzt?
Beatrice war, was absolut nachvollziehbar ist, in einer schweren psychischen Krise. So nahe ihrer neuen Heimat, um dann feststellen zu müssen, dass sie weiter eine Gefangene der drei Burschen ist.
Sie konnte nicht weit von ihrer Heimat „Schloss Bavaria“ entfernt sein, denn das Auto hielt nur wenige Minuten später an, und sie wurde in einem Haus hineingetragen. Erkennen konnte sie nichts, denn ihre Augen waren mit Tape-Band zugeklebt. So langsam verließen sie, bezüglich Martyriums, die Kräfte. Einzig was sie bekam war Mineralwasser.
Aber auch die drei Burschen waren nicht unbedingt viel besser bestellt.
Stephan: Der Kühlschrank ist leer, die Vorratskammer ist leer und auch mein Magen ist leer. Was gedenkst du nun zu tun. Zu einem Lebensmittelhändler werden wir nun kaum gehen können. Denn dann könnten wir uns gleich der Polizei stellen. Hier in diesem Kaff kennt jeder jeden. Jeder Fremdling wird sicherlich misstrauisch beäugt werden.
Jürgen: Wir haben noch den Frühstückskorb der kleinen Göre mit dem frischen Obst.
Rüdiger: Das reicht gerade mal für uns vier Personen für 1 Tag.
Jürgen: Drei Personen, dass Mädels bekommt nichts.
Rüdiger: Das mache ich nicht mit. Die kleine bekommt ebenso was zum Essen wie wir auch. Du kannst sie nicht verhungern lassen. Sie ist sowieso so schmal wie ein Handtuch. Ohne Nahrung macht sie nicht lange. Dann kannst du dein Lösegeld sowieso in den Wind schreiben.
Stephan: Und das Mineralwasser geht auch aus.
Jürgen: Dann trinken wir eben Leitungswasser.
Rüdiger: Du Klugscheißer, das Wasser ist abgesperrt, und das Licht ebenfalls. Draußen ist ein Plumpsklo. Zumindest kannst du dort kacken. Ohne Toilettenpapier natürlich. Du reitest uns immer tiefer in die Scheiße rein. Übrigens, wo hast du den Wagen überhaupt geparkt? Wahrscheinlich vor der Kirche. Der Gottesdienst ist übrigens immer am Sonntag. Vielleicht solltest du den mal besuchen.
Jürgen: Der Wagen steht sicher in einem Schuppen hinter dem Haus. Er passte dort gerade hinein. Keiner kommt auf den Gedanken, dass dort ein Auto steht.
Stephan: Der Tank ist fast leer, wie ich gesehen habe. Vielleicht kannst du ja mal die Familien Hoffmann fragen, ob sie dir ein paar Liter spendieren.
Jürgen: Du siehst alles viel zu negativ.
Stephan: Wie in alles in der Welt soll ich irgendetwas Positives sehen.
Jürgen: Das Lösegeld welches wir fordern.
Stephan: Ach nee, willst du den Brief mit der Post schicken? Am besten direkt mit der hiesigen Anschrift auf dem Brief. Du kannst auch noch eine schriftliche Überweisung auf dein Konto einfordern.
Zahlungserinnerung:
Hochverehrte Familie Hoffmann,
bei der oben aufgeführten Rechnung konnten wir leider noch keinen Zahlungseingang feststellen.
Wir bitten sie daher ausdrücklich die ausstehenden Verbindlichkeiten in Höhe von 1.000.000 bezüglich der Geiselnahme von Beatrice Hoffmann innerhalb der nächsten sieben Tage auf mein Konto zu überweisen. Sollte dies nicht geschehen, muss ich ihnen eine Mahngebühr von 100.000 DM in Rechnung stellen, und den Betrag gerichtlich einfordern
PS: Falls sie zwischendurch die Zahlung veranlasst haben, bitten wir sie dieses Schreiben als Gegenstandslos zu betrachten.
Mit freundlichen und kollegialen Grüßen
Jürgen Kleinlich
Anlage: Bankverbindung
Einen Brief wirst du jedenfalls nicht unter deren Fußmatte legen können. Du kommst erst gar nicht rein. Und vor dem großen Tor kannst du ihn auch nicht in den Briefkasten werfen. Dort sind mehr Kameras angebracht, als du zählen kannst. Wir können dich ja als Briefträger verkleiden. Du brauchst ihn hier nur abzufangen, und ihm die Uniform stehlen.
Du bist ja wirklich noch dümmer als die Polizei erlaubt.
Jürgen: Jetzt halte endlich die Schnauze, mir wird schon etwas einfallen.
Stephan: Ja, aber zügig bevor wir hier verdursten und verhungern.
Jürgen: Wir können auch ein Regenfass draußen hinstellen.
Stephan: Ja toll, hast du evtl. den Wetterbericht vorhin im Radio gehört. Die nächsten vier Tage ist ein Azorenhoch angekündigt. Niederschlagsmenge im Alpenvorland: 0 mm, bei Tageshöchsttemperaturen um 23°.
Jürgen: Keine Sorge, ich habe alles im Griff. Trotzdem sollten wir einige Verhaltensvorschriften einhalten.
Die Rollos an den Fenstern bleiben geschlossen.
Wir bleiben in dem Haus. Nur abends verlassen wir das Gebäude, um frische Luft zu schnappen.
Essensreste lassen wir hier und entsorgen es nicht in der Abfalltonne. Das könnte die Müllabfuhr misstrauisch werden lassen. Das Haus muss weiter unbewohnt aussehen.
Die aktuellen Nachrichten verfolgen wir Autoradio. Aber vorsichtig, wenn wir in den Schuppen gehen.
Wir durchsuchen das Haus nach Getränken, Lebensmittel, Kerzen und andere diverse Gegenstände, die uns nützlich sein könnten. Und damit fangen wir sofort an.
30 Minuten später stand wortwörtlich das Ergebnis auf dem Tisch. Und das waren 3 Flaschen Whisky der gehobenen Art. (Scotch over 12 Years), 3 Dosen Fisch (Das Haltbarkeitsdatum erst seit einem Jahr überschritten), ein ganzer Karton mit Kerzen (Das Candle Light Dinner war also gesichert). Ja, liebe geht halt durch den Magen.
Rüdiger zynisch: Zumindest kann man das Elend hier besser im Suff ertragen. Trotz alledem sieht das hier so sauber aus, dass man meinen könnte, dass die Bewohner jederzeit zurückkommen könnten. Hier ist überall Staub gewischt und es ist auch alles überaus ordentlich.
Jürgen: Egal, wir haben eine Mission, die wir erledigen müssen. Und danach fliehen wir ins Ausland.
Stephan: Ich habe die Nachrichten gerade im Autoradio verfolgt. Das ganze Scenario bezüglich der Entführung ist mittlerweile das Gesprächsthema Nummer eins in der gesamten Republik. Wir sind mittlerweile berühmt. Alle Medien stürzen sich auf uns wie die Aasgeier. Es werden laufend Sonderberichterstattungen gesendet. In ganz Bayern werden mittlerweile Sonderausgaben der Tageszeitungen mit unseren Visagen und Namen gedruckt. Dafür verantwortlich wird garantiert die mächtige Hoffmann-Group sein, die ihre Beziehungen und dem Einfluss zu der Presse, dem Rundfunk und auch der Politik spielen lässt. Sie haben mehr Macht, als wir das uns in den kühnsten Träumen vorstellen können. Ist doch klar, dass wenn ihr Adoptivkind entführt wird, sie alle Möglichkeiten ausschöpft um ihr Kind wiederzubekommen. Wenn wir diesem Mädchen irgendetwas antun, werden sie uns bis ans Ende der Welt jagen und dann gnadenlos vernichten.
Früher oder später werden sie uns mit Sicherheit finden. Eine Flucht ins Ausland wird auch unmöglich sein. Wie ich im Radio erfahren habe, sind alle Bahnhöfe, Flughäfen, Grenzstationen der Schweiz, Österreich, Frankreich, und der Tschechoslowakei alarmiert, sowie in Alarmbereitschaft gesetzt worden.
Ich will damit nur sagen, dass wir hier sitzen hier wie eine Maus in der Falle. Denn rühren können wir uns hier. Mensch Jürgen, das ist alles drei Nummern zu groß für uns. Lasst uns aufgeben, bevor es noch dicker für uns kommt. Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Jürgen: Halt die Schnauze, wir ziehen das Ding durch. Wenn wir erst einmal das Lösegeld haben, werden wir für eine Weile untertauchen.
Rüdiger: Eine erfreuliche Nachricht kann ich aber verkünden. Ich habe im Schuppen einen Stromgenerator gefunden. Jetzt können wir den kleinen Fernseher benutzen, den ich auf dem Speicher des Hauses gefunden habe.
Jürgen: Super, denn werden wir sicherlich gut gebrauchen können. Und nachher werden uns die Tagesschau im Fernsehen ansehen.
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Auf „Schloss Bavaria“ tagte wieder einmal nach längerer Zeit der „Krisenstab“ der Hoffmann-Group mit allen involvierten Personen.
Joggeli: Wir haben von uns aus die gesamte Presse in der BRD informiert, sowie Radio und Fernsehen. Die Zeitungsverlage drucken schon Sonderausgaben, die heute noch Bundesweit zur Auslieferung kommen. Klar, dass das ein Medieninteresse verursacht, welches zur „Sauren Gurkenzeit“ sehr willkommen ist. Und das sollten wir auch ausnutzen, obwohl ich mir selbst darüber nicht im Klaren bin, ob das nun für unsere Beatrice noch gefährlicher wird. Ich kann nicht in die Köpfe der drei Gangster hineinschauen.
Othilie: Ich denke, dass wir da richtig handeln.
Butler Johann der u. a. für die Getränke im Raum zuständig war: Frau Hoffmann, der Intendant des „Bayerischen Rundfunks“ (BR) Christian Wallenreiter möchte sie gerne am Telefon sprechen. Wenn sie auf ihrem Schreibtisch das blaue Telefon abnehmen, haben sie ihn direkt am Apparat.
Othilie: Ja Herr Wallenreiter. Ich werde sofort nach München kommen, und pünktlich da sein. Bis gleich.
James, du musst mich nach München fahren. Ich soll innerhalb der Tagesschau um 20 Uhr ein Appell an die Entführer richten, und um die Freilassung um Beatrice bitten. Das wäre auch ein Herzenswunsch vieler Bürger dieses Landes wie der Intendant mir soeben bestätigte. Tausende Anrufe gingen bei der Redaktion ein, die mich zu diesem Schritt auffordern.
Mirjana: Das ist doch toll, ein ganzes Land steht in dieser Situation hinter ihnen. Mütter die selbst Kinder haben, können nachvollziehen was in ihnen und auch uns innerlich vorgeht. Nutzen sie die Gunst der Stunde.
Eine Stunde später war Othilie im Aufnahmestudio des BR eingetroffen. Dort wurde sie erstmal in der Maske Make-up technisch aufgefrischt, denn der Gram und die Sorge um Beatrice zeichneten sich in ihrem Gesicht deutlich ab.
Um genau 20 Uhr war es soweit.
Wie immer begrüßte Karl-Heinz Köpke (Mister Tagesschau) die Fernsehzuschauer aus ganz Deutschland.
Und wie immer saßen Millionen vor den Schwarz-Weiß Fernsehern der damaligen Zeit (1965)
Vorspann Tagesschau
Und dann wurde innerhalb der Tagesschau live die flehentliche Bitte von Othilie gesendet.
Gestern Morgen gegen 10 Uhr wurde unser Adoptivkind Beatrice auf offener Straße entführt. Eine Welt ist für mich, und auch für die ganze Familie auf Schloss Bavaria zusammengebrochen.
Eine Welt, an dem ich bisher an das Gute im Menschen geglaubt habe. Eine Welt, in der jede Mutter ihr ganzes Leben hofft, dass es ihrem Kind gutgeht.
Ein Kind welches in der Vergangenheit sehr viel leiden musste, bevor wir sie aus den Armen ihres grausamen Stiefvaters befreien konnten.
Ein Kind, wie es mit eigenen Augen erleben musste, als ihr leiblicher Vater kurz nach ihrer Einschulung vom Trapez in der Zirkus Manege stürzte und nicht mehr gerettet werden konnte.
Vor zirka einem Jahr ist Beatrice Mutter an Krebs gestorben. Ein Mädchen welches ihre Mutter abgöttisch geliebt hatte. Ein bezauberndes junges Mädchen, gerade einmal 14 Jahre alt, welches nun Elternlos aufwachsen würde.
Wir fanden dieses Kind völlig verzweifelt vor, als sie wieder einmal von ihrem Stiefvater körperlich misshandelt wurde. Wir nahmen Beatrice in unserer großen Gemeinschaft auf, und stellten fest, wie aus diesem völlig verängstigten Kind ein lebhaftes und wertvolles Mitglied unserer Familie wurde, deren Lachen uns alle entzückte. Wir adoptierten es, und verbanden dies mit der Hoffnung, dass nun alle ihre Qualen für immer und ewig ein Ende haben sollten. Wir konnten nicht ahnen, dass dies ein Trugschluss war.
Wir machen uns alle Gedanken, ob sie friert, hungrig ist, Schmerzen hat, und nach uns ruft. Wir und ihre seine Geschwister würden sie gerne wieder in unsere Arme nehmen, sagen, dass wir sie lieb..…haben und alles wieder ……gut wird.
Ich appelliere……an ihre Menschlichkeit, und ……..wir flehen sie an, die für uns alle so qualvolle Situation positiv zu beenden. Geben sie uns…… einen anonymen Hinweis auf den Aufenthalt dieses……. wunderbaren Kindes. Die Kidnapper könnten sich auch……. mit Informationen an einen Priester wenden, der unter Schweigepflicht…… steht.
Aber bitte…… bitte, geben…… sie unsere Beatrice….. frei.
Ende Teil: 509
Was für ein emotionaler Appell von Othilie. Hoffen wir alle, dass es gut ausgehen wird.
Monika
Geschrieben am 22.02.2022
Wie es spannend und dramatisch weitergeht, könnt ihr in wenigen Minuten hier an dieser Stelle erfahren
Teil: 509
Kapitel: 619
Montag, der 13.09.1965
Fahndung nach Beatrice Entführern.
(2)
Mittlerweile befanden sich die drei jugendlichen Gangster mit ihrer Geisel Beatrice Hoffmann weiter auf der Flucht.
Um 15 Uhr 20 verließen sie die Autobahn und fuhren auf einer schwach befahrenen Landstraße auf das Dorf „Ups“ zu. Nach wenigen Kilometern kamen sie an das Anwesen der Familie Hoffmann vorbei.
Stephan: Booooaaaah Jürgen, du bist einfach wahnsinnig. Oder noch besser, du bist bekloppt direkt an der „Höhle des Löwen“ vorbeizufahren. Siehst du die vielen Kameras am Tor und an dem Gitterzaun. Was meinst du, wenn die Kameras uns aufgenommen haben.
Jürgen: Schnauze halten und den Kopf runter.
Diese Aussage war auch durchaus berechtigt, denn nur zirka 80 Meter hinter ihnen fuhr ein Konvoi mit mehreren edlen Fahrzeugen. Ein Mercedes 600 Pullman, ein schneeweißer Rolls-Royce, ein Mercedes 300 SE Cabriolet und ein Ford Taunus 20 M.
Beatrice, die das natürlich mitbekam, schrie was ihre Stimme zuließ. So nahe an ihrer Heimat, und trotzdem so fern von der Freiheit. Denn auch sie sah die drei Fahrzeuge ihrer geliebten Familie, die fast zum Greifen nah schien. Was musste in ihrem Kopf vorgehen, als diese drei Fahrzeuge vor dem elektrischen Tor des Besitztums der Hoffmann-Group stehenblieb, und sich kurz danach öffnete.
Wie der verflixte Zufall so wollte, wurde nur eine Minute später wieder eine Warnmeldung im Radio bekanntgegeben.
Wir unterbrechen unser Programm wegen einer dringenden Suchmeldung der Polizei.
Gesucht wird ein 14 jähriges Mädchen (Beatrice H.), die heute um 10 Uhr 15 auf dem Viktualienmarkt in München gewaltsam in ein Auto gezerrt und entführt wurde. Bei den drei Entführern handelt es sich um drei jugendliche Täter mit den Namen Jürgen K. Stephan M. und Rüdiger B. Auf ihrer weiteren Flucht bemächtigten sie sich eines zweiten Fluchtfahrzeugs. Ein türkisfarbenes „Goggomobil 250“ mit dem amtlichen Kennzeichen: M-DE 56. Vorsicht, die Täter sind bewaffnet.
Sachdienliche Hinweise nimmt jede Polizeistation und das Aufnahmestudio des BR (Bayerische Rundfunk) entgegen. Rufnummer: 089/5900555.
Jürgen: Scheiße, jetzt ist auch dieser Wagen in der Fahndung.
Stephan: Dann muss man den Besitzer des Goggos gefunden haben, und er konnte der Polizei mitteilen, dass ihm der Wagen von drei jungen Leuten gestohlen wurde. Den Rest können sich die „Bullen“ zusammenreimen. Die sind ja nicht blöd. Überhaupt fuhren relativ nah hinter uns die Luxuskarossen der steinreichen Hoffmann-Group.
Jürgen: Die Suchmeldung im Radio kam erst, nach die Hoffmanns durch das Tor gefahren sind.
Rüdiger: Das heißt absolut nichts, denn an so ein auffälliges Fahrzeug, welches du entwendet hast, kann man sich gut erinnern.
Im Mercedes 600 sprach Martina ganz aufgeregt James an, der vorne am Steuer saß:
James, hast du das Fahrzeug gesehen, welches zirka 80 Meter vor uns fuhr? Das war ein türkisfarbenes Goggomobil. So viele gibt es nicht davon.
Auf der schmalen asphaltierten Straße, welches zum Haupthaus führte, vollzog James sofort eine Vollbremsung, ries dabei das Steuer herum, und der lange Benz mit dem Heckantrieb machte mit quietschenden Reifen gewaltsame eine Kehre von 180°, bei dem alle Insassen durcheinander wirbelten. Und das waren James als Fahrer, sowie Martina, Othilie, Gregor und Heike.
Mit durchdrehenden Rädern und einer Geschwindigkeit von bis zu 180 km/h raste James auf dem nur 7 Meter breiten Weg wieder dem Eingangstor entgegen.
Auch die clevere Martina reagierte sofort. Sie griff sich sofort den Telefonhörer, der im Mitteltunnel zwischen Fahrer-und Beifahrersitz angebracht war, und informierte die Leitstelle im Haus, das sie das große Eingangstor wieder öffnen sollten.
Auch Eddy, Mirjana und Tony vollzogen ebenso eine Kehrtwende und rasten James hinterher, wobei Martina sie ebenfalls über das Autotelefon informierte. Hinter dem Eingangstor bogen sie nach links auf die Landstraße ab, die Richtung „Ups“ führte.
Wachtmeister Müller konnte sich nur durch einen Sprung in die dornigen Brombeersträucher vor den heranrasenden Fahrzeugen retten. Da er von der Fahndung wusste, konnte er sich denken, dass hier etwas im „Busch“ war. Er schnappte sich sein Dienstfahrrad, und jagte soweit es möglich, war mit 18 km/h statt 180 km/h hinter dem Führungstrio hinterher.
Pfarrer Brown, der am Straßenrand stand, bekreuzigte sich erst einmal vor Schreck, als mehrere automobile Geschosse an ihm vorbeirasten.
Im Ort selbst teilte sich die Wagengruppe auf, denn an der einzigen Kreuzung im Ort, welche mit einer einsamen Verkehrsampel versehen war, fuhr James geradeaus weiter, während Eddy nach links abbog, und Mirjana nach rechts. All dies wurde von Martina per Telefon dirigiert, die ihre speziellen Anweisungen von James erhielt.
Klar war, dass alle Personen die in den Fahrzeugen saßen, aufmerksam nach links und rechts schauten, ob irgendwo dieses Goggomobil abgestellt war. Dies war leider nicht der Fall.
Am Ortsausgangsschild begann eine fast gerade Strecke, die über mehrere Kilometer einsehbar war.
James: Mist, nichts zu sehen. Wie vom Erdboden verschwunden.
Martina: Auch von den anderen Personen keine Erfolgsmeldungen zu verzeichnen.
James: Last uns langsam zurückfahren, aber weiterhin die Augen aufmerksam nach links und rechts richten. Vielleicht ist das Goggomobil irgendwo abgestellt worden.
Nach einer Stunde wurde die Suche schließlich erfolglos eingestellt, und man entschloss sich zurück zum Gutshof zu fahren, um zu beratschlagen wie es nun weitergehen sollte. Zeit also um die Frage zu klären, unter welchen Umständen das Goggomobil gestohlen wurde.
Hauptwachtmeister Schultz konnte diese Frage schließlich klären.
Schultz: Das Fahrzeug wurde auf dem kleinen Autobahnparkplatz der A 8 kurz vor Holzkirchen gestohlen. Dort steht auch der als erstes gestohlene Ford Taunus 12 M.
Der Fahrer des Goggomobil wurde hinterrücks mit einem Totschläger niedergeschlagen, und im angrenzenden Wald an einem Baum gekettet. Ein aufmerksamer Autofahrer hörte später verzweifelte Hilferufe und informierte die Polizei, die kurze Zeit später eintraf. Zum Glück wurde er nur leicht verletzt. Die Blutspuren stammen mit 100 prozentiger Sicherheit von ihm.
Er berichtete von drei jungen Burschen, die nachweislich und eindeutig die gesuchten Täter sind.
Liebe Leser, wir wissen jetzt, dass es dem Besitzer des Goggomobil relativ gutgeht.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Aber wie geht es Beatrice und wo befindet sie sich jetzt?
Beatrice war, was absolut nachvollziehbar ist, in einer schweren psychischen Krise. So nahe ihrer neuen Heimat, um dann feststellen zu müssen, dass sie weiter eine Gefangene der drei Burschen ist.
Sie konnte nicht weit von ihrer Heimat „Schloss Bavaria“ entfernt sein, denn das Auto hielt nur wenige Minuten später an, und sie wurde in einem Haus hineingetragen. Erkennen konnte sie nichts, denn ihre Augen waren mit Tape-Band zugeklebt. So langsam verließen sie, bezüglich Martyriums, die Kräfte. Einzig was sie bekam war Mineralwasser.
Aber auch die drei Burschen waren nicht unbedingt viel besser bestellt.
Stephan: Der Kühlschrank ist leer, die Vorratskammer ist leer und auch mein Magen ist leer. Was gedenkst du nun zu tun. Zu einem Lebensmittelhändler werden wir nun kaum gehen können. Denn dann könnten wir uns gleich der Polizei stellen. Hier in diesem Kaff kennt jeder jeden. Jeder Fremdling wird sicherlich misstrauisch beäugt werden.
Jürgen: Wir haben noch den Frühstückskorb der kleinen Göre mit dem frischen Obst.
Rüdiger: Das reicht gerade mal für uns vier Personen für 1 Tag.
Jürgen: Drei Personen, dass Mädels bekommt nichts.
Rüdiger: Das mache ich nicht mit. Die kleine bekommt ebenso was zum Essen wie wir auch. Du kannst sie nicht verhungern lassen. Sie ist sowieso so schmal wie ein Handtuch. Ohne Nahrung macht sie nicht lange. Dann kannst du dein Lösegeld sowieso in den Wind schreiben.
Stephan: Und das Mineralwasser geht auch aus.
Jürgen: Dann trinken wir eben Leitungswasser.
Rüdiger: Du Klugscheißer, das Wasser ist abgesperrt, und das Licht ebenfalls. Draußen ist ein Plumpsklo. Zumindest kannst du dort kacken. Ohne Toilettenpapier natürlich. Du reitest uns immer tiefer in die Scheiße rein. Übrigens, wo hast du den Wagen überhaupt geparkt? Wahrscheinlich vor der Kirche. Der Gottesdienst ist übrigens immer am Sonntag. Vielleicht solltest du den mal besuchen.
Jürgen: Der Wagen steht sicher in einem Schuppen hinter dem Haus. Er passte dort gerade hinein. Keiner kommt auf den Gedanken, dass dort ein Auto steht.
Stephan: Der Tank ist fast leer, wie ich gesehen habe. Vielleicht kannst du ja mal die Familien Hoffmann fragen, ob sie dir ein paar Liter spendieren.
Jürgen: Du siehst alles viel zu negativ.
Stephan: Wie in alles in der Welt soll ich irgendetwas Positives sehen.
Jürgen: Das Lösegeld welches wir fordern.
Stephan: Ach nee, willst du den Brief mit der Post schicken? Am besten direkt mit der hiesigen Anschrift auf dem Brief. Du kannst auch noch eine schriftliche Überweisung auf dein Konto einfordern.
Zahlungserinnerung:
Hochverehrte Familie Hoffmann,
bei der oben aufgeführten Rechnung konnten wir leider noch keinen Zahlungseingang feststellen.
Wir bitten sie daher ausdrücklich die ausstehenden Verbindlichkeiten in Höhe von 1.000.000 bezüglich der Geiselnahme von Beatrice Hoffmann innerhalb der nächsten sieben Tage auf mein Konto zu überweisen. Sollte dies nicht geschehen, muss ich ihnen eine Mahngebühr von 100.000 DM in Rechnung stellen, und den Betrag gerichtlich einfordern
PS: Falls sie zwischendurch die Zahlung veranlasst haben, bitten wir sie dieses Schreiben als Gegenstandslos zu betrachten.
Mit freundlichen und kollegialen Grüßen
Jürgen Kleinlich
Anlage: Bankverbindung
Einen Brief wirst du jedenfalls nicht unter deren Fußmatte legen können. Du kommst erst gar nicht rein. Und vor dem großen Tor kannst du ihn auch nicht in den Briefkasten werfen. Dort sind mehr Kameras angebracht, als du zählen kannst. Wir können dich ja als Briefträger verkleiden. Du brauchst ihn hier nur abzufangen, und ihm die Uniform stehlen.
Du bist ja wirklich noch dümmer als die Polizei erlaubt.
Jürgen: Jetzt halte endlich die Schnauze, mir wird schon etwas einfallen.
Stephan: Ja, aber zügig bevor wir hier verdursten und verhungern.
Jürgen: Wir können auch ein Regenfass draußen hinstellen.
Stephan: Ja toll, hast du evtl. den Wetterbericht vorhin im Radio gehört. Die nächsten vier Tage ist ein Azorenhoch angekündigt. Niederschlagsmenge im Alpenvorland: 0 mm, bei Tageshöchsttemperaturen um 23°.
Jürgen: Keine Sorge, ich habe alles im Griff. Trotzdem sollten wir einige Verhaltensvorschriften einhalten.
Die Rollos an den Fenstern bleiben geschlossen.
Wir bleiben in dem Haus. Nur abends verlassen wir das Gebäude, um frische Luft zu schnappen.
Essensreste lassen wir hier und entsorgen es nicht in der Abfalltonne. Das könnte die Müllabfuhr misstrauisch werden lassen. Das Haus muss weiter unbewohnt aussehen.
Die aktuellen Nachrichten verfolgen wir Autoradio. Aber vorsichtig, wenn wir in den Schuppen gehen.
Wir durchsuchen das Haus nach Getränken, Lebensmittel, Kerzen und andere diverse Gegenstände, die uns nützlich sein könnten. Und damit fangen wir sofort an.
30 Minuten später stand wortwörtlich das Ergebnis auf dem Tisch. Und das waren 3 Flaschen Whisky der gehobenen Art. (Scotch over 12 Years), 3 Dosen Fisch (Das Haltbarkeitsdatum erst seit einem Jahr überschritten), ein ganzer Karton mit Kerzen (Das Candle Light Dinner war also gesichert). Ja, liebe geht halt durch den Magen.
Rüdiger zynisch: Zumindest kann man das Elend hier besser im Suff ertragen. Trotz alledem sieht das hier so sauber aus, dass man meinen könnte, dass die Bewohner jederzeit zurückkommen könnten. Hier ist überall Staub gewischt und es ist auch alles überaus ordentlich.
Jürgen: Egal, wir haben eine Mission, die wir erledigen müssen. Und danach fliehen wir ins Ausland.
Stephan: Ich habe die Nachrichten gerade im Autoradio verfolgt. Das ganze Scenario bezüglich der Entführung ist mittlerweile das Gesprächsthema Nummer eins in der gesamten Republik. Wir sind mittlerweile berühmt. Alle Medien stürzen sich auf uns wie die Aasgeier. Es werden laufend Sonderberichterstattungen gesendet. In ganz Bayern werden mittlerweile Sonderausgaben der Tageszeitungen mit unseren Visagen und Namen gedruckt. Dafür verantwortlich wird garantiert die mächtige Hoffmann-Group sein, die ihre Beziehungen und dem Einfluss zu der Presse, dem Rundfunk und auch der Politik spielen lässt. Sie haben mehr Macht, als wir das uns in den kühnsten Träumen vorstellen können. Ist doch klar, dass wenn ihr Adoptivkind entführt wird, sie alle Möglichkeiten ausschöpft um ihr Kind wiederzubekommen. Wenn wir diesem Mädchen irgendetwas antun, werden sie uns bis ans Ende der Welt jagen und dann gnadenlos vernichten.
Früher oder später werden sie uns mit Sicherheit finden. Eine Flucht ins Ausland wird auch unmöglich sein. Wie ich im Radio erfahren habe, sind alle Bahnhöfe, Flughäfen, Grenzstationen der Schweiz, Österreich, Frankreich, und der Tschechoslowakei alarmiert, sowie in Alarmbereitschaft gesetzt worden.
Ich will damit nur sagen, dass wir hier sitzen hier wie eine Maus in der Falle. Denn rühren können wir uns hier. Mensch Jürgen, das ist alles drei Nummern zu groß für uns. Lasst uns aufgeben, bevor es noch dicker für uns kommt. Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Jürgen: Halt die Schnauze, wir ziehen das Ding durch. Wenn wir erst einmal das Lösegeld haben, werden wir für eine Weile untertauchen.
Rüdiger: Eine erfreuliche Nachricht kann ich aber verkünden. Ich habe im Schuppen einen Stromgenerator gefunden. Jetzt können wir den kleinen Fernseher benutzen, den ich auf dem Speicher des Hauses gefunden habe.
Jürgen: Super, denn werden wir sicherlich gut gebrauchen können. Und nachher werden uns die Tagesschau im Fernsehen ansehen.
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Auf „Schloss Bavaria“ tagte wieder einmal nach längerer Zeit der „Krisenstab“ der Hoffmann-Group mit allen involvierten Personen.
Joggeli: Wir haben von uns aus die gesamte Presse in der BRD informiert, sowie Radio und Fernsehen. Die Zeitungsverlage drucken schon Sonderausgaben, die heute noch Bundesweit zur Auslieferung kommen. Klar, dass das ein Medieninteresse verursacht, welches zur „Sauren Gurkenzeit“ sehr willkommen ist. Und das sollten wir auch ausnutzen, obwohl ich mir selbst darüber nicht im Klaren bin, ob das nun für unsere Beatrice noch gefährlicher wird. Ich kann nicht in die Köpfe der drei Gangster hineinschauen.
Othilie: Ich denke, dass wir da richtig handeln.
Butler Johann der u. a. für die Getränke im Raum zuständig war: Frau Hoffmann, der Intendant des „Bayerischen Rundfunks“ (BR) Christian Wallenreiter möchte sie gerne am Telefon sprechen. Wenn sie auf ihrem Schreibtisch das blaue Telefon abnehmen, haben sie ihn direkt am Apparat.
Othilie: Ja Herr Wallenreiter. Ich werde sofort nach München kommen, und pünktlich da sein. Bis gleich.
James, du musst mich nach München fahren. Ich soll innerhalb der Tagesschau um 20 Uhr ein Appell an die Entführer richten, und um die Freilassung um Beatrice bitten. Das wäre auch ein Herzenswunsch vieler Bürger dieses Landes wie der Intendant mir soeben bestätigte. Tausende Anrufe gingen bei der Redaktion ein, die mich zu diesem Schritt auffordern.
Mirjana: Das ist doch toll, ein ganzes Land steht in dieser Situation hinter ihnen. Mütter die selbst Kinder haben, können nachvollziehen was in ihnen und auch uns innerlich vorgeht. Nutzen sie die Gunst der Stunde.
Eine Stunde später war Othilie im Aufnahmestudio des BR eingetroffen. Dort wurde sie erstmal in der Maske Make-up technisch aufgefrischt, denn der Gram und die Sorge um Beatrice zeichneten sich in ihrem Gesicht deutlich ab.
Um genau 20 Uhr war es soweit.
Wie immer begrüßte Karl-Heinz Köpke (Mister Tagesschau) die Fernsehzuschauer aus ganz Deutschland.
Und wie immer saßen Millionen vor den Schwarz-Weiß Fernsehern der damaligen Zeit (1965)
Vorspann Tagesschau
Und dann wurde innerhalb der Tagesschau live die flehentliche Bitte von Othilie gesendet.
Gestern Morgen gegen 10 Uhr wurde unser Adoptivkind Beatrice auf offener Straße entführt. Eine Welt ist für mich, und auch für die ganze Familie auf Schloss Bavaria zusammengebrochen.
Eine Welt, an dem ich bisher an das Gute im Menschen geglaubt habe. Eine Welt, in der jede Mutter ihr ganzes Leben hofft, dass es ihrem Kind gutgeht.
Ein Kind welches in der Vergangenheit sehr viel leiden musste, bevor wir sie aus den Armen ihres grausamen Stiefvaters befreien konnten.
Ein Kind, wie es mit eigenen Augen erleben musste, als ihr leiblicher Vater kurz nach ihrer Einschulung vom Trapez in der Zirkus Manege stürzte und nicht mehr gerettet werden konnte.
Vor zirka einem Jahr ist Beatrice Mutter an Krebs gestorben. Ein Mädchen welches ihre Mutter abgöttisch geliebt hatte. Ein bezauberndes junges Mädchen, gerade einmal 14 Jahre alt, welches nun Elternlos aufwachsen würde.
Wir fanden dieses Kind völlig verzweifelt vor, als sie wieder einmal von ihrem Stiefvater körperlich misshandelt wurde. Wir nahmen Beatrice in unserer großen Gemeinschaft auf, und stellten fest, wie aus diesem völlig verängstigten Kind ein lebhaftes und wertvolles Mitglied unserer Familie wurde, deren Lachen uns alle entzückte. Wir adoptierten es, und verbanden dies mit der Hoffnung, dass nun alle ihre Qualen für immer und ewig ein Ende haben sollten. Wir konnten nicht ahnen, dass dies ein Trugschluss war.
Wir machen uns alle Gedanken, ob sie friert, hungrig ist, Schmerzen hat, und nach uns ruft. Wir und ihre seine Geschwister würden sie gerne wieder in unsere Arme nehmen, sagen, dass wir sie lieb..…haben und alles wieder ……gut wird.
Ich appelliere……an ihre Menschlichkeit, und ……..wir flehen sie an, die für uns alle so qualvolle Situation positiv zu beenden. Geben sie uns…… einen anonymen Hinweis auf den Aufenthalt dieses……. wunderbaren Kindes. Die Kidnapper könnten sich auch……. mit Informationen an einen Priester wenden, der unter Schweigepflicht…… steht.
Aber bitte…… bitte, geben…… sie unsere Beatrice….. frei.
Ende Teil: 509
Was für ein emotionaler Appell von Othilie. Hoffen wir alle, dass es gut ausgehen wird.
Monika
Geschrieben am 22.02.2022
Wie es spannend und dramatisch weitergeht, könnt ihr in wenigen Minuten hier an dieser Stelle erfahren
- Monika56
- Anzahl der Beiträge : 7106
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Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Mai 25, 2023 9:40 am
Teil: 510
Kapitel: 620
Fahndung nach Beatrice Entführern.
(3)
Und dann wurde innerhalb der Tagesschau live die flehentliche Bitte von Othilie gesendet.
Gestern Morgen gegen 10 Uhr wurde unser Adoptivkind Beatrice auf offener Straße entführt. Eine Welt ist für mich, und auch für die ganze Familie auf Schloss Bavaria zusammengebrochen.
Eine Welt, an dem ich bisher an das Gute im Menschen geglaubt habe. Eine Welt, in der jede Mutter ihr ganzes Leben hofft, dass es ihrem Kind gutgeht.
Ein Kind welches in der Vergangenheit sehr viel leiden musste, bevor wir sie aus den Armen ihres grausamen Stiefvaters befreien konnten.
Ein Kind, wie es mit eigenen Augen erleben musste, als ihr leiblicher Vater kurz nach ihrer Einschulung vom Trapez in der Zirkus Manege stürzte und nicht mehr gerettet werden konnte.
Vor zirka einem Jahr ist Beatrice Mutter an Krebs gestorben. Ein Mädchen welches ihre Mutter abgöttisch geliebt hatte. Ein bezauberndes junges Mädchen, gerade einmal 14 Jahre alt, welches nun Elternlos aufwachsen würde.
Wir fanden dieses Kind völlig verzweifelt vor, als sie wieder einmal von ihrem Stiefvater körperlich misshandelt wurde. Wir nahmen Beatrice in unserer großen Gemeinschaft auf, und stellten fest, wie aus diesem völlig verängstigten Kind ein lebhaftes und wertvolles Mitglied unserer Familie wurde, deren Lachen uns alle entzückte. Wir adoptierten es, und verbanden dies mit der Hoffnung, dass nun alle ihre Qualen für immer und ewig ein Ende haben sollten. Wir konnten nicht ahnen, dass dies ein Trugschluss war.
Wir machen uns alle Gedanken, ob sie friert, hungrig ist, Schmerzen hat, und nach uns ruft. Wir und ihre seine Geschwister würden sie gerne wieder in unsere Arme nehmen, sagen, dass wir sie lieb..…haben und alles wieder ……gut wird.
Ich appelliere……an ihre Menschlichkeit, und ……..wir flehen sie an, die für uns alle so qualvolle Situation positiv zu beenden. Geben sie uns…… einen anonymen Hinweis auf den Aufenthalt dieses……. wunderbaren Kindes. Die Kidnapper könnten sich auch……. mit Informationen an einen Priester wenden, der unter Schweigepflicht…… steht.
Aber bitte……bitte, geben…… sie unsere Beatrice….. frei.
Anschließend fuhren James, Othilie und Mirjana wieder nach „Ups“ zurück. Mirjana stellte fest, dass sie Othilie noch nie so still wie just in diesen Momenten gesehen hatte.
Was musste diese Frau leiden, die alles, wirklich alles für die Kinder tat. Und nicht nur die der Familie, sondern auch die Waisenkinder, und der adoptierten Kinder wie Gaby, Mara, Simba und Beatrice. Das sind alles Kinder, die schreckliches in ihrem Leben haben durchmachen müssen. Tante Othilie und die anderen Familienmitglieder waren ihr großer halt.
