- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Nov 24, 2021 10:33 am
Liebe Leser,
die nächsten zwei Teile der Familien-Sage, (353 + 354)
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"
erscheinen wieder am kommenden Freitag, den 26.11.2021, hier im Forum.
In Teil 353 wird Beatrice im Münchner Kaufhaus der Hoffmann-Group komplett neu eingekleidet.
In Teil 354 kommt es durch ein großes Mißverständnis zu einer Katastrophe, welches die ganze Stadt in Atem hält.
Beatrice schwebt in Lebensgefahr, und was sich daraus entwickelt ist fast unglaublich.
Grüße
Monika
die nächsten zwei Teile der Familien-Sage, (353 + 354)
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"
erscheinen wieder am kommenden Freitag, den 26.11.2021, hier im Forum.
In Teil 353 wird Beatrice im Münchner Kaufhaus der Hoffmann-Group komplett neu eingekleidet.
In Teil 354 kommt es durch ein großes Mißverständnis zu einer Katastrophe, welches die ganze Stadt in Atem hält.
Beatrice schwebt in Lebensgefahr, und was sich daraus entwickelt ist fast unglaublich.
Grüße
Monika
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Nov 26, 2021 1:01 am
Hallo Moni
Nach langem melde ich mal wieder zum thema.
Natürlich kann ich die letzten teile nicht alle revue passieren lassen sondern werd mich einfach mal auf die mode konzentrieren.
Ich gehe da mal rückwärts.
Ich sehe da eine gut gekleidete junge dame mit einer tollen frisur chicem make up dezenter bluse und flottem mini.
Über die träger kann man sich steiten aber der diagonale knopfverschluss. sieht super aus weil er das auge auf das dreieck das frei ist lenkt.
Ein trägerrock ist bei frauen eher schwierig weil sich die brust und die träger in den weg kommen.
Hat aber eine frau eine kleine brust geht das aber durchaus.
Aber gerade bei mädchen sieht er wirklich pfiffig aus.
Das outfit mit der feschen roten sepplhose oder wie die heissen gefällt mir sehr gut in kombination mit den schwarzen ballerinas.
Und wenn mich nicht alles täuscht trägt sie eine hautarbene feinstrumpfhose.
Ich find das toll frech und fesch aber trotzdem feminin!
Da muss ich sagen das kleid mit den weissen pünktchen ist spitze aber die schuhe omg.
Da finde ich das originalkostüm, bauchfrei von Gitte viel besser.
Bei diesem outfit gibts natürlich nichts zu meckern weil es zu der zeit wo das bild aufgenommen wurde noch keine pantyhose gab.
Auch hier alles tip top und als augenweide ein flotter mini.
Wer ihn wie ich zu tragen weis hat damit keine probleme.
Da musste ich in der tat schon ein wenig schmunzeln aber wie man sieht hat es allen spass gemacht und das ist das wichtigste.
Vielen dank für die rarität.
Nun das nächste video ist wirklich hübsch.
Die süsse und garantiert noch unschuldige Peggy in dem tollen kleid mit der schleife vorne einfach zuckersüss.
Die kombination mit den neckischen tüchern um den hals ist spitze.
Nur bei den schuhen dürfte es ein wenig mehr fifties sein.
Bei den jeans der rollenden steine bin ich mit Othi einer meinung und auch die zerissnen jeans na ja.
Gott sei dank hat Mary meine freundin mal die
erfunden oder für die mode salonfähig gemacht.
Sie sind mein täglich brot modisch gesehen wie hier auf dem pild stilsicher mit pantyhose kombiniert.
Nun meine liebe Moni es wird grad ein uhr und ich gehe jetzt auch langsam in die heia.
Wenn du magst kann ich meine gedanken auch noch weiterführen.
Syl deine
Nach langem melde ich mal wieder zum thema.
Natürlich kann ich die letzten teile nicht alle revue passieren lassen sondern werd mich einfach mal auf die mode konzentrieren.
Ich gehe da mal rückwärts.
Ich sehe da eine gut gekleidete junge dame mit einer tollen frisur chicem make up dezenter bluse und flottem mini.
Über die träger kann man sich steiten aber der diagonale knopfverschluss. sieht super aus weil er das auge auf das dreieck das frei ist lenkt.
Ein trägerrock ist bei frauen eher schwierig weil sich die brust und die träger in den weg kommen.
Hat aber eine frau eine kleine brust geht das aber durchaus.
Aber gerade bei mädchen sieht er wirklich pfiffig aus.
Das outfit mit der feschen roten sepplhose oder wie die heissen gefällt mir sehr gut in kombination mit den schwarzen ballerinas.
Und wenn mich nicht alles täuscht trägt sie eine hautarbene feinstrumpfhose.
Ich find das toll frech und fesch aber trotzdem feminin!
Da muss ich sagen das kleid mit den weissen pünktchen ist spitze aber die schuhe omg.
Da finde ich das originalkostüm, bauchfrei von Gitte viel besser.
Bei diesem outfit gibts natürlich nichts zu meckern weil es zu der zeit wo das bild aufgenommen wurde noch keine pantyhose gab.
Auch hier alles tip top und als augenweide ein flotter mini.
Wer ihn wie ich zu tragen weis hat damit keine probleme.
Da musste ich in der tat schon ein wenig schmunzeln aber wie man sieht hat es allen spass gemacht und das ist das wichtigste.
Vielen dank für die rarität.
Nun das nächste video ist wirklich hübsch.
Die süsse und garantiert noch unschuldige Peggy in dem tollen kleid mit der schleife vorne einfach zuckersüss.
Die kombination mit den neckischen tüchern um den hals ist spitze.
Nur bei den schuhen dürfte es ein wenig mehr fifties sein.
Bei den jeans der rollenden steine bin ich mit Othi einer meinung und auch die zerissnen jeans na ja.
Gott sei dank hat Mary meine freundin mal die
erfunden oder für die mode salonfähig gemacht.
Sie sind mein täglich brot modisch gesehen wie hier auf dem pild stilsicher mit pantyhose kombiniert.
Nun meine liebe Moni es wird grad ein uhr und ich gehe jetzt auch langsam in die heia.
Wenn du magst kann ich meine gedanken auch noch weiterführen.
Syl deine
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Nov 26, 2021 9:54 am
Hi Polly,
danke für deine Kommentare.
Natürlich freue ich mich über deine Gedanken.
In vielen Sachen sind wir uns zufälligerweise sicherlich ähnlich.
Meinen ausführlichen Kommentar folgt nach dem Hineinsetzen der nächsten zwei Teile,
die ich gleich in Angriff nehmen werde.
In Teil 353 geht es modisch rasant weiter, während sich im Teil (354) sich die Lage immer weiter zuspitzen wird.
Für Abwechslung ist, so denke ich zumindest, gesorgt.
Syl Moni
danke für deine Kommentare.
Natürlich freue ich mich über deine Gedanken.
In vielen Sachen sind wir uns zufälligerweise sicherlich ähnlich.
Meinen ausführlichen Kommentar folgt nach dem Hineinsetzen der nächsten zwei Teile,
die ich gleich in Angriff nehmen werde.
In Teil 353 geht es modisch rasant weiter, während sich im Teil (354) sich die Lage immer weiter zuspitzen wird.
Für Abwechslung ist, so denke ich zumindest, gesorgt.
Syl Moni
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Nov 26, 2021 11:00 am
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 353
Kapitel: 437[/b]
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Beatrice wird eingekleidet
Zur gleichen Zeit, in der Polly und Joggeli auf dem Wochenmarkt in „Ups“ ihren Wahlkampf absolvierten, fuhren Othilie sowie Beatrice als auch die anderen Erwachsenen und Kinder nach München, um dort wieder ihrer Arbeit bzw. dem Schulunterricht nachzukommen.
Total verschüchtert nahm Beatrice in dem riesigen Mercedes Platz, und sprach kaum ein Wort auf der Fahrt nach München. Ihre Augen wanderten immer von links nach rechts aus den Fenstern, und betrachteten die Landschaft, die an ihr vorüberrauschte.
Noch aufmerksamer wurde sie, als das Fahrzeug schließlich München erreichte. Die in ihren Augen riesige und pulsierende Stadt sorgte bei ihr für ein beklemmendes Gefühl. Die vielen Fahrzeuge, die große Hektik, dass alles waren Attribute die ihr vollkommen fremd waren. Die Zirkuswelt war ja nun mal ihr ehemaliges Zuhause, die mit dem was sie hier vorfand in keiner Weise vergleichbar war. Das was ihr gefiel war der „Englische Garten“ an der sie vorbeifuhren.
Info:
Der Englische Garten befindet sich im Münchner Nordosten am Westufer der Isar. Mit seiner 375 Hektar großen Grünanlage gehört er zu den größeren Parkanlagen der Welt. Die Bezeichnung Englischer Garten wurde von den englischen Landschaftsgärten übernommen, die Friedrich Ludwig von Sckell bei der Gestaltung des Geländes zum Vorbild genommen hatte.
Der Münchner Englische Garten zählte zu den ersten großen kontinentaleuropäischen Parkanlagen, die von jedermann betreten werden durften. Als eine der weiträumigsten innerstädtischen Parkanlagen der Welt ist der Englische Garten sowohl bei Münchnern als auch bei Touristen mit jährlich rund 3,5 Millionen Besuchern sehr beliebt.
Trotz der vielen Eindrücke war Beatrice weiterhin sehr in sich gekehrt. Das lag auch daran, dass sie ein wenig ängstlich gegenüber Tante Othilie war. Sie machte oftmals ein sehr strenges Gesicht und lachte eigentlich selten. Beatrice wusste nie, oder konnte nie erahnen, was hinter der strengen Fassade von Tante Othilie vorging.
(Das hinter Othilies strenger Fassade ein herzensguter Charakter steckte, die ihre Gefühle gut verbarg, stellte sie aber zum Glück schon nach relativ kurzer Zeit fest).
Da war Tante Polly schon von ganz anderer Natur. Bei ihr fühlte sie sich sehr wohl. Ihr überaus herzliches Erscheinungsbild, und ihr oftmals herzhaftes Lachen machte sie zu einer Person, zu der Beatrice schnell großes Vertrauen entgegenbrachte. Abends im Bett, wenn ihr die Gedanken durch den Kopf gingen, zog Tante Polly sie an sich heran, und nahm sie im Arm. So als würde Tante Polly erahnen, dass es ihr psychisch im Moment nicht gut ging.
(Polly erahnte das natürlich sofort, und versuchte regelmäßig Beatrice auf andere Gedanken zu bringen, welches ihr auch oft gelang).
Bevor sie das Ziel erreichten stiegen die anderen Kinder aus den zwei Fahrzeugen aus, und begaben sich zur Schule bzw. zur Berufsschule.
Kurze Zeit später erreichten sie dann auch den Marienplatz mit dem großen Rathaus, wo einige Zeit später die großen Erfolge des FC Bayern München gefeiert wurden. Neben dem Rathaus war das große Kaufhaus der Hoffmann-Group. Die beiden Fahrzeuge fuhren durch ein großes Eingangstor auf das private Firmengelände. Dort hatte Frau Kohl schon die Türe des Hauses geöffnet, und erwartete sowohl ihre Chefin als auch die Mitarbeiter des Hauses.
Beatrice mochte Frau Kohl gern, denn die etwas korpulente Frau hatte immer ein Lachen im Gesicht und war die reinste Frohnatur. Sie war die Ruhe selbst, und war auch nicht aus der selbigen zu bringen. Und natürlich nahm Frau Kohl, Beatrice erfreut an ihre Brust, als „ihr“ Schützling aus dem Auto ausstieg.
Beatrice hatte in ihrem Leben, außer auf Bildern, noch nie ein so großes Kaufhaus gesehen, welches sie nun betraten. Der Techniker des Hauses schaltete die Sicherungen ein, und dann erstrahlte der „Konsumtempel“ in seiner ganzen Herrlichkeit und Pracht.
Es war mit Othilie vereinbart worden, dass Frau Kohl sich um Beatrice kümmern sollte. Das wäre erstmal ein Durchgang durch die diversen Abteilungen und auch die Einkleidung in der selbigen. Dabei hatte Frau ganz klar die Anweisung erhalten, die Hygieneabteilung auszuklammern, weil man immer noch nicht alles wusste, was der brutale Stiefvater noch alles mit Beatrice angestellt hatte. Polly und Petra ließen sich Zeit mit der Befragung nach brisanten Situationen, und das war wohl die richtige Maßnahme. Man konnte davon ausgehen, dass sich das in nächster Zeit ändern würde, wenn das Vertrauensverhältnis zwischen Beatrice und den anderen involvierten Personen so stark gefestigt war, so dass sie selbst einiges mehr von sich preisgeben würde als das was sie bisher erzählt hatte.
Beeindruckt von dieser Warenvielfalt ging nun das Mädchen, an der Seite von Frau Kohl, durch jede Abteilung, wo sie auch von den Mitarbeitern herzlich begrüßt wurde.
Frau Kohl: Ich würde sagen Beatrice, dass wir mal bei der Unterwäsche anfangen. Und dann arbeiten wir uns weiter von Etage zu Etage.
Fangen wir doch einfach mal in der Strumpfabteilung an. Unsere Abteilungsleiterin dort ist Frau Kohlscheid. Eine ausgewiesen hervorragende Fachkraft, die sogar dem Papst, der bei uns zu Besuch war, einige Nylons und Strumpfhosen verkauft hat. Aber das muss natürlich unter uns bleiben, denn das fällt unter dem Betriebsgeheimnis.
Frau Kohlscheid: Guten Morgen Beatrice, ich darf doch noch „du“ zu dir sagen oder?
Beatrice: Ja natürlich Frau Kohlscheid.
Frau Kohlscheid: Das ist schön. Dann werden wir mal dein Gehwerkzeug ordentlich mit Strumpfhosen versehen. Wie ich feststellen kann, trägst du im Moment auch eine.
Beatrice: Ja Frau Kohlscheid, ich trage regelmäßig eine Strumpfhose.
(Ein tiefes erleichtertes Seufzen war in Frau Kohlscheids Gesicht zu erkennen). Monika: Bei mir auch
Beatrice: Wenn ich in der Manege des Zirkus meine Vorführung hatte, war das sowieso selbstverständlich, da dort meine Muskulatur immer warm sein musste. Und im Wohnwagen hatte mein Stiefvater auch nur sehr wenig geheizt.
Frau Kohlscheid mitfühlend: Das ist ja nun zum Glück vorbei. Hier im Kaufhaus ist es immer sehr angenehm. Unsere Klimaanlage sorgt immer für gleichmäßige 21°. Und bei der großen Familie Hoffmann in „Ups“ wird es garantiert nicht anders sein.
Wie groß ist dein Bestand von Strumpfwaren?
Beatrice: Das ist leider nicht so üppig. Aber ich gehe immer sehr vorsichtig mit dem feinen Garn um.
Frau Kohl: Frau Kohlscheid, dann wollen wir mal nicht kleckern, sondern klotzen. Legen sie mal ein ordentliches und reichhaltiges Sortiment diverser Firmen zusammen. Nach einiger Zeit wird sie festgestellt haben, welches nun ihr persönlicher Favorit in Punkto Strumpfwaren ist.
Frau Kohlscheid: Das soll doch mal ein Wort sein.
Ein ganz großer Renner Beatrice ist gegenwärtig die Strumpfhose von Mary Quant, die ja oftmals auf „Gut Bavaria“ verweilt. Sie ist für besondere Anlässe gut geeignet, die es ja auch reichlich auf dem Landsitz gibt.
Und dann haben wir noch diese hier, denn sie ist für alle Gelegenheiten gut zu tragen.
Ich denke mal, dass wir mit der Größe 34/36 richtig liegen. Du könntest ja mal zur Sicherheit eine der hautfarbenen Strumpfhosen von Mary Quant anprobieren. Umkleidekabinen haben wir ja hier genug.
Frau Kohl: Ja, eine hautfarbene ist absolut in Ordnung, da Beatrice ja gleich noch unsere Dienstuniform der Firma Hoffmann für unsere junge Leute anprobieren wird. Sie kommt übrigens bei der Kundschaft sehr gut an.
Kurze Zeit später:
Beatrice: Die Strumpfhose sitzt perfekt.
Frau Kohl schmunzeln: Da wird sich Mary Quant aber freuen. Sie wird übrigens bald wieder hier erscheinen.
Beatrice: Da freue ich mich sehr drauf.
Frau Kohlscheid: Dann werden wir dir mal ein weiteres Sortiment zusammenstellen. Nach einiger Zeit wirst du „Gut und Böse“ unterscheiden können. Ich will damit sagen, dass du dann genau weiß, welche Strumpfhose der jeweiligen Firma am besten sitzt. Es gibt schlaue Kunden, die machen sich schriftliche Notizen, so dass ein Fehlkauf fast auszuschließen ist.
Hier sind zehn verschiedene Strumpfhosen. Die kannst du bei Bedarf testen.
Beatrice: Ich sehe jetzt schon einen Berg „Beinkleider“ vor mir liegen.
Frau Kohl: Die kannst du solange hier lassen. Frau Kohlscheid wird sie in Sicherheit bringen. Wir packen sie in einem großen Karton und heute Abend verladen wir sie im großen Kofferraum des Autos.
Frau Kohlscheid schmunzelnd: Halt, noch sind wir hier nicht fertig. Es kommt noch weitere Strumpfware dazu.
Info:
Die Strumpfhose ist eine meist aus zwei Strümpfen gefertigte Unterleibsbekleidung, welche den Körper hauteng von der Taille abwärts komplett bedeckt.
Je nach Verarbeitung und persönlicher Vorliebe reicht ihre Verwendung von einer nahtlosen Verbindung aus Unterhose und Strümpfen, bis zur eng anliegenden Oberhose, welche die Füße mit bedeckt. Eine Hauptfunktion ist somit eine Alternative zu Strumpfhaltern oder halterlosen Strümpfen zu bieten. Die durchgängige Bedeckung bietet auch bessere Betonung bzw. kosmetische Verbesserung des Erscheinungsbildes der Beine und Schutz vor Kälte.
1960er Jahre
Die Feinstrumpfhose setzte sich in den folgenden Jahren schnell durch und wurde als Massenprodukt beworben. Sofern ihr Höschenteil nicht von anderer Kleidung bedeckt war, erfolgte die Darstellung zumeist kommentarlos am nackten Unterkörper oder im Gegensatz dazu nur im zusammengelegtem Zustand. Strick-, Kinder- und Herrenstrumpfhosen bildeten hiervon in beiden Fällen keine Ausnahme. Der deutsche Hersteller ARWA hingegen warb 1968 unter der Titelzeile „Diskretion - Ehrensache“ sein im Schritt offenes Modell „Lady Pep“ auf nackter Haut mit Slip darüber zu tragen und bei anderen Modellen zuerst den Slip und dann „den Strumpf bis zur Taille“ anzuziehen. 1969 bewarb ARWA ein Bodystocking und eine Feinstrumpfhose mit Baumwoll-Einlage im Schritt als Neuheit, die so ohne Slip zu tragen sei. Bereits 1966 betrug der Anteil der Strumpfhose an der gesamten Nylonstrumpferzeugung 77 %, zwei Jahre später war der Anteil auf 85 % angestiegen. Die Nylonstrumpfhose löste zur Zeit des Minirocks die bis dahin üblichen Nylonstrümpfe mit Strumpfhalter und Hüftgürtel weitgehend ab, hatte aber zunächst noch ein blickdichtes Höschenteil. Die Notwendigkeit, auch auf dieses zu verzichten, ergab sich erst mit dem Aufkommen der „Hot Pants“ (1971).
Neben Nylon war auch das chemisch verwandte Perlon in Gebrauch. Nylonstrumpfhosen wurden schnell zum Massenprodukt in den westlichen Staaten, im Ostblock waren sie dagegen noch lange ein knappes Gut, so auch in der DDR. Hier wurde ein zum Nylon ähnliches Material verwandt, das Dederon. Quelle: Wikipedia
Frau Kohlscheid: Hier sind weitere Testfabrikate für dich:
Ich wäre dir dankbar, wenn du auch diese Firmen einmal testen würdest. Das ist übrigens eine gute Idee, denn ein Versuchskaninchen in dieser Form haben wir hier noch nicht gehabt. Ich werde das mal bei Fräulein Polly, Herrn Hoffmann und Fräulein Othilie bei der nächsten Vorstandssitzung ansprechen.
Beatrice: Das mit Testberichten von mir dürfte kein großes Problem sein. Ich werde ab sofort alle Strumpfhosen auf ihre Eigenschaften prüfen, und die Testergebnisse natürlich schriftlich niederlegen.
Frau Kohl: Ok, dass ist wahrlich eine gute Idee, evtl. können wir noch andere Personen von „Gut Bavaria“ dazu animieren, ihre Erfahrungen auf diesem Gebiet aufzuschreiben. Ich denke da auch an die Buben Andreas, Sven und Thomas. Denn sie haben bis auf Sven in dieser Hinsicht kaum Erfahrung, und können völlig unvoreingenommen die Strumpfhosen testen. Auch das werde ich mal mit Othilie bei der nächsten Sitzung ansprechen.
So Beatrice, dann gehen wir mal in mein persönliches Heiligtum. Und das ist die Miederwarenabteilung. Dort werden wir schon das passende für dich finden.
Beatrice: Was kommen da für merkwürdige Hilferufe aus den Umkleidekabinen.
Frau Kohl: Ach, das hat nicht viel zu sagen. Da werden gerade einige Frauen in kräftige Mieder geschnürt. Andere würden sagen, sie werden gerade verpackt. Du glaubst gar nicht, wieviel Frauen es noch gibt, die so etwas tragen. Die Damen sind meistens etwas älteren Datums.
Hier zwei Hüfthalter, nach denen immer noch nachgefragt wird.
Und hier ein Korselett, welches mit insgesamt 20 Meter kräftiger Leine versehen ist, welches eine Zugkraft von einer Tonne aushalten kann.
Beatrice: Da kann einem ja angst und bange werden, wenn man diese Gerätschaften sieht.
Frau Kohl: Und diesem Modell ist aus echtem Leder gefertigt. Es ist bei uns sehr gefragt. Und zwar von den Frauen des horizontalen Gewerbes. Sie werden bei uns besonders diskret behandelt. Wir haben extra für diese Damen eine separate Umkleidekabine geschaffen.
Beatrice: Was bitte ist ein horizontales Gewerbe?
Frau Kohl: Ja äh, wie soll ich das erklären. Das horizontale Gewerbe ist eine gewerbesteuerpflichtige Tätigkeit, in der die Dame eine liegende Position ausübt.
Beatrice: Und was ist wenn die Dame steht oder sitzt?
Frau Kohl: Dann ist es ein vertikales Gewerbe. Wahrscheinlich wird die Dame dann im Hoch-und Tiefbau beschäftigt sein. (Frau Kohl hatte schon einige Schweißperlen auf der Stirn).
Beatrice: Und auf diese Umkleidekabine, wenn ich mal darauf zurückkommen darf, steht bestimmt ein großes Schild mit der diskreten Aufschrift:
Nur für Damen des horizontalen Gewerbes.
Frau Kohl: Das natürlich nicht. Jetzt werden wir aber schleunigst etwas für dich hier aussuchen.
Das wären dann die Unterwäsche und die Miederwaren. Wie ich sehe, trägst du einen BH. Für dich werden wir natürlich ebenfalls altersgerechte Modelle aussuchen. Was hältst du hiervon?
Beatrice: Der sieht schick aus.
Frau Kohl: Dann probiere ihn mal an.
Beatrice: Da ich noch nicht Gewerbesteuerpflichtig bin, und ich mich meistens vertikal verhalte, kann ich ja eine ganz normale Umkleidekabine nehmen.
Frau Kohl mit Mühe ein Lachen verkneifend: Das siehst du absolut richtig. Ich gehe mal mit in die Umkleidekabine hinein, und schaue nach, ob dir der BH richtig passt. Und danach hole ich noch ein paar weitere Büstenhalter, sowie ein Paar Miederhöschen in verschiedenen Farben.
Frau Kohl: Ich habe dir hier noch drei Hüfthalter in den Farben haut, puder und weiß mitgebracht.
Du wirst sie zwar wahrscheinlich relativ selten gebrauchen bzw. nutzen, aber schaden kann es nicht. Außerdem habe ich dir dazu auch noch mehrere Nylonstrümpfe zum Anstrapsen am Hüfthalter mitgebracht. Mit und ohne Naht natürlich.
Beatrice: In der Tat habe ich so etwas noch nie getragen.
Frau Kohl: bei Gelegenheiten kannst du das sie mal anprobieren. Selbst Sven(ja) trägt sie manchmal hier im Kaufhaus unter einem mittellangen Rock.
Beatrice: Ich muss zugeben, dass er für einen Jungen schöne Beine hat. Sie sind wunderbar gepflegt und er legt sicherlich großen Wert auf glatte Beine. Aber ich habe ihn bisher noch nie in Strumpfhosen oder in Damenkleidung gesehen.
Frau Kohl: Das macht er meistens nur hier im Geschäft zu seiner femininen Dienstkleidung. Und da er im Moment bei Frau Kohlscheid in der Damen-Strumpfabteilung aushilft, muss er sowieso Damen-Strümpfe tragen, ob das nun Strumpfhosen oder Nylonstrümpfe am Korselett sind. Den allermeisten Kunden fällt es überhaupt nicht auf, dass er eigentlich ein Junge ist. Und ihn macht es einen großen Spaß, dass ihn keiner erkennt. Wenn er dann auch noch die Naht seiner echten Nylons am Bein korrigiert, und dabei von den jungen Burschen dabei beobachtet wird wie sie gierige Blicke auf seine bestrumpften Beine werfen, grinst er spitzbübisch.
Dabei hat er sich am Anfang innerlich sehr gegen das Tragen von femininer Kleidung gewehrt. Aber spätestens, als seine Freundin Inge ihn darin noch aufregender fand, trug er immer öfters diese Kleidung.
Du wirst ihn ja nachher wiedersehen, wenn es aus der Berufsschule kommt. Er zieht sich dann komplett um, und so wird aus Sven plötzlich eine Svenja. Ob du ihn erkennen wirst, ist eine andere Frage. Denn schnell und fast perfekt schminken beherrscht er auch mittlerweile auch ganz gut. Tante Polly, Petra und Inge haben ihm das beigebracht. Er könnte sogar fast seine Oma Josephine hinters Licht führen. Letztendlich erkennt sie ihn an der Stimme. Er ist ein sehr intelligenter Junge, der bei der Kundschaft sehr beliebt ist.
Aber jetzt werden wir uns um deine Oberbekleidung kümmern. Wir haben zwei Varianten an Dienstkleidung für unsere jüngsten. Diese „Uniformen“ wenn ich sie mal so bezeichnen darf, haben wir oben in unserer hauseigenen Schneiderei.
Obwohl du hier nicht zu den offiziellen Angestellten gehörst, zählst du zu der Familie Hoffmann. Und ich denke mal, dass das es dir nichts ausmachen wird diese Hausuniform zu tragen.
Beatrice: Nein Frau Kohl, ganz und gar nicht. Genau das Gegenteil wäre der Fall.
Frau Kohl: Schön, dann werden wir dich mal einkleiden. Du bekommst also beide Varianten. Und wenn wir damit fertig sind haben wir bestimmt schon Mittagszeit. Dann können wir in der Betriebskantine essen.
Einige Zeit später:
Frau Kohl: Und bist du zufrieden mit deiner neuen Dienstuniform, die gerade genau nach Maß angefertigt wurde?
Beatrice: Einfach Klasse. Ich habe wie sie, sehen eine hautfarbene Strumpfhose dazu angezogen. Alternativ könnte man auch eine schwarze Strumpfhose dazu tragen. Das sähe sicherlich genauso schick aus.
Frau Kohl. Genauso so ist. Ich werde dir nachher noch 5 dünne schwarze Strumpfhosen in deinem Karton hineinlegen. Könntest du vielleicht auf der Suche nach Sven bzw. Svenja gehen. Ich habe sie noch nicht gesehen, obwohl alle anderen schon von der Schule zurück sind. Richte ihr/ihn aus, dass sie/er mal bitte zu mir kommen soll.
(Frau Kohl schmunzelnd zu sich selbst: Mal schauen ob Beatrice sie überhaupt erkennt. Ich habe sie natürlich schon gesehen).
In der Tat begab sich Beatrice auf der Suche nach Sven/ja. Jeder jüngeren weiblichen Person in der Uniform der Hoffmann-Group unterzog sie einer Überprüfung in Punkto Größe, Umfang und etlichen anderen Attributen. Besonders erfolgreich war sie bisher nicht.
Bei der siebten Person war das Glück auf ihrer Seite.
Beatrice: Das ist er/sie, dass muss er/sie sein. Größe, Umfang, Oberweite, Beine, alles stimmte.
Hi Sven schön, dass ich die endlich treffe, Frau Kohl sucht dich schon.
Zur Bestätigung ihres Erfolgs kniff sie scherzhaft Sven in dem künstlichen Busen. Das hätte Beatrice nicht machen sollen. Denn die Reaktion ihrer gegenüber stehenden Person war anders, als sie vermutet hatte.
Denn Beatrice handelte sich eine Backpfeife ein, die sich „gewaschen“ hatte.
Fräulein Schmidthorst, so ihr Name, Auszubildende im ersten Lehrjahr, war natürlich nicht Sven/ja. Und daher war sie natürlich höchst empört über die Vorgehensweise von Beatrice.
Beatrice: Es tut mir wirklich leid, Fräulein Schmidthorst. Ich dachte, dass ich Sven äh Svenja vor mir hatte.
Frl. Schmidthorst: Ich werde mich trotzdem bei Frau Hoffmann(Othilie) beschweren, denn das lass ich mir keinesfalls bieten. Wir sehen uns noch.
Niedergeschlagen und deprimiert ging Beatrice von dannen, um einen Raum aufzusuchen, wo sie für sich ganz alleine war, welches in diesem Kaufhaus nicht ganz einfach war. So schloss sie sich dann in der Toilette ein.
10 Minuten später hörte Beatrice ihren Namen über die Lautsprecheranlage des Kaufhauses:
Fräulein Beatrice Arand bitte zum Geschäftsbüro.
Nun war also das passiert, was kommen musste.
Beatrice musste bei der Chefin des riesigen Unternehmens zum Rapport antreten. Und das war eben Othilie Hoffmann.
Weinend machte sie sich auf dem Weg.
Ende Teil: 353
Was mit Beatrice geschieht, könnt ihr in Teil 354 lesen, welches in wenigen Minuten hier folgen wird.
Monika
Geschrieben am 19.09.2020
Teil: 353
Kapitel: 437[/b]
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Beatrice wird eingekleidet
Zur gleichen Zeit, in der Polly und Joggeli auf dem Wochenmarkt in „Ups“ ihren Wahlkampf absolvierten, fuhren Othilie sowie Beatrice als auch die anderen Erwachsenen und Kinder nach München, um dort wieder ihrer Arbeit bzw. dem Schulunterricht nachzukommen.
Total verschüchtert nahm Beatrice in dem riesigen Mercedes Platz, und sprach kaum ein Wort auf der Fahrt nach München. Ihre Augen wanderten immer von links nach rechts aus den Fenstern, und betrachteten die Landschaft, die an ihr vorüberrauschte.
Noch aufmerksamer wurde sie, als das Fahrzeug schließlich München erreichte. Die in ihren Augen riesige und pulsierende Stadt sorgte bei ihr für ein beklemmendes Gefühl. Die vielen Fahrzeuge, die große Hektik, dass alles waren Attribute die ihr vollkommen fremd waren. Die Zirkuswelt war ja nun mal ihr ehemaliges Zuhause, die mit dem was sie hier vorfand in keiner Weise vergleichbar war. Das was ihr gefiel war der „Englische Garten“ an der sie vorbeifuhren.
Info:
Der Englische Garten befindet sich im Münchner Nordosten am Westufer der Isar. Mit seiner 375 Hektar großen Grünanlage gehört er zu den größeren Parkanlagen der Welt. Die Bezeichnung Englischer Garten wurde von den englischen Landschaftsgärten übernommen, die Friedrich Ludwig von Sckell bei der Gestaltung des Geländes zum Vorbild genommen hatte.
Der Münchner Englische Garten zählte zu den ersten großen kontinentaleuropäischen Parkanlagen, die von jedermann betreten werden durften. Als eine der weiträumigsten innerstädtischen Parkanlagen der Welt ist der Englische Garten sowohl bei Münchnern als auch bei Touristen mit jährlich rund 3,5 Millionen Besuchern sehr beliebt.
Trotz der vielen Eindrücke war Beatrice weiterhin sehr in sich gekehrt. Das lag auch daran, dass sie ein wenig ängstlich gegenüber Tante Othilie war. Sie machte oftmals ein sehr strenges Gesicht und lachte eigentlich selten. Beatrice wusste nie, oder konnte nie erahnen, was hinter der strengen Fassade von Tante Othilie vorging.
(Das hinter Othilies strenger Fassade ein herzensguter Charakter steckte, die ihre Gefühle gut verbarg, stellte sie aber zum Glück schon nach relativ kurzer Zeit fest).
Da war Tante Polly schon von ganz anderer Natur. Bei ihr fühlte sie sich sehr wohl. Ihr überaus herzliches Erscheinungsbild, und ihr oftmals herzhaftes Lachen machte sie zu einer Person, zu der Beatrice schnell großes Vertrauen entgegenbrachte. Abends im Bett, wenn ihr die Gedanken durch den Kopf gingen, zog Tante Polly sie an sich heran, und nahm sie im Arm. So als würde Tante Polly erahnen, dass es ihr psychisch im Moment nicht gut ging.
(Polly erahnte das natürlich sofort, und versuchte regelmäßig Beatrice auf andere Gedanken zu bringen, welches ihr auch oft gelang).
Bevor sie das Ziel erreichten stiegen die anderen Kinder aus den zwei Fahrzeugen aus, und begaben sich zur Schule bzw. zur Berufsschule.
Kurze Zeit später erreichten sie dann auch den Marienplatz mit dem großen Rathaus, wo einige Zeit später die großen Erfolge des FC Bayern München gefeiert wurden. Neben dem Rathaus war das große Kaufhaus der Hoffmann-Group. Die beiden Fahrzeuge fuhren durch ein großes Eingangstor auf das private Firmengelände. Dort hatte Frau Kohl schon die Türe des Hauses geöffnet, und erwartete sowohl ihre Chefin als auch die Mitarbeiter des Hauses.
Beatrice mochte Frau Kohl gern, denn die etwas korpulente Frau hatte immer ein Lachen im Gesicht und war die reinste Frohnatur. Sie war die Ruhe selbst, und war auch nicht aus der selbigen zu bringen. Und natürlich nahm Frau Kohl, Beatrice erfreut an ihre Brust, als „ihr“ Schützling aus dem Auto ausstieg.
Beatrice hatte in ihrem Leben, außer auf Bildern, noch nie ein so großes Kaufhaus gesehen, welches sie nun betraten. Der Techniker des Hauses schaltete die Sicherungen ein, und dann erstrahlte der „Konsumtempel“ in seiner ganzen Herrlichkeit und Pracht.
Es war mit Othilie vereinbart worden, dass Frau Kohl sich um Beatrice kümmern sollte. Das wäre erstmal ein Durchgang durch die diversen Abteilungen und auch die Einkleidung in der selbigen. Dabei hatte Frau ganz klar die Anweisung erhalten, die Hygieneabteilung auszuklammern, weil man immer noch nicht alles wusste, was der brutale Stiefvater noch alles mit Beatrice angestellt hatte. Polly und Petra ließen sich Zeit mit der Befragung nach brisanten Situationen, und das war wohl die richtige Maßnahme. Man konnte davon ausgehen, dass sich das in nächster Zeit ändern würde, wenn das Vertrauensverhältnis zwischen Beatrice und den anderen involvierten Personen so stark gefestigt war, so dass sie selbst einiges mehr von sich preisgeben würde als das was sie bisher erzählt hatte.
Beeindruckt von dieser Warenvielfalt ging nun das Mädchen, an der Seite von Frau Kohl, durch jede Abteilung, wo sie auch von den Mitarbeitern herzlich begrüßt wurde.
Frau Kohl: Ich würde sagen Beatrice, dass wir mal bei der Unterwäsche anfangen. Und dann arbeiten wir uns weiter von Etage zu Etage.
Fangen wir doch einfach mal in der Strumpfabteilung an. Unsere Abteilungsleiterin dort ist Frau Kohlscheid. Eine ausgewiesen hervorragende Fachkraft, die sogar dem Papst, der bei uns zu Besuch war, einige Nylons und Strumpfhosen verkauft hat. Aber das muss natürlich unter uns bleiben, denn das fällt unter dem Betriebsgeheimnis.
Frau Kohlscheid: Guten Morgen Beatrice, ich darf doch noch „du“ zu dir sagen oder?
Beatrice: Ja natürlich Frau Kohlscheid.
Frau Kohlscheid: Das ist schön. Dann werden wir mal dein Gehwerkzeug ordentlich mit Strumpfhosen versehen. Wie ich feststellen kann, trägst du im Moment auch eine.
Beatrice: Ja Frau Kohlscheid, ich trage regelmäßig eine Strumpfhose.
(Ein tiefes erleichtertes Seufzen war in Frau Kohlscheids Gesicht zu erkennen). Monika: Bei mir auch
Beatrice: Wenn ich in der Manege des Zirkus meine Vorführung hatte, war das sowieso selbstverständlich, da dort meine Muskulatur immer warm sein musste. Und im Wohnwagen hatte mein Stiefvater auch nur sehr wenig geheizt.
Frau Kohlscheid mitfühlend: Das ist ja nun zum Glück vorbei. Hier im Kaufhaus ist es immer sehr angenehm. Unsere Klimaanlage sorgt immer für gleichmäßige 21°. Und bei der großen Familie Hoffmann in „Ups“ wird es garantiert nicht anders sein.
Wie groß ist dein Bestand von Strumpfwaren?
Beatrice: Das ist leider nicht so üppig. Aber ich gehe immer sehr vorsichtig mit dem feinen Garn um.
Frau Kohl: Frau Kohlscheid, dann wollen wir mal nicht kleckern, sondern klotzen. Legen sie mal ein ordentliches und reichhaltiges Sortiment diverser Firmen zusammen. Nach einiger Zeit wird sie festgestellt haben, welches nun ihr persönlicher Favorit in Punkto Strumpfwaren ist.
Frau Kohlscheid: Das soll doch mal ein Wort sein.
Ein ganz großer Renner Beatrice ist gegenwärtig die Strumpfhose von Mary Quant, die ja oftmals auf „Gut Bavaria“ verweilt. Sie ist für besondere Anlässe gut geeignet, die es ja auch reichlich auf dem Landsitz gibt.
Und dann haben wir noch diese hier, denn sie ist für alle Gelegenheiten gut zu tragen.
Ich denke mal, dass wir mit der Größe 34/36 richtig liegen. Du könntest ja mal zur Sicherheit eine der hautfarbenen Strumpfhosen von Mary Quant anprobieren. Umkleidekabinen haben wir ja hier genug.
Frau Kohl: Ja, eine hautfarbene ist absolut in Ordnung, da Beatrice ja gleich noch unsere Dienstuniform der Firma Hoffmann für unsere junge Leute anprobieren wird. Sie kommt übrigens bei der Kundschaft sehr gut an.
Kurze Zeit später:
Beatrice: Die Strumpfhose sitzt perfekt.
Frau Kohl schmunzeln: Da wird sich Mary Quant aber freuen. Sie wird übrigens bald wieder hier erscheinen.
Beatrice: Da freue ich mich sehr drauf.
Frau Kohlscheid: Dann werden wir dir mal ein weiteres Sortiment zusammenstellen. Nach einiger Zeit wirst du „Gut und Böse“ unterscheiden können. Ich will damit sagen, dass du dann genau weiß, welche Strumpfhose der jeweiligen Firma am besten sitzt. Es gibt schlaue Kunden, die machen sich schriftliche Notizen, so dass ein Fehlkauf fast auszuschließen ist.
Hier sind zehn verschiedene Strumpfhosen. Die kannst du bei Bedarf testen.
Beatrice: Ich sehe jetzt schon einen Berg „Beinkleider“ vor mir liegen.
Frau Kohl: Die kannst du solange hier lassen. Frau Kohlscheid wird sie in Sicherheit bringen. Wir packen sie in einem großen Karton und heute Abend verladen wir sie im großen Kofferraum des Autos.
Frau Kohlscheid schmunzelnd: Halt, noch sind wir hier nicht fertig. Es kommt noch weitere Strumpfware dazu.
Info:
Die Strumpfhose ist eine meist aus zwei Strümpfen gefertigte Unterleibsbekleidung, welche den Körper hauteng von der Taille abwärts komplett bedeckt.
Je nach Verarbeitung und persönlicher Vorliebe reicht ihre Verwendung von einer nahtlosen Verbindung aus Unterhose und Strümpfen, bis zur eng anliegenden Oberhose, welche die Füße mit bedeckt. Eine Hauptfunktion ist somit eine Alternative zu Strumpfhaltern oder halterlosen Strümpfen zu bieten. Die durchgängige Bedeckung bietet auch bessere Betonung bzw. kosmetische Verbesserung des Erscheinungsbildes der Beine und Schutz vor Kälte.
1960er Jahre
Die Feinstrumpfhose setzte sich in den folgenden Jahren schnell durch und wurde als Massenprodukt beworben. Sofern ihr Höschenteil nicht von anderer Kleidung bedeckt war, erfolgte die Darstellung zumeist kommentarlos am nackten Unterkörper oder im Gegensatz dazu nur im zusammengelegtem Zustand. Strick-, Kinder- und Herrenstrumpfhosen bildeten hiervon in beiden Fällen keine Ausnahme. Der deutsche Hersteller ARWA hingegen warb 1968 unter der Titelzeile „Diskretion - Ehrensache“ sein im Schritt offenes Modell „Lady Pep“ auf nackter Haut mit Slip darüber zu tragen und bei anderen Modellen zuerst den Slip und dann „den Strumpf bis zur Taille“ anzuziehen. 1969 bewarb ARWA ein Bodystocking und eine Feinstrumpfhose mit Baumwoll-Einlage im Schritt als Neuheit, die so ohne Slip zu tragen sei. Bereits 1966 betrug der Anteil der Strumpfhose an der gesamten Nylonstrumpferzeugung 77 %, zwei Jahre später war der Anteil auf 85 % angestiegen. Die Nylonstrumpfhose löste zur Zeit des Minirocks die bis dahin üblichen Nylonstrümpfe mit Strumpfhalter und Hüftgürtel weitgehend ab, hatte aber zunächst noch ein blickdichtes Höschenteil. Die Notwendigkeit, auch auf dieses zu verzichten, ergab sich erst mit dem Aufkommen der „Hot Pants“ (1971).
Neben Nylon war auch das chemisch verwandte Perlon in Gebrauch. Nylonstrumpfhosen wurden schnell zum Massenprodukt in den westlichen Staaten, im Ostblock waren sie dagegen noch lange ein knappes Gut, so auch in der DDR. Hier wurde ein zum Nylon ähnliches Material verwandt, das Dederon. Quelle: Wikipedia
Frau Kohlscheid: Hier sind weitere Testfabrikate für dich:
Ich wäre dir dankbar, wenn du auch diese Firmen einmal testen würdest. Das ist übrigens eine gute Idee, denn ein Versuchskaninchen in dieser Form haben wir hier noch nicht gehabt. Ich werde das mal bei Fräulein Polly, Herrn Hoffmann und Fräulein Othilie bei der nächsten Vorstandssitzung ansprechen.
Beatrice: Das mit Testberichten von mir dürfte kein großes Problem sein. Ich werde ab sofort alle Strumpfhosen auf ihre Eigenschaften prüfen, und die Testergebnisse natürlich schriftlich niederlegen.
Frau Kohl: Ok, dass ist wahrlich eine gute Idee, evtl. können wir noch andere Personen von „Gut Bavaria“ dazu animieren, ihre Erfahrungen auf diesem Gebiet aufzuschreiben. Ich denke da auch an die Buben Andreas, Sven und Thomas. Denn sie haben bis auf Sven in dieser Hinsicht kaum Erfahrung, und können völlig unvoreingenommen die Strumpfhosen testen. Auch das werde ich mal mit Othilie bei der nächsten Sitzung ansprechen.
So Beatrice, dann gehen wir mal in mein persönliches Heiligtum. Und das ist die Miederwarenabteilung. Dort werden wir schon das passende für dich finden.
Beatrice: Was kommen da für merkwürdige Hilferufe aus den Umkleidekabinen.
Frau Kohl: Ach, das hat nicht viel zu sagen. Da werden gerade einige Frauen in kräftige Mieder geschnürt. Andere würden sagen, sie werden gerade verpackt. Du glaubst gar nicht, wieviel Frauen es noch gibt, die so etwas tragen. Die Damen sind meistens etwas älteren Datums.
Hier zwei Hüfthalter, nach denen immer noch nachgefragt wird.
Und hier ein Korselett, welches mit insgesamt 20 Meter kräftiger Leine versehen ist, welches eine Zugkraft von einer Tonne aushalten kann.
Beatrice: Da kann einem ja angst und bange werden, wenn man diese Gerätschaften sieht.
Frau Kohl: Und diesem Modell ist aus echtem Leder gefertigt. Es ist bei uns sehr gefragt. Und zwar von den Frauen des horizontalen Gewerbes. Sie werden bei uns besonders diskret behandelt. Wir haben extra für diese Damen eine separate Umkleidekabine geschaffen.
Beatrice: Was bitte ist ein horizontales Gewerbe?
Frau Kohl: Ja äh, wie soll ich das erklären. Das horizontale Gewerbe ist eine gewerbesteuerpflichtige Tätigkeit, in der die Dame eine liegende Position ausübt.
Beatrice: Und was ist wenn die Dame steht oder sitzt?
Frau Kohl: Dann ist es ein vertikales Gewerbe. Wahrscheinlich wird die Dame dann im Hoch-und Tiefbau beschäftigt sein. (Frau Kohl hatte schon einige Schweißperlen auf der Stirn).
Beatrice: Und auf diese Umkleidekabine, wenn ich mal darauf zurückkommen darf, steht bestimmt ein großes Schild mit der diskreten Aufschrift:
Nur für Damen des horizontalen Gewerbes.
Frau Kohl: Das natürlich nicht. Jetzt werden wir aber schleunigst etwas für dich hier aussuchen.
Das wären dann die Unterwäsche und die Miederwaren. Wie ich sehe, trägst du einen BH. Für dich werden wir natürlich ebenfalls altersgerechte Modelle aussuchen. Was hältst du hiervon?
Beatrice: Der sieht schick aus.
Frau Kohl: Dann probiere ihn mal an.
Beatrice: Da ich noch nicht Gewerbesteuerpflichtig bin, und ich mich meistens vertikal verhalte, kann ich ja eine ganz normale Umkleidekabine nehmen.
Frau Kohl mit Mühe ein Lachen verkneifend: Das siehst du absolut richtig. Ich gehe mal mit in die Umkleidekabine hinein, und schaue nach, ob dir der BH richtig passt. Und danach hole ich noch ein paar weitere Büstenhalter, sowie ein Paar Miederhöschen in verschiedenen Farben.
Frau Kohl: Ich habe dir hier noch drei Hüfthalter in den Farben haut, puder und weiß mitgebracht.
Du wirst sie zwar wahrscheinlich relativ selten gebrauchen bzw. nutzen, aber schaden kann es nicht. Außerdem habe ich dir dazu auch noch mehrere Nylonstrümpfe zum Anstrapsen am Hüfthalter mitgebracht. Mit und ohne Naht natürlich.
Beatrice: In der Tat habe ich so etwas noch nie getragen.
Frau Kohl: bei Gelegenheiten kannst du das sie mal anprobieren. Selbst Sven(ja) trägt sie manchmal hier im Kaufhaus unter einem mittellangen Rock.
Beatrice: Ich muss zugeben, dass er für einen Jungen schöne Beine hat. Sie sind wunderbar gepflegt und er legt sicherlich großen Wert auf glatte Beine. Aber ich habe ihn bisher noch nie in Strumpfhosen oder in Damenkleidung gesehen.
Frau Kohl: Das macht er meistens nur hier im Geschäft zu seiner femininen Dienstkleidung. Und da er im Moment bei Frau Kohlscheid in der Damen-Strumpfabteilung aushilft, muss er sowieso Damen-Strümpfe tragen, ob das nun Strumpfhosen oder Nylonstrümpfe am Korselett sind. Den allermeisten Kunden fällt es überhaupt nicht auf, dass er eigentlich ein Junge ist. Und ihn macht es einen großen Spaß, dass ihn keiner erkennt. Wenn er dann auch noch die Naht seiner echten Nylons am Bein korrigiert, und dabei von den jungen Burschen dabei beobachtet wird wie sie gierige Blicke auf seine bestrumpften Beine werfen, grinst er spitzbübisch.
Dabei hat er sich am Anfang innerlich sehr gegen das Tragen von femininer Kleidung gewehrt. Aber spätestens, als seine Freundin Inge ihn darin noch aufregender fand, trug er immer öfters diese Kleidung.
Du wirst ihn ja nachher wiedersehen, wenn es aus der Berufsschule kommt. Er zieht sich dann komplett um, und so wird aus Sven plötzlich eine Svenja. Ob du ihn erkennen wirst, ist eine andere Frage. Denn schnell und fast perfekt schminken beherrscht er auch mittlerweile auch ganz gut. Tante Polly, Petra und Inge haben ihm das beigebracht. Er könnte sogar fast seine Oma Josephine hinters Licht führen. Letztendlich erkennt sie ihn an der Stimme. Er ist ein sehr intelligenter Junge, der bei der Kundschaft sehr beliebt ist.
Aber jetzt werden wir uns um deine Oberbekleidung kümmern. Wir haben zwei Varianten an Dienstkleidung für unsere jüngsten. Diese „Uniformen“ wenn ich sie mal so bezeichnen darf, haben wir oben in unserer hauseigenen Schneiderei.
Obwohl du hier nicht zu den offiziellen Angestellten gehörst, zählst du zu der Familie Hoffmann. Und ich denke mal, dass das es dir nichts ausmachen wird diese Hausuniform zu tragen.
Beatrice: Nein Frau Kohl, ganz und gar nicht. Genau das Gegenteil wäre der Fall.
Frau Kohl: Schön, dann werden wir dich mal einkleiden. Du bekommst also beide Varianten. Und wenn wir damit fertig sind haben wir bestimmt schon Mittagszeit. Dann können wir in der Betriebskantine essen.
Einige Zeit später:
Frau Kohl: Und bist du zufrieden mit deiner neuen Dienstuniform, die gerade genau nach Maß angefertigt wurde?
Beatrice: Einfach Klasse. Ich habe wie sie, sehen eine hautfarbene Strumpfhose dazu angezogen. Alternativ könnte man auch eine schwarze Strumpfhose dazu tragen. Das sähe sicherlich genauso schick aus.
Frau Kohl. Genauso so ist. Ich werde dir nachher noch 5 dünne schwarze Strumpfhosen in deinem Karton hineinlegen. Könntest du vielleicht auf der Suche nach Sven bzw. Svenja gehen. Ich habe sie noch nicht gesehen, obwohl alle anderen schon von der Schule zurück sind. Richte ihr/ihn aus, dass sie/er mal bitte zu mir kommen soll.
(Frau Kohl schmunzelnd zu sich selbst: Mal schauen ob Beatrice sie überhaupt erkennt. Ich habe sie natürlich schon gesehen).
In der Tat begab sich Beatrice auf der Suche nach Sven/ja. Jeder jüngeren weiblichen Person in der Uniform der Hoffmann-Group unterzog sie einer Überprüfung in Punkto Größe, Umfang und etlichen anderen Attributen. Besonders erfolgreich war sie bisher nicht.
Bei der siebten Person war das Glück auf ihrer Seite.
Beatrice: Das ist er/sie, dass muss er/sie sein. Größe, Umfang, Oberweite, Beine, alles stimmte.
Hi Sven schön, dass ich die endlich treffe, Frau Kohl sucht dich schon.
Zur Bestätigung ihres Erfolgs kniff sie scherzhaft Sven in dem künstlichen Busen. Das hätte Beatrice nicht machen sollen. Denn die Reaktion ihrer gegenüber stehenden Person war anders, als sie vermutet hatte.
Denn Beatrice handelte sich eine Backpfeife ein, die sich „gewaschen“ hatte.
Fräulein Schmidthorst, so ihr Name, Auszubildende im ersten Lehrjahr, war natürlich nicht Sven/ja. Und daher war sie natürlich höchst empört über die Vorgehensweise von Beatrice.
Beatrice: Es tut mir wirklich leid, Fräulein Schmidthorst. Ich dachte, dass ich Sven äh Svenja vor mir hatte.
Frl. Schmidthorst: Ich werde mich trotzdem bei Frau Hoffmann(Othilie) beschweren, denn das lass ich mir keinesfalls bieten. Wir sehen uns noch.
Niedergeschlagen und deprimiert ging Beatrice von dannen, um einen Raum aufzusuchen, wo sie für sich ganz alleine war, welches in diesem Kaufhaus nicht ganz einfach war. So schloss sie sich dann in der Toilette ein.
10 Minuten später hörte Beatrice ihren Namen über die Lautsprecheranlage des Kaufhauses:
Fräulein Beatrice Arand bitte zum Geschäftsbüro.
Nun war also das passiert, was kommen musste.
Beatrice musste bei der Chefin des riesigen Unternehmens zum Rapport antreten. Und das war eben Othilie Hoffmann.
Weinend machte sie sich auf dem Weg.
Ende Teil: 353
Was mit Beatrice geschieht, könnt ihr in Teil 354 lesen, welches in wenigen Minuten hier folgen wird.
Monika
Geschrieben am 19.09.2020
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Nov 26, 2021 11:57 am
Teil: 354
Kapitel: 438
Beatrice auf der Flucht.
Niedergeschlagen und deprimiert ging Beatrice von dannen, um einen Raum aufzusuchen wo sie für sich ganz alleine war, welches in diesem Kaufhaus nicht ganz einfach war. So schloss sie sich dann in der Toilette ein.
10 Minuten später hörte Beatrice ihren Namen über die Lautsprecheranlage des Kaufhauses:
Fräulein Beatrice Arand bitte zum Geschäftsbüro.
Nun war also das passiert, was kommen musste.
Beatrice musste bei der Chefin des riesigen Unternehmens zum Rapport antreten. Und das war eben Othilie Hoffmann.
Weinend machte sie sich auf dem Weg. Tränen rannen ihr in Bächen den Wangen herunter. Sie hatte wieder einmal alles falsch gemacht. So zumindest ihre eigene Überzeugung.
Aber was passierte gegenwärtig in der Chefetage des Hauses?
Hier saß Othilie in ihrem kostbaren Lederstuhl an ihrem massiven altmodischen noch kostbareren Eichentisch, und ihr gegenüber saß das Lehrmädchen Frl. Gretl Schmidthorst. Ein Mädchen aus gutem Hause und einer vorbildlichen Erziehung. Und auch ihre Abschlusszeugnisse aus der Schule konnten sich sehen lassen. Darauf legte Othilie immer einen großen Wert.
Hier nun erzählte das Lehrmädchen die nach ihrer Ansicht skandalösen Vorkommnisse im Kaufhaus.
Othilie: Ich denke mal, dass so ein Geschehen wie sie es mir gerade geschildert haben, unter normalen Umständen sehr verwerflich ist, und normalerweise auch zur Anzeige gebracht werden muss.
Aber bedenken sie bitte, wie ich aus ihren Erzählungen entnehme, dass Beatrice hier selbst einem Irrtum unterlegen ist. Sie war fest in dem Glauben, dass sie Sven gegenüberstehen würde. Ich kenne Beatrice nun schon etwas länger, und ihr würde ansonsten so ein Vergehen nie im Traum einfallen. Ich möchte diese Situation nun wirklich nicht herunterspielen, wie es vielleicht jetzt den Anschein hat. Jedenfalls wäre ich ihnen sehr dankbar, wenn wir das Ganze nicht auf die sogenannte Goldwaage legen, sondern mit Bedacht und Nachsicht darüber hinwegsehen.
Beatrice wird ja auch gleich nach dem Ausruf über die Lautsprecheranlage hier erscheinen, und ihre Sicht der Dinge darstellen.
Frl. Schmidthorst: Sie haben natürlich Recht Frau Hoffmann. Nach ihrer Darstellung bin ich jetzt auch davon überzeugt, dass Beatrice nichts Verwerfliches im Sinn hatte.
Othilie: Das ist erfreulich, dass sie das ähnlich sehen. Es wäre doch wirklich schade, wenn so eine kleine ungewollte Begebenheit solch große Ausmaße annimmt.
Darüber hinaus bin ich, wie mir von der Abteilungsleiterin Frau Jutta Meier (Leiterin der Abteilung „Young fashion for the future“) berichtet wurde, sehr zufrieden über ihr Engagement und Leistung in unserem Unternehmen.
Frl. Schmidthorst: Danke Frau Hoffmann bezüglich dieser Worte, dass höre ich natürlich sehr gerne.
Othilie: Dann warten wir mal auf Beatrice, denn sie wird wohl in wenigen Augenblicken hier erscheinen.
Natürlich trat Beatrice den nach ihrer Ansicht schicksalsschweren Gang zum Geschäftsbüro an. Das Problem war nur:
Wo befand sich dieses Büro?
Das hatte man ihr noch nicht erklärt. Infolgedessen wanderte sie fast durch das komplette Kaufhaus. Auf die Idee, dass sich dieses Büro in der obersten Etage befand, kam sie in ihrer Verzweiflung nicht.
Das andere Problem welches sich ihr nun auftat war die Tatsache, dass die Zeit immer weiter voranschritt, so dass Tante Othilie sicherlich mittlerweile zu der Meinung gekommen sein musste, dass sie sich vor der Verantwortung des Besuchs drücken wollte. Und das wäre dann die zweite Verfehlung an diesem Tag gewesen.
Auf die Idee einen Mitarbeiter des Hauses zu fragen kam sie leider nicht, da sie mittlerweile komplett „durch den Wind war“.
Nach einiger Zeit stand sie wieder vor dem Haupteingang des Kaufhauses. Eine Spontanreaktion war nun die Folge, denn sie lief einfach nach draußen, und stand nun in einer Welt, die ihr in ihrer bisherigen Zirkuswelt gänzlich unbekannt war.
Nach einigen Metern stand sie auf dem Marienplatz auf dem sich ein hektisches Treiben abspielte. Vor ihr das Rathaus, und links neben ihr die vielen gutbesuchten Cafés. Zur rechten Seite das Kaufhaus der Hoffmann-Group.
Aber sie selbst hatten keinen Pfennig in der Tasche, obwohl ihr ein erfrischendes Getränk sicherlich gutgetan hätte, den die Außentemperatur betrug mittlerweile 28° an diesem spät frühlingshaften Wetter. Der Sommer machte sich wahrlich bemerkbar. Außerdem hätte sie sich in der Toilette eines Lokals das Gesicht säubern können. Denn das Make-up in ihrem Gesicht war, nach einem Blick in ihrem kleinen Taschenspiegel, völlig ruiniert.
Viele Dinge gingen ihr jetzt durch den Kopf. Was sollte sie nun machen? Wo sollte sie hingehen, ohne einen Pfennig in ihrer Tasche? Sollte sie evtl. zur Polizei gehen? Nein das konnte sie in keinem Fall, denn dort würde man sie ohne jegliche Ausweispapiere festhalten. Denn die hatte sie in ihrer Jacke, die jetzt im Umkleideraum hing. Auffallend war auch die Uniform der Hoffmann-Group. Und sie war sich sicher, dass man anhand dieser Uniform schnell herausbekam, dass sie zu der großen Geschäftskette des Kaufhausunternehmens gehörte. Und dann war dann noch die Tatsache der unsittlichen Berührung einer jungen Mitarbeiterin. Dafür kam sie bestimmt im Gefängnis.
So zumindest ihre Hanebüchenen und völlig aus der Luft gegriffenen verwirrten Gedanken.
Und noch eine Tatsache machte sich bei ihr bemerkbar. Sie hatte einen unsäglichen Hunger. Daher entfernte sie sich vom Marienplatz und ging eine Straße hinunter, wobei sie am Kaufhaus vorbei musste. Liebevoll und sehnsüchtig schaute sie sich noch einmal um, und entfernte sich immer mehr von dem Kaufhaus. Sie dachte an die vielen netten Personen, die sie in den letzten Tagen kennenlernen durfte.
All die Kindler und Jugendlichen der Familie Hoffmann, und an die Erwachsenen der großen Familie, die sie so barmherzig aufgenommen hatten.
Die sie aus den Klauen des Schwiegervaters gerettet hatten.
Die sie behandelt haben wie ihr eigenen Kind.
Die ihr jeden Wunsch von den Lippen abgelesen haben.
An die herzensgute Tante Polly, die sie immer an sich zog wenn sie Kummer hatte.
Materielle Dinge waren ihr nicht so wichtig, da sie sowieso in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen war. Natürlich war sie fasziniert von den Möglichkeiten auf „Gut Bavaria“ und dankbar für alles was die berühmte Familie für sie getan hatte.
Aber das eben war es doch. Sie hatte das Vertrauen welches sie ihr entgegengebracht haben, auf schändliche Weise missbraucht. Natürlich wollte sie es nicht, aber das machte ihr Verhalten in keiner Weise entschuldbar. Auch wenn sie gewillt war, nach der Attacke auf das Lehrmädchen das Geschäftsbüro aufzusuchen. Leider hatte sie damit so viel Zeit verloren, dass Frau Hoffmann garantiert annehmen musste, dass sie sich aus der Verantwortung stehlen wollte.
Wie dem auch sei, sie musste irgendwie ein neues Leben anfangen.
Mittlerweile herrschte im Kaufhaus eine sehr große Hektik und Unruhe. Alles war auf der Suche nach Beatrice. Othilie und vielen anderen war klar geworden, dass Beatrice mit Sicherheit das Geschäftsbüro aufsuchen wollte, aber den Weg nicht fand, denn keiner hatte es ihr vorher gesagt, wo das Büro der großen Chefin zu finden war. Natürlich wurde sie überall gesehen, und jeder von ihnen hatte den Eindruck gewonnen, dass das Mädchen etwas suchte. Im Nachherein wurde ihnen bewusst, dass die Durchsage über die Lautsprecheranlage diesem Mädchen galt, dessen Namen sie vorher noch nie gehört hatten. Daher fühlte sich keiner genötigt, dieses Mädchen anzusprechen.
Kurze Zeit später trafen auch Polly und Joggeli ein, die von der Wahlkampfveranstaltung in „Ups“ zurückkamen. Und natürlich war das Entsetzen der beiden nach der Erzählung von Othilie über die vergangenen Geschehnisse sehr groß.
Polly: Eines ist klar geworden, Beatrice hatte große Schuldgefühle nach dem Fauxpas mit dem Verwechseln der Personen von Sven mit Frl. Schmidthorst. Dazu kam dann noch, die erfolglose Suche nach dem Geschäftsbüro. Nachdem sie das in ihren Augen auch noch verbockt hatte, bekam sie Angst vor etwaigen Konsequenzen.
Othilie: Ich möchte meinen Schatz wieder haben. Stellt meinetwegen das ganze Kaufhaus auf dem Kopf. Durchkämmt alle Räume vom Keller angefangen, bis zum Dachgeschoss. Jeder Mitarbeiter der im Moment verfügbar ist, soll sich auf die Suche begeben. Sie muss sich irgendwo in diesem Haus verstecken. Möglichkeiten gibt es ja hier schließlich genug.
Sie muss hier sein.
Mittlerweile entfernte sich Beatrice immer mehr vom Kaufhaus. Sie wechselte mehrmals die Straße, und wusste schließlich nicht mehr wo sie sich befand.
(Ja liebe Kinder, damals gab es noch kein Smartphone, und somit auch kein Google-Map)
Nach einer endlos langen Zeit, so zumindest ihr empfinden, sah sie aus der Ferne einen großen Wochenmarkt. Und gleichzeitig merkte sie auch, dass ihr bedarf nach fester Nahrung noch größer geworden ist. Und das war nicht verwunderlich, denn sie hatte bisher an diesem Tag nur ein leichtes Frühstück eingenommen, da sie sehr auf ihre schlanke sportliche Figur bedacht war.
Ihre Schritte wurden etwas schneller, und nach kurzer Zeit befand sie sich auf dem berühmtesten Wochenmarkt Münchens.
Flanieren und schauen, ratschen, schlemmen und genießen
Das sind die Grundzutaten für das schöne Münchner Lebensgefühl. Wer das erleben möchte, muss einfach nur eine Runde auf einem dieser Märkte drehen, hat dabei aber leider die Qual der Wahl: Es gibt neben vier ständigen Märkten 29 Wochenmärkte und 11 Bauernmärkte sowie drei saisonale Dulten.
Die vier größten Münchner Märkte haben normalerweise werktags bis 20 Uhr geöffnet. Der größte und bekannteste ist der Viktualienmarkt. Exotische Obst- und Gemüsesorten, Antipasti, Wildschweinwurst oder Lavendelhonig – hier gibt es alles, was das Geniesser-Herz begehrt.
Und auf diesem befand sich nun Beatrice. Sie war eigentlich nur 1 km vom Kaufhaus entfernt. Aber diese Entfernung hatte sie im Grunde genommen gar nicht so richtig wahrgenommen.
Was sie dort sah, war eine große Menge von essbarer Nahrung. Besonders das Obst und Gemüse, welches an vielen Ständen angeboten wurde, hatte es ihr angetan. Und wiederrum stellte sie ernüchtert fest, dass ihre Bargeldschaft in den Taschen gegen null tendierte.
Was sollte sie nun tun?
Es gab nur eine Möglichkeit. Sie musste einen oder zwei Apfel stehlen, um ihren ersten Hunger zu stillen. War das nun Mundraub, oder war das schon Diebstahl?
Aber es half alles nichts, der Hunger war größer als die Angst erwischt zu werden.
Sie warf einen schnellen Blick nach links und rechts, und nahm sich von der Auslage zwei große herrliche bunte Äpfel, die sie anzulachen schienen. Alles schien gut zugehen, als sie sich schließlich ein paar Meter vom Obst-und Gemüsestand entfernte.
Sie blieb dann stehen, und biss herzhaft in den ersten Apfel hinein. Oh Gott, war das ein wunderbares Gefühl. Die erste Nahrung seit dem frühen Morgen. Im Nu war der erste Apfel vertilgt. Sie hob den Kopf und sah mit Entsetzen ein großes Schild auf dem folgendes zu lesen war.
Herrliches Obst und Gemüse, jeden Tag frisch, vom Landgut „Gut Bavaria“ in „Ups“.
Nein, das darf doch nicht wahr sein, jetzt habe ich die Familie Hoffmann heute schon zum dritten Mal geschädigt. Sie erinnerte sich an dem Bibelspruch: „Lieber Gott vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“. Sicherlich war das nun in einem anderen Zusammenhang zu sehen, denn diesen Spruch tätigte Jesus auf dem Berg Nazareth als er ans Kreuz genagelt, diesen Spruch von sich gab.
Leider war ihr tun nicht unbeobachtet geblieben. Denn als sie diese Stätte verlassen wollte, rief eine Marktbesucherin in voller Lautstärke:
Haltet den Dieb, sie hat Äpfel gestohlen.
Nun erfolgte bei Beatrice eine Reaktion, die völlig normal ist.
Sie flüchtete vom Ort des Geschehens.
Diese Flucht war leider Gottes nur von kurzer Dauer, denn ihre Pumps die sie trug, waren für solche Anlässe wahrlich nicht geeignet. Denn das Kopfsteinpflaster (Foto), war wahrlich nicht der passende Untergrund.
Denn schon nach wenigen Metern blieb sie dort mit den Schuhen hängen, und schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf.
Dann wurde es schlagartig Dunkel um sie herum.
Kapitel: 439
Mittlerweile war die Suche nach Beatrice im Kaufhaus ergebnislos abgebrochen worden. Von ihr absolut keine Spur. Auch die Nachfrage bei den Mitarbeitern blieb ohne Erfolg.
Othilie verzweifelt, wie alle anderen involvierten Personen ebenfalls: Was können wir nun unternehmen.
Joggeli: Wir müssen die Polizei informieren. Beatrice ist garantiert vor Angst geflüchtet.
Polly: Und das ist die Angst vor möglichen Repressalien. Ist natürlich absolut unsinnig, aber wir wissen ja nicht was in ihrem Kopf vorgeht. Jedenfalls ist München für Beatrice nicht gerade der richtige Ort. Denn sie ist absolut ortsunkundig.
James: Ich habe mal in ihrer privaten Jackentasche nachgeschaut. Ihre Geldbörse und ihr Ausweis sind dort darin enthalten. Das macht es für uns nicht einfacher, da sie nun ohne einen Pfennig und ohne ihre Legitimation unterwegs ist. Aber die Polizei müssen wir natürlich informieren. Denn sie ist „Gott sei Dank“ in ihrer nicht gerade unauffälligen Dienstuniform unterwegs.
Othilie: Aber leider ohne ein Namensschild an ihrer Bluse. Denn dieses Namensschild ist in unserer Gravur-Werkstatt noch in Arbeit.
Polly: Dann last uns endlich die Polizei informieren. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Ich höre jetzt schon ein Tatüüü, tataaa der Feuerwehr oder eines Krankenwagens. Aber das ist sicherlich ein Zufall. Denn diese Sirene hört man hier mehrmals am Tag.
Leider war diese Sirene tatsächlich für Beatrice bestimmt, aber das konnte von den Hoffmanns wirklich keiner erahnen.
Beatrice lag immer noch bewusstlos am Boden und eine große Anzahl Menschen standen um sie herum. Auf dem Kopfsteinpflaster sah man eine kleine Blutlache, die aus dem Hinterkopf Beatrice stammte.
Aber anstatt sich einer der herumstehenden Passanten sich um Beatrice kümmerte, wurde dort nur unsinniges Zeug zum Besten gegeben. Nach einiger Zeit bequemte sich doch einer der Marktfrauen, und legte ein weiches Kissen unter ihrem Kopf.
Passant: Und atmet sie noch?
Marktfrau: Ja zum Glück. Hat einer von ihnen evtl. schon die Feuerwehr informiert. Sie muss schleunigst in ein Krankenhaus. Mein Gott, was für ein hübsches Mädchen. Sie stammt garantiert aus einem gutem Haus, dass erkennt man an ihrer schicken Kleidung.
Passant: Aber warum klaut sie dann zwei Äpfel?
Marktfrau: Das kann ich ihnen natürlich auch nicht sagen. Sie muss aber sehr verzweifelt gewesen sein, oder besser gesagt, verzweifelt sein, denn sie lebt ja noch. Was für eine Tragödie, sie muss sehr viel geweint haben, denn ihr komplettes Make-up ist total verlaufen.
Zum Glück kommt da auch schon der Notarztwagen der Feuerwehr.
Von nun an ging alles sehr schnell. Ein Sanitäter legte ihr zur Sicherheit ein Stifneck an.
Info:
Eine Cervicalstütze oder Zervikalstütze (von lat. cervix, der Hals) ist ein zirkulärer Halsverband zur Entlastung der Halsstrukturen. Diese kann entweder rigide sein, wie die HWS-Schienen (z. B.: Stifneck), oder weich und elastisch, wie die Halskrause.
Präklinisch wird allen Patienten mit Verdacht auf eine Halswirbelsäulenverletzung, besonders bei Verdacht auf HWS-Fraktur, eine HWS-Schiene angelegt, beispielsweise nach einem Sturz aus großer Höhe oder Verkehrsunfällen. Sie wird entsprechend traumatisierten Patienten bereits vor der Rettung am Unfallort angelegt und solange belassen, bis eine knöcherne Verletzung ausgeschlossen ist. Das soll verhindern, dass eine möglicherweise bestehende Verletzung durch Bewegung des betroffenen Wirbels verschlimmert wird. Quelle: Wikipedia.
Sanitäter: Kennt einer aus dem „Publikum“ dieses Mädchen.
Na gut, dies scheint nicht der Fall zu sein.
Sanitäter 1 zu Sanitäter 2: Sollen wir die Polizei hinzuziehen?
Ich denke nicht, sie ist wie mich vermute mit ihren Pumps im Kopfsteinpflaster hängengeblieben, wie mir einer der Passanten berichtet hat. Also ein ganz normaler alltäglicher Unfall.
Einige Minuten später im Kaufhaus:
Othilie: James hast du die Polizei informiert.
James: Ja natürlich, jedenfalls scheint nichts Außergewöhnliches vorgefallen zu sein, welches im Zusammenhang mit Beatrice steht.
Polly: Das ist schon einmal erfreulich.
James: Ich habe auch bei der Polizei eine Personenbeschreibung abgegeben. Außerdem eine Beschreibung der nicht gerade alltäglichen Kleidung von ihr. Ein Bild der Uniform und ein Lichtbild ihres Ausweises natürlich auch.
Othilie: Was können wir im Moment tun? Das tatenlose sitzen macht mich ganz fertig.
James: Ich habe noch eine Idee, lasst uns versuchen über den Bayrischen Rundfunk eine Suchmeldung für den Raum München zu erwirken. Ich denke mal, dass ein derartiges Ersuchen der überall bekannten Familie Hoffmann von Erfolg gekrönt sein wird. Es muss ja Personen geben, die Beatrice irgendwo gesehen haben. Ich werde persönlich, mit Frl. Hoffmann (Polly) zusammen, wenn sie damit einverstanden ist, die Sendeanstalt aufsuchen.
Polly: Natürlich fahre ich mit. Die Idee ist übrigens glänzend.
Othilie: Nehmt auch bitte ein Foto von Beatrice mit.
Polly: Mit Verlaub Othilie, aber was sollen sie im Radio mit einem Foto?
Othilie: Ja natürlich, ich bin auch schon ganz durcheinander. Jetzt fahrt endlich los.
Zu Frau Schlickenhuber, die Sekretärin von Othilie. Bringen sie mir bitte einen starken Kaffee. Ohne Milch und Zucker.
Der Bayerische Rundfunk (BR) ist die Landesrundfunkanstalt im Freistaat Bayern mit Sitz in München. Er ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland ARD und hat die Rechtsform einer Anstalt des öffentlichen Rechts.
So also machten sich James und Polly auf dem Weg zum Bayrischen Rundfunk, welches sich unweit von der Innenstadt befindet.
Dort angekommen, setzten sie sich sofort mit dem zuständigen Programmintendanten des BR (Christian Wallenreiter,1960-1972) an einem Tisch (Zum Glück war er anwesend), und erörterten die missliche Lage, in der sich die Familie Hoffmann befand. So ganz unbekannt waren sie hier nicht, da die Hoffmann-Group viele wöchentliche Werbespots über den BR sendeten.
Herr Wallenreiter: Frl. Hoffmann Ich werde die Suchmeldung sofort an die Redaktion und in das Sendestudio weiterreichen. Wir werden diese Meldung auch überregional ausstrahlen. Ich hoffe, dass die Suchmeldung Erfolg hat. Wenn sich herausstellt, wo sich Beatrice befindet, oder wenn sachdienliche Hinweise eingegangen sind, werden wir sie sofort telefonisch benachrichtigen.
Polly: Vielen Dank Herr Wallenreiter.
Herr Wallenreiter: Keine Ursache, immer wieder gern.
Wenige Minuten später erfolgte diese Durchsage im Radio, welche auch Othilie vernahm:
Hier eine wichtige Durchsage des Bayrischen Rundfunks:
Vermisst wird seit ca. 13 Uhr, im Raum München die 14 jährige Beatrice Arant. Bekleidet ist sie mit einem schwarzen Trägerrock der Hoffmann-Group. Darüber hinaus trägt sie eine weiße Bluse, eine schwarze gebundene Fliege um den Hals, und schwarze Mary-Jane Pumps.
Beatrice ist ca. 1,55 Meter groß, hat langes dunkelblondes Haar, und ist von sehr schlanker Statur.
Sachdienliche Hinweise über den gegenwärtigen Aufenthaltsort dieses Mädchens bitte telefonisch an den Bayrischen Rundfunk. Tel. Nr. 004161/5997532.
Liebe Leser, dann hoffe ich mal, und ihr sicherlich auch, dass diese Suchmeldung über den BR von Erfolg gekrönt sein wird.
Drückt bitte alle Daumen.
Ende Teil 354
Monika
Geschrieben am 21.09.2020
Kapitel: 438
Beatrice auf der Flucht.
Niedergeschlagen und deprimiert ging Beatrice von dannen, um einen Raum aufzusuchen wo sie für sich ganz alleine war, welches in diesem Kaufhaus nicht ganz einfach war. So schloss sie sich dann in der Toilette ein.
10 Minuten später hörte Beatrice ihren Namen über die Lautsprecheranlage des Kaufhauses:
Fräulein Beatrice Arand bitte zum Geschäftsbüro.
Nun war also das passiert, was kommen musste.
Beatrice musste bei der Chefin des riesigen Unternehmens zum Rapport antreten. Und das war eben Othilie Hoffmann.
Weinend machte sie sich auf dem Weg. Tränen rannen ihr in Bächen den Wangen herunter. Sie hatte wieder einmal alles falsch gemacht. So zumindest ihre eigene Überzeugung.
Aber was passierte gegenwärtig in der Chefetage des Hauses?
Hier saß Othilie in ihrem kostbaren Lederstuhl an ihrem massiven altmodischen noch kostbareren Eichentisch, und ihr gegenüber saß das Lehrmädchen Frl. Gretl Schmidthorst. Ein Mädchen aus gutem Hause und einer vorbildlichen Erziehung. Und auch ihre Abschlusszeugnisse aus der Schule konnten sich sehen lassen. Darauf legte Othilie immer einen großen Wert.
Hier nun erzählte das Lehrmädchen die nach ihrer Ansicht skandalösen Vorkommnisse im Kaufhaus.
Othilie: Ich denke mal, dass so ein Geschehen wie sie es mir gerade geschildert haben, unter normalen Umständen sehr verwerflich ist, und normalerweise auch zur Anzeige gebracht werden muss.
Aber bedenken sie bitte, wie ich aus ihren Erzählungen entnehme, dass Beatrice hier selbst einem Irrtum unterlegen ist. Sie war fest in dem Glauben, dass sie Sven gegenüberstehen würde. Ich kenne Beatrice nun schon etwas länger, und ihr würde ansonsten so ein Vergehen nie im Traum einfallen. Ich möchte diese Situation nun wirklich nicht herunterspielen, wie es vielleicht jetzt den Anschein hat. Jedenfalls wäre ich ihnen sehr dankbar, wenn wir das Ganze nicht auf die sogenannte Goldwaage legen, sondern mit Bedacht und Nachsicht darüber hinwegsehen.
Beatrice wird ja auch gleich nach dem Ausruf über die Lautsprecheranlage hier erscheinen, und ihre Sicht der Dinge darstellen.
Frl. Schmidthorst: Sie haben natürlich Recht Frau Hoffmann. Nach ihrer Darstellung bin ich jetzt auch davon überzeugt, dass Beatrice nichts Verwerfliches im Sinn hatte.
Othilie: Das ist erfreulich, dass sie das ähnlich sehen. Es wäre doch wirklich schade, wenn so eine kleine ungewollte Begebenheit solch große Ausmaße annimmt.
Darüber hinaus bin ich, wie mir von der Abteilungsleiterin Frau Jutta Meier (Leiterin der Abteilung „Young fashion for the future“) berichtet wurde, sehr zufrieden über ihr Engagement und Leistung in unserem Unternehmen.
Frl. Schmidthorst: Danke Frau Hoffmann bezüglich dieser Worte, dass höre ich natürlich sehr gerne.
Othilie: Dann warten wir mal auf Beatrice, denn sie wird wohl in wenigen Augenblicken hier erscheinen.
Natürlich trat Beatrice den nach ihrer Ansicht schicksalsschweren Gang zum Geschäftsbüro an. Das Problem war nur:
Wo befand sich dieses Büro?
Das hatte man ihr noch nicht erklärt. Infolgedessen wanderte sie fast durch das komplette Kaufhaus. Auf die Idee, dass sich dieses Büro in der obersten Etage befand, kam sie in ihrer Verzweiflung nicht.
Das andere Problem welches sich ihr nun auftat war die Tatsache, dass die Zeit immer weiter voranschritt, so dass Tante Othilie sicherlich mittlerweile zu der Meinung gekommen sein musste, dass sie sich vor der Verantwortung des Besuchs drücken wollte. Und das wäre dann die zweite Verfehlung an diesem Tag gewesen.
Auf die Idee einen Mitarbeiter des Hauses zu fragen kam sie leider nicht, da sie mittlerweile komplett „durch den Wind war“.
Nach einiger Zeit stand sie wieder vor dem Haupteingang des Kaufhauses. Eine Spontanreaktion war nun die Folge, denn sie lief einfach nach draußen, und stand nun in einer Welt, die ihr in ihrer bisherigen Zirkuswelt gänzlich unbekannt war.
Nach einigen Metern stand sie auf dem Marienplatz auf dem sich ein hektisches Treiben abspielte. Vor ihr das Rathaus, und links neben ihr die vielen gutbesuchten Cafés. Zur rechten Seite das Kaufhaus der Hoffmann-Group.
Aber sie selbst hatten keinen Pfennig in der Tasche, obwohl ihr ein erfrischendes Getränk sicherlich gutgetan hätte, den die Außentemperatur betrug mittlerweile 28° an diesem spät frühlingshaften Wetter. Der Sommer machte sich wahrlich bemerkbar. Außerdem hätte sie sich in der Toilette eines Lokals das Gesicht säubern können. Denn das Make-up in ihrem Gesicht war, nach einem Blick in ihrem kleinen Taschenspiegel, völlig ruiniert.
Viele Dinge gingen ihr jetzt durch den Kopf. Was sollte sie nun machen? Wo sollte sie hingehen, ohne einen Pfennig in ihrer Tasche? Sollte sie evtl. zur Polizei gehen? Nein das konnte sie in keinem Fall, denn dort würde man sie ohne jegliche Ausweispapiere festhalten. Denn die hatte sie in ihrer Jacke, die jetzt im Umkleideraum hing. Auffallend war auch die Uniform der Hoffmann-Group. Und sie war sich sicher, dass man anhand dieser Uniform schnell herausbekam, dass sie zu der großen Geschäftskette des Kaufhausunternehmens gehörte. Und dann war dann noch die Tatsache der unsittlichen Berührung einer jungen Mitarbeiterin. Dafür kam sie bestimmt im Gefängnis.
So zumindest ihre Hanebüchenen und völlig aus der Luft gegriffenen verwirrten Gedanken.
Und noch eine Tatsache machte sich bei ihr bemerkbar. Sie hatte einen unsäglichen Hunger. Daher entfernte sie sich vom Marienplatz und ging eine Straße hinunter, wobei sie am Kaufhaus vorbei musste. Liebevoll und sehnsüchtig schaute sie sich noch einmal um, und entfernte sich immer mehr von dem Kaufhaus. Sie dachte an die vielen netten Personen, die sie in den letzten Tagen kennenlernen durfte.
All die Kindler und Jugendlichen der Familie Hoffmann, und an die Erwachsenen der großen Familie, die sie so barmherzig aufgenommen hatten.
Die sie aus den Klauen des Schwiegervaters gerettet hatten.
Die sie behandelt haben wie ihr eigenen Kind.
Die ihr jeden Wunsch von den Lippen abgelesen haben.
An die herzensgute Tante Polly, die sie immer an sich zog wenn sie Kummer hatte.
Materielle Dinge waren ihr nicht so wichtig, da sie sowieso in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen war. Natürlich war sie fasziniert von den Möglichkeiten auf „Gut Bavaria“ und dankbar für alles was die berühmte Familie für sie getan hatte.
Aber das eben war es doch. Sie hatte das Vertrauen welches sie ihr entgegengebracht haben, auf schändliche Weise missbraucht. Natürlich wollte sie es nicht, aber das machte ihr Verhalten in keiner Weise entschuldbar. Auch wenn sie gewillt war, nach der Attacke auf das Lehrmädchen das Geschäftsbüro aufzusuchen. Leider hatte sie damit so viel Zeit verloren, dass Frau Hoffmann garantiert annehmen musste, dass sie sich aus der Verantwortung stehlen wollte.
Wie dem auch sei, sie musste irgendwie ein neues Leben anfangen.
Mittlerweile herrschte im Kaufhaus eine sehr große Hektik und Unruhe. Alles war auf der Suche nach Beatrice. Othilie und vielen anderen war klar geworden, dass Beatrice mit Sicherheit das Geschäftsbüro aufsuchen wollte, aber den Weg nicht fand, denn keiner hatte es ihr vorher gesagt, wo das Büro der großen Chefin zu finden war. Natürlich wurde sie überall gesehen, und jeder von ihnen hatte den Eindruck gewonnen, dass das Mädchen etwas suchte. Im Nachherein wurde ihnen bewusst, dass die Durchsage über die Lautsprecheranlage diesem Mädchen galt, dessen Namen sie vorher noch nie gehört hatten. Daher fühlte sich keiner genötigt, dieses Mädchen anzusprechen.
Kurze Zeit später trafen auch Polly und Joggeli ein, die von der Wahlkampfveranstaltung in „Ups“ zurückkamen. Und natürlich war das Entsetzen der beiden nach der Erzählung von Othilie über die vergangenen Geschehnisse sehr groß.
Polly: Eines ist klar geworden, Beatrice hatte große Schuldgefühle nach dem Fauxpas mit dem Verwechseln der Personen von Sven mit Frl. Schmidthorst. Dazu kam dann noch, die erfolglose Suche nach dem Geschäftsbüro. Nachdem sie das in ihren Augen auch noch verbockt hatte, bekam sie Angst vor etwaigen Konsequenzen.
Othilie: Ich möchte meinen Schatz wieder haben. Stellt meinetwegen das ganze Kaufhaus auf dem Kopf. Durchkämmt alle Räume vom Keller angefangen, bis zum Dachgeschoss. Jeder Mitarbeiter der im Moment verfügbar ist, soll sich auf die Suche begeben. Sie muss sich irgendwo in diesem Haus verstecken. Möglichkeiten gibt es ja hier schließlich genug.
Sie muss hier sein.
Mittlerweile entfernte sich Beatrice immer mehr vom Kaufhaus. Sie wechselte mehrmals die Straße, und wusste schließlich nicht mehr wo sie sich befand.
(Ja liebe Kinder, damals gab es noch kein Smartphone, und somit auch kein Google-Map)
Nach einer endlos langen Zeit, so zumindest ihr empfinden, sah sie aus der Ferne einen großen Wochenmarkt. Und gleichzeitig merkte sie auch, dass ihr bedarf nach fester Nahrung noch größer geworden ist. Und das war nicht verwunderlich, denn sie hatte bisher an diesem Tag nur ein leichtes Frühstück eingenommen, da sie sehr auf ihre schlanke sportliche Figur bedacht war.
Ihre Schritte wurden etwas schneller, und nach kurzer Zeit befand sie sich auf dem berühmtesten Wochenmarkt Münchens.
Flanieren und schauen, ratschen, schlemmen und genießen
Das sind die Grundzutaten für das schöne Münchner Lebensgefühl. Wer das erleben möchte, muss einfach nur eine Runde auf einem dieser Märkte drehen, hat dabei aber leider die Qual der Wahl: Es gibt neben vier ständigen Märkten 29 Wochenmärkte und 11 Bauernmärkte sowie drei saisonale Dulten.
Die vier größten Münchner Märkte haben normalerweise werktags bis 20 Uhr geöffnet. Der größte und bekannteste ist der Viktualienmarkt. Exotische Obst- und Gemüsesorten, Antipasti, Wildschweinwurst oder Lavendelhonig – hier gibt es alles, was das Geniesser-Herz begehrt.
Und auf diesem befand sich nun Beatrice. Sie war eigentlich nur 1 km vom Kaufhaus entfernt. Aber diese Entfernung hatte sie im Grunde genommen gar nicht so richtig wahrgenommen.
Was sie dort sah, war eine große Menge von essbarer Nahrung. Besonders das Obst und Gemüse, welches an vielen Ständen angeboten wurde, hatte es ihr angetan. Und wiederrum stellte sie ernüchtert fest, dass ihre Bargeldschaft in den Taschen gegen null tendierte.
Was sollte sie nun tun?
Es gab nur eine Möglichkeit. Sie musste einen oder zwei Apfel stehlen, um ihren ersten Hunger zu stillen. War das nun Mundraub, oder war das schon Diebstahl?
Aber es half alles nichts, der Hunger war größer als die Angst erwischt zu werden.
Sie warf einen schnellen Blick nach links und rechts, und nahm sich von der Auslage zwei große herrliche bunte Äpfel, die sie anzulachen schienen. Alles schien gut zugehen, als sie sich schließlich ein paar Meter vom Obst-und Gemüsestand entfernte.
Sie blieb dann stehen, und biss herzhaft in den ersten Apfel hinein. Oh Gott, war das ein wunderbares Gefühl. Die erste Nahrung seit dem frühen Morgen. Im Nu war der erste Apfel vertilgt. Sie hob den Kopf und sah mit Entsetzen ein großes Schild auf dem folgendes zu lesen war.
Herrliches Obst und Gemüse, jeden Tag frisch, vom Landgut „Gut Bavaria“ in „Ups“.
Nein, das darf doch nicht wahr sein, jetzt habe ich die Familie Hoffmann heute schon zum dritten Mal geschädigt. Sie erinnerte sich an dem Bibelspruch: „Lieber Gott vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“. Sicherlich war das nun in einem anderen Zusammenhang zu sehen, denn diesen Spruch tätigte Jesus auf dem Berg Nazareth als er ans Kreuz genagelt, diesen Spruch von sich gab.
Leider war ihr tun nicht unbeobachtet geblieben. Denn als sie diese Stätte verlassen wollte, rief eine Marktbesucherin in voller Lautstärke:
Haltet den Dieb, sie hat Äpfel gestohlen.
Nun erfolgte bei Beatrice eine Reaktion, die völlig normal ist.
Sie flüchtete vom Ort des Geschehens.
Diese Flucht war leider Gottes nur von kurzer Dauer, denn ihre Pumps die sie trug, waren für solche Anlässe wahrlich nicht geeignet. Denn das Kopfsteinpflaster (Foto), war wahrlich nicht der passende Untergrund.
Denn schon nach wenigen Metern blieb sie dort mit den Schuhen hängen, und schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf.
Dann wurde es schlagartig Dunkel um sie herum.
Kapitel: 439
Mittlerweile war die Suche nach Beatrice im Kaufhaus ergebnislos abgebrochen worden. Von ihr absolut keine Spur. Auch die Nachfrage bei den Mitarbeitern blieb ohne Erfolg.
Othilie verzweifelt, wie alle anderen involvierten Personen ebenfalls: Was können wir nun unternehmen.
Joggeli: Wir müssen die Polizei informieren. Beatrice ist garantiert vor Angst geflüchtet.
Polly: Und das ist die Angst vor möglichen Repressalien. Ist natürlich absolut unsinnig, aber wir wissen ja nicht was in ihrem Kopf vorgeht. Jedenfalls ist München für Beatrice nicht gerade der richtige Ort. Denn sie ist absolut ortsunkundig.
James: Ich habe mal in ihrer privaten Jackentasche nachgeschaut. Ihre Geldbörse und ihr Ausweis sind dort darin enthalten. Das macht es für uns nicht einfacher, da sie nun ohne einen Pfennig und ohne ihre Legitimation unterwegs ist. Aber die Polizei müssen wir natürlich informieren. Denn sie ist „Gott sei Dank“ in ihrer nicht gerade unauffälligen Dienstuniform unterwegs.
Othilie: Aber leider ohne ein Namensschild an ihrer Bluse. Denn dieses Namensschild ist in unserer Gravur-Werkstatt noch in Arbeit.
Polly: Dann last uns endlich die Polizei informieren. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Ich höre jetzt schon ein Tatüüü, tataaa der Feuerwehr oder eines Krankenwagens. Aber das ist sicherlich ein Zufall. Denn diese Sirene hört man hier mehrmals am Tag.
Leider war diese Sirene tatsächlich für Beatrice bestimmt, aber das konnte von den Hoffmanns wirklich keiner erahnen.
Beatrice lag immer noch bewusstlos am Boden und eine große Anzahl Menschen standen um sie herum. Auf dem Kopfsteinpflaster sah man eine kleine Blutlache, die aus dem Hinterkopf Beatrice stammte.
Aber anstatt sich einer der herumstehenden Passanten sich um Beatrice kümmerte, wurde dort nur unsinniges Zeug zum Besten gegeben. Nach einiger Zeit bequemte sich doch einer der Marktfrauen, und legte ein weiches Kissen unter ihrem Kopf.
Passant: Und atmet sie noch?
Marktfrau: Ja zum Glück. Hat einer von ihnen evtl. schon die Feuerwehr informiert. Sie muss schleunigst in ein Krankenhaus. Mein Gott, was für ein hübsches Mädchen. Sie stammt garantiert aus einem gutem Haus, dass erkennt man an ihrer schicken Kleidung.
Passant: Aber warum klaut sie dann zwei Äpfel?
Marktfrau: Das kann ich ihnen natürlich auch nicht sagen. Sie muss aber sehr verzweifelt gewesen sein, oder besser gesagt, verzweifelt sein, denn sie lebt ja noch. Was für eine Tragödie, sie muss sehr viel geweint haben, denn ihr komplettes Make-up ist total verlaufen.
Zum Glück kommt da auch schon der Notarztwagen der Feuerwehr.
Von nun an ging alles sehr schnell. Ein Sanitäter legte ihr zur Sicherheit ein Stifneck an.
Info:
Eine Cervicalstütze oder Zervikalstütze (von lat. cervix, der Hals) ist ein zirkulärer Halsverband zur Entlastung der Halsstrukturen. Diese kann entweder rigide sein, wie die HWS-Schienen (z. B.: Stifneck), oder weich und elastisch, wie die Halskrause.
Präklinisch wird allen Patienten mit Verdacht auf eine Halswirbelsäulenverletzung, besonders bei Verdacht auf HWS-Fraktur, eine HWS-Schiene angelegt, beispielsweise nach einem Sturz aus großer Höhe oder Verkehrsunfällen. Sie wird entsprechend traumatisierten Patienten bereits vor der Rettung am Unfallort angelegt und solange belassen, bis eine knöcherne Verletzung ausgeschlossen ist. Das soll verhindern, dass eine möglicherweise bestehende Verletzung durch Bewegung des betroffenen Wirbels verschlimmert wird. Quelle: Wikipedia.
Sanitäter: Kennt einer aus dem „Publikum“ dieses Mädchen.
Na gut, dies scheint nicht der Fall zu sein.
Sanitäter 1 zu Sanitäter 2: Sollen wir die Polizei hinzuziehen?
Ich denke nicht, sie ist wie mich vermute mit ihren Pumps im Kopfsteinpflaster hängengeblieben, wie mir einer der Passanten berichtet hat. Also ein ganz normaler alltäglicher Unfall.
Einige Minuten später im Kaufhaus:
Othilie: James hast du die Polizei informiert.
James: Ja natürlich, jedenfalls scheint nichts Außergewöhnliches vorgefallen zu sein, welches im Zusammenhang mit Beatrice steht.
Polly: Das ist schon einmal erfreulich.
James: Ich habe auch bei der Polizei eine Personenbeschreibung abgegeben. Außerdem eine Beschreibung der nicht gerade alltäglichen Kleidung von ihr. Ein Bild der Uniform und ein Lichtbild ihres Ausweises natürlich auch.
Othilie: Was können wir im Moment tun? Das tatenlose sitzen macht mich ganz fertig.
James: Ich habe noch eine Idee, lasst uns versuchen über den Bayrischen Rundfunk eine Suchmeldung für den Raum München zu erwirken. Ich denke mal, dass ein derartiges Ersuchen der überall bekannten Familie Hoffmann von Erfolg gekrönt sein wird. Es muss ja Personen geben, die Beatrice irgendwo gesehen haben. Ich werde persönlich, mit Frl. Hoffmann (Polly) zusammen, wenn sie damit einverstanden ist, die Sendeanstalt aufsuchen.
Polly: Natürlich fahre ich mit. Die Idee ist übrigens glänzend.
Othilie: Nehmt auch bitte ein Foto von Beatrice mit.
Polly: Mit Verlaub Othilie, aber was sollen sie im Radio mit einem Foto?
Othilie: Ja natürlich, ich bin auch schon ganz durcheinander. Jetzt fahrt endlich los.
Zu Frau Schlickenhuber, die Sekretärin von Othilie. Bringen sie mir bitte einen starken Kaffee. Ohne Milch und Zucker.
Der Bayerische Rundfunk (BR) ist die Landesrundfunkanstalt im Freistaat Bayern mit Sitz in München. Er ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland ARD und hat die Rechtsform einer Anstalt des öffentlichen Rechts.
So also machten sich James und Polly auf dem Weg zum Bayrischen Rundfunk, welches sich unweit von der Innenstadt befindet.
Dort angekommen, setzten sie sich sofort mit dem zuständigen Programmintendanten des BR (Christian Wallenreiter,1960-1972) an einem Tisch (Zum Glück war er anwesend), und erörterten die missliche Lage, in der sich die Familie Hoffmann befand. So ganz unbekannt waren sie hier nicht, da die Hoffmann-Group viele wöchentliche Werbespots über den BR sendeten.
Herr Wallenreiter: Frl. Hoffmann Ich werde die Suchmeldung sofort an die Redaktion und in das Sendestudio weiterreichen. Wir werden diese Meldung auch überregional ausstrahlen. Ich hoffe, dass die Suchmeldung Erfolg hat. Wenn sich herausstellt, wo sich Beatrice befindet, oder wenn sachdienliche Hinweise eingegangen sind, werden wir sie sofort telefonisch benachrichtigen.
Polly: Vielen Dank Herr Wallenreiter.
Herr Wallenreiter: Keine Ursache, immer wieder gern.
Wenige Minuten später erfolgte diese Durchsage im Radio, welche auch Othilie vernahm:
Hier eine wichtige Durchsage des Bayrischen Rundfunks:
Vermisst wird seit ca. 13 Uhr, im Raum München die 14 jährige Beatrice Arant. Bekleidet ist sie mit einem schwarzen Trägerrock der Hoffmann-Group. Darüber hinaus trägt sie eine weiße Bluse, eine schwarze gebundene Fliege um den Hals, und schwarze Mary-Jane Pumps.
Beatrice ist ca. 1,55 Meter groß, hat langes dunkelblondes Haar, und ist von sehr schlanker Statur.
Sachdienliche Hinweise über den gegenwärtigen Aufenthaltsort dieses Mädchens bitte telefonisch an den Bayrischen Rundfunk. Tel. Nr. 004161/5997532.
Liebe Leser, dann hoffe ich mal, und ihr sicherlich auch, dass diese Suchmeldung über den BR von Erfolg gekrönt sein wird.
Drückt bitte alle Daumen.
Ende Teil 354
Monika
Geschrieben am 21.09.2020
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Nov 29, 2021 11:02 am
Hi Polly,
danke noch einmal für deinen ausführlichen Kommentar bezüglich der Bilder.
Ich hoffe aber, dass dir auch der geschriebene Text gefallen hat.
Die Diskrepanz zwischen "der normalen Bevölkerung", und dem "Geldadel" ist so glaube, ich gut dargestellt worden.
Die Eröffnungsfeier im Saloon und der Eröffnung des Erholungsheims für alleinstehende Mütter des Hoffmann-Konzerns macht schon etwas nachdenklich.
Aber Othilie hat, wie wir ja alle mittlerweile wissen, ein großes Herz für die Belange vieler Personen.
Sei es nun bei der Adoption von einigen Kindern (Gaby, Mara, Simba) als auch für die Probleme etlicher Personen.
Alle fühlen sich wohl unter der Obhut ihrer großen Chefin.
In den nächsten Teilen wird es aber dramatisch zugehen.
Auch da hoffe ich, dass man eine Lösung finden wird, denn die arg gebeutelte Beatrice hat es sich verdient.
Syl
Deine Moni[/b]
danke noch einmal für deinen ausführlichen Kommentar bezüglich der Bilder.
Ich hoffe aber, dass dir auch der geschriebene Text gefallen hat.
Die Diskrepanz zwischen "der normalen Bevölkerung", und dem "Geldadel" ist so glaube, ich gut dargestellt worden.
Die Eröffnungsfeier im Saloon und der Eröffnung des Erholungsheims für alleinstehende Mütter des Hoffmann-Konzerns macht schon etwas nachdenklich.
Aber Othilie hat, wie wir ja alle mittlerweile wissen, ein großes Herz für die Belange vieler Personen.
Sei es nun bei der Adoption von einigen Kindern (Gaby, Mara, Simba) als auch für die Probleme etlicher Personen.
Alle fühlen sich wohl unter der Obhut ihrer großen Chefin.
In den nächsten Teilen wird es aber dramatisch zugehen.
Auch da hoffe ich, dass man eine Lösung finden wird, denn die arg gebeutelte Beatrice hat es sich verdient.
Syl
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Di Nov 30, 2021 10:46 am
Liebe Leser,
der folgende Artikel passt sehr gut zu dem an dem ich gerade schreibe.
Denn in "Ups" eröffnet gerade die Hoffmann-Group ihr Strumpf-und Miederwarengeschäft.
Othilie, Polly und Mary Quant (und noch viele andere) haben alle Hände voll zu tun, um die Kundschaft zu bedienen.
Damals (1965) wurde das noch persönlich gehandhabt. Ein gemütlicher Plausch in einer Sitzecke und einer Tasse Kaffee war immer drin.
Das Flair solcher Geschäfte war einzigartig.
Die älteren unter uns werden sich gerne daran erinnern.
Wie es damals so um die Strumpfwaren zuging, veranschaulicht dieser geschriebene Artikel.
Mode
15.05.2010, 07:00 |
Antje Windmann
Vor 70 Jahren kamen die Nylonstrümpfe auf den Markt - für 250 Dollar das Paar. Ihr Wegbereiter ahnte nicht, wie glücklich er Generationen von Frauen machen würde.
Männer prügeln sich oft aus verletztem Stolz, Frauen manchmal sogar um verzierte Strümpfe. Wie an diesem Mittwoch, dem 15. Mai 1940, dem offiziellen Verkaufsstart von Nylonstrümpfen in den USA. Als "N-Day", Nylon-Tag, ging er in die Geschichte ein.
Endlich war ein Weg gefunden worden, die heiß begehrte Ware in Masse zu produzieren. Schon frühmorgens bildeten sich Schlangen vor den Kaufhäusern. Die Frauen hatten ihre labberigen Baumwollstrümpfe satt, sie wollten Bein zeigen, jede sich fühlen wie ein Filmstar, wie es die Werbung versprach.
In den Warenhäusern entbrannte eine Strumpfschlacht, jede Frau durfte nur ein Paar kaufen. Der Preis: 250 Dollar, doppelt so viel wie ein Paar Seidenstrümpfe, ein Vermögen, dafür doppelt so robust wie diese, so das Versprechen.
Am ersten Tag wurden vier Millionen Strümpfe verkauft, im darauf folgenden Jahr 64 Millionen.
Es war ein Mann, der die Frauen glücklich machte, sein Name war Wallace Hume Carothers. Ein amerikanischer Chemiker, Harvard-Absolvent, 39 Jahre alt, mit freudlosem Blick, schmalen Lippen, leichten Segelohren, getrieben von dieser Vision: einen reißfesten Faden herzustellen. Er schaffte es.
Im Februar 1935 schuf Carothers, inzwischen Forschungsleiter beim amerikanischen Chemieriesen DuPont, letztlich aus Kohle, Wasser und Luft Polyhexamethylenadipinsäureamid. Eine seidig schimmernde, durchsichtige Masse, aus der sich ein Endlosfaden spinnen ließ: Nylon.
Carothers selbst brachte sich um Ruhm und Ehre. Zwei Jahre später schluckte er in einem Hotel in Philadelphia eine Zyankali-Tablette, er soll an Depressionen gelitten haben, schreibt sein Biograf.
Ob Carothers bewusst war, wie bedeutsam seine Erfindung sein würde?
Ein Tag im Mai 2010. "Gäbe es keine Strumpfhosen, könnte ich jetzt nicht im Kleid heiraten", sagt Susanne Schmutte. Die 37-Jährige, eine Frau mit raspelkurzen hellblonden Haaren, und ihr Verlobter Roger Minder stehen in der Strumpfabteilung im Erdgeschoss des Alsterhauses. Eine halbe Million Strumpfwaren-Artikel auf knapp 400 Quadratmetern Verkaufsfläche umgeben sie. Überdimensionale Leuchtreklamen vermitteln der Betrachterin: Strümpfe sind ein Lebensgefühl.
Susanne Schmutte und Roger Minder wollen an diesem Wochenende auf der Rickmer-Rickmers heiraten, das Wetter ist schlechter als erhofft, doch auf ihr Kleid will sie nicht verzichten. Dank Carothers muss sie es nicht.
Eine Verkäuferin zeigt Susanne Schmutte dunkelblaue Leggings von unterschiedlichen Herstellern. "Die sehen zu Peeptoes einfach besser aus", entscheidet Susanne Schmutte.
Vorsichtig zieht die Verkäuferin die Ware aus dem Briefpäckchen, breitet sie auf einem illuminierten Milchglas-Tresen aus. Susanne Schmutte prüft die Farbe, sie soll perfekt zu dem Blau ihres Seidenkleides passen. Auch ihr Verlobter schaut genau hin. "Amüsanterweise habe ich mehr Shoppinggeduld als sie", sagt der gebürtige Schweizer. Mit zwei Paar Leggings, eins als Reserve, gehen er und Susanne Schmutte zur Kasse.
Die Strumpfabteilung im Alsterhaus hat an einem durchschnittlichen Verkaufstag rund 300 Kunden. Wie Musikfans durch CD-Hüllen stöbern, tanzen die Finger der Kundinnen über die aufgereihten Päckchen auf der Suche nach dem perfekten Beinkleid. Im Schnitt werden 1000 Artikel pro Tag gekauft. Beliebt sind derzeit Muster und Animal-Prints, sagt die Verkäuferin.
Beine im Leoparden-Look, vor 70 Jahren unvorstellbar. Damals gab es Strümpfe in Schwarz und Weiß, dazwischen die ganze Klaviatur Brauntöne. Aus madigweißen Waden zauberten sie Sunnylegs, im Herbst trug man Nougat-, Inka- oder Muskatbraun. Die Strümpfe, die bis zur Oberschenkelmitte reichten, befestigten die Frauen mit Haltern am Hüftgürtel oder Korsett. Die Haut dazwischen? Dem Ehemann vorbehalten.
Echte Nylons erkannte man an ihrer Naht - noch gab es keine Rundstrickmaschinen - und an den Hochfersen. Bezeichnungen wie "Poin Heel", "Cuban Heel" oder "Havanna Heel" gaben dem Produkt etwas zusätzlich Verruchtes. Zur Herstellung wurde ein einzelner Endlosfaden verwendet.
In Deutschland gelang es erstmals dem Chemiker Paul Schlack im Januar 1938, Polyamid aus Caprolactam zu gewinnen, später erhielt der Stoff den Namen Perlon. Der Unterschied zu Nylon, vereinfacht gesagt: Nylon wurde aus Erdöl, Perlon aus Steinkohle hergestellt. 1953 erhielt Schlack, angestellt bei der IG Farben, zu der auch BASF, Bayer und Hoechst gehörten, den Verdienstorden der Bundesrepublik.
Die Jahre zwischen 1950 und 1965 bezeichnen viele auch heute noch als Perlonzeit. Die Kulturanthropologin Susanne Buck hat sie in ihrem Buch "Gewirkte Wunder, hauchzarte Träume - von Frauenbeinen und Perlonstrümpfen" beschrieben. "Perlonstrümpfe waren wie der VW-Käfer ein Symbol der Wirtschaftswunderzeit", weiß die 44-Jährige. Darüber hinaus prägten sie ein neues Gefühl von Weiblichkeit. "Strümpfe und Strumpfhalter wurden zu einem unentbehrlichen Requisit für die modebewusste, vornehme Dame", sagte Susanne Buck. Stars wie Romy Schneider und Hildegard Knef zierten die Werbeplakate der Hersteller.
Ähnlich wie Schmuck waren Strümpfe damals ein besonderer Luxus. Jede Frau hatte ein Strumpftäschchen aus Stoff mit mehreren Fächern, in die man die Strümpfe paarweise oder nach Farben sortiert einstecken konnte. Klarer Nagellack diente als Sofortmaßnahme gegen Laufmaschen, an jeder Straßenecke gab es Laufmaschen-Annahmestellen, so wie heute Nagelstudios.
In den Kriegsjahren verschwanden die Nylons plötzlich aus den Geschäften, hierzulande wie in Amerika. Tonnen wurden aufgestellt, die Frauen sollten ihre Strümpfe spenden. Der Grund: Nylon, stark und unverrottbar wie Stahl, dabei fein wie ein Spinnennetz, wurde zur Herstellung von Fallschirmen, Hochdruckschläuchen für Kampfflugzeuge, Borsten zur Reinigung von Waffen gebraucht. Nylon diente auch als Nahtmaterial für Wunden.
In dieser Zeit schmierten sich die Frauen Tinkturen oder Kaffeesatz auf die Beine, zogen mit Kohle oder Augenbrauenstiften einen Strich über ihre Waden. 1945 wurden in der amerikanischen Stadt Tulsa 60 junge Amerikanerinnen gefragt, was ihnen am meisten fehle. 20 sagten: Männer. 40 sagten: Nylons. Nach Kriegsende wurden im New Yorker Kaufhaus "Macy's" binnen sechs Stunden 50 000 Paar verkauft.
In Deutschland konnten erst fünf Jahre nach Kriegsende die ersten Perlonstrümpfe hergestellt werden. Um die für die Massenproduktion notwendigen genormten Größen zu bekommen, ließ sich die Firma ARWA einen besonderen Clou einfallen. Ab Oktober 1951 veranstaltete sie "Beinwettbewerbe". Offiziell suchte man die schönsten Beine Deutschlands, inoffiziell sollten die neuen Maße ermittelt werden. Während des Krieges waren die Waden der Frauen stärker, die Füße ausgeprägter geworden, vermutlich durch das lange Stehen in den Fabriken und das schlechte Schuhwerk.
Zu einer Perlon-Stadt wurde auch Wedel bei Hamburg durch die Ansiedlung der Feinstrumpfwirkerei Richard Wieschebrink. In Geesthacht ließ sich Alexander Kiedrzycki nieder. Um nahtlose Strümpfe herstellen zu können, hatte er bereits 1954 Rundstrickmaschinen angeschafft. Die unifarbenen Schläuche wurden auf Länge geschnitten, an Saum und Ferse vernäht.
Sind die Strumpfhosen heute anschmiegsam und weich, waren Nylon- und Perlonstrümpfe ein starres Gewebe. Erst im Laufe der Zeit wurden sie mit Lycra und Elasthan veredelt, dadurch dehnbarer. 1954 kosteten Feinstrümpfe zwischen sechs und 13 Mark, vier Jahre später gab es sie für 1,95 Mark im Supermarkt. Mit dem Aufkommen des Minirocks eroberten die "Strümpfe bis zur Taille" den Markt. 1966 wurden 17 Millionen Strumpfhosen verkauft, 1971 waren es 560 Millionen.
Für Antje Rauch sind Strumpfhosen ein Statement. Keine andere Frau in Hamburg weiß mehr über Strümpfe zu erzählen. 1977 hat sie in der Strumpfabteilung des Alsterhauses gelernt, heute ist die 47-Jährige mit dem blonden Pagenkopf und dem schwarzen Anzug stellvertretende Leiterin der Abteilung, gewechselt hat sie sie nie. "Ich habe mich nie gelangweilt, ständig gibt es neue Trends, täglich kommt neue Ware, wir dekorieren jeden Monat neu", sagt sie. Die Verkaufsfläche sei über die Jahre immer weiter gewachsen, früher lag sie gleich hinter dem Eingang am Jungfernstieg. Ebenfalls ein Statement.
"Strumpfhosen sind ein Accessoire, sie veredeln nicht nur die Beine, sondern ein ganzes Outfit", sagt Antje Rauch. Fast täglich kämen Frauen mit ihrer Garderobe und Schuhen, auf der Suche nach dem perfekten Strumpf. "Manche halten sich bis zu einer Stunde auf, wollen umfassend beraten werden", berichtet Antje Rauch. Eine ihrer Kolleginnen bedient gerade eine hanseatisch wirkende Frau im dunkelblauen Mantel, Mitte 50, wohlfrisiert. Die Dame bittet die Verkäuferin, mit ihr ans Tageslicht zu gehen, um die Farbnuancen vergleichen zu können.
Antje Rauch zieht ein Briefpäckchen aus dem Regal, eine der ersten laufmaschenfreien Strumpfhosen, 3-D-gestrickt. Die größten Innovationen liegen in den Herstellungstechniken, abgesehen von Farben, Mustern und dekorativen Elementen; inzwischen gibt es Leggings mit kleinen Schnallen.
Noch ist viel zu tun im Alsterhaus, aber mit Sommerbeginn bricht das Strumpfgeschäft wie jedes Jahr ein. "Dann verkaufen wir hauptsächlich zehenfreie und ultratransparente Ware, Make-up für die Beine", sagt Antje Rauch. Der perfekte Hautton findet sich, in dem man die Ware über die Innenseite des Handgelenkes zieht.
In der nächsten Herbst-/Wintersaison erwarten die Kundinnen viele Graublau- sowie pudrige Rosétöne aus dem Nude-Bereich. Blickdicht, versteht sich.
In der vergangenen Saison waren sogar wieder echte Nylons im Programm, mit Naht und Hochferse. Niemand prügelte sich darum, im Gegenteil, sie waren der Ladenhüter des Jahres.
Monika
der folgende Artikel passt sehr gut zu dem an dem ich gerade schreibe.
Denn in "Ups" eröffnet gerade die Hoffmann-Group ihr Strumpf-und Miederwarengeschäft.
Othilie, Polly und Mary Quant (und noch viele andere) haben alle Hände voll zu tun, um die Kundschaft zu bedienen.
Damals (1965) wurde das noch persönlich gehandhabt. Ein gemütlicher Plausch in einer Sitzecke und einer Tasse Kaffee war immer drin.
Das Flair solcher Geschäfte war einzigartig.
Die älteren unter uns werden sich gerne daran erinnern.
Wie es damals so um die Strumpfwaren zuging, veranschaulicht dieser geschriebene Artikel.
Mode
15.05.2010, 07:00 |
Antje Windmann
Vor 70 Jahren kamen die Nylonstrümpfe auf den Markt - für 250 Dollar das Paar. Ihr Wegbereiter ahnte nicht, wie glücklich er Generationen von Frauen machen würde.
Männer prügeln sich oft aus verletztem Stolz, Frauen manchmal sogar um verzierte Strümpfe. Wie an diesem Mittwoch, dem 15. Mai 1940, dem offiziellen Verkaufsstart von Nylonstrümpfen in den USA. Als "N-Day", Nylon-Tag, ging er in die Geschichte ein.
Endlich war ein Weg gefunden worden, die heiß begehrte Ware in Masse zu produzieren. Schon frühmorgens bildeten sich Schlangen vor den Kaufhäusern. Die Frauen hatten ihre labberigen Baumwollstrümpfe satt, sie wollten Bein zeigen, jede sich fühlen wie ein Filmstar, wie es die Werbung versprach.
In den Warenhäusern entbrannte eine Strumpfschlacht, jede Frau durfte nur ein Paar kaufen. Der Preis: 250 Dollar, doppelt so viel wie ein Paar Seidenstrümpfe, ein Vermögen, dafür doppelt so robust wie diese, so das Versprechen.
Am ersten Tag wurden vier Millionen Strümpfe verkauft, im darauf folgenden Jahr 64 Millionen.
Es war ein Mann, der die Frauen glücklich machte, sein Name war Wallace Hume Carothers. Ein amerikanischer Chemiker, Harvard-Absolvent, 39 Jahre alt, mit freudlosem Blick, schmalen Lippen, leichten Segelohren, getrieben von dieser Vision: einen reißfesten Faden herzustellen. Er schaffte es.
Im Februar 1935 schuf Carothers, inzwischen Forschungsleiter beim amerikanischen Chemieriesen DuPont, letztlich aus Kohle, Wasser und Luft Polyhexamethylenadipinsäureamid. Eine seidig schimmernde, durchsichtige Masse, aus der sich ein Endlosfaden spinnen ließ: Nylon.
Carothers selbst brachte sich um Ruhm und Ehre. Zwei Jahre später schluckte er in einem Hotel in Philadelphia eine Zyankali-Tablette, er soll an Depressionen gelitten haben, schreibt sein Biograf.
Ob Carothers bewusst war, wie bedeutsam seine Erfindung sein würde?
Ein Tag im Mai 2010. "Gäbe es keine Strumpfhosen, könnte ich jetzt nicht im Kleid heiraten", sagt Susanne Schmutte. Die 37-Jährige, eine Frau mit raspelkurzen hellblonden Haaren, und ihr Verlobter Roger Minder stehen in der Strumpfabteilung im Erdgeschoss des Alsterhauses. Eine halbe Million Strumpfwaren-Artikel auf knapp 400 Quadratmetern Verkaufsfläche umgeben sie. Überdimensionale Leuchtreklamen vermitteln der Betrachterin: Strümpfe sind ein Lebensgefühl.
Susanne Schmutte und Roger Minder wollen an diesem Wochenende auf der Rickmer-Rickmers heiraten, das Wetter ist schlechter als erhofft, doch auf ihr Kleid will sie nicht verzichten. Dank Carothers muss sie es nicht.
Eine Verkäuferin zeigt Susanne Schmutte dunkelblaue Leggings von unterschiedlichen Herstellern. "Die sehen zu Peeptoes einfach besser aus", entscheidet Susanne Schmutte.
Vorsichtig zieht die Verkäuferin die Ware aus dem Briefpäckchen, breitet sie auf einem illuminierten Milchglas-Tresen aus. Susanne Schmutte prüft die Farbe, sie soll perfekt zu dem Blau ihres Seidenkleides passen. Auch ihr Verlobter schaut genau hin. "Amüsanterweise habe ich mehr Shoppinggeduld als sie", sagt der gebürtige Schweizer. Mit zwei Paar Leggings, eins als Reserve, gehen er und Susanne Schmutte zur Kasse.
Die Strumpfabteilung im Alsterhaus hat an einem durchschnittlichen Verkaufstag rund 300 Kunden. Wie Musikfans durch CD-Hüllen stöbern, tanzen die Finger der Kundinnen über die aufgereihten Päckchen auf der Suche nach dem perfekten Beinkleid. Im Schnitt werden 1000 Artikel pro Tag gekauft. Beliebt sind derzeit Muster und Animal-Prints, sagt die Verkäuferin.
Beine im Leoparden-Look, vor 70 Jahren unvorstellbar. Damals gab es Strümpfe in Schwarz und Weiß, dazwischen die ganze Klaviatur Brauntöne. Aus madigweißen Waden zauberten sie Sunnylegs, im Herbst trug man Nougat-, Inka- oder Muskatbraun. Die Strümpfe, die bis zur Oberschenkelmitte reichten, befestigten die Frauen mit Haltern am Hüftgürtel oder Korsett. Die Haut dazwischen? Dem Ehemann vorbehalten.
Echte Nylons erkannte man an ihrer Naht - noch gab es keine Rundstrickmaschinen - und an den Hochfersen. Bezeichnungen wie "Poin Heel", "Cuban Heel" oder "Havanna Heel" gaben dem Produkt etwas zusätzlich Verruchtes. Zur Herstellung wurde ein einzelner Endlosfaden verwendet.
In Deutschland gelang es erstmals dem Chemiker Paul Schlack im Januar 1938, Polyamid aus Caprolactam zu gewinnen, später erhielt der Stoff den Namen Perlon. Der Unterschied zu Nylon, vereinfacht gesagt: Nylon wurde aus Erdöl, Perlon aus Steinkohle hergestellt. 1953 erhielt Schlack, angestellt bei der IG Farben, zu der auch BASF, Bayer und Hoechst gehörten, den Verdienstorden der Bundesrepublik.
Die Jahre zwischen 1950 und 1965 bezeichnen viele auch heute noch als Perlonzeit. Die Kulturanthropologin Susanne Buck hat sie in ihrem Buch "Gewirkte Wunder, hauchzarte Träume - von Frauenbeinen und Perlonstrümpfen" beschrieben. "Perlonstrümpfe waren wie der VW-Käfer ein Symbol der Wirtschaftswunderzeit", weiß die 44-Jährige. Darüber hinaus prägten sie ein neues Gefühl von Weiblichkeit. "Strümpfe und Strumpfhalter wurden zu einem unentbehrlichen Requisit für die modebewusste, vornehme Dame", sagte Susanne Buck. Stars wie Romy Schneider und Hildegard Knef zierten die Werbeplakate der Hersteller.
Ähnlich wie Schmuck waren Strümpfe damals ein besonderer Luxus. Jede Frau hatte ein Strumpftäschchen aus Stoff mit mehreren Fächern, in die man die Strümpfe paarweise oder nach Farben sortiert einstecken konnte. Klarer Nagellack diente als Sofortmaßnahme gegen Laufmaschen, an jeder Straßenecke gab es Laufmaschen-Annahmestellen, so wie heute Nagelstudios.
In den Kriegsjahren verschwanden die Nylons plötzlich aus den Geschäften, hierzulande wie in Amerika. Tonnen wurden aufgestellt, die Frauen sollten ihre Strümpfe spenden. Der Grund: Nylon, stark und unverrottbar wie Stahl, dabei fein wie ein Spinnennetz, wurde zur Herstellung von Fallschirmen, Hochdruckschläuchen für Kampfflugzeuge, Borsten zur Reinigung von Waffen gebraucht. Nylon diente auch als Nahtmaterial für Wunden.
In dieser Zeit schmierten sich die Frauen Tinkturen oder Kaffeesatz auf die Beine, zogen mit Kohle oder Augenbrauenstiften einen Strich über ihre Waden. 1945 wurden in der amerikanischen Stadt Tulsa 60 junge Amerikanerinnen gefragt, was ihnen am meisten fehle. 20 sagten: Männer. 40 sagten: Nylons. Nach Kriegsende wurden im New Yorker Kaufhaus "Macy's" binnen sechs Stunden 50 000 Paar verkauft.
In Deutschland konnten erst fünf Jahre nach Kriegsende die ersten Perlonstrümpfe hergestellt werden. Um die für die Massenproduktion notwendigen genormten Größen zu bekommen, ließ sich die Firma ARWA einen besonderen Clou einfallen. Ab Oktober 1951 veranstaltete sie "Beinwettbewerbe". Offiziell suchte man die schönsten Beine Deutschlands, inoffiziell sollten die neuen Maße ermittelt werden. Während des Krieges waren die Waden der Frauen stärker, die Füße ausgeprägter geworden, vermutlich durch das lange Stehen in den Fabriken und das schlechte Schuhwerk.
Zu einer Perlon-Stadt wurde auch Wedel bei Hamburg durch die Ansiedlung der Feinstrumpfwirkerei Richard Wieschebrink. In Geesthacht ließ sich Alexander Kiedrzycki nieder. Um nahtlose Strümpfe herstellen zu können, hatte er bereits 1954 Rundstrickmaschinen angeschafft. Die unifarbenen Schläuche wurden auf Länge geschnitten, an Saum und Ferse vernäht.
Sind die Strumpfhosen heute anschmiegsam und weich, waren Nylon- und Perlonstrümpfe ein starres Gewebe. Erst im Laufe der Zeit wurden sie mit Lycra und Elasthan veredelt, dadurch dehnbarer. 1954 kosteten Feinstrümpfe zwischen sechs und 13 Mark, vier Jahre später gab es sie für 1,95 Mark im Supermarkt. Mit dem Aufkommen des Minirocks eroberten die "Strümpfe bis zur Taille" den Markt. 1966 wurden 17 Millionen Strumpfhosen verkauft, 1971 waren es 560 Millionen.
Für Antje Rauch sind Strumpfhosen ein Statement. Keine andere Frau in Hamburg weiß mehr über Strümpfe zu erzählen. 1977 hat sie in der Strumpfabteilung des Alsterhauses gelernt, heute ist die 47-Jährige mit dem blonden Pagenkopf und dem schwarzen Anzug stellvertretende Leiterin der Abteilung, gewechselt hat sie sie nie. "Ich habe mich nie gelangweilt, ständig gibt es neue Trends, täglich kommt neue Ware, wir dekorieren jeden Monat neu", sagt sie. Die Verkaufsfläche sei über die Jahre immer weiter gewachsen, früher lag sie gleich hinter dem Eingang am Jungfernstieg. Ebenfalls ein Statement.
"Strumpfhosen sind ein Accessoire, sie veredeln nicht nur die Beine, sondern ein ganzes Outfit", sagt Antje Rauch. Fast täglich kämen Frauen mit ihrer Garderobe und Schuhen, auf der Suche nach dem perfekten Strumpf. "Manche halten sich bis zu einer Stunde auf, wollen umfassend beraten werden", berichtet Antje Rauch. Eine ihrer Kolleginnen bedient gerade eine hanseatisch wirkende Frau im dunkelblauen Mantel, Mitte 50, wohlfrisiert. Die Dame bittet die Verkäuferin, mit ihr ans Tageslicht zu gehen, um die Farbnuancen vergleichen zu können.
Antje Rauch zieht ein Briefpäckchen aus dem Regal, eine der ersten laufmaschenfreien Strumpfhosen, 3-D-gestrickt. Die größten Innovationen liegen in den Herstellungstechniken, abgesehen von Farben, Mustern und dekorativen Elementen; inzwischen gibt es Leggings mit kleinen Schnallen.
Noch ist viel zu tun im Alsterhaus, aber mit Sommerbeginn bricht das Strumpfgeschäft wie jedes Jahr ein. "Dann verkaufen wir hauptsächlich zehenfreie und ultratransparente Ware, Make-up für die Beine", sagt Antje Rauch. Der perfekte Hautton findet sich, in dem man die Ware über die Innenseite des Handgelenkes zieht.
In der nächsten Herbst-/Wintersaison erwarten die Kundinnen viele Graublau- sowie pudrige Rosétöne aus dem Nude-Bereich. Blickdicht, versteht sich.
In der vergangenen Saison waren sogar wieder echte Nylons im Programm, mit Naht und Hochferse. Niemand prügelte sich darum, im Gegenteil, sie waren der Ladenhüter des Jahres.
Monika
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Dez 01, 2021 5:39 pm
Liebe Leser,
die nächsten zwei Teile der Familien-Sage (355 und 356),
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erscheinen am nächsten Freitag, den 03.12.2021 hier im Forum.
Dabei geht es um die Flucht von Beatrice, die dramatische Ausmaße annehmen wird.
Denn nicht nur die Familie Hoffmann sucht sie verzweifelt, sondern auch Romeo ihr Stiefvater aus dem Zirkus, der aber andere Zirele verfolg, um diesem Mädchen das garaus zu machen. Ihm ist jedes Mittel recht, um an Beatrice heranzukommen.
Spannende Teile stehen uns also bevor.
Monika
die nächsten zwei Teile der Familien-Sage (355 und 356),
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",
erscheinen am nächsten Freitag, den 03.12.2021 hier im Forum.
Dabei geht es um die Flucht von Beatrice, die dramatische Ausmaße annehmen wird.
Denn nicht nur die Familie Hoffmann sucht sie verzweifelt, sondern auch Romeo ihr Stiefvater aus dem Zirkus, der aber andere Zirele verfolg, um diesem Mädchen das garaus zu machen. Ihm ist jedes Mittel recht, um an Beatrice heranzukommen.
Spannende Teile stehen uns also bevor.
Monika
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Dez 03, 2021 4:53 am
Hi Moni
Ich werde zu den letzten teilen auch noch meinen senf dazu geben.
Bei mir siehts etwa so aus wie bei ihr aber trotz frost und schnee lassen wir uns den spass am mini nicht verderben.
Hab einen schönen kuschligen tag und bis später.
Ich werde zu den letzten teilen auch noch meinen senf dazu geben.
Bei mir siehts etwa so aus wie bei ihr aber trotz frost und schnee lassen wir uns den spass am mini nicht verderben.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Dez 03, 2021 9:57 am
Hi Polly,
es freut mich natürlich, dass du deinen "Senf" zu den letzten Teilen dazugeben wirst.
Deine Kommentare und Bilder sind immer klasse.
Die junge Dame ist mutig, das sie einen Mini bei den frostigen Temperaturen trägt.
Aber sie hat ja zumindest dicke warme Tights an.
Wir haben hier mim Ruhrgebiet selten Schnee.
Wenn das aber der Fall ist, dann haben wir hier Chaos.
Syl Deine Moni
es freut mich natürlich, dass du deinen "Senf" zu den letzten Teilen dazugeben wirst.
Deine Kommentare und Bilder sind immer klasse.
Die junge Dame ist mutig, das sie einen Mini bei den frostigen Temperaturen trägt.
Aber sie hat ja zumindest dicke warme Tights an.
Wir haben hier mim Ruhrgebiet selten Schnee.
Wenn das aber der Fall ist, dann haben wir hier Chaos.
Syl Deine Moni
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Dez 03, 2021 10:01 am
Liebe Leser,
dann werde ich jetzt mal die nächsten 2 Teile 355 + 356) der "Lehrjahre" hier im Forum kopieren.
Das dauert natürlich seine Zeit, weil ich alle Formate ändern muss.
Bis gleich
Eure Moni
dann werde ich jetzt mal die nächsten 2 Teile 355 + 356) der "Lehrjahre" hier im Forum kopieren.
Das dauert natürlich seine Zeit, weil ich alle Formate ändern muss.
Bis gleich
Eure Moni
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Dez 03, 2021 11:45 am
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 355
Kapitel: 439
Suche nach Beatrice.
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Hier noch einmal die Telefonnummer des Bayrischen Rundfunks bezüglich der Suche nach Beatrice:
004161/5997532
Während der Suchmeldung im Bayrischen Rundfunk wurde Beatrice in den Krankenwagen verfrachtet.
Sanitäter 1: Haben wir irgendwelche Papiere von dem Mädchen? Krankenkassenkarte, Personalausweis, Ausweis, Schülerausweis, Wohnungsanschrift usw.?
Sanitäter 2: Wir haben nichts gefunden.
Sanitäter 1: Ist im Moment auch relativ unwichtig. Darum können sich die Angestellten im Krankenhaus kümmern. Wichtig ist, dass das Mädchen behandelt wird. Am besten bringen wir sie in die Uni-Klinik.
Auf geht’s, wir dürfen keine Zeit verlieren.
Teilansicht von der Ludwig-Maximilians-Universitätsklink München.
(Im Vordergrund der Brunnen auf dem Geschwister-Scholl-Platz).
In der Zwischenzeit war man auch im Kaufhaus der Hoffmann-Group weiterhin nicht untätig geblieben. Auf Anweisung von Joggeli, wurde die kleine aber feine hauseigene Druckerei dafür verwendet, etliche Suchmeldungen mit Bild von Beatrice in DIA A 4 Format zu drucken. Verwendet wurde in etwa der Text, der auch durch den BR ausgestrahlt wird.
Mit diesen Postern machten sich Martina, Tina, Ute, Heike, Uschi, Mara, Simba auf dem Weg, um fast die gesamte Innenstadt damit zu überschwemmen. Nahezu an jedem Baum, an jedem Stromkasten wurde diese Suchmeldung plakatiert.
Außerdem gingen die Kinder Andreas, Gaby und Thomas in jedes Lokal und legten diese Suchmeldung auf den dortigen Tischen ab.
Sven (im weiblichen Outfit der Hoffmann-Group), sowie Inge gingen zu den zahlreichen Bus-und Bahnhaltestellen der Verkehrsbetriebe: MVG, MVV, RVO, und von denen gab es sehr viele in dieser hektischen Großstadt, um auch dort quasi die Visitenkarte Beatrice zu hinterlassen.
Man kann mit Fug und Recht behaupten, das alles nur fast erdenkliche versucht wurde, nach einer Spur von Beatrice zu fahnden.
Im Grunde genommen konnte man sagen, dass von Othilie, Polly und Joggeli alles großartig organisiert wurde. Die drei saßen immer noch im Konferenzraum, und diskutierten über weitere Schritte, die noch unternommen werden konnten.
Petra befand sich gegenwärtig in der Pathologie des Ludwig-Maximilians-Universitätsklink München.
Sie hatte bisher vom Verschwinden Beatrice nichts mitbekommen.
Am Vormittag besuchte sie eine interessante Vorlesung der „Allgemeinen-Viszeral-Tumorchirurgie“, die Professor Dr. Hubschmidt sehr anschaulich an einer vor ihr liegenden verstorbenen Patientin (Gott sei ihrer lieben Seele gnädig), durchführte.
Bei einem ausgiebigen Frühstück am Tisch der Betriebskantine der Uni-Klinik, zusammen mit dem Professor, der auch den entnommenen Tumor zur Freude Petras mit in den Frühstückssaal brachte, wurde ausgiebig über den Fall diskutiert.
Professor Hubschmidt: Sehr geehrtes Fräulein Hoffmann, es freut mich außerordentlich, dass sie so ein reges Interesse an meiner Vorlesung, explizit diesen vor mir liegenden Karzinom (Tumor) zeigen.
Darf ich ihnen ein Brötchen mit Ei anbieten. Sehen sie sich als von mir eingeladen an.
Petra: Vielen Dank Herr Professor, das nehme ich selbstverständlich gerne an. Ich habe nämlich heute Morgen sehr wenig gefrühstückt.
Professor Hubschmidt: Darüber hinaus habe ich ihnen hier in meiner Butterbrotdose einen hochgradig entzündeten Wurmfortsatz……
Petra: Also einen Appendizitis?
Professor Hubschmidt: Genauso ist es. Verflixt, wovon hatte ich gerade gesprochen?
Petra: Das sie mir einen hochgradig entzündeten Wurmfortsatz in ihrer Butterbrotdose mitgebracht haben.
Professor: Ach ja, stimmt. Jedenfalls ist dieser sehr anschauliche Wurmfortsatz doch der beweis, dass die Patienten es wirklich nicht so weit kommen lassen dürfen.
Petra: Darf ich noch ein Brötchen mit Leberwurst haben?
Professor Hubschmidt: Aber selbstverständlich. Leider ist dieser Appendizitis das einzige was von dem verstorbenen Patienten übriggeblieben ist, da er eingeäschert wurde. Der bedauernswerte Witwe wollte ich als Andenken an ihrem verstorbenen Gatten diesen Wurmfortsatz schenken, welches sie aber aus mir unverständlichen Gründen abgelehnt hat.
Aber ich würde mich sehr freuen Frl. Hoffmann, wenn ich ihnen diesen äh, äh…
Petra: Appendizitis.
Professor Hubschmidt: … Appendizitis, als Geschenk überreichen darf. Natürlich mit der fast neuen durchsichtigen Butterbrotdose. Sehen sie das als Geschenk als Ausdruck meiner tiefen Verbundenheit zu ihnen an. Sie sind nämlich so ein außergewöhnliches schickes Fräulein, welches ich selten gesehen habe. Ihre himmelblauen Augen, ihre Anmut, ihre Ausstrahlung ihre …….
Petra: Herr Professor, dass ehrt mich wirklich ganz besonders. Und auch ihr Geschenk ist wirklich sehr außergewöhnlich, aber ich konzentriere mich im Moment sehr auf mein Studium, in welchem ich meine ganze Energie und Freizeit stecke. Da fehlt mir leider jegliche Zeit. Ich hoffe, dass sie dafür Verständnis haben.
Professor Hubschmidt: Nun ja, das kann ich durchaus nachvollziehen, denn ihr Arbeitseifer ist über alle Zweifel erhaben. Ich habe selten ein so fleißiges Mädchen gesehen.
Petra: Nun denn, dann werde ich mich mal wieder in die Pathologie begeben. Es gibt dort noch jede Menge tote Patienten. Schneiden wir sie auf.
(Und das war in der Tat so).
Kommen wir nun wieder zu unserer Beatrice, welche mit Blaulicht und Tatüü Tataa in die Notaufnahme des Ludwig-Maximilians-Universitätsklink München gebracht wurde.
Noch immer war das Mädchen ohne Bewusstsein, aber ihre Vitalwerte waren zumindest zufriedenstellend. Natürlich waren auch immer noch nicht die persönlichen Daten von Beatrice bekannt. Sofort wurde der Kopf geröntgt, wo zum Glück keine äußeren Schädelverletzungen festgestellt wurden.
Info:
CT-Aufnahmen gab es 1965 noch nicht.
Die Computertomografie (CT) gibt es erst seit Mitte der 1970er Jahre. Sie hat die bildgebenden Verfahren gewissermaßen revolutioniert. Heute werden zur Beantwortung einer großen Bandbreite an klinischen Fragestellungen und in vielen Fachbereichen weltweit jährlich Millionen CT-Aufnahmen gemacht.
Als nächstes wurde die Platzwunde am Hinterkopf mit leichter schonender Betäubung geschlossen, um mögliche Gehirnschäden zu vermeiden. Erfreulich war aber auch, dass bei Beatrice erste Anzeichen des Aufwachens zu erkennen waren. Das merkte man an dem Zucken der Augenlieder.
Mittlerweile „hantierte“ Petra, wie berichtet, in der Pathologie. Leise vor sich hin summend verfolgte sie die neusten Hits im Radio. Um 16 Uhr folgten die Nachrichten über das allgemeine Weltgeschehen. Bevor der Wetterbericht verkündet wurde, wurde eine Meldung über den Äther geschickt, welches zur Folge hatte, dass Petra ihre Knochensäge erstarrt fallen ließ, welches für die Abtrennung eines Oberarms von Nöten war.
Wir alle kennen diese Nachricht. Hier noch einmal zur Erinnerung den Wortlaut:
Vermisst wird seit ca. 13 Uhr, im Raum München die 14 jährige Beatrice Arant. Bekleidet ist sie mit einem schwarzen Trägerrock der Hoffmann-Group. Darüber hinaus trägt sie eine weiße Bluse, eine schwarze gebundene Fliege um den Hals, und schwarze Mary-Jane Pumps.
Beatrice ist ca. 1,55 Meter groß, hat langes dunkelblondes Haar, und ist von sehr schlanker Statur.
Sachdienliche Hinweise über den gegenwärtigen Aufenthaltsort dieses Mädchens bitte telefonisch an den Bayrischen Rundfunk. Tel. Nr. 004161/5997532.
Petra setzte sich erstmal hin, und sammelte ihre Gedanken.
Dann wusch sie sich, zog sich um. Anschließend griff sie zum Telefon, und rief Ihre Tante Othilie und Tante Polly im Kaufhaus an. Dort wurde ihr in groben Zügen berichtet was überhaupt vorgefallen ist.
Polly: Es ist immer noch keine Spur von Beatrice zu finden. Die Kinder sind alle draußen und verteilen Flyer in allen Geschäften, Cafés, Bushaltestellen usw. Unsere Druckerei läuft auf Hochtouren, wo jetzt auch Flyer hergestellt werden, die die Kinder in aller Hektik in jedem Haus hinterlegen. Wir versuchen alles, aber leider alles bisher ohne Erfolg, Othilie will gleich noch einmal zum Bayrischen Rundfunk fahren, und den Intendanten bitten, die Suchmeldung nun über das Fernsehen landesweit auszustrahlen. Vielleicht hat Beatrice den Zug genommen, und ist bereits außerhalb der Stadt. Auf diese Idee sind wir auch schon gekommen, und haben deshalb James und Eddy zu den Bahnhöfen geschickt. Aber andererseits hat sie überhaupt kein Bargeld, bzw. Papiere bei sich.
Petra: Vielleicht ist ihr etwas passiert.
Polly: Mal den Teufel nicht an die Wand.
Petra: Habt ihr vielleicht schon in den Krankenhäusern nachgefragt? Da wäre zum Beispiel das Isar-Klinikum auf der Sonnenstraße. Ganz in eurer Nähe.
Polly: Das haben wir bisher noch nicht gemacht. Aber ich werde jetzt alles abtelefonieren, ob evtl. ein junges Mädchen heute eingeliefert wurde.
Petra: Ok, und ich werde hier in der Uni-Klinik nachfragen. Wenn ich etwas weiß, gebe ich euch sofort Bescheid.
Kurze Zeit später befand sich Petra an der Rezeption der Klinik.
Entschuldigen sie (Petra zur Schwester an der Aufnahme), ist hier vielleicht ab dem Vormittag ein 14 jähriges Mädchen eingeliefert worden? Blondes langes Haar, Schwarzer Trägerrock, weiße Bluse.
Schwester: Das tut mir sehr leid, heute ist bisher keine Neuaufnahme erfolgt.
Petra: Ja danke für ihre Bemühungen. Einen schönen Tag noch, auf Wiedersehen.
Halt, einen Moment. Liegendaufnahmen, bzw. Unfälle werden häufig in der Unfall-Aufnahme dieser Klinik durchgeführt. Diese ist auf der anderen Seite des Hauses zu finden. Dieser verunfallte Personenkreis wird erst einige Zeit später hier in der Hauptaufnahme registriert. Das kann unter Umständen einige Stunden dauern.
Petra: Danke für die Info. Dann werde ich mich mal dort hinbegeben.
Schwester: Viel Glück.
(Kurze Zeit später befand sich Petra dann in der Unfall-Ambulanz, wo sie auch schon etliche Stunden verbracht hatte).
Entschuldigen sie bitte Schwester Kunigunde. Ist vielleicht heute im Laufe des Tages ein junges 14 jähriges Mädchen eingeliefert worden. Sie hat langes blondes Haar, trägt einen schwarzen Trägerro…..
Schwester Kunigunde: Sie brauchen gar nicht weiter zu fragen. Denn bei uns ist tatsächlich so ein wunderbares Geschöpf eingeliefert worden. Sie liegt auf der Intensivstation, ist im Moment aber noch ohne Bewusstsein. Wir haben weder Papiere bei ihr gefunden, noch irgendetwas anderes, welches ihre Identität aufklärt.
Petra: Entschuldigen sie, ich muss mich erst einmal hinsetzen. Ich gebe ihnen gleich alle Informationen die sie benötigen. Wo kann ich sie finden, und wie geht es ihr.
Schwester Kunigunde: Es geht ihr schon etwas besser, wir rechnen jederzeit mit ihrem Aufwachen, da sie sich schon bewegt, und mit ihren Augenliedern blinzelt. Wir haben ihr die Risswunde am Hinterkopf vernäht.
Petra sarkastisch: Das kenn ich irgendwo her. Das habe ich auf „Gut Bavaria“ auch schon oftmals durchführen müssen.
Schwester Kunigunde: Ah, jetzt erkenne ich sie wieder. Sie sind die überaus fähige Medizinstudentin aus unserm Haus, und soweit ich weiß die Nichte der Hoffmann-Group. Dann begeben sie sich mal auf Station 2, Zimmer 305, dort werden sie ihr Zuckermäuschen finden. Eine absolute Schönheit vor den Herrn.
Petra: Kann ich bei ihnen telefonieren, und diese Nachricht sofort an die Familie weitergeben, damit nicht noch weiter nach ihr gesucht wird. Sogar das Radio und das Fernsehen ist darüber informiert.
Schwester Kunigunde: Ja natürlich, wir haben heute bisher kein Radio gehört.
Petra: Danke.
Petra am Telefon:
Tante Othilie, ich habe Beatrice ausfündig machen können, sie liegt hier in der Unfallklinik der Uni. Rege dich jetzt bitte nicht auf, sie ist nicht lebensgefährlich verletzt. Sage bitte allen Bescheid, und rufe auch den BR an, damit die Suchmeldung gestoppt wird, und lade Programm-Intendant Wallenreiter bei uns zur nächsten Party ein, nebst seiner Frau natürlich.
Othilie: Super, wir kommen gleich vorbei.
Petra: Bitte noch nicht so viele Personen. Sie ist noch nicht ganz zu sich gekommen. Sie braucht Ruhe. Finden kannst du sie auf Station 2, Zimmer 305. Ich gehe jetzt zu ihr hinein. Bis gleich.
Petra betrat leise das Zimmer und schaute mitfühlend auf die vor ihr liegenden Gestalt, die einen Kopfverband trug. Ihr zweiter Blick, und das war wohl berufsbedingt so, galt den modernen Monitoren, die die Vitalwerte anzeigten. Die waren jedenfalls zufriedenstellend. Auch das EKG (EKG steht für Elektrokardiogramm und bezeichnet eine Untersuchungsmethode, bei der die elektrische Aktivität des Herzens gemessen wird), als auch das EEG (Ein EEG (Elektroenzephalografie) ist eine Untersuchungsmethode, bei der die elektrische Aktivität der Hirnrinde über Elektroden gemessen wird, war im grünen Bereich.
Beispielbild:
Petra setze sich zu Beatrice auf das Bett, und streichelte sanft über ihren Kopf. Sie beugte sich zu ihr hinunter, und flüsterte ihr ins Ohr: Hallo mein Schatz, es ist alles in Ordnung.
Wieder war ein Blinzeln der Augenlieder zu sehen und ihre Lippen bewegten sich, als ob sie etwas sagen wollte.
Das war in den Augen Petras ein gutes Zeichen, denn Beatrice musste mitbekommen haben, dass jemand mit ihr sprach.
Nun nahm Petra die linke Hand Beatrice in die ihrige, und sie verspürte, dass das Mädchen leicht zudrückte. Und auch das war erfreulich.
Als Petra sie auch noch auf dem Mund küsste, huschte ein kleines Lächeln über ihr Gesicht, welches sie noch hübscher aussehen ließ.
Petra sprach leise die Worte: Was für ein zartes Geschöpf.
Ja, das ist sie.
Und das waren die Worte Othilies die leise, ohne das Petra etwas bemerkte, dass Zimmer betreten hatte. Hinter Othilie war auch Polly zu sehen.
Beide kamen nun ans Bett, währenddessen Petra für die beiden Platz machte.
Othilie nahm die Kleine in den Arm, und frappierte Beatrice mit zarten Küssen.
Und dann kamen nach etlichen Stunden die ersten leisen Worte über Beatrice Lippen.
Tante Othilie, ich bin ein Dieb, ich habe zwei Äpfel auf dem Wochenmarkt gestohlen, welches von eurem Landgut stammt. Ich wollte es nicht, aber ich hatte so einen großen Hunger.
Othilie: Ich kenne keinen so aufrichtigen und ehrlicheren Dieb wie du. Wenn du wieder bei uns auf „Gut Bavaria“ bist, kannst du unsere ganzen Obstfelder kahl essen.
Wiederrum beugte sie sich über Beatrice, und übersäte sie nochmals mit liebevollen Küssen.
Als sich dem auch noch Polly anschloss, verschwand das Lächeln kaum noch aus ihrem Gesicht. Sie merkte, dass sie aufrichtig geliebt wurde. Und das war etwas was sie in den letzten Jahren so stark vermisst hatte, seitdem ihre Eltern Tod waren.
Othilie: Ich werde mit dem Chefarzt sprechen, dass Beatrice ein Einzelzimmer auf der Privatstation kommt. Die beiden Betten neben ihr sind zwar frei, aber sie können ja jeden Moment belegt werden. Außerdem werde ich veranlassen, dass in dem Zimmer der Privatstation noch ein Bett aufgestellt wird. Ich werde die Nacht über hier schlafen. Bist du damit einverstanden Beatrice?
Beatrice: Ja danke Tante Othilie.
Petra: Aber Beatrice braucht in jedem Fall absolute Ruhe, denn sie hat auch eine Gehirnerschütterung davongetragen.
Othilie: Ja natürlich Petra.
(Petra war tatsächlich einer der wenigen Personen, auf die Othilie absolut hörte. Sie hatte großen Respekt und Hochachtung vor ihrer ältesten Nichte).
Polly: Ich habe vorhin erfahren, dass sich auf Grund der Suchmeldung im BR dann schließlich doch noch mehrere Personen gemeldet hatten, und zwar bei den Geschehnissen auf dem Wochenmarkt. Aber das ist ja jetzt zum Glück hinfällig geworden.
Ja Beatrice, jetzt kennen wir uns erst sechs Tage (seit dem 27.05.1965, Teil 340), und seitdem ist schon einiges passiert. Ich hoffe, dass du bald zur Ruhe kommst.
Petra: Ein wenig werden wir noch bleiben, aber dann musst du schlafen.
Othilie: Hier bist du der Herr bzw. die Frau im Ring. Ich werde mich deinen Anordnungen unterwerfen.
Petra: Zumal Beatrice sicherlich gehörige Kopfschmerzen auf Grund ihrer Gehirnerschütterung hat. Ich werde aber gleich noch dafür sorgen, dass dir ein Schlafmittel verabreicht wird.
Dann werden wir uns wieder auf den Weg machen, und den Kindern erzählen dass es dir gutgeht. Sie haben aufopferungsvoll alles dafür getan das du gefunden wirst.
Beatrice leise: Ich möchte euch allen dafür danken. Dass ihr euch alle so um mich bemüht habt. Richtet das bitte auch den Kindern aus.
Polly: Das werden wir garantiert. Bis morgen mein Schatz. Wie gesagt, Tante Othilie bleibt bei dir, sie hat dich genauso lieb wie wir alle anderen auch.
Kapitel: 440[/b]
Mittwoch, der 02.06.1965
Geburtstagskinder vom 2. Juni 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1904 Johnny Weissmüller
wurde an diesem Tag 61 Jahre alt
1920 Marcel Reich-Ranicki
wurde an diesem Tag 45 Jahre alt
1941 Charlie Watts
wurde an diesem Tag 24 Jahre alt
1942 Thomas Danneberg
wurde an diesem Tag 23 Jahre alt
1952 Hildegard Krekel
wurde an diesem Tag 13 Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/2-juni-1965
2.6.1965
Die Bundesregierung fordert die SPD auf, die Notstandsverfassung noch in der bis zum 19. September dauernden Legislaturperiode gemeinsam mit der Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP zu verabschieden.
2.6.1965
Nach Angaben des Deutschen Industrie-Instituts fehlen in der Bundesrepublik rund 500 000 Wohnungen. Das entspricht einer durchschnittlichen Jahresproduktion im Wohnungsbau.
Wie vermutet, war bei allen Personen ein großes Aufatmen angesagt, als sie erfahren hatten, dass es Beatrice relativ gutgehen würde.
Polly bedankte sich auch bei allen Kindern für die großartige Unterstützung bei der Suche nach dem Mädchen.
Ihr seid einfach toll gewesen. Das beweist wieder einmal euren großartigen Charakter. Ich bin wahrlich stolz auf euch. Nun können wir beruhigt zu Bett gehen.
Am nächsten Tag, nachdem keine unheilvollen Telefonanrufe vom Krankenhaus eingegangen sind, fuhren alle wieder frohgelaunt zur Arbeit.
Petras erster Weg war die Fahrt zum Krankenhaus, wobei sie Martina, Tina, Sven, Inge und Ute in ihrem Auto mitnahm, weil Othilies langer Mercedes 600 vor dem Krankenhaus stand. Wobei der Wagen fast zwei Parkplätze beanspruchte. Natürlich im Halteverbot. Aber sie achtete zumindest darauf, dass die Zufahrt und Rettungswege frei gehalten wurden. Alle anderen Personen wurden von Polly in ihrem Rolls-Royce transportiert.
Martina: Ich glaube Petra, dass du ein größeres Auto benötigst. Wir sitzen hier mit sechs Personen relativ beengt, wenn ich das mal bemerken darf.
Inge: Ich finde das hier hinten überhaupt nicht schlimm. Sven sitzt fast auf meinem Schoß.
Petra: Mein Opel Rekord ist groß genug. Vor allen Dingen ist der Wagen gerade einmal 8 Monate alt, und hat erst 18.000 km auf dem Tacho.
Martina: Das ist aber schon eine ganze Menge für 8 Monate.
Petra: Ich fahre ja auch jeden Tag von „Ups“ nach München. Das sind pro Tag immer mindestens ca. 160 km hin und zurück. Die anderen Fahrten gar nicht dazu gerechnet.
Martina: Ich plädiere dafür, dass trotzdem ein größeres Auto benötigst. Dann nehme ich den Opel Rekord für die Fahrten auf unserem weitläufigen Areal. Auf unserem Privatgelände brauche ich ja schließlich keinen Führerschein. Dann würde ich auch jeden Morgen die frischen Eier zum Frühstück aus dem Hühnerstall holen.
Petra: Das sind nur 100 Meter bis zum Hühnerstall.
Sven: A pro po Eier. Inge, du könntest ruhig die Finger von meinen Familienjuwelen lassen. Und außerdem ziehst du laufend meinen Rock hoch.
Inge: Sei doch froh, in der letzten Nacht haben wir kaum geschlafen, weil wir uns alle Sorgen um Beatrice gemacht haben. Jetzt bin ich aber wieder fit.
Martina: Gib doch hier auf der Autobahn mal ein wenig mehr Gas.
Petra: Die 67 Pferdchen unter der Motorhaube tun ihr Bestes. Außerdem haben wir starken Berufsverkehr auf den Straßen.
Martina: Mit wieviel Sachen ist der Opel Rekord angegeben?
Petra: Mit 144 km/h. Das reicht für mich vollkommen aus.
Martina: Ja ich darf sagen, dass du eine hervorragende Fahrerin bist. Genauso wie Tante Polly.
Petra: Danke. Jetzt sind wir aber gleich da. Ich setze euch am Kaufhaus ab, und ich fahre dann sofort zu der Uni-Klinik weiter.
Martina: Wo du dann wieder etliche Leichen in der Pathologie auseinandernimmst.
Petra: Heute ausnahmsweise nicht. Ich werde erst noch eine Vorlesung besuchen, und dann wieder nach „Ups“ fahren. Ich hoffe, dass ich dann Beatrice dabei habe. Heute Abend wird euch Tante Othilie wieder mit nach Hause nehmen.
Martina: In ihrem Wagen ist auch mehr Platz drin.
Petra: Noch ein Wort, und du darfst mein Auto nicht mehr auf „Gut Bavaria“ fahren.
Martina: Ich nehme alles zurück, und behaupte das Gegenteil.
Petra: Jetzt sind wir endlich am Kaufhaus angelangt. Martina hat heute viel Quassel-Wasser getrunken. Und du Inge kannst jetzt endlich wieder die Hand von Svens Kronjuwelen lassen. Ich kann dir ja mal ein Paar aus der Pathologie mitbringen. Dann kannst du Taschenbillard spielen, wenn Sven nicht in erreichbarer Nähe ist.
Kurze Zeit später war Petra dann auch schon in der Uni-Klinik eingetroffen.
Ende Teil: 355
Im nächsten Teil (356):
Dramatische Situation, mit der keiner gerechnet hatte.
Monika
Geschrieben am 23.09.2020
Im Anschluß erfolgt hier gleich Teil: 356 (Etwas Geduld)
Teil: 355
Kapitel: 439
Suche nach Beatrice.
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Hier noch einmal die Telefonnummer des Bayrischen Rundfunks bezüglich der Suche nach Beatrice:
004161/5997532
Während der Suchmeldung im Bayrischen Rundfunk wurde Beatrice in den Krankenwagen verfrachtet.
Sanitäter 1: Haben wir irgendwelche Papiere von dem Mädchen? Krankenkassenkarte, Personalausweis, Ausweis, Schülerausweis, Wohnungsanschrift usw.?
Sanitäter 2: Wir haben nichts gefunden.
Sanitäter 1: Ist im Moment auch relativ unwichtig. Darum können sich die Angestellten im Krankenhaus kümmern. Wichtig ist, dass das Mädchen behandelt wird. Am besten bringen wir sie in die Uni-Klinik.
Auf geht’s, wir dürfen keine Zeit verlieren.
Teilansicht von der Ludwig-Maximilians-Universitätsklink München.
(Im Vordergrund der Brunnen auf dem Geschwister-Scholl-Platz).
In der Zwischenzeit war man auch im Kaufhaus der Hoffmann-Group weiterhin nicht untätig geblieben. Auf Anweisung von Joggeli, wurde die kleine aber feine hauseigene Druckerei dafür verwendet, etliche Suchmeldungen mit Bild von Beatrice in DIA A 4 Format zu drucken. Verwendet wurde in etwa der Text, der auch durch den BR ausgestrahlt wird.
Mit diesen Postern machten sich Martina, Tina, Ute, Heike, Uschi, Mara, Simba auf dem Weg, um fast die gesamte Innenstadt damit zu überschwemmen. Nahezu an jedem Baum, an jedem Stromkasten wurde diese Suchmeldung plakatiert.
Außerdem gingen die Kinder Andreas, Gaby und Thomas in jedes Lokal und legten diese Suchmeldung auf den dortigen Tischen ab.
Sven (im weiblichen Outfit der Hoffmann-Group), sowie Inge gingen zu den zahlreichen Bus-und Bahnhaltestellen der Verkehrsbetriebe: MVG, MVV, RVO, und von denen gab es sehr viele in dieser hektischen Großstadt, um auch dort quasi die Visitenkarte Beatrice zu hinterlassen.
Man kann mit Fug und Recht behaupten, das alles nur fast erdenkliche versucht wurde, nach einer Spur von Beatrice zu fahnden.
Im Grunde genommen konnte man sagen, dass von Othilie, Polly und Joggeli alles großartig organisiert wurde. Die drei saßen immer noch im Konferenzraum, und diskutierten über weitere Schritte, die noch unternommen werden konnten.
Petra befand sich gegenwärtig in der Pathologie des Ludwig-Maximilians-Universitätsklink München.
Sie hatte bisher vom Verschwinden Beatrice nichts mitbekommen.
Am Vormittag besuchte sie eine interessante Vorlesung der „Allgemeinen-Viszeral-Tumorchirurgie“, die Professor Dr. Hubschmidt sehr anschaulich an einer vor ihr liegenden verstorbenen Patientin (Gott sei ihrer lieben Seele gnädig), durchführte.
Bei einem ausgiebigen Frühstück am Tisch der Betriebskantine der Uni-Klinik, zusammen mit dem Professor, der auch den entnommenen Tumor zur Freude Petras mit in den Frühstückssaal brachte, wurde ausgiebig über den Fall diskutiert.
Professor Hubschmidt: Sehr geehrtes Fräulein Hoffmann, es freut mich außerordentlich, dass sie so ein reges Interesse an meiner Vorlesung, explizit diesen vor mir liegenden Karzinom (Tumor) zeigen.
Darf ich ihnen ein Brötchen mit Ei anbieten. Sehen sie sich als von mir eingeladen an.
Petra: Vielen Dank Herr Professor, das nehme ich selbstverständlich gerne an. Ich habe nämlich heute Morgen sehr wenig gefrühstückt.
Professor Hubschmidt: Darüber hinaus habe ich ihnen hier in meiner Butterbrotdose einen hochgradig entzündeten Wurmfortsatz……
Petra: Also einen Appendizitis?
Professor Hubschmidt: Genauso ist es. Verflixt, wovon hatte ich gerade gesprochen?
Petra: Das sie mir einen hochgradig entzündeten Wurmfortsatz in ihrer Butterbrotdose mitgebracht haben.
Professor: Ach ja, stimmt. Jedenfalls ist dieser sehr anschauliche Wurmfortsatz doch der beweis, dass die Patienten es wirklich nicht so weit kommen lassen dürfen.
Petra: Darf ich noch ein Brötchen mit Leberwurst haben?
Professor Hubschmidt: Aber selbstverständlich. Leider ist dieser Appendizitis das einzige was von dem verstorbenen Patienten übriggeblieben ist, da er eingeäschert wurde. Der bedauernswerte Witwe wollte ich als Andenken an ihrem verstorbenen Gatten diesen Wurmfortsatz schenken, welches sie aber aus mir unverständlichen Gründen abgelehnt hat.
Aber ich würde mich sehr freuen Frl. Hoffmann, wenn ich ihnen diesen äh, äh…
Petra: Appendizitis.
Professor Hubschmidt: … Appendizitis, als Geschenk überreichen darf. Natürlich mit der fast neuen durchsichtigen Butterbrotdose. Sehen sie das als Geschenk als Ausdruck meiner tiefen Verbundenheit zu ihnen an. Sie sind nämlich so ein außergewöhnliches schickes Fräulein, welches ich selten gesehen habe. Ihre himmelblauen Augen, ihre Anmut, ihre Ausstrahlung ihre …….
Petra: Herr Professor, dass ehrt mich wirklich ganz besonders. Und auch ihr Geschenk ist wirklich sehr außergewöhnlich, aber ich konzentriere mich im Moment sehr auf mein Studium, in welchem ich meine ganze Energie und Freizeit stecke. Da fehlt mir leider jegliche Zeit. Ich hoffe, dass sie dafür Verständnis haben.
Professor Hubschmidt: Nun ja, das kann ich durchaus nachvollziehen, denn ihr Arbeitseifer ist über alle Zweifel erhaben. Ich habe selten ein so fleißiges Mädchen gesehen.
Petra: Nun denn, dann werde ich mich mal wieder in die Pathologie begeben. Es gibt dort noch jede Menge tote Patienten. Schneiden wir sie auf.
(Und das war in der Tat so).
Kommen wir nun wieder zu unserer Beatrice, welche mit Blaulicht und Tatüü Tataa in die Notaufnahme des Ludwig-Maximilians-Universitätsklink München gebracht wurde.
Noch immer war das Mädchen ohne Bewusstsein, aber ihre Vitalwerte waren zumindest zufriedenstellend. Natürlich waren auch immer noch nicht die persönlichen Daten von Beatrice bekannt. Sofort wurde der Kopf geröntgt, wo zum Glück keine äußeren Schädelverletzungen festgestellt wurden.
Info:
CT-Aufnahmen gab es 1965 noch nicht.
Die Computertomografie (CT) gibt es erst seit Mitte der 1970er Jahre. Sie hat die bildgebenden Verfahren gewissermaßen revolutioniert. Heute werden zur Beantwortung einer großen Bandbreite an klinischen Fragestellungen und in vielen Fachbereichen weltweit jährlich Millionen CT-Aufnahmen gemacht.
Als nächstes wurde die Platzwunde am Hinterkopf mit leichter schonender Betäubung geschlossen, um mögliche Gehirnschäden zu vermeiden. Erfreulich war aber auch, dass bei Beatrice erste Anzeichen des Aufwachens zu erkennen waren. Das merkte man an dem Zucken der Augenlieder.
Mittlerweile „hantierte“ Petra, wie berichtet, in der Pathologie. Leise vor sich hin summend verfolgte sie die neusten Hits im Radio. Um 16 Uhr folgten die Nachrichten über das allgemeine Weltgeschehen. Bevor der Wetterbericht verkündet wurde, wurde eine Meldung über den Äther geschickt, welches zur Folge hatte, dass Petra ihre Knochensäge erstarrt fallen ließ, welches für die Abtrennung eines Oberarms von Nöten war.
Wir alle kennen diese Nachricht. Hier noch einmal zur Erinnerung den Wortlaut:
Vermisst wird seit ca. 13 Uhr, im Raum München die 14 jährige Beatrice Arant. Bekleidet ist sie mit einem schwarzen Trägerrock der Hoffmann-Group. Darüber hinaus trägt sie eine weiße Bluse, eine schwarze gebundene Fliege um den Hals, und schwarze Mary-Jane Pumps.
Beatrice ist ca. 1,55 Meter groß, hat langes dunkelblondes Haar, und ist von sehr schlanker Statur.
Sachdienliche Hinweise über den gegenwärtigen Aufenthaltsort dieses Mädchens bitte telefonisch an den Bayrischen Rundfunk. Tel. Nr. 004161/5997532.
Petra setzte sich erstmal hin, und sammelte ihre Gedanken.
Dann wusch sie sich, zog sich um. Anschließend griff sie zum Telefon, und rief Ihre Tante Othilie und Tante Polly im Kaufhaus an. Dort wurde ihr in groben Zügen berichtet was überhaupt vorgefallen ist.
Polly: Es ist immer noch keine Spur von Beatrice zu finden. Die Kinder sind alle draußen und verteilen Flyer in allen Geschäften, Cafés, Bushaltestellen usw. Unsere Druckerei läuft auf Hochtouren, wo jetzt auch Flyer hergestellt werden, die die Kinder in aller Hektik in jedem Haus hinterlegen. Wir versuchen alles, aber leider alles bisher ohne Erfolg, Othilie will gleich noch einmal zum Bayrischen Rundfunk fahren, und den Intendanten bitten, die Suchmeldung nun über das Fernsehen landesweit auszustrahlen. Vielleicht hat Beatrice den Zug genommen, und ist bereits außerhalb der Stadt. Auf diese Idee sind wir auch schon gekommen, und haben deshalb James und Eddy zu den Bahnhöfen geschickt. Aber andererseits hat sie überhaupt kein Bargeld, bzw. Papiere bei sich.
Petra: Vielleicht ist ihr etwas passiert.
Polly: Mal den Teufel nicht an die Wand.
Petra: Habt ihr vielleicht schon in den Krankenhäusern nachgefragt? Da wäre zum Beispiel das Isar-Klinikum auf der Sonnenstraße. Ganz in eurer Nähe.
Polly: Das haben wir bisher noch nicht gemacht. Aber ich werde jetzt alles abtelefonieren, ob evtl. ein junges Mädchen heute eingeliefert wurde.
Petra: Ok, und ich werde hier in der Uni-Klinik nachfragen. Wenn ich etwas weiß, gebe ich euch sofort Bescheid.
Kurze Zeit später befand sich Petra an der Rezeption der Klinik.
Entschuldigen sie (Petra zur Schwester an der Aufnahme), ist hier vielleicht ab dem Vormittag ein 14 jähriges Mädchen eingeliefert worden? Blondes langes Haar, Schwarzer Trägerrock, weiße Bluse.
Schwester: Das tut mir sehr leid, heute ist bisher keine Neuaufnahme erfolgt.
Petra: Ja danke für ihre Bemühungen. Einen schönen Tag noch, auf Wiedersehen.
Halt, einen Moment. Liegendaufnahmen, bzw. Unfälle werden häufig in der Unfall-Aufnahme dieser Klinik durchgeführt. Diese ist auf der anderen Seite des Hauses zu finden. Dieser verunfallte Personenkreis wird erst einige Zeit später hier in der Hauptaufnahme registriert. Das kann unter Umständen einige Stunden dauern.
Petra: Danke für die Info. Dann werde ich mich mal dort hinbegeben.
Schwester: Viel Glück.
(Kurze Zeit später befand sich Petra dann in der Unfall-Ambulanz, wo sie auch schon etliche Stunden verbracht hatte).
Entschuldigen sie bitte Schwester Kunigunde. Ist vielleicht heute im Laufe des Tages ein junges 14 jähriges Mädchen eingeliefert worden. Sie hat langes blondes Haar, trägt einen schwarzen Trägerro…..
Schwester Kunigunde: Sie brauchen gar nicht weiter zu fragen. Denn bei uns ist tatsächlich so ein wunderbares Geschöpf eingeliefert worden. Sie liegt auf der Intensivstation, ist im Moment aber noch ohne Bewusstsein. Wir haben weder Papiere bei ihr gefunden, noch irgendetwas anderes, welches ihre Identität aufklärt.
Petra: Entschuldigen sie, ich muss mich erst einmal hinsetzen. Ich gebe ihnen gleich alle Informationen die sie benötigen. Wo kann ich sie finden, und wie geht es ihr.
Schwester Kunigunde: Es geht ihr schon etwas besser, wir rechnen jederzeit mit ihrem Aufwachen, da sie sich schon bewegt, und mit ihren Augenliedern blinzelt. Wir haben ihr die Risswunde am Hinterkopf vernäht.
Petra sarkastisch: Das kenn ich irgendwo her. Das habe ich auf „Gut Bavaria“ auch schon oftmals durchführen müssen.
Schwester Kunigunde: Ah, jetzt erkenne ich sie wieder. Sie sind die überaus fähige Medizinstudentin aus unserm Haus, und soweit ich weiß die Nichte der Hoffmann-Group. Dann begeben sie sich mal auf Station 2, Zimmer 305, dort werden sie ihr Zuckermäuschen finden. Eine absolute Schönheit vor den Herrn.
Petra: Kann ich bei ihnen telefonieren, und diese Nachricht sofort an die Familie weitergeben, damit nicht noch weiter nach ihr gesucht wird. Sogar das Radio und das Fernsehen ist darüber informiert.
Schwester Kunigunde: Ja natürlich, wir haben heute bisher kein Radio gehört.
Petra: Danke.
Petra am Telefon:
Tante Othilie, ich habe Beatrice ausfündig machen können, sie liegt hier in der Unfallklinik der Uni. Rege dich jetzt bitte nicht auf, sie ist nicht lebensgefährlich verletzt. Sage bitte allen Bescheid, und rufe auch den BR an, damit die Suchmeldung gestoppt wird, und lade Programm-Intendant Wallenreiter bei uns zur nächsten Party ein, nebst seiner Frau natürlich.
Othilie: Super, wir kommen gleich vorbei.
Petra: Bitte noch nicht so viele Personen. Sie ist noch nicht ganz zu sich gekommen. Sie braucht Ruhe. Finden kannst du sie auf Station 2, Zimmer 305. Ich gehe jetzt zu ihr hinein. Bis gleich.
Petra betrat leise das Zimmer und schaute mitfühlend auf die vor ihr liegenden Gestalt, die einen Kopfverband trug. Ihr zweiter Blick, und das war wohl berufsbedingt so, galt den modernen Monitoren, die die Vitalwerte anzeigten. Die waren jedenfalls zufriedenstellend. Auch das EKG (EKG steht für Elektrokardiogramm und bezeichnet eine Untersuchungsmethode, bei der die elektrische Aktivität des Herzens gemessen wird), als auch das EEG (Ein EEG (Elektroenzephalografie) ist eine Untersuchungsmethode, bei der die elektrische Aktivität der Hirnrinde über Elektroden gemessen wird, war im grünen Bereich.
Beispielbild:
Petra setze sich zu Beatrice auf das Bett, und streichelte sanft über ihren Kopf. Sie beugte sich zu ihr hinunter, und flüsterte ihr ins Ohr: Hallo mein Schatz, es ist alles in Ordnung.
Wieder war ein Blinzeln der Augenlieder zu sehen und ihre Lippen bewegten sich, als ob sie etwas sagen wollte.
Das war in den Augen Petras ein gutes Zeichen, denn Beatrice musste mitbekommen haben, dass jemand mit ihr sprach.
Nun nahm Petra die linke Hand Beatrice in die ihrige, und sie verspürte, dass das Mädchen leicht zudrückte. Und auch das war erfreulich.
Als Petra sie auch noch auf dem Mund küsste, huschte ein kleines Lächeln über ihr Gesicht, welches sie noch hübscher aussehen ließ.
Petra sprach leise die Worte: Was für ein zartes Geschöpf.
Ja, das ist sie.
Und das waren die Worte Othilies die leise, ohne das Petra etwas bemerkte, dass Zimmer betreten hatte. Hinter Othilie war auch Polly zu sehen.
Beide kamen nun ans Bett, währenddessen Petra für die beiden Platz machte.
Othilie nahm die Kleine in den Arm, und frappierte Beatrice mit zarten Küssen.
Und dann kamen nach etlichen Stunden die ersten leisen Worte über Beatrice Lippen.
Tante Othilie, ich bin ein Dieb, ich habe zwei Äpfel auf dem Wochenmarkt gestohlen, welches von eurem Landgut stammt. Ich wollte es nicht, aber ich hatte so einen großen Hunger.
Othilie: Ich kenne keinen so aufrichtigen und ehrlicheren Dieb wie du. Wenn du wieder bei uns auf „Gut Bavaria“ bist, kannst du unsere ganzen Obstfelder kahl essen.
Wiederrum beugte sie sich über Beatrice, und übersäte sie nochmals mit liebevollen Küssen.
Als sich dem auch noch Polly anschloss, verschwand das Lächeln kaum noch aus ihrem Gesicht. Sie merkte, dass sie aufrichtig geliebt wurde. Und das war etwas was sie in den letzten Jahren so stark vermisst hatte, seitdem ihre Eltern Tod waren.
Othilie: Ich werde mit dem Chefarzt sprechen, dass Beatrice ein Einzelzimmer auf der Privatstation kommt. Die beiden Betten neben ihr sind zwar frei, aber sie können ja jeden Moment belegt werden. Außerdem werde ich veranlassen, dass in dem Zimmer der Privatstation noch ein Bett aufgestellt wird. Ich werde die Nacht über hier schlafen. Bist du damit einverstanden Beatrice?
Beatrice: Ja danke Tante Othilie.
Petra: Aber Beatrice braucht in jedem Fall absolute Ruhe, denn sie hat auch eine Gehirnerschütterung davongetragen.
Othilie: Ja natürlich Petra.
(Petra war tatsächlich einer der wenigen Personen, auf die Othilie absolut hörte. Sie hatte großen Respekt und Hochachtung vor ihrer ältesten Nichte).
Polly: Ich habe vorhin erfahren, dass sich auf Grund der Suchmeldung im BR dann schließlich doch noch mehrere Personen gemeldet hatten, und zwar bei den Geschehnissen auf dem Wochenmarkt. Aber das ist ja jetzt zum Glück hinfällig geworden.
Ja Beatrice, jetzt kennen wir uns erst sechs Tage (seit dem 27.05.1965, Teil 340), und seitdem ist schon einiges passiert. Ich hoffe, dass du bald zur Ruhe kommst.
Petra: Ein wenig werden wir noch bleiben, aber dann musst du schlafen.
Othilie: Hier bist du der Herr bzw. die Frau im Ring. Ich werde mich deinen Anordnungen unterwerfen.
Petra: Zumal Beatrice sicherlich gehörige Kopfschmerzen auf Grund ihrer Gehirnerschütterung hat. Ich werde aber gleich noch dafür sorgen, dass dir ein Schlafmittel verabreicht wird.
Dann werden wir uns wieder auf den Weg machen, und den Kindern erzählen dass es dir gutgeht. Sie haben aufopferungsvoll alles dafür getan das du gefunden wirst.
Beatrice leise: Ich möchte euch allen dafür danken. Dass ihr euch alle so um mich bemüht habt. Richtet das bitte auch den Kindern aus.
Polly: Das werden wir garantiert. Bis morgen mein Schatz. Wie gesagt, Tante Othilie bleibt bei dir, sie hat dich genauso lieb wie wir alle anderen auch.
Kapitel: 440[/b]
Mittwoch, der 02.06.1965
Geburtstagskinder vom 2. Juni 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1904 Johnny Weissmüller
wurde an diesem Tag 61 Jahre alt
1920 Marcel Reich-Ranicki
wurde an diesem Tag 45 Jahre alt
1941 Charlie Watts
wurde an diesem Tag 24 Jahre alt
1942 Thomas Danneberg
wurde an diesem Tag 23 Jahre alt
1952 Hildegard Krekel
wurde an diesem Tag 13 Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/2-juni-1965
2.6.1965
Die Bundesregierung fordert die SPD auf, die Notstandsverfassung noch in der bis zum 19. September dauernden Legislaturperiode gemeinsam mit der Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP zu verabschieden.
2.6.1965
Nach Angaben des Deutschen Industrie-Instituts fehlen in der Bundesrepublik rund 500 000 Wohnungen. Das entspricht einer durchschnittlichen Jahresproduktion im Wohnungsbau.
Wie vermutet, war bei allen Personen ein großes Aufatmen angesagt, als sie erfahren hatten, dass es Beatrice relativ gutgehen würde.
Polly bedankte sich auch bei allen Kindern für die großartige Unterstützung bei der Suche nach dem Mädchen.
Ihr seid einfach toll gewesen. Das beweist wieder einmal euren großartigen Charakter. Ich bin wahrlich stolz auf euch. Nun können wir beruhigt zu Bett gehen.
Am nächsten Tag, nachdem keine unheilvollen Telefonanrufe vom Krankenhaus eingegangen sind, fuhren alle wieder frohgelaunt zur Arbeit.
Petras erster Weg war die Fahrt zum Krankenhaus, wobei sie Martina, Tina, Sven, Inge und Ute in ihrem Auto mitnahm, weil Othilies langer Mercedes 600 vor dem Krankenhaus stand. Wobei der Wagen fast zwei Parkplätze beanspruchte. Natürlich im Halteverbot. Aber sie achtete zumindest darauf, dass die Zufahrt und Rettungswege frei gehalten wurden. Alle anderen Personen wurden von Polly in ihrem Rolls-Royce transportiert.
Martina: Ich glaube Petra, dass du ein größeres Auto benötigst. Wir sitzen hier mit sechs Personen relativ beengt, wenn ich das mal bemerken darf.
Inge: Ich finde das hier hinten überhaupt nicht schlimm. Sven sitzt fast auf meinem Schoß.
Petra: Mein Opel Rekord ist groß genug. Vor allen Dingen ist der Wagen gerade einmal 8 Monate alt, und hat erst 18.000 km auf dem Tacho.
Martina: Das ist aber schon eine ganze Menge für 8 Monate.
Petra: Ich fahre ja auch jeden Tag von „Ups“ nach München. Das sind pro Tag immer mindestens ca. 160 km hin und zurück. Die anderen Fahrten gar nicht dazu gerechnet.
Martina: Ich plädiere dafür, dass trotzdem ein größeres Auto benötigst. Dann nehme ich den Opel Rekord für die Fahrten auf unserem weitläufigen Areal. Auf unserem Privatgelände brauche ich ja schließlich keinen Führerschein. Dann würde ich auch jeden Morgen die frischen Eier zum Frühstück aus dem Hühnerstall holen.
Petra: Das sind nur 100 Meter bis zum Hühnerstall.
Sven: A pro po Eier. Inge, du könntest ruhig die Finger von meinen Familienjuwelen lassen. Und außerdem ziehst du laufend meinen Rock hoch.
Inge: Sei doch froh, in der letzten Nacht haben wir kaum geschlafen, weil wir uns alle Sorgen um Beatrice gemacht haben. Jetzt bin ich aber wieder fit.
Martina: Gib doch hier auf der Autobahn mal ein wenig mehr Gas.
Petra: Die 67 Pferdchen unter der Motorhaube tun ihr Bestes. Außerdem haben wir starken Berufsverkehr auf den Straßen.
Martina: Mit wieviel Sachen ist der Opel Rekord angegeben?
Petra: Mit 144 km/h. Das reicht für mich vollkommen aus.
Martina: Ja ich darf sagen, dass du eine hervorragende Fahrerin bist. Genauso wie Tante Polly.
Petra: Danke. Jetzt sind wir aber gleich da. Ich setze euch am Kaufhaus ab, und ich fahre dann sofort zu der Uni-Klinik weiter.
Martina: Wo du dann wieder etliche Leichen in der Pathologie auseinandernimmst.
Petra: Heute ausnahmsweise nicht. Ich werde erst noch eine Vorlesung besuchen, und dann wieder nach „Ups“ fahren. Ich hoffe, dass ich dann Beatrice dabei habe. Heute Abend wird euch Tante Othilie wieder mit nach Hause nehmen.
Martina: In ihrem Wagen ist auch mehr Platz drin.
Petra: Noch ein Wort, und du darfst mein Auto nicht mehr auf „Gut Bavaria“ fahren.
Martina: Ich nehme alles zurück, und behaupte das Gegenteil.
Petra: Jetzt sind wir endlich am Kaufhaus angelangt. Martina hat heute viel Quassel-Wasser getrunken. Und du Inge kannst jetzt endlich wieder die Hand von Svens Kronjuwelen lassen. Ich kann dir ja mal ein Paar aus der Pathologie mitbringen. Dann kannst du Taschenbillard spielen, wenn Sven nicht in erreichbarer Nähe ist.
Kurze Zeit später war Petra dann auch schon in der Uni-Klinik eingetroffen.
Ende Teil: 355
Im nächsten Teil (356):
Dramatische Situation, mit der keiner gerechnet hatte.
Monika
Geschrieben am 23.09.2020
Im Anschluß erfolgt hier gleich Teil: 356 (Etwas Geduld)
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Dez 03, 2021 12:21 pm
Teil: 356
Kapitel: 441
Auf der Suche nach Beatrice
Was ich bisher leider versäumt habe zu erzählen ist die Tatsache, dass in dieser Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, in der z. B. Petra ihr Studium absolviert, die Geschwister Scholl und Christopf Probst tätig waren.
Im Mai 1942 begann Sophie Scholl, in München Biologie und Philosophie zu studieren. In den Semesterferien musste sie in der Rüstungsproduktion in einem Ulmer Betrieb arbeiten.
Durch ihren Bruder, der an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität Medizin studierte, lernte sie Studenten kennen, die sie in ihrer Ablehnung der NS-Herrschaft bestärkten. Obwohl ihr Bruder Hans sie aus dem Zirkel der Widerständler gegen das nationalsozialistische Regime heraushalten wollte, gelang es Sophie, sich der Gruppe anzuschließen. Entschlossen zu öffentlicher Kritik beteiligte sie sich an der Herstellung und Verbreitung von Flugblättern der studentischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, die zu klaren Entscheidungen gegen die Diktatur Hitlers aufrief.
Lichthof der Ludwig-Maximilians-Universität München, 2005
In diesem Lichthof der Universität warf die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ ihre Flugblätter.
Die Gräber von Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Probst in München.
Zurück zu den gegenwärtigen Geschehnissen in der im Vorspann geschilderten Klinik.
Das Treiben in einer Klinik fängt im Allgemeinen schon sehr früh an. Liegt man z.B. in einem katholischen Krankenhaus ist die Vorgehensweise am frühen Morgen natürlich etwas anders als in einer städtischen Klinik. Während man in einer städtischen Klinik meistens erst um 6 Uhr 30 aus dem Bett geschmissen wird, wird diese brutale Vorgehensweise in einer katholischen Klinik etwas anders praktiziert.
Denn hier fangen die Ordensschwestern auf der Station (Bild)
mit dem allmorgendlichen Rituals des Betens schon um 5 Uhr in der Frühe an.
Als Patient ist an Schlaf überhaupt nicht mehr zu denken. Die Station ist dann sofort hellwach.
In einem städtischen Krankenhaus ist das etwas anders. Hier kommt das Pflegepersonal erst ca. 6 Uhr 30 in das Krankenzimmer. (Vorher wurde erstmal gemeinsam gefrühstückt, mag kommen was kommen mag). Mit einem freundlichen guten Morgen wurde dann der Vorhang mit geräuschvollen Gesten aufgezogen.
Hier das Bild einer handelsüblichen Krankenschwester auf der Männerstation:
Ich würde sagen: Die Kleidung ist absolut vorbildlich und trägt zur schnelleren Genesung der männlichen Patienten bei, und damit auch zur Reduzierungen der Kosten im Gesundheitswesen.
Aber das ist mit Verlaub gesagt: Eine Milchmädchenrechnung. Denn kaum einer der einsitzenden Männer möchte vorzeitig entlassen werden. Welches man bei diesem Anblick auch durchaus nachvollziehen kann.
Zu Beatrice und Othilie komme ich etwas später. Ich muss erst noch dieses Thema hier zu Ende bringen.
Euer Einverständnis vorausgesetzt.
Last uns noch ein wenig über die morgendlichen Rituale philosophieren.
In einer katholischen Klinik betritt die Ordensschwester, morgens schwer beladen mit mehreren Bettpfannen, das Krankenzimmer.
Bettpfanne: 1. Klasse Patient, und Bettpfanne Kassenpatient.
Dann kommt wie jeden Morgen die obligatorische Frage:
Stuhlgang?
Ob sie nun mit ja oder nein antworten ist völlig irrelevant. Denn jetzt wird die Schüssel automatisch unter dem Po geschoben.
Gleichzeitig wird einem das Fieberthermometer in den Mund gesteckt. Laut einer statistischen Erhebung des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts „Infrapups“, sind durch diese Vorgehensweise schon mehrere Patienten verstorben. Denn beim Drücken, damit ja auch etwas in die Brettpfanne kommt, haben etliche Patienten auch auf das Fieberthermometer gebissen und somit auch das hochgiftige Quecksilber geschluckt.
Anschließend wurden die Bettpfannen wieder eingesammelt. Und das vorwurfsvolle Gesicht der Ordensschwester solltet ihr mal sehen, wenn der Inhalt der Pfanne nicht ihren Erwartungen entspricht.
Kurze Zeit später wurde das Frühstück gereicht. Nun ja, was man damals 1965 so Frühstück nennt. Ich rede hier aus eigenen Erfahrungen, die ich in jenem Jahr als 9 Jahre altes Kind im Krankenhaus machen durfte.
Zwei Scheiben Brot mit Butter, Konfitüre und wahlweise Abführ-Tee, wenn man morgens wie geschildert Darmprobleme mangels fehlenden „Auswurfs“ hatte, oder Muckefuck. Echter Bohnenkaffee war den Krankenkassen wohl zu teuer.
Kommen wir wieder zu den Gebeten zurück, denn natürlich wurde auch in städtischen Kliniken gebetet. Und das war meistens zu den Besuchszeiten, hauptsächlich an den Nachmittagen ab 16 Uhr.
Und jetzt werde ich ganz aktuell. Wir schreiben das Jahr 2020. Also ein kleiner Zeitsprung von 1965 zu 2020.
Jedenfalls wird es in vielen Krankenzimmern um diese Uhrzeit sehr hektisch und vor allen Dingen sehr voll. Zwischen 8 und 15 Personen betreten, mit einem Gebetsteppich bewaffnet den Raum. Dieser Gebetsteppich, arg strapaziert, wird zielgenau gen Osten ausgerichtet. Wie sie diese Zielgenauigkeit hinbekommen, ist mir absolut schleierhaft. Und danach wird es laut. Anhänger anderer Religionen verlassen fluchtartig diese Räumlichkeit, und suchen ihr Glück in der Cafeteria des Hauses.
Nun aber endlich zu den Geschehnissen in der Uni-Klinik.
Morgens gegen 8 Uhr traf Polly wieder in der Uni-Klinik ein. Die Nacht wurde von Othilie und Beatrice natürlich mit all seinen Vorzügen auf der Privatstation verbracht.
Man wartete eigentlich nur noch auf den Professor, der ihnen über den gegenwärtigen Gesundheitszustand Beatrice berichten sollte.
Aber erst einmal wurde ausgiebig gefrühstückt. Auf Wunsch von Beatrice gab es Rührei mit Speck, frischgebackenes Brot, sowie frisch gemahlenen Kaffee und Orangensaft. Zu dem Frühstück erschien natürlich auch Petra, so dass alle zusammen schließlich das sehr reichhaltige Frühstück mit Genuss verzehrten.
Nun ja, sie befanden sich ja schließlich auf der Privat-Station, und da kann man solche Ansprüche natürlich erwarten.
Petra: Beatrice, wie geht es dir heute Morgen?
Beatrice: Bis auf die Kopfschmerzen, geht es mir eigentlich gut. Tante Othilie hat ihr Bett nahe an meinem Bett herangeschoben, und hatte mich fast die ganze Nacht im Arm gehabt. Ich fühlte mich in ihrem Arm sehr geborgen.
Othilie: Ja, sie hat sehr gut geschlafen, und sie sieht heute schon viel besser aus wie gestern Nachmittag.
Petra: Vielleicht sollten wir, wenn es der Professor erlaubt, Beatrice mit zu uns auf „Gut Bavaria“ nehmen.
Polly: Das ist eine ausgezeichnete Idee. Wir werden dafür sorgen, dass immer einer bei ihr ist. Ich würde auch noch zur Vorsicht eine erfahrene examinierte Krankenschwester engagieren, wenn ich mal nicht im Hause sein sollte.
Othilie: Das werden wir machen. Wir brauchen nur noch das ok. vom Professor. Außerdem werde ich Martina vom Dienst im Kaufhaus freistellen, damit Beatrice ein wenig Unterhaltung hat. Ansonsten könnte es zu langweilig für sie werden. Und außerdem ich auch noch „Foxy“ da, der für jeden Schabernack gut ist.
Beatrice: Das wäre prima, wenn das klappen würde.
Nach einem ausgiebigen Gespräch erklärte sich der Professor mit dieser Maßnahme einverstanden, da er wusste das Beatrice auf „Gut Bavaria“ sehr gut aufgehoben war. Bedenken seinerseits gab es also nicht.
Transportiert werden sollte sie in einem Krankenwagen, der sie liegend zu dem Landsitz der Familie Hoffmann bringen sollte.
30 Minuten später war alles bereit, als der Krankenwagen leicht verspätet vor der Uni-Klinik erschien.
Polly: Ich fahre mit meinem Wagen hinterher, und bleibe den ganzen Tag auf „Gut Bavaria“. Die Krankenschwester erwarten wir dort vor Ort.
Othilie: Großartig, das klappt ja vorzüglich.
Kapitel: 442
Der Krankenwagen mit Beatrice fuhr los, und Polly mit leichter Verspätung hinterher, weil sie sich noch um die Entlassungspapiere kümmern musste.
Noch in der Stadt wunderte sie sich etwas, als der Krankenwagen etwa 100 Meter vor ihre plötzlich anhielt, und eine dritte Person einstieg.
Nach kurzer Zeit hatte sie diesen kleinen Vorfall aber fast vergessen, als der Wagen auf die Süd-Autobahn A 8 in Richtung Rosenheim auffuhr (Rosenheim unten rechts auf der Bayern-Karte), also die Strecke, die die Familie Hoffmann jeden Tag fuhr.
Erstaunt war Polly auch über die Tatsache, dass der Mercedes-Krankenwagen ein gehöriges Tempo vorlegte.
Die Tachonadel tanzte bei 160 km/h. Nun gut, dass war für Pollys Fahrzeug kein Problem, denn sie fuhr heute ihren Zweitwagen, und das war der Jaguar E-Type, der in der Lage war über 240 km/h zu fahren. Trotzdem war es verwunderlich, da kein Notfall vorliegen konnte, da der Wagen knapp 100 Meter vor ihr ohne Blaulicht und Sirene fuhr.
Nach 50 Kilometern sah sie vor ihren Augen das Hinweisschild für die Autobahnabfahrt Bad Aibling. Das war die Abfahrt die man nehmen musste, um die restliche Strecke nach „Ups“ über Landstraße zu fahren.
Aber der Krankenwagen vor ihr machte keine Anstalten, die Autobahn zu verlassen. Im Gegenteil, der Mercedes mit seinem starken Motor erhöhte sogar noch das Tempo auf 170 km/h.
Nun ärgerte sie sich sehr, dass sie kein Funktelefon an Bord ihres Jaguars hatte, wie es bei ihrem Rolls-Royce der Fall war. Denn dann hätte sie Eddy oder James fragen können, was sie machen sollte.
Wie dem auch sei, sie musste den Krankenwagen weiter verfolgen, um festzustellen wo er hinfahren wollte.
Ihr Instinkt sagte ihr, dass sie weiterhin einen gebührenden Abstand halten sollte, da sie mittlerweile zu der Überzeugung kam, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugehen würde. Und da wäre es ausgesprochen schlecht, wenn sie bemerken, dass sie verfolgt wurden. Dieser Krankenwagen war zum Glück sehr auffällig, so dass keine Gefahr bestand, ihn aus den Augen zu verlieren. Vorbei am Chiemsee, wo sie noch vorige Woche mit dem Rad fuhren, ging es weiter auf der A 8 , bis der Wagen langsam wurde und bei der Ausfahrt Siegsdorf die Autobahn verließ.
Nun hieß es für Polly noch vorsichtiger zu sein. Denn auf der Bundesstraße 306 war deutlich weniger Betrieb als auf der Autobahn.
Nun war sie schon deutlich über eine Stunde unterwegs. So langsam musste man auch auf „Gut Bavaria“ misstrauisch werden, wo der Krankenwagen und Polly eigentlich bleiben würde.
Und das war in der Tat so.
Denn Othilie wurde von dem Personal auf „Gut Bavaria“ informiert, dass beide Fahrzeuge noch nicht eingetroffen waren.
Othilie: James, bring mich bitte auf dem schnellstem Weg zu unserem Landsitz. Etwas scheint hier nicht zu stimmen. Eddy ruf du bitte die Polizei und die Feuerwehr an, ob der Krankenwagen oder Polly irgendwie in einem Unfall verwickelt ist. Martina, du fährst mit mir. Du solltest dich ja sowieso mit um Beatrice kümmern. Joggeli bleibt erst mal hier, um eventuelle Telefonanrufe entgegennehmen zu können, und mir sie dann gegebenenfalls auf meinem Autotelefon weiterzuleiten. Eddy, telefoniere du bitte mal mit dem Roten Kreuz, ob ein Krankenwagen vermisst wird.
James fahre bitte los.
James: Ich nehme an, dass ich ein ordentliches Tempo an den Tag legen soll.
Othilie: Ja selbstverständlich, gebe ordentlich Gas. Zeit ist keine Hexerei.
45 Minuten später war in Rekordzeit Othilie wieder auf „Gut Bavaria“ angelangt. Und auch unterwegs war keine Spur von dem Krankenwagen zu sehen gewesen.
Zurück zu Polly:
Jetzt wurde es Polly endgültig klar, welches Ziel der Krankenwagen anvisierte. Da sie sich dem Ort Inzell näherten, kamen sie auch dem Zirkus immer näher der dort immer noch gastierte. Infolgedessen musste man davon ausgehen, dass die Zirkusleute wieder Beatrice in ihrem Besitz haben wollten.
Wenige Minuten später fuhr der Krankenwagen tatsächlich auf das Gelände des Zirkus.
Polly steuerte ihren Wagen auf dem Parkplatz, der leider nur schwach besetzt war, weil erst am Abend die erste Veranstaltung stattfinden sollte. Nun war guter Rat teuer. Wie sollte sie alleine weiter vorgehen. Sie musste unbedingt wissen, wo man Beatrice hinschaffen wollte. Und das konnte sie wenn man im Auto blieb nicht erfahren.
Sie musste also auf dem Zirkusgelände ein wenig „herumschnüffeln“. Sie stieg aus, ging langsam über das Gelände, und wurde leider auch prompt von einem Clown des Zirkus in der entsprechenden „Berufskleidung“ angesprochen.
Was machen sie denn hier? Wir haben im Moment keine Vorstellung.
Polly: Ich suche die Kasse, wo ich mir für heute Abend schon eine Karte bezüglich eines guten Sitzplatzes kaufen kann.
Clown: Ach so, dass ist ganz einfach. Gehen sie hier den Hauptweg entlang, und kurz vor dem großen Zelt finden sie eine Kasse die immer geöffnet hat. Heute am Mittwochabend werden sie bezüglich von Eintrittskarten keine großen Probleme haben.
Polly: Danke das ist super, haben sie evtl. auch ein Telefon, wo ich meine Freunde anrufen und nachfragen kann, ob sie auch eine Eintrittskarte haben wollen?
Clown: Ein Telefon haben wir hier leider nicht, weil die Bundespost für die Zeit wo wir hier sind, keine Leitung zur Verfügung stellt.
Petra: Kann man sich evtl. auch einmal die Tiere anschauen?
Clown: Normalerweise nicht, aber bei einer so hübschen Dame wie sie werde ich gerne mal eine Ausnahme machen. Wenn sie mir bitte folgen würden.
Vorsicht, wir kommen gerade an den Käfigen der Raubtiere vorbei. Und dort ist der Käfig der Gorillas, die auch nicht so ganz koscher sind.
Ich jedenfalls würde mich nicht in diesem Käfig hineintrauen.
Polly: Ich auch nicht unbedingt. Aber ich stelle fest, dass so ein Zirkusleben hochinteressant ist. Und sie wohnen alle, wie ich feststelle, in diesen wunderschönen Wohnwagen?
Clown: So ist es werte Dame. Polly: Dieser Wohnwagen hier sieht aber sehr merkwürdig aus.
Clown: Pssssst, nicht so laut. In ihm wohnt Romeo. Ich mag ihn nicht, ein sehr grobschlächtiger Kerl, der sehr unangenehm ist. Bis vor kurzem wohnte hier ein junges bezauberndes Mädchen mit Namen Beatrice. Seit einigen Tagen ist das Mädchen spurlos verschwinden. Und es hält sich nachdrücklich das Gerücht, dass Romeo da seine Finger im Spiel hat, da er mit diesem Mädchen nie besonders klar kam. Aber das darf nicht mein Problem sein, denn auch ich fürchte mich ein wenig vor Romeos Gewaltexzessen.
Polly: Ach, sehr interessant.
Clown: Interessant ist aber auch, dass der Wohnwagen erst seit kurzem so zugehangen ist, da Romeo ansonsten ein großer Frischluftfanatiker ist, der immer alle Fenster und Türen offen lässt.
Polly: Ach sehr interessant.
Clown: Sicherlich, aber das geht mich nichts an. Ich habe sowieso schon viel zu viel erzählt. Ich muss dann auch schon gehen. Vielleicht sehen wir uns heute Abend bei der Vorstellung. Es wird übrigens die letzte Vorstellung hier im Ort sein, da wir morgen wieder weiterziehen werden. Die ersten Vorbereitungen für den Abbau sind schon im Gange.
Polly: Dann werde ich mich auch verabschieden, ich habe wahrlich jetzt genug gehört und gesehen.
Clown: Halt.
Polly: Ja bitte?
Clown: Sie wollten doch noch eine Eintrittskarte für die Abendvorstellung kaufen.
Polly: Ach, das kann ich dann noch an der Abendkasse erledigen. Vielen Dank für ihre Ausführungen, sie haben mir eine große Freude bereitet. Auf Wiedersehen.
Befriedigt mit dem was sie erfahren hatte, ging sie zu ihrem Auto zurück. Es hatte allen Anschein, dass Beatrice in dem Wohnwagen gefangen gehalten wurde.
Was sie jetzt tun würde war klar. Sie wollte mit ihrem Wagen sofort zur Polizei fahren, und natürlich auch ihre Familie informieren. Es gab keine Zeit zu verlieren.
Sie setzte sich hinter das Lenkrad ihres Jaguars, und startete den Wagen.
Vielmehr wollte sie den Wagen starten, aber leider tat er ihr nicht den gefallen. Auch mehrere Startversuche blieben erfolglos. Also stieg sie wieder hinaus, öffnete die Motorhaube, beugte sich über den Motor, und kontrollierte die Zündkerzen, als sie hinter sich eine Stimme vernahm.
Kann ich ihnen irgendwie behilflich sein?
Polly: Das ist ausgesprochen nett von ihnen.
Sie drehte sich herum, und erstarrte fast zur Salzsäure.
Vor ihr stand Romeo.
Ende Teil: 356
Wie es im nächsten Teil aufregend weitergeht, könnt ihr in Teil 357 erfahren.
Monika
Geschrieben am 25.09.2020
Kapitel: 441
Auf der Suche nach Beatrice
Was ich bisher leider versäumt habe zu erzählen ist die Tatsache, dass in dieser Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, in der z. B. Petra ihr Studium absolviert, die Geschwister Scholl und Christopf Probst tätig waren.
Im Mai 1942 begann Sophie Scholl, in München Biologie und Philosophie zu studieren. In den Semesterferien musste sie in der Rüstungsproduktion in einem Ulmer Betrieb arbeiten.
Durch ihren Bruder, der an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität Medizin studierte, lernte sie Studenten kennen, die sie in ihrer Ablehnung der NS-Herrschaft bestärkten. Obwohl ihr Bruder Hans sie aus dem Zirkel der Widerständler gegen das nationalsozialistische Regime heraushalten wollte, gelang es Sophie, sich der Gruppe anzuschließen. Entschlossen zu öffentlicher Kritik beteiligte sie sich an der Herstellung und Verbreitung von Flugblättern der studentischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, die zu klaren Entscheidungen gegen die Diktatur Hitlers aufrief.
Lichthof der Ludwig-Maximilians-Universität München, 2005
In diesem Lichthof der Universität warf die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ ihre Flugblätter.
Die Gräber von Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Probst in München.
Zurück zu den gegenwärtigen Geschehnissen in der im Vorspann geschilderten Klinik.
Das Treiben in einer Klinik fängt im Allgemeinen schon sehr früh an. Liegt man z.B. in einem katholischen Krankenhaus ist die Vorgehensweise am frühen Morgen natürlich etwas anders als in einer städtischen Klinik. Während man in einer städtischen Klinik meistens erst um 6 Uhr 30 aus dem Bett geschmissen wird, wird diese brutale Vorgehensweise in einer katholischen Klinik etwas anders praktiziert.
Denn hier fangen die Ordensschwestern auf der Station (Bild)
mit dem allmorgendlichen Rituals des Betens schon um 5 Uhr in der Frühe an.
Als Patient ist an Schlaf überhaupt nicht mehr zu denken. Die Station ist dann sofort hellwach.
In einem städtischen Krankenhaus ist das etwas anders. Hier kommt das Pflegepersonal erst ca. 6 Uhr 30 in das Krankenzimmer. (Vorher wurde erstmal gemeinsam gefrühstückt, mag kommen was kommen mag). Mit einem freundlichen guten Morgen wurde dann der Vorhang mit geräuschvollen Gesten aufgezogen.
Hier das Bild einer handelsüblichen Krankenschwester auf der Männerstation:
Ich würde sagen: Die Kleidung ist absolut vorbildlich und trägt zur schnelleren Genesung der männlichen Patienten bei, und damit auch zur Reduzierungen der Kosten im Gesundheitswesen.
Aber das ist mit Verlaub gesagt: Eine Milchmädchenrechnung. Denn kaum einer der einsitzenden Männer möchte vorzeitig entlassen werden. Welches man bei diesem Anblick auch durchaus nachvollziehen kann.
Zu Beatrice und Othilie komme ich etwas später. Ich muss erst noch dieses Thema hier zu Ende bringen.
Euer Einverständnis vorausgesetzt.
Last uns noch ein wenig über die morgendlichen Rituale philosophieren.
In einer katholischen Klinik betritt die Ordensschwester, morgens schwer beladen mit mehreren Bettpfannen, das Krankenzimmer.
Bettpfanne: 1. Klasse Patient, und Bettpfanne Kassenpatient.
Dann kommt wie jeden Morgen die obligatorische Frage:
Stuhlgang?
Ob sie nun mit ja oder nein antworten ist völlig irrelevant. Denn jetzt wird die Schüssel automatisch unter dem Po geschoben.
Gleichzeitig wird einem das Fieberthermometer in den Mund gesteckt. Laut einer statistischen Erhebung des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts „Infrapups“, sind durch diese Vorgehensweise schon mehrere Patienten verstorben. Denn beim Drücken, damit ja auch etwas in die Brettpfanne kommt, haben etliche Patienten auch auf das Fieberthermometer gebissen und somit auch das hochgiftige Quecksilber geschluckt.
Anschließend wurden die Bettpfannen wieder eingesammelt. Und das vorwurfsvolle Gesicht der Ordensschwester solltet ihr mal sehen, wenn der Inhalt der Pfanne nicht ihren Erwartungen entspricht.
Kurze Zeit später wurde das Frühstück gereicht. Nun ja, was man damals 1965 so Frühstück nennt. Ich rede hier aus eigenen Erfahrungen, die ich in jenem Jahr als 9 Jahre altes Kind im Krankenhaus machen durfte.
Zwei Scheiben Brot mit Butter, Konfitüre und wahlweise Abführ-Tee, wenn man morgens wie geschildert Darmprobleme mangels fehlenden „Auswurfs“ hatte, oder Muckefuck. Echter Bohnenkaffee war den Krankenkassen wohl zu teuer.
Kommen wir wieder zu den Gebeten zurück, denn natürlich wurde auch in städtischen Kliniken gebetet. Und das war meistens zu den Besuchszeiten, hauptsächlich an den Nachmittagen ab 16 Uhr.
Und jetzt werde ich ganz aktuell. Wir schreiben das Jahr 2020. Also ein kleiner Zeitsprung von 1965 zu 2020.
Jedenfalls wird es in vielen Krankenzimmern um diese Uhrzeit sehr hektisch und vor allen Dingen sehr voll. Zwischen 8 und 15 Personen betreten, mit einem Gebetsteppich bewaffnet den Raum. Dieser Gebetsteppich, arg strapaziert, wird zielgenau gen Osten ausgerichtet. Wie sie diese Zielgenauigkeit hinbekommen, ist mir absolut schleierhaft. Und danach wird es laut. Anhänger anderer Religionen verlassen fluchtartig diese Räumlichkeit, und suchen ihr Glück in der Cafeteria des Hauses.
Nun aber endlich zu den Geschehnissen in der Uni-Klinik.
Morgens gegen 8 Uhr traf Polly wieder in der Uni-Klinik ein. Die Nacht wurde von Othilie und Beatrice natürlich mit all seinen Vorzügen auf der Privatstation verbracht.
Man wartete eigentlich nur noch auf den Professor, der ihnen über den gegenwärtigen Gesundheitszustand Beatrice berichten sollte.
Aber erst einmal wurde ausgiebig gefrühstückt. Auf Wunsch von Beatrice gab es Rührei mit Speck, frischgebackenes Brot, sowie frisch gemahlenen Kaffee und Orangensaft. Zu dem Frühstück erschien natürlich auch Petra, so dass alle zusammen schließlich das sehr reichhaltige Frühstück mit Genuss verzehrten.
Nun ja, sie befanden sich ja schließlich auf der Privat-Station, und da kann man solche Ansprüche natürlich erwarten.
Petra: Beatrice, wie geht es dir heute Morgen?
Beatrice: Bis auf die Kopfschmerzen, geht es mir eigentlich gut. Tante Othilie hat ihr Bett nahe an meinem Bett herangeschoben, und hatte mich fast die ganze Nacht im Arm gehabt. Ich fühlte mich in ihrem Arm sehr geborgen.
Othilie: Ja, sie hat sehr gut geschlafen, und sie sieht heute schon viel besser aus wie gestern Nachmittag.
Petra: Vielleicht sollten wir, wenn es der Professor erlaubt, Beatrice mit zu uns auf „Gut Bavaria“ nehmen.
Polly: Das ist eine ausgezeichnete Idee. Wir werden dafür sorgen, dass immer einer bei ihr ist. Ich würde auch noch zur Vorsicht eine erfahrene examinierte Krankenschwester engagieren, wenn ich mal nicht im Hause sein sollte.
Othilie: Das werden wir machen. Wir brauchen nur noch das ok. vom Professor. Außerdem werde ich Martina vom Dienst im Kaufhaus freistellen, damit Beatrice ein wenig Unterhaltung hat. Ansonsten könnte es zu langweilig für sie werden. Und außerdem ich auch noch „Foxy“ da, der für jeden Schabernack gut ist.
Beatrice: Das wäre prima, wenn das klappen würde.
Nach einem ausgiebigen Gespräch erklärte sich der Professor mit dieser Maßnahme einverstanden, da er wusste das Beatrice auf „Gut Bavaria“ sehr gut aufgehoben war. Bedenken seinerseits gab es also nicht.
Transportiert werden sollte sie in einem Krankenwagen, der sie liegend zu dem Landsitz der Familie Hoffmann bringen sollte.
30 Minuten später war alles bereit, als der Krankenwagen leicht verspätet vor der Uni-Klinik erschien.
Polly: Ich fahre mit meinem Wagen hinterher, und bleibe den ganzen Tag auf „Gut Bavaria“. Die Krankenschwester erwarten wir dort vor Ort.
Othilie: Großartig, das klappt ja vorzüglich.
Kapitel: 442
Der Krankenwagen mit Beatrice fuhr los, und Polly mit leichter Verspätung hinterher, weil sie sich noch um die Entlassungspapiere kümmern musste.
Noch in der Stadt wunderte sie sich etwas, als der Krankenwagen etwa 100 Meter vor ihre plötzlich anhielt, und eine dritte Person einstieg.
Nach kurzer Zeit hatte sie diesen kleinen Vorfall aber fast vergessen, als der Wagen auf die Süd-Autobahn A 8 in Richtung Rosenheim auffuhr (Rosenheim unten rechts auf der Bayern-Karte), also die Strecke, die die Familie Hoffmann jeden Tag fuhr.
Erstaunt war Polly auch über die Tatsache, dass der Mercedes-Krankenwagen ein gehöriges Tempo vorlegte.
Die Tachonadel tanzte bei 160 km/h. Nun gut, dass war für Pollys Fahrzeug kein Problem, denn sie fuhr heute ihren Zweitwagen, und das war der Jaguar E-Type, der in der Lage war über 240 km/h zu fahren. Trotzdem war es verwunderlich, da kein Notfall vorliegen konnte, da der Wagen knapp 100 Meter vor ihr ohne Blaulicht und Sirene fuhr.
Nach 50 Kilometern sah sie vor ihren Augen das Hinweisschild für die Autobahnabfahrt Bad Aibling. Das war die Abfahrt die man nehmen musste, um die restliche Strecke nach „Ups“ über Landstraße zu fahren.
Aber der Krankenwagen vor ihr machte keine Anstalten, die Autobahn zu verlassen. Im Gegenteil, der Mercedes mit seinem starken Motor erhöhte sogar noch das Tempo auf 170 km/h.
Nun ärgerte sie sich sehr, dass sie kein Funktelefon an Bord ihres Jaguars hatte, wie es bei ihrem Rolls-Royce der Fall war. Denn dann hätte sie Eddy oder James fragen können, was sie machen sollte.
Wie dem auch sei, sie musste den Krankenwagen weiter verfolgen, um festzustellen wo er hinfahren wollte.
Ihr Instinkt sagte ihr, dass sie weiterhin einen gebührenden Abstand halten sollte, da sie mittlerweile zu der Überzeugung kam, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugehen würde. Und da wäre es ausgesprochen schlecht, wenn sie bemerken, dass sie verfolgt wurden. Dieser Krankenwagen war zum Glück sehr auffällig, so dass keine Gefahr bestand, ihn aus den Augen zu verlieren. Vorbei am Chiemsee, wo sie noch vorige Woche mit dem Rad fuhren, ging es weiter auf der A 8 , bis der Wagen langsam wurde und bei der Ausfahrt Siegsdorf die Autobahn verließ.
Nun hieß es für Polly noch vorsichtiger zu sein. Denn auf der Bundesstraße 306 war deutlich weniger Betrieb als auf der Autobahn.
Nun war sie schon deutlich über eine Stunde unterwegs. So langsam musste man auch auf „Gut Bavaria“ misstrauisch werden, wo der Krankenwagen und Polly eigentlich bleiben würde.
Und das war in der Tat so.
Denn Othilie wurde von dem Personal auf „Gut Bavaria“ informiert, dass beide Fahrzeuge noch nicht eingetroffen waren.
Othilie: James, bring mich bitte auf dem schnellstem Weg zu unserem Landsitz. Etwas scheint hier nicht zu stimmen. Eddy ruf du bitte die Polizei und die Feuerwehr an, ob der Krankenwagen oder Polly irgendwie in einem Unfall verwickelt ist. Martina, du fährst mit mir. Du solltest dich ja sowieso mit um Beatrice kümmern. Joggeli bleibt erst mal hier, um eventuelle Telefonanrufe entgegennehmen zu können, und mir sie dann gegebenenfalls auf meinem Autotelefon weiterzuleiten. Eddy, telefoniere du bitte mal mit dem Roten Kreuz, ob ein Krankenwagen vermisst wird.
James fahre bitte los.
James: Ich nehme an, dass ich ein ordentliches Tempo an den Tag legen soll.
Othilie: Ja selbstverständlich, gebe ordentlich Gas. Zeit ist keine Hexerei.
45 Minuten später war in Rekordzeit Othilie wieder auf „Gut Bavaria“ angelangt. Und auch unterwegs war keine Spur von dem Krankenwagen zu sehen gewesen.
Zurück zu Polly:
Jetzt wurde es Polly endgültig klar, welches Ziel der Krankenwagen anvisierte. Da sie sich dem Ort Inzell näherten, kamen sie auch dem Zirkus immer näher der dort immer noch gastierte. Infolgedessen musste man davon ausgehen, dass die Zirkusleute wieder Beatrice in ihrem Besitz haben wollten.
Wenige Minuten später fuhr der Krankenwagen tatsächlich auf das Gelände des Zirkus.
Polly steuerte ihren Wagen auf dem Parkplatz, der leider nur schwach besetzt war, weil erst am Abend die erste Veranstaltung stattfinden sollte. Nun war guter Rat teuer. Wie sollte sie alleine weiter vorgehen. Sie musste unbedingt wissen, wo man Beatrice hinschaffen wollte. Und das konnte sie wenn man im Auto blieb nicht erfahren.
Sie musste also auf dem Zirkusgelände ein wenig „herumschnüffeln“. Sie stieg aus, ging langsam über das Gelände, und wurde leider auch prompt von einem Clown des Zirkus in der entsprechenden „Berufskleidung“ angesprochen.
Was machen sie denn hier? Wir haben im Moment keine Vorstellung.
Polly: Ich suche die Kasse, wo ich mir für heute Abend schon eine Karte bezüglich eines guten Sitzplatzes kaufen kann.
Clown: Ach so, dass ist ganz einfach. Gehen sie hier den Hauptweg entlang, und kurz vor dem großen Zelt finden sie eine Kasse die immer geöffnet hat. Heute am Mittwochabend werden sie bezüglich von Eintrittskarten keine großen Probleme haben.
Polly: Danke das ist super, haben sie evtl. auch ein Telefon, wo ich meine Freunde anrufen und nachfragen kann, ob sie auch eine Eintrittskarte haben wollen?
Clown: Ein Telefon haben wir hier leider nicht, weil die Bundespost für die Zeit wo wir hier sind, keine Leitung zur Verfügung stellt.
Petra: Kann man sich evtl. auch einmal die Tiere anschauen?
Clown: Normalerweise nicht, aber bei einer so hübschen Dame wie sie werde ich gerne mal eine Ausnahme machen. Wenn sie mir bitte folgen würden.
Vorsicht, wir kommen gerade an den Käfigen der Raubtiere vorbei. Und dort ist der Käfig der Gorillas, die auch nicht so ganz koscher sind.
Ich jedenfalls würde mich nicht in diesem Käfig hineintrauen.
Polly: Ich auch nicht unbedingt. Aber ich stelle fest, dass so ein Zirkusleben hochinteressant ist. Und sie wohnen alle, wie ich feststelle, in diesen wunderschönen Wohnwagen?
Clown: So ist es werte Dame. Polly: Dieser Wohnwagen hier sieht aber sehr merkwürdig aus.
Clown: Pssssst, nicht so laut. In ihm wohnt Romeo. Ich mag ihn nicht, ein sehr grobschlächtiger Kerl, der sehr unangenehm ist. Bis vor kurzem wohnte hier ein junges bezauberndes Mädchen mit Namen Beatrice. Seit einigen Tagen ist das Mädchen spurlos verschwinden. Und es hält sich nachdrücklich das Gerücht, dass Romeo da seine Finger im Spiel hat, da er mit diesem Mädchen nie besonders klar kam. Aber das darf nicht mein Problem sein, denn auch ich fürchte mich ein wenig vor Romeos Gewaltexzessen.
Polly: Ach, sehr interessant.
Clown: Interessant ist aber auch, dass der Wohnwagen erst seit kurzem so zugehangen ist, da Romeo ansonsten ein großer Frischluftfanatiker ist, der immer alle Fenster und Türen offen lässt.
Polly: Ach sehr interessant.
Clown: Sicherlich, aber das geht mich nichts an. Ich habe sowieso schon viel zu viel erzählt. Ich muss dann auch schon gehen. Vielleicht sehen wir uns heute Abend bei der Vorstellung. Es wird übrigens die letzte Vorstellung hier im Ort sein, da wir morgen wieder weiterziehen werden. Die ersten Vorbereitungen für den Abbau sind schon im Gange.
Polly: Dann werde ich mich auch verabschieden, ich habe wahrlich jetzt genug gehört und gesehen.
Clown: Halt.
Polly: Ja bitte?
Clown: Sie wollten doch noch eine Eintrittskarte für die Abendvorstellung kaufen.
Polly: Ach, das kann ich dann noch an der Abendkasse erledigen. Vielen Dank für ihre Ausführungen, sie haben mir eine große Freude bereitet. Auf Wiedersehen.
Befriedigt mit dem was sie erfahren hatte, ging sie zu ihrem Auto zurück. Es hatte allen Anschein, dass Beatrice in dem Wohnwagen gefangen gehalten wurde.
Was sie jetzt tun würde war klar. Sie wollte mit ihrem Wagen sofort zur Polizei fahren, und natürlich auch ihre Familie informieren. Es gab keine Zeit zu verlieren.
Sie setzte sich hinter das Lenkrad ihres Jaguars, und startete den Wagen.
Vielmehr wollte sie den Wagen starten, aber leider tat er ihr nicht den gefallen. Auch mehrere Startversuche blieben erfolglos. Also stieg sie wieder hinaus, öffnete die Motorhaube, beugte sich über den Motor, und kontrollierte die Zündkerzen, als sie hinter sich eine Stimme vernahm.
Kann ich ihnen irgendwie behilflich sein?
Polly: Das ist ausgesprochen nett von ihnen.
Sie drehte sich herum, und erstarrte fast zur Salzsäure.
Vor ihr stand Romeo.
Ende Teil: 356
Wie es im nächsten Teil aufregend weitergeht, könnt ihr in Teil 357 erfahren.
Monika
Geschrieben am 25.09.2020
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Sa Dez 04, 2021 4:54 pm
Liebe Leser,
ich hoffe natürlich, dass euch die letzten Teile "gepackt" haben.
Ich kann euch versprechen, das es spannend weitergeht.
Monika
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Ich kann euch versprechen, das es spannend weitergeht.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Di Dez 07, 2021 6:00 pm
Liebe Leser,
noch 10 Teile, dann geht es los mit dem großen Pfadfindertreffen auf "Gut Bavaria".
Mehr als 2.000 Teilnehmer aus vielen Nationen werden erwartet.
Ein Ereignis welches für Aufregung und Spannung sorgen wirde. Denn alles geht es leider nicht so glatt übr die Bühne.
Soweit ich weiß war auch Polly früher Pfadfinderin oder auch Pfadi in der Schweiz genannt.
Vielleicht kann uns Polly etwas aus ihrer spannenden Vergangengeit als Pfadi erzählen.
Monika
noch 10 Teile, dann geht es los mit dem großen Pfadfindertreffen auf "Gut Bavaria".
Mehr als 2.000 Teilnehmer aus vielen Nationen werden erwartet.
Ein Ereignis welches für Aufregung und Spannung sorgen wirde. Denn alles geht es leider nicht so glatt übr die Bühne.
Soweit ich weiß war auch Polly früher Pfadfinderin oder auch Pfadi in der Schweiz genannt.
Vielleicht kann uns Polly etwas aus ihrer spannenden Vergangengeit als Pfadi erzählen.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mi Dez 08, 2021 10:14 am
Liebe Leser,
die nächsten zwei Teile (357 + 358) der,
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen am Freitag, den 10.12.2021,
wieder hier im Forum.
(Im Laufe des Tages einige Details).
Monika
die nächsten zwei Teile (357 + 358) der,
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,
erscheinen am Freitag, den 10.12.2021,
wieder hier im Forum.
(Im Laufe des Tages einige Details).
Monika
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Dez 10, 2021 4:31 am
Ich habe deinen roman nicht vergessen aber im moment ist halt die zeit der
DSC08419 by Gari Biscuit, auf Flickr
Du weisst sicher was ich meine
Also dann bis heute abend und geniesse einen ruhigen tag in dem weihnachtswahn.
DSC08419 by Gari Biscuit, auf Flickr
Du weisst sicher was ich meine
Also dann bis heute abend und geniesse einen ruhigen tag in dem weihnachtswahn.
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Dez 10, 2021 8:42 am
Hi Poly,
ja der Weihnachtswahn ist fürchterlich.
Das sehe ich auch so.
Wir hören uns nachher.
Syl Moni
ja der Weihnachtswahn ist fürchterlich.
Das sehe ich auch so.
Wir hören uns nachher.
Syl Moni
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Dez 10, 2021 8:44 am
Hi Polly,
und natürlich all meine treuen Leser.
Dann werde ich gleich mal mit dem Koieren der neuen Teile (357 + 358) anfangen.
Dauert natürlich ein wenig.
Moni
und natürlich all meine treuen Leser.
Dann werde ich gleich mal mit dem Koieren der neuen Teile (357 + 358) anfangen.
Dauert natürlich ein wenig.
Moni
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Dez 10, 2021 9:37 am
Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Teil: 357
Kapitel: 443
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Befriedigt mit dem was sie erfahren hatte, ging sie zu ihrem Auto zurück. Es hatte allen Anschein, dass Beatrice in dem Wohnwagen gefangen gehalten wurde.
Was sie jetzt tun würde war klar. Sie wollte mit ihrem Wagen sofort zur Polizei fahren, und natürlich auch ihre Familie informieren. Es gab keine Zeit zu verlieren.
Sie setzte sich hinter das Lenkrad ihres Jaguars, und startete den Wagen.
Vielmehr wollte sie den Wagen starten, aber leider tat er ihr nicht den gefallen, da er nicht Ansprang. Auch mehrere Startversuche blieben erfolglos. Also stieg sie wieder hinaus, öffnete die Motorhaube, beugte sich über den Motor, und kontrollierte die Zündkerzen, als sie hinter sich eine Stimme vernahm.
Kann ich ihnen irgendwie behilflich sein?
Polly: Das ist ausgesprochen nett von ihnen.
Sie drehte sich herum, und erstarrte fast zur Salzsäure.
Vor ihr stand Romeo.
Kommen wir aber mal zu den Geschehnissen um Beatrice zurück, und zwar ab dem Zeitpunkt wo sie auf der Liege in dem Krankenwagen geschoben wurde.
Natürlich freute sich sie außerordentlich, dass es nun wieder zurück nach „Gut Bavaria“ ging. Sie war zwar erst seit dem Sonntag an diesem Ort, also erst drei Tage, aber sie gab zu, dass ihr dort die Atmosphäre sehr gefiel. Alle waren sehr freundlich zu ihr, und alle hatten sie in der kurzen Zeit sehr liebgewonnen. Sie fühlte sich wie in Abrahams Schoß. Schön war auch die Tatsache, dass sie von so vielen jungen Leuten umgeben war. Langeweile würde dort in keinem Fall aufkommen, denn dazu waren die Charaktereigenschaften der vielen Personen viel zu unterschiedlich.
Sie hatte zwar auf Grund der Gehirnerschütterung einen ordentlichen Brummschädel davongetragen, aber sie war sich sicher, dass bei der guten Pflege die auf „Gut Bavaria“ sicherlich herrschen würde, sie nach einigen Tagen wieder aufstehen konnte.
Kummer bereitete ihr die Tatsache, dass sie der lieben und netten Familie Hoffmann so viele Umstände bereitet hat. Sie hoffte, dass sie das in naher Zukunft wieder gutmachen konnte.
Nach einiger Zeit hielt der Krankenwagen an. Es öffnete sich die hintere Türe, und ein fülliger in weiß gekleideter Mann stieg dem Wagen zu. Er drehte sich zu Beatrice herum, und ein breites Grinsen huschte über sein Gesicht.
Beatrice schrie vor Entsetzen auf, denn diese Person war Romeo.
Ja du kleine Göre, da staunst du sicherlich. Wir sind auch nicht auf dem Kopf gefallen. Die Familie Hoffmann möchte gern ihre Ansprüche an dich anmelden. Aber da liegen sie falsch. Denn du gehörst uns, oder besser gesagt mir.
Beatrice versuchte sich aufzurichten, aber das konnte bei den Gurten die zu ihrer Sicherheit vor Fahrtbeginn um ihren Körper geschlungen waren, nicht gelingen. Ganz im Gegenteil, denn Romeo zog aus seiner rechten Manteltasche mehrere Handschellen hervor und fesselte Beatrice, trotz ihrer Gegenwehr, ihre Hände und Füße an der Krankenliege.
Romeo: Jede Flucht ist absolut zwecklos, kleines. Aus dieser Nummer kommst du nicht heraus.
Jetzt wunderst du dich vielleicht, wie wir erfahren konnten, dass du in der Uni-Klinik warst. Da kam uns zum Glück der Zufall zu Hilfe. Denn auf dem Viktualienmarkt war einer unserer Leute, der Obst und Gemüse für unseren Zirkus einkaufen wollte. Und er sah natürlich was sich dort abspielte. Und das dieser Obst-und Gemüsestand auch noch ausgerechnet der Hoffmann-Group gehörte, war wirklich eine Ironie des Schicksals.
Denn wir haben auch herausgefunden, dass eine Entführung von „Gut Bavaria“ so gut wie ausgeschlossen ist. Das gesamte Terrain wird von Kameras beobachtet. Es ist besser gesichert als Fort Knox.
Unbemerkt wären wir dort garantiert nicht hereingekommen. Und selbst wenn wir es geschafft hätten, und in dem Haus eingedrungen wären, wären wir garantiert nicht in der Lage gewesen, dich dort bei dem Sicherheitspersonal unbemerkt herauszuholen.
Da scheint es von solchen Leuten nur zu wimmeln.
Und ich wäre sicherlich nicht gerne in die Hände von diesen Gorillas James, Eddy und Hauptwachtmeister Schultz gefallen.
Aber eines kann ich dir sagen. Du hast wirklich Glück. Ein wirklich feudaler Schuppen, indem du da aufgenommen wurdest. Aber nun ist es mit deinem Glück vorbei. Denn du wirst wieder bei uns wohnen. Natürlich nicht so feudal.
Das war doch wirklich sehr clever von mir, dass ich so ein Karbolmäuschen (Krankenschwester) 100 DM in die Hand gedrückt habe, dass sie mir einige Informationen über den Ort und dein Entlassungsdatum hinausposaunt hat. Ja, dein Stiefvater Romeo ist ein kluges Kerlchen.
Beatrice: Bring mich doch bitte wieder zurück. Ich verspreche dir, dass die herzensgute Familie dich in Ruhe lässt und nicht nach die fahnden wird.
Romeo: Das hattest du wohl gern.
Beatrice: Mache mir doch wenigstens diese furchtbaren Handschellen ab.
Romeo: Auch das hättest du wohl gerne. Jetzt halte endlich deinen Mund, ansonsten werde ich ihn dir zukleben.
Ich nehme an, dass bei der Familie Hoffmann nun reichlich Chaos herrschen wird.
In der Tat war auf „Gut Bavaria“ die Unruhe sehr groß, als sie von der Kripo erfuhren, dass der Krankenwagen kurz vor dem Eintreffen am Krankenhaus vom Gelände des Roten Kreuzes gestohlen wurde.
Othilie: Und auch Polly ist nicht aufzufinden. James und Eddy, was machen wir nun?
James: Mein Vorschlag wäre, dass wir wieder den bayrischen Rundfunk zu Hilfe bitten sollten. Sie muss eine Suchmeldung nach dem Krankenwagen senden. Das Autokennzeichen haben wir ja.
Othilie: Dann veranlasse das bitte augenblicklich.
60 Minuten später erfolgte im Radio diese Meldung.
Die Kriminalpolizei bittet um ihre Mithilfe. Gesucht wird ein gestohlener beigefarbener Mercedes-Krankenwagen des Roten-Kreuzes mit dem amtlichen Kennzeichen:
M-RK 637
Sachdienliche Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.
Außerdem wird zeitgleich nach einem cremefarbenen Jaguar E-Type Cabrio mit dem amtlichen Kennzeichen: RO-PH 7777 gefahndet.
Für sachdienliche Hinweise für das Auffinden beider Fahrzeuge ist eine Belohnung von 10.000 DM ausgesetzt.
Die Familie Hoffmann war also verständlicherweise bereit, tief in die Tasche zu greifen, um ihr Polly und Beatrice ausfindig zu machen.
Nur leider kam diese Meldung etwas zu spät. Denn der Krankenwagen war wenige Augenblicke vorher auf dem Gelände des Zirkus eingebogen, und sofort versteckt worden.
Martina, die wie wir alle wissen eine besondere Beziehung zu Polly hatte, verkroch sich auf ihrem Zimmer, und vergrub ihren Kopf in das Kopfkissen. Anders als im Januar, als sie mit dem Wolf Lupo, Polly auf dem Friedhof ausfindig machen konnte, schien es diesmal keine Lösung zu geben. Beide waren und blieben spurlos verschwunden. Wo sollte sie also suchen?
Auch die Erwachsenen zerbrachen sich den Kopf darüber, was man noch tun konnte.
Martina lag immer noch angezogen auf ihrem Bett, als ihr plötzlich eine Idee kam, die vielleicht etwas Licht bezüglich des Verschwindens beider Personen bringen konnte.
Denn nach ihrer Ansicht war es sehr merkwürdig, dass die Krankenwagenbesatzung wusste, dass Beatrice im Wagen transportiert werden sollte. Das diese Besatzung nicht ganz koscher war, wurde ihr nun klar, nicht nur anhand der Tatsache, dass sie dunkle Schuhe trugen. Denn ansonsten tragen diese Leute weiße Schuhe. So zumindest wurde es ihr von Tante Othilie berichtet.
Aber irgendwer musste den beiden Spitzbuben oder womöglich einer anderen Person doch etwas erzählt haben. Aber wer konnte das sein. Nach kurzer Überlegung kam sie zu der Überzeugung, dass nur involviertes Personal dafür in Frage kam. Den Professor konnte man garantiert ausschließen. Bliebe also nur das Pflegepersonal über. Und hier gab es eine Pflegerin, wie ihr von Othilie beiläufig erzählt wurde, die sich aufopferungsvoll um Beatrice gekümmert hatte, und auch im Krankenzimmer war, als Othilie die Entlassungspapiere von dieser Pflegerin in Empfang nahm.
(Ich muss sagen, äußerst gut kombiniert von Martina. So war es ja tatsächlich).
Martina wunderte sich nur darüber, dass die erwachsene Gesellschaft unten im Wohnzimmer dieses nicht in Erwägung gezogen hatte. Und selbst die Polizei schloss keine Erkenntnisse aus dieser Begebenheit. Nein, nein, nein, mit vielen Erwachsenen war kein Staat zu machen. Musste sie denn wieder alles alleine in die Hand nehmen. Am besten wäre es, wenn ich nach München fahren würde, und diese Krankenschwester selbst einmal dazu befragen würde. Um dem ganzen dann noch ein wenig mehr Nachdruck zu verleihen, würde die Anwesenheit von Lupo und Cheetah sicherlich sehr nützlich sein. Und außerdem würde sie sich mit den beiden Tieren sehr viel sicherer fühlen.
Bliebe also noch die Frage des Fortbewegungsmittels. Ihr Pferd kam nicht in Frage, obwohl man dafür keinen Führerschein benötigen würde. Führerschein, genau das ist es. Ich nehme ein Auto. Ich werde natürlich nicht den Anhalter spielen. Das ist mir zu gefährlich. Ich nehme ein Fahrzeug aus unserem Fuhrpark es sind ja genügend davon vorhanden. Logisch wäre es dann Tante Pollys Rolls-Royce zu nehmen. Wenn ich ein wenig Glück habe, habe ich bei der Rückfahrt Tante Polly und Beatrice wieder dabei. Das wäre doch mal was. Tante Polly würde dann natürlich hinter dem Steuer sitzen. Und überhaupt ist der Rolls-Royce am leichtesten zu fahren. Servolenkung, Servobremsen, Automatikgetriebe, was will man mehr. Ich durfte den Wagen ja schon einmal auf unserem Gelände fahren. Wirklich nicht schlecht die Kiste.
Na gut, dann mache ich das. Lupo, Cheetah, auf geht’s. Nur keine Müdigkeit vortäuschen. Ich besorge nur noch die Autoschlüssel, und den Schlüssel für das automatische Tor. Sie hängen in Tante Pollys Zimmer am Schlüsselbrett.
Um zu dem Fuhrpark zu gelangen, nahm sie die hintere Ausgangstüre. Hier konnte sie fast sicher sein, dass sie unentdeckt blieb.
Oh, Tina war auch schon zuhause. Kein Problem, ich nehme sie einfach mit.
(Für Martina gab es keine unüberwindbaren Probleme. Besonders wenn es um ihre Tante Polly ging).
Das Garagentor war offen, und der Wagen stand praktischerweise fahrbereit vor dem Tor.
Tina: Hi mein Schatz, hast du was Bestimmtes vor. Ich komme gerade von der Arbeit. Frau Kohl hat mich hierhin gefahren. Ich soll dir Gesellschaft leisten.
Martina: Das trifft sich gut, steige ruhig ein.
Tina: Schon etwas Neues von Tante Polly und Beatrice gehört?
Martina: Deswegen will ich ja gerade losfahren.
Tina: Aha, mal eine bescheidene Frage. Hast du die Erlaubnis mit dem Fahrzeug auf euer Gelände zu fahren.
Martina: Wie soll das funktionieren, wenn Tante Polly nicht da ist.
Inge: Boooah, ich fass es nicht. Nein, das glaubt mir keiner. Wo willst du überhaupt hin. Bis zum Pferdestall sind es nur 150 Meter.
Martina: Ich will nach München. Außerdem habe ich genug Pferdchen unter der Motorhaube.
Inge: Puuuuuh.
Martina: Das sagt Tante Othilie auch manchmal.
Inge: Ich sehe gewaltigen Ärger auf dich zukommen.
Martina: Drück mal auf die Fernbedienung von dem großen Ein-und Ausgangstor. Ah, geht schon offen, super.
Also ich muss sagen, der Wagen fährt sich gut. Der Wagen hat einen 8-Zylinder Motor, der seine Kraft aus 6230 ccm Hubraum schöpft. Er leistet 178 PS bei 4.500/min.
Tina sarkastisch: Ja wirklich sehr interessant.
Martina: Außerdem hat er ein Drehmoment von ca. 480 Nm. Hörst du mir überhaupt zu? Das klingt nicht so begeistert.
Tina: Ich überlege gerade krampfhaft, wie wir das nachher deiner Familie erzählen sollen.
Martina: Schalt mal das Autoradio ein, wegen der Verkehrsnachrichten, und hole mir aus der Bar bitte ein Almdudler. Nimm dir ruhig auch eine Flasche. Merkst du wie weich der Wagen gefedert ist?
Tina: Dafür wird die Ansprache im Hause nachher umso härter werden. Wenn wir überhaupt wieder hier ankommen werden. Du fährst viel zu schnell. Du hast schon 120 km/h auf dem Tacho. Jetzt fahren wir in den Ort „Ups“ rein.
Martina trocken: Ich kenne die geographische Lage.
Tina: Dann solltest du auch Wachtmeister Müller kennen, der gerade am Straßenrand steht.
Martina: Ich werde ihn grüßen. Er kennt das Auto. Der tut nichts, der will nur spielen. Winke ihm mal zu. Und, was hat er gemacht.
Tina: Er hat zurück gegrüßt.
Martina: Dachte ich mir es doch. Bei dem Tempo kann er keinen Unterschied zwischen mir und Tante Polly feststellen.
Tina: Du hast Nerven wie Telefondrähte. Wo willst du denn nach München hin?
Martina: Zu dem Italienischen Lokal von Francesko. Der hat die besten Spaghetti.
Tina: Nun ja, es soll Leute geben, die fliegen mal kurz nach Paris, um dort zu frühstücken.
Martina: Nein im ernst. Ich will zum Krankenhaus.
Tina: Da landen wir gleich sowieso, wenn du nicht langsamer fährst.
Martina: Ich muss noch vor dem Schichtwechsel im Krankenhaus sein. Ich möchte die Krankenschwester abfangen, die heute Morgen auch bei Beatrice im Zimmer war.
Tina: Du sprichst in Rätseln
.
Martina. Sie weiß, wer verantwortlich für die Entführung von Beatrice war.
Tina: Bist du dir sicher?
Martina: Absolut.
Tina: Dein Wort in Gottes Ohr. Wenn du Recht hast, dann bekommst du anstatt einer gesalzenen Ansprache bezüglich der Aneignung dieses Fahrzeugs, sogar Applaus.
Martina: Das glaube ich zwar nicht gerade, aber der Zweck heiligt die Mittel. So, jetzt geht es auf die Autobahn. Auch eine Premiere für mich. Was sagte der Verkehrsfunk gerade.
Tina: Kein Stau auf der A 8 Richtung München gemeldet.
Martina: Das trifft sich gut.
Tina: Du hast 180 km/h auf dem Tacho. Ich werde wahnsinnig. Überhaupt hast du auch etliche Schweißperlen auf deiner Stirne. Ich trockne sie dir mal ab, mein Schatz. Und ich habe Angstschweiß.
Martina: Ist ja nicht verwunderlich, dass ist wirklich ein wahnsinniges Tempo, und erst Recht wenn man sie selbst zum ersten Mal fährt. Puuuuuh.
Tina: Dann fahr bitte langsamer. Es ist keinem geholfen, wenn wir nachher in der Anatomie des Krankenhauses landen.
Martina: Ich weiß, aber wir müssen zum Schichtwechsel um 16 Uhr da sein. Anders haben wir kaum eine Chance, und ich möchte nicht umsonst dort hinfahren.
Denn ich will meine Tante Polly und auch Beatrice wiederhaben.
Um 15 Uhr 45 erreichten sie schließlich die Uniklinik.
Martina: Tust du mir einen Gefallen, und fragst an der Rezeption nach der jungen Dame, die heute Morgen Beatrice auf der privaten Station betreut hat. Einmal nach dem Namen, und einmal nach ihrem Aussehen. Ich bin im Moment total groggy. Die Fahrt ging fast über meine Kräfte, weil ich mich so stark konzentrieren musste.
Tina: Das sieht man dir an. Bisher hast du das wirklich gut gemacht. Nun werde ich diesen von dir gewünschten Part für dich übernehmen. Ruhe dich etwas aus.
5 Minuten später war Tina wieder zurück.
Tina: Also, diese Pflegekraft heißt Frl. Ruländer und hat tatsächlich gleich Dienstschluss. Du erkennst sie an dem Namensschild, der an ihrer Krankenschwesterkluft befestigt ist. Die Rezeptionistin erzählte mir, dass sie ihre Dienstuniform immer erst zu Hause ablegt. Außerdem habe ich ihr gesagt, dass du dich bei ihr wegen der vorzüglichen Pflege von Beatrice bedanken willst.
Danke Tina, hoffentlich erzählt sie das nicht dieser Frl. Ruländer weiter, denn wenn sie Dreck am Stecken hat, wird sie garantiert misstrauisch werden. Aber das kann auch von Vorteil sein, denn dann wird sie garantiert versuchen schnell das Weite zu suchen. Wenn das der Fall sein sollte können wir sie erst recht schneller erkennen.
Ich steige also aus, und habe auch Lupo an meiner Seite. Denn ich habe festgestellt, dass die Leute gefügiger werden, wenn ich den Wolf bei mir habe. Und redseliger bestimmt auch.
Tina sarkastisch: Das kann ich in großen und ganzen absolut nachvollziehen. Mir würde es nicht anders ergehen, wenn ich das Tier nicht kennen würde.
Oh, da kommt sie auch schon. Schau dir das an, sie schaut tatsächlich angstvoll und hektisch nach allen Seiten.
Jetzt kommt dein Auftritt.
Kapitel: 444
Wir erinnern uns:
Polly wollt den Wagen starten, aber leider tat er ihr nicht den gefallen. Auch mehrere Startversuche blieben erfolglos. Also stieg sie wieder hinaus, öffnete die Motorhaube, beugte sich über den Motor, und kontrollierte die Zündkerzen, als sie hinter sich eine Stimme vernahm.
Kann ich ihnen irgendwie behilflich sein?
Polly: Das ist ausgesprochen nett von ihnen.
Sie drehte sich herum, und erstarrte fast zur Salzsäure.
Vor ihr stand Romeo.
Romeo: Ach nee, das ist aber eine Überraschung. Habe ich mir doch fast gleich gedacht, dass ich die ganze Zeit verfolgt wurde. Ihr schicker Jaguar ist nun mal sehr auffällig. Und dazu das Kennzeichen „RO“ für Rosenheim und die darauf folgende Buchstabenkombination „PH“ für Polly Hoffmann. Nur die Zahlen „7777“ sind jetzt nicht mehr gültig. Denn hier ist es mit dem Glück vorbei. Auch ihr Pilot Frank Langer kann ihnen hier nicht helfen, da er ja nicht hier ist. Sie sehen, ich bin gut informiert. War auch nicht ganz einfach, dass alles herauszubekommen.
So langsam gehen mir ihre Schnüffeleien auf dem „Senkel“. Damit wird jetzt für allemal Schluss sein.
Noch ehe Polly sich versah, wurden ihr von Romeo die beiden Arme, nicht gerade schmerzlos, nach hinten gedreht, und nur kurze Zeit hatte auch sie ein paar Handschellen an ihren Handgelenken.
Damit war der Zirkus wahrlich gut ausgestattet. Das ist nicht verwunderlich, da der Zirkus in seinem Showprogramm auch einen Entfesselungskünstler hatte, der sich problemlos aus den eisernen Fesseln befreien konnte.
Ich wage mal leider zu behaupten, das Polly dieses Kunststück nicht so einfach gelingen würde.
Polly: Was soll das, das ist ja wahrlich eine große Unverschämtheit von ihnen. Sie werden mich auf der Stelle von diesen Handfesseln befreien.
Romeo: Ich werde den Teufel tun. Außerdem werde ich mir ihren Wagen aneignen, damit ich ihn hier aus dem Blickfeld entfernen kann. Ich gebe zu, ein schöner Wagen dieser Jaguar, fast so schön wie ein Februar.
Polly: Ha, ha, ha, wie lustig, sie sind ja ein kleiner mickriger Witzbold, ich habe schon besser gelacht.
Die Reaktion von Romeo bekam Polly sogleich zu spüren. Sie bekam von ihm eine schallende Ohrfeige verpasst.
Polly: Sie wagen doch tatsächlich eine wehrlose Frau zu schlagen. Sie besitzen das niedrigste Niveau, welches ein Mensch überhaupt sein eigen nennen darf.
Die Reaktion von Romeo war eine weitere Ohrfeige auf die andere Wange von Polly.
Polly: Polly spuckte ihm daraufhin in sein Gesicht.
(Welches ich durchaus nachempfinden kann).
Polly: Eines kann ich ihnen versichern. Unsere Leibwächter James und Eddy, sowie unser Polizist Hauptwachtmeister Schultz werden aus ihnen Gulasch machen.
(Auch das kann ich absolut nachvollziehen).
Romeo: Quatsch nicht, du kommst jetzt mit.
Romeo zehrte Polly zu seinem Wohnwagen und schubste sie in den selbigen hinein, ging wieder hinaus, und verschloss die Eingangstüre.
Polly war nicht sonderlich überrascht, als sie die an Füßen und Beinen gefesselte Beatrice vorfand. Im Arm nehmen konnte sie das wimmernde Mädchen leider nicht.
Polly: Mein Schatz, zumindest sind wir wieder zusammen. Ich bin überzeugt davon, dass uns entweder die Polizei, oder meine Familie uns hier ausfindig machen wird. Wir müssen uns nur ein wenig in Geduld üben. Komm, wir rücken ein wenig zusammen, und lehnen uns aneinander an.
In der Zwischenzeit näherte sich Frl. Ruhländer dem Fahrzeug von Martina, oder besser gesagt dem zweckentfremdeten Fahrzeug von Polly.
Martina: Frl. Ruhländer, bleiben sie doch mal bitte einen Moment stehen. Ich habe eine kleine Frage an sie. Ach so, der Wolf neben mir scheint sie etwas zu erschrecken. Ich versichere ihnen, dass es ein friedlicher Wolf ist. Zumindest jedenfalls solange er regelmäßig sein Futter bekommt, und was noch wichtiger ist, dass unsere Familie komplett zusammen ist. Und das ist der springende Punkt, warum ich sie anspreche.
Ich möchte deshalb genau wissen, mit wem sie sich unterhalten haben……ruhig Lupo, ganz ruhig, Frl. Ruhländer wird es uns gleich erzählen. Das sind zwar nicht die ganz feinen Methoden die ich hier anwende, aber ich nehme an, dass die ihrigen auch nicht ganz einwandfrei waren. Der Zweck heiligt eben die Mittel. Ich würde also alles tun, um meine Tante Polly, und auch Beatrice in Sicherheit zu wiegen.
Tina, die ganz cool, mit dem Hintern an das Auto gelehnt und auffallend lässig (So machte es zumindest den Eindruck, aber innerlich kochte sie) an ihren langen manikürten Fingernägel feilte: Dem kann ich mich absolut anschließen.
Martina: Daher wäre ich sehr neugierig wem sie Nachricht, dass Beatrice auf der Privatstation liegt, übermittelt haben.
Frl. Ruhländer: Das darf ich dir nicht sagen, dass fällt unter der ärztlichen Schweigepflicht.
Martina, wie aus der Pistole geschossen: Dann hätten sie dieser fremden Person auch nicht erzählen dürfen, dass Beatrice auf der Privatstation liegt. Denn diese Info darf an dieser Uni-Klinik Privatpersonen auch nicht weitergegeben werden. So die Bitte von der Familie Hoffmann.
Wir können natürlich auch die Polizei informieren. Ich bin mir absolut sicher, dass das sehr unangenehm für sie werden wird, und ihnen wahrscheinlich auch den Job hier kosten wird. Dafür sorgen wir, als auch die Uniklinik. Überhaupt werden sie diese kleine Gefälligkeit garantiert nicht umsonst gegeben haben. Denn sie hätten ja keinen Grund gehabt, diese Info einfach so einer fremden Person weiterzugeben.
Ich warte auf ihre Antwort Frl. Ruhländer, aber nicht mehr sehr lange.
(Tina: Einfach klasse, wie Martina mit der um einige Jahre älteren Krankenschwester umging).
Martina schaute auf ihrer goldenen Armbanduhr, die sie von Tante Polly zu Weihnachten bekommen hatte, steckte sich eine Zigarette an, an der sie aber natürlich nur paffte (Marlboro: American Blend) und trommelte mit den Fingerspitzen ungeduldig auf die imposante Motorhaube des Rolls-Royce. Kaum einer käme auf dem Gedanken, dass dieses Mädchen erst 16 und keine 18 Jahre alt ist, und somit auch keine Fahrberechtigung für das Führen eines Kraftfahrzeuges besitzt, denn ansonsten würde Frl. Ruhländer garantiert „den Spieß umdrehen“.
Das wusste Martina natürlich ganz genau, wobei sie einem zufällig vorbeigehenden Polizisten auch noch freundlich zunickte, der ebenso freundlich und angetan von dieser überaus hübschen Erscheinung im kurzen Mini und toller Strumpfhose, ebenso freundlich zunickte.
Tina nachdenklich: Booooah, ich hätte mir garantiert in die Hose gemacht.
Frl. Ruhländer: Ich kenne den Namen des Herrn nicht, da er mir diesen nicht genannt hat. Aber zumindest kann ich ihn gut beschreiben.
Martina: Ich bin ganz Ohr.
Er war ca. 170 cm groß, und von untersetzter Gestalt.
Martina: Und weiter, diese Beschreibung passt auf jede vierte Person?
Er hatte ein rundes und ein auffallend rotes Gesicht, schwarze gelockte Haare mit einem dicken ebenso schwarzen Schnäuzer. Eine sehr ungepflegte Erscheinung. Er sprach einen südländischen Akzent und war mit einer schwarzen Hose sowie einem karierten Hemd bekleidet.
Martina aufgeregt: Danke, sie können gehen, dass reicht mir.
Schnellen Schrittes verschwand dann auch die Krankenschwester.
Martina: Das war dieser unsympathische Romeo Mancini vom Zirkus, also der Stiefvater von Beatrice. Den würde ich unter tausenden wiedererkennen.
Tina: Aber der sitzt doch in Stadelheim.
Martina: Das wohl nicht mehr. Man wird ihn wohl unter bestimmten Auflagen erstmal wieder auf freiem Fuß gesetzt haben.
Tina: Und was machen wir nun?
Martina: Das erzähl ich dir jetzt.
Ende Teil: 357
Was Martina nun weiter vorhat erfahrt ihr, liebe Leser, in Teil 358.
Aufregende Suche nach Polly und Beatrice
Geschrieben am 29.09.2020
In einigen Minuten geht es mit Teil 358 weiter
Monika
Teil: 357
Kapitel: 443
Die phantastischen Abenteuer auf „Schloss Bavaria“
Befriedigt mit dem was sie erfahren hatte, ging sie zu ihrem Auto zurück. Es hatte allen Anschein, dass Beatrice in dem Wohnwagen gefangen gehalten wurde.
Was sie jetzt tun würde war klar. Sie wollte mit ihrem Wagen sofort zur Polizei fahren, und natürlich auch ihre Familie informieren. Es gab keine Zeit zu verlieren.
Sie setzte sich hinter das Lenkrad ihres Jaguars, und startete den Wagen.
Vielmehr wollte sie den Wagen starten, aber leider tat er ihr nicht den gefallen, da er nicht Ansprang. Auch mehrere Startversuche blieben erfolglos. Also stieg sie wieder hinaus, öffnete die Motorhaube, beugte sich über den Motor, und kontrollierte die Zündkerzen, als sie hinter sich eine Stimme vernahm.
Kann ich ihnen irgendwie behilflich sein?
Polly: Das ist ausgesprochen nett von ihnen.
Sie drehte sich herum, und erstarrte fast zur Salzsäure.
Vor ihr stand Romeo.
Kommen wir aber mal zu den Geschehnissen um Beatrice zurück, und zwar ab dem Zeitpunkt wo sie auf der Liege in dem Krankenwagen geschoben wurde.
Natürlich freute sich sie außerordentlich, dass es nun wieder zurück nach „Gut Bavaria“ ging. Sie war zwar erst seit dem Sonntag an diesem Ort, also erst drei Tage, aber sie gab zu, dass ihr dort die Atmosphäre sehr gefiel. Alle waren sehr freundlich zu ihr, und alle hatten sie in der kurzen Zeit sehr liebgewonnen. Sie fühlte sich wie in Abrahams Schoß. Schön war auch die Tatsache, dass sie von so vielen jungen Leuten umgeben war. Langeweile würde dort in keinem Fall aufkommen, denn dazu waren die Charaktereigenschaften der vielen Personen viel zu unterschiedlich.
Sie hatte zwar auf Grund der Gehirnerschütterung einen ordentlichen Brummschädel davongetragen, aber sie war sich sicher, dass bei der guten Pflege die auf „Gut Bavaria“ sicherlich herrschen würde, sie nach einigen Tagen wieder aufstehen konnte.
Kummer bereitete ihr die Tatsache, dass sie der lieben und netten Familie Hoffmann so viele Umstände bereitet hat. Sie hoffte, dass sie das in naher Zukunft wieder gutmachen konnte.
Nach einiger Zeit hielt der Krankenwagen an. Es öffnete sich die hintere Türe, und ein fülliger in weiß gekleideter Mann stieg dem Wagen zu. Er drehte sich zu Beatrice herum, und ein breites Grinsen huschte über sein Gesicht.
Beatrice schrie vor Entsetzen auf, denn diese Person war Romeo.
Ja du kleine Göre, da staunst du sicherlich. Wir sind auch nicht auf dem Kopf gefallen. Die Familie Hoffmann möchte gern ihre Ansprüche an dich anmelden. Aber da liegen sie falsch. Denn du gehörst uns, oder besser gesagt mir.
Beatrice versuchte sich aufzurichten, aber das konnte bei den Gurten die zu ihrer Sicherheit vor Fahrtbeginn um ihren Körper geschlungen waren, nicht gelingen. Ganz im Gegenteil, denn Romeo zog aus seiner rechten Manteltasche mehrere Handschellen hervor und fesselte Beatrice, trotz ihrer Gegenwehr, ihre Hände und Füße an der Krankenliege.
Romeo: Jede Flucht ist absolut zwecklos, kleines. Aus dieser Nummer kommst du nicht heraus.
Jetzt wunderst du dich vielleicht, wie wir erfahren konnten, dass du in der Uni-Klinik warst. Da kam uns zum Glück der Zufall zu Hilfe. Denn auf dem Viktualienmarkt war einer unserer Leute, der Obst und Gemüse für unseren Zirkus einkaufen wollte. Und er sah natürlich was sich dort abspielte. Und das dieser Obst-und Gemüsestand auch noch ausgerechnet der Hoffmann-Group gehörte, war wirklich eine Ironie des Schicksals.
Denn wir haben auch herausgefunden, dass eine Entführung von „Gut Bavaria“ so gut wie ausgeschlossen ist. Das gesamte Terrain wird von Kameras beobachtet. Es ist besser gesichert als Fort Knox.
Unbemerkt wären wir dort garantiert nicht hereingekommen. Und selbst wenn wir es geschafft hätten, und in dem Haus eingedrungen wären, wären wir garantiert nicht in der Lage gewesen, dich dort bei dem Sicherheitspersonal unbemerkt herauszuholen.
Da scheint es von solchen Leuten nur zu wimmeln.
Und ich wäre sicherlich nicht gerne in die Hände von diesen Gorillas James, Eddy und Hauptwachtmeister Schultz gefallen.
Aber eines kann ich dir sagen. Du hast wirklich Glück. Ein wirklich feudaler Schuppen, indem du da aufgenommen wurdest. Aber nun ist es mit deinem Glück vorbei. Denn du wirst wieder bei uns wohnen. Natürlich nicht so feudal.
Das war doch wirklich sehr clever von mir, dass ich so ein Karbolmäuschen (Krankenschwester) 100 DM in die Hand gedrückt habe, dass sie mir einige Informationen über den Ort und dein Entlassungsdatum hinausposaunt hat. Ja, dein Stiefvater Romeo ist ein kluges Kerlchen.
Beatrice: Bring mich doch bitte wieder zurück. Ich verspreche dir, dass die herzensgute Familie dich in Ruhe lässt und nicht nach die fahnden wird.
Romeo: Das hattest du wohl gern.
Beatrice: Mache mir doch wenigstens diese furchtbaren Handschellen ab.
Romeo: Auch das hättest du wohl gerne. Jetzt halte endlich deinen Mund, ansonsten werde ich ihn dir zukleben.
Ich nehme an, dass bei der Familie Hoffmann nun reichlich Chaos herrschen wird.
In der Tat war auf „Gut Bavaria“ die Unruhe sehr groß, als sie von der Kripo erfuhren, dass der Krankenwagen kurz vor dem Eintreffen am Krankenhaus vom Gelände des Roten Kreuzes gestohlen wurde.
Othilie: Und auch Polly ist nicht aufzufinden. James und Eddy, was machen wir nun?
James: Mein Vorschlag wäre, dass wir wieder den bayrischen Rundfunk zu Hilfe bitten sollten. Sie muss eine Suchmeldung nach dem Krankenwagen senden. Das Autokennzeichen haben wir ja.
Othilie: Dann veranlasse das bitte augenblicklich.
60 Minuten später erfolgte im Radio diese Meldung.
Die Kriminalpolizei bittet um ihre Mithilfe. Gesucht wird ein gestohlener beigefarbener Mercedes-Krankenwagen des Roten-Kreuzes mit dem amtlichen Kennzeichen:
M-RK 637
Sachdienliche Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.
Außerdem wird zeitgleich nach einem cremefarbenen Jaguar E-Type Cabrio mit dem amtlichen Kennzeichen: RO-PH 7777 gefahndet.
Für sachdienliche Hinweise für das Auffinden beider Fahrzeuge ist eine Belohnung von 10.000 DM ausgesetzt.
Die Familie Hoffmann war also verständlicherweise bereit, tief in die Tasche zu greifen, um ihr Polly und Beatrice ausfindig zu machen.
Nur leider kam diese Meldung etwas zu spät. Denn der Krankenwagen war wenige Augenblicke vorher auf dem Gelände des Zirkus eingebogen, und sofort versteckt worden.
Martina, die wie wir alle wissen eine besondere Beziehung zu Polly hatte, verkroch sich auf ihrem Zimmer, und vergrub ihren Kopf in das Kopfkissen. Anders als im Januar, als sie mit dem Wolf Lupo, Polly auf dem Friedhof ausfindig machen konnte, schien es diesmal keine Lösung zu geben. Beide waren und blieben spurlos verschwunden. Wo sollte sie also suchen?
Auch die Erwachsenen zerbrachen sich den Kopf darüber, was man noch tun konnte.
Martina lag immer noch angezogen auf ihrem Bett, als ihr plötzlich eine Idee kam, die vielleicht etwas Licht bezüglich des Verschwindens beider Personen bringen konnte.
Denn nach ihrer Ansicht war es sehr merkwürdig, dass die Krankenwagenbesatzung wusste, dass Beatrice im Wagen transportiert werden sollte. Das diese Besatzung nicht ganz koscher war, wurde ihr nun klar, nicht nur anhand der Tatsache, dass sie dunkle Schuhe trugen. Denn ansonsten tragen diese Leute weiße Schuhe. So zumindest wurde es ihr von Tante Othilie berichtet.
Aber irgendwer musste den beiden Spitzbuben oder womöglich einer anderen Person doch etwas erzählt haben. Aber wer konnte das sein. Nach kurzer Überlegung kam sie zu der Überzeugung, dass nur involviertes Personal dafür in Frage kam. Den Professor konnte man garantiert ausschließen. Bliebe also nur das Pflegepersonal über. Und hier gab es eine Pflegerin, wie ihr von Othilie beiläufig erzählt wurde, die sich aufopferungsvoll um Beatrice gekümmert hatte, und auch im Krankenzimmer war, als Othilie die Entlassungspapiere von dieser Pflegerin in Empfang nahm.
(Ich muss sagen, äußerst gut kombiniert von Martina. So war es ja tatsächlich).
Martina wunderte sich nur darüber, dass die erwachsene Gesellschaft unten im Wohnzimmer dieses nicht in Erwägung gezogen hatte. Und selbst die Polizei schloss keine Erkenntnisse aus dieser Begebenheit. Nein, nein, nein, mit vielen Erwachsenen war kein Staat zu machen. Musste sie denn wieder alles alleine in die Hand nehmen. Am besten wäre es, wenn ich nach München fahren würde, und diese Krankenschwester selbst einmal dazu befragen würde. Um dem ganzen dann noch ein wenig mehr Nachdruck zu verleihen, würde die Anwesenheit von Lupo und Cheetah sicherlich sehr nützlich sein. Und außerdem würde sie sich mit den beiden Tieren sehr viel sicherer fühlen.
Bliebe also noch die Frage des Fortbewegungsmittels. Ihr Pferd kam nicht in Frage, obwohl man dafür keinen Führerschein benötigen würde. Führerschein, genau das ist es. Ich nehme ein Auto. Ich werde natürlich nicht den Anhalter spielen. Das ist mir zu gefährlich. Ich nehme ein Fahrzeug aus unserem Fuhrpark es sind ja genügend davon vorhanden. Logisch wäre es dann Tante Pollys Rolls-Royce zu nehmen. Wenn ich ein wenig Glück habe, habe ich bei der Rückfahrt Tante Polly und Beatrice wieder dabei. Das wäre doch mal was. Tante Polly würde dann natürlich hinter dem Steuer sitzen. Und überhaupt ist der Rolls-Royce am leichtesten zu fahren. Servolenkung, Servobremsen, Automatikgetriebe, was will man mehr. Ich durfte den Wagen ja schon einmal auf unserem Gelände fahren. Wirklich nicht schlecht die Kiste.
Na gut, dann mache ich das. Lupo, Cheetah, auf geht’s. Nur keine Müdigkeit vortäuschen. Ich besorge nur noch die Autoschlüssel, und den Schlüssel für das automatische Tor. Sie hängen in Tante Pollys Zimmer am Schlüsselbrett.
Um zu dem Fuhrpark zu gelangen, nahm sie die hintere Ausgangstüre. Hier konnte sie fast sicher sein, dass sie unentdeckt blieb.
Oh, Tina war auch schon zuhause. Kein Problem, ich nehme sie einfach mit.
(Für Martina gab es keine unüberwindbaren Probleme. Besonders wenn es um ihre Tante Polly ging).
Das Garagentor war offen, und der Wagen stand praktischerweise fahrbereit vor dem Tor.
Tina: Hi mein Schatz, hast du was Bestimmtes vor. Ich komme gerade von der Arbeit. Frau Kohl hat mich hierhin gefahren. Ich soll dir Gesellschaft leisten.
Martina: Das trifft sich gut, steige ruhig ein.
Tina: Schon etwas Neues von Tante Polly und Beatrice gehört?
Martina: Deswegen will ich ja gerade losfahren.
Tina: Aha, mal eine bescheidene Frage. Hast du die Erlaubnis mit dem Fahrzeug auf euer Gelände zu fahren.
Martina: Wie soll das funktionieren, wenn Tante Polly nicht da ist.
Inge: Boooah, ich fass es nicht. Nein, das glaubt mir keiner. Wo willst du überhaupt hin. Bis zum Pferdestall sind es nur 150 Meter.
Martina: Ich will nach München. Außerdem habe ich genug Pferdchen unter der Motorhaube.
Inge: Puuuuuh.
Martina: Das sagt Tante Othilie auch manchmal.
Inge: Ich sehe gewaltigen Ärger auf dich zukommen.
Martina: Drück mal auf die Fernbedienung von dem großen Ein-und Ausgangstor. Ah, geht schon offen, super.
Also ich muss sagen, der Wagen fährt sich gut. Der Wagen hat einen 8-Zylinder Motor, der seine Kraft aus 6230 ccm Hubraum schöpft. Er leistet 178 PS bei 4.500/min.
Tina sarkastisch: Ja wirklich sehr interessant.
Martina: Außerdem hat er ein Drehmoment von ca. 480 Nm. Hörst du mir überhaupt zu? Das klingt nicht so begeistert.
Tina: Ich überlege gerade krampfhaft, wie wir das nachher deiner Familie erzählen sollen.
Martina: Schalt mal das Autoradio ein, wegen der Verkehrsnachrichten, und hole mir aus der Bar bitte ein Almdudler. Nimm dir ruhig auch eine Flasche. Merkst du wie weich der Wagen gefedert ist?
Tina: Dafür wird die Ansprache im Hause nachher umso härter werden. Wenn wir überhaupt wieder hier ankommen werden. Du fährst viel zu schnell. Du hast schon 120 km/h auf dem Tacho. Jetzt fahren wir in den Ort „Ups“ rein.
Martina trocken: Ich kenne die geographische Lage.
Tina: Dann solltest du auch Wachtmeister Müller kennen, der gerade am Straßenrand steht.
Martina: Ich werde ihn grüßen. Er kennt das Auto. Der tut nichts, der will nur spielen. Winke ihm mal zu. Und, was hat er gemacht.
Tina: Er hat zurück gegrüßt.
Martina: Dachte ich mir es doch. Bei dem Tempo kann er keinen Unterschied zwischen mir und Tante Polly feststellen.
Tina: Du hast Nerven wie Telefondrähte. Wo willst du denn nach München hin?
Martina: Zu dem Italienischen Lokal von Francesko. Der hat die besten Spaghetti.
Tina: Nun ja, es soll Leute geben, die fliegen mal kurz nach Paris, um dort zu frühstücken.
Martina: Nein im ernst. Ich will zum Krankenhaus.
Tina: Da landen wir gleich sowieso, wenn du nicht langsamer fährst.
Martina: Ich muss noch vor dem Schichtwechsel im Krankenhaus sein. Ich möchte die Krankenschwester abfangen, die heute Morgen auch bei Beatrice im Zimmer war.
Tina: Du sprichst in Rätseln
.
Martina. Sie weiß, wer verantwortlich für die Entführung von Beatrice war.
Tina: Bist du dir sicher?
Martina: Absolut.
Tina: Dein Wort in Gottes Ohr. Wenn du Recht hast, dann bekommst du anstatt einer gesalzenen Ansprache bezüglich der Aneignung dieses Fahrzeugs, sogar Applaus.
Martina: Das glaube ich zwar nicht gerade, aber der Zweck heiligt die Mittel. So, jetzt geht es auf die Autobahn. Auch eine Premiere für mich. Was sagte der Verkehrsfunk gerade.
Tina: Kein Stau auf der A 8 Richtung München gemeldet.
Martina: Das trifft sich gut.
Tina: Du hast 180 km/h auf dem Tacho. Ich werde wahnsinnig. Überhaupt hast du auch etliche Schweißperlen auf deiner Stirne. Ich trockne sie dir mal ab, mein Schatz. Und ich habe Angstschweiß.
Martina: Ist ja nicht verwunderlich, dass ist wirklich ein wahnsinniges Tempo, und erst Recht wenn man sie selbst zum ersten Mal fährt. Puuuuuh.
Tina: Dann fahr bitte langsamer. Es ist keinem geholfen, wenn wir nachher in der Anatomie des Krankenhauses landen.
Martina: Ich weiß, aber wir müssen zum Schichtwechsel um 16 Uhr da sein. Anders haben wir kaum eine Chance, und ich möchte nicht umsonst dort hinfahren.
Denn ich will meine Tante Polly und auch Beatrice wiederhaben.
Um 15 Uhr 45 erreichten sie schließlich die Uniklinik.
Martina: Tust du mir einen Gefallen, und fragst an der Rezeption nach der jungen Dame, die heute Morgen Beatrice auf der privaten Station betreut hat. Einmal nach dem Namen, und einmal nach ihrem Aussehen. Ich bin im Moment total groggy. Die Fahrt ging fast über meine Kräfte, weil ich mich so stark konzentrieren musste.
Tina: Das sieht man dir an. Bisher hast du das wirklich gut gemacht. Nun werde ich diesen von dir gewünschten Part für dich übernehmen. Ruhe dich etwas aus.
5 Minuten später war Tina wieder zurück.
Tina: Also, diese Pflegekraft heißt Frl. Ruländer und hat tatsächlich gleich Dienstschluss. Du erkennst sie an dem Namensschild, der an ihrer Krankenschwesterkluft befestigt ist. Die Rezeptionistin erzählte mir, dass sie ihre Dienstuniform immer erst zu Hause ablegt. Außerdem habe ich ihr gesagt, dass du dich bei ihr wegen der vorzüglichen Pflege von Beatrice bedanken willst.
Danke Tina, hoffentlich erzählt sie das nicht dieser Frl. Ruländer weiter, denn wenn sie Dreck am Stecken hat, wird sie garantiert misstrauisch werden. Aber das kann auch von Vorteil sein, denn dann wird sie garantiert versuchen schnell das Weite zu suchen. Wenn das der Fall sein sollte können wir sie erst recht schneller erkennen.
Ich steige also aus, und habe auch Lupo an meiner Seite. Denn ich habe festgestellt, dass die Leute gefügiger werden, wenn ich den Wolf bei mir habe. Und redseliger bestimmt auch.
Tina sarkastisch: Das kann ich in großen und ganzen absolut nachvollziehen. Mir würde es nicht anders ergehen, wenn ich das Tier nicht kennen würde.
Oh, da kommt sie auch schon. Schau dir das an, sie schaut tatsächlich angstvoll und hektisch nach allen Seiten.
Jetzt kommt dein Auftritt.
Kapitel: 444
Wir erinnern uns:
Polly wollt den Wagen starten, aber leider tat er ihr nicht den gefallen. Auch mehrere Startversuche blieben erfolglos. Also stieg sie wieder hinaus, öffnete die Motorhaube, beugte sich über den Motor, und kontrollierte die Zündkerzen, als sie hinter sich eine Stimme vernahm.
Kann ich ihnen irgendwie behilflich sein?
Polly: Das ist ausgesprochen nett von ihnen.
Sie drehte sich herum, und erstarrte fast zur Salzsäure.
Vor ihr stand Romeo.
Romeo: Ach nee, das ist aber eine Überraschung. Habe ich mir doch fast gleich gedacht, dass ich die ganze Zeit verfolgt wurde. Ihr schicker Jaguar ist nun mal sehr auffällig. Und dazu das Kennzeichen „RO“ für Rosenheim und die darauf folgende Buchstabenkombination „PH“ für Polly Hoffmann. Nur die Zahlen „7777“ sind jetzt nicht mehr gültig. Denn hier ist es mit dem Glück vorbei. Auch ihr Pilot Frank Langer kann ihnen hier nicht helfen, da er ja nicht hier ist. Sie sehen, ich bin gut informiert. War auch nicht ganz einfach, dass alles herauszubekommen.
So langsam gehen mir ihre Schnüffeleien auf dem „Senkel“. Damit wird jetzt für allemal Schluss sein.
Noch ehe Polly sich versah, wurden ihr von Romeo die beiden Arme, nicht gerade schmerzlos, nach hinten gedreht, und nur kurze Zeit hatte auch sie ein paar Handschellen an ihren Handgelenken.
Damit war der Zirkus wahrlich gut ausgestattet. Das ist nicht verwunderlich, da der Zirkus in seinem Showprogramm auch einen Entfesselungskünstler hatte, der sich problemlos aus den eisernen Fesseln befreien konnte.
Ich wage mal leider zu behaupten, das Polly dieses Kunststück nicht so einfach gelingen würde.
Polly: Was soll das, das ist ja wahrlich eine große Unverschämtheit von ihnen. Sie werden mich auf der Stelle von diesen Handfesseln befreien.
Romeo: Ich werde den Teufel tun. Außerdem werde ich mir ihren Wagen aneignen, damit ich ihn hier aus dem Blickfeld entfernen kann. Ich gebe zu, ein schöner Wagen dieser Jaguar, fast so schön wie ein Februar.
Polly: Ha, ha, ha, wie lustig, sie sind ja ein kleiner mickriger Witzbold, ich habe schon besser gelacht.
Die Reaktion von Romeo bekam Polly sogleich zu spüren. Sie bekam von ihm eine schallende Ohrfeige verpasst.
Polly: Sie wagen doch tatsächlich eine wehrlose Frau zu schlagen. Sie besitzen das niedrigste Niveau, welches ein Mensch überhaupt sein eigen nennen darf.
Die Reaktion von Romeo war eine weitere Ohrfeige auf die andere Wange von Polly.
Polly: Polly spuckte ihm daraufhin in sein Gesicht.
(Welches ich durchaus nachempfinden kann).
Polly: Eines kann ich ihnen versichern. Unsere Leibwächter James und Eddy, sowie unser Polizist Hauptwachtmeister Schultz werden aus ihnen Gulasch machen.
(Auch das kann ich absolut nachvollziehen).
Romeo: Quatsch nicht, du kommst jetzt mit.
Romeo zehrte Polly zu seinem Wohnwagen und schubste sie in den selbigen hinein, ging wieder hinaus, und verschloss die Eingangstüre.
Polly war nicht sonderlich überrascht, als sie die an Füßen und Beinen gefesselte Beatrice vorfand. Im Arm nehmen konnte sie das wimmernde Mädchen leider nicht.
Polly: Mein Schatz, zumindest sind wir wieder zusammen. Ich bin überzeugt davon, dass uns entweder die Polizei, oder meine Familie uns hier ausfindig machen wird. Wir müssen uns nur ein wenig in Geduld üben. Komm, wir rücken ein wenig zusammen, und lehnen uns aneinander an.
In der Zwischenzeit näherte sich Frl. Ruhländer dem Fahrzeug von Martina, oder besser gesagt dem zweckentfremdeten Fahrzeug von Polly.
Martina: Frl. Ruhländer, bleiben sie doch mal bitte einen Moment stehen. Ich habe eine kleine Frage an sie. Ach so, der Wolf neben mir scheint sie etwas zu erschrecken. Ich versichere ihnen, dass es ein friedlicher Wolf ist. Zumindest jedenfalls solange er regelmäßig sein Futter bekommt, und was noch wichtiger ist, dass unsere Familie komplett zusammen ist. Und das ist der springende Punkt, warum ich sie anspreche.
Ich möchte deshalb genau wissen, mit wem sie sich unterhalten haben……ruhig Lupo, ganz ruhig, Frl. Ruhländer wird es uns gleich erzählen. Das sind zwar nicht die ganz feinen Methoden die ich hier anwende, aber ich nehme an, dass die ihrigen auch nicht ganz einwandfrei waren. Der Zweck heiligt eben die Mittel. Ich würde also alles tun, um meine Tante Polly, und auch Beatrice in Sicherheit zu wiegen.
Tina, die ganz cool, mit dem Hintern an das Auto gelehnt und auffallend lässig (So machte es zumindest den Eindruck, aber innerlich kochte sie) an ihren langen manikürten Fingernägel feilte: Dem kann ich mich absolut anschließen.
Martina: Daher wäre ich sehr neugierig wem sie Nachricht, dass Beatrice auf der Privatstation liegt, übermittelt haben.
Frl. Ruhländer: Das darf ich dir nicht sagen, dass fällt unter der ärztlichen Schweigepflicht.
Martina, wie aus der Pistole geschossen: Dann hätten sie dieser fremden Person auch nicht erzählen dürfen, dass Beatrice auf der Privatstation liegt. Denn diese Info darf an dieser Uni-Klinik Privatpersonen auch nicht weitergegeben werden. So die Bitte von der Familie Hoffmann.
Wir können natürlich auch die Polizei informieren. Ich bin mir absolut sicher, dass das sehr unangenehm für sie werden wird, und ihnen wahrscheinlich auch den Job hier kosten wird. Dafür sorgen wir, als auch die Uniklinik. Überhaupt werden sie diese kleine Gefälligkeit garantiert nicht umsonst gegeben haben. Denn sie hätten ja keinen Grund gehabt, diese Info einfach so einer fremden Person weiterzugeben.
Ich warte auf ihre Antwort Frl. Ruhländer, aber nicht mehr sehr lange.
(Tina: Einfach klasse, wie Martina mit der um einige Jahre älteren Krankenschwester umging).
Martina schaute auf ihrer goldenen Armbanduhr, die sie von Tante Polly zu Weihnachten bekommen hatte, steckte sich eine Zigarette an, an der sie aber natürlich nur paffte (Marlboro: American Blend) und trommelte mit den Fingerspitzen ungeduldig auf die imposante Motorhaube des Rolls-Royce. Kaum einer käme auf dem Gedanken, dass dieses Mädchen erst 16 und keine 18 Jahre alt ist, und somit auch keine Fahrberechtigung für das Führen eines Kraftfahrzeuges besitzt, denn ansonsten würde Frl. Ruhländer garantiert „den Spieß umdrehen“.
Das wusste Martina natürlich ganz genau, wobei sie einem zufällig vorbeigehenden Polizisten auch noch freundlich zunickte, der ebenso freundlich und angetan von dieser überaus hübschen Erscheinung im kurzen Mini und toller Strumpfhose, ebenso freundlich zunickte.
Tina nachdenklich: Booooah, ich hätte mir garantiert in die Hose gemacht.
Frl. Ruhländer: Ich kenne den Namen des Herrn nicht, da er mir diesen nicht genannt hat. Aber zumindest kann ich ihn gut beschreiben.
Martina: Ich bin ganz Ohr.
Er war ca. 170 cm groß, und von untersetzter Gestalt.
Martina: Und weiter, diese Beschreibung passt auf jede vierte Person?
Er hatte ein rundes und ein auffallend rotes Gesicht, schwarze gelockte Haare mit einem dicken ebenso schwarzen Schnäuzer. Eine sehr ungepflegte Erscheinung. Er sprach einen südländischen Akzent und war mit einer schwarzen Hose sowie einem karierten Hemd bekleidet.
Martina aufgeregt: Danke, sie können gehen, dass reicht mir.
Schnellen Schrittes verschwand dann auch die Krankenschwester.
Martina: Das war dieser unsympathische Romeo Mancini vom Zirkus, also der Stiefvater von Beatrice. Den würde ich unter tausenden wiedererkennen.
Tina: Aber der sitzt doch in Stadelheim.
Martina: Das wohl nicht mehr. Man wird ihn wohl unter bestimmten Auflagen erstmal wieder auf freiem Fuß gesetzt haben.
Tina: Und was machen wir nun?
Martina: Das erzähl ich dir jetzt.
Ende Teil: 357
Was Martina nun weiter vorhat erfahrt ihr, liebe Leser, in Teil 358.
Aufregende Suche nach Polly und Beatrice
Geschrieben am 29.09.2020
In einigen Minuten geht es mit Teil 358 weiter
Monika
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Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Dez 10, 2021 10:21 am
In der Zwischenzeit ist auf „Gut Bavaria“ das Verschwinden von Martina und Tina bemerkt worden. Und kurze Zeit später auch das Fehlen von Pollys Rolls-Royce, als Eddy in einer gewissen Vorahnung nach dem Wagen geschaut hatte.
Othilie bekam fast einen Tobsuchtsanfall, als sie von dem Verlust erfuhr. Und es blieb außer Frage, dass Martina dafür verantwortlich war, denn der Autoschlüssel fehlte aus Pollys Zimmer.
Othilie: Was hat sich Martina eigentlich dabei gedacht. Nun haben wir das Malheur.
Joggeli: Martina wird auf der Suche nach Tante Polly und Beatrice sein. Darüber hinaus fehlen neben Tina auch noch Lupo und Cheetah.
Othilie: Das wird ja immer toller.
Joggeli besänftigend: Zumindest sind die beiden Tiere dabei. Sie sorgen für entsprechenden Schutz der beiden Mädels.
Othilie: Ja aber vor einem Autounfall können die beiden nicht geschützt werden. Martina hat doch keine große Erfahrung bei der Beherrschung solch eines Fahrzeuges. Die paar Runden hier auf dem Gelände reichen selbstverständlich nicht aus, um im öffentlichen Straßenverkehr zurechtzukommen. Dort tobt der Bär. Wenn ich gerade an München denk, wird mir noch unwohler. Hat einer von euch einen Vorschlag zu machen, was wir machen können?
Eddy: Der Rolls-Royce hat Auto-Telefon an Bord. Wir können sie ja mal versuchen anzurufen.
Kurze Zeit später:
Eddy: Es geht keiner dran. Entweder der Hörer liegt nicht richtig auf der Gabel, oder Martina hat den Hörer einfach danebengelegt, was ich eher vermute.
Othilie: Das ist logisch. Denn wenn sie das Fahrzeug zweckentfremdet, möchte sie ja nicht…………
Joggeli: ………dein Geschrei am Telefon hören.
Info:
Autotelefon 1965
Bediengerät des TeKaDe-Autotelefons B 72 in einem Mercedes 190. Der Großteil der Technik befand sich im Kofferraum.
Foto: Museumsstiftung Post und Telekommunikation
Das TeKaDe B 72 war das beliebteste A-Netz-Telefon während der Röhrenzeit. Es war „günstig“, kostete „nur“ 5000 Mark. Es gab auch Telefone für 15 000 Mark.
Zum Vergleich: Einen neuen VW Käfer 1200 Export gab es damals für 4600 Mark. Seinen Mobilfunkvertrag konnte man damals beim Vorläufer des Handyshops abschließen: in der Amtsstube der zuständigen Oberpostdirektion.
Vermittelt wurden die Gespräche zunächst von Hand. 600 Vermittlungsbeamte beschäftigte die Bundespost damals für die Vermittlung von Telefongesprächen. Und diese Beamten hatten eine Bitte: „Es beschleunigt die Vermittlungstätigkeit, wenn Sie der Vermittlungskraft bei der Gesprächsanmeldung die Ortskennzahl des verlangten Teilnehmers angeben.“
Mit anderen Worten: Man sollte wissen, wo sich der Autotelefonist ungefähr befand, den man sprechen wollte. Denn Deutschland war in Funkzellen mit unterschiedlichen Vorwahlen aufgeteilt. Landkarten zeigten die Netzabdeckung.
Oder wie es im schönsten Behördendeutsch hieß: „Öffentliche bewegliche UKW-Funkdienste im Bereich der Deutschen Bundespost.“ Zunächst wurden die Autobahnen und die Ballungsräume versorgt. Bereits 1961/62 war das Schnellstraßennetz relativ gut abgedeckt. Quelle: Bild.de
Othilie: Nun mach mal halblang. Soll ich etwa lobende Worte am Telefon von mir geben?
Joggeli: Du kennst Martina doch, wenn sie sich etwas in den Kopf setzt, ist sie genauso starrköpfig wie du. Wir könnten z. B. die Polizei informieren.
Othilie: Dann kann sie ihren Führerschein, den sie in anderthalb Jahren, wenn sie 18 wird, vergessen. Dann bekommt sie eine Sperrfrist, und eine Anzeige von der Staatsanwaltschaft.
James: Ich habe einen Vorschlag zu machen, damit wir hier nicht tatenlos herumsitzen. Wir machen uns auf dem Weg nach München. Warum, kann ich nicht sagen. Ich habe das so im Gefühl, dass dort der Ort ist, an dem sie sein könnten. Denn dort fing alles mit dem Krankenhausaufenthalt von Beatrice an.
Othilie: Wenn sie überhaupt bis München gekommen sind.
Eddy: Ich habe laufend die Verkehrshinweise im BR gehört. Ein Unfall ist bisher nicht gemeldet worden. Zeitlich gesehen müsste sie jetzt auch schon in München sein.
James: Wir könnten auch wieder den BR informieren, dass sie wieder eine Suchmeldung senden.
Joggeli: Wir sollten vielleicht auch den BR aufkaufen. Das wäre einfacher.
Othilie sarkastisch: Gute Idee, dann könnten wir den ganzen Tag ohne Probleme Suchmeldungen über den Äther schicken.
Joggeli: Und brauchten auch nicht laufend Feste organisieren, die bisher sowieso noch nicht stattgefunden haben. Also Feuerwehr, Polizei, die 7. Army der US-Streitkräfte, den THW, den Schützenverein, die Pilssucher aus Ups. Habe ich noch etwas vergessen? Schon gut, schon gut, dein Gesicht sagt alles.
Eddy: Wir sollten tatsächlich wieder den BR informieren.
[/b]
Othilie: Machen sie das. Wir sollten jede Chance nutzen.
Um 16 Uhr 45 Minuten später erfolgte im Radio (BR) diese Meldung.
Die Hoffmann Group bittet um ihre Mithilfe. Gesucht wird ein weißer Rolls-Royce Silver Shadow mit dem amtlichen Kennzeichen:
M-PH 2703
In ihm befinden sich zwei junge Mädchen im Alter von 18 !!!! Jahren. Beide tragen die Dienstuniform der Hoffmann-Group.
Weiterhin ist die Hoffmann Group nach der Suche des cremefarbenen Jaguar-E Type Cabrio, nach deren Besitzerin Frl. Polly Hoffmann ebenfalls noch gefahndet wird. Das Kennzeichen dieses Fahrzeuges lautet
M-PH 7777
Sachdienliche Hinweise bitte an das BR-Studio München unter der Telefonnummer:
Tel.: 089 / 59 00 10 160
Liebe Leser, auch ich bitte euch, dass ihr Ausschau nach den vermissten Personen, und den beiden Fahrzeugen haltet. Anrufe bitte unter der oben aufgeführten Telefonnummer.
Außerdem schenkt die Familie Hoffmann den Personen, die erfolgreich wertvolle Hinweise geben können, ein Erlebniswochenende auf „Gut Bavaria“, sowie eine Woche für zwei Personen inclusive Vollpension, auf dem Reitergestüt Bavaria. Mehrere Schaukelpferde zum Üben sind natürlich auf dem Gästezimmer vorhanden.
Kapitel: 446
Vor der Haupttüre der Uni-Klinik beratschlagten Martina und Tina die weitere Vorgehensweise.
Tina: Dann wäre ja eigentlich vieles geklärt. Der Entführer war dieser Romeo vom Zirkus. Und Tante Polly ist ja hinterher gefahren, um den genauen Aufenthaltsort zu erfahren.
Martina: Und dabei sind beide, also Tante Polly und Beatrice, jetzt in den Händen von Romeo. Wenn sie es nicht wären, hatten sie schon längst angerufen. Ich wette mit dir, dass sie sich auf dem Zirkusgelände aufhalten.
Tina: Das ist naheliegend, und was willst du jetzt unternehmen?
Martina: Ich fahre zu dem Zirkus.
Tina: Mir fehlen fast die Worte. So etwas Verbohrtes und leichtsinniges habe selten gehört. Das ist eine Sache für die Polizei, und James, Eddy sowie Hauptwachtmeister Schultz, und nicht für ein 16 jähriges Mädchen.
Martina: Danke für das Mädchen.
Tina: Lenke bitte nicht ab, was glaubst du, was dieser Romeo und seine Kumpanen aus dir machen, wenn sie dich sehen? Da werden dir auch nicht Lupo und Cheetah helfen können.
Und überhaupt ist auch nicht sicher, ob du unfallfrei bis Inzell kommst. Das sind von hier ca. 130 km. Bisher hast du großes Schwein gehabt, aber was ist, wenn dich dein Glück verlässt? Du hast überhaupt keine Fahrpraxis im öffentlichen Verkehr. Entweder schnappt dich die Polizei, dann kannst du deinen Führerschein in 18 Monaten vergessen, oder was noch schlimmer ist, du verunglückst bei dieser Fahrt. Ich weiß noch von vorhin, wie du mit 180 Sachen über die Autobahn gebrettert bist, und wie dir der Schweiß auf der Stirn stand. Bei mir übrigens auch. Ich sehe auch schon vor meinen Augen, wie die Familie Hoffmann alle hinter deinem und meinem Sarg herlaufen, und uns zu Grabe tragen müssen. Nein, nein, mein Schatz, diesen Gedanken schlage dir mal aus den Kopf.
Wir informieren erstmal Petra, die hier arbeitet, und sie wird alles weitere garantiert in die Wege leiten. Mach das Autoradio aus, schließe den Wagen ab, und dann auf schnellstem Wege zu ihr hin.
(Leider geschah das Abschalten des Autoradios eine Minute zu früh, denn über den BR kam in diesen Moment die Suchmeldung über den Äther).
Martina: Du hast wahrscheinlich Recht, die weiteren Geschehnisse sollten wir den anderen überlassen.
Tina: Nicht nur wahrscheinlich, sondern auch bestimmt.
Martina: Auf mich wird sowieso einiges zukommen. Das Donnerwetter was mich erwarten wird, wird sich gewaschen haben.
Tina: Damit hast du mit Sicherheit Recht. Na immerhin hast du herausgefunden, wer Beatrice und Polly quasi entführt haben. Du kannst also mit mildernden Umständen rechnen.
Martina: Und ich habe nicht einen Kratzer an Tante Polly Rolls-Royce fabriziert. Darüber bin ich dann doch etwas stolz.
Tina: Stolz kannst du aber auch über das Strafmandat wegen Falschparkens sein, welches die Politesse gerade hinter dem Scheibenwischer klemmt.
Martina: Das zahle ich dann aus eigener Tasche und verzichte eine Woche lang auf die leckere Nachspeise beim Mittagessen.
Tina: Das lass uns jetzt Petra aufsuchen. Wo wird sie aber jetzt sein?
Martina: Um diese Uhrzeit ist sie als krönender Abschluss des Tages immer in der Pathologie zu finden.
Tina: Oh, dass auch noch. Mir bleibt heute aber auch nichts erspart.
Martina: Dann komm, ich kenne den Weg. Ich war ja schon einmal hier unten, aber das muss ich nicht unbedingt sehr oft haben. Hineingehen werde ich dort sicherlich nicht. Die Erinnerungen vom Januar sind mir noch viel zu frisch.
Kurze Zeit später in den Kellerräumen:
Tina: Ich weiß nicht was du willst. Das sieht doch hier alles sehr nett aus. Weiße saubere Wände, schöne Originale Ölgemälde an den Wänden, heller Fußboden. Alles sehr modern, und überhaupt nicht gruselig.
Martina: Das war es dann aber auch schon. Hinter den Türen auf diesem Gang bekommst du das Gruseln.
Tina: Sieh mal, sie haben hier sogar einen Schaukasten auf dem Flur.
Martina: Ja kenne ich, da sind Schrumpfköpfe drin. Soviel zum Thema „überhaupt nicht gruselig“.
Halt, hier sind wir richtig, Raum 107, hier arbeitet, oder sollte ich besser sagen, hier säbelt Petra an den wehrlosen Opfern.
Tina: Ich höre auch eine Maschine hinter der Türe.
Martina: Was du hörst ist die elektrische Knochensäge. Das sagt mir, dass wir hier absolut richtig sind. Petra ist in ihrem Element.
Tina: Jetzt fehlt nur noch, dass das Licht hier ausgeht.
Aufschrei von Tina
Martina: Entschuldige Tina, ich bin an dem Lichtschalter gekommen.
Tina: Du hast eine merkwürdige Art von Humor.
Martina: Ist dir nicht aufgefallen, dass das Geräusch der Knochensäge bei Dunkelheit noch viel intensiver ist.
Tina: In der Tat, mir läuft ein eiskalter Schauer über den Rücken. Klopf jetzt mal bitte höflich an der Türe.
Martina: Mach ich.
Herein (Das war deutlich die Stimme von Petra).
Martina öffnete schwungvoll die Türe, und genauso schwungvoll sackte Martina bei dem Anblick von Petra ohnmächtig zu Boden.
Petra hielt in ihrer rechten Hand einen abgesägten Oberarm.
(Jetzt wissen wir eindeutig, wofür die Knochensäge von der Firma Bosch, soviel Werbung muss sein, benutzt wurde).
Petra erkannte die Situation und lief schnell zu Martina hin.
Und das war der Augenblick wo auch Tina zu Boden sank.
Denn Petra hielt immer noch den abgetrennten Oberarm in der Hand.
Petra: Mein Gott, was macht ihr beiden den nur.
Sie legte den Oberarm zur Seite, zog ihre Schutzausrüstung komplett aus, und kümmerte sich hingebungsvoll um die beiden Personen auf dem Boden, die aber „Gott sei Dank“ so langsam wieder zu sich kamen.
Petra: Kinder, habe ich euch so erschreckt? Sehe ich unter der Maske und unter meiner Schutzhaube so schlimm aus?
Martina: Du sicherlich nicht, aber garantiert die menschlichen Körperteile an denen du herumhantierst. Boaaah, ist mir schlecht.
Petra: Dann gehen wir in die Kantine, nachdem ich mich umgezogen und geduscht habe, und essen einen Teller Tomatensuppe. Die schmeckt hingegen trotz negativer Beurteilung richtig gut.
Tina: Muss es unbedingt eine rote Tomatensuppe sein?
Petra: Alternativ gibt es heute auch eine Erbsensuppe.
Martina: Nein Danke, wir treffen uns gleich in der Kantine bei einer Flasche Coca-Cola. Beeile dich, wir haben dir etwas sehr wichtiges mitzuteilen.
Einige Minuten traf man sich dann in der Kantine der Uni-Klinik.
Petra: So ihr beiden, was habt ihr mir wichtiges mitzuteilen. Ich hoffe, dass es positive Nachrichten bezüglich Tante Polly und Beatrice gibt. Um mich abzulenken habe ich in der Pathologie gearbeitet. Hier konnte ich mich etwas entspannen.
Martina: Du wirst mir immer unheimlicher. Aber lassen wir das, ich bin mit dem Auto von Tante Polly hierhingefahren. Ich muss sagen, der Wagen fährt sich prima. Aber um dir das zu erzählen bin ich nicht hier.
Petra: Ich werde gleich ohnmächtig. Du bist mit dem Rolls-Royce von „Ups“ nach München gefahren? Sag mir, dass das nicht stimmt.
Martina: Es stimmt, Tina ist meine Zeugin, sie saß neben mit.
Petra: Boaaaah, das wird gewaltigen Ärger geben.
Martina: Damit ist zu rechnen, aber wir wissen jetzt, dass die Krankenschwester Ruhländer für die Entführung von Beatrice und wohl auch für die Entführung von Tante Polly verantwortlich ist. Denn sie hat die Namen von Tante Polly und Beatrice an dem Zirkusmitarbeiter Romeo Mancini weitergeleitet. Das ist leider eine erwiesene Tatsache.
In diesem Moment lauschten sie gemeinsam der Durchsage vom Bayrischen Rundfunk, die ihre Vermisstenmeldung wieder bekanntgab.
Petra: Ihr bleibt jetzt hier sitzen, und bewegt euch nicht von der Stelle, denn ich rufe jetzt Tante Othilie auf „Gut Bavaria“ an, und anschließend den Bayrischen Rundfunk, dass ihr zumindest sowie der Rolls-Royce wieder aufgetaucht ist.
Kurze Zeit später war sie zurück, aber leider auch zwei Beamte der Polizei, die den Tipp von einem aufmerksamen Bürger bekommen haben, dass der gesuchte Rolls-Royce vor der Klinik stand.
Petra leise: Martina, jetzt wird es eng für dich. Aber lass mich das machen, gebe mir nur bitte den Kraftfahrzeugschein des Wagens.
Petra: Herr Hauptwachtmeister, dass mit dem Wagen kann ich erklären. Denn habe ich leider an mir genommen, weil ich wieder in die Klinik musste.
(Dabei war Petra sowieso den ganzen Tag da, und ihr Wagen stand zum Glück in der Tiefgarage der Klinik).
Petra: Denn sie wissen ja, dass nach meiner Tante Polly und Beatrice ebenfalls gesucht wird. Hier ist der Kraftfahrzeugschein des Fahrzeugs meiner Tante. Vorhin habe ich die Vermisstenmeldung im Radio vernommen, und sofort meine Tante und den BR informiert, dass sich zumindest dieser Fall geklärt hat.
Polizeibeamter: Ok, dann ist dieser Fall zumindest geklärt. Dann wünsche ich ihnen noch einen angenehmen Tag, auf Wiedersehen.
Martina: Puuuh, danke Petra. Das werde ich dir immer hoch anrechnen.
Petra: Damit ist der Fisch noch nicht gegessen. Tante Othilie ist schon auf dem Weg hierhin, und dass sie über die Aneignung des Fahrzeuges nicht begeistert ist, kannst du dir sicherlich denken. Und auch unsere Mutter, ansonsten die Ruhe selbst ist, ist sehr ungehalten über deine Tat. Jetzt können wir alle nur hoffen, dass deine Vermutung bezüglich des Aufenthalts von Tante Polly und Beatrice richtig ist. Denn die Nerven sind bei uns allen, durch das Fehlen der beiden, im Moment reichlich überstrapaziert.
Martina: Wenn gleich alle hier sind, müssen wir unbedingt zu diesem Zirkus fahren. Ich will meine Tante Polly, und auch Beatrice zurück haben.
Petra: Sie werden gleich garantiert die dazu notwendigen Maßnahmen in die Wege leiten.
Martina: Ich werde eben Lupo und Cheetah nach oben holen, beide sind noch am Fahrzeug, und passen auf das Auto auf, damit nicht noch ein weiteres Strafmandat hinter dem Scheibenwischer geklemmt wird.
Petra: Du hast heute wirklich sehr seltsame Methoden auf Lager.
Martina: Man kann das auch „Gefahrenabwehr“ nennen.
Kurze Zeit später war Martina wieder eingetroffen. Und zwar mit Lupo und Cheetah. Die Folge davon war, dass in der Kantine nun reichlich Platz war. Etliche Tische und Stühle blieben nun unbesetzt.
Martina: Ich habe den Wagen nun auch aus dem Halteverbot herausgefahren.
Petra: Ich fass es nicht. Erwarte nicht von mir, dass ich dir zu dieser Tat noch beglückwünsche. Und wo steht der Wagen jetzt?
Martina: Drei Stellplätze weiter nach links.
Petra: Das ist der reservierte Parkplatz von dem Klinikdirektor. Tina, versuche bitte in Zukunft deinen guten Einfluss bei Martina geltend zu machen.
Tina: Ich werde mein Bestes geben.
Petra: Martina, wo willst du jetzt mit Lupo und Cheetah hingehen.
Martina: Zu der Bedienungstheke. Beide Tiere haben Hunger. Sie sollen sich dort etwas aussuchen, welches essenstechnisch ihren Vorstellungen entspricht.
Petra: Und wie war es. Haben Lupo und Cheetah etwas für sich entdeckt.
Martina: Ich brauchte noch nicht mal etwas zu bezahlen. Die Bedienung sagte zu mir: Ich sollte mir aussuchen wonach die beiden Tiere verlangen haben, und ist dann nach diesen Worten davongerannt.
Petra: Welches ich durchaus nachvollziehen kann, da fremde Personen nicht den friedlichen Charakter der beiden kennen. Wenn sie doch nur nicht so laut schmatzen würden, und vor allen Dingen sollte Lupo nicht so laut auf dem Knochen der Schweinshaxe kauen. Das hört sich ja bestialisch an.
Martina: Stört doch keinen. Nun ja, es ist sowieso keiner mehr hier.
Petra: Ich höre gerade wie jemand stürmisch die Treppe hochrennt. Das kann nur Tante Othilie sein.
Martina: Ich verstecke mich am besten unter dem Tisch. Ach, da liegt schon Lupo. Kein Platz mehr für mich da.
Petra: Ich höre ihr Fluchen schon im Treppenhaus.
Martina: Warum nimmt sie nicht den Aufzug.
Petra: Weil sie im Treppenhaus mehr Dampf ablassen kann. Der Weg dort ist länger.
Vielleicht sollten wir zu ihrer Beruhigung eine große Portion Kartoffelsalat mit Wiener Würstchen vor ihrer Nase stellen?
Martina: Die Würstchen haben Lupo und Cheetah schon vertilgt.
Petra: Dann besorge ich ihr zwei große Stück Apfelkuchen mit Schlagsahne und ein Stück Schwarzwälder Kirsch-Torte.
Martina: Zum Glück ist Heike nicht hier, denn der wäre jetzt auch schon weg.
Mit Schwung ging nun die große Türe der Kantine auf. Othilie warf einen schnellen Blick auf die Räumlichkeit, und ging dann äußerst zielstrebig zum Tisch von Tina und Martina.
Othilie schnaubend mit einem Adlerblick zu Martina: Hast du mir was zu sagen?
Martina: Ja, ich habe herausgefunden, wo Tante Polly und Beatrice sind.
(Zum einen ist diese Aussage von Martina noch nicht offiziell bestätigt, aber andererseits nahm Martina seiner Tante erst einmal den größten Wind aus den Segeln).
Othilie: Dann erzähle was du herausgefunden hast.
(Knapp aber präzise erzählte Martina nun die Geschehnisse des heutigen Tages, ohne das sie groß auf die Begebenheiten bezüglich der Aneignung des Autos von Tante Polly einging.
Othilie: Ok, dass wäre erstmal das wichtigste. Über den Vorfall mit dem Auto Tante Pollys kommen wir später bei Gelegenheit zu sprechen.
James: Ich habe auch schon eine Idee, wie wir an die Sache herangehen werden.
Das was ich vorhabe könnte klappen.
Ende: Teil 358
Was nun James vorhat, und wie die weiteren Geschehnisse sind, könnt ihr in Teil 359 erfahren, denn wir haben auch schon lange nichts mehr von Polly und Beatrice gehört.
Monika
Geschrieben am 02.10.2020
Othilie bekam fast einen Tobsuchtsanfall, als sie von dem Verlust erfuhr. Und es blieb außer Frage, dass Martina dafür verantwortlich war, denn der Autoschlüssel fehlte aus Pollys Zimmer.
Othilie: Was hat sich Martina eigentlich dabei gedacht. Nun haben wir das Malheur.
Joggeli: Martina wird auf der Suche nach Tante Polly und Beatrice sein. Darüber hinaus fehlen neben Tina auch noch Lupo und Cheetah.
Othilie: Das wird ja immer toller.
Joggeli besänftigend: Zumindest sind die beiden Tiere dabei. Sie sorgen für entsprechenden Schutz der beiden Mädels.
Othilie: Ja aber vor einem Autounfall können die beiden nicht geschützt werden. Martina hat doch keine große Erfahrung bei der Beherrschung solch eines Fahrzeuges. Die paar Runden hier auf dem Gelände reichen selbstverständlich nicht aus, um im öffentlichen Straßenverkehr zurechtzukommen. Dort tobt der Bär. Wenn ich gerade an München denk, wird mir noch unwohler. Hat einer von euch einen Vorschlag zu machen, was wir machen können?
Eddy: Der Rolls-Royce hat Auto-Telefon an Bord. Wir können sie ja mal versuchen anzurufen.
Kurze Zeit später:
Eddy: Es geht keiner dran. Entweder der Hörer liegt nicht richtig auf der Gabel, oder Martina hat den Hörer einfach danebengelegt, was ich eher vermute.
Othilie: Das ist logisch. Denn wenn sie das Fahrzeug zweckentfremdet, möchte sie ja nicht…………
Joggeli: ………dein Geschrei am Telefon hören.
Info:
Autotelefon 1965
Bediengerät des TeKaDe-Autotelefons B 72 in einem Mercedes 190. Der Großteil der Technik befand sich im Kofferraum.
Foto: Museumsstiftung Post und Telekommunikation
Das TeKaDe B 72 war das beliebteste A-Netz-Telefon während der Röhrenzeit. Es war „günstig“, kostete „nur“ 5000 Mark. Es gab auch Telefone für 15 000 Mark.
Zum Vergleich: Einen neuen VW Käfer 1200 Export gab es damals für 4600 Mark. Seinen Mobilfunkvertrag konnte man damals beim Vorläufer des Handyshops abschließen: in der Amtsstube der zuständigen Oberpostdirektion.
Vermittelt wurden die Gespräche zunächst von Hand. 600 Vermittlungsbeamte beschäftigte die Bundespost damals für die Vermittlung von Telefongesprächen. Und diese Beamten hatten eine Bitte: „Es beschleunigt die Vermittlungstätigkeit, wenn Sie der Vermittlungskraft bei der Gesprächsanmeldung die Ortskennzahl des verlangten Teilnehmers angeben.“
Mit anderen Worten: Man sollte wissen, wo sich der Autotelefonist ungefähr befand, den man sprechen wollte. Denn Deutschland war in Funkzellen mit unterschiedlichen Vorwahlen aufgeteilt. Landkarten zeigten die Netzabdeckung.
Oder wie es im schönsten Behördendeutsch hieß: „Öffentliche bewegliche UKW-Funkdienste im Bereich der Deutschen Bundespost.“ Zunächst wurden die Autobahnen und die Ballungsräume versorgt. Bereits 1961/62 war das Schnellstraßennetz relativ gut abgedeckt. Quelle: Bild.de
Othilie: Nun mach mal halblang. Soll ich etwa lobende Worte am Telefon von mir geben?
Joggeli: Du kennst Martina doch, wenn sie sich etwas in den Kopf setzt, ist sie genauso starrköpfig wie du. Wir könnten z. B. die Polizei informieren.
Othilie: Dann kann sie ihren Führerschein, den sie in anderthalb Jahren, wenn sie 18 wird, vergessen. Dann bekommt sie eine Sperrfrist, und eine Anzeige von der Staatsanwaltschaft.
James: Ich habe einen Vorschlag zu machen, damit wir hier nicht tatenlos herumsitzen. Wir machen uns auf dem Weg nach München. Warum, kann ich nicht sagen. Ich habe das so im Gefühl, dass dort der Ort ist, an dem sie sein könnten. Denn dort fing alles mit dem Krankenhausaufenthalt von Beatrice an.
Othilie: Wenn sie überhaupt bis München gekommen sind.
Eddy: Ich habe laufend die Verkehrshinweise im BR gehört. Ein Unfall ist bisher nicht gemeldet worden. Zeitlich gesehen müsste sie jetzt auch schon in München sein.
James: Wir könnten auch wieder den BR informieren, dass sie wieder eine Suchmeldung senden.
Joggeli: Wir sollten vielleicht auch den BR aufkaufen. Das wäre einfacher.
Othilie sarkastisch: Gute Idee, dann könnten wir den ganzen Tag ohne Probleme Suchmeldungen über den Äther schicken.
Joggeli: Und brauchten auch nicht laufend Feste organisieren, die bisher sowieso noch nicht stattgefunden haben. Also Feuerwehr, Polizei, die 7. Army der US-Streitkräfte, den THW, den Schützenverein, die Pilssucher aus Ups. Habe ich noch etwas vergessen? Schon gut, schon gut, dein Gesicht sagt alles.
Eddy: Wir sollten tatsächlich wieder den BR informieren.
[/b]
Othilie: Machen sie das. Wir sollten jede Chance nutzen.
Um 16 Uhr 45 Minuten später erfolgte im Radio (BR) diese Meldung.
Die Hoffmann Group bittet um ihre Mithilfe. Gesucht wird ein weißer Rolls-Royce Silver Shadow mit dem amtlichen Kennzeichen:
M-PH 2703
In ihm befinden sich zwei junge Mädchen im Alter von 18 !!!! Jahren. Beide tragen die Dienstuniform der Hoffmann-Group.
Weiterhin ist die Hoffmann Group nach der Suche des cremefarbenen Jaguar-E Type Cabrio, nach deren Besitzerin Frl. Polly Hoffmann ebenfalls noch gefahndet wird. Das Kennzeichen dieses Fahrzeuges lautet
M-PH 7777
Sachdienliche Hinweise bitte an das BR-Studio München unter der Telefonnummer:
Tel.: 089 / 59 00 10 160
Liebe Leser, auch ich bitte euch, dass ihr Ausschau nach den vermissten Personen, und den beiden Fahrzeugen haltet. Anrufe bitte unter der oben aufgeführten Telefonnummer.
Außerdem schenkt die Familie Hoffmann den Personen, die erfolgreich wertvolle Hinweise geben können, ein Erlebniswochenende auf „Gut Bavaria“, sowie eine Woche für zwei Personen inclusive Vollpension, auf dem Reitergestüt Bavaria. Mehrere Schaukelpferde zum Üben sind natürlich auf dem Gästezimmer vorhanden.
Kapitel: 446
Vor der Haupttüre der Uni-Klinik beratschlagten Martina und Tina die weitere Vorgehensweise.
Tina: Dann wäre ja eigentlich vieles geklärt. Der Entführer war dieser Romeo vom Zirkus. Und Tante Polly ist ja hinterher gefahren, um den genauen Aufenthaltsort zu erfahren.
Martina: Und dabei sind beide, also Tante Polly und Beatrice, jetzt in den Händen von Romeo. Wenn sie es nicht wären, hatten sie schon längst angerufen. Ich wette mit dir, dass sie sich auf dem Zirkusgelände aufhalten.
Tina: Das ist naheliegend, und was willst du jetzt unternehmen?
Martina: Ich fahre zu dem Zirkus.
Tina: Mir fehlen fast die Worte. So etwas Verbohrtes und leichtsinniges habe selten gehört. Das ist eine Sache für die Polizei, und James, Eddy sowie Hauptwachtmeister Schultz, und nicht für ein 16 jähriges Mädchen.
Martina: Danke für das Mädchen.
Tina: Lenke bitte nicht ab, was glaubst du, was dieser Romeo und seine Kumpanen aus dir machen, wenn sie dich sehen? Da werden dir auch nicht Lupo und Cheetah helfen können.
Und überhaupt ist auch nicht sicher, ob du unfallfrei bis Inzell kommst. Das sind von hier ca. 130 km. Bisher hast du großes Schwein gehabt, aber was ist, wenn dich dein Glück verlässt? Du hast überhaupt keine Fahrpraxis im öffentlichen Verkehr. Entweder schnappt dich die Polizei, dann kannst du deinen Führerschein in 18 Monaten vergessen, oder was noch schlimmer ist, du verunglückst bei dieser Fahrt. Ich weiß noch von vorhin, wie du mit 180 Sachen über die Autobahn gebrettert bist, und wie dir der Schweiß auf der Stirn stand. Bei mir übrigens auch. Ich sehe auch schon vor meinen Augen, wie die Familie Hoffmann alle hinter deinem und meinem Sarg herlaufen, und uns zu Grabe tragen müssen. Nein, nein, mein Schatz, diesen Gedanken schlage dir mal aus den Kopf.
Wir informieren erstmal Petra, die hier arbeitet, und sie wird alles weitere garantiert in die Wege leiten. Mach das Autoradio aus, schließe den Wagen ab, und dann auf schnellstem Wege zu ihr hin.
(Leider geschah das Abschalten des Autoradios eine Minute zu früh, denn über den BR kam in diesen Moment die Suchmeldung über den Äther).
Martina: Du hast wahrscheinlich Recht, die weiteren Geschehnisse sollten wir den anderen überlassen.
Tina: Nicht nur wahrscheinlich, sondern auch bestimmt.
Martina: Auf mich wird sowieso einiges zukommen. Das Donnerwetter was mich erwarten wird, wird sich gewaschen haben.
Tina: Damit hast du mit Sicherheit Recht. Na immerhin hast du herausgefunden, wer Beatrice und Polly quasi entführt haben. Du kannst also mit mildernden Umständen rechnen.
Martina: Und ich habe nicht einen Kratzer an Tante Polly Rolls-Royce fabriziert. Darüber bin ich dann doch etwas stolz.
Tina: Stolz kannst du aber auch über das Strafmandat wegen Falschparkens sein, welches die Politesse gerade hinter dem Scheibenwischer klemmt.
Martina: Das zahle ich dann aus eigener Tasche und verzichte eine Woche lang auf die leckere Nachspeise beim Mittagessen.
Tina: Das lass uns jetzt Petra aufsuchen. Wo wird sie aber jetzt sein?
Martina: Um diese Uhrzeit ist sie als krönender Abschluss des Tages immer in der Pathologie zu finden.
Tina: Oh, dass auch noch. Mir bleibt heute aber auch nichts erspart.
Martina: Dann komm, ich kenne den Weg. Ich war ja schon einmal hier unten, aber das muss ich nicht unbedingt sehr oft haben. Hineingehen werde ich dort sicherlich nicht. Die Erinnerungen vom Januar sind mir noch viel zu frisch.
Kurze Zeit später in den Kellerräumen:
Tina: Ich weiß nicht was du willst. Das sieht doch hier alles sehr nett aus. Weiße saubere Wände, schöne Originale Ölgemälde an den Wänden, heller Fußboden. Alles sehr modern, und überhaupt nicht gruselig.
Martina: Das war es dann aber auch schon. Hinter den Türen auf diesem Gang bekommst du das Gruseln.
Tina: Sieh mal, sie haben hier sogar einen Schaukasten auf dem Flur.
Martina: Ja kenne ich, da sind Schrumpfköpfe drin. Soviel zum Thema „überhaupt nicht gruselig“.
Halt, hier sind wir richtig, Raum 107, hier arbeitet, oder sollte ich besser sagen, hier säbelt Petra an den wehrlosen Opfern.
Tina: Ich höre auch eine Maschine hinter der Türe.
Martina: Was du hörst ist die elektrische Knochensäge. Das sagt mir, dass wir hier absolut richtig sind. Petra ist in ihrem Element.
Tina: Jetzt fehlt nur noch, dass das Licht hier ausgeht.
Aufschrei von Tina
Martina: Entschuldige Tina, ich bin an dem Lichtschalter gekommen.
Tina: Du hast eine merkwürdige Art von Humor.
Martina: Ist dir nicht aufgefallen, dass das Geräusch der Knochensäge bei Dunkelheit noch viel intensiver ist.
Tina: In der Tat, mir läuft ein eiskalter Schauer über den Rücken. Klopf jetzt mal bitte höflich an der Türe.
Martina: Mach ich.
Herein (Das war deutlich die Stimme von Petra).
Martina öffnete schwungvoll die Türe, und genauso schwungvoll sackte Martina bei dem Anblick von Petra ohnmächtig zu Boden.
Petra hielt in ihrer rechten Hand einen abgesägten Oberarm.
(Jetzt wissen wir eindeutig, wofür die Knochensäge von der Firma Bosch, soviel Werbung muss sein, benutzt wurde).
Petra erkannte die Situation und lief schnell zu Martina hin.
Und das war der Augenblick wo auch Tina zu Boden sank.
Denn Petra hielt immer noch den abgetrennten Oberarm in der Hand.
Petra: Mein Gott, was macht ihr beiden den nur.
Sie legte den Oberarm zur Seite, zog ihre Schutzausrüstung komplett aus, und kümmerte sich hingebungsvoll um die beiden Personen auf dem Boden, die aber „Gott sei Dank“ so langsam wieder zu sich kamen.
Petra: Kinder, habe ich euch so erschreckt? Sehe ich unter der Maske und unter meiner Schutzhaube so schlimm aus?
Martina: Du sicherlich nicht, aber garantiert die menschlichen Körperteile an denen du herumhantierst. Boaaah, ist mir schlecht.
Petra: Dann gehen wir in die Kantine, nachdem ich mich umgezogen und geduscht habe, und essen einen Teller Tomatensuppe. Die schmeckt hingegen trotz negativer Beurteilung richtig gut.
Tina: Muss es unbedingt eine rote Tomatensuppe sein?
Petra: Alternativ gibt es heute auch eine Erbsensuppe.
Martina: Nein Danke, wir treffen uns gleich in der Kantine bei einer Flasche Coca-Cola. Beeile dich, wir haben dir etwas sehr wichtiges mitzuteilen.
Einige Minuten traf man sich dann in der Kantine der Uni-Klinik.
Petra: So ihr beiden, was habt ihr mir wichtiges mitzuteilen. Ich hoffe, dass es positive Nachrichten bezüglich Tante Polly und Beatrice gibt. Um mich abzulenken habe ich in der Pathologie gearbeitet. Hier konnte ich mich etwas entspannen.
Martina: Du wirst mir immer unheimlicher. Aber lassen wir das, ich bin mit dem Auto von Tante Polly hierhingefahren. Ich muss sagen, der Wagen fährt sich prima. Aber um dir das zu erzählen bin ich nicht hier.
Petra: Ich werde gleich ohnmächtig. Du bist mit dem Rolls-Royce von „Ups“ nach München gefahren? Sag mir, dass das nicht stimmt.
Martina: Es stimmt, Tina ist meine Zeugin, sie saß neben mit.
Petra: Boaaaah, das wird gewaltigen Ärger geben.
Martina: Damit ist zu rechnen, aber wir wissen jetzt, dass die Krankenschwester Ruhländer für die Entführung von Beatrice und wohl auch für die Entführung von Tante Polly verantwortlich ist. Denn sie hat die Namen von Tante Polly und Beatrice an dem Zirkusmitarbeiter Romeo Mancini weitergeleitet. Das ist leider eine erwiesene Tatsache.
In diesem Moment lauschten sie gemeinsam der Durchsage vom Bayrischen Rundfunk, die ihre Vermisstenmeldung wieder bekanntgab.
Petra: Ihr bleibt jetzt hier sitzen, und bewegt euch nicht von der Stelle, denn ich rufe jetzt Tante Othilie auf „Gut Bavaria“ an, und anschließend den Bayrischen Rundfunk, dass ihr zumindest sowie der Rolls-Royce wieder aufgetaucht ist.
Kurze Zeit später war sie zurück, aber leider auch zwei Beamte der Polizei, die den Tipp von einem aufmerksamen Bürger bekommen haben, dass der gesuchte Rolls-Royce vor der Klinik stand.
Petra leise: Martina, jetzt wird es eng für dich. Aber lass mich das machen, gebe mir nur bitte den Kraftfahrzeugschein des Wagens.
Petra: Herr Hauptwachtmeister, dass mit dem Wagen kann ich erklären. Denn habe ich leider an mir genommen, weil ich wieder in die Klinik musste.
(Dabei war Petra sowieso den ganzen Tag da, und ihr Wagen stand zum Glück in der Tiefgarage der Klinik).
Petra: Denn sie wissen ja, dass nach meiner Tante Polly und Beatrice ebenfalls gesucht wird. Hier ist der Kraftfahrzeugschein des Fahrzeugs meiner Tante. Vorhin habe ich die Vermisstenmeldung im Radio vernommen, und sofort meine Tante und den BR informiert, dass sich zumindest dieser Fall geklärt hat.
Polizeibeamter: Ok, dann ist dieser Fall zumindest geklärt. Dann wünsche ich ihnen noch einen angenehmen Tag, auf Wiedersehen.
Martina: Puuuh, danke Petra. Das werde ich dir immer hoch anrechnen.
Petra: Damit ist der Fisch noch nicht gegessen. Tante Othilie ist schon auf dem Weg hierhin, und dass sie über die Aneignung des Fahrzeuges nicht begeistert ist, kannst du dir sicherlich denken. Und auch unsere Mutter, ansonsten die Ruhe selbst ist, ist sehr ungehalten über deine Tat. Jetzt können wir alle nur hoffen, dass deine Vermutung bezüglich des Aufenthalts von Tante Polly und Beatrice richtig ist. Denn die Nerven sind bei uns allen, durch das Fehlen der beiden, im Moment reichlich überstrapaziert.
Martina: Wenn gleich alle hier sind, müssen wir unbedingt zu diesem Zirkus fahren. Ich will meine Tante Polly, und auch Beatrice zurück haben.
Petra: Sie werden gleich garantiert die dazu notwendigen Maßnahmen in die Wege leiten.
Martina: Ich werde eben Lupo und Cheetah nach oben holen, beide sind noch am Fahrzeug, und passen auf das Auto auf, damit nicht noch ein weiteres Strafmandat hinter dem Scheibenwischer geklemmt wird.
Petra: Du hast heute wirklich sehr seltsame Methoden auf Lager.
Martina: Man kann das auch „Gefahrenabwehr“ nennen.
Kurze Zeit später war Martina wieder eingetroffen. Und zwar mit Lupo und Cheetah. Die Folge davon war, dass in der Kantine nun reichlich Platz war. Etliche Tische und Stühle blieben nun unbesetzt.
Martina: Ich habe den Wagen nun auch aus dem Halteverbot herausgefahren.
Petra: Ich fass es nicht. Erwarte nicht von mir, dass ich dir zu dieser Tat noch beglückwünsche. Und wo steht der Wagen jetzt?
Martina: Drei Stellplätze weiter nach links.
Petra: Das ist der reservierte Parkplatz von dem Klinikdirektor. Tina, versuche bitte in Zukunft deinen guten Einfluss bei Martina geltend zu machen.
Tina: Ich werde mein Bestes geben.
Petra: Martina, wo willst du jetzt mit Lupo und Cheetah hingehen.
Martina: Zu der Bedienungstheke. Beide Tiere haben Hunger. Sie sollen sich dort etwas aussuchen, welches essenstechnisch ihren Vorstellungen entspricht.
Petra: Und wie war es. Haben Lupo und Cheetah etwas für sich entdeckt.
Martina: Ich brauchte noch nicht mal etwas zu bezahlen. Die Bedienung sagte zu mir: Ich sollte mir aussuchen wonach die beiden Tiere verlangen haben, und ist dann nach diesen Worten davongerannt.
Petra: Welches ich durchaus nachvollziehen kann, da fremde Personen nicht den friedlichen Charakter der beiden kennen. Wenn sie doch nur nicht so laut schmatzen würden, und vor allen Dingen sollte Lupo nicht so laut auf dem Knochen der Schweinshaxe kauen. Das hört sich ja bestialisch an.
Martina: Stört doch keinen. Nun ja, es ist sowieso keiner mehr hier.
Petra: Ich höre gerade wie jemand stürmisch die Treppe hochrennt. Das kann nur Tante Othilie sein.
Martina: Ich verstecke mich am besten unter dem Tisch. Ach, da liegt schon Lupo. Kein Platz mehr für mich da.
Petra: Ich höre ihr Fluchen schon im Treppenhaus.
Martina: Warum nimmt sie nicht den Aufzug.
Petra: Weil sie im Treppenhaus mehr Dampf ablassen kann. Der Weg dort ist länger.
Vielleicht sollten wir zu ihrer Beruhigung eine große Portion Kartoffelsalat mit Wiener Würstchen vor ihrer Nase stellen?
Martina: Die Würstchen haben Lupo und Cheetah schon vertilgt.
Petra: Dann besorge ich ihr zwei große Stück Apfelkuchen mit Schlagsahne und ein Stück Schwarzwälder Kirsch-Torte.
Martina: Zum Glück ist Heike nicht hier, denn der wäre jetzt auch schon weg.
Mit Schwung ging nun die große Türe der Kantine auf. Othilie warf einen schnellen Blick auf die Räumlichkeit, und ging dann äußerst zielstrebig zum Tisch von Tina und Martina.
Othilie schnaubend mit einem Adlerblick zu Martina: Hast du mir was zu sagen?
Martina: Ja, ich habe herausgefunden, wo Tante Polly und Beatrice sind.
(Zum einen ist diese Aussage von Martina noch nicht offiziell bestätigt, aber andererseits nahm Martina seiner Tante erst einmal den größten Wind aus den Segeln).
Othilie: Dann erzähle was du herausgefunden hast.
(Knapp aber präzise erzählte Martina nun die Geschehnisse des heutigen Tages, ohne das sie groß auf die Begebenheiten bezüglich der Aneignung des Autos von Tante Polly einging.
Othilie: Ok, dass wäre erstmal das wichtigste. Über den Vorfall mit dem Auto Tante Pollys kommen wir später bei Gelegenheit zu sprechen.
James: Ich habe auch schon eine Idee, wie wir an die Sache herangehen werden.
Das was ich vorhabe könnte klappen.
Ende: Teil 358
Was nun James vorhat, und wie die weiteren Geschehnisse sind, könnt ihr in Teil 359 erfahren, denn wir haben auch schon lange nichts mehr von Polly und Beatrice gehört.
Monika
Geschrieben am 02.10.2020
Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Dez 10, 2021 7:05 pm
Zugegeben ich habs erst mal nur überflogen aber das ist mal wieder hochdramatisch.
Ich habe auf jedenfall schon mal verstärkung geholt.
Denn in dem echt bayrischen outfit fällt das girl kaum auf die perfekte tarnung.
Ich habe auf jedenfall schon mal verstärkung geholt.
Denn in dem echt bayrischen outfit fällt das girl kaum auf die perfekte tarnung.
- Monika56
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Fr Dez 10, 2021 7:30 pm
Hi Polly,
absolut die perfekte Tarnung.
Verstärkung für Deine Person wird bestimmt kommen.
Dein persönlicher Leibwächter "Eddy" wetzt schon die Messer, wenn seine Chefin Polly in Gefahr ist.
Aber was sagst du dazu, dass Martina mit deinem Rolls-Royce unterwegs ist. Und dann mit 180 km/h über die Autobahn. Mutig ist sie ja, keine Frage. Leichtsinnig aber auch. Nun gut, du kennst sie ja.
Sei aber nicht so streng zu ihr. Sie möchte dich ja aus den Fängen von Romeo befreien. Sie meint es also nur gut. Du bist ja schließlich Martinas Lieblingstante.
Syl
Deine Moni
absolut die perfekte Tarnung.
Verstärkung für Deine Person wird bestimmt kommen.
Dein persönlicher Leibwächter "Eddy" wetzt schon die Messer, wenn seine Chefin Polly in Gefahr ist.
Aber was sagst du dazu, dass Martina mit deinem Rolls-Royce unterwegs ist. Und dann mit 180 km/h über die Autobahn. Mutig ist sie ja, keine Frage. Leichtsinnig aber auch. Nun gut, du kennst sie ja.
Sei aber nicht so streng zu ihr. Sie möchte dich ja aus den Fängen von Romeo befreien. Sie meint es also nur gut. Du bist ja schließlich Martinas Lieblingstante.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
So Dez 12, 2021 5:49 pm
Liebe Leser,
das gefährliche Abenteuer auf dem Zirkus mit Romeo und "unserer" Beatrice ist noch im gange, schon bahnt sich die nächste aufregende Situation an.
Andreas, 14 Jahre (Sohn von Frau Kohl) muss unter das Messer von Petra. Er leidet unter einer "Maldescensus testis".
Natürlich ist Andreas nicht gerade begeistert, zumahl er noch nie im Operrationssaal aktiv dabei sei mußte. Zumindest nicht als Hauptdarsteller, wenn man vom Nähen einer Wunde einmal absieht..
Wie ihr anhand der Zeichnung seht,
ist auf "Gut Bavaria" ein Operrationstrakt erstanden, welches den Vergleich mit einer Uni-Klinik scheuen braucht.
Medizin-Studentin Petra darf sich also glücklich schätzen, solche Voraussetzung, vorzufinden.
Als zukünftige Kinder-Ärztin stehen ihr dort alle Wege offen.
Monika
das gefährliche Abenteuer auf dem Zirkus mit Romeo und "unserer" Beatrice ist noch im gange, schon bahnt sich die nächste aufregende Situation an.
Andreas, 14 Jahre (Sohn von Frau Kohl) muss unter das Messer von Petra. Er leidet unter einer "Maldescensus testis".
Natürlich ist Andreas nicht gerade begeistert, zumahl er noch nie im Operrationssaal aktiv dabei sei mußte. Zumindest nicht als Hauptdarsteller, wenn man vom Nähen einer Wunde einmal absieht..
Wie ihr anhand der Zeichnung seht,
ist auf "Gut Bavaria" ein Operrationstrakt erstanden, welches den Vergleich mit einer Uni-Klinik scheuen braucht.
Medizin-Studentin Petra darf sich also glücklich schätzen, solche Voraussetzung, vorzufinden.
Als zukünftige Kinder-Ärztin stehen ihr dort alle Wege offen.
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Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Mo Dez 13, 2021 6:02 pm
Hier einmal zur Info die aktuellen Protagonisten aus:
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“
Othilie Hoffmann, 38 Jahre, die absolute Chefin (CEO) der Hoffmann-Group (Red Little Roses Company), Sie absolvierte ihr Studium (Diplom-Betriebswirtschaft) an der Harvard-Universität als Jahrgangsbeste in Massachusetts (USA)
Polly Hoffmann, 26 Jahre, Modedesignerin (Studierte an der Uni Luzern, CH) bei der Hoffmann-Group (Jahrgangsbeste). Äußerst beliebt bei allen Kindern. Befreundet mit Frank Langer, der 1. Offizier und Pilot bei der Lufthansa AG ist
Joggeli Hoffmann, 28 Jahre, Diplom-Betriebswirt, Selfmadement, studierte in Basel (CH), Schwarm aller Frauen, aber fest liiert mit Mirjana Krilizc. (In Zukunft im Forum zu lesen). Anrufe aller Frauen also zwecklos.
Ingrid Hoffmann, 40 Jahre, Hausfrau, Mutter der vier Kinder von Petra, Martina, Uschi, Heike.
Die vier Kinder von Ingrid Hoffmann:
Petra Hoffmann, 19 Jahre, Medizinstudentin im 2. Semester an der Uni-Klinik in München. Schloss ihr Abitur mit der Traumnote 1,0 ab (Numerus Clausus). Ein äußerst begabte junge Dame, und beliebt bei allen ihren jungen Patienten auf „Schloss Bavaria“. Man sagt ihr eine große Zukunft voraus.
Martina Hoffmann, 16 Jahre, Mit ihr fing die Familiensaga „Lehrjahre“ an. Wer sie nicht kennt, käme niemals auf den Gedanken, dass sie als Junge aufgewachsen ist. Äußerst klug, aber auch waghalsig. Sie hat so manche brenzlige Situation hervorgerufen. Ihre Lieblingstante ist Polly. Martina hat ihr auch zwei Mal das Leben gerettet.
Uschi Hoffmann, 13 Jahre. Immer etwas im Hintergrund von ihrer jüngsten Schwester Heike. Oftmals sehr introvertiert.
Heike Hoffmann, 11 Jahre. Jüngster Spross der vier Geschwister. Aber am agilsten, und äußerst selbstbewusst. Sie bringt die Erwachsenen manchmal zur Verzweiflung. Über sie könnte man Bücher schreiben. Klassensprecherin und beste Schülerin auf dem Gymnasium in München.
Das war Teil 1 der Vorstellung.
Teil 2 folgt in Kürze.
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“
Othilie Hoffmann, 38 Jahre, die absolute Chefin (CEO) der Hoffmann-Group (Red Little Roses Company), Sie absolvierte ihr Studium (Diplom-Betriebswirtschaft) an der Harvard-Universität als Jahrgangsbeste in Massachusetts (USA)
Polly Hoffmann, 26 Jahre, Modedesignerin (Studierte an der Uni Luzern, CH) bei der Hoffmann-Group (Jahrgangsbeste). Äußerst beliebt bei allen Kindern. Befreundet mit Frank Langer, der 1. Offizier und Pilot bei der Lufthansa AG ist
Joggeli Hoffmann, 28 Jahre, Diplom-Betriebswirt, Selfmadement, studierte in Basel (CH), Schwarm aller Frauen, aber fest liiert mit Mirjana Krilizc. (In Zukunft im Forum zu lesen). Anrufe aller Frauen also zwecklos.
Ingrid Hoffmann, 40 Jahre, Hausfrau, Mutter der vier Kinder von Petra, Martina, Uschi, Heike.
Die vier Kinder von Ingrid Hoffmann:
Petra Hoffmann, 19 Jahre, Medizinstudentin im 2. Semester an der Uni-Klinik in München. Schloss ihr Abitur mit der Traumnote 1,0 ab (Numerus Clausus). Ein äußerst begabte junge Dame, und beliebt bei allen ihren jungen Patienten auf „Schloss Bavaria“. Man sagt ihr eine große Zukunft voraus.
Martina Hoffmann, 16 Jahre, Mit ihr fing die Familiensaga „Lehrjahre“ an. Wer sie nicht kennt, käme niemals auf den Gedanken, dass sie als Junge aufgewachsen ist. Äußerst klug, aber auch waghalsig. Sie hat so manche brenzlige Situation hervorgerufen. Ihre Lieblingstante ist Polly. Martina hat ihr auch zwei Mal das Leben gerettet.
Uschi Hoffmann, 13 Jahre. Immer etwas im Hintergrund von ihrer jüngsten Schwester Heike. Oftmals sehr introvertiert.
Heike Hoffmann, 11 Jahre. Jüngster Spross der vier Geschwister. Aber am agilsten, und äußerst selbstbewusst. Sie bringt die Erwachsenen manchmal zur Verzweiflung. Über sie könnte man Bücher schreiben. Klassensprecherin und beste Schülerin auf dem Gymnasium in München.
Das war Teil 1 der Vorstellung.
Teil 2 folgt in Kürze.
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