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joggelich
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Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Di Jul 13, 2021 11:18 am
Liebe Monika

Diese Version habe ich bis jetzt nicht gekannt. Ich hoffe nur, dass das Fass, das mit Bier aus dem Freistaat angestochen wurde, von Orac Brau aus Nürnberg kommt und nicht so ein ekelhaftes bajuwarisches Gebräu aus München ist.

Das eine Gute von München, ist auch nicht mehr was es war:
https://www.youtube.com/watch?v=QqxxFUoWHUg

Bleiben nur noch der Oberbürgermeister - nomen est omen - wir habens ja mit dem Gestüt zu tun , Peter Reiter, (Reitet der eine {Rot}fuchs), der nicht von der erzkatholischekonservativen CSU kommt sowie
das die vo den Basler Star-Architekten erbaute Allianz-Arena, die leider vom FC Bayern und nicht von den Sechzigern bespielt wird

Nicht als gut kann ich leider das Erzbistum von München und Freising bezeichnen.
https://www.erzbistum-muenchen.de/im-blick/missbrauch-und-praevention

Herzliche Grüsse vom Joggeli der bald wieder - als geimpfter -, ins Joggeli darf.
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Monika56
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Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Di Jul 13, 2021 12:45 pm
Lieber Joggeli,


du wirst mir sicherlich Recht geben, dass diese Version des Liedes einfach Sahne ist.

Kein Wunder, denn die Boys und Girls von "Gut Bavaria" haben lange für diesen Auftritt im Saloon vom "Gestüt Gut Bavaria" lange geübt.




Zu Petar Radenkovic


https://de.wikipedia.org/wiki/Petar_Radenkovi%C4%87



Das Spiel MSV Duisburg gegen 1860 München mit Petar Radenkovic habe ich als 14 jähriger Bub damals im Wedaustadion Duisburg live gesehen. Damals war ich bei jedem Heimspiel der „Zebras“ dabei.



Bundesliga 1969/1970 - 33. Spieltag - Do., 30.04.1970 - 20:00 Uhr
MSV Duisburg
2:1
TSV 1860 München
HZ - 0 : 1
Rainer Budde (80'), Bernd Lehmann (83')
Klaus Fischer (33')
Aufstellungen
MSV Duisburg
Linders - Bella - Burghardt - Heidemann - Pirsig - Rettkowski - Budde - Kremer - Lehmann - Riedl - Wißmann



TSV 1860 München
Radenkovic - Berg - Blankenburg - Kroth - Wagner - Zeiser - Kölbl - W. Lex - Fischer - Keller - Kohlars



Die 60er haben ja einige Jahre in der Allianzarena gespielt, bis sie dann Pleite waren.


Über die Erzbistümer ist ja einiges ans Tageslicht gekommen.

Das wird auch Thema später in der Geschichte "Lehrjahre" sein, bzw. über ein katholisch betriebenes Waisenheim. Die Kinder dort wurden von der Familie Hoffmann gefunden und gerettet. Mittlerweile entsteht auf dem Gelände von "Gut Bavaria" ein ganz neues Waisenheim unter der Schirmherrschaft der Familie Hoffmann. Und auch auf deren Kosten.
Das soziale Engagement dieser Familie ist großartig. Die Waisenkinder haben wieder eine Zukunftsperspektive.
Die neue Anlage befindet sich gegenwärtig noch im Bau (Ich schreibe gerade daran).



Wie du siehst, tut sich auf "Gut Bavaria" jede Menge.
Langweilig wird es dort nie.


Herzliche Grüße
Monika
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joggelich
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Di Jul 13, 2021 1:26 pm
Liebe Monika

Du musst mir gar nichts vorjammern, Du bist ja noch schlimmer als der Starspieler bei PSG aus Brasilien, Neymar. Von wegen mit dem kargen Lohn eines Rentners könne man sich das Reiten nicht leisten. Diese Rosse gibts heute sogar elektrisch:
Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 Xxx12jc7

Polly z.B. reitet praktisch jeden Tag bei Wind und Wetter mit ihrem Ross aus, heue aber vermutlich nicht, da bräuchte sie vermutlich ein Springpferd (aka BMX), um Trümmer auf der Strasse zu überwinden. Polly braucht keinen teuren Reiteranzug, wie ihn die Jockeys tragen. Anstatt Reithosen tuns bei ihr Strumpfhosen.

Hier habe ich für Dich noch ein Ross, wie es ähnlich auch Polly besitzt:
Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 Zzzzz37j9o

Ich wünsche Dir einen schönen Nachmittag..
Joggeli






Mein jüngster Sohn hat 5 Rosse im Stall. Die edelsten sind zwar nicht aus Fleisch und Blut (aka Stahl), sondern aus Carbon. Es fehlt ihm nur noch ein Maultier (auch bekannt als Mountainbike)


Zuletzt von joggelich am Di Jul 13, 2021 2:27 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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Monika56
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Di Jul 13, 2021 1:54 pm
Lieber Joggeli,

dann kann ich ja mal auch schon mal die große Radtour der Familie Hoffmann erwähnen, wenn wir schon bei Fahrrädern sind.
Aber mal ganz ehrlich, für Reiten auf einem echten Gaul habe ich kein Interesse gezeigt.
Bis ich nun mal die Reiterei auf "Gut Bavaria" niederschrieb.
Mit dem Golfsport war es ähnlich. Mittlerweile habe ich zumindest im Monat Juni schon zweimal am 19. Loch gespeist. Ich habe also zumindest schon mal die ersten Kontakte geknüpft.
Mit der bezaubernden und bestrumpfhosten Bedienung des Vereinslokals. Very Happy

Polly scheint im Moment auch sehr viel zu reiten (Fahrrad). Man hört im Moment leider nur sehr wenig von ihr.

Ich wünsche dir auch einen schönen Sonntag. Mit Verlaub, schau mal auf deinen Kalender, welchen Wochentag wir heute haben.
Nun ja, so ist das als Rentner. Man weiß garnicht mehr, welches Datum wir gegenwärtig schreiben.

Herzliche Grüße
Monika.

PS: Warst du heute am Sonntagmorgen eigentlich in der Kirche?
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joggelich
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Di Jul 13, 2021 2:00 pm
Noch etwas zu den Rossen: Alls ich mit einem Arbeitskollegen und guten Freund zwischen Weihnachten und Neujahr aus New York nach Genf fliegen wollten, war die erste Klasse des Jumbos ausgebucht. Sogar ein Ross flog mit.

Wir zwei waren die einzigen Gäste in der Business Class und wurden von drei Stewardessen umsorgt. (Die Economy Class war hingegen voll besetzt.)

Der Flieger startete mit mehr als einer Stunde Verspätung, denn er musste enteist werden. Der Anschlussflug von Genf nach Basel hatten wir deshalb verpasst, also flogen wir praktisch über meine Wohnung weiter nach Downtown Switzerland, wie die Zürcher ihre durch Masseneingemeindungen gewachsene Stadt nennen. Da zwei der Stewardessen Baslerinnen waren, durften wir in ihrem Auto mitreiten und wurden bis vor die Haustüre gebracht.

Tragisch wars dann einige Jahre später, als mein Kollege beim Biken im Elsass von der Frau des Maire (Blürgermeister), zu Tode gefahren wurde. Die Frau fuhr mit einem Geländewagen, der.mit einem Rammschutz versehen war.

Hier noch ein Video vom Ross, das mitflog und für welches die gesamte 1. Klasse im "Oberdeck" gebucht wurde:
https://www.youtube.com/watch?v=zbYcte4ZEgQ

Joggel
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Monika56
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Di Jul 13, 2021 2:35 pm
Lieber Joggeli,

Wir zwei waren die einzigen Gäste in der Business Class und wurden von drei Stewardessen umsorgt. (Die Economy Class war hingegen voll besetzt.) 


da könnte ich neidisch werden. Ich bin mal gespannt wie die Stewardessen Ende des Monats auf dem Flug nach Bosnien aussehen werden. Smile

Nun gut, es ist eine Billigairline. Lieber wäre mir die Luftzhansa gewesen, aber die verkehren nur einmal in der Woche auf dieser Strecke.

Da zwei der Stewardessen Baslerinnen waren, durften wir in ihrem Auto mitreiten und wurden bis vor die Haustüre gebracht.


Das ist mir bisher leider auch noch nicht wiederfahren.

[b]Tragisch wars dann einige Jahre später, als mein Kollege beim Biken im Elsass von der Frau des Maire (Blürgermeister), zu Tode gefahren wurde. Die Frau fuhr mit einem Geländewagen, der.mit einem Rammschutz versehen war.[/b]


[b]Zum Glück ist der Rammschutz mittlerweile verboten. Das war sowieso nur gefährliche Zierde. Der Beweis zeigen deine Worte.[/b]

[b]Hat Diana Ross (Link) im Flieger evtl.gesungen. Das wäre wohl die Krönung gewesen.
[/b]



[b]Monika
[/b]
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Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Di Jul 13, 2021 3:32 pm
Ob dass Ross sang, weiss ich nicht, aber vielleicht hätte es ja wieherb sollen:
https://www.youtube.com/watch?v=zhju8wOyDw4

Damals kostete ein Flug Basel-London-Basel 895.00 in der Business Class. Heute kenne ich eine Frau, die hat sich so ihren Coiffeur (neudeutsch Hairstylist genannt), dass sie jeweils nach London fliegt, um sich die Haare richten zu lassen. Während nicht wegen ihres Tagestrips verhungen im Schnitt 17,000 Kinder.

SYLAIAWC
Joggeli
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Di Jul 13, 2021 7:48 pm
Lieber Joggeli,


da hast du ja allerhand Flug-Meilen gesammelt. Auch Heike hat die Flugmeilen in die USA, return, und Irland akribisch mit einem Kugelschreiber ausgerechnet.  Smile 

Heute kenne ich eine Frau, die hat sich so ihren Coiffeur (neudeutsch Hairstylist genannt), dass sie jeweils nach London fliegt, um sich die Haare richten zu lassen. Während nicht wegen ihres Tagestrips verhungen im Schnitt 17,000 Kinder.


