tights and stockings
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Monika56
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Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Sa Jun 10, 2023 7:15 pm
Liebe Leser,

wie immer hoffe ich natürlich, dass euch die am Donnerstag hier im Forum neu eingesetzten Teile (513 + 514)
gut gefallen haben.
Nachdem nun dieses Geiseldrama ein erfreuliches Ende gefunden hat, geht es auf Schloss Bavaria geht es in den nächsten Teilen sehr amüsant zu, bei denen sich die Erwachsenen die Harre raufen. Die kleine Heike sorgt für ein mittleres Chaos, bei dem kein Auge trocken bleiben wird.


Grüße
Monika


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Monika56
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Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

So Jun 11, 2023 9:09 pm
Liebe Leser,

die Hoffmann-Group unternimmt im Moment eine West-Berlin-Reise (1966) für drei Tage mit allen Jugendlichen.
Grund dafür ist die Tatsache, dass die festangestellte Mercedes beim dem Unternehmen des Modegiganten Hoffmann dort zu den Wahlen der "Miss Germany 1966" aufgestellt ist.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45821239eu

Natürlich besuchen sie alle auch den "Ku’Damm (Kurfüstenallee, Shoppingboulevard).(3,5 km lang) mit den berühmten Modehäusern.
Auf dem Ku’damm gibt es auch etliche Modeboutiquen, die sicherlich ein besonderer Anziehungspunkt für unsere weiblichen Personen sein werden. Während die Männer in einem der zahlreichen Straßencafé sitzen, sind die Frauen derweil in einer der ebenso zahlreichen Modeboutiquen von z. B. Valentino, Louis Vuitton, Chanel, Prada, Gucci, und Hermès.  


Bild: 1966, also zeitgemäß

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45821240li

Und ein Besuch im KaDeWe darf natürlich auch nicht fehlen.

Das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) ist ein Warenhaus in Berlin mit einem gehobenen Sortiment und Luxuswaren, das von Adolf Jandorf gegründet und nach Plänen des Architekten Emil Schaudt errichtet wurde. Am 27. März 1907 wurde es in der Tauentzienstraße am Wittenbergplatz im Ortsteil Schöneberg eröffnet und gilt als das bekannteste Warenhaus Deutschlands. Und es ist das größte Europas.
Nicht nur findet sich im KaDeWe Runway-Mode für den gehobenen Geldbeutel – Designer:innen wie Chanel, Christian Dior und Louis Vuitton, Jacquemus, Missoni und Balenciaga haben teils ihre eigenen Stores in dem Kaufhaus. Im KaDeWe selber kann man sich außerdem in Beauty-Lounges Verwöhn-Behandlungen unterziehen, neu gefundene Kleider im Änderungsatelier anpassen lassen und sich für das entsprechende Geld sogar von einem eigenen KaDeWe-Limousinen-Service nach Hause fahren lassen.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45821241ke

Miss Monika: Ich war selbst schon zweimal im KaDeWe. Es ist gigantisch und äußerst beeindruckend.
Ach was, die ganze Stadt ist beeindruckend.


Auch bei Nacht auf dem "Ku’Damm"
Bild: 1966

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45821550vn

"Das ist Berlin": Die Hymne für die Stadt

Die Berliner Morgenpost hat der Stadt eine Hymne gewidmet - "Das ist Berlin". Der Song stammt von dem Musikprojekt "Endlich August".



Monika
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Di Jun 13, 2023 7:06 am
Das klingt sehr interessannt.
Die von dir erwähnten häuser muss man schon besuchen das lohnt sich auf jedenfall.
Die creationen von Coco waren damals nicht zeitgemäss
aber im ganzen gesehen schon bedeutend.
Wie älter ich werde um so mehr finden ihre kostüme durchaus meinen beifall!Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 437778704jccbo
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Monika56
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Di Jun 13, 2023 9:03 am
Hi Polly,

an dieses Kostüm kann ich mich noch gut erinnern.
Soweit ich weiß trug es meine Mutter in den 60 er Jahren.
Damals war das hoch modern. Und die Dame von Welt trug es meistens bei einem Sonntagsausflug.

In der Tat ist die 3-tägige Reise nach West-Berlin für die Jugendlichen und Kinder der Hoffmann-Group ein Erlebnis pur.

(Das war es für mich bei auch 4 maligen Besuchen in dieser Metropole natürlich auch. Ich bekam den Mund vor Staunen kaum noch zu.
Aber es ist Stress pur. Heute wäre das nichts mehr für mich.

Allein die U-bzw. S-Bahn fährt im 2 Minuten Takt. Du musst dich beeilen um in der allgemeinen Hektik rechtzeitig aus der Bahn zu kommen.
Die Stadt hat zirka 4 Millionen Einwohner, und da ist es klar, dass dort Hektik herrscht.

In der Tat sind die vielen Modebotique auf dem Ku’Damm faszinierend. Aber die Preise sind exorbitant hoch.
Das KaDeWe ist einzigartig. Da bin ich immer gerne reingegangen.

Ein Ausspruch lautet: Berlin hat Tag und Nacht geöffnet. Und dem ist wirklich so.  Dagegen ist Duisburg tiefste Provinz.

Aber, wie schon gesagt, für die minderjährigen Kinder der Hoffmann-Group ein Erlebnis pur.

Ein Nachtbummel vergisst man dort nicht so schnell.

Hier ein Beispiel der Vielfältigkeit der Kneipen-Kultur. In einer Seitenstraße vom Ku’Damm ist dieses Lokal „Das Klo“, deren Besuch ich auch nie vergessen werde. (Und die Hoffmann-Group auch nicht).
Schau dir diese Video an. Über Geschmack lässt sich bekannter weise streiten, aber genial ist es schon.
Toiletten gibt es viele, aber das „Klo“ nur einmal. Es ist die Kultkneipe überhaupt.


Das Klo: Strange Toilet Bar in Berlin

Die verrückteste Bar, in der ich je war, wo wir aus Urinflaschen tranken und von Krankenhaustabletts aßen, im Klo – Toiletten-Themenbar in Berlin, Deutschland.

Polly, du musst jetzt ganz stark sein.
 Very Happy

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Di Jun 13, 2023 5:32 pm
Jedem sein vergnügen Very Happy
Wenn ich mal nach berlin oder sonst in eine grosse stadt käme möchte ich an einen ort wo sich crossdresser treffen!


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 51286915275_4eac4d0f1sieiw
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Monika56
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Di Jun 13, 2023 6:01 pm
Hi Polly,

damit kann ich dienen.

Ja, die Welt ist bunt. Und sie erstrahlt in Regenbogenfarben.
Besonders in Berlin und Köln.


Berlin Pride 2022 (Official Aftermovie)
CSD-Berlin  



Dazu passt diese Lied, welches hervorragend von den Kids vor
getragen wird.


Schlagerkids - Regenbogenfarben (Offizielles Musikvideo)

Die Schlagerkids sind wieder da! Dieses Mal haben sie "Regenbogenfarben" von Kerstin Ott gecovert und ein genauso buntes Video gemacht 🌈




Syl Moni
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Di Jun 13, 2023 9:58 pm
Nun das kann ich auch in zürich haben ich meinte eine bar oder so.
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Monika56
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Mi Jun 14, 2023 7:36 am
In der Tat.

und es wird wohl auch so sein, dass in Zürich lange nicht diese Hektik und Stress aufkommt.
Für mich wäre Berlin in meinem Alter überhaupt nichts mehr für mich.
Was ich noch  vor wenigen Jahren dort erlebt habe, ist heute für mich nicht mehr zu schaffen.    


Dieser kleine Ort ist hingegen für mich ein Traum.
Dort zieht es mich öfters hin.


Monschau | Stadt | Sehenswürdigkeiten | Rhein-Eifel.TV

Monschau ist eine kleine Stadt im Norden der Eifel, deren historische Häuser mit Fachwerkund Schieferdächern ausgestattet sind. Der ganze Stadtkern mutet durch seine historische Kulisse an, als sei man im Mittelalter.

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Mi Jun 14, 2023 8:36 pm
Sehr schön das gefiele mir auch.
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Monika56
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Do Jun 15, 2023 10:14 am
Hi Polly,

dass wär in der Tat ein idealer Rückzugsort für mich.
Fernab vom jeglichen Stress der Großstadt.
Hier meine absolute Nr. 1 bezüglich des Ortes, wo ich gerne Leben würde.
Mich zieht es im Sommer immer gerne dorthin.

Monreal | Eifel | Sehenswürdigkeiten | Rhein-Eifel.TV

Monreal liegt in der Nähe von Mayen und gehört zur Gemeinde Vordereifel. Der Ort mit den vielen Fachwerkhäusern ist als Drehort der ARD-Serie "Der Bulle und das Landei" bekannt.



Aber es gibt noch einen Ort, wo ich gerne leben würde.

Und das ist „Schloss Bavaria“ in Bayern, bei der großartigen Familie Hoffmann.
Schöne Grüße an Othilie, Joggeli, Polly, Ingrid und die ganze große übrige Rasselbande die dort lebt.  
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Do Jun 15, 2023 2:14 pm
Liebe Leser;

die nächsten beiden Teile (515 + 516) der,


"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",

erscheinen noch heute im Laufe des Tages.

Viel Vergnügen und viel Spaß beim Leser.


Monika
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Do Jun 15, 2023 3:37 pm
Lehrjahre sind keine Herrenjahre

                                   Teil: 515
                                Kapitel: 625                                                                                                                                                                                                                                                    
                 Donnerstag, der 16.09.1965      

Wo die Not am größten, ist Heike stets am nächsten.

            Geheimunternehmen: Dosentelefon
                                      (1)

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45843933rt


Geburtstagskinder vom 16. September 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1924 Lauren Bacall
wurde an diesem Tag 41 Jahre alt
1927 Peter Falk
wurde an diesem Tag 38 Jahre alt
1943 Oskar Lafontaine
wurde an diesem Tag 22 Jahre alt
1952 Mickey Rourke
wurde an diesem Tag 13 Jahre alt
1956 David Copperfield
wurde an diesem Tag neun Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/16-september-1965

Was war am 16. September 1965
Bundeskanzler Ludwig Erhard eröffnet die 42. Internationale Automobilausstellung in Frankfurt am Main, auf der 936 Firmen aus 15 Ländern ihre neuesten Modelle präsentieren.
16.9.1965
Die Volksrepublik China stellt Indien ein Ultimatum, in dem die Regierung in Neu-Delhi aufgefordert wird, alle militärischen Einrichtungen an der Grenze zwischen China und dem indischen Bundesstaat Sikkim innerhalb von drei Tagen abzubauen.
16.9.1965
Die Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen (VEW) beschließen, ihr Aktienkapital um 80 Mio. DM auf 360 Mio. DM aufzustocken. Im Rahmen einer Teilprivatisierung des Unternehmens, das sich bisher in der Hand von Gemeinden und Kommunalverbänden befindet, soll die Kapitalerhöhung durch Ausgabe neuer Aktien erfolgen.
16.9.1965
Der in Köln lebende Schriftsteller Heinrich Böll erhält für seinen Roman “Ansichten eines Clowns” den mit 1 Mio. Lire (rund 7000 DM) dotierten “Preis der Insel Elba” zuerkannt.


Ein kleiner Rückblick der vergangenen zwei Tage:

Noch am selben Tag, also Dienstag der 14.09.1965, ließ sich Jürgen widerstandslos von der Polizei festnehmen. Er wurde persönlich von James und Eddy nach München gebracht, und dort sofort vernommen. Da er noch nicht volljährig war, durfte seine Mutter bei der Vernehmung dabei sein.
Sein Vater hingegen saß in einer Gaststätte, betrank sich dort und schimpfte auf seinen nach seiner Ansicht missratenen Sohn, dem er Schläge androhte wenn er sich zu Hause blicken ließ.
Soviel zu dem Verhältnis des Vaters zu seinem Stiefsohn.


Bei der Hoffmann-Group sah das hingegen ganz anders. Normalerweise wurde einem Strafgefangenen ein Pflichtverteidiger gestellt, wenn die finanziellen Möglichkeiten nicht ausreichten, einen Verteidiger seiner Wahl zu beauftragen ihm bei dem sicherlich folgenden Strafverfahren beizustehen.
In einer im kleinen Kreis stattfindenden Vorstandssitzung beschloss die Unternehmensleitung deshalb einen anerkannt hervorragenden Strafverteidiger zu engagieren. Das war kein Geringerer als Ralf Bossi, der auch schon oftmals die Interessen der Hoffmann-Group vertrat. Zum Beispiel bei der brisanten Begebenheit mit dem Kriegsverbrecher Wachtmeister Schulz, der auch damals für die Entführung von Polly verantwortlich war.


(Ich habe ausführlich in den „Lehrjahren“ darüber berichtet).

Ebenso wurde beschlossen, ganz je nachdem die anstehende Gerichtsverhandlung ausgehen würde, Jürgen ein Posten bzw. Lehrstelle auf „Schloss Bavaria“ anzubieten. Notfalls auch nach einer Verbüßung einer Haftstrafe in einer Jugend-Haftanstalt. Über die Verwendung von ihm wollte man darüber nachdenken, wenn die vorauszusehende Strafe abgesessen ist.  
Auf „Schloss Bavaria“ kehrte wieder etwas Ruhe ein, wenn man das bei dem vergangen Geschehen überhaupt so formulieren konnte und durfte. Denn natürlich gab es auf dem „Schloss“ einiges aufzubereiten, welches im Zusammenhang mit der Entführung stand.


Da waren zum einen die seelischen Konflikte bei Beatrice, die durch die Entführung hervorgerufen worden sind. Sie nächtigte die darauffolgenden Tage in der fürstlichen Suite der 5 Geschwister von Gregor, die da bekanntlich auf Namen Alice (18), Bonnie (20), Jessica (22), Charlotte (24), Daisy (26) hörten. Auch Gregor schlief selbstverständlich mit Beatrice auf einem der vier geräumigen Zimmer dieser Suite.
Die Verletzungen bei ihr waren zum Glück relativ harmlos. Ein Problem welches wahrscheinlich noch auftauche wird war die Tatsache, dass die Eltern dieser Geschwister in der kommenden Woche das Häuschen in dem Beatrice gefangen gehalten wurde, einziehen würden. Man konnte sich gut vorstellen das Beatrice verständlicher Weise eine Abneigung, wenn ich es mal so formulieren darf, gegen dieses Haus hatte.
Hier kam man erstmal überein, dass Gregor die nächsten Wochen weiter hauptsächlich im „Schloss“ schlafen sollte, bis Beatrice innerlich dazu bereit ist, ab und zu in dieses Haus zu gehen.
Wie man sieht ist einiges auf dieser Vorstandssitzung, bei der auch Mirjana zugegen war, erörtert und besprochen worden. Sie würde es auch in Zukunft sein. Denn Mirjana erwies sich als absoluter Glücksgriff für die Hoffmann-Group. Ihr Engagement und ihr Tatendrang waren über alle Zweifel erhaben. Mittlerweile wurden auf „Schoss Bavaria“ mehrere Räume für die Gestaltung diverser Modebekleidung eingerichtet, so dass Mirjana ihre ganze Kreativität zur Geltung bringen konnte.

Das linke Modell auf dem Foto, ist von ihr für mehrere europäische Königshäuser entworfen worden, deren Namen ich aus diskretionsgründen   nicht preisgeben darf. Natürlich entwarf sie auch „Modelle“ die in den Warenhäusern der Hoffmann-Group in aller Welt zu kaufen waren. Also „Modelle“ die auch das „einfache Volk“, wie z. B. die Leser im „Pretty Fashion Forum“ erwerben können.  

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45843934sv

Auch für die islamisch geprägte Welt kreierten Mirjana und Polly sehr reizvolle Modelle, die sich mittlerweile auch im freien Europa großer Beliebtheit erfreut.
Das hier gezeigte Modell gibt es in verschieden floralen Designs zu kaufen.  


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45843935pn

Die Grundfarbe schwarz kann auch in hellschwarz, mitteldunkelschwarz, helldunkelschwarz, oder in dunkelschwarz, in unter anderem Afghanistan erworben werden. Ob die Hoffmann-Group dort eine Filiale hat, ist mir unbekannt.

Natürlich nutzten alle diese zwei Tage, um sich von den strapaziösen Vorfällen zu erholen. Wir wissen alle, dass es genügend Freizeitmöglichkeiten auf dem „Schloss“ gibt. Auch Tony Bächle, der diese Woche krankgeschrieben war, nutzt diese „Freizeit“ um den einen oder anderen Waldlauf zu absolvieren. Meistens schon gegen 6 Uhr morgens, wo die anderen Personen noch im Bett lagen. Nach dem Frühsport erwartete ihn eine große Portion Rührei mit Speck, welches persönlich von Othilie zubereitet war. Man kann also sagen „Liebe geht durch den Magen“.  

Auch Heike war wieder aktiv. (Bevor irgendwelche Langeweile droht, welches sie keineswegs dulden konnte).


