Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Hier ein Trailer aus dem über ihr gedrehten Kinofilm.

[b]COCO CHANEL: DER BEGINN EINER LEIDENSCHAFT (Coco Avant Chanel) Offizieller deutscher Trailer[/b]

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Die Kostüme von ihr gefallen mir sehr gut.
Viele in den Farben Schwarz/weiss.
Ich finde, dass kann "Frau" immer tragen.
Ich erinnere mich gern an die Zeiten, als ich noch im Kinderwagen saß, und meine Mutter den obligatrische Sonntagsausflug im eleganten Kostüm gestaltete. Selbstvewrständlich auch in Nylonstrümpfe.
Das waren noch Zeiten.
Wenn ich mir so die weiblichen Personen, die Männer aber auch, bei dem Ausflug am Sonntag im Tecklenburger-Land anschaute, überkam mich das absolute Grauen.

Syl Monika

Die phantastischen Abenteuer auf „Gut Bavaria“




Lehrjahre sind keine Herrenjahre
           
                                   Teil: 421  
                                Kapitel: 522
                                        (27)  
                    Freitag, der 16.07.1965

Suche nach den Kindern Martina und Tina.




Hey, es ist geschafft. Den Rest der Scheibe kann ich so mit dem Kreuz rausschlagen. Gib mir das Unterhemd mit dem Schlüssel.

Tina: Ich bewundere dich. Du bist wirklich ein Kämpfertyp erster Güte.

Martina: Nun können wir nur noch warten. Versuche ein wenig an meiner Schulter zu schlafen. Ich werde Wache halten.


Auf dem Parkplatz vor dem Kloster wurde mit den beiden Morris-Insassen diskutiert.

Freddy: Besteht vielleicht die Möglichkeit, in einem ihrer Wohnmobile zu nächtigen. Das würden wir auch garantiert entlohnen.

Eddy: Das würden wir garantiert auch arrangieren, nur sind leider alle Plätze sowohl in den Mobilheimen als auch in den Anhängern belegt. Ich habe da aber einen guten Vorschlag zu machen. Die barmherzigen Nonnen und Mönche des hiesigen Klosters bieten ihnen garantiert eine Möglichkeit zum Übernachten an.

Freddy: Leider sind wir nicht sehr bibelkundig.

Eddy: Das sind wir auch nicht. Es reicht wenn sie einige Gebote der Bibel kennen. Wie zum Beispiel das 7. Gebot:

Du sollst nicht stehlen.  

Freddy: Das kennen wir, oder wir haben zumindest schon einmal davon gehört.

Eddy: Dann haben wir es ja hier mit ausgesprochen ehrbaren Bürgern zu tun. Daher sehe ich keine Probleme, mal bei den ehrwürdigen Schwestern und Brüdern zwecks einer Unterkunft nachzufragen. Sie werden garantiert herzlich aufgenommen.

Freddy: Ok, danke für den Tipp. Wir werden sofort dort vorsprechen.

Eddy: Tun sie da. Ach so, wie heißt noch mal das siebte Gebot in der Bibel?

Freddy:  Du sollst nicht stehlen.

Eddy: Damit haben sie alle Voraussetzungen erfüllt, um dort eine Übernachtung zu bekommen.

Kurze Zeit später.

Othilie: Lieber Eddy, was sollten denn die Anspielungen bei den beiden Herrschaften auf das 7. Gebot, wenn ich fragen darf?

Eddy: Das werden sie gleich erfahren. Denn vorhin beim Startversuch des Motors habe ich schnell einen Blick auf die Ladung des Kombis geworfen. In diesem befinden sich Gemälde die nur notdürftig mit einer Decke versteckt wurden. Darüber hinaus habe ich andere wertvolle Silber-und Goldgegenstände gesehen. Ebenfalls nur notdürftig abgedeckt.
Ich fresse einen Besen, wenn das mit regulären Dingen zugeht. Die beiden jungen Männer sehen mir nicht unbedingt danach aus, als sie besonders wertvolle Gegenstände in ihrem eigenen Besitz haben würden.

Polly: Alle Achtung, jetzt stellt sich mal wieder heraus, welche Profis ihr seid.

Eddy: Danke für das Kompliment. Außerdem lügen sie, dass sich die Balken biegen. Denn das hatten wir schon vorhin festgestellt, als sie behaupteten, dass sie schon mehrere Stunden unterwegs waren, obwohl der Motor des Austin kalt war. Warum aber sollten sie lügen. Das doch nur wenn sie etwas zu verbergen haben.

Polly: Also haben sie auch gegen das neunte Gebot der Bibel verstoßen, der da lautet:

Du sollst nicht lügen.

Info:
Nach biblischer Überlieferung hat Gott die Zehn Gebote dem Propheten Monika auf dem Kaiserberg in Duisburg übergeben. Sie sind im Alten Testament überliefert. Die Gebote regeln die Haltung des Menschen zu Gott und zu den Mitmenschen. Also haltet euch bitte an diese Regel, ich mache es ja schließlich auch.
Hier ein Bild von dem berühmten Kaiserberg in Duisburg, welches heute einen Zoo beheimatet und Pilgerstätte für viele Gläubige ist.
Der Kaiserberg ist eine natürliche Erhebung im Duisburger Stadtteil Duissern mit 75 m ü. NN. Er ist der nordwestliche Ausläufer des rechtsrheinischen Schiefergebirges, die nördliche Spitze trägt den Namen Schnabelhuck.



Noch etwas: Die zehn Gebote sind deswegen so kurz und logisch, weil sie ohne Mitwirkung von Juristen zustande gekommen sind.

James: Ich werde mir jetzt mal den Inhalt des Kofferraums anschauen. An der ganzen Geschichte der beiden Burschen ist etwas faul. Keine Angst, sie werden es nicht bemerken, dass ich an den Wagen war. Ich habe mein Spezialwerkzeug.

Eddy: Ich halte Wache, und sage Bescheid, wenn die beiden zurückkommen. Merkwürdig, trotz der ganzen Aufregung sind Martina und Heike die einzigen Personen die nichts bemerkt habe. Sie schlafen tief und fest. Nun ja, wir haben schließlich schon nach zwei Uhr morgens.

Kurze Zeit später sah James fand einige erstaunliche Gegenstände im Kombi des Austin, welches er durch einen Pfiff durch die Zähne kundtat.

James: Alle Achtung, ich habe hier etliche Gemälde gefunden. Ob sie echt sind kann ich nicht beurteilen. Das könnte am besten unsere Expertin Frau Hoffmann beurteilen.

Othilie Hoffmann: Ich schau mir das mal an.

Wenige Minuten später:

Othilie: Zweifellos sind das recht wertvolle Gemälde von einem sehr bekannten Maler im 19. Jahrhundert. Sie sind von Vincent van Gogh.

Info:
Vincent Willem van Gogh [ɡɔx, niederländisch ɣɔx] (* 30. März 1853 in Groot-Zundert; † 29. Juli 1890 in Auvers-sur-Oise) war ein niederländischer Maler und Zeichner. Er gilt als einer der Begründer der modernen Malerei. Nach dem Wissensstand von 2007 hinterließ er 864 Gemälde und über 1000 Zeichnungen, die allesamt in den letzten zehn Jahren seines Lebens entstanden sind. Vincent van Gogh führte einen umfangreichen Briefwechsel, der eine Fülle von Hinweisen auf sein malerisches Werk enthält und selbst von literarischem Rang ist.
Sein Hauptwerk, das stilistisch dem Post-Impressionismus zugeordnet wird, übte starken Einfluss auf nachfolgende Künstler aus, vor allem auf die Fauves und die Expressionisten. Während er zu Lebzeiten nur wenige Bilder verkaufen konnte, erzielen seine Werke seit den 1980er Jahren bei Auktionen Rekordpreise.
Quelle: Wikipedia.

Einer seiner berühmtesten Werke war dieses Bild:



Othilie: Die würde ich in jedem Fall auch gerne in meiner Galerie auf „Gut Bavaria“ haben wollen. Die Bilder sind zweifellos echt. Auf einigen Malereien sind die die Konterfeis von Mitchel und Margaret Henry und seiner jüngsten Tochter zu sehen, die in jungen Jahren verstorben ist. Alle drei Personen befinden hier im hiesigen Mausoleum.  
Hier im Kofferraum befinden sich aber noch weitere sehr wertvolle Kunstgegenstände, die ebenfalls einen erheblichen Wert haben werden. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die beiden Burschen diese rechtmäßig erworben haben.

Eddy: So sehe ich das auch. Um der Sache auf den Grund zu gehen, sollten wir die Polizei informieren.

Frank: Ich fahre dann mit einem Wohnmobil zur nächsten Polizeistation, welche sich wohl im nächsten Ort befinden wird. Ich werde sie wohl dort aus dem Bett holen müssen, aber das ist die Sache wert.

Eddy: Ich werde den Hänger von Martina und Heike abkoppeln, damit sie nicht mit dem Gespann losfahren brauchen. Es wundert mich sowieso, dass die beiden nach dem Trubel noch nicht von alleine wachgeworden sind.

Polly: Ich schau mal nach den beiden.

Mein Gott, der Hänger ist leer. Beide müssen schon seit einiger Zeit weg sein. Das große Bett ist kalt, und die Kleidung ist auch weg. Hat einer von euch die beiden gesehen? Frank, ich denke mal, dass wir in diesem Fall auch die Polizei informieren sollten. Und außerdem sollten wir uns ebenfalls auf die Suche begeben, denn schließlich sind sie zuletzt um 22 Uhr 30 gesehen worden, als sich alle zum Schlafen zurückgezogen haben. Ich gehe davon aus, dass beide unter der Führung von unserer Martina sich wieder auf der Suche nach neuen Abenteuern befinden.

Ingrid: Aber wo sollen wir sie suchen?

Polly: Ich habe da schon eine Vermutung. Die beiden könnten wieder zum Mausoleum gegangen sein. Martina hat nämlich ein großes Interesse an diesem Gebäude gezeigt.

Ingrid: Aber sie kommen doch gar nicht dort hinein?

Polly: Für Martina ist nichts unmöglich. Wir sollten mit einigen Personen dort mit einem Wohnmobil, plus den Erste-Hilfe Anhänger, zur Sicherheit hinfahren.


5 Minuten später war der Suchtrupp unter der Leitung von James am Mausoleum angelangt.

Polly: Alles dunkel und absolut ruhig. Hu, ist das hier in der Nacht unheimlich.  

Othilie: Kein Wunder, dass liegt in der Tatsache begründet, dass wir alle wissen, wer sich hier im Mausoleum befindet. Sollen wir mal anklopfen? Normalerweise würde ich sofort tot umfallen, wenn uns jetzt jemand öffnen würde. James, würdest du für mich hier anklopfen? Ich ziehe mich diskret etwas zurück.

James haute respektlos mit seiner rechten Faust kräftig gegen die massive Eichentüre. Die anderen Personen zogen sich eher respektvoll in den Hintergrund zurück.

James: Keine Antwort.