Auf „Schloss Bavaria“ vernahm sie zumindest die eine erfreuliche Nachricht, dass Frau Dr. Bernds Tony Bächle bis Ende der Woche krankgeschrieben hatte, so dass er sich um Othilie kümmern konnte.
Inge traf auf dem Gang Martina und bat sie in ihr Zimmer zu kommen.
Inge: Martina, du hast doch schon so viele brenzlige Situationen zum Guten wenden können. Hast du vielleicht eine Idee was wir evtl. unternehmen können, um Beatrice zu befreien.
Martina: Inge, wenn ich eine Idee hätte, hätte ich schon längst etwas unternommen. Wo sollen wir anfangen zu suchen? Unser Wald hat allein über 70 km² Fläche. Verstecke gibt es dort genug. Und selbst wir haben noch nicht alles erkundet. Ich habe mir aber schon vorsorglich den Schlüssel vom Waffenschrank von James und Eddy besorgt. Oder sagen wir besser „Nachgemacht“. Auch Lupo und Cheetah scharren schon mit den „Hufen“, oder besser gesagt „Krallen“. Wir stehen alle in den Startlöchern.
Auch Gregor habe ich versprochen ihn sofort zu informieren, wenn wir das Unternehmen „Befreiung Beatrice“ in Angriff nehmen. Wie sagte er vorhin noch zu mir: „Er hat noch ein Hühnchen mit den dreien zu rupfen“.
Im Moment tappen wir aber bezüglich des Aufenthaltsortes noch völlig im Dunkeln.
(Miss Monika: Typisch Martina, so kennen wir sie).
Martina: Gregor ist im Moment auf meinem Zimmer, und studiert Landkarten von unserem Areal und auch vom Dorf „Ups“.
Sein „Sgian dubh“, also sein Messer, welches jeder vernünftige Schotte bei sich führt, hat er mittlerweile an seinem rechten Strumpf nach außen gedreht. Das ist das Zeichen, dass er „kampfbereit“ ist. Und das ist gut so, denn so unterdrückt er seinen großen Kummer um Beatrice. In seinem Gesicht hat er schon die Kriegsbemalung aufgelegt. Er sieht aus wie ein Dakota Sioux-Indianer vor der großen Schlacht am „Little Big Horn“. Nur diesmal ist nicht George Armstrong Custer vom 7. US-Kavallerie-Regiment sein Feind, sondern die drei Burschen die Beatrice gefangen halten. Unser Feind hat auch nicht mehr Pfeil und Bogen, sondern garantiert Schusswaffen.
Daher habe ich auch schon schusssichere Westen organisiert. Die liegen bei mir im Kleiderschrank.
Inge: Soll ich sie noch vorher bügeln?
Martina: Neeee, lass mal lieber sein, du bist ja schon mit dem Aufräumen deiner Kleiderschränke total überfordert. Aber trotzdem Danke für dein großartiges Angebot. Ich gehe jetzt mal wieder auf mein Zimmer, welches ab sofort die „Kommandozentrale“ ist.
In der „Kommandozentrale“ angekommen traf Martina neben dem erwähnten Gregor auch Heike an.
Martina: Was machst du denn hier?
Heike: Ich schnüre euch ein Überlebenspaket. Das sind für jeden mehrere Butterbrote, und auch mehrere Stücke Apfelkuchen. Natürlich ausnahmsweise ohne Sahne.
Die anderen machen sich gerade in deinem Bad ausgehbereit.
Martina: Ach was.
Heike: Ja das sind noch zusätzliche Truppen, die euch unter die Arme greifen wollen und euch auch gegebenenfalls Feuerschutz gewähren.
Martina: Und wer sind diese Personen?
Heike: Andreas, Thomas, Sven, Graf Dirk Falkenberg und unser Waisenkind Jürgen. Alle hochmotiviert, und bis an die Zähne bewaffnet.
Martina: Und womit?
Heike: Steinschleuder, Fletsche (Katapult, mit dem Papierknübbelchen oder kleine Steine mit Hilfe eines Gummibandes abgeschossen werden) und Pfeil und Bogen aus meiner persönlichen Asservatenkammer.
Martina: Das verstößt ganz klar gegen das KrWaffKontrG
Heike: Was ist das denn?
Martina: Das ist das „KriegswaffenKontrollGesetz“. Das Gesetz über die Kontrolle von Kriegswaffen regelt die Herstellung, die Überlassung, das Inverkehrbringen, den Erwerb und auch den Transport von Gegenständen, Stoffen und Organismen, die zur Kriegsführung bestimmt sind. Die Genehmigungsbehörde ist hierbei vor allem das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Daneben kontrolliert auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) die Ein- und Ausfuhr von Kriegswaffen, beispielsweise durch regelmäßige Einsicht in die Kriegswaffenbücher.
Martina: Für den Export der von Heike im Besitz befindlichen Waffen auf „Schloss Bavaria“, benötigen wir eine Ausfuhrgenehmigung von Tante Othilie. Handlungen, die ohne die erforderliche Genehmigung vorgenommen werden, stehen unter Strafe.
Zu den Kriegswaffen im Sinne dieses Gesetzes zählen alle zur Kriegsführung vorgesehenen Waffen gemäß Kriegswaffenliste, wie zum Beispiel: ABC-Waffen, Kampfflugzeuge, Kriegsschiffe, Kampfpanzer sowie dein Pfeil und Bogen aus Plastik, wo vorne ein Saugnapf angeklebt ist. Wenn du diesen Saugnapf z. B. auch noch in dein Badewasser eintauchst, verstößt du auch noch gegen das „USG“.
Heike: Was ist das nun schon wieder?
Martina: Das schweizerische Bundesgesetz über den Umweltschutz, kurz: Umweltschutzgesetz, Abk. USG, beruht auf den Artikeln 74 und 120 der Bundesverfassung. Danach erlässt der Bund „Vorschriften über den Schutz des Menschen und seiner natürlichen Umwelt vor schädlichen oder lästigen Einwirkungen“. Und darunter fällt auch dein Badewasser.
Jetzt wurde Heike tatsächlich doch sehr nachdenklich.
Heike: Hmmmmmm, hmmmmmm, dann tauche ich den Saugnapf der Pfeilspitze doch lieber in das Zahnputzglas von Mirjana.
Hier ein Bild von Heikes Kriegswaffe.
Tina: Vielleicht sollten wir mal bezüglich der ernsten Situation wieder zu der Realität zurückkommen, bevor Martina todernst unserer Heike weiteren geistigen Dünnschiss erzählt.
Ich möchte noch kurz einwenden, denn ich weiß nicht ob ihr euch schon Gedanken darüber gemacht habt, wie ihr unauffällig um 22 Uhr 15 das Areal verlassen wollt. Schloss Bavaria gleicht mittlerweile einer Festung. Besonders in der jetzigen Situation. Es steht Schloss Windsor, also dem Landsitz der englischen Königin, im nichts nach. Ihr könnt hier nicht so ohne weiteres hinausspazieren. Spätestens am großen Tor, und auch am inneren Sperrgürtel mit dem Wassergraben hinter den Baumhäusern, ist absolut Schluss. Spätestens dann werdet ihr über Lautsprecher angesprochen, was euch dazu bewegt mitten in der Nacht auf Entdeckungsreise zu gehen.
Heike: Das stimmt, zumal mir Onkel Joggeli erzählt hat, dass in dem Wassergraben etliche Krokodile leben, die er aus Grönland herbeigeschafft hat. Dort war er ja auch u. a. auf Safari, welches er mir glaubhaft versichern konnte.
Tina schmunzelnd: Soviel u. a. zu Onkel Joggelis Erzählungen gegenüber Heike, die dem von Martina Erzählungen bezüglich über das Badewasser im nichts dastehen.
Da ihr alle morgen von Othilie freibekommen habt, ich ja auch, können wir morgen ungehindert der Sache auf dem Grund gehen. Das liegt daran, dass wir morgen Training mit der Tanzgarde in „Ups“ im dortigen Sportzentrum haben werden. Petra und Mirjana werden unsere beiden Busse steuern. Wenn wir etwas früher mit dem Training aufhören, was ganz an euch liegt bzw. an eurer Motivation beim Training, können wir in „Ups“ immer noch Nachforschungen bezüglich unserer Beatrice tätigen. Und dann gehen wir auch alle zusammen.
Und dann kann auch Heike ihre „Kriegswaffe“ ergo Plastikbogen und Plastikpfeile hier vom Gelände schmuggeln. Das Schmuggeln dieser Gegenstände fällt übrigens unter dem § 373. Nur damit Martina da auch Bescheid weiß.
Martina: Du meinst also, dass wir morgen Abend mit der Suche loslegen sollen? Es sei denn, dass Beatrice wieder bei uns ist.
Tina: Das sollten wir.
Martina: Ok, dann machen wir das so.
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Nur zwei Kilometer weiter war die Situation sehr angespannt, denn so langsam ging auch das Essen aus. Rüdiger hatte heimlich die Dose Fisch Beatrice gegeben, und auch etwas Obst.
Jürgen: Wir müssen sehen, dass wir uns in der Nacht mit Lebensmittel und Wasser eindecken. Bauernhöfe gibt es ja hier schließlich genug.
Stephan: Frag doch mal bei der Familie Hoffmann nach. Du hast die kompletten landwirtschaftlichen Felder von denen direkt vor der Nase. Und das kilometerweit. Ich würde tatsächlich vorschlagen, dass wir uns von den Feldern dort selbst bedienen sollten. Jetzt im Dunkeln würde eine einzelne dunkel gekleidete Person wohl kaum auffallen. Dort stehen jede Menge Obstbäume mit Früchten die jetzt um diese Jahreszeit in voller Blüte sind. Und das sind z. B. Pflaumen und auch Äpfel.
Wie heißt es so schön in der Werbung:
Esst mehr Obst, und ihr bleibt gesund.
Und vor allen Dingen, haben wir dann auch genügend Flüssigkeit. Das Fruchtfleisch gibt genügend her.
Jürgen: Du bist gar nicht so dumm, wie du aussiehst.
Stephan: Genauso ist es. Bevor du jetzt losgehst und Pferdeäpfel
einsammelst, werde ich lieber Originaläpfel besorgen.
Und Pflaumen bringe ich selbstverständlich auch mit.
Und du lässt die Finger von Beatrice, wenn ich unterwegs bin. Das Mädchen ist total mit ihren Nerven am Ende. Vielleicht kannst du dich ein wenig in ihre Lage versetzen. Und auch in die Lage der Familie Hoffmann. Wir haben vorhin die „Tagesschau“ mit der Ansprache von Frau Hoffmann gesehen. Sie ist total mit ihren Nerven am Ende.
Dass sie die gesamte Republik hinter sich hat, ist nachvollziehbar. Jede Mutter auf dieser Welt empfindet genauso.
Da spielt es absolut keine Rolle, wieviel Geld diese Hoffmann-Group besitzt. Ein Lösegeld von 1.000.000 DM ist für sie nur Peanuts. Diese Summe nehmen sie jede Stunde in ihrem weltweiten Unternehmen ein. Vom Nordpol bis zum Südpol, von Europa einmal um die Welt. Und das in beiden Richtungen.
Sie wollen ihr adoptiertes Kind zurück, und da spielt Geld überhaupt keine Rolle.
Jürgen: Ach du meine Güte, jetzt wirst du auch noch sentimental.
Stephan: Ja das bin ich, und bei Rüdiger ist es genauso. Diese unsinnige Entführung ist eine Farce, denn du wirst auch nie in der Lage sein Kontakte bezüglich der Lösegeldforderungen zu stellen. Telefon fällt flach, und sogar eine briefliche Kontaktaufnahme wird fast unmöglich sein, geschweige denn einen Austausch von Lösegeld gegen Beatrice. Du kommst keine 100 Meter weit. Entweder wirst du dann von der Polizei überwältigt, oder die muskelbepackten Personenschützer James und Eddy. Da kannst du nur hoffen, dass dich oder uns die Polizei schnappt. Denn James und Eddy würden uns durch die Mangel drehen. Da bleibt von uns nicht viel übrig. Die beiden würden sich sagen: Verschnitt ist eben überall.
Jürgen: Bist du jetzt endlich fertig mit deiner Moralpredigt?
Stephan: Ja das bin ich. Geh du jetzt mal lieber Obst pflücken. Bin mal gespannt, ob du dazu zumindest in der Lage bist.
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Auf „Schloss Bavaria“ war die Gemütslage von ganz anderer Natur. Hier herrschte pure Verzweiflung.
Fast alle beteiligten Personen hatten sich um 22 Uhr 30 im Gesellschaftsraum des Kellers zurückgezogen, wo sie ganz unter sich bleiben konnten, und über die bisherigen Geschehnisse, sowie über das was in naher Zukunft unternommen werden konnte, debattierten.
Auch Petra war zugegen, und wollte Othilie ein Beruhigungsmittel verabreichen, welches aber strikt von ihr abgelehnt wurde.
Othilie zu Petras: Ich möchte bei klarem Verstand bleiben. Sage bitte den Kindern Bescheid, dass sie sich zu uns hinsetzen sollen.
Kurze Zeit später waren alle Kinder, bis auf Martina, im Gesellschaftsraum anwesend.
Othilie: Wo ist Martina abgeblieben?
Tina: Martina sitzt in ihrem Zimmer, und brütet über irgendetwas nach, was mit den heutigen Geschehnissen zu tun hat. Dabei stellt sie etliche Berechnungen an, die relevant für unsere Nachforschungen bezüglich des Verbleibs von Beatrice sind.
Othilie: Oh, das ist immer bedenklich. Nachforschungen von Martina über kriminelle Geschehnisse in den letzten 12 Monaten bei uns, waren immer mit lebensgefährlichen Aktionen verbunden. Wobei ich zugeben darf, dass das alles Hand und Fuß bei ihr hatte.
Und wo sind James und Eddy abgeblieben?
Tina: Sie sitzen im Kontrollraum wo die Bildschirme stehen, und stellen ebenfalls Nachforschungen an.
Othilie: Auch das kann für uns von Nutzen sein.
15 Minuten später stießen James, Eddy und Martina sehr aufgeregt zu der im Gesellschaftsraum versammelten Personen hinzu.
James: Setzt euch alle hin. Auch sie bitte Frau Hoffmann (Othilie). Wir drei haben ihnen zusammen etwas sehr wichtiges mitzuteilen.
Martina war vorhin im Kontrollraum, und wir drei haben uns gemeinsam die Videoaufnahmen des heutigen Tages angeschaut. Und was wir festgestellt haben ist von ganz entscheidender Bedeutung.
Als wir um 15 Uhr 31 das geöffnete große elektrische Tor zum Anwesen „Schloss Bavaria“ passierten, ist nur wenige Sekunden vorher ein Goggomobil an dem Tor vorbeigefahren. Martina hatte uns ja kurze Zeit später dankenswerter Weise darüber informiert.
Wir haben vorhin den Videofilm zurückgespult, bis wir die Uhrzeit 15 Uhr 30 auf dem Monitor hatten. Zu sehen waren natürlich unsere vier Fahrzeuge, und auch, und das ist auch das entscheidende, das Goggomobil welches, nur wenige Sekunden vorher die Stelle passiert hatten, als wir in die Einfahrt einbogen.
Wir haben das Video angehalten, und das Goggomobil auf dem Standbild identifizieren können. Und nicht nur das. Auf dem Foto des Standbildes waren 4 Personen zu erkennen. Zwar etwas unscharf, aber dennoch aussagekräftig. Denn wir konnten auch das Nummernschild erkennen, da die Kamera 1 schräg in Richtung „Ups“, und Kamera 3 in Richtung der Autobahn, also in entgegengesetzter Fahrtrichtung ausgerichtet waren. Darüber hinaus gibt es ja noch die Kamera 2, die frontal auf das Tor gerichtet ist. Nun hatten wir die Personen als auch die Nummernschilder des Goggos zur Hand.
Und das waren die Nummernschilder, die von der Polizei veröffentlicht und zur Fahndung ausgeschrieben waren. M-DE 56 Beim Zoomen der Kamera konnten wir auch feststellen, dass vorne im Fond zwei Personen saßen, die die Kleidung trugen, die von den Viktualienmarkt-Besuchern der Polizei angegeben wurden. Auch hinten im Wagen ist ein Mädchen zu sehen, welches eine weiße Bluse trug. Und neben ihr ein sehr großer Typ, der seinen Kopf auf Grund der geringen Höhe des Kleinwagens einziehen musste.
Wir können also zu 100 % davon ausgehen, dass wir auf der richtigen Spur sind, zumal auch kurze Zeit später Martina unseren Überwachungsraum stürmte, und mit einer These herausrückte, die absolut logisch klingt.
Um 15 Uhr 33 passierten wir auf Grund von Martinas Hinweis auf das Goggomobil, wieder das Eingangstor und fuhren Richtung „Ups“ um die Verfolgung des Goggos aufzunehmen.
Das waren fast genau zwei Minuten Vorsprung die der Kleinwagen hatte.
Wir wissen alle, dass es vom Eingangstor bis zum Dorf nur 2 km sind. Die Straße vom Tor bis in das Dorf ist schnurgerade wie an einer Linie gezogen. Wir können sogar bis zum Dorfplatz und bis zur Kirche schauen. Aber wir haben absolut kein Fahrzeug gesehen.
Martina hat ausgerechnet, dass wenn das Goggomobil mit seiner Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h fuhr, es in zwei Minuten 2,6 km zurücklegt. Und wir legen in zwei Minuten, bei einer Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h eine Strecke von 6 km zurück. Und damit hätten wir das Dorf schon längst verlassen. Danach kommt die lang gezogene 4 km lange Strecke bis zum Wald. Und auf dieser Straße, die gut einsehbar ist, ist ebenfalls kein Fahrzeug von uns gesichtet worden.
Unsere Theorie ist folgende. Das Fluchtfahrzeug muss zwischen 2,0 km und 2,5 km irgendwo abgestellt worden sein. Und zwar so, dass es von der Landstraße aus nicht zu sehen ist.
Martina und Gregor haben die Dorfkarte überprüft, wo jedes Anwesen (Haus) eingezeichnet ist. Zu beiden Seiten dieser Straße gibt es auf einer Länge von 600 Metern, wo das Dorf mir den Häusern nach 2,0 Kilometern anfängt nur 12 Wohnhäuser. Wobei die letzten 4 Wohnhäuser keine Garage haben. Die dortigen Bewohner parken ihre Fahrzeuge in einer nicht überdachten Einfahrt direkt vor der Haustüre. Bleiben also noch acht Häuser mit einer Garage übrig.
Und ich lege mich fest, dass sich in einer diesen 8 Häuser die Gangster und Beatrice befinden.
Meine Hochachtung vor Martina und Gregor, die das alles ausgerechnet und lt. Karte ausgekundschaftet haben. Eine großartige Sisyphusarbeit.
Nun stellt sich für uns alle die Frage, was wir nun unternehmen sollen. Wir wissen leider nicht, ob die drei Burschen bewaffnet sind, auch wenn die Polizei das behauptet. Das behaupten sie aber oftmals, damit sich besonders wagemutige Männer nicht zum Helden aufspielen, und das Leben der Geisel gefährden.
James nach einer kurzen Pause: Wir können natürlich die Polizei benachrichtigen und denen unsere These darlegen und erläutern. Ich kann denen das gesicherte Videomaterial vorspielen. Was sie davon halten, kann ich nicht beurteilen.
Wir können aber auch selbst aktiv werden. Natürlich alles im Rahmen unserer eigenen Sicherheit. Fakt ist, dass wir den dreien deutlich überlegen sind. Sowohl von der Personenanzahl als auch von unserer Bewaffnung.
Ich könnte eine Liste aufstellen, wo alle Personen draufstehen, die an einer Befreiungsaktion teilnehmen.
Othilie: Aber nur Personen, die ein einsprechendes Alter haben.
James: Das ist absolut nachvollziehbar. Ich darf zugeben dass ich mir schon vorweislich einige Gedanken über die Teams gemacht habe, die das Unternehmen „Befreiung“ angehen werden.
Othilie: James, geben sie mir ihre Vorschläge bekannt.
James: Wir bilden 4 Gruppen die folgendermaßen aussehen:
Joggeli: Tina, Gaby,
Eddy: Tony Bächle, Ute
Herr Schultz: Inge, Sven
James: Mirjana, Martina, Gregor
Darüber hinaus postieren wir den Krankenwagen der mit Petra, Mutter Ingrid und Polly besetzt ist. Der parkt dann auf dem Dorfplatz, der über Funk mit uns verbunden ist. Außerdem werden wir zur Sicherheit unsere Krankenstation in Alarmbereitschaft versetzen. Wir wissen ja nicht, ob Beatrice verletzt ist. Und wir wissen auch nicht, ob es bei dieser Befreiungsperson verletzte Personen geben wird. Wollen wir hoffen, dass es nicht soweit kommen wird.
Die neuen Krankenschwestern, Schwester Wilma, Schwester Jutta und Schwester Barbara, sollen in jedem Fall für jeden Notfall vorbereitet sein.
Zur unserer Sicherheit werden ich gleich aus unserer Waffenkammer die „Gruppenköpfe“ Eddy, Joggeli, Herr Schultz und meine Wenigkeit die entsprechenden Waffen aushändigen.
Dazu zählen leider auch Tränengas und Blendgranaten um Beatrice zu schützen, und die drei Aggressoren bei Bedarf kampfunfähig zu machen. Wir müssen diese Überlegung der Anwendung leider mit einbeziehen.
Info:
Eine Blendgranate oder Schockgranate, auch Flashbang, ist eine Granate, die mit einem lauten Knall (ca. 170–180 dB) und sehr hellem Licht (6–8 Millionen Candela) explodiert. Personen, die sich in der Nähe des Explosionsbereiches aufhalten, werden dabei kurzzeitig orientierungslos, da Seh- und Hörwahrnehmung stark beeinträchtigt werden. In der Regel entstehen bei der Explosion keine Splitter, was Blendgranaten auch einsetzbar macht, wenn sich Zivilpersonen in der Nähe der Explosion aufhalten (z. B. bei Geiselnahmen). Die Zündmischung basiert meist auf Magnesium- und Perchlorat-Basis. Quelle Wikipedia
Darüber hinaus wird jede Person, die bei unserem Unternehmen „Freiheit für Beatrice“ dabei sind, mit einer schusssicheren Weste ausgestattet sein.
Wir werden uns dann um 0000 Uhr in Bewegung setzen.
Letzte Ansprache von James vor dem Beginn der Befreiungs-Operation:
Mit dem Jeep werden wir uns über dem Waldweg den Gebäuden nähern. Zumindest fünf Personen. Die anderen Personen fahren mit einem neutralen Fahrzeug, welches wir vorhin von einem Autoverleih angemietet haben. Sie werden von vorne über die Landstraße anrücken.
Ich möchte aber noch ausdrücklich betonen, dass es nicht in unserem Interesse ist, irgendjemanden Schaden zuzufügen. Wir haben es hier mit drei Tätern zu tun, die in ihrem jugendlichen Leichtsinn und ihrer Unerfahrenheit eine Tat begangen haben, deren Nachwirkungen sie sich wohl kaum bewusst waren. Ihnen ist das Ganze völlig aus dem Ruder gelaufen, und sie haben wohl mit Schrecken erkannt, so zumindest meine Einschätzung, dass sie selbst nicht mehr wissen wie es jetzt weiter gehen soll.
Wir werden versuchen mit Besonnenheit eine Lösung zu finden, so dass die Situation nicht eskaliert, und womöglich die Gesundheit vieler Personen gefährdet.
Ende Teil 510
Hoffen wir, dass diese Worte James den Eingang der Ohren aller beteiligten Personen gefunden haben.
Wie es weitergeht, könnt ihr selbstverständlich in Teil 511 erfahren.
Monika
Geschrieben am 24.02.2022
Kapitel: 620
Fahndung nach Beatrice Entführern.
(3)
Und dann wurde innerhalb der Tagesschau live die flehentliche Bitte von Othilie gesendet.
Gestern Morgen gegen 10 Uhr wurde unser Adoptivkind Beatrice auf offener Straße entführt. Eine Welt ist für mich, und auch für die ganze Familie auf Schloss Bavaria zusammengebrochen.
Eine Welt, an dem ich bisher an das Gute im Menschen geglaubt habe. Eine Welt, in der jede Mutter ihr ganzes Leben hofft, dass es ihrem Kind gutgeht.
Ein Kind welches in der Vergangenheit sehr viel leiden musste, bevor wir sie aus den Armen ihres grausamen Stiefvaters befreien konnten.
Ein Kind, wie es mit eigenen Augen erleben musste, als ihr leiblicher Vater kurz nach ihrer Einschulung vom Trapez in der Zirkus Manege stürzte und nicht mehr gerettet werden konnte.
Vor zirka einem Jahr ist Beatrice Mutter an Krebs gestorben. Ein Mädchen welches ihre Mutter abgöttisch geliebt hatte. Ein bezauberndes junges Mädchen, gerade einmal 14 Jahre alt, welches nun Elternlos aufwachsen würde.
Wir fanden dieses Kind völlig verzweifelt vor, als sie wieder einmal von ihrem Stiefvater körperlich misshandelt wurde. Wir nahmen Beatrice in unserer großen Gemeinschaft auf, und stellten fest, wie aus diesem völlig verängstigten Kind ein lebhaftes und wertvolles Mitglied unserer Familie wurde, deren Lachen uns alle entzückte. Wir adoptierten es, und verbanden dies mit der Hoffnung, dass nun alle ihre Qualen für immer und ewig ein Ende haben sollten. Wir konnten nicht ahnen, dass dies ein Trugschluss war.
Wir machen uns alle Gedanken, ob sie friert, hungrig ist, Schmerzen hat, und nach uns ruft. Wir und ihre seine Geschwister würden sie gerne wieder in unsere Arme nehmen, sagen, dass wir sie lieb..…haben und alles wieder ……gut wird.
Ich appelliere……an ihre Menschlichkeit, und ……..wir flehen sie an, die für uns alle so qualvolle Situation positiv zu beenden. Geben sie uns…… einen anonymen Hinweis auf den Aufenthalt dieses……. wunderbaren Kindes. Die Kidnapper könnten sich auch……. mit Informationen an einen Priester wenden, der unter Schweigepflicht…… steht.
Aber bitte……bitte, geben…… sie unsere Beatrice….. frei.
Anschließend fuhren James, Othilie und Mirjana wieder nach „Ups“ zurück. Mirjana stellte fest, dass sie Othilie noch nie so still wie just in diesen Momenten gesehen hatte.
Was musste diese Frau leiden, die alles, wirklich alles für die Kinder tat. Und nicht nur die der Familie, sondern auch die Waisenkinder, und der adoptierten Kinder wie Gaby, Mara, Simba und Beatrice. Das sind alles Kinder, die schreckliches in ihrem Leben haben durchmachen müssen. Tante Othilie und die anderen Familienmitglieder waren ihr großer halt.
Auf „Schloss Bavaria“ vernahm sie zumindest die eine erfreuliche Nachricht, dass Frau Dr. Bernds Tony Bächle bis Ende der Woche krankgeschrieben hatte, so dass er sich um Othilie kümmern konnte.
Inge traf auf dem Gang Martina und bat sie in ihr Zimmer zu kommen.
Inge: Martina, du hast doch schon so viele brenzlige Situationen zum Guten wenden können. Hast du vielleicht eine Idee was wir evtl. unternehmen können, um Beatrice zu befreien.
Martina: Inge, wenn ich eine Idee hätte, hätte ich schon längst etwas unternommen. Wo sollen wir anfangen zu suchen? Unser Wald hat allein über 70 km² Fläche. Verstecke gibt es dort genug. Und selbst wir haben noch nicht alles erkundet. Ich habe mir aber schon vorsorglich den Schlüssel vom Waffenschrank von James und Eddy besorgt. Oder sagen wir besser „Nachgemacht“. Auch Lupo und Cheetah scharren schon mit den „Hufen“, oder besser gesagt „Krallen“. Wir stehen alle in den Startlöchern.
Auch Gregor habe ich versprochen ihn sofort zu informieren, wenn wir das Unternehmen „Befreiung Beatrice“ in Angriff nehmen. Wie sagte er vorhin noch zu mir: „Er hat noch ein Hühnchen mit den dreien zu rupfen“.
Im Moment tappen wir aber bezüglich des Aufenthaltsortes noch völlig im Dunkeln.
(Miss Monika: Typisch Martina, so kennen wir sie).
Martina: Gregor ist im Moment auf meinem Zimmer, und studiert Landkarten von unserem Areal und auch vom Dorf „Ups“.
Sein „Sgian dubh“, also sein Messer, welches jeder vernünftige Schotte bei sich führt, hat er mittlerweile an seinem rechten Strumpf nach außen gedreht. Das ist das Zeichen, dass er „kampfbereit“ ist. Und das ist gut so, denn so unterdrückt er seinen großen Kummer um Beatrice. In seinem Gesicht hat er schon die Kriegsbemalung aufgelegt. Er sieht aus wie ein Dakota Sioux-Indianer vor der großen Schlacht am „Little Big Horn“. Nur diesmal ist nicht George Armstrong Custer vom 7. US-Kavallerie-Regiment sein Feind, sondern die drei Burschen die Beatrice gefangen halten. Unser Feind hat auch nicht mehr Pfeil und Bogen, sondern garantiert Schusswaffen.
Daher habe ich auch schon schusssichere Westen organisiert. Die liegen bei mir im Kleiderschrank.
Inge: Soll ich sie noch vorher bügeln?
Martina: Neeee, lass mal lieber sein, du bist ja schon mit dem Aufräumen deiner Kleiderschränke total überfordert. Aber trotzdem Danke für dein großartiges Angebot. Ich gehe jetzt mal wieder auf mein Zimmer, welches ab sofort die „Kommandozentrale“ ist.
In der „Kommandozentrale“ angekommen traf Martina neben dem erwähnten Gregor auch Heike an.
Martina: Was machst du denn hier?
Heike: Ich schnüre euch ein Überlebenspaket. Das sind für jeden mehrere Butterbrote, und auch mehrere Stücke Apfelkuchen. Natürlich ausnahmsweise ohne Sahne.
Die anderen machen sich gerade in deinem Bad ausgehbereit.
Martina: Ach was.
Heike: Ja das sind noch zusätzliche Truppen, die euch unter die Arme greifen wollen und euch auch gegebenenfalls Feuerschutz gewähren.
Martina: Und wer sind diese Personen?
Heike: Andreas, Thomas, Sven, Graf Dirk Falkenberg und unser Waisenkind Jürgen. Alle hochmotiviert, und bis an die Zähne bewaffnet.
Martina: Und womit?
Heike: Steinschleuder, Fletsche (Katapult, mit dem Papierknübbelchen oder kleine Steine mit Hilfe eines Gummibandes abgeschossen werden) und Pfeil und Bogen aus meiner persönlichen Asservatenkammer.
Martina: Das verstößt ganz klar gegen das KrWaffKontrG
Heike: Was ist das denn?
Martina: Das ist das „KriegswaffenKontrollGesetz“. Das Gesetz über die Kontrolle von Kriegswaffen regelt die Herstellung, die Überlassung, das Inverkehrbringen, den Erwerb und auch den Transport von Gegenständen, Stoffen und Organismen, die zur Kriegsführung bestimmt sind. Die Genehmigungsbehörde ist hierbei vor allem das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Daneben kontrolliert auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) die Ein- und Ausfuhr von Kriegswaffen, beispielsweise durch regelmäßige Einsicht in die Kriegswaffenbücher.
Martina: Für den Export der von Heike im Besitz befindlichen Waffen auf „Schloss Bavaria“, benötigen wir eine Ausfuhrgenehmigung von Tante Othilie. Handlungen, die ohne die erforderliche Genehmigung vorgenommen werden, stehen unter Strafe.
Zu den Kriegswaffen im Sinne dieses Gesetzes zählen alle zur Kriegsführung vorgesehenen Waffen gemäß Kriegswaffenliste, wie zum Beispiel: ABC-Waffen, Kampfflugzeuge, Kriegsschiffe, Kampfpanzer sowie dein Pfeil und Bogen aus Plastik, wo vorne ein Saugnapf angeklebt ist. Wenn du diesen Saugnapf z. B. auch noch in dein Badewasser eintauchst, verstößt du auch noch gegen das „USG“.
Heike: Was ist das nun schon wieder?
Martina: Das schweizerische Bundesgesetz über den Umweltschutz, kurz: Umweltschutzgesetz, Abk. USG, beruht auf den Artikeln 74 und 120 der Bundesverfassung. Danach erlässt der Bund „Vorschriften über den Schutz des Menschen und seiner natürlichen Umwelt vor schädlichen oder lästigen Einwirkungen“. Und darunter fällt auch dein Badewasser.
Jetzt wurde Heike tatsächlich doch sehr nachdenklich.
Heike: Hmmmmmm, hmmmmmm, dann tauche ich den Saugnapf der Pfeilspitze doch lieber in das Zahnputzglas von Mirjana.
Hier ein Bild von Heikes Kriegswaffe.
Tina: Vielleicht sollten wir mal bezüglich der ernsten Situation wieder zu der Realität zurückkommen, bevor Martina todernst unserer Heike weiteren geistigen Dünnschiss erzählt.
Ich möchte noch kurz einwenden, denn ich weiß nicht ob ihr euch schon Gedanken darüber gemacht habt, wie ihr unauffällig um 22 Uhr 15 das Areal verlassen wollt. Schloss Bavaria gleicht mittlerweile einer Festung. Besonders in der jetzigen Situation. Es steht Schloss Windsor, also dem Landsitz der englischen Königin, im nichts nach. Ihr könnt hier nicht so ohne weiteres hinausspazieren. Spätestens am großen Tor, und auch am inneren Sperrgürtel mit dem Wassergraben hinter den Baumhäusern, ist absolut Schluss. Spätestens dann werdet ihr über Lautsprecher angesprochen, was euch dazu bewegt mitten in der Nacht auf Entdeckungsreise zu gehen.
Heike: Das stimmt, zumal mir Onkel Joggeli erzählt hat, dass in dem Wassergraben etliche Krokodile leben, die er aus Grönland herbeigeschafft hat. Dort war er ja auch u. a. auf Safari, welches er mir glaubhaft versichern konnte.
Tina schmunzelnd: Soviel u. a. zu Onkel Joggelis Erzählungen gegenüber Heike, die dem von Martina Erzählungen bezüglich über das Badewasser im nichts dastehen.
Da ihr alle morgen von Othilie freibekommen habt, ich ja auch, können wir morgen ungehindert der Sache auf dem Grund gehen. Das liegt daran, dass wir morgen Training mit der Tanzgarde in „Ups“ im dortigen Sportzentrum haben werden. Petra und Mirjana werden unsere beiden Busse steuern. Wenn wir etwas früher mit dem Training aufhören, was ganz an euch liegt bzw. an eurer Motivation beim Training, können wir in „Ups“ immer noch Nachforschungen bezüglich unserer Beatrice tätigen. Und dann gehen wir auch alle zusammen.
Und dann kann auch Heike ihre „Kriegswaffe“ ergo Plastikbogen und Plastikpfeile hier vom Gelände schmuggeln. Das Schmuggeln dieser Gegenstände fällt übrigens unter dem § 373. Nur damit Martina da auch Bescheid weiß.
Martina: Du meinst also, dass wir morgen Abend mit der Suche loslegen sollen? Es sei denn, dass Beatrice wieder bei uns ist.
Tina: Das sollten wir.
Martina: Ok, dann machen wir das so.
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Nur zwei Kilometer weiter war die Situation sehr angespannt, denn so langsam ging auch das Essen aus. Rüdiger hatte heimlich die Dose Fisch Beatrice gegeben, und auch etwas Obst.
Jürgen: Wir müssen sehen, dass wir uns in der Nacht mit Lebensmittel und Wasser eindecken. Bauernhöfe gibt es ja hier schließlich genug.
Stephan: Frag doch mal bei der Familie Hoffmann nach. Du hast die kompletten landwirtschaftlichen Felder von denen direkt vor der Nase. Und das kilometerweit. Ich würde tatsächlich vorschlagen, dass wir uns von den Feldern dort selbst bedienen sollten. Jetzt im Dunkeln würde eine einzelne dunkel gekleidete Person wohl kaum auffallen. Dort stehen jede Menge Obstbäume mit Früchten die jetzt um diese Jahreszeit in voller Blüte sind. Und das sind z. B. Pflaumen und auch Äpfel.
Wie heißt es so schön in der Werbung:
Esst mehr Obst, und ihr bleibt gesund.
Und vor allen Dingen, haben wir dann auch genügend Flüssigkeit. Das Fruchtfleisch gibt genügend her.
Jürgen: Du bist gar nicht so dumm, wie du aussiehst.
Stephan: Genauso ist es. Bevor du jetzt losgehst und Pferdeäpfel
einsammelst, werde ich lieber Originaläpfel besorgen.
Und Pflaumen bringe ich selbstverständlich auch mit.
Und du lässt die Finger von Beatrice, wenn ich unterwegs bin. Das Mädchen ist total mit ihren Nerven am Ende. Vielleicht kannst du dich ein wenig in ihre Lage versetzen. Und auch in die Lage der Familie Hoffmann. Wir haben vorhin die „Tagesschau“ mit der Ansprache von Frau Hoffmann gesehen. Sie ist total mit ihren Nerven am Ende.
Dass sie die gesamte Republik hinter sich hat, ist nachvollziehbar. Jede Mutter auf dieser Welt empfindet genauso.
Da spielt es absolut keine Rolle, wieviel Geld diese Hoffmann-Group besitzt. Ein Lösegeld von 1.000.000 DM ist für sie nur Peanuts. Diese Summe nehmen sie jede Stunde in ihrem weltweiten Unternehmen ein. Vom Nordpol bis zum Südpol, von Europa einmal um die Welt. Und das in beiden Richtungen.
Sie wollen ihr adoptiertes Kind zurück, und da spielt Geld überhaupt keine Rolle.
Jürgen: Ach du meine Güte, jetzt wirst du auch noch sentimental.
Stephan: Ja das bin ich, und bei Rüdiger ist es genauso. Diese unsinnige Entführung ist eine Farce, denn du wirst auch nie in der Lage sein Kontakte bezüglich der Lösegeldforderungen zu stellen. Telefon fällt flach, und sogar eine briefliche Kontaktaufnahme wird fast unmöglich sein, geschweige denn einen Austausch von Lösegeld gegen Beatrice. Du kommst keine 100 Meter weit. Entweder wirst du dann von der Polizei überwältigt, oder die muskelbepackten Personenschützer James und Eddy. Da kannst du nur hoffen, dass dich oder uns die Polizei schnappt. Denn James und Eddy würden uns durch die Mangel drehen. Da bleibt von uns nicht viel übrig. Die beiden würden sich sagen: Verschnitt ist eben überall.
Jürgen: Bist du jetzt endlich fertig mit deiner Moralpredigt?
Stephan: Ja das bin ich. Geh du jetzt mal lieber Obst pflücken. Bin mal gespannt, ob du dazu zumindest in der Lage bist.
