tights and stockings
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Nach unten
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

So Aug 20, 2023 1:46 pm
Lehrjahre sind keine Herrenjahre

                                   Teil: 525
                                Kapitel: 639                                                                                                                                                                                                                                                    
                   Freitag, der 24.09.1965

            Familie Hoffmannson in Schweden
Die Hoffmann-Group, plus Kinder, bekommen Besuch von einem der berühmtesten Schriftstellerinnen der Welt.



Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46184414uv


Hier vorweg einige knappe Infos, bevor wir uns wieder mit der Reisegruppe Hoffmann befassen.

Die schwedische Hauptstadt Stockholm umfasst 14 Inseln eines großen Archipels in der Ostsee, die durch mehr als 50 Brücken verbunden sind. Zwischen den Kopfsteinpflasterstraßen und ockerfarbenen Gebäuden der Gamla Stan (Altstadt) findet man die Nikolaikirche aus dem 13. Jahrhundert, den Königspalast und das Nobel Museum mit zahlreichen Exponaten rund um den Nobelpreis. Fähren und Ausflugsboote bringen die Fahrgäste zu entfernteren Inseln. ― Google

Fläche: 188 km²
Höhe: 28 m
Gegründet: 1252
Wetter: 2 °C, Wind aus SW mit 8 km/h, 86 % Luftfeuchtigkeit weather.com
Bevölkerung: 975.551 (31. Dez. 2020)
Ortszeit: Samstag, 20:28
Bevölkerung im Großraum: 2.415.139



Othilie: So Kinder, jetzt wird es Zeit, dass wir unsere Unterkunft aufsuchen. Das wird direkt nicht die Stadt Stockholm sein, sondern wir vollbringen einen Kurzurlaub wie auf Saltkrokan. Wir besetzen eine kleine Insel in der Schärenwelt von Stockholm. Mit einer zwei stündigen Bootsfahrt zu den Schären Inseln im Archipel vor Stockholm habe ich mir einen ganz besonderen Wunsch erfüllt.
Um die 24.000 Insel liegen östlich von Stockholm, da fällt die Entscheidung nicht leicht, wohin man denn nun fahren soll. Ich habe mich für die Insel Vaxholm entschieden. Und das ist fernab von der Großstadt. Erreichen werden wir die Insel mit einem Schiff, welches uns vor der Insel raus schmeißen wird. Es sei denn, dass Heike den Schiffskapitän so zu quatscht, dass er entweder die Insel verpasst oder irgendwo auf Grund läuft. Beides wäre wahrlich nicht ganz auszuschließen.
(Das sagte Othilie aber mit einem Lachen im Gesicht).

Auf der Insel befinden sich einige einsame Holzhäuschen, in dem jeder ein wenig Entschleunigung und Ruhe finden kann. Ja, ich sehe eure enttäuschten Gesichter, aber einige unter uns etwas älteren Personen sehnen sich nach diesen Momenten.
Jetzt schnell rein in die Busse, und dann ab zum Hafen.

15 Minuten später bestieg die Reisegruppe auch schon den Ausflugsdampfer, der sie dem Ziel näher brachte.
Auf dem Ausflugsdampfer der diverse Inseln ansteuerte gab es keine nennenswerten Zwischenfälle, bis auf die Tatsache, dass Heike, die immer noch groß in Form war, dem Schiffskapitän einen Rettungsring ab quatschte, welcher nach dem Schwedentrip ihr Zimmer zierte.
Um 15 Uhr 30 legte man schließlich an einem Holz-Kai an, wodurch das Schiff um 120 Personen leichter wurde. Ebenso erleichtert war Kapitän Gundar Machmalson. Das lag zweifellos nur an einer Person, die unbedingt das Ruder übernehmen wollte.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46184415wa

Am Ufer wurde sie schließlich von dem Dolmetschern:  Unda  Tischtrinkson, Heutewerd Ikbiertrinkson, Hacke Vollson, Einar Getnochson und Wilma Bumson empfangen.
Heike: Gestatten, Familie Hoffmannson.
Einar Getnochson: Ich freue mich außerordentlich die berühmte Familie Hoffmannson hier auf der Insel Vaxholm begrüßen zu dürfen.


++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++  

Info:
Hast du dich nicht auch schon mal  gefragt, warum die Spieler der isländischen Nationalmannschaft alle so ähnliche Namen auf ihren Trikots stehen haben? Oder warum es so wirkt als hätten manche Isländer den gleichen Vor- und Nachnamen? Oder hast du schon mal einen isländischen Roman gelesen und dich gefragt, warum die Kinder einen anderen Nachnamen als ihre Eltern haben? Dann findest du die Antworten darauf in diesem Blogartikel.

Erst einmal vorweg: Die „Nachnamen“ in Island sind eigentlich gar keine richtigen Nachnamen. Nur sehr wenige Familien in Island haben einen richtigen Familiennamen, so wie es hier in Deutschland üblich ist. Die typischen isländischen „Nachnamen“ sind sogenannte Patronyme. Das bedeutet, dass ein Kind durch seinen „Nachnamen“ nach seinem Vater benannt wird. Heißt ein isländischer Junge zum Beispiel Dagur Rúnarsson, bedeutet dies übersetzt Dagur, Sohn von Rúnar. Die Endung -son bedeutet nämlich Sohn und der Vorname des Vaters lautet Rúnar. Bei isländischen Mädchen wird der „Nachname“ mit der Endung -dóttir („Tochter“) gebildet. So würde die Schwester von Dagur Rúnarsson zum Beispiel Ásta Rúnarsdóttir heißen. Wie man hieran schon sehen kann, haben Geschwister in Island nicht zwingendermaßen denselben „Nachnamen“.

Auch Vater und Mutter haben nicht denselben „Nachnamen“, da die Isländer bei der Heirat nicht den Namen ihres Partners annehmen. So kann ein Ehepaar zum Beispiel Rúnar Einarsson („Rúnar, Sohn von Einar“) und Freyja Snorradóttir („Freyja, Tochter von Snorri“) heißen. Ihre Kinder würden dann Dagur Rúnarsson und Ásta Rúnarsdóttir heißen. Allein an den „Nachnamen“ erkennt man also nicht unbedingt, dass sie eine Familie sind, sondern nur, dass Dagur und Ásta die Kinder von Rúnar sind. Familiennamen sind in Island aber auch nicht unbedingt notwendig, da viele Dörfer recht klein sind und sich dort die meisten Leute sowieso kennen und auch anhand des Vornamens wissen, von wem die Rede ist. Deswegen sind die Namen im Telefonbuch übrigens auch nicht nach dem „Nachnamen“, sondern nach dem Vornamen geordnet. Außerdem duzen sich in Island alle (wirklich alle, auch der Präsident wird geduzt!) und deswegen müsste man niemanden mit Frau/Herr + Nachname ansprechen.

Im Zuge der Gleichberechtigung hat es sich in Island(Schweden) auch immer mehr durchgesetzt, dass die Kinder nicht mehr nach dem Vater, sondern nach der Mutter benannt werden. Bei der Bildung der sogenannten Matronyme  wird dann der Vorname der Mutter genommen und für einen Sohn -son und für eine Tochter -dóttir an den Namen gehängt. Die Tochter von Freyja und Rúnar könnte also auch Ásta Freyjudóttir heißen. Dies ist allerdings hauptsächlich bei Kindern von alleinerziehenden Müttern der Fall. Quelle: multikulti.info

Aber auch in Schweden (vorliegender Fall) enden viele Nachnamen auf „son“. Dann wäre das schon einmal geklärt.

Heutewerd Ikbiertrinkson: Ich würde vorschlage, das ich euch erst einmal die Unterkünfte präsentiere.

Heike: Herr Immertrinkson, das wäre prima.

Othilie: Es wäre prima, wenn du auch einmal deinen Schnabel halten würdest. Herr Nimmertrinkson, dann zeige uns mal bitte die Unterkünfte.
(Liebe Leser, wir haben mittlerweile gelernt, dass man sich in Schweden mit einem „Du“ anredet)


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46184416td

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46184417gb

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46184418vw

Othilie: Einfach wunderschön.

Einar Getnochson: Wir haben insgesamt 12 Häuser für die von euch angekündigten 120 Personen reserviert. Selbstverständlich ist in jedem Haus eine Sauna integriert. Darüber hinaus gibt es Kochgelegenheiten und jede Menge Knäckebrot. Im Ort gibt es auch ein kleines Geschäft, wo man auch nachträglich Knäckebrot kaufen kann.

(Liebe Leser, ich habe jede Menge Vorurteile in diesem Teil genüsslich zusammengerafft).

Unda Tischtrinkson: In diesem Geschäft gibt es aber auch noch andere lebenswichtige Artikel des täglichen Bedarfs, wie z. B. erotische Lektüre und diverses Sex-Spielzeug. Wie ihr alle wisst, ist Schweden ein sehr offenes Volk, bei dem auch die Freizeitgestaltung nicht zu kurz kommt.

Othilie: Ich habe davon gehört.

Heike: Nehmen diese speziellen Geschäfte auch DM oder Schweizer Franken an, oder müssen wir in Kronen bezahlen.

Hacke Vollson: Erotikartikel können in fast allen Währungen käuflich erworben werden. Aber natürlich nur bei Erotikartikel des täglichen Bedarfs.


Heike: Natürlich.

Othilie: Natürlich hältst du jetzt erst einmal deine Klappe.  

Einar Getnochreinson, pardon, Einer Getnochson: Ihr haben die Insel fast ausschließlich für euch gebucht. Von Haus zu Hause sind es jeweils nur wenige Meter.

Heike: Ich kaufe die Insel. Was soll sie kosten Herr Gutenachtson.  

Othilie: Puuuuuuuuuuuhson.

Hacke Vollson: Dann wünschen wir euch angenehme Urlaubstage. Wenn etwas sein sollte, könnt ihr uns benachrichtigen.

Joggeli: Und wie kann das geschehen.

Hacke Vollson: Das Schiff legt zweimal am Tag hier am Kai an, wobei ihr dem Kapitän die entsprechende Nachricht mündlich übergeben könnt. Er wird das an uns dann weitergeben. Farväl snart (Auf wiedersehen).

Othilie: So Kinder, dann werden wir uns jetzt unsere Häuser besetzen. Die neuhinzugekommenen 82 Kinder werden wir auf alle Häuser gleichmäßig verteilen. So das sie nicht immer nur unter sich sind. Denn wir sind alle eine große Familie.

Mirjana leise zu Joggeli: Eine weise Entscheidung von Frau Hoffmann.

Othilie: Und auf jedes Haus kommt eine Aufsichtsperson. Oder sagen wir besser: Technisch-und organisatorische visierte/e Mitbewohner/in. Das hört sich besser an.
Selbstverständlich habe ich diese Liste vorher schon ausgearbeitet. 12 Häuser = 12 technisch-und organisatorische visiert/e Mitbewohner/in. Die da wären: Othilie, Tony Bächle, Ingrid, Polly, Joggeli, Mirjana, Petra, Krankenschwester Wilma, Frau Kohl, James, Frank Langer.

Heike: Das wären also eine technisch-und organisatorische visiert/e Mitbewohner/innen pro Haus mit jeweils 10 Betten.

Othilie: Richtig, deine mathematischen Fähigkeiten sind über alle Zweifel erhaben. Nun lasst uns aber in den Häusern gehen, und unsere „7 Sachen“ in die Schränke verteilen. Danach treffen wir uns im größten Haus, direkt am See, wo Eddy und James mehrere Sitzbänke und in der Anzahl ausreichende Stühle aufbauen werden. Das Wetter ist wie geschaffen dafür.

20 Minuten später traf man sich gemeinsam am vereinbarten Treffpunkt.


Martina: Tante Othilie, warum habt ihr 121 Gedecke auf den Tischen aufgestellt. Wir sind doch nur 120 Personen. Erwartet ihr noch jemanden?

Othilie: Ja, dann richtet eure Augen mal auf den Anlegesteg. Die noch fehlende Person trifft gerade ein.

Ein spitzer und begeisterter Aufschrei war bei den meisten Kindern zu vernehmen, als sie die herannahende Person erkannten.
Und das war keine geringere als:


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46184419sx

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46184420sg

Astrid Anna Emilia Lindgren (geborene Ericsson; * 14. November 1907 auf dem Hof Näs bei Vimmerby; † 28. Januar 2002 in Stockholm) war eine schwedische Schriftstellerin.
Sie gehört mit einer Gesamtauflage von etwa 165 Millionen Büchern (Stand: Februar 2019) zu den bekanntesten Kinder- und Jugendbuchautoren der Welt. Ihre Werke sind in aller Welt und in 106 verschiedenen Sprachen erschienen, damit gehört sie zu den meistübersetzten Autoren.

In Deutschland ist sie mit einer Gesamtauflage von weit über 20 Millionen Exemplaren erfolgreich wie kaum ein anderer Kinder- und Jugendbuchautor. Die Schriftstellerin ist die geistige Mutter von Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Ronja Räubertochter, Madita, Mio, Kalle Blomquist, Karlsson vom Dach, den Kindern aus Bullerbü und vielen anderen Figuren. Quelle: Wikipedia


Historische Frauen: Astrid Lindgren
Kein Häuflein Dreck

Man kann wohl nicht über historische schwedische Frauen sprechen, ohne Astrid Lindgren (1907-2002) zu nennen, oder? Sie ist mein großes Idol, natürlich als Schriftstellerin, aber noch mehr für die Menschlichkeit für die sie stand. Ihre Bücher sind auf der ganzen Welt berühmt, aber wieviel weiß man eigentlich über den Menschen Astrid außerhalb Schwedens? Zumindest hier zu Hause hatte sie eine einzigartige Rolle als Meinungsführerin und hat zu strengeren Tierrechtsgesetzen und Regierungswechsel beigetragen und führte natürlich einen ständigen und unermüdlichen Kampf für die Rechte der Kinder.

Eines ihrer berühmtesten Zitate lautet: „Es gibt Dinge, die man tun muss, auch wenn sie unangenehm und gefährlich sind und man sie am liebsten vermeiden würde, sonst ist man kein Mensch, sondern nur ein Häuflein Dreck.“ Astrid Lindgren war eine mutige Person mit diesem Bullerbü-Kind, das ständig in ihr lebte. Sie verlor nie diesen intuitiven Sinn, was es bedeutet ein Kind zu sein. Sie, die gezwungen war ihren unehelichen Sohn bei der Geburt zu verlassen, schrieb immer wieder über das Recht des verlassenen Kindes auf Liebe und Sicherheit. Sie brach viele Normen ihrer Zeit und ließ die Jungen oft klein und verletzlich erscheinen, während ihre Geschichten voller starker und unabhängiger Mädchen wimmelten.
1978 erhielt sie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und schrieb eine Rede zum Thema „Niemals Gewalt!“. In der Rede, die damals in Deutschland sehr kontrovers war, schreibt sie heftig gegen Gewalt, Prügel, Disziplin und unterdrückende Erziehungsmethoden. Zuerst wollten man sie davon abhalten, die Rede zu halten, aber als sie drohte, nicht bei der Zeremonie zu erscheinen, war sie trotz allem doch willkommen.

„Wir alle wollen ja den Frieden. Gibt es denn da keine Möglichkeit, uns zu ändern, ehe es zu spät ist? Könnten wir nicht versuchen, eine ganz neue Art Mensch zu werden? Wie aber soll das geschehen und wo sollte man anfangen? Ich glaube wir müssen von Grund beginnen. Bei den Kindern…“
Astrid Lindgren

Über Astrid Lindgrens Taten gibt es so viel zu schreiben, dass ich es wahrscheinlich in viele kleine Texte, anstatt in einen aufteilen muss. Ich erinnere mich an den Tag, an dem Astrid starb, an die schwarzen Schlagzeilen, die die Todesnachricht verkündeten, als ich auf dem Weg zur Schule ging. Obwohl sie alt war, war es sehr traurig, dass eine so starke Stimme für die Kinder zum Schweigen kam.


Beim Internationalen Frauentag am 8. März 2002 wurde Astrids Sarg mit Pferd und Kutsche durch Stockholm getragen. Die Straßen wurden von Hunderttausenden Menschen flankiert, die sich verabschieden wollten. Ganz hinten ging ein ungesattelter weißer Hengst.
Quelle: frauschweden.de/2020/02/08/historische-frauen-astrid-lindgren/


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46184421db

Astrid wünscht sich eine Brechstange, als sich herausstellt, dass sie über 100 Prozent Steuern zahlt. Sie beabsichtigt, einen Teil des Geldes zurück zu stehlen.
Und natürlich kannte jedes der Kinder die herannahende Person.

Othilie: Frau Lindgren, nehmen sie doch bitte Platz. Am besten unter den Kindern. Ein Dolmetscher wird die Konversation zwischen ihnen und uns übersetzen.
Erst einmal freue ich mich außerordentlich, dass sie meiner Einladung gefolgt sind. Ich hätte mir nie zu träumen gewagt, dass dieses Treffen hier überhaupt zustande kommt.
Schauen sie sich die glücklichen Gesichter der Kinder an, die jedes Buch von ihnen umgangssprachlich verschlungen haben, und natürlich auch die Filme, die jedes Kind, und nicht nur die, in aller Welt bekannt sind.

Ich habe oftmals, wenn ich auf meiner abendlichen Tour die Waisenkinder aufgesucht habe gesehen, wie sie noch in der Dunkelheit, mit einer Taschenlampe versehen, unter der Bettdecke gelesen haben, obwohl es eigentlich Zeit zum Schlafen gewesen wäre. Und als ich sah, dass es die Bücher von Astrid Lindgren waren, habe ich heimlich und leise das Schlafzimmer verlassen, weil ich sie nicht beim lesen ihrer Bücher stören wollte. Ob das jetzt die Kinder von Bullerbü waren, oder Pippi Langstrumpf, fasziniert waren sie über jedes Buch von ihnen.


Und auch die etwas älteren unter ihnen, gleichwohl meine Nichten oder die Waisenkinder, spielten die Rolle von Meisterdetektiv Kalle Blomquist.  
Nicht war Martina?

(Ein spitzbübisches Schmunzeln war auf dem Gesicht von Martina zu sehen).


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46184422sy

Beschreibung
Warum hat Kalle Blomquist, der Meisterdetektiv, nur nicht das Glück gehabt, in London oder Chicago zur Welt zu kommen, wo Verbrechen an der Tagesordnung sind? Stattdessen lebt er in diesem langweiligen Kleinköping in Schweden, wo rein gar nichts passiert! Doch dann geschieht plötzlich ein Juwelendiebstahl und danach reißen die spannenden Fälle für Kalle und seine Freunde Anders und Eva-Lotta nicht mehr ab!

Die Gesamtausgabe enthält die Einzelbände "Kalle Blomquist - Meisterdetektiv", "Kalle Blomquist lebt gefährlich" und "Kalle Blomquist, Eva-Lotta und Rasmus".

Othilie: Martina hat uns oftmals auf Grund ihres Detektivischen Spürsinns in große Gefahr gebracht, welches sich aber immer wieder zum Positiven gewendet hat.

Martina lachend: Frau Lindgren, ist ihnen irgendetwas Mysteriöses auf dem Weg zu uns aufgefallen, welches wir schleunigst auf dem Grund gehen sollten?

Astrid Lindgren: Nein Martina, leider nicht, obwohl mir von deiner Tante Othilie bestätigt wurde, dass du auf dem Gebiet der Spurensuche erstaunliches geleistet hast. Wenn mir etwas auffallen sollte, werde ich dich sofort benachrichtigen.


Martina: Ich gebe ihnen sofort meine Telefonnummer mit direkter Durchwahl zu „Schloss Bavaria“.

Mirjana leise zu Joggeli: Das ist Frau Hoffmann wahrlich ein toller Coup gelungen. Schau dir die begeisterten Gesichter der Kinder an. Sie hat ein Gespür dafür, was den Kindern gefällt.

