Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Liebe User,

im letzten Kurzurlaubsbericht hatte ich die qualvolle Enge im Flieger bemängelt.
Es war absolut unzumutbar was dort den Fluggästen abverlangt würde.

Von der Abfahrt am Montag zum Flughafen Tuzla bis zur Ankunft in Duisburg haben wir 8 Stunden benötigt.
Bei dem Hinflug von Dortmund war es nicht anders.
Abfahrt vom Urlaubsort 8 Uhr, Ankunft zu Hause um 17 Uhr. = 9 Stunden

Zum Vergleich: Mit dem Auto fahre ich von Duisburg bis Tuzla 14 Stunden. (1.350 km).

Das ganze Drama fängt bei dem Check-in Schalter am Airport an. Allein dort die Wartezeit in der Menschenmenge fast 2 Stunden. Für Eltern die ihre kleinen Kinder mit dabei hatten, oder ältere Leute die nicht mehr so fit waren, war es ein Drama.
Aber es ging schon vorher los.
Denn alle Personen die wieder nach Deutschland fliegen wollten, mussten sich am Flughafen einen Corona-Test unterziehen. Also auch dort eine längere Wartezeit.
Und das obwohl ich vollständig geimpft bin. Reine Schikane die von der Bundesregierung gefordert wurde.

In der Warteschlange vor dem Check-in Schalter sprach man uns an, dass wir noch eine Flughafensteuer von umgerechnet 10 € bezahlen mussten.

Zurück zum Schalter. Dort stellte man fest, dass die Koffer insgesamt 6 kg Übergewicht hatten. Ergo dann zum nächsten Schalter (in der Schlange anstellen) um dann eine nächträgliche Gebühr von 62 € entrichten. Mit diesem Schein wieder zum Check-in Schalter, und das Steuer-Ticket vorlegen.

Der nächste Weg war zu Zollkontrolle. Auch hier standen wir wieder im "Stau". Kleine Kinder waren mittlerweile am Schreien, weil sie natürlich durch die langen Wartezeiten ebenfalls gestreßt waren.

Nach der Paßkontrolle wurden die Fluggäste in einem engen Raum gepfercht, der kaum Sitzplätze vorweisen konnte. Auch hier wieder verständlicherweise großes Geschrei der Kinder und leiden der älteren Leute.  (Dortmund und Tuzla)

Dann ging es zu Fuß zum Flieger (A 320-200).

In der Maschine suchten wir unsere vorher reservierten Sitzplätze auf.
Mal ganz im Vertrauen. Du kannst besser 2 Stunden auf dem WC sitzen, als 2 Stunden in den Sesseln der Maschine. Der Platz zu der vorderen Sitzreihe waren so eng gemessen, dass viele Passagiere ihre Beine auseinanderwinkeln mussten. Die Rückenlehne war auch nicht zu verstellen. Mirjana musste ihr Kind zwei Stunden auf dem Schoß halten. Heiko, ihr Mann von 1,90 hat auf dem Sitz quer sitzen müssen.
Darüber hinaus waren die Toiletten defekt. Das war dann also noch eine Zugabe.
Mit einer Verspätung von 45 Minuten hob der Flieger dann ab.

Ankunft i wieder in Dortmuhnd ein ähnliches Spielchen. Die Kinder waren wieder völlig fertig. Die anderen Passagiere ebenfalls.
Jetzt einmal zu den Kosten.

Ticket-Preise hin und zurück: 3 Erwachsene und zwei Kinder (4 Jahre, und ein Jahr). 1.450 €. (Ohne Leihwagen) Das kleine Kind hat keinen Anspruch auf einen Sitzplatz, zahlt aber fast den gleichen Preis wie eine erwachsene Person.

Vom Fliegen habe ich restlos die Schnauze voll.
Wir haben uns alle geschworen, dass wir unsere nächst Tour dort hin, oder auch woanders, mit Sicherheit mit dem Auto machen werden. Die Reisezeit von 14 Stunden gegenüber 8 Stunden mit dem Flieger ist unerheblich, da wir mit dem Auto mehr Platz haben, überall anhalten können, Pause machen, Pinkeln, vernünftig essen und auch meinetwegen in Passau, die Hälfte der Strecke, im Motel übernachten können.
Spritkosten und Autobahngebühr zusammen 350 €.

Mein Resümee:


Nie wieder fliegen. Ich habe davon die Schnauze endgültig gestrichen voll.

Wie viel war denn die reine flugzeit?

Danke für den nachtrag.
Es ist natürlich schön wenn  Mirjanas mutter zu besucht kommt.
Ich sage immer gottseidank ist meine venenschwäche mit schmerzen verbunden da komme ich  schon gar nicht auf die idee auf support tights zu verzichten.
Mit der hitze wäre ich wohl klar gekommen aber das thrombose risiko wäre bei den temperaturen eindeutig erhöht gewesen.
Nach meinen erfahrungen kühlen support tights und sowieso würde ich nie auf tights verzichten.

bellinda by today's girl, auf Flickr

Die phantastischen Abenteuer auf „Gut Bavaria“




                   Lehrjahre sind keine Herrenjahre                                     
                                            Teil                                                                                                                        
                                            325
                                    Kapitel: 403  
Große 9-tägige Camping Radtour der Familie Hoffmann durch Oberbayern.
                                         (1)
              Tour-Leitung: Polly Hoffmann
                    (Beispielfoto Königsee bei Berchtesgaden)




Um 16 Uhr saßen alle Personen äußert gespannt im Konferenzraum und warteten auf Othilie. Die Wartezeit konnte bei dem herrlich gedeckten Tischen mit Kaffee, Kakao und Kuchen überbrückt werden. Wobei Mara und Simba mehr Sahne im Gesicht als auf dem Teller hatten.
Man konnte mit Freude feststellen, dass die beiden sich bei den Hoffmanns sehr gut eingelebt hatten. Die fehlende Mutterliebe konnte durch die auf „Gut Bavaria“ lebenden weiblichen Personen im Großen und Ganzen kompensiert werden. Ob es nun Polly, Ingrid oder Othilie war, jeder von ihnen war ein Mosaiksteinchen im Gefüge der Liebe zu den beiden Kindern. Aber darauf werde ich zu einem günstigeren Zeitpunkt etwas genauer eingehen, denn nun erschien Othilie mit 10 minütiger Verspätung im Konferenzraum.


Othilie: Entschuldigt bitte mein unpünktliches Erscheinen, aber ich musste noch einige wichtige telefonische Gespräche führen.


Heike: Ausnahmsweise angenommen.



Othilie schmunzelnd: Vielen Dank Heike für deine Nachsicht.
Wie ich schon heute Morgen habe verlauten lassen, habe ich etwas ganz großes mit euch vor.



Heike, nehme bitte deinen Finger aus der Nase. Wo war ich vorhin stehengeblieben?


Heike: Das ich meinen Finger aus der Nase nehmen soll.


Othilie, nachdem sich das allgemeine Gelächter gelegt hatte: Ach ja, ich wollte euch fragen, ob ihr alle evtl. ein Fahrrad besitzt.


Joggeli: Zusammen werden wir bestimmt ein Fahrrad haben. Jedenfalls steht gerade eins zufälligerweise vor unserer Haustüre.


Othilie: Das ist das Fahrrad von unserem Briefträger. Und der trinkt gerade einen Kaffee mit unserer Köchin Martha, denn er hat Feierabend für heute.


Martina: Wir können ja mal fragen, ob er uns sein Fahrrad leiht.


Uschi: Ich nehme an Tante Othilie, nachdem du gerade erzählt hast, dass du etwas ganz großes vorhast, sollen wir nun bestimmt das Fahrrad vom Briefträger für dich klauen. 



Othilie: Ich möchte einmal den Tag erleben, wo ich mich mal ernsthaft mit euch unterhalten kann.

Heike, nehme bitte wieder diesen Finger aus der Nase.


Heike: Das ist doch diesmal der Zeigefinger meiner linken Hand. Vorhin war es der Finger der rechten Hand. Übrigens wir sind vorhin beim Briefträger stehengeblieben.



Othilie: Puuuuuhh. Nochmal, wir brauchen alle ein Fahrrad. Um es ganz genau zu formulieren. Jeder von uns braucht ein Fahrrad. Wer von euch besitzt so ein zweirädriges Gefährt. Bitte die Hände hoch.
Ich sehe nur eine erhobene Hand, und das ist die von Tante Polly. Sonst keiner? Das scheint so tatsächlich der Fall zu sein.


Heike: Dann können wir ja wieder gehen.


Othilie: Nein ihr bleibt hier, denn jetzt wird es interessant.



Uschi nehme bitte die Finger von meiner Schreibmaschine. Du hast auch klebrige Finger von deinen Sahnebonbons.
Also was ich euch jetzt erzählen möchte ist folgendes: Wir werden alle gemeinsam eine große Radtour unternehmen.



Martina: Und dazu brauchen wir natürlich Fahrräder.


Othilie: Genau das ist das hüpfende Komma oder besser ausgedrückt, der springende Punkt.


Uschi an der Schreibmaschine: Punkt. Ich habe ihn gefunden.



Othilie: Ruhe bitte, und deshalb werden wir morgen früh nach „Ups“ laufen, guck mich nicht so an Inge, und jeder mit einem Fahrrad wieder zurück fahren. Denn im Ort gibt es, wie einige von euch sicherlich wissen, ein großes Fahrradgeschäft.


Martina: Das ist ja der Wahnsinn.


Heike: So ein richtiges Fahrrad, so mit allem Drum und Dran? Mit einem Rad an jeder Ecke, eine Klingel, und vorne und hinten jeweils ein Licht?


Othilie: Genau so, ich könnte es nicht besser formulieren.


Joggeli: Aber lohnt sich das überhaupt für eine normale Radtour.


Othilie: Das ist ja keine normale Radtour, welche wir da unternehmen werden.


Joggeli: Sondern?