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Auf „Schloss Bavaria“ war die Gemütslage von ganz anderer Natur. Hier herrschte pure Verzweiflung.
Fast alle beteiligten Personen hatten sich um 22 Uhr 30 im Gesellschaftsraum des Kellers zurückgezogen, wo sie ganz unter sich bleiben konnten, und über die bisherigen Geschehnisse, sowie über das was in naher Zukunft unternommen werden konnte, debattierten.
Auch Petra war zugegen, und wollte Othilie ein Beruhigungsmittel verabreichen, welches aber strikt von ihr abgelehnt wurde.
Othilie zu Petras: Ich möchte bei klarem Verstand bleiben. Sage bitte den Kindern Bescheid, dass sie sich zu uns hinsetzen sollen.
Kurze Zeit später waren alle Kinder, bis auf Martina, im Gesellschaftsraum anwesend.
Othilie: Wo ist Martina abgeblieben?
Tina: Martina sitzt in ihrem Zimmer, und brütet über irgendetwas nach, was mit den heutigen Geschehnissen zu tun hat. Dabei stellt sie etliche Berechnungen an, die relevant für unsere Nachforschungen bezüglich des Verbleibs von Beatrice sind.
Othilie: Oh, das ist immer bedenklich. Nachforschungen von Martina über kriminelle Geschehnisse in den letzten 12 Monaten bei uns, waren immer mit lebensgefährlichen Aktionen verbunden. Wobei ich zugeben darf, dass das alles Hand und Fuß bei ihr hatte.
Und wo sind James und Eddy abgeblieben?
Tina: Sie sitzen im Kontrollraum wo die Bildschirme stehen, und stellen ebenfalls Nachforschungen an.
Othilie: Auch das kann für uns von Nutzen sein.
15 Minuten später stießen James, Eddy und Martina sehr aufgeregt zu der im Gesellschaftsraum versammelten Personen hinzu.
James: Setzt euch alle hin. Auch sie bitte Frau Hoffmann (Othilie). Wir drei haben ihnen zusammen etwas sehr wichtiges mitzuteilen.
Martina war vorhin im Kontrollraum, und wir drei haben uns gemeinsam die Videoaufnahmen des heutigen Tages angeschaut. Und was wir festgestellt haben ist von ganz entscheidender Bedeutung.
Als wir um 15 Uhr 31 das geöffnete große elektrische Tor zum Anwesen „Schloss Bavaria“ passierten, ist nur wenige Sekunden vorher ein Goggomobil an dem Tor vorbeigefahren. Martina hatte uns ja kurze Zeit später dankenswerter Weise darüber informiert.
Wir haben vorhin den Videofilm zurückgespult, bis wir die Uhrzeit 15 Uhr 30 auf dem Monitor hatten. Zu sehen waren natürlich unsere vier Fahrzeuge, und auch, und das ist auch das entscheidende, das Goggomobil welches, nur wenige Sekunden vorher die Stelle passiert hatten, als wir in die Einfahrt einbogen.
Wir haben das Video angehalten, und das Goggomobil auf dem Standbild identifizieren können. Und nicht nur das. Auf dem Foto des Standbildes waren 4 Personen zu erkennen. Zwar etwas unscharf, aber dennoch aussagekräftig. Denn wir konnten auch das Nummernschild erkennen, da die Kamera 1 schräg in Richtung „Ups“, und Kamera 3 in Richtung der Autobahn, also in entgegengesetzter Fahrtrichtung ausgerichtet waren. Darüber hinaus gibt es ja noch die Kamera 2, die frontal auf das Tor gerichtet ist. Nun hatten wir die Personen als auch die Nummernschilder des Goggos zur Hand.
Und das waren die Nummernschilder, die von der Polizei veröffentlicht und zur Fahndung ausgeschrieben waren. M-DE 56 Beim Zoomen der Kamera konnten wir auch feststellen, dass vorne im Fond zwei Personen saßen, die die Kleidung trugen, die von den Viktualienmarkt-Besuchern der Polizei angegeben wurden. Auch hinten im Wagen ist ein Mädchen zu sehen, welches eine weiße Bluse trug. Und neben ihr ein sehr großer Typ, der seinen Kopf auf Grund der geringen Höhe des Kleinwagens einziehen musste.
Wir können also zu 100 % davon ausgehen, dass wir auf der richtigen Spur sind, zumal auch kurze Zeit später Martina unseren Überwachungsraum stürmte, und mit einer These herausrückte, die absolut logisch klingt.
Um 15 Uhr 33 passierten wir auf Grund von Martinas Hinweis auf das Goggomobil, wieder das Eingangstor und fuhren Richtung „Ups“ um die Verfolgung des Goggos aufzunehmen.
Das waren fast genau zwei Minuten Vorsprung die der Kleinwagen hatte.
Wir wissen alle, dass es vom Eingangstor bis zum Dorf nur 2 km sind. Die Straße vom Tor bis in das Dorf ist schnurgerade wie an einer Linie gezogen. Wir können sogar bis zum Dorfplatz und bis zur Kirche schauen. Aber wir haben absolut kein Fahrzeug gesehen.
Martina hat ausgerechnet, dass wenn das Goggomobil mit seiner Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h fuhr, es in zwei Minuten 2,6 km zurücklegt. Und wir legen in zwei Minuten, bei einer Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h eine Strecke von 6 km zurück. Und damit hätten wir das Dorf schon längst verlassen. Danach kommt die lang gezogene 4 km lange Strecke bis zum Wald. Und auf dieser Straße, die gut einsehbar ist, ist ebenfalls kein Fahrzeug von uns gesichtet worden.
Unsere Theorie ist folgende. Das Fluchtfahrzeug muss zwischen 2,0 km und 2,5 km irgendwo abgestellt worden sein. Und zwar so, dass es von der Landstraße aus nicht zu sehen ist.
Martina und Gregor haben die Dorfkarte überprüft, wo jedes Anwesen (Haus) eingezeichnet ist. Zu beiden Seiten dieser Straße gibt es auf einer Länge von 600 Metern, wo das Dorf mir den Häusern nach 2,0 Kilometern anfängt nur 12 Wohnhäuser. Wobei die letzten 4 Wohnhäuser keine Garage haben. Die dortigen Bewohner parken ihre Fahrzeuge in einer nicht überdachten Einfahrt direkt vor der Haustüre. Bleiben also noch acht Häuser mit einer Garage übrig.
Und ich lege mich fest, dass sich in einer diesen 8 Häuser die Gangster und Beatrice befinden.
Meine Hochachtung vor Martina und Gregor, die das alles ausgerechnet und lt. Karte ausgekundschaftet haben. Eine großartige Sisyphusarbeit.
Nun stellt sich für uns alle die Frage, was wir nun unternehmen sollen. Wir wissen leider nicht, ob die drei Burschen bewaffnet sind, auch wenn die Polizei das behauptet. Das behaupten sie aber oftmals, damit sich besonders wagemutige Männer nicht zum Helden aufspielen, und das Leben der Geisel gefährden.
James nach einer kurzen Pause: Wir können natürlich die Polizei benachrichtigen und denen unsere These darlegen und erläutern. Ich kann denen das gesicherte Videomaterial vorspielen. Was sie davon halten, kann ich nicht beurteilen.
Wir können aber auch selbst aktiv werden. Natürlich alles im Rahmen unserer eigenen Sicherheit. Fakt ist, dass wir den dreien deutlich überlegen sind. Sowohl von der Personenanzahl als auch von unserer Bewaffnung.
Ich könnte eine Liste aufstellen, wo alle Personen draufstehen, die an einer Befreiungsaktion teilnehmen.
Othilie: Aber nur Personen, die ein einsprechendes Alter haben.
James: Das ist absolut nachvollziehbar. Ich darf zugeben dass ich mir schon vorweislich einige Gedanken über die Teams gemacht habe, die das Unternehmen „Befreiung“ angehen werden.
Othilie: James, geben sie mir ihre Vorschläge bekannt.
James: Wir bilden 4 Gruppen die folgendermaßen aussehen:
Joggeli: Tina, Gaby,
Eddy: Tony Bächle, Ute
Herr Schultz: Inge, Sven
James: Mirjana, Martina, Gregor
Darüber hinaus postieren wir den Krankenwagen der mit Petra, Mutter Ingrid und Polly besetzt ist. Der parkt dann auf dem Dorfplatz, der über Funk mit uns verbunden ist. Außerdem werden wir zur Sicherheit unsere Krankenstation in Alarmbereitschaft versetzen. Wir wissen ja nicht, ob Beatrice verletzt ist. Und wir wissen auch nicht, ob es bei dieser Befreiungsperson verletzte Personen geben wird. Wollen wir hoffen, dass es nicht soweit kommen wird.
Die neuen Krankenschwestern, Schwester Wilma, Schwester Jutta und Schwester Barbara, sollen in jedem Fall für jeden Notfall vorbereitet sein.
Zur unserer Sicherheit werden ich gleich aus unserer Waffenkammer die „Gruppenköpfe“ Eddy, Joggeli, Herr Schultz und meine Wenigkeit die entsprechenden Waffen aushändigen.
Dazu zählen leider auch Tränengas und Blendgranaten um Beatrice zu schützen, und die drei Aggressoren bei Bedarf kampfunfähig zu machen. Wir müssen diese Überlegung der Anwendung leider mit einbeziehen.
Info:
Eine Blendgranate oder Schockgranate, auch Flashbang, ist eine Granate, die mit einem lauten Knall (ca. 170–180 dB) und sehr hellem Licht (6–8 Millionen Candela) explodiert. Personen, die sich in der Nähe des Explosionsbereiches aufhalten, werden dabei kurzzeitig orientierungslos, da Seh- und Hörwahrnehmung stark beeinträchtigt werden. In der Regel entstehen bei der Explosion keine Splitter, was Blendgranaten auch einsetzbar macht, wenn sich Zivilpersonen in der Nähe der Explosion aufhalten (z. B. bei Geiselnahmen). Die Zündmischung basiert meist auf Magnesium- und Perchlorat-Basis. Quelle Wikipedia
Darüber hinaus wird jede Person, die bei unserem Unternehmen „Freiheit für Beatrice“ dabei sind, mit einer schusssicheren Weste ausgestattet sein.
Wir werden uns dann um 0000 Uhr in Bewegung setzen.
Letzte Ansprache von James vor dem Beginn der Befreiungs-Operation:
Mit dem Jeep werden wir uns über dem Waldweg den Gebäuden nähern. Zumindest fünf Personen. Die anderen Personen fahren mit einem neutralen Fahrzeug, welches wir vorhin von einem Autoverleih angemietet haben. Sie werden von vorne über die Landstraße anrücken.
Ich möchte aber noch ausdrücklich betonen, dass es nicht in unserem Interesse ist, irgendjemanden Schaden zuzufügen. Wir haben es hier mit drei Tätern zu tun, die in ihrem jugendlichen Leichtsinn und ihrer Unerfahrenheit eine Tat begangen haben, deren Nachwirkungen sie sich wohl kaum bewusst waren. Ihnen ist das Ganze völlig aus dem Ruder gelaufen, und sie haben wohl mit Schrecken erkannt, so zumindest meine Einschätzung, dass sie selbst nicht mehr wissen wie es jetzt weiter gehen soll.
Wir werden versuchen mit Besonnenheit eine Lösung zu finden, so dass die Situation nicht eskaliert, und womöglich die Gesundheit vieler Personen gefährdet.
Ende Teil 510
Hoffen wir, dass diese Worte James den Eingang der Ohren aller beteiligten Personen gefunden haben.
Wie es weitergeht, könnt ihr selbstverständlich in Teil 511 erfahren.
Monika
Geschrieben am 24.02.2022
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Mai 27, 2023 10:06 am
Liebe Leser,
wie immer hoffe ich natürlich,
dass Euch die Teile 509 + 510 gut gefallen haben.
Ich garantiere Euch, dass es hoch dramatisch und spannend weitergehen wird.
Grüße
Monika
wie immer hoffe ich natürlich,
dass Euch die Teile 509 + 510 gut gefallen haben.
Ich garantiere Euch, dass es hoch dramatisch und spannend weitergehen wird.
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Monika
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Mai 29, 2023 10:27 am
Liebe Leser,
so langsam bereitet sich die Hoffmann-Group auf die Geschäftsreise nach Japan vor.
Ich könnte mir vorstellen, dass diese Reise sehr aufregend sein wird.
Monika
Sayonara
PS: Später darüber etwas mehr, denn auch ich befinde mich noch in der Vorbereitung auf diese Reise.
so langsam bereitet sich die Hoffmann-Group auf die Geschäftsreise nach Japan vor.
Ich könnte mir vorstellen, dass diese Reise sehr aufregend sein wird.
Monika
Sayonara
PS: Später darüber etwas mehr, denn auch ich befinde mich noch in der Vorbereitung auf diese Reise.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Mai 31, 2023 9:16 am
Liebe Leser,
die nächsten beiden Teile (511 + 512) der,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erfolgen diesmal wieder am 02.06.2023
Für Spannung und Dramatik ist gesorgt. (Freitag)
Grüße
Monika
die nächsten beiden Teile (511 + 512) der,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erfolgen diesmal wieder am 02.06.2023
Für Spannung und Dramatik ist gesorgt. (Freitag)
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Jun 01, 2023 5:19 pm
Liebe Leser,
in diesem einsamen Haus wird Beatrice gefangen gehalten.
Auf Schloss Bavaria herrscht Alarmstufe 1
Der Klinikeigene Krankenwagen von Petra steht abfahrbereit vor dem Schloss.
Das die Personenschützer James und Eddy zu allem bereit sind,
beweißt dieses Foto (Plastiksprengstoff)
Was dort genaues geschieht, könn ihr morgen in Teil 511 + 512 der,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"
erfahren.
Grüße
Monika
in diesem einsamen Haus wird Beatrice gefangen gehalten.
Auf Schloss Bavaria herrscht Alarmstufe 1
Der Klinikeigene Krankenwagen von Petra steht abfahrbereit vor dem Schloss.
Das die Personenschützer James und Eddy zu allem bereit sind,
beweißt dieses Foto (Plastiksprengstoff)
Was dort genaues geschieht, könn ihr morgen in Teil 511 + 512 der,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"
erfahren.
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Monika
Polly mag diesen Beitrag
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Jun 01, 2023 11:42 pm
Ich denke mal jetzt wo sie wissen was es für ein fahrzeug ist und auch noch die nummerschilder kennen wird es für die entführer sehr schwierig!
Aber gerade bei diletantischen tätern besteht die gefahr das sie den kopf verlieren.
Mir währe wohler Beatrice wäre in händen von profis.
Aber gerade bei diletantischen tätern besteht die gefahr das sie den kopf verlieren.
Mir währe wohler Beatrice wäre in händen von profis.
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Jun 02, 2023 10:01 am
Hi Polly,,
die dilettantischen Täter sind sehr jung (17 Jahre).
Natürlich wäre es sinnvoller die Polizei darüber zu informieren, wo die Täter und ihre Geisel Beatrice aufzufinden sind.
(Die Hoffmann haben es ja herausbekommen).
Aber dann wäre die Story nur halb so interessant.
Aber James und Eddy machen das in der Tat sehr gut und profihaft.
Nicht umsonst sind sie die persönlichen Leibwächter von Dir und Othilie.
Was sie mit dem Sprengstoff vorhaben, kannst du und die Leser nachher erfahren, wenn ich die beiden Teile nachher im Forum hineingesetzt habe.
Da geht wahrlich "die Post ab".
Krimiautorin Monika hat sich alle Mühe gegeben für aufregende Momente zu sorgen.
Die Spezial-Einheit von "Schloss Bavaria", James und Eddy sind besser als die Green Berets in den USA.
Wie die beiden bei der Erstürmung des Hauses vorgehen werden, ist absoluten Spitze.
Es knistert förmlich vor Spannung.
Dafür können die Mädels in dem folgenden Video aber besser singen.
Ballad of the Green Berets performed by The U.S. Army Band
Special Forces was established as a basic branch of the U.S. Army in 1987. The branch's lineage, however, can be traced to June of 1952, when the 10th Special Forces Group - Airborne was activated.
die dilettantischen Täter sind sehr jung (17 Jahre).
Natürlich wäre es sinnvoller die Polizei darüber zu informieren, wo die Täter und ihre Geisel Beatrice aufzufinden sind.
(Die Hoffmann haben es ja herausbekommen).
Aber dann wäre die Story nur halb so interessant.
Aber James und Eddy machen das in der Tat sehr gut und profihaft.
Nicht umsonst sind sie die persönlichen Leibwächter von Dir und Othilie.
Was sie mit dem Sprengstoff vorhaben, kannst du und die Leser nachher erfahren, wenn ich die beiden Teile nachher im Forum hineingesetzt habe.
Da geht wahrlich "die Post ab".
Krimiautorin Monika hat sich alle Mühe gegeben für aufregende Momente zu sorgen.
Die Spezial-Einheit von "Schloss Bavaria", James und Eddy sind besser als die Green Berets in den USA.
Wie die beiden bei der Erstürmung des Hauses vorgehen werden, ist absoluten Spitze.
Es knistert förmlich vor Spannung.
Dafür können die Mädels in dem folgenden Video aber besser singen.
Ballad of the Green Berets performed by The U.S. Army Band
Special Forces was established as a basic branch of the U.S. Army in 1987. The branch's lineage, however, can be traced to June of 1952, when the 10th Special Forces Group - Airborne was activated.
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Jun 02, 2023 11:17 am
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 511
Kapitel: 621
Dienstag, der 14.09.1965
Dramatische Befreiungsaktion von Beatrice
(4)
Geburtstagskinder vom 14. September 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1879 Margaret Sanger
wurde an diesem Tag 86 Jahre alt
1947 Sam Neill
wurde an diesem Tag 18 Jahre alt
1959 Morten Harket
wurde an diesem Tag sechs Jahre alt
1960 Melissa Leo
wurde an diesem Tag fünf Jahre alt
1961 Martina Gedeck
wurde an diesem Tag vier Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/14-september-1965
Was war am 14. September 1965
Welcher Wochentag war der 14.9.1965, der 14. September 1965 war ein Dienstag
14.9.1965
In Hannover unterzeichnen Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm (CDU) sowie die Verkehrsminister von Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein drei Regierungsabkommen über den Ausbau der sieben wichtigsten nordwestdeutschen Binnenschifffahrtskanäle.
14.9.1965
Die Bundesbank teilt in Frankfurt am Main mit, dass die Gesamtverschuldung der öffentlichen Hand 1965 um über 10 Mrd. DM wachsen und am Jahresende mit rund 70 Mrd. DM eine Rekordhöhe erreichen werde.
14.9.1965
Mit einer Messe leitet Papst Paul VI. in Rom die Schlussperiode des II. Vatikanischen Konzils ein.
Um genau 0 Uhr setzte sich der Befreiungstrupp der Bavaria-Group mit den in dem letzten Teil aufgeführten Personen in Bewegung. Alle in schwarzer Trainingskleidung, ohne die berühmten drei Streifen. Auf die von Heike vorgeschlagene Verdunkelung der Gesichter mit schwarzer Tarnfarbe wurde hingegen verzichtet.
Über einen Pfad „reisten“ vier Personen mit einem amerikanischen „Willys“ in Tarnfarbe an, den die Hoffmann in ihrem Besitz hatte. Auf dem teils unwegsamen Gelände rund um „Schloss Bavaria“ ein geniales Fahrzeug.
Die restlichen acht Personen fuhren in zwei Fahrzeugen (Opel Kapitän der neuen Bauart (1965)), die sie von einem Leihwagen-Verleih schon am Nachmittag kurzfristig angemietet hatten. Auch diese Wagen hatte einen dunklen Farbanstrich, und einen leisen 6-Zyl. Motor. James denkt einfach an alles.
Petra stand verabredungsgemäß mit ihrem Krankenwagen, in dem auch Polly saß, auf dem Dorfparkplatz vor der Kirche.
Die Trupps zwei und drei erkundeten sie die ersten vier Häuser, die mehr der Dorfmitte zugeordnet werden konnten.
Eddy: Tony Bächle, Ute
Herr Schultz: Inge, Sven
Hier ging schon der erste Ärger los, als Inge kräftig mit der Faust um 0 Uhr 10 an der Hauseingangstüre klopfte. Wachtmeister Schultz wäre fast vor Ärger in den Boden versunken, als er Inges Verhalten nicht rechtzeitig verhindern konnte.
Geöffnet wurde die Türe von der rustikalen, robusten und in einem langen Nachthemd bekleideten Frau Mohnes, die Inge kräftig mit der Nudelrolle bearbeitete.
Wie….. kannst…..du…..mich…..mitten…… in……der…..Nacht…..aus….dem Bett….holen.
Bedingt durch die Nudelrolle hatte Petra ihren ersten Nachteinsatz. Wir vermelden somit den ersten Ausfall des noch jungen Tages, der gerade 15 Minuten alt war.
Ersetzt wurde Inge durch Thomas, der hochmotiviert von Othilie persönlich zum Einsatzort gefahren wurde. Natürlich ebenso feldmäßig ausgestattet wie seine Kampfgenossen.
Dieser Einsatz am ersten Haus war also für die Katz, da nun sicher schien, dass Frau Mohnes jeden Eindringling mit ihrer waffenscheinpflichtigen Nudelrolle niederstrecken würde.
Zwischendurch bemerkt: Inge befindet sich mittlerweile wieder auf dem Weg der Besserung.
Heike, die den Einsatz im Auto mitverfolgen durfte, notierte in ihrem Tagebuch: Schwere Verluste durch Kriegswaffen der besonderen Art. Ich werde der Genfer Konvention für Menschenrechte einen detaillierten Bericht zukommen lassen, welches die Besitznahme von Nudelrollen über 20 cm Breite im Haushalt auf die schwarze Liste setzt.
Besonders gefährdet sind männliche Personen, die nach einer durchzechten Nacht in der Kneipe nach Hause kommen, und nichtsahnend heimtückisch von der eigenen Frau mit der Nudelrolle niedergestreckt werden.
Liebe Leser, ich schließe mich dem mit einer Petition an (Verbot aller Nudelrollen), die ihr hier unterzeichnen könnt: Ich setze meinen Namen als erstes darunter.
Miss Monika
…………………. ………………… ……………… ……………… ……………….
…………………. ……………….. …………….. ……………… ……………….
Nun aber wieder zurück zu den Geschehnissen im verschlafenen Dorf „Ups“.
Das zweite Haus welches untersucht werden sollte gehörte dem Herrn Pfarrer Brown, der dies mit seiner Haushälterin Trude Köppel teilte.
Auch hier war es theoretisch möglich, dass diese beiden Personen unter der Schirmherrschaft von den drei jugendlichen Entführern standen. Um dies festzustellen, kam die zweite Einsatztruppe unter der Leitung von Eddy mit seinem Spähtrupp Tony Bäche und Ute zum Einsatz.
Hier ging man natürlich viel vorsichtiger vor. Erst recht nach den schlechten Erfahrungen des ersten Enterkommandos. Es war völlig dunkel im Haus, welches um diese Uhrzeit, 0 Uhr 20, natürlich nicht verwunderlich war.
Tony legte sein Ohr an die Eingangstüre des Hauses, und hob warnend seine Hand. Was so viel bedeuten sollte, dass sich hier etwas verdächtiges Tat. Und tatsächlich waren deutliche stöhnende Geräusche zu vernehmen. Kurz danach ein spitzer Aufschrei. Man schien auf der richtigen Fährte zu sein.
Eddy griff vorsichtshalber zu seiner Dienstwaffe. Eine 45 er Magnum. In der linken Hand hielt er eine Tränengasgranate, die aus den Restbeständen der NVA stammte (Nationale Volksarmee, DDR).
Eddy, Tony Bäche und Ute streiften sich schon vorsichtshalber eine Gasmaske über:
Auch Heike, im Auto sitzend, schützte sich sicherheitshalber mit einem Helm.
Original WMF-Topf (Miss Monika)
Um 0 Uhr 20 (Wichtig für die Chronik) erfolgte die waghalsige Stürmung des Hauses.
Tony Bächle warf sich mit seiner ganzen Kraft gegen die Haustüre (Wodurch Petra zum zweiten Mal in dieser Nacht gezwungen war medizinisch einzugreifen). Aber mangelnde Arbeit konnte sie sich sicherlich nicht beklagen.
Die Türe flog auf, und Eddy stürmte mit entsicherter Waffe die Wohnung, wobei er mit den Zähnen den Sicherheitsstift der Gas-Granate zog, und warf sie in einem Schlafgemach, wo er eine kleine Person auf dem Boden liegen sah.
Gleichzeitig stellte er entsetzt fest, dass die Gas-Granate nicht gezündet hatte.
(Das nahm man später zum Anlass, Billig-Produkte aus China nicht mehr einzukaufen Es geht doch wahrlich nichts über Produkte „Made in Germany“).
Im gleichen Moment vernahm er aber auch die Worte:
Ohhhhh, was bist du gut, tiefer, noch tiefer.
Über das, was die drei bei der Erstürmung des Zimmers sahen, wurde später bei der Hoffmann-Group heftig diskutiert.
Auf dem Boden lag die kleine Haushälterin Trude Köppel. Und auf ihr drauf lag Pfarrer Brown. Trude Köppel mit einem verklärten und glücklichen Gesichtsausdruck, und Pfarrer Brown mit einem angestrengten Ausdruck im Gesicht. Aber „weiß Gott“ nicht weniger glücklich. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass das kirchliche Zölibat hier an diesem frühen Morgen keine Anwendung fand.
Man kam später überein, dass der Schaden an der Eingangstüre, bezüglich der Erstürmung der Einsatztruppe nicht über die Hausratversicherung abgerechnet wurde, was ich durchaus nachvollziehen konnte.
Feststellen musste man jetzt aber auch, dass der zweite Einsatz nicht den gewünschten Erfolg brachte. Auch die dabei entstandenen Lateralschäden waren nicht ganz unerheblich.
Auch die Verletztenliste wurde immer größer. Neben Inge fiel auch Tony Bächle aus. Er wurde durch Franz Schmidt ersetzt, also dem ehemals verschollenen Sohn von Trautchen Schmidt.
Sanitätsgefreite Petra bekam Verstärkung durch Sanitätsoffizier Frau Doktor Bernds. Wobei der zweite Krankenwagen im absoluten Halteverbot vor der Kirche abgestellt wurde. Dem lieben Herrgott wird’s wohl egal gewesen sein. Und der Polizei ebenfalls. Denn hier handelte es sich um einen Notfall.
Bei den nächsten zu überprüfenden Häusern ging man etwas vorsichtiger vor. Nicht das man etwa noch den Münchner Kardinal bei gewissen amourösen Abenteuern erwischt.
Othilie verfolgte in ihrem Pkw diese Aktionen in gebührendem Abstand. Näher heranzukommen wurde ihr von der Einsatzleitung (James und Eddy) aus Sicherheitsgründen untersagt. Zumindest bekam sie alles über Funk mit.
Ihre Reaktionen auf die ersten beiden Einsätze: Puuuuuuuuuuh.
Und diese letzte Äußerung fand eigentlich meistens nur bei Heike Verwendung. Wohlgemerkt, nicht das wir uns missverstehen. Sie liebte ihre kleine Nichte Heike über alles.
So langsam arbeiteten sich die Trupps dem Dorfrand zu. Auch die beiden Krankenwagen verringerten den Abstand zu den Befreiungstrupps erheblich. Man weiß ja schließlich nicht, was noch alles an Arbeit auf sie zukommt.
Othilie über Funk: Wer wohnt alles in den nächsten Häusern? Nicht das wir noch auf weitere Überraschungen treffen.
James, auch über Funk, bzw. Handpuste genannt: Das kann gut möglich sein. Denn das nächste Haus ist das bekannte Etablissement von „Madame Claudine“.
Othilie: Kenne ich nicht.
James: In diesem Haus ist das horizontale Gewerbe tätig. Sie wissen was ich meine?
Othilie etwas gereizt: James, ich bin nicht von gestern. Die Frage hätten sie sich sparen können.
James: Nun ja, jedenfalls gibt es dort eine große Anzahl von Zimmern, wo man jemanden verstecken kann.
Othilie: Ach was, darauf wäre ich nie gekommen.
James: Wir werden dort jedenfalls mit zwei Trupps gleichzeitig anrücken.
Othilie: Wird wohl bei der zu erwartenden Anzahl der Zimmer die richtige Entscheidung sein. Jugendliche unter 18 Jahren haben dort aber keinen Eintritt. Und wir haben etliche Personen unter uns, die dieses Alter noch nicht erreicht haben.
James nun etwas vorsichtiger bei seinen Worten: Ich vermute mal, dass am heutigen Dienstag der Betrieb dort nicht so groß sein wird.
Othilie: Das will ich auch schwer hoffen. Dann mal viel Glück.
James: Danke, wir werfen übrigens frische Kräfte in das Rennen. Folgende zwei hochmotivierte Gruppen werden den Überraschungsangriff starten.
Joggeli: Tina, Gaby,
James: Polly, Mirjana, Martina, Gregor
Othilie: Ok, ich gebe euch grünes Licht für das Unternehmen „Freudenhaus“.
Wichtiger Hinweis:
Folgende Szenen sind für Jugendliche unter 18 Jahren nicht geeignet. Daher bitte ich euch hier abzuschalten und euch den Film „Krieg und Frieden“ anzuschauen, oder alternativ den Film: Sissy, Schicksalsjahre einer Kaiserin.
Viva la Mamma!
James: Wir werden höflich anklopfen, und um ein Glas Wasser für Mirjana bitten. Begründung: Wir sind schon mehrere Stunden zu Fuß unterwegs, und haben uns verlaufen. Dabei haben wir u. a. ein junges Mädchen verloren.
Joggeli: Alles klar.
Kurz darauf wurde ihnen auch schon geöffnet.
Joggeli: Entschuldigen sie bitte die nächtliche Störung. Ich habe seit Stunden nichts mehr getrunken. Könnten sie mir bitte ein Glas „Whisky“ geben?
(Ein leichtes verzweifeltes Stöhnen war im Hintergrund von James zu vernehmen).
Die Puffmutter, pardon äh die Empfangsdame Claudette mit tiefer rauchiger Stimme:
Ohhhhhh, was für ein bildhübscher Kerl nur nachtschlafenden Zeit. Kommen sie ruhig rein, und setzen sie sich ganz entspannt zu mir hin.
Wir können ihnen neben einem Glas Whisky auch einige andere Besonderheiten anbieten. Sogar „Französisch“. Das kostet aber extra.
Unsere Preisliste hängt hier an der Wand. Natürlich ohne Gewähr. Es kommt natürlich auf die Zeit an, die sie bei uns verbringen wollen.
Liebe Leser, ich persönlich habe keine Kosten und Mühen gescheut, euch das so authentisch wie möglich zu schildern. Nach vier, nein fünf Besuchen diverser Studio, u. a. auch ein Domina-Studio, war ich in der Lage mir einen persönlichen Eindruck von gewissen Räumlichkeiten und auch gewisser Damen, die groß, klein, dick, dünn, blond, schwarz, oder brünett sind, zu machen. Das hat mich viel Geld gekostet, welches aber nicht rausgeschmissen war, da ich dadurch viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung kennenlernen durfte. Und das wichtigste für mich war die Tatsache, diese Etablissements euch ein wenig näher zu bringen, wenn die eigene Ehefrau gerade beim „shoppen“ ist.
Noch wichtiger war aber der Aspekt hinsichtlich der Erzählungen in diesem Forum. Das könnt ihr mir absolut glauben.
Nun die Frage an euch: Soll ich diesen Teil der Geschichte jetzt beenden, um euch auf die nächste Woche zu vertrösten, oder soll ich mit der Berichterstattung jetzt fortfahren?
Ihr habt mich total überzeugt, und werde euch die Preisliste (1965) nicht vorenthalten. Hier nochmal zur Erinnerung, wo wir stehen geblieben sind:
Claudine: Unsere Preisliste hängt hier an der Wand. Natürlich ohne Gewähr. Es kommt natürlich auf die Zeit an, die sie bei uns verbringen wollen.
Joggeli: Viel Zeit habe ich eigentlich nicht, aber wenn ich schon einmal hier bin.
Joggeli musste unbedingt Zeit herausschinden, damit seine Begleitpersonen hier in Ruhe herumschnüffeln können. Wobei das Wort „Ruhe“ nicht unbedingt ganz passend war, denn es waren viele Nebengeräusche aus anderen Zimmern zu hören, die die Ermittlungen nicht unbedingt einfacher machen würden. Jetzt aber endgültig zu der Preisliste:
Oral: 30 DM
Anal: 50 DM
Joggeli: Und normal?
Claudine: Kommt ganz auf die Zeit an. Außerdem bieten wir auch noch Spezialbehandlungen an. Die sind etwas teurer.
Joggeli: Soviel Geld habe ich aber leider nicht dabei.
Claudine: Das kannst du bei mir abarbeiten. Wie du siehst, wollte ich gerade ein Loch in die Wand bohren, um ein schönes Aktfoto aufzuhängen. Nur leider habe ich keinen 8 mm Bohrer hier.
Joggeli: Dann nehme doch einen 3 mm und einen 5 mm Bohrer. Oder nehme besser zwei 4 mm Bohrer, dann brauchst du sie nicht zu wechseln.
James: Könntest du mir sagen, wo sich die Toilette befindet?
Claudine: Das Harnsteinzimmer befindet sich direkt rechts um die Ecke.
(Clever gemacht von James, so konnte er sie sich schon einmal ein wenig umschauen. Wir stellen fest, dass die Suchaktion so langsam Konturen annahm).
Joggeli musste die Puffmutter weiter mit Gespräche hinhalten, damit die anderen Personen auf die Suche gehen konnten.
Joggeli: Du hat es schön hier Claudine.
Claudine: Willst du jetzt hier quatschen, oder sollten wir nicht besser ein Zimmer aussuchen, welchen deinen Bedürfnissen entspricht. Und dann wär da noch die Frage zu klären, welche Dame dir zur Verfügung stehen soll.
Und dann wäre da noch zu klären, was der ganze Anhang von dir hier zu suchen hat.
Joggeli: Da wären zum einen meine große Schwester (Mirjana) und ihre Kinder! Und der Mann, der gerade auf dem „Harnsteinzimmer ist“ ist der Gatte meiner Schwester. Und wir befinden uns hier auf der Durchreise. Unser Tank vom Auto ist leer, und wir mussten ihn an der Dorfkirche stehen lassen.
Claudine: Aha, und da dachtest du, nutze ich die Gelegenheit aus, und mache einen Abstecher in dieses Etablissement.
Joggeli: So ist es.
Claudine: Du siehst sehr gut aus. Mal ganz leise und im Vertrauen: Für 30 DM mache ich alles.
Joggeli: Super, dann kannst du bei mir zu Hause neuen Laminat verlegen.
Liebe Leser, einen Moment, ich muss mal eben dazwischen funken. Wie du vielleicht schon bemerkt hast, ist es in einem Puff so üblich, dass man sich mit „Du“ anredet. Dadurch wird ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, welches es bei dir zuhause bei deiner Frau, oder bei deinem Mann, wahrscheinlich nicht gibt. Das solltest du unbedingt bei dem ersten Puff-Paff Besuch beachten.
Claudine: Du hast eine sehr gewählte Ausdrucksweise. Bist du Geschäftsmann?
Joggeli: Ja, ich habe einen sehr gut florierenden Brennstoffverleih!!!!!!!!!!!!
Dadurch, dass Joggeli Lady Claudine weiter in Gespräche verwickelte, konnten sich die anderen Personen der zwei „Befreiungstrupps“ fast ungehindert in allen Räumlichkeiten genauer umsehen. In Folge dessen bekamen sie natürlich Räumlichkeiten zu sehen, die für unser normales Auge einige Fragezeichen hinterlässt.
Hier mal zumindest ein Foto. Mehr möchte ich nicht zeigen.
Heute am Dienstagmorgen um 0 Uhr 50 war der Betrieb in diesem Etablissement relativ bescheiden, da die Ehemänner wohl ausgeschlafen zur Arbeit gehen wollten. Infolgedessen hatten die zwei Einsatztrupps leichtes Spiel bei der Inspizierung der diversen Räumlichkeiten.
Polly zu Martina: Mein Gott, das sind ja zum Teil Folterkammern, die wir hier zu sehen bekommen.
Martina: Gut, dass das unsere jüngeren Personen nicht zu sehen bekommen, denn mir ist auch schon nicht ganz wohl in meiner Haut. Aber wir haben eine wichtige Mission zu erfüllen, und das ist das wichtigste. Trotzdem erinnert mich das hier an meine Gefangenschaft in der Burg in Schottland, wo mich der Stiefbruder von Gaby, mit Namen Uwe, gefangen hielt. James und Eddy haben mir damals das Leben gerettet. Komm……. Lass…… uns….. bitte…… herausgehen.
Liebe Leser, ich habe darüber in den Lehrjahren (Teil 68,69) darüber berichtet.
Hier ein Auszug aus diesen beiden Teilen.
Und dann geschah das Ungeheuerliche.
Uwe kam zurück, und in seinem rechten Arm hielt er Martina. Vielmehr Sie hing regungslos in seinem Arm. Ob Sie noch lebte, konnte keiner von uns sagen.
Als Mutter Ingrid das sah, fiel Sie mit einem Aufschrei zu Boden. Sie war ohnmächtig geworden. Auch alle anderen stand das Entsetzen im Gesicht geschrieben.
Eine Steigerung dieser Situation konnte doch wohl kaum möglich sein. Aber sie war es tatsächlich.
Die Pistole in seiner linken Hand hielt er an Martinas Schläfe.
So ihr neunmalklugen Wichser, dass in meinem rechten Arm ist mein Trumpf.
James sprach leise in seinem Funkgerät: Eddy, ich habe im Kofferraum des Mercedes, unter der Bodenabdeckung, mein Präzisionsgewehr mit Zielfernrohr, und das brauche ich unbedingt. Ebenso brauche ich einen ganz starken Scheinwerfer, so stark wie es nur geht. Und so einer steht, so glaube ich, im Schuppen auf der Rückseite der Burg. Ich meine ihn dort gesehen zu haben. Frag mal eben nach bei Mr. McKenzie (nicht verwandt mit der Familie McKenzie auf Schloss Bavaria), er steht ja vermutlich neben dir.
Eddy: Ja James geht klar, er hat einen super Scheinwerfer im Schuppen, damit könnte man einen Fußballplatz ausleuchten. Ich besorge Dir beides. Aber was hast Du vor?
James: Das erkläre ich Dir, wenn Du mit dem Gewehr und dem Scheinwerfer hier bist. Und Du musst natürlich auf der Südseite der Burg zu uns stoßen. Du kannst ja schlecht durch den Gang wandeln.
Eddy: Was denkst Du eigentlich von mir, du Scherzkeks. So doof kann doch keiner sein.
Entschuldigung Eddy, aber ich bin im Moment auch etwas angespannt.
Kein Problem alter Junge, ich beeile mich so schnell es geht.