Joggeli: Das stimmt absolut. Und ich habe auch das Gefühl, dass sie ein Gespür für das Essen hat. Denn da kommt schon der Lieferwagen mit dem Essen. Essen auf Rädern. Sehr praktisch bei unserem heutigen anstrengenden Tagesablauf. Wenn wir jetzt noch für 120 Personen Essen zubereiten müssten, wären wir heute Abend noch nicht fertig.
Ich denke mal, dass sie das typisch schwedische Nationalgericht bestellt hat.

Beliebte Gerichte sind sill (Hering), köttbullar (Fleischbällchen), gravad lax (roher marinierter Lachs), Janssons frestelse (Kartoffelauflauf), und als Beilage Kartoffeln sowie lingonsylt (Preiselbeeren).

Polly: Mir läuft das Wasser im Mund zusammen.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46184423ow

Othilie: So, dann lasst es euch schmecken. Frau Lindgren wird erfreulicherweise die drei nächsten Tage bei uns bleiben. Das hat sie mir versprochen. Ihr könnt sie mit Fragen ruhig löchern, wie sie mir erzählt hat. Und nach dem Essen wird sie uns auch die Insel zeigen. Hier in dieser Einsamkeit hat sie mehrere Bücher geschrieben. Aber es gibt hier, wie sie mir auch gesagt hat, ein kleines Geschäft wo man allesmögliche erwerben kann.  

30 Minuten später gingen sie gemeinsam los, um diese Insel zu erkunden. Kurze Zeit später erreichten sie dann auch schließlich das kleine Dorf.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46184424md

Martina: Hier sagen sich die Füchse tatsächlich noch gute Nacht. Dagegen ist sogar „Ups“ eine Weltmetropole. Und das heißt schon etwas.

Othilie: Herrlich diese Ruhe. Jetzt müssen wir noch den Krämerladen finden (Kramerladen, Kramladen, Tante-Emma-Laden).

Polly: Schon gefunden. Über der Eingangstüre stehen die Worte: Bröd Person, und Diverseaffär.

Hacke Vollson: Wörtlich übersetzt heißt das: Brotmensch und Sonstiges Geschäft. Hier gibt es alles zu kaufen, von der Haarklammer bis zu feuchten Kondomen.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46184425tk

Othilie: Eine leichtsinnige Äußerung von dir: Heike hat schon wieder ihre Ohren gespitzt. Wie dem auch, wir gehen mal dort hinein.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46184426uy

Othilie: God kväll (Guten Abend).

Der Ladenbesitzer Herr Smörebröd: God kväll.
(Nun drängten sich 125 Personen in einem Raum mit zirka 50 m²).

Polly: Der letzte macht bitte die Türe zu.

Martina: Ich drücke mal von außen gegen die Türe. Dann könnte das evtl. klappen mit dem Fassungsvermögen des Geschäfts. Na, wer sagt es denn, geht doch.

Der Ladenbesitzer (Herr Semmelbröd, pardon, Herr Smörebröd, bekreuzigte sich, obwohl er Mitglied der Evangelisch-lutherischen Kirche ist.


Info:

Religion: 82% gehören der Evangelisch-lutherischen Kirche Schwedens an.


Heike, die strategisch ungünstig in zweiter Reihe vor der Ladentheke stand:

Ich muss mal Pipi. Dann ist hier auch mehr Platz drin!!!!

Martina machte von außen wieder die Türe auf, und herauskamen 118 Personen, und 117 Personen gingen wieder hinein.

Miss Monika: Das erinnert mich an dem Fach „Mengenlehre“ im 6. Schuljahr.

Beispiel: Wenn sich in einem Raum 5 Personen aufhalten, und 6 Personen gehen raus, dann muss wieder eine Person hineingehen, damit der Raum leer ist. (Ich hab das nie begriffen).

Noch ein Beispiel:


Ein besonderer Erfolg der Mengenlehre ist der Fund der leeren Menge.

Einen Ferrari nicht zu besitzen, ist ein wesentlich schlimmeres Übel als keinen Trabant/VW Polo zu haben.

Alles ok bei euch?


Mengenlehre ermöglicht es uns, über Unendlich hinauszurechnen, in dem wir zwischen jede Zahl von 1 bis unendlich einfach noch eine dazwischen stecken. Politiker können das nicht. Daher werden die Politiker in absehbarer Zeit auch aussterben, während sich die Schulden der Legastheniker bis zum Jahre der Wiederkehr von Jesus Christoph vervielfacht haben werden. Quelle: Teilweise Stupidedia

Nach dem Strullern von Heike in der Botanik, drückte Martina unser erwähntes Girl wieder in das Ladenlokal hinein.
Martina war also der Türsteher in Person. Sie selbst hielt sich aus allem heraus, und saß auf einer vor dem Laden aufgestellten Sitzbank, und ließ sich von den letzten Sonnenstrahlen dieses Tages zufrieden bräunen.  
Im Laden selbst wurden schon diverse Transaktionen zwischen dem Ladenbesitzer und den Kunden getätigt. Und das waren z.B. Büroklammern, und Jesus-Seife.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46184427tj

Miss Monika: Ja, auch ich habe die Jesus-Seife ausprobiert: Früher musste man, um sich von seinen Sünden reinzuwaschen, mühsam zur Kirche pilgern, dem Pastor alles ganz genau erzählen und dann noch teure Ablassbriefe kaufen. Hätte es so etwas doch im Mittelalter schon gegeben. „An sich ist die Seife ja ganz gut. Hat einen angenehmen Duft, nicht zu stark. Der Duft hat ein leicht rauchiges Aroma. Reinigungswirkung ist sehr gut. Egal welchen Dreck man den Händen hat, die Seife wäscht einen rein. Sünden adé. Als großen Nachteil von der Seife sehe ich aber die Eigenschaft, dass das Wasser sich beim Berühren mit der Seife in Wein verwandelt. Am Anfang war das toll. Der Wein schmeckt echt super. Aber nach mehreren Litern von dem Zeug trinke ich doch lieber Kaffee.“

Unsere Dolmetscher hatten alle Hände voll zu tun, bzw. quasselten was das Zeug hielt, um die Konversation verständlicher zu machen.
Auch Heike wurde schließlich fündig, und kaufte sich eine Angelrute um für eine proteinhaltige Nahrung neben dem Knäckebrot zu sorgen.
Als Fischköder erwarb sie eine große Anzahl von Würmern, die ideal für Süßwasserfische sind.  

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46184428jj

Nach dem Kauf hatte sie erstaunlicherweise etwas mehr Platz um sich herum. Wie das in dem Gedränge möglich war, musste als 8. Weltwunder angesehen werden.

Nach einer geraumen Zeit, begab sich die Hoffmann-Group vollgepackt wieder auf dem Heimweh, wobei Zweigstellenleiter Herr Smörebröd hinter ihnen begeistert herwinkte. Er hatte das Geschäft seines Lebens auf dieser kleinen Insel gemacht.

Da auch die Waisenkinder ein regelmäßiges großzügiges Taschengeld bekamen (Nach Alter gestaffelt), kauften sie Dinge ein, die es in Deutschland nur selten zu kaufen gab. Die kleineren Kinder deckten sich mit Kinderspielzeug aus Holz ein, während die Erwachsenen die typisch schwedischen Souvenirs wie Glaskunst und Porzellan.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46184429xy

Martina: Hast du in deinem bewegten Leben denn schon einmal geangelt?

Heike: Das kann ja wohl nicht so schwer sein. Kannst du mir mal bitte den Wurm am Haken machen. Der Wurm ist so glitschig, wickelt sich dauernd um meinen Finger und wehrt sich die ganze Zeit.

Martina: Das würdest du auch machen, wenn du geopfert werden sollst. Übrigens wollte ich dich darauf aufmerksam machen, dass wir 125 Personen sind. Da müsste man ein Fischernetz auslegen, um die gleiche Anzahl an Fischen zu bekommen.

Heike: Ist ja nur ein Testangeln.

Martina: Dann bin ich ja beruhigt. Bis gleich.


(Eine Stunde später erschien Heike wieder freudestrahlend im Haus).

Seht her, was mir für ein großartiger Fang gelungen ist. 7 Fische habe ich für euch geangelt.

Othilie lachend: Du bist großartig, nur hast du vergessen die Preisschilder am Schwanz der Fische zu entfernen. Ich hatte schon die richtige Vermutung, dass du dir ein paar Fische besorgen wolltest, als du noch einmal zum Geschäft zurückgingst. Aber der Versuch war wirklich gut, dass muss man dir lassen. Nun denn, dann braten wir die Fische, und geben sie unseren Dolmetschern und Astrid Lindgren. Wir machen uns derweil über das Brot her, welches wir beim Kramer besorgt haben.
Und danach gehen wir alle frühzeitig ins Bett, denn der Tag war lang genug.


Denn morgen haben wir einen sehr langen Tag, u.a. mit dem Besuch im Königshaus

Ende Teil 521+5-1

Monika

Geschrieben am 12.04.2022
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Mo Aug 21, 2023 5:23 pm
Liebe Leser,

ab dem 23.8.23 bin ich leider für ca. 5 Tage im Krankenhaus.

Ich hoffe, dass ihr mir weiterhin gewogen seid, und Polly sich hier meldet.


Monika
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Di Aug 22, 2023 6:32 pm
Liebe Leser,

mein OP-Termin ist auf den 30.08.23 verschoben worden.
Ich werde also die nächsten Tage hier weiterhin aktiv sein.

Grüße
Monika




avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Mi Aug 23, 2023 11:27 am
Liebe Leser,

hoffentlich hat Euch Teil 525 der Lehrjahre gut gefallen.
In Teil 526 wird es interessant und modisch weitergehen.

Grüße

Monika
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Do Aug 24, 2023 1:00 pm
Liebe Leser,

Teil 526,

der Lehrjahre

erscheinen am kommenden Samstag, den 26.08.2023

Und das ist der Besuch beim König in Schweden

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Up
Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46201745zw

Natürlich müssen die Besucher der Hoffmann-Group adäquat eingekleidet sein

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46201746ta

Hier einmal ein Bild von Othilie, die ganz extravagant erscheint.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46201747xg

Grüße
Monika
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Fr Aug 25, 2023 1:36 pm
Liebe Leser, auch unsere Martina (Lehrjahre) steht vor ihrem ersten Alleinflug. 4 Flugstunden hat sie schon hinter sich. Den sechsten Flug wird sie dann alleine absolvieren.
Wie so etwas aussieht, könnt ihr diesem kleinen Trailer sehen.  


Meine ersten Alleinflüge

Hallo zusammen, leider gab es seit längerem keine neuen Videos mehr. Das lag aber primär an meinem Alter. Ich bin mittlerweile 16 Jahre alt und durfte somit meinen ersten Alleinflüge erfolgreich absolvieren. In dem Video seht ihr einen meiner ersten Alleinflüge. Ich hoffe das Video gefällt euch Smile

avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Sa Aug 26, 2023 1:07 pm
Lehrjahre sind keine Herrenjahre

                                   Teil: 526
                                Kapitel: 640                                                                                                                                                                                                                                                    
                   Samstag, der 25.09.1965
            Familie Hoffmannson in Schweden
                  Besuch des Königshauses


                                    Die Nationalhymne



Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209797ub


Geburtstagskinder vom 25. September 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1906 Dmitri Schostakowitsch
wurde an diesem Tag 59 Jahre alt
1944 Michael Douglas
wurde an diesem Tag 21 Jahre alt
1951 Mark Hamill
wurde an diesem Tag 14 Jahre alt
1952 Christopher Reeve
wurde an diesem Tag 13 Jahre alt
1955 Karl-Heinz Rummenigge
feierte an diesem Tag seinen 10. Geburtstag
– Quelle: https://geboren.am/25-september-1965



Was war am 25. September 1965
Welcher Wochentag war der 25.9.1965, der 25. September 1965 war ein Samstag
25.9.1965
Die Allgemeinen Nahrungs- und Genussmittel-Ausstellung (ANUGA) in Köln wird eröffnet. Auf der größten Lebensmittelmesse der Welt präsentieren bis zum 3. Oktober 2588 Firmen aus 60 Ländern auf 122 000 m² ihre Spezialitäten.
25.9.1965
Das griechische Parlament in Athen spricht der Regierung des unabhängigen Zentrumspolitikers Stefanos Stefanopulos, den König Konstantin II. am 17. September zum Ministerpräsidenten ernannt hat, mit 152 gegen 148 Stimmen das Vertrauen aus.



Um 8 Uhr herrschte in den Häusern der Hoffmann-Group eine Hektik, die man hier auf dieser Insel noch nie gesehen hatte. Der Grund war ganz einfach, denn an diesem Tag war der Besuch im Königshaus in Stockholm vorgesehen.
Unter der Leitung von Polly, Mirjana, Mary Quant, Petra und Frau Kohl wurden alle Kinder entsprechend diesem Ereignis eingekleidet.
Und natürlich auch die erwachsenen Personen.
Martina, Gaby, Petra, Tina, Ute, Inge, Beatrice, und drei der größeren Waisenkinder wurden in diesem modischen Outfit gestylt.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209798am

Ich finde, ein sehr farbenfrohes Ensemble mit verschiedenen Hüten die dem ganzen einen besonderen Pep gaben.
Pollys Kleidungsstil war etwas kürzer und gewagter. Vor allen Dingen zeigte sie mehr Bein. Die Strumpfhose ist übrigens von der bekannten aber nicht gerade billigen Marke Kunert.
Übrigens, eine eigene Fabrikation der Hoffmann-Group.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209799gb

Die ebenfalls berühmte Mary Quant suchte sich dieses weiße Kleid heraus.  

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209800ru

Ein Wouuuuuuuuuhh ertönte aus vielen Kehlen, als Othilie in diesem Kleid die Treppe herunterkam. Auch Tony Bächle war natürlich tief beeindruckt.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209801ef

Oh Darling, du siehst bezaubernd aus. Diese Worte stammten von Joggeli, als er Mirjana von Kopf bis Fuß betrachtete. Auch dieses Kleid war ihr eigener Entwurf.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209802yq

Krankenschwester Wilma und Mutter Ingrid Hoffmann

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209803oj

Joggeli im Smoking

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209804mx

Tony Bächle in diesem Smoking

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209805wu

Das war mal ein kleiner Ausschnitt der Abendgarderobe der involvierten Personen, wie sie im Königspalast erscheinen würden.
Um 10 Uhr standen alle Personen pünktlich am Anlegesteg, und stiegen erwartungsvoll in das für extra nur für sie gecharterte Ausflugsboot. Weiter ging es mit drei Reisebussen bis zum großen Eingangstor des Royal-Palastes.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209806bk

Heike: Also ich finde, dass unser Schloss in „Ups“ viel schöner aussieht. Hier wird es sicherlich noch mehr Zimmer geben. Aber darauf kommt es nicht an. Zumindest wäre es für Onkel Joggeli bei den Flachdächern hier viel einfacher eine neue Fernsehantenne zu installieren.

Othilie: So Kinder, ihr steckt jetzt  eure Legitimationskarten bzw. Ausweise gut sichtbar an eure Kleidung. Ohne die kommen wir hier natürlich nicht herein. Wir werden sicherlich gleich in Empfang genommen. Heike, nehme bitte dein Finger aus der Nase. Nach Öl bohren kannst du ein andermal. Uschi, du hättest ruhig ein sauberes Taschentuch einstecken können.

Heike: Ich kann ihr meins leihen. Erst dreimal benutzt.

Uschi: Dein Putzlappen kannst du behalten.


Othilie: Kinder, benehmt euch ordentlich. Ihr könnt das noch. Das habt ihr schon oft genug bewiesen.

Heike: Darf ich dem König nachher die Hand schütteln?

Othilie: Ja, aber man muss warten, bis der König einem die Hand reicht. Man darf dem König nicht von sich aus die Hand entgegenstrecken.  

Heike: Das darf bei mir dann auch ruhig ein längerer Handschlag sein, damit die Fotografinnen und Fotografen das als Erinnerung im Bild festhalten können. Natürlich schicke ich auch dem König ein Bild von uns beiden, welches er dann auf seiner Nachtkonsole in seinem Zimmer aufstellen kann.

Polly: Das ist ganz lieb von dir.  


Heike: Ist der König Gustav Adolf der VI eigentlich verheiratet?

Othilie: Er war es mein Kind. Seine Frau hieß Lady Louise Alexandra Marie Irene Mountbatten, geborene Prinzessin Louise von Battenberg war von Geburt eine britisch-deutsche Prinzessin aus dem Haus Battenberg, einer Nebenlinie des Hauses Hessen, und durch Heirat Königin von Schweden (1950–1965). Sie ist leider in diesem Jahr verstorben. *


Info:
(* 13. Juli 1889 auf Schloss Heiligenberg bei Darmstadt; † 7. März 1965 in Stockholm)
Bild:


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209807dp

Heike: Oh, der arme König. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich ihm zum Trost ein Fisch von gestern Abend übriggelassen und ihm diesen geschenkt.

Polly: Auch das ist wieder ganz lieb von dir.

Heike: Aber ich habe trotzdem vorgesorgt, und ein Geschenk für ihn eingepackt.
(Othilie bekam bei der Aussage von Heike eine gewisse Atemnot. Sie hatte eine böse Vorahnung).

Othilie misstrauisch: Darf ich fragen, um was für ein Geschenk es sich da handelt.

Heike: Ein Bild aus unserer Gräflichen Ahnengalerie. Es lag total verstaubt auf unser
em Dachboden.  
Mich wundert, warum du es nicht in unserer großen Ahnengalerie aufgehängt hast.


Othilie: Zeige mir bitte mal das Portrait. Dann kann ich dir vielleicht mehr darüber sagen.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209808xh

Othilie: Wenn ich das Portrait aufgehängt hätte, hätte man mich daneben hängen können. Aber nicht an der Wand, sondern an der Decke.
Das ist tatsächlich Graf Adolph Blaine Charles David Earl Frederick Gerald Hubert Irvin John Kenneth Lloyd Martin Nero Oliver Paul Quincy Randolph Sherman Thomas Uncas Victor William Xerxes Yancy Zeus von Hoffmann. Er starb auf tragische Weise, weil er versehentlich von mehreren ungekochten Spaghetti-Nudeln aufgespießt wurde.

Aber er war auch im wahrsten Sinne das schwarze Schaf der gräflichen Urahnen, denn er hatte tatsächlich eine heimliche Liaison mit einem schwarzen Schaf des Nachbarbauern. Und das ohne Kondom, liebe Heike. Dabei gab es das Kondom schon im 6. n. Christus, als die Türken den Schafsdarm als Präservativ benutzten. Erst die Engländer revolutionierten diese Methode im 18. Jahrhundert, als sie den Schafsdarm vorher aus dem Tier herausnahmen.

Kurze Zeit später erschienen auch schon mehrere uniformierte Angestellte des Königshauses, auch Hofstaat genannt, und bat ihnen zu folgen.  

Othilie: Kinder denkt an die Etikette bei der Begrüßung des Königs. Das haben wir ja zum Glück vorher alles durchgesprochen. Ich brauche das sicherlich nicht noch einmal „durchzukauen“

Im „Gänsemarsch“ folgte die Hoffmann-Group diesem Hofstaat durch verschiedene große Räume des Schlosses, welches auf alle Personen einen großen Eindruck hinterließ.  

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209809yo

Die Waisenkinder, um mal auf deren Bekleidung hinzuweisen, trugen diesmal ein einheitliches Outfit, welches sehr schick aussah, und von Polly und Mirjana kreiert wurde. Natürlich trugen sie zu diesem Anlass schwarze flache Pumps bzw. Schuhe, und das Oberhemd war ordentlich in die Hose gesteckt.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209810zt

Selbstverständlich trugen alle Girls zu dem kurzen Rock eine Feinstrumpfhose, wie es sich für junge Damen dieses Alters (10 – 17) geziemt. (veraltend: den Sitten, den Regeln des Anstands entsprechen).
Einige Zeit später, nach einem endlos lang erschienen Weg, standen sie schließlich vor dem König von Schweden:

Gustav VI Adolf Bernadotte  

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209811qt

Zunächst machten die Erwachsenen der Hoffmann-Group dem König ihre Aufwartung. Anschließend machten es die Kinder ihnen nach. Es gab wirklich nichts zu meckern, alles funktionierte wie vorher besprochen.