Auslöser war ein telefonischer Kollaps im ganzen Haus. Sprich: Das komplette Telefonnetz ist an diesem Nachmittag auf „Schloss Bavaria“ ausgefallen.
Und Heike ist ein sogenannter „Vieltelefonierer“ welches zur heutigen Zeit ganz normal ist (Smartphone). Aber damals im Jahr 1965 sah das (Zum Glück) noch ganz anders aus.
Jedes Zimmer war ja bekanntlich auf dem „Schloss“ mit einem Telefon ausgestattet. Diese Möglichkeit der Kommunikation untereinander war äußerst beliebt, und natürlich auch sehr praktisch. Das ersparte den einen oder anderen Weg der direkten und persönlichen Kontaktaufnahme, welches in diesem riesigen Gebäude sehr von Nutzen war. Das können wir uns alle sicherlich vorstellen. Auch Ferngespräche nach außerhalb waren an diesem Tag nicht mehr möglich.

Eine alternative war das Autotelefon. Aber leider nicht sehr praktisch, da nun immer eine Person im Auto sitzen musste, die ankommende Gespräche vermitteln musste. Das heißt, die im Auto sitzende Person musste bei einem Anruf in Haus sprinten um die Person aufzufinden, welche am Autotelefon verlangt wird. Ihr gebt mir sicherlich Recht, dass dies eine langwierige Angelegenheit ist.

Auch die Funkgeräte waren unbrauchbar geworden, da ein Kurzschluss etlichen Geräten den Garaus machte. Ein Unglück kommt selten alleine. Ihr kennt diesen Spruch.  
Nun also war guter Rat teuer, da Rauchzeichen, wie es früher die Indianer machten nicht mehr aktuell sind.


Aber wie gesagt, wozu gibt es unsere Heike, die immer eine Lösung parat hatte. Das dabei oder danach das größte Chaos herrschte, ist mittlerweile auch sicherlich bis zu euch vorgedrungen.

Aber arbeiten wir alles der Reihe nach ab. Ich hoffe, dass ihr Zeit mitgebracht habt, denn jetzt wird es äußerst interessant, wie Heike das geschilderte Problem der fehlenden Kommunikationsmöglichkeiten löst.


Bitte stellt das Rauchen ein, schnallt euch an, und bringt eure Sitze in einer aufrechten Position. Auf los geht’s los.


                                Kapitel: 626

Um 15 Uhr tagte im Zimmer von Heike der „Jugend-Aufsichtsrat“ auf Schloss Bavaria“. Dieser setzte sich aus allen Personen im Alter von 11 bis 17 Jahren zusammen, die auf dem Schloss wohnten.
An der Eingangstüre zu Heikes Zimmer war ein selbstgemaltes Plakat angebracht, auch dem folgendes geschrieben stand:  

Das Betreten dieser Räumlichkeiten für erwachsene Person über 18 Jahren ist strengstens untersagt. Zuwiderhandlungen ziehen rechtliche Konsequenzen nach sich.  

Da das Zimmer für solch einen Andrang nicht ausgelegt ist, wurde jede Sitzmöglichkeit in Anspruch genommen, die zur Verfügung standen. Darunter zählte u. a. auch der Boden mit dem flauschigen und weichen Teppich.


Heike: Ich eröffne hiermit die erste Sitzung der Vereinsgeschichte der unterdrückten Minderheit auf „Schloss Bavaria“. Bevor wir in die Diskussion einsteigen, möchte ich erst einmal die Anwesenheitsliste herumgehen lassen, wo ihr euren Namen, und eure Wohnadresse eintragt.

Martina: Wir wohnen doch alle hier.

Heike: Das hat nur einen formellen Charakter. Bei jeder Vorstandssitzung ist das so üblich. Die Adresse für die unwissenden Personen lautet:
Schlossstraße 1, 8750 Ups. Das dürfte selbst für euch Analphabeten kein Problem sein.

Ruhe hier, oder ich muss den Saal, äh mein Schafzimmer räumen lassen.

Trotz der unverschämten Äußerung von Heike, konnte Heike als sich selbst demokratisch gewählten Präsidenten die Sitzung weiterführen.
Nach einer endlos lang erscheinenden Zeit (Es war nur ein Kugelschreiber vorhanden) lag die Anwesenheitsliste schließlich auf Heikes Schreibtisch, äh Heikes Ehebett, welches sie mit Alen, dem 11 jährigen Bruder von Gregor, seit einiger Zeit teilte.


Folgende Personen waren mit „Anschrift“ und mit Vor-und Zunamen auf den Blatt Papier versehen worden, welches Heike spontan aus ihrem Diktatheft herausgerissen hatte.

Tina, Martina, Gaby, Thomas, Beatrice, Gregor, Uschi, Waisenkind Jürgen, Graf Dirk von Falkenberg, seine Freundin Waisenkind Vreni, Inge, Sven, Mara, Simba, Ute, Andreas, Heike, Alen.

Heike: Wie ich feststelle, sind alle eingeladenen Personen vollständig erschienen.

Vreni: Ja, ich bin vollständig da.

Heike: Das sehe ich. Keines deiner Körperteile hast du vergessen.

Wie das hier in diesem Landesteil so üblich ist erheben wir uns alle von den Plätzen, und singen vorab erst einmal unsere geliebte Bayernhymne.


18 anwesende Vorstandsmitglieder hatte reichlich Mühe bei diesen engen Platzverhältnissen, in diesem nur 4 x 4 Meter großem Zimmer, ihre Glieder zu sortieren und unfallfrei aufzustehen.  

Ich erwarte natürlich auch von meinen Lesern, das sie dieser feierlichen Zeremonie respektvoll würdigen.


Die Bayernhymne
Text: Michael Öchsner (1816-1893)
Musik: Max Kunz (1812-1875)

Gott mit dir, du Land der Bayern, deutsche Erde, Vaterland!
Über deinen weiten Gauen ruhe Seine Segenshand!
Er behüte deine Fluren, schirme deiner Städte Bau
Und erhalte dir die Farben Seines Himmels, weiß und blau!

Gott mit dir, dem Bayernvolke, dass wir, uns'rer Väter wert,
fest in Eintracht und in Frieden bauen uns'res Glückes Herd!
Dass mit Deutschlands Bruderstämmen einig uns ein jeder schau
und den alten Ruhm bewähre unser Banner, weiß und blau!

Die Bayernhymne auf ANTENNE BAYERN


Liebe Leser, ihr habt euch zu den Klängen der Bayern-Hymne erhoben. Ich danke euch. Ihr könnt euch wieder hinsetzen wo gerade genügend Platz ist.


Tina: So, und was folgt nun? Womit fangen wir an?

Heike: Mit Pflaumenkuchen und Schlagsahne. Diese Zeit muss sein.

Mara: Ich finde, dass wir so eine Vorstandssitzung öfters machen sollten.

Nach weiteren 30 Minuten, in dem Heike mit 6 Stückchen vertilgten Pflaumenkuchen einen neuen internen Rekord auf „Schloss Bavaria“ aufgestellt hatte, konnte nun die außerparlamentarische Sitzung der jugendlichen und stimmberechtigten Volksvertreter weitergehen.

Heike: Nachdem nun der feierliche Akt abgeschlossen ist, können wir wohl nach 4 verspeisten Stücken Apfelkuchen von unserer Inge im Programm weiterfahren.

Inge: Unverschämtheit, du hast 6 Stücke gegessen.


Heike: Merkwürdig, ist mir gar nicht bewusst geworden. Nun denn, kommen wir jetzt endlich zum eigentlichen Problem, weswegen wir hier sind. Ich erteile mir hiermit das Wort.
Wie ihr alle sicherlich schon alle bemerkt habt, ist unsere gesamte Telefonanlage ausgefallen.

Ute: Deswegen sind wir ja in diesen schweren Stunden überhaupt hier.

Heike: Und ich habe das Ei des Columbus gefunden, wie wir dieses Problem lösen können.

Inge: Das rechte oder linke Ei von Columbus?


Info:
Das Ei des Kolumbus ist eine Redensart, die eine verblüffend einfache Lösung für ein unlösbar scheinendes Problem beschreibt. Ähnliche Bedeutung hat der Gordische Knoten.

Heike: Zwischenrufe sind nicht gestattet. Wortmeldungen können nur schriftlich eingereicht werden. Nun gut, lasse ich das mal in meiner Nachsichtigkeit einmal durchgehen.
Jetzt möchte ich nämlich zu einem Vorschlag kommen, der unsere Probleme bezüglich der telefonischen Übermittlungen löst.

Wir basteln uns einfach ein eigenes Telefon bzw. jeder von uns bastelt sich sein eigenes Telefon.

Martina: Du Witzbold, wie sollen wir uns in kurzer Zeit ein Telefon bauen.

Heike: Wir brauchen nur 10 Minuten, um uns für jeden ein Telefon zu bauen. Wir brauchen dazu nur jede Menge Konservendosen und Schnüre.

Martina: Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr. Das liegt außerhalb meines subjektiven Relevanzkorridors. Geht es dir gut? Hast du vielleicht falsche Luft gezogen? Wie soll das denn überhaupt funktionieren?

Heike: Hättest du besser in Physik aufgepasst, dann wüsstest du wie das funktioniert.


[b]Martina: Jetzt muss ich mir von  meiner kleinen Schwester sagen lassen, dass ich in Physik nicht aufgepasst habe. Da laust mich doch glatt der Affe. Ich habe auch eine „1“ in diesem Fach gehabt.

Heike: Dann warst du zufälligerweise auf der Toilette, als ihr darüber gesprochen habt. Na gut, dann werde ich euch „Grünschnabel“ das mal erklären.

Ein Dosentelefon besteht aus zwei einseitig geöffneten, leeren Konservendosen oder Papp- oder Kunststoffbechern, die mit einer mehrere Meter langen, frei gespannten Schnur oder einem Draht rein mechanisch verbunden sind. Die beiden Schnurenden werden jeweils durch ein zentrisches Loch im Boden der Dose geführt und mittels eines Knotens daran gehindert, wieder hinaus zu rutschen. Bei Benutzung muss die Schnur stramm gespannt sein, so dass eine gewisse Stabilität des Dosenbodens notwendig ist. Könnt ihr mir mit eurem Hohlkopf geistig folgen?


Liebe Leser, ich hoffe, dass ihr Hohlköpfe, sorry, dass ihr das verstanden habt?

Inge: Bis jetzt erstaunlicherweise ja, was ansonsten bei dir gar nicht so einfach ist.

Heike: Dann werde ich mal weiterreden, bevor ich an die Grenze eures geistig begrenzten Horizonts komme.

[/b]

Hey, ihr braucht mir nicht die Waschlappen an den Kopf zu werfen.
Also, weiter im Text. Ich werde auch ganz langsam sprechen, damit ihr mitschreiben könnt.
Wenn ihr in die Dose sprecht, wird das Dosenblech durch euer meist sinnloses Gefasel in Schwingungen versetzt. Könnt ihr hier bis hierhin geistig folgen? Das scheint erstaunlicherweise der Fall zu sein. Durch die Biegeschwingungen  des Dosendeckels wird bei gespannter Schnur die ling…die ling, die  lingitudinale Welle auf der Schnur entlanghüpfen, um dann am anderen Ende der Schnur das andere Dosenblech in Schwingungen versetzt, welches dann dort in einem leise gewandelten Luftschall gewandelt wird.
Ihr könnt noch so viel Blödsinn reden, welches euch nie besonders schwerfällt, alles kommt am anderen Ende der Leitung an.

Ich würde sagen, dass ihr gleich in die Küche lauft, und jede Menge leere Dosen aus dem Abfall fischt. Ebenso natürlich aus dem Müllcontainer, der auf dem Hof steht. Danach ist sowieso erst einmal Kaffee-und Kuchenzeit im großen Speisesaal. Anschließend treffen wir uns wieder hier in meinem „Büro“.  


Ach so, was ich noch sagen wollte: Alles was hier besprochen wird, bleibt unter uns. Kein Ton den Erwachsenen gegenüber. Sie reagieren gegenüber den Ideen von Kindern oftmals verständnislos, und bekommen eine Allergie, wenn wir etwas unternehmen, welches in ihren Augen absolut unlogisch ist.
Daher muss unser Handeln absolut geheim bleiben. Ich würde auch sagen, dass wir unserer Unternehmen ein Codewort geben, welches den Gegner, also den Erwachsenen, absolut irritiert. Wir nennen es:


Unternehmen: Dosentelefon

Heike: Dieses Codewort ist absolut unauffällig. Keiner würde darauf kommen, dass wir einige Dosentelefone herstellen.

Uschi: Einfach grandios. Dann last uns vor der Kaffeetafel die alten Dosen aus dem Abfall herausfischen.  


Das Unternehmen Dosentelefon nahm konkrete Formen an.

30 Minuten später, und um 143 leere Dosen reicher, die aus allen möglichen Abfallbehältern hervorgekramt wurden, saßen alle Personen am Kaffee-Tisch.
Wenn die Familie Hoffmann vollständig war, welches ansonsten mitten in der Woche selten vorkam, wurde gerne gemeinsam dieses Ritual durchgeführt. Natürlich immer im angemessenen Rahmen, auf welches Othilie sehr viel Wert lag. Auch Tony Bächle hatte extra seinen Anzug angezogen, nachdem er von Mirjana den Tipp bekam, dass Othilie sehr viel Wert auf Etikette legte. Er stellte fest, dass in gewissen Kreisen die Mahlzeiten in einem würdigen Rahmen vollzogen wurden. Auch wenn es nur die Kaffee-Tafel war.
Das wussten auch die Kinder, und normalerweise hielten sie sich auch daran. Nur heute war es etwas anders.

Othilie zu Butler Johann gewandt: Würden sie bitte so freundlich sein, und alle Fenster hier im Saal weit öffnen. Ich habe das unbestimmte Gefühl, dass hier irgendein Geruch in der Luft liegt, der darauf schließen lässt, dass die Jauchegrube nicht verschlossen ist.

Butler Johann: Verehrte Frau Hoffmann, das habe ich leider auch schon feststellen müssen. Jedes Mal wenn ich an den Tisch der Kinder vorbeikomme, habe ich das Gefühl eines Kribbelns in meiner Nase. Warum das so ist entschließt sich mir absolut. Irgendetwas stimmt hier nicht. Mit Verlaub gesagt, ihre Kleidung sieht auch nicht unbedingt ansprechend aus.

Othilie: Schicken sie mir mal bitte Martina an den Tisch. Vielleicht kann sie mir dazu die passende Erklärung abliefern.

Kurze Zeit später die Erklärung von Martina:


Tante Othilie, wir wollten ein leuchtendendes Beispiel setzen, und den Müll recyceln. Welches wir dann auch gemacht haben.

Othilie: Ihr seid kein leuchtendes Beispiel, sondern mehr ein übelriechendes Beispiel. Die Mülltrennung in Ehren, welches eigentlich eine gute Sache ist, aber bitte nicht danach in diesem etwas merkwürdigen Zustand hier am Kaffee-Tisch zu erscheinen. Ich würde vorschlagen, dass dieses etwas streng duftende Problem in unserer Bäderabteilung ins positive umgewandelt wird.

Martina: Wird sofort geschehen.

Othilie: Ich bitte darum, danach könnt ihr selbstverständlich wieder zu unserer Kaffeetafel zurückkehren.


Nach dem Duschen und dem anziehen neuer Kleidung erschien das „geheime Kommandounternehmen“ wieder am Kaffeetisch.
Große Verwunderung trat auf, als Heike nur noch 2 Stücke Kuchen ohne Sahne vertilge, welches Petra veranlasste sich Sorgen um die Gesundheit ihrer kleinsten Schwester machte. (Nun ja, nach den vorherigen 6 Stückchen Kuchen hat man auch nicht mehr so einen großen Appetit).

Heike: Ich bin auf Diät.

Othilie: Das ist ganz was Neues. Aber ich denke, dass du schmales Hemd dieses nicht nötig hast.


Diese Kaffeetafel fand an diesem Tag in voller Besetzung statt. Auch alle Waisenkinder waren zur Feier des Tages dabei, denn der Erfolg vor zwei Tagen musste natürlich gebührend gefeiert werden. Und natürlich saß Othilie mit den Kindern zusammen am großen Tisch.

Das gibt mir die Gelegenheit auf dem vorherigen Tag einzugehen, als die Weltpresse mal wieder auf „Schloss Bavaria“ zugegen war, um über die Geschehnisse informiert zu werden.  Natürlich war auch das Fernsehen live anwesend.
Die Pressekonferenz stand wieder unter der bewährten Leitung von Joggeli.


Vorne am Rednerpult saßen Othilie, Beatrice und Gregor, die die Fragen der Presse beantworten sollten. Für die schüchterne und wortkarge Beatrice kein leichtes Unterfangen, aber in Tante Othilie hatte sie eine Person neben sich sitzen, die fast jede Antwort von ihr vorwegnahm. Der Schutzmechanismus gegenüber Beatrice, bei dieser welterfahrenen, eloquenten  und routinierten Frau war absolut gegeben, und auch zwingend notwendig. Die Hand Beatrice ruhte beruhigend in der Hand Othilie, womit Othilie ausdrücken wollte: Keine Angst, ich mache das schon für dich.
Zu aller erst bedankte sich Othilie bei allen Bürgern dieses Landes für die Anteilnahme, die sie Beatrice gegenüber gezeigt hatten.