Ich halte das für einen großen Skandal. Wir kennen auch einige Fußballspieler, die sich die Friseure einfliegen lassen. Wie abgehoben und wie weltfremd muss man sein, wnn man so handelt. Das ist absolut abartig, wenn man sich in den Nachrichtensendungen ansieht, wieviel Elend in der Welt herrscht und wie wenig Impfstoff gegen Corona in die armen Länder geht.



Herzliche Grüße
Monika
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Mi Jul 14, 2021 9:17 am
Liebe Leser,


wie ich schon berichtet hatte, ist die Reisegesellschaft Hoffmann wieder in München gelandet.

Ich nehme mal an, dass sie auch den Viktualienmarkt besucht haben, der nur wenige Meter vom Kaufhaus der Hoffmann-Group am Marienplatz mit dem Rathaus, wo der FC Bayern schon seit gefühlten 100 Jahren dem Verein zur deutschen Meisterschaft geehrt wird. Soweit ich informiert bin, wurden schon 7 Oberbürgermeister in den letzten Jahrzehnten dabei verschließen. Wenn das kein Glück bringt.

Jedenfalls wollte ich euch mal den weltberühmten Viktualienmarkt vorstellen, der auch ein Aushängeschild der Weltstadt mit Herz ist.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 41616619yy


6 Bier-Brauereien sind dort am Markt vorhanden die, so habe ich mir sagen lassen, von Onkel Joggeli regelmäßig aufgesucht werden.

Schauen wir mal, ob wir Onkel Joggeli in dem Film sehen können.

Auch Tante Polly geht in ihrer Frühstückspause vom Kaufhaus am Marienplatz öfters zum Viktualienmarkt, wo sie gewisse Spezialitäten vorfindet.

Die Spezialitäten von Heike sind, so glaube ich wenigsten, dort nicht zu bekommen. Bei meinem nächsten Besuch dort werde ich mal speziell darauf achten. 

München Viktualienmarkt


Halt:


Wenn wir, oder besser gesagt die Hoffmann-Group zurück in München ist, können wir uns direkt mal den berühmten Marienplatz dort anschauen.

Wie ihr gleich sehen werdet, ist im Kaufhaus der Hoffmann-Group der Winterschlussverkauf (WSV) in vollen Zügen (Sale).

(Ab 0:54 Sekunden im Film zu sehen. Direkt neben dem Ratskeller, wo Onkel Joggeli auch schon öfters gesichtet wurde, und wo er sich gern einen Humpen Hefe-Weizen „reinzieht“).
Der Münchner Marienplatz





Halt:



Natürlich darf der Song der bezaubernden Ricci Tauscher in ihrem ebenfalls bezaubernden Catsuit nicht fehlen, die uns den Marienplatz in dem kleinen Film gezeigt hat.


Ricci Tauscher feat. Lence Clarke - I'M COOLIN' NO FOOLIN'


 
Herzliche Grüße aus der Münchner Weltstadt mit Herz.

Monika

PS: Halt, noch eine Zugabe:


Ricci Tauscher - BIS ZUM LETZTEN BEAT (DJ Tapestop Mix)


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Do Jul 15, 2021 10:13 am
Liebe Leser,


ich komme noch mal auf Ricci Tauscher zurück.

Hier ein Interview mit ihr:

Das Latex-Interview mit Ricci Tauscher, 08/2015.



Monika
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Do Jul 15, 2021 10:35 am
Liebe Leser,


die nächsten beiden Teile der Familiensaga (318 und 319)


„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“


erscheinen wieder am nächsten Freitag, den 16.07.2021 hier im Forum.

Der Genosse Staatssekretär Walter Ulbricht erscheint bei der Familie Hoffmann, um seine Waren an den Mann bzw. Frau zu bringen. Dazu gehören auch selbstverständlich die Spreewaldgurken (die wirklich sehr gut schmecken). Onkel Joggeli hat so viel Gurken bekommen, dass sein Schlafzimmer auf „Gut Bavaria“ damit bis zur Zimmerdecke gefüllt ist.



Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 41622493fp


Die „Sauregurkenzeit“ auf Gut Bavaria ist für alle Zeiten vorbei.



Es erscheinen natürlich auch noch andere Genossen wie Erich Mielke, der später behauptet hat, dass er doch alle lieb hat.
Ich liebe doch alle




Darüber hinaus hat die Staatssicherheit natürlich auch etliche „freie Mitarbeiter“ auf „Gut Bavaria“ eingeschleust, die für viel Aufregung auf dem Gut sorgen werden.
Es lohnt sich also am Freitag dabei zu sein.


Monika
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Fr Jul 16, 2021 4:34 am
Liebe Moni

Hier habe ich ein bildchen als platzhalter damit ich meinen kommentar schreiben kann.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 51116748246_99a744e2cc_hMother and Daughter 1 by booster again, auf Flickr

Also bis später und einen schönen tag.
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Fr Jul 16, 2021 8:49 am
Hi Polly,


absolut Super das du wieder da bist.
Ich werde gleich sofort zwei Teile in das Forum hineinsetzen, weil ich nachher zwei wichtige Termine habe. Ich muss mich sputen.
Einen viel besseren Platzhalter kann ich mir kaum vorstellen.


Syl
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Fr Jul 16, 2021 9:28 am
Die phantastischen Abenteuer auf „Gut Bavaria“




Lehrjahre sind keine Herrenjahre                                     
                                            Teil                                                                                                                        
                                            318
                                    Kapitel: 393  





Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 41630045re


Vorwärts immer, rückwärts nimmer 



Walter Ulbricht zu Besuch auf „Gut Bavaria“


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 41630046kc


Montag der 12.04.1965
Geburtstagskinder vom 12. April 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:


1928
Hardy Krüger
wurde an diesem Tag 37 Jahre alt
1946
Ed O’Neill
wurde an diesem Tag 19 Jahre alt
1947
David Letterman
wurde an diesem Tag 18 Jahre alt
1948
Joschka Fischer
wurde an diesem Tag 17 Jahre alt
1956
Herbert Grönemeyer
wurde an diesem Tag neun Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/12-april-1965

12.4.1965
Erstmals in der Geschichte des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) wird mit Anni Moser in der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen eine Frau Vorsitzende einer Einzelgewerkschaft.
12.4.1965
Die gaullistische Pariser Zeitung “La Nation” bezweifelt in einem weitbeachteten Kommentar, dass die Bundesrepublik Deutschland auf Dauer auf die Anerkennung der Hallstein-Doktrin durch westliche Staaten vertrauen könne. Die von dem damaligen Staatssekretär im Auswärtigen Amt Walter Hallstein 1955 formulierte Doktrin schließt diplomatische Beziehungen der Bundesrepublik zu Ländern – mit Ausnahme der Warschauer-Pakt-Staaten – aus, die Beziehungen zur DDR unterhalten.
12.4.1965
Schwere Wirbelstürme fordern in den frühen Morgenstunden über 200 Todesopfer in den US-amerikanischen Bundesstaaten Indiana, Iowa, Illinois und Wisconsin.
 
 
Die Woche gestaltete sich auf „Gut Bavaria“ im Großen und Ganzen relativ ruhig. Seit Montag waren wieder alle Jugendlichen im Kaufhaus. Die Verletzungen durch diverse Unfälle waren weitestgehend verheilt. Nur Martina sollte sich noch etwas auf Grund ihres Schlüsselbeinbruchs im Februar in Hamburg etwas schonen. Schweres Tragen oder andere körperlich anstrengende Tätigkeiten waren ihr untersagt. Und daran hielt sie sich auch, denn sie wollte im Sommer wieder unbedingt an dem Training der Tanztruppe teilnehmen, und natürlich auch an dem Schützenfest, wo sie gute Aussichten hatte zum ersten Mal Jugend-Schützenkönigin zu werden.
Heike hatte Glück, denn die Kinder in Bayern hatten von diesem Tag an bis zum 26. April Ferien. Die meiste Zeit verbrachte sie natürlich im Kaufhaus, welches nach „Gut Bavaria“ ihr zweites zu Hause war. An beiden Orten fühlte sie sich sehr wohl. Gerade in München war immer „Action“, und das brauchte unsere Heike.
An diesem Montagabend den 12.04.65, saß die gesamte Familie, und auch die anderen Hausbewohner wie gewohnt um 20 Uhr gemeinsam am gedeckten Abendtisch, als Othilie nach einiger Zeit um Gehör bat.



Ich habe Euch allen etwas sehr wichtiges mitzuteilen. Es geht um folgendes!


Heike: Wir fahren in den Urlaub.


Othilie: Nein, so sehr ich das auch wollte, im Moment haben wir leider keine Zeit dafür, denn am Wochenende bekommen wir hohen Besuch.


Uschi: The Rolling Stones kommen.


Othilie: Nein, die kommen nicht, das verwahren wir uns evtl. für später auf. Ich will Euch nicht weiter auf die Folter spannen, um jegliche Spekulationen ein Ende zu setzen. Wir erwarten am Freitag den Staatsratsvorsitzenden der DDR Walter Ulbricht und seine Ehefrau Lotte Ulbricht zu einem offiziellen Besuch auf „Gut Bavaria“. Nun, was sagt ihr dazu? Ich muss sagen, wenn ich so Eure Gesichter deute: Begeisterung sieht anders aus.


Martina: Oje, da wäre mir Jean Connery alias James Bond, oder John Wayne absolut lieber. Jean fährt gern schnelle Autos und John Wayne liebt schnelle Pferde.


Petra sarkastisch: Dafür liebt Walter Ulbricht tolle Sprüche.



Othilie: Nun ja, da hast Du natürlich Recht, aber die Familie Ulbricht will hier nicht seinen Urlaub verbringen, sondern die Geschäftsbeziehungen zwischen der BRD und der DDR verbessern.


Uschi: Um es mal deutlich zu sagen, was will er von uns haben? Ich nehme an, Bananen, Orangen und weitere Südfrüchte.


Othilie: Dafür sind andere Geschäftszweige zuständig.


Uschi: Trotzdem werden wir unsere Bananen in Sicherheit bringen müssen, sonst bekommt unser Schimpanse „King Lui“ nichts mehr ab.


Othilie: Jetzt sei nicht so gemein. Herr Ulbricht……


Martina: Genosse Ulbricht bitte schön.


Othilie: Meinetwegen Genosse Ulbricht.