Hey Uwe, was ist mit Martina?
Sag ich Dir nicht
.
Geht es Ihr gut?
Sag ich Dir auch nicht.
Können wir beide nicht einen Deal machen?
Und wie soll der aussehen?
Du überlässt mir Martina, und ich garantiere Dir freien Abzug. Das verspreche ich Dir vor allen Zeugen.
Du Schlaumeier, du glaubst doch wohl nicht, dass ich Dir meine Geisel überlasse. Das ist meine Lebensversicherung.
Na gut, dann überlege selbst, was in unserer Situation am besten für Dich ist. Du kannst Dir ja ein paar Gedanken darüber machen. Aber nehme bitte Deine Pistole von Martinas Schläfe. Wenn sich ein Schuss lösen sollte, dann sind wir alle hier im Arsch.
Nein, nein, und nochmals nein, den Gefallen tue ich Dir nicht. Im Gegenteil, eine falsche Bewegung und Euer Täubchen ist tot.
Kurze Zeit später erreichte Eddy, nach Luft schnappend vor Eile und mit den von James angeforderten Gerätschaften, die Gruppe von James.
So alter Kumpel, was hast Du eigentlich jetzt genau vor.
Ok, kurz und bündig. Wir werden den Scheinwerfer, genau in Gesichtshöhe, bei mir aufbauen. Aber ganz leise. Dieser widerliche Kerl darf nichts davon mitbekommen. Meine ganzen Bemühungen waren bisher leider nicht von Erfolg gekrönt. Im Gegenteil, es wird immer schlimmer. Dieser Uwe verliert langsam seine Nerven, und wir können leider nicht länger warten. Wie wissen ja auch nicht, wie gut oder wie schlecht es unserer Martina geht. Sie liegt immer noch leblos in seinem rechten Arm. Und Uwe hat immer noch die Pistole an ihrer Schläfe. Und drei Schuss hat er noch in seinem Magazin.
Ich habe folgenden Plan:
Wenn der Scheinwerfer installiert und betriebsbereit ist, liege ich mit dem Präzisionsgewehr im Anschlag hinter dem Scheinwerfer in Deckung. Auf meinem Zeichen hin, wirst Du den Scheinwerfer einschalten. Der Scheinwerfer hat, wie ich gesehen habe, eine enorme Lichtausbeute. Es wird hier im Keller plötzlich taghell sein. Und dieser Uwe wird, wenn er plötzlich geblendet wird, seinen linken Arm, in der er die Waffe hält nach oben vor seinem Gesicht halten, um sich vor dem gleißendem Licht zu schützen. Und das ist meine Chance. In diesem Moment werde ich schießen. Es bleiben mir wahrscheinlich nur wenige Augenblicke zur Verfügung. Es darf nichts schiefgehen. Der Schuss muss zentimetergenau sitzen. Aber nicht umsonst habe ich meine Scharfschützenausbildung beim Militär gemacht.
Du weiß was Du da sagst, oder was Du da machst.
Ja Eddy, es ist ein finaler Schuss. Er wird das nicht überleben. Wahrscheinlich wird die Kugel in seinem Gesicht einschlagen.
James, dieser eine Schuss wird dich Dein ganzes Leben lang verfolgen. Du tötest bewusst einen Menschen.
Ja, um ein anderes Leben zu retten. Und das ist unsere Martina, die wir alle liebgewonnen haben.
James, auch dieser Uwe wird von seinen Eltern geliebt. Er kann noch so viel Mist bauen. Für eine Mutter ist es und bleibt es immer ihr Kind.
Ja verflucht, du hast natürlich Recht, aber was sollen wir anders machen.
Ich weiß es leider auch nicht. Es ist für uns beide das erste Mal, dass wir vor so einer Entscheidung stehen. Eine Entscheidung um Leben und Tod.
Wir nehmen ein Leben und wir retten ein Leben. Was für eine groteske Situation.
Nun gut, der Scheinwerfer ist aufgebaut.
Dann lasst uns diesen Akt zu Ende bringen.
Ich warte auf Dein Zeichen. Es muss jetzt alles rasend schnell gehen
Bis Du bereit.
Ja ich bin bereit.
Und in diesem Moment strahlte der Scheinwerfer voll auf.
Und erwartungsgemäß verließ die Gewehrkugel den Lauf mit einem lauten Knall.
Uwe ließ mit seinem rechten Arm Martina zu Boden gleiten, und stürzte selbst mit einem lauten Aufschrei zu Boden.
Wir alle rannten vor Entsetzen (denn wir hatten ja so eine Schießerei noch nie erlebt) zu der am Boden liegenden Martina und Uwe. Mutter Ingrid beugte sich über Ihre Tochter und nahm sie schluchzend in den Arm. Und wir alle stellten zu unserer Beruhigung fest, dass Sie noch lebte. Und durch den lauten Schuss, der sich fürchterlich in dem Kellergewölbe anhörte, erwachte Sie aus Ihrer Ohnmacht. Äußerlich schien Sie unversehrt zu sein.
Ingrid nahm sie zärtlich in Ihrem Arm und trug sie etwas von dem Geschehen weg.
Martina mit leiser Stimme: Oh Mama, was ist geschehen, ich kann mich nur daran erinnern, dass ich auf dieser fürchterlichen Streckbank lag. Und dieser Uwe zog mich immer mehr in die Länge. Mein ganzer Körper tut mir weh. Oh Mama es tut so weh. Und dann noch die schweren Eisenketten an meinen Handgelenken an der mich dieser wahnsinnige in die Länge gezogen hat.
Mein kleiner Schatz, es ist alles wieder in Ordnung. Du lebst, und das ist das wichtigste. Petra wird Dir bestimmt gleich etwas gegen die Schmerzen verabreichen. Mein kleines Püppchen, ich hab Dich so lieb, und die anderen natürlich auch. Wir werden Dich gleich hier aus diesem fürchterlichen Ort herausholen. Habe noch ein wenig Geduld.
Liebe Leser, Ihr werdet sicherlich verstehen, dass wir uns zuerst um Martina gekümmert haben. Aber was ist überhaupt mit Uwe geschehen?
Und das ist praktisch ein Kapitel für sich.
Uwe lag mit dem Rücken an Boden. Blut war auch zu sehen.
Und auch er lebte.
James hatte den Schuss seines Lebens abgefeuert.
Und Uwe?
In dem Moment, wo der Scheinwerfer voll aufleuchtete, nahm er, wie vorhergesehen, seine linke Hand mit dem Revolver nach oben, um seine Augen vor dem grellen Licht zu schützen. Dabei war der Revolver etwas außerhalb seines Gesichtsfeldes.
Und das war sein Glück.
Und natürlich auch das Glück von James.
Bei dem Schuss wurde diesem Uwe der Revolver praktisch aus der Hand geschossen. Die Kugel ging nur wenige Zentimeter an seinem Kopf vorbei.
Seine Hand war zwar in Mitleidenschaft gezogen worden, dadurch das Blut auf dem Boden, aber der Kopf und der Körper waren ok.
Es war wahrlich der Schuss eines Meisterschützen.
Mirjana leise: Nun lasst uns nach draußen gehen. Hier gibt es für uns nichts mehr zu tun. Unsere Beatrice werden wir hier nicht finden. Das ist so sicher wie das „Amen“ in der Kirche.
Und so war es tatsächlich auch, denn auch die Suche in diesem Haus war nicht von Erfolg gekrönt. Viele Möglichkeiten gab es nicht mehr, denn nur noch zwei Häuser standen auf der Verdächtigen Liste der Hoffmann-Group.
Vor dem Haus versammelten sich die vier Gruppen, und man merkte ihnen die Enttäuschung an.
Martina: Die Burschen müssen sich in eines der restlichen zwei Häuser aufhalten. Denn dahinter kommt nichts mehr. 2 Kilometer nur flaches Feld bis zu unserem Anwesen.
Othilie: Das letzte Haus gehört unserer Oma Schubert. Es ist im Moment noch freistehend, wird aber im Laufe der Woche von Arthur McKenzie, sowie seiner Frau und den fünf Geschwistern plus Gregor angemietet. Das Haus ist bezugsfertig.
James: Ok, wir überprüfen zuerst das vorletzte Haus welches 100 Meter von dem Anwesen Oma Schuberts entfernt ist. Anschließend werden wir uns mit allen Gruppen diesem Haus zuwenden.
Ende Teil 511
Was die Überprüfung der letzten zwei Häuser ergibt, könnt ihr liebe Leser in Teil 512 erfahren, der gleich hier min Kürze erfolgen wird.
Monika
Geschrieben am 26.02.2022
Teil: 511
Kapitel: 621
Dienstag, der 14.09.1965
Dramatische Befreiungsaktion von Beatrice
(4)
Geburtstagskinder vom 14. September 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1879 Margaret Sanger
wurde an diesem Tag 86 Jahre alt
1947 Sam Neill
wurde an diesem Tag 18 Jahre alt
1959 Morten Harket
wurde an diesem Tag sechs Jahre alt
1960 Melissa Leo
wurde an diesem Tag fünf Jahre alt
1961 Martina Gedeck
wurde an diesem Tag vier Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/14-september-1965
Was war am 14. September 1965
Welcher Wochentag war der 14.9.1965, der 14. September 1965 war ein Dienstag
14.9.1965
In Hannover unterzeichnen Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm (CDU) sowie die Verkehrsminister von Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein drei Regierungsabkommen über den Ausbau der sieben wichtigsten nordwestdeutschen Binnenschifffahrtskanäle.
14.9.1965
Die Bundesbank teilt in Frankfurt am Main mit, dass die Gesamtverschuldung der öffentlichen Hand 1965 um über 10 Mrd. DM wachsen und am Jahresende mit rund 70 Mrd. DM eine Rekordhöhe erreichen werde.
14.9.1965
Mit einer Messe leitet Papst Paul VI. in Rom die Schlussperiode des II. Vatikanischen Konzils ein.
Um genau 0 Uhr setzte sich der Befreiungstrupp der Bavaria-Group mit den in dem letzten Teil aufgeführten Personen in Bewegung. Alle in schwarzer Trainingskleidung, ohne die berühmten drei Streifen. Auf die von Heike vorgeschlagene Verdunkelung der Gesichter mit schwarzer Tarnfarbe wurde hingegen verzichtet.
Über einen Pfad „reisten“ vier Personen mit einem amerikanischen „Willys“ in Tarnfarbe an, den die Hoffmann in ihrem Besitz hatte. Auf dem teils unwegsamen Gelände rund um „Schloss Bavaria“ ein geniales Fahrzeug.
Die restlichen acht Personen fuhren in zwei Fahrzeugen (Opel Kapitän der neuen Bauart (1965)), die sie von einem Leihwagen-Verleih schon am Nachmittag kurzfristig angemietet hatten. Auch diese Wagen hatte einen dunklen Farbanstrich, und einen leisen 6-Zyl. Motor. James denkt einfach an alles.
Petra stand verabredungsgemäß mit ihrem Krankenwagen, in dem auch Polly saß, auf dem Dorfparkplatz vor der Kirche.
Die Trupps zwei und drei erkundeten sie die ersten vier Häuser, die mehr der Dorfmitte zugeordnet werden konnten.
Eddy: Tony Bächle, Ute
Herr Schultz: Inge, Sven
Hier ging schon der erste Ärger los, als Inge kräftig mit der Faust um 0 Uhr 10 an der Hauseingangstüre klopfte. Wachtmeister Schultz wäre fast vor Ärger in den Boden versunken, als er Inges Verhalten nicht rechtzeitig verhindern konnte.
Geöffnet wurde die Türe von der rustikalen, robusten und in einem langen Nachthemd bekleideten Frau Mohnes, die Inge kräftig mit der Nudelrolle bearbeitete.
Wie….. kannst…..du…..mich…..mitten…… in……der…..Nacht…..aus….dem Bett….holen.
Bedingt durch die Nudelrolle hatte Petra ihren ersten Nachteinsatz. Wir vermelden somit den ersten Ausfall des noch jungen Tages, der gerade 15 Minuten alt war.
Ersetzt wurde Inge durch Thomas, der hochmotiviert von Othilie persönlich zum Einsatzort gefahren wurde. Natürlich ebenso feldmäßig ausgestattet wie seine Kampfgenossen.
Dieser Einsatz am ersten Haus war also für die Katz, da nun sicher schien, dass Frau Mohnes jeden Eindringling mit ihrer waffenscheinpflichtigen Nudelrolle niederstrecken würde.
Zwischendurch bemerkt: Inge befindet sich mittlerweile wieder auf dem Weg der Besserung.
Heike, die den Einsatz im Auto mitverfolgen durfte, notierte in ihrem Tagebuch: Schwere Verluste durch Kriegswaffen der besonderen Art. Ich werde der Genfer Konvention für Menschenrechte einen detaillierten Bericht zukommen lassen, welches die Besitznahme von Nudelrollen über 20 cm Breite im Haushalt auf die schwarze Liste setzt.
Besonders gefährdet sind männliche Personen, die nach einer durchzechten Nacht in der Kneipe nach Hause kommen, und nichtsahnend heimtückisch von der eigenen Frau mit der Nudelrolle niedergestreckt werden.
Liebe Leser, ich schließe mich dem mit einer Petition an (Verbot aller Nudelrollen), die ihr hier unterzeichnen könnt: Ich setze meinen Namen als erstes darunter.
Miss Monika
…………………. ………………… ……………… ……………… ……………….
…………………. ……………….. …………….. ……………… ……………….
Nun aber wieder zurück zu den Geschehnissen im verschlafenen Dorf „Ups“.
Das zweite Haus welches untersucht werden sollte gehörte dem Herrn Pfarrer Brown, der dies mit seiner Haushälterin Trude Köppel teilte.
Auch hier war es theoretisch möglich, dass diese beiden Personen unter der Schirmherrschaft von den drei jugendlichen Entführern standen. Um dies festzustellen, kam die zweite Einsatztruppe unter der Leitung von Eddy mit seinem Spähtrupp Tony Bäche und Ute zum Einsatz.
Hier ging man natürlich viel vorsichtiger vor. Erst recht nach den schlechten Erfahrungen des ersten Enterkommandos. Es war völlig dunkel im Haus, welches um diese Uhrzeit, 0 Uhr 20, natürlich nicht verwunderlich war.
Tony legte sein Ohr an die Eingangstüre des Hauses, und hob warnend seine Hand. Was so viel bedeuten sollte, dass sich hier etwas verdächtiges Tat. Und tatsächlich waren deutliche stöhnende Geräusche zu vernehmen. Kurz danach ein spitzer Aufschrei. Man schien auf der richtigen Fährte zu sein.
Eddy griff vorsichtshalber zu seiner Dienstwaffe. Eine 45 er Magnum. In der linken Hand hielt er eine Tränengasgranate, die aus den Restbeständen der NVA stammte (Nationale Volksarmee, DDR).
Eddy, Tony Bäche und Ute streiften sich schon vorsichtshalber eine Gasmaske über:
Auch Heike, im Auto sitzend, schützte sich sicherheitshalber mit einem Helm.
Original WMF-Topf (Miss Monika)
Um 0 Uhr 20 (Wichtig für die Chronik) erfolgte die waghalsige Stürmung des Hauses.
Tony Bächle warf sich mit seiner ganzen Kraft gegen die Haustüre (Wodurch Petra zum zweiten Mal in dieser Nacht gezwungen war medizinisch einzugreifen). Aber mangelnde Arbeit konnte sie sich sicherlich nicht beklagen.
Die Türe flog auf, und Eddy stürmte mit entsicherter Waffe die Wohnung, wobei er mit den Zähnen den Sicherheitsstift der Gas-Granate zog, und warf sie in einem Schlafgemach, wo er eine kleine Person auf dem Boden liegen sah.
Gleichzeitig stellte er entsetzt fest, dass die Gas-Granate nicht gezündet hatte.
(Das nahm man später zum Anlass, Billig-Produkte aus China nicht mehr einzukaufen Es geht doch wahrlich nichts über Produkte „Made in Germany“).
Im gleichen Moment vernahm er aber auch die Worte:
Ohhhhh, was bist du gut, tiefer, noch tiefer.
Über das, was die drei bei der Erstürmung des Zimmers sahen, wurde später bei der Hoffmann-Group heftig diskutiert.
Auf dem Boden lag die kleine Haushälterin Trude Köppel. Und auf ihr drauf lag Pfarrer Brown. Trude Köppel mit einem verklärten und glücklichen Gesichtsausdruck, und Pfarrer Brown mit einem angestrengten Ausdruck im Gesicht. Aber „weiß Gott“ nicht weniger glücklich. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass das kirchliche Zölibat hier an diesem frühen Morgen keine Anwendung fand.
Man kam später überein, dass der Schaden an der Eingangstüre, bezüglich der Erstürmung der Einsatztruppe nicht über die Hausratversicherung abgerechnet wurde, was ich durchaus nachvollziehen konnte.
Feststellen musste man jetzt aber auch, dass der zweite Einsatz nicht den gewünschten Erfolg brachte. Auch die dabei entstandenen Lateralschäden waren nicht ganz unerheblich.
Auch die Verletztenliste wurde immer größer. Neben Inge fiel auch Tony Bächle aus. Er wurde durch Franz Schmidt ersetzt, also dem ehemals verschollenen Sohn von Trautchen Schmidt.
Sanitätsgefreite Petra bekam Verstärkung durch Sanitätsoffizier Frau Doktor Bernds. Wobei der zweite Krankenwagen im absoluten Halteverbot vor der Kirche abgestellt wurde. Dem lieben Herrgott wird’s wohl egal gewesen sein. Und der Polizei ebenfalls. Denn hier handelte es sich um einen Notfall.
Bei den nächsten zu überprüfenden Häusern ging man etwas vorsichtiger vor. Nicht das man etwa noch den Münchner Kardinal bei gewissen amourösen Abenteuern erwischt.
Othilie verfolgte in ihrem Pkw diese Aktionen in gebührendem Abstand. Näher heranzukommen wurde ihr von der Einsatzleitung (James und Eddy) aus Sicherheitsgründen untersagt. Zumindest bekam sie alles über Funk mit.
Ihre Reaktionen auf die ersten beiden Einsätze: Puuuuuuuuuuh.
Und diese letzte Äußerung fand eigentlich meistens nur bei Heike Verwendung. Wohlgemerkt, nicht das wir uns missverstehen. Sie liebte ihre kleine Nichte Heike über alles.
So langsam arbeiteten sich die Trupps dem Dorfrand zu. Auch die beiden Krankenwagen verringerten den Abstand zu den Befreiungstrupps erheblich. Man weiß ja schließlich nicht, was noch alles an Arbeit auf sie zukommt.
Othilie über Funk: Wer wohnt alles in den nächsten Häusern? Nicht das wir noch auf weitere Überraschungen treffen.
James, auch über Funk, bzw. Handpuste genannt: Das kann gut möglich sein. Denn das nächste Haus ist das bekannte Etablissement von „Madame Claudine“.
Othilie: Kenne ich nicht.
James: In diesem Haus ist das horizontale Gewerbe tätig. Sie wissen was ich meine?
Othilie etwas gereizt: James, ich bin nicht von gestern. Die Frage hätten sie sich sparen können.
James: Nun ja, jedenfalls gibt es dort eine große Anzahl von Zimmern, wo man jemanden verstecken kann.
Othilie: Ach was, darauf wäre ich nie gekommen.
James: Wir werden dort jedenfalls mit zwei Trupps gleichzeitig anrücken.
Othilie: Wird wohl bei der zu erwartenden Anzahl der Zimmer die richtige Entscheidung sein. Jugendliche unter 18 Jahren haben dort aber keinen Eintritt. Und wir haben etliche Personen unter uns, die dieses Alter noch nicht erreicht haben.
James nun etwas vorsichtiger bei seinen Worten: Ich vermute mal, dass am heutigen Dienstag der Betrieb dort nicht so groß sein wird.
Othilie: Das will ich auch schwer hoffen. Dann mal viel Glück.
James: Danke, wir werfen übrigens frische Kräfte in das Rennen. Folgende zwei hochmotivierte Gruppen werden den Überraschungsangriff starten.
Joggeli: Tina, Gaby,
James: Polly, Mirjana, Martina, Gregor
Othilie: Ok, ich gebe euch grünes Licht für das Unternehmen „Freudenhaus“.
Wichtiger Hinweis:
Folgende Szenen sind für Jugendliche unter 18 Jahren nicht geeignet. Daher bitte ich euch hier abzuschalten und euch den Film „Krieg und Frieden“ anzuschauen, oder alternativ den Film: Sissy, Schicksalsjahre einer Kaiserin.
Viva la Mamma!
James: Wir werden höflich anklopfen, und um ein Glas Wasser für Mirjana bitten. Begründung: Wir sind schon mehrere Stunden zu Fuß unterwegs, und haben uns verlaufen. Dabei haben wir u. a. ein junges Mädchen verloren.
Joggeli: Alles klar.
Kurz darauf wurde ihnen auch schon geöffnet.
Joggeli: Entschuldigen sie bitte die nächtliche Störung. Ich habe seit Stunden nichts mehr getrunken. Könnten sie mir bitte ein Glas „Whisky“ geben?
(Ein leichtes verzweifeltes Stöhnen war im Hintergrund von James zu vernehmen).
Die Puffmutter, pardon äh die Empfangsdame Claudette mit tiefer rauchiger Stimme:
Ohhhhhh, was für ein bildhübscher Kerl nur nachtschlafenden Zeit. Kommen sie ruhig rein, und setzen sie sich ganz entspannt zu mir hin.
Wir können ihnen neben einem Glas Whisky auch einige andere Besonderheiten anbieten. Sogar „Französisch“. Das kostet aber extra.
Unsere Preisliste hängt hier an der Wand. Natürlich ohne Gewähr. Es kommt natürlich auf die Zeit an, die sie bei uns verbringen wollen.
Liebe Leser, ich persönlich habe keine Kosten und Mühen gescheut, euch das so authentisch wie möglich zu schildern. Nach vier, nein fünf Besuchen diverser Studio, u. a. auch ein Domina-Studio, war ich in der Lage mir einen persönlichen Eindruck von gewissen Räumlichkeiten und auch gewisser Damen, die groß, klein, dick, dünn, blond, schwarz, oder brünett sind, zu machen. Das hat mich viel Geld gekostet, welches aber nicht rausgeschmissen war, da ich dadurch viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung kennenlernen durfte. Und das wichtigste für mich war die Tatsache, diese Etablissements euch ein wenig näher zu bringen, wenn die eigene Ehefrau gerade beim „shoppen“ ist.
Noch wichtiger war aber der Aspekt hinsichtlich der Erzählungen in diesem Forum. Das könnt ihr mir absolut glauben.
Nun die Frage an euch: Soll ich diesen Teil der Geschichte jetzt beenden, um euch auf die nächste Woche zu vertrösten, oder soll ich mit der Berichterstattung jetzt fortfahren?
Ihr habt mich total überzeugt, und werde euch die Preisliste (1965) nicht vorenthalten. Hier nochmal zur Erinnerung, wo wir stehen geblieben sind:
Claudine: Unsere Preisliste hängt hier an der Wand. Natürlich ohne Gewähr. Es kommt natürlich auf die Zeit an, die sie bei uns verbringen wollen.
Joggeli: Viel Zeit habe ich eigentlich nicht, aber wenn ich schon einmal hier bin.
Joggeli musste unbedingt Zeit herausschinden, damit seine Begleitpersonen hier in Ruhe herumschnüffeln können. Wobei das Wort „Ruhe“ nicht unbedingt ganz passend war, denn es waren viele Nebengeräusche aus anderen Zimmern zu hören, die die Ermittlungen nicht unbedingt einfacher machen würden. Jetzt aber endgültig zu der Preisliste:
Oral: 30 DM
Anal: 50 DM
Joggeli: Und normal?
Claudine: Kommt ganz auf die Zeit an. Außerdem bieten wir auch noch Spezialbehandlungen an. Die sind etwas teurer.
Joggeli: Soviel Geld habe ich aber leider nicht dabei.
Claudine: Das kannst du bei mir abarbeiten. Wie du siehst, wollte ich gerade ein Loch in die Wand bohren, um ein schönes Aktfoto aufzuhängen. Nur leider habe ich keinen 8 mm Bohrer hier.
Joggeli: Dann nehme doch einen 3 mm und einen 5 mm Bohrer. Oder nehme besser zwei 4 mm Bohrer, dann brauchst du sie nicht zu wechseln.
James: Könntest du mir sagen, wo sich die Toilette befindet?
Claudine: Das Harnsteinzimmer befindet sich direkt rechts um die Ecke.
(Clever gemacht von James, so konnte er sie sich schon einmal ein wenig umschauen. Wir stellen fest, dass die Suchaktion so langsam Konturen annahm).
Joggeli musste die Puffmutter weiter mit Gespräche hinhalten, damit die anderen Personen auf die Suche gehen konnten.
Joggeli: Du hat es schön hier Claudine.
Claudine: Willst du jetzt hier quatschen, oder sollten wir nicht besser ein Zimmer aussuchen, welchen deinen Bedürfnissen entspricht. Und dann wär da noch die Frage zu klären, welche Dame dir zur Verfügung stehen soll.
Und dann wäre da noch zu klären, was der ganze Anhang von dir hier zu suchen hat.
Joggeli: Da wären zum einen meine große Schwester (Mirjana) und ihre Kinder! Und der Mann, der gerade auf dem „Harnsteinzimmer ist“ ist der Gatte meiner Schwester. Und wir befinden uns hier auf der Durchreise. Unser Tank vom Auto ist leer, und wir mussten ihn an der Dorfkirche stehen lassen.
Claudine: Aha, und da dachtest du, nutze ich die Gelegenheit aus, und mache einen Abstecher in dieses Etablissement.
Joggeli: So ist es.
Claudine: Du siehst sehr gut aus. Mal ganz leise und im Vertrauen: Für 30 DM mache ich alles.
Joggeli: Super, dann kannst du bei mir zu Hause neuen Laminat verlegen.
Liebe Leser, einen Moment, ich muss mal eben dazwischen funken. Wie du vielleicht schon bemerkt hast, ist es in einem Puff so üblich, dass man sich mit „Du“ anredet. Dadurch wird ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, welches es bei dir zuhause bei deiner Frau, oder bei deinem Mann, wahrscheinlich nicht gibt. Das solltest du unbedingt bei dem ersten Puff-Paff Besuch beachten.
Claudine: Du hast eine sehr gewählte Ausdrucksweise. Bist du Geschäftsmann?
Joggeli: Ja, ich habe einen sehr gut florierenden Brennstoffverleih!!!!!!!!!!!!
Dadurch, dass Joggeli Lady Claudine weiter in Gespräche verwickelte, konnten sich die anderen Personen der zwei „Befreiungstrupps“ fast ungehindert in allen Räumlichkeiten genauer umsehen. In Folge dessen bekamen sie natürlich Räumlichkeiten zu sehen, die für unser normales Auge einige Fragezeichen hinterlässt.
Hier mal zumindest ein Foto. Mehr möchte ich nicht zeigen.
Heute am Dienstagmorgen um 0 Uhr 50 war der Betrieb in diesem Etablissement relativ bescheiden, da die Ehemänner wohl ausgeschlafen zur Arbeit gehen wollten. Infolgedessen hatten die zwei Einsatztrupps leichtes Spiel bei der Inspizierung der diversen Räumlichkeiten.
Polly zu Martina: Mein Gott, das sind ja zum Teil Folterkammern, die wir hier zu sehen bekommen.
Martina: Gut, dass das unsere jüngeren Personen nicht zu sehen bekommen, denn mir ist auch schon nicht ganz wohl in meiner Haut. Aber wir haben eine wichtige Mission zu erfüllen, und das ist das wichtigste. Trotzdem erinnert mich das hier an meine Gefangenschaft in der Burg in Schottland, wo mich der Stiefbruder von Gaby, mit Namen Uwe, gefangen hielt. James und Eddy haben mir damals das Leben gerettet. Komm……. Lass…… uns….. bitte…… herausgehen.
Liebe Leser, ich habe darüber in den Lehrjahren (Teil 68,69) darüber berichtet.
Hier ein Auszug aus diesen beiden Teilen.
Und dann geschah das Ungeheuerliche.
Uwe kam zurück, und in seinem rechten Arm hielt er Martina. Vielmehr Sie hing regungslos in seinem Arm. Ob Sie noch lebte, konnte keiner von uns sagen.
Als Mutter Ingrid das sah, fiel Sie mit einem Aufschrei zu Boden. Sie war ohnmächtig geworden. Auch alle anderen stand das Entsetzen im Gesicht geschrieben.
Eine Steigerung dieser Situation konnte doch wohl kaum möglich sein. Aber sie war es tatsächlich.
Die Pistole in seiner linken Hand hielt er an Martinas Schläfe.
So ihr neunmalklugen Wichser, dass in meinem rechten Arm ist mein Trumpf.
James sprach leise in seinem Funkgerät: Eddy, ich habe im Kofferraum des Mercedes, unter der Bodenabdeckung, mein Präzisionsgewehr mit Zielfernrohr, und das brauche ich unbedingt. Ebenso brauche ich einen ganz starken Scheinwerfer, so stark wie es nur geht. Und so einer steht, so glaube ich, im Schuppen auf der Rückseite der Burg. Ich meine ihn dort gesehen zu haben. Frag mal eben nach bei Mr. McKenzie (nicht verwandt mit der Familie McKenzie auf Schloss Bavaria), er steht ja vermutlich neben dir.
Eddy: Ja James geht klar, er hat einen super Scheinwerfer im Schuppen, damit könnte man einen Fußballplatz ausleuchten. Ich besorge Dir beides. Aber was hast Du vor?
James: Das erkläre ich Dir, wenn Du mit dem Gewehr und dem Scheinwerfer hier bist. Und Du musst natürlich auf der Südseite der Burg zu uns stoßen. Du kannst ja schlecht durch den Gang wandeln.
Eddy: Was denkst Du eigentlich von mir, du Scherzkeks. So doof kann doch keiner sein.
Entschuldigung Eddy, aber ich bin im Moment auch etwas angespannt.
Kein Problem alter Junge, ich beeile mich so schnell es geht.
Hey Uwe, was ist mit Martina?
Sag ich Dir nicht
.
Geht es Ihr gut?
Sag ich Dir auch nicht.
Können wir beide nicht einen Deal machen?
Und wie soll der aussehen?
Du überlässt mir Martina, und ich garantiere Dir freien Abzug. Das verspreche ich Dir vor allen Zeugen.
Du Schlaumeier, du glaubst doch wohl nicht, dass ich Dir meine Geisel überlasse. Das ist meine Lebensversicherung.
Na gut, dann überlege selbst, was in unserer Situation am besten für Dich ist. Du kannst Dir ja ein paar Gedanken darüber machen. Aber nehme bitte Deine Pistole von Martinas Schläfe. Wenn sich ein Schuss lösen sollte, dann sind wir alle hier im Arsch.
Nein, nein, und nochmals nein, den Gefallen tue ich Dir nicht. Im Gegenteil, eine falsche Bewegung und Euer Täubchen ist tot.
Kurze Zeit später erreichte Eddy, nach Luft schnappend vor Eile und mit den von James angeforderten Gerätschaften, die Gruppe von James.
So alter Kumpel, was hast Du eigentlich jetzt genau vor.
Ok, kurz und bündig. Wir werden den Scheinwerfer, genau in Gesichtshöhe, bei mir aufbauen. Aber ganz leise. Dieser widerliche Kerl darf nichts davon mitbekommen. Meine ganzen Bemühungen waren bisher leider nicht von Erfolg gekrönt. Im Gegenteil, es wird immer schlimmer. Dieser Uwe verliert langsam seine Nerven, und wir können leider nicht länger warten. Wie wissen ja auch nicht, wie gut oder wie schlecht es unserer Martina geht. Sie liegt immer noch leblos in seinem rechten Arm. Und Uwe hat immer noch die Pistole an ihrer Schläfe. Und drei Schuss hat er noch in seinem Magazin.
Ich habe folgenden Plan:
Wenn der Scheinwerfer installiert und betriebsbereit ist, liege ich mit dem Präzisionsgewehr im Anschlag hinter dem Scheinwerfer in Deckung. Auf meinem Zeichen hin, wirst Du den Scheinwerfer einschalten. Der Scheinwerfer hat, wie ich gesehen habe, eine enorme Lichtausbeute. Es wird hier im Keller plötzlich taghell sein. Und dieser Uwe wird, wenn er plötzlich geblendet wird, seinen linken Arm, in der er die Waffe hält nach oben vor seinem Gesicht halten, um sich vor dem gleißendem Licht zu schützen. Und das ist meine Chance. In diesem Moment werde ich schießen. Es bleiben mir wahrscheinlich nur wenige Augenblicke zur Verfügung. Es darf nichts schiefgehen. Der Schuss muss zentimetergenau sitzen. Aber nicht umsonst habe ich meine Scharfschützenausbildung beim Militär gemacht.
Du weiß was Du da sagst, oder was Du da machst.
Ja Eddy, es ist ein finaler Schuss. Er wird das nicht überleben. Wahrscheinlich wird die Kugel in seinem Gesicht einschlagen.
James, dieser eine Schuss wird dich Dein ganzes Leben lang verfolgen. Du tötest bewusst einen Menschen.
Ja, um ein anderes Leben zu retten. Und das ist unsere Martina, die wir alle liebgewonnen haben.
James, auch dieser Uwe wird von seinen Eltern geliebt. Er kann noch so viel Mist bauen. Für eine Mutter ist es und bleibt es immer ihr Kind.
Ja verflucht, du hast natürlich Recht, aber was sollen wir anders machen.
Ich weiß es leider auch nicht. Es ist für uns beide das erste Mal, dass wir vor so einer Entscheidung stehen. Eine Entscheidung um Leben und Tod.
Wir nehmen ein Leben und wir retten ein Leben. Was für eine groteske Situation.
Nun gut, der Scheinwerfer ist aufgebaut.
Dann lasst uns diesen Akt zu Ende bringen.
Ich warte auf Dein Zeichen. Es muss jetzt alles rasend schnell gehen
Bis Du bereit.
Ja ich bin bereit.
Und in diesem Moment strahlte der Scheinwerfer voll auf.
Und erwartungsgemäß verließ die Gewehrkugel den Lauf mit einem lauten Knall.
Uwe ließ mit seinem rechten Arm Martina zu Boden gleiten, und stürzte selbst mit einem lauten Aufschrei zu Boden.
Wir alle rannten vor Entsetzen (denn wir hatten ja so eine Schießerei noch nie erlebt) zu der am Boden liegenden Martina und Uwe. Mutter Ingrid beugte sich über Ihre Tochter und nahm sie schluchzend in den Arm. Und wir alle stellten zu unserer Beruhigung fest, dass Sie noch lebte. Und durch den lauten Schuss, der sich fürchterlich in dem Kellergewölbe anhörte, erwachte Sie aus Ihrer Ohnmacht. Äußerlich schien Sie unversehrt zu sein.
Ingrid nahm sie zärtlich in Ihrem Arm und trug sie etwas von dem Geschehen weg.
Martina mit leiser Stimme: Oh Mama, was ist geschehen, ich kann mich nur daran erinnern, dass ich auf dieser fürchterlichen Streckbank lag. Und dieser Uwe zog mich immer mehr in die Länge. Mein ganzer Körper tut mir weh. Oh Mama es tut so weh. Und dann noch die schweren Eisenketten an meinen Handgelenken an der mich dieser wahnsinnige in die Länge gezogen hat.
Mein kleiner Schatz, es ist alles wieder in Ordnung. Du lebst, und das ist das wichtigste. Petra wird Dir bestimmt gleich etwas gegen die Schmerzen verabreichen. Mein kleines Püppchen, ich hab Dich so lieb, und die anderen natürlich auch. Wir werden Dich gleich hier aus diesem fürchterlichen Ort herausholen. Habe noch ein wenig Geduld.
Liebe Leser, Ihr werdet sicherlich verstehen, dass wir uns zuerst um Martina gekümmert haben. Aber was ist überhaupt mit Uwe geschehen?
Und das ist praktisch ein Kapitel für sich.
Uwe lag mit dem Rücken an Boden. Blut war auch zu sehen.
Und auch er lebte.
James hatte den Schuss seines Lebens abgefeuert.
Und Uwe?
In dem Moment, wo der Scheinwerfer voll aufleuchtete, nahm er, wie vorhergesehen, seine linke Hand mit dem Revolver nach oben, um seine Augen vor dem grellen Licht zu schützen. Dabei war der Revolver etwas außerhalb seines Gesichtsfeldes.
Und das war sein Glück.
Und natürlich auch das Glück von James.
Bei dem Schuss wurde diesem Uwe der Revolver praktisch aus der Hand geschossen. Die Kugel ging nur wenige Zentimeter an seinem Kopf vorbei.
Seine Hand war zwar in Mitleidenschaft gezogen worden, dadurch das Blut auf dem Boden, aber der Kopf und der Körper waren ok.
Es war wahrlich der Schuss eines Meisterschützen.
Mirjana leise: Nun lasst uns nach draußen gehen. Hier gibt es für uns nichts mehr zu tun. Unsere Beatrice werden wir hier nicht finden. Das ist so sicher wie das „Amen“ in der Kirche.
Und so war es tatsächlich auch, denn auch die Suche in diesem Haus war nicht von Erfolg gekrönt. Viele Möglichkeiten gab es nicht mehr, denn nur noch zwei Häuser standen auf der Verdächtigen Liste der Hoffmann-Group.
Vor dem Haus versammelten sich die vier Gruppen, und man merkte ihnen die Enttäuschung an.
Martina: Die Burschen müssen sich in eines der restlichen zwei Häuser aufhalten. Denn dahinter kommt nichts mehr. 2 Kilometer nur flaches Feld bis zu unserem Anwesen.
Othilie: Das letzte Haus gehört unserer Oma Schubert. Es ist im Moment noch freistehend, wird aber im Laufe der Woche von Arthur McKenzie, sowie seiner Frau und den fünf Geschwistern plus Gregor angemietet. Das Haus ist bezugsfertig.
James: Ok, wir überprüfen zuerst das vorletzte Haus welches 100 Meter von dem Anwesen Oma Schuberts entfernt ist. Anschließend werden wir uns mit allen Gruppen diesem Haus zuwenden.
Ende Teil 511
Was die Überprüfung der letzten zwei Häuser ergibt, könnt ihr liebe Leser in Teil 512 erfahren, der gleich hier min Kürze erfolgen wird.
Monika
Geschrieben am 26.02.2022
- Monika56
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Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Jun 02, 2023 11:54 am
Teil: 512
Kapitel: 622
Liebe Leser, wenden wir uns dem Haus zu, welches auf dem Bild oben zu sehen ist.
Es ist das leere Haus von Oma Schuberth, welches in jener Woche noch an die Familie Arthur McKenzie vermietet werden soll.