Halt, nicht ganz.  

Heike: Guten Tag lieber König. Ich bin die 11 jährige Heike von Gottes Gnaden. Ich habe schon viel von dir gehört. Vielleicht kennst du mich auch, und hast mich schon mal im Fernsehen gesehen. Das war z.B. die Werbesendung im Fernsehen vor der Tagesschau, wo ich auch u. a. Werbung für Kon………….


Othilie schnell: Heike, du darfst den König nicht so lange aufhalten. Vielleicht kann du nachher der Majestät um ein Autogramm bitten, und ihm erzählen, dass du Werbung für Kon…, Kon…, Kon…, Konserven gemacht hast.  

Heike: Na gut, dann bis gleich lieber König.  

König: Dann bis gleich liebe Heike.

Kurze Zeit später gelangte man im festlich geschmückten Speisesaal, wo sich die bunte Vielfalt auf den Tischen konträr zu der schwarz/weißen Bekleidung der Gäste abhob.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209812aa

Waisenkind Vreni: Wooooouuuuhhhh, mir fehlen die Worte. Das ist ja gigantisch. Auf „Schloss Bavaria“  ist das schon beeindruckend, aber was ich hier zu sehen bekomme, ist noch gigantischer.

Der 13 jährige „Lebenspartner“ von Vreni, Graf Dirk von Falkenberg, Diplomatensohn von Graf Hans von Falkenberg: Ja Vreni, dieser Aufwand ist selbst mir bei meinen gelegentlichen Reisen in den Ferien im Ausland fremd. Aber die dortigen Diplomatenempfänge waren alle furchtbar langweilig. Und die dortigen Mädels waren auch lange nicht so hübsch wie du.

Vreni: Du Schmeichler, aber danke für das Kompliment. Steck dir übrigens mal dein Hemd richtig in die Hose.

Der gräfliche Dirk zur bürgerlichen Mirjana: Man hat es wahrlich nicht leicht mit den Frauen. Immer haben sie etwas an einem auszusetzen.

Mirjana: Dirk, mach dir nichts draus. Nach 30 Jahren Ehe hast du dich daran gewöhnt.

Alle Erwachsenen mischten sich wieder unter die Waisenkinder, um ihnen ein wenig die Hemmungen zu nehmen, und sie bei den Mahlzeiten und der Konservation mit dem Personal zu unterstützen. Zum Glück war auch hier die englische Sprache sehr von Nutzen.

Martina zu Tante Polly: Ich vermisse hier eine Bühne für das Showprogramm.

Polly: Ich denke mal, dass das hier und heute nicht vorgesehen ist. Hier wird sicherlich nur palavert. Im Grunde genommen also recht langweilig. Sehen und gesehen werden ist hier die Maxime. Mit Sicherlich werden hier auch geschäftliche Beziehungen geknüpft, und Termine ausgemacht. Das hat  Tante Othilie auch im Sinn. Im Laufe des Nachmittags wirst du Tante Othilie garantiert beobachten können, wie sie mit hier mit diversen anwesenden Personen etliche Themen aus dem Modebereich ansprechen wird. Zum Beispiel hier im Foyer, wo man sich bei einem Glas Champagner näherkommt und sogar Verträge unterschreibt. Da geht es um Millionen. Auch Onkel Joggeli hat schon die Augen ausgeworfen, und sucht bekannte Gesichter, um neue Geschäftsfelder auszumachen.

Martina: Gregor ist auch heute wieder in seiner Pfadfinderkluft. Die eigentliche Vorgabe sich in Schwarz und Weiß zu präsentieren passte ihm überhaupt nicht.

Polly: Das wird im garantiert nicht zum Verhängnis werden, denn schau dir an, wie er von etlichen Gästen umgarnt wird. Sie wollen alle etwas über das Pfadfinderleben wissen. Ich nehme an, dass er den Leuten gleich zeigen wird, wie man hier ein Lagerfeuer errichtet.
Haben wir überhaupt unsere Kluft dabei?


Polly: Dafür hat Gregor schon gesorgt. Das habe ich gesehen.

Martina: Dann könnten wir doch auf der Treppe einige Pfadfinderlieder zum Besten geben. Dann wird die Atmosphäre hier sicherlich etwas entspannter (Treppe oben rechts auf dem letzten Bild zu sehen).

Polly: Das wäre eine gute Gelegenheit, den Peoples hier unsere Pfadfinder zu präsentieren.

Mirjana: Kinder kommt alle mit, wir ziehen uns schnell um. Was meint ihr wie verblüfft die Gäste und auch der König hier im Saal sein werden.  
20 Minuten später ging ein Raunen durch den Festsaal, als sich über 80 Kinder und Erwachsene auf der großen Treppe in ihrer Pfadfinderkluft präsentierten.
Ob Wölflinge, Juffis, Pfadis, Rover, Ranger, alle waren dabei.

Hier ein Beispielbild:


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209813ez

Auf den Sitzplätzen herrschte gespannte Erwartung, und manch einer schaute sich verwundert an, und fragte sich was nun folgen würde.
Georg McKenzie ging an das eilig herangeschaffte Mikrofon und kündigte folgendes an:

Liebe Gäste: Ich möchte ihnen unsere Pfadfinderschaft St. Georg vorstellen (dpsg), die ihnen nun aus ihrem reichhaltigen Musikrepertoire einige Lieder präsentieren, die wir am Lagerfeuer und bei anderen etlichen Gelegenheiten singen. Wir sind international vertreten, und leben nach den Grundsätzen des Gründervaters Baden Powell.
Es spielt keine Rolle, aus welchem Land wir kommen. Auch die Hautfarbe ist selbstverständlich bei uns völlig egal.

Unser Motto lautet:
„Allzeit bereit“


Und unser Erkennungszeichen ist die Lilie, die auf der Kluft eines jeden Pfadfinders auf der Welt zu sehen ist. Die Lilie selbst gilt als Symbol der Reinheit und des Friedens, die drei Spitzen stehen für die drei Punkte des Pfadfinderversprechens. Das sie umgebende Seil mit dem Weberknoten symbolisiert den Zusammenhalt aller Pfadfinder rings um den Erdball.
Zeichen der World Organization of the Scout Movement


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209814vk

Mirjana leise zu Othilie: Gregor macht das wirklich hervorragend. Die Selbstsicherheit, die er am Mikrofon vor allen Leuten und dem König ausstrahlt, ist enorm.

Othilie: Da gebe ich ihnen vollkommen Recht. Er ist ein Aushängeschild unserer Pfadfinderbewegung, und sein Selbstbewusstsein ist berechtigterweise absolut angemessen.

Gregor leise zu dem Chor: Nun lasst uns anfangen.


Nordwärts, nordwärts • Pfadfinderlied



Noch während der Liedvorträge standen die Gäste von ihren Plätzen auf, und hörten gebannt zu, was die Kinder in ihrer Kluft präsentierten.
Zum Schluss verbeugten sich alle Kinder vor dem Publikum, die so etwas live noch nie zu sehen bekamen.
Das Erstaunen wurde noch größer als sich der König von seinem Platz erhob, sich zu der Gesangsgruppe begab, und jedem einzelnen die Hand schüttelte.
Auch das hatte es bisher noch nie oder nur sehr selten gegeben.
Zum Abschluss ihrer Gesangsvorträge sangen unsere Pfadfinder noch dieses Lied:


Nehmt Abschied, Brüder - zum Mitsingen



Mit stehenden Ovationen wurden die Kinder von der Bühne, bzw. von der Treppe verabschiedet.

Othilie: Großartig, ihr habt mal wieder tolle Werbung für die Pfadfinder in aller Welt gemacht. Dafür gebührt euch allen ein großes Lob. Ich nehme mal an, dass eure Aktion hier auf dem Schloss noch nicht allzu oft vorgekommen ist. Ich sehe auch gerade, dass etliche verplombte Sammelbüchsen durch die Reihen der Gäste herum gereicht werden. Etliche davon für die Pfadfinderschaft, und etliche auch für die Waisenkinder. Wir werden gewissenhaft mit den Einnahmen umgehen, dass auch schriftlich dokumentieren, und sicherlich sinnvoll investieren.
Ich sehe auch gerade, dass nun das Gala-Dinner bevorsteht. Ich glaube wir mischen uns mal unter unseren Waisenkindern, denn ich denke mal, dass sie mit den hier aufgefahrenen traditionellen Speisen nicht so gut zurechtkommen werden. Jedes Land hat nun mal seine Spezialitäten, die man bei uns zu Hause weniger kennt.
In der Tat hatten nun alle Personen einen Teller Suppe vor sich stehen, der insbesondere bei den jüngeren Personen ein Fragezeichen in das Gesicht zauberte.
Das war zum Beispiel eine schwedische Krabbensuppe,

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209815ih

die man bei Bedarf noch zusätzlich auffüllen kann.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209816pa

Jedenfalls schauten einige Waisenkinder erstaunt und entsetzt aus der Wäsche, als sie diese merkwürdigen Tierchen a) in der Suppe, und b) in dem extra Teller liegen sahen.
Mirjana, die zwischen den Kindern saß, stellte mit Erstaunen fest, dass ihr Teller immer voller wurde, wenn sie ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenkte, worauf die neben ihr sitzenden Kinder Vreni und Jürgen mit unschuldigem Blick diese Meeresbewohner auf dem Essgeschirr Mirjanas umbetteten.
Als Hauptspeise kam als nächstes wieder ein Tier auf dem Tisch, zum dem die Kinder ebenfalls eine Aversion hatten.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209817uu

Vreni: Ich weiß nicht, aber ich glaube, dass ich schon mal besser gegessen habe. Vor allen Dingen mit mehr Appetit. Ein Königreich für ein Schweineschnitzel mit Pommes. Ich bin äußerst gespannt was als nächstes folgt.

Ihre Geduld wurde nicht lange auf die Probe gestellt, denn kurze Zeit später landete der „isländische Seeteufel“ auf dem Teller aller im Saal anwesenden Personen.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209818tk

Jürgen trocken: Die Artenvielfalt hier auf dem Tisch ist zwar interessant, aber das war es auch schon.

Heike: Wir haben auf unserer Insel noch jede Menge Knäckebrot.

Othilie: Frl. Mirjana, ihr Teller ist mit den Meeresfrüchten übersät. Haben sie etwa keinen Appetit?

Mirjana: Danke der Nachfrage, ich habe schon vier isländische Seeteufel gegessen.

Othilie leise zu Joggeli: Alle Achtung, deine Mirjana hat heute einen gesegneten Appetit. So kenne ich sie gar nicht.

Jürgen: Haben wir evtl. ein altes Rebhuhn nach alter schottischer Tradition in unserem Keller auf der Insel an der Wand hängen?


Gregor: Leider nicht, ich habe schon nachgeschaut. Auch „Haggis“ gibt es hier nicht. Absolut ungenießbar die schwedische Küche.
(Haggis ist eine Spezialität aus der schottischen Küche und besteht aus dem Magen eines Schafes, paunch genannt, der mit Herz, Leber, Lunge, Nierenfett vom Schaf, Zwiebeln und Hafermehl gefüllt wird. Haggis ist mit Pfeffer scharf gewürzt, und das Hafermehl verleiht ihm eine etwas schwerere Konsistenz als Wurst).

Jürgen: Es kann nur besser werden.

Martina: Es kann nur besser werden (Und weitere 81 Kinder).

Und es wurde tatsächlich besser, denn das Hauptgericht sah so aus:
Frühlingslamm, Gemüseplatte, Minze-Sauce, Rotweinjus & Schokoladenfondue
(Bis auf die Minze-Sauce war es dann auch so).

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46209819ns

Um 20 Uhr ging dann schließlich diese Gala-Veranstaltung beim König zu Ende.
Und um 23 Uhr 30 waren dann auch schließlich alle im Bett und sehnten den morgigen Tag im Rasunda-Stadion entgegen, an dem das große WM-Qualifikationsspiel zwischen Schweden und Deutschland anstand.


Ende: Teil 526

Liebe Leser, ich hoffe, dass wir uns im nächsten Teil im Stockholmer Stadion wiedersehen.

Monika

Geschrieben am 16.04.2022
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Mo Aug 28, 2023 11:07 am
Liebe Leser,

hoffentlich hat euch Teil 526 der "Lehrjahre" gut gefallen.
Ich werde mich bemühen weiter informativ und spannend zu berichten.


Grüße

Monika


avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Di Aug 29, 2023 12:37 pm
Liebe Leser,

ab morgen bin ich für mehrere Tage im Krankenhaus.
Danach werde ich natürlich wieder hier weitermachen. So Gott will.

Grüße
Moni
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Sa Sep 02, 2023 3:41 pm
Liebe Leser,

ich bin heute vormittag aus dem Krankenhaus entlassen worden. Es geht mir so lala, bin aber geschwächt.
Ich hoffe aber, dass ich morgen oder übermorgen wieder einen Teil der "Lehrjahre" in das Forum setzen kann.

Grüße
Monika
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Mo Sep 04, 2023 10:35 am
Liebe Leser,

dann werde ich jetzt mal Teil 527 der "Lehrjahre" in das Forum hineinstellen.


Grüße
Monika
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Mo Sep 04, 2023 11:24 am
Lehrjahre sind keine Herrenjahre

                                   Teil: 527
                                Kapitel: 641                                                                                                                                                                                                                                                    
                   Sonntag, der 26.09.1965

            Familie Hoffmannson in Schweden
      Fußball-Länderspiel Schweden-Deutschland

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46260607tv


Geburtstagskinder vom 26. September 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1889 Martin Heidegger
wurde an diesem Tag 76 Jahre alt
1897 Paul VI.
wurde an diesem Tag 68 Jahre alt
1936 Winnie Madikizela-Mandela
wurde an diesem Tag 29 Jahre alt
1948 Olivia Newton-John
wurde an diesem Tag 17 Jahre alt
1958 Rudi Cerne
wurde an diesem Tag sieben Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/26-september-1965



Was war am 26. September 1965
Welcher Wochentag war der 26.9.1965, der 26. September 1965 war ein Sonntag
26.9.1965
Der Staatspräsident von Tansania, Julius Kambarage Nyerere, wird mit 2,5 Mio. gegen 92 359 Stimmen in seinem Amt bestätigt.
26.9.1965
Der Regierende Bürgermeister von Berlin (West), Willy Brandt, eröffnet in der Philharmonie die 15. Berliner Festwochen, die im Zeichen der Begegnung der Kunst aus Japan mit der Kultur des klassischen und modernen Europa stehen.
26.9.1965
Im entscheidenden Qualifikationsspiel für die Fußball-Weltmeisterschaft 1966 in Großbritannien schlägt die bundesdeutsche Mannschaft Schweden 2:1.


Um 8 Uhr 30 an diesem Morgen saßen sowohl die Spieler der deutschen National-Elf, als auch die Bavaria Girls und Boys zur gleichen Zeit an den Frühstückstischen ihren Herbergen. Räumlich waren diese Unterkünfte aber 30 km voneinander entfernt.
Während Helmut Schön, also der Mann mit der Mütze, seine taktischen Anweisungen für das heutige Spiel an die Spieler weitergab,

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46260608is

gab Othilie (ohne Mütze) gleichzeitig ihre taktischen Anweisungen bezüglich des Besuchs dieses Spiels bekannt.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46260609nn

Bei beiden Personen waren gewisse Parallelen durchaus gegeben. Helmut Schön würde sicherlich mit Argusaugen seine Spieler von der Ersatzbank beobachten, wie Othilie ihre Rasselbande auf der Tribüne.

Martina hatte ihre fußballbegeisterte Truppe mit Fahnen, und lauten Blasinstrumenten ausgestattet. Petra, Polly, und Mirjana malten auf der Stirn der Kinder das „Schwarz-Rot-Goldene“ Fahnen-Banner.

Heike trug zusätzlich eine schwarze Bluse, einen roten Rock und eine goldglitzernde Strumpfhose.


Auch mehrere Trommeln sollten zum Einsatz kommen.
Für Stimmung war also gesorgt.

Nach der Bootsfahrt fuhren die drei Reisebusse der Hoffmann-Group direkt zum Råsunda-Stadion in Stockholm, wo 90 Minuten vor Spielbeginn schon eine prächtige Stimmung herrschte. Ein Sitzplatz-Block war schon extra für die Hoffmann-Group im vorneherein reserviert worden, so dass die lästige Suche nach den Sitzgelegenheiten erst gar nicht aufkam.  
Mirjana: Ich hab noch nie in meinem Leben ein Fußballspiel live im Stadion erlebt. Um es genauer zu sagen: Ich habe überhaupt noch nie ein Fußballspiel gesehen.

Othilie: Fußball ist eigentlich ganz einfach. Da laufen 22 leichtbekleidete Männer hinter einem Ball her, und versuchen ihn in das rechteckige Tor zu befördern. Die schönsten Tore sind die, die schön flach oben rechts reingehen. Die zusammenfassende Regel ist: Renn dem Ball hinterher, stoße alle in den Hintergrund, lauf auf den Kasten zu und walze den Ball hinein, alles andere ist Nebensache!

Heike: Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Sieg, Niederlage oder Unentschieden!  

Mirjana: Spielen Frauen eigentlich auch Fußball?


Joggeli: Im Grunde genommen schon, aber Frau will nicht mit anderen 10 Frauen spielen, die die gleichen Sachen anhaben. Und überhaupt, das Verbot, das Trikot nach einem Tor auszuziehen, hat sich negativ auf die Zuschauerzahlen ausgewirkt.

Trikottausch bei der Frauen WM? Ja auch da gibt es das!



Nicht verwunderlich war auch die Tatsache, dass die Waisenkinder schon jetzt den Mund vor Staunen kaum zu bekamen, als sie die Atmosphäre im Stadion sahen und hörten. Denn keiner von ihnen hatte so etwas schon gesehen. Bei den Kindern der Bavaria-Group sah das schon anders aus, da sie im letzten Jahr schon ein Bundesliga Heimspiel vom TSV 1860 München vor immerhin 28.000 Zuschauern gesehen hatten. (Ich hatte davon in den „Lehrjahren“ berichtet).
Diesmal würden es noch bedeutend mehr sein. Denn das Spiel war mit über 52.000 Zuschauern restlos ausverkauft.

Eine halbe Stunde vor Spielbeginn betraten die beiden Mannschaften zum Aufwärmen das Spielfeld.

Mirjana: Ist das ein durcheinander. Die Spieler laufen alle hin und her. Ich kann da kein System entdecken. Da muss dann mal einer die Hand ins Heft nehmen. Und überhaupt ist da mehr als nur ein Ball im Spiel. Nun ja, sie verdienen beim Fußball sicherlich viel Geld. Da kann sich jeder einen eigenen Ball leisten.


Joggeli: Das Spiel hat auch noch gar nicht angefangen. Die Spieler machen sich vor dem Match noch warm.
(Liebe Leser, man muss berücksichtigen, dass es für eine Person die noch nie ein Fußballspiel weder im Fernsehen noch im Stadion live gesehen hat, einiges verwunderlich ist. Man sollte also Gnade walten lassen).

Mirjana: Das muss man mir ja auch mal sagen. Woher soll ich das wissen. Da laufen auch mehrere in schwarz gekleidete Personen auf dem Platz herum.

Joggeli: Das sind die drei Schiedsrichter. Zwei davon laufen an den Seitenlinien auf und ab. Daher der Name: Linienrichter.

Stewardess Birgit: Und was richten sie?

Joggeli: Sie richten nicht, sondern zeigen den Schiedsrichter an, wenn der Ball außerhalb des Spielfelds ist, oder er zeigt eine Abseitsposition eines oder mehrerer Spieler an.


Birgit: Und wann ist Abseits?