Othilie: Wir werden 9 Tage mit dem Rad unterwegs sein. Wir werden Zelte dabei haben, und dort übernachten, wo wir gerade Lust haben.



Bei diesen Worten vielen zwei Kaffeetassen auf dem Boden. Diese Nachricht von Othilie schlug wie eine Bombe sein.


Joggeli: Darauf ein Glas Rum. Heike schütte mir bitte ein Glas ein.


Heike: Randvoll?


Joggeli: Ja natürlich, wie im Februar dieses Jahres auf dem Segelschiff.


Othilie: Wie ich also festgestellt habe, besitzt also keiner von uns, außer Polly, ein Fahrrad. Denn das ist ja die Grundvoraussetzung für eine Radtour.


Martina: Wie sollen wir denn das ganze Gepäck transportieren? Das sind doch allein jede Menge Zelte usw.


Othilie: Wie ihre sicherlich eure Tante Othilie kennt, habe ich schon eine Lösung parat. Und dabei hat mir dankenswerterweise Herr Bolle geholfen. In seiner Werkstatt ist er dabei, mehrere Transportfahrzeuge für die schweren Ausrüstungsgegenstände eigenhändig zu bauen. Das wären dann die Anhänger. Zwei Anhänger sind schon fertig. Da er ein Meister der Improvisation, sowie ein Meister im Schweißen ist, hat er aus Rohrrahmen einen Auflieger geschaffen, die Ideal für unsere Bedürfnisse sind. Schaut mal hier aus dem Fenster. Da stehen schon zwei fertige Exemplare.




Petra: Das ist ja der Wahnsinn, und so etwas von praktisch.



Othilie: Ein drittes Exemplar ist schon in Arbeit. Herr Bolle, was können sie uns darüber berichten.


Herr Bolle: Diese Lastenanhänger sind äußerst stabil und sind in der Lage jeweils 150 kg Gepäck zu transportieren. Also können wir insgesamt maximal 450 kg darauf laden. Alle Anhänger sind mit Beleuchtung versehen und werden an der Sattelstütze der „Zugmaschine“ also dem Fahrrad eingehängt. Außerdem haben sie eigene Bremsen. Die Bowdenzüge werden ebenfalls an der „Zugmaschine“ angebracht. Das muss so sein, denn wenn dieser Anhänger abgebremst werden muss, würde das komplette Gewicht samt Ladung kaum zu halten sein.
Am Ende des Hängers kommt noch ein Schild mit der Aufschrift „Fahrzeug hat Überlänge und schert bei Kurvenfahrten aus“. 
Darüber hinaus wird von mir noch ein Anhänger gebaut, der nässeempfindliche Güter transportieren kann. Er ist komplett geschlossen, und die Seitenwände bestehen aus leichtem Aluminium. Außerdem ist er auf dem Dach mit stabilen Schlössern gesichert, und der Hänger wird absolut wasserdicht sein. Er hat ein Gewicht von nur 45 kg und ein Ladevolumen von 830 Liter.
So soll er aussehen:




Insgesamt stehen uns also vier große Anhänger für den Transport des schweren Gepäcks zur Verfügung. Wie haben z. B. sieben Zelte für jeweils 4 Personen mitzuführen, 30 Luftmatratzen, 30 Iso-Matten, 8 Blasebalgs, 3 lange zusammenklappbare Campingtische sowie 30 ebenfalls klappbare Campingstühle, 7 kleine Campingtische für den Zeltinnenraum, Campinggeschirr, Besteck, 15 zweiflammige Gaskocher die mit Kartuschen-Gas betrieben werden.  Darüber hinaus Lebensmittel für jeweils 2 Tage. Zwischendurch werden wir uns immer wieder mit neuen Lebensmitteln in diversen Dorfläden eindecken.



Tina: Das ist eine gewaltige Menge. Wir sind, wie ich gerade durchgezählt habe, mit 28 Personen bei der Tour.


Herr Bolle: Richtig, wir führen natürlich auch immer etwas mehr an Reserve mit, wenn etwas defekt geworden ist.



Polly: Jeder oder jede, bekommt natürlich eine eigene Satteltasche auf dem Gepäckträger mit. In dieser Satteltasche wird Kleidung für 9 Tage mitgeführt. Aber natürlich nur das notwendigste. Wichtig ist vor allen Dingen ein leichter Regenanzug, wiewohl ich hoffen werde, dass wir ihn nicht benötigen. Die Schlafsäcke werden wir alle mir euren Namen versehen und in den Lastenanhängern verstaut. Jedes Fahrrad welches wir morgen kaufen werden, wird mit zwei Trinkflaschen, eine kleine Satteltasche mit Flickzeug, sowie noch zusätzlich eine Rahmentasche für diverse Kleinigkeiten ausgestattet.
Auch wird an jedem Fahrrad eine Tachometer und eine Uhr angebracht.




Diverse Ersatz-Bowdenzüge, weiteres Werkzeug, sowie Flickmaterial, Ersatzbirnchen für die Lampen, Ersatzkabel, werden in unserem Service-Anhänger deponiert. Darüber hinaus führt jede Person einen geeichten Kompass, und auch eine Landkarte mit sich. Es kann ja immer mal vorkommen, was ich natürlich nicht hoffe, dass eine Person abtrünnig wird. Zwei kleine Chemo-Toiletten werden wir auch mitführen.
Außerdem bekommt jedes Zelt zwei batteriebetriebene Lampen. Kerzen, Streichhölzer sowie Feuerzeuge befinden sich nur im Serviceanhänger, und sind nicht für die Zelte vorgesehen. Und das natürlich aus Sicherheitsgründen, obwohl wir drei Feuerlöscher mitführen werden.


Polly: Hier einmal die Liste aller teilnehmenden Personen:


 
Heike, Uschi, Martina, Petra, Gaby, Mara, Simba, Inge, Sven, Tina, Ute, Andreas, Thomas  = 13 Jugendliche bzw. Heranwachsende.
 
Polly, Othilie, Ingrid, Joggeli, Pilot Frank Langer, James, Eddy, Hauptwachtmeister Schulz, Frau Pfeiffer, Herr Bolle, Frau Bolle, Tante Bolle, Frau Kohl, Chantal Wiebel, Flugstewardess Birgit  = 15 Erwachsene
 
Insgesamt sind wir also 28 Personen.
Und hier habe ich auch schon die Zeltaufteilung aller Personen:
 
4 Personen Zelt, Nr. 1: Heike, Uschi, Petra, Frau Kohl (Zeltleitung: Frau Kohl)   
4 Personen Zelt, Nr.2: Martina, Tina, Inge, Sven (Zeltleitung: Tina)
4 Personen Zelt, Nr.3: Gaby, Thomas, Andreas, Ute (Zeltleitung: Gaby)
4 Personen Zelt, Nr.4: Mara, Simba, Polly, Frank Langer
4 Personen Zelt, Nr.5: Heinz Schultz, Frau Pfeiffer, Othilie, Birgit
4 Personen Zelt, Nr.6: Herr Bolle, Frau Bolle, Tante Bolle, Chantal Wiebel  
4 Personen Zelt, Nr.7:  James, Eddy, Joggeli, Ingrid,
Insgesamt 7 x 4 Personenzelte


Polly: Und jedes Zelt wird mit der jeweiligen „Hausnummer“ versehen.
Hier zeige ich euch ein Bild, wie die Zelte aussehen werden.




Zwischen den beiden Kabinen im inneren eines jeden Zeltes können wir auch sitzen, wenn wie Regenwetter haben sollten.



Heike: Mir fällt auf, dass die Zeltbesatzungen 4 – 7 keine Zeltleitung haben.


Polly: Das brauchen wir unter uns Erwachsenen nicht.


Heike: Dann will ich dem mal Glauben schenken. Aber überzeugt bin ich nicht davon.


Othilie: Noch etwas. Der Verkauf jeglicher Sexartikel einschließlich diverser „Kaugummis“……


Heike: Du meinst sicherlich Kondome. Das musst du doch mittlerweile wissen. Du bist ja schließlich alt genug.


Othilie lachend: Mein Schatz, du hast absolut recht. Ich wollte also sagen, dass der Verkauf jeglicher Sexartikel in diesen 8 Tagen nur unter strengsten Auflagen von mir genehmigt wird. Also z. B. Bücher.


Heike: Nun gut, auch damit kann ich dienen. Ich habe z. B. hier ein tolles Buch über……


Othilie: Nicht jetzt Heike. Erst einmal muss ich mit meinem Vortrag zu Ende kommen. Das dauert noch eine geraume Zeit.



Martina leise zu Tina: Wenn Tante Othilie erst einmal los legt, können wir uns auf eine Nachtschicht einstellen. Sie kann jeden unter den Tisch reden. Aber mir hat es gefallen, wie sie mit den Herrschaften aus der „Zone“ abgerechnet hat. Nun gut, sie war ja auf die Einnahmen aus den Handelsbeziehungen nicht unbedingt angewiesen. 



Othilie: Liebe Martina, jetzt rede ich. Ich habe zwar nicht verstanden was du gesagt hast, aber bei weiteren Unterbrechungen müssen wir alle eine Nachtschicht einlegen.
Kommen wir also noch einmal zu unseren Zelt-Bewohnern zurück. Oma Josephine sowie Oma Schubert haben dankenswerterweise die Trikots unserer Rad-Teams bedruckt. Jeder Radler bekommt seine eigene Nr. auf dem Trikot. Und nicht nur das. Das sieht dann so aus.


Zelt 1,  also Heike, Uschi, Petra, Frau Kohl (Zeltleitung: Frau Kohl) sind das Team: Schneewittchen. Heike bekommt die Nr. 1 auf dem Trikot. Uschi die Nr. 2. Petra die Nr. 3, sowie Frau Kohl die Nr. 4. Darüber hinaus hat Frau Kohl die Buchstaben „ZL“  für Zelt-Leitung auf ihrem Gelben Trikot. 
Zelt 2,  also Martina, Tina, Inge, Sven (Zeltleitung: Tina) sind das Team: Hänsel und Gretel. Auch hier bekommt die Tina ein „ZL“ auf ihrem Rosa-Trikot.
Zelt 3, also Gaby, Thomas, Andreas, Ute (Zeltleitung: Gaby)sind die Schlümpfe im gepunkteten Trikot.