Es ist das erste Haus im Dorf „Ups“ und somit hat es auch die Geringste Entfernung zum Anwesen der Hoffmann-Group. Rechts neben dem Gartenzaun beginnt auch schon das große Areal der besagten Familie. Ganz links hinter dem Haus, befindet sich ein kleiner Schuppen, wo Gartengeräte gelagert sind.
Konzentrieren wir uns auf dieses Anwesen, da die Überprüfung des vorletzten Gebäudes keine neuen Erkenntnisse brachte.
Aber auch hier schien alles sehr ruhig zu sein, und Licht war auch nirgendswo zu entdecken. Das war aber nicht verwunderlich, da das Gas, der Strom und das Wasser, noch abgesperrt waren. Ansonsten war dieses Haus absolut bezugsfertig und frisch renoviert worden. Das Haus war mit einem neuen Dach und einem neuen Anstrich versehen worden, und hatte auf zwei Etagen 210 m² Wohnfläche. Also ideal für die insgesamt 9 Personen der Familie McKenzie. Und das schönste war für Gregor die räumliche Nähe zu Schloss Bavaria. Quer über die Felder waren es nur 15 Minuten Fußmarsch zur tollen Familie Hoffmann und zu seiner geliebten Beatrice.
Ein ideales Stichwort, um zu schauen wie es Beatrice mittlerweile ergangen ist.
Die Stimmung im Haus war sehr gereizt. Und darunter zu leiden hatte leider auch Beatrice, obwohl sie als Opfer am allerwenigsten für die jetzige Situation verantwortlich ist.
Sie lag immer noch in einem altmodischen Bett eines mittelgroßen Schlafzimmers. Die Hände waren langgestreckt am Kopfende mit schweren Eisenketten versehen worden, so dass sie kaum zu einer Bewegung fähig war. Und das seit mittlerweile fast 8 Stunden. Ein Martyrium ohnegleichen. Die Schlüssel dieser eisernen Fesseln befanden sich im Besitz von Jürgen, der sie nicht herausrückte.
0 Uhr 55. Mittlerweile war es still im Haus geworden. Es gab, wie wir schon erfahren haben, keinen Strom, und kein Wasser im Haus.
Beatrice Mund war trocken und ihre Lippen spröde. Seit Stunden hatte sie keine Flüssigkeit bekommen. Jürgen hinderte seine Kompagnons daran, ihr die saftigen Pflaumen zu geben, die sie in reifem Zustand von den Bäumen gepflückt hatten. Was das bezwecken sollte war ihnen absolut unklar.
Sobald sich Stefan und Rüdiger der Türe von Beatrice Zimmer betreten wollten, flippte ihr Anführer fast völlig aus, und schrie sie an.
Seine ganze Wut richtete sich gegen dieses völlig unschuldige Mädchen. Das war vielleicht dadurch zu erklären, dass er viel lieber diesen Gregor in seinen Fingern gehabt hätte, der nach seiner Ansicht der wahre Schuldige bezüglich seiner schier ausweglosen Situation ist. Von Einsicht war bei ihm nichts zu spüren.
So langsam musste man den Eindruck gewinnen, dass Jürgen nicht mehr Herr seiner Sinne war. Stephan vermutete, dass er bewaffnet war. Und das machte ihn im Grunde genommen noch gefährlicher.
Beatrice Zustand wurde immer bedenklicher. Man kann sich sicherlich sehr gut vorstellen, dass dieses Leichtgewicht von 38 kg keine Reserven hatte, die es benötigen würde, um diese Krisensituation zu meistern. Das Bett unter ihr war nass, da sie keine Möglichkeit bekam zur Toilette zu gehen.
Noch schlimmer war neben ihrem physischen Leiden ihr psychischer Zustand.
Sie dachte an ihre Zeit zurück, als sie wohlbehütet im Zirkus lebte. Nach dem Tod ihrer Eltern änderte sich ihr Leben dramatisch, bis eben die liebe Familie Hoffmann sie aus den Fängen ihres grausamen Stiefvaters befreite. Sie hatte auf „Schloss Bavaria“ eine neue Heimat gefunden, in der sie in völliger Sicherheit, und was genauso wichtig ist, die Liebe von allen Personen gespürt und empfangen, die sie so herbeisehnte. Es waren großartige Personen, die ihr jeden Wunsch von den Lippen ablasen.
Von der kleinen quirligen Heike angefangen, bis zu den ältesten Bewohnern auf dem wunderschönen Schloss mit den vielen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Es gab nichts was ihr irgendwelchen Kummer bereitete. Und da gab es noch Gregor, ihr erster Freund überhaupt, der sie abgöttisch liebte. Das spürte sie jederzeit. Was für eine großartiger und starke Erscheinung, der sie beschützte. Sie bewunderte ihn auch für seine Fähigkeiten, die er besaß. Ein Pfadfinder der besonderen Art, für den es keine unlösbaren Probleme gab. Was er in der Hand nahm, hatte Hand und Fuß.
Sie würde auch gerne wissen wollen, was diese mächtige Familie im Moment unternehmen würde, um sie aus dieser fast ausweglosen Situation zu befreien.
Sie war sich sicher, dass sie alles versuchen würden um sie aufzuspüren. Aber würde das alles noch rechtzeitig geschehen, denn sie spürte, dass ihre Kraft so nach und nach nachließ.
Sie wusste, dass sie sich ganz in der Nähe des Anwesens der Familie Hoffmann befand. Denn kurz nachdem sie am Eingangstor zum Schloss vorbeifuhren, hielt diese Bande an, um sie hier gefangen zu halten. Sie vermutete auch richtigerweise, dass sie sich in Oma Schuberts Haus befand, welches sich direkt an der Grenze des Anwesens der Hoffmann-Group befand.
Und sie vermutete auch, dass die drei jugendlichen Täter jede sich nähernde Person, wenn sie sich von „Schloss Bavaria“ nähern würden, also von dem freien Feld vor dem Haus, sofort entdeckt würden. Da hilft auch keine dunkle Kleidung.
(Einen zweiten Weg zu diesem Haus kannte Beatrice noch nicht. Dieser zweite Weg war zwar weiter, aber durchaus befahrbar. Zumindest im Sommer).
Die drei Burschen jedenfalls beobachteten abwechselnd und ununterbrochen das gut einsehbare Gelände (Siehe Foto). Dabei konnten sie sich relativ sicher fühlen.
Es sei denn, dass ein Raketenangriff erfolgen würde, aber diese Waffen hatte die Hoffmann-Group nicht zur Verfügung. Zumindest im Moment noch nicht. Die Amerikaner waren in dieser Hinsicht sehr penibel, und zählten jeden Tag nach, ob noch alle Raketen-Geschosse da waren.
Rüdiger, der um mittlerweile 0 Uhr 45 seinen Wachdienstdienst versah, konnte bisher keine besonderen Vorkommnisse seinem Chef (Jürgen) berichten. Leise summte er das Lied von Marlene Dietrich „Lily Marleen“ vor sich hin.
Vor der Kaserne, vor dem großen Tor
Stand eine Laterne, und steht sie noch davor,
So wollen wir uns da wieder sehen,
Bei der Laterne wollen wir stehen,
Wie einst Lili Marleen, wie einst Lili Marleen
Unsrer beider Schatten sahen wie einer aus
Dass wir so lieb uns hatten, das sah man gleich daraus.
Alle Leute sollen es sehen,
Wenn wir bei der Laterne stehen,
Wie einst Lili Marleen, wie einst Lili Marleen…………………
√ Marlene Dietrich √ Lili Marleen √ Lyrics
Plötzlich hörte er hinter dieses Geräusch:
Psssssst.
Rüdiger drehte sich herum, und wiederum vernahm er ein leises:
Psssssst.
Sehen konnte er nichts. Denn diese Äußerung kam aus einem dichten Gebüsch hinter dem Haus (Bild).
Er ging langsam darauf zu, konnte aber nichts in der Dunkelheit erkennen. Er drehte sich wieder um, und kurze Zeit später legte sich ein Tuch über seine Nase und seinem Mund, dessen Geruch sehr eklig war. Nur Sekunden später sank er bewusstlos zu Boden. Anschließend zog man seinen Körper geräuschlos in einem Gebüsch.
Nun war wieder alles so, wie es noch vor 30 Sekunden war. Nichts deutete darauf hin, dass hier etwas vorgefallen war.
Nur eben bis auf die Tatsche, das aus dem Gebüsch plötzlich der Ruf eines Waldkauz zu vernehmen war.
Waldkauz - Ruf, Stimme
Der Gesang dieser stimmfreudigen Eule ist das typische, wohlklingende „Huuuuuuh-hu-huuuuuh“. Er lebt in erster Linie in Laub- und Mischwäldern. Aber auch in Parks oder anderen siedlungsnahen Strukturen kann man ihn antreffen.
Kurze Zeit später war in einiger Entfernung noch ein „Huuuuuuh-hu-huuuuuh“ zu hören. Das schien sich wohl ein Pärchen gefunden zu haben.
Nach dreißig Minuten fiel das Fehlen von Rüdiger auf.
Jürgen: Verdammt noch mal, wo bleibt eigentlich Rüdiger? Er hätte schon vor 10 Minuten zurück sein müssen. Stephan, du gehst raus und siehst nach, was da eigentlich passiert ist. Sei aber vorsichtig.
Stephan: Ok, ich schau mal nach.
Stephan ging leise hinaus, und suchte den Garten nach ihm ab. In der Nähe eines Strauches sah er ein Blatt Papier auf dem Boden liegen, und hob es auf.
Nachdem eine weitere Suche nach Rüdiger erfolglos war, ging er ins Haus zurück.
Stephan: Der Kerl ist wie vom Erdboden verschwunden. Das einige was ich gefunden habe ist ein Stück Papier, auf dem etwas geschrieben steht.
Jürgen: Dann lies vor.
Bin gleich wieder da, ich besorge vom Bauern nebenan Eier, Wurst, Käse und jede Menge Koteletts sowie ein Kasten Mineralwasser. Wenn du willst, kannst du mir beim Abtransport helfen. Alleine schaffe ich das nicht. Ich befinde mich in einer kleinen unverschlossenen Scheune, zirka 80 Meter entfernt hinter unserem Haus. Das Essen schmeckt großartig. Wenn ich satt bin, komme ich wieder zurück.
Jürgen: Dieses Schwein, frisst sich auf unsere Kosten satt. Darum ist er also nicht zurückgekommen. Haut sich den Magen voll, und wir können sehen, wie wir satt werden. Aber halt, ist das Schreiben überhaupt von ihm? Das kann auch eine Falle sein.
Stephan: Das glaube ich nicht, denn das Stück Papier stammt eindeutig aus seinem Rechenheft. Hier ist sogar die „6“ vom Oberstudienrat Tony Bächle drauf, die er für seine beschissene Mathearbeit bekommen hat. Und die Handschrift von Rüdiger ist auch eindeutig. Es ist alles echt.
Jürgen: Ok, dann gehst du dort hin, und kommst mit Rüdiger zurück. Und fresse dir nicht auch noch den Bauch voll, sondern kommst mit dem Fressalien wieder zurück. Bis gleich, mach die Biege.
Aus der Ferne sah Stephan schon den erleuchteten kleinen Schuppen. Und je näher er kam konnte er schon Einzelheiten erkennen, die in ihm die Wut hochkommen ließen. Denn auf einem Stuhl saß, mit dem Rücken zu ihm sein Freund Rüdiger. Sein Kopf ruhte auf dem Tisch, und auf dem sah er etliche Köstlichkeiten stehen, die ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Darüber hinaus eine Flasche Whisky, die schon halb leer war. Wuterbrannt lief er in die Hütte hinein, und wollte gerade eine Schimpfkanonade vom Stapel lassen, als sich hinter ihm die die Türe schloss.
Er drehte sich um, und sah er einen Gorilla vor sich stehen, der auf den Namen „James“ hörte.
„Scheiße“, war der erste Ausspruch von Stephan, als er bemerkte, dass man ihn hineingelegt hatte.
Noch ehe er sich versah, hatte er silberne Armbänder an seinen Gelenken.
Und dann war auch Petra zu hören: Die Wirkung des Äthers bei Rüdiger lässt langsam nach. Ich werde mich jetzt um ihn kümmern. Stephan sei froh, dass du hier bist. Hier bist du vor diesem wahnsinnigen Jürgen in Sicherheit. Er zieht euch immer weiter in die Scheiße. Entschuldige den Ausdruck, aber das musste bei mir raus.
James: So Stephan, dann wirst du mir jetzt alles erzählen, was sich in dem Haus tut. In welchem Zimmer befindet sich Beatrice, und ich welchem Zimmer befindet sich dieser Jürgen. Darüber hinaus möchten wir gerne wissen, ob er bewaffnet ist, und wenn, dann in welcher Weise.
Erzähl mir keine Märchen, denn es geht um das Leben von Beatrice und evtl. auch von uns.
Du kannst deine Situation nur verbessern. Es dürfte dir aber sowieso klar sein, dass du nicht ungeschoren davonkommen wirst. Aber es liegt an dir, ob evtl. mildernde Umstände zum Tragen kommen.
Haben wir uns da verstanden?
Stephan: Ja Mr. James.
James: Ok, dann erzähle uns etwas über die Bewaffnung von Jürgen, damit wir die nötigen Maßnahmen einleiten können.
Stephan: Rüdiger und ich wissen leider nichts darüber. Jürgen hat sich diesbezüglich nicht geäußert. Ich sage ihnen, dass meine Aussage der absoluten Wahrheit entspricht.
Eddy: Ok, dann nehmen wir deine Aussage mal so hin. Eine weitere wichtige Frage, die James vorhin schon angesprochen hat.
Wie geht es Beatrice?
Stephan: Nicht so besonders.
Eddy: Ein bisschen genauer bitte. Ich bleibe nicht mehr lange so höflich. Ich kann auch anders. Hat sie genügend Flüssigkeit und Nahrung bekommen?
Stephan: Nein, das haben wir alle nicht. Bis auf ein paar Äpfel und Pflaumen. Aber diese hat Beatrice nicht bekommen. Jürgen hat es uns verboten, ihr irgendetwas zu geben.
Petra: Ich werde sofort auf „Schloss Bavaria“ anrufen, und unsere interne Alarmstufe von 1 auf 2 heraufsetzen (Miss Monika: Es gibt dort 3 Alarmstufen).
Man kann zu 100 % davon ausgehen, dass die Gefahr einer Dehydrierung augenscheinlich im Moment sehr hoch ist.
James: Das ist sicherlich angebracht.
Nun wieder zu dir Stephan. Du wirst mir genau zuhören, und das machen was ich dir jetzt sage.
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5 Minuten später schlichen sich zwei Personen zu dem Anwesen von Oma Schuberts Häuschen.
James: Wir werden wie vereinbart die Türe von dem kleinen Schuppen aufmachen. Ich stehe hier „Schmiere“ und du setzt das Goggomobil wirkungsvoll außer Gefecht.
Eddy: Nichts einfacher als das. Das dauert nur eine Minute.
So leise wie nur irgendwie möglich, schlichen sich die beiden an den unverschlossenen Schuppen heran. Ohne ein verräterisches Geräusch zu machen öffneten sie die Türe, und sahen das Goggomobil dort stehen. Im Nu hatte Eddy den Wagen „geknackt“ und die Motorhaube entriegelt. James entfernte die Zündkappe und kurze Zeit später auch den Zündverteiler. Danach setzte er die Zündkappe wieder in seine alte Position, so dass niemand auf den Gedanken kommen würde, dass hier an diesem Fahrzeug etwas manipuliert wurde.
Info:
Bei Mehrzylindermotoren werden Zündverteiler eingebaut, die die Hochspannung der Sekundärwicklung der Zündspule wahlweise auf eine der Zündkerzen leiteten. Dazu hat der Zündverteiler einen rotierenden Kontakt, den Verteilerfinger, der nacheinander dicht an Kontakten vorbeifährt, die über die Zündkabel mit den Zündkerzen verbunden sind.
Der erste Teil des gewagten Befreiungsunternehmens war also geglückt, denn eine Flucht mit diesem Fahrzeug war damit absolut unmöglich.
Aus der Ferne beobachtete Hauptwachtmeister Schultz diese Aktion mit einem Nachtsichtgerät. Nach dieser geglückten Aktion, gab er dies sofort über das Handfunksprechgerät an die anderen beteiligten Personen dieses Unternehmens bekannt.
Nun erfolgte der zweite planmäßige Schritt der anvisierten Befreiung von Beatrice, die sie so hoffentlich auch mit der Festnahme von Jürgen endete.
Der zweite Einsatztrupp setzte sich aus folgenden Personen zusammen: Hauptwachtmeister Schultz, Joggeli, Tony Bächle (Trotz Schulterschmerzen auf Grund der gewaltsamen Eindringens in eines der inspizierten Häuser), und Franz Schmidt.
Im Großen und Ganzen eine erfahrene Truppe.
Diesmal färbten sie ihre Gesichter mit schwarzer Kohle, welches gut zu ihrer schwarzen Kleidung passte. Auch hier ging man gezielt und durchdacht vor, denn sie wussten nun alle, dass sich in diesem letzten Haus Jürgen verschanzte.
Auch Petra fuhr leise mit ihrem Krankenwagen (Ein Cadillac, welches im Besitz der Hoffmann-Group war), bis auf 50 Meter an das Haus heran. Selbstverständlich ohne Sirene und Blaulicht.
Die Kinder und Jugendlichen blieben aus Sicherheitsgründen in den Autos sitzen. So jedenfalls die Anweisung von Othilie, welches man durchaus nachvollziehen kann, da man immer noch nicht wusste ob Jürgen bewaffnet war.
Es war mittlerweile 1 Uhr 15, als sechs erwachsene Personen über den Boden krochen, und sich an das Haus von allen Seiten heranpirschten. In das Haus von außen hereinzuschauen war leider nicht möglich, da die Rollladen bis auf wenige Zentimeter fast ganz unten waren. Zumindest konnte man erkennen, dass jede Räumlichkeit in absoluter Dunkelheit lag. Das erschwerte die Sache ungemein.
Man entschloss sich einen Überraschungsangriff zu starten. Und das sollte so aussehen:
Die sehr kräftige Außentüre war mit normalen Mitteln nicht zu überwinden. Schon gar nicht in einer kurzen Zeit. Bis die Türe offen wäre, wäre Jürgen in der Lage Gegenmaßnahmen zu ergreifen, die für die Befreier lebensgefährlich sein konnten.
Ergo griffen James und Eddy zu einer Maßnahme die es in meiner gesamten Erzählung bezüglich der Familien-Saga „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ bisher noch nie gegeben hatte.
Die Außentüre sollte mit Plastiksprengstoff aus den Angeln gehoben, bzw. offen gesprengt werden.
Liebe Leser, Plastiksprengstoff ist ein Gemisch aus 61,5 % Nitroglycerin, 16 % Nitrocellulose, 22 % Nitrotoluol und 0,5 % Magnesiumcarbonat ergibt ein stabiles, wasser- und stoßfestes, Kitt ähnliches Material, das man in Behälter füllen oder direkt auf ein Objekt streichen konnte. In diesem Fall also die Außentüre. So schuf man z.B. früher eine effektive Waffe für den Widerstand, die ideal zur Sabotage von Bahngleisen oder anderen verwundbaren Zielen eingesetzt werden konnte.
Ich habe das selbst alles miterlebt, als ich noch bei der GSG 9 war. Unser größter Erfolg war damals die legendäre Erstürmung der Lufthansa Maschine „Landshut“ auf dem Flugplatz in Mogadischu. Ihr erinnert euch sicherlich daran. Die älteren zumindest unter euch.
Die Entführung der „Landshut“, eines Passagierflugzeugs vom Typ Boeing 737-200, bezeichnet die Geiselnahme an Bord dieser für die Lufthansa fliegenden Maschine am 13. Oktober 1977. Verantwortlich dafür waren vier palästinensische Terroristen der PFLP-SC, einer Abspaltung der Volksfront zur Befreiung Palästinas, die unter dem Namen Kommando Martyr Halimeh auftraten. Nach der Ermordung des Flugkapitäns und mehreren Zwischenstopps landete die Landshut in Mogadischu, der Hauptstadt von Somalia. Dort wurde sie am 18. Oktober 1977 von der GSG 9, einer Spezialeinheit des deutschen Bundesgrenzschutzes unter General-Major Monika, gestürmt. Eine Flugbegleiterin wurde dabei verletzt; alle weiteren noch lebenden Geiseln kamen unverletzt frei. „Operation Feuerzauber“ ist in die Geschichte eingegangen. Und ich war dabei, worauf ich heute noch sehr stolz bin. Den folgenden Film kann ich euch sehr empfehlen.
18. Oktober 1977: Terroristen entführen die Passagiermaschine `Landshut'. Die R.A.F. will mit der Aktion der befreundeten Terrorgruppe die Freilassung ihrer Häftlinge aus Stammheim erpressen. Es beginnt ein fünftägiges Martyrium für die Insassen, das auf dem Flughafen von Mogadishu mit der Erstürmung der Maschine durch das frisch gegründete Sondereinsatzkommando G.S.G. 9 endet.
Nun jedenfalls würde unser Befreiungskommando, unter der Leitung von James, versuchen die Geisel Beatrice zu befreien.
Selbstverständlich sollte diese Befreiungsaktion auch einen Namen bekommen.
Und diese lautete „Operation Beatrice“.
Innerhalb von nur einer Minute hatte James den Sprengstoff an der Haustüre angebracht. Anschließend begaben sich alle involvierten Personen in Deckung.
Für die Chronik:
Uhrenvergleich 1 Uhr 20, als ein ohrenbetäubender Knall in dieser mondlosen Nacht die Bewohner der Ortschaft „Ups“ aus den Betten warf.
Ende Teil: 512
Liebe Leser, ich kann euch versichern, dass es in Teil 513 dramatisch weitergehen wird.
Dafür bürge ich mit meinem guten Namen.
Monika
Geschrieben am 28.02.2022
Kapitel: 622
Liebe Leser, wenden wir uns dem Haus zu, welches auf dem Bild oben zu sehen ist.
Es ist das leere Haus von Oma Schuberth, welches in jener Woche noch an die Familie Arthur McKenzie vermietet werden soll.
Es ist das erste Haus im Dorf „Ups“ und somit hat es auch die Geringste Entfernung zum Anwesen der Hoffmann-Group. Rechts neben dem Gartenzaun beginnt auch schon das große Areal der besagten Familie. Ganz links hinter dem Haus, befindet sich ein kleiner Schuppen, wo Gartengeräte gelagert sind.
Konzentrieren wir uns auf dieses Anwesen, da die Überprüfung des vorletzten Gebäudes keine neuen Erkenntnisse brachte.
Aber auch hier schien alles sehr ruhig zu sein, und Licht war auch nirgendswo zu entdecken. Das war aber nicht verwunderlich, da das Gas, der Strom und das Wasser, noch abgesperrt waren. Ansonsten war dieses Haus absolut bezugsfertig und frisch renoviert worden. Das Haus war mit einem neuen Dach und einem neuen Anstrich versehen worden, und hatte auf zwei Etagen 210 m² Wohnfläche. Also ideal für die insgesamt 9 Personen der Familie McKenzie. Und das schönste war für Gregor die räumliche Nähe zu Schloss Bavaria. Quer über die Felder waren es nur 15 Minuten Fußmarsch zur tollen Familie Hoffmann und zu seiner geliebten Beatrice.
Ein ideales Stichwort, um zu schauen wie es Beatrice mittlerweile ergangen ist.
Die Stimmung im Haus war sehr gereizt. Und darunter zu leiden hatte leider auch Beatrice, obwohl sie als Opfer am allerwenigsten für die jetzige Situation verantwortlich ist.
Sie lag immer noch in einem altmodischen Bett eines mittelgroßen Schlafzimmers. Die Hände waren langgestreckt am Kopfende mit schweren Eisenketten versehen worden, so dass sie kaum zu einer Bewegung fähig war. Und das seit mittlerweile fast 8 Stunden. Ein Martyrium ohnegleichen. Die Schlüssel dieser eisernen Fesseln befanden sich im Besitz von Jürgen, der sie nicht herausrückte.
0 Uhr 55. Mittlerweile war es still im Haus geworden. Es gab, wie wir schon erfahren haben, keinen Strom, und kein Wasser im Haus.
Beatrice Mund war trocken und ihre Lippen spröde. Seit Stunden hatte sie keine Flüssigkeit bekommen. Jürgen hinderte seine Kompagnons daran, ihr die saftigen Pflaumen zu geben, die sie in reifem Zustand von den Bäumen gepflückt hatten. Was das bezwecken sollte war ihnen absolut unklar.
Sobald sich Stefan und Rüdiger der Türe von Beatrice Zimmer betreten wollten, flippte ihr Anführer fast völlig aus, und schrie sie an.
Seine ganze Wut richtete sich gegen dieses völlig unschuldige Mädchen. Das war vielleicht dadurch zu erklären, dass er viel lieber diesen Gregor in seinen Fingern gehabt hätte, der nach seiner Ansicht der wahre Schuldige bezüglich seiner schier ausweglosen Situation ist. Von Einsicht war bei ihm nichts zu spüren.
So langsam musste man den Eindruck gewinnen, dass Jürgen nicht mehr Herr seiner Sinne war. Stephan vermutete, dass er bewaffnet war. Und das machte ihn im Grunde genommen noch gefährlicher.
Beatrice Zustand wurde immer bedenklicher. Man kann sich sicherlich sehr gut vorstellen, dass dieses Leichtgewicht von 38 kg keine Reserven hatte, die es benötigen würde, um diese Krisensituation zu meistern. Das Bett unter ihr war nass, da sie keine Möglichkeit bekam zur Toilette zu gehen.
Noch schlimmer war neben ihrem physischen Leiden ihr psychischer Zustand.
Sie dachte an ihre Zeit zurück, als sie wohlbehütet im Zirkus lebte. Nach dem Tod ihrer Eltern änderte sich ihr Leben dramatisch, bis eben die liebe Familie Hoffmann sie aus den Fängen ihres grausamen Stiefvaters befreite. Sie hatte auf „Schloss Bavaria“ eine neue Heimat gefunden, in der sie in völliger Sicherheit, und was genauso wichtig ist, die Liebe von allen Personen gespürt und empfangen, die sie so herbeisehnte. Es waren großartige Personen, die ihr jeden Wunsch von den Lippen ablasen.
Von der kleinen quirligen Heike angefangen, bis zu den ältesten Bewohnern auf dem wunderschönen Schloss mit den vielen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Es gab nichts was ihr irgendwelchen Kummer bereitete. Und da gab es noch Gregor, ihr erster Freund überhaupt, der sie abgöttisch liebte. Das spürte sie jederzeit. Was für eine großartiger und starke Erscheinung, der sie beschützte. Sie bewunderte ihn auch für seine Fähigkeiten, die er besaß. Ein Pfadfinder der besonderen Art, für den es keine unlösbaren Probleme gab. Was er in der Hand nahm, hatte Hand und Fuß.
Sie würde auch gerne wissen wollen, was diese mächtige Familie im Moment unternehmen würde, um sie aus dieser fast ausweglosen Situation zu befreien.
Sie war sich sicher, dass sie alles versuchen würden um sie aufzuspüren. Aber würde das alles noch rechtzeitig geschehen, denn sie spürte, dass ihre Kraft so nach und nach nachließ.
Sie wusste, dass sie sich ganz in der Nähe des Anwesens der Familie Hoffmann befand. Denn kurz nachdem sie am Eingangstor zum Schloss vorbeifuhren, hielt diese Bande an, um sie hier gefangen zu halten. Sie vermutete auch richtigerweise, dass sie sich in Oma Schuberts Haus befand, welches sich direkt an der Grenze des Anwesens der Hoffmann-Group befand.
Und sie vermutete auch, dass die drei jugendlichen Täter jede sich nähernde Person, wenn sie sich von „Schloss Bavaria“ nähern würden, also von dem freien Feld vor dem Haus, sofort entdeckt würden. Da hilft auch keine dunkle Kleidung.
(Einen zweiten Weg zu diesem Haus kannte Beatrice noch nicht. Dieser zweite Weg war zwar weiter, aber durchaus befahrbar. Zumindest im Sommer).
Die drei Burschen jedenfalls beobachteten abwechselnd und ununterbrochen das gut einsehbare Gelände (Siehe Foto). Dabei konnten sie sich relativ sicher fühlen.
Es sei denn, dass ein Raketenangriff erfolgen würde, aber diese Waffen hatte die Hoffmann-Group nicht zur Verfügung. Zumindest im Moment noch nicht. Die Amerikaner waren in dieser Hinsicht sehr penibel, und zählten jeden Tag nach, ob noch alle Raketen-Geschosse da waren.
Rüdiger, der um mittlerweile 0 Uhr 45 seinen Wachdienstdienst versah, konnte bisher keine besonderen Vorkommnisse seinem Chef (Jürgen) berichten. Leise summte er das Lied von Marlene Dietrich „Lily Marleen“ vor sich hin.
Vor der Kaserne, vor dem großen Tor
Stand eine Laterne, und steht sie noch davor,
So wollen wir uns da wieder sehen,
Bei der Laterne wollen wir stehen,
Wie einst Lili Marleen, wie einst Lili Marleen
Unsrer beider Schatten sahen wie einer aus
Dass wir so lieb uns hatten, das sah man gleich daraus.
Alle Leute sollen es sehen,
Wenn wir bei der Laterne stehen,
Wie einst Lili Marleen, wie einst Lili Marleen…………………
√ Marlene Dietrich √ Lili Marleen √ Lyrics
Plötzlich hörte er hinter dieses Geräusch:
Psssssst.
Rüdiger drehte sich herum, und wiederum vernahm er ein leises:
Psssssst.
Sehen konnte er nichts. Denn diese Äußerung kam aus einem dichten Gebüsch hinter dem Haus (Bild).
Er ging langsam darauf zu, konnte aber nichts in der Dunkelheit erkennen. Er drehte sich wieder um, und kurze Zeit später legte sich ein Tuch über seine Nase und seinem Mund, dessen Geruch sehr eklig war. Nur Sekunden später sank er bewusstlos zu Boden. Anschließend zog man seinen Körper geräuschlos in einem Gebüsch.
Nun war wieder alles so, wie es noch vor 30 Sekunden war. Nichts deutete darauf hin, dass hier etwas vorgefallen war.
Nur eben bis auf die Tatsche, das aus dem Gebüsch plötzlich der Ruf eines Waldkauz zu vernehmen war.
Waldkauz - Ruf, Stimme
Der Gesang dieser stimmfreudigen Eule ist das typische, wohlklingende „Huuuuuuh-hu-huuuuuh“. Er lebt in erster Linie in Laub- und Mischwäldern. Aber auch in Parks oder anderen siedlungsnahen Strukturen kann man ihn antreffen.
Kurze Zeit später war in einiger Entfernung noch ein „Huuuuuuh-hu-huuuuuh“ zu hören. Das schien sich wohl ein Pärchen gefunden zu haben.
Nach dreißig Minuten fiel das Fehlen von Rüdiger auf.
Jürgen: Verdammt noch mal, wo bleibt eigentlich Rüdiger? Er hätte schon vor 10 Minuten zurück sein müssen. Stephan, du gehst raus und siehst nach, was da eigentlich passiert ist. Sei aber vorsichtig.
Stephan: Ok, ich schau mal nach.
Stephan ging leise hinaus, und suchte den Garten nach ihm ab. In der Nähe eines Strauches sah er ein Blatt Papier auf dem Boden liegen, und hob es auf.
Nachdem eine weitere Suche nach Rüdiger erfolglos war, ging er ins Haus zurück.
Stephan: Der Kerl ist wie vom Erdboden verschwunden. Das einige was ich gefunden habe ist ein Stück Papier, auf dem etwas geschrieben steht.
Jürgen: Dann lies vor.
Bin gleich wieder da, ich besorge vom Bauern nebenan Eier, Wurst, Käse und jede Menge Koteletts sowie ein Kasten Mineralwasser. Wenn du willst, kannst du mir beim Abtransport helfen. Alleine schaffe ich das nicht. Ich befinde mich in einer kleinen unverschlossenen Scheune, zirka 80 Meter entfernt hinter unserem Haus. Das Essen schmeckt großartig. Wenn ich satt bin, komme ich wieder zurück.
Jürgen: Dieses Schwein, frisst sich auf unsere Kosten satt. Darum ist er also nicht zurückgekommen. Haut sich den Magen voll, und wir können sehen, wie wir satt werden. Aber halt, ist das Schreiben überhaupt von ihm? Das kann auch eine Falle sein.
Stephan: Das glaube ich nicht, denn das Stück Papier stammt eindeutig aus seinem Rechenheft. Hier ist sogar die „6“ vom Oberstudienrat Tony Bächle drauf, die er für seine beschissene Mathearbeit bekommen hat. Und die Handschrift von Rüdiger ist auch eindeutig. Es ist alles echt.
Jürgen: Ok, dann gehst du dort hin, und kommst mit Rüdiger zurück. Und fresse dir nicht auch noch den Bauch voll, sondern kommst mit dem Fressalien wieder zurück. Bis gleich, mach die Biege.
Aus der Ferne sah Stephan schon den erleuchteten kleinen Schuppen. Und je näher er kam konnte er schon Einzelheiten erkennen, die in ihm die Wut hochkommen ließen. Denn auf einem Stuhl saß, mit dem Rücken zu ihm sein Freund Rüdiger. Sein Kopf ruhte auf dem Tisch, und auf dem sah er etliche Köstlichkeiten stehen, die ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Darüber hinaus eine Flasche Whisky, die schon halb leer war. Wuterbrannt lief er in die Hütte hinein, und wollte gerade eine Schimpfkanonade vom Stapel lassen, als sich hinter ihm die die Türe schloss.
Er drehte sich um, und sah er einen Gorilla vor sich stehen, der auf den Namen „James“ hörte.
„Scheiße“, war der erste Ausspruch von Stephan, als er bemerkte, dass man ihn hineingelegt hatte.
Noch ehe er sich versah, hatte er silberne Armbänder an seinen Gelenken.
Und dann war auch Petra zu hören: Die Wirkung des Äthers bei Rüdiger lässt langsam nach. Ich werde mich jetzt um ihn kümmern. Stephan sei froh, dass du hier bist. Hier bist du vor diesem wahnsinnigen Jürgen in Sicherheit. Er zieht euch immer weiter in die Scheiße. Entschuldige den Ausdruck, aber das musste bei mir raus.
James: So Stephan, dann wirst du mir jetzt alles erzählen, was sich in dem Haus tut. In welchem Zimmer befindet sich Beatrice, und ich welchem Zimmer befindet sich dieser Jürgen. Darüber hinaus möchten wir gerne wissen, ob er bewaffnet ist, und wenn, dann in welcher Weise.
Erzähl mir keine Märchen, denn es geht um das Leben von Beatrice und evtl. auch von uns.
Du kannst deine Situation nur verbessern. Es dürfte dir aber sowieso klar sein, dass du nicht ungeschoren davonkommen wirst. Aber es liegt an dir, ob evtl. mildernde Umstände zum Tragen kommen.
Haben wir uns da verstanden?
Stephan: Ja Mr. James.
James: Ok, dann erzähle uns etwas über die Bewaffnung von Jürgen, damit wir die nötigen Maßnahmen einleiten können.
Stephan: Rüdiger und ich wissen leider nichts darüber. Jürgen hat sich diesbezüglich nicht geäußert. Ich sage ihnen, dass meine Aussage der absoluten Wahrheit entspricht.
Eddy: Ok, dann nehmen wir deine Aussage mal so hin. Eine weitere wichtige Frage, die James vorhin schon angesprochen hat.
Wie geht es Beatrice?
Stephan: Nicht so besonders.
Eddy: Ein bisschen genauer bitte. Ich bleibe nicht mehr lange so höflich. Ich kann auch anders. Hat sie genügend Flüssigkeit und Nahrung bekommen?
Stephan: Nein, das haben wir alle nicht. Bis auf ein paar Äpfel und Pflaumen. Aber diese hat Beatrice nicht bekommen. Jürgen hat es uns verboten, ihr irgendetwas zu geben.
Petra: Ich werde sofort auf „Schloss Bavaria“ anrufen, und unsere interne Alarmstufe von 1 auf 2 heraufsetzen (Miss Monika: Es gibt dort 3 Alarmstufen).
Man kann zu 100 % davon ausgehen, dass die Gefahr einer Dehydrierung augenscheinlich im Moment sehr hoch ist.
James: Das ist sicherlich angebracht.
Nun wieder zu dir Stephan. Du wirst mir genau zuhören, und das machen was ich dir jetzt sage.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
5 Minuten später schlichen sich zwei Personen zu dem Anwesen von Oma Schuberts Häuschen.
James: Wir werden wie vereinbart die Türe von dem kleinen Schuppen aufmachen. Ich stehe hier „Schmiere“ und du setzt das Goggomobil wirkungsvoll außer Gefecht.
Eddy: Nichts einfacher als das. Das dauert nur eine Minute.
So leise wie nur irgendwie möglich, schlichen sich die beiden an den unverschlossenen Schuppen heran. Ohne ein verräterisches Geräusch zu machen öffneten sie die Türe, und sahen das Goggomobil dort stehen. Im Nu hatte Eddy den Wagen „geknackt“ und die Motorhaube entriegelt. James entfernte die Zündkappe und kurze Zeit später auch den Zündverteiler. Danach setzte er die Zündkappe wieder in seine alte Position, so dass niemand auf den Gedanken kommen würde, dass hier an diesem Fahrzeug etwas manipuliert wurde.
Info:
Bei Mehrzylindermotoren werden Zündverteiler eingebaut, die die Hochspannung der Sekundärwicklung der Zündspule wahlweise auf eine der Zündkerzen leiteten. Dazu hat der Zündverteiler einen rotierenden Kontakt, den Verteilerfinger, der nacheinander dicht an Kontakten vorbeifährt, die über die Zündkabel mit den Zündkerzen verbunden sind.
Der erste Teil des gewagten Befreiungsunternehmens war also geglückt, denn eine Flucht mit diesem Fahrzeug war damit absolut unmöglich.
Aus der Ferne beobachtete Hauptwachtmeister Schultz diese Aktion mit einem Nachtsichtgerät. Nach dieser geglückten Aktion, gab er dies sofort über das Handfunksprechgerät an die anderen beteiligten Personen dieses Unternehmens bekannt.
Nun erfolgte der zweite planmäßige Schritt der anvisierten Befreiung von Beatrice, die sie so hoffentlich auch mit der Festnahme von Jürgen endete.
Der zweite Einsatztrupp setzte sich aus folgenden Personen zusammen: Hauptwachtmeister Schultz, Joggeli, Tony Bächle (Trotz Schulterschmerzen auf Grund der gewaltsamen Eindringens in eines der inspizierten Häuser), und Franz Schmidt.
Im Großen und Ganzen eine erfahrene Truppe.
Diesmal färbten sie ihre Gesichter mit schwarzer Kohle, welches gut zu ihrer schwarzen Kleidung passte. Auch hier ging man gezielt und durchdacht vor, denn sie wussten nun alle, dass sich in diesem letzten Haus Jürgen verschanzte.