Martina: Genosse Staatsratssekretär Walter Ulbricht. Auf derartige Feinheiten legt er bestimmt großen Wert.


Othilie: Dann soll es ebenso sein. Jedenfalls werden wir für die DDR beachtliche Mengen von Kleidung in unserer Manufaktur herstellen, die „drüben“ sicherlich seine Abnehmer finden wird.


Martina: Und wir bekommen im Gegenzug beachtliche Mengen von „Spreewaldgurken“ Ich sehe schon wir uns nur noch von diesen Gurken ernähren werden. Morgens, mittags und abends. Petra bekommt immer ein Glas Gurken mit zur Uni. Lupo bekommt ebenfalls immer Gurken unter seinem Essen gemischt. Anstatt Bananen bekommt „King Lui“ nur noch Gurken.  Bei „Foxy“ mache ich mir keine Sorgen, er frisst einfach alles. Sogar die Knödel hat er gerade schon von Deinem Teller stibitzt.



Othilie: Hier muss man aufpassen wie ein Luchs. Er weiß was er gemacht hat, denn er ist mit seiner Beute sofort unter dem Tisch verschwunden. Davon abgesehen, die Spreewaldgurken schmecken wirklich sehr gut.


Martina: Müssen wir unsere Jesus-Kreuze abhängen, und die Gebete an unserem Tisch einstellen.


Polly: Beides werden wir mit Sicherheit nicht machen. Wir leben weiter hier unser freiheitliches Leben.



Petra: Werden wir die Fahne der DDR an unserem Mast hochziehen?


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 41630047bd

Othilie: Das werden wir wohl müssen.
 
Petra sarkastisch: Besser wäre es aber vorher Hammer und Sichel herauszuschneiden.


Othilie: Dann würden die Herrschaften erst gar nicht zu uns hinkommen. Man muss bedenken, dass wir nach den Verträgen die wir in Ost-Berlin im vorigen Jahr abgeschlossen haben, dies nun für beide Seiten ein wiederrum ein gutes Geschäft ist. Wir reden da über Millionen DM Beträge im 8-stelligen Bereich.
 
Heike: Na prima, wann fliegen wir wieder in Urlaub?
 
Petra: Mein Gott, da wird mir ganz schwindelig, wenn ich diese Summen  höre. Da lasse ich lieber meine Finger von. Das ist nicht unbedingt mein Metier.  Aber was ich gerade sehe ist die schlechte Verfassung von Thomas. Das wiederrum ist mein Metier.
 
Thomas: Ich habe Angst.
 
Polly: Wovor hast Du Angst mein Schatz?
 
Thomas: Die DDR-Führung weiß doch sicherlich über meine Flucht Bescheid. Und sie werden sicherlich auch wissen, dass ich hier wohne. Die Stasi weiß über alles und über jeden Bescheid.
 
Polly: Selbst wenn sie das weiß, werden sie es garantiert nicht wagen dich zum Beispiel zu entführen oder womöglich etwas anzutun. Das ist gänzlich undenkbar.
 
 
Das dies nicht unmöglich ist, beweist diese Tat der Stasi.
Lutz Eigendorf - Stasi tötet FCK-Spieler




Eigendorfs rätselhafter Tod


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 41630048wx

Es gibt schöne Episoden deutsch-deutscher Fußballgeschichte. Doch der rätselhafte Tod von Lutz Eigendorf gehört zweifellos nicht dazu.



Nichts deutet auf den Unfall hin. Keine Gedenktafel. Oder ein Kreuz. Dabei ist die Forststraße ein Ort, an dem deutsch-deutsche Fußballgeschichte geschrieben wurde.
Ja, das wirkt alles etwas makaber. Auch die Aufnahme in die Liste des Magazins 11 Freunde. Denn man kann durchaus geteilter Meinung sein, ob der Todesort von Lutz Eigendorf zu den "99 Orten, die Fußballfans gesehen haben müssen" gehören sollte. Die Faszination, die von diesem Ort in Braunschweig-Querum ausgeht, ist allerdings nicht von der Hand zu weisen.
Ja, es ist eine Schnellstraßenkurve, wie es sie tausendfach in Deutschland gibt. Nicht einmal außerordentlich gefährlich. Tote gab es hier schon, allerdings vor allem durch Abbiegefehler. Und doch kam hier, an der Ecke Forststraße/Abzweigung Bahnhof Querum, Eigendorf am 5. März 1983 auf regennasser Fahrbahn der Fußballprofi Lutz Eigendorf ums Leben.


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Um 23.08 Uhr wurde er gefunden, in seinem Alfa Romeo, um einen Baum gewickelt, mit schweren Kopf- und Brustverletzungen. Und 2,2 Promille im Blut. Stockbesoffen also. Dazu unangeschnallt. Zwei Tage nach dem Unfall verstarb er. Mit 26.


Im Cockpit zuletzt lebend gesehen
Eine Stunde zuvor wurde er zuletzt lebend gesehen, in der Kneipe "Cockpit", zusammen mit seinem Fluglehrer. Rund 60 Minuten, die reichlich Anlass zu Spekulationen geben. 60 Minuten, die ein einziges Fragezeichen bleiben. Wie der ganze Fall Lutz Eigendorf ein Rätsel bleibt. Ein echter Krimi. Bis heute.
Denn eigentlich könnte man den Fall zu den Akten legen, wenn es Eigendorfs Vergangenheit nicht gäbe. Deshalb gibt es bis heute nicht wenige, die an ein Mordkomplott glauben.
Denn Eigendorf ist Republik-Flüchtling. Stasi-Feind. Nicht nur das. Er hatte mit seiner Flucht in den Westen am 20. März 1979 nach einem Freundschaftsspiel beim 1. FC Kaiserslautern den Minister für Staatssicherheit gegen sich aufgebracht, denn der "Beckenbauer der DDR" hatte auch dem Stasi-Klub Dynamo Berlin den Rücken gekehrt.


Erich Mielke soll Eigendorfs Flucht deshalb persönlich genommen und bis zu 50 Spitzel auf das wohl größte Talent des DDR-Fußballs angesetzt haben. Sein gesamtes Leben wurde dokumentiert, gleich mehrere Abteilungen des Ministeriums für Staatssicherheit kümmerten sich um den "Verräter", der nach einer Sperre durch den Weltverband FIFA am 11. April 1980 beim 1. FC Kaiserslautern sein Bundesliga-Debüt feierte.


Alles wurde überwacht
Sie kümmerten sich sorgsam, überwachten "alles. Freizeitaktivitäten, Fahrverhalten, private Beziehungen. Es gab kein Detail, das für das MfS nicht relevant war: Was hat er gemacht, wenn er nicht trainierte? Wo fährt er hin? Welche Wege benutzt er? Wo stellt Eigendorf sein Auto ab? Wie geht er mit Alkohol um? Sie wussten alles über ihn. Es gibt Karten, auf denen die exakten Wegstrecken eingezeichnet sind, die Eigendorf üblicherweise mit seinem Wagen zurücklegte", sagte der Historiker Andreas Holy 11 Freunde.
Die Überwachungen blieben auch den Teamkollegen nicht verborgen. Im Gegenteil. FCK-Teamkollege Ronnie Hellström schrieb in seiner Autobiografie: "Eigendorf wohnte im selben Haus, in dem auch ich und Roland Sandberg wohnten. Ich und meine Frau Harriet wurden da mit hineingezogen, da war ständig ein Auto, das uns beschattete."


Im Westen spielt Eigendorf zunächst für Kaiserslautern, ab 1982 für Eintracht Braunschweig. Immer wieder gibt der defensive Mittelfeldspieler DDR-kritische Interviews, zuletzt noch wenige Tage vor seinem Tod, vor der Berliner Mauer, im Hintergrund das Dynamo-Stadion.



Pure Provokation.
Zuvor wurde immer wieder versucht, Eigendorf zurückzuholen. Durch Druck auf seine Frau, die noch in Ostberlin lebte. Durch Drohungen, ihm sein Kind wegzunehmen. Indem man ihn in ein schlechtes Licht rückte. Übliche Methoden, um unliebsame Gegner mundtot zu machen. Zwecklos. Dann eben anders. Eigendorf sollte aus dem Weg geräumt werden. Ermordet.
So zumindest die Theorie, der Verdacht, der sich bis heute hartnäckig hält. Beweise gibt es keine, und sie werden nach 36 Jahren wohl auch nicht mehr auftauchen. Doch es gibt durchaus Indizien, die für ein Mordkomplott durch die Stasi sprechen.


Alkoholgehalt passt nicht zum Abend
So passt der Alkoholgehalt zum Beispiel nicht zum Abend. Zeugen sagen, Eigendorf habe ein paar Bier getrunken, nicht mehr. Infusionen nach dem Unfall dürften den Wert zudem verfälscht haben. Außerdem wollte er am Tag danach eine Flugstunde nehmen. Mit Alkohol im Blut? Seine zweite Ehefrau Josephine, die er 1982 heiratete, stellte klar: "Das war nicht seine Art, so viel zu trinken." Und: "Lutz hatte ständig Angst, wieder zurück in den Osten entführt zu werden."


Die Theorie: Eigendorf wurde entführt, vergiftet, dazu mit Alkohol abgefüllt. Dann sei er in Todesangst freigelassen, gejagt und schließlich in besagter Kurve verblitzt worden, heißt: Ein anderes Auto soll ihn geblendet haben, was zu dem letztlich tödlichen Unfall führte.
Historiker Holy hat sich durch rund 3600 Akten gelesen: 1000 Ermittlungsakten der Polizei Braunschweig und Staatsanwaltschaft Berlin und 2600 MfS-Dokumente. "Das deutlichste Indiz ist ein handschriftliches Blatt in Eigendorfs Stasi-Akte, auf dem in Stichworten steht: 'Unfallstatistiken? Von außen ohnmächtig? Verblitzen, Eigendorf, Narkosemittel'. Die Staatssicherheit hat sich detaillierte Gedanken gemacht, wie man Eigendorf etwas anhaben kann", sagte er.


5000 Mark für einen Mord
Ein Inoffizieller Stasi-Mitarbeiter ("IM Schlosser") meldete sich Jahre später und behauptete, er habe vom MfS einen Mordauftrag und 5000 Mark erhalten. Den Auftrag habe er aber nicht ausgeführt.
In seiner IM-Akte befindet sich tatsächlich eine Quittung aus dem April 1982 über 5000 Mark. "Verwendungszweck: 'Zur Durchführung eines Auftrags'", so Holy: "Schlosser sagte, die Stasi beauftragte ihn damals, sich von dem Geld eine Waffe zu kaufen, er habe sich aber letztlich ein Auto gekauft."


Der Historiker kommt zu dem Schluss, dass die Brisanz des Falles verkannt wurde. "Die politische Ebene, die sich hinter Eigendorfs DDR-Flucht verbarg, wurde bei Ermittlungen vollkommen ignoriert. Man konnte sich nicht vorstellen, dass der Geheimdienst der DDR auf bundesdeutschem Boden zu so etwas in der Lage war. Ein großes Versäumnis der Ermittler", so Holy. Eine Obduktion wurde auch nicht vorgenommen. Holy: "Die Justiz war mit dem Fall überfordert und wollte ihn möglichst schnell vom Tisch haben."
Andere Juristen und Experten, die sich mit dem Fall beschäftigten, halten die Mordtheorie allerdings für nicht plausibel.


Sie stellen Gegenfragen: Was wäre passiert, wenn Eigendorf überlebt und alles erzählt hätte? Wäre das Risiko für die DDR und ihren Stasi-Apparat nicht zu groß? Und war das Verblitzen in diesem Zusammenhang nicht sowieso zu unzuverlässig?
Fragen, auf die es keine Antworten mehr geben wird. Eigendorfs Tod bleibt eine rätselhafte Episode deutsch-deutscher Fußballgeschichte.
 
Nun aber wieder zu unserer Truppe zurück:
 
Thomas: Ich habe Angst.
 
Polly: Wovor hast Du Angst mein Schatz?
 
Thomas: Die DDR-Führung weiß doch sicherlich über meine Flucht Bescheid. Und sie werden sicherlich auch wissen, dass ich hier wohne. Die Stasi weiß über alles und über jeden Bescheid.
 
Polly: Selbst wenn sie das weiß, werden sie es garantiert nicht wagen dich zum Beispiel zu entführen oder womöglich etwas anzutun. Das ist gänzlich undenkbar. Die Politiker“ von drüben“ wollen mit uns Geschäfte machen, und keine krummen Sachen hier veranstalten.
 
Othilie: Nun, dann haben wir das wichtigste besprochen.
 
Martina: Nein, sollen wir nun bei Tisch beten, oder Karl Marx bzw. Friedrich Engels zitieren.
Wenn das zweite eintreten sollte, rezitiere ich aus der Sex-Fibel von Oswald Kolle.
(Großes Gelächter im Zimmer).
 
Othilie: Wir sollten die Herrschaften nicht provozieren.  Trotzdem werden wir bei den wichtigsten Mahlzeiten ein Gebet aufsagen. So wie immer. Denn verbiegen lassen wir uns nicht. Schließlich ist die DDR mehr auf uns, als wir auf sie angewiesen.





                                           Kapitel: 394
 
Freitag, der 16.04.1965
Geburtstagskinder vom 16. April 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:


1965
Jon Cryer
kam an diesem Tag zur Welt
1889
Charlie Chaplin
wurde an diesem Tag 76 Jahre alt
1921
Peter Ustinov
wurde an diesem Tag 44 Jahre alt
1927
Benedikt XVI.
wurde an diesem Tag 38 Jahre alt
1940
Margrethe II.
feierte an diesem Tag ihren 25. Geburtstag
– Quelle: https://geboren.am/16-april-1965
 
16.4.1965
Zum Abschluss seines dreitägigen Besuches in den Vereinigten Staaten erklärt der britische Premierminister Harold Wilson seine Zustimmung zu der Vietnam-Politik von US-Präsident Lyndon B. Johnson.
16.4.1965
Die Spitzenorganisation der bundesdeutschen Filmwirtschaft (SPIO) wendet sich in Wiesbaden gegen die drohende Bevormundung erwachsener Kinobesucher durch die in mehreren Städten der Bundesrepublik gestartete Aktion “Saubere Leinwand” und kündigt als Gegenmaßnahme eine Plakataktion an.


Verständlicherweise waren alle involvierten Personen an diesem Tag etwas nervös.
Nun gut, das waren sie auch als die Queen oder der Papst auf „Gut Bavaria“ erschienen sind. Aber hier war die Situation doch eine etwas andere.
 
Martina: Werden die Herrschaften vom ZK nicht von James oder Eddy vom Flughafen abgeholt?


Polly: Nein, sie werden mit dem eigenen Wagen hier hinkommen.


Martina: Da bin ich mal gespannt ob sie unser Anwesen hier finden werden.


Polly: Mal ganz im Vertrauen, dass bleibt unter uns. James, Eddy und Heinz Schultz werden ihnen in gebührenden Abstand mit verschiedenen Fahrzeugen folgen. Sollten sie feststellen, dass sie sich verfahren haben dann wird sich einer von unseren dreien zu erkennen geben, und ihnen den richtigen Weg weisen. Natürlich machen wir das mit unauffälligen Fahrzeugen wie den Käfer von Frau Pfeiffer, den Opel Rekord von Petra und dem Opel Kadett von meinem Frank. Alle drei Fahrzeuge natürlich mit einem anderen Kennzeichen.


Martina: Mein Gott, das ist ja wie in einem Spionage Krimi zwischen dem Westen und dem Eisernen Vorhang.


Polly: Und es kommt noch besser. In jedem Zimmer unserer Gäste sind „Wanzen“ deponiert und versteckt. In den Absätzen unserer Sicherheitsleute sind ebenfalls Mikrofone eingebaut.


Unserem Onkel Joggeli wurde im rechten unteren Backenzahn auch eine Wanze implantiert, die nach dem Besuch wieder entfernt wird. Daher kann Onkel Joggeli, für die Dauer des Aufenthalts der Gäste nur leichte Nahrung wie zum Beispiel Suppen zu sich nehmen. Außerdem trägt er eine Knopfkamera an seinem Jackett.



Spionage-Knopfkamera


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 41630049dt

(Liebe Leser, ich habe eine bitte: Bitte behaltet das für Euch. Das darf nie an die Öffentlichkeit gelangen. Ich verlasse mich leichtsinnigerweise darauf).
Polly: Übrigens, Erich Mielke, der Leiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) wird auch hier sein.
 
Info:
Bei der Gründung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS, „Stasi“) im Februar 1950 wurde Wilhelm Zaisser als Minister eingesetzt und Erich Mielke, neben Joseph Gutsche und anderen, einer seiner Stellvertreter im Range eines Staatssekretärs. Im gleichen Jahr wurde er auch Mitglied des Zentralkomitees der SED. Der Prozess gegen den westdeutschen KPD-Bundestagsabgeordneten Kurt Müller wurde maßgeblich von Mielke vorbereitet. Nach den Ereignissen des 17. Juni 1953 wurde Zaisser abgesetzt, Ernst Wollweber übernahm die Leitung des MfS. 1957 entließ Walter Ulbricht Wollweber auf dessen Wunsch, und Mielke wurde zum Leiter des MfS ernannt. Diese Position bekleidete er bis zum 7. November 1989. Zur Zeit von Mielkes Amtsantritt zählte die Behörde rund 14.000 hauptamtliche Mitarbeiter, Ende 1989 91.000. Quelle: Wikipedia.


Mielke wurde als Mitglied des Nationalen Verteidigungsrates der DDR und damit Mitverantwortlicher für den Schießbefehl an Berliner Mauer und innerdeutscher Grenze angeklagt. Das Gerichtsverfahren, in dem sich auch andere Mitglieder der Staatsführung der DDR verantworten mussten, wurde am 13. November 1992 vor der 27. Kammer des Landgerichts Berlin eröffnet, doch wegen Verhandlungsunfähigkeit des Angeklagten wurde das Verfahren gegen Mielke vom Hauptverfahren abgetrennt und schließlich eingestellt.



Erich Mielke starb am 21. Mai 2000 in einem Altenpflegeheim in Berlin-Neu-Hohenschönhausen. Nach seiner Einäscherung im Krematorium Meißen fand er am 6. Juni auf eigenen Wunsch seine letzte Ruhestätte in einem namenlosen Urnengrab auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde. Quelle: wikipedia.
 
Zitate von Erich Mielke:


Wir sind nicht davor gefeit, dass wir einmal einen Schuft unter uns haben. Wenn ich das schon jetzt wüsste, würde er ab morgen nicht mehr leben. Kurzer Prozess. Weil ich ein Humanist bin. […] Das ganze Geschwafel von wegen nicht Hinrichtung und nicht Todesurteil - alles Käse, Genossen. Hinrichten, wenn notwendig auch ohne Gerichtsurteil.


Wir haben, Genossen, liebe Abgeordnete, einen außerordentlich hohen Kontakt zu allen werktätigen Menschen.
Ja, wir haben den Kontakt. Ihr werdet gleich hören, warum. [...] Ich liebe doch alle Menschen... Ich setze mich doch dafür ein!

 
Erich Mielke- '...Ich liebe doch alle...'


Meinungen:
Das wirklich Skandalöse an der Sache ist ja auch nicht Mielkes Gestotter, sondern das Verhalten der Volkskammer. Noch wenige Monate zuvor, haben die alle mitgemacht und plötzlich schieben sie Mielke allein den schwarzen Peter zu – die waren alle gleichermaßen schuldig eine Diktatur am Leben gehalten zu haben. Peinliche Wendehälse!
 
Oder:
Du bist mir ja ein ganz Mutiger. Und was machst Du gegen die Merkel-Diktatur? Würde mich interessieren.
 
 
Zurück zum Geschehen auf „Gut Bavaria“
 
Martina: Tante Polly, Tante Polly, da fährt gerade die ZIL-Limousine von Walter Ulbricht vor unserem Eingangsportal vor. Anscheinend haben sie sich nicht verfahren.
Unsere drei Agenten James, Eddy und Herr Schultz sind aber schon vorher eingetroffen.