Heike: Also ist jetzt Gaby der Schlumpf mit der Nummer 9.


Othilie: Genauso ist es. 
Zelt 4, also Mara, Simba, Polly, Frank Langer ist das Team Rotkäppchen und die sieben Zwerge.


Heike: Mit Verlaub Tante Othilie, du verwechselst da einiges. Das ist das Team Rotkäppchen und der böse Wolf.


Othilie: Gut aufgepasst Heike, du hast natürlich recht. Dieses Team ist dann im Gepunkteten Trikot unterwegs.


Martina: Dann bin ich mal gespannt, ob sie tatsächlich die Bergwertung wie bei der Tour de France gewinnen werden.
(Zwischendurch bemerkt: Der führende in der Bergwertung trägt bei der Frankreich-Rundfahrt das gepunktete Trikot).



Frank Langer: Kein Problem Martina. Mit Polly ist das absolut möglich. Sie ist topfit in Form. Ich sehe sie sogar schon im Ziel als erste ankommen. Dann bekommt sie das gelbe Trikot.


Polly: Danke mein Schatz für die Vorschusslorbeeren. Wir wollen aber erstmal abwarten, wie stark die Konkurrenz ist. 



Othilie: Weiter im Text. Zelt Nr. 5 ist das Team Frau Holle, die da wären, wie ich schon bemerkt habe: Heinz Schultz, Frau Pfeiffer, Othilie, Birgit. Sie haben das weiße Trikot.


Martina: Also für die besten Nachwuchsfahrer.


Othilie: Das wird wohl so sein.

Dann kommt das Team von Zelt Nr. 6. Das sind die „Rohrspatzen“. Sie fahren in GELB: - GRÜN: ROT-WEISS:
 
Info:
Ist ein Fahrer gleichzeitig Träger mehrerer Trikots, dann hat er immer das wichtigste im Rennen an - natürlich das Gelbe! Dann folgt das Grüne, das Bergtrikot und schließlich das Weiße. Hat ein Fahrer zwei Trikots wird das "unwichtigere" an den Zweitplatzierten der Wertung weitergegeben.
 
Othilie. Dann bleibt nur noch Zelt 7 übrig. James, Eddy, Joggeli, Ingrid. Das sind dann die Mainzelmännchen.


Heike: Dann ist also Onkel Joggeli also eines der Mainzelmännchen mit der Nr. 27.


Othilie: Das ist genau richtig gerechnet. Sie fahren im blauen Trikot. Also das neutrale Trikot. Sie fahren bis auf Ingrid außerhalb der Wertung, weil sie die Anhänger ziehen.  
Ist das soweit alles verstanden worden?


Inge: Nee, aber muss ich wahrscheinlich auch nicht. Hast du das verstanden Nr. 5?
Nr. 5?
[size=37]Nr. 5?[/size]


Martina: Huuuuuch, das bin ja ich.



Inge: Nr. 5 lebt.


Martina: Ja, ich habe alles verstanden Nr. 7


Othilie lachend: Ihr könnt mich heute überhaupt nicht ärgern. Nun denn, weiter mit meinen Erklärungen. Heike, nimm den Finger wieder aus der Nase. Hier wird nicht nach ÖL gebohrt. Eine junge Dame verhält sich anders.
Also, angeführt wird unser gesamtes Feld von Joggeli mit seiner Zugmaschine und seinem Auflieger, also Fahrrad mit Anhänger. Die restlichen Zugmaschinen radeln am Ende des Feldes. So haben wir euch alle immer im Blick. Wobei Joggeli……..


Martina: Nr. 27.


Othilie: Richtig, du hast gut aufgepasst, per Funkgerät mit Eddy am Schluss des Feldes……


Martina: Nr. 26


Othilie: Auch das ist richtig, verbunden ist.
Das heißt: Das langsamste Fahrzeug fährt vorne weg. Danach kommen Heike und Uschi, also die Nummern 1 und 2.
Die genaue Reihenfolge wird von mir noch ausgearbeitet, und euch noch schriftlich per Post zugestellt werden.
Wir fahren also im Convoy.


[size=32]C.W. McCall - Convoy[/size]

(Ach ist das herrlich, ich rieche bis hierhin den Dieselgeruch).
 
Othilie: Da wir mit 28 Rädern unterwegs sind, werden wir selbstverständlich immer paarweise nebeneinander fahren, sonst würde unser Convoy zu lang werden. Das ist deswegen erforderlich, damit die Überholvorgänge der Autos nicht so lange dauern. Das ist wieder ein Tipp von unserer raderprobten Tante Polly.  




Wann ist nebeneinander radeln erlaubt?
Ob mit Freunden, der Familie oder Kollegen - gemeinsam radeln macht Spaß und ist unterhaltsam. Doch im Stadtverkehr ist kaum Platz dafür und die Gesetze sind streng. Doch es gibt Ausnahmen...
Ein kleiner Plausch auf dem Fahrrad sorgt für Abwechslung. Doch nebeneinander dürfen Radler nur unter bestimmten Voraussetzungen fahren. In einem Verband mit mindestens 16 Radlern ist das grundsätzlich erlaubt, teilt die Deutsche Verkehrswacht (DVW) mit. Mehr als zwei Personen dürfen jedoch nicht parallel fahren, ansonsten droht ein Verwarnungsgeld von 15 Euro.


Othilie: Wir werden aber weitestgehend die stark befahrenen Landstraßen meiden, und nur Nebenstrecken sowie asphaltierte Rad-Wanderwege benutzen.



Martina: Was ist mit unseren Tieren Lupo, Foxy und Cheetah?


Othilie: Willst du die etwa auch mitnehmen?


Martina: Ja natürlich, sie gehören doch zur Familie, und waren bei jeder Gelegenheit mit dabei.


Othilie: Und wie willst du sie transportieren. Sie können ja schlecht die ganze Strecke nebenher laufen. Nun gut, ein Wolf legt in der Freiheit oftmals mehr als 50 km Wegstrecke zurück, um nach Nahrung zu suchen, aber hier liegt der Fall ja anders. Und für Cheetah ist es noch problematischer. Er ist zwar ein rasender Sprinter, aber kein Dauerläufer, von Foxy ganz zu schweigen.



Polly: Ich denke, dass wir auch hier nach einer Lösung suchen sollten, denn in der Tat können diese drei Tiere für uns auch sehr wertvoll sein. Denn sie sind hervorragende Beschützer, wenn wir zum Beispiel in der Wildnis übernachten. Sie bemerken mit ihren Ohren und den Nasen jede Veränderung, und schlagen sofort an, wenn sich fremde Personen unserem Nachtlager nähern.



Othilie: Diese Argumente sind absolut stichhaltig. Ok, ich stimme dem zu. Jetzt müssen wir uns dies bezüglich Gedanken über den Transport machen.


James: Auch hier ist eine Lösung denkbar einfach. Wir schaffen uns drei relativ kleine und leichte Transportanhänger an.

Dieser hier wäre für Foxy gut geeignet. Gezogen würde er von Sven. Das dürfte für ihn kein Problem sein.




Und für die beiden etwas größeren Tiere Lupo und Cheetah würde ich diese ebenfalls sehr leichten Anhänger empfehlen.




Eddy: Die Schwerlastanhänger werden von mir, James, Herr Hoffmann (Joggeli), und Herrn Bolle gezogen.
Den Anhänger mit Lupo übernimmt Hauptwachtmeister Schultz, und den Hänger mit Cheetah übernimmt dann Frank Langer. Wie eingangs besprochen wird Sven den Hänger mit Foxy übernehmen.


Petra: Das wäre auch gut so, ich möchte Martina mit ihrem schon fast verheilten Schlüsselbeinbruch keine größere Belastung zumuten.


Thomas ängstlich: Petra, bin ich bis zum Beginn der großen Rad-Tour wieder fit.


Petra: Mach dir absolut keine Sorgen, in 10 Tagen ist dein Fuß von den leichten Schnittverletzungen wieder verheilt. Das verspreche ich dir.


Thomas ängstlich: Und das ganz ohne Spritzen?


Petra: Garantiert ganz ohne Spritzen.


Martina: Wann wollen wir überhaupt fahren?


Polly: Auch der Termin steht fest. Wir fahren los am Freitag, den 22.05.1965, und kommen zurück am Sonntag den 30. Mai 1965. Der Termin ist deshalb so günstig, weil das Gymnasium wo Heike und Uschi sich aufhalten, in dieser Zeit geschlossen ist. Die Lehrkräfte brauchen eine 10 tägige Auszeit vor den beiden eben genannten Personen.


Othilie schmunzelnd: Die brauchte ich allerdings auch mal.


Heike wenig geschockt: Nix da, ich werde meine ganze Kraft darin investieren, dass ich euch in den 10 Tagen ordentlich auf die Nerven gehen werde.


Othilie: Dessen bin ich mir vollkommen sicher. 
So, jetzt wissen wir also wann es endlich losgeht. Sicherlich werdet ihr auch von mir erfahren wollen, wo es überhaupt hingeht?


Martina: Eigentlich schon. Wir hoffen natürlich, dass es für uns als Anfänger, nicht ganz so schwer werden wird.


Othilie: Das habe ich natürlich in unserer Tourenplanung berücksichtigt. Also den Kilimandscharo, den werden wir locker umfahren, und nicht besteigen. Übrigens Heike, wo liegt dieser Berg überhaupt?


Heike: Der ist in Nord-Ost Tansania in Ostafrika, und ist 5.895 m hoch.


Othilie: Alle Achtung, ich bin beeindruckt über dein geografisches Wissen.


Heike: Ich möchte mich nicht mit fremden Federn schmücken. Das hat mir Onkel Joggeli bezüglich seiner letzten Safari in Afrika erzählt, als er auf der Jagd nach dem Schokoladen-Fruchtzwerg sowie dem Trommelbüffel und dem Mondfischleguan war. Außerdem fand er dort den Sylvilagus palustris joggeli, eine vom Aussterben bedrohte Unterart des Marschkaninchens, benannt nach Onkel Joggeli, dem Gründer der Männerzeitschrift Playboy, deren Markenzeichen ein Kaninchenkopf ist. Dieses Tier kann man jetzt im Baseler Zolli bewundern.
Nachdem sich das Gelächter etwas beruhigt hatte.


Othilie: Dann will ich mal hoffen, dass Onkel Joggeli auf unserer Radtour weitere interessante Tierarten entdeckt.



Joggeli: Das dürfte kein Problem sein. Im Moment ist in Oberbayern der grün/braun gepunktete Zeltkäfer auf dem Vormarsch, der sich ausgezeichnet den Farben der Camping-Zelte anpassen kann, sich gerne in den Schlafsäcken der dortigen menschlichen Bewohner versteckt, und besonders nachtaktiv ist. Der Kiefer der nur 3 mm großen Tiere ist derart ausgeprägt, dass er selbst die Zeltstangen in kürzester Zeit durchbeißt, und darüber hinaus auch sämtliche Heringe, mit denen die Zelte am Boden befestigt sind, absolut geräuschlos herausziehen kann. Charakteristisch für dieses faszinierende Krabbeltier ist der penetrant beißende Geruch der 8-Füßler, welcher aber ansonsten sehr zutraulich ist.

 
Heike: Nein, dann will ich nicht zelten.



Othilie: Heike, ich kann dich beruhigen, der grün/braun gepunktete Zeltkäfer  ist schon lange ausgestorben. Die letzten noch lebenden Exemplare hat Joggeli persönlich dem Baseler Zolli übergeben. Joggeli, wir sprechen uns nachher noch.


Joggeli: Ich bin ja noch gar nicht fertig. Ich wollte unserer Tante Othilie gerne noch etwas über die Fettschwanzbeutelratte erzählen, die im Moment in Tante Othilies Schlafzimmer ihr Unwesen treibt.


Heike: Gut, dann fahre ich doch mit. Lieber den grün/braun gepunktete Zeltkäfer, als die Fettschwanzbeutelratte hier auf „Gut Bavaria“. 
 
Kleine Anmerkung der Autorin Monika:
Dann gibt es noch den Nelloptodes gretae, ein Zwergkäfer mit zopfartigen Antennen, die an Greta Thunbergs Zöpfe erinnern.
Auch sehr bekannt geworden ist diese Tierart:
Neopalpa donaldtrumpi, eine Palpenmottenart, dessen Kopfbeschuppung dem Beschreiber an Donald Trumps Frisur erinnert.
 
Othilie: So, dann werden wir euch jetzt verraten, wo wir überhaupt hinfahren werden. Dann spitzt mal eure Ohren. Polly, ich erteile dir hiermit das Wort.


Polly: Ja dann lege ich mal los. Nach reiflicher Überlegung haben wir uns für eine Tour entschlossen, die für alle daran teilnehmenden Personen körperlich zu bewältigen ist.
Als langjährige und somit erfahrene Bikerin konnte ich meine Geschwister für folgende Tour überzeugen.
Unser erstes Ziel wird der Chiemsee in Oberbayern sein. Von hier bis dort sind es ca. 50 km. Und dort werden wir die erste Übernachtung einlegen, Am nächsten Tag umrunden wir den See, welches eine Wegstrecke von 60 km sein wird. Ob wir das in einem oder zwei Tagen machen werden, können wir vor Ort bestimmen, da es dort einige Sehenswürdigkeiten zu sehen gibt.
Anschließend setzen wir unsere Fahrt in Richtung Berchtesgaden fort. Der Name Berchtesgaden wird für einige von euch ein Begriff sein. Wer weiß es von euch?


Martina: Dort auf dem Obersalzberg in Berchtesgaden hatte Adolf Hitler sein privates Domizil mit seiner Lebensgefährtin Eva Braun. Und ganz in der Nähe ist auch das Kehlsteinhaus.


Polly: Absolut richtig. Näheres darüber auf unserer Tour, wenn wir in Berchtesgaden angekommen sind. Bis Berchtesgaden sind es ungefähr 155 km. Natürlich werden wir auch zum Königsee bei Berchtesgaden radeln.




Und auch das Salzbergwerk in Bad Reichenhall besichtigen. Das in groben Zügen. Leichte Planänderungen können vor Ort immer durchgeführt werden, da wir relativ flexibel sind. Insgesamt werden wir ca. 350 km in den neun Tagen zurücklegen. Also durchaus machbar. Und vor allen Dingen fahren wir relativ flache Strecken mit einem Höhenunterschied von nur ca. 200 Meter.  
Hier einmal eine grobe Karte mit den Zielen.



Berchtesgaden wird auch unser Endziel sein.
Von dort fahren wir mit einem privat angemieteten Reisebus, sowie einem geschlossenen LKW der unsere Räder und die Campingausrüstung transportieren wird. Soweit also dieses. Alles andere was wir auf dieser Rad-Tour noch unternehmen werden, können wir vor Ort entscheiden.
Dann würde ich jetzt sagen, dass wir das nötigste oder wichtigste besprochen haben.
Morgen früh werden wir dann zum Fahrradgeschäft laufen, und wenn wir  Glück haben, alle mit einem Fahrrad für jeden wieder zurückkommen.
 
Ende Teil 325
 
Im nächsten Teil kommt es zur u.a. Erstürmung des Fahrradgeschäftes
 
Geschrieben am 16.06.2020


Monika

Lieber Joggeli,



dass war eine prompte Antwort von dir. Ich werde die am Samstag antworten, denn im Moment habe ich es mit der Cosa Nostra zu tun. Was das heißt, brauche ich wohl nicht gesondert zu erwähnen. Viel mehr die Hoffmann-Group hat es mit der erwähnten Gangster-Organisation zu tun (Teil 434). 


Ich hoffe nur, dass „Don Joggeli“ die Sache auf „Gut Bavaria“ einigermaßen in Griff bekommt. Jedenfalls steht mir der Schweiß auf der Stirn geschrieben.

Warum, dass kannst du hier lesen:


Cosa Nostra (italienisch für „unsere Sache“), auch sizilianische Mafia, ist eine in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf Sizilien entstandene Verbrecherorganisation, die heute weltweit operiert und Verbindungen zu anderen mafiaähnlichen Gruppierungen hält. Sie gilt als bekanntester Zweig der italienischen Mafia, dessen Mitglieder sich als „uomini d’onore“ (Ehrenmänner) bezeichnen. Viele der Familienclans arbeiten eigenständig, wobei eine landesweite Koordination durch eine Kommission besteht, welche sich aus den Oberhäuptern der einflussreichsten Familien zusammensetzt. Bis zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts wurde die Cosa Nostra als einflussreichste kriminelle Organisation in Europa eingestuft. Ihr nordamerikanischer Ableger ist die amerikanische Cosa Nostra. 


Ursprünglich kann nur die Cosa Nostra den Begriff Mafia für sich beanspruchen, zunehmend werden weitere kriminelle Organisationen, wie die neapolitanische Camorra, die kalabrische ’Ndrangheta, die „russische Mafia“, die „albanische Mafia“, die „japanische Mafia“ (Yakuza) oder die „chinesische Mafia“ (Triaden) dem Mafiabegriff zugeordnet. Quelle: Wikipedia  

 

Don Corleone alias Miss Monika

Lieber Joggeli,


St. Bartholomä ist für mich eines der schönsten Panaramafotos Deutschlands.
Ich habe dort immer sehr gerne Urlaub gemacht.

Aber bitte wo ist dein Foto gemacht worden. Das sieht dort auch fantastisch aus.

Das ist eine Anmassung von Othilie. Es ist unschicklich zu befehlen, frau solle sich entschuldigen. Da nützt auch das «bitte» nichts. Man bittet um Entschuldigung. Dann müsste eine Geschäftsfrau wie Othilie eigentlich wissen.


Othilie hat einfach zuviel am Kopf. Die Frau ist überarbeitet. Da kommt diese Radtour gerade Recht.




Bis zum nächsten Mal, bevor es mit der Tour so richtig los geht


Herzliche Grüße
Monika


[b]Da pflegte der Erzeuger von Othilie & Co. (ein Basler), jeweils zu fragen «Suèchsch Fuètèr?», wobei wir nicht wissen, ob er Esswaren meint oder Kleiderfutter.
[/b]


[b]Diesen Ausdruck [/b][b][b][b][b]Suèchsch Fuètèr kenne ich nicht. Kannst du ihn bitte übersetzen ?[/b][/b][/b][/b]

[b][b][b][b][b]Heike: So ein richtiges Fahrrad, so mit allem Drum und Dran? Mit einem Rad an jeder Ecke, eine Klingel, und vorne und hinten jeweils ein Licht?
1960 und hinten ein Licht? Da warens eher Katzenaugen[/b][/b][/b][/b][/b]


[b][b][b][b][b]1965 war schon ein beleuchtetes Rücklicht pflicht.[/b][/b][/b][/b][/b]

[b][b][b][b][b][b]Die haben wohl ausnahmsweise kein bayrisch Bier gesoffen, sonder Preussisch Bier getrunken. Wo sind die Pedalle geblieben?
Dieses Velo, made in Switzerland, ist mit einer Knautschzone aussgestattet:[/b][/b][/b][/b][/b][/b]


[b][b][b][b][b][b]Othilie fuhr tatsächlich so ein praktisches Rad.[/b][/b][/b][/b][/b][/b]

[b][b][b][b][b][b][b]Macht es doch wie der FCB, die Spieler und das Trainerteam nimmt den Flieger und der Mannschaftbus mit dem Gepäck etc. fährt voraus.
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[b][b][b][b][b][b][b]Das wäre tatsächlich die praktischere Möglichkeit gewesen. Ich habe auch so gedacht. Aber die täglichen Ziele waren nicht zu 100 % sicher. Sie haben manchmal den Kurs geändert. Und ein Smartphone gab es damals bekanntlicherweise noch nicht. [/b][/b][/b][/b][/b][/b][/b]

[b][b][b][b][b][b][b][b]Da sind wir ja beruhigt, dass die geizige Engländerin nicht dabei ist, die Stoff sparte.
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[b][b][b][b][b][b][b][b]Die ist vaber lange nicht so geizig wie die Schotten (Natürlich nicht in der Rocklänge).[/b][/b][/b][/b][/b][/b][/b][/b]

[b][b][b][b][b][b][b][b]... Markenzeichen ein Kaninchenkopf ist. Dieses Tier kann man jetzt im Baseler Zolli bewundern.
Wo befindet sich dieser Zolli? Einen BasEler-Zolli kennen wir nicht. Note 1, bei den Nordlichtern eine 6.
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[b][b][b][b][b][b][b][b]Da kann ich mich kaum dran gewöhnen. Das mache ich garantiert nicht extra.[/b][/b][/b][/b][/b][/b][/b][/b]

[b][b][b][b][b][b][b][b][b]Als langjährige und somit erfahrene Bikerin konnte ich meine Geschwister für folgende Tour überzeugen.
Fährt Polly mit einer Yamaha oder doch mit einer Harley Trampmeinsohn?
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[b][b][b][b][b][b][b][b][b]Soweit ich weiß sagt man in der BRD zu Radlern auch Biker. Aber ich bin schon zu lange heraus aus dem Metier.[/b][/b][/b][/b][/b][/b][/b][/b][/b]


[b][b][b][b][b][b][b][b][b][b]... und auch das Salzbergwerk in Bad Reichenhall besichtigen. Das in groben Zügen.[/b][/b][/b][/b][/b][/b][/b][/b][/b][/b]


[b][b][b][b][b][b][b][b][b][b]Das Salzbergwerk in Bad Reichenhall (Berchtesgaden ist wirklich absolute Spitze. Aber leider kam die Hoffmann-Group aus Zeitgründen nicht dazu. Es waren zuviel zeitraubende spannende Momente dabei.
[/b][/b][/b][/b][/b][/b][/b][/b][/b][/b]

Hi Moni

Ich würde sagen nach den feriein brauchst du erst mal entspannung und lass es ruhig angehen.
Morgen bin ich den ganzen tag weg denn das wetterchen muss man einfach geniessen das geht nicht anders.



Was ich genau mache weiss ich noch nicht aber es zieht mich doch in die natur.
Also dann bis später und einen schönen geruhsamen sonntag.

Die phantastischen Abenteuer auf „Gut Bavaria“





Lehrjahre sind keine Herrenjahre                                     
                                            Teil                                                                                                                        
                                            326
                                    Kapitel: 404  
Große 9-tägige Camping Radtour der Familie Hoffmann durch Oberbayern.
                                         (2)
              Tour-Leitung: Polly Hoffmann
                    (Beispielfoto Königsee bei Berchtesgaden)






Dienstag, der 20.04.1965
Geburtstagskinder vom 20. April 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:

1893	Joan Miró wurde an diesem Tag 72 Jahre alt
1937	George Takei wurde an diesem Tag 28 Jahre alt
1944	Michael Mendl wurde an diesem Tag 21 Jahre alt
1946	Sabine Bergmann-Pohl wurde an diesem Tag 19 Jahre alt
1949	Jessica Lange wurde an diesem Tag 16 Jahre alt

– Quelle: https://geboren.am/20-april-1965
 
20.4.1965

Die Volksrepublik China bietet Nordvietnam militärische Unterstützung im Konflikt mit Südvietnam an.

20.4.1965

Erstmals in diesem Jahr erhalten die Bürger Moskaus eine Zuteilung von Weizenmehl, das seit der Missernte 1963 knapp ist.

20.4.1965

Nach einer Umfrage des Godesberger Instituts für Angewandte Sozialwissenschaften sprechen sich in der Bundesrepublik 72% der Männer und 68% der Frauen gegen die Erwerbstätigkeit von Frauen aus. Die Zustimmung zur weiblichen Erwerbsarbeit steigt mit höherem Bildungsgrad an.
 

 
Um 9 Uhr sollte am an diesem Dienstag des Fahrradgeschäft in „Ups“ öffnen. Um 8 Uhr 45 stand die ganze Truppe  schon dicht gedrängt vor der 1 Meter breiten Eingangstüre. Ganz vorne die kleine Heike, die von der nachfolgenden Wucht der restlichen 12 Kinder bzw. Jugendlichen reichlich plattgedrückt wurde. Am Ende stand Thomas mit seinem verletzten Fuß, und schaute etwas traurig drein. Zu Tante Polly gewandt:


Meinst du, dass sie noch ein Fahrrad für mich übrig haben?



Polly: Natürlich mein Schatz. Schau mal in den Laden hinein. Die haben so viel Fahrräder dort stehen, dass sie sogar welche verkaufen müssen.


Auch Mara und Simba beteiligten sich nicht an dem Gedränge vor der Türe.


Mara ängstlich: Wir auch bekommen Bikes? (Sie machten enorme Fortschritte beim Erlernen der deutschen Sprache).


Polly: Ihr bekommt die schönsten Bikes, die im Laden stehen.
Auf einmal strahlten Simba und Mara wieder um die Wette.
 
Mit Schaudern erinnerte sich Polly an die Situation als Mara und Simba in ihrer damaligen Heimat Kenia kurz vor Weihnachten frohgestimmt nach der Schule nach Hause kamen, und die Eltern tot in der Wohnung vorfanden. Die beiden freuten sich schon auf die Festtage, wo sie jeweils ein Fahrrad geschenkt bekommen sollten. Das sollten die ersten Fahrräder in ihrem Leben werden. Die Fahrräder wurden von den Mördern gestohlen, und ließen nur die neuen Fahrradschlösser zurück. Auch die selbst gebastelte Weihnachtskrippe, die die beiden in wochenlanger Arbeit zusammen bastelten, ist damals geraubt worden. Und mit ihr die vielen Figuren, wie das Jesuskind in der Krippe, sowie Maria und Josef als auch Melchior, Kasper und Baltasar.
Diese Geschehnisse waren unter anderem der Auslöser der Familie Hoffmann bezüglich einer Adoption der beiden Vollwaisen Mara und Simba. Soweit es möglich war, wollte die Familie Hoffmann nun die Rolle der beiden ums Leben gekommenen Eltern übernehmen. Ihnen sollte es an nichts fehlen. Und erst Recht nicht an die entsprechende Fürsorge sowie Liebe für die beiden.
 
Pünktlich schloss der Ladenbesitzer Herr Franke sein Geschäft auf. Noch ehe er sich versah, befand er sich schon auf dem Boden, denn er wurde schlicht und ergreifend einfach umgerannt. Am schnellsten war Heike. Sie stoppte mit quietschenden Schuhen vor einem Fahrrad, welches sie schon durch das Schaufenster hindurch in Augenschein genommen hatte.
Herr Franke rappelte sich unversehrt wieder auf, und stellte die blödsinnigste Frage überhaupt:
Was kann ich für sie gemeinsam tun?


Heike: Wir wollen ein Fahrrad kaufen. Um es genauer zu sagen. Jeder von uns will ein Fahrrad kaufen. Und zwar 27 Stück. Unsere Tante Polly hat als einzige von uns schon ein Fahrrad. Die kann sogar damit fahren. Das habe ich leibhaftig schon gesehen. Komm wir also direkt zum geschäftlichen. Bei einem vernünftigen Preis können wir ins Geschäft kommen. Ich habe ausgezeichnete Referenzen vorzuweisen. Besonders mein Kondom-Handel ist über „Gut Bavaria“ hinaus weltweit bekannt. 
Mittlerweile hatte sich Othilie nach vorne gekämpft.

 
Othilie: Gestatten sie das ich mich vorstelle, Hoffmann, Othilie Hoffmann.
Herr Franke: Ja ich kenne sie natürlich. Sie haben bei mir letzte Woche zwei Fahrradventile für ihre Schwester gekauft. Danach war ich reif für die Insel. Nach einem dreißig minütigen harten Gespräch über den Preis, habe ich ihnen die zwei Fahrradventile letztendlich geschenkt. Normalerweise kosten sie zusammen nur 2,98 DM.


Othilie: Sehen sie, das habe ich noch genau in Erinnerung. Und deshalb möchten wir bei ihnen 27 nagelneue Fahrräder kaufen.


Herr Franke: Ich nehme an, dass sie die auch geschenkt haben wollen.



Othilie: Zu ihrer Beruhigung, das sicherlich nicht. Aber wenn wir hier fündig werden, können sie anschließend ihren Laden vier Wochen dicht machen, und mit ihrer Frau vier Wochen Urlaub auf den Malediven machen.


Herr Franke: Ich habe mich vorige Woche von meiner Frau getrennt.


Othilie: Oh das tut mir leid.


Herr Franke: Das braucht ihnen nicht Leid zu tun, denn dadurch wäre ich in der Lage vier Monate anstatt einen Monat auf den Malediven, und den Seychellen zu verbringen. Vorausgesetzt der Deal mit ihnen funktioniert. Überhaupt, ich habe öfters den Eindruck gehabt, dass meine Frau ihr Kaufhaus in München geplündert hat.
Wie ich sehe, ist ihr Anhang schon voll in Action. Ich kann vor lauter Geschnatter kaum mein eigenes Wort verstecken.


Polly: Da muss man die Kinder einfach verstehen. Sie sind total begeistert. Lassen wir sie erstmal austoben. Darüber hinaus wären wir ihnen aber dankbar, wenn sie ein wenig Hilfestellung bei der Auswahl der Räder geben würden.


Herr Franke: Dafür bin ich ja schließlich auch da.


Othilie: Ich sehe das Mara schon fündig geworden ist, sie strahlt über alle Backen.



NSU Fahrrad 26 Zoll (1965)
Drei-Gang-Nabenschaltung von Fichtel & Sachs mit Rücktritt und Felgenbremse vorne.
Mara





Polly schmunzelnd: Ja ich höre auch ihre Begeisterung, sie ist die ganze Zeit am Klingeln, und würde am liebsten jetzt schon losfahren. Othilie, darf ich fragen was dich dazu bewogen hat, dieses merkwürdige Gefährt für dich  auszusuchen.





Othilie: Darfst du, ich werde viel Gepäck dabeihaben. Hauptsächlich natürlich Kleidung in allen Varianten.


Polly: Mit Verlaub, wir sind nächsten Monat auf einer großen Radtour unterwegs, und nicht auf einer Modenshow. Und auf echte und kostbare Nylon-Strümpfe solltest du ausnahmsweise verzichten. Und auf ein stramm sitzendes Korselett ebenfalls.



Heike: Ja Tante Othilie, wir sind ja schließlich nicht zum Vergnügen auf dieser Tour dabei. Wenn du z.B. abends dein Zelt aufbauen musst, und du im Schlamm kniend die Heringe im Boden schlägst, möchte ich mal sehen, wie lecker du dann aussehen wirst.


Othilie: Wer hatte die Idee mit dieser Radtour, bitte vortreten.


Polly: Das war ich.


Othilie schmunzelnd: Wir sprechen uns noch.


Heike: Schaut mal, was Onkel Joggeli für sich ausgesucht hat.





Othilie: Gott möge sein Angesicht über ihn leuchten. So etwas habe ich ja noch nie im Radio gelesen.
(Das Rad stammt tatsächlich aus dem Bestand 1965 der Schweizer Armee).   
 
Polly: Du und Joggeli, ihr könnt euch beide die Hand reichen. Das eine Rad ist genauso schlimm wie das andere.


Othilie: Wir wollen garantiert keinen Schönheitspreis gewinnen.


Polly: Die Aussichten dafür lägen auch im Promillebereich.


Joggeli: Was wollt ihr eigentlich, mit diesem Rad hat Ferdi Kübler 1950 für die Schweiz die Tour de France gewonnen.


Polly: Und in seiner Packtasche am Rahmen noch nebenbei die Feld-Post verteilt.


Joggeli: Schaut euch mal Elfriedes Gefährt an (Elfriede Kohl).




Frau Kohl: Das Rad ist sehr praktisch, ich kann sogar auf Knopfdruck den Beiwagen mit dem dritten Rad herunterlassen.
 
Martina: Tina, hast du die Räder auch gesehen, die Tante Othilie, Onkel Joggeli und Frau Kohl für sich erworben haben?
Tina: Ich habe das mit Schaudern festgestellt. Vielleicht sollten sie bei unserer Radtour Abstand zu unserer Gruppe halten, damit man meinen könnte, dass sie nicht zu uns gehören. Der Ladenbesitzer Herr Franke reibt sich begeistert die Hände, weil er diese „Ladenhüter“ endlich losgeworden ist.
 
Othilie: Joggeli, ich habe für dich ein praktischeres Rad ausgesucht. Du als Team-Leiter neben Polly, muss ja schließlich das ganze Feld im Auge behalten. Beim Aufsteigen können wir dir alle behilflich sein. 




Joggeli: Dann müssen wir nur eine Strecke mit passenden Brücken-Durchfahrten auswählen. 
Polly, kannst du dich bitte mal draufsetzen, damit wir die Höhe ermitteln können.


Polly: Ich werde den Teufel tun.



Joggeli: Ah, ich sehe hier schon ein passendes Verkehrsschild herumliegen:





Herr Franke: Eine passende Aufstiegsleiter bekämen sie von mir natürlich umsonst dazu.


Polly: Danke für das großzügige Angebot, aber ich habe schon ein passendes Rad für mich ausgesucht, obwohl ich noch ein gutes Rad zu Hause habe. Aber ich habe mir gedacht, wenn alle hier anwesenden Personen schon ein neues Rad bekommen, kann ich mir ebenfalls eines zulegen.
Ich nehme ein normales Rad mit einer 3-Gang Nabenschaltung mit Rücktrittbremse, sowie selbstverständlich ein Tacho und eine Uhr dazu. Und zwar das D 61 mit drei Gängen.




Mittlerweile waren alle Kinder auf der Suche nach einem fahrbaren Untersatz.
Auch Simba, Thomas und Andreas wurden schnell fündig. Sie entschieden sich für das gleiche Modell, nur die Farben waren jeweils eine andere. (Blau, Silber und Grün). Und das war das Model: KTM-Carina Velomotion (1965)




Bei den Rennrädern, für die sich Martina und Tina entschieden, war der Ärger vorprogrammiert.
Einmal hier das Modell von Martina
Cinelli Model B 1965 Campagnolo Record Unicanitor Universal ...




Und hier das Modell für welches sich Tina entschied. 
Bianchi - 1965 Campione del Mondo
Bei beiden Bikes: 10-Gang Kettenschaltung, vorne/hinten mit Felgenbremsen.




Othilie: So geht das aber nicht ihr beiden, das sind Rennräder ohne Kettenschutz, Schutzbleche und was noch wichtiger ist, ohne Gepäckträger. Womit wollt ihr euer Gepäck transportieren. Ihr beide wärt die einzigen Personen ohne Befestigungsmöglichkeit. Sportlich ist zwar schön, aber nicht auf Kosten anderer.


James rettete wieder die Situation: Ich denke mal, wenn alle anderen damit einverstanden sind, wären Eddy und ich bereit, dass Gepäck der beiden auf unseren Lastenanhänger zu transportieren.
Wie ich sehe, gibt es keine Einwände.


Othilie: Ok, dann gebe ich mein Einverständnis dazu. Dann lass uns mal schauen, was sich die kleinsten für Räder ausgesucht haben.


Polly: Das habe ich schon gesehen, denn sie haben sich für eine platzsparende Variante entschieden.


Othilie: Wie soll ich das verstehen?


Polly grinsend: Ganz einfach, Heike und Uschi möchten gerne ein Tandem mit Doppelräder hinten haben.




Othilie: Wow, das sieht wirklich gut aus. Und praktisch ist es allemal. Nur den Kofferraum, äh der Gepäckträger müsste noch etwas geändert werden.



Herr Franke: In unserer eigenen Werkstatt werden wir statt des Korbes einen verschließbaren Kofferraum abbringen.


Heike: Und auch eine laute Hupe.


Herr Franke: Natürlich, auch eine laute Hupe.



Heike: Und an den Lenkern links und rechts jeweils einen Außenspiegel.


Herr Franke: Sicherlich auch zwei Außenspiegel.


Othilie: Wie ich sehe hat das Rad auch eine Schaltung.


Herr Franke: Besser noch, es hat sogar ein automatisches 3 Gang DCT Doppelkupplungsgetriebe, welches bequem vom Lenker aus bedient werden kann. Das Rad hat sogar ein Rückwärtsgang, so dass die Kinder bequem jede Parklücke ansteuern können. Eine Parkscheibe bekommen sie natürlich auch noch kostenlos dazu.  




Polly: Gut, dann weiter im Programm. Zusätzlich benötigen wir laut unserer Auflistung noch weitere div. Ausrüstungsgegenstände. Ich gebe ihnen mal unsere Aufschreibung.


Herr Franke: Einiges muss ich nachbestellen, wird aber bis Ende der Woche hier sein. (Zelte, Schlafsäcke, Iso-Matten, Camping-Kocher, Taschenlampen, Kochgeschirr mit Pfannen, Teller, Tassen, Besteck ………..) Das Zeug sollte alles möglichst leicht sein.



Polly: Dann wäre das auch geklärt. Wie ich sehe Sven, bist du bezüglich eines Fahrrads auch fündig geworden.


Svens Fahrrad: Er mag es sportlich. Ein NSU-Rennrad. Eine 12-Kettenschaltung von Shimano mit Tacho, Trinkflasche und Bordwerkzeug am Rahmen (Private Aufnahme von meiner Radtour 1985 von Niedersachsen bis „Stein am Rhein“ (CH). Bereifung 700 x 28




Nach zwei weiteren Stunden im Geschäft waren alle geschäftlichen Aktivitäten abgeschlossen. Es wurde vereinbart, dass alle Räder und sämtliche benötigten Gegenstände für die große Radtour, am nächsten Samstag abgeholt werden konnten.

Othilie: Dann hätten wir das also überstanden. Wenn wir nächsten Samstag alles hier abgeholt haben, haben wir immer noch drei Wochen Zeit um uns physisch und psychisch auf diese Tour vorzubereiten. Unser Areal auf „Gut Bavaria“ bietet sich ja ideal für Trainingsrunden mit den Rädern an.
 
Ende Teil 326
Im nächsten Teil (Teil 327) geht es endlich los, welches in einigen Minuten hier erscheinen wird.



Hoffen wir mal das Petrus ein Einsehen mit dem Wetter hat, und die Rad-Urlauber herrliche 9 Tage beschert.



Geschrieben am 19.06.2020


Monika

Teil                                                                                                                        
                                            327
                                    Kapitel: 405  
Große 9-tägige Camping-Radtour der Familie Hoffmann durch Oberbayern.
                                         (3)
              Tour-Leitung: Polly Hoffmann            
                        Es geht endlich los.


                                     Tag: 1





Freitag, der 21.05.1965
Geburtstagskinder vom 21. Mai 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:

1921	Andrei Sacharow wurde an diesem Tag 44 Jahre alt
1936	Günter Blobel wurde an diesem Tag 29 Jahre alt
1938	Urs Widmer wurde an diesem Tag 27 Jahre alt
1940	Tony Sheridan feierte an diesem Tag seinen 25. Geburtstag
1945	Ernst Messerschmidt feierte an diesem Tag seinen 20. Geburtstag

– Quelle: https://geboren.am/21-mai-1965

Was war am 21. Mai 1965
Welcher Wochentag war der 21.5.1965, der 21. Mai 1965 war ein Freitag
21.5.1965
Eine Umfrage ergibt, dass mehr als die Hälfte der bundesdeutschen Bevölkerung Altbundeskanzler Konrad Adenauer im Vergleich mit seinem Amtsnachfolger Ludwig Erhard für den besseren Kanzler hält.
21.5.1965
Nach Zusammenstößen zwischen Studenten und Polizei verhängt die kolumbianische Regierung den Belagerungszustand über das ganze Land.
21.5.1965
Den Schweizer Charles-Veillon-Preis für deutschsprachige Literatur erhält der Ost-Berliner Schriftsteller Johannes Bobrowski für sein Buch “Levins Mühle”.



Man konnte an diesem Freitag feststellen, dass die Kinder selten so motiviert und energieladen um 7 Uhr am Frühstückstisch saßen, wie an diesem aufregenden Tag.
In Reih und Glied, oder besser formuliert, in einer Reihe aufgestellt, standen die Räder schon abfahrbereit in Startposition. An erster Stelle das Bike der Rennleitung (Zugleiterin) Polly. Sie saß schon am Frühstückstisch mit ihrem gelben Trikot. Auf dem Rücken des Trikots waren ganz groß, für jeden ersichtlich, die Buchstaben OL (Organisationsleitung) eingraviert. Danach der Sattelschlepper mit dem Auflieger von James. (Bilder im vorletzten Teil). Anschließend das Feld der übrigen Teilnehmer, die von Heikes und Uschis Tandem ins „Rennen“ ging, und darauf folgend das Peleton (Hauptfeld), und zum Schluss „Tour-Briefträger“ Joggeli (so zumindest die Aussage von Othilie).
Obligatorisch erfolgte am Frühstückstisch die Ansprache Othilies, die aber aus verständlichen Gründen keiner großen Beachtung geschenkt wurde, da alle Reiseteilnehmer mit ihren Gedanken schon bei der Tour waren.   
 
Mit dem Startschuss von Köchin Martha wurde die „Tour de Bayern“ um 7 Uhr 30 pünktlich freigegeben.
So langsam setzte sich der „Treck“ an der Spitze Pollys in Bewegung.
Ihre Worte: Mir alle hinterher.
Othilie zu Frau Kohl: Was sollen wir auch anders machen. Polly hat das gesamte Kartenmaterial. Ohne sie würden wir glatt zum Nordpol fahren.



Nach ca. zwei Kilometer, kurz vor dem Dorf „Ups“, der erste unfreiwillige Zwischenstopp.


Joggeli: Ich habe meine Lesebrille zu Hause liegen lassen.


Othilie: Du sollst nicht zu lesen, du sollst Radfahren. Na gut, hol deine Brille, wir warten hier.


Heike: Wann sind wir endlich da?


Othilie: Am frühen Nachmittag.


Nach einiger Zeit, bedingt durch das Suchen der Lesebrille, ging es endlich wieder mit Joggeli weiter.


Hinter dem Ort Ups kam der Tross wiederrum zum Stehen. (Nach 4 Kilometer)


Joggeli: Das war die falsche Brille. Diese hier ist von der Köchin Martha.


Othilie: Dann fahre wieder zurück und hole die richtige.  Aber zack zack.


Heike: Wann sind wir endlich daaaaaa?


Othilie: Am späten Nachmittag.




Nach einiger Zeit, bedingt durch das etwas längere Suchen nach der Lesehilfe, ging es endlich wieder mit Joggeli weiter.
Immerhin hatte man schon 4 Kilometer geschafft. Wobei man sagen muss, das Joggeli schon 12 Kilometer mehr auf dem Tacho hatte. Ihr könnt nachrechnen, es stimmt.


Heike: Ich sehe schon den Chiemsee.


Martina: Quatsch, das ist das Freibad vom nächsten Ort.


Uschi: Tante Othilie, Heike trampelt gar nicht, sie schaut nur interessiert in der Weltgeschichte herum (Zur Erinnerung: Heike und Uschi hatten ein Tandem).


Othilie: Heike, du wirst sofort mittrampeln. Mein letztes Wort.


Kurze Zeit später (Nach 6 Kilometer).


Joggeli: Ich habe gerade die Feststellung machen müssen, dass das wieder die falsche Brille war. Ich fahr noch mal zurück.


Heike: Heike: Wann sind wir endlich daaaaaaaaaa?


Othilie: Am frühen Abend.



Nach einiger Zeit, bedingt durch die noch etwas aufwendigere Suche nach der Lesehilfe, ging es endlich wieder mit Joggeli weiter.


Othilie zu Joggeli: Jetzt bist du schon sage und schreibe 24 Kilometer mehr gefahren. Dadurch bedingt haben wir schon ca. 90 Minuten an Zeit verloren. Ich erteile dir hiermit mündlich eine erste Verwarnung. Sollte das noch mal vorkommen, wirst du die nächsten Tage unter meiner Beobachtung stehen.


Martina zu Polly: Der arme Onkel Joggeli.


Heike: Ich werde ihn heute Abend in meinem Nachtgebet mit einschließen, und ihm ein Märchen vorlesen. Das wird ihn garantiert trösten.
Polly, die die Ruhe weg hatte: Dann lasst uns jetzt weiterfahren. Wenn wir nicht pünktlich ankommen, können wir uns auch woanders niederlassen, z. B. im Landkreis Rosenheim. (Vorletztes Planquadrat unten rechts).





13 Uhr
Polly: Absitzen, und Pause einlegen. Wir sind bisher 38 Kilometer gefahren, Onkel Joggeli aber schon 62 km. Petra, könntest du mal nachschauen, ob Onkel Joggeli ein Sauerstoffzelt benötigt?


Petra: Alles in Ordnung, nur sein Allerwertester ist etwas in Mitleidenschaft geraten, wie er gerade zu mir sagte.


Polly: Was würdest du für eine Behandlungsmethode vorschlagen?


Petra: Das wär eine Pferdesalbe. Sehr hoch wirksam und schmerzlindernd.


Polly. Wenn du mir versprichst, dass er anschließend nicht zu wiehern anfängt, soll es so sein. 

Petra: Das kann ich leider nicht versprechen.


Polly: Dann soll er sich die Hose herunterziehen, und über die Knie von Elfriede legen.



Heike: Bekommt Onkel Joggeli jetzt eine Abreibung?


Polly: Nein natürlich nicht, ich werde ihm die Salbe in dem Popo einreiben.


Heike: Dann bin ich ja beruhigt.


Joggeli: Wer hatte die Idee zu dieser Radtour.


Polly: Ich


Joggeli schmunzelnd: Wir sprechen uns noch.
Kurz danach ist Joggeli medizinisch behandelt worden. Natürlich diskret hinter einer  verlassenen Hütte am Wegesrand, und natürlich auch ohne über die Knie von Frau Kohl gelegt zu werden.


Polly: Schmere ond salbe helft allethalbe ond nötzts nüt so schads nüt




In kürzester Zeit waren die zusammenklappbaren Stühle und Tische aufgebaut worden, wobei jeder mit anpackte, und anschließend der Kartoffelsalat mit Wiener Würstchen mit großem Appetit verspeist. Die Kinder tranken Kräuterlimonade und die Männer einen zünftigen Humpen Hefeweizen. Das Wetter war bei 23° traumhaft schön, und die Aussichten für die nächsten Tage ebenfalls.
Die Laune war prächtig in dieser wunderschönen einsamen Natur, und Polly bekam jetzt schon die ersten Komplimente für die von ihr ausgewählte Wegstrecke, die sie in wochenlanger Arbeit vorbereitet hatte.
Das gebrauchte Geschirr wurde nach dem Essen gründlich in mehreren Wasch-Schüsseln gereinigt (Persil, da weiß man was man hat). Das Wasser für die Spülung entnahm man aus mehreren Kanistern, die man vorsorglich mitgenommen hatte.

Nun meine lieben Damen, wenn sie ihre Wäsche gewaschen haben, können sie ja nun wieder weiterlesen, wie es mit der Familie Hoffmann auf dieser Radtour weitergeht.
 
Othilie zu Polly: Wie weit haben wir es noch bis zu unserem ersten Ziel, wo wir zum ersten Mal unsere Zelte aufschlagen werden?


Polly: Nur noch ca. 20 Kilometer. Wir werden unsere Zelte auf einer grünen Wiese an einem ganz kleinen See aufbauen. Es ist mehr ein Tümpel. Jedenfalls erwartet uns der Grundbesitzer dort etwa gegen 17 Uhr. Wir sind dort ganz unter uns. Keiner wird uns dort stören.


Othilie: Das sind ja herrliche Aussichten. Dann werden wir mal wieder aufsatteln. Martina, setze die Tiere wieder in unseren Kinderwagen hinein.



Martina: Das dürfte zumindest bei Cheetah und Lupo gewichtsmäßig ein Problem sein. (Lupo 50 kg. Cheetah 40 kg).


Othilie: Das lass unseren Sprinter „Cheetah“ und unseren Dauerläufer „Lupo“ die letzten 20 km nebenher laufen. Das werde sie garantiert schaffen. „Foxy“ sitzt schon im großen Körbchen bei Mara und Simba, und wird sich begeistert den Wind um die Nase wehen lassen.
Nun gut, dann jetzt alle aufsitzen. Weiter geht’s. 

   
Um ca. 17 Uhr war das erste Etappenziel nach 58 km erreicht. Eine idyllische Landschaft, 5 km vor dem Chiemsee, ließ die Reisetruppe willkommen heißen.




Und auch der alte Bauer begrüßte sie herzlich.




Und noch überschwänglicher, als er Polly gegenüberstand.
Jo meine Güte, wos fia a buidhübsche Person.
Fuin sie si do wia zua Heisl.


Polly: Danke Moserbauer, sie sind sehr nett. Wir werden uns garantiert hier sehr wohlfühlen.



Moserbauer: Seit wann san sie unterwegs


Polly: Seit 7 Uhr 30 in der Frühe.


Moserbauer: Dann baun sie moi ihre Zelte auf, sie san sicherlich narrisch miad.


Polly: Das sind wir in der Tat. Aber es ist eine äußerst gesunde Müdigkeit.
 
Kurze Zeit später:
Joggeli: Um uns vor möglichen Indianerüberfällen zu schützen, werden wir unsere Zelte jetzt im Kreis aufbauen. Dann haben wir anstatt einer Wagenburg eben eine Zeltburg. Ich spreche da aus meiner eigenen Erfahrung, weil ich 1876 einen Indianerüberfall an Little Big Horn in  den USA live miterlebt habe. 
Am Little Big Horn war ich damals im 7. Kavallerieregiment der USA, als wir von Sittin Bull und Crazy Horse eingekesselt wurden. General Georg A. Custer war damals ein guter Freund von mir. Er überlebte dieses Gemetzel aber leider nicht, und habe ihn später in meinem Garten in Basel beigesetzt.



Othilie: Das passiert mit dir gleich auch, wenn du dich nicht augenblicklich beim Aufbau der Wigwams (Zelte der nordamerikanischen Indianer) beteiligst.


Joggeli: Ja Heike, man hat es nicht leicht mit General Othilie Hoffmann. Anstatt meine Verdienste entsprechend zu würdigen, ist sie laufend mit mir am Schimpfen.


Heike. Dann musst du uns nachher, wenn sich Tante Othilie schlafen gelegt hat, unbedingt über die Geschehnisse am Little Big Horn erzählen.



Joggeli: Das mache ich doch gerne. Aber erst wenn wir Tante Othilie den Skalp über die Ohren gezogen haben. Eines muss ich unbedingt jetzt noch erwähnen: Auf Grund meiner Tapferkeit schenkte mir Crazy Horse seinen Kopfschmuck, also seine Feder, die er in den Haaren hatte. Die habe ich übrigens heute noch.


Othilie: Heike, lass dich nicht von Onkel Joggeli veräppeln, dass ist die Feder von unserem Huhn Berta.



Heike: Hast du auch noch ein Bild von dir aus dieser Zeit.


Joggeli: Ja selbstverständlich. Ich habe sogar eins in meiner Tasche. Hier ist es.




Auch Sittin Bull (Deutscher Name: Sitzender Büffelstier) war später mit mir gut befreundet.


Othilie: Ich werde dir gleich meine Freundschaft aufkündigen, wenn du nicht bald hier auf „der Matte stehst“. Mir müssen die Zelte aufbauen.


James: Um die Sache hier zu erleichtern, werden Eddy und ich nun ein Zelt aufbauen. Und alle anderen schauen uns dabei zu, und werden Schritt für Schritt genau das machen, was wir auch machen werden. Das erleichtert den Aufbau ungemein, und wir sind auch viel schneller damit fertig.


Inge zu Sven: Also schön aufpassen Sven. Ich habe kein Bock das feststellen zu müssen, wenn in der Nacht das Zelt über uns zusammenfällt.


Polly: Nein Inge, wir passen alle auf. Denn dann wird so etwas nicht passieren.


James: Also, jetzt legt jede einzelne Zeltbesatzung die Stangen, die das Zelt tragen werden, einzeln genau in der Reihenfolge auf dem Boden, wie ich das vormachen werde. Eddy wird das kontrollieren.


Eddy: Das sieht doch  schon mal ganz gut aus. Der nächste Schritt wird das Zusammenstecken der Stangen sein.


Frau Pfeiffer zu ihrem Mann Heinz Schultz: Nein die Bierflasche legst du jetzt erstmal zur Seite. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.




Polly: Habt ihr auch alle die passende Bekleidung beim Aufbau an?
Denn der deutsche Standart-typ von erfahrenem Camper ist durch folgendes Outfit zu erkennen: Sandalen (häufig mit dem Namen eines Baums in der Marke), weiße Socken (so weit wie möglich hochgezogen), kurze Hosen in Beige und ein möglichst buntes Hawaii-Hemd. Wie ich sehe, ist das zum Glück bei euch nicht der Fall. Also weiter schön beim Aufbauen aufpassen.
(Auch ihr liebe Leser, bitte genau aufpassen, ich erkläre das kein zweites Mal. Wenn ihr keinen Garten haben solltet, könnt ihr das auch in Nachbars Garten machen, wenn er gerade zufälligerweise im Urlaub ist).


Eddy: Jetzt breitet jeder sein Zelt auf dem Boden aus. An den vier Ecken spannt ihr nun das Zelt, führt die Heringe durch die Schlaufen an jeder Ecke, und schlagt mit dem Gummihammer die Heringe in den Boden.
Thomas: Aua.


Polly: Sanitöter


Othilie: Kurze Pause.


Petra: Ich habe schon in weiser Vorausahnung eine erste Hilfe Station aufgebaut.



Heike: Alle zu Petra hinlaufen. Jetzt wird es interessant.



Othilie: Alle hiergeblieben. Petra wird schon alleine die kleine Operation durchführen können. Uschi, den großen Eimer für eine evtl. groß anfallende Blutmenge benötigen wir nicht.


Petra: So Thomas, ein wenig Salbe sowie ein kleines Pflaster, schon kannst du beim Hausbauen weitermachen.


Thomas: Camping ist doof.


Petra: Das ist nur beim ersten Mal.



Eddy: Dann können wir ja weiter machen.


Inge zu Sven: Hast du gehört, du kannst weiter machen.


Eddy: Also, als nächstes bauen wir das Mittelgestänge auf, damit das Zelt von allein steht. Anschließend das Gestänge an den Seiten des Zeltes. Als nächstes werden alle Leinen gespannt, um sicher zu gehen, dass bei kräftigem Wind der Bau nicht zusammenfällt.
Jetzt könnt ihr die beiden Innenzelte installieren. Die Iso-Matten, sowie eure Schlafsäcke könnt ihr jetzt hineinlegen. Ebenso der kleine Campingtisch sowie vier kleine Campingstühle. Eure persönliche natürlich auch. Die Fahrräder parkt ihr direkt vor dem Zelt. Der große Campingtisch mit den Stühlen für das Frühstück und das Abendessen baue ich in der Mitte unserer Zeltburg auf.
Ich bereite auch nachher unser Lagerfeuer vor. Und zwar weitgenug von den Zelten weg, so dass evtl. Funkenschlag nicht die Zelte zerstören kann. Außerdem werde ich noch zur Sicherheit zwei Feuerlöscher am Lagerfeuer platzieren.
Ihr werdet feststellen, dass das alles von Tag zu Tag schneller funktioniert. Denn nur Übung macht den Meister. 

 
Inge: Was gibt es heute Abend zu essen?


Othilie: Gebackene Bohnen.


Inge: Und was gibt es dazu?


Othilie: Gebackene Bohnen.


Inge: Ein halbes Schwein auf Toast wäre mir lieber.


James: Keine Sorge, wir werden auch den Rest des Kartoffelsalats essen und anschließend Würstchen auf dem Lagerfeuer grillen.
Außerdem wird Frl. Hoffmann mit einigen von euch frischen Salat zubereiten, welches sie vorhin vom Bauern bekommen hat.
Nach dem langen Tag brauchen wir alle Kalorien und frisches Gemüse.
Wir sind eine große Gemeinschaft, und da ist es notwendig, dass wir alle an einem Strang ziehen, und gemeinsam anpacken und durch dick und dünn gehen.


Othilie: Ich hätte es nicht besser formulieren können.


Martina: Wie ist es mit den Chemo-Toiletten?


Polly: Die werden wir natürlich am Waldrand aufstellen. Den Duft der Hinterlassenschaften wollen wir uns hier im Lager ersparen. Dazu werden wir ein Loch graben, wo wir dann morgen unseren Nachlass, kurz bevor wir weiterfahren, wieder zuschütten werden.
Ich gebe, dass wir euch im Moment alle auch mit Verhaltensregeln zuschütten, aber ich denke mal, das dieses für uns alle auf relativ engsten Raum notwendig ist. Dann packt jetzt erst einmal alle eure „sieben Sachen“ in die Zelte.
 
Hier noch einmal zur Erinnerung die wichtigsten Zeltbesatzungen der Unterkünfte mit den Kindern:
Zelt 1,  also Heike, Uschi, Petra, Frau Kohl (Zeltleitung: Frau Kohl) sind das Team: Schneewittchen. Heike bekommt die Nr. 1 auf dem Trikot. Uschi die Nr. 2. Petra die Nr. 3, sowie Frau Kohl die Nr. 4. Darüber hinaus hat Frau Kohl die Buchstaben „ZL“  für Zelt-Leitung auf ihrem Gelben Trikot.



Zelt 2,  also Martina, Tina, Inge, Sven (Zeltleitung: Tina) sind das Team: Hänsel und Gretel. Auch hier bekommt Tina ein „ZL“ auf ihrem Rosa-Trikot.


Zelt 3, also Gaby, Thomas, Andreas, Ute (Zeltleitung: Gaby)sind die Schlümpfe im gepunkteten Trikot.


Zelt 4, also Mara, Simba, Polly, Frank Langer ist das Team Rotkäppchen und die sieben Zwerge.
 
Zelt Nr. 2 war mit dem Einräumen am schnellsten fertig. Oder besser gesagt, Inge war am schnellsten fertig. Man kann sagen, dass in der Schlafkabine von Inge, die sie natürlich mit Sven teilte, ein gewisses Chaos herrschte.


Sven: Ein berühmter Mensch hat einmal gesagt: 

Camping ist der Zustand in dem der Mensch seine eigene Verwahrlosung als Erholung empfindet.
Damit kann er nur dich gemeint haben.
Die nachfolgende Kissenschlacht brachte keinen eindeutigen Sieger hervor.
 
Ende Teil 327
Wie es aufregend auf dieser Camping-Radtour weiter geht, könnt ihr in Teil 328 erfahren


Monika

Geschrieben am 22.06.2020