Und natürlich auch für die Hinweise zahlreicher Bürger, bezüglich des Fluchtautos, und der genauen Beschreibung der Täter.

Auch Gregor ließ Tante Othilie den Vortritt. Er war auch nicht der Typ vieler Worte. Ganz im Gegensatz, er ließ Taten sprechen, und war deshalb äußerst beliebt bei allen Personen. Absolut kein Machogehabe wie bei vielen Jugendlichen festzustellen war. Nun gut, dass war bei den Kindern und Jugendlichen auf Schloss Bavaria  sowieso nicht der Fall.
Die Post musste in diesen Tagen Schwerstarbeit verrichten, denn die Pakete mit Süßigkeiten und Geschenke nahmen enorme Ausmaße an. Beatrice und Gregor verschenkten das allermeiste an die Waisenkinder, die ihnen damit allen eine große Freude bereiteten.
Auch diese Taten ein Beweis für den vorzüglichen Charakter der beiden erwähnten Personen.  

Nach 90 Minuten gehörte auch diese Pressekonferenz wieder der Vergangenheit an.
Nun konnten also wieder andere wichtige Dinge in den Vordergrund treten.
Und das war die neu gegründete Geheimorganisation mit dem absolut nichtssagenden Namen


Operation: Dosentelefon.

Ende Teil: 515


Ich hoffe, dass ihr beim nächsten Teil (516) auch wieder dabei sein werden. Aber ich bitte um absolute Diskretion bezüglich dieses geheimen Unternehmens.

Monika
Geschrieben am 10.03.2022
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Do Jun 15, 2023 4:05 pm
Teil: 516
                                Kapitel: 627



Geheimunternehmen: Dosentelefon
                                          (2)


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45844152qy


Nach der Kaffeerunde trafen sich die Kinder wieder im Zimmer von Heike, welches sie mit allergrößter Vorsicht betraten. Denn bevor sie das Zimmer betraten, vergewisserten sich erst einmal alle ob sie dabei beobachtet wurden.

Uschi: Auf dem Flur ist alles ruhig. Ich schätze mal, da wir mit allergrößter Vorsicht vorgingen, dass absolut keine Person von unserem geplanten Vorhaben Wind bekommen haben.

Eine Etage tiefer, wo Mirjana auf Oberstudienrat Bächle traf:

Mirjana lachend: Bei den Kindern tut sich einiges, denn sie haben eine Geheimorganisation gegründet, von der keiner etwas wissen darf. Ihre Gesichter sprechen Bände.

Tony: Ja ich weiß, jeder benimmt sich auffällig unauffällig. Küchenchefin Martha berichtete mir, dass die große Geschirrspülmaschine in der Küche voller leerer Dosen war. Sie hat sie nicht durchgezählt, müssen aber deutlich über 100 Dosen gewesen sein.
Da ist bei mir sofort der Groschen gefallen. Sie basteln sich nach dem Ausfall der Telefonanlage, was durchaus als Segen betrachtet werden kann, ihre eigene Telefonanlage.
Das haben wir schon als Schüler vor 25 Jahren gemacht, und in 25 Jahren wird das immer noch so gemacht werden. Die Kinder haben alle einen enormen Spaß dabei, und den sollte man ihnen nicht nehmen. Besonders nach den aufregenden Tagen. Und überhaupt ist dieser Spaß absolut ungefährlich.

Tun wir also, als wüssten wir von nichts. Wenn hier die Telefonanlage wieder funktioniert, ist diese Geheimorganisation wieder Schnee von gestern.  

Mirjana lachend: Man merkt sofort, hier spricht ein Pädagoge. Absolut logisch dein Schlussfolgerung bezüglich der selbstgebastelten Telefone.


Tony: Ich kann dir auch sagen, dass diese Telefone funktionieren. Jetzt bin ich nur mal gespannt, was die Kinder alles damit anstellen. Ihre Fantasie ist sicherlich keine Grenzen gesetzt. Und besonders Heike, dir für alles zu haben ist, wird so denke ich mal, wieder für ein mittleres Chaos sorgen. Othilie werde ich aber noch nicht einweihen. Sie wird das noch früh genug feststellen, was da auf sie zukommen wird. Lassen wir also den Dingen ihren Lauf. Ich vermute mal, dass da noch einiges auf uns zukommen wird.  
 
Wieder zurück zum Büro Heikes, welches sich mittlerweile in einem Elektronik-Shop verwandelt hatte.

Heike: So, ich habe alle hochsensiblen elektrischen Teile besorgt, die wir für unser Kommunikationszentrum benötigen. Sogar weit über 100 Meter solides Telefonkabel, konnte ich organisieren.


++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Mittlerweile war Othilie unterwegs, um ihre Wäsche im Waschraum aufzuhängen. Für die fast 180 Personen im Haus gab es drei große Räume, die dafür zur Verfügung standen.
In ihren Händen trug Othilie einen großen Waschkorb, der die Wäsche von zirka einer Woche beherbergte. Auf der Schwelle zum ersten Trockenraum blieb sie erstaunt stehen, weil jegliche Wäscheleine an der Decke fehlte. Auch in den zwei anderen Räumen sah es nicht anders aus. Stattdessen standen auf dem Boden mehrere Wäschekörbe, in der die wohl vorher an der Decke hängende Wäsche wahllos hineingeworfen worden war.

Es war alles durcheinander gewürfelt. Wessen Wäschestücke wem gehörten waren nicht mehr auszumachen. Mit nachdenklichem Gesicht, und ihrem vollen Wäschekorb ging sie wieder auf ihre Zimmer.


+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Heike: Außerdem habe ich das richtige Werkzeug besorgt, mit dem wir die Sprech-und Hörmuscheln bearbeiten können.

Uschi: Du meinst die Dosen?

Heike: So kann man sie ausnahmsweise auch bezeichnen. Ich plädiere aber mehr für den englischen Ausdruck „Telephone handset“. Jetzt unterbrecht mich nicht laufend, sondern hört mir weiter aufmerksam zu.
Also mit diesem Werkzeug macht ihr in jeder Dose ein Loch, wo ihr dann später das „Telefonkabel“ durchführen könnt. Ich denke mal, dass ihr mich soweit verstanden habt. Könnt ihr mir in Ansätzen geistig folgen? Eigentlich  müsste euer Denkapparat soeben dafür ausreichen.

Großes Gelächter in der Runde, denn keiner nahm die Äußerungen von Heike  ernst, denn sie war bekannt für derartige Sprüche).

Heike: Nun gut, habe ich unter lebensgefährlichen Bedingungen acht dieser hochkomplizierten technischen Werkzeuge organisieren können.    

       
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Nach der Arbeit, ist vor der Arbeit. So jedenfalls kennen wir diesen Spruch. Und den wollten auch die Küchenangestellten des Hauses beherzigen. Zu Abendessen sollte es unter anderem Erbsen mit Möhren geben. Und dieses Gemüse versteckte sich diskret in Dosen, damit es nicht so ohne weiteres flüchten konnte. So weit, so gut.
Vielmehr nicht so gut, weil dieses Hilfsmittel zum Öffnen der Dosen nicht mehr vorhanden waren. Nicht einen Dosenöffner, wovon eigentlich 8 Stück vorhanden waren, konnte aufgefunden werden.

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Heike: So, jetzt haben wir alles zusammen was wir benötigen. Nun könnt ihr eure technischen Fähigkeiten beweisen. In 10 Minuten möchte ich in allen 143 Fernsprechdose ein Loch sehen.

Prima, ihr seid ja doch zu etwas fähig.
Jetzt das Fernsprechkabel mit dem „Handset“ verbinden. Dazu macht ihr einen Knoten in das Kabel, so dass es nicht mehr herausrutschen kann.
Ich entdecke in euch doch noch gewisse technische Fähigkeiten. Hätte ich tatsächlich nicht für möglich gehalten. Das ich das noch erleben darf. Ihr seid tatsächlich doch noch zu etwas zu gebrauchen.  

(„Um 18 Uhr waren tatsächlich alle Telefongeräte fertig gestellt worden“).

So, jetzt werden wir erstmal das Abendessen genießen, bevor wir hier uns via Telefon unterhalten können. Denn eure komplette Läusebande in meinem Zimmer zu haben, ist etwas anstrengend. Es reicht vollkommen aus, euch zu hören. Und das ist eigentlich schon des Guten zu viel.
(Großes Gelächter in der Runde, denn alle wussten das Heike dieses nicht ernst meint).
Auch Beatrice gewann so langsam wieder ihr normales Leben zurück. Oftmals lachte sie mit.


+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Beim Abendessen sollte es eigentlich heute Wiener Schnitzel mit Pommes-Frites und mehrere Sorten gesundes Dosen-Gemüse geben.
Um es vorwegzunehmen, es gab nur Wiener Schnitzel mit Pommes-Frites. Das war der Tatsache geschuldet, dass die restlichen Dosen mit Gemüse auf die Schnelle mangels Spezialwerkzeug nicht geöffnet werden konnten.
Küchenchefin Martha stellte auch erstaunt fest, das viele Original ungeöffnete Dosen aus dem Vorratsschrank fehlten.

Heike: Das ist kein Problem Tante Othilie. Dann essen wir als Nachtisch einfach Eis.

Othilie: Das müssen wir wohl. Trotz alledem muss ich feststellen, dass sich hier sehr viele merkwürdige Dinge abspielen.
Stell dir vor Tony, über 100 Meter Wäscheleine ist abhandengekommen. Ebenso eine große Anzahl Dosenöffner. Ich kann mir das alles absolut nicht erklären. Wenn ich auf einem großen Schiff wäre, würde ich sagen, dass der Klabautermann dafür zuständig ist.


Info:
Der Klabautermann, Kalfatermann oder Klabattermann (von niederdeutsch klabastern „poltern“, „lärmend umhergehen“ oder von ebenfalls niederdeutsch kalfatern „mit Pech und Werg abdichten“) ist im seemännischen Aberglauben ein Schiffsgeist oder Kobold, der – meist unsichtbar – den Kapitän bei Gefahren warnt und gerne Schabernack treibt.


Tony: Ach Othilie, dann rede dir doch einfach ein, dass du hier auf einem großen Schiff bist. Das hat sicherlich alles einen ganz harmlosen Hintergrund.

(Tony hatte natürlich, wie schon erwähnt, alles richtig erkannt. Aber er dachte sich, lass die Kinder mal weitermachen. Mal schauen, was da noch alles herauskommt).

Othilie: Du hast gut reden. Ich musste meine diskrete Damen-Wäsche draußen vor dem Haus auf mehrere von James provisorischen Wäscheleinen aufhängen.

Tony: Da bist du nicht die einzige.

Othilie: Ja richtig, mit zehn anderen Frauen auch. Äußerst unangenehm.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45844153ho

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45844154da

Othilie: Na jedenfalls spielen sich hier im Moment sehr merkwürdige Begebenheiten ab. Aber ich werde schon herausfinden was hier gespielt wird.

Tony schmunzelnd: Davon bin ich zu 100 % überzeugt.


++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Nach dem gemüsefreien Abendessen versammelten sich Heike als Erfinderin der Interkontinentalen Quasselstrippe, sowie die anderen Kinder, wieder im Versuchslabor ihres Zimmers.

Heike: So ihr Läusepudel, dann können wir so langsam mit der Installation unserer hochempfindlichen neuen Telefonanlage beginnen.
Jedes Zimmer auf dieser Etage bekommt ein Telefon. Das heißt, wir spannen die Leitungen über den gesamten Flur. Dieses Zimmer hier ist die Telefonzentrale, über der alle Gespräche zusammenlaufen.

Habt ihr mich soweit verstanden?


Jaaaaaaaaaaaaa.

Ok, wenigstens etwas was ihr versteht. Weiter im Text, bevor eure Auffassungsgabe exorbitant nachlässt. Damit ich weiß, wer gerade zufällig am Apparat ist, bekommt jede Wohngemeinschaft eine andere Gemüsesorte, welche auf euren Dosen, äh Telefonen abgebildet ist.
Sperrt also eure Blumenkohlohren auf, ich erzähle euch das nicht zweimal. Ich habe also ein Telefonverzeichnis in meiner knapp bemessenen Freizeit erstellt. Hier das Ergebnis:


Zimmer: 0. Bin ich und mein Lebensabschnittsgefährte Alan. Bei mir laufen alle Wäscheleinen äh Drähte zusammen. Wir nennen uns „Geschälte Tomaten“
Zimmer: 1. Martina und Tina sind die „feinen Karotten“.
Zimmer: 2. Gaby und Thomas sind die „Brechbohnen“.
Zimmer: 3. Beatrice und Gregor sind die „Erbsen sehr fein“.
Zimmer: 4.  Uschi und Jürgen sind die „Erbsen sehr fein mit Möhren“.
Zimmer: 5. Dirk und Vreni sind die „Geschälten Spargel“.
Zimmer: 6. Inge und Sven sind die „Geschälten Paprika“.  
Zimmer: 7. Mara und Simba sind die „Dicken Bohnen“.
Zimmer: 8. Ute und Andreas sind die „Gemüseerbsen“.


Schreibt euch das alles auf, damit ihr nicht durcheinander kommt, wenn ihr mit einer bestimmten Person telefonieren wollt. Denn wir haben ja keine Wählscheibe. Alles klar?
Es würde mich eigentlich glatt wundern, wenn ihr alles verstanden habt. Wie dem auch so, mein Büroangestellter und Zimmergenosse Alen hat sowieso alles mitgeschrieben. Ist auch wichtig für unsere Schloss Bavaria-Chronik.
So, dann macht euch mal an die Arbeit. Wir haben jetzt 19 Uhr 20. Um 20 Uhr solltet ihr fertig sein. Und denkt daran, dass alle Leitungen straff gespannt sind. Führt sie durch die Tierklappe jeder Türe durch.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45844155bl

Dirk: Dann müssen wir uns ja auf dem Boden legen, wenn wir telefonieren.

Heike: Das dürfte wohl das geringste Problem sein. Noch etwas: Mit einem Dosentelefon könnt Ihr sogar „um die Ecke telefonieren“. Dafür verbindet Ihr die Dosen allerdings mit einem dünnen Draht, den Ihr dann über mehrere Stationen leitet.
Bevor ich es vergesse, ich werde auch eine Leitung in das Erdgeschoss legen, um nicht ganz von der Außenwelt abgeschnitten zu sein. Dazu hänge ich ein Telefon einfach aus dem Fenster. Das wäre Leitung Nr. 9 bzw. Leitung „Geschälter Spargel“.
Wir werden uns also ab sofort mit dem Namen nennen, welches auf euren Dosen aufgedruckt ist. Zimmer 1 und Zimmer 2 z.B.: Die „feinen Karotten“ rufen die „Brechbohnen“. So können wir unsere wahre Identität geheim halten.  
So, dann macht euch endlich an die Arbeit, bevor ihr hier noch irgendeinen Blödsinn anstellt. Bei euch weiß man das ja nie.

Mit 20 minütiger Verspätung waren alle Maßnahmen bezüglich der Verlegung des Telefonkabels abgeschlossen. Das geschah aber immer noch schneller als die Techniker der „Deutschen Post“ das jemals geschafft hätten.


Uschi: Auftrag erledigt. Fast der komplette Gang des Flures ist mit Fernmeldekabel verbunden. Nur mit akrobatischen Übungen war dein Zimmer zu erreichen. Und das teilweise in verschiedenen Höhen. Der Gang sieht aus wie ein Spinnennetz.  

Heike: Egal, dann werde ich jetzt das analoge Telefonnetz freischalten. Dirk und Vreni, also der „Geschälte Spargel“ wird Verbindung mit mir aufnehmen. Sie werden als erste diese absolut neue Möglichkeit der Kommunikation einweihen. Dann geht ihr beide rüber in euer Zimmer. Fallt bitte nicht über das Kabel. Petra hat meistens genug zu tun.

2 Minuten später: Es war genau 20 Uhr 22 (Für die Chronik), als der historische Moment auf „Schloss Bavaria“ eintraf, der in der Geschichte des Hauses eingehen sollte. (Dazu aber später mehr).

Wühlmaus ruft Feldmaus. Wühlmaus ruft Feldmaus. Wie ist die Verbindung?


Heike: Großartig, bis auf die Tatsache, dass wir uns mit der Gemüsesorte ansprechen.  Wofür habe ich sonst die Aktion mit den Dosen gemacht? Also noch mal von vorne.