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Der ZIL-111 (russisch ЗИЛ-111) ist ein Pkw des sowjetischen Herstellers ZIL. In Abgrenzung zu Fahrzeugen wie dem GAZ-13 Tschaika wurde er der Oberklasse zugeordnet und war für die höchsten Regierungsvertreter vorgesehen.
 
Technische Daten
Für die überarbeitete Variante ZIL-111G von 1963.

  • Motor: Achtzylinder-Viertakt-Ottomotor
  • Motortyp: „ZIL-111“
  • Leistung: 200 PS (147 kW) bei 4200 min−1
  • Drehmoment: 441 Nm bei 2200 bis 2400 min−1
  • Hubraum: 5,98 l
  • Bohrung: 100,0 mm
  • Hub: 95,0 mm
  • Verdichtung: 9,0:1
  • Getriebe: Zweistufen-Automatikgetriebe, als hydrodynamischer Drehmomentwandler ausgeführt
  • Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
  • Beschleunigung 0–100 km/h: 23 s
  • Treibstoffverbrauch: nominell 19 l/100 km, praktisch bis 29 l/100 km
  • Tankinhalt: 120 l
  • Antriebsformel: 4×2 (Heckantrieb)

Abmessungen und Gewichte

  • Länge: 6190 mm
  • Breite: 2045 mm
  • Höhe: 1637 mm
  • Radstand: 3760 mm
  • Bodenfreiheit: 210 mm
  • Spurweite vorne: 1570 mm
  • Spurweite hinten: 1650 mm
  • Wendekreis: 15 m
  • Anzahl Sitzplätze: 7
  • Reifendimension: 8,90-15
  • Leergewicht: 2815 kg
  • zulässiges Gesamtgewicht: 3340 kg
  • Achslast vorne: 1660 kg
  • Achslast hinten: 1680 kg


Polly: Dann werden wir die Herren mal begrüßen. Othilie steht schon mit einem roten Blumenstrauß bereit.


Martina: Eine Staude Bananen wäre wohl angebrachter gewesen.


(Leider kam es am Anfang fast zum zu einem Eklat, weil unser Affe „King Lui“ schneller als Othilie war und dem Genossen Ulbricht als erstes die Hand gab.



Ulbricht blieb aber erstaunlicherweise recht cool, und winkte anschließend seinen „Freunden“ aus dem kapitalistischen Ausland freundlich zu.



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Ja liebe Genossen, nun war es also soweit.
Wie es interessant weiter geht, könnt Ihr im nächsten Teil hautnah miterleben.
 
Ende Teil: 318

Geschrieben am 09.05.2020


In einigen Minuten erfolgt der nächste Teil der Familien-Saga
Bleibt also dran
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Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Fr Jul 16, 2021 10:06 am
Polly: Dann werden wir die Herren mal begrüßen. Othilie steht schon mit einem roten Blumenstrauß bereit.


Martina: Eine Staude Bananen wäre wohl angebrachter gewesen.


(Leider kam es am Anfang fast zum zu einem Eklat, weil unser Affe „King Lui“ schneller als Othilie war und dem Genossen Ulbricht als erstes die Hand gab, und ihm eine Banane überreichte.
Ulbricht blieb aber erstaunlicherweise recht cool, und winkte anschließend seinen „Freunden“ aus dem kapitalistischen Ausland freundlich zu.


Nun trat das ein, was zu befürchten war.
Ulbricht küsste seinen Gegenüber Joggeli nach allen Regeln der Kunst. Wiederstand war absolut zwecklos. Joggeli war fest im Klammergriff seines politisch völlig anders ausgerichteten Kontrahenten.
Hier ein Beispielfoto:


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 41630197rf


Erst danach widmete sich Ulbricht den weiblichen Personen. Übrigens, Heike verschwand schnell aus seinem Blickfeld.
Nachdem nun endlich diese Kussorgie vorbei war, bat Othilie die anwesenden Herrschaften zu Tisch. Da es bereits Mittagszeit war, sollte in dem herrlich dekorierten Salon gespeist werden.
Das Essen bestand aus einem herausragenden 10-Gang Menü mit Weinbegleitung und einem extra arrangierten Violinen-Spieler aus der Münchner Staatsoper. Die Folge war, dass Foxy wegen der schrillen hohen Töne den Salon freiwillig und fluchtartig den Raum verließ. Und das war schlichtweg eine Sensation, denn es fallen bei einer Speisung regelmäßig immer einige Leckerlie rein „zufällig“ vom Teller. Selbst Othilie war sich nie zu schade dafür, Foxy heimlich etwas zuzustecken. 
Ich muss auch schmunzelnd erwähnen, dass unsere Männer am Tisch alle „verkabelt“ waren, und die Gespräche im Kontrollraum auf „Gut Bavaria“ alle aufgezeichnet wurden. Ich nehme stark an, dass auch die Herren „von drüben“ ebenfalls verkabelt waren. So wurde also nur belangloses Zeug palavert, und nur Nettigkeiten ausgetauscht. Das Misstrauen war also auf beiden Seiten sehr ausgeprägt.


Nun jedenfalls hatten James und Eddy die Räumlichkeiten der Gäste aus dem Osten, wie schon erwähnt, ordentlich „verwanzt“. Sogar im Spülkasten der Toilette und in den Matratzen der Betten waren ebenfalls Mikrophone eingenäht. Selbst die Gardinenstange war präpariert worden.
Noch vor dem Essen kam eine Hausangestellte zu Polly.


Fräulein Hoffmann, Telefon für sie. Ein Gespräch aus München. Frau Kohlscheid ist am Apparat. Sie möchte gerne wissen, wo die neu eingetroffenen Pakete mit den Nylonstrumpfwaren platziert werden sollen.


Polly: Das hat Zeit für später, bitte nicht jetzt.


Hausangestellte: Sie lässt aber nicht locker, sie möchte das unbedingt geklärt haben, weil die Kartons im Lagerraum überall herumstehen. 



Polly: Sie entschuldigen meine Herrschaften, wenn ich das eben abkläre.
 
In der Diele wurde Polly aufgeregt von Chefköchin Martha empfangen.
Martha: Beim Reinigen der Zimmer ist dem Personal aufgefallen, dass Thomas plötzlich verschwunden ist. Das Bett ist unberührt, und etliche Gegenstände fehlen, die Thomas nur dabeihat, wenn er irgendwie außer Haus ist.


Polly: Verflixt, ich wollte auch gerade nachschauen wo Thomas abgeblieben ist. Sonst ist er immer sehr pünktlich, wenn gemeinsam gegessen wird. Was machen wir jetzt? Ich mache mir große Sorgen, wo er abgeblieben ist. Das hat natürlich mit der Anwesenheit von Erich Mielke zu tun. Er hat ja fürchterliche Angst, dass ihm etwas zustößt, weil die Stasi anwesend ist. Na gut, ich werde natürlich etwas unternehmen.
 
Im Speisesaal:
Eddy, könntest Du mich bitte nach München fahren, es gibt Schwierigkeiten dort. Unser Lagerarbeiter Frank ist verschwunden, und mit ihm die Kartons voller Nylonstrümpfe. Ich habe mir schon gleich gedacht, dass er Unsinn im Kopf hat.


Othilie hob bei dieser Neuigkeit fast unbemerkt den Kopf denn sie wusste, dass Thomas das Pseudonym „Frank“ für die Zeit des Aufenthaltes  der fremden Gäste angenommen hatte. Auch die Eltern von Thomas bekamen natürlich einen anderen Namen. Herr und Frau Bolle hörten seit heute Morgen auf den Namen „Meyer“. Außerdem bekamen beide ein neues Outfit von Frau Kohl spendiert, und die Friseuse hatte ebenfalls großartige Arbeit geleistet. Beide waren nicht mehr wiederzuerkennen. Außerdem trug Herr Bolle (Verzeihung, Herr Meyer) nun einen angeklebten Bart.



Eddy: Natürlich Fräulein Hoffmann fahren wir nach München, das wird sich schon aufklären. Ach so Gaby, was ich sagen wollte, ich würde mich freuen, wenn du mitfahren würdest. Du kennst diesen Frank besser als ich, du arbeitest öfters mit ihm zusammen, und kennst seine Gepflogenheiten.
Ja natürlich fahre ich mit.


In Thomas Zimmer:
 
Eddy: Kannst du mir sagen, welche Kleidungsstücke hier in seinem Zimmer fehlen. Übrigens, du brauchst nicht zu weinen, wir werden Deinen Thomas schon wiederfinden.


Gaby: Ich versuche mich daran zu erinnern was fehlt. Wäre ich doch mal die letzte Nacht bei ihm gewesen.


Polly: Mach dir keine Vorwürfe.


Gaby: Es fehlen in seinem Zimmer mehrere Kleidungsstücke, darunter kräftiges Schuhwerk, zwei warme Jacken, und diverse Unterwäsche. Ach ja, und ein Rucksack fehlt.


Martha, die auch im Zimmer anwesend war: Und es fehlen etliche Lebensmittel aus dem Vorratsschrank. Zumeist Dosen, etliche Flaschen Mineralwasser, und mehrere große Stücke Fleisch sowie große Knochen.


Eddy: Dann vermute ich, wo er sich gerade aufhält, und sich einrichtet. Und das wird wohl eines der Baumhäuser sein. Und Lupo wird auf Grund der fehlenden Fleischstücke bei ihm sein. Ich habe ihn heute auch noch gar nicht gesehen.


Polly: Zumindest ist es beruhigend zu hören, dass er nicht alleine ist. Mit Lupo hat er einen hervorragenden Schutz bei sich. Ich würde sagen, dass wir uns schleunigst dort hinbegeben sollten.


Eddy: Wir fahren ganz offiziell aus dem Tor heraus, und fahren anschließend auf dem Feldweg von hinten an die Baumhäuser heran. Wir nehmen für die Tour den Jeep, den unser Gärtner immer benutzt. Ansonsten würden wir mit einem normalen Auto evtl. irgendwo festhängen.


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Und so geschah es dann auch. 15 Minuten später sie vor einem der Baumhäuser im Wald.



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Sofort wurden sie mit einem kräftigen Bellen erwartet, welche nur von Lupo sein konnte.


Eddy zu Polly: Sehen sie, die Idee von Thomas war gar nicht schlecht. Jeder Ankömmling wird von Lupo sofort angekündigt. Und an der Art des Bellens kann er auch erkennen, ob es sich um eine fremde oder eine befreundete Person handelt. Und außerdem kann er durch das Dachfenster (Oben im Bild) fast alles erkennen, was um ihn herum geschieht. Der Junge ist wirklich clever.  
Und in der Tat stürmte Gaby sofort die Treppe rauf, und nahm erst Thomas und anschließend auch Lupo im Arm.  



Polly: Thomas, du machst ja Sachen. Zum Glück haben wir ahnen können, dass du hier bist. Du hast es dir schon hier recht gemütlich eingerichtet. Aber trotz Lupo bin ich nicht begeistert davon, dass du alleine hier bist.


Thomas: Tante Polly, bitte verstehe mich, ich habe Angst im Moment auf „Gut Bavaria“ zu verweilen. Hier fühle ich mich sicherer. Und mit Lupo zusammen habe ich hier keine Angst.


Polly: Ok, dass verstehe ich. Aber trotzdem kannst du nicht hier alleine bleiben. Was hältst du davon, wenn ich dir Petra hierhin schicke, die dann auch hier bleibt.


Eddy: Dazu geben wir euch dann auch zwei Funkgeräte nebst einer Ladestation, sowie Kleidung, Lebensmittel, und Taschenlampen mit. Außerdem schalten wir dann natürlich auch die Sicherungen für den Strom ein.
Darüber hinaus meldet ihr euch regelmäßig alle 60 Minuten über Funk in unserer Kommandozentrale, die im Augenblick rund um die Uhr besetzt ist. Wachtmeister Schultz wird auch regelmäßig bei euch vorbeischauen. Fräulein Hoffmann, was halten sie von meinen Vorschlägen?


Polly: Das hört sich gut an.


Eddy: Ok, dann werde ich Petra Bescheid sagen, dass sie mit ihrem Notfallkoffer hier erscheint. Wir bleiben auch so lange hier, bis Petra eingetroffen ist. Deine Eltern werden wir informieren, dass ihr hier seid.

    
Kurz danach im Gutshaus:
Petra: Ich werde dann in Ups wieder meinen Notdienst für das Wochenende aufnehmen. Ihnen Herr Ulbricht und ihren symphytischen Genossen wünsche ich  weiterhin einen sehr angenehmen Aufenthalt auf „Gut Bavaria“.
Bild von Petra:


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 41630200tk

Petra konnte wirklich sehr überzeugend lügen. Ihr stellt sicherlich auch fest, dass hier mit allen Tricks gearbeitet wurde, um die „Genossen“ hinter das Licht zu führen.
Es konnte auch nicht ausbleiben das Petra etliche Küsse von den „dunkelroten“ Parteibonzen zum Abschied bekam, welches sie mit einem freundlichen Lächeln entgegennahm.


Nun ja, bei dieser sehr hübschen und herzensguten jungen Dame (Petra) ist es nicht verwunderlich, dass jeder etwas von ihr haben wollte, sei es auch nur ein Küsschen.
 
Beim Hinausgehen steckte sie heimlich der Frau Bolle einen Zettel zu, auf dem geschrieben stand:
Ihrem Sohn Thomas geht es gut. Er ist in einem unserer Baumhäuser sicher untergebracht. Ich werde bis Sonntagabend dort einziehen. Bei uns ist auch „Lupo“. Machen sie sich also keine Sorgen.
Petra
PS: Vernichten sie bei nächster Gelegenheit diesen Brief im Kaminfeuer. Die Herren Genossen können zwar alles essen, brauchen aber nicht alles zu wissen.


Joggeli zu sich selbst: Das ist ja hier das reinste Katz-und Mausspiel.
 
Genosse Mielke leise zum Genossen Ulbricht: Hier ist ja ein eifriges kommen und gehen zugange. Sogar während des Dinners. Wenn das nicht irgendwelche Hintergründe hat, fresse ich glatt den Inhalt von 5 Gläsern „Spreewaldgurken“ auf einmal. Aber ich komme schon dahinter, was hier gespielt wird. Ich habe in weiser Voraussicht auch zwei Mitarbeiter (MfS) hier eingeschleust. Sie befinden sich hier auf diesem Gelände. Einem Erich Mielke kann man nicht hereinlegen. Im Moment liegt der Vorteil noch bei der stinkreichen kapitalistischen Unternehmerfamilie Hoffmann, aber nicht mehr lange.



Man reiche mir bitte diesen komischen Fisch an.  Wie heißt er noch gleich?


Bedienungskraft: Werter Herr, das ist ein Hummer. Wir haben aber auch Eier vom Stör.
Mielke: Dann geben sie mir bitte drei Stück.
 
In der Zwischenzeit war Petra mit einem Jeep am Baumhaus eingetroffen, nachdem sie zuerst Richtung „Ups“ gefahren ist, und dann vor Erreichen des Ortes nach links in einem bewaldeten Feldweg abgebogen ist. Hinter einer Kurve im Wald blieb sie erst einmal stehen, und beobachtete mit einem Feldstecher ob sie evtl. verfolgt wurde. So schlau wie der Geheimdienst vom MfS war sie auch, wenn nicht sogar viel schlauer und cleverer. Sie setzte ihre Fahrt, nachdem sie sicher war, dass sie nicht verfolgt wurde, durch unwegsames Gelände fort, welches von einem normalen Fahrzeug völlig unpassierbar war. 
Und ihr Fahrzeug war ein Willys der bei der US-Army Verwendung fand.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 41630201qi

Aber leider war es so, dass Petra doch verfolgt wurde. Gerade als sie mit ihrem „Willy“ im Wald nach links abgebogen war, bog ein Fahrzeug mit Oberleutnant Werner Höfken von der NVA (Nationale Volksarmee) am Steuer auf den Feldweg ein. Die Reifenspur des „Willys“ war nun wirklich nicht zu verfehlen. Er war der Meinung, dass er ein relativ unauffälliges Auto fuhr, und damit sicherlich nicht auffallen würde, da es millionenfach produziert wurde.
Das war ein Trabant 601
Nun ja, in der DDR war es sicherlich nicht auffällig dieses Fahrzeug zu fahren. Es war dort eben der VW des Ostens. Aber hier im Westen war dieses Fortbewegungsmittel so unauffällig wie ein Elefant im Porzellanladen.
Das spielte in diesem Fall aber keine große Rolle, da er mit seinem Fahrzeug versteckt in einem Waldweg stand.
Ich betone ausdrücklich, dass er stand. Denn weiter kam er nicht. Er steckte im morastigen durchgeweichten Boden fest, und kam weder vor noch zurück. Hier war Ende mit der Fahrt. Hätte er auch mal so einen Jeep wie Petra gehabt. 


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Nachdem ihr dieses Fahrzeug gesehen habt, wird bestimmt wieder die Forderung laut, nach den damals sehr populären Trabi-Witzen.


Was ist ein Trabbi mit einem Taschenrechner auf dem Armaturenbrett? – Die Ostdeutsche Antwort auf Knight Rider.


Wann erreicht ein Trabi seine Höchstgeschwindigkeit? – Wenn er abgeschleppt wird.


Warum ist der Trabi das leiseste Auto der Welt? Weil er so eng ist, dass man sich mit den Knien die Ohren zuhalten kann.


Was heißt Trabi auf Chinesisch? A weng su eng.


Warum fährt ein Trabi an der Ampel bei grün nicht los? Der Mercedes-Benz hinter ihm hat die Lüftung eingeschaltet.


Der Trabant 601 soll demnächst mit zwei Auspuffrohren geliefert werden. Wieso? Wenn der Trabi kaputt ist, kann man zwei Stangen reinschieben und ihn als Schubkarre verwenden.
Was ist der Unterschied zwischen einem Trabi und einem Trabi Sport? Der Fahrer hat Turnschuhe an.


Ein Ossi kommt mit dem Trabi in den Westen und will sich einen schnellen Motor einbauen lassen. Nach einer Woche soll er das Auto wieder abholen. Er bezahlt, startet und das Auto saust dahin. Doch plötzlich stoppt es, saust wieder los und stoppt. So geht es die ganze Zeit. Er bringt das Auto zurück und beschwert sich. Da meint der Mechaniker: „Ach, keine Sorge! Das haben wir gleich!“ Er öffnet die Kühlerhaube und macht einen kurzen Handgriff. „Jetzt können Sie ohne Unterbrechung fahren.“ „An was hat es denn jetzt gelegen?“ fragt der Ossi. „Wir haben einen Scheibenwischermotor eingebaut und vergessen, das Intervall auszuschalten.“


Wie viele Leute braucht man, um einen Trabi zu fertigen? – Zwei! Der eine faltet, der andere klebt.

  
Wie verdoppelt man den Wert des Trabi? – Einmal volltanken!


Was sind fünf Trabbis an einer Kreuzung? – Tupper-Party.
 
Genug, genug, ich handle mir sonst zu viel Ärger ein.


 
Aber wie ging es mittlerweile auf „Gut Bavaria“ weiter?
Dort begannen nun, nach dem Mittagessen, die große „Volkskammersitzung“ im „Palast der Republik“, oder anders ausgesprochen, die Verhandlungen bezüglich des geplanten Warenaustausches im großen feudalen Büro der Hoffmann-Dynastie statt.

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Anwesend von Seiten der DDR war Walter Ulbrícht.
Der Minister des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten: Otto Winzer (SED).
Der Minister für Finanzen: Willy Rumpf (SED).
Der Vorsitzende des Ministerrats der DDR: Willy Stoph (SED).
 
Die Hoffmann-Group war vertreten durch:
Othilie Hoffmann
Polly Hoffmann (Die aus den erwähnten nachvollziehbaren Gründen (Baumhaus) etwas später eintreffen sollte).
Joggeli Hoffmann
Sowie den Beraterstab der Hoffmann-Group in modischen Angelegenheiten:
Frau Elfriede Kohl
Mrs. Mary Quant
 
Othilie schwang das goldene Glöckchen, was bedeutete, dass die „Sitzung“ eröffnet war.



Uhrzeit: 16 Uhr. Othilie legte immer größten Wert auf Pünktlichkeit.