Polly trocken: Das verwundert mich nicht unbedingt. Versuche es bitte nochmal. Wir ziehen uns derweil noch etwas weiter zurück. Hast du evtl. eine Waffe dabei?

Joggeli: Du beliebst zu scherzen, wie in aller Welt willst du tote Personen noch einmal erschießen. Die Untoten kannst du mit einer Waffe nicht erschrecken.

Im Inneren des Gebäudes hörte man sehr wohl das Hämmern an der Türe. Das hörte sich im Mausoleum natürlich noch gruseliger an. Daher war es nicht unbedingt verwunderlich, dass beide Personen noch enger aneinander rückten.

Tina leise: Hörst du mein Herz?

Martina: Das zwar nicht, aber ich spüre es in meiner rechten Hand welche auf deiner linken Brust liegt.


Othilie: Wir sollten wieder gehe. Hier schein keiner zu sein, zumindest keine lebenden Personen, außer uns.

Polly: Ich gehe mal um das Gebäude herum. Kommst du mit Ingrid?

Ingrid: Natürlich, Joggeli soll aber ebenfalls mitkommen.

Mit Taschenlampen bewaffnet zog das Trio schließlich los. Auf der rechten Längsseite des Mausoleums bemerkte Polly allerhand Glasscherben auf dem Boden. Ihr Blickte schweifte nach oben und sah, dass eines der Glasfenster zerstört war.

Polly leise: Als wir am frühen Abend hier zum ersten Mal waren, war das kleine Fenster noch vollkommen in Ordnung. Dessen bin ich mir vollkommen sicher. Und da die Scherben hier im Außenbereich liegen, muss es von innen zerstört worden sein. Das ist ja richtig unheimlich.

Ingrid schrie leise auf: Schaut mal, da liegt ein blütenweißes Unterhemd unter dem kleinen Fenster. In ihm sind die Initialen von Tina eingestickt. Und außerdem liegt hier ein großer Schlüsselbund.

Joggeli: Der Schlüsselbund ist eindeutig von Martina. An ihm befinden sich eine große Anzahl verschiedenster Schlüssel, die sie für ihre abenteuerlichen Ausflüge verwendet.

Polly: Das ist doch ein Wink mit dem Zaunpfahl. Ein Unterhemd von Tina, ein Schlüsselbund, und alles unter dem zerstörten Fenster.
Beide sind hier im Mausoleum eingesperrt.

James: Wenn Martina mit einem der Schlüssel hier hereingekommen ist, dann werde ich das garantiert auch schaffen.

5 Minuten später öffnete sich die Türe des Mausoleums. Dicht umschlungen fand man die beiden, auf dem Boden sitzend, in der entferntesten von den aufgebahrten Leichnamen vor.
Ingrid konsterniert: Petra und James, wir benötigen eure Hilfe.

Martina und Tina waren nicht in der Lage ihren Befreiern in die Arme zu fallen. Ihre Münder waren ausgetrocknet, und das erste was sie mit einem Lächeln im Gesicht sagten waren die Worte:

„Danke“ und „Wasser“.

Die beiden wurden sofort in dem Erste-Hilfe Anhänger transportiert, wo sie mit Infusionen auf Grund ihrer Hypohydratation behandelt wurden.
Die ganz mutigen der Hoffmann-Group nahmen nun das Innere des Mausoleums in Augenschein.

Othilie: Ich glaube, dass wir auf eine gepfefferte Ansprache an die beiden verzichten sollten. Das was sie hier mitgemacht haben, wird für sie in Zukunft eine Lehre sein.

James: Etwas Positives hatte dieser abenteuerliche Ausflug aber doch noch. An den Wänden kann man erkennen, dass überall Gemälde hingen. Das werden diese Gemälde sein, die wir bei den beiden Gangstern in  Auto vorgefunden haben. Und der Schmuck ebenso. Ich würde vorschlagen, dass wir sofort zurückfahren, und die beiden Gangster in Verwahrsam nehmen. Es sei denn, dass die Polizei mittlerweile eingetroffen ist.

Kurze Zeit später auf dem Parkplatz vor dem Kloster:

Polly besorgt: Ich mache mir langsam Gedanken, dass Frank noch nicht zurückgekommen ist. Mist, dass wir keinen Kontakt mit ihm aufnehmen können.

James: Hier in dieser einsamen Gegend ist es wohl schwierig eine besetzte Polizeistation zu finden.

Eddy: Wie dem auch sei, es wäre sicherlich von Vorteil von Martina und Tina, wenn wir die beiden Diebe hier vor Ort überwältigen würden. Dann würde die Staatsanwaltschaft auf Grund des unerlaubten Zutritts der beiden in das Mausoleum sicherlich ein Auge zudrücken, zumal sie die gestohlenen Gegenstände ausfindig gemacht haben.

Heike: Hier ist was los, dass reiht sich garantiert in die Verbrecherjagden unserer gesamten Ferienerlebnisse nahtlos ein. Wann ist unser nächster Urlaub geplant?

Uschi: Wir haben doch noch über eine Woche vor uns.

Heike: Da hast du Recht, vielleicht steht uns ja noch eine Steigerung der Erlebnisse bevor. Man soll die Hoffnung nie aufgeben.  

Othilie: Puuuuuuuhhhh.

James: Hui, da fährt ein Kombi mit ausgeschaltetem Licht auf dem Parkplatz. Das ist verdächtig. Ich nehme stark an, dass sie von den beiden Gangstern via Telefon informiert worden sind die gestohlenen Gegenstände umzuladen. Das müssen wir verhindern. Ich denke mal Heike, dass du weiterhin in den Genuss aufregender Momente kommen wirst.

Othilie: Puuuuuuuuuuuhhhhhh.

Eddy: Einer von denen knackt gerade das Schloss von dem Austin Morris. Und was noch viel gefährlicher ist, dass die eine Person die sich gerade in dem Kofferraum hineinbeugt, eine Pistole hinten am Hosenbund hat.
Kinder, ihr verschwindet alle sofort in die Wohnmobile.

Heike: Jetzt wo es interessant wird.

Eddy: Es wird nicht interessant, sogar gefährlich. Also ab in die Fahrzeuge.

Polly: Hört darauf was Eddy euch sagt. Verschwindet hier also leise und möglichst unauffällig.

James: Ok, dann werden Eddy, Hauptwachtmeister Schultz und meine Person mal gelassen dort hinschlendern. Mal schauen wie wir empfangen werden.

Eddy: Hallo Jungs, können wir euch irgendwie behilflich sein? Dann würde es schneller gehen, und könnt früher an der Matratze horchen. Unsere Namen sind übrigens Eddy K……, James C….., und Heinz S…… .

Guten Tag, wir sind Colin O’Brien, Kain Ryan.

(Ihr habt sicherlich Verständnis dafür, dass ich aus Datenschutzgründen die richtigen Namen nicht erwähnen darf. Obwohl ich annehme, dass sie sowieso falsch sind).

Info:

O'Brien – Die noblen Familien. ..
O’Briens sind ziemlich glücklich – sie stammen von einem der größten und bekanntesten irischen Könige ab. Der Name O’Brien, auch O’Bryan oder O’Brian geschrieben, übersetzt vom gälischen O’Briain  bedeutet “von Brian”. Der Name deutet auf eine Abstammung von Brian Boru, dem berühmten Hochkönig von Irland. Dies gibt den O’Briens auch die Eigenschaften “hoch” und “edel” mit. Die meisten O’Briens finden sich in den Grafschaften Clare, Limerick, Tipperary und Waterford.

Die Bedeutung des irischen Names Ryan stammt aus dem alten gälischen Wort “righ” und dem alt-irischen Diminutiv von “ein”, die zusammen die Bedeutung von “kleiner König” haben. Der Name Ryan stammt aus dem irischen Namen O ‘Riain – eine Kontraktion der älteren irischen Form O’Mulriain, die heute praktisch ausgestorben ist. Ryan ist auch ein sehr beliebter Vorname, vor allem in Großbritannien und den USA.


Colin O’Brien: Nein, danke der Nachfrage. Kein Bedarf, wir sind in wenigen Minuten hier fertig mit dem End-und Beladen. Machen sie hier Urlaub, ich sehe etliche Wohnmobile hier stehen?

James: Wir verbringen einen geruhsamen Urlaub. Zumindest war das so geplant.

Colin O’Brien: Wieso, ist es etwas dazwischen gekommen?

James: Das kann man so sagen. Einige Personen waren im Mausoleum gefangen. Ich habe mir sagen lassen, dass das kein angenehmer Ort ist. Und dann stellten wir auch noch fest, dass etliche wertvolle Gemälde und Schmuck aus dem Mausoleum gestohlen wurden.

Colin O’Brien: Ach was sie nicht sagen. Ich habe schon immer gesagt, dass die Welt schlecht ist.

James: So sehe ich das auch.
(Colin O’Brien bemerkte nicht den gefährlichen Unterton in James Stimme).

James: Und dann stellen wir auf einmal fest, dass dieses gestohlenen Gegenstände in diesem Fahrzeug liegen, welches sie……….

Und dann ging alles blitzschnell.

Colin O’Brien wollte seine Waffe aus dem Hosenbund herausziehen, mit dem James aber gerechnet hatte. Mit der linken Handkante schlug James die Waffe aus O’Brien Hand, und mit seiner Faust landete er einen zielgenauen Treffer in das Gesicht des Gangsters. Er stürzte wie ein Baum zu Boden.

Eddy und Heinz Schultz sahen dem Treiben natürlich nicht tatenlos zu. Denn im gleichen Moment überwältigten sie den zweiten Gangster namens Kain Ryan ohne große Gegenwehr. Denn der Fausttreffer von Eddy traf auch hier punktgenau ins Ziel. Wenig später hatten beide die silberne Acht an ihren Handgelenken. Und die Hände natürlich auf dem Rücken.

James: Und was machen wir jetzt mit denen bis die Polizei eintrifft?

Eddy: Die Idee von mir: Wir schließen die beiden solange im Mausoleum ein. Wenn sie von der Polizei daraus geholt werden, sind sie garantiert redseliger.

James: Ausgezeichnete Idee. Dann fahren wir die beiden jetzt zum Mausoleum.

Die Kinder und Jugendlichen verfolgten das ganze Spektakel von den Fenstern ihrer Wohnmobile aus.

Heike: Unsere drei Männer haben das ja ruck zuck über die Bühne gebracht. Was kommt jetzt Tante Othilie?
Othilie: Frag mal die drei. Ich weiß nicht was sie noch vorhaben. Aber ich befürchte, dass wir uns die Nacht weiter um die Ohren schlagen müssen.

Heike: Soll ich für dich hier ein Fensterplatz reservieren? Denn hier wird allerfeinstes Kino geboten.

Othilie: Nein Danke Heike, ich habe hier Kino genug.


Ohne Krimi Geht Die Mimi Nie Ins Bett - Bill Ramsey




Unsere drei Meisterdetektive verfrachteten die zwei Ganoven also erstmal in das Mausoleum, wobei sie den Schlüsselbund von Martina in Anspruch nahmen.