Auch Petra fuhr leise mit ihrem Krankenwagen (Ein Cadillac, welches im Besitz der Hoffmann-Group war), bis auf 50 Meter an das Haus heran. Selbstverständlich ohne Sirene und Blaulicht.
Die Kinder und Jugendlichen blieben aus Sicherheitsgründen in den Autos sitzen. So jedenfalls die Anweisung von Othilie, welches man durchaus nachvollziehen kann, da man immer noch nicht wusste ob Jürgen bewaffnet war.
Es war mittlerweile 1 Uhr 15, als sechs erwachsene Personen über den Boden krochen, und sich an das Haus von allen Seiten heranpirschten. In das Haus von außen hereinzuschauen war leider nicht möglich, da die Rollladen bis auf wenige Zentimeter fast ganz unten waren. Zumindest konnte man erkennen, dass jede Räumlichkeit in absoluter Dunkelheit lag. Das erschwerte die Sache ungemein.
Man entschloss sich einen Überraschungsangriff zu starten. Und das sollte so aussehen:
Die sehr kräftige Außentüre war mit normalen Mitteln nicht zu überwinden. Schon gar nicht in einer kurzen Zeit. Bis die Türe offen wäre, wäre Jürgen in der Lage Gegenmaßnahmen zu ergreifen, die für die Befreier lebensgefährlich sein konnten.
Ergo griffen James und Eddy zu einer Maßnahme die es in meiner gesamten Erzählung bezüglich der Familien-Saga „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ bisher noch nie gegeben hatte.
Die Außentüre sollte mit Plastiksprengstoff aus den Angeln gehoben, bzw. offen gesprengt werden.
Liebe Leser, Plastiksprengstoff ist ein Gemisch aus 61,5 % Nitroglycerin, 16 % Nitrocellulose, 22 % Nitrotoluol und 0,5 % Magnesiumcarbonat ergibt ein stabiles, wasser- und stoßfestes, Kitt ähnliches Material, das man in Behälter füllen oder direkt auf ein Objekt streichen konnte. In diesem Fall also die Außentüre. So schuf man z.B. früher eine effektive Waffe für den Widerstand, die ideal zur Sabotage von Bahngleisen oder anderen verwundbaren Zielen eingesetzt werden konnte.
Ich habe das selbst alles miterlebt, als ich noch bei der GSG 9 war. Unser größter Erfolg war damals die legendäre Erstürmung der Lufthansa Maschine „Landshut“ auf dem Flugplatz in Mogadischu. Ihr erinnert euch sicherlich daran. Die älteren zumindest unter euch.
Die Entführung der „Landshut“, eines Passagierflugzeugs vom Typ Boeing 737-200, bezeichnet die Geiselnahme an Bord dieser für die Lufthansa fliegenden Maschine am 13. Oktober 1977. Verantwortlich dafür waren vier palästinensische Terroristen der PFLP-SC, einer Abspaltung der Volksfront zur Befreiung Palästinas, die unter dem Namen Kommando Martyr Halimeh auftraten. Nach der Ermordung des Flugkapitäns und mehreren Zwischenstopps landete die Landshut in Mogadischu, der Hauptstadt von Somalia. Dort wurde sie am 18. Oktober 1977 von der GSG 9, einer Spezialeinheit des deutschen Bundesgrenzschutzes unter General-Major Monika, gestürmt. Eine Flugbegleiterin wurde dabei verletzt; alle weiteren noch lebenden Geiseln kamen unverletzt frei. „Operation Feuerzauber“ ist in die Geschichte eingegangen. Und ich war dabei, worauf ich heute noch sehr stolz bin. Den folgenden Film kann ich euch sehr empfehlen.
18. Oktober 1977: Terroristen entführen die Passagiermaschine `Landshut'. Die R.A.F. will mit der Aktion der befreundeten Terrorgruppe die Freilassung ihrer Häftlinge aus Stammheim erpressen. Es beginnt ein fünftägiges Martyrium für die Insassen, das auf dem Flughafen von Mogadishu mit der Erstürmung der Maschine durch das frisch gegründete Sondereinsatzkommando G.S.G. 9 endet.
Nun jedenfalls würde unser Befreiungskommando, unter der Leitung von James, versuchen die Geisel Beatrice zu befreien.
Selbstverständlich sollte diese Befreiungsaktion auch einen Namen bekommen.
Und diese lautete „Operation Beatrice“.
Innerhalb von nur einer Minute hatte James den Sprengstoff an der Haustüre angebracht. Anschließend begaben sich alle involvierten Personen in Deckung.
Für die Chronik:
Uhrenvergleich 1 Uhr 20, als ein ohrenbetäubender Knall in dieser mondlosen Nacht die Bewohner der Ortschaft „Ups“ aus den Betten warf.
Ende Teil: 512
Liebe Leser, ich kann euch versichern, dass es in Teil 513 dramatisch weitergehen wird.
Dafür bürge ich mit meinem guten Namen.
Monika
Geschrieben am 28.02.2022
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Jun 04, 2023 10:49 am
Liebe Leser,
dass euch die beiden am Freitag eingefügten Teile der Lehrjahre gut gefallen haben.
Hier das einsam gelegene Haus, wo James und Eddy die Eingangstüre sprengen wollen.
Aber die verzweifelte Jagd und Suche nach Beatrice geht weiter.
Hier Revierförster Herr Weber, der Vater von Tina Weber, also das Mädel welches mit Martina befreundet ist.
Hier eine einsam gelegene Waldhütte, die in den nächsten beiden Teilen auch eine große Rolle spielen.
Angenehmen und sonnigen Sonntag
Monika
dass euch die beiden am Freitag eingefügten Teile der Lehrjahre gut gefallen haben.
Hier das einsam gelegene Haus, wo James und Eddy die Eingangstüre sprengen wollen.
Aber die verzweifelte Jagd und Suche nach Beatrice geht weiter.
Hier Revierförster Herr Weber, der Vater von Tina Weber, also das Mädel welches mit Martina befreundet ist.
Hier eine einsam gelegene Waldhütte, die in den nächsten beiden Teilen auch eine große Rolle spielen.
Angenehmen und sonnigen Sonntag
Monika
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Jun 04, 2023 5:53 pm
Es wat in der tat sehr sonnig das ich natürlich genossen habe.
Aber spätestens morgen nachmittag will ich deinen roman lesen und dann melde ich mich wieder.
Aber spätestens morgen nachmittag will ich deinen roman lesen und dann melde ich mich wieder.
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Jun 04, 2023 6:33 pm
Hi Polly,
ja es war, und es ist noch immer ein wunderschöner Tag.
Ich bin aber diesmal im Haus geblieben.
Ich denke mal, dass dir die zwei neuen Teile gefallen werden.
Im ersten Teil geht es noch humorvoll zu, während im zweiten dann doch die Spannung überwiegt.
Für Abwechslung ist also gesorgt.
So zumindest meine Einschätzung.
Aber das müssen die Leser entscheiden.
Syl
Moni
ja es war, und es ist noch immer ein wunderschöner Tag.
Ich bin aber diesmal im Haus geblieben.
Ich denke mal, dass dir die zwei neuen Teile gefallen werden.
Im ersten Teil geht es noch humorvoll zu, während im zweiten dann doch die Spannung überwiegt.
Für Abwechslung ist also gesorgt.
So zumindest meine Einschätzung.
Aber das müssen die Leser entscheiden.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Jun 05, 2023 9:31 am
Hi Polly,
dann bin ich mal auf deine Reaktion der beiden Teile gespannt.
Ich gebe mir soviel Mühe, und investiere soviel Zeit, dass ich etwas traurig bin weil keine Reaktion von den Usern erfolgt.
LG
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dann bin ich mal auf deine Reaktion der beiden Teile gespannt.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Jun 05, 2023 9:48 am
In meiner Familiensaga nehmen die Pfadfinder einen relativ großen Platz ein.
Ich wäre damals sehr gerne bei den Pfadis gernes selbst dabei gewesen.
10 Tage keine Handys.
Was für eine Erholung
Die Pfadfinder werden mir immer sympathischer.
hessenschau25 07 13
Allzeit Bereit
Moni
Ich wäre damals sehr gerne bei den Pfadis gernes selbst dabei gewesen.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Jun 07, 2023 12:19 pm
Liebe Leser,
die nächsten beiden Teile (513 + 514) der,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"
erscheinen am morgigen Donnerstag, den 08.06.23
Es lohnt sich, soweit ich das beurteilen kann, sie zu lesen.
Grüße
Monika
die nächsten beiden Teile (513 + 514) der,
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"
erscheinen am morgigen Donnerstag, den 08.06.23
Es lohnt sich, soweit ich das beurteilen kann, sie zu lesen.
Grüße
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Jun 07, 2023 12:24 pm
In meiner Familiensaga nehmen die Pfadfinder einen relativ großen Platz ein.
Ich wäre damals sehr gerne bei den Pfadis gernes selbst dabei gewesen.
10 Tage keine Handys.
Was für eine Erholung
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Hier die Fortsetzung
Ich wäre damals sehr gerne bei den Pfadis gernes selbst dabei gewesen.
10 Tage keine Handys.
Was für eine Erholung
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- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Jun 08, 2023 12:02 pm
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 513
Kapitel: 623
Dienstag, der 14.09.1965
Dramatische Befreiungsaktion von Beatrice
(6)
Uhrenvergleich 1 Uhr 20, als in dieser mondlosen Nacht ein ohrenbetäubender Knall viele Bewohner der Ortschaft „Ups“ aus den Betten warf.
(Bei Madame Claudine war es ähnlich).
Mit entsichertem Revolver stürmte der Einsatztrupp, „SGB 1“ (Schloss Gut Bavaria 1) mit den sechs Personen, Hauptwachtmeister Schultz, Joggeli, Tony Bächle (Trotz Schulterschmerzen auf Grund des gewaltsamen Eindringens in eines der inspizierten Häuser), und Franz Schmidt das Haus.
Jede Person betrat ein Zimmer, aber schon nach kurzer Zeit stellten sie fest, dass das Haus vor kurzem in großer Eile verlassen wurde. Nur ein Stofffetzen der von Beatrice Bluse stammen musste, wurde auf dem Bett aufgefunden. An ihr hingen noch die Ketten hingen, an denen sie gefesselt war.
Eddy: Mist, dieser Jürgen muss etwas geahnt haben, als seine beiden Kollegen Stephan und Rüdiger nicht mehr wiederkamen. Was nun, wo kann Jürgen mit seiner Geisel Beatrice abgeblieben sein? Wir hätten sie sehen müssen. Ich gehe davon aus, dass er einen anderen Fluchtweg genommen haben muss. Und zwar einen, den wir nicht in unserer Kalkulation hatten. Gehen wir zu den Autos zurück, und sprechen darüber mit der Familie Hoffmann, denn sie wissen am besten über die örtlichen Begebenheiten Bescheid. Insbesondere Frau Hoffmann (Othilie), die am längsten hier wohnt.
Und so geschah es auch, denn kurze Zeit später beugten sich alle über eine Wanderkarte dieser Region mit dem Maßstab 1:25.000
Info:
Möchtest du dich weglos in den Bergen bewegen, ist es sinnvoll eine Karte mit großem Maßstab, also 1:25.000, zu nutzen.
1:25.000 bedeutet, dass 1 Zentimeter auf der Karte 25.000 Zentimeter im Gelände entspricht => 1 cm (Karte) = 250 m (Realität). Folglich entsprechen 4 Zentimeter auf der Karte 1 Kilometer in Realität => 4 cm (Karte) = 1 km (Realität).
Othilie: Ok, folgendes kann ich zur Suche beitragen. Nur wenige Meter neben dem Haus ist ein Pfad, der direkt in den Wald führt. Jetzt im Dunkeln ist er kaum zu erkennen. Für Fahrzeuge, außer vielleicht einem Jeep, ist er nahezu unpassierbar. Er kann also nur den einen Weg genommen haben. Denn alles andere hätten wir gesehen.
James: Ich würde vorschlagen, dass wir uns zu Fuß ohne Taschenlampen auf dem Weg machen. Denn den Schein einer Taschenlampe wird man um Dunkeln weit sehen können, und Jürgen wäre sofort gewarnt. Natürlich muss aber jeder eine Taschenlampe mit sich führen. Sie kommen aber nur dann zum Einsatz, wenn ich euch dazu auffordere.
Othilie: Noch etwas: Martina und Gregor, obwohl er erst seit knapp vier Monaten bei uns ist, kennen sich hier am besten aus. Beide gehen oft, sowohl im hellen als auch im dunklen zusammen mit Lupo und Cheetah hier spazieren. Daher hatte ich auch nie bedenken, weil die Tiere eben dabei waren.
Eddy: Wie ich auf der Karte gesehen habe, gibt es ja auch in diesem Teil des Areals eine große Anzahl von Schutzhütten. Ob sie von Jürgen aufgesucht werden, kann ich nicht sagen. Aber irgendwo muss er ja Unterschlupf suchen, denn die Nächte werden langsam kühl um diese Jahreszeit. Was er aber im Endeffekt vorhat, entschließt sich meiner Kenntnisse.
Othilie: Nun lasst uns aber endlich losmarschieren.
James: Ich nehme mal an, dass Jürgen mit der entkräfteten, und auch verletzten Beatrice, nicht sehr schnell sein wird. Sie haben auch nur zirka 20 Minuten Vorsprung.
Petra: Wenn Beatrice verletzt ist, braucht sie auch umgehend ärztliche Betreuung. Ich werde das Tragegestell mit den Medikamenten und Notbesteck mitnehmen.
Tony Bächle (Freund von Othilie): Den trage ich auf dem Rücken.
James: Petra, dein weißer Hosenanzug ist aber leider so auffällig wie ein Eisbär in der Wüste Sahara.
Petra: Dagegen kann ich jetzt leider auch nichts machen. Ich konnte ja nicht damit rechnen, dass wir eine Waldwanderung unternehmen. Ich würde aber sogar barfuß loslaufen, um Beatrice zu retten.
James: Das würden wir alle. Ich nehme auch einige Flaschen Mineralwasser mit.
Othilie: Noch etwas sehr wichtiges.
Dieser Pfad führt im Wald nach 100 Metern in die Richtung unseres Territoriums. Lasst uns alles Mobilisieren was wir an Personen organisieren können.
Ich denke dabei an folgendes:
Wenn unsere Leute, die gegenwärtig noch auf dem Schloss sind, in die Richtung gehen auf denen ihnen dieser Jürgen und Beatrice entgegenkommen, können wir Jürgen in die Enge treiben. Verstärkt durch etliche Taschenlampen und Scheinwerfer mit denen unser zweiter Trupp ausgerüstet sein sollte, wird Jürgen zurückweichen und wieder in die entgegengesetzte Richtung laufen. Und dann läuft er uns in die Arme. Wir dürfen natürlich keine Taschenlampen benutzen. Ich gebe zu, eine nicht ganz ungefährliche Situation, aber eine Möglichkeit unsere Beatrice endgültig zu befreien, denn sie wird garantiert mit ihren Nerven und ihrem körperlichen Zustand am Limit sein.
James: Ok, dann lasst uns das versuchen. Ich informiere Herrn Bolle (Vater von Thomas), das er alles auffahren soll, was auf dem Schloss Beine hat.
Othilie: Das werden garantiert nicht wenige sein.
Eddy: Ich werde sie über Funk informieren, dass sie sich sofort auf dem Weg machen sollten.
James: Ich habe gerade erfahren, dass auch die Eltern von Inge, Ute und Tina mitten in dieser Nacht auf „Schloss Bavaria“ eingetroffen sind. Auch sie wollen sich an dieser Suchaktion aktiv beteiligen.
Othilie: Das ist wirklich toll. Also lasst uns nicht lange warten.
„Auf geht's“
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
20 Minuten vorher machte sich Jürgen mit seiner Geisel Beatrice zu Fuß auf dem Weg, um einen Unterschlupf im naheliegenden Wald (Entfernung 300 Meter) zu suchen. Und das leider mit einem völlig erschöpften Mädchen, welches kaum noch in der Lage war, einen Fuß vor dem anderen zu setzen. Die fehlende Flüssigkeit und fehlende Nahrung der letzten 12 Stunden setzten ihr sehr zu. Ihr Körper war auf „Sparmodus“ eingestellt, und nicht unbedingt auf eine anstrengende „Wanderung“.
Entsetzt stellte Beatrice auch fest, dass Jürgen eine scharfe Waffe mit sich führte.
(Die Befürchtungen von James und Eddy hatten sich also bewahrheitet).
Nicht nur einmal fiel Beatrice zu Boden. Darüber hinaus war sie noch mit Handschellen gesichert. Als wenn sie in der Lage gewesen wäre irgendeinen Fluchtversuch zu unternehmen.
Also ein absoluter Humbug diese Entscheidung von Jürgen. Beatrice gelangte zu der Überzeugung, dass dieser Mensch so langsam wahnsinnig wurde. Ein irrer Blick in seinem Gesicht sagte alles. Es sagte ihr, dass sie noch vorsichtiger sein musste, und vermiede jegliche Äußerungen ihm gegenüber, die ihn möglich noch aggressiver werden ließ.
Nach einer ihr endlos erschienen Zeit erreichten sie schließlich den Waldrand, der im Deckung bot. Er atmete erleichtert auf, denn nun wägte er sich in Sicherheit, welches aber nicht lange anhielt.
Denn ein Blick zurück auf das freie Feld und dem freistehendem Haus sagte ihm, das dieses angebliche Sicherheit ein Trugschluss war. Er sah, dass mehrere Personen gewaltsam in das Haus eindrangen. Und er hörte es auch, denn die Explosion war bis zu dem Waldrand zu hören.
Dieses sagte ihm auch, dass seine „Gegner“ bis an die Zähne bewaffnet waren. Seine Wut steigerte sich fast zu einer Ekstase.
Beatrice hingegen schöpfte neue Hoffnung, denn es wurde ihr klar, dass man auf der Suche nach ihr war. Kurz darauf versammelten sich noch mehr Personen vor dem Haus. Sie schätzte ihre Anzahl auf zirka 15 Personen. Genau konnte sie das in der Dunkelheit nicht erkennen.
Jürgen riss Beatrice vom Boden hoch, wo sie sich erschöpft niedergelassen hatte und sagte: Komm du Luder, wir müssen hier verschwinden und tiefer in den Wald hineingehen. Die verflixte Bande jagt mich.
Beatrice frech: Das freut mich ungemein.
Die Antwort war eine schmerzvolle Ohrfeige von Jürgen, wodurch sie wieder stürzte.
Aber die Erfahrung zu machen, dass man ihr auf der Spur war, gab ihr neue Hoffnung. Sie konnte sogar aus der Entfernung eine weiß gekleidete Person feststellen. Das konnte nur die bezaubernde Petra sein, denn sie war die einzige Person, die auf „Schloss Bavaria“ den ganzen Tag in „Weiß“ herumlief. Sogar zu den Mahlzeiten.
Mehr stolpernd als laufend ging es nun durch den dunklen Wald. Wobei sich Jürgen immer wieder mit einem irren Blick herumdrehte, ob er verfolgt wurde. Eine Ausweichmöglichkeit in einem engen Pfad gab es für ihn im Moment nicht.
Jürgen: Wo ist die nächste Schutzhütte?
Beatrice: Ich kenne mich…..hier nicht aus. Ich weiß noch nicht einmal, wo ich…..wo ich……im Moment bin (Das entsprach durchaus der Wahrheit).
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Auf „Schloss Bavaria“ setzte sich ein großer Tross unter der Leitung von Tinas Vater „Horst Weber“, in Bewegung. Er hatte die besten Ortskenntnisse von dem Wald, da er hauptberuflich als Förster hier tätig war.
Natürlich hatte er Gebietskarten dabei, die er im Grunde genommen aber gar nicht benötigen würde. Er kannte natürlich auch jeden Hochsitz, wo er oftmals auf einer Lichtung am frühen Morgen das heimische Wild beobachtete.
Eine weitere Tätigkeit von ihm war u.a. das Befüllen von Futtertrögen für die Bewohner des Waldes.
Info: Diese Zeit muss sein.
Förster begründen Waldbestände und steuern durch die Auswahl der Pflegemaßnahmen die Waldentwicklung.
Darüber hinaus organisieren sie die Wildbewirtschaftung und den Jagdbetrieb sowie ggf. die Holz- und Wildbret Vermarktung. Zum Teil jagen sie auch selbst oder begleiten Jagdpächter.
In ihrem Verantwortungsbereich sorgen sie für die Betriebsbereitschaft und den rationellen Einsatz der Betriebsmittel und Anlagen. Sie stellen die Erhaltung von Wegen und Zäunen sicher, von Waldlehrpfaden oder anderen Erholungseinrichtungen im Wald. Darüber hinaus beraten Förster/innen Waldbesitzer (z. B. wie hier die Familie Hoffmann) und führen Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit, Umweltbildung und Waldpädagogik durch.
Zudem kalkulieren sie Kosten und Erträge, verteilen anfallende Arbeiten auf die Mitarbeiter/innen und überwachen den Arbeitsablauf und die Einhaltung der Arbeitsschutzbestimmungen.
Voraussetzung ist in der Regel ein Studium der Forstwirt- oder Wissenschaft. Je nach Abschluss schließt sich daran eine Laufbahnausbildung in der öffentlichen Forstverwaltung an.
Natürlich ordneten sich alle Personen, mittlerweile 26 Personen, dem erfahrenen Förster unter. Von der anderen Seite waren es genau 15 Personen, die die Verfolgung von Jürgen aufgenommen hatten. Im Grunde genommen wurde Jürgen „in die Zange genommen“. Nach „Adam Riese“ war kein Entkommen möglich, denn eine Ausweichmöglich gab es nur durch die dichte Vegetation. (Abseits des Weges in diesem Teil des Waldes).
Mirjana: Ich habe gestern noch in der Tageszeitung gelesen, dass wir um 7 Uhr 05 Sonnenaufgang haben. Besser wäre es natürlich, das wir Beatrice vorher finden.
Petra: Allein schon auf Grund der vermutlichen Dehydration. Wenn es stimmt das sie seit längerer Zeit keine Flüssigkeit zu sich genommen hat, dann wird es kritisch bei ihr.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Währenddessen gingen Jürgen und Beatrice immer weiter in den Wald hinein. Wie ein gehetztes Tier drehte sich Jürgen immer wieder um, um festzustellen ob seine Verfolger immer näher kamen. Im dunklen Wald, und ohne Lampe, konnte er logischerweise nicht sehr weit sehen.
Darüber hinaus machte sich sein Darm von den vielen reifen Pflaumen die er gegessen hatte bemerkbar.
Zu Beatrice gewandt: Du bleibst hier stehen, währenddessen ich eine geeignete Stelle für mein Problem gefunden habe. Weit würdest du sowieso nicht kommen. Denk daran, dass ich meine Pistole immer griffbereit habe.
Kurze Zeit später hatte er ein passendes Plätzchen für sein „Geschäft“ gefunden. Mit heruntergelassener Hose gab er seinen „Dünger“ in die Botanik. Und das war nicht wenig. Er hatte im wahrsten Sinne des Wortes einen gewaltigen „Dünnschiss“.
Beatrice stand zirka 15 Meter davon entfernt, als sie diese Gelegenheit zur Flucht wahrnahm. Zum Glück hatte ihm Jürgen die Handschellen abgenommen, so dass sie handlungsfähig war.
Mit ihrer noch restlich vorhandenen Energie hetzte sie zu dem Wald-Pfad. Hinter ihr hörte sie mehrere Schüsse, die Jürgen aus seiner Pistole abgab. Wo sollte sie hin. Den Weg zurückgehen, woher sie die Familie Hoffmann vermutete?
Aber ihr wurde klar, dass wenn sie auf der Lichtung kam ein leichtes Ziel für Jürgen war.
Nein, sie musste tiefer in den Wald hinein. Und dafür war das dichte Gebüsch links und rechts vom Wald-Pfad wohl die beste Lösung.
Jürgen schoss relativ blind in die Richtung, in der er Beatrice vermutete. Er hatte in seiner Hektik Schwierigkeiten seine Hose hochzuziehen. Dadurch gewann Beatrice einen kleinen Vorsprung, den sie zum Glück nutzte. Durch dichtes Gebüsch schlängelte sich Beatrice immer tiefer in den Wald hinein.
Nach einhundert Meter war ihre Flucht zu Ende, denn sie stürzte über eine am Boden liegende Baumwurzel.
Und in der Nähe vernahm sie das Keuchen des näherkommenden Gangsters.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Die beiden Gruppen der Hoffmann-Group zuckten unwillkürlich zusammen, als mehrere Schüsse hörten, die gar nicht so weit entfernt schienen.
Horst Weber: Mein Gott, das war eine Pistole, kein Gewehr. Das kann nur dieser Lümmel Jürgen sein. Die andere Gruppe, unter der Leitung von James, hätte uns das sofort über Funk gemeldet.
Köchin Martha: Dann lasst uns noch schneller gehen. Die arme Beatrice muss in schweren Nöten sein.
Auch die andere Gruppe, die von der entgegengesetzten Seite anrückte, vernahm natürlich diese Schüsse. Auch hier kam man zu der gleichen Erkenntnis.
Othilie: Schneller, schneller, wir müssen Beatrice finden und behilflich sein.
5 Minuten später waren beide Gruppen (41 Personen) fast gleichzeitig am vermeintlichen Ort eingetroffen. Auf dem Boden fanden sie 4 Patronenhülsen, die ihre Bedenken bezüglich Beatrice natürlich noch verstärkten.
Nun gab es keinen Grund mehr, auf die Beleuchtung zu verzichten.
Eddy: Wir verteilen uns in allen Himmelsrichtungen. Dieser Jürgen wird garantiert das Weite gesucht haben. Wohin, das ist mir im Moment noch nicht klar. Wie müssen uns in die Büsche links und rechts von diesem Pfad hineinbegeben.
Petra: Ich habe was gefunden.
Mirjana: Und was ist es?
Petra: Ich vermute eine flüssige Hinterlassenschaft von Jürgen. Genauere Untersuchungen können natürlich nur durch eine Laborprobe erfolgen. Martina, gebe mir bitte dein Trinkglas. Keine Angst, du bekommst es natürlich nachher wieder.
Martina: Nein danke, du kannst das Glas behalten.
Petra: Ich spüle es auch hinterher.
Martina: Trotzdem kannst du das Glas behalten.
Petra: Deine Entscheidung, nun lasst uns aber nach Beatrice suchen. Martina, halte mal bitte das Glas mit den Fäkalien, ich muss beide Hände für das Sortieren meiner Arzneimittel frei haben.
(Dass gefüllte Glas wurde übrigens auf dem Boden abgestellt).
41 Personen durchkämmten mit hellen Taschenlampen das unwegsame Gelände des Waldes. Und selbstverständlich riefen sie dabei unentwegt nach Beatrice. Der Erfolg war gleich null.
Nun übernahm „Lupo“ das Kommando (Das noch keiner eher auf den Gedanken kam). Jedenfalls hielt Martina den Stofffetzen von Beatrice Bluse unter die Nase von „Lupo“. Und er hatte bekanntlich die beste Nase von allen beteiligten.
Zielsicher stürmte Lupo einem Ziel entgegen, welches die menschlichen Personen bisher noch nicht untersucht hatten.
Durch das dichte Unterholz, abseits des Weges, war ein vorankommen sehr beschwerlich. Aber das störte keinen. Lupo mit seinem dichten Fell sowieso nicht. Er hatte den Duft seines wunderbaren Mädchens in der Nase, welches er liebgewonnen hatte. Lupo beschützte sie, und erfreute sich ihrer Streicheleinheiten.
Das er viel schnell war, als seine menschlichen Freunde war natürlich nicht verwunderlich. Diese jedenfalls hatte Mühe mit ihm Schritt zu halten.
Beatrice lag immer noch auf dem Waldboden, aber zum Glück war sie ihrer Sinne mächtig, als etwas ihr über das Gesicht schleckte, welches sie im ersten Moment sehr erschreckte.
Dann aber stieß sie einen erfreuten Freudenschrei aus.
Lupo, mein Engel, wie wunderschön deine Gegenwart zu sehen und zu spüren.
Lupo setzte sich auf dem Waldboden, und ließ ein Wolfsgeheul von sich, welches jedem Wolfsrudel zu Ehre gereicht hätte. Diese Äußerung war das Zeichen für die restlichen Lebewesen, dass sie zu ihm hinkommen sollten.
Info:
Ahuuu - Warum heulen Wölfe?
Wölfe heulen aus ganz verschiedenen Gründen und stets zur Verständigung. Zum Beispiel wenn sie sich zur Jagd versammeln, wenn sie ihr Rudel vor fremden Wölfen schützen wollen oder bei der Kontaktaufnahme zum anderen Geschlecht, zur Familiengründung sozusagen.
Das langgezogene Jaulen von Wölfen geht durch Mark und Bein und ist bis zu 15 Kilometer weit zu hören
Grundsätzlich sind Wölfe sehr kommunikative Tiere. Sie heulen viel und gerne miteinander. Zum einen dient das der Verständigung im Rudel – in Paarungszeiten zum Beispiel, um sich vor Gefahren zu warnen, oder wenn Tiere aus demselben Rudel zusammenfinden wollen. Auch zwischen den Rudeln werden die Dinge heulend geklärt, vor allem Revieransprüche. Wann und wie ein Wolf genau heult, stellt die Wissenschaftler noch vor viele Fragen.
Nur eines ist klar: Dass Wölfe bei Vollmond besonders gerne heulen, das ist ein Mythos.
Nur zwei Minuten später trafen alle bei dieser Befreiungsaktion involvierten Personen bei Beatrice ein.
Beatrice war endgültig gerettet.
Das sie von allen herzlich umarmt und geküsst wurde, war absolut klar.
Petra war natürlich sofort bemüht, den gesundheitlichen Zustand von Beatrice zu verbessern. Beatrice wurde auf einer warmen Decke gelegt, wo ihr erst einmal genügend Flüssigkeit eingeflößt wurde.
Anschließend erfolgte eine intravenöse Infusion alle weiterten Mineralstoffe, die ihr sicherlich fehlten.
Petra mit sanfter Stimme zu ihr: Nun werden wir dich wieder nach Hause bringen. Und es wird alles wieder gut werden.
Schau dir mal die große Anzahl der Personen an, die hier um dich herum versammelt sind. Über 40 Personen. Und auf „Schloss Bavaria“ wird es genauso sein.
Wir haben hier leider keine Möglichkeit dich mit dem Auto hier aus dem Wald zu bringen. Und bis ein Rettungshubschrauber hier eintrifft, der dich aus der Luft bergen kann, dauert es auch zu lange. Deswegen werde ich dich tragen.
Gregor sofort: Das mache ich.
Petra: So lange du kräftemäßig in der Lage bist, sollst du das machen. Sage mir, wenn du groggy bist. Hier sind genügend Personen, die Beatrice tragen wollen und können.
Gregor: Dann lasst uns losgehen.
Zärtlich bat Gregor Beatrice darum ihre Arme hinter seinen Kopf zu verschränken, welches sie dann auch tat.
Mit seiner ganzen Zärtlichkeit nahm er „seine“ Beatrice auf dem Arm und trug sie durch das eigentlich unwegsame Unterholz zurück auf dem Pfad. Nun war es für ihn etwas leichter dieses Leichtgewicht von Beatrice (38 kg) zu transportieren. Es waren fast zwei Kilometer bis zum „Schloss“. Das er selbst nach einiger Zeit an seine Kraftreserven kam, wollte er sich partout nicht anmerken lassen. Für so einen Jungen voller Stolz absolut undenkbar.
Er ließ sich nicht ein einziges Mal beim Tragen ablösen.
Und Beatrice fühlte sich sehr geborgen in seinen Armen. Sie zog sich vollständig an ihm heran und auf ihrem Gesicht war eine große Zufriedenheit und Erleichterung zu sehen. Auch die vielen Personen um ihr herum, waren für sie ein Zeichen, dass sie von allen geliebt wurde.
Auf „Schloss Bavaria“ angekommen, ließ er sich vor Erschöpfung im tiefsten Sessel im großen Wohnzimmer nieder.
Derweil kümmerten sich Petra, und Mutter Ingrid um Beatrice, die im Untersuchungsraum quasi „auf dem Kopf gestellt“ wurde. (Bitte nicht so wörtlich nehmen).
Nach einiger Zeit konnte bezüglich des Gesundheitszustandes von Beatrice Entwarnung gegeben werden. Der Flüssigkeitshaushalt von ihr nahm wieder normale Werte an. Auch die Laborergebnisse von der Blutentnahme waren zufriedenstellend.
Uhrenvergleich: 4 Uhr 10.
An Schlaf war aber weiterhin nicht zu denken.
Auch wenn es schon so spät war, oder so früh, ganz wie man das sieht, gab es für viele Personen kein „Ausruhen“. Denn noch stand etwas sehr wichtiges an.
Und das war die Ergreifung von Jürgen K.
Laut der Nachrichten im Radio war für die Ergreifung von Jürgen K. eine Belohnung von 10.000 DM ausgelobt worden.
Aber das lag wirklich nicht im Interesse der großen Hoffmann-Group. Ihnen ging es einzig und allein um die Festnahme von Jürgen K. Denn nur so konnte die Sicherheit von unschuldigen Bürgern gewährleistet werden.
Was sie Hoffmann-Group nun weiter unternehmen würde, könnt ihr im nächsten Teil erfahren.
Ende Teil 513
Monika
Geschrieben am 04.03.22
Teil: 513
Kapitel: 623
Dienstag, der 14.09.1965
Dramatische Befreiungsaktion von Beatrice
(6)
Uhrenvergleich 1 Uhr 20, als in dieser mondlosen Nacht ein ohrenbetäubender Knall viele Bewohner der Ortschaft „Ups“ aus den Betten warf.
(Bei Madame Claudine war es ähnlich).
Mit entsichertem Revolver stürmte der Einsatztrupp, „SGB 1“ (Schloss Gut Bavaria 1) mit den sechs Personen, Hauptwachtmeister Schultz, Joggeli, Tony Bächle (Trotz Schulterschmerzen auf Grund des gewaltsamen Eindringens in eines der inspizierten Häuser), und Franz Schmidt das Haus.
Jede Person betrat ein Zimmer, aber schon nach kurzer Zeit stellten sie fest, dass das Haus vor kurzem in großer Eile verlassen wurde. Nur ein Stofffetzen der von Beatrice Bluse stammen musste, wurde auf dem Bett aufgefunden. An ihr hingen noch die Ketten hingen, an denen sie gefesselt war.
Eddy: Mist, dieser Jürgen muss etwas geahnt haben, als seine beiden Kollegen Stephan und Rüdiger nicht mehr wiederkamen. Was nun, wo kann Jürgen mit seiner Geisel Beatrice abgeblieben sein? Wir hätten sie sehen müssen. Ich gehe davon aus, dass er einen anderen Fluchtweg genommen haben muss. Und zwar einen, den wir nicht in unserer Kalkulation hatten. Gehen wir zu den Autos zurück, und sprechen darüber mit der Familie Hoffmann, denn sie wissen am besten über die örtlichen Begebenheiten Bescheid. Insbesondere Frau Hoffmann (Othilie), die am längsten hier wohnt.
Und so geschah es auch, denn kurze Zeit später beugten sich alle über eine Wanderkarte dieser Region mit dem Maßstab 1:25.000
Info:
Möchtest du dich weglos in den Bergen bewegen, ist es sinnvoll eine Karte mit großem Maßstab, also 1:25.000, zu nutzen.
1:25.000 bedeutet, dass 1 Zentimeter auf der Karte 25.000 Zentimeter im Gelände entspricht => 1 cm (Karte) = 250 m (Realität). Folglich entsprechen 4 Zentimeter auf der Karte 1 Kilometer in Realität => 4 cm (Karte) = 1 km (Realität).
Othilie: Ok, folgendes kann ich zur Suche beitragen. Nur wenige Meter neben dem Haus ist ein Pfad, der direkt in den Wald führt. Jetzt im Dunkeln ist er kaum zu erkennen. Für Fahrzeuge, außer vielleicht einem Jeep, ist er nahezu unpassierbar. Er kann also nur den einen Weg genommen haben. Denn alles andere hätten wir gesehen.
James: Ich würde vorschlagen, dass wir uns zu Fuß ohne Taschenlampen auf dem Weg machen. Denn den Schein einer Taschenlampe wird man um Dunkeln weit sehen können, und Jürgen wäre sofort gewarnt. Natürlich muss aber jeder eine Taschenlampe mit sich führen. Sie kommen aber nur dann zum Einsatz, wenn ich euch dazu auffordere.
Othilie: Noch etwas: Martina und Gregor, obwohl er erst seit knapp vier Monaten bei uns ist, kennen sich hier am besten aus. Beide gehen oft, sowohl im hellen als auch im dunklen zusammen mit Lupo und Cheetah hier spazieren. Daher hatte ich auch nie bedenken, weil die Tiere eben dabei waren.
Eddy: Wie ich auf der Karte gesehen habe, gibt es ja auch in diesem Teil des Areals eine große Anzahl von Schutzhütten. Ob sie von Jürgen aufgesucht werden, kann ich nicht sagen. Aber irgendwo muss er ja Unterschlupf suchen, denn die Nächte werden langsam kühl um diese Jahreszeit. Was er aber im Endeffekt vorhat, entschließt sich meiner Kenntnisse.
Othilie: Nun lasst uns aber endlich losmarschieren.
James: Ich nehme mal an, dass Jürgen mit der entkräfteten, und auch verletzten Beatrice, nicht sehr schnell sein wird. Sie haben auch nur zirka 20 Minuten Vorsprung.
Petra: Wenn Beatrice verletzt ist, braucht sie auch umgehend ärztliche Betreuung. Ich werde das Tragegestell mit den Medikamenten und Notbesteck mitnehmen.
Tony Bächle (Freund von Othilie): Den trage ich auf dem Rücken.
James: Petra, dein weißer Hosenanzug ist aber leider so auffällig wie ein Eisbär in der Wüste Sahara.
Petra: Dagegen kann ich jetzt leider auch nichts machen. Ich konnte ja nicht damit rechnen, dass wir eine Waldwanderung unternehmen. Ich würde aber sogar barfuß loslaufen, um Beatrice zu retten.
James: Das würden wir alle. Ich nehme auch einige Flaschen Mineralwasser mit.
Othilie: Noch etwas sehr wichtiges.
Dieser Pfad führt im Wald nach 100 Metern in die Richtung unseres Territoriums. Lasst uns alles Mobilisieren was wir an Personen organisieren können.