Miss Monika: Ich werde das mal mit einfachen Worten erklären. Zum Beispiel die Anwesenheit in einem Schuhgeschäft.  
Kennt ihr das? Kaum wollen wir mit den Männern Fußball gucken, wird erklärt, dass das nun wirklich nichts für uns sei. Der Fußball bestehe aus ganz und gar komplizierten Regeln, die nur ein Mann so richtig verstehen kann. Bestes Beispiel: Die Abseitsregel. Die Wahrheit ist: Entweder wissen die Männer selbst nicht, was es mit dem ominösen Abseits auf sich hat oder sie können es uns einfach nicht gut genug erklären. Aber keine Sorge. Miss Monika klärt euch auf :-) Lest einfach die folgende kleine Geschichte, und die Frage ob Abseits oder nicht, gehört ab sofort zu euren leichtesten Übungen.

Und damit endlich alle Männer/Frauen-Klischees wahr werden, geht es in der Geschichte um unser Lieblingsthema -  Ums Schuhe kaufen, natürlich.  
Was Traumpumps dir über die Abseitsregel im Fußball verraten.
Ein erfolgreicher Einkaufsmarathon geht zu Ende, erschöpft will Anna nur noch einen klitzekleinen Blick in ihren Lieblingsschuhladen gleich um die Ecke werfen. Nach intensivem Stöbern trifft sie fast der Schlag: Die von ihr schon so lange ersehnten rosa High Heels der Marke “Prahla” gibt es hier zum Schnäppchenpreis. Doch Anna hat Pech, ihre Größe 38 scheint vergriffen.


Frustriert greift sie sich ein Paar Öko-Wollsocken, Marke "gut und kratzig" und geht zur Kasse.  Vor Anna hat sich bereits Kundin Brit eingereiht, eine aufgebrezelte Endvierzigerin, die ihre Gesichtsmimik mit einer Extraportion Botox unter Kontrolle gebracht hat. Kassiererin und Brit unterhalten sich im angeregten Plauderton, sie scheinen sich zu kennen.

Anna lauscht dem Gespräch einen Moment, bevor ihr Blick auf die steile Regalwand hinter der Kassiererin fällt. Ihr wird plötzlich heiß und kalt, während ihr Blick sich an zwei hohen rosa Absätzen festsaugt, die aus einem unscheinbaren Schuhkarton herausschauen. Das ist ja wie ein Sechser im Lotto! Dort stehen genau jene High Heels, in die sie sich noch wenige Minuten zuvor unglücklich verliebt hatte. In Größe 38, soweit kann Anna die Aufschrift auf dem Schuhkarton entziffern.

Das Gespräch vor ihr bricht plötzlich ab. Stille. Aus den Augenwinkeln registriert Anna eine hypnotisch auf Karton samt High Hehls starrende Britt. Die will doch nicht etwa auch .... ???? Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren. Anna bricht der Schweiß aus. Ihr fällt siedend heiß ein, dass sie nicht mehr genügend Geld im Portemonnaie hat, um ihre Traumschuhe zu bezahlen. Aber auch Brit zögert, ihr scheint es ähnlich zu gehen. Vordrängeln ohne Geld, ob sanft oder mittels Bodycheck, macht somit keinen rechten Sinn.

Annas Freundin Celina, die bislang noch unentwegt Schuhe anprobiert hat, erkennt plötzlich die Situation. Mit einer eleganten Bewegung aus dem Unterarm heraus schmeißt sie ihr Portemonnaie über Brit hinweg nach vorn. Während es noch fliegt, umrundet Anna die Trantüte Brit, fängt den Geldbeutel und greift sich unter einem Freudenjuchzer den ersehnten Karton samt High Heels, um zu bezahlen.
Und was hat das alles mit der Abseitsregel zu tun,

fragt sich jetzt zu Recht die aufmerksame Leserin.

Hier die einfache Erklärung: Ob Traumschuh oder nicht, die liebe Anna darf nicht die Nerven verlieren. Sie darf erst dann zum Überholen ansetzen, wenn der Geldbeutel bereits in der L u f t ist, Freundin Celina also bereits geworfen hat. Überholt Anna die Brit schon eher, ist sie nämlich ganz klar im “A B S E I T S”. Und aus wär es mit den schönen Stöckeldingern. Das heißt, Anna darf im Zeitpunkt des Wurfs allerhöchstens auf gleicher Höhe mit ihrer Konkurrentin Brit, nicht aber vor ihr (von der Kasse aus gesehen) sein.

Auf die wunderbare Welt des Fußballs übertragen heißt das dann...
Eine Spielerin (Anna) steht im Abseits, wenn sie in dem Augenblick, in dem ihr der Ball (Portemonnaie) von einer Mitspielerin (Freundin Celina) zugespielt (zugeworfen) wird, selbst näher an der Torauslinie (Kasse) steht, als die vorletzte Spielerin (Kundin Brit) der anderen Mannschaft. Erklärung: Angenommen der Torwartin (Kassiererin) ist räumlich gesehen die letzte Spielerin des Gegners, dann steht die angreifende Spielerin (Anna) im Abseits, wenn zum Zeitpunkt der Ballabgabe (Wurf) nur noch die gegnerische Torwartin (Kassiererin) als einzige Spielerin zwischen der Angreiferin (Anna) und dem Tor (Kasse mit High Heels) steht.


Klitzekleine Einschränkung: Bei Einwürfen, Abstoß vom Torwart oder Eckstößen gilt die Abseitsregel nicht.

Abseitsregel verstanden? Nein? Dann einfach abwarten, ob der Schiri Abseits pfeift :-)


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46260610fv

o besser nicht: Übles Foul, Platzverweis, ganz klar.
Quelle: amenita.de

Nach weiteren 15 Minuten gingen die Spieler wieder zurück in die Umkleidekabine. Der grüne Rasen war plötzlich wie leergefegt.

Mirjana: Oh, ist das Spiel schon zu Ende? Wer hat denn jetzt überhaupt gewonnen?

Joggeli: Noch hat keiner gewonnen. Das Spiel beginnt doch gleich erst.

Heike: Und was machen die Spieler in der Zwischenzeit?

Joggeli: Sie verabschieden sich weinend von ihren Frauen, danach huldigen sie ihrem Fußballgott, sprechen ihre Gebete, und versprechen sich gegenseitig dem Gegner ordentlich in die Beine zu grätschen, und auch bei Gelegenheit den Gegenspieler anzuspucken.


Spuckattacke im Achtelfinalspiel Deutschland - Holland WM 1990



Othilie: Erzähle der kleinen nicht so viel Unsinn. Die Spieler ziehen sich jetzt nochmal um, und………

Joggeli: ……und ziehen sich die heißesten Dessous an, um den Schiedsrichtern zu gefallen.

Heike: Dann ist ja alles klar. Oh, jetzt kommen die Spieler wieder auf dem Platz, und postieren sich in einer Reihe in der Mitte des Spielfeldes.

Mannschaftsbild Schweden mit Orvar Bergmark (re.), Arne Arvidsson (2.v.li.), Hans Mild (6.v.li.), Kurt Hamrin (7.v.li.), des weiteren Karlsson, Lennart Wing, Ake Johansson, Torbjörn Jonsson, Karl Erik Grahn, Harry Bild, Örjan Persson

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46260611fn

Mannschaftsbild Deutschland, von rechts: Uwe Seeler , Torwart Hans Tilkowski, Karl Heinz Schnellinger, Franz Beckenbauer, Willi Schulz, Klaus Dieter Sieloff, Rudi Brunnenmeier, Horst Szymaniak, Peter Grosser, Werner Krämer, Horst Dieter Höttges.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46260612fn

Info:
Bundestrainer Helmut Schön muss seine Spieler jedoch außer auf Ball und Gegenspieler auf den Zuschauerlärm vorbereiten. Denn das schwedische Fußball-Publikum zerrt besonders an den Nerven unerfahrener Spieler. Schrille Pfiffe entmutigen verzagte Gegner. Einpeitscher lenken laute »Heja!«-Chöre unaufhörlich zur Unterstützung der eigenen Equipe. Nur besonders nüchterne und nervenstarke Schwedenkämpfer vermögen wenigstens ein Unentschieden zu erreichen, das der deutschen Mannschaft ein entscheidendes drittes Spiel an neutralem Ort (vermutlich London) sichern würde.

Die Elf des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) braucht eigener Unterstützung nicht völlig zu entraten: 6000 Landsleute (darunter 220 Personen der Hoffmann-Group) eilen dem DFB-Fähnlein mit Wimpeln und Trompeten nach Stockholm nach. Als geeignete Schlachtrufe empfahlen »Bild«-Leser:, »DFB - yeah, yeah, yeah«, »Humba-humba -DFB; und einfach »Eijeijei«. Erstmals ist das 52.943 Zuschauer fassende Stockholmer Rasunda-Stadion ausverkauft. Schon im Dezember 1964 wurden 20 000 Karten bestellt. Im März 1965 waren nur noch 5000 Stehplätze übrig. Im August wurden im Schwarzhandel für Fünf-Mark-Karten bereits 28 Mark, bezahlt. Bis zum Anstoß, rechnen Branchenkenner, werden die Kurse auf 100 Mark pro Karte steigen. Quelle: teilweise Spiegel.de



Heike schreiend bei dem Lärm im Stadion: Boooaaah, ist das laut hier.

Martina ebenfalls schreiend: Ich kann dich nicht verstehen, dass ist so laut hier.

Othilie: Bitte aufstehen, die beiden Nationalhymnen werden gespielt.

Joggeli: Uhrenvergleich, es ist 13 Uhr 30. Das große Spiel kann beginnen.

Trautchen Schmidt, Oma Josephine und Oma Schubert holten bei Spielbeginn ihr Strickzeug aus den Handtaschen und begannen für die männlichen Bewohner von „Schloss Bavaria“ neue warme Woll-Socken zu stricken.  


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46260613rc

Joggeli nach Anpfiff des Spiels: Dieser Kurt Hamrin von der schwedischen Mannschaft ist so quirlig, der geht nach dir in die Drehtür und kommt vor dir wieder raus.

James: Ja, der ist mit allen Abwassern gewaschen.

Martina: Wenn wir hier nicht gewinnen, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt.

Inge: Wenn man keine Tore macht, ist es ganz schwer, ein Spiel zu gewinnen.

Eddy: Ohne den Ball kannst du nicht gewinnen. Wenn wir den Ball haben, können die anderen kein Tor schießen.


Zwei Minuten vor der Pause stockte den deutschen  Fans der Atem, während sich die schwedischen Spieler und Fans in den Armen lagen.
Eine hundertprozentig richtige Vermutung von euch, dass das Team „Sverige“ in Führung ging. Wir schreiben die 44. Spielminute, als Torbjörn Jonsson das verdiente 1:0 für die Gastgeber erzielte.


Martina: Schei..

Heike: So etwas sagt man nicht, davon geht die ganze Bildung im Arsc..

James enttäuscht: Ich gehe am Getränkestand eben Bier holen, denn gleich ist ja sowieso Halbzeit.

Nach kurzer Zeit kam er auch schon wieder zu zurück. Von dem Bier hatte er leider nichts mehr, weil sich im gleichen Moment eine Bierdusche über etliche Personen der Hoffmann-Group ergoss. Grund war die Tatsache, dass Werner (Eia) Krämer vom Meidericher Spielverein (heute der MSV Duisburg), dass wichtige 1:1 für die deutschen Adler erzielte.
Denn beim Hochreißen der Arme nach dem Ausgleich, fiel das Tablett mit dem darauf stehenden kostbaren Inhalt in die Luft, und die Bierbecher nach unten. Leidtragende dieser Dusche waren Othilie, Polly, Mirjana und Heike.  

Nach dem Ausgleich:

Inge: Wir müssen unbedingt gewinnen, alles andere ist primär.


Mirjana: Wir müssen uns unbedingt duschen, alles andere ist sekundär.

Othilie: Wir stinken nach der Bierdusche 10 Meilen gegen den Wind.

Joggeli: Hübsch sein reicht nicht. Du musst auch Bier trinken.



Halbzeit im Råsunda-Stadion

Heike: Es steht gerade 1:1. Es hätte aber auch umgekehrt laufen können.

Inge: Zwei Chancen ein Tor, dass nenne ich mal eine hundertprozentige Chancenauswertung.

James: Ich hole mal eine neue Ladung Bier.

Heike: Es ist doch noch Halbzeit.

James: Eben deshalb.



2. Halbzeit

Wir schreiben die 50. Spielminute.

James: Ich gehe mal neues Bier holen. Haltet hier die Stellung. Zum Glück regnet es ja heute nicht.
(4 Minuten später erschien James wieder mit einer neuen Ladung Bier im Sitzplatzbereich der Hoffmann-Group. Das war just der Moment wo „Uns Uwe“ (Uwe Seeler) das 2:1 für Deutschland erzielte.

Ich habe mal ganz tief in die Mottenkiste gegriffen, um die historischen Momente des Fußballs am 26.9.1965 wieder aufleben zu lassen. Das war einerseits u. a. das zweite Tor der deutschen Elf von Uwe Seeler zum 2:1, und leider nicht im Film zu sehen, die zweite Bierdusche, die sich wieder rein zufällig über die vier uns bekannten Protagonisten ergoss.
Entschuldigt bitte die Bild-und Tonstörungen. Das liegt nicht an eurem Gerät.
Die Farbe fehlt leider auch. Sie kam erst 1967 in die deutschen Wohnzimmer.

1965 (September 26) Sweden 1-West Germany 2 (World Cup Qualifier)


Othilie resignierend: Merkwürdig, jetzt habe ich schon mehrere Pappbecher Bier bekommen, aber bis auf den Geruch bin ich völlig nüchtern.

35 Minuten später lagen sich alle der Hoffmann-Group in den Armen.

Martina: Super, wir sind bei der Endrunde nächstes Jahr in England dabei. Es wäre toll, wenn wir das dort mit einem Urlaub verbinden würden.

Othilie: Das halte ich nicht für ausgeschlossen. Ich sehe die fragenden Blicke der Waisenkinder: Ihr kommt natürlich auch alle mit.


Polly: Bis dahin müssen wir aber unbedingt unter die Dusche.

James mit einem schlechten Gewissen. Ich besorge euch die Ersatzkleidung aus unseren Bussen.

Othilie: Und ich werde versuchen, hier im Stadion mehrere Duschen ausfindig zu machen.

Joggeli: Das blieben nur die Kabinen mit den Duschen der deutschen Elf. Ich versuche mal an Bundestrainer Helmut Schön heranzutreten. Wir haben ja alle die Akkreditierung dabei. Bleibt bitte alle zusammen hier sitzen. Ich bin gleich wieder da.


10 Minuten später:

Joggeli: Der DFB (Deutscher-Fußball-Bund) als auch andere Verantwortliche schlagen uns tatsächlich vor, die Duschen der Spielerkabine zu benutzen. In der Tat war das gar nicht so schwierig, weil wir auch die Mannschaft mit Anzügen ausstatten, die sie bei offiziellen Anlässen tragen. Hier der Koffer mit sauberer Kleidung, welche Petra vorbereitet hat. Ihr könnt sofort losmarschieren. Die Duschen werden wohl jetzt wieder frei sein.

Polly: Ok, dann würde ich sagen, bis gleich. Wo können wir euch gleich antreffen?

Joggeli: Im Stadion-Restaurant.


Kurze Zeit später standen Polly, Othilie, Mirjana und Heike vor der Türe der deutschen Umkleidekabine, zu der sie ohne Mühe mit der Akkreditierung vordringen konnten.
Ein anklopfen an der Türe, keine Antwort, und somit freier Eintritt in die Kabinen, die bis vor wenigen Minuten noch von der deutschen Mannschaft in Beschlag genommen wurde.
So zumindest war es die Vermutung der vier erwähnten Grazien der Hoffmann-Group. Schwungvoll betraten sie den Umkleidetrakt mit den erwähnten Duschen und den Entmüdungsbecken.

Und genauso schwungvoll warfen sich 13 Spieler der Nationalmannschaft ein Handtuch um die Hüften.
Nun ja, einige etwas schneller, und andere betont langsam.

Heike: Guten Tag meine Herrschaften, lassen sie sich nicht stören. Ich habe schon schlimmeres gesehen.

Othilie: Still Heike. Entschuldigen sie bitte die Störung. Uns wurde mitgeteilt, dass wir auf Grund einer Bierdusche, die Mannschaftsdusche in Anspruch nehmen dürfen.
Ich möchte mich erst einmal vorstellen. Polly Hoffmann, meine Nichte Heike Hoffmann, Mirjana Grilcz und mein Name ist Othilie Hoffmann.
Gleichzeitig möchten wir ihnen für ihr großartiges Spiel gratulieren, und verbinde dies mit der Hoffnung……..

Heike: …….das wir euch noch öfters in der Dusche antreffen werden, denn 12 nackte Männer, wenn ich richtig gezählt habe, sieht man auf einem Haufen auch nicht so oft.

Othillie: Ruhig Heike, keinen Ton mehr. Ich wollte sagen, dass uns diese Situation sehr peinlich ist. Ich hoffe, dass sie daraus keine falschen Schlüsse ziehen. Ruhig Heike.

Heike: Ich habe doch gar nichts gesagt.


Bundestrainer Helmut Schön: Entschuldigung natürlich angenommen. Ein bedauerlicher Irrtum, der immer mal vorkommen kann.

Heike: Besonders bei uns.
(Bei Othilie war eine leichte Rötung im Gesicht zu erkennen).

Kapitän Uwe Seeler: Nun ja, wenn sie schon mal hier sind, dann können wir uns die Duschen natürlich teilen.

Heike: Dann gehe ich mit Uwe Seeler unter die Dusche.


Uwe Seeler lachend: So war das natürlich nicht gemeint. Selbstverständlich werden wir uns die Duschen diskret teilen. Zuerst die Damen, und dann unsere Truppe. Und das natürlich ohne Blickkontakt. Wir werden uns dann solange in die Entmüdungsbecken im nächsten Raum zurückziehen.
Selbstverständlich bleibt das unter uns, dass wir hier in den Duschräumen die allseits bekannte Familie Hoffmann angetroffen haben.

Othilie: Dafür wäre ich ihnen ausgesprochen dankbar. Ein Skandal können wir uns wahrlich nicht erlauben. Weder sie noch wir.
Trotzdem habe ich noch eine bitte an sie, und auch ihre ihre Mannschaftskollegen. In unserer Reisegruppe befinden sich 84 Waisenkinder und 16 Kinder und Jugendliche, die bei uns auf „Schloss Bavaria“ wohnen. Und alle sind fasziniert von ihren Idolen, und von dem was sie heute live hier im Stadion gesehen haben. Vielleicht haben sie noch die Zeit, wenn ihre Mannschaft sich auf den Trikots, die ich vor dieser Reise schon besorgt habe, zu signieren. Sie würden denen eine große Freude bereiten. Sie wissen noch gar nichts davon.


Uwe Seeler: Ich kenne die Begebenheiten, weshalb die Kinder bei ihnen ein neues Zuhause gefunden haben. Das ging ja tagelang durch die Presse. Und natürlich werden wir diesen Kindern diese Freude machen. Wir bleiben ja noch bis morgen Vormittag hier, und nehmen dann erst den Flieger nach Frankfurt/Main, von wo jeder seine individuelle Reise in ihren Heimatorten antreten wird. Sie bleiben wahrscheinlich auch noch hier.

Othilie: In der Tat sieht es bei uns ähnlich aus. Wir fliegen erst morgen Mittag nach München zurück.

Uwe Seeler: In welchem Hotel sind sie hier untergebracht, wenn ich mit Verlaub fragen darf.

Othilie: Wir leben auf einer relativ einsamen Insel mit dem Namen Vaxholm. Mit dem Boot sind das zirka 2 Stunden von hier. Nun ja, vor unserem Erscheinen war die Insel relativ einsam. Unsere große Kinderschar hat dafür gesorgt, dass die Bewohner auf dieser Insel drei Kreuze machen werden, wenn wir wieder verschwinden.

Uwe Seeler: Kinder sind nun mal sehr lebhaft, aber sie bringen Freude ins Leben.
Ich habe einen Vorschlag zu machen, der aber sicherlich die Zustimmung der verantwortlichen Herrschaften vom DFB voraussetzt.
Was halten sie davon, wenn wir auf ihrer Insel auftauchen, und dort gemeinsam ein wenig feiern. Jedenfalls ist das sicherlich angenehmer für uns, als den restlichen Tag im Hotel zu bleiben.