Wie dem auch sei, man konnte feststellen, dass die neue Telefonanlage nach einigen Anlaufschwierigkeiten großartig funktionierte. Die Techniker (Bavaria Girls und Boys) hatten ganze Arbeit geleistet.
Nun konnte man eigentlich annehmen, dass wieder fast alles in normalen Rahmen abläuft, welches auf Schloss Bavaria in der Regel eine Seltenheit ist.  Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Es fing eigentlich alles sehr harmlos an.


Heinz Schultz in Zivil und Joggeli absolvierten gegen 22 Uhr, unabhängig voneinander, eine Runde um das Haus herum. Nicht ahnend, dass sie zu zweit unterwegs waren. Das hatte damit zu tun, weil neben der offiziellen Telefonanlage auch die Außenbeleuchtung ausgefallen war. Das kam hin und wieder mal vor, und sollte in Zukunft durch eine neue Verlegung von Stromkabeln ausgeschlossen werden. Es war also stockdunkel als die beiden erwähnten Personen ihren Kontrollgang absolvierten.

Dabei kam Joggeli zufällig an den neu verlegten Telefonkabel der Kinder vorbei, welches vom ersten Stock aus Heikes Fenster hing. Joggeli ahnte sofort, dass dies eine neue Idee bezüglich des Unterhaltungsprogramms der Kinder war. Er nahm dies mit Schmunzeln zur Kenntnis. Für einen Spaß war er immer zu haben, besonders Heike gegenüber. Daher telefonierte er einige Minuten mit dem Wonneproppen Heike, bevor er wieder in das Haus ging, wobei er Heike den Tipp gab den Vollmond zu betrachten und ihn sofort zu informieren, wenn sie Lebewesen auf dem Mond sichten sollte.


(Das war aber erst am 21.07.1969 der Fall, als Neil Armstrong als erster Mensch den Erdtrabanten betrat).

Ein Lebewesen auf dem Mond sah Heike nicht, aber eine dunkle Person, die über ein Kipp gestelltes Erdgeschossfenster in das Haus eindrang. So hatte ihre Betrachtung des Vollmonds doch etwas Gutes bewirkt.

Nach dem Vorfall von Pollys Entführung, wo der Kriegsverbrecher Schulz durch ein Toilettenfenster einstieg, war man natürlich sehr sensibel bezüglich eines Einbruchs in das Schloss. Daher war es nicht verwunderlich, dass Heike nun Alarm schlug. In kürzester Zeit weckte sie alle Personen, die auf ihrer Etage wohnten. Durch die Mund zu Mund Propaganda, kam zu dem Einbruch noch ein imaginäres Feuer, welches die gegenwärtige Situation noch verschärfte.

Das dieser angebliche Einbrecher tatsächlich Hauptwachtmeister Heinz Schultz war, konnte keiner ahnen. Er stieg durch ein Fenster ein, weil er den Schlüssel nicht dabei hatte als er die Haustüre zuzog.

Seit dieser genannten Entführung war der Sicherheitsapparat jedenfalls erheblich verbessert worden.
Nichts blieb dem Zufall überlassen, alles klappte, wie in einem Handbuch des Schlosses aufgeführt war. Überall ging das Licht an, und ein lauter Hup-Ton weckte alle Bewohner des Hauses. Auch Hauptwachtmeister Schultz suchte nach dem vermeintlichen Einbrecher. Er kam nicht auf dem Gedanken, dass er selbst der Einbrecher war. Es suchte, wenn man es so bezeichnen darf, nach sich selbst.
Und natürlich beteiligten sich auch unsere „Quasselstrippen“ hochmotiviert an der aufwendigen Suche nach dem vermeintlichen Einbrecher.


Heike: Endlich mal wieder „Action“ bei uns.
(Wohlgemerkt, der letzte gefährliche Einsatz lag erst 2 Tage zurück).  

Das ganze Haus wurde quasi auf dem Kopf gestellt. Heike verteilte an die Suchtrupps große Suppen-Schöpfkellen, mit dem man dem Einbrecher Paroli leisten konnte.
(Etliche Schöpf-Kellen waren später nach dieser Aktion nicht mehr auffindbar. Man kann die Vermutung anstellen, dass Heike sie in ihrem privaten Kleiderschrank „gebunkert“ hat. Man weiß ja nie, was in Zukunft bezüglich diverser Einbrecher noch alles kommen wird).  


Jedenfalls übernahm Heike eigenhändig das Suchkommando über die jugendlichen Bewohner des Hauses. Das war nicht unbedingt eine große Überraschung.
Nach zwei Stunden wurde die Suche ergebnislos eingestellt (Auch das war keine große Überraschung).

Erst jetzt kam James auf die Idee, sich einmal die Aufnahmen der Videokameras im Kontrollraum anzuschauen. Einen großen Vorwurf konnte man ihm aber nicht machen, da doch augenscheinlich ein schwarzgekleideter Mann das Gebäude über ein Fenster bestiegen hat. Dies jedenfalls war die Beobachtung von Heike. Sie hatte zwar nicht den Mann auf dem hellerleuchteten Mond gesehen, wie ihr von Joggeli prophezeit wurde, aber zumindest einen vermeintlichen Einbrecher.

Nun konnte also Entwarnung  gegeben werden, welches bei vielen Erwachsenen eine gewisse Erleichterung auslöste.

Bei den Kindern weniger, die sich auf aufregende Stunden eingerichtet hatten.


Die Leserschaft sicherlich auch, aber ich kann nun wirklich nichts dafür, wenn ihr einer weiteren Entführung beraubt worden seid. Das liegt nicht nämlich auf der Linie meiner Intensionen und interessiert mich nur peripher. Ich kann weitere Entführungen ja nun wirklich nicht aus dem Hut zaubern.

Auch die immer gern gesehene  Feuerwehr konnte sich einer geruhsamen Nacht erfreuen. Heike konnte keine größeren Flächenbrände entdecken.
Mittlerweile was es 24 Uhr, und da die Kinder auf Grund der letzten aufregenden Tage in der Schule und im Betrieb (Kaufhaus in München) frei bekommen hatten, waren sie natürlich immer noch nicht müde.

Ergo widmeten sie sich der Erfindung des Telefons, wo Heike mittlerweile Telefongebühren von den Kommunikationsteilnehmern einforderte. Pro Kontakt und 5 Minuten immerhin 10 Pfennig. Ferngespräche, das heißt Leitungen über 20 Meter wurden von ihr mit 20 Pfennig berechnet.


Begründet wurde dies von ihr mit dem bevorstehenden Ärger der  erwachsenen Personen, wegen der fehlen Sprech-und Hörmuscheln, oder anders ausgedrückt, die fehlenden Gemüsedosen bezüglich der fehlenden pflanzlichen Agrarprodukte beim Abendessen.

Die Diskussion wurde relativ lautstark ausgetragen. Beide Parteien standen sich bei der ersten Verhandlungsrunde kompromisslos gegenüber. Die Arbeitnehmervertretung durch ihre Vorsitzende Martina, und die Arbeitgeberseite, die ihr bestes Pferd Heike ins Rennen warf (Es gab nur eine Person bei den Arbeitgebern).
Natürlich kam die Schlichtungskommission (Tina) nach 10 Minuten noch zu keinem Ergebnis.
Auch die zweite Verhandlungsrunde blieb erfolglos.

Hier einmal eine kurze Erklärung wie eine Tarifrunde vor sich geht:
Einigt man sich, wird ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen, der für eine bestimmte Zeit - mindestens 2 Tage - Gültigkeit besitzt. Während dieser Zeit sind die Tarifpartner zum Arbeitsfrieden verpflichtet, dürfen also keine Kampfmaßnahmen wie etwa Streik oder Aussperrung ergreifen.
Einigt man sich nicht, werden die Verhandlungen für gescheitert erklärt. Man kann dann mit Hilfe eines unbeteiligten Dritten, der aber nie ein Vertreter der Erwachsenen ist, versuchen, einen Kompromiss zu finden. Wird dieser erreicht, kommt es zum Abschluss eines neuen Telefontarifvertrages. Scheitert die Schlichtung, setzt die Gewerkschaft eine Urabstimmung an, bei der die Telefonteilnehmer entscheiden müssen, ob sie streiken wollen.

Und das war in dieser verzwickten Situation der Fall.


Auf einen Streik können die Arbeitgeber (Heike) mit Aussperrung reagieren; d.h., auch die Arbeitnehmer, die nicht streiken, dürfen während der Arbeitszeit nicht schlafen.
Auf Grund dieser Aussperrung (Rausschmiss) saßen die Kinder auf dem Boden des Flurs.

Kurze Zeit später erschien Mirjana, die durch die lauten Unmutsäußerungen auf dem Flur aufmerksam wurde. Kurzerhand entschied Mirjana als Schlichterin aktiv zu werden.
Nach Rücksprache bei ihr entschloss sich Heike einen Kompromiss zuzustimmen.  

Der Streik endet, wenn in neuen Verhandlungen ein Kompromiss gefunden worden ist und 25% der Arbeitnehmer in einer zweiten Urabstimmung dem Kompromiss zustimmen. Ein neuer Telefonvertrag kann dann in Kraft treten.

Und das war dann tatsächlich der Fall. Man einigte sich dann schließlich darauf, dass die ersten 5 Minuten der Telefongespräche umsonst waren, während die Ferngespräche über 20 Meter Telefonkabel nur 5 Pfennig kosten sollten. Alle Seiten waren mit diesem neuen Telefonvertrag zufrieden.

Dieser neue Nutzungsvertrag wurde dann schließlich in fröhlicher Runde mit Apfelsaft angestoßen. Es herrschte wieder Friede, Freude, Eierkuchen.


Martina: So dann können wir wieder untereinander telefonieren. Ist doch viel interessanter als uns hier auszutauschen.
Dann last uns jetzt auf unsere Zimmer gehen.

In diesem Moment klopfte es an die Türe und Tante Othilie betrat den Raum.


Othilie: Entschuldigt bitte meine nächtliche Störung. Ich wollte nur Bescheid sagen, dass unsere komplette Telefonanlage wieder in Ordnung ist.


Mit diesem Paukenschlag beende ich Ende Teil 516.


In Teil 517 geht es stürmisch und rasant weiter. Diesmal natürlich mit einer anderen Begebenheit, die für bundesweite Erheiterung sorgt.

Monika
Geschrieben am 12.03.2022
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Sa Jun 17, 2023 10:13 am
Liebe Leser,

ich hoffe, dass Euch die am Donnerstahg hineingesetzten Teile der "Lehrjahre" gut gefallen haben.


Die lustigen Begebenheiten auf Schloss Bavaria um die Dosentelefone sind doch wahrlich sehr amüsant und zum Schmunzeln.
Ich kann mich an meine Kindheit erinnern, wo wir auch so etwas gemacht haben, und die elterliche Wohnung ein einziges Ducheinander war, und die Erwachsenen sich die Haare rauften.
Hinterher waren alle am Lachen, über unsere Kreativität.

Das ist alles Schnee von gestern.
Heute daddeln die Kinder und Jugendlichen mit dem Smartphone und begeben sich im Straßenverkehr in allergrößte Gefahr. Sie bekommen ja nichts mehr mit, was um sie herumgeschieht.

Da kann ich wirklich rückblickend nur sagen:

Schöne alte Zeit.  
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So Jun 18, 2023 11:04 am
Hi Polly,

dass wär in der Tat ein idealer Rückzugsort für mich.
Fernab vom jeglichen Stress der Großstadt.
Hier meine absolute Nr. 1 bezüglich des Ortes, wo ich gerne Leben würde.
Mich zieht es im Sommer immer gerne dorthin.

Monreal | Eifel | Sehenswürdigkeiten | Rhein-Eifel.TV


Monreal liegt in der Nähe von Mayen und gehört zur Gemeinde Vordereifel. Der Ort mit den vielen Fachwerkhäusern ist als Drehort der ARD-Serie "Der Bulle und das Landei" bekannt.



Aber es gibt noch einen Ort, wo ich gerne leben würde.

Und das ist „Schloss Bavaria“ in Bayern, bei der großartigen Familie Hoffmann.
Schöne Grüße an Othilie, Joggeli, Polly, Ingrid und die ganze große übrige Rasselbande die dort lebt.  

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Mi Jun 21, 2023 11:23 am
Liebe Leser.

die nächsten zwei Teile (517 + 518) der

"Lehrjahre sind keine Herrenjahre",

erscheinen wieder am Freitag, den 23.06.23

hier in diesem Forum.



Grüße
Monika
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Do Jun 22, 2023 8:11 pm
Liebe Leser,

ich bin im Moment gesundheitlich stark angeschlagen.
Trotzdem versuche ich den einen oder anderen Beitrag hier in das Forum zu setzen.


Mit dem Teil: 517 der Lehrjahre fange ich mal gleich an.

Monika
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Do Jun 22, 2023 9:16 pm
Lehrjahre sind keine Herrenjahre

                                  Teil: 517
                                Kapitel: 628                                                                                                                                                                                                                                                    
                 Freitag, der 17.09.1965
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]
              Heike wird ein Fernsehstar

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45878186yu


Geburtstagskinder vom 17. September 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1883 Käthe Kruse
wurde an diesem Tag 82 Jahre alt
1913 Robert Lembke
wurde an diesem Tag 52 Jahre alt
1931 Anne Bancroft
wurde an diesem Tag 34 Jahre alt
1944 Reinhold Messner
wurde an diesem Tag 21 Jahre alt
1960 Damon Hill
wurde an diesem Tag fünf Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/17-september-1965

Was war am 17. September 1965
Welcher Wochentag war der 17.9.1965, der 17. September 1965 war ein Freitag
17.9.1965
Die Vereinten Nationen veröffentlichen in New York ihr Demographisches Jahrbuch. Daraus geht u.a. hervor, dass die Städte in den Entwicklungsländern rapide wachsen.
17.9.1965
Der chilenische Senat verabschiedet ein sog. Kupfergesetz, das eine Beteiligung Chiles an den großen ausländischen Kupfergesellschaften vorsieht.
17.9.1965
Die 3. Arabische Gipfelkonferenz in Casablanca (Marokko) beschließt ein Solidaritätsabkommen, in dem sich die elf Unterzeichnerländer aus dem nordafrikanischen und arabischen Raum zur Zusammenarbeit verpflichten und Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder geloben.



Auf Grund der Tatsache, dass die Telefonanlage wieder funktionierte, landete die von Heike hoch angepriesene Schmuseleine mit Dosen in die Asservatenkammer auf „Schloss Bavaria“ wo sie bei Bedarf wieder hervorgekramt werden konnte. Auf Anregung von Tante Othilie bekam sie dann kurz darauf einen Platz im Deutschen Museum in München.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45878187ep

Ich habe mir sagen lassen, dass sie immer noch einwandfrei funktionieren.


Auf Schloss Bavaria wurde schon dass zweite Mal das Frühstück mit Verspätung eingenommen. Die Ursachen sind hinreichend bekannt.
Erst die Entführung und dann schließlich der vermeintliche „Einbrecher“ in der Nacht, der von unserer Heike entdeckt wurde.
Man kann sich vorstellen, dass man Othilie schon mit besserer Laune gesehen hatte. Daher nicht verwunderlich, dass die Kinder ihr erst einmal vorsichtshalber aus dem Weg gingen, bevor Othilie wie eine Bombe in die Luft ging. Die fehlende Wäscheleine, die leeren Gemüsedosen, der vermeintliche Einbrecher, und der Gang über dem Flur der Kinder, wo das übersteigen der „Telefonkabel“ gewisse gymnastische Fähigkeiten erforderte, war dann doch ein wenig zu viel des Guten für sie.

Das änderte sich zum Glück im Laufe des Tages, wo Tony und Joggeli ihr den Wind aus dem Segel nahmen, indem sie ein gutes Wort für die Kinder einlegten, und um Verständnis für den jugendlichen Elan warben.

Othilie: Na gut, dann werde ich das mal auf mich beruhen lassen. Wir waren ja mal alle jung.


Tony: Du bist immer noch jung, und dazu noch eine Schönheit vor dem Herrn.

Othilie geschmeichelt: Du verstehst es glänzend meine Laune zu bessern. Aber du hast natürlich Recht. Für die Kinder war diese wirklich harmlose Freizeitbeschäftigung ein großer Spaß. Und das war nach diesen fürchterlichen 2 Tagen der Entführung enorm wichtig für sie. Auch Beatrice blühte wieder auf, und das ist doch wunderschön. Und da sind eine verlorene Wäscheleine und die Gemüsedosen doch wirklich nebensächlich.

Tony: Du liebst Kinder ungemein?

Othilie: In der Tat. Ich hatte nie das Glück eigene zu haben. Immer kam etwas dazwischen, wo ich mir sagte: Du hast noch Zeit, versuche erst einmal das Erbe meiner Eltern erfolgreich weiterzuführen. Zumindest das ist mir halbwegs gelungen.

Tony: Othilie, Erfolg im Beruf ist nicht alles, auch wenn du mittlerweile eines der erfolgreichsten Modeunternehmerinnen der Welt bist. Wenn nicht sogar die Nr.1

Othilie: Du kannst es mir glauben, dass ich Kinder über alles liebe.


Tony: Das sieht man dir immer wieder an. Du bist eine herzensgute Frau, die sich rührend um die Kinder kümmert. Und nicht nur um deine Nichten, sondern auch um die vielen Waisenkinder, die in dir eine großartige Mutter sehen, die dich immer um Rat fragen können, und denen du ihre ganze liebe gibst. Das ist alles in dieser Zeit, wo viele nur an sich denken, überhaupt nicht selbstverständlich.
Und es imponiert mir, wie bodenständig du trotz deines Reichtums geblieben bist. Kein wenig arrogant oder eingebildet, sondern eine herzensgute Frau, die sich um das Leid vieler hilflosen Personen kümmert. Du lässt deine Worten Taten sprechen, ganz im Gegensatz zu vielen Politikern, denen ihre Macht über alles geht.
Deine Wohltätigkeit und deinen Einsatz gegenüber Menschen, besonders bei Kindern, an denen das Glück vorbeigegangen ist, sind alles Attribute die ich an dir bewundere. Du brauchtest es nicht, aber du machst es. Du zögerst nicht lange, und schon setzt du vieles in kürzester Zeit in die Tat um.
Du bist wirklich nicht nur eine äußerst attraktive Frau, sondern auch ein Juwel dieser egoistischen Gesellschaft.

Othilie: Ach Tony, du machst mich ganz verlegen. Nimm mich bitte in deinem Arm.

Tony: Und nicht nur das, ich werde dich auch küssen.

Othilie: Ja bitte mach das. Es gibt oftmals Momente, wo ich das brauche.


Tony: Das spüre ich. Ich merke wie dein Herz an meiner Brust pocht. Und ich merke auch, dass du oftmals müde und abgespannt bist. Du hast doch großartige Geschwister und großartiges Personal, welches du oftmals persönlich ausgesucht hast. Schalte einen Gang zurück, ohne dass du etwas aus der Hand geben musst. Du hast doch neben Joggeli ein Organisationstalent erster Güte, und dein Ideenreichtum ist phänomenal. Polly ebenfalls. Und mit Mirjana ist dir auch ein Glücksgriff gelungen. Ihre Kreationen sind ein Highlight in der Modebranche.

Othilie: So ist es, und Mirjana brauche ich auch für die in drei Wochen stattfindenden „Pariser Fashion-week“, der weltweit größten Modemesse.


Info:          
Die Paris Fashion Week (französisch Semaine de la mode de Paris) ist eine zwei Mal im Jahr in Paris stattfindende Modewoche, die besonders im Bereich der Damenmode bedeutend ist. Gemeinsam mit den Modewochen in New York, London und Mailand wird sie zu den vier wichtigsten Modewochen der Welt gezählt, den „Big Four“.
Die Paris Fashion Week findet meist als letzte der vier großen Modewochen statt. Ende Februar bzw. Anfang März werden die Kollektionen für den bevorstehenden Herbst und Winter gezeigt, Ende September bzw. Anfang Oktober die Kollektionen für den nächstjährigen Frühling und Sommer. Das Programm der Fashion Week besteht aus mehr als 90 zentral terminierten Modenschauen verschiedener Marken (unter anderem Chanel, Dior, Jean Paul Gaultier und Alexander McQueen).

Tony: Von Mode habe ich leider nicht so viel Ahnung.

Othilie schmunzelnd: Das sieht man ganz deutlich bei dir. So schlecht sitzenden Anzug bei dir habe ich selten gesehen. Da müssen wir unbedingt etwas unternehmen. Zum Glück hast du heute keinen an. Bei Gelegenheit werde ich dich Frau Kohlrabi übergeben. Das ist die Abteilungsleiterin der Oberbekleidung in unserem Münchner Kaufhaus. Auch sie eine Koryphäe auf ihrem Gebiet.

Tony: Nun gut, dann unterwerfe ich mich deinem Fachpersonal.

Othilie: Das ist auch wichtig. Denn wir haben mehrmals im Jahr berühmte Persönlichkeiten zu Gast auf „Schloss Bavaria“.

Tony: Davon habe ich gehört, und auch im Fernsehen gesehen. Neben dem Papst und der Queen aus England verkehrt bei euch die High-Society der Gesellschaft.  

Hier ein Bild der Queen aus England bei ihrem Besuch auf „Schloss Bavaria“ am 20.02.1965. (Teil 278, „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“).

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45878188pp

Info:
High Society (englisch für „hohe Gesellschaft“) bezeichnet die Personengruppe mit dem größten materiellen Reichtum und dem höchsten sozialen Status innerhalb einer Gesellschaft (vgl. dt.: „Oberschicht“/„Elite“). Der aus dem Französischen entlehnte Terminus Hautevolee ist ein oft spöttisch abwertendes Synonym für die englischsprachige Bezeichnung.


Othilie: Ich werde gleich mit Heike nach München fahren. Und zwar genau genommen zum Bayrischen Rundfunk. Denn dort haben wir einen Termin bezüglich eines Werbespots arrangiert. Nach ihrer aufsehenerregenden Liveschaltung im Fernsehen in unserem Atomschutzbunker, sind tausende Anfragen bei uns und in der ARD oder ZDF eingegangen, die unsere Heike wieder unbedingt sehen wollen.
Nach Rücksprache mit Polly und Joggeli haben wir uns daher entschlossen, Heike als Werbeträger unseres Unternehmens einzubinden.
Nach meinem Gespräch mit dem Intendanten des BR kamen wir überein, dass mit Heike einen Werbespot gedreht wird, der zwischen 18 und 20 Uhr im Werbefernsehen gezeigt werden soll. Am besten kurz vor der Tagesschau, weil dann die Einschaltquote besonders hoch ist.

Tony: Wooooouuuuhhhh, da wird Heike ja noch berühmter als sie eigentlich schon ist.

Orthilie: Davon ist auszugehen. Ich weiß aber noch nicht, ob wir diese Werbemaßnahmen jede Woche machen sollen. Denn wir können Heike ja nicht ewig dafür einspannen, obwohl sie das sicherlich sehr gerne machen würde. Du kennst sie ja mittlerweile ganz gut.  

Tony: Sie würde begeistert sein, denn sie steht ja gerne im Mittelpunkt. Ich würde das so machen, dass diese Werbespots nur alle zwei Wochen im Fernsehen laufen, und immer von verschiedenen jungen Personen. Auswahl ist ja schließlich genügend da. So hat jeder die Möglichkeit im Fernsehen aufzutreten. Natürlich nur die Kinder, die Interesse daran haben.  

Othilie: Tony, das ist eine ausgezeichnete Idee. Das werde ich bei der nächsten Vorstandssitzung mit allen Beteiligten erörtern.

Tony: Diese Werbespots werden sicherlich nicht billig sein.

Othilie: Absolut nicht. Aber es wird sich rentieren. Wir haben allein in West-Deutschland 154 Kaufhäuser von klein bis groß. Außerdem erreichen wir mit dieser Werbung auch die grenznahen Gebiete in Osterreich, der Schweiz, Frankreich, den Benelux- Ländern und Dänemark. Obwohl wir dort in diesen Ländern mit unseren Kaufhäusern auch sehr gut vertreten sind.

Mal unter uns, wir erzielten im Geschäftsjahr 1964 mit 121 Standorten in 90 Städten bundesweit einen Nettoumsatz von 2,901 Milliarden DM auf insgesamt 1,5 Millionen Quadratmetern Verkaufsfläche. Mehr als 2 Millionen Menschen betreten täglich eines der Warenhäuser. Kommen 15.000 bis 20.000 pro Tag, kaufen 6.000 bis 9.000 auch tatsächlich ein.

Dabei gilt für uns immer das Motto „Der Kunde ist König“.

"Unser Konzept der „Warenwelten“ fügt zusammenhängende Waren in eine Erlebniswelt zusammen. Erdgeschoß: die "Welt der schönen Dinge", 1. Etage: Damen, 2. Etage: Herren, 3. Etage: Heimwelt, 4. Etage: Elektrik - so könnte man das Ergebnis beschreiben. "Die Idee, die dahinter steckt, heißt `Fishable Merchandising. Wir setzen die Ware in Szene. So zumindest nach der Umgestaltung unserer Kaufhäuser, welche in 5 Jahren abgeschlossen sein sollen.

Wir wollen eine attraktive Werbung betreiben. Wichtig ist für uns auch, dass unsere Mitarbeiter Kontakt zu den Kunden haben und sie beraten können. Sie werden in dieser Hinsicht weiterentwickelt. Die Leute zwischen 25 und 45 Jahren gehören zu unserer Hauptzielgruppe."

Tony: Mir fehlen die Worte.


Othilie: Dieses Risiko möchte ich nicht eingehe. Ich werde jetzt aber mit Heike,  sowie Mirjana und Polly nach München fahren. Was hast du in der Zwischenzeit vor?

Tony: In werde in dem kleinem Kolonialwarengeschäft in Ups einkaufen, wo man neben Kaffeefilter, Herrensocken, Autobremsbeläge und Briefmarken wirklich alles bekommt, was das Herz begehrt, Ich besorge dort 300 Meter Wäscheleine, bevor wir die Wäsche der Damen noch im Speisesaal aufhängen müssen.

Othilie: Ja ich kenne den Laden. Der ist wirklich gut.

Tony: Ja, das kann ich nur bestätigen. Der kleine Laden ist vorzüglich.

Othilie: Übrigens, der Laden gehört uns auch. Bestelle der Verkäuferin, Fr. Melba,  schöne Grüße von mir.

Tony: Uff, mir fehlen schon wieder die Worte. Kann ich sonst noch etwas besorgen?

Othilie: Eigentlich nicht. Außer 200 Briefmarken a 20 Pfennig. Die bekommst du in der kleinen Post neben dem Friseur. Bevor die Frage von dir kommt, die Post habe ich noch nicht aufgekauft.  

Tony: Darüber hinaus werde ich morgen noch zusätzliche neue Telefonleitungen bzw. Wäscheleinen verlegen.


Othilie: Puuuuuuhhhhhhh.

Tony lachend: Dein Schlafzimmer bleibt natürlich verschont.
Ich habe den Kindern versprochen, alle sechs Baumhäuser miteinander zu verknüpfen. Zusätzlich auch noch mit einer Klingel. Herr Bolle und Franz Schmidt werden mir dabei behilflich sein. Und die Feuerwehr natürlich. Hauptbrandmeister Brandt wird morgen mit einem ganzen Löschzug und dem großen Drehleiterfahrzeug anrücken, und das Telefonkabel…….

Othilie……Wäscheleine

Tony:……. und die Wäscheleine verlegen.

Othilie: Na gut, dann werde ich schon einmal die Küche informieren, damit die Feuerwehr nicht verhungern wird. Danach werde ich mit den erwähnten Personen nach München fahren.  



Kapitel 629

Um 15 Uhr erschienen Polly, Mirjana und Heike beim Bayrischen Rundfunk (BR) in München.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45878189an

Info:
Erster Januar 1963. Zum Jahresbeginn 1963 werden die Fernsehstudios in Unterföhring am Rande Münchens in Betrieb genommen. Gekauft hatte sie der BR am 18. Juni 1962. Früher waren sie nach den Gründern Wilhelm Vaillant und Hanns Ritter unter "RIVA-Studios" bekannt.

Dort angekommen wurden sie erst einmal vom Intendanten des BR herzlich willkommen geheißen.
Der erste Weg führte sie auf Wunsch von Heike zur Betriebskantine des Hauses.

Heike: Ich gebe Kaffee und Kuchen aus Herr Wallenreither. Natürlich wäre ich dankbar, wenn sie die Rechnung bezahlen.

Herr Wallenreither schmunzelnd zu Polly und Mirjana nachdem er die Schamesröte der beiden Frauen im Gesicht sah: Ich glaube, dass das Fernsehen mit Heike einen guten Fang gemacht hat. Heike, du kannst jederzeit bei uns anfangen. Du bist ein Unikum ohnegleichen.

Heike: Würde ich ja gerne machen. Aber die Familie Hoffmann kann nicht auf meine Dienste verzichten. Ich halte ja dort den ganzen Laden zusammen.

Polly: Puuuuuuuuuhhhhhhh.

Intendant: Da bin ich aber beruhigt. Ich würde sagen, dass wir und dann in das Aufnahmestudio begeben, und diesmal ganz im Gegensatz zur damaligen Ansprache an das Volk, offiziell ein paar Worte an die Fernsehzuschauer richten. Natürlich auch mit der Werbung für die Kleidung, die es ab Montag bei euch zu kaufen gibt. Deswegen sind wir ja hier.
Wir haben uns das so gedacht, dass du frei weg von der Leber sprichst. Möchtest du dir evtl. ein paar Notizen machen?

Heike: Das brauche ich nicht, ich habe alles im Kopf was ich zu erzählen habe.


Intendant: Super, dann können wir ja gleich loslegen.

Liebe Leser, bevor ich loslege, bzw. unsere Heike loslegt, möchte ich euch das Medium „Fernsehen“ ein wenig näherbringen. Am besten versetzen wir uns direkt in das Jahr 1965.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45878190ke

Einige von euch werden zu jener Zeit noch in den Windeln gekackt oder gepieselt haben. Daher sind folgenden Informationen sicherlich sehr interessant, und aufschlussreich. Ich möchte euch natürlich nicht überfordern, aber ich denke mal, dass die Leser dieses Forums dem folgenden Beitrag geistig folgen können.

Wie funktioniert Fernsehen? (1965)


https://www.ardmediathek.de/video/radio-bremen-retro-filme-aus-dem-archiv/wie-funktioniert-fernsehen-1965/radio-bremen

/Y3JpZDovL3JhZGlvYnJlbWVuLmRlLzIyNjJjNzcxLTAyYjItNDA5NS1hMzI2LTg1MjBmZWNiYWY1OQ


Nun aber endgültig in das Fernsehaufnahmestudio vom Bayrischen Rundfunk in München, wo Heike gerade in der Maske „aufgehübscht“ wird (Geschminkt).
Kurz danach erfolgte dann auch schon die erste Aufnahme im Studio.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45878191jy

Wir kommen also gerade zur richtigen Zeit, denn unser Wonneproppen und „Schnäbbelschnute“ = (Umgangssprachlich: Immer sehr redselig), Heike, begann mit ihrer Ansprache an das Volk.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, und natürlich auch meine Schulklasse. Ich hoffe, dass ihr schön eure Hausaufgaben gemacht habt. Für die die mich noch nicht kennengelernt haben: Ich bin die Heike, und bin schon elf Jahre alt.

Im Moment gibt es auf „Schloss Bavaria“ leider für mich völlig unverständlichen großen Ärger, weil ich mir ein Telefon gebastelt habe. Nun gut, es waren zirka 20 Telefone aus Gemüse-Dosen und diverser Wäscheleinen, wodurch das Abendessen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Aber ich bin ja nicht hier, um über meine Probleme mit den Erwachsenen zu erzählen, sondern auf die Angebote zu verweisen, die wir ab Montag in allen Kaufhäusern der Hoffmann-Group hier in diesem Land, sowie zeitgleich in der Schweiz und in Österreich anzubieten haben.
Am besten stelle ich mich mal hin, und zeuge euch die Kleidung die ihr z. B. am Montag, den 20.09.1965, günstig kaufen könnt.  


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45878192ih


Da wäre einmal der doppellagige Rock, der auch schon für den kommenden Herbst gut geeignet ist. Diesen bekommt ihr für sagenhafte 29,90 DM in mehreren Farben. Also nicht nur in Schwarz, wie ich ihn gerade trage.

Auch die passende Bluse mit den Applikationen und den dazu farblich abgestimmten Acce….. Acce….., ich hab es, Accessoires gibt es zu den Hammerpreis von 19,90 DM, in den Größen 116 – 188. Da kann man also ruhig mal drei oder vier Stückchen Apfelkuchen mit Sahne essen, um dann danach diese Bluse in der nächsten höheren Größe anziehen.
Die Marken-Feinstrumpfhose von der Firma: XY bieten wir in 30 DEN zu 1,98 DM an. Da kann man wirklich nicht meckern. Die bequemen Schuhe von der Markenfirma „Salamanter“ kosten nur 29,98 DM.

Na jedenfalls haben wir ab Montag jede Menge Kleidung für die junge Dame anzubieten, wie ich es zum Beispiel auch bin.
Vielleich treffe ich euch Montag in einer der Filialen unserer Modekette, wo ihr mich zu Kakao und Kuchen einladen könnt.


Und vielleicht darf ich euch in zwei Wochen wieder hier begrüßen, wenn ich weitere Angebote verkünden darf. Ach noch etwas sehr wichtiges, bevor ich es vergessen.
Aus unserem Dauersortiment der Hygieneabteilung empfehle ich das strapazierfähige Marken-Kondom der Firma „Luratex“ zum Preis von 3,99 DM im praktischen 5 er Pack für viele gemütliche Stunden. Außerdem bekommen sie 5 Treuepunkte, die sie bei ihrem nächsten Einkauf einlösen können. Da macht die Freizeit in ihrem privaten Umfeld noch mehr Spaß. So denke ich wenigstens. Ich persönlich stehe mehr auf Apfelkuchen mit Sahne.  

Hoch zufrieden nahm die Vertretung der Hoffmann-Group ihre Heike wieder in Empfang. Wobei ich im Moment noch nicht darüber informiert bin, ob die Werbung mit den „Luratex“ Präparaten hinausgeschnitten oder im Werbefernsehen gezeigt wird.

Ich bleibe natürlich am Ball, und werde euch rechtzeitig informieren. Ob jetzt eine Großbestellung aus dem Vatikan eingegangen ist, kann ich leider auch nicht direkt beantworten. Ich denke mal, dass das ein Geschäftsgeheimnis bleiben wird.

So nebenbei bemerkt: Der BR prognostiziert Heike eine große Karriere als Filmschauspielerin voraus.
Nun zu einer ähnlichen Problematik.


Liebe Leser, ihr werdet sicherlich nachvollziehen können, dass ich auch von etwas leben muss. Daher versehe ich diesen Teil der Familien-Saga mit ein wenig Werbung.
HB-Männchen das Orginal




Kondomwerbung „Onkel Walter“



Wieder zurück in das Aufnahmestudio:

Heike hatte das so gut gemacht, dass die Werbung noch am gleichen Tag kurz vor der Tagesschau gesendet werden sollte (Was dann schließlich auch geschah).  
Jedenfalls saßen alle Personen auf „Schloss Bavaria“ am gleichen Abend vor der „Glotze“ und bestaunten Heikos Auftritt. Selbstverständlich hinterließ sie auch ihren Schriftzug in etlichen Autogrammbüchern, die ihr vor der Nase gehalten wurden.

In Onkel Joggelis Autogrammbuch stand Heikes Unterschrift direkt unter dem Namen der Queen von England, welches für sie absolut logisch war.

Auch der nächste Tag (Samstag) sollte für viele sehr aufregend werden.

Denn die Schulklasse von Heike besichtigt die Berufs-Feuerwehr von „Ups“

Ob da mal alles so reibungslos über die Bühne gehen wird, setze ich mal ein großes (?).



Ende Teil: 517



Monika

Geschrieben am 17.03.2022


PS: Teil:518 erfolgt am morgigen Tag.
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Fr Jun 23, 2023 5:59 am
Hallo Moni

Da hab ich ja wieder viel zu lesen ich freu mich schon drauf aber jetzt muss ich noch bis 10 uhr arbeiten.

Syl deine Polly

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Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Fr Jun 23, 2023 6:22 am
  Teil: 518

                              Kapitel: 630                                                                                                                                                                                                                                                    
                 Samstag, der 18.09.1965


Tag der offenen Tür bei der Berufs-Feuerwehr in Ups

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45880414bk

                              und:

      "Euch ist heute der Messias geboren".


Geburtstagskinder vom 18. September 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1905 Greta Garbo
feierte an diesem Tag ihren 60. Geburtstag
1942 Wolfgang Schäuble
wurde an diesem Tag 23 Jahre alt
1961 James Gandolfini
wurde an diesem Tag vier Jahre alt
53 Trajan
wurde 1912 Jahre zuvor geboren
1819 Léon Foucault
wurde 146 Jahre zuvor geboren
– Quelle: https://geboren.am/18-september-1965

Was war am 18. September 1965
Welcher Wochentag war der 18.9.1965, der 18. September 1965 war ein Samstag
18.9.1965
Die drei westlichen Alliierten teilen in Bonn vor den Wahlen zum 5. Deutschen Bundestag am 19. September mit, dass eine Stimmabgabe der Berliner Bundestagsabgeordneten bei der Bundeskanzlerwahl unvereinbar mit dem alliierten Vorbehalt zum Grundgesetz vom 12. Mai 1949 sei.
18.9.1965
In Frankfurt am Main beginnt der US-amerikanische Jazzmusiker Count Basie eine Gastspielreise durch die Bundesrepublik.
18.9.1965
In München wohnen rund 100 000 Menschen der Eröffnung des 131. Oktoberfestes durch Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel (SPD) bei.



An diesem Samstagmorgen ging es auf „Schloss Bavaria“ drunter und drüber. Aber das in positivem Sinne.
Denn die Berufs-Feuerwehr in „Ups“ hatte zum Tag der offenen Tür geladen.

Natürlich beteiligten sich alle auf „Schloss Bavaria“ an diesem Fest, welches zum ersten Mal durchgeführt wurde. Und das sogar aktiv, denn man rechnete mit mehreren tausend Schaulustigen, die auch aus den Nachbargemeinden kommen würden.

Ein Moment, ich muss mal eben unterbrechen, denn ich habe ausversehen bei der Niederschrift dieses Berichtes die Feuerwehr angerufen. Muss jetzt schnell mein Haus anzünden.


Stehe sonst wie ein Vollidiot da.

So, Auftrag erledigt, ich kann jetzt weiter schreiben.

Jedenfalls hatte man auf „Schloss Bavaria“ alle Hände voll zu tun, um die Feuerwehr zu unterstützen. Denn diese „Jungs“ waren immer auf dem „Schloss“ wenn es etwas zu erledigen gab. Und auch bei jedem Event waren sie immer in großer Anzahl erschienen. Eine Hand wäscht also die andere. Alle waren schließlich mit großer Begeisterung dabei.  

Seit zwei Tagen backte man Kuchen, und bereitete das Essen vor. Auch Getränke jeglicher Art wurde organisiert, welches an diesem Festtag für „Ups“ notwendig war.
Für diesen kleinen Ort war es so ähnlich wie das Oktoberfest in München, welches zufälligerweise auch an diesem Tag eröffnet wurde. Mit dem kleinen Unterschied, dass bei den Hoffmanns keine Dirndl getragen wurden, sondern alle in der Kluft der Pfadfinder gekleidet waren.

Nur bei der sehr fülligen Köchin Martha gab es dabei kleidungstechnische Probleme. Hier behalf man sich mit Khakifarbenen Stoffballen, aus denen man mehrere Kluft-Blusen herstellte.  
 

Auch die Waisenkinder, mittlerweile fast alle Pfadfinder geworden, waren mit großem Elan bei den Vorbereitungen dabei. Das war natürlich ganz nach ihrem Geschmack. Man kann also sagen: Sie waren „Allzeit bereit“.

Schon am frühen Morgen, würde das erforderliche Equipment auf dem Gelände der Feuerwehr aufgebaut. Grills, Reibekuchenstände, Stände für Kaffee und Kuchen, Getränkestände und vieles mehr. Die Familie Hoffmann hatte ja diesbezüglich einiges an Erfahrung vorzuweisen.  

Auch Wachtmeister Müller hatte von seiner Frau frei bekommen, und regelte den Verkehr. Ich meine damit den Straßenverkehr.

Er sorgte für genügend Parkplätze, und sah großzügig darüber hinweg, wenn ein Fahrzeug rechtswidrig abgestellt wurde.

Friseurmeister Bächle hatte einen Stand aufgebaut, wo er jeden Haarschnitt für 5 DM anbot. (3 DM flossen davon in einem Fond für Personen die unter Haarausfall litten).
 
Auch die Kirche sandte einen Vertreter, und das war unser altbekannter Pfarrer Brown, der einige Fahrzeuge der Feuerwehr mit Wasser aus dem Taufbecken segnete.


Auch die Pfadfinder waren wieder aktiv. Sie standen an den Bratwurst, Pommes-und Reibekuchenständen. Deren Erlös sollte je zur Hälfte an die Restaurierung des kleinen Fußballstadions und Spielzeug für die Waisenkinder gehen.  

Auch Heike wollte einen Stand zusammen mit Allen aufbauen, der Eheberatung und Ehehygiene anbot. Dies wurde aber von Othilie entschieden abgelehnt, welches mich nicht besonders verwundert. Stattdessen bot Heike  dann selbstgebastelte Telefone an, die zur Erweiterung des telefonischen Kommunikationsnetzes in „Ups“ angedacht war.


Aufschrift auf ihrem selbstgemalten Plakat:

Absolut gebührenfrei. Keine Telefonnummer notwendig. Keine Wartungsprobleme. Unabhängig vom Netz der Deutschen Bundespost. Keine Anschlussgebühren.
Mein Preis, nur heute 5.00 DM Preisreduziert: 4,00 DM
Greifen sie zu, solange der Vorrat reicht (Anmerkung von mir: Blechdosen und Wäscheleine).  


Anmerkung von Miss Monika: Geben sie ihr Smartphone in Zahlung. Vertrauen sie auf das Produkt der Marke „Heike“.

Zum Glück hatte Heike den Inhalt der Blechdosen vorher in einem großen Topf gelehrt, so dass sich der Ärger in überschaubaren Grenzen hielt.  

Auch Pilot Frank Langer sowie Stewardess Birgit waren heute wieder erschienen. Sehr zur Freude aller Personen, insbesondere der von Polly und Sven.
Martina, Tina und Inge verkauften Sperrmüll aus dem Keller des „Schlosses“. Damit hatte die Familie Hoffmann „zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45880415qv

Der Keller war entrümpelt worden, und die daraus resultierenden Einnahmen wurden dem Wohltätigkeitsverein: „Verein gegen betrügerisches Einschenken e.V.“ überreicht.

Den „Bierkapitän” (ein angesagter Partysong) kennt inzwischen fast jeder. Mit der „Bierpolizei” dürften allerdings nur wenige von uns in Berührung gekommen sein. Der Verein gegen betrügerisches Einschenken e.V. stammt — wie sollte es anders sein — aus München. Bereits 1899 wurde der VGBE ins Leben gerufen, um in Wirtshäusern die jeweilige Füllmenge prüfen zu lassen. Wir wünschen — auch ohne die Wiesn 1965 — allseits ein gepflegtes Prosit der Gemütlichkeit!

Ja liebe Leser, so ist das nun einmal in einem beschaulichen sowie gemütlichen Ort in Oberbayern. Wie hier z. B. „Ups“ mit seinen 865 Einwohnern, 22 Schweinen, 12 Rindviechern, 8 streunende Katzen, und 65 glücklichen Hühnern (Schloss Bavaria nicht mitgezählt).

Natürlich gab es auch mehrere Bierstände. Und an denen standen schon morgens um 8 Uhr die Paulaner-Rebellen.  

Ziel der Paulaner-Rebellen ist es, den Papst zu stürzen, und den Messwein überall durch Bier zu ersetzen, um die Marke legalisieren und verbreiten zu können. Ein weiteres Ziel ist, mehr Anhänger zu rekrutieren, da der selbst gezeugte Nachwuchs keine solide Zukunft der Rebellen verspricht.
Die Anhängerzahlen der Rebellen lassen sich gut mit den Anhängern der AfD vergleichen. Aktionen zum Werben sind regelmäßige Sauforgien, bei denen die Gesamte Verwandtschaft mit Freunden erscheinen muss. Zukünftige Prognosen zum Thema Anhänger lassen sich ebenfalls mit der AfD vergleichen. Die Werte liegen zwischen +1 und -5 pro Jahr.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45880416cq

Nun aber zu den aktuellen Geschehnissen in „Ups“, bei dem es, Stand 8 Uhr 20, noch keine Besonderheiten vorgefallen sind, die erwähnenswerten wären. Aber wir wollen den sonnigen Tag nicht vor dem Abend loben.
Petra und Pfadi „Sylvia“, gleichzeitig auch in der Lehre zur Krankenschwester, hatten sich mit dem Krankenwagen in eine Position gebracht, die es ihnen erlaubte, alle Geschehnisse beim Fest im Auge zu behalten.

Alkoholleichen gab es zum Glück im Moment noch nicht, weil der typische Ur-Bayer eine standhafte Person ist, die erst nach 5 Maß Bier die ersten Ausfallerscheinungen zeigte.


Um 11 Uhr meldete Heike bereits den restdosen, äh restlosen Ausverkauf ihres Telefonanbieterladens. Die Einnahmen überstiegen deutlich ihre Erwartungen. Einige Stunden später konnte man bereits einige freistehende Häuschen sehen, die miteinander durch fernsprechverbindende Wäscheleine verbunden waren. Und es wurden immer mehr.

Nun stellt sich natürlich die Frage, ob die Bundespost als Monopolist Einwände gegen das Konkurrenzunternehmen „Heike Telefon-GmbH“ haben würde. Von Seiten Othilies bestanden hinsichtlich dieser Problematik keine Bedenken. Auch ein Anruf ihrerseits (normales handelsübliches Telefon) bei Rechtsanwalt Ralf Bossi wurden jegliche Bedenken ausgeräumt. Voraussetzung war natürlich eine sichere Verlegung, ohne das fremde  Personen in irgendeiner Weise geschädigt oder behindert werden.
Auch das war nicht der Fall, da diese Leitungen mindestens 5,20 Meter über dem Erdboden verlegt waren. Also eine sogenannte Freilandleitung.

Das, liebe Leser, solltet ihr unbedingt bei einer Anschaffung von Heikes Telefon berücksichtigen. Nun werdet ihr euch sicherlich und verständlicher Weise zu Recht fragen, wie man den Nachbarn informiert, damit er an das Telefon geht. Denn eine Klingel gibt es ja nicht. Als ein Tuuuuut, Tuuuut, Tuuuut usw. Ihr wisst was ich meine.


Dieses kann man in dem selbstverfassten Handbuch von Heike nachlesen, welches ihr für nur sage und schreibe  2, 50 € + Märchensteuer im „Forum Pretty Fashion“ bestellen könnt.  
Hier ein kleiner Auszug: Wenn ihr mit eurem Nachbarn telefonieren wollt, schellt bitte an der Haustüre persönlich bei ihm an, und sagt das ihr ein persönliches Gespräche mit ihm führen wollt. Anschließend geht ihr wieder zurück ins Haus und führt problemlos euer angekündigtes Gespräch.
Diesen und viele andere Tipps könnt ihr in diesem Handbuch von Heike nachlesen. (Selbstverständlich mit einer persönlichen Widmung von ihr).  

Man kann wirklich schon jetzt behaupten, dass der überhaupt erste Feuerwehr-Erlebnistag in „Ups“ (Gesponsert von der Hoffmann-Group) ein großes Event ist, welches von Jung und Alt begeistert aufgenommen wurde. Denn die dort durchgeführten Aktionen hatte es in der Geschichte dieses Dorfes noch nie gegeben (Dazu später ausführlich etwas mehr).

Die Feuerwehr in diesem Ort war für 6 Nachbargemeinden zuständig, und daher sehr groß aufgestellt und ausgerüstet. (Auch dazu später ausführlich etwas mehr).
Keine Angst liebe Bürger, andere Feuerwachen würden an diesem Tag die Arbeit übernehmen, so dass die evtl. Einsatzkraft immer gegeben war.
Auch Petra war mit ihrem Krankenwagenteam (Petra, Wilma, Jutta, Barbara von „Schloss Bavaria“ sehr darum bemüht, ihre Arbeit am Dienst des Menschen den Bürgern vorzustellen.


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Daher war auf diesem Gelände auch ein Sanitätszelt aufgebaut worden, wo auch kleinere „Reparaturen“ bzw. Operationen durchgeführt werden konnten.
Dieses Zelt wurde übrigens von den Pfadfindern aufgebaut.


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Das war alles sehr interessant, daher bleibe ich mal hier, und beobachte dort exklusiv für euch die aktuellen Geschehnisse.
Dieses sollte auch nicht lange auf sich warten lassen, aber ganz anders als sich das alle vorgestellt haben.


Denn wir kommen jetzt zu einem wahrhaft historischen Moment, den es bisher in der Familien-Saga „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ noch nicht gegeben hatte.


                                        Kapitel: 631

Um 10 Uhr gab es große Aufregung vor dem Sanitätszelt der Hoffmann-Group.
Anlass dafür war eine ca. 20 jährige junge Frau, oder soll ich besser junges Mädchen sagen, die über krampfähnliche Symptome im Unterleib klagte.
Petra reagierte sofort und bat die junge Frau auf der Krankenliege Platz zu nehmen.

Petra: Oh, ich sehe schon das sie, oder darf ich du sagen, hoch in Umständen bist. Darf ich deinen Namen und dein Alter wissen?

Ich bin die Maria von der Alm, und bin 20 Jahre……alt.


Petra schmunzelnd: Gefühlt bist du auch im zwanzigsten Monat, wenn ich das mal so despektierlich sagen darf. Zum Glück habe ich gerade erfahren, dass meine Mutter, als sie dich gesehen hat, sofort nach „Schloss Bavaria gefahren ist, um einen transportablen Geburtsstuhl zu besorgen. Als vierfache Mutter hat sie sofort erkannt, dass sich hier ein neuer Erdenbürger ankündigt.
Warum bist du eigentlich so spät zu mir gekommen?

Maria: Ich habe heute Morgen noch die komplette Wohnung aufgeräumt, und Wäsche gewaschen.

Petra: Aha, viele Schwangere sind kurz vor Wehenbeginn plötzlich voller Energie und Tatendrang und verspüren beispielsweise das Bedürfnis, die Wohnung neu zu tapezieren oder das ganze Haus zu putzen.

Wir sagen auch Nestbau-Instinkt dazu.  

Petra: In den letzten Wochen vor der Geburt haben fast alle Schwangeren so eine Art Vorwehen, Übungswehen, wilde Wehen oder Senkwehen, die ganz ähnlich wie echte Wehen sein können. Ich nehme an, dass das auch bei dir der Fall war.
Die Kontraktionen, die den Geburtsbeginn einleiten, können zunächst krampfartige Schmerzen sein, ähnlich den Schmerzen während der Menstruation. Sie sind im Bauch, im Rückenbereich oder in den Oberschenkeln spürbar. Später können sich die Wehen wie ein Gürtel anfühlen, der immer enger wird und sich dann wieder lockert.

Aha, der Stuhl kommt. Danke Mutter.

Wann hattest du die letzten Wehen?

Maria: Vor zehn Minuten.

Der Herzton-Wehenschreiber zeigt jedenfalls eine Kontraktion an. Der Muttermund weitet sich und es löst sich auch der Schleim. Mädel, es wird gleich so weit sein. Drück ruhig fest die Hand von Schwester Wilma.


Oooooohhhhhh

Petra: Weiter, weiter, immer pressen. Ja so ist gut. Du schaffst es. Das geht ja so rasch wie bei der Feuerwehr. Ach so, wir sind ja auch bei denen. Kein Wunder also.

Draußen vor dem Sanitätszelt staute sich mittlerweile die Menschenmenge. Etliche Dorfbewohner fingen ebenfalls an zu pressen, und gaben merkwürdige Laute von sich.

Was ist es, was ist es, ist es schon da?

Nein, der Bub hat sich noch nicht gezeigt.


Woher willst du wissen, dass es ein Bub ist?

Das habe ich im Gefühl.

Schön, dass du auch mal Gefühle zeigst.

Heike: Bitte geht alle zur Seite, ihr lasst mich sofort durch, ich bringe Handtücher, Wasser und mehrere Geburtszangen.

Othilie: Du machst hier gar nichts. Dafür sind die Krankenschwestern zuständig. Sie haben mehr Erfahrung als du.

Joggeli: Was war das gerade für ein Knall?

Mirjana: Die Fruchtblase ist geplatzt. Dies ist ein sicheres Zeichen, dass die Geburt beginnt.

Heike: Nein, das war der bunte Luftballon von mir.

Polly: Und was stand darauf geschrieben?

Heike: Kondome schützen.

Othilie trocken: Dafür ist es jetzt zu spät.

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Miss Monika: Das sicherlich schon, aber nicht für die Zukunft:

Ingolf Lück kauft wieder Kondome - Neuauflage des Supermarkt-Spots
Ingolf Lück im Supermarkt: „Tina, wat kosten die Kondome?“ – dieser Ausruf aus dem Kino- und TV-Spot von 1989 ist noch heute vielen Menschen im Gedächtnis. Mit dem Spot gelang es damals auf humorvolle Weise, das Thema Kondomkauf zu enttabuisieren. Der aktuelle BZgA-Spot mit Ingolf Lück erinnert nun daran, dass der Schutz durch Kondome immer noch wichtig ist. In der Hommage an den Klassiker durchlebt Ingolf Lück zusammen mit seinem Film-Sohn das Thema Kondomkauf nun aus einer völlig neuen Perspektive.




+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Jedenfalls ließ der neue Erdenbürger noch auf sich warten. Aus Sympathie für die zukünftige Mutter legten sich einige Männer aus dem Dorf auf einem „Wochenbett“, welches aus Krankenliegen bestand, die zusammengeklappt vor dem Sanitätszelt standen. Deren schmerzverzerrtes Stöhnen war auf dem Vorplatz der Feuerwehr unmissverständlich zu hören.
Als dann auch noch mehrere Eimer ins Zelt hineingebracht wurden, war die Verunsicherung bei den Bürgern von „Ups“ noch größer.
Ich werfe mal einen Blick in das Sanitätszelt und versuche herauszufinden, was es neues zu berichten gibt.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45880420mv

Wie wir sehen, ist das Krankenpersonal von „Schloss Bavaria“ noch vollauf mit der „Arbeit“ beschäftigt.
Um 11 Uhr 11 war plötzlich aus dem Sanitätszelt ein lautes und kreischendes

Bähhhhhhhhh, Bähhhhhhhhh, Bähhhhhhhh zu vernehmen.

Für die Chronik: Wir schreiben den 18. September 1965. Und das war ein Samstag. Ein wahrhaft historisches Datum für „Ups“ und den Rest der Welt.

Wenige Minuten später erschien Petra vor dem Sanitätszelt, und sprach vor der immer größeren Menschenmenge die entscheidenden Worte in das krächzende Mikrofon:


Euch ist heute der Messias geboren.

Heike leise: Also ein Kind mit Schniedelwutz

Petra: Er wiegt 3220 Gramm und ist 53 cm groß.

Heike wieder leise zu Mirjana: Boooooaaaaah, ganz schöne Größe für einen Schniedelwutz.

Othilie: Unsinn, Petra meint die Größe und das Gewicht des ganzen Kindes.

Auf dem Vorplatz der Feuerwehr trugen sich mittlerweile merkwürdige Dinge zu.  

Pfarrer Brown ging bei der Namensnennung des neuen Erdenbürgers (Erlösers) erst in die Knie, und danach lag er ergeben mit allen vier Gliedmaßen von sich gestreckt vor dem Sanitätszelt.
Einige dutzende Bürger des Ortes taten es ihm nach.

Drei Freunde aus dem Nachbardorf, darunter ein dunkelhäutiger, seltsam gekleidet in alten Kostümen, da sie von der dortigen Karnevalssitzung direkt zu dem Feuerwehrfest nach „Ups“ gepilgert waren, wurden ehrfurchtsvoll von der hiesigen Dorfgemeinschaft begrüßt. In einem Jutesack trugen sie unechtes Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Einige Bürger besorgten schnell Pampers, Balsam-Öl, Feuchttücher und eine Ziege als Geschenk für den Erlöser.

(Die Ziege wurde später dem  1. FC Köln als Maskottchen gespendet).

Liebe Leser, ich kann euch sagen, dass auf dem Feuerwehrfest verständlicherweise einiges los war.


Schauen wir einmal auf die Mutter des Kindes die auf den Namen „Maria“ hörte. Den Namen des Vaters ist mir noch nicht bekannt. Er war noch nicht erschienen, da er sich gegenwärtig noch in der Dorfkneipe aufhielt.

Petra zu der Mutter des Kindes: Matthias ist ein absolut gesundes Kind. Auf der Richterskala von 1 – 10 bekommt er die volle Punktzahl.

Maria: Ich bin so unsagbar glücklich.

Petra: Auch draußen vor dem Zelt ist erstaunlicherweise der Teufel los. Du scheinst einen hohen Bekanntheitsgrad im Ort zu haben. Leider sind wir hier nicht auf einer Geburt eingerichtet. Ich schlage daher vor, dass wir Matthias solange in einer Krippe legen, in der unsere Heike in jungen Jahren ihre Puppen gelegt hatte. Heute hat die Krippe keine besondere Verwendung mehr. (Wenn Petra wüsste).


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45880421kz

Von draußen waren plötzlich Weihnachtslieder zu hören, die im Sanitätszelt mit Verwunderung zur Kenntnis genommen wurde. Wohlgemerkt, wir schreiben immer noch den 18. September 1965.

Stille Nacht, heilige Nacht.

Liebe Leser, ihr könnt ruhig mitsingen. Je nachdem, welche Jahreszeit gerade bei euch ist, solltet ihr aber bitte alle Fenster schließen.  



Auch die Glocken der Kirche von „Ups“ waren vom Küster, der von Pfarrer Brown angerufen wurde (Nicht über Heikes Telefon), waren auf Dauerbetrieb geschaltet worden.
Ein eifriger Bürger des Dorfes informierte mittlerweile den Bayrischen Rundfunk in München über die aktuellen Geschehnisse. Er konnte dem BR glaubhaft versichern, dass der Welt ein neuer Heiland geboren wurde. Der BR änderte sofort nach Rückruf in „Ups“ ihr aktuelles Programm. Auch der Papst (Paul VI. (bürgerlich Giovanni Battista Enrico Antonio Maria Montini) auch Pillen Pauli genannt, buchte bei der Lufthansa sofort einen Flug nach München. Von dort aus sollte es mit dem Papa-Mobil, oder einer anderen Fahrgelegenheit, nach Ups gehen.

(Hoffentlich gab es auf „Schloss Bavaria“ noch eine adäquate Unterbringungsmöglichkeit).

Mein Gott, und das alles verursacht durch Petra, oder sollen wir besser sagen, durch ein krächzendes Mikrophon.  
Wie man meinen historischen Ereignissen entnehmen kann, spielen sich in „Ups“ erstaunliche Dinge ab, über die ich im nächsten Teil (519) ausführlich berichten werde.
Natürlich braucht das Kind eine Erstausstattung an Babykleidung, und auch die Mutter darf keineswegs leer ausgehen. Ich bitte euch daher, nicht so knauserig mit euren Sach-und Geldspenden zu sein


Hier das Spendenkonto für den neuen Erlöser und auch für Mutter Maria  bzw. Vater Jupp.
Stadtsparkasse München

Verwendungszweck: Der neue Messias

IBAN: DE66 0000 1111 2222 34

Ende Teil 518


Monika

Geschrieben am 21.03.0057 (Neue Zeitrechnung)

Nachtrag: Bild vom neuen (Mathias) Messias

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Petosi
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So Jun 25, 2023 11:51 pm
Liebe Leser der Hoffmann Geschichte, leider müsst ihr auf die Fortsetzung etwas länger als gewöhnlich warten, da die Autorin zur Zeit im Krankenhaus ist.
Polly
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Mo Jun 26, 2023 5:12 pm
Hallo Petosi

Danke für die imfo ich habe mir so was gedacht weil sie sich gar nicht gemeldet hat.
Einen ganz lieben gruss vom mir und ich wünsche ihr alles gute.
Lg Polly
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Petosi
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Mo Jun 26, 2023 7:11 pm
Danke, werde ich ausrichten
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Monika56
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Do Jul 06, 2023 5:03 pm
Liebe Leser,

ich bin erst gerade aus dem Krankenhaus herausgekommen.
Werde aber leider bald wieder hineingehen müssen.

Habt Geduld, wenn die Fortsetzungen der neuen Teile etwas auf sich warten lassen

Eure Moni
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Monika56
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So Jul 09, 2023 3:29 pm
Liebe Leser, nach krankheitsbedingtem Ausfall, worunter ich im Moment immer noch leide, versuche ich im Moment den nächsten Teil der "Lehrjahre" (519) in das Forum zu setzen.




Lehrjahre sind keine Herrenjahre

                                   Teil: 519
                                Kapitel: 632                                                                                                                                                                                                                                                    
                 Samstag, der 18.09.1965


Tag der offenen Tür bei der Berufs-Feuerwehr in Ups

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45969593ne

und:

       Euch ist heute der Messias geboren.



Wir sind im letzten Teil stehen geblieben, dass für die Einwohner von „Ups“ der Messias das Licht der Welt erblickt hat.
Dazu eine kleine Erklärung:

Der Begriff Messias stammt aus den heiligen Schriften im Judentum, dem Tanach, und bedeutet „Gesalbter“. So wird im Tanach vor allem der rechtmäßige, von Gott eingesetzte König der Juden bezeichnet, dessen Thron laut Jer 33,17 auf Ewigkeit immer von einem Nachfolger Davids besetzt sein sollte.
Nun aber wieder zurück in das Dorf „Ups“, wo die Aufregung verständlicher Weise bezüglich „Matthias“ explizit „Messias“ sehr groß war.

Was ein defektes Mikrophon bewirken kann, zeigt sich an den Geschehnissen in diesem verschlafenen Dorf in Oberbayern, wo sich die Füchse gegenseitig „Gute Nacht“ sagen.
Nun denn, die Familie Hoffmann stand dem als weltgewandte Personen natürlich sehr skeptisch gegenüber. Aber versuchen sie einmal diesen wirklich herzlichen und symphytischen  Dorfbewohnern zu erklären, dass derartige Wunder nun wirklich sehr selten sind. Auch die Erklärung, dass die Technik versagte, konnte sie keineswegs umstimmen.

Darüber hinaus kam dann noch die Tatsache, dass drei als „Weisen aus dem Morgenland“ verkleideten Personen und auch eine Krippe mit Stroh zufälligerweise vorhanden waren. Es passte also alles zusammen, was schon vor 2.000 Jahren geschehen ist.
Einen Moment bitte, denn im Moment singen die Bürger von „Ups“ das Weihnachtslied „Ihr Kinderlein kommet“. Ihr kennt es alle, daher brauche ich es hier nicht vorzuspielen.

Reaktion von Othilie, auch das ist hinlänglich bekannt: Puuuuuuuuuuuhhhhhh

Polly: Was machen wir nun?

Othilie resigniert: James muss den Papst vom Airport München abholen. Er ist ja schon unterwegs. Er muss standesgemäß transportiert werden. Also soll er den langen Benz nehmen. Und wenn er hier ist, wird sein erster Weg garantiert hier das Dorf „Ups“ sein. Da wette ich 1000 zu 1.

Joggeli: Die Wette halte ich.


Heike: Ein Moment, ich muss eben ein Wettbüro aufmachen.

Es folgte die wohlbekannte Äußerung von Othilie.

Petra: Auch Maria ist mittlerweile davon überzeugt, dass ihr neugeborener Säugling, Gottes Sohn ist. Sie spricht auch von einer unbefleckten Empfängnis.

Othilie. Das passt wie die Faust aufs Auge. Erstaunlich genug ist es, da Maria für ihre wechselnden Beziehungen zu den Männern bekannt ist.
(Monika: Auf dem Dorf kennt jeder jeden, und auch deren Hobbys).

Othilie: Jedenfalls müssen wir sofort Martha informieren, um entsprechende Maßnahmen bezüglich des Essens einzuleiten. Haben wir genügend Gemüse da?

Ingrid: In Dosen jedenfalls nicht.


Othilie: Ist auch besser so, dann nehmen wir das frische Gemüse von unserer Landwirtschaft. Das ist auch gesünder.
Nächste Frage: Welche Zimmer soll der Papst beziehen? Haben wir noch eine Suite frei?

Joggeli: Was sagtest du ich kann nichts verstehen, die Dorfbewohner singen gerade „Last uns froh und munter sein“.

Othilie: Die haben gut reden. Ich fragte vorhin ob wir noch eine Suite freihaben?

Joggeli: Ja, haben wir.


Othilie: Wenigstens etwas Erfreuliches. Sag auch dem Personal Bescheid, dass sie wieder den Beichtstuhl zusammenbauen und auf dem Gang der Kinder platzieren sollen. Möglichst in der Nähe von Heikes Zimmer. Dort kann der Papst dann gegenüber Heike wieder seine Beichte ablegen.

Miss Monika: Fast unglaublich aber war. So geschehen in Teil: 221 aus „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“.  

Othilie: Mirjana, könntest du bitte die passende Kleidung für die Kind bezüglich des Papstbesuches heraussuchen. Es versteht steht sich von selbst, dass die Röcke und Kleider nicht zu kurz sein dürfen.

Heike: Ja, nicht das der Papst mir noch unter dem Rock guckt.


Mirjana: Das mache ich gerne.

Heike: Das er dir unter dem Rock guckt?

Mirjana: Nein, dass ich die passende Kleidung heraussuche.

Othilie: Gut, dann ist dieses Missverständnis auch aus dem Weg geräumt. Und denkt bitte alle daran, dass ihr den Papst mit „Mit Heiliger Vater“ oder „Eure Heiligkeit“ ansprecht.
Kniet nieder, wenn der Papst auf euch zukommt. Wenn der Papst direkt auf euch zugeht, solltet ihr mit dem rechten Knie auf den Boden knien. Ihr müsst dabei kein Kreuzzeichen machen, wenn ihr die Eucharistie empfängt, aber man solle trotzdem das Knie beugen. Niederknien ist ein Zeichen hohen Respekts.
Wieviel Zeit haben wir noch?


Joggeli: Zeit genug, er wird sowieso erst den neuen „Heiland“ begrüßen.

Heike: Und sicherlich auch ein paar Worte wechseln wollen.

Joggeli: Ja, nämlich: Bääääääähhhhhhh, Bäääääääääääähhhhhhhh.

Othilie: Wie müssen ihn so lange wie möglich hier am Ort festhalten, da wir noch etliches auf „Schloss Bavaria“ auf die Schnelle improvisieren müssen.

Martina: Dazu wäre Heike nahezu prädestiniert.


Othilie trocken: Damit könntest du Recht haben. Aber wir benötigen auch Dolmetscher. Soweit ich weiß kann Mirjana neben Polly, auch sehr gut italienisch.

Mirjana: Das werde ich gerne machen.

Othilie: Dann wäre das Problem auch schon einmal gelöst.
Merkwürdig, der Gesang draußen hat aufgehört.

Polly: Das zwar schon, aber dafür beten sie jetzt. Und zwar einen Bittgesang für die Herbeirufung der Hilfe des Heiligen Geistes vor dem Beginn eines jeden guten Werkes.

Heike: Haben wir denn noch ein Zimmer für den heiligen Geist auf dem „Schloss“ frei?

Othillie trocken: Für den halten wir immer ein Zimmer frei. Wer weiß, wozu wir den noch gebrauchen können.

Mirjana: Pfarrer Brown lässt nachfragen, ob er den Erlöser (Matthias) den Dorfbewohnern zeigen dürfe.

Petra resignierend: Wenn Maria damit einverstanden ist, steht dem nichts im Weg.

Polly:  Dum differtur, vita transcurrit.
(Übersetzung: Während man es aufschiebt, geht das Leben vorüber).

Othilie: Ergo bibamus!
Übersetzung: Drum lasst uns trinken! (Zitat von Papst Martin IV.)

Joggeli: Ich gebe eine Runde Heidelbeerwein aus.


Polly: Ich hörte gerade von James über Autotelefon, dass der Papst erst einen Abstecher im Ratskeller von „Ups“ macht.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45969594yz

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45969595ht

Sollen wir evtl. Petra bei der Unterredung mit dem Papst unterstützen?

Othilie: Petra wird mit allen Personen fertig. Da habe ich keine Bedenken. Aber natürlich werde ich ihr Beistand geben. In Latein hat Petra natürlich mir gegenüber die besseren Karten.
Neulich sagte sie noch zu mir: Latein entwickelt eure kognitiven Fähigkeiten: Um die lateinische Sprache zu lernen, werden beide Gehirnhälften beansprucht und man hält seinen Geist fit. Aber Einen lateinischen Text zu übersetzen, ist wie ein Rätselspiel: man muss Wörter in die richtige Reihenfolge setzen und die Bedeutung verstehen
Außerdem spielte die römisch-katholische Kirche durch die Christianisierung und Lateinunterricht für gebildete Menschen eine wichtige Rolle bei der Erhaltung von Latein als gemeinsame Sprache. Bis zum siebten Jahrhundert sprach man sogar in Großbritannien, Nordafrika und Spanien Latein.
Ich nehme aber mal an, dass sie sich in Italienisch unterhalten werden. Vielleich kann Mirjana uns auch unterstützen.

Mirjana: Natürlich werde ich das machen, obwohl die römisch-katholische Kirche nicht mein Metier ist. Ich bin orthodoxen Glaubens.  

Zeit für eine Info:

Nach theologischem, christlich-orthodoxem Selbstverständnis ist die Orthodoxe Kirche „Vereinigung alles Seienden, dazu bestimmt, alles was da ist, Gott und die Schöpfung, in sich zusammenzuschließen. Sie ist die Erfüllung des ewigen Planes Gottes: die All-Einheit. In ihr ist Ewiges da und Zeitliches […] Die Kirche ist der Leib Christi, […]
Alle heutigen autokephal-nationalen orthodoxen Kirchen auf dem Balkan, in Griechenland, Kleinasien, Syrien und Russland entstanden im hellenistischen Kulturraum oder wurden von dorther gegründet und standen bis zur muslimischen Eroberung Konstantinopels im Jahre 1453 unter der Verwaltung der byzantinischen Reichskirche. Von ihnen zu unterscheiden sind einerseits die mit der römisch-katholischen Kirche unierten Kirchen östlicher Riten, andererseits die sogenannten altorientalischen Kirchen. Zusammenfassend werden orthodoxe, unierte und altorientalische Kirchen oft als Ostkirche bezeichnet. Der Begriff Ostkirche ist dabei lediglich ein geografischer Sammelbegriff und bezeichnet nicht eine als Einheit verstandene Gruppe von Kirchen, da beispielsweise die orthodoxen Kirchen mit den unierten Kirchen nicht in Kommuniongemeinschaft stehen.
In den orthodoxen Kirchen werden verschiedene Bezeichnungen verwendet, die die orthodoxe Identität ausdrücken: orthodoxe Kirche, orthodoxe katholische Kirche, östlich-orthodoxe Kirche, Ostkirche, griechisch-orthodoxe Kirche (Letzteres bezieht sich in diesem Fall nicht auf Griechenland, sondern auf den griechischen Kulturraum, in dem die Kirche entstanden ist).


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45969596kf

Quelle: Wikipedia.

Othilie: Ok, dann werde ich mit Mirjana und Petra zusammen das Missverständnis um Matthias richtigstellen, bevor der Ort „Ups“ zur Pilgerstätte wird, und es somit hier mit der Ruhe für alle Zeiten vorbei ist.

Die Verhandlungsrunde im Sanitätszelt zog sich über eine Stunde hin, während in der Zwischenzeit die Bevölkerung von „Ups“ noch an der Geburt des neuen Messias glaubte, und der Berg der Geschenke immer größer wurde. Man hatte wahrhaftig das Gefühl das Weihnachten war.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45969597bm

Von der Kirche hörte man immer noch das Glockengeläut, und die Bewohner des Dorfes sangen treffenderweise das Lied:
„Süßer die Glocken nie klingen“ (Auch diesmal erspare ich mir die Wiedergabe des Liedes).

Um 15 Uhr 30 zeigte sich Papst Paul der VI schließlich wieder seinen Schäfchen, wo er ihnen beichten musste, das man einem Irrtum unterlegen war. Es ist nicht der Messias, sondern der Matthias.
Während sich bei den Hoffmanns Erleichterung darüber breitmachte, dass der Irrtum aufgeklärt war, bemerkte man im Publikum eine große Enttäuschung.

Nun war das kleine Dorf „Ups“ wieder ein ganz normales kleines Dorf in Oberbayern, von denen es dutzende gab.

Zu den 865 Einwohnern, 1522 Schweinen, 112 Rindviechern, 98 streunende Katzen, und 665 glücklichen Hühnern (Schloss Bavaria nicht mitgezählt), kam nun ein ganz normaler kleiner Erdenbürger mit Namen Matthias hinzu.  

Das Fernsehen, die Pressefotografen, und die schreibende Zunft machten sich enttäuscht auf dem Heimweg. Nichts war es mit der riesen Sensation. Zumindest machten sie ein Foto von Matthias, welches am darauffolgenden Tag auf allen Lettern in der Welt zu sehen war.

Das Mikrofon vor Petras Nase wurde übrigens gegen ein neueres Modell ausgewechselt, um weitere Irrtümer zu vermeiden.

Um Maria aus der Schusslinie zu holen, brachte der Krankenwagen der Hoffmann-Group sie und den kleinen Matthias auf die Säuglingsstation von „Schloss Bavaria“, wo es, so wurde mir jedenfalls berichtet, die ganze darauffolgende Nacht von seiner Anwesenheit akustisch reichlich Gebrauch machte. Das hörte sich ungefähr so an.

Ralf Bendix - Babysitter Boogie - 1961


   
Auch der Papst, dessen Suite nicht weit von der Säuglingsstation entfernt war, durfte sich von den musikalischen Fähigkeiten Matthias überzeugen.
Ich möchte nicht unbedingt weiter vorgreifen, aber eines muss ich loswerden.  Matthias wurde zum Ehrenbürger des Dorfes erkoren.
Nun aber wieder zurück zum Feuerwehrfest.    

Nachdem sich die erste Enttäuschung bei den Bürgern gelegt hatte, und im Moment keine weitere „Entbindung“ anstand, mischte sich der Papst unter das gemeine Volk, und war öfters am Bratwurst Weißwurst- und Reibekuchenstand zu sehen. Auch einem Glas, oder auch zwei Gläser bayrischem Bier war er keineswegs abgeneigt. Mit Heike an seiner rechten Hand ging er über das Festgelände, welches von Othilie so kommentiert wurde:

Hoffentlich geht das gut.


Joggeli: Unsere kleine Plaudertasche ist ganz in ihrem Element. Der Papst kommt gar nicht zu Wort.

Polly: Nun ja, er wird sowieso nicht viel verstehen, was Heike ihm so erzählt.

Othilie: Dein Wort in Gottes Ohr.

Mirjana: Jedenfalls steht nun die Feuerwehr auch wieder einigermaßen im Mittelpunkt. Ich werde mich mal als Begleitung bei Heike und dem Papst anbieten, und dolmetschen.

Othilie: Das ist eine gute Idee.

Kurze Zeit später übernahm Mirjana die Übersetzung der Konversation zwischen „der Heiligkeit“ der katholischen Kirche und der „Heiligkeit von Schloss Bavaria“

Heike: Eure Helligkeit, darf ich euch auch mal meinen Stand mit den Dingen des täglichen Bedarfs zeigen. Kondome, Gummipuppen, Reizwäsche usw.

Papst: Was sagt Heike?


Mirjana: Eure Heiligkeit, Heike möchte ihnen gern den Stand mit dem selbstgebackenen Kuchen präsentieren.

Papst: Das ist eine ausgezeichnete Idee.

Nach der Besichtigung des Kuchenstandes, mit dem gleichzeitigen Verzehr der ausgezeichneten Backwaren, ging es mit der Besichtigungstour weiter.

Heike: Eure Helligkeit, nun möchte ich ihnen den großen Misthaufen zeigen, den Bauer Ewald hier aufgeschüttet hat. Diesen Mist benutzen wir als Dünger bezüglich unserer Landwirtschaft. Er ist ganz frisch, und dampft sogar noch.  


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45969598qn

Papst: Was sagt Heike?  

Mirjana: Heike möchte ihn nun die selbstfabrizierten Kreationen, sprich Parfüms, unseres Friseurmeisters Herr Bäckle zeigen.

Papst: Das ist eine ausgezeichnete Idee.

Miss Monika: Mit Verlaub, da wären sie doch besser zu dem Misthaufen gegangen. Denn dieser Dung duftet immer noch besser als Bäckles Rasierwasser.

Heike mittlerweile etwas unzufrieden über den Verlauf der Führung.

Heike: Eure Helligkeit, jetzt lege ich ihnen den selbstgebrannten Schnaps von Bauer Ewald ans Herz. Der haut einen glatt aus den Socken, wie Onkel Joggeli es formuliert. Dagegen ist Spiritus die reinste Medizin.

Papst: Was sagt Heike?


Mirjana: Heike möchte ihnen nun das köstliche Obstwasser von Bauer Ewald zeigen. Joggeli ist absolut von dem Wässerchen begeistert, und schwärmt in höchsten Tönen von diesem Gesöff äh Obstbranntwein.

Nach vier Gläschen von dem herrlichen Gebräu am Stand von Bauer Ewald nahm Mirjana dem Papst an der Hand, weil dieser plötzlich einige Ausfallerscheinungen zeigte.

Papst: Unnnnnd, wooooo Hicks, gehen wir nun Hicks hin.

Heike: Eure Helligkeit, nun möchte ich ihnen meinen persönlichen Stand mit meinen selbst entworfenen Telefonen zeigen.

Papst: Waaaaas Hicks, saaaaagt Heike, Hicks?

Mirjana: Heikle möchte ihnen jetzt das Sanitätszelt zeigen, in der auch Petra arbeitet.

Mirjana: Petra, ich bringe dir einen neuen Patienten. Er hat nicht nur an Bauer Ewalds geheimnisvollen Schnaps geschnüffelt, wobei keiner genau weiß was da alles drin ist, sondern auch getrunken.


Petra: Das merke und sehe ich. Das riecht hier wie in einer Schnapsfabrik.

Mirjana: Ich konnte es leider nicht verhindern.


Papst: Hicks.

Othilie, die auch hinzugetreten war: Wir müssen sehen, dass wir den Papst aus der Schusslinie bringen. Der ist sicherlich nur Rotwein gewohnt.  

Papst: Hicks.

Othilie: Wenn ihn so jemand sieht, kann das gewaltigen Ärger geben. Nicht nur von Bauer Ewald schwarz gebrannten Schnaps hier im Dorf, sondern auch für ihn selbst.

Papst: Hicks.

Petra: Mirjana, du musst mir helfen ihn zur Toilette zu bringen. Er soll dort alles auskotzen.

Polly: Wir haben aber nur die die Dixi-Klos hier auf dem Gelände. Das fällt sofort auf, wenn wir ihn dort hin schleifen.

Othilie: Ich habe eine Idee. Wir ziehen dem Papst seine Soutane (Weißer Umhang) und seine Pileolus (Kopfbedeckung) aus, und stecken ihn in dem Anzug von Joggeli. Und anschließend könnt ihr ihn zum Dixi-Klo schleifen. Besser Bürgermeister Joggeli ist besoffen, als der Papst.

Mirjana: Dann vermisst aber jeder den Papst. Und Joggeli hat hier nichts mehr zum Anziehen.  

Othilie: Ich war ja noch gar nicht fertig mit meinen Ausführungen. Joggeli werden wir als Papst ausstaffieren. Er war schon in der Schule ein guter Schauspieler.

Joggeli: Dürfte ich auch mal etwas dazu sag……..

Othilie: Und wenn Joggeli die Rolle des Papstes angenommen hat, werden wir ihn seinen Schäfchen (Besucher) präsentieren.

Joggeli: Ich möchte auch mal zu Wort komm…….

Heike: Wooooouuuuuh, ich habe schon immer gesagt, mein Lieblingsonkel Joggeli ist zu etwas höherem berufen.

Othilie: Und den Siegelring vom Papst muss Joggeli natürlich auch tragen.

Joggeli: Also, ich muss  ………..

Othilie: Joggeli, du muss jetzt gar nichts. Man kann davon ausgehen, dass etliche Besucher den Siegelring küssen werden.

Mirjana: Kann Joggeli denn etwas Latein?


Joggeli: Livio mus Endivia (Da haben wir den Salat).

Papst: Hicks.

Othilie: Dann ran an die Arbeit. Wir haben nicht viel Zeit. Mirjana, halt ihn mal fest, während ich ihm, also dem Papst die Schuhe ausziehe und natürlich auch die andere Kleidung.

Polly: Ich kann wahrlich nicht behaupten, dass es langweilig auf dem Feuerwehrfest zugeht.

Papst: Hicks.

Othilie: Und du Joggeli, ziehst dich jetzt auch mal aus. Damit wir endlich die Kleidung wechseln können.

Nach zehn Minuten war die Umkleidezeremonie abgeschlossen.

Petra trocken: Habemus papam (Wie haben einen neuen Papst). Das was hier geschieht, darf ich keinen erzählen. Erst ist ein neuer Heiland geboren, und dann haben wir hier noch einen neuen Papst. Ach was, das kann ich ruhig erzählen. Das glaubt mir sowieso keiner.

Othilie: So, dann schleppen oder ziehen James und Eddy unseren emeritierten Papst Paul VI mal zum Dixi-Klo.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 34 45969599rx

Hier eine Erklärung über das Dixi-Klo, bevor Pillen-Paul sich dort übergibt.

Das sogenannte Dixi-Klo (auch als TOI-TOI bezeichnet) ist ein sehr hilfreicher kleiner Geselle auf Baustellen, Veranstaltungen im Freien oder sehr beliebt auch auf Festivals, nicht nur in Dixieland.

Der Name Dixiklo stammt vom lateinischen "dicsi" und ist ein Kompositum aus dem Verben:
"dicere" = "sprechen" und "schittere" = "scheißen".

Infolge des 3. Zyklus der menschlichen Gehirnabschaltung (Erfindung des Fernsehers), ging ein großer Teil des menschlichen Schreibvermögens verloren, was dazu führte das im Alphabet alle Buchstaben, die nicht einfach durch simple gerade Striche ersetzt werden konnten durch andere ersetzt werden mussten, also das "cs" in Dicsi-Klo durch ein "x".
Das Dixiklo entstand zur Zeit des hannibalistischen Einfalls in Italien. Zwei verhandelnde Generäle zogen sich während der Verhandlung unter dem Vorwand des dringenden Geschäfts zur ihren Truppen zurück, bliesen aber hinterhältig zum Angriff. Deshalb sind Dixiklos bis zum heutigen Tage Räume der diplomatischen Immunität. Nach dem Zusammenbruch des weströmischen Reichs wurden diese Räume der menschlichen Notdurft wegen Dauerbeschisses der Goten und durch die Ätzwirkung ihrer nach Thunfisch riechender Exkremente bis zur Unkenntlichkeit zerstört. Quelle Stupideia.


Liebe Leser, ich sehe gerade dass der emeritierte Papst immer noch auf dem Scheißhaus (Klo) sitzt. Gute Gelegenheit also, auf den nächsten Teil der „Lehrjahre“ zu verweisen, welcher nicht lange auf sich warten lässt.

Ende Teil 519

Monika

Geschrieben am 24.03.2022 (Alte  Zeitrechnung, die nun wieder bestand hat).
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