Ich denke dabei an folgendes:
Wenn unsere Leute, die gegenwärtig noch auf dem Schloss sind, in die Richtung gehen auf denen ihnen dieser Jürgen und Beatrice entgegenkommen, können wir Jürgen in die Enge treiben. Verstärkt durch etliche Taschenlampen und Scheinwerfer mit denen unser zweiter Trupp ausgerüstet sein sollte, wird Jürgen zurückweichen und wieder in die entgegengesetzte Richtung laufen. Und dann läuft er uns in die Arme. Wir dürfen natürlich keine Taschenlampen benutzen. Ich gebe zu, eine nicht ganz ungefährliche Situation, aber eine Möglichkeit unsere Beatrice endgültig zu befreien, denn sie wird garantiert mit ihren Nerven und ihrem körperlichen Zustand am Limit sein.
James: Ok, dann lasst uns das versuchen. Ich informiere Herrn Bolle (Vater von Thomas), das er alles auffahren soll, was auf dem Schloss Beine hat.
Othilie: Das werden garantiert nicht wenige sein.
Eddy: Ich werde sie über Funk informieren, dass sie sich sofort auf dem Weg machen sollten.
James: Ich habe gerade erfahren, dass auch die Eltern von Inge, Ute und Tina mitten in dieser Nacht auf „Schloss Bavaria“ eingetroffen sind. Auch sie wollen sich an dieser Suchaktion aktiv beteiligen.
Othilie: Das ist wirklich toll. Also lasst uns nicht lange warten.
„Auf geht's“
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
20 Minuten vorher machte sich Jürgen mit seiner Geisel Beatrice zu Fuß auf dem Weg, um einen Unterschlupf im naheliegenden Wald (Entfernung 300 Meter) zu suchen. Und das leider mit einem völlig erschöpften Mädchen, welches kaum noch in der Lage war, einen Fuß vor dem anderen zu setzen. Die fehlende Flüssigkeit und fehlende Nahrung der letzten 12 Stunden setzten ihr sehr zu. Ihr Körper war auf „Sparmodus“ eingestellt, und nicht unbedingt auf eine anstrengende „Wanderung“.
Entsetzt stellte Beatrice auch fest, dass Jürgen eine scharfe Waffe mit sich führte.
(Die Befürchtungen von James und Eddy hatten sich also bewahrheitet).
Nicht nur einmal fiel Beatrice zu Boden. Darüber hinaus war sie noch mit Handschellen gesichert. Als wenn sie in der Lage gewesen wäre irgendeinen Fluchtversuch zu unternehmen.
Also ein absoluter Humbug diese Entscheidung von Jürgen. Beatrice gelangte zu der Überzeugung, dass dieser Mensch so langsam wahnsinnig wurde. Ein irrer Blick in seinem Gesicht sagte alles. Es sagte ihr, dass sie noch vorsichtiger sein musste, und vermiede jegliche Äußerungen ihm gegenüber, die ihn möglich noch aggressiver werden ließ.
Nach einer ihr endlos erschienen Zeit erreichten sie schließlich den Waldrand, der im Deckung bot. Er atmete erleichtert auf, denn nun wägte er sich in Sicherheit, welches aber nicht lange anhielt.
Denn ein Blick zurück auf das freie Feld und dem freistehendem Haus sagte ihm, das dieses angebliche Sicherheit ein Trugschluss war. Er sah, dass mehrere Personen gewaltsam in das Haus eindrangen. Und er hörte es auch, denn die Explosion war bis zu dem Waldrand zu hören.
Dieses sagte ihm auch, dass seine „Gegner“ bis an die Zähne bewaffnet waren. Seine Wut steigerte sich fast zu einer Ekstase.
Beatrice hingegen schöpfte neue Hoffnung, denn es wurde ihr klar, dass man auf der Suche nach ihr war. Kurz darauf versammelten sich noch mehr Personen vor dem Haus. Sie schätzte ihre Anzahl auf zirka 15 Personen. Genau konnte sie das in der Dunkelheit nicht erkennen.
Jürgen riss Beatrice vom Boden hoch, wo sie sich erschöpft niedergelassen hatte und sagte: Komm du Luder, wir müssen hier verschwinden und tiefer in den Wald hineingehen. Die verflixte Bande jagt mich.
Beatrice frech: Das freut mich ungemein.
Die Antwort war eine schmerzvolle Ohrfeige von Jürgen, wodurch sie wieder stürzte.
Aber die Erfahrung zu machen, dass man ihr auf der Spur war, gab ihr neue Hoffnung. Sie konnte sogar aus der Entfernung eine weiß gekleidete Person feststellen. Das konnte nur die bezaubernde Petra sein, denn sie war die einzige Person, die auf „Schloss Bavaria“ den ganzen Tag in „Weiß“ herumlief. Sogar zu den Mahlzeiten.
Mehr stolpernd als laufend ging es nun durch den dunklen Wald. Wobei sich Jürgen immer wieder mit einem irren Blick herumdrehte, ob er verfolgt wurde. Eine Ausweichmöglichkeit in einem engen Pfad gab es für ihn im Moment nicht.
Jürgen: Wo ist die nächste Schutzhütte?
Beatrice: Ich kenne mich…..hier nicht aus. Ich weiß noch nicht einmal, wo ich…..wo ich……im Moment bin (Das entsprach durchaus der Wahrheit).
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Auf „Schloss Bavaria“ setzte sich ein großer Tross unter der Leitung von Tinas Vater „Horst Weber“, in Bewegung. Er hatte die besten Ortskenntnisse von dem Wald, da er hauptberuflich als Förster hier tätig war.
Natürlich hatte er Gebietskarten dabei, die er im Grunde genommen aber gar nicht benötigen würde. Er kannte natürlich auch jeden Hochsitz, wo er oftmals auf einer Lichtung am frühen Morgen das heimische Wild beobachtete.
Eine weitere Tätigkeit von ihm war u.a. das Befüllen von Futtertrögen für die Bewohner des Waldes.
Info: Diese Zeit muss sein.
Förster begründen Waldbestände und steuern durch die Auswahl der Pflegemaßnahmen die Waldentwicklung.
Darüber hinaus organisieren sie die Wildbewirtschaftung und den Jagdbetrieb sowie ggf. die Holz- und Wildbret Vermarktung. Zum Teil jagen sie auch selbst oder begleiten Jagdpächter.
In ihrem Verantwortungsbereich sorgen sie für die Betriebsbereitschaft und den rationellen Einsatz der Betriebsmittel und Anlagen. Sie stellen die Erhaltung von Wegen und Zäunen sicher, von Waldlehrpfaden oder anderen Erholungseinrichtungen im Wald. Darüber hinaus beraten Förster/innen Waldbesitzer (z. B. wie hier die Familie Hoffmann) und führen Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit, Umweltbildung und Waldpädagogik durch.
Zudem kalkulieren sie Kosten und Erträge, verteilen anfallende Arbeiten auf die Mitarbeiter/innen und überwachen den Arbeitsablauf und die Einhaltung der Arbeitsschutzbestimmungen.
Voraussetzung ist in der Regel ein Studium der Forstwirt- oder Wissenschaft. Je nach Abschluss schließt sich daran eine Laufbahnausbildung in der öffentlichen Forstverwaltung an.
Natürlich ordneten sich alle Personen, mittlerweile 26 Personen, dem erfahrenen Förster unter. Von der anderen Seite waren es genau 15 Personen, die die Verfolgung von Jürgen aufgenommen hatten. Im Grunde genommen wurde Jürgen „in die Zange genommen“. Nach „Adam Riese“ war kein Entkommen möglich, denn eine Ausweichmöglich gab es nur durch die dichte Vegetation. (Abseits des Weges in diesem Teil des Waldes).
Mirjana: Ich habe gestern noch in der Tageszeitung gelesen, dass wir um 7 Uhr 05 Sonnenaufgang haben. Besser wäre es natürlich, das wir Beatrice vorher finden.
Petra: Allein schon auf Grund der vermutlichen Dehydration. Wenn es stimmt das sie seit längerer Zeit keine Flüssigkeit zu sich genommen hat, dann wird es kritisch bei ihr.
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Währenddessen gingen Jürgen und Beatrice immer weiter in den Wald hinein. Wie ein gehetztes Tier drehte sich Jürgen immer wieder um, um festzustellen ob seine Verfolger immer näher kamen. Im dunklen Wald, und ohne Lampe, konnte er logischerweise nicht sehr weit sehen.
Darüber hinaus machte sich sein Darm von den vielen reifen Pflaumen die er gegessen hatte bemerkbar.
Zu Beatrice gewandt: Du bleibst hier stehen, währenddessen ich eine geeignete Stelle für mein Problem gefunden habe. Weit würdest du sowieso nicht kommen. Denk daran, dass ich meine Pistole immer griffbereit habe.
Kurze Zeit später hatte er ein passendes Plätzchen für sein „Geschäft“ gefunden. Mit heruntergelassener Hose gab er seinen „Dünger“ in die Botanik. Und das war nicht wenig. Er hatte im wahrsten Sinne des Wortes einen gewaltigen „Dünnschiss“.
Beatrice stand zirka 15 Meter davon entfernt, als sie diese Gelegenheit zur Flucht wahrnahm. Zum Glück hatte ihm Jürgen die Handschellen abgenommen, so dass sie handlungsfähig war.
Mit ihrer noch restlich vorhandenen Energie hetzte sie zu dem Wald-Pfad. Hinter ihr hörte sie mehrere Schüsse, die Jürgen aus seiner Pistole abgab. Wo sollte sie hin. Den Weg zurückgehen, woher sie die Familie Hoffmann vermutete?
Aber ihr wurde klar, dass wenn sie auf der Lichtung kam ein leichtes Ziel für Jürgen war.
Nein, sie musste tiefer in den Wald hinein. Und dafür war das dichte Gebüsch links und rechts vom Wald-Pfad wohl die beste Lösung.
Jürgen schoss relativ blind in die Richtung, in der er Beatrice vermutete. Er hatte in seiner Hektik Schwierigkeiten seine Hose hochzuziehen. Dadurch gewann Beatrice einen kleinen Vorsprung, den sie zum Glück nutzte. Durch dichtes Gebüsch schlängelte sich Beatrice immer tiefer in den Wald hinein.
Nach einhundert Meter war ihre Flucht zu Ende, denn sie stürzte über eine am Boden liegende Baumwurzel.
Und in der Nähe vernahm sie das Keuchen des näherkommenden Gangsters.
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Die beiden Gruppen der Hoffmann-Group zuckten unwillkürlich zusammen, als mehrere Schüsse hörten, die gar nicht so weit entfernt schienen.
Horst Weber: Mein Gott, das war eine Pistole, kein Gewehr. Das kann nur dieser Lümmel Jürgen sein. Die andere Gruppe, unter der Leitung von James, hätte uns das sofort über Funk gemeldet.
Köchin Martha: Dann lasst uns noch schneller gehen. Die arme Beatrice muss in schweren Nöten sein.
Auch die andere Gruppe, die von der entgegengesetzten Seite anrückte, vernahm natürlich diese Schüsse. Auch hier kam man zu der gleichen Erkenntnis.
Othilie: Schneller, schneller, wir müssen Beatrice finden und behilflich sein.
5 Minuten später waren beide Gruppen (41 Personen) fast gleichzeitig am vermeintlichen Ort eingetroffen. Auf dem Boden fanden sie 4 Patronenhülsen, die ihre Bedenken bezüglich Beatrice natürlich noch verstärkten.
Nun gab es keinen Grund mehr, auf die Beleuchtung zu verzichten.
Eddy: Wir verteilen uns in allen Himmelsrichtungen. Dieser Jürgen wird garantiert das Weite gesucht haben. Wohin, das ist mir im Moment noch nicht klar. Wie müssen uns in die Büsche links und rechts von diesem Pfad hineinbegeben.
Petra: Ich habe was gefunden.
Mirjana: Und was ist es?
Petra: Ich vermute eine flüssige Hinterlassenschaft von Jürgen. Genauere Untersuchungen können natürlich nur durch eine Laborprobe erfolgen. Martina, gebe mir bitte dein Trinkglas. Keine Angst, du bekommst es natürlich nachher wieder.
Martina: Nein danke, du kannst das Glas behalten.
Petra: Ich spüle es auch hinterher.
Martina: Trotzdem kannst du das Glas behalten.
Petra: Deine Entscheidung, nun lasst uns aber nach Beatrice suchen. Martina, halte mal bitte das Glas mit den Fäkalien, ich muss beide Hände für das Sortieren meiner Arzneimittel frei haben.
(Dass gefüllte Glas wurde übrigens auf dem Boden abgestellt).
41 Personen durchkämmten mit hellen Taschenlampen das unwegsame Gelände des Waldes. Und selbstverständlich riefen sie dabei unentwegt nach Beatrice. Der Erfolg war gleich null.
Nun übernahm „Lupo“ das Kommando (Das noch keiner eher auf den Gedanken kam). Jedenfalls hielt Martina den Stofffetzen von Beatrice Bluse unter die Nase von „Lupo“. Und er hatte bekanntlich die beste Nase von allen beteiligten.
Zielsicher stürmte Lupo einem Ziel entgegen, welches die menschlichen Personen bisher noch nicht untersucht hatten.
Durch das dichte Unterholz, abseits des Weges, war ein vorankommen sehr beschwerlich. Aber das störte keinen. Lupo mit seinem dichten Fell sowieso nicht. Er hatte den Duft seines wunderbaren Mädchens in der Nase, welches er liebgewonnen hatte. Lupo beschützte sie, und erfreute sich ihrer Streicheleinheiten.
Das er viel schnell war, als seine menschlichen Freunde war natürlich nicht verwunderlich. Diese jedenfalls hatte Mühe mit ihm Schritt zu halten.
Beatrice lag immer noch auf dem Waldboden, aber zum Glück war sie ihrer Sinne mächtig, als etwas ihr über das Gesicht schleckte, welches sie im ersten Moment sehr erschreckte.
Dann aber stieß sie einen erfreuten Freudenschrei aus.
Lupo, mein Engel, wie wunderschön deine Gegenwart zu sehen und zu spüren.
Lupo setzte sich auf dem Waldboden, und ließ ein Wolfsgeheul von sich, welches jedem Wolfsrudel zu Ehre gereicht hätte. Diese Äußerung war das Zeichen für die restlichen Lebewesen, dass sie zu ihm hinkommen sollten.
Info:
Ahuuu - Warum heulen Wölfe?
Wölfe heulen aus ganz verschiedenen Gründen und stets zur Verständigung. Zum Beispiel wenn sie sich zur Jagd versammeln, wenn sie ihr Rudel vor fremden Wölfen schützen wollen oder bei der Kontaktaufnahme zum anderen Geschlecht, zur Familiengründung sozusagen.
Das langgezogene Jaulen von Wölfen geht durch Mark und Bein und ist bis zu 15 Kilometer weit zu hören
Grundsätzlich sind Wölfe sehr kommunikative Tiere. Sie heulen viel und gerne miteinander. Zum einen dient das der Verständigung im Rudel – in Paarungszeiten zum Beispiel, um sich vor Gefahren zu warnen, oder wenn Tiere aus demselben Rudel zusammenfinden wollen. Auch zwischen den Rudeln werden die Dinge heulend geklärt, vor allem Revieransprüche. Wann und wie ein Wolf genau heult, stellt die Wissenschaftler noch vor viele Fragen.
Nur eines ist klar: Dass Wölfe bei Vollmond besonders gerne heulen, das ist ein Mythos.
Nur zwei Minuten später trafen alle bei dieser Befreiungsaktion involvierten Personen bei Beatrice ein.
Beatrice war endgültig gerettet.
Das sie von allen herzlich umarmt und geküsst wurde, war absolut klar.
Petra war natürlich sofort bemüht, den gesundheitlichen Zustand von Beatrice zu verbessern. Beatrice wurde auf einer warmen Decke gelegt, wo ihr erst einmal genügend Flüssigkeit eingeflößt wurde.
Anschließend erfolgte eine intravenöse Infusion alle weiterten Mineralstoffe, die ihr sicherlich fehlten.
Petra mit sanfter Stimme zu ihr: Nun werden wir dich wieder nach Hause bringen. Und es wird alles wieder gut werden.
Schau dir mal die große Anzahl der Personen an, die hier um dich herum versammelt sind. Über 40 Personen. Und auf „Schloss Bavaria“ wird es genauso sein.
Wir haben hier leider keine Möglichkeit dich mit dem Auto hier aus dem Wald zu bringen. Und bis ein Rettungshubschrauber hier eintrifft, der dich aus der Luft bergen kann, dauert es auch zu lange. Deswegen werde ich dich tragen.
Gregor sofort: Das mache ich.
Petra: So lange du kräftemäßig in der Lage bist, sollst du das machen. Sage mir, wenn du groggy bist. Hier sind genügend Personen, die Beatrice tragen wollen und können.
Gregor: Dann lasst uns losgehen.
Zärtlich bat Gregor Beatrice darum ihre Arme hinter seinen Kopf zu verschränken, welches sie dann auch tat.
Mit seiner ganzen Zärtlichkeit nahm er „seine“ Beatrice auf dem Arm und trug sie durch das eigentlich unwegsame Unterholz zurück auf dem Pfad. Nun war es für ihn etwas leichter dieses Leichtgewicht von Beatrice (38 kg) zu transportieren. Es waren fast zwei Kilometer bis zum „Schloss“. Das er selbst nach einiger Zeit an seine Kraftreserven kam, wollte er sich partout nicht anmerken lassen. Für so einen Jungen voller Stolz absolut undenkbar.
Er ließ sich nicht ein einziges Mal beim Tragen ablösen.
Und Beatrice fühlte sich sehr geborgen in seinen Armen. Sie zog sich vollständig an ihm heran und auf ihrem Gesicht war eine große Zufriedenheit und Erleichterung zu sehen. Auch die vielen Personen um ihr herum, waren für sie ein Zeichen, dass sie von allen geliebt wurde.
Auf „Schloss Bavaria“ angekommen, ließ er sich vor Erschöpfung im tiefsten Sessel im großen Wohnzimmer nieder.
Derweil kümmerten sich Petra, und Mutter Ingrid um Beatrice, die im Untersuchungsraum quasi „auf dem Kopf gestellt“ wurde. (Bitte nicht so wörtlich nehmen).
Nach einiger Zeit konnte bezüglich des Gesundheitszustandes von Beatrice Entwarnung gegeben werden. Der Flüssigkeitshaushalt von ihr nahm wieder normale Werte an. Auch die Laborergebnisse von der Blutentnahme waren zufriedenstellend.
Uhrenvergleich: 4 Uhr 10.
An Schlaf war aber weiterhin nicht zu denken.
Auch wenn es schon so spät war, oder so früh, ganz wie man das sieht, gab es für viele Personen kein „Ausruhen“. Denn noch stand etwas sehr wichtiges an.
Und das war die Ergreifung von Jürgen K.
Laut der Nachrichten im Radio war für die Ergreifung von Jürgen K. eine Belohnung von 10.000 DM ausgelobt worden.
Aber das lag wirklich nicht im Interesse der großen Hoffmann-Group. Ihnen ging es einzig und allein um die Festnahme von Jürgen K. Denn nur so konnte die Sicherheit von unschuldigen Bürgern gewährleistet werden.
Was sie Hoffmann-Group nun weiter unternehmen würde, könnt ihr im nächsten Teil erfahren.
Ende Teil 513
Monika
Geschrieben am 04.03.22
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Do Jun 08, 2023 12:53 pm
Teil: 514
Kapitel: 624
Othilie: Es ist an der Zeit, dass wir uns nun auf die Suche von Jürgen K. machen. Ich möchte vermeiden, dass er weiterhin groben Unfug anstellt.
James: Ok, wir wollen eine Mannschaft zusammenstellen, nachdem sich nun hier einiges zum Guten gewendet hat. Wie wäre es denn mit der Polizei, Frau Hoffmann? Ein Anruf würde genügen, und sie würden sicherlich sofort hier erscheinen.
Othilie: Ich denke mal, dass wir das auf unsere weise erledigen können. Dazu brauchen wir keine Polizei.
Liebe Leser, so kennen wir die ansonsten vorsichtige und zurückhaltende Othilie noch nicht. Mein Eindruck ist, dass sie sich in einem Privatkrieg mit Jürgen befindet. Einerseits natürlich verständlich, da ein Mitglied ihrer so liebgewonnen Familie (Beatrice) einer großen Gefahr ausgesetzt war, aber andererseits wär hier wohl endgültig die Polizei am Zug gewesen. Aber diese Privatfehde wollte sie nun mal auf ihre Art lösen.
Othilie: Und überhaupt kennen wir unser Gelände wie unsere eigene Westentasche. Und unsere Spürnase „Lupo“ hat auch noch ein Hühnchen mit Jürgen zu rupfen. Die Geruchsanhaftungen von Jürgen, die bei Beatrice vorhanden sind, werden ihm signalisiert haben, dass Jürgen für die Verletzungen von Beatrice verantwortlich ist. Lupo ist ein kluges Tier.
James: An der Klugheit von diesem Tier ist sicherlich nicht zu zweifeln, aber im Moment liegt er neben dem Bett von Beatrice und bewacht sie hochmotiviert.
Heike: Und die vielen rohen Steaks die er gerade geräuschvoll vertilgt, deuten auf einer chronischen Motivationsinsuffizienz bezüglich eines nächtlichen Ausflugs hin.
Othilie: Heike, du liest zu viel medizinische Fachliteratur von Petra.
Heike: Ich verspreche dir, dass ich in naher Zukunft nur noch erotische Fachliteratur lesen werde.
(Das anschließende Gelächter zeugt von einer gegenwärtig entspannten Atmosphäre im Wohnzimmer).
Petra: Wir sollten doch handeln, denn die voluminöse Expansion diverser Wurzelknollen steht rezibrokproportional zu der intellektuellen Geisteskapazität der sie anbauenden Agrarökonomen.
Martina: Was bedeutet das denn schon wieder?
Othilie: Die dümmsten Bauern ernten die größten Kartoffeln. In diesem Fall also Jürgen, wenn wir ihn ungehindert laufen lassen. Petra, das meintest du doch bestimmt damit?
Petra: So ist es, zu Mal Jürgen unter einer schweren „Bradiphrenie maligne“ leidet.
Othilie: Was bedeutet das denn schon wieder?
Petra: Man sagt auch Extraorbitalinfraluminiert dazu. Das dürfte für den medizinischen Laien eher ein Begriff sein.
Othilie: Absolut.
Petra: Einfacher ausgedrückt, ist das eine bösartige geistige Verlangsamung.
Othilie: Warum nicht gleich so. Bevor das bei Jürgen weiter voranschreitet, sollten wir uns endlich in Bewegung setzen.
James: Ok, dann stellen wir unseren Expeditionskorps zusammen. Auch diesmal werden wir uns mit Taschenlampen ausrüsten. Sonnenaufgang werden wir ab 7 Uhr 05 haben. Danach benötigen wir sie nicht mehr. Jürgen wird auch einigen Vorsprung herausgearbeitet haben. Er wird sich mit Sicherheit von unserem Areal weiter entfernen wollen, wobei mir unbekannt ist wie weit seine Ortskenntnisse sind. Darüber hinaus wissen wir auch nicht, wieviel Munition er noch besitzt. Demnach müssen wir also sehr vorsichtig sein.
Die jüngeren Personen unter uns werden also immer etwas im Hintergrund bleiben.
Eddy: Hier die Liste der teilnehmenden Personen:
James, Eddy, Heinz Schultz, Othilie, Polly, Joggeli, Petra, Mirjana, Herr Bächle, Herr Mangold, Martina, Tina, Gaby, Thomas, Inge, Sven, Ute, Andreas, Horst Weber, Vater von Tina und gleichzeitig Förster in dem Wald, wird uns geographisch einweisen. Also sind wir insgesamt 18 Personen.
Wir gehen den gleichen Weg zurück, und beginnen da wo wir Beatrice aufgefunden haben. Selbstverständlich werden wir auch wieder unsere Funkgeräte dabei haben. Unsere Funkstation wird wieder von unserer sehr vielseitigen Köchin Martha besetzt sein.
Heike: Ich möchte mit Uschi ebenfalls dabei sein, wenn wir Jürgen sein Skalp über die Ohren ziehen. Onkel Joggeli hat mir gestern noch erzählt wie das gemacht wird. Das war bei seiner letzten Reise in Australien, wo er eine Büffelherde erlegt hat.
Martina: Hat er dir mittlerweile erzählt, dass er auch schon auf dem Mond Kontakte mit Außerirdischen aufgenommen hat.
Heike: Das leider noch nicht.
Joggeli: Das werde ich bei Gelegenheit nachholen.
Othilie: Puuuuuuuuuuuhhhhh
Na gut, dann sollen die beiden mitkommen. Aber Heike soll mir bitte schön kein Ohr ab quatschen. Wir müssen uns alle so still wie möglich verhalten.
James: Uhrenvergleich, 4 Uhr 55. Bald wird es schon hell werden.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Jürgen hetzte, wie von einer Meute Hunden gejagt, durch den Wald. Nun ja, er wurde zwar nicht von Hunden gejagt, aber die Hoffmann-Group war garantiert nicht schonungsloser. Nun besaß er keine Geisel mehr. Und das war das schlimmste für ihn. Wo sollte er hin, und wo sollte er sich verstecken? Im Grunde genommen eine ausweglose Situation für ihn. Eine Karte von diesem Waldgebiet besaß er nicht, und einen Kompass auch nicht. Im Gegenteil, er wusste überhaupt nicht mehr wo er sich befand.
In diesem Fall bewunderte er die Pfadfinder, die sich garantiert zu helfen wussten. Sein vermeintlicher Feind Gregor hatte ihm einiges voraus. Aber den konnte er natürlich nicht um Hilfe bitten.
Auf dem Weg bleiben konnte er sicherlich auch nicht, denn es war damit zu rechnen, dass er den Hoffmanns begegnen würde. Ergo blieb ihm nichts anderes übrig als sich in die Büsche zu schlagen, auf die Gefahr hin sich vollends zu verlaufen.
Nun setzte er seine Hoffnung auf den Sonnenaufgang, denn wenn ihn nicht alles täuschte, ging die Sonne im Westen auf. !!!!!!!!!!!!! Die Lehrer in der Schule waren doch zu etwas nütze. So langsam machte sich auch die Müdigkeit bei ihm bemerkbar. Seit 24 Stunden hatte er kein Auge mehr zugemacht (Mit Verlaub, bei der Hoffmann-Group war es genauso).
Er wusste aber, dass es in den großen Wäldern etliche Schutzhütten als auch Übernachtungshütten gab. Nur wäre es ein großer Zufall, dass er auf solch einer Hütte stoßen würde.
Nach kurzer Zeit kam er wieder auf einen etwas breiteren Pfad, auf dem er bequem laufen konnte. Das weckte in ihm die Hoffnung, dass er bezüglich einer Hütte fündig werden würde.
Nach weiteren 20 Minuten erreichte er erleichtert ein neu gebautes Häuschen, welches selbst die Hoffmann-Group in diesem großen Wald noch nicht besichtigt hatten. Für deren Bebauung war übrigens der Förster Horst Weber zuständig (Ich habe es schon erzählt, dass er der Vater von Tina Weber ist).
Mit einem Schlüsselsortiment, welches selbst Martina zur Ehre gereicht hätte, schloss er die Türe auf, und schaute sich erst einmal neugierig um. Er fand mehrere Schlafgelegenheiten, eine kleine Küche, und einen Tisch mit 6 Stühlen vor. Auch eine kleine Toilette sowie ein Handwaschbecken, unter dem ein leerer Wasserbehälter war, konnte er mit seiner Taschenlampe entdecken. Ein Holzofen mit Kochgelegenheit gab es ebenso, wie einen Kleiderschrank. Nahezu ideal, um hier mehrere Tage zu verbringen.
Dies als kleiner Tipp für die Kinder der Hoffmann-Group, als auch für Othilie, um etwas Abstand zu dem Berufsalltag zu schaffen. Relaxen war hier ohne weiteres möglich.
Nicht verwunderlich war aber die Tatsache, dass im Haus keine Lebensmittel vorhanden waren. Dies jedenfalls wurde von Jürgen als kleines Manko empfunden, da sein Magen vollständig geleert war.
Wie es nun weitergehen sollte, wusste Jürgen noch nicht, da er meistens sehr spontan handelte. Man kann auch sagen: Ohne Überlegung.
Ganz anders sah es hingegen bei dem Suchtrupp der Hoffmann-Group aus.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Diesmal unter der Führung von Förster Horst Weber, machte sich die Truppe auf dem Weg, um Jürgen ausfindig zu machen.
Es wurden etliche Landkarten gewälzt, um mögliche Verstecke von Jürgen aufzuspüren.
Horst Weber: Wir können davon ausgehen, dass dieser Jürgen keine Ortskenntnisse hat. Demnach ist er auf das Zufallsprinzip angewiesen. Und das erschwert unsere Suche natürlich erheblich. Wie sieht es mit Lupo aus? Kann er evtl. mit Hilfe eines Duftstoffes Witterung aufnehmen?
Eddy: Damit können wir im Gegensatz zu Beatrice Blusenfetzen nicht dienen.
Horst Weber: Das wird dann wie die berühmte Suche nach der Stecknadel in Heuhaufen sein. Wir werden uns zu dem Ort begeben, wo sie Beatrice aufgefunden haben. Denn von dort musste er bemüht sein, sich in die Wildnis abzusetzen. Also herunter von dem Pfad, wo er befürchten musste entdeckt zu werden. Er wird nicht nach links in die Büsche geflohen sein, also dort wo sie Beatrice gefunden haben, weil er dort unweigerlich an den Waldrand gekommen wäre die parallel zur Landstraße liegt. Und dort hätten sie ihn garantiert gesehen.
Er wird, und da sind wir uns wohl einig, die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen haben. Also immer tiefer in den Wald hinein.
Wenn er immer diese Richtung beibehält, müsste er unweigerlich auf eine Waldhütte stoßen, die erst vor kurzem fertiggestellt wurde.
Das diese bewohnbare Hütte außerhalb des inneren Sperrkreises von Schloss Bavaria befindet, kann diese Hütte nicht von den Kameras erfasst werden.
Soweit meine theoretischen Überlegungen. Ob sie stimmen, kann ich natürlich nicht sagen.
Natürlich ist seine Flucht absolut unlogisch. Entkommen wird er uns oder der Polizei in keinem Fall. Ihm fehlt auch die Nahrung. Von Brombeeren kann er nicht überleben. Und in dieser Waldhütte, wenn er sich dort aufhalten sollte, wird er auch keine Nahrung finden.
Gregor hatte das alles mitbekommen, denn nachdem seine Beatrice fest und tief schläft, hatte er sich auf dem Weg gemacht, um bei der Suche nach Jürgen dabei zu sein. Und hier im Wald war er als Pfadfinder eine große Hilfe.
Gregor: Im Wald findet man natürlich Pilze, essbare Pilze, aber auch von der Birke und Rot-Buche sind Teile genießbar. Die jungen Blätter der Rot-Buche eignen sich gut für Salate. Auch die Bucheckern können verspeist werden, allerdings nur in Maßen.
• Vom Gänseblümchen können alle Teile verzehrt werden. Die Blüten machen sich gut als essbare Dekoration im Salat.
• Sauerklee mögen vor allem Kinder. Auch hier sind alle Teile essbar.
• Der Geschmack ist leicht säuerlich, ähnlich wie Zitrone, aber milder.
Ich könnte wochenlang im Wald durchhalten.
Othilie schmunzelnd: Zum Glück sind wir nicht hinter dir her. Du würdest uns alle an der Nase herumführen. Bei Herrn Weber hätten wir sicherlich auch diese Probleme. Zum Glück haben wir zwei solch erfahrene Personen unter uns.
Horst Weber: Da wir jetzt unser erstes Ziel erreicht haben, sollten wir auf niedergedrücktes Gras achten. Ebenso auf abgeknickte Äste und sonstige Beschädigungen, die nicht naturnaher Herkunft sind. Achtet bitte darauf, dass wir diese Spuren nicht selbst verursachen. Denkt daran, dass wir Zeit haben. Der baldige Sonnenaufgang wird uns auch von Nutzen sein. Wenn ihr etwas Verdächtiges gefunden habt, meldet das sofort Gregor oder meiner Person.
Die Rede von Herrn Weber schien Früchte zu tragen, denn Gregor entdeckte als erste Person die ersten verräterischen Spuren im Waldboden (Das verwundert mich nicht unbedingt).
Herr Weber: Super, Gregor und ich werden jetzt dieser Spur folgen. Ich würde euch bitten hinter uns zu bleiben. So wie ich jetzt schon feststelle, hat diese Person, höchstwahrscheinlich Jürgen, in großer Eile diesen dichten Teil des Waldes durchquert, denn er ist sehr rücksichtslos dabei vorgegangen. Die Spur ist relativ leicht zu verfolgen. Ein Tier wird das garantiert nicht gewesen sein.
Inge: Meine neue Strumpfhose ist schon voller Laufmaschen.
Sven: Bei mir sieht es nicht anders aus.
(Bei dieser Aussage von Sven schaute Herr Weber ein wenig irritiert, stellte aber natürlich keine Fragen).
20 Minuten später warnten die beiden Führungspersonen die nachfolgende Gruppe.
Herr Weber leise: Wir haben unser Ziel erreicht. Die erste Hütte ist zu sehen. Wir müssen feststellen, ob sie bewohnt ist.
Gregor: Sie ist bewohnt, ich sehe gerade den Schein einer Taschenlampe im Haus.
James: Ok, dann lasst uns hier verbleiben. Ich würde vorschlagen, dass wir bis zur Morgendämmerung „die Füße stillhalten“, und dabei aber das Anwesen nicht aus dem Auge behalten. Wir müssen uns geräuschlos um das Haus herum verteilen, so dass wir sofort sehen wenn es jemand verlässt. Die Verbindung halten wir durch die Funkgeräte. Aber natürlich nur sehr leise. Wir bilden 4 Gruppen a 5 Personen. So haben wir alle 20 Personen gleichmäßig verteilt.
Horst Weber: Joggeli, Mirjana, Petra, Heike = 5 Personen
James: Herr Mangold, Gaby, Thomas, Ute. = 5 Personen
Eddy: Martina, Tina, Gregor, Polly = 5 Personen
Heinz Schultz: Herr Bächle, Othilie, Inge, Andreas = 5 Personen
Soweit es möglich war, hatten sich die 4 Gruppen um das Haus herum „gemütlich“ eingerichtet.
Bei der anschließenden Morgendämmerung gegen 7 Uhr zeigte sich tatsächlich eine Person vor dem Haus, welche eindeutig als Jürgen identifiziert wurde.
Die Vermutung von Förster Horst Weber hatte sich also bestätigt.
Othilie: Was machen wir nun?
James: Jetzt warten wir bis es ganz hell ist, und dann machen wir uns bemerkbar.
Um 7 Uhr 30 begann James mit seiner Ansprache per Megaphon.
Hallo Jürgen, wie du vielleicht schon festgestellt hast ist das Haus von unseren „Truppen“ von allen Seiten eingekesselt. Ein entkommen ist absolut unmöglich.
Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder kommst du mit erhobenen Händen freiwillig aus dem Haus heraus, ergibst dich dann widerstandslos, oder wir werden das Haus stürmen. Die zweite Möglichkeit dürfte sicherlich nicht in deinem Interesse sein.
Jürgen: Haut alle ab. Ich bin bewaffnet.
James: Das sind wir auch. (Zur Warnung feuerte James mit seiner Pistole in die Luft). Das Echo von Jürgen ließ nicht lange auf sich warten.
James: Jürgen, das hat doch alles keinen Sinn. Dir steht eine Übermacht von Personen gegenüber, bei dem du nicht eine Chance hast. Mach es nicht noch schlimmer, als es bisher schon ist. Frau Hoffmann garantiert dir einen sehr guten Rechtsbeistand. Aber nur, wenn du die Waffe niederlegst und freiwillig herauskommst. Sie wird sich, trotz allem was bisher vorgefallen ist, sehr fair dir gegenüber verhalten.
Jürgen: Ihr könnt mich mal. Freiwillig komme ich hier nicht heraus.
James zu Othilie: Wie sie sehen, kommen wir so nicht weiter. Wir könnten uns noch stundenlang hier unterhalten. Der Bursche hat einen enormen Dickkopf. Meines Erachtens sollten wir nun tatsächlich die Polizei einschalten, die das Ganze auf ihrer Art lösen wird. Das wird für alle Seiten sicherlich nicht erfreulich werden. Wir haben alle seit 24 Stunden nicht mehr geschlafen, und auch kaum was gegessen. Bei Jürgen wird es noch schlimmer sein. Umso verzweifelter seine ausweglose Situation ist, umso unberechenbarer wird er werden. Der Nahrungsmangel wird sein Gehirn vernebeln.
Mirjana: Das bringt mich auf eine Idee.
Othilie: Für gute Ideen sind wir immer empfänglich. Besonders in diesem Fall.
Mirjana: Folgendes schwebt mir vor: Bitte nicht lachen, ich meine es in Anbetracht des leeren Magens von Jürgen ernst.
Also folgendes: Wir werden hier ein großes Picknick veranstalten. Und zwar an allen 4 Seiten des Hauses. Wir bauen mehrere Grills auf, in dem wir mit Holzkohle etliches zubereiten werden. Fleisch jeglicher Art, dazu Getränke ebenfalls verschiedener Geschmacksrichtungen. Dazu Salate, Obst, Kuchen und vieles mehr.
Heike: Booooooaaaaah, das ist ja großartig. Mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen.
Mirjana: Eben, so wird es auch bei Jürgen sein. Wenn allein schon der Rauch von 4 Grills mit den verschiedensten Fleischgerüchen zu ihm hinüberweht, und er beobachten wird, wie wir hier „spachteln“ ………….
Heike: Oh, wie gemein.
Mirjana: ……….dann wird er das nicht lange aushalten können.
Heike: Das würde ich auch nicht.
Mirjana: Er wird, so zumindest meine Einschätzung, zu einem unserer Tische kommen, und um Nahrung und Getränke bitten. Was danach mit ihm geschieht, wird ihm egal sein. Hauptsache, er wird erst einmal satt. Ich glaube auch nicht, dass ihm bewusst war, was er angerichtet hat. Im Grunde genommen ist er völlig alleine. Jegliche Unterstützung von elterlicher Seite fehlt ihm. Die Liebe des Elternhauses und vieles mehr kommt dazu. Nicht das man mich missversteht, ich versuche nur seine Gedankengänge zu konstruieren.
Erst einmal stille im großen Kreis, und anschließend viel Lob für Mirjanas Idee.
Othilie: Mirjana, das hat alles Hand und Fuß, was sie gesagt haben. Ausgezeichnet dieser Vorschlag. Mit etwas Glück werden wir damit Erfolg haben. Was haltet ihr von Mirjanas Idee? Wenn alles gut geht, machen wir uns Gedanken darüber, wie wir weiter vorgehen werden. Ich hoffe, dass sich vieles zum Guten wenden wird. Auch für Jürgen natürlich. Denn kein Mensch ist von Natur böswillig. Nun lasst uns zu den Vorbereitungen des Essens kommen. Und danach sehen wir weiter, was wir für Jürgen machen können.
Heike: Einfach super, gegrillt haben wir letztes Mal bei der großen 9-tägigen Radtour im Mai dieses Jahres.