James: Ich muss zugeben, dass Martina in Sachen „Einbruchswerkzeug“ gut bestückt ist.

Eddy: So, ihr beiden Burschen, in absehbarer Zeit werdet ihr von der Polizei abgeholt. Zu trinken werden wir aber euch hierlassen. Die Hände werden vorne gefesselt, so dass ihr keine Mühe mit der Getränkezufuhr habt. Wir sind ja im Gegensatz zu euch keine Unmenschen. Wie kann man den armen verstorbenen Menschen hier im Mausoleum die Habseligkeiten stehlen. Hier drin könnt ihr über eure Schandtaten in Gegenwart der Familie Henry nachdenken.
Und jetzt werden wir uns mal um eure zwei Kumpane kümmern.


Auf dem Parkplatz vor dem Kloster machte man sich mittlerweile große Sorgen um das Ausbleiben von Frank Langer. Absolut verständlich, dass die Gemütsverfassung von Polly mittlerweile auf dem Tiefpunkt angelangt war.
Ergo entschloss man sich einen Suchtrupp loszuschicken, der aus Polly, Joggeli und zur Vorsicht, man kann ja nicht wissen, Petra bestand. Galway war der nächste größere Ort mit einer wohl Tag und Nacht geöffneten Polizeistation, wo man annehmen konnte, dass Frank dorthin gefahren ist. Die Insassen des Wohnmobils wurden kurzfristig auf die anderen Fahrzeuge verteilt.

Info:

Mit 79.529 Einwohnern (Stand 2016) ist Galway die bevölkerungsreichste Stadt in der gleichnamigen Grafschaft (County Galway) und im gesamten Westen Irlands. Die Stadt erlebt seit etwa 1990 ein starkes Bevölkerungswachstum und ist Sitz zweier Universitäten, so dass das Durchschnittsalter relativ niedrig ist. Im selben Zeitraum gewann sie auch stark an wirtschaftlicher und kultureller Bedeutung.  
Quelle: Wikipedia  

Ed Sheeran - Galway Girl [Official Music Video]




Langsam fuhr das Fahrzeug die einsame Landstraße Richtung Galway. In der Dunkelheit der unbeleuchteten Straße war die Suche natürlich sehr schwierig. An jedem kleinen Rastplatz oder einer Einbuchtung hielt man an, um die Gegend näher unter Augenschein zu nehmen.
Ca. eine Stunde später war der Suchtrupp tatsächlich erfolgreich. Ein einsames Wohnmobil, welches unverkennbar von der Reisegruppe Hoffmann war, stand in einer Waldlichtung.

Polly: Im Fahrzeug ist Frank nicht zu sehen. Wo kann er nur sein?

Petra leise: Ich sehe hier Blutspuren neben dem linken Vorderreifen. Sie führen zu dem kleinen Wald. Die Spuren müssen ganz frisch sein.  

Polly schreckensbleich: Mein Gott, was ist da passiert. Wir müssen tiefer in den Wald hinein. Wahrscheinlich ist er verletzt. Kommt alle mit, wir müssen den Blutspuren nachgehen.

In Panik rannte Polly in den Wald hinein. Das dabei ihre Feinstrumpfhose durch die Sträucher zerstört wurde war wohl das geringste Übel. Mit ihren Taschenlampen durchkämmten die drei Personen das gesamte Unterholz.

5 Minuten später ein freudiger Aufschrei von Polly. Völlig unverletzt fand sie Frank vor, der anscheinend irgendetwas gesucht hatte. Denn seine Blicke suchten den Waldboden nach etwas bestimmten ab. Kurze Zeit lagen sich beide in den Armen. Diesmal waren es Tränen vor Freude, die in Pollys Augen zu sehen waren.

Polly: Was ist passiert, dass du so lange unterwegs bist?

Frank: Ich habe eine Reifenpanne. Als ich hier auf dem kleinen Parkplatz den Reifen wechseln wollte, stellte ich fest, dass weder ein Wagenheber, noch ein Radmutternschlüssel an Bord dieses Fahrzeuges ist. Ergo versuchte ich am Straßenrand um Hilfe zu bitten. Das keines der wenigen Fahrzeuge anhielt, kann ich aber sehr wohl nachvollziehen, denn wer will schon einer einsamen Person in der dunklen Nacht behilflich sein. Das ist sicherlich für viele sehr suspekt. Ich kann es nachvollziehen.

Joggeli: Dann werde ich mal den Reifen wechseln.

Polly: Und wir werden mal den Blutspuren folgen. Vielleicht ist hier ein Mensch in Not, was wir nicht hoffen wollen. Petra, hast du dein „Handwerkszeug“ dabei.

Petra: Das habe ich immer. Der Erste-Hilfe-Koffer ist bei mir schon angewachsen. Ich habe gelernt, dass wenn ich mit euch unterwegs bin, auf alles vorbereitet zu sein.

Polly: Ach Herrgott schau mal. Hier liegt eine schwerverletzte Geiße. ((in Norddeutschland auch "Ricken" genannt. Ricke steht für: die waidmännische Fachbezeichnung für das weibliche Reh.)  Und neben ihr kleines Rehkitz. Was für ein trauriger Anblick. Das Rehkitz liegt daneben und schaut traurig, wenn ich es mal so deuten darf, zu ihrer Mutter. Petra schau bitte mal nach, ob du der Ricke helfen kannst.

Kurze Zeit später:

Nein Tante Polly, es tut mir selbst furchtbar Leid. Der Ricke ist leider nicht mehr zu helfen. Und das Rehkitz ist auch verletzt. Der rechte Vorderlauf ist evtl. gebrochen. Aber das muss ich nachher noch genauer untersuchen. Es wird große Schmerzen haben, und es zuckt bei meinen Berührungen zusammen. Desgleichen zittert das Kitz am ganzen Körper vor Angst.



Polly: Auch das Kitz wird elendig zu Grunde gehen, wenn wir es hier seinem Schicksal überlassen. Es wird sich nicht alleine ernähren können.

Petra: Richtig, dass Kitz dürfte ungefähr 8 Wochen alt sein. Das Rehkitz wird mindestens ca. 6 Monate von der Mutterricke gesäugt. Jetzt ist es völlig hilflos und dem Tod geweiht.

Polly mit Tränen in den Augen: Petra, wir müssen es mitnehmen.

Petra: Das werden, und das müssen wir auch. Schau mal, die Polizei ist auf dem Parkplatz. Wahrscheinlich nur eine routinemäßige Kontrolle. Das ist günstig, denn Onkel Joggeli und Frank diskutieren gerade mit der Polizei. Ich nehme an, dass die beiden über die Vorfälle im Kloster und im Mausoleum berichten.

Polly: Ich nehme das Reh auf meinem Arm, und wir gehen gemeinsam dorthin. Meine Güte, mein Herz zerfließt vor Mitleid, wie es sich immer nach ihrer Mutter umdreht, als wenn sie Ahnung würde, dass es sie zum letzten Mal sieht.

Ende Teil 421

Wie es mit dem Rehkitz weitergeht, und was noch gegenwärtig im Kloster geschieht, könnt ihr in Teil 422 erfahren, welches gleich in einigen Minuten an dieser Stelle hier folgen wird.

Monika

Geschrieben am 13.06.2021

Teil: 422  
                                Kapitel: 523




Geburtstagskinder vom 17. Juli 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1965 Bastian Sick
kam an diesem Tag zur Welt
1935 Donald Sutherland
feierte an diesem Tag seinen 30. Geburtstag
1947 Camilla Mountbatten-Windsor
wurde an diesem Tag 18 Jahre alt
1952 David Hasselhoff
wurde an diesem Tag 13 Jahre alt
1954 Angela Merkel
wurde an diesem Tag elf Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/17-juli-1965

• Trotz beginnender Rezession gewinnt „Wirtschaftskanzler“ Erhard die Bundestagswahl.
• Republik im Wandel: SPD erscheint vielen erstmals wählbar.
• DDR strebt nach internationaler Anerkennung.
• Vietnamkrieg beginnt – Rassenkonflikte erschüttern die USA.
• Wettrennen zum Mond im Zeichen des Systemwettstreits.


17.7.1965
Polen und die Sowjetunion heben den Visumzwang für Privatreisende aus beiden Ländern auf.
17.7.1965
In Rumänien werden erstmals seit der Machtübernahme der Kommunistischen Partei 1948 westliche Zeitungen verkauft. Sowohl die Europa-Ausgaben der “New York Times” und der “New York Herald Tribune” als auch der “Figaro” und “Le Monde” sowie die “Neue Züricher Zeitung” sind erhältlich.


Petra: Das werden, und das müssen wir auch. Schau mal, die Polizei ist auf dem Parkplatz. Wahrscheinlich nur eine routinemäßige Kontrolle. Das ist günstig, denn Onkel Joggeli und Frank diskutieren gerade mit der Polizei. Ich nehme an, dass die beiden über die Vorfälle im Kloster und im Mausoleum berichten.

Polly: Ich nehme das Reh auf meinem Arm, und wir gehen gemeinsam dorthin. Meine Güte, mein Herz zerfließt vor Mitleid, wie es sich immer nach ihrer Mutter umdreht, als wenn sie Ahnung würde, dass es sie zum letzten Mal sieht.

Was aber geschah in der Zwischenzeit im Kloster, wo beide Gangster ihren „unverdienten“ Schlaf einnahmen.
Schwester Sobattapedia (Bitte nicht verwechseln mit Wikipedia und schon gar nicht mit Stupidedia) klopfte ausgiebig und laut an das Übernachtungszimmer, welche der heilige Orden ihnen freundlicherweise zu Verfügung gestellt hatte.



Man muss zugeben, dass der Komfort in diesem Zimmer nicht mit den Maßstäben eines 5 Sterne Hotels zu vergleichen ist. Aber zumindest gab es Gelegenheit ehrliche Reue zu zeigen, welches ich aber bei diesen Personen starke anzweifle. Ich gehe auch davon aus, dass diese beiden auch keine Verwendung für die Bibel (unter dem Fenster liegend) hatten.
Kommen wir wieder zu Schwester Sobattapedia zurück:

Meinen Herren, wenn sie mal bitte herauskommen wollen, denn es machen sich gerade zwei Personen an ihrem Auto zu schaffen.

Kurze Zeit später stürmten die beiden aus dem Zimmer.

Schwester Sobattapedia bekreuzigte sich: Um Gottes willen, ziehen sie sich bitte etwas passendes an. So gehen sie mir nicht aus dem Haus. Was sollen denn die anderen Bewohner des Klosters von ihnen denken.

Halt. Erst auch noch das „Vater unser“ dreimal aufsagen, und dem Herrn um Vergebung bitten.

Wobei Colin O’Brien noch eine Zugabe gab, welches von Schwester Sobattapedia mit Genugtuung zur Kenntnis  nahm.

Na bitte, geht doch.

An der Eingangspforte des Klosters wurden die beiden Ganoven von drei Herrschaften in Empfang genommen, die uns allen sicherlich bekannt sind.
Und das waren James, Eddy und Hauptwachtmeister Schultz. Die letztgenannte Person war wieder bereit, seine außerdienstlichen Pflichten neben seinem Hauptberuf als Polizist auszuüben. Ich wage aber zu bezweifeln, dass er die Überstunden dienstlich melden kann. Aber er war sich von vorneherein klar, dass er als Mitbewohner und Ehegatte von Frau Pfeiffer bei der Familie Hoffmann kaum eine ruhige Minute haben würde. Beispiele haben wir ja genug erlebt.
Bei James und Eddy war es sowieso klar, dass es viel Arbeit geben würde. Sie waren rund um die Uhr beschäftigt, ihren Pflichten als Personenschützer nachzukommen.
Und das taten sich auch jetzt wieder um, Moment ich schaue eben auf das Zeiteisen am Handgelenk, 4 Uhr 22. Es ist aber nun mal so, dass auch ich gezwungen bin, etliche Nächte durchzumachen, da ich ansonsten mit meiner Niederschrift der vielen Begebenheiten bei der Hoffmann-Group zeitlich nicht nachkomme. Und auch in der Nacht, waren viele der der Hoffmann Familie plus Anhang sehr aktiv.

Nun in jedem Fall klickten um, ich schaue auf die Uhr, 4 Uhr 25 nach kurzem Gerangel mit den beiden Gangstern die Handschellen. Die drei hatten mal wieder ganze Arbeit geleistet. Kurze Zeit später wurden sie dann der irischen Polizei übergeben.
Hier ein neueres Foto:



Und hier mal ein Foto der Baseler Polizei, die neben ihren polizeilichen Dienst auch bei der Brandbekämpfung eingesetzt wird.



Kurze Zeit später erschienen auch wieder Polly, Frank Langer sowie Petra, wieder auf der Bildfläche. Mit dabei, das Rehkitz welches in den Armen Petras lag. Es konnte zu 99 % davon ausgegangen werden, so die Untersuchung von Petra, dass das Tier keinen Knochenbruch erlitten hatte.
Die Anwesenheit eines neuen Tieres hatte sich natürlich in Windeseile herumgesprochen. Jedenfalls wurde Petra von den Jugendlichen und den Kindern förmlich „eingekesselt“.



Ohhhhhh wie süß,
war die einhellige Meinung aller Personen. Über ein duzend Hände streichelten zärtlich über das warme Fell des zitternden Tieres, welches immer noch in den Armen Petras lag.

Petra: Sachte, sachte, ich werde das Rehkitz erst einmal in eine warme Decke einhüllen, und es behandeln. Außerdem bekommt es ein leichtes Beruhigungs-und Schmerzmittel. Außerdem brauchen wir Flüssigkeit zum Trinken. Ich weiß nicht wann es zuletzt gesäugt wurde. Am besten wäre Ziegenmilch und natürlich kleine Baby-Fläschchen woran das Tier nuckeln kann.

Othilie: Ich besorge es bei den Nonnen. Ich denke, dass ich es von denen bekommen kann. Denn sie habe etliche Ziegen auf ihrem Anwesen. Genauso wie wir auch auf „Gut Bavaria“.  

Martina: Habt ihr das niedliche Tier im Wald gefunden, und wo ist die Mutterzicke, die sich um ihre Aufzucht kümmert?

Petra: Ja, wir haben es im Wald gefunden, als wir auf der Suche nach Frank waren, aber das Muttertier lebt leider nicht mehr.

Heike, mit Tränen in den Augen: Das ist ja furchtbar, dann ist die kleine ganz alleine und hilflos auf der Welt.

Wir werden es „Feline“ taufen. Hände hoch, wer dafür ist.

Ich sehe allgemeine Zustimmung. Dann soll es so sein, dann soll es geschehen.

Einige Minuten später erschien Othilie mit warmer Ziegenmilch und mehreren Nuckel-Fläschchen.

Gierig nuckelte das Kitz ein komplettes Fläschchen leer, welches von allen Kindern fast atemlos beobachtet wurde.

Petra: Ja Kinder, schaut ruhig zu, denn das wird künftig unsere Aufgabe sein. Alle 4 Stunden muss es gesäugt werden. Es ist besser, wenn es von mehreren Personen gemacht wird, damit es sich nicht nur an einer Person gewöhnt.

Tina: Wir werden uns selbstverständlich alle daran beteiligen.

Martina: Ich hoffe doch, dass wir das Tier zu uns nach Hause nehmen.

Othilie die gerade das Fläschchen mit der Milch gibt: Das werden wir machen. Unser Anwesen ist groß genug. Aber ein Problem könnten wir bekommen. Für Lupo und Foxy ist so ein Rehkitz eine willkommene Speise. Wir müssen also sehen, dass wir die Tiere voneinander trennen. Selbst eine ausgewachsene Reh-Zicke ist für die beiden erwähnten Tiere kein Problem. Aber wir haben zum Glück auch ein großes eingezäuntes Areal, wo Lupo, Foxy und auch Cheetah nicht hineinkönnen.
Jetzt haben wir die ganze Nacht durchgemacht. Ich bin hundemüde, und ihr sicherlich auch. Aber hier auf dem Parkplatz zu bleiben bedeutet mir zu viel Trubel, wenn die Besucher hier auftauchen. Eddy, was schlägst du vor?

Eddy: Wir fahren landeinwärts Richtung Osten. Dabei werden wir an etliche kleine Dörfer vorbeikommen, in denen nicht so viel Trubel wie an der West-und Ostküste ist.

Othilie: Wenn wir dort zwei oder drei Cottage für zwei Tage anmieten könnten wäre das noch idealer.  

Eddy: Dann führe ich das Wohnmobilfeld an, und suche nach einem abgelegen Dorf.

Polly: Und wir werden uns in die Betten unserer rollenden Mobilheime begeben.

Petra: Feline ist nach dem Essen etwas müde. Ich werde mit ihr zusammen ein Bett teilen.  
Eddy, James, Heinz, Joggeli und Polly übernahmen die Steuer der Fahrzeuge. Es war 7 Uhr als der Wagentross sich in Bewegung setzte.

Schon nach drei Stunden stoppte Eddy den Treck, stieg aus, erkundigte sich bei der Bevölkerung nach Übernachtungsmöglichkeiten in einem Cottage, fuhr einige hundert Meter weiter, und hielt schließlich vor vier hübschen Häuschen. Die ersten beiden lagen direkt hintereinander.



Heike: Niemand wäre erstaunt, wenn aus diesem Häuschen Hänsel und Gretel heraustreten würden.





Othilie: Absitzen und Gepäck auf die Zimmer bringen, welche uns die Vermieterin Miss Murphy zeigen wird. Anschließend bis heute um 16 Uhr Schlaf nachholen.
Das kleine Knusperhäuschen werden Petra, Gregor, Beatrice, Uschi, Jürgen, Martina, Tina und unser neues Familienmitglied „Feline“ belegen. Nach dem Schlaf werden wir uns im Ort mit Lebensmittel eindecken. Eddy sagte mir, dass es viele auf dem Dorf es nicht mit den Ladenöffnungszeiten so genau nehmen. Einfach beim Besitzer schellen, und um Einlass bitten. Wir wollen ja zum Wochenende etwas in unsere Vorratsschränke haben. Macht also nachher eine Liste, was ihr besonders benötigt.
Was wir heute Abend unternehmen werde ich euch nachher erzählen. Ich kann euch versprechen, dass das auch großartig sein wird. Ihr werdet begeistert sein. Auch die Idee stammt von unserem Irlandkenner und früheren Bewohner Eddy.


Info:

Hier ein wenig irische Geschichte.
Geschichte Irlands: 1960 bis heute
Innerhalb des ersten Jahrzehnts der Republik Irland gelang es der Regierung die Weichen für einen wirtschaftlichen Aufschwung in den 60er Jahren zu stellen. Die Grüne Insel entwickelte sich zunächst gut. Allerdings sorgten bereits Anfang der 70er die Unruhen in Nordirland, sowie mehrere falsche Entscheidungen der Politik dafür, dass die Wirtschaft einen vorübergehenden Tiefpunkt erreicht. Schon im nächsten Jahrzehnt, brachten die Iren mit der Hilfe europäischer Investoren und einer Vielzahl von Einwanderern aus Osteuropa und Asien ihre Wirtschaft wieder in Schwung.

Irlands Blütezeit mit jähem Ende: Celtic Tiger

Zu Beginn der 90er Jahre war Irland im europäischen Vergleich ein eher armes Land. Die irische Regierung schaffte es jedoch durch geschickte Investitionen und Reformen das Land innerhalb von knapp 20 Jahren von einem der ärmsten Staaten in Europa zu einem der reichsten Länder zu verwandeln. Diese Zeitspanne wird als Celtic Tiger bezeichnet.
Hauptsächlich verantwortlich für diese enorme Veränderung war eine Bildungsreform, die für mehr Fachkräfte in Irland sorgt; eine geringe Gewerkschaftssteuer, die Irland zu einem attraktiven Land für globale Unternehmen machte; neue internationale Handelsbeziehung durch die EU sowie mehrere soziale Entwicklungen, wie die Zunahme an Frauen, die nun aktiv am Arbeitsmarkt teilnahmen.

Nicht nur die Wirtschaft der Grünen Insel verzeichnete rapide Veränderungen, sondern auch die Gesellschaft. So wandelten sich die Iren von einem streng katholischen und konservativen Volk zu der weltoffenen und liberalen Gesellschaft, die sie vielleicht in ihrem Herzen schon immer waren. Während des Celtic Tiger wurde Homosexualität und Scheidung offiziell legalisiert. Zudem geriet das Abtreibungsverbot schon zu dieser Zeit immer wieder ins Auge der Öffentlichkeit. Die ebenfalls in diesen Jahren ersten aufgedeckten Missbrauchsskandale innerhalb der katholischen Kirche führten dazu, dass immer mehr Iren der Kirche den Rücken kehrten und somit auch die oft konservativen Ansichten der Kirche nicht länger vertraten.


Der Werdegang einer Insel: Irlands Geschichte mit Gänsehautfaktor
Egal, ob man sich das Leben in Irland während der Steinzeit zwischen den einfachen Holzhütten am Mount Sandel vorstellt. Sich gemeinsam mit den Erbauern der unzähligen Steinkreise der Grünen Insel in der Bronzezeit auf Entdeckungstour begibt oder über mehrere Jahrhunderte hinweg an der Seite von Theobald Wolfe Tone, Pádraig Pearse und Michael Collins für die Unabhängigkeit Irlands kämpft. Fest steht: Irland fasziniert und die Geschichte der Grünen Insel sorgt in jeder einzelnen Epoche für Gänsehaut, die man zwischen den grünen Feldern, historischen Bauten und geschichtsträchtigen Städten des Landes bis heute spüren kann!

Quelle: gruene-insel.de


Um 16 Uhr waren die meisten wieder topfit, um das kleine Lebensmittelgeschäft des Dorfes zu Fuß zu erkunden. Viel Erheiterung kam auf, dass Feline in einem Kinderwagen transportiert wurde, den die ebenfalls tierliebe Miss Murphy der Hoffmann-Group zur Verfügung gestellt hatte. Das es dem kleinen Rehkitz trotz seiner Verletzung, die sich nicht als allzu schwer herausstellte, ganz gut ging, erkannte man an der Tatsache, dass er Onkel Joggelis Hut mit Begeisterung anknabberte, den er auf seiner Safari-Tour in Indochina einem Eingeborenen abkaufte.



Den zweiten Hut den er dort erwarb, dient heute als Lampenschirm im Büro des Direktors im Museum der Kulturen in Basel.



Jedenfalls durfte Inge den Kinderwagen mit Feline schieben, was wiederrum mit Lachen quittiert wurde.
Martina, der es nach der ereignisreichen Nacht auch wieder gut ging: Inge macht sich ganz gut. Hier kann sie schon mal für später ein wenig üben.
Kurze Zeit später waren sie an dem kleinen Kolonialwaren-und Lebensmittelgeschäft in dem kleinen Dorf eingetroffen, dessen Namen mir leider entfallen ist.



Nach einiger Zeit des Klingelns machte dann schließlich der Ladenbesitzer endlich auf.



Ein typischer Laden, den es in der BRD und vermutlich auch in der Schweiz in den 60 er Jahren noch oftmals anzutreffen war. Ich kenne das auch noch. Anstatt Aldi, Lidl, Migros und Co. zählte hier das persönliche Gespräch mit dem Ladenbesitzer zu den täglichen Höhepunkten des Tages.

Heute hat diese Aufgabe der Friseur übernommen.

Polly: Guten Tag Mr. Murdoch. (So der Name des Ladenbesitzers). Wir hätten gerne 5 Liter Motoröl 20 W-50 für einen Austin Morris.

Heike: Dazu 5 Liter Speiseöl für unseren Kochtopf.

Mr. Murdoch: Alles kein Problem. Sie können auch tauschen. Sonst noch etwas.

Petra: Jede Menge, unter anderem 5 Liter Ziegenmilch (Mit 3 Kg Gewicht benötigt ein Rehkitz alle 4 Stunden 200 ml frische Ziegenmilch), sowie Blätter (von Obstbäume, Weide, Hainbuche, Haselnuss, Birke) und Kräuter zum Beispiel: Klee, Löwenzahn, Spitzwegerich, Himbeerblätter, Brombeerblätter für unser Rehkitz hier im Kinderwagen.

Othilie: Ich gebe ihnen mal besser unsere Liste, wo die Nahrungsmittel die wir benötigen aufgelistet sind.

Mr. Murdoch: Ich stelle alles zusammen, und bringe ihnen alle benötigten Waren an die von Ihnen angegebene Adresse.

Othilie: Vielen Dank, das ist die einfachste Lösung für uns alle.

Polly leise zu Frank: Mich wundert es, dass Heike keine von ihr so gerne angepriesenen Waren einkauft.

Frank: Das ist nicht verwunderlich. Erstens beherrscht sie die Sprache mit dem Dialekt nicht besonders, und zweitens hat sie sich in den USA reichhaltig eingedeckt. Dort sind die Preise günstiger als hier und bei uns in der BRD und in der Schweiz. Wenn sie ihre heiße Ware dann am Abend verkauft, nimmt sie aber sowieso „gepfefferte“  Preise. Einen ordentlichen Gewinn macht sie immer dabei.

Polly: Ja, sie ist wirklich sehr geschäftstüchtig. Dann lass uns bitte jetzt wieder zu unseren Cottage zurücklaufen, damit wir heute Abend ausgehen können.

Frank: Was haben wir denn heute Abend vor?

Polly: Wir werden einen original irischen Pub besuchen. Eddy hat dafür gesorgt und Plätze reservieren lassen.  

Martina: Super, aber was machen wir mit „Feline“. Der vermeintlichen „Krach“ dort wird wohl nichts für sie sein.

Polly: Darüber habe ich schon Frau Pfeiffer und Heinz Schultz gesprochen. Sie werden bei „Feline“ in der Wohnung bleiben. Das Kitz steht jetzt praktisch unter Polizeischutz. Hab also keine Angst, um „Feline“ wird sich ausreichend gekümmert.

Martina: Ansonsten wäre ich auch hier geblieben.

Polly: Das weiß ich, und das weiß ich auch sehr zu schätzen. Dann lass uns gleich ein wenig in den Liegestühlen im Garten relaxen. Essen werden wir gemeinsam in dem Pub. Auch das ist schon von Eddy organisiert worden.

Martina: Was sollen wir anziehen?

Polly: Etwas ganz legeres, wir gehen ja schließlich nicht im Theater. Wir haben heute Samstag, und da wird im Pub garantiert der Teufel los sein.
Um 19 Uhr war es schließlich soweit. Wie an einer Perlenkette gereiht betrat die Hoffmann-Group den Pub. Sie wurden direkt vom Besitzer in den angemieteten Gastraum geführt.



Allgemeine Erheiterung über die an der Decke gehängten „Nachthafen“

James: Jetzt könnt ihr essenstechnisch kräftig reinhauen, denn bis zur Toilette habt ihr es nicht weit.

Othilie: Pot de chambre. Einer schöner als der andere. Kinder, was wollt ihr essen

Martina: Gebackene Bohnen. Nein, war natürlich ein Scherz. Aber mit einer Bettpfanne kann man sich bestens über den Sinn des Lebens unterhalten. Wobei die französische Bezeichnung mir noch am besten gefällt.

Heike: Richtig, so ein weiches Wort für eine oftmals harte Sache.

Polly:  Jetzt wollen wir uns aber mal besser über die angenehmen Dinge des Lebens unterhalten. Das wäre die Mahlzeit, bevor wir uns nachher den  musikalischen Genüssen zuwenden werden. Ihr werdet garantiert begeistert sein.

Ende Teil  422

Wie schon Polly angedeutet hat, wird es in Teil 423 musikalisch zugehen.

Monika

Geschrieben am 18.06.2021

Die phantastischen Abenteuer auf „Gut Bavaria“




Herzlich willkommen in der Republik Irland




Eddy: So dann werden wir jetzt erstmal typische irische Bier bestellen. Zumindest für die Erwachsenen. Also eine Runde “a Pint of Guinness”. Für die Jugendlichen unter uns ein “a Glass of Guinness”

Info:
Biere werden in irischen Pubs in zwei Größenordnungen serviert. Im Pint oder im halben Pint. Ein Pint misst 568 ml und ein halbes Pint genau die Hälfte. Ein Pint ist also durchweg größer als ein halber Liter.
Sie bestellen also “a Pint of Guinness”. Wenn Sie ein halbes Guinness möchten, dann bestellen Sie in Irland nicht ein “half Pint of Guinness”, sondern “a Glass of Guinness”. “Half a pint of…” bestellen Sie als Engländer und als solcher wollen Sie nicht verwechselt werden ;-).
Stout (4% bis 4,2%)



Irische Stout Biere
Das bekannteste irische Bier dürfte das Guinness (4,2%) sein. Guinness wird seit 1759 in Dublin gebraut. Hier handelt es sich um ein malziges Dunkelbier. Schon fast etwas herb. Das Guinness gehört zu den Stout-Bieren. Guinness ist nicht jedermanns Sache. Falls dies bei Ihnen zutrifft, dann können Sie je nach Region, auch einmal ein Beamish (4,1%) oder Murphys (4%) probieren. Beide dieser Stouts werden in Cork gebraut. Sie sind sanfter im Geschmack, wobei das Murphys hauptsächlich im Süden Irlands (Cork oder Kerry) ausgeschenkt wird. Beamisch finden Sie auch öfters in anderen Regionen Irlands, Europas und der Welt.

In Irland bekommen Sie ähnliche alkoholfreie Getränke wie in Ihrer Heimat. Ob Cola, Limonade, Säfte etc. Was Sie in Irland nicht finden, sind Cola Mischgetränke, wie Cola und Limo gemischt. Das müssen Sie sich selber mischen.

Kaffee
Heutzutage bekommen Sie in manchen Pubs sogar einen guten Kaffee. Das ist auch heute noch, eher in den größeren Ortschaften so. Auf dem Land kann es Ihnen geschehen das Sie löslichen Kaffee bekommen. Um auf Nummer sicher zu gehen, würde ich in Irland immer einen Americano bestellen. Wenn Sie lediglich Kaffee bestellen, kann es sein das Sie (wie bereits erwähnt) entweder einen löslichen bekommen, oder einen Filterkaffee der seit Stunden heiß gehalten wird.

Tee
Einen schwarzen Tee bekommen Sie in jedem Pub. In Ballungsgebieten bekommen Sie in der Regel auch andere Teesorten. Die Iren sind Weltmeister im Tee trinken. In Irland wird der Tee meist in einfachen Metallkannen serviert.

Mineralwasser
Wenn Sie in Irland ein Wasser bestellen, bekommen Sie höchstwahrscheinlich einen Krug, oder Glas, Leitungswasser. Wenn Sie in Irland ein Mineralwasser bestellen, bekommen Sie wahrscheinlich ein stilles Wasser. Falls Sie ein Sprudel wollen, dann müssen Sie “sparkling water” bestellen.
Quelle wolfganglolies.de/2015/04/12/typische-getraenke-im-pub/
So, dann wär das schon einmal geklärt.

Noch etwas Interessantes.
Jeder Ire und jede Irin konsumieren ca. 130 Liter Bier pro Jahr, die zweithöchste Menge der EU.

Halloween ist ein ursprünglich keltischer, kein amerikanischer Brauch.

Irland hat sieben Mal den Eurovision Song Contest gewonnen, öfter als jedes andere Land.

80 Millionen Menschen irischer Abstammung leben weltweit (außerhalb Irlands).
Der längste Ortsname Irland lautet "Muckanaghederdauhaulia" (da können die Waliser nur lachen). Quelle: typisch irisch.de
Nun aber wieder zurück zu unserer Reisegruppe, die sich gerade ein Guinness Bier schmecken ließen. (Ich kann aus meinem persönlichen Erlebnissen aus England und Wales sagen, dass es sehr gewöhnungsbedürftig ist).


Eddy: Jetzt wird es sehr gemütlich. Im Schankraum fangen sie gerade an zu singen. Kommt, wir gehen mal gemeinsam dort hin und hören uns das an.
Im nu waren fast alle Gäste am Singen, und auch Eddy zeigte seine musikalische Begabung, in dem er ebenfalls lautstark mitsang.  

The Rocky Road To Dublin - The Ramparts



Auch beim nächsten Song riss es förmlich alle von den Sitzen.
Ein traditioneller Irischer Song aus den 60 er Jahren, dessen Bekanntheit 1973 sprunghaft anstieg. Hier erstmal der Song aus dem Pub.
Whiskey in the Jar by the High Kings in Gogartys Pub Temple Bar

Kein Wunder, dass es bei diesem Song die Hoffmann-Group endgültig in den Raum zog, wo die Band dieses Lied vortrug. Es war so voll im Schankraum, dass im Grunde genommen keiner umfallen konnte.

Und hier der weltweite Hit, der von „Thin Lizzy“ 1973 gesungen wurde.



Thin Lizzy - Whiskey In The Jar 1973 Video Sound HQ



Auch den nächsten Song kannte jede Person, und die Reisegruppe Hoffmann natürlich auch. Jedenfalls machten alle von ihnen mit. Und das schönste man brauchte keinen Alkohol, um in eine gesunde und friedliche Ekstase zu verfallen. Bei dem Refrain: Way hay and up she rises. Way hay and up she rises. Way hay and up she rises. Early in the morning, waren  auch die Urlauber nicht mehr zu bändigen. Tante Polly stieg auf einem Tisch und peitschte das Publikum richtig an. Und auch Frank stieg daraufhin auf dem Tisch.

Martina: Mein Gott, ich erkenne die beiden nicht mehr wieder. Die beiden besonnensten Personen rocken das Lokal.

Othilie: Eine Runde Pint of Guinness für alle Gäste.

Martina zu Tina: Unsere Erwachsenen werden immer merkwürdiger. Wir müssen schwer auf unsere erziehungsberechtigten aufpassen. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass sie so ihre Contenance verlieren. Einfach unfassbar (Wobei Martina aber dabei lachte).


Hier die Band mit diesem fantastischen Song.

The Windrose - Drunken Sailor (Live at Woodrock)


Vollständigkeitshalber hier die Originalversion von der Band „Irish Rovers“



Das es nicht dabei blieb zeigte der nächste Song, wo die irische Lebensfreude wieder eindeutig zu erkennen war. Inklusive der herrlichen Landschaftsaufnahmen. So sah es schließlich auch in der Kneipe aus, pardon natürlich im Pub.

Flying Feet - LIVE Authentic Irish Music & Dance Show




Martina: Was ich aber noch sehen möchte, ist der irische Stepptanz.

Othilie: Das werden wir sicherlich auch noch bewundern dürfen. Wir sind ja schließlich noch eine Woche hier in Irland. Heute sehen wir erstmal die diversen Bands mit ihren großartigen Songs.

Polly: Wir sind doch in fast vollständiger Besetzung hier. Kinder, was haltet ihr davon, wenn ihr auch auftreten würdet. Ihr habt ja mittlerweile genügend Erfahrung darin sammeln können. Euer Musik-Repertoire ist doch sehr vielseitig und International. Ich würde das mit der Leitung des Pubs und einer hier anwesenden Band absprechen.

Martina: Gerne, wenn das klappt. Und du musst natürlich mitsingen, denn du hast die beste Stimme von uns allen.

Polly: Ok, dann werde ich das jetzt arrangieren.

Kurze Zeit später war es dann soweit. Polly trat an das Mikrofon, und kündigte das Lied an, welches die Hoffmann-Group vortragen wird. Das würde dann der weltberühmte Song „Country Roads“ sein.

(Hier die aktuelle Fassung von der Kelly-Family)



Die Pub-Besucher waren nach dem Lied schlichtweg „aus dem Häuschen“, als das Lied vorgetragen wurde. Auch Jürgen sang in der Gruppe leise mit, da er dieses Lied natürlich auch kannte. Seine Schüchternheit war beim Vortrag unverkennbar, aber das machte ihn beim Publikum ebenfalls sehr sympathisch.

Es blieb verständlicherweise bei dem Gesangspotential natürlich nicht aus, dass eine Zugabe gefordert wurde welches die Hoffmann-Group gerne nachkam. Nach kurzer Beratung entschied sich die Gruppe für das weltberühmte Lied „Was wollen wir trinken“. Diese Fassung sangen sie dann in deutscher Sprache. Unterstützung hatten sie durch Eddy und Joggeli, die zwar nicht mehr gerade stehen konnten (Guinness-Bier), aber zumindest noch gut singen konnten. (Aber das war mittlerweile schon bei vielen Gästen im Pub so). Kurzer Hand stellte man die beiden in die Mitte und hielten sie bei der Darbietung fest im Arm.    

Hier die Originalversion dieses Songs:  

Bots - Was wollen wir trinken (7 Tage lang)



Auch dieses Lied kam bei den Gästen sehr gut an. Es kam nicht so oft vor, dass man Deutsche-und Schweizer Gäste hier im Pub des relativ kleinen Ortes zu Besuch hatte. Die Hoffmann-Group mischten sich anschießend unter das Publikum, und redeten über „Gott und die Welt“. Evtl. Sprachhürden bei den Kindern wurden mit Hilfe der älteren Personen einwandfrei überbrückt, und auch so manche Adressen wurden dabei bezüglich eines Briefaustausches ausgetauscht.      

Es war geplant, das die Reisegruppe um 24 Uhr die fußläufige Heimreise zu den Unterkünften antreten wollte. Daraus wurde dann letztendlich 2 Uhr morgens. Die Jugendlichen hätten durchaus noch länger bleiben können, aber die Erwachsenen bis auf Petra, Polly waren dermaßen „abgefüllt“, dass ein weiterer Verbleib sinnlos gewesen wäre.

Heike: Immer Ärger mit den Erwachsenen. Wir müssen sehen, dass wir sie unfallfrei zu unseren Unterkünften befördern.

Uschi: Wir könnten doch mehrere Taxen nehmen.

Petra: Die Idee ist nicht schlecht, aber kennt einer unter uns die Adresse? Ich jedenfalls nicht.

Joggeli: So ein Tag „hicks“, so wun wunder wunderschön wie „hicks“ heute.

Petra trocken: Von Onkel Joggeli werden wir es sicherlich nicht erfahren.

Petra: Wie sieht es bei dir aus Tante Othilie?

Othilie: Wir haben, wir haben „hicks“ den Kanal noch lange nicht „hicks“ voll.



Petra: Da bin ich aber anderer Meinung. Mama Ingrid, wie sieht es bei dir aus?  

Ingrid: Wir wollen „hicks“ unseren alten Kaiser „hicks“ Wilhelm wiederhaben.



Petra ironisch: Ist schon gut, entschuldige wenn ich so neugierig gefragt habe. Eddy, wie sieht es bei dir aus, weiß du wo wir hin müssen?  

Eddy: Was wollen trinken sieben Tage lang, was wollen wir trinken, so ein Durst.

Petra: Ich stelle fest, dass wir die Sache in die Hand nehmen müssen. Martina, hast du eine Idee wie wir wieder zurückkommen?

Martina: Wir könnten theoretisch jede Haustüre mit unseren Schlüsseln ausprobieren.  Wenn einer passt, sind wir richtig.  

Petra: Puuuuuuuuhhhh.

Martina: Das sagt Tante Othilie auch oftmals.

Petra: Gregor, du als erfahrener Pfadfinder, hast du eine Lösung parat?

Gregor: Hat jemand von euch evtl. Kaugummipapier weggeschmissen, wonach wir uns richten können?

Martina: Dafür ist Heike zuständig.

Petra: Puuuuuuuuuhhhh.

Martina: Das hatten wir heute schon einmal.

Joggeli lallend: Lasst uns froh und munter sein, und uns ganz nach Herzen freuen, lustig, lustig fallerallala , bald ist der Nikolaus aaaabends da.

Petra: Herr Langer, was sagen ihre Flugkoordinaten?

Frank Langer lallend: "Tower an Jack Daniels. Haben nur noch wenig Treibstoff. Erbitten dringend Anweisung."

Petra: Schnell eine Flasche Whiskey für unseren Piloten. Wie ist ihre Höhe und die Position?

Frank Langer: "Ich bin 1.90 Meter groß und sitze vorne links." Äh pardon, Position Whiskey, Flughöhe 1500 Fuß.

Petra: Also, hier kommen wir auch nicht weiter. Martina, du bist unsere letzte Hoffnung.

Martina: Wenn du meinst es geht nichts mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.

Petra: Du Licht der Sonne, was hast du für eine Idee.

Martina: Wir gehen zu dem Lebensmittelgeschäft, wo wir heute Mittag einkaufen waren.



Petra: Der Laden hat schon längst zu, und Mr. Murdoch ist garantiert am Schlafen. Und Unterkunft für 27 Personen wird er uns sicherlich nicht gewähren, auch wenn wir den halben Laden aufgekauft haben.

Martina: Das ist klar, aber er hat die Adresse von uns, weil er doch die Ware zu uns geliefert hat.

Petra. Mensch Martina, das ist die Lösung unserer Probleme.

Martina: Nicht ganz, denn ich weiß nicht mehr wo der Laden von Mr. Murdoch ist.

Othilie: Puuuuuuhhh.

Petra: Darauf habe ich nur gewartet. Nein im ernst, aber ich weiß wo sich der Laden befindet. Also im Gleichschritt hinter mir her.

Joggeli: Heute wollen wir marschieren, einen neuen Marsch probieren, durch den schönen Westerwald, denn da pfeift der Wind so kalt. Ein paar Büstenhalter….

Westerwald Marsch



Liebe Leser, ihr könnt gerne mitsingen, wobei das Wort „Eukalyptusbonbon“, bitte durch die Worte „Ein paar Büstenhalter“ ersetzt werden sollte. Danke für euer Verständnis.

Wie schon vermutet setzte sich die Kompanie „Gut Bavaria“ hinter Hauptfeldwebel Petra in Bewegung. Wobei man lauthals das Westerwaldlied schmetterte, welches bei der Bevölkerung des Ortes um diese Uhrzeit keinen großen Anklang fand.

Nachdem man 8 (In Worten, acht) Mal das Westerwaldlied geschmettert hatte, stand man schließlich vor dem Geschäft von Mr. Murdoch.

Kompanie-Hauptfeldwebel Petra: Gaaaanze Kompanie stillgestanden.

Wenn ich sage „Stillgestanden“ dann pendelt nur noch der Sack. Sie stehen im „Stillgestanden“, da wird sich nicht bewegt. Auch wenn eine Biene kommt und ihnen das Auge aussaugt, es rührt sich nix.

Jawohl Frau Hauptfeldwebel
(Wie man erkennen kann wurde die Laune, in der Hoffnung bald nach Hause zu kommen, immer besser).

Petra: Wie sollen wir nun um 2 Uhr 30 Mr. Murdoch wachbekommen.

Heike: Wir können ja noch mal das Westerwaldlied schmettern.

Petra: Hör auf, ich kann das Lied nicht mehr hören. Habt ihr evtl. andere Vorschläge wie wir das Ehepaar Murdoch wach bekommen?

Joggeli: Wir, wir, wir stimmen das Lied „hicks“ „Erika“ an.
Petra: Das kenne ich nicht. Ok, wenn es was hilft, bitte sehr.
Auf los geht’s los.

Wie auf Kommando schmetterten Joggeli, James, Eddy und Frank mit voller Lautstärke dieses Lied.

Erika


Text:
Auf der Heide blüht ein kleines Blümelein
Und das heißt:
Erika.
Heiß von hunderttausend kleinen Bienelein
Wird umschwärmt:
Erika
Denn ihr Herz ist voller Süßigkeit,
Zarter Duft entströmt dem Blütenkleid.
Auf der Heide blüht ein kleines Blümelein
Und das heißt:
Erika.
In der Heimat wohnt ein blondes Mägdelein
Und das heißt:
Erika.
Dieses Mädel ist mein treues Schätzelein
Und mein Glück,
Erika.
Wenn das Heidekraut rot-lila blüht,
Singe ich zum Gruß ihr dieses Lied.
Auf der Heide blüht ein kleines Blümelein
Und das heißt:
Erika.
In mein'm Kämmerlein blüht auch ein Blümelein
Und das heißt:
Erika.
Schon beim Morgengrau'n sowie beim Dämmerschein
Schaut's mich an,
Erika.
Und dann ist es mir, als spräch' es laut:
"Denkst du auch an deine kleine Braut?"
In der Heimat weint um dich ein Mägdelein
Und das heißt:
Erika.

Quelle: Musixmatch
Songwriter: Herms Niel
Songtext von Erika Oertel Musikverlag


Kurze Zeit später wurde endlich ein Fenster im 1. Stock des Hauses aufgerissen. Im Fensterrahmen war deutlich das Gesicht von Mr. Murdoch zu gesehen.

Polly: Endlich, die Rettung naht.

Mr. Murdoch: Hört endlich auf meiner Frau Erika nachzustellen, sonst werdet ihr euer blaues Wunder erleben.

Othilie: Puuuuuuhh. Zufälle gibt’s, die gibt’s doch gar nicht.

Petra: Scheinbar doch.

Moment, ich muss mal eben eingreifen. Wie sich herausstellte, ist Mr. Murdoch seit langer Zeit mit seiner deutschen Frau Erika verheiratet. Dadurch bedingt konnte er gut Deutsch, so dass er den Text dieses Liedes gut verstehen konnte.  

Kurz danach flog eine Bettschüssel aus dem Fenster (zum Glück ohne Inhalt), die sich passgenau auf Onkel Joggelis Kopf bequem machte. (Bilder erspare ich mir). Halt, hier zumindest ein Foto von Mr. Murdoch in seinem Nachthemd..



Polly: Ich glaube, dass wir bezüglich der Anschrift unserer Behausung schlechte Karten haben werden.

Heike: Mr. Murdoch, bitte helfen sie uns, denn wir wissen nicht mehr wo wir wohnen. Wir haben uns verlaufen.

Polly leise: Ein Glück das Heike nicht gesagt hat „Denn sie wissen nicht was sie tun“.


Info:
Die Worte stammen aus dem Lukasevangelium (Lk 23,34), und sie gehören zum Kreis der Sieben letzten Worte Jesu Christi. ... Jesus aber sprach: ‚Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun! ' Und sie verteilten seine Kleider und warfen das Los darum.

Mr. Murdoch: Ach sie sind es, jetzt erkenne ich sie wieder. Tut mir leid wegen dem werfen der Nachtschüssel.

Joggeli: Kann ich die behalten?

Mr. Murdoch: Meinetwegen.


Info:
Heute ist die „Nachtschüssel“ in einer Glasvitrine in der Kunsthalle in Basel ausgestellt. Sie wurde dem Museum von Joggeli leihweise zur Verfügung gestellt.

Hier die Adresse: Steinenberg 7, 4051 Basel, Schweiz.



Große Menschenschlangen vor dem Museum zeugen von der Popularität  dieses Ausstellungsstücks:



Weil die Vitrine oben offen war wurde die Polizei, die den Nachttopf Tag und Nacht bewachte, dazu angehalten FFP2-Masken zu tragen.



Kommen wir aber wieder zu den Geschehnissen in Irland zurück.

Nun schilderte Polly dem Ladenbesitzer die vertrackte Situation, in dem sie sich befanden. Schnell hatte Mr. Murdoch den Lieferschein zur Hand, und konnte darüber Auskunft geben, wo sich das gegenwärtige Zuhause der Hoffmann-Group befand.

Mr. Murdoch: Der kürzeste Weg zu ihrer Herberge ist natürlich der Friedhof. Da hätten sie 30 Minuten Fußmarsch gespart. Wir haben ja mittlerweile 2 Uhr 40.

Und wenn wir 5 Uhr hätten, freiwillig zieht es uns nach mehreren Zwischenfällen nicht dorthin.


Das, liebe Leser, kann ich absolut nachvollziehen. Wie es in den Ferien weitergeht, könnt ihr liebe Leser natürlich im nächsten Teil (424) erfahren, welcher in einigen Minuten an dieser Stelle erfolgen wird

Ende Teil 423

Monika

Geschrieben am 22.06.2021

Teil: 424  

                                Kapitel: 525
                                        (30)  
                    Montag, der 19.07.1965

Blarney Castle by Cork



Geburtstagskinder vom 19. Juli 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:

1898 Herbert Marcuse
wurde an diesem Tag 67 Jahre alt
1921 Rosalyn Sussman Yalow
wurde an diesem Tag 44 Jahre alt
1947 Brian May
wurde an diesem Tag 18 Jahre alt
1953 Howard Schultz
wurde an diesem Tag zwölf Jahre alt
1959 Juan José Campanella
wurde an diesem Tag sechs Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/19-juli-1965

Welcher Wochentag war der 19.7.1965, der 19. Juli 1965 war ein Montag
19.7.1965
Der chilenische Staatspräsident Eduardo Frei trifft zu einem offiziellen Besuch in Bonn ein. Im Vordergrund der Gespräche stehen finanzielle und technische Hilfen der Bundesrepublik für Chile.
19.7.1965
Für die Anschaffung ihrer Fernsehgeräte und Antennenanlagen haben die mehr als 10 Mio. Besitzer in der Bundesrepublik Deutschland seit 1952 rund 10 Mrd. DM ausgegeben. Diese Zahlen veröffentlicht die Leitung der Deutschen Funkausstellung.
Gesellschaft
18.07.65
Dem Postzugräuber Ronald Biggs gelingt die Flucht aus dem Wandsworth-Gefängnis in London. Eine Strickleiter lässt ihn und drei andere Insassen die Gefängnismauer überwinden und in einen von Komplizen geparkten Möbelwagen gelangen.
Kultur: 1965
Erstmalige Vergabe der Auszeichnung Krawattenmann des Jahres.
19.07.1965
In Deutschland beginnt die Ausstrahlung der Fernsehserie Auf der Flucht mit David Janssen in der Rolle des Dr. Richard Kimble und Barry Morse als dessen Verfolger Lt. Philip Gerard.
Politik und Weltgeschehen 1965
Wolf Biermann wird in der DDR erstmals mit Auftrittsverbot bestraft.
26.06.1965
Hier etwas für unsere Eisenbahner unter uns. Diese Lok bekam ich zu Weihnachten 1966 von meinen Eltern geschenkt. (Wohlgemerkt, im Maßstab 1:87).
Auf der Strecke München–Augsburg wird erstmals über Tempo 200 km/h mit einem fahrplanmäßigen Schnellzug DB-Baureihe 103 im deutschen Eisenbahnbetrieb gefahren.



Aufrüsten E03 001



02.7.1965
Der Journalist und SED-Politiker Albert Norden veröffentlicht ein Braunbuch mit Namen von über 1.800 Nazis und Kriegsverbrechern in westdeutschen Führungspositionen.
19.07.1965
Der Mont-Blanc-Tunnel, mit 11,6 km der damals längste Straßentunnel der Welt, wird eröffnet.
Sport
Jim Clark wird zum zweiten Mal Formel 1-Weltmeister. (Die Leser werden sich erinnern. Er war bei der Eröffnung des Auto-Salons auf „Gut Bavaria“ dabei).
Wissenschaft und Technik
Die Antibabypille kommt in der DDR auf den Markt.


Nun aber wieder zu den Geschehnissen bei der Hoffmann-Familie.

Der Sonntag wurde bis 14 Uhr im Bett oder in den Liegestühlen im Garten der Unterkünfte verbracht, bevor man die erste Mahlzeit einnahm.
Thema beim Essen war der weitere Verlauf des Urlaubs in Irland. Eddy als Irland-Kenner (Er ist ja dort gebürtig) hatte einige Vorschläge anzubieten, über die ausgiebig diskutiert wurde. Einvernehmlich einigte man sich schließlich über das nächste Urlaubsziel.

Eddy: Wir fahren also zum Blarney Castle.

Martina: Wo liegt dieses Blarny Castle?

Eddy: Blarney Castle (irisch Caisleán na Blarnan) befindet sich in dem irischen Dorf Blarney (An Bhlarna) sieben Kilometer nordwestlich der Stadt Cork.

Inge mit unsicherem Blick: Alles klar, ich habe eine gewisse Vermutung wo dieser Ort liegt.

Martina: Cork ist das Zentrum der heimischen Korkindustrie. Hier werden Korken für Weinflaschen hergestellt, und direkt in die Flaschen hineingedrückt. Dafür zuständig sind speziell ausgebildete Flaschendrücker die nichts anderes zu tun haben, als die Flaschen zu schließen. Pro Flasche bekommen sie einen Sixpence und diese werden dann in alle Welt verschickt. Die Flaschen, nicht die Flaschendrücker. In Fachkreisen werden sie auch als die Drückerkolonne bezeichnet.

Inge: Das wollte ich gerade sagen.

Polly schmunzelnd: Lass dich von Martina nicht veräppeln. Martina, weiß du denn wo Cork liegt?

Martina: Irgendwo im Süden des Landes.

Das zumindest stimmt schon einmal. Ich zeige euch den Ort mal auf der Karte.



Eddy: Wir werden morgen rechtzeitig losfahren, damit wir dort einiges unternehmen können. Die Burg ist ungefähr 320 km von hier entfernt. Die Fahrt dorthin werden wir über die Landstraße N 20 bewerkstelligen. Unsere Fahrzeit wird ca. 6 Stunden in Anspruch nehmen.
Wir werden den Rest des Montags und den gesamten Dienstag dort verbringen.

Heike: Gibt es denn dort auch ein Mausoleum?

Othilie: Zum Glück nicht. Ich habe mich extra erkundigt. Ok, dann werden wir heute sehr früh ins Bett gehen, damit wir morgen um 7 starten können.


Montag, der 19.07.1965.
 
Seit 7 Uhr war die erholte Reisegruppe wieder unterwegs. Die Fahrt durch die wunderschöne Landschaft der grünen Insel wurde von allen sichtlich genossen.
Gefrühstückt wurde um 9 Uhr in freier Natur, welche etwas abseits von der schwach frequentierten Landstraße gelegen ist.





Klappstühle, Tisch und andere diverse Gegenstände waren schnell aufgebaut. Jeder packte mit an, und nach kurzer Zeit wehte den Urlaubern der Geruch von frisch aufgebrühten Kaffee und Kakao um die Nase.

Um 12 Uhr erreichten sie schließlich das anvisierte Ziel.

Eddy übernahm wieder das Kommando und erzählte der Reisegruppe die Begebenheiten und Geschehnisse dieser nicht gerade armen Vergangenheit von Blarney Castle.

Eddy: Die ursprüngliche Holzburg an diesem Ort wurde im 10. Jahrhundert erbaut, jedoch 1210 durch einen Steinbau ersetzt. Nach der Zerstörung ließ der König von Munster, Dermot McCarthy, sie als Familiensitz wiederherstellen. Von diesem Bau blieb der Keep erhalten.
Oliver Cromwells Truppen nahmen die Burg 1646 mittels Kanonen ein, mussten jedoch feststellen, dass die Bewohner durch drei lange Tunnel mitsamt allen wertvollen Gegenständen geflüchtet waren. Fünfzehn Jahre später, als Karl II. den Thron Englands bestieg, nahm die Familie McCarthy die Burg wieder in Besitz.
1690 wurden alle irischen Adligen enteignet und entmachtet. Die McCarthys wurden gezwungen, Blarney Castle zu verlassen. 1703 erwarb der Gouverneur von Cork, Sir James Jefferyes, das Anwesen.



Der Blarney Stone
An der Außenseite des oberen Wehrgangs des Keeps befindet sich der Blarney Stone oder Stone of Eloquence (deutsch: „Stein der Sprachgewandtheit“), angeblich die Hälfte des Steins von Scone, den Kreuzritter aus dem Heiligen Land mitbrachten und auf dem die schottischen Könige fortan gekrönt wurden. Cormac McCarthy erhielt ihn 1314 von Robert the Bruce für seine treuen Dienste in der Schlacht von Bannockburn. Der Legende nach erlangt derjenige, der den Blarney Stone küsst, die Gabe des freien Sprechens. Für Iren und Briten ist der Begriff Blarney im Alltag somit gleichbedeutend mit hohlen Floskeln oder unüberlegtem Gerede.

Sven: Hey Inge, bitte genau zuhören, wenn Eddy gerade über dich spricht. Wenn irgendwelche nicht näher erläuterte Zustände es erlauben, könnten wir gewiss versuchen, etliche Aspekte immerhin den gewünschten Umständen anzupassen. Wenn die Angelegenheit mit gesundem Menschenverstand angegangen wird und alle an einem Strick ziehen, so ist dies der erste Schritt in die richtige Richtung.

Othilie: Sven, jetzt fass dich mal bei diesem Spruch von dir an die eigene Nase. Denn das ist ein gutes Beispiel von "Dreschen von hohlen Phrasen".

Sven: Du hast Recht Tante Othilie.

Othilie: Du bist ein äußerst kluger Junge. Ich mag sie genauso wie du, auch wenn ich manchmal über sie schimpfe. Sie hat ein genauso wunderbares  wesen wie du.

Eddy: Dann werde ich mal weiter erzählen. Das umgangssprachliche „Blabla“, das im Deutschen verwendet wird, beruht jedoch nicht auf dem Wort Blarney.
Im Blarney Castle im Süden Irlands verspricht der Blarney Stone Beredsamkeit für jeden der ihn küsst und im angrenzenden Park verbergen sich mystische Felsformationen und lauschige Gärten.

Eine Sage behauptet, dass Königin Elisabeth I. persönlich diese Redewendung geprägt haben soll. Nach endlosen Ausflüchten von Cormac Teige McCarthy bei den Verhandlungen um die Übergabe der Burg soll die Königin beim Lesen des Verhandlungsprotokolls ausgerufen haben, dass das doch alles Blarney sei.
Blarney Castle ist heutzutage aufgrund der großen Bekanntheit in der englischsprachigen Welt eine der populärsten Tourismusattraktionen Irlands. Jährlich küssen Zehntausende den Stein der Sprachgewandtheit, wobei man sich kopfüber über die Brüstung lehnen muss.
Um seine Wirkung zu entfalten, muss man sich mit dem Rücken zur Wand stellen, nach hinten beugen und kopfüber den Blarney Stone küssen. Da es zwischen Boden der Burg und Blarney Stone 30 Meter in die Tiefe geht, gehört zur Erlangung der Beredsamkeit auch eine Portion Mut dazu.

Das gesamte Dorf Blarney um die Burg herum ist komplett auf den Tourismus ausgelegt. Blarney Castle selbst ist von Gärten umgeben, in denen sich verschiedene bemerkenswerte Felsformationen befinden, wie beispielsweise der Druidenkreis (englisch: Druid’s Circle), die Hexenhöhle (englisch: Witch’s Cave) und die Wunschtreppe (englisch: Wishing Steps). Die Bäche um die Burg herum sind mit Cent-Münzen übersät.

Polly: Danke für deinen ausführlichen Bericht. Dann werden wir jetzt…….

Heike: …….Essen.

Polly: Nein, die Burg besichtigen.

Uschi: Und wann küssen wir den „Stein der Sprachgewandtheit?“.

Martina: Du hast mir doch heute Morgen schon einen Kuss gegeben. Das reicht fürs erste. Und wenn du mir morgen noch einen Kuss gibst, verspreche ich dir zusätzlich neben der Steigerung von Sprachgewandtheit noch mehr Beredsamkeit.

Othilie: Dann lass es mit einem Kuss bewenden.

(Die heitere Stimmung war unverkennbar gut).

Gregor: Können wir in der Burg auch übernachten?

Polly: Dafür habe ich gesorgt. Wir werden dort alle übernachten können.

Tina: Gibt es dort auch Gespenster?

Martina: Dafür werde ich schon sorgen.

Uschi: Oh prima.

Othilie: Dann lass uns jetzt unser Gepäck in die Burg bringen. Wir werden zwei Tage hier nächtigen.



Polly: Wir müssen in die zweite Etage. Seid bitte vorsichtig mit den maroden Stiegen.



Polly: Die schwersten Koffer von euch werden James, Eddy und Heinz Schultz tragen.

Martina: Das wären eindeutig die von Inge. Was hast du eigentlich alles in den Koffern drin?

Inge: In einem Koffer eine komplette Enzyklopädie.

Martina: Wooooh. Du willst dich also hier im Urlaub bilden.

Inge: Ja.

Martina: Und was für Bücher?

Inge: Geschichtliche Bücher über die Revolution.

Othilie: Das ist sehr lobenswert. Und welche Revolution. Die Französische vielleicht?

Inge: Nein, die sexuelle Revolution.

Othilie: Hätte ich mal nicht gefragt. Aber ich denke mal, das bevor wir auf „Gut Bavaria“ eine Säuglingsstation einrichten, ich mit deinen Eltern sprechen sollten, ob du nicht die Anti-Baby Pille verschrieben bekommen solltest. Aber nun gut, lassen wir das Thema erst einmal auf sich beruhen, aber der schwere Koffer mit der Enzyklopädie über evtl. Ausschweifungen beim Sex lassen wir im Wohnmobil. Woher hast du diese Bücherreihe überhaupt?

Inge: Aus unserem Kaufhaus in München, genauer gesagt aus der Sex…..äh Hygieneabteilung.    

Othilie: Oh.
(Othilie im Gedanken: Ich werde mal mit Joggeli sprechen müssen, denn er ist für die Literaturbestellung verantwortlich).

Polly: Dann lass uns mal mit der Besichtigungstour anfangen.

Othilie: Und am besten mit den Gärten. Dort könnte ich mir Anregungen für unseren Park auf „Gut Bavaria“ einholen. Ebenso werden wir uns an der Führung bezüglich der Burg teilnehmen. Eddy wird die Erläuterungen der Dame übersetzen.
Was macht übrigens unser Rehkitz „Feline“.

Polly: Joggeli gibt ihr gerade das Fläschchen mit Milch. Er macht sich wirklich sehr gut.

Heike: Feline oder Onkel Joggeli?

Polly: Beide, Onkel Joggeli schmeckt auch immer vorher die Milch ab, ob sie warm genug ist. Und er spricht auch mit dem Tier in einer Art Säuglingssprache. Baba, babah, put, put, jetzt gibt es Leckerlie,
Elfriede (Frau Kohl) unterstützt ihn dabei. Wirklich großartig. Joggeli fragte Petra mal, ab wann das kleine Reh Mama und Papa sagen kann.
Die Antwort blieb sie ihm schuldig.

Kurze Zeit später kam Othilie aufgeregt angerannt.

Othilie: Hey Leute, ich habe eine aufregende und äußerst erfreuliche Nachricht erfahren.
Das hiesige Festkomitee auf der Burg hat für heute und morgen ein großes Burgfest mit Ritterspiele organisiert. Daher also der große Betrieb hier. Wir haben die großen Plakate neben dem Parkplatz glatt übersehen.
Und jetzt kommt das erfreulichste. Wir sollen alle daran teilnehmen. So der Beschluss des Komitees.

Nun ja, wir sind ja auch hier in etlichen Städten mit unseren Kaufhäusern präsent, daher ist unser Bekanntheitsgrad recht hoch. Mr. Byrne, der Vorsitzende des Komitees hat mich schmunzelnd gebeten daran teilzunehmen.

Polly: Und wie hast du dich entschieden?

Othilie: Ich habe im Namen aller zugestimmt.

Joggeli sarkastisch: Damit war zu rechnen.  

Othilie, darüber hinwegsehend: Aus dem reichhaltigen Kostümfundus können wir uns etwas aussuchen. Damit wollen wir auch direkt anfangen.


Einige Minuten später in einigen dafür extra aufgebauten Umkleidekabinen.

Polly: Jürgen ich habe ein wunderschönes Outfit für dich. Ich denke dass du an den Ritterspielen teilnehmen solltest. Du musst ein wenig aus dir herausgehen. Bisher hat man kaum gemerkt, dass du dabei bist.

In der Tat stellte Polly fest, dass der Junge immer noch sehr introvertiert ist.  So einfach konnte der Bub seine Leidenszeit im Waisenheim nicht abschütteln. Das war eigentlich schon klar, daher kümmerten sich alle sehr liebevoll um ihn.

Polly: Du hast wunderschönes langes Haar. Ich würde es tatsächlich so lassen. Es wäre schade wenn sie abgeschnitten werden sollten.



Ein zartes Lächeln erschien auf dem Antlitz von Jürgen, als er von Polly  einen Kuss bekam, und im Arm genommen wurde. Sogleich fühlte er sich wohler.

Auch Joggeli bekam sein „Kostüm“ verpasst, welches absolut Bügelfrei und unter Umständen schnell zu reinigen war (Evtl. Flecken konnten mit Edelstahlreiniger rückstandslos entfernt werden). Warum sich dieser Kleidungsstil bis heute nicht gehalten hat, kann ich absolut nicht nachvollziehen.



20 Minuten später waren alle Personen der Reisegruppe Hoffmann fertig eingekleidet. Das gab auch Zeit, da die Zuschauertribünen bis auf den letzten Platz bereits restlos gefüllt waren, wie auf dem Foto zu erkennen ist.



Wie es auf dem Ritterfestival bzw. Turnier weitergehen wird, könnt ihr in Teil 425 erfahren.

Hier kommt es dann zu einer großen Überraschung, mit der keiner gerechnet hatte.

Ende Teil 424


Monika

Geschrieben am 29.06.2021