Heike: Woooouuuuuhhhhh, das wäre gigantisch.

Othilie: Ich bin von ihrer Idee sehr angetan. Wenn das klappen würde, würden sie allen Kindern eine große Freude bereiten, die sie niemals in ihrem Leben vergessen werden. Für die Unkosten die anfallen werden, kommen wir natürlich auf.
Ich werde alles Notwendige sofort in die Wege leiten. Es soll natürlich eine Überraschung für die Kinder werden.


Uwe Seeler: Auch ich, bzw. alle Spieler von uns, ich sehe begeistertes Kopfnicken, wäre das ein wunderschöner Abend auf der einsamen Insel. Natürlich werden wir dann mehr anhaben, als ein Handtuch um die Hüften.

Othilie: Da gehe ich zu 100 % von aus.  

Ende Teil: 527


Wie es weitergeht könnt ihr in Teil 528 erfahren. Ich denke mal, dass das klappen wird, was Othilie und die National-Elf vereinbart haben.

Monika
Geschrieben am 22.04.2022
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Mi Sep 06, 2023 2:43 pm
Liebe Leser,
ich hoffe, dass Euch Teil 527 der Lehrjahre gut gefallen hat.

In jedem Fall geht es in Teil 528 humorvoll weiter, wenn die deutschze Nationalmannschaft im Ferienhaus der Fam. Hoffmann in Schweden gastiert.



Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46272134ly

Auch die kräftige Knorrsuppe istb für Franz Beckenbauer genau das richtige.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46272135xy

Außerdem unterziehen sich alle Nationalspieler einer Gesundheitsprüfung bei der Medizinstudentin Petra Hoffmann.   Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 1f601


Grüße Monika
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Fr Sep 08, 2023 6:38 pm
Liebe Leser,

der nächste Teil der Lehrjahre, Teil 528,

erscheint am morgigen Samstag den 09.09.23


Grüße
Monika
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Sa Sep 09, 2023 12:23 pm
Lehrjahre sind keine Herrenjahre

                                   Teil: 528
                                Kapitel: 642                                                                                                                                                                                                                                                    
                   Sonntag, der 26.09.1965
            Familie Hoffmannson in Schweden


Die deutsche DFB-Elf zu Gast bei der Hoffmann-Group

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46293441il


Zwischen Organisationsgenie Joggeli Hoffmannson und dem DFB glühten nach dem Spiel in Stockholm die Telefondrähte.
Ursache war, wie wir im letzten Teil erfahren haben, eine große Unterkunft für die Nationalmannschaft, sowie die Gelegenheit in großer Runde zusammenzusitzen.
Gleichzeitig musste ein extra Schiff organisiert werden, mit welchem die Spieler zur Insel Växholm gebracht werden können. Darüber hinaus musste auch für die Verpflegung gesorgt werden.
Wie ihr auf dem Bild ganz oben erkennen könnt, hatte Joggeli dann tatsächlich ein adäquates Quartier gefunden, welches im Moment leer stand. Groß genug um einen gemütlichen Abend für das Team vom DFB, und dem Team „Schloss Bavaria“ zu gewährleisten.

Die Kinder selbst wussten noch gar nichts von ihrem Glück, dass sie ihren Idolen gleich hautnah gegenüber sitzen würden. Jedenfalls schien alles seinen gewohnten Lauf zu nehmen, und die Kinder saßen in froher Runde vor dem Anlegesteg, und kühlten ihre Beine im erquickenden Wasser.

Martina: Schaut mal, da scheint ein Ausflugsboot hier am Steg anzulegen. Macht mal alle ein wenig platz. Auch du Heike. Wenn du deine Füße nicht bald aus dem Wasser herausholst, wird das Gewässer umkippen, und wir bekommen den Ärger. Das komplette Gewässer muss ausgetauscht werden, dazu kommen noch die Verseuchung des Meeresbodens, und vieles mehr.


Othilie: Martina, rede nicht so einen „Quark“. Heikes Füße sind absolut sauber. Du hast einen ausgesprochen großen Hang zu Übertreibungen.

Heike: Hey, das Boot möchte hier am Kai anlegen. Da wird der Hund in der Pfanne verrückt. Da sind die Spieler der National-Elf drauf. Die wollen doch wohl hier nicht anlegen. Nun ja, wenn sie unsere Martina sehen, machen sie sofort wieder kehrt.

Othilie: Jetzt streitet euch nicht, sondert empfangt gebührend unsere Gäste, die Onkel Joggeli und ich eingeladen haben. Sie werden mit uns den Abend verbringen, bei uns übernachten, und auch sicherlich gehörig feiern wollen.  

Martina: Schaut mal, da ist auch dieser junge 20 jährige Franz Beckenbauer dabei.


Info:

Debüt von Franz Beckenbauer
Schön machte aus der Aufstellung ein Staatsgeheimnis, hatte dabei seine Mannschaft schon seit Tagen im Kopf. Er ging hohes Risiko, zumal in Zeiten, wo Auswechseln noch verboten war: Neben Rekonvaleszent Seeler stellte er zwei Debütanten aus München auf: Franz Beckenbauer, 20 Jahre, vom Aufsteiger FC Bayern, und Peter Grosser, 27, von 1860, der vom kurzfristigen Ausfall des Kölners Heinz Hornig profitierte.
Beckenbauer hatte erst sechs Bundesligaspiele absolviert, aber die Fachwelt war begeistert. „Dieses größte Talent seit Jahren wird auch in diesem Hexenkessel bestehen. Dafür verbürgen wir uns“, schrieb das Sportmagazin. Auch Uwe Seeler glaubte an ihn und ermutigte Schön: „Bringen Sie den Beckenbauer.“
450 Journalisten aus aller Welt vor Ort


Das Spiel wurde von 450 Journalisten aus aller Welt besucht, die ARD übertrug live nach Deutschland. Am Mikrofon saß Rudi Michel. Die Deutschen, Hans Tilkowski erinnert sich noch genau, kamen extra früher zum Warmmachen auf den Rasen, um sich an die Atmosphäre zu gewöhnen, „wir wussten ja noch von 1958, wie fanatisch das Publikum sein kann.“
Unter den 52.943 waren 7000 Deutsche, die sich durch „Uwe-Uwe“-Rufe bemerkbar machten. Sein Einsatz hatte einen hohen psychologischen Effekt, den Schweden-Star Kurre Hamrin so beschrieb: „Mit Seeler auf dem Platz steht es schon 1:0 für Deutschland.“ Auch Tilkowski sagt noch heute: „Wir waren alle froh, dass Uwe mit dabei war.“
Ausgelassene Feier im Hotel

Abends trank er mit Schön Whiskey, im Hotel stieg noch eine lustige Fete und Tilkowski gelang es sogar, Freunde mit aufs Bankett zu schmuggeln. Es war zwar nicht erlaubt, aber an diesem Tag war alles egal. Helmut Schöns Prophezeiung sollte auch eintreffen: „Wir sind wieder auf dem Weg zu einer wirklich guten Mannschaft.“ Die auch den allerletzten formalen Schritt nach England ohne Mühe nahm und auf Zypern 6:0 siegte.
Die deutsche Elf von Stockholm: Tilkowski – Höttges, Sieloff, Schulz, Schnellinger – Beckenbauer, Szymaniak – Grosser, Seeler, Brunnenmeier, Krämer. Quelle [dfb]


Martina: Schaut mal, da ist auch dieser junge 20 jährige Franz Beckenbauer dabei. Petra, das wäre doch etwas für dich.

Petra: In der Tat, ein schnuckeliges Kerlchen.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46293442uu

Martina: Dann mach dich mal ran.

Petra: Ich stehe trotz allem mehr auf Medizin-Studenten und meinem Professor in der Uni-Klinik, denn der hat mir beim letzten Mal einen Schrumpfkopf geschenkt. Den habe ich dann auf meinem Nachttisch hingestellt.
Am nächsten Tag hatte die Reinemachefrau bei uns fristlos gekündigt, als sie mein Zimmer säubern wollte.

Martina: Das kann ich absolut nachvollziehen.

Petra: Sie fing dann doch nach gutem Zureden von Tante Othilie wieder bei uns.

Martina: Und was macht sie jetzt bei uns.
Petra: Sie hat die Blumen vor dem „Schloss“ gegossen. Aber nur für kurze Zeit.


Martina: Macht sie das jetzt nicht mehr?

Petra: Nein, denn plötzlich standen Lupo und Cheetah vor ihr. Alles ganz harmlos und aus reiner Neugierde.
Ich fasse mich kurz, denn danach fing sie in der Hygieneabteilung unseres Münchner Kaufhauses an. Ihre Begründung: Endlich eine harmlose Arbeit.
Nun lasst uns aber die National-Elf begrüßen. Ich nehme aber an, dass ich einige von ihnen nach dem schweren Match heute Nachmittag behandeln muss.

Othilie schmunzelnd: Ja besonders wenn sie Petra in ihrer auf Figur geschnittenen engen Krankentracht sehen.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46293443kt

Ich sehe schon einige humpeln, wobei sie beim Austreten auf dem Boot noch keine Beschwerden vorweisen konnten. Na was soll es, sollen sie ihren Spaß haben.

Othilie: Ich bitte um kurze Aufmerksamkeit. Wir möchten alle Personen nun zu Tisch bitte. Gott sei Dank ist es uns gelungen in der kurzen Zeit ein Abendessen zu organisieren, welches uns alle sicherlich munden wird.


Bei Tisch:
Zuerst möchte ich mich bei der DFB-Mannschaft und ihrem Trainerstab von Helmut Schön recht herzlich bedanken, dass sie unserer Einladung gefolgt sind.

Heike: Hier ist es auch garantiert nicht so langweilig wie im Hotel.

Othilie: Wenn du mich mal aussprechen lässt, Danke.

Jedenfalls ist dieser Moment für viele, für sehr viele hier, natürlich noch bewegender ihre Idole einmal leibhaftig gegenüber zu stehen. Schauen sie in die Augen jener Personen, die diesen Moment herbeigesehnt haben. Besonders die Kinder aus dem Heim, die bei uns auf „Schloss Bavaria“ eine neue und sichere Heimat ohne Angst und Repressalien gefunden haben.
Was gibt es schöneres auf Erden, als Kinder mit einem glücklichen Gesichtsausdruck sehen und erleben zu dürfen, an denen insbesondere, die in der nahen Vergangenheit angsterfüllt ihren täglichen Alltag erleben mussten.
Noch einmal im Namen meinen Angehörigen von der Hoffmann-Group allerherzlichsten Dank, dass sie tatsächlich bei uns erschienen sind.

Großer Beifall im großen Speiseraum der auf die Schnelle organisierten Unterkunft.

Nun stand der Mannschaftskapitän der National-Elf, Uwe Seeler, von seinem Platz auf, und überreichte jeder Person im Raum ein aktuelles handsigniertes Trikot. Und das waren 121 Leibchen mit jeweils 18 Namen aller Nationalspieler.

Othilie zu Mirjana: Schauen sie in die glücklichen Gesichter der Kinder. Das sind doch wirklich die schönen Momente, die das Leben schreibt.

Mirjana: Und jetzt setzen sich die Spieler zwischen den Kindern, und schäkern mit ihnen herum. Und Heike lässt sich zusätzlich von jeder Person ein Autogramm in ihr Autogrammbuch hineinschreiben.

Othilie: Sie hat schon erstaunlich viele prominente Personen in ihrem Buch. Dazu zählen unter anderem die Queen von England, The Beatles, The Rollings Stones, der König von Schweden, und viele andere. Mein Name steht allerdings noch nicht drin.

Mirjana: Das liegt nur daran, dass sie jeden Tag mit Heike verbringen. Das ist für sie ganz normal.

Othilie schmunzelnd: Sie schmeicheln mir.


Kurze Zeit später kam erst einmal eine kräftige Suppe auf dem Tisch.  

Heike, die rein zufällig mit erhobenen Zeigefinger neben Franz Beckenbauer saß: Schön die Suppe aufessen. Das sage ich kein zweites Mal. Das mir da keine Klagen zu Ohren kommen. Hier wird gegessen was auf dem Tisch kommt.

Der Franzl: Heike, ich werde garantiert alles brav aufessen. Man sieht förmlich, wieviel Kraft in der Suppe steckt.

Liebe Leser, auf Grund dieser verbrieften Aussage kam die Firma „Knorr“ auf die Idee, in dem folgenden Jahr 1966, einen Slogan im Werbefernsehen mit dem „Kaiser“ zu drehen.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46293444ru

Franz Beckenbauer : Kraft in den Teller - Knorr auf den Tisch



Der Kaiser höchstpersönlich preist Fleischklößchensuppe an, als wäre sie der gallische Zaubertrank. Ohne Frage die Mutter aller Sport-Werbespots. „Kraft in den Teller, Knorr auf den Tisch“, sagt Beckenbauer mit einer Überzeugungskraft, die ihresgleichen sucht. Wer weiß, wie viele Hektoliter Suppe anschließend in Deutschlands Essküchen gelöffelt wurden, um so zu werden wie der große Franz, später auch als „Kaiser“ Franz bekannt.

Wobei man sagen muss, dass die Suppe der Hoffmann-Group an diesem Abend noch weitaus gehaltvoller aussah, als in der Werbung, wo das Gemüse wohl hineingeschossen wurde.
Kommen wir nun zu der Hauptspeise am Tisch, bei der man nur noch das Klappern der Gebisse, des Handwerkszeugs (Gabel, Messer) hörte.

Und das waren Zigeunerschnitzel mit Pommes und frischem Salat, sowie Früchteeis.
Anschließend begaben sich alle Herrschaften in die Küche, auch die Nationalspieler, die unter der fachlichen Leitung von Heike den Abwasch erledigten.
Halt, eine uns sehr bekannte Person, führte ihre Sprechstunde in einem extra dafür hergerichteten Raum durch.

Und das war natürlich Petra, die die Blessuren der Nationalspieler aus dem Länderspiel behandeln wollte. Ihr zur Seite stand Krankenschwester Wilma. Die Bitte von Heike bei den Untersuchungen bei sein zu dürfen, wurde kategorisch abgelehnt. Reaktion von Heike:


Pöööööhhh, dann eben nicht.

Zumindest wurde Heike dann als medizinisch technische Assistentin erkoren, die die Schreibarbeiten vor dem Behandlungsraum durchführen durfte. Die da wären: Namenserfassung der prominenten Patienten, sowie Überprüfung der Krankenkassenbescheinigungen usw.

Vor der auf die Schnelle improvisierten Arztpraxis staute sich das Patientenaufkommen, welches von Othilie schmunzelnd vermerkt wurde, dass Petra doch wohl besser einen etwas längeren Rock, sowie eine Bluse mit höherem Ausschnitt hätte tragen sollen.
Jedenfalls arbeite Heike hochmotiviert bei ihrem neuen Job.

Heike: Herr Seeler, haben sie auch ihre Impfbescheinigungen dabei? Sind sie gegen Staupe, Wurmbefall, Tollwut, Hasenpest, Beulenpest und andere hoch ansteckenden Krankheiten geimpft. Das muss ich wissen, das ist äußert wichtig für meinen Bericht. Evtl. müssten wir sie sogar in Quarantäne stecken.
Ich werde mir auch mal einige Notizen über ihre Vorerkrankungen machen müssen, die ich dann Schwester Petra zukommen lassen werde. Also praktisch eine kleine Arbeitserleichterung für meine große Schwester Petra.


Leiden sie in letzter Zeit unter dem Flotten Heinrich, umgangssprachlich auch unter Durchfall bekannt?
(So nebenbei erwähnt, Uwe Seeler kam bei dem Redeschwall von Heike gar nicht zu Wort).
Haben sie häufig wechselnden Geschlechtsverkehr?  
(Ich stelle fest, Heike nahm ihren neuen Job sehr ernst).
Hatten sie in letzter Zeit Halluzinationen?
Haben sie Platt, Senk, Hasenfüße oder Spreizfüße, oder sogar alles zusammen?
Sehen sie manchmal doppelt? Oder haben sie manchmal Flimmern vor den Augen?
Wird ihnen manchmal schwarz vor den Augen?


Uwe Seeler: Nur bei den Schiedsrichtern im Fußball.

Heike: Ahhhh, sehr interessant, sehr interessant. Wie ist es bei ihnen mit dem „Alice-im-Wunderland-Syndrom“

Uwe: Was ist das denn schon wieder? Davon habe ich noch nie gehört.

Heike: Das ist eine visuelle Wahrnehmungsstörung. Betroffene nehmen ihre Umwelt schlicht disproportional wahr. Sprich, Gegenstände im unmittelbaren Umfeld wirken auf sie plötzlich viel kleiner.

Uns Uwe: Jaaaaa, die habe ich tatsächlich. Je näher ich mich als Stürmer dem Tor des Fußballplatzes nähere, werden dieses für mich immer kleiner, und der Torwart immer größer.  

Heike bedenklich mit dem Kopf schüttelnd: Sie können sofort zu Petra durchgehen. Ich mache auch sofort eine Überweisung für die Spezialisten fertig. Also dem Meisendoktor oder auch Seelenklempner genannt.
Keine Angst Herr Seeler, was hier besprochen wird, bleibt natürlich alles diskret unter uns.

Petra, ich habe hier einen Patienten, dessen Name ich nicht sagen möchte. Uwe leidet unter einer visuellen Wahrnehmungsstörung. Ich mache schon einmal prophylaktisch eine Überweisung zum Ballon-Flicker fertig.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46293445qz

Petra: Schick mir Uwe Seeler sofort hier ins Behandlungszimmer.

Heike: Der nächste arme Wurm zu mir. Oh, du bist es. Der jüngste Spross unter den Spielern. Franz (Beckenbauer), du kannst ruhig „Du“ zu mir sagen. Wie sind ja fast im gleiche Alter (Mit Verlaub, Beckenbauer ist 20 Jahre alt, und Heike 11 Jahre alt).

Heike: Du kannst schon einmal den Überweisungsschein selbst ausfüllen, währenddessen ich mal eben Pipi machen muss.

Kurze Zeit später:


Heike: So, ich bin wieder da. Dann können wir ja weitermachen. Jetzt einige Fragen, die du mir diskret beantworten musst, bevor ich dich zu Petra weiterleite. Erst einmal die Frage: Privat versichert oder Kassenpatient?

Franz: Privat versichert.

Heike: Stuhlgang?

Franz: Ja

Heike: Mäßig?  Regelmäßig? Viel?

Franz: Regelmäßig viel

Petra, ein neuer Patient mit Problemen beim Pipi machen.

Petra: Soll herein kommen.


Heike: Der nächste bitte. Name, Anschrift, Gesundheitszustand. Bitte mit deutlichen Druckbuchstaben das Formular ausfüllen. Ein Durchschlag für mich, ein Durchschlag für Petra, ein Durchschlag für die Krankenkasse.

Petra, ein neuer Patient mit Problemen beim Stuhlgang.

Heike: Der nächste bitte. Name, Anschrift, Gesundheitszustand. Bitte mit deutlichen Druckbuchstaben das Formular ausfüllen. Ein Durchschlag für mich, ein Durchschlag für Petra, ein Durchschlag für die Krankenkasse. Man kommt ja tatsächlich zu nichts mehr.

Petra aus dem Behandlungszimmer: Heike, mach mal bitte zwei Überweisungen zum Urologen fertig.

Petra hatte schon vorsorglich mehrere Exemplare von Frau Dr. Bernds blanko unterschreiben lassen, so dass nur noch die Diagnose und Befund des Patienten eingetragen werden musste. Das Vertrauensverhältnis der beiden untereinander war riesengroß).

Heike: Petra, einer leidet unter Hämorriden.


Petra: Er soll sich bei mir ein Medikament aussuchen. Ich habe mehrere davon hier.

Heike: Ist schon recht. Ist ja sowieso alles fürn Arsch.

Petra: Ich muss dich doch wohl bitten.

Kurze Zeit später:

Heike: Ich habe hier mehrere Fälle von akuten Leistenbeschwerden.

Petra: Also Inguinal-Schmerzen. Sie sollen hereinkommen, und sich unten herum freimachen. Ich schau mir das mal an.

Wiederrum kurze Zeit später:


Petra zu Mirjana: Ich habe selten so viele Schwänze auf einmal gesehen. Noch nicht mal in der Pathologie der Uni-Klinik München. Und das heißt schon was.

Mirjana: Ich nehme aber stark an, dass die Schwänze bei den Spielern nicht so tot waren, wie von den armen Kerlen in der Klinik?

Petra trocken: In der Tat. Da war richtig leben drin. Besonders als ich neben der Leiste den „Skrotum“ nach auffälligen Befunden untersucht habe.
(Für die nicht involvierten Personen: Skrotum = Hodensack).

Petra: Ich konnte allen Personen eine freudige Mitteilung machen. Der zukünftigen Familienplanung steht nichts im Weg. Die Spielerfrauen werden zufrieden sein.

Heike rufen aus dem Vorraum: Du kannst Feierabend machen. Es ist keiner mehr hier.

Ok, wenn du sagst, dass Feierabend ist, dann ist eben Feierabend. Dann lasst uns den restlichen Abend genießen.


Und so war es dann auch schließlich. Bis 1 Uhr saß man noch gemütlich zusammen, und versprach sich gegenseitig den Kontakt weiter aufrecht zu erhalten.
Am nächsten Morgen wurde die „Zelte“ auf Växholm abgebrochen, und beide „Teams“ traten zusammen die Heimreise an.
In Frankfurt /Main verließen die meisten Spieler das Flugzeug, um von dort die jeweiligen Heimatorte  weiterzureisen.

In München-Riem war schließlich auch für die Hoffmann-Group die außergewöhnliche Reise nach Stockholm zu ende.
Gut erholt traf man schließlich um 17 Uhr wieder auf „Schloss Bavaria“ ein, wo sie von den „Haustieren“ stürmisch begrüßt wurden.
Wobei Papagei Josef, Othilie mit den Worten begrüßte „Na, wieder da du Schnepfe“.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46293446rk

Othilie: Puuuuuuhhhhhhh

Ende Teil: 528



Liebe Leser, das war doch mal ein ereignisreiches langes Wochenende und vor allen Dingen berauschendes Wochenende, bei dem jeder auf seine Kosten kam.
Auch die Nationalspieler, die die heilenden und inspirierenden Hände von Petra in gewissen Körperregionen sehr zu schätzten wussten.

Leider geschehen in den nächsten Tagen einige Dinge, die für eine große Aufregung sorgen werden.
Was dort geschieht, könnt ihr in Teil 529 erfahren. Und das auf diesem Sender ohne nervige Werbeunterbrechungen.



Monika
Geschrieben am 30.04.2022
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Mo Sep 11, 2023 12:27 pm
Liebe Leser,

hoffentlich hat euch Teil 528 der Lehrjahre gut gefallen.
Ich kann Euch verkünden, dass es in Teil 529 sehr kurios und nicht sehr angenehm für Martina zugehen wird.


Grüße Monika
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Di Sep 12, 2023 11:37 am
Sehr interessant diese Geschichtsdokumentation.

Und nicht nur, weil die Pfadfinder in den Lehrjahren eine nicht gerade untergeordnete Rolle spielen
Ansehen lohnt sich garantiert.


Pfadfinder Geschichtswerkstatt 100 Jahre Pfadfinder



Grüße
Monika
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Fr Sep 15, 2023 12:28 pm
Liebe Leser,

der nächste Teil der,

„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“,

erscheint am Samstag, den 16.09.2023, hier in diesem Forum.

Grüße
Monika
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Sa Sep 16, 2023 9:26 am
Lehrjahre sind keine Herrenjahre

                                   Teil: 529
                                Kapitel: 643                                                                                                                                                                                                                                                    
                   Montag, der 27.09.1965

Martina bekommt einen Musterungsbescheid

Es bahnt sich eine mittlere Katastrophe an.
           

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46326419in



Geburtstagskinder vom 27. September 1965 haben mit diesen berühmten Persönlichkeiten Geburtstag:
1905 Ernst Baier
feierte an diesem Tag seinen 60. Geburtstag
1931 Freddy Quinn
wurde an diesem Tag 34 Jahre alt
1932 Oliver E. Williamson
wurde an diesem Tag 33 Jahre alt
1942 Alvin Stardust
wurde an diesem Tag 23 Jahre alt
1947 Meat Loaf
wurde an diesem Tag 18 Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/27-september-1965

Was war am 27. September 1965
Welcher Wochentag war der 27.9.1965, der 27. September 1965 war ein Montag
27.9.1965
Bundeskanzler Ludwig Erhard weist den Vorschlag des CDU-Parteivorsitzenden Konrad Adenauer und des CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß ab, die sich für einen Verzicht auf Gerhard Schröder (CDU) als Außenminister und Erich Mende (FDP) als Minister für Gesamtdeutsche Fragen ausgesprochen haben.
27.9.1965
100 Studenten beginnen in 64 Gemeinden der südbadischen Landkreise Freiburg-Land und Emmendingen die vom Verband Deutscher Studentenschaften (VDS) im Rahmen der “Aktion 1. Juli” angekündigte Bildungswerbung.
27.9.1965
Der mit 150 000 t Tragfähigkeit größte Tanker der Welt läuft im japanischen Hafen Jokohama vom Stapel.


Wie schon im letzten Teil angekündigt hatte bahnte sich auf „Schloss Bavaria“ reichlich Ungemach an, kaum dass sie wieder heimische Räumlichkeiten betraten hatten.
Wie allgemein so üblich, öffnete sie die in den letzten eingetroffene Post. Dabei waren natürlich nicht nur die Geschäftspost, sondern auch andere Briefe, die auch regelmäßig mit hinzukamen.
 
Ein Brief erregte sofort ihre Aufmerksamkeit, denn der Absender war das Kreiswehrersatzamt der Stadt München.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46326420mq

Adressiert war er genau genommen an Ingrid Hoffmann, also die Mutter der vier Kinder: Heike, Uschi, Martin(a) und Petra.
Insider, also regelmäßige Leser der Familien-Saga „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“, werden sich auch schon evtl. gewundert haben, warum ich Martin(a) mit die Namensnennung mit dem in Klammern aufgeführten (a) geschrieben habe.

Jedenfalls hatte Othilie den richtigen Riecher, und informierte sofort Mutter Ingrid, sowie alle anderen involvierten Personen, über den Eingang dieser Post vom Kreiswehrersatzamt.

Kurze Zeit später trafen sich im kleinen Konferenzraum folgende Personen: Mutter Ingrid, Othilie, Joggeli, Polly, Petra sowie Tony Bächle und Mirjana Krilizc, die praktisch schon zur Familie gehörten.


Othilie: Ich habe euch hier um eine Zusammenkunft gebeten, da uns am Freitagmorgen ein Brief vom Kreiswehrersatzamt zugestellt wurde. Ich habe ihn noch selbst nicht geöffnet, da auf dem Briefkopf der Name von Martin, besser bei uns bekannt als Martina, geschrieben ist.
In jedem Fall ist die Erfassung von Martina eine prekäre Angelegenheit, und eine merkwürdige noch hinzu. Denn Martina wird erst am 24. Dezember 17 Jahre alt. Ein Musterungsbescheid erfolgt erst im Alter von 18 Jahren. Es muss sich also hier um einen Irrtum vom Amt handeln.

Trotz alledem, dürfen wir so einen Brief nicht ignorieren. Ich befürchte, dass ein derartiger Brief früher oder später sowieso erfolgen wird. Um genaueres festzustellen bitte ich dich Ingrid, als erziehungsberechtigte Person, diesen Schreiben im Beisein von Martina zu öffnen.

Ingrid: Ich werde Martina sofort hinzuziehen, denn dieses Schreiben ist an sie persönlich adressiert.


5 Minuten später war Martina auch schon da, und öffnete angsterfüllt diesen Brief, den er anschließend mit schreckensbleichem Gesicht las. Nicht unerwähnt bleiben soll die Tatsache, dass sie anschließend diese „Einladung“ zu Boden gleiten ließ.

Othilie: Martina, nun verfalle bitte nicht in Depression, denn der Zeitpunkt dieser Musterung ist garantiert auf einem Irrtum zurückzuführen. Denn der frühste Zeitpunkt für solch eine „Einladung“ ist die Vollendung des achtzehnten Lebensjahres.

Martina: Ich sehe das realistisch, behaupte aber auch, dass dieses Problem dann eben in 15 Monaten auftauchen wird.

Ingrid: Aber bis dahin fließt noch viel Wasser die Isar herunter, aber den morgigen Termin müssen wir einhalten. Daran geht kein Weg vorbei. Dort werden wir dann diesen Irrtum aufklären. Ich werde dich zusammen mit Petra natürlich begleiten, und dich physisch und psychisch unterstützen.

Petra: Damit du heute Abend gut schlafen kannst, werde ich dir gleich ein Beruhigungsmittel verabreichen.


Martina: Was soll ich morgen tragen? Soll ich in maskuliner Kleidung erscheinen, welches schon mangels fehlender Kleidungstücke schwierig ist, oder soll ich dort in femininer Kleidung meine Aufwartung machen.

Othilie: Ich schlage vor, dass du morgen in der Kleidung erscheinst, an die du seit 16 Monaten gewohnt bist. Du setzt am besten noch einen drauf, und erscheinst in einem modischen Dirndl, der dein Dekolleté zusätzlich betont. Grund und Zweck wird sein, dass von vorneherein kein Zweifel an deiner liebgewonnen Identität besteht. Deine Mama und Petra werden immer bei dir sein.
Da das Kreiswehrersatzamt nur zirka 5 km von unserem Warenhaus entfernt ist, können wir bei Bedarf in nur wenigen Minuten mit Verstärkung an Ort und Stelle sein, wenn etwas Unvorhergesehenes eintreten sollte. Petra kann über das Autotelefon in ihrem Wagen, welches ja neu installiert wurde, uns sofort informieren.
Denke dran, deine alte Tante Othilie, sowieso auch alle anderen Personen werden immer für dich da sein. Also Kopf hoch, und trete den folgenden Geschehen mit Energie, Selbstbewusstsein, und hocherhobenen Hauptes entgegen.  

Auch deine und unsere bezaubernde Tina wird sofort zur Stelle sein, wenn irgendetwas Unvorhergesehenes eintreten sollte.

Martina: Danke, dass ihr mich alle so unterstützt. Aber was ist denn überhaupt der Zweck einer Musterung, ich habe mich damit noch nie beschäftigt.


Tony Bächle: Darauf kann ich dir antworten, obwohl ich selbst nicht bei der Bundeswehr, bzw. bei einer Musterung war. Die Bundeswehr selbst ist nach dem zweiten Weltkrieg am 12. September 1955 gegründet worden. Da war ich den Herrschaften mit damals 28 Jahren schon zu alt.

Sie brauchten jüngere Killer, die für Volk und Vaterland die Kastanien aus dem Feuer holen. Nun gut, ich war nicht böse darüber.
(Miss Monika: Auch ich war nicht bei der Bundeswehr. Ich habe den Wehrdienst aus Gewissensgründen verweigert).  

Tony Bächle: Und meine Referendarzeit war auch schon vorbei, und ich war auch Studienrat auf dem Gymnasium, wo auch einige junge Personen unseres erlauchten Kreises sich gegenwärtig aufhalten. Trotzdem kann ich euch etwas über die Vorgehensweise bei einer Musterung erzählen, da meine älteren Schüler mir darüber berichtet haben.

(Miss Monika: Auch ich war bei der Musterung natürlich dabei, wie alle anderen jungen Männer auch).

Tony Bächle: Die jungen Leute bei der Musterung müssen an einer Eignungsuntersuchung und Eignungsfeststellung teilnehmen. Diese Untersuchung hat den Zweck mit Hilfe psychologischer Tests herauszufinden, für welche militärischen Verwendungen sie sich am besten eignen. Wie in dem Schreiben zu ersehen ist, sollte Martin(a) einen Personalausweis, kurze Sport-/Badehose und Badesandalen mitbringen.
Othilie: Da fängt das Problem schon an. Denn sie kann ja schlecht nur im Bikinihöschen dort erscheinen. Das würde die jungen Männer bei der Musterung ganz struwelig machen, wenn Martina dort ihren blanken Busen mit der Körbchen-Größe „C“ präsentiert.

Tony Bächle: Es muss ja nicht so weit kommen, denn auf Grund ihrer Körperlichen weiblichen Attribute könnte ich mir beileibe nicht vorstellen, dass Martina als Ausstellungsstück herumgereicht wird.
Dem entgegenstehen natürlich der männliche Vorname, und eben auch die spezifischen männlichen Geschlechtsmerkmale unterhalb der Gürtellinie.
Was dann dort geschehen wird, mag ich leider nicht vorauszusehen. Jegliche Vermutungen von mir wären rein spekulativ, obwohl ich mir vorstellen würde, und das zur Beruhigung von Martina, dass sie nicht zum Grundwehrdienst eingezogen wird. Das Chaos bei der männlichen Truppe wäre vorprogrammiert.  

Othilie: Tony, da wir schon bei der Bundeswehr sind, und du auch Politik/Geschichte auf dem Gymnasium lehrst, wäre ich dir dankbar wenn du uns etwas über die Bundeswehr erzählen würdest.


Tony: Sehr gerne. Hier einmal in groben Zügen:

Es fing 1949 mit der Diskussion um die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland an (BRD).

Nach Gründung der Bundesrepublik am 23. Mai 1949 war die Frage nach einem eigenen Militär eine der größten Diskussionen im Deutschen Bundestag. Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) wollte Deutschland fest im westlichen Bündnissystem verankern. Neben der politischen Abstimmung im Europarat und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit in der Montanunion strebte Adenauer auch die militärische Beteiligung Deutschlands am Nordatlantik-Pakt (NATO) an.

Politiker der Opposition, vor allem von SPD und KPD, verurteilten die Pläne und verwiesen auf die jüngste deutsche Vergangenheit und die furchtbaren Folgen der beiden Weltkriege. Auch innerhalb der Regierung waren Adenauers Pläne umstritten. So trat der damalige Bundesinnenminister Gustav Heinemann 1950 von seinem Amt zurück, weil er gegen die Wiederbewaffnung war.

Wenn Deutschland keine Armee hat, kann es auch keinen Krieg führen, so lautete die Argumentation der außerparlamentarischen "Ohne mich!"-Bewegung, an der sich Gewerkschaften, Intellektuelle und Friedensaktivisten beteiligten. Unter dem Eindruck des Korea-Kriegs änderte sich Anfang der 1950er-Jahre allerdings die Einstellung vieler Deutscher zur Wiederbewaffnung.


Der Kalte Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion ließ die Ängste vor Kämpfen auf deutschem Boden wachsen; eine Armee zu Verteidigungszwecken erschien dabei vielen als notwendiges Übel. 1952 wurde mit den westlichen Siegermächten der Deutschlandvertrag geschlossen, der dem Land weitgehende Souveränität ab Mai 1955 gewährleistete. Gleichzeitig trat Deutschland der NATO bei. Der Weg für eine eigene Armee war frei.

1955: Gründung der Bundeswehr

Am 12. November 1955 bekamen die ersten 101 freiwilligen Soldaten ihre Ernennungsurkunde. Etwas mehr als zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stellte die Bundesrepublik eine Armee auf.
Einen offiziellen Namen bekamen die Streitkräfte allerdings erst im April 1956. Der Vorschlag "Wehrmacht" wurde verworfen, weil man eine begriffliche Nähe zur NS-Zeit verhindern wollte. Stattdessen entschied sich der Bundestag für "Bundeswehr" in Anlehnung an die "Reichswehr" der Weimarer Republik.
Per Grundgesetz wurde die Bundeswehr als Verteidigungsarmee definiert. Gleichzeitig wurde die Vorbereitung oder das Führen eines Angriffskriegs für strafbar und verfassungswidrig erklärt.
Das Oberkommando der Armee wurde in zivile Hände gelegt. In Friedenszeiten untersteht sie dem Verteidigungsminister, im Kriegsfall dem Bundeskanzler. Zudem übt das Parlament über die Budgetbewilligung sowie den Verteidigungsausschuss eine Kontrollfunktion aus.


Viele deutsche Männer sahen die Bundeswehr in der wirtschaftlich schwierigen Nachkriegszeit als attraktiven Arbeitgeber. Bereits in den ersten acht Monaten des Gründungsjahres 1955 meldeten sich 150.000 Freiwillige. Um zu verhindern, dass NS-Verbrecher in leitende Positionen kamen, mussten sich höhere Dienstgrade einem Ausschuss stellen.
Dennoch hatten nahezu alle Offiziere im Zweiten Weltkrieg in der Wehrmacht gedient. Adenauer wies die Kritik an diesem Zustand mit der Bemerkung zurück, die NATO akzeptiere keine "18-jährigen Generäle". Die Wiederbewaffnung Deutschlands wurde von der Sowjetunion kritisch beäugt und führte zur Berlin-Krise im Jahr 1958.


1956: Einführung der Wehrpflicht

1956 wurde die allgemeine Wehrpflicht beschlossen, am 1. April 1957 rückten die ersten 10.000 Wehrdienstleistenden in die Kasernen ein. Die Einführung der Wehrpflicht hatte zum einen rein praktische Gründe: Um die angestrebte Truppenstärke von einer halben Million aktiver Soldaten (plus 700.000 Reservisten) zu erreichen, reichte es nicht aus, nur Soldaten auf freiwilliger Basis zu verpflichten.
Außerdem sollte die Armee stärker mit der deutschen Gesellschaft verbunden werden. Das Idealbild des Bundeswehrsoldaten wurde als "Staatsbürger in Uniform" beschrieben. Die Bundeswehr sollte keinen "Staat im Staate" bilden. Grundrechte und rechtsstaatliche Prinzipien sollten beachtet werden.

So wurde im Bundestag mit dem Wehrbeauftragten eine Vertrauensperson installiert, an die die Soldaten Beschwerden und Eingaben richten können, wenn sie ihre Grundrechte missachtet sehen.
Das Prinzip der "Inneren Führung" mit demokratischen Prinzipien hielt dem Praxistest nicht immer stand. Ein Teil der in der Wehrmacht ausgebildeten Offiziere griff zu schikanösen Methoden und wies große Mängel in der Menschenführung auf. So befahl im Juni 1957 ein Unteroffizier die Durchquerung eines Flusses, obwohl dies vorher für zu gefährlich befunden worden war. 15 Soldaten wurden mitgerissen und ertranken in den Fluten.


Anfangs betrug die Dauer des Wehrdienstes zwölf Monate, eingezogen wurden alle deutschen Männer über 18 Jahren. Die Möglichkeit, den Kriegsdienst zu verweigern, nahmen damals nur sehr wenige in Anspruch. Bis 2010 leisteten mehr als acht Millionen Deutsche den Grundwehrdienst ab.

1960: Erster Auslandseinsatz

In den ersten Jahren der Bundeswehr wurde der Ernstfall zwar oft geprobt, doch er trat nie ein. Erst 1960 fand der erste Auslandseinsatz von Bundeswehrsoldaten statt, der allerdings nicht aus Kampfeshandlungen bestand: Bei einem schweren Erdbeben starben am 29. Februar 1960 im marokkanischen Agadir 15.000 Menschen, Zehntausende wurden obdachlos.
Zwei Tage später setzten sich drei Geschwader der Luftwaffe sowie die Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums in Bewegung, insgesamt 31 Transportmaschinen wurden bereitgestellt. Diese hatten ein komplettes Lazarett, Medikamente, Zelte und Sanitätssoldaten von Heer, Marine und Luftwaffe an Bord.

Die Soldaten halfen bei der Evakuierung, versorgten die Verletzten und bereiteten Trinkwasser auf. Transportmaschinen flogen mehrmals täglich von Deutschland nach Marokko, um Hilfsgüter und Materialien zu liefern. Mitte April 1960 kehrten die letzten Soldaten nach Deutschland zurück.
Der Einsatz wurde als Erfolg bewertet und half, das nationale und internationale Ansehen der Bundeswehr zu vergrößern. Das Vertrauen der Weltgemeinschaft in die deutsche Armee und ihre Fähigkeiten wuchs im Laufe der Jahre stetig an.

Quelle: planet-wissen.de

Othilie: Danke Tony für deine Erklärungen.

Tony: Noch etwas, wir sollten den morgigen Tag ruhig und gelassen entgegensehen. Martina hat ja in den Personen Ingrid, und Petra eloquenten und hervorragenden Beistand.


Ingrid: Gut, dann werden wir sehen, was der morgige Tag bringen wird.


                                            Kapitel: 644

                   Dienstag, der 28.09.1965


Geburtstagskinder vom 28. September 1965 haben mit diesen berühmten Personen Geburtstag:
1905 Max Schmeling
feierte an diesem Tag seinen 60. Geburtstag
1924 Marcello Mastroianni
wurde an diesem Tag 41 Jahre alt
1934 Brigitte Bardot
wurde an diesem Tag 31 Jahre alt
1941 Edmund Stoiber
wurde an diesem Tag 24 Jahre alt
1960 Jennifer Rush
wurde an diesem Tag fünf Jahre alt
– Quelle: https://geboren.am/28-september-1965


Was war am 28. September 1965
Welcher Wochentag war der 28.9.1965, der 28. September 1965 war ein Dienstag
28.9.1965
Der sowjetische Ministerpräsident Alexei N. Kossygin kündigt in Moskau vor dem Zentralkomittee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion die Einführung des Rentabilitätsprinzips in die sowjetische Wirtschaft an.
28.9.1965
35,5 Mio. Bundesbürger (85%) lesen nach einer Umfrage des Allensbacher Instituts für Meinungsforschung regelmäßig eine Tageszeitung.
28.9.1965
Beim Ausbruch des Vulkans Taal sterben auf den Philippinen etwa 600 Menschen.




Um 6 Uhr morgens wurde Martina, die in den Armen von Tina lag, zärtlich mit mehreren Küssen geweckt.

Tina: Komm mein Schatz, wir müssen uns beeilen. Nach deiner Dusche werde ich dich einkleiden und auch schminken. Du bist total am Zittern. Ich werde das auch gleich beim Frühstück erwähnen.
Einige Minuten später half Tina ihrer Freundin beim Einkleiden.
Zum Dirndl trug sie praktisch zwei BHs die ihren Busen noch mehr halt gab, und ihn auch nach oben pushte.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46326421de

Das fesche Dirndl (Foto) selbst stand ihr ausgezeichnet.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46326422la

Natürlich war die Nervosität von ihr am Frühstückstisch nicht zu übersehen, so dass sich Petra genötigt sah Martina ein Beruhigungsmittel zu geben.

Othilie: Kleine Planänderung, ich werde Ingrid und Petra zur Musterung begleiten. Keiner wird es jemals wagen unserer Martina etwas zu sehr auf die Pelle zu rücken. Und dafür werde ich sorgen. So war ich Othilie Hoffmann heiße. Ich werde bei Petra im Auto mitfahren.

Einige im versammelten Kreis atmeten erleichtert auf, denn sie wussten alle, dass man Othilie nur schwer beikommen würde, wenn sie einmal in Fahrt ist. Es gab nicht wenige Personen, die sich am liebsten aus dem Staub machten, wenn sich Othilie ihrem persönlichen Höhepunkt näherte. Dann wurde es gefährlich. Sie brauchte noch nicht einmal ihre Stimme erheben, denn Ihr bissigen Bemerkungen und ihr eloquentes gewandtes Auftreten waren allseits gefürchtet. Da konnte selbst der Bundeskanzler oder Bundespräsident vor ihr stehen.


Beim letzten Treffen im Rahmen der Feierlichkeiten bezüglich des 50 jährigen Firmenjubiläums auf „Schloss Bavaria“ hatte Othilie den Bundeskanzler Ludwig Erhard so dermaßen zusammengestaucht, dass er nicht mehr wusste wo vorne und hinten bei ihm ist. Und das wegen einer Zigarre, die er im Blumenbeet vor dem Haupteingang des Schloss ausdrückte. Die knallrote Birne vom Kanzler bei der „Ansprache“ von Othilie war bei passender Gelegenheit immer noch ein Thema zum Schmunzeln.

Um 8 Uhr 45 stand man schließlich vor dem Kreiswehrersatzamt München, wo man ihnen mitteilte, dass sie umsonst hingefahren sind, da das Amt wegen Renovierungsarbeiten für zwei Wochen geschlossen war.
Man möge sich bitte doch zu der nächstgelegenen Bundeswehrkaserne begeben, dessen Adresse man ihnen dann auch schließlich gab.

Othilie: Das fängt ja gut an. Die sind noch nicht einmal in der Lage uns die richtige Adresse anzugeben. Die sollten mal ihren Briefkopf ändern.

Kurze Zeit später (9 Uhr 05, also schon etwas zu spät) standen sie dann schließlich vor der richtigen Adresse.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46326423mx

Othilie: Ich glaube mein Schwein pfeift. Was wir hier vor uns sehen ist die Reinigungsstation direkt vor der Kaserne. Soll das etwa heißen, dass die Wehrpflichtigen sich hier immer waschen müssen? Oder ist das etwa die Tränke für die berittene Kavallerie? Da haben unsere Pferde ja bessere Bedingungen.
Nein, das kann ich doch nicht glauben. Jetzt waschen sich doch tatsächlich einige junge Burschen im Kampfanzug die Füße in dem Waschtrog.  
Nun denn, Ingrid geh du erstmal als Mutter und Vorhut zusammen mit Martina in das Haus, bzw. in die Baracke hinein.

Sollte es zu Missverständnissen kommen, rufst du mich bitte sofort.


Liebe Leser, ich glaube kaum, dass die Anwesenheit von Martina so anstandslos über die Bühne gehen wird.
Wie es emotionell weitergeht könnt ihr in Teil: 530 lesen.


Monika
Geschrieben am 02.05.2022
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Mo Sep 18, 2023 12:15 pm
Liebe Leser,

Teil 529 der Lehrjahre war nur ein Vorgeschmack von dessen was Martina bei der Musterung erwarten wird.
Nachdem sie dort körperlich angegangen wird, bekommt sie Hilfe von ihrem "Canis Lupos" also den Wolf den sie von klein auf großgezogen hat.

Und wenn Lupo wütend wird, wie auf dem Foto zu sehen, dann ist höchste Gefahr für die Angreifer auf Martina.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46341422dm


Grüße
Monika
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Mi Sep 20, 2023 11:59 am
Liebe Leser,

der nächste Teil der spannenden und aufregenden Familiensaga Teil: 530


"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"

erscheint am nächsten Freitag den 22.09.23

hier in diesem Forum

Motto: Martina bei der Musterung bei der Musterung.
Es geht aufregend als auch humorvoll zu.


Grüße
Monika
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Do Sep 21, 2023 5:15 pm
Liebe Leser,

hier eine kleine Flugepisode.
Ich komme deshalb darauf zu sprechen, weil Martina Hoffmann (Lehrjahre sind keine Herrenjahre) nach ihrer theoretischen bestandenen Prüfung
und schon fünf Flugstunden mit ihrer Fluglehrerin, ihren ersten Soloflug absolvieren darf.

Für die Erlangung der PPL (Privat-Piloten-Lizens sind insgesamt 26 Flugstunden erforderlich.


Hier ein Beispiel wie ein Soloflug aussehen könnte.


Mein erster Soloflug

Den ersten Soloflug vergisst man nie. Ein unbeschreibliches Gefühl.

avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Fr Sep 22, 2023 12:29 pm
Lehrjahre sind keine Herrenjahre

                                   Teil: 530
                                Kapitel: 645                                                                                                                                                                                                                                                    
                   Dienstag, der 28.09.1965
Martina bekommt einen Musterungsbescheid


Es bahnt sich eine mittlere Katastrophe an.            

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46363237ow


Nun denn, Ingrid geh du erstmal als Mutter und Vorhut zusammen mit Martina in das Haus, bzw. in die Baracke hinein.
Sollte es zu Missverständnissen kommen, rufst du mich bitte sofort.

In der Kaserne

Ingrid vor dem Untersuchungsraum: Ich komme wegen meiner Tochter Martina. Ihr ist irrtümlicherweise ein Musterungsbescheid vom Kreiswehrersatzamt zugestellt worden. Hier ihr Personalausweis.


Hauptfeldwebel Nebel: Wollen sie mich verarschen?


Info:

In der Bundeswehr ist der Hauptfeldwebel ein Unteroffiziersdienstgrad, der gemäß der Zentralen Dienstvorschrift (ZDv) 14/5 „Soldatengesetz“ zur Dienstgradgruppe der Unteroffiziere mit Portepee zählt.

Ingrid: Das liegt mir absolut fern.

Hauptfeldwebel Nebel: Der Personalausweis ist auf einen Martin Hoffmann ausgestellt. Was ich da vor mich sehe (dabei musterte er Martina von oben bis unten), ist eindeutig ein junges Mädchen, und ihr Alter auf Grund des Ausweises beträgt 16 Jahre. Geboren ist sie am 24.12.1948. Und in diesem Alter werden sowieso keine Musterungsbescheide ausgestellt. Und einem Girl sowieso nicht. Sie hätte bei uns nur eine Verwendung als Ata-Girl.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46363238it

Ingrid: Meinen sie nicht auch, dass ihre Antwort reichlich unverschämt ist?

Hauptfeldwebel Nebel: Ich bin seit 1956 bei der Bundeswehr in verantwortlicher Position. Ich lege also Wert auf die Feststellung, dass mein Dienstrang als Hauptfeldwebel in meiner Anrede mit eingefügt wird.

In dem Moment stand auch schon Othilie am Tresen der Personenaufnahme. Ihr ist dieses Gespräch nicht entgangen.

Othilie: Gestatten das ich mich vorstelle: Hoffmann, Othilie Hoffmann, genaugenommen Diplom-Betriebswirtin, Studium an der Howard-Universität Cambridge Massachusetts, USA, und seit 8 Jahren verantwortlich für das Wohlergehen meiner 31.000 Mitarbeiter in der ganzen Welt, und damit ebenso verantwortlich für das Wohlergehen der gesamten Hoffmann-Group. Ich lege übrigens ebenfalls Wert auf meinen akademischen Titel. Nicht bei allen Personen, aber insbesondere bei ihnen.


Feldwebel, pardon Hauptfeldwebel Nebel, bekam seinen Mund vor Verblüffung nicht mehr zu. Eine derartige Konversation ihm gegenüber war er nicht gewohnt. Vor ihm hatte man gefälligst stramm zu stehen und gefälligst Männchen zu machen. Noch schlimmer für ihn war die Tatsache, dass die vielen jungen Personen im Raum, die hier auf die Musterung warteten, ihre Schadenfreude mit lautem Lachen zum Ausdruck brachten.

Ihr Resümee: 1:0 für Othilie , pardon Diplom-Betriebswirtin Othilie Hoffmann.

Othilie: So, dann schildern sie mir bitte in einem kurzen Statement ihr imaginäres Problem. Können sie mir in irgendeiner Weise geistig folgen.
(Wieder großes Gelächter in den Sitzreihen der armen Delinquenten bezüglich ihrer Musterung).

Hauptfeldwebel Nebel: Ja ähhh, nun ja, ich eh…..hmmmmm.

Othilie: Jetzt stammeln sie hier nicht in einer undefinierten Ausdruckweise vor mir herum. Die Zeit und die Geduld habe ich nicht. Formulieren sie also bitte ihr Anliegen etwas präziser. Ohne ähhh und hmmmmm. Sie müssen nicht jedem zeigen, dass sie nur acht Jahre Baumschule und eine Lehre als Klappspaten hatten.

Jetzt war es mit der Fassung bei Hauptfeldwebel Nebel endgültig vorbei.

Ebenso war es jetzt mit der Beherrschung aller anwesenden jungen Personen im Raum endgültig vorbei. Ohne ein weiteres Wort zu sagen verschwand Hauptfeldwebel Nebel die Stätte seiner Demütigung mit hochrotem Kopf.

Othilie: Sind wir jetzt hier fertig? Können wir nun gehen?

Ingrid: Ich glaube nicht. Jetzt fahren sie, um es mal militärisch auszudrücken, höheres Geschütz auf. Anhand der Sterne auf dem Hemd erscheint eine Person mit einem höheren Dienstgrad, als die Pfeife von gerade.

Othilie: Das scheint ein Oberst zu sein. Besoldungsgruppe A 16.


Info:
Die Besoldung des höheren Diensts der Bundesbesoldungsordnung A startet bei A13 Stufe eins mit 4.511,11 und endet bei A16 Stufe acht mit 7.935,38 Euro (Stand 2021)

Gestatten das ich mich vorstelle: Oberst Winter, wie kann ich ihnen helfen?

Othilie: Wenn wir dieses vorliegende Problem unter sechs Augen besprechen könnten, wäre mir das sehr angenehm. Es braucht ja nicht unbedingt jeder mit bekommen, zu Mahl hier private Begebenheiten eine Rolle spielen.

Oberst Winter: Ok, kommen sie bitte in meinem Büro.

Im Büro saßen nun Othilie, Ingrid und Oberst Winter zusammen, um die Probleme anzusprechen, die gegenwärtig aktuell sind. Dazu gehörte natürlich auch die Rolle von Martina in dieser verfahrenen Situation.
In der Tat verlief das Gespräch etwas konstruktiver als mit dem vorherigen Gesprächspartner.  

Oberst Winter: In der Tat ist hier einiges schief gelaufen. Und dafür bitte ich vielmals um Entschuldigung sehr geehrte Familie Hoffmann.
Bedingt durch den kurzfristigen Umzug wegen Renovierungsarbeiten haben wohl einige Schreibkräfte versehentlich die alte Adresse angeben. Darüber hinaus ist auch das Geburtsdatum von Martin, äh Martina, falsch eingetragen worden. Sie brauchte heute eigentlich gar nicht bei uns erscheinen.

Ich mache ihnen daher einen Vorschlag zur Güte, der eigentlich nur von Vorteil für sie sein kann. Lassen sie Martin, äh Martina, doch einfach an der Musterung teilnehmen. So wie sie mir den Fall geschildert haben, müsste nach dieser Untersuchung, die aus einem schriftlichen Test, und einer körperlichen Begutachtung besteht, einer Ausmusterung nichts mehr im Wege stehen. Dann haben sie für alle Zeiten ruhe.


Othilie: Major Winter, dass hört sich doch gut an. Können sie mir versprechen, dass insbesondere die körperliche Untersuchung in einem Rahmen stattfindet, mit dem wir alle leben können. Das heißt diskret und äußerst zuvorkommend. Sie werden sicherlich verstehen, dass bei einer großen Horde männlicher Jugendlichen von gerade einmal 18 Jahren der Hormonspiegel drastisch nach oben geht, wenn sie einem jungen entblößten Mädchen gegenüberstehen.  

Major Winter: Selbstverständlich Frau Hoffmann, ich werde mal ein Gespräch mit dem Stabsarzt Dr. Voß führen.

Othilie: Das wäre mir sehr genehm.

Ingrid: Ich werde mit meiner Tochter sprechen, und ich denke mal, dass das auch in ihrem Sinn ist.

Und so war es dann auch.


Zuallererst stand der schriftliche Test an, der eigentlich erst an zweiter Stelle kommt, aber durch organisatorische Mängel im Ablauf war das nun hinfällig.
Natürlich war das Erstaunen bei den männlichen Jugendlichen sehr groß, als ein junges bildhübsches Mädchen im genauso bildhübschen Dirndl an der schriftlichen Eignungsprüfung teilnahm.

Einige Pfiffe der Anerkennung über das äußere Erscheinungsbild von Martina waren unverkennbar. Scheinbar waren sie davon so irritiert, dass ihre schriftlichen Leistungen darunter litten. (Vielleicht lag das aber auch an ihrem geistigen Vermögen).

Der erste Test war ein Diktat, bei dem Martina überhaupt keine Schwierigkeiten hatte. Und das im krassen Gegensatz zu einem 18 jährigen Jungen, der neben ihm saß.

Schreibt man doof eigentlich mit einem oder mit zwei „o“?

Martina: Du kannst das Wort ruhig mit einem „o“ schreiben. Das fällt bei dir nicht auf.

Danke, das werde ich dann auch machen.


Martina: Überhaupt solltest du dich mehr auf das Diktat konzentrieren, als  auf meinem Busen. Dann klappt es vielleicht auch mit der Rechtschreibung.

Der zweite Test waren Rechen bzw. Matheaufgaben, bei dem sie auch keine Schwierigkeiten hatte. Besonders im Fach kaufmännisches Rechnen, bzw. Kalkulationsrechnungen, schloss sie mit der Bestnote ab.

Dazu gehört beispielsweise der versierte Umgang mit Prozentrechnen, Dreisatz, Währungsrechnung und Kalkulationen. Um Angebote, Preise und Nebenkosten hieb- und stichfest durchrechnen zu können, ist das kaufmännische Rechnen eine wichtige Grundvoraussetzung.

Zu den Aufgaben eines kaufmännischen Mitarbeiters kann etwa die Rechnungsstellung und Buchung der eingegangenen Zahlungen sowie die Rechnungsprüfung von Eingangsrechnungen gehören. Er klärt Zahlungssachverhalte und unterstützt bei Controlling-Relevante Fragestellungen.


All das beherrschte Martina bis zur Perfektion. Denn die Ausbildung bei der Hoffmann-Group war ganz hervorragend. Sie ging weit über dem hinaus, welches Branchentypisch üblich war.

Der schriftliche Teil wurde jedenfalls von ihr hervorragend gemeistert.

Jetzt bestand die Hoffnung bei den jüngeren Männern, dass sie im technischen Bereich diesem jungen Mädel überlegen waren. Aber auch da war ihnen Martina weit überlegen, obwohl sie im Schnitt 1,5 Jahre jünger war.
Also nicht verwunderlich, dass sie sich so langsam dem Zorn der halbwüchsigen zuzog.

Die Krönung war dann schließlich der Morsetest, welches sie bekanntlich zur Perfektion und in einer Geschwindigkeit beherrschte, die die Wut bei den halbwüchsigen Burschen noch steigerte.


(Die „Schulungen“ von James und Eddy trugen auch hier große Früchte).


[b]Die Krönung war schließlich der Ausspruch von ihr: Können sie da vorne ein bisschen schneller Morsen, denn ich habe heute noch etwas vor.

Natürlich steigerte sie dadurch die Weißglut der Burschen noch mehr. Aber das wusste sie ganz genau. Vorteil des Ganzen war, dass sie immer selbstbewusster wurde.
Nach den schriftlichen Prüfungen war erstmal eine Pause angesagt.

Ingrid: Und, wie ist es bisher gelaufen?
Martina: Ausgezeichnet. Ich glaube, dass ich die Beste unter allen Teilnehmern war.
Othilie: Pass weiter gut auf, ich habe die Vermutung das das einigen Burschen nicht sehr gut gefällt. Bei der körperlichen Untersuchung wirst du natürlich keinen Spitzenplatz mehr einnehmen. Aber das ist von uns ganz klar so gewollt. Denn im Vertrauen, wir wollen ja deine Ausmusterung erreichen. Dafür sind wir ja schließlich hier.


Martina: Ich weiß das Tante Othilie, und ich richte mich auch danach.

Petra: Und denke dran, wenn etwas Unvorhergesehenes geschehen sollte, wir sind ganz in deiner Nähe. Lass dich nicht provozieren und behalte die Ruhe, die du bisher an den Tag gebracht hast. Bis jetzt hast du das hervorragend gemeistert.
[/b]


Othilie: Zu deiner Sicherheit habe ich auch schon James, Eddy und Hauptwachtmeister Schultz angefordert. Sie werden gleich hier sein, und bei Bedarf einschreiten. Denn die körperliche Musterung ist etwas riskanter als die schriftliche Musterung. Du weiß was ich meine?

Martina: Das ist mir vollkommen klar.

Othilie: Eine körperliche Begutachtung deiner Person nur unter vier Augen, und in einem abgetrennten Raum, ohne das andere Personen dich sehen können. Die pubertären Burschen würden nur darauf warten, und ihre geistarmen Kommentare vom Stapel lassen. Alles klar?

Martina: Alles klar.

Othilie: Dann mal los.

Zuerst ging es zur erneuten Personalaufnahme ins Labor. Dort sollte jede Person ihren Urin abgeben, und anschließend gewogen und vermessen werden. Hierzu war das entkleiden jeglicher Kleidungsstücke notwendig.
(Bild am Anfang dieses Teils).


Bei den Burschen ging das sehr schnell, und saßen schließlich nur noch in Unterhose auf den Stühlen. Jeder von ihnen wartete gespannt auf die Entkleidungszeremonie bei Martina. Denn das sollte für viele doch der eigentliche Höhepunkt des Tages werden.

Martina weigerte sich natürlich der Aufforderung des Arztes bezüglich einer Entkleidung nachzukommen.

Der für die Untersuchung befugte Stabsarzt Dr. Meyer wunderte sich sowieso darüber, dass eine weibliche Person zur Musterung geladen wurde. Über die Hintergründe dieser Maßnahme wusste er nicht Bescheid. Und die Burschen natürlich ebenfalls nicht. Major Winter war nicht mehr im Haus, und hat schlichtweg versäumt eine entsprechende Information an die Stabsärzte weiter zugeben. Also eine fatale Situation.

Martina: Herr Dr. Meyer, sie können nicht von mir erwarten, dass ich mich hier entkleide. Sie sehen doch, dass ich eine weibliche Person bin, die hier absolut fehl am Platz ist.

Dr. Meyer: Laut meinen Unterlagen sind sie aber eine männliche Person.

Martina: Sehe ich etwa wie eine männliche Person aus?


Dr. Meyer: Das sicherlich nicht, aber wie sieht es unterhalb ihrer Gürtellinie aus.

Einige Jugendlichen im Raum forderten in einem Sprechchor, dem sich immer mehr Burschen anschlossen:


Ausziehen, ausziehen, ausziehen, ausziehen.

In Martina machte sich so langsam Panik breit, denn sie war keineswegs gewillt, sich hier vor allen Herrschaften zu entblößen. Der Tag fing so gut für sie an. Aber nun war sie an einem Punkt angelangt, aus der sie keinen Ausweg fand.
Sollte hier ihre Identität, welches nur wenige involvierte  Personen, z. B. auf „Schloss Bavaria“ oder im Münchner Kaufhaus kannten, auffliegen, würde es in der Boulevard-Presse, und nicht nur dort, einen kräftigen Wirbel geben. Dessen war sie sich vollkommen bewusst, und sie wollte in keinem Fall ihre liebe Familie in die Bredouille bringen.
Sie musste hier raus, aber der Weg nach draußen war abgeschnitten, weil einige Jugendliche ihre Absicht wohl durchschaut hatten. Die Türe in die Freiheit war ihr also versperrt. Das Grinsen in ihren Gesichtern sprach Bände. Durch das Fenster sah sie ihre Angehörigen die von dem nichts mitbekamen, was sich hier mittlerweile abspielte.

Leider war der Stabsarzt mittlerweile in einem anderen Büro, wo ein Sekretär ein W 18 er (18 Monate Grundwehrdienst), die Unterlagen von Martin(a) heraussuchte.
Hektisch suchte Martina mit ihren Augen nach einer Alternative, bzw. besser gesagt nach einer Fluchtmöglichkeit.
Aber im Moment war ihr jeder Weg versperrt. Auch ein Schreien nach Hilfe erschien ihr aussichtslos.


Nur Sekunden später wurde sie von zwei Personen gepackt, und zu Boden gerissen. Zwei andere Personen versuchten ihr den Slip und die Strumpfhose herunterzuziehen. Eine dritte Person machte sich an ihrem Dekolleté zu schaffen.

Und noch immer war keine Hilfe zu erwarten. Die Türe zum Büro war immer noch geschlossen.

In ihrer Hilflosigkeit versuchte sie eine letzte Möglichkeit dem körperlichen Inferno Einhalt zu gebieten. Mit ihr restlich noch vorhandenen Kraft trat sie mit dem rechten Fuß dem Kontrahenten, der ihr an die Wäsche ging, in die „Familienplanung“. Ein Schmerzensaufschrei war die unmittelbare Folge. Aber das schien die Burschen noch mehr zu motivieren, noch rücksichtsloser mit Martina umzugehen.
Und die Anzahl der Burschen, die immer mehr Anwuchs, machte es ihr unmöglich sich aus der Umklammerung zu lösen.
Keiner bemerkte im Raum, dass die Außentüre im Eingangsbereich abrupt geöffnet wurde.


Fast alle männlichen Personen drehten sich um und erstarrten fast zur Salzsäule, und ließ ihnen fast das Blut in den Adern erfrieren, als sie einem erwachsenen Tier gegenüberstanden, welches sie bisher sehr selten zu Gesicht bekommen haben. Wenn überhaupt, dann nur im Zoo oder im Fernsehen.  

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46363239xj

Und dieses 60 kg schwere Tier sah ihr Frauchen in große Gefahr. Das Frauchen, also Martina, welches sie vor 9 Monaten im Winterurlaub in Engelberg (Schweiz) vor dem sicheren Tod gerettet hat, und schließlich letztendlich auf „Schloss Bavaria“ gesund gepflegt wurde.

Dieses Tier „lat. Canis Lupos“ (Wolf) würde alles daran setzen, um seine Lebensretterin zu beschützen und schaden von ihr abwenden.
Natürlich machte dieses Tier mit seinem wütenden Gesichtseindruck, welches im Bild deutlich zu sehen ist, einen großen Eindruck auf die Horde der heranwachsenden Burschen in der Kaserne.

Die Beißkraft eines Wolfes mit 42 Zähnen liegt bei 593 N. Darüber hinaus können Wölfe aus dem Stand 1,80 hoch springen. Gehege-Wölfe schaffen es sogar über 2,70 m.


Info:

Wölfe haben eine sehr lange Schnauze. Dem entsprechend schwach ist ihr Biss an der Spitze der Schnauze, dort wo die Reißzähne sich befinden. Deutlich mehr Kraft können Wölfe im hinteren Bereich ihres Mauls aufbringen. Dort haben sie sehr viel größere und stabilere Zähne als vorn. Mit diesen hinteren Backenzähnen können sie auch Knochen zerbrechen. Allerdings machen Wölfe das nur sehr ungern, weil es hart an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit liegt. Für ihre Lebensweise hat sich ihre Beißkraft als vollkommen ausreichend erwiesen. Ihre Beißkraft ist stark genug, dass sie sich in ein großes Tier verbeißen können. Sie können sich mit ihrem Maul an diesem Tier fest halten und werden zum Beispiel von einem Wisent oder einem Elch mitgeschleift. Die Wölfe halten dann einfach nur fest und versuchen es ihrer Beute so schwer wie möglich zu machen und sie damit zu ermüden. Noch mehr Beißkraft ist einfach nicht notwendig. Was sollten sie damit anfangen? Es würde sie mehr Energie kosten, diese Muskeln dauerhaft zu erhalten. Sie würden ihnen aber keinen Vorteil einbringen.


Genug der Vorstellung gewisser Attribute beim Wolf. Kommen wir also wieder zu den aktuellen Geschehnissen zurück, wo Lupo rasend vor Wut  einen gewaltigen Sprung machte, um die ärgsten Feinde anzugehen, der seiner Martina an die Wäsche wollte, oder in Lupos Augen nach dem Leben trachteten.

Der Erfolg war von durchschlagender Wirkung. In kürzester Zeit lagen alle fünf beteiligten Rowdys auf dem Boden, und versuchten sich mit Händen und Füßen vor dem Angriff zu schützen. Das es dabei zu diversen Verletzungen kam, kann man sich durchaus vorstellen.

Da Martina der Rückweg zur Ausgangstüre durch zirka 10 Jugendliche versperrt war, flüchtete sie durch die dritte Türe im Raum, die auf den Hinterhof der Kaserne führte. Auch Lupo folgte ihr, weil seine „Arbeit“ erledigt war. Der Wolf ging ganz klar als Sieger in den ungleichen Duellen durch.

Auf dem Kasernenhof sichtete Martina erst einmal die momentane Lage.


Ein Feldwebel der 3. Kompanie bellte gegenwärtig seine Befehle den armen Schweinen entgegen, die vor ihm standen. Dabei hätte er das ruhig in einem ruhigen Ton sagen können, da seine Truppe nur wenige Meter von ihm entfernt waren.

(Miss Monika: Auch eines der Gründe warum ich nicht beim „Bund“ war, denn ich bin empfindlich gegen laute Meinungsäußerungen, und reagiere sehr sensibel auf derartiges Geschrei. Außerdem gefiel mir die Tarn-Farbe der armen Schweine nicht besonders.Olivgrün ist so trist, obwohl Mike Krüger da ganz anderer Meinung ist.

Mike Krüger - Oliv ist so Praktisch



Übrigens ein Farbton nach dem etliche Bäume benannt wurden.
Kommen wir einmal, und diese Zeit muss sein, zur Bundeswehr.


Bundeswehr ist die Bezeichnung der Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland und ihre Verwaltung. Als staatlich gesponserter Pfadfinderverein ist sie offiziell für die Sicherheit des Landes verantwortlich. Die Bundeswehr gliedert sich in drei Kategorien: Die Luftwaffe - auch "die Windsäcke" genannt, die Marine - auch genannt "die Wassersäcke" und das Heer, die man auch "die Drecksäcke" nennt. Alle haben auch einen charakteristischen Geruch: Die Soldaten des Heeres riechen nach Grundwasser, die Kameraden der Marine riechen nach Meerwasser und die Herren der Luftwaffe riechen nach Rasierwasser.

Beim nächsten Lied bitte alle mitsingen.

Leute geht zur Bundeswehr



Halt, hiergeblieben, einen hab ich noch.

Mike Krüger - Ich bin Bundeswehrsoldat, ein toller Typ



Wie ihr jetzt sicherlich gelesen habt, bin ich kein großer Freund der Bundeswehr.
Ich lach mich tot, wenn die Jungs zur Bundeswehr (auch Clown-Army genannt) eingezogen wurden, während ich zur gleichen Zeit Geld verdient habe. Liebe Leser, bevor ihr mich jetzt lyncht komme ich wieder zu den Begebenheiten auf dem Kasernenhof zurück.

Denn hier stand das 3. Bataillon aufgereiht, welches den Befehlen des Feldwebels „begeistert“ verfolgen.


Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 46363240zh

Feldwebel Rohr: Mein Name ist Feldwebel Rohr. Ich verleihe ihnen Druck, Drall und Geschwindigkeit. Gefreiter Asch, nehmen sie gefälligst die Hände aus den Taschen. Es ist nicht kalt, oder sehen sie hier Eisbären rumlaufen?  Wir sind hier nicht bei „Wünsch die was“ sondern bei „Das ist so“.

Aber ich bin ja kein Unmensch, sie dürfen selbstverständlich Fragen stellen. Das wird ihnen außer mir, keiner übel nehmen.

Gefreiter Asch, sie schon wieder, stellen sie sich mal vernünftig hin. Mit ihren Riesenfüßen können sie Übungsplatzgrenzen abtrampeln. Außerdem haben sie wohl heute Morgen mit neun Mann vor dem Spiegel gestanden und den falschen rasiert. Man sie sind so dumm, dass sie brummen und im Wald leuchten.
Was, sie wollen sich beschweren? Hängen sie sich einfach ein Paar Gewichte um. Wenn Gott gewollt hätte, dass sie mich anlabern, dann wären sie meine Frau geworden.

Martina: Oh Gott, ist das ein Umgangston. So etwas habe ich noch nie erlebt. Lupo, bleibe bitte bei mir. Ich brauche dich zu meinem Schutz. Wo bleiben nur meine lieben Angehörigen.
Wie sehe ich überhaupt aus. Mein Dirndl ist unbrauchbar geworden. Die Strumpfhose ist zerrissen und meine Bluse ebenfalls.


Zur gleichen Zeit war die Familie Hoffmann bereits auf der Suche nach Martina. Entsetzt stellten sie fest, dass in den Räumlichkeiten der Kaserne ein Kampf stattgefunden hat. Bestätigt wurden sie von der Aussage eines jungen Mannes, der sich aus der Auseinandersetzung herausgehalten hatte.
Auch Lupo, der kurz vorher von Mirjana herbeigeschafft wurde, weil sie eine böse Vorahnung hatte, wurde vermisst.
Anwesend waren just zu diesem Moment auch schon die Feldjäger als auch die Polizei, die von Othilie gerufen wurde. Anhand zahlreicher Blutspuren auf dem Boden, konnte man davon ausgehen, dass auch Martina neben den heranwachsenden Burschen Verletzungen aufweisen musste.

Martina schaute an sich herunter, und stellte fest, dass sie im Schambereich blutete. Im Eifer des Geschehens hatte sie das noch nicht bemerkt. Wie würde ihre Schwester Petra sagen:
Adrenalin (Epinephrin) ist ein Hormon, das in den Nebennieren gebildet und bei Stress vermehrt ins Blut abgegeben wird. Es mobilisiert die Energiereserven im Körper und steigert die Leistungsbereitschaft. Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt an. In bedrohlichen Situationen kann Adrenalin das Überleben sichern, indem es den Körper auf „Kampf“ oder „Flucht“ einstellt.

In diesem Fall war es also beides.


Mit Lupo ging sie gedankenverloren und gesundheitlich angeschlagen über den Exerzierplatz.
In dem Bataillon entstand etwas Unruhe, al sie den Wolf immer näher kommen sahen. Und das im Rücken von Feldwebel Rohr, der davon nichts mitbekam. Jedenfalls entstand große Aufregung bei der Kompanie.

Feldwebel Rohr: Stillgestanden. Ich glaube mir springt der Draht aus der Mütze. Im Dienst kann ich zur Sau werden, und ich bin immer im Dienst.

Mittlerweile war das Kommando „Unternehmen Martina“ unter der Leitung von "Spieß" Othilie mit ihrem Bataillon den Feldjägern im kleinen Dienstanzug von „Schloss Bavaria“ feldplanmäßig auf der Suche nach dem „Verlorenen Sohn, pardon, „Verlorene Tochter“.

Währenddessen machte Spieß Lupo seinen Kontrollgang über den Exerzierplatz. Und das ganz gemütlich, während Feldwebel Rohr weiter seine Sprüche abließ.  

Wir pfeifen jetzt ein Lied zusammen, ich auf der Pfeife und sie aus dem letzten Loch, und zwar im Laufschritt.


Laufschritt habe ich gesagt-Arme und Beine bilden eine rotierende Scheibe und berühren den Boden nur zur Richtungsänderung. Was? Kreislaufbeschwerden haben sie? Das macht gar nichts. Hier wird geradeaus marschiert. Es gibt keine Krankheit oder Verletzung, die nicht mit Hilfe unserer Sanitöter zum Tode führen könnte.
Jetzt hören sie auf zu diskutieren! Diskutieren können sie in der Diskothek!

Kurze Zeit später wurde Martina von Othilie, die mittlerweile der Karriereleiter nach oben gestiegen ist und jetzt den Rang eines Hauptfeldwebels bekleidete, endlich gefunden.
Sie lag langgestreckt auf der einzigen Bank die sich auf dem Kasernenhof befand und lauschte den warmen Klängen von Feldwebel Rohr. Sie bekam vor Staunen kaum den Mund zu, und vergaß ihre zugegeben leichten Verletzungen die sie sich bei den Kampfhandlungen im Untersuchungsraum zugezogen hatte, denn der Feldwebel lief jetzt erst richtig zur großen Form auf.

Feldwebel Rohr: Ich ziehe ihnen den Arsch über die Ohren, dann sehen sie aus wie ein Kapuzinermönch. Laufschritt hab ich gesagt-das Klappern der Feldflasche geht in einen einheitlichen Pfeifton über.  


Auch Lupo lief in einem Laufschritt hinter der Truppe her. Vielmehr trabte Lupo hinterher. Und das können Wölfe weit über 60 km pro Tag. Ihm machte das einen enormen Spaß. Wenn da nur nicht die verdammte schlechte Verpflegung bei der Bundeswehr wäre. Für ihn kam also eine Verpflichtung als Zeit-Soldat, bzw. Zeit-Wolf nicht in Frage. Da ging es ihm bei der Familie Hoffmann doch viel besser. Und vor allen Dingen wurde dort auch nicht so herumgeschrien.

Feldwebel Rohr: Meine Güte, sie sind aus dem Holz geschnitzt, aus dem man Innendienstkranke macht. Ein bisschen schneller meine Herren: Die Freiheit wächst im Quadrat der Entfernung von der Kaserne.

Der erfolgreiche Suchtrupp „Hoffmann“ machte es sich neben Martina auf der großen Parkbank bequem.

Und das waren Othilie, Ingrid, Polly, James, Eddy, Petra, und mittlerweile auch Mirjana und Heike. Also fast schon Bataillonsstärke.

Heike: So langsam wird es hier leiser.


Mirjana: Das ist nicht verwunderlich, denn die Entfernung zwischen uns und dem Feldwebel wird immer größer. Jedenfalls brauchst du ihm kein Dosentelefon zu verkaufen. Bei seinem Organ ist das gar nicht notwendig.

Frau Hoffmann, ich bin übrigens mit dem Krankenwagen hierhin gefahren. Heike hat mich dabei begleitet. Sie kam rechtzeitig von der Schule zurück

Othilie: Das war eine weise Entscheidung. Petra wird sich gleich mit Sicherheit um Martina kümmern.

Jedenfalls wird Martina bei der Bundeswehr nicht seinen Grundwehrdienst absolvieren. Ich habe soeben mit den verantwortlichen Herrschaften gesprochen. Das Thema können wir also ad acta legen.  


So, wenn ich jetzt wegtreten sage, will ich zwei Kondensstreifen an euren Ohren sehen, denn dieser Teil 530 ist nun zu Ende.

Wir sehen uns hoffentlich in Teil 531 wieder, ansonsten spiele ich mit euch das Hubschrauberspiel:

Ich brumme und ihr rotiert.



Hauptfeldwebel Monika

Geschrieben am 06.05.2022
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

So Sep 24, 2023 10:53 am
Liebe Leser,

wie immer die klassi8schen Frage, ob Euch Teil: 530 der "Lehrjahre" gefallen hat.

In Teil 531 geht es harmonischer und gesitteter zu.

Und das passt (reiner Zufall) gerade zum Oktoberfest.
Denn in in dem beschaulichen Dörfchen "Ups"
wird ein Dirndl-und Trachtenmodegeschäfts eröffnet.
Und das ist für Ups ein absolutes Highlight, welches auch nicht humorlos zugehen wird.

Einen schönen Sonntag


Monika    
avatar
Monika56
Anzahl der Beiträge : 7106
Anmeldedatum : 01.07.20
Alter : 68
Ort : Duisburg - Nordrhein-Westfalen

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Mi Sep 27, 2023 11:48 am
Liebe Leser,

im Moment schreibe ich an einem Treffen auf "Schloß Bavaria",
welches absolut ein Novum ist.

Denn eingeladen sind dort die Könige und Fürsten aus 9 europäischen Ländern.

Dänemark, Schweden, Norwegen, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Fürstentum Lichtenstein, Monaco mit Grace Kelly und Fürst Rainer, und natürlich die Queen aus England.
Dort auf dem Areal der Hoffmanns geht alles drunter und drüber. Starke Nerven sind gefragt.


Grüße
Monika
Gesponserte Inhalte

Lehrjahre sind keine Herrenjahre - Seite 36 Empty Re: Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Nach oben
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten