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joggelich
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Corona-Regeln missachtet - Seite 10 Empty Re: Corona-Regeln missachtet

Mi März 24, 2021 11:23 pm
Liebe Monika

Die Vorbereitung für einen Oster-Lockdown war wirklich nicht durchdacht. Aber da haben insbesondere der Gesundheits- sowie der Wirtschaftsminister nicht alle Tassen im Schrank gehabt. Denn es dürften nur die wenigsten Deutschen einen Notvorrat zugelegt haben.
https://ration1.de/produkt/15-tage-komplett-paket-essen-und-wasser-lagern/?pk_campaign=ga_notvorrat&pk_keyword=notvorrat%20liste&gclid=CjwKCAjwxuuCBhATEiwAIIIz0SEL_WWSSDqVORAUV1yLS9h3d1ayWV7oyLxle4wr6yDXjjmRWNngpRoCjnEQAvD_BwE

Den einzigen Notvorrat, den ganz Deutschland zugelegt hat, ist übrigens daus meistbenutzte Zahlungsmittel
Corona-Regeln missachtet - Seite 10 1r4j1a

Liebe Grüsse und denk daran "Humor ist wenn man trotzdem lacht"
Joggeli
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Monika56
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Corona-Regeln missachtet - Seite 10 Empty Re: Corona-Regeln missachtet

Do März 25, 2021 12:11 am
Lieber Joggeli,

mit dem Ausspruch: "Humor ist wenn man trotzdem lacht", liegst du richtig.

Nun gut, ich hätte mit meinem Notvorrat überleben können, aber besonders sinnvoll war es wirklicht nicht, die Geschäfte 5 Tage gänzlich zu schließen.
Manchmal frage ich mich wirklich, ob einige Politiker keinen Grips im Kopf haben, und nicht doch besser etwas nachdenken sollten.

Die Reaktion in den heutigen Medien über die geplanten Maßnahmen war gewaltig.

Die WAZ schrieb:

Verheerendes Echo auf harten Lockdown zu Ostern.
Frustrierend ist aber, dass es eine Alternative gegeben hätte-wäre das Corona-Management besser gewesen. "Impfen und Testen" ist der Schlüssel aus dem Lockdown. Auf beiden Feldern war und ist Deutschland nicht gut. Weder die europäisch abgestimmte Beschaffung des Impfstoffes noch das Ausarbeiten einer klugen Teststrategie hat richtig funktioniert. Diese Kardinalfehler wirken schonungslos nach und verdammen dazu zuzusehen, wie in anderten Ländern-trotz Mutanten-die Freiheit bereits zurückkehrt.

Ja, so sehe ich das auch. Lange wird man die Bevölkerung nicht mehr zurückhalten.
Spätesten dann, wenn die Frühlingssonne lockt, und wir zu Hause bleiben sollen, gehen die Leute verständlicherweise auf die Barrikaden. Und das zu Recht. Warum sollen sie für die Versäumnisse der Politik bluten.
Die Regierung spielt mit dem Feuer, und vor allen Dingen auch mit der Gesundheit.

Impfen, impfen, impfen, nur das kann die Maxime sein.  

Herzliche Grüße
Moni



PS: Eine Vermutung von mir: Mit Helmut Schmidt an der Spitze wäre das nicht passiert. Der Mann hatte das Hänchen für Krisenmanagment und Durchsetzungsvermögen. Das hat er oftmals bewiesen.
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joggelich
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Do März 25, 2021 3:48 pm
Liebe Monika

Ich bin gespannt ob der Bundesrat - heute nachmittag findet eine Pressekonfertenz statt -, die Zügel wieder anziehen wird. Die Ostern werdens zeigen. Basel-Stadt verzeichnete gestern 10 neue Fälle. Beschämend ist, dass sich ein Drittel der Parlamentarier nicht impfen liess:

Corona-Regeln missachtet - Seite 10 1x9j83
Nicht alle wollen sich testen lassen

Corona-Tests im Bundeshaus
-
Jedes dritte Ratsmitglied liess den Spucktest aus

Nicht alle Parlamentarier nahmen am Massentest teil. Selber fordern Politiker aller Couleur: «Testen, testen, testen.»

Autor: Gaudenz Wacker, 19.03.21

Erstmals konnten sich während der Frühlingssession alle Parlamentarierinnen und Parlamentarier freiwillig aufs Coronavirus testen lassen – bis zu zweimal pro Woche, mit einem verhältnismässig einfachen Speicheltest.

Nun zeigt sich: Die National- und Ständerätinnen und -räte nutzten diese Gelegenheit mit Teilnahmequoten zwischen 65 Prozent in der ersten Sessionswoche und knapp 70 Prozent in den beiden weiteren Sessionswochen, wie Zahlen der Parlamentsdienste zeigen. Das bedeutet auch: Jede und jeder Dritte liess sich jeweils nicht testen.

55 Ratsmitglieder ohne Test
Über die ganzen drei Sessionswochen hinweg liessen sich insgesamt 191 von 246 Ratsmitgliedern mindestens einmal testen. Diese Zahl publizierten die Parlamentsdienste am Freitagvormittag. Das bedeutet: 55 Ratsmitglieder verzichteten ganz auf einen Test – wobei darunter auch einzelne Parlamentarierinnen und Parlamentarier fallen können, die für die Session entschuldigt waren. Insgesamt ausgewertet wurden 834 Tests. Theoretisch möglich gewesen wären 1476 Tests: Dies wäre dann der Fall gewesen, wenn jedes Ratsmitglied immer anwesend gewesen wäre und sich konsequent zweimal wöchentlich hätte testen lassen (2x246x3).

Wass predigen und trinken – einfach mit Tests

Dabei sind sich im Bundeshaus von links bis rechts alle einig: In der Schweiz müsse getestet werden – und zwar richtig viel. «Für eine Rückkehr zur Normalität braucht es jetzt umfassende Tests», schrieb die SVP Ende Januar und forderte Tests an den Landesgrenzen, in Unternehmen, später auch bei Kultur- und Sportveranstaltungen.

Corona-Regeln missachtet - Seite 10 248kqrAus dem Archiv:

Spucktest fürs Parlament
Aus Tagesschau am Vorabend vom 01.03.2021.

Die SP wiederum hält in einem Positionspapier vom Februar fest: «Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, ist es notwendig, so viele Tests zu machen wie nur möglich. Man kann nicht zu viel testen.»

Wir fordern die Bevölkerung zum Testen auf – doch von uns gehen nur zwei von drei.
Barbara Gysi, SP-Nationalrätin

Als «beschämend tief» bezeichnet SP-Gesundheitspolitikerin Barbara Gysi daher die Testquote im Parlament. «Da sprechen wir von Testoffensive, fordern die Bevölkerung und die Firmen auf, diese Tests zu machen – und dann gehen kaum mehr als zwei Drittel des Parlaments sich selber testen.»

Mehr als zwei Drittel ist ein gutes Resultat
Thomas Hefti, FDP-Ständerat

Ganz anders sieht das der Glarner FDP-Ständerat Thomas Hefti von der Verwaltungsdelegation des Parlaments, dem Gremium, das die Massentests im Bundeshaus beschlossen hat: «Mehr als zwei Drittel ist ein gutes Resultat», sagt er. «Vor allem, wenn man sieht, wie viele negativ sind – das ist ein Anlass zur Freude.»

Nur eine Person positiv getestet

Tatsächlich fiel nur ein einziger Corona-Test positiv aus in den drei Sessionswochen. Vielleicht hätten sich deshalb manche sicher gefühlt und weniger getestet, vermutet SVP-Gesundheitspolitiker Albert Rösti.

Corona-Regeln missachtet - Seite 10 3l5ka2
Nationalrat der Grünen Balthasar Glättli registriert seinen Covid-19 Test, bevor er ihn der Mitarbeiterin der Parlamentsdienste, Agathe Casutt gibt.
KEYSTONE/ARCHIV


Er bilanziert: «In Anbetracht dessen, dass der Test absolut freiwillig war, sind 70 Prozent eine anständige Quote. Von der Vorbildwirkung des Parlaments her gesehen könnte die Quote vielleicht noch etwas besser sein.»

An Mittelschulen nehmen fast alle teil

Als Vorbilder präsentierten sich zuletzt Teenager im Kanton Zug: 99 Prozent betrug da die Teilnahmequote bei Massentests in Sekundar- und Mittelschulen gemäss Behördenangaben. Wobei im Schulzimmer wohl auch Gruppendruck und die Aufsicht der Lehrperson eine Rolle spielen.

Ich gebe zu: Die Schüler können auch Vorbilder sein – auch für uns.
Albert Rösti
SVP-Nationalrat


Jedenfalls sei das Testen eine persönliche Angelegenheit und müsse freiwillig sein, betont Rösti. «Aber ich gebe zu: Die Schüler können auch Vorbilder sein – auch für uns.»

Sowohl Albert Rösti als auch Barbara Gysi und Thomas Hefti liessen sich nach eigenen Angaben selber während der Session testen. Wie das Parlament sein Testregime in den kommenden Wochen weiterführt, will es demnächst bekannt geben.

Corona-Regeln missachtet - Seite 10 47ikvl
Covid-18 Tests während der Frühjahrssession – Zahlen der dritten Sessionswoche des
@ParlCH
(15.3.-17.3.2021)
Anzahl Tests von Ratsmitgliedern: 294
Tests weitere Sessionsteilnehmende: 359
Total durchgeführter Tests: 653
Positive Testresultate: 0
Getestete Ratsmitglieder: 171


Um die Videos anzusehen, brauchts diesen Link:

https://www.srf.ch/news/schweiz/coronatests-im-bundeshaus-jedes-dritte-ratsmitglied-liess-den-spucktest-aus

Hoffmann-La Roche (Roche) macht vorwärsts mit der Entwicklung einer Pille gegen Corona
https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/woran-wir-forschen/therapeutische-medikamente-gegen-die-coronavirusinfektion-covid-19
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joggelich
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Corona-Regeln missachtet - Seite 10 Empty Re: Corona-Regeln missachtet

Fr März 26, 2021 6:57 pm
Interview zu unbeliebtem Impfstoff  

"AstraZeneca ist zum Sündenbock geworden"

Fehler in Studien, Lieferengpässe und dann auch noch der Impfstopp: Wie einer der Hoffnungsträger in der Pandemie seinen Ruf verspielte. Eine Krisenspezialistin erklärt.

Corona-Regeln missachtet - Seite 10 1wxk6d1
Anke Fossgreen, 26.03.2021

Corona-Regeln missachtet - Seite 10 2awklrDer Impfstoff von AstraZeneca sorgt beständig für Aufregung.
Foto: Leszek Szymanski (Keystone)


Warum ist die Firma AstraZeneca so in den Fokus geraten?

Generell waren alle Impfstoffhersteller im Fokus, als klar war, dass uns strikte Lockdowns nicht aus der Krise führen würden. Die zweite Welle war stärker als die erste. Der AstraZeneca-Impfstoff, der an der Universität Oxford entwickelt wurde, kam als Erstes als eine grosse Neuigkeit in die britischen Medien – noch bevor die Studien abgeschlossen waren. Dabei spielte auch die britische Corona-Politik eine Rolle, die bis dahin als schlechtes Krisenmanagement in der Bevölkerung wahrgenommen wurde.

Und dann kamen die Impfstoffhersteller Moderna und Biontech/Pfizer AstraZeneca zuvor ...

Genau. Aber als dann erst Biontech/Pfizer und später Moderna mit der Produktion der Impfstoffe
nicht nachkamen, wurde – wieder aus Grossbritannien heraus – der AstraZeneca-Impfstoff gepusht.

Das heisst?


Der Druck auf AstraZeneca stieg vor allem in Grossbritannien, den Impfstoff bereitzustellen. Dabei zeigten die Studien, dass der Impfstoff eine geringere Wirksamkeit hatte und auch, dass Geimpfte mehr Reaktionen zeigten. Dieser Druck führte nun aber dazu, dass AstraZeneca die Wirksamkeit und Sicherheit ihres Impfstoffs nicht klar kommunizierte.

«Die Firma reagierte nur auf negative Berichte, statt transparent
zu kommunizieren.»

Toula Stoffel

In der ersten grossen Studie von AstraZeneca waren in einer Untergruppe der Testpersonen die Dosierungen falsch. Was machte AstraZeneca?

Die Fehler der Dosierung wurden nicht in den Kontext gesetzt, und es gab keine sachlichen Erklärungen über die Gründe und vor allem die Konsequenzen. Das waren aber wichtige Aspekte, die eine Klarstellung benötigt hätten. AstraZeneca reagierte aber nur auf negative Berichte, statt transparent und kohärent zu kommunizieren.

Wie hätte eine sachliche Information aussehen können?

Um Glaubwürdigkeit zu vermitteln, hätte AstraZeneca Expertenmeinungen einholen und veröffentlichen können sowie sich Unterstützung von Behörden und aus der Politik holen können.

Und dann gab es auch bei AstraZeneca Lieferengpässe …


So wurde die Situation noch komplexer, diskreditierte AstraZeneca und machte die Firma auch zum politischen Spielball. Zum kompletten Vertrauensverlust kam es dann aber in den vergangenen Wochen, als verschiedene europäische Länder wie Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien die Impfungen stoppten, weil im zeitlichen Zusammenhang mit den Impfungen sehr seltene Fälle von Gehirnthrombosen auftraten.
 
Beständiger Wirbel um den Impfstoff
   
Es geht um wissenschaftliche Studien, wie wirksam der Impfstoff ist, um mögliche schwere Nebenwirkungen, also wie sicher der Impfstoff ist, und um die Produktion und die Verteilung des Impfstoffes – also auch um Politik.
Die Liste der schlagzeilenträchtigen Merkwürdigkeiten rund um AstraZeneca und ihren Impfstoff wird immer länger:
In den letzten Tagen wurde bekannt, dass in Italien 29 Millionen Dosen des Impfstoffes von AstraZeneca lagern –  und das, obwohl das Unternehmen seinen Lieferverpflichtungen an die EU nicht nachkommt.
Dafür konnte das Unternehmen am Donnerstag endlich die lange erwarteten Daten einer Studie aus den USA verkünden. An der Studie nahmen mehr als 32’000 Freiwillige teil, von denen zwei Drittel den Impfstoff und ein Drittel eine Placebo bekamen. Laut Pressemitteilung hat demnach der Impfstoff eine Wirksamkeit von 76 Prozent, bei der Impfgruppe musste niemand wegen einer Covid-19-Erkrankung ins Spital, und niemand starb daran. Bei den über 65-Jährigen läge die Wirksamkeit bei 85 Prozent, gab die Firma an. Die wissenschaftlichen Daten sind noch nicht veröffentlicht.
Doch selbst bei dieser frohen Botschaft gab es eine Panne, denn AstraZeneca hatte bereits am Montag die Studienergebnisse mitgeteilt –  offenbar ohne zuvor das unabhängige Gutachtergremium, das Data and Safety Monitoring Board (DSMB), zu informieren. Das DSMB machte daraufhin seine Bedenken öffentlich, AstraZeneca könnte veraltete Daten verwendet haben, um die Wirksamkeit zu berechnen. Tatsächlich hatte die Firma in der Presseankündigung vom Montag die Wirksamkeit mit 79 Prozent angegeben.
Da war es noch nicht lange her, dass verschiedene EU-Länder Mitte März die Impfungen mit dem Vakzin von AstraZeneca gestoppt hatten. Es waren Fälle von gefährlichen Blutgerinnseln im Gehirn (Sinusvenenthrombosen) aufgetreten. Unklar ist, ob sie in einem Zusammenhang mit der Impfung stehen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA erklärte am 18. März nach ihren Prüfungen den Impfstoff für «sicher und wirksam». Seitdem fahren die Länder mit den Impfungen fort. In der Schweiz könnte der AstraZeneca-Impfstoff in Kürze zugelassen werden.
Was in den Schlagzeilen derzeit kaum vorkommt, betonten Forscher kürzlich im Fachjournal «Nature»: Der AstraZeneca-Impfstoff ist einfach im normalen Kühlschrank zu lagern, kostet nur wenige Dollar pro Dosis und könnte bei der weltweiten Bekämpfung der Pandemie eine entscheidende Rolle spielen. (afo)


Auch in der Schweiz ist das Vertrauen nicht gross in den Impfstoff ...

Das liegt auch daran, dass die Arzneimittelbehörde Swissmedic die Zulassung des AstraZeneca-Impfstoffs so lange hinauszögert und weitere Daten fordert. AstraZeneca ist generell zum Sündenbock geworden.

Wie kann AstraZeneca mit ihrem Impfstoff Glaubwürdigkeit und Vertrauen zurückgewinnen?

Die Firma sollte transparent kommunizieren, und das proaktiv, statt immer nur zu reagieren. Sie sollte zudem ein auf Fakten basiertes Krisenmanagement installieren – das hat bisher komplett versagt. Dazu gehört auch, Versprechen über Lieferungen von Impfstoffdosen zu prüfen und wenn nötig anzupassen.
Vertrauen zu verspielen geht schnell – insbesondere in der Pharmaindustrie.


Corona-Regeln missachtet - Seite 10 42rjmj
Eigentlich ein Hoffnungsträger: Der Impfstoff ist im normalen Kühlschrank zu lagern und kostet nur wenige Dollar pro Dosis – AstraZeneca-Spritzen in einem Impfzentrum in Madrid.
Foto: Cristina Quicler (AFP)


Kann es sein, dass die Zweifel, die in der Bevölkerung gegenüber dem Impfstoff aufkommen, auch auf andere AstraZeneca-Produkte übergreifen?

Da Patienten die Medikamente nicht in Zusammenhang mit den Firmen bringen, sehe ich da weniger Gefahr. Den Reputationsschaden bei Ärzten kann ich nicht komplett beurteilen. Aber Ärzte sind «Pharmaskandale» gewohnt und nehmen es eher gelassener als die Bevölkerung. Ganz ungestraft kommt das Unternehmen aber nicht davon. Die Aktie von AstraZeneca hat in den letzten fünf Monaten mehr als zehn Prozent an Wert verloren.

«Die Reputation von Pharmafirmen ist allgemein schlecht.»

Toula Stoffel

Wie kann eine Firma das negative Bild korrigieren?

Sie sollte den Kontakt zu ihren Kunden intensivieren – und das sind primär Ärzte und Apotheker – und mit einer Stimmungsanalyse mögliche Verunsicherungen auffangen und adressieren. Statt voreilig Pressemitteilungen zur «Schadensbegrenzung» herauszugeben, sollte sich ein Unternehmen besser mit den Behörden koordinieren und andere für sie sprechen lassen. So, wie es zuletzt die europäische Arzneimittelagentur oder die deutsche Regierung getan hat, als es um die Beurteilung der seltenen Gehirnthrombosen in Zusammenhang mit dem Impfstoff ging.

Toula Stoffel
Corona-Regeln missachtet - Seite 10 5jrkwgDie Unternehmensberaterin ist seit Anfang Januar bei Syneos Health Consulting tätig. Sie betreut seit über 15 Jahren Pharmaunternehmen in Fragen zu Reputation und Geschäftsentwicklung. Vor ihrem Wechsel in die Wirtschaft forschte die Biochemikerin im Bereich Onkologie.


Können die Schlagzeilen über AstraZeneca generell zu einem Vertrauensverlust gegenüber Pharmafirmen führen?

Die Reputation von Pharmafirmen ist allgemein schlecht in der Bevölkerung. Dabei ist die in der Schweiz noch etwas besser als im restlichen Europa, wegen Novartis und Roche. Die Corona-Krise hat hingegen zu einem enormen Reputationsgewinn der Pharmaindustrie geführt. Das haben die besten Unternehmenskampagnen in den letzten zehn Jahren nicht geschafft. Die AstraZeneca-Krise wird das positive Image und die Innovationen von Biontech/Pfizer und Moderna höchstwahrscheinlich nicht minimieren. Das Ansehen würde erst kippen, wenn es auch bei den anderen Impfstoffherstellern zu Ungereimtheiten käme.

Gibt es Pharmafirmen, die gut aus einer negativen Berichterstattung wieder herauskamen?

Es gibt fast keine Pharmafirma ohne negative Presse oder Skandale. Denken Sie an Novartis, das im vorletzten Jahr wegen der Verheimlichung von negativen Daten beim Medikament Zolgensma in den Schlagzeilen war. Oder GlaxoSmithKline mit schlechter Presse wegen Bestechungsgeldern an Ärzte in Asien, Merck, Sharp & Dohme, dessen Schmerzmittel Vioxx vor Jahren vom Markt genommen werden musste, und so weiter ... Krisen sind ein ständiges Problem für Pharmafirmen, und daher wird diese Industrie nie das Ansehen geniessen, das ihr eigentlich zusteht. Kaum eine Pharmafirma ist aber aufgrund einer Reputationskrise wirtschaftlich langfristig beschädigt worden. Das hängt mit der Innovation der Branche zusammen.
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Di März 30, 2021 3:07 pm
Neues aus der Anstalt:


CORONA-ZANK IN DEUTSCHLAND: Lockerung mit Konzept oder straffe Ausgangssperre gegen die Pandemie?


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Sa Apr 03, 2021 4:42 pm
Liebe Leser,

dass letzte Gruppenfoto von Jesus vor Ostern.
Damit ist nun Schluss. Ab Donnerstag herrscht Corona-Ausgangssperre.



Corona-Regeln missachtet - Seite 10 40894389xz
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Sa Apr 03, 2021 4:55 pm
Corona-Beschränkungen nicht eingehalten: Polizei löst illegales Abendmahl auf


Corona-Regeln missachtet - Seite 10 40894522ra


Jerusalem (Archiv) - Einen besonders krassen Verstoß gegen die geltenden Ausgangsbeschränkungen verzeichnete am Gründonnerstag die Polizei in Jerusalem. Dort hatten sich 13 Männer unerlaubterweise zu einem Abendmahl getroffen. Die Veranstaltung wurde umgehend aufgelöst.

"13 Personen aus 13 verschiedenen Haushalten unter einem Dach? Auch wenn bald Ostern ist, sowas geht in Zeiten der Coronakrise natürlich überhaupt nicht", erklärte ein Polizeisprecher. "Zum Glück hatten wir einen sehr zuverlässigen Informanten aus der Gruppe, der bereit ist, vollumfänglich auszusagen."

Klar ist: Bei dem Abendmahl wurde gegen zahlreiche derzeit geltende Hygienevorschriften verstoßen. So hielt keiner der Beteiligten den nötigen Sicherheitsabstand von 1,50 Meter ein, Speisen und Getränke wurden geteilt.

Zudem soll der Rädelsführer der Gruppe, ein gewisser Jesus C., den anderen Beteiligten aus unerfindlichen Gründen die Füße gewaschen haben. "Grundsätzlich ist es nicht verkehrt, sich mit Seife zu waschen, aber es sollte sich um Hände und vor allem um die eigenen handeln", so der Sprecher.

Immerhin zeigten sich alle Beteiligten einsichtig und versprachen, dass dies definitiv das letzte Abendmahl gewesen sei.
Daher kamen auch zwölf der Männer mit einer Verwarnung davon. Einzig der Anführer der Gruppe wurde vorläufig festgenommen, da er den Behörden schon in den vorigen Wochen aufgefallen war, nachdem er Brot und Fisch ohne Mundschutz und Handschuhe ausgeteilt und Kranke berührt hatte. Ihm droht nun eine härtere Strafe.
Quelle: Der Postilion.





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Mi Apr 07, 2021 2:24 pm
Bewegungsmangel ist ein globaler Killer

Das Coronavirus tötet weltweit Millionen Menschen. Das Gleiche lässt sich über körperliche Inaktivität sagen, wobei es grosse regionale Unterschiede gibt.
Alan Niederer 02.04.2021, 15.45 Uhr

Wir alle starren wie gebannt auf die täglich ansteigende Zahl der Corona-bedingten Todesfälle. Sie liegt mittlerweile bei knapp 2,9 Millionen. Eine andere Pandemie macht weniger Schlagzeilen, führt aber nicht weniger häufig zum Tod: die körperliche Inaktivität. Sie begünstigt eine Vielzahl von Krankheiten, die Menschen frühzeitig sterben lassen. Nach einer neuen Schätzung von amerikanisch-kanadischen Forschern dürften 2016 weltweit knapp 4 Millionen Personen an den Folgen von Bewegungsmangel gestorben sein.

Für ihre in der Fachzeitschrift «British Journal of Sports Medicine» veröffentlichte Arbeit berücksichtigten die Wissenschafter den Einfluss von körperlicher Inaktivität auf 15 Krankheiten wie Herzinfarkt, Hirnschlag, Diabetes, Krebs oder Demenz sowie die damit verbundenen Todesfälle. Bei all diesen Erkrankungen ist der Zusammenhang mit Bewegungsmangel wissenschaftlich erhärtet.
Nach gängigen Richtlinien gilt eine Person dann als körperlich inaktiv, wenn sie sich pro Woche weniger als 150 Minuten bei moderater Intensität (z. B. zügiges Gehen, Schneeschaufeln) oder weniger als 75 Minuten bei hoher Intensität (z. B. zügiges Velofahren, Schwimmen) bewegt. Diese Minimalanforderung an ein aktives Leben schafft weltweit jeder vierte Erwachsene nicht. Besonders ausgeprägt ist Bewegungsarmut in reichen Ländern. Hier gelten inzwischen knapp 40 Prozent der Erwachsenen als körperlich inaktiv, wobei sich die Rate zwischen 2001 und 2016 verdoppelt hat.

Welchen Zoll fehlende Körperbewegung fordert, haben Peter Katzmarzyk vom Pennington Biomedical Research Center in Baton Rouge, Louisiana, und seine Kollegen mithilfe von 2016 erhobenen Aktivitätsdaten aus 168 Ländern abgeschätzt. Dabei zeigt sich folgendes Bild: Obwohl die Inaktivität in den entwickelten Ländern am stärksten ausgeprägt ist, sind mit 69 Prozent (oder jährlich 2,5 Millionen) die meisten dadurch bedingten Todesfälle in den Schwellenländern zu beklagen. Das hat mit der viel grösseren Bevölkerungszahl in diesen Ländern zu tun.

Insgesamt seien weltweit knapp 8 Prozent aller Todesfälle auf Bewegungsarmut zurückzuführen, schreiben die Forscher. Ob das viel oder wenig ist, zeigt der Vergleich mit anderen wichtigen Risikofaktoren, die Menschen frühzeitig sterben lassen. Auf das Konto des Tabakkonsums gehen demnach knapp 9 Prozent der weltweiten Todesfälle. Weitere 10 Prozent sind in Europa – und bis zu 15 Prozent in den USA – dem Übergewicht geschuldet.

Körperliche Inaktivität ist somit in bester Gesellschaft mit anderen zivilisatorischen Übeln. Mit einem Aktionsplan will die Weltgesundheitsorganisation den globalen Bewegungsmangel bis 2030 um 15 Prozent senken. Dass ausreichende Bewegung nicht nur für die körperliche Gesundheit wichtig ist, sondern auch die kognitive Entwicklung positiv beeinflusst, legt eine andere Studie aus der Schweiz nahe.

Wissenschafter der Universität Genf haben sich bei knapp 200 Kindern im Alter von 8 bis 12 Jahren die körperliche Fitness, das Abschneiden bei kognitiven Tests und die Noten in Mathematik und Französisch angeschaut. Dabei fanden sie eine statistische Korrelation zwischen der Fitness der Kinder und ihrem Schulerfolg. Laut den Forschern könnte eine bessere Fitness bei den Kindern die kognitive Flexibilität erhöhen. Das würde zumindest einen Teil ihrer besseren Schulnoten erklären. Es sei daher eine schlechte Idee, schreiben die Experten, in den Schulen den Sportunterricht zugunsten von anderen Fächern zu reduzieren.


PS: Diesen Bewegungsmangel kann ich auch bei mir feststellen.
Grund ist leider zu einem großen Teil Corona.

Ich gehe viel weniger raus, als vor der Corona Pamdemie.
Nun ja, die Geschäfte sind zu.
Ausflüge sind auf ein Minimum beschränkt, weil auch die Einkehrmöglichkeit eingeschränkt ist. Lokale, Gaststätten, Sportveranstalten.
Alle Dinge die auch die Psyche angreift.

Die Schuld an all dem Elend gebe ich auch der Politik. Denn die verantwortlichen Gauner und Verbrecher sie sind nicht in der Lage, die Bevölkerung durch zu impfen, und somit imun zu machen. Sie sind ein Abschaum der Menschheit.


Diese Unfähigkeit ist kaum in Worte zu fassen. (Und das bei allen Parteien).
Polly
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Mi Apr 07, 2021 3:21 pm
Es ist absoluter schwachsinn die leute einzuschliessen oder ihnen eine maskenpflicht beim joggen, wie in hamburg geschehen aufzuerlegen.
Aber selbst dann könnte man doch ein tänzchen wagen.



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Mi Apr 07, 2021 4:35 pm
Hi Polly,

in der Tat ist das Schwachsinn.
Beim Joggen eine Maske zu tragen, grenzt an Körperverletzung.
Unter der Maske atmest du nach einiger Zeit nur nur Kohlendioxid ein. Beim Joggen an der frischen Luft kann das sehr problematisch werden.
Auch im Geschäft (Aldi, Lidl und Co ist das für mich als Asthmamatiker ein riesen Problem. Am Dienstag wurde es mir bein Einkaufen schwindelig unter der Maske. Ich bekam keine Luft mehr, und die Luft unter der Maske wurde sehr heiß. Die Folge war, dass ich so schnell wie möglich Lidl verließ, ohne alles eingekauft zu haben. Draußen auf dem Parkplatz habe ich mir die Maske heruntergerissen, obwohl auch dort Maskenpflicht besteht. Aber das war mir scheißegal.    

Viele Duisburger verstehen den Sinn der neuen Regeln nicht

Aus dem Netz:

Etwas entfernt sitzen ein paar junge Eltern auf einer Treppe. Ihre Namen wollen sie nicht nennen. „Wir sind alle Lehrer hier in Duisburg“, sagen sie. Eine Maske trägt nur eine Person, die beiden anderen wollen gerade erst von der Erweiterung erfahren haben – und setzen doch keine auf. „Ich muss auf der Arbeit immer eine Maske tragen und bin froh, hier mal frei atmen zu können“, sagt einer.
Die Zahl derer, die auf Bänken und abseits der Wege eine Masken tragen, und die der Passanten ohne Mund-Nasen-Schutz, ist an der Regattabahn ausgeglichen. Doch selbst die mit Maske verstehen nach eigenen Angaben die Regelung nicht.

Abstecher zur Regattabahn: Auf einer Bank sitzt Petra Wies aus Wanheimerort und blickt auf die Ruderer, die ihre Bahnen ziehen. „Wen soll ich denn anstecken, wenn ich alleine auf der Bank sitze?“, fragt sie. „Auf den Wegen würde das ja noch was bringen.“ Dann steht sie auf und spaziert in Richtung Wedau weiter – dabei darf sie die Maske abziehen.

>> MASKENPFLICHT IM FREIEN

■ Die Stadt begründet die Maskenpflicht an Ausflugszielen mit der steigenden Sieben-Tage-Inzidenz und damit, dass dort „Verstöße gegen die Kontaktbeschränkungen festgestellt“ wurden.
■ Virologe Prof. Dr. Ulf Dittmererklärt, ein Ansteckungsrisiko unter freiem Himmel bestehe dort, wo Menschen stehenbleiben, ins Gespräch kommen und den Mindestabstand von zwei Metern nicht einhalten. Werde darauf geachtet, gehe das Ansteckungsrisiko unter freiem Himmel gegen null.


Zumindest kann ich im Wald, außerhalb von Menschenansammlungen, auf die Maske verzichten.

Syl
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Do Mai 20, 2021 10:02 pm
Impfung für alle: Corona bald vorbei? | extra 3 | NDR


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Do Jul 29, 2021 11:30 am

Corona-Fake-News als Millionengeschäft
Niemand schadet der Impfkampagne in den USA mehr als er
Ein Dutzend Menschen in den USA verbreiten 65 Prozent aller irreführenden Corona-Meldungen auf Facebook und Twitter. Darunter: der Osteopath Joseph Mercola.

Thorsten Denkler aus New York
BaZ 28.07.2021

Corona-Regeln missachtet - Seite 10 Xxx8kkg9
Mit Fake News zu einem Millionenvermögen: Joseph Mercola.
Foto: Chelsea Green Publishing

Die Unverfrorenheit, mit der der Osteopath Joseph Mercola aus Florida sich im Internet bewegt, lässt sich schnell erkennen. Auf seiner Website Mercola.com lässt er seine eigenen Texte mit dem Label «Fakten gecheckt» und einem kleinen Haken davor ausweisen. Einer der Artikel ist überschrieben mit der Zeile: «Wie die Plage der Korruption Menschen tötet.» Er nährt mit dem Text Zweifel an der Impfkampagne in den USA, an den Impfstoffen und an den Herstellern. Und er macht das nicht nur dort mit übergrossem Erfolg.

Mercola steht nach einer Studie des Center for Countering Digital Hate an der Spitze der zwölf einflussreichsten Impfskeptiker auf Twitter und Facebook. Dieses, nun ja, dreckige Dutzend ist laut der Studie für 65 Prozent aller Falschmeldungen und Fehlinformationen zum Thema Corona auf den beiden Plattformen in den USA verantwortlich. Zu den Top 3 gehören noch Robert F. Kennedy, ein vor Jahren schon in das Impfgegner-Lager abgedrifteter Sprössling der weitläufigen Kennedy-Familie, und Erin Elizabeth, die die Website «Health Nut News» betreibt. Und zufälligerweise Mercolas Freundin ist.

Mercola ist derzeit so etwas wie der Staatsfeind Nummer eins in den USA. Präsident Joe Biden hat Facebook und Twitter aufgerufen, Mercola und andere Impfskeptiker mit grosser Reichweite von ihren Plattformen zu verbannen. Aus guten Gründen: Wie viele westliche Staaten haben es auch die USA mit zunehmender Impfmüdigkeit zu tun. Seit Anfang Juli hätten 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung mindestens einmal geimpft sein sollen. Aktuell sind immer noch nur 69 Prozent.

https://interaktiv.tagesanzeiger.ch/2020/covid-laendervergleich-embed/embed.html?sel=CH%2CUS&show=vacc&

Wobei sich die Lage in den Bundesstaaten stark unterscheidet. In Vermont liegt der Wert bei 86,5 Prozent. In Mississippi bei 48,8 Prozent. Die Delta-Variante, die auch in den USA längst dominant ist, verbreitet sich in Bundesstaaten mit geringer Impfquote besonders rasant. Die Zahl der Neuinfektionen steigt zum Teil im dreistelligen Prozentbereich. 97 Prozent der eingewiesenen Corona-Patienten sind nicht geimpft.

Es sind vor allem die von Republikanern regierten Bundesstaaten, die ein Problem damit haben, ihre Bevölkerung an die Nadel zu bekommen. Hier ist auch die Impfskepsis am meisten verbreitet. Für Leute wie Joseph Mercola ist das die perfekte Spielwiese. Allein auf Facebook soll er seit Beginn der Pandemie mehr als 600 impfkritische Beiträge veröffentlicht haben.

Das wäre an sich kein grosses Problem. Wenn Mercola dort nicht 1,7 Millionen Follower hätte. Und das ist nur seine englischsprachige Seite. Sein spanischsprachiges Facebook-Angebot weist eine weitere Million Follower aus. Dazu kommen nach einer Analyse der «New York Times» 17 weitere Facebook-Seiten, die direkt oder indirekt mit Mercola in Verbindung stehen. Die 300’000 Follower auf Twitter und 400’000 Abonnenten auf Youtube fallen da kaum noch ins Gewicht.

Lohnendes Geschäftsmodell

Mercola betreibt vor allem eines: ein lohnendes Geschäftsmodell. Gern preist er die angebliche Wunderwirkung diverser Produkte an, die er selbstredend auch über seine Website vertreibt. Auf dem Gebiet ist Mercola kein Neuling. Bereits 2012 schrieb er, wie gut angeblich Solarien helfen, das Krebsrisiko zu verringern. Die Solarienmodelle Vitality und D-Lite konnten praktischerweise für bis zu 1400 Dollar direkt über ihn bezogen werden. 2017 wurde er wegen irreführender Werbung verurteilt und musste fast drei Millionen Dollar an seine Solarien-Kunden zurückzahlen. 2005, 2006 und 2011 hat er weitere Verwarnungen der US-Gesundheitsbehörde FDA erhalten.

Aber Mercola machte immer weiter. Er gründete Unternehmen wie Mercola.com Health Resources und Mercola Consulting Services mit Niederlassungen in Florida und auf den Philippinen. Mercola betreibt Blogs, verschickt Newsletter und produziert Videos in fast einem Dutzend Sprachen. Sein Netzwerk aus Websites und Social-Media-Accounts ist ein Kosmos für sich. Im Jahr 2017 gab er in einer eidesstattlichen Versicherung sein Nettovermögen mit mehr als 100 Million Dollar an.

Mercola auf Twitter sperren? Nicht so einfach

Die Corona-Pandemie hat ihm neuen Schwung gegeben. In seinen Beiträgen stellte er mit Vorliebe wissenschaftliche Erkenntnisse über das Virus infrage. Im Dezember behauptete er etwa, dass Masken die Ausbreitung des Virus nicht stoppen. Er empfahl auch, bestimmte Vitaminpräparate zu nehmen, um eine Corona-Infektion abzuwehren. Nachdem die FDA ihn im Februar auch in dieser Sache abgemahnt hat, sind solche Posts wieder verschwunden.

Sollten Facebook und Twitter Joseph Mercola von ihren Plattformen sperren?

° 87% Ja
°13% Nein
Ergebnis der Tamedia-Umfrage bis jetzt 29.07.2021 11:30
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Sa Aug 14, 2021 3:44 pm
Leitartikel zur Corona-Politik
Die Arroganz der Ungeimpften ist unerträglich
Es wird Zeit, die Massnahmen ganz aufzuheben. Dafür braucht es noch mehr Restriktionen gegen jene, die sich der Immunisierung verweigern

Marcel Rohr, Chefredaktor
BaZ 14.08.2021



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Schnell, effektiv und ungefährlich: Der Piks in den Oberarm schützt vor dem Coronavirus.
Foto: Urs Jaudas/Tamedia


«Wir sind auf den letzten Metern der Pandemie», verkündete SP-Bundesrat Alain Berset Ende Juni etwas vorschnell. Nun sind die verregneten Sommerferien vorbei, aber das Coronavirus bestimmt immer noch zu einem wesentlichen Teil den Alltag der Schweizer und Schweizerinnen. Beispielsweise mit der lästigen Maskenpflicht.

Das ist ärgerlich. Vor allem deshalb, weil es genug Impfstoff für alle gibt – der überdies hervorragend wirkt. Doch die Schweizer Impfkampagne stockt. Nicht einmal 56 Prozent der Bevölkerung sind bisher mindestens einmal gegen Corona gepikst worden. Das Ziel von 80 Prozent ist weit weg. Ein Satz von Martin Ackermann bringt das Elend auf den Punkt. «Wir hätten es in der Hand, die Pandemie in acht Wochen zu beenden, wenn sich alle impfen lassen würden», meinte der Chef der Taskforce des Bundes kürzlich. Acht Wochen! Beenden!

Doch statt sich impfen zu lassen, dürfen Wirrköpfe auf allen Kanälen ihre kruden Theorien verbreiten, wie zuletzt im «Club» beim Schweizer Fernsehen. Sie schwafeln von Verschwörung, von Bill Gates, der hinter allem steckt. Von der bösen Pharmaindustrie, die alles daransetzt, dass möglichst viele Menschen lange krank sind. Vom Vakzin, welches das Erbgut der Menschen verändere und Frauen unfruchtbar mache. Sie schlagen rationale Argumente in den Wind und singen das Lied von Freiheit und Grundrecht: Ich bestimme, was in meinen Körper kommt! Die bösen Mediziner haben ja keine Ahnung. Wer so argumentiert, darf nie mehr im Leben eine Kopfwehtablette schlucken. Wissen Sie, was in den Wirkstoffen Ibuprofen und Paracetamol enthalten ist?

Die Arroganz der Ungeimpften ist unerträglich. Sie zwingen die Geimpften in Geiselhaft und lassen jene Menschen, die sich solidarisch mit der Gesellschaft zeigen und sich impfen lassen, als Versuchskaninchen dastehen. Ganz nach dem Motto: Vielleicht strecke ich dann in einem Jahr meinen Oberarm hin. Oder in zwei. Sie sorgen dafür, dass das Virus gefährlich mutieren kann. Mit ihrem Verhalten gefährden sie nicht nur vulnerable Menschen, sie bedrohen ganze Berufszweige. Ein Corona-Ausbruch in seinem Lokal – und der Inhaber einer Bar oder einer Disco muss seinen Betrieb wieder auf unbestimmte Zeit schliessen und vielleicht sogar Leute entlassen.

Kuschelkurs der Politiker

Natürlich ist es im normalen Alltag Privatsache, ob sich jemand impfen lassen will oder nicht. Doch die Corona-Pandemie ist nicht normaler Alltag. Sie hat knapp vier Millionen Menschen auf dieser Welt das Leben gekostet, hat Hunderttausende Existenzen vernichtet und so viele in den Ruin oder in die Verzweiflung getrieben. An einer Corona-Impfung ist in der Schweiz noch kein Einziger direkt verstorben. Doch statt solche Querköpfe scharf zurechtzuweisen, fahren die meisten Politiker einen Kuschelkurs, wie Alain Berset im Interview mit der «SonntagsZeitung». Gebetsmühlenartig appelliert der oberste Gesundheitsminister an die Vernunft und die Eigenverantwortung der Menschen. Im Hinterkopf hat der Magistrat das Covid-Gesetz, über das das Schweizer Stimmvolk im November nochmals befindet. Dieser Urnengang darf nicht verloren werden; das Covid-Zertifikat zum Beispiel ist eine sehr gute Sache. Dennoch bringt diese Tonspur niemanden weiter.

Einen Schritt in die richtige Richtung hat Alain Berset am Mittwoch gemacht: Corona-Tests für asymptomatische Personen sind ab Oktober kostenpflichtig. Wer schummelt, das Kratzen im Hals vortäuscht und erwischt wird, gehört gebüsst. Doch die Restriktionen für Ungeimpfte sollten im Alltag noch weiter gehen. Zum Beispiel mit einer Zertifikatspflicht für Restaurant-, Kino- oder Theaterbesuche. Mit einem Impfzwang für das Pflegepersonal in der ganzen Schweiz, allenfalls auch für andere Berufsgruppen wie Lehrer. Überdacht werden sollte auch die 3-G-Formel (geimpft, genesen, getestet); obwohl die Tests grundsätzlich helfen, Corona-Ausbrüche zu verhindern, offenbaren sie Nebenwirkungen. Im Basler Nachtleben haben viele getestete Menschen das Virus übertragen. Hier würde wohl eine 2-G-Formel (geimpft, genesen) besser greifen.

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Unbewilligte Demonstration gegen die Corona-Massnahmen, fotografiert auf dem Bundesplatz in Bern.
Foto: Manuel Zingg/Tamedia

Auch wenn der Impfgraben in der Schweiz nicht wegzudiskutieren ist und die Kampagne enttäuschend verläuft, verharren die Spitaleintritte und Todesfälle auf niedrigem Niveau. Deshalb ist es Zeit, die Massnahmen aufzuheben und den letzten Schritt in die Normalität zu forcieren, allen voran für geimpfte Personen. Weil es genug Wirkstoff hat, ist der Bund aus der Pflicht entbunden, alle Menschen mit drastischen Massnahmen wie einem Lockdown zu schützen. Die meisten Menschen in diesem Land haben sich in den letzten 18 Monaten genug solidarisch verhalten und Disziplin bewiesen. Sie haben sich den Weg zurück in die Freiheit verdient.

Das Leben ist lebensgefährlich

Doch im Zusammenhang mit Lockerungen ist ein neuer Zeitgeist auszumachen, der die Ängste unserer verwöhnten Vollkasko-Gesellschaft spiegelt. Wir wollen alles unter Kontrolle haben, Tag und Nacht. Jeder Schnupfen ist eine potenzielle Lungenentzündung, jedes Kopfweh ein halber Tumor. Ein Anstieg der Fallzahlen – schon schreien die ersten wieder nach Verschärfungen. Ein kleines Fest am Rande der Fussball-EM – das bringt ein halbes Dorf ins Grab, so die Befürchtung. Ach, wie ist das Leben doch lebensgefährlich.

Man stelle sich vor, Corona wäre Mitte der Neunzigerjahre ausgebrochen, als es noch keine Smartphones gab und die Digitalisierung weit weg war. Wir hätten nicht alle zehn Minuten auf die Fallzahlen schauen können, keine App hätte uns gewarnt, wenn am Nebentisch ein Infizierter gesessen wäre. Und wenn in Indien die Delta-Variante ausbricht, wüssten wir es nicht zwei Stunden später. Homeoffice? Absolut undenkbar, die Kommunikation zwischen Büro und daheim hätte nie in dieser Qualität funktioniert. Und wann wäre der erste Impfstoff bereitgestanden? Sicher nicht innerhalb eines Jahres. Die Zahl der Toten wäre um ein Vielfaches höher gewesen als heute.

Wir sollten dem Fortschritt in der Medizin dankbar sein und dem Gesundheitssystem vertrauen. Zeigen kann man das mit einem Piks in den Oberarm, dann wäre in acht Wochen alles vorbei. Wohlstand heisst nicht, den Verstand auszuschalten.L
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