Walter Ulbricht: Sehr geehrte Familie Hoffmann, es ist mir vorweg eine besondere Ehre ihnen einen Präsentkorb mit unseren landwirtschaftlichen Produkten aus unseren Volkseigenen Betrieben (VEB) der Deutschen Demokratischen Republik ihnen persönlich überreichen zu dürfen.



Othilie: Herr Staatsratsvorsitzender, dass wäre aber nicht unbedingt nötig gewesen.


Walter Ulbricht: Doch, doch, verehrte Familie Hoffmann plus Anhang. Die  Landarbeiter unseres Arbeiter-und Bauernstaates haben sich sehr viel Mühe gegeben, besonders wertvolle Produkte zu ernten. Packen sie bitte ruhig schon aus, die Zeit muss sein.



Othilie: Sie haben sich wirklich sehr viel Mühe gegeben, wie ich das so sehe. Na gut, dann werde ich mal auspacken.


Walter Ulbricht: Wie sie sicherlich festgestellt haben, ist jedes Präsent in unseren Tageszeitung „Neues Deutschland“, „Freie Erde“, „Freies Wort“, und „Volkswacht“ eingepackt worden. Mit Verlaub gesagt, von mir persönlich. Die Tageszeitungen erscheinen täglich und sind sehr ausgewogen und überparteilich.
 
16 Uhr 11: Othilie: Ach wie schön, einfach wunderbar, ein Glas „Spreewaldgurken“, Süß/Sauer. Sie hätten uns kein schöneres Geschenk machen können. Ich bin mal gespannt was als nächstes kommt.


16 Uhr 12: Ach wie schön, einfach wunderbar, ein Glas „Spreewaldgurken“, Süß/Sauer.  Sie hätten uns kein schöneres Geschenk machen können.



16 Uhr 13: Ach wie schön, einfach wunderbar, ein Glas „Spreewaldgurken“, Süß/Sauer.


16 Uhr 14: Ach wie schön, einfach wunderbar, ein Glas „Spreewaldgurken“

 
16 Uhr 15: Ach wie schön, einfach wunderbar.


16 Uhr 16: Ach wie schön.
.
.
.
.
16 Uhr 37: Schön.
 
Ulbricht: Und jetzt die absolute Krönung. Eine Originalausgabe von Karl Marx „Das Kapital“.
Othilie: Vielen Dank, Herr Genosse Vorsitzender, das ist wirklich die Krönung. Kommen wir jetzt nach der Geschenkorgie nun zum wesentlichen, und das sind die geschäftlichen Dinge.
 
Mittlerweile war auch Polly wieder eingetroffen, so dass sie in die nun folgenden entscheidenden Verhandlungen eingreifen konnte.
 
Willy Rumpf (SED) holte einen Koffer mit Zahlenschloss (Made in UDSSR) hervor und versuchte verzweifelt sich an die Zahlenkombination zu erinnern.


Polly: Versuchen sie es doch einmal mit dem Geburtsdatum des Genossen Vorsitzenden (30.06.93) oder evtl. mit dem Datum des Mauerbaus (10.08.63).


Herr Rumpf: Ich hab es, es ist das Geburtsdatum von Brigitte Bardot (28.09.34).



Genosse Ulbricht: Das mit dem Datum des Mauerbaus hätte ich auch nie gestattet, da es nie meine Absicht gewesen ist, eine Mauer zu errichten. Der Westen hat mich praktisch dazu gezwungen.


Othilie: Nun ja, lassen wir das einfach mal so im Raum stehen. Was haben sie uns interessantes aus ihrem Wunderkoffer anzubieten?



Genosse Ulbricht: Nylon-Strümpfe und Strumpfhosen. Erstklassige Qualität.


Polly: Das ist mir schon zu Ohren gekommen. Einige haben wir in unserem Kaufhaus in München. Die Nachfrage ist nicht schlecht. Wir würden sie gerne auch in den anderen Kaufhäusern unserer „Group“ anbieten. Machen sie uns ein vernünftiges Angebot, und wir sagen ihnen was wir davon halten.
Nach 15 Minuten war der „Deal“ perfekt.


Othilie: Und wie sieht es bei den Nylonstrümpfen zum Anstrapsen aus?


Herr Rumpf: Auch da kommen wir ihnen entgegen. Bei der entsprechen Abnahme der Menge natürlich.
Auch hier kam es nach 15 Minuten zu einer Einigung die auf beide Seiten für zufriedene Gesichter sorgte.
 
Hier einige Infos über die Strumpfwaren der DDR:  
Die Anfänge der Strumpfherstellung im südlichen Eichsfeld liegen über 100 Jahre zurück. Damals würden überwiegend in Heimarbeit Strümpfe und andere Strickereiprodukte hergestellt. Mit der Umstellung der Produktionsbedingungen in der DDR wurden die kleinen Betriebe zum VEB Thüringer Strumpfwarenfabrik Diedorf zusammengelegt und Betriebsteil des VEB Strumpfkombinat ESDA in Thalheim. 1957 wurde in Diedorf die erste Kinderstrumpfhose in der DDR hergestellt. Der Betrieb vergrößerte sich und beschäftigte mit seinen Betriebsteilen maximal 2.000 Mitarbeiter und stellte pro Jahr bis 38 Millionen Strümpfe und Strumpfhosen her.


Mit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde der Betrieb privatisiert und die Produktion wurde stark reduziert. Ein Nachfolgeunternehmen, die Rogo Thüringer Strümpfe Produktions GmbH, stellte 2008 die Produktion ein.
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VEB Strumpfkombinat ESDA in Thalheim.
https://www.strapsmode.de/index.php?seite=produkte&gruppe=30

Polly: Darüber hinaus haben wir auch erstklassige Qualität bei der Damenoberbekleidung anzubieten. Sie kennen ja den gegenwärtigen Trend bei den modebewussten jungen Mädchen. Das wird bei ihnen, wie ich gehört habe, in der DDR nicht anders sein. Ich rede über den Minirock. Wir haben uns darauf vorbereitet, und präsentieren ihnen mehrere Modelle, die von unserer Jugend hier im Haus präsentiert wird.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 41630206hc

Die da wären: Joggeli unser Juniorchef, Andreas, Sven, Martina, Inge, Tina, und noch zwei zusätzliche männliche Büroangestellte aus unserem Haus in München mit Namen, Jürgen und Rüdiger.
Wie sie sehen, steht auch den jungen Burschen dieser Minirock ausgezeichnet.


Mary Quant: Die Röcke werden in unseren Manufakturen in London und München hergestellt. Die Beatles Manie erfordert es, dass wir dieser Entwicklung Rechnung tragen. Die Beatles waren übrigens voriges Jahr hier zu Gast auf „Gut Bavaria“.


Polly: Selbstverständlich führen und produzieren wir auch Minikleider, die ebenfalls eine große Beachtung finden.
Auf dem Foto deutlich zu sehen:


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 41630207mr

Info:
1953 erregte Marilyn Monroe im Bikini noch Aufsehen. Und in den 60er Jahren wurde Réards Patent – zwei Dreiecke für die Hose, zwei für Bedeckung der Brust – durch das Bond-Girl Ursula Andress weltberühmt.


James Bond - Dr No - Underneath the mango tree with Honey Rider

 
Dem Minirock erging es ähnlich – zumindest in Göttingen. Im vom Städtischen Museum herausgegebenen Buch „Maxibauten – Miniröcke. Die sechziger Jahre in Göttingen“ schreibt Andrea Rechenberg, „dass die Bundesrepublik und speziell Göttingen nicht zu den Zentren der Avantgarde gehörten, so das einige allgemeine Entwicklungen, die als typisch für die Sechziger gelten, vielleicht erst Ende ’69, Anfang ’70 in Göttingen zu finden waren“.


Ein von Mary Quant entworfener Minirock wurde 1962 erstmals in der britischen Voque abgebildet. Drei Jahre später avancierte das minimalistische Kleidungsstück bereits zum Verkaufsschlager, was sich aber wohl in Göttingen noch nicht ganz durchgesetzt hatte. Auf im Städtischen Museum aufbewahrten Fotografien einer Modenschau bei Karstadt Mitte der 60er Jahre sind auffallend viele Maxi-Rockmodelle zu sehen. In Zeitungsanzeigen überwiegt noch Ende des Jahrzehnts die Knielänge – und auf einem 1967 in der Göttinger Innenstadt entstandenen Foto bestaunen Passanten zwei junge Minirockträgerinnen wie das achte Weltwunder.
 
Polly: Meine Herren, wie sie sehen, wir müssen einfach mit der Zeit gehen. Den Jugendlichen in ihrem Land wird dies sicherlich begeistern. Denn der Siegeszug des Minirocks wird keiner aufhalten können.


Genosse Rumpf: Das scheint wohl die gegenwärtige Entwicklung zu sein. Aber darüber hinaus werden die Miederwaren sicherlich im Moment nicht aussterben. Wie sie sicherlich als Modekennerin wissen, haben wir in Zeulenroda das große VEB Werk, welches u. a. Elastic-Mieder hergestellt.
 
Info:
[size=32]Größte DDR-Unterwäschefirma nähte Exportschlager VEB Elastic-Mieder wurde Opfer der Treuhand [/size]
Der VEB Elastic-Mieder in Zeulenroda war die größte Unterwäschefirma der DDR. Nach der Wende schaffte das Unternehmen den Sprung auf den internationalen Markt. Es hätte eine Erfolgsgeschichte werden können. Wie die Treuhand den Optimismus hinwegfegte, erzählt ein neue Buchveröffentlichung.


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Formschön und praktisch: So warb der Zeulenrodaer Wäsche-Hersteller zu DDR-Zeiten – und hatte damit auch international großen Erfolg. Quelle: Christopher J. Schwarzer/Verlag
Zeulenroda



Ursula Zaumsegel muss sich überwinden, um über ihren alten Betrieb zu sprechen. Die Trennung hat wehgetan, und dieser Schmerz liegt auch 14 Jahre nach der Insolvenz in ihrer Stimme.

„Dieses Kapitel wird wohl nie abgeschlossen sein. Vielleicht, weil es kein Ende hätte geben müssen. Das ist ja das Traurige an der ganzen Geschichte.“ Ursula Zaumsegel, die ehemalige Innendienstleiterin, ist die letzte Hinterbliebene eines DDR-Vorzeigebetriebes: Der VEB Elastic-Mieder Zeulenroda war nicht nur der größte Unterwäscheproduzent des Landes, der beispielsweise drei Viertel der in der DDR verkauften Büstenhalter herstellte, sondern nähte auch jede Menge Exportschlager. Versandhändler und Kaufhäuser im Westen Deutschlands hatten das feine Nichts gelistet, während die exklusiven Mieder aus dem Ostthüringischen zwischen der Insel Rügen und dem Erzgebirge nicht selten als Bückware galten. Kein Wunder, dass die 700 Mitarbeiter der BH- und Höschen-Schmiede im Jahr 1990, zur deutschen Zeitenwende, optimistisch waren.

Dass sie dennoch enttäuscht wurden, lässt sich an einem einzigen Wort festmachen: Treuhand.


Ein Sanierer aus München
Doch soweit hätte es nicht kommen müssen. Das sagt Ursula Zaumsegel. Und das schreibt Christopher J. Schwarzer in seiner Treuhand-Innenansicht „Inside Ost“, die der Unternehmensberater vor Kurzem in Leipzig vorstellte. Schwarzer hat nach dem BWL-Studium sofort bei der renommierten Firma von Roland Berger einen Job bekommen, will Karriere machen – und landet 1991, gerade mal 30, im Osten. Dort, wo die Wirtschaft brachliegt. In einem Landstrich, dem ein Erblühen prophezeit wird und den der junge Mann aus München bislang nur aus der Transit-Perspektive kennt.
Hier der komplette Bericht:
https://www.maz-online.de/Brandenburg/VEB-Elastic-Mieder-wurde-Opfer-der-Treuhand 



Hier ein DDR-Hüfthalter:


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 40 41630209ny

Genosse Rumpf: Wir würden uns auch sehr freuen, wenn wir auf diesem Gebiet auch zu einer Einigung kommen würden.


Und so war es tatsächlich. Nach weiteren 30 Minuten wurde man sich auch hier einig.
Beide Seiten waren über die vergangenen 2,5 Stunden sehr zufrieden, die speziell für die Hoffmann-Group einen großen Gewinn in Millionenhöhe erwarten ließ.


Aber was macht derweil unser Thomas, der mit Petra in der Baumhütte verweilt?
 
Und was macht Oberleutnant Werner Höfken, der mit seinem „Geländefahrzeug Trabi“ im tiefen Morast steckengeblieben ist?


Das alles, liebe Leser, könnt ihr im nächsten Teil erfahren.


Ende Teil: 319
Geschrieben am 13.05.2020
Monika
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Fr Jul 16, 2021 12:54 pm

Liebes Fräulein Monika

Gerne überlassen wir Ihnen den Rapport unserer Feststellungen

Walter Ulbricht zu Besuch auf „Gut Bavaria“
Es wurde extra Ueli-Bier bestellt, damit man diesen rot-lackierten Nazi abfüllen kann. Mit einheimischem Gebräu hättes ja nicht geklappt.
1948 Joschka Fischer wurde an diesem Tag 17 Jahre alt
Es wäre angebrachter gewesen, den jungen Joschk Fischer einzuladen.

12.4.1965
Erstmals in der Geschichte des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) wird mit Anni Moser in der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen eine Frau Vorsitzende einer Einzelgewerkschaft.

Da war die BRD schneller als die Eidgenossenschaft; hier wurde erst 1970 erstmals eine Frau gewählt:
Eine Zeitenwende kündigte sich in den 1970er Jahren mit der ersten Präsidentin Ria Schärer …
https://de.wikipedia.org/wiki/Schweizerischer_Verband_des_Personals_öffentlicher_Dienste

12.4.1965
Schwere Wirbelstürme fordern in den frühen Morgenstunden über 200 Todesopfer in den US-amerikanischen Bundesstaaten Indiana, Iowa, Illinois und Wisconsin.
Tornados sind inzwischen auch in Europa angekommen:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/tschechien-tornado-tote-verletzte-101.html

Heike hatte Glück, denn die Kinder in Bayern hatten von diesem Tag an bis zum 26. April Ferien.
Wir machen ein Kreuz an die Bühne (CH für Zimmerdecke), liebes Fräulein Monika. Du hast nämlich begriffen, das Urlaub das Blätterwerk der Baumriesen im Urwald sind, das der brasilianische Übeltäter noch nicht abholzen liess, um Soja für Tierfutter anzupflanzen, damit wir in Europa nicht verhungern. ...

Heike: Wir fahren in den Urlaub.
Zu früh gefreut. Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.

Uschi: The Rolling Stones kommen.
Gehts da um die Schlacht am Morgarten?
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_am_Morgarten

Othilie: Dann soll es ebenso sein. Jedenfalls werden wir für die DDR beachtliche Mengen von Kleidung in unserer Manufaktur herstellen, die „drüben“ sicherlich seine Abnehmer finden wird.
https://www.youtube.com/watch?v=uQQm7bKJskM
Das gemeine Volk sicher nicht.

Martina: Und wir bekommen im Gegenzug beachtliche Mengen von „Spreewaldgurken“ Ich sehe schon wir uns nur noch von diesen Gurken ernähren werden.
Das passt ja zum Auftauchen des Mini-Jupe und das Entblössen der Beine. Da hiess es «Alles was recht ist, Kukumern gehören in Essig.
Zum Glück hat die EU den Minijupe, der Frauenbeine wegen, verboten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_(EWG)_Nr._1677/88_(Gurkenverordnung)
und da wären ja noch die schwangeren Frauen:
https://www.baby-care.de/4-mythos-schwangere-haben-heishunger-auf-saure-gurken/
Ob Tante Polly – Du weisst schon, Fräulein Monika – Flugkapitän -, auch bald Heisshunger auf Cornichons bekomm? Nicht diese sind gemeint:
https://de.wikipedia.org/wiki/BVB_Be_4/4_477–502
und mit BVB nicht die Borussen. (Borussen kommt vom Boris Jelzin und Russen).
Was Gurken mit Bananen verbindet, darauf gehe ich nicht ein. Soviel sei verraten: Eine andere Monika meinte einst, wenn der Strom ausgeht, müsse man wieder auf die alten, manuell betriebenen Spielsachen zugreifen.

Weiter gehts mit Kapitel 394

16.4.1965
Die Spitzenorganisation der bundesdeutschen Filmwirtschaft (SPIO) wendet sich in Wiesbaden gegen die drohende Bevormundung erwachsener Kinobesucher durch die in mehreren Städten der Bundesrepublik gestartete Aktion “Saubere Leinwand” und kündigt als Gegenmaßnahme eine Plakataktion an.
À propos Wiese und Baden:
Es wird abgeraten sich am Ufer aufzuhalten:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/meldung-55508.html

Leider kam es am Anfang fast zum zu einem Eklat, weil unser Affe „King Lui“ schneller als Othilie war und dem Genossen Ulbricht als erstes die Hand gab.
Hoffentlich hat er ihm die Hand zerquetscht.

Weiter gehts mit der neusten Folge

Sofort wurden sie mit einem kräftigen Bellen erwartet, welche nur von Lupo sein konnte.
https://www.n-tv.de/wissen/frageantwort/Koennen-Fuechse-bellen-article367364.html

Bedienungskraft: Werter Herr, das ist ein Hummer. Wir haben aber auch Eier vom Stör.
Mielke: Dann geben sie mir bitte drei Stück.

Mielke glaubt wohl, dass ein männlicher Stör zwei Eier hat. Schliesslich muss es nicht immer Kaviar sein.

Nachdem ihr dieses Fahrzeug gesehen habt, wird bestimmt wieder die Forderung laut, nach den damals sehr populären Trabi-Witzen.
Und in der DDR erzählten sie sich Elchtest-Witze

https://www.familie-ahlers.de/witze/mercedes_a_klasse.html

Der Minister des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten: Otto Winzer (SED).
Immer die Winzer: Zuerst hats im Januar 20 °C, dann blühen die Reben, dann kommt im Juli der Frost, und der Rebensaft ist nicht im Fass sondern im Eimer.

Die Hoffmann-Group war vertreten durch:

Mrs. Mary Quant
Dass sie einen Mann gefunden hat, ist ein Wunder. Dass sie wegen des Geldes einen gefunden hat, ists ein Wunder?

Walter Ulbricht: Sehr geehrte Familie Hoffmann, es ist mir vorweg eine besondere Ehre ihnen einen Präsentkorb mit unseren landwirtschaftlichen Produkten aus unseren Volkseigenen Betrieben (VEB) der Deutschen Demokratischen Republik ihnen persönlich überreichen zu dürfen.
Der VEB (Vereinigung eidg. diplomierter Buchhalter und Controller, das B Buchhalter wurde beibehalten), organisierte in den 60er-Jahren Reisen. Eine davon führte u.A. nach Nordkorea. Alle Teilnehmenden trugen Baseball-Mützen mit der Aufschrift VEB. Einige deutschsprechende Nordkoreaner sprach die Globetrotter an: «Ah VEB, wir haben einige Jahre in den volkseigenen Betrieben in der DDR gearbeitet.»

Walter Ulbricht: Wie sie sicherlich festgestellt haben, ist jedes Präsent in unseren Tageszeitung „Neues Deutschland“, „Freie Erde“, „Freies Wort“, und „Volkswacht“ eingepackt worden. Mit Verlaub gesagt, von mir persönlich. Die Tageszeitungen erscheinen täglich und sind sehr ausgewogen und überparteilich.
Als wegen Corona Toilettenpapier gehamstert wurde, wäre «Neues Deutschland» ein Segen gewesen.

Info:
1953 erregte Marilyn Monroe im Bikini noch Aufsehen. Und in den 60er Jahren wurde Réards Patent – zwei Dreiecke für die Hose, zwei für Bedeckung der Brust – durch das Bond-Girl Ursula Andress weltberühmt.

Wie Liselotte Pulver «ès Bäärnèr Meitschi»

Das wars für diesmal. Bei soviel Strümpfen und Mieder, konnte unserem Team Mary Quant nicht die Suppe versalzen.

Mit lieben Grüssen
Deine Lektorat Sisyphus AG
sig. Joggeli, VR-Präsident und Präsident der Geschäftsleitung (CEO)


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