Othilie: Und die Meinung der anderen Personen?
Einhellig diese Antwort: Einfach Klasse, wenn das funktioniert, bekommt Mirjana einen Platz in unserer Ahnengalerie.
Othilie: Dann soll es so sein. Dann werde ich mal über Funk die Essensbestellung durchgeben.
Hallo Martha.
Martha: Was kann ich für euch tun.
Othilie: Wir benötigen 4 Grills, 4 Tische, 20 Stühle, zwei Spanferkel, 20 rohe Steaks, Kartoffelsalat, Würstchen…………….
Martha: Heike, ich glaub mein Schwein pfeift. Das habe ich ja noch nie im Radio gelesen. Gib mir mal Frau Hoffmann.
Othilie: Es ist tatsächlich so, wie ich es gerade geschildert habe.
Martha: Aaaaaah ja, wie geht es ihnen Frau Hoffmann, alles gesund? Ich schau mal eben auf die Uhr. Wir haben 7 Uhr 40. Recht früh für einen Grillabend. Ist Petra bei ihnen? Kann ich sie mal sprechen.
Othilie: Ja, sie steht neben mir. Petra bestätigt ihnen, dass mit mir alles in Ordnung ist.
Petra: Alles in Ordnung Martha. Kein Fall von Schizophrenie bei Tante Othilie. Alles der ganz normale Wahnsinn hier.
Martha: Na gut, dann werde ich das mal glauben. Darf es sonst noch etwas sein.
Othilie: Holzkohle, ohne Holzkohle kein Feuer, und ohne Feuer kein Essen.
Martha: Da gehe ich mit ihnen absolut konform.
Othilie: Außerdem benötigen wir Geschirr, Besteck, kurzum alles was wir zum Grillen benötigen. Sie werden das schon machen.
Martha: Wohin soll unser privater Partyservice liefern?
Othilie: Planquadrat B-6
Martha: Äh jaaaaa, natürlich, Planquadrat B-6, doch ja, ist doch überhaupt nicht schwer, ähhhhhhh……….
Othilie: Planquadrat B-6 finden sie auf der großen Karte, welches im Kontrollraum an der Wand hängt.
Martha: Benötige ich einen Passierschein für Planquadrat B-6?
Martina: Ja, Passierschein A 38. Den bekommen sie in der Hafen-Kommandantur, Zimmer 33, 8 Etage, links neben der Säuglingsstation.
Othilie: Martina, erzähle nicht so einen Unsinn.
Martha: Ok, dann sehen wir uns gleich.
Othilie: Im Planquadrat B-6 finden sie eine neue Waldhütte, bei der wir im Moment campen, oder besser gesagt ausharren. Der Weg dorthin ist etwas beschwerlich. Nicht besonders einfach zu laufen. Trommeln sie alle Personen zusammen, die das von mir angeforderte Material hier in Planquadrat A 38, äh B-6, abliefern.
Martha: Ich werde mein Bestes geben.
75 Minuten später hörte man mehrere robuste Geländefahrzeuge, die auf einen in der Nähe gelegenen Waldweg (zirka 200 Meter entfernt) geparkt wurden. In der Tat hatte Martha alles in Bewegung gesetzt, um die benötigte Ware anzuliefern. Herr Bolle, sowie die Eltern von Inge und Ute, als auch Franz Schmidt, sorgten für den fast reibungslosen Transport, welches unter erschwerten Bedingungen durchgeführt wurde.
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Hier einmal ein Bild von dem Konvoi, mit den von Othilie angeforderten Gütern. Nun ja, Heike hat nun mal einen guten Appetit (Den kompletten Konvoi habe ich leider nicht auf dem Foto bekommen).
Bild an der Kontrollstation Planquadrat B-6 (Natürlich nur mit Passierschein).
Martha hatte wirklich an alles gedacht. Auch einige Dixi-Klos hatte sie organisiert.
Die hier abgebildeten Fotos sind übrigens alle von Heike gemacht worden, die sie am nächsten Tag gewinnbringend an die Presse verkauft hat.
Feldplanmäßig begann nun der Aufbau der Gerätschaften für das größte interne Freilicht-Frühstück der Hoffmann-Group auf freiem Gelände. Hier zeigte sich wieder einmal das großartige Organisationstalent der besagten Großfamilie.
Jeder packte mit an. Joggelix trug z.B. zwei Wildschweine unter seinen Armen, die später auf Toast gegessen werden konnten.
Othilie kommentierte dies mit dem Ausspruch: Die spinnen die Germanen, von nur zwei Wildschweinen kann man ja nicht satt werden.
Nun gut, nach zwanzig Minuten war das ganze Equipment herangekarrt worden. Der nächste Schritt war der Aufbau, bei dem die Kirmesbetreiber auf dem Oktoberfest in München Tränen vor Neid in den Augen bekommen hätten. In rasender Eile nahm die Gestaltung der Fress-und Imbissstände Formen an.
Auch Grillkohle war genügend da. Man konnte wirklich nicht meckern.
Bild: Hier ein Zug mit Kohle, welcher von der Thyssen-Krupp-Steel AG, Duisburg (TKS) mit der Lok „MAK 1206“ nach „Schloss Bavaria“ unterwegs war.
Nun wollen wir aber wieder ernst werden, bevor mein leichter Hang zu Überteibungen Überhand nimmt.
Die Tische, Stühle, Grill und auch das restliche Equipment, wurden in aller Ruhe aufgebaut.
Zur gleichen Zeit staunte Jürgen nicht schlecht, was sich um ihn herum alles tat. Er musste glauben, dass er sich im falschen Film befand, als er die Bemühungen der Hoffmann-Group bezüglich der Essenszubereitung sah. Und natürlich hatte er einen Heißhunger.
Und der wurde noch größer, als er so langsam den Duft der Köstlichkeiten vernahm, die auf den mittlerweile 6 Grillstationen lagen. So groß die Vorfreude bei den Beteiligten des Grillmorgens war, so groß war auch der Frust bei ihm.
Mein Gott, er hatte alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Könnte er die Zeit doch um 24 Stunden zurückdrehen. Und nun war es zu spät. Auch die Waffe die er hatte war nicht echt. Er hatte zur Täuschung vier leere Patronenhülsen auf dem Waldboden gelegt, um damit zu beweisen, dass er doch ein ganzer Kerl war. Dabei fühlte er sich jetzt als absoluter Versager, der große Sorgen über die Familie Hoffmann gebracht hatte. Auch diesen Gregor, mit dem dieses Dilemma anfing, bewunderte er im insgeheimen.
Ein Junge, der so viel konnte und beherrschte. Der so klug war, der von allen Seiten geliebt und geachtet wurde. Ihm liefen die Mädchen hinterher. Gregor hatte aber seine Augen nur für Beatrice, eines der hübschesten Mädchen, welches er je gesehen hatte. Natürlich war er auch neidisch auf diesen Gregor. Aber rechtfertigt das alles, was er getan hatte? Nein, natürlich nicht.
Und nun grillte diese bemerkenswerte Familie zusammen. Eine große Familie, die zusammenhielt. Wo einer für den anderen da ist, und nicht nur in der Not. Ach, hätte er das früher doch auch erfahren dürfen. Sein Stiefvater kam oftmals betrunken nach Hause, und schlug seine Mutter. Im Kinderzimmer hörte er anschließend das Weinen von ihr.
Er ging als kleiner Bub zu ihr hin, und wollte sie trösten. Als Dank bekam er von seinem Stiefvater ein paar hinter die Ohren.
Nur Minuten später hallte ein Ruf über das Grillgelände:
Othilie: Jürgen, wenn die danach ist, kannst du dich gerne zu uns hinsetzen. Du brauchst keine Angst zu haben, wir werden dich nicht körperlich angehen. Wir sollten uns zusammensetzen und über alles reden, was in den letzten 24 Stunden alles geschehen ist.
Eine Bedingung haben wir natürlich. Deine Waffe solltest du James im ungeladenen Zustand freiwillig übergeben. Denn wir möchten nicht, dass es zur finalen Katastrophe kommt.
Jürgen: Die Waffe ist sowieso nicht echt. Ich werfe sie aus dem Fenster heraus.
Othilie: Das ist eine weise Entscheidung von dir.
Eine Minute später, nachdem er seine täuschend echt aussehende Waffe aus dem Fenster geworfen hatte, kam er mit erhobenen Händen aus der Waldhütte heraus.
James: Jürgen, ich denke mal, das wir auf die Handschellen verzichten können. Setz dich hier zwischen mir und Eddy. Das Fleisch und die Salate sind auch so gut wie fertig. Ich denke mal, dass wir essenstechnisch alle etwas nachzuholen haben. Wir können als zum gemütlichen Teil des Vormittags kommen.
(Nicht, dass die Stimmung jetzt besonders ausgelassen war, dafür war einfach zu viel vorgefallen, aber eine große Erleichterung war bei allen zu spüren, dass die Ereignisse ein einigermaßen zufriedenstellendes Ende gefunden hatten).
Noch zufriedener war man, als nur Minuten später Beatrice in Begleitung von Herrn Bolle (Vater von Thomas) auf den „Grillplatz“ erschien, und Beatrice sich natürlich neben Gregor hinsetzte.
Herr Bolle: Ich hatte etwas Mühe, Planquadrat B-6 zu finden.
Heike: Und das womöglich ohne Passierschein A-38.
Herr Bolle: In der Tat hat mich zum Glück keiner kontrolliert.
Mit dem für alle überraschendem Ende schließe ich Teil 514 ab.
Aber ihr könnt sicher sein, dass es in Teil 515 interessant weitergehen wird.
Monika
Geschrieben am 07.03.2022
Kapitel: 624
Othilie: Es ist an der Zeit, dass wir uns nun auf die Suche von Jürgen K. machen. Ich möchte vermeiden, dass er weiterhin groben Unfug anstellt.
James: Ok, wir wollen eine Mannschaft zusammenstellen, nachdem sich nun hier einiges zum Guten gewendet hat. Wie wäre es denn mit der Polizei, Frau Hoffmann? Ein Anruf würde genügen, und sie würden sicherlich sofort hier erscheinen.
Othilie: Ich denke mal, dass wir das auf unsere weise erledigen können. Dazu brauchen wir keine Polizei.
Liebe Leser, so kennen wir die ansonsten vorsichtige und zurückhaltende Othilie noch nicht. Mein Eindruck ist, dass sie sich in einem Privatkrieg mit Jürgen befindet. Einerseits natürlich verständlich, da ein Mitglied ihrer so liebgewonnen Familie (Beatrice) einer großen Gefahr ausgesetzt war, aber andererseits wär hier wohl endgültig die Polizei am Zug gewesen. Aber diese Privatfehde wollte sie nun mal auf ihre Art lösen.
Othilie: Und überhaupt kennen wir unser Gelände wie unsere eigene Westentasche. Und unsere Spürnase „Lupo“ hat auch noch ein Hühnchen mit Jürgen zu rupfen. Die Geruchsanhaftungen von Jürgen, die bei Beatrice vorhanden sind, werden ihm signalisiert haben, dass Jürgen für die Verletzungen von Beatrice verantwortlich ist. Lupo ist ein kluges Tier.
James: An der Klugheit von diesem Tier ist sicherlich nicht zu zweifeln, aber im Moment liegt er neben dem Bett von Beatrice und bewacht sie hochmotiviert.
Heike: Und die vielen rohen Steaks die er gerade geräuschvoll vertilgt, deuten auf einer chronischen Motivationsinsuffizienz bezüglich eines nächtlichen Ausflugs hin.
Othilie: Heike, du liest zu viel medizinische Fachliteratur von Petra.
Heike: Ich verspreche dir, dass ich in naher Zukunft nur noch erotische Fachliteratur lesen werde.
(Das anschließende Gelächter zeugt von einer gegenwärtig entspannten Atmosphäre im Wohnzimmer).
Petra: Wir sollten doch handeln, denn die voluminöse Expansion diverser Wurzelknollen steht rezibrokproportional zu der intellektuellen Geisteskapazität der sie anbauenden Agrarökonomen.
Martina: Was bedeutet das denn schon wieder?
Othilie: Die dümmsten Bauern ernten die größten Kartoffeln. In diesem Fall also Jürgen, wenn wir ihn ungehindert laufen lassen. Petra, das meintest du doch bestimmt damit?
Petra: So ist es, zu Mal Jürgen unter einer schweren „Bradiphrenie maligne“ leidet.
Othilie: Was bedeutet das denn schon wieder?
Petra: Man sagt auch Extraorbitalinfraluminiert dazu. Das dürfte für den medizinischen Laien eher ein Begriff sein.
Othilie: Absolut.
Petra: Einfacher ausgedrückt, ist das eine bösartige geistige Verlangsamung.
Othilie: Warum nicht gleich so. Bevor das bei Jürgen weiter voranschreitet, sollten wir uns endlich in Bewegung setzen.
James: Ok, dann stellen wir unseren Expeditionskorps zusammen. Auch diesmal werden wir uns mit Taschenlampen ausrüsten. Sonnenaufgang werden wir ab 7 Uhr 05 haben. Danach benötigen wir sie nicht mehr. Jürgen wird auch einigen Vorsprung herausgearbeitet haben. Er wird sich mit Sicherheit von unserem Areal weiter entfernen wollen, wobei mir unbekannt ist wie weit seine Ortskenntnisse sind. Darüber hinaus wissen wir auch nicht, wieviel Munition er noch besitzt. Demnach müssen wir also sehr vorsichtig sein.
Die jüngeren Personen unter uns werden also immer etwas im Hintergrund bleiben.
Eddy: Hier die Liste der teilnehmenden Personen:
James, Eddy, Heinz Schultz, Othilie, Polly, Joggeli, Petra, Mirjana, Herr Bächle, Herr Mangold, Martina, Tina, Gaby, Thomas, Inge, Sven, Ute, Andreas, Horst Weber, Vater von Tina und gleichzeitig Förster in dem Wald, wird uns geographisch einweisen. Also sind wir insgesamt 18 Personen.
Wir gehen den gleichen Weg zurück, und beginnen da wo wir Beatrice aufgefunden haben. Selbstverständlich werden wir auch wieder unsere Funkgeräte dabei haben. Unsere Funkstation wird wieder von unserer sehr vielseitigen Köchin Martha besetzt sein.
Heike: Ich möchte mit Uschi ebenfalls dabei sein, wenn wir Jürgen sein Skalp über die Ohren ziehen. Onkel Joggeli hat mir gestern noch erzählt wie das gemacht wird. Das war bei seiner letzten Reise in Australien, wo er eine Büffelherde erlegt hat.
Martina: Hat er dir mittlerweile erzählt, dass er auch schon auf dem Mond Kontakte mit Außerirdischen aufgenommen hat.
Heike: Das leider noch nicht.
Joggeli: Das werde ich bei Gelegenheit nachholen.
Othilie: Puuuuuuuuuuuhhhhh
Na gut, dann sollen die beiden mitkommen. Aber Heike soll mir bitte schön kein Ohr ab quatschen. Wir müssen uns alle so still wie möglich verhalten.
James: Uhrenvergleich, 4 Uhr 55. Bald wird es schon hell werden.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Jürgen hetzte, wie von einer Meute Hunden gejagt, durch den Wald. Nun ja, er wurde zwar nicht von Hunden gejagt, aber die Hoffmann-Group war garantiert nicht schonungsloser. Nun besaß er keine Geisel mehr. Und das war das schlimmste für ihn. Wo sollte er hin, und wo sollte er sich verstecken? Im Grunde genommen eine ausweglose Situation für ihn. Eine Karte von diesem Waldgebiet besaß er nicht, und einen Kompass auch nicht. Im Gegenteil, er wusste überhaupt nicht mehr wo er sich befand.
In diesem Fall bewunderte er die Pfadfinder, die sich garantiert zu helfen wussten. Sein vermeintlicher Feind Gregor hatte ihm einiges voraus. Aber den konnte er natürlich nicht um Hilfe bitten.
Auf dem Weg bleiben konnte er sicherlich auch nicht, denn es war damit zu rechnen, dass er den Hoffmanns begegnen würde. Ergo blieb ihm nichts anderes übrig als sich in die Büsche zu schlagen, auf die Gefahr hin sich vollends zu verlaufen.
Nun setzte er seine Hoffnung auf den Sonnenaufgang, denn wenn ihn nicht alles täuschte, ging die Sonne im Westen auf. !!!!!!!!!!!!! Die Lehrer in der Schule waren doch zu etwas nütze. So langsam machte sich auch die Müdigkeit bei ihm bemerkbar. Seit 24 Stunden hatte er kein Auge mehr zugemacht (Mit Verlaub, bei der Hoffmann-Group war es genauso).
Er wusste aber, dass es in den großen Wäldern etliche Schutzhütten als auch Übernachtungshütten gab. Nur wäre es ein großer Zufall, dass er auf solch einer Hütte stoßen würde.
Nach kurzer Zeit kam er wieder auf einen etwas breiteren Pfad, auf dem er bequem laufen konnte. Das weckte in ihm die Hoffnung, dass er bezüglich einer Hütte fündig werden würde.
Nach weiteren 20 Minuten erreichte er erleichtert ein neu gebautes Häuschen, welches selbst die Hoffmann-Group in diesem großen Wald noch nicht besichtigt hatten. Für deren Bebauung war übrigens der Förster Horst Weber zuständig (Ich habe es schon erzählt, dass er der Vater von Tina Weber ist).
Mit einem Schlüsselsortiment, welches selbst Martina zur Ehre gereicht hätte, schloss er die Türe auf, und schaute sich erst einmal neugierig um. Er fand mehrere Schlafgelegenheiten, eine kleine Küche, und einen Tisch mit 6 Stühlen vor. Auch eine kleine Toilette sowie ein Handwaschbecken, unter dem ein leerer Wasserbehälter war, konnte er mit seiner Taschenlampe entdecken. Ein Holzofen mit Kochgelegenheit gab es ebenso, wie einen Kleiderschrank. Nahezu ideal, um hier mehrere Tage zu verbringen.
Dies als kleiner Tipp für die Kinder der Hoffmann-Group, als auch für Othilie, um etwas Abstand zu dem Berufsalltag zu schaffen. Relaxen war hier ohne weiteres möglich.
Nicht verwunderlich war aber die Tatsache, dass im Haus keine Lebensmittel vorhanden waren. Dies jedenfalls wurde von Jürgen als kleines Manko empfunden, da sein Magen vollständig geleert war.
Wie es nun weitergehen sollte, wusste Jürgen noch nicht, da er meistens sehr spontan handelte. Man kann auch sagen: Ohne Überlegung.
Ganz anders sah es hingegen bei dem Suchtrupp der Hoffmann-Group aus.
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Diesmal unter der Führung von Förster Horst Weber, machte sich die Truppe auf dem Weg, um Jürgen ausfindig zu machen.
Es wurden etliche Landkarten gewälzt, um mögliche Verstecke von Jürgen aufzuspüren.
Horst Weber: Wir können davon ausgehen, dass dieser Jürgen keine Ortskenntnisse hat. Demnach ist er auf das Zufallsprinzip angewiesen. Und das erschwert unsere Suche natürlich erheblich. Wie sieht es mit Lupo aus? Kann er evtl. mit Hilfe eines Duftstoffes Witterung aufnehmen?
Eddy: Damit können wir im Gegensatz zu Beatrice Blusenfetzen nicht dienen.
Horst Weber: Das wird dann wie die berühmte Suche nach der Stecknadel in Heuhaufen sein. Wir werden uns zu dem Ort begeben, wo sie Beatrice aufgefunden haben. Denn von dort musste er bemüht sein, sich in die Wildnis abzusetzen. Also herunter von dem Pfad, wo er befürchten musste entdeckt zu werden. Er wird nicht nach links in die Büsche geflohen sein, also dort wo sie Beatrice gefunden haben, weil er dort unweigerlich an den Waldrand gekommen wäre die parallel zur Landstraße liegt. Und dort hätten sie ihn garantiert gesehen.
Er wird, und da sind wir uns wohl einig, die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen haben. Also immer tiefer in den Wald hinein.
Wenn er immer diese Richtung beibehält, müsste er unweigerlich auf eine Waldhütte stoßen, die erst vor kurzem fertiggestellt wurde.
Das diese bewohnbare Hütte außerhalb des inneren Sperrkreises von Schloss Bavaria befindet, kann diese Hütte nicht von den Kameras erfasst werden.
Soweit meine theoretischen Überlegungen. Ob sie stimmen, kann ich natürlich nicht sagen.
Natürlich ist seine Flucht absolut unlogisch. Entkommen wird er uns oder der Polizei in keinem Fall. Ihm fehlt auch die Nahrung. Von Brombeeren kann er nicht überleben. Und in dieser Waldhütte, wenn er sich dort aufhalten sollte, wird er auch keine Nahrung finden.
Gregor hatte das alles mitbekommen, denn nachdem seine Beatrice fest und tief schläft, hatte er sich auf dem Weg gemacht, um bei der Suche nach Jürgen dabei zu sein. Und hier im Wald war er als Pfadfinder eine große Hilfe.
Gregor: Im Wald findet man natürlich Pilze, essbare Pilze, aber auch von der Birke und Rot-Buche sind Teile genießbar. Die jungen Blätter der Rot-Buche eignen sich gut für Salate. Auch die Bucheckern können verspeist werden, allerdings nur in Maßen.
• Vom Gänseblümchen können alle Teile verzehrt werden. Die Blüten machen sich gut als essbare Dekoration im Salat.
• Sauerklee mögen vor allem Kinder. Auch hier sind alle Teile essbar.
• Der Geschmack ist leicht säuerlich, ähnlich wie Zitrone, aber milder.
Ich könnte wochenlang im Wald durchhalten.
Othilie schmunzelnd: Zum Glück sind wir nicht hinter dir her. Du würdest uns alle an der Nase herumführen. Bei Herrn Weber hätten wir sicherlich auch diese Probleme. Zum Glück haben wir zwei solch erfahrene Personen unter uns.
Horst Weber: Da wir jetzt unser erstes Ziel erreicht haben, sollten wir auf niedergedrücktes Gras achten. Ebenso auf abgeknickte Äste und sonstige Beschädigungen, die nicht naturnaher Herkunft sind. Achtet bitte darauf, dass wir diese Spuren nicht selbst verursachen. Denkt daran, dass wir Zeit haben. Der baldige Sonnenaufgang wird uns auch von Nutzen sein. Wenn ihr etwas Verdächtiges gefunden habt, meldet das sofort Gregor oder meiner Person.
Die Rede von Herrn Weber schien Früchte zu tragen, denn Gregor entdeckte als erste Person die ersten verräterischen Spuren im Waldboden (Das verwundert mich nicht unbedingt).
Herr Weber: Super, Gregor und ich werden jetzt dieser Spur folgen. Ich würde euch bitten hinter uns zu bleiben. So wie ich jetzt schon feststelle, hat diese Person, höchstwahrscheinlich Jürgen, in großer Eile diesen dichten Teil des Waldes durchquert, denn er ist sehr rücksichtslos dabei vorgegangen. Die Spur ist relativ leicht zu verfolgen. Ein Tier wird das garantiert nicht gewesen sein.
Inge: Meine neue Strumpfhose ist schon voller Laufmaschen.
Sven: Bei mir sieht es nicht anders aus.
(Bei dieser Aussage von Sven schaute Herr Weber ein wenig irritiert, stellte aber natürlich keine Fragen).
20 Minuten später warnten die beiden Führungspersonen die nachfolgende Gruppe.
Herr Weber leise: Wir haben unser Ziel erreicht. Die erste Hütte ist zu sehen. Wir müssen feststellen, ob sie bewohnt ist.
Gregor: Sie ist bewohnt, ich sehe gerade den Schein einer Taschenlampe im Haus.
James: Ok, dann lasst uns hier verbleiben. Ich würde vorschlagen, dass wir bis zur Morgendämmerung „die Füße stillhalten“, und dabei aber das Anwesen nicht aus dem Auge behalten. Wir müssen uns geräuschlos um das Haus herum verteilen, so dass wir sofort sehen wenn es jemand verlässt. Die Verbindung halten wir durch die Funkgeräte. Aber natürlich nur sehr leise. Wir bilden 4 Gruppen a 5 Personen. So haben wir alle 20 Personen gleichmäßig verteilt.
Horst Weber: Joggeli, Mirjana, Petra, Heike = 5 Personen
James: Herr Mangold, Gaby, Thomas, Ute. = 5 Personen
Eddy: Martina, Tina, Gregor, Polly = 5 Personen
Heinz Schultz: Herr Bächle, Othilie, Inge, Andreas = 5 Personen
Soweit es möglich war, hatten sich die 4 Gruppen um das Haus herum „gemütlich“ eingerichtet.
Bei der anschließenden Morgendämmerung gegen 7 Uhr zeigte sich tatsächlich eine Person vor dem Haus, welche eindeutig als Jürgen identifiziert wurde.
Die Vermutung von Förster Horst Weber hatte sich also bestätigt.
Othilie: Was machen wir nun?
James: Jetzt warten wir bis es ganz hell ist, und dann machen wir uns bemerkbar.
Um 7 Uhr 30 begann James mit seiner Ansprache per Megaphon.
Hallo Jürgen, wie du vielleicht schon festgestellt hast ist das Haus von unseren „Truppen“ von allen Seiten eingekesselt. Ein entkommen ist absolut unmöglich.
Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder kommst du mit erhobenen Händen freiwillig aus dem Haus heraus, ergibst dich dann widerstandslos, oder wir werden das Haus stürmen. Die zweite Möglichkeit dürfte sicherlich nicht in deinem Interesse sein.
Jürgen: Haut alle ab. Ich bin bewaffnet.
James: Das sind wir auch. (Zur Warnung feuerte James mit seiner Pistole in die Luft). Das Echo von Jürgen ließ nicht lange auf sich warten.
James: Jürgen, das hat doch alles keinen Sinn. Dir steht eine Übermacht von Personen gegenüber, bei dem du nicht eine Chance hast. Mach es nicht noch schlimmer, als es bisher schon ist. Frau Hoffmann garantiert dir einen sehr guten Rechtsbeistand. Aber nur, wenn du die Waffe niederlegst und freiwillig herauskommst. Sie wird sich, trotz allem was bisher vorgefallen ist, sehr fair dir gegenüber verhalten.
Jürgen: Ihr könnt mich mal. Freiwillig komme ich hier nicht heraus.
James zu Othilie: Wie sie sehen, kommen wir so nicht weiter. Wir könnten uns noch stundenlang hier unterhalten. Der Bursche hat einen enormen Dickkopf. Meines Erachtens sollten wir nun tatsächlich die Polizei einschalten, die das Ganze auf ihrer Art lösen wird. Das wird für alle Seiten sicherlich nicht erfreulich werden. Wir haben alle seit 24 Stunden nicht mehr geschlafen, und auch kaum was gegessen. Bei Jürgen wird es noch schlimmer sein. Umso verzweifelter seine ausweglose Situation ist, umso unberechenbarer wird er werden. Der Nahrungsmangel wird sein Gehirn vernebeln.
Mirjana: Das bringt mich auf eine Idee.
Othilie: Für gute Ideen sind wir immer empfänglich. Besonders in diesem Fall.
Mirjana: Folgendes schwebt mir vor: Bitte nicht lachen, ich meine es in Anbetracht des leeren Magens von Jürgen ernst.
Also folgendes: Wir werden hier ein großes Picknick veranstalten. Und zwar an allen 4 Seiten des Hauses. Wir bauen mehrere Grills auf, in dem wir mit Holzkohle etliches zubereiten werden. Fleisch jeglicher Art, dazu Getränke ebenfalls verschiedener Geschmacksrichtungen. Dazu Salate, Obst, Kuchen und vieles mehr.
Heike: Booooooaaaaah, das ist ja großartig. Mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen.
Mirjana: Eben, so wird es auch bei Jürgen sein. Wenn allein schon der Rauch von 4 Grills mit den verschiedensten Fleischgerüchen zu ihm hinüberweht, und er beobachten wird, wie wir hier „spachteln“ ………….
Heike: Oh, wie gemein.
Mirjana: ……….dann wird er das nicht lange aushalten können.
Heike: Das würde ich auch nicht.
Mirjana: Er wird, so zumindest meine Einschätzung, zu einem unserer Tische kommen, und um Nahrung und Getränke bitten. Was danach mit ihm geschieht, wird ihm egal sein. Hauptsache, er wird erst einmal satt. Ich glaube auch nicht, dass ihm bewusst war, was er angerichtet hat. Im Grunde genommen ist er völlig alleine. Jegliche Unterstützung von elterlicher Seite fehlt ihm. Die Liebe des Elternhauses und vieles mehr kommt dazu. Nicht das man mich missversteht, ich versuche nur seine Gedankengänge zu konstruieren.
Erst einmal stille im großen Kreis, und anschließend viel Lob für Mirjanas Idee.
Othilie: Mirjana, das hat alles Hand und Fuß, was sie gesagt haben. Ausgezeichnet dieser Vorschlag. Mit etwas Glück werden wir damit Erfolg haben. Was haltet ihr von Mirjanas Idee? Wenn alles gut geht, machen wir uns Gedanken darüber, wie wir weiter vorgehen werden. Ich hoffe, dass sich vieles zum Guten wenden wird. Auch für Jürgen natürlich. Denn kein Mensch ist von Natur böswillig. Nun lasst uns zu den Vorbereitungen des Essens kommen. Und danach sehen wir weiter, was wir für Jürgen machen können.
Heike: Einfach super, gegrillt haben wir letztes Mal bei der großen 9-tägigen Radtour im Mai dieses Jahres.
Othilie: Und die Meinung der anderen Personen?
Einhellig diese Antwort: Einfach Klasse, wenn das funktioniert, bekommt Mirjana einen Platz in unserer Ahnengalerie.
Othilie: Dann soll es so sein. Dann werde ich mal über Funk die Essensbestellung durchgeben.
Hallo Martha.
Martha: Was kann ich für euch tun.
Othilie: Wir benötigen 4 Grills, 4 Tische, 20 Stühle, zwei Spanferkel, 20 rohe Steaks, Kartoffelsalat, Würstchen…………….
Martha: Heike, ich glaub mein Schwein pfeift. Das habe ich ja noch nie im Radio gelesen. Gib mir mal Frau Hoffmann.
Othilie: Es ist tatsächlich so, wie ich es gerade geschildert habe.
Martha: Aaaaaah ja, wie geht es ihnen Frau Hoffmann, alles gesund? Ich schau mal eben auf die Uhr. Wir haben 7 Uhr 40. Recht früh für einen Grillabend. Ist Petra bei ihnen? Kann ich sie mal sprechen.
Othilie: Ja, sie steht neben mir. Petra bestätigt ihnen, dass mit mir alles in Ordnung ist.
Petra: Alles in Ordnung Martha. Kein Fall von Schizophrenie bei Tante Othilie. Alles der ganz normale Wahnsinn hier.
Martha: Na gut, dann werde ich das mal glauben. Darf es sonst noch etwas sein.
Othilie: Holzkohle, ohne Holzkohle kein Feuer, und ohne Feuer kein Essen.
Martha: Da gehe ich mit ihnen absolut konform.
Othilie: Außerdem benötigen wir Geschirr, Besteck, kurzum alles was wir zum Grillen benötigen. Sie werden das schon machen.
Martha: Wohin soll unser privater Partyservice liefern?
Othilie: Planquadrat B-6
Martha: Äh jaaaaa, natürlich, Planquadrat B-6, doch ja, ist doch überhaupt nicht schwer, ähhhhhhh……….
Othilie: Planquadrat B-6 finden sie auf der großen Karte, welches im Kontrollraum an der Wand hängt.
Martha: Benötige ich einen Passierschein für Planquadrat B-6?
Martina: Ja, Passierschein A 38. Den bekommen sie in der Hafen-Kommandantur, Zimmer 33, 8 Etage, links neben der Säuglingsstation.
Othilie: Martina, erzähle nicht so einen Unsinn.
Martha: Ok, dann sehen wir uns gleich.
Othilie: Im Planquadrat B-6 finden sie eine neue Waldhütte, bei der wir im Moment campen, oder besser gesagt ausharren. Der Weg dorthin ist etwas beschwerlich. Nicht besonders einfach zu laufen. Trommeln sie alle Personen zusammen, die das von mir angeforderte Material hier in Planquadrat A 38, äh B-6, abliefern.
Martha: Ich werde mein Bestes geben.
75 Minuten später hörte man mehrere robuste Geländefahrzeuge, die auf einen in der Nähe gelegenen Waldweg (zirka 200 Meter entfernt) geparkt wurden. In der Tat hatte Martha alles in Bewegung gesetzt, um die benötigte Ware anzuliefern. Herr Bolle, sowie die Eltern von Inge und Ute, als auch Franz Schmidt, sorgten für den fast reibungslosen Transport, welches unter erschwerten Bedingungen durchgeführt wurde.
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Hier einmal ein Bild von dem Konvoi, mit den von Othilie angeforderten Gütern. Nun ja, Heike hat nun mal einen guten Appetit (Den kompletten Konvoi habe ich leider nicht auf dem Foto bekommen).
Bild an der Kontrollstation Planquadrat B-6 (Natürlich nur mit Passierschein).
Martha hatte wirklich an alles gedacht. Auch einige Dixi-Klos hatte sie organisiert.
Die hier abgebildeten Fotos sind übrigens alle von Heike gemacht worden, die sie am nächsten Tag gewinnbringend an die Presse verkauft hat.
Feldplanmäßig begann nun der Aufbau der Gerätschaften für das größte interne Freilicht-Frühstück der Hoffmann-Group auf freiem Gelände. Hier zeigte sich wieder einmal das großartige Organisationstalent der besagten Großfamilie.
Jeder packte mit an. Joggelix trug z.B. zwei Wildschweine unter seinen Armen, die später auf Toast gegessen werden konnten.
Othilie kommentierte dies mit dem Ausspruch: Die spinnen die Germanen, von nur zwei Wildschweinen kann man ja nicht satt werden.
Nun gut, nach zwanzig Minuten war das ganze Equipment herangekarrt worden. Der nächste Schritt war der Aufbau, bei dem die Kirmesbetreiber auf dem Oktoberfest in München Tränen vor Neid in den Augen bekommen hätten. In rasender Eile nahm die Gestaltung der Fress-und Imbissstände Formen an.
Auch Grillkohle war genügend da. Man konnte wirklich nicht meckern.
Bild: Hier ein Zug mit Kohle, welcher von der Thyssen-Krupp-Steel AG, Duisburg (TKS) mit der Lok „MAK 1206“ nach „Schloss Bavaria“ unterwegs war.
Nun wollen wir aber wieder ernst werden, bevor mein leichter Hang zu Überteibungen Überhand nimmt.
Die Tische, Stühle, Grill und auch das restliche Equipment, wurden in aller Ruhe aufgebaut.
Zur gleichen Zeit staunte Jürgen nicht schlecht, was sich um ihn herum alles tat. Er musste glauben, dass er sich im falschen Film befand, als er die Bemühungen der Hoffmann-Group bezüglich der Essenszubereitung sah. Und natürlich hatte er einen Heißhunger.
Und der wurde noch größer, als er so langsam den Duft der Köstlichkeiten vernahm, die auf den mittlerweile 6 Grillstationen lagen. So groß die Vorfreude bei den Beteiligten des Grillmorgens war, so groß war auch der Frust bei ihm.
Mein Gott, er hatte alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Könnte er die Zeit doch um 24 Stunden zurückdrehen. Und nun war es zu spät. Auch die Waffe die er hatte war nicht echt. Er hatte zur Täuschung vier leere Patronenhülsen auf dem Waldboden gelegt, um damit zu beweisen, dass er doch ein ganzer Kerl war. Dabei fühlte er sich jetzt als absoluter Versager, der große Sorgen über die Familie Hoffmann gebracht hatte. Auch diesen Gregor, mit dem dieses Dilemma anfing, bewunderte er im insgeheimen.
Ein Junge, der so viel konnte und beherrschte. Der so klug war, der von allen Seiten geliebt und geachtet wurde. Ihm liefen die Mädchen hinterher. Gregor hatte aber seine Augen nur für Beatrice, eines der hübschesten Mädchen, welches er je gesehen hatte. Natürlich war er auch neidisch auf diesen Gregor. Aber rechtfertigt das alles, was er getan hatte? Nein, natürlich nicht.
Und nun grillte diese bemerkenswerte Familie zusammen. Eine große Familie, die zusammenhielt. Wo einer für den anderen da ist, und nicht nur in der Not. Ach, hätte er das früher doch auch erfahren dürfen. Sein Stiefvater kam oftmals betrunken nach Hause, und schlug seine Mutter. Im Kinderzimmer hörte er anschließend das Weinen von ihr.
Er ging als kleiner Bub zu ihr hin, und wollte sie trösten. Als Dank bekam er von seinem Stiefvater ein paar hinter die Ohren.
Nur Minuten später hallte ein Ruf über das Grillgelände:
Othilie: Jürgen, wenn die danach ist, kannst du dich gerne zu uns hinsetzen. Du brauchst keine Angst zu haben, wir werden dich nicht körperlich angehen. Wir sollten uns zusammensetzen und über alles reden, was in den letzten 24 Stunden alles geschehen ist.
Eine Bedingung haben wir natürlich. Deine Waffe solltest du James im ungeladenen Zustand freiwillig übergeben. Denn wir möchten nicht, dass es zur finalen Katastrophe kommt.
Jürgen: Die Waffe ist sowieso nicht echt. Ich werfe sie aus dem Fenster heraus.
Othilie: Das ist eine weise Entscheidung von dir.
Eine Minute später, nachdem er seine täuschend echt aussehende Waffe aus dem Fenster geworfen hatte, kam er mit erhobenen Händen aus der Waldhütte heraus.
James: Jürgen, ich denke mal, das wir auf die Handschellen verzichten können. Setz dich hier zwischen mir und Eddy. Das Fleisch und die Salate sind auch so gut wie fertig. Ich denke mal, dass wir essenstechnisch alle etwas nachzuholen haben. Wir können als zum gemütlichen Teil des Vormittags kommen.
(Nicht, dass die Stimmung jetzt besonders ausgelassen war, dafür war einfach zu viel vorgefallen, aber eine große Erleichterung war bei allen zu spüren, dass die Ereignisse ein einigermaßen zufriedenstellendes Ende gefunden hatten).
Noch zufriedener war man, als nur Minuten später Beatrice in Begleitung von Herrn Bolle (Vater von Thomas) auf den „Grillplatz“ erschien, und Beatrice sich natürlich neben Gregor hinsetzte.
Herr Bolle: Ich hatte etwas Mühe, Planquadrat B-6 zu finden.
Heike: Und das womöglich ohne Passierschein A-38.
Herr Bolle: In der Tat hat mich zum Glück keiner kontrolliert.
Mit dem für alle überraschendem Ende schließe ich Teil 514 ab.
Aber ihr könnt sicher sein, dass es in Teil 515 interessant weitergehen wird.
Monika
Geschrieben am 07.03